










Gesundheit 10

Gesundheit 10
Das macht schlank
Die wichtigsten Diäten im Überblick 22
Januar/Februar 2016 erstrahlen lässt im Überblick 22 in Kosmetika 40
Welt der Düfte
Vier Hippies sorgen für Wohlgeruch 14
Hugh Fearnley-Whittingstall light & easy
Gesunde Rezepte ohne Weizen und Milchprodukte
978-3-03800-827-9
Fr 32.90
Bestellcoupon
Natasha Corrett
Detox basisch vegetarisch Über 100 Rezepte und 4 Entschlackungsprogramme
978-3-03800-869-9
Fr 29.90
Vicki Edgson / Adam Palmer Darmgesund Ernährungsplan mit über 100 Rezepten für Gesundheit und Vitalität
978-3-03800-871-2
Fr 34.90
Cornelia Schinharl Gemüse all’italiana Über 200 vegetarische Rezepte aus allen Regionen Italiens 978-3-03800-906-1
Fr 39.90
Ja, ich bestelle mit Rechnung zur portofreien Lieferung:
Expl.: Detox basisch vegetarisch, Fr 29.90
Expl.: Gemüse all'italiana, Fr 39.90
Expl.: Darmgesund, Fr. 34.90
Expl.: light & easy, Fr 32.90 Name / Vorname
/ PLZ / Ort Telefon / Mail
Datum / Unterschrift
Portofreie Lieferung!
Senden Sie den ausgefüllten Bestellcoupon an: AT Verlag
AZ Fachverlage AG, Versand Bahnhofstrasse 41 5000 Aarau 058 200 44 01
versand@at-verlag.ch
www.at-verlag.ch
Auch im Buchhandel erhältlich.
Liebe Leserin, lieber Leser
«Schönheit liegt in den Augen des Betrachters», so abgenutzt dieses Bonmot aus der Antike auch sein mag, so ewig jung ist es geblieben, universal und schlüssig ist seine Botschaft: Eine Mutter findet stets ihr Baby das schönste; eine Person ist betört beim Anblick eines verwilderten, eine andere bei den klaren Strukturen eines französischen Gartens.
Durch meine Augen gesehen kann etwas von wunderbarer Schönheit sein, was für jemand anderen keinerlei Reiz hat. Das funktioniert gut – ausser beim eigenen Spiegelbild. Schön bedeutet heute makellos: Der Körper ist im Fitnessstudio in die richtige Form gebracht worden, die Haut schimmert frisch und faltenlos, die Zähne stehen ordentlich und blitzblank gebleicht im Mund. Kleine Schönheitsfehler in Form eines Muttermals oder einer grossen Nase werden höchstens noch Stars zugestanden, weil diese sie auszeichnen. Seien wir doch auch etwas nachsichtiger mit uns selbst, denn «wahre Schönheit kommt von innen», um nochmals einen ewig geltenden Ausspruch zu gebrauchen. Lesen Sie ab Seite 8, wie Sie sich und Ihrem Körper auf gesunde und natürliche Art Gutes tun können, um noch etwas schöner zu werden.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre
Herzlich,
Redaktorin
Grossmutters Schönheitstipps
Lust muss sein
Plädoyer für Genuss und Gesundheit 14 Welt der Düfte
ätherische Öle das Leben von vier Hippies veränderten
Schönheit von innen
Rasayana-Ernährungsmethode
Welche Diät bringts?
Gutes Rezept
Massagen sind die einfachste und beste Art zu entspannen
Ungesund
Inhaltsstoffe
Kosmetik und Pflege produkten
Fruchtzucker
gesund tönt, ist es nicht
Zitronensaft gegen Viren
Warme Nase schützt vor Schnupfen
Sabine Hurni über Sinn und Unsinn von Erkältungsmitteln
Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Gesundheitstipp des Monats
dunkle Seite des Mondes
Eisige Wunderwelten
Remo Vetter über Wetterlaunen
Schnee oder Blüten? Weisse Pracht im Simmental
Neun Fragen an die Ernährungsberaterin
Der Wunsch des Menschen, sich zu schmücken und zu verschönern, ist universell. Beim abgebildeten Mann des Kara-Volks in Äthiopien gehört das Bemalen des Gesichts und Körpers zur Kultur. Ebenso das kunstvolle Frisieren der Haare sowie Narbentätowierungen. Das Bemalen dient auch als Botschaft: So bedeutet ein bestimmtes Muster beispielsweise, dass ein Mann siegreich einen Löwen oder einen Feind getötet hat.
Stars und Fotomodelle geben als Schönheitstipp gerne an, dass sie viel schlafen und viel (Wasser) trinken. Beides ist vor allem auch als Gesundheitselixier hinlänglich erforscht und belegt. Eine neue Studie mit mehr als 4200 Frauen hat jetzt auch gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Nierenerkrankungen und zu wenig Schlaf gibt. Sieben bis acht Stunden Ruhe braucht der Körper, damit sich die Nierenfunktionen nicht schneller abbauen, als altersbedingt üblich. Um gesund und schön zu bleiben, empfehlen sich zudem möglichst regelmässige Schlafenzeiten. Obwohl auch bekannt ist, dass das blaue Licht eines Bildschirms kaum förderlich für einen erholsamen Schlaf ist, weil es die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt, nehmen viele Menschen ihr Smartphone oder ihren Tablet-Computer mit ins Bett. Wer nicht darauf verzichten will, trickst die Hormone vielleicht mit einer App aus. Programme wie F.lux, Blaulicht-Filter oder Twilight dämmen den Blauanteil des Bildschirms mit vorrückender Stunde. tha
Sind die Augen morgens aufgequollen, legt man je einen warmen Beutel Schwarztee auf die Augen. Die Gerbsäure (Tannin) im schwarzen Tee wirkt abschwellend und hautberuhigend. Gegen raue Ellenbogen hilft Zitronensäure. Ellenbogen für rund zehn Minuten in eine ausgepresste Zitronenhälfte stützen. Die Fruchtsäure weicht die oberste Hornschicht auf. Eventuell mit einem Sisal-Handschuh etwas bürsten und danach abwaschen, trocknen und eincremen.
Abnehmen mithilfe einer App tönt verlockend und praktisch. Ein interaktives Programm hilft Kalorien zu zählen, motiviert zu mehr Bewegung und lobt, wenn man das erste Kilo verloren hat. Nichtsdestotrotz ist der Erfolg kaum grösser, als wenn einem der Ernährungsberater einen Ratgeber mit Tipps zur Gewichtsabnahme abgibt. Dies zeigt eine Studie der Duke University in North Carolina, wie www.medinside.ch berichtet. Über zwei Jahre beobachtete ein Team 365 Testpersonen. Es zeigte sich, dass die Gewichtsreduktion bei allen Probanden annähernd gleich war, egal ob sie mit einer App, einer App und persönlicher Betreuung oder nur einem Infoblatt versorgt waren tha
Vor allem im Winter splittern und brechen die Nägel leicht. Fehlen Feuchtigkeit und Fett, leidet nicht nur die Haut, sondern auch die Nägel. Hilfreich zur Vorbeugung und Behandlung sind folgende Tipps: Tragen Sie bei Kälte Handschuhe und cremen Sie Hände und Nägel nach jedem Waschen mit einer guten Handcreme zum Beispiel mit Glycerin oder Harnstoff (Urea) ein. Ein Fingerbad in angewärmtem Olivenöl hält die Nägel schön geschmeidig. Achten Sie auf schonende Nagelpflege. Besser als Abschneiden ist Feilen (immer in eine Richtung) mit einer Sandblatt- oder Glasfeile. Abends Haut und Nägel mit einer Extraportion Pflege verwöhnen: Grosszügig eincremen, dünne Baumwollhandschuhe anziehen und über Nacht einwirken lassen. Wer dauerhaft brüchige, splitternde Nägel, Rillen oder Furchen aufweist, sollte einen Hautarzt aufsuchen. Es könnten Mangelerscheinungen (Vitamin B, Kalzium) oder eine Erkrankung wie eine Schilddrüsenstörung dahinterstecken. MM
Pommes-Chips sind schlecht, Rohkost-
Dips gut. Wer so denkt, verkennt, dass der Mensch ein lustgesteuertes Wesen ist. Ein Plädoyer für Genuss und Gesundheit. Text: VERA
Der Griff in die Pommes-Chips-Tüte ist lustvoll, das krachende Geräusch macht Appetit und die süssscharfe Würze schmeckt – nach mehr. Eine Viertelstunde später ist die Packung leer und der Vorsatz gefasst, nächstes Mal besser selbst in Olivenöl gebrutzelte Kartoffelscheiben zu futtern. Danach stellt sich nämlich nicht nur Zufriedenheit, sondern auch ein angenehmes Sättigungsgefühl ein. Die Pommes-Chips hingegen lagen noch lange als schwerer Klumpen im Magen.
Das eine ist Gift, das andere gut? Diese Formel wäre zu einfach. Warum nicht ab und an etwas knabbern oder naschen, wonach einen gelüstet. Jeder kennt das Gefühl: Jetzt brauche ich Salzstängelchen oder Schokolade. «Solche Gelüste erfüllen ihren Zweck, sie haben einen affektregulatorischen Nutzen», sagt Motivationstrainerin und Buchautorin Maja Storch. Wir bringen damit unseren Gemüts- und Stimmungshaushalt ins Lot. Schokolade zum Beispiel setzt das Glückshormon Serotonin frei. Es wäre kontraproduktiv, sie sich zu versagen.
Süsse Medizin. Allerdings lohnt es sich, genau hinzuschauen und wahrzunehmen, welche Nebenwirkungen das Naschwerk hat. Jenes mit dem «Nimmersatt-Effekt» ist heimtückisch. Es wird im Labor designt und soll Konsumenten auf ein bestimmtes Geschmackserlebnis konditionieren. Perfid daran ist, dass immer ein kleines Unzufriedenheitsgefühl zurückbleibt. Also greifen wir so lange zu, bis die Pommes- oder GuetsliPackung leer ist. Maja Storch beschafft sich ihre süsse Medizin deshalb nicht beim Grossverteiler, sondern beim Confiseur ihres Vertrauens. Ihrer Erfahrung nach reichen kleine Mengen, damit die Stimmung wieder ins Lot kommt.
Industriell verarbeitete Lebensmittel setzen oft unsere natürlichen Sättigungsmechanismen ausser Kraft, sagt auch Ernährungswissenschaftler Paolo Colombani (siehe auch Artikel Seite 42). Wer sich das klarmacht, greift vielleicht eher nach frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln und merkt: So aufwendig ist es nicht, sie zuzubereiten. Und dass es dem Genuss förderlich ist, eine selbst gekochte Mahlzeit in Ruhe und am besten noch in
SOHMER
netter Gesellschaft zu sich zu nehmen. Herunterfahren und entspannen sowie soziale Kontakte pflegen sind wesentliche Aspekte unserer Gesundheit, sagt der Wissenschaftler. Dies sei einer der grössten Nachteile bei Convenience-Food. Es ist nicht per se ungesund. Viele Fertiggerichte haben heute kleinere Fleischmengen, ausreichend Gemüse, hochwertige Pflanzenöle. Aber wir schlingen sie meistens achtlos und allein in uns hinein. Colombani teilt Lebensmittel nicht pauschal in gesund oder ungesund ein und stellt auch keine Ernährungsregeln auf, die für alle gültig sein sollen. Um etwas als empfehlenswert zu beurteilen, müssten auch die Begleitumstände berücksichtigt werden. Was für einen Spitzensportler perfekt sei, nämlich genügend Kohlenhydrate, könne bei Leuten, die im Beruf viel sitzen und auch in der Freizeit kaum aktiv seien, gesundheitliche Probleme verursachen. Wenig Aktive halten sich deshalb bei Süsswaren und Getreideprodukten besser zurück.
Epidemie des Sitzens. Überhaupt, der Bewegungsmangel: Wissenschaftler und Ärzte sehen darin eine der grössten Krankheiten unserer Gesellschaft. Sie sprechen von der Epidemie des Sitzens. Der Mensch stamme genetisch noch aus der Urzeit, für ihn sei der heutige Lebensstil ungeeignet. Gesund bleibe man am ehesten mit einem Mindestmass an Bewegung (siehe Box nächste Seite).«Allgemeine Emp-
Mehr Bewegung, weniger Pölsterchen – aber wie?
Beim Essen nehmen wir Energie und Nährstoffe auf, beides wird dem Stoffwechsel zur Verfügung gestellt. Säugetiere haben in ihrer Evolution die Fähigkeit entwickelt, Reserven für Hungerzeiten anzulegen. Der Mensch ist hier keine Ausnahme. «Prinzipiell eine sensationelle Fähigkeit», sagt Ernährungswissenschaftler Paolo Colombani. Das Problem ist nur: Wir leben heute im Nahrungsüberfluss, Reserven sind eigentlich unnötig. Dennoch funktioniert das alte Prinzip bei Menschen nach wie vor und läuft bei allen nach dem gleichen Schema ab. Extrem unterschiedlich ist jedoch der Verbrauch der Reserven. Als Summe bleiben sie bei den einen liegen, während sie bei den anderen ständig wieder verbraucht werden. Unsere Essensgewohnheiten haben
einen Einfluss darauf, wie wir diese Reserven anzapfen. Wer lieber weniger Pölsterchen anlegen oder bestehende schmelzen lassen möchte, fährt nach Colombanis Erkenntnis mit weniger Kohlenhydraten und mehr Protein besser. Was genau und wie viel zu essen ist, müsse dann aber individuell angeschaut werden.
Bewegung ist unabdingbar. Um gezielt Gewicht zu verlieren, gehört eine Stunde Bewegung pro Tag dazu. Fachleute warnen jedoch davor, um jeden Preis schlank sein zu wollen und nur auf einen angeblich idealen
Body-Mass-Index zu schielen. Dieser sagt nichts darüber aus, wie gesund ein Mensch ist. Jemand, der zu viel auf die Waage bringt, sich aber jeden Tag körperlich betätigt, lebt unter Umstän-
den gesünder als ein unbewegter dünner Mensch (siehe auch Seite 38).
Auch für jene, denen es nicht ums Abnehmen geht, gilt: Eine halbe Stunde Bewegung am Tag ist ein Muss, um gesund zu bleiben. Dazu braucht man aber nicht zwingend ins Schwitzen zu kommen . Strammes Spazierengehen oder Velofahren reicht aus. Wichtig ist auch, langes Sitzen, etwa im Büro, immer wieder zu unterbrechen.
Doch wie raffen sich Bewegungsmuffel auf? Motivationstrainerin Maja Storch empfiehlt: Sich kein schlechtes Gewissen einimpfen und sich nicht in ein Schema pressen lassen. Es geht darum herauszufinden, welche Art von Bewegung sich gut in den Alltag integrieren lässt und welche Sport-
art zu einem passt. Nicht jeder Mensch ist von Natur aus ein drahtiger Marathonläufer, und nicht jeder findet es erstrebenswert, rekordverdächtige Ausdauerleistung zu absolvieren. Wählen Sie eine Bewegungsart, die Ihnen entspricht und Freude macht, in Einheiten, die Ihnen guttun. Kleine Veränderungen wie nur noch die Treppe statt den Lift zu benutzen oder eine Strecke zu laufen, statt ins Tram oder in den Bus zu steigen, bringen bereits etwas – und können auch sofort umgesetzt werden.
Ganz einfach:
Treppen steigen, statt Rolltreppe oder Lift benützen.
fehlungen wie die Lebensmittelpyramide ergeben deshalb nur einen Sinn bei Menschen, die jeden Tag körperlich aktiv sind», sagt Colombani. Darf also jemand, der sich regelmässig ausreichend bewegt, praktisch alles essen, was er will? Im Prinzip ja. Es gilt jedoch auf eine Abwechslung bei der Lebensmittelwahl zu achten und natürlich Saisonales und Regionales zu bevorzugen. Ob es immer nur Biolebensmittel sein müssen, daran scheiden sich die Geister. «Bei Bioprodukten geht es um ethisch-moralische Grundsätze und die persönliche Einstellung zu Tieren und der Umwelt», sagt Steffi Schlüchter von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, SGE. Einen konkreten ernährungsphysiologischen Zusatznutzen gebe es keinen. Ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung wies zwar unlängst nach, dass biologisch angebaute Feldfrüchte weniger Schwermetalle und mehr Antioxidantien enthalten als konventionell angebaute Lebensmittel. Antioxidantien sollen das Risiko für bestimmte Krebsarten und chronische Krankheiten senken. Daraus abzuleiten, Biogemüse sei gesünder, dafür sei es aber zu früh, so das Fazit der Studie. Es brauche erst noch gut überwachte Ernährungsstudien mit Menschen.
Essen fürs Gemüt. Vieles ist (noch) ungewiss – so lautet die Antwort bei Ernährungsfragen oft. Auch die Frage, ob wir uns jung und schön essen und trinken können, ist nicht geklärt. «Es gibt bis heute keine gesicherten Erkenntnisse darüber, dass bestimmte Lebensmittel die Qualität der Haut verbessern», sagt Dermatologe Severin Läuchli. Ausgewogene Ernährung könne allenfalls dazu beitragen, den Alterungsprozess etwas zu verzögern. Ein vitales Äusseres habe vielmehr mit gesunder Lebensführung im Allgemeinen zu tun. Dazu gehöre Zigarettenverzicht,
wenig Alkohol, genügend Schlaf, Strategien zur Stressbewältigung. Bekannt ist zwar, dass ein massiver Nährstoffmangel aufgrund einer chronischen Krankheit oder einer jahrelangen Essstörung zu Haut-, Haar- und Nägelschaden führen kann. Steffi Schlüchter: «Daraus aber zu schliessen, dass mehr Vitamine und Mineralstoffe bei einem gesunden Menschen zu mehr Schönheit führen, wäre falsch.»
Sicher ist indessen: Was wir zu uns nehmen, hat nicht nur Einfluss auf den Körper, sondern auf unseren Gemütszustand. Wer den Genuss ohne schlechtes Gewissen lernt, sorgt für Wohlbefinden im Bauch und tut seiner Seele etwas Gutes. Damit aufhören, ständig Kalorien und Fruchtund Gemüseeinheiten zu zählen, sondern aus der Fülle an Lebensmitteln nach seinen Vorlieben auswählen, ist also schlauer. Ein abwechslungsreicher und ausgewogener Einkauf erübrigt auch Nahrungsergänzungsmittel. Dabei ist Neugierde erwünscht. Ruhig öfter einmal Lebensmittel auftischen, die man noch nie gegessen hat. Oder Bekanntes anders zubereiten und in neue Geschmackswelten eintauchen. Guten Appetit. ◆
Eine Antwort der Natur: Echinaforce® Hot Drink
Heissgetränk zur Behandlung von akuten Erkältungskrankheiten www.echinaforce.ch
In Südfrankreich ist von Mai bis Oktober jeweils eine Gruppe von rund einem Dutzend Frauen unterwegs, um Wildpflanzen zu suchen.
WIE DUFTET DIE WELT? VOR DREISSIG JAHREN ZOGEN VIER JUNGE FREUNDE AUS, UM PFLANZEN UND DEREN WOHLGERÜCHE ZU ENTDECKEN. HEUTE STEHT DER NAME FARFALLA FÜR FAIR UND UMWELTFREUNDLICH HERGESTELLTE BIOKOSMETIK UND ÖLE.
TEXT: EVA ROSENFELDER
den Zikaden lauschen. Und den Duft des würzigen Rosmarins einsaugen. Umhüllt vom Parfüm der Rosen träumen. Sich von Bergamottenfrische in den Süden Kalabriens entführen lassen. Riechen Sie es? Düfte tragen uns weit in die Ferne, wecken Erinnerungen, beruhigen, regen an, wirken magisch. Düfte verzaubern. Im Bann dieser Düfte der Natur sind seit 30 Jahren auch vier unzertrennliche Freunde. Angefangen hat es in den 1980er-Jahren am Zürcher Rosenhof-Markt mit einem «Duftstand». «Es war eine Zeit des Aufbruchs, die Blüte der Hippie-Ideologie», erinnert sich der 63-jährige Jean-Claude Richard. «Wir verkauften ätherische Öle, natürliche Gesichts- und Körpercrèmes, Edelsteine. Produkte, die damals als exotisch galten.» Aus dem Marktstand wurde Farfalla (italienisch: Schmetterling), ein Unternehmen mit fünf Ladengeschäften in der Schweiz und zahlreichen Wiederverkäufern, auch im Ausland.
Erste Experimen te in der WG-Küche. Inzwischen sind «Schmetterlinge» der zweiten Generation in der Geschäftsleitung: Der 34-jährige Sohn von Jean-Claude Richard, Malvin Richard, ist zuständig fürs Marketing und die Ethnobotanikerin Serena Britos (34) reist in alle Welt, um Rohstoffe und Produzenten aufzuspüren (siehe Box nächste Seite). «Wir alle tragen die einstigen Werte mit», versichert Malvin Richard. «Diese sind heute zudem auch topaktuell, vegane und biologische Produkte gefragter denn je.» Rund 400 verschiedene Produkte von ätherischen Ölen, Parfums, Badesalzen, P egeölen, bis zu Edelsteinen und Schmuck sind heute im Angebot. «Doch alles ist langsam und organisch gewachsen», erinnert sich Malvin Richard, dessen Geburtsjahr 1982 zusammenfällt mit der Eröffnung des ersten Ladens im Zürcher Seefeld. «In der Küche unserer zwölfköp gen Wohngemeinschaft, experimentierten meine Eltern mit Mixer und Mischbuch ausgerüstet mit ätherischen Ölen und erstellten so die erste Naturkosmetik.»
Suche nach neuen Düften. Doch das Gründungsteam, die vier «Farfallas» Paul Gisler, Gian Furrer, Marianne und Jean-Claude Richard, hat in diesen dreissig Geschäftsjahren viel mehr als «nur» ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. «Unsere Leidenschaft für natürliche Duftessenzen führte uns – ähnlich den Schmetterlingen – unentwegt zu neuen P anzen. Wir wollten mehr über die Herkunft und Verwendung der P anzen erfahren und unseren eigenen Wissensdurst stillen», erinnert sich Jean-Claude Richard. «Damals gab es noch kein Internet, keine klar de nierte Bioszene, alles beruhte auf persönlichen Beziehungen.» Sie reisten in alle Himmelsrichtungen und knüpften Kontakte zu lokalen Produzenten und Bauern. Über die Jahre ist so ein Netz entstanden, das auf den Pfeilern der damaligen Hippie-Ideologie beruht: Bio, Nachhaltigkeit, Fairness und Menschlichkeit.
Bis zum heutigen Tag sind diese Werte fester Bestandteil der Firmenideologie geblieben. Neben diversen anerkannten Natur- und Biokosmetik-Labeln zeichnet Farfalla heute zudem auch mit hauseigenem «GrandCru-Label» ätherische Öle aus, deren Erzeugnis neben Bioproduktion oder Wildsammlung auch noch einen sozialen Mehrwert bietet. «GrandCru»-Produkte stammen aus der für sie typisch ursprünglichen Anbauregion, deren Produzenten setzen sich für nachhaltige Themen wie Ökologie und Soziales vor Ort ein und tragen bewusst zur Artenvielfalt bei. Alle diese Rohstoffe und Aromap anzen stammen aus kontrollierter Wildsammlung, biologischem oder Demeter-Anbau.
Bei den P anzen üsterer. «Wir suchten Lieferanten, die in Einklang mit der Natur sammelten und destillierten, ganz wie es unseren Idealen von Freiheit und Kreativität entsprach», so Jean-Claude Richard. «Begegnet sind wir vielen eindrücklichen Menschen, oft richtigen P anzen üsterern. Daraus sind langjährige Beziehungen und Freundschaften entstanden, die zum Teil bis heute andauern.»
Ihre erste Lieferantin für Bio-Essenzen trafen die Farfallas im Land des Lichts, in den südfranzösischen Cevennen. «Sie brachte uns viel bei über die Natur der P anzen und weckte unsere Begeisterung für Wildp anzen. Von hier stammt unser wilder Berglavendel, ebenso Wacholder und Lorbeer. Heute sammelt jeweils eine Gruppe von acht einheimischen Frauen von Mai bis Oktober die in und um den Nationalpark wild vorkommenden P anzen, aus denen hochstehende ätherische Öle nach Bio-Richtlinien gewonnen werden.» Das ist nur eines von zahlreichen Projekten: In Süditalien gibt es beispielsweise eine Cooperative, die ihre Haine ausschliesslich biologisch p egt. Aus dieser herben, vom Winde verwehten Küstengegend Kalabriens bezieht Farfalla die
Bergamotte. Das ätherische Öl dieser wenig bekannten Zitrusfrucht wird aus den reifen Fruchtschalen gepresst. Stimmungserhellend soll diese Essenz wirken. Wenn wunderts – bei 360 Tagen Sonne im Jahr.
Ethnobotanik befasst sich mit Wildund Kulturpflanzen, wobei traditionelles Pflanzenwissen vor allem im Kontakt und durch Beobachtung und Beziehung mit der jeweils einheimischen Bevölkerung erforscht wird. Was die Farfalla-Gründer seit Anbeginn intuitiv betrieben haben, übernimmt in der Firma heute die studierte Ethnobotanikerin Serena Britos. Als Kind von Farfalla-Freunden ebenfalls eng mit Farfalla «verwachsen», unternahm sie ihre erste Pflanzenreise in die Lavendelfelder der Cevennen bereits mit neun Jahren. Heute – 25 Jahre später – ist sie als Fachfrau auf der Suche nach neuen Projekten und pflegt bestehende Kontakte in aller Welt. Massgeblich beteiligt war sie etwa an der Neuentdeckung und Förderung der Bergamotte und der echten Marokkanischen Minze (Mentha spicata varieté nanah).
Acht Monate lebte sie in Madagaskar, wo es über 18 verschiedene Ethnien gibt: «Die Verwendung von Medizinpflanzen und Kosmetik ist dort noch sehr lebendig im Volkswissen. Es ist ein Paradies biologischer und sozialer Vielfalt. Für die Zukunft sind wir daran, noch mehr Kosmetikrezepte und Mischungen zu entwickeln, die inspiriert sind vom alten Pflanzenwissen verschiedener Kulturen – eine Synthese von Tradition und Moderne.»
Verheissung, nicht Strafe. Ihre P anzensuche führte die feinen Spürnasen weit über europäische Grenzen hinaus: In Australien, dem Ursprungsgebiet des Teebaums, hatten sie das Glück, einen Produzenten zu nden, der seine Erträge nicht aus riesigen Plantagen zieht. Er unterhält einen ursprünglichen Wald mit bis zu 600 Jahre alten Bäumen und Mutterp anzen, von dem in sehr limitierter Menge das Teebaum-Buschöl nach schonender Art der Aborigines gewonnen wird. In Indien trafen sie auf einen Anbaupartner, der bei der Ernte der typisch indischen Gräser auf seinen neunzig Hektar Anbau äche in erster Linie benachteiligte Frauen und in Not geratene Kleinbauern beschäftigt: Mitarbeiter werden in biologischer Landwirtschaft ausgebildet und für deren Kinder besteht ein spezielles Ausbildungsprogramm. Geerntet und verarbeitet werden hier typisch indische Aromap anzen wie Palmarosa, Citronella, Zitronen-Eukalyptus, Ingwer und Patchouli.
Die Verwünschung «Geh doch ins Land, wo der Pfeffer wächst!» war für die Duftliebhaber mehr Verheissung denn Stra-
Susanne Fischer-Rizzi: «Himmlische Düfte: Das grosse Buch der Aromatherapie», AT-Verlag
Maria Kettenring: «Hausapotheke Ätherische Öle. Schnelle Hilfe für jeden Tag», Joy Verlag
Renato Strassmann: «Duftheilkunde: Der Weg, Düften zu begegnen», Strassmann Verlag
fe: «Madagaskar ist eine der artenreichsten Gegenden der Welt mit bis zu 14 000 P anzenarten, von denen 85 Prozent nur dort vorkommen. Gerade deshalb ist die Trauminsel sehr von kommerziellen Interessen bedroht und nachhaltiges, ökologisches Verhalten besonders wichtig», sagt Jean-Claude Richard. Farfalla ist hier langjähriger Projektpartner und Teilhaber einer Plantage, von der eine ganze Dorfgemeinschaft pro tieren kann.
Neben Pfeffer ist Madagaskar übrigens auch die Heimat von Ylang-Ylang, der sogenannten «Blume der Blumen», Vetiver, Vanille und Ravintsara. «Eine so umwerfende Landschaft und grandiose P anzenund Tierwelt wie dort, ist auf der Welt wohl selten zu nden», schwärmt JeanClaude Richard. «Ich sehe unsere Verp ichtung darin, dieser wunderbaren Natur, den Menschen und Tieren mit grossem Respekt zu begegnen und mit Rücksicht auf die unterprivilegierte Situation der Bevölkerung.»
Das erfolgreiche Projekt der vier Farfallas, deren langjährige Freundschaft bis heute trägt, zeigt: Auch wer vorerst im Kleinen wirkt, kann manchmal Grosses bewirken. Das Rezept dazu habe nur drei Buchstaben, weiss Jean-Claude Richard: «Tun!». ◆
Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung
Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:
Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Carlo Zumstein, Renate von Ballmoos, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Marie-Therese Schibig, u.a.
Nächster Ausbildungsbeginn: 17. September 2016
«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»
Zentrum Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch
Ausbildungsbeginn: April 2016
Ausbildungen seit 1986:
Akupunktur, Tuina-Mas sage und Chinesische Arzneitherapie
Tel: 052 365 35 43 | www.chiway.ch
Fasten belebt alle Sinne
Fasten-Wandern-Wellness mit Ida Hofstetter
gute Hotels in Lipperswil TG, Serpiano TI, St Moritz GR, Flüeli-Ranft OW, Morschach SZ
fasten-wandern-wellness.ch
Tel 044 921 18 09
«Ihr Aus- und Weiterbildungsinstitut IKP: wissenschaftlich –praxisbezogen – anerkannt» Dr med. Y. Maurer
Berufsbegleitende anerkannte Weiterbildungen mit Diplomabschluss:
Info-Abend: 22.3.2016
3 Jahre, SGfB-anerk.
Haselmäuse fasten sieben Monate
Körperzentrierte/r Psychologische/r Berater/in IKP Psychosoziale Beratungskompetenz kombiniert mit Körperarbeit (Erleben und Erfahren über den Körper), Entspannungsübungen, Sinnfindung und Ressourcenstärk.
Optional mit eidg Diplomabschluss möglich.
Info-Abend: 23.2.2016
Zert. GanzheitlichPsychologischer Coach IKP Coaching- und Gesprächskompetenz: Coaching-Tools aus dem Bereich systemischlösungsorientierter Beratung
Mit Zertifikatsabschluss; Dauer: 8 Monate
Ausbildungsinstitut IKP, Zürich und Bern
Visionssuche in den BündnerBergen Vier bzw.dreiTageund Nächteverbringstdu allein undohneNahrung in derNatur.Auf einmal hörstdudas Flüstern deiner Seele, die dichan deineLebensaufgabeerinnert.
26.05. -05.06.2016Erwachsene 27.07.- 05.08.2016 jungeErw.von 16 -25J
Natur-und Wildnispädagogik
Du lernst, dichindeinernatürlichenUmgebung heimisch zu fühlen unddichals Teil vonihr zu verstehen. Gleichzeitigstärkst du deineBeziehung zu dirselbst.
Ausbildungsstart Oktober201 6
Weitere Angebote
Tipilager,Bogenbaulager,Bogenbaukurse,Leder gerben,Trommelbau, Lagerfür Schulklassen,... www.naturschule-woniya.ch
www.visionssuche.ch081 6300618
Nägeli-Neff Margrit certif ied Advanced Rolfer Tel. 044 362 61 23
Die integrier te Str uktur, die im Rolf ing angestrebt wird, vermeidet die Fehlbelastung von Gelenken und Überlastung der Gewebe. Der Kör per bef indet sich wieder in Balance und Einklang mit der Schwerkraft. Tiefe manuelle Bindegewebsarbeit, verbunden mit sensitiver Bewegungsschulung, er möglicht eine differenziertere Selbstwahrnehmung Arbeitsorte: ZH, Vella (GR), Schaan (FL)
Vierwaldstättersee
Lassen Sie sich für einmal so richtig verwöhnen! Sie geniessen bei einer Trink-Fasten-Kur eine tiefgreifende Hautpflege, unterstützende Massagen, ausleitende Wickel und diverse Säfte. Lehnen Sie zurück und vergessen Sie den Alltag!
Kur- & Ferienhaus St. Otmar
Maya & Beat Bachmann-Krapf CH-6353 Weggis +41 (0)41 390 30 01 www.kurhaus-st-otmar.ch
Ausbildungslehrgang
Med. Masseur/in mit eidg. FA oder Fortbildung Rhythmische Massage.
Die Lehrgänge werden alle zwei Jahre angeboten. Nächster Beginn April bzw. Juli 2016
Kontakt: Schule für Rhythmische Massage Ruchti-Weg 5, CH 4143 Dornach Telefon 061 705 75 75 srm@rhythmische-massage.ch
Biorhythmus – die innere Uhr zeigt Ihr Kräfteverhältnis in Körper – Seele – Geist. Persönliche Ausführung als Kalender im Taschenformat. 12 Monatskarten Fr. 36.–. Bitte Ihre Geburtsdaten an: H. Schönenberger, Churerstrasse 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch
La Gomera/Kanaren
Das abgeschiedene, ökologische Paradies für Familien, Seminare und Individual-Urlauber. Hotel Finca El Cabrito Telefon 0034-922-14 50 05, www.elcabrito.es
Meditative Fastenferien
26.3. - 2.4., 2.- 9.4., 16.- 23.4., 23.- 30.4. Wellness Hotel Höri direkt am Bodensee. Meditation, Bewegung, Bewusstseinsarbeit etc. Fr 1170 Kurs, Einzelzimmer 052-741 46 00 Neue Webseite! www.fasten.ch
Ayurveda ist mehr als warmes Öl. Es ist eine Philosophie, die sich mit der Verbindung von Körper, Geist
und Seele befasst.
Die Rasayana-Ernährungsmethode hat das Ziel nährend und verjüngend zu wirken.
Text: SABINE HURNI
Ein langes Leben, die Bewahrung der Jugend und die Vermeidung von Krankheit – wer wünscht sich das nicht? Entsprechend viel lässt sich die westliche Gesellschaft die Erfüllung dieser Wünsche kosten. Doch bereits lange vor der Erfindung von Detox und Schönheitsoperationen haben sich die Verfasser der altindischen Ayurveda-Schriften mit dem Erhalt von Gesundheit, Jugendlichkeit und Vitalität beschäftigt. Die Ayurveda-Lehre befasst sich mit dem Wissen (veda) über die Verbindung von Körper, Seele und Geist als Grundlage des Lebens (Ayuh). Die Grundlage der Lehre des langen Lebens bilden die drei Lebensenergien Vata, Pitta und Kapha. Vata ist die windige Energie, die durch Stress, viele Gedanken und Reisen verstärkt wird. Pitta ist die Feuerenergie, die der Körper für Verdauungsvorgänge und Stoffwechselaktivitäten braucht. Kapha ist die Erdenergie, welche verantwortlich ist für die körperliche Stabilität und die Befeuchtung der Schleimhäute. Jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch besteht im ayurvedischen Sinn aus einer Ansammlung dieser drei Grundenergien. Wobei je nach Menschentyp oder Lebensmittel die eine oder andere Lebensenergie dominant ist.
Geschmeidig und glänzend. Neben Yoga, Meditation und Kräuterheilkunde werden in den vedischen Schriften vier verschiedene Ernährungsformen beschrieben. Eine davon ist die Rasayana-Ernährung, welche aufbauend, nährend und verjüngend wirken soll. Rasayana bedeutet so viel wie «Methode zur Verwirklichung vorzüglicher Körpergewebe (Dhatu)». Nach ayurvedischer Sicht besteht der Körper aus sieben Gewebearten (Dhatus). Die Körperflüssigkeiten wie Lymphe, Blutplasma und Gewebeflüssigkeit zählen zum ersten Körper-
Lebensmittel, die guttun
Vor gut 7000 Jahren, als die ersten Bücher der vedischen Schriften verfasst wurden, beruhten die medizinischen Kenntnisse auf Beobachtung und Erfahrung. Das ayurvedische Heil- und Gesundheitssystem lässt sich deshalb nicht in jeder Hinsicht durch die wissenschaftliche Brille betrachten. Rasayana-Lebensmittel enthalten somit nicht bestimmte Nährstoffe oder Vitamine. Sie sind vielmehr in ihrer Grundqualität aufbauend, befeuchtend und nährend. Zudem stärken sie eines oder mehrere der sieben Körpergewebe. Hier eine Auswahl:
Bratbutter
Bei uns verpönt, im Ayurveda ein Muss. Ghee ist nichts anderes als eingesottene Butter. Ghee befeuchtet den Darm, ist ein Geschmacksträger für die Gewürze und verbessert die Nährstoffaufnahme. Besonders im Winter ist Ghee das Kochfett der ersten Wahl. Milch mit Honig
Warme Milch mit Honig gilt hierzulande als Einschlafhilfe. Das ist im Ayurveda auch so. Milch, Wasser, Honig und Ghee sind die vier allerwichtigsten RasayanaGrundbestandteile im Ayurveda. Entweder alles zusammen oder einzeln eingenommen, stärken diese Lebensmittel die drei Körperenergien Vata, Pitta und Kapha. Nicht nur am Abend, sondern ersatzweise auch morgens.
Gewürze
Im Ayurveda ist Ingwer nicht wegzudenken. Seine wärmende Wirkung regt den gesamten Stoffwechsel an, fördert die Verdauung und nährt alle Gewebeschichten. Ideal auch zur Stärkung des Immunsystems. Genauso wichtig sind Kurkuma und Kardamom. Kurkuma ist energiespendend und reinigend, Kardamom regt die Verdauung an und sorgt für einen klaren Geist.
Trockenfrüchte
Besonders Rosinen, getrocknete Aprikosen, Feigen und Datteln sind ausgezeichnete Aufbaumittel. Um Blähungen zu vermeiden, sollten ältere Leute und Personen mit Neigung zu trockener Haut und Verstopfung das Trockenobst vor dem Verzehr einweichen.
Nüsse
Mandeln, Kürbiskerne, Sesamsamen und Sonnenblumenkerne enthalten wertvolle Fettsäuren, die den Körper nähren. Trocken geröstet werden sie bekömmlicher und schmackhafter.
Weitere RasayanaLebensmittel
Safran, Aprikosen, Äpfel, Karotten, gekochter Knoblauch, Mangos, Muskatnuss, Geflügel, Eier, Hülsenfrüchte und gekochtes Getreide wie Reis, Mais oder HaferPorridge.
Nicht wegzudenken aus der indischen Küche: Kardamom-Kapseln.
200 g getrocknete Dörrfrüchte
(Feigen, ungeschwefelte Aprikosen oder Mango)
1 Becher Rahm
300 ml Reismilch
1 Prise Salz
50 Gramm brauner Zucker
1 TL Kardamom, gemörsert
1 TL Vanillepulver
Zitronenschale einer unbehandelten Zitrone
Dörrfrüchte mindestens eine Stunde in der Reismilch einweichen, kurz aufkochen und ausquellen lassen. Etwas auskühlen lassen und im Mixer mit der Einweichflüssigkeit fein pürieren.
Rahm, Zucker, Salz, Kardamom, Vanille und Zitronenschale beigeben und gut vermischen.
Ideal als kleines Dessert oder als Zwischenverpflegung. Maximum die Grösse einer Glacekugel pro Tag davon essen.
Besan Laddhu
350 g Ghee, Bratbutter oder Kokosfett
400 bis 450 g Kichererbsenmehl
250 g Puderzucker, gesiebt
3 EL Kokosfl ocken
3 EL kleingehackte Wal-, Haselnüsse oder Mandeln
1 TL Kardamom, gemahlen
½ TL Zimt
Ghee im Wok bei kleiner Flamme erhitzen. Das Kichererbsenmehl mit einem Holzlöffel langsam einrühren. Das Kichererbsenmehl wird unter ständigem Rühren ca. 20 Minuten geröstet. Der Röstvorgang ist abgeschlossen, wenn das Kichererbsenmehl einen nussigen Geruch ausströmt.
Nun alle anderen Zutaten hinzugeben und nochmals kurz rösten. Der Puderzucker wird zum Schluss mit einer Gabel in die Masse gedrückt damit er nicht klumpt.
Die Masse auf einem Blech ausstreichen und abkühlen lassen. Nach dem Abkühlen in Würfel schneiden oder kleine Bällchen formen.
gewebe, dem Rasa-Dhatu, das durch die Rasayana-Ernährung gesund gehalten wird. Das zweite Körpergewebe bilden die Blutkörperchen (Rakta Dhatu). Die Muskeln, Sehnen und Bänder gehören zum Mamsa Dahatu und das Fettgewebe zum Meda Dathu. Danach folgt das Knochengewebe, Asthi Dhatu, das Majja Dhatu für das Nervengewebe und das Sukra Dhatu, zu dem die Fortpflanzungsorgane gehören.
Weil das erste Körpergewebe, das Rasa-Dhatu, alle anderen Körpergewebe nährt, fällt diesem eine grosse Bedeutung zu. Sind die Rasa-Körpersäfte intakt, bleibt der Körper innerlich feucht und geschmeidig. Die Haut bleibt straff, die Lippen sind voll und die Augen haben einen schönen Glanz. Die Verdauung ist regelmässig, die Gelenke sind gut geschmiert und das Energieniveau ist hoch.
Altruismus macht schön. Falsche Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen schädigen die einzelnen Körpergewebe auf die Dauer und lassen den Körper schneller altern. Wer seinen Körper feucht, schön und gesund halten möchte, muss im Alltag einiges beachten. Denn in den Ayurveda-Lehrbüchern heisst es: «Nur die Menschen, die sich ohne Unterbrechung gesund ernähren und verhalten, die bei allem zwischen Gutem und Schlechtem unterscheiden und weise handeln, die nicht allzu sehr von Sinnesobjekten abhängig sind, die altruistische Gewohnheiten entwickeln, die alle als gleichwertig betrachten, die nur die Wahrheit sprechen, die eine verzeihende Natur besitzen und die Gesellschaft nobler Personen suchen, werden frei von Krankheit.»
Die Schönheit von innen erblüht durch gute Gewohnheiten wie drei regelmässige warme Mahlzeiten, einen regelmässigen Schlafrhythmus und frische, aufbauende Rasayana-Nahrung. Als Rasayana werden im Ayurveda diejenigen Lebensmittel, Gewürze und Heilmittel bezeichnet, die dem Körper konzentrierte Lebensenergie liefern, das Hormonsystem stimulieren und aufbauend auf die einzelnen Körpergewebe wirken (siehe Box). Sie werden nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, nach einem stressreichen Tag oder nach einem kräftezehrenden Streitgespräch eingenommen, um Körper, Geist und Seele wieder aufzubauen. Oder immer dann, wenn sehr viel Energie verbraucht wurde.
Tägliche Ölmassage. Ein weiteres Schönheitsritual im Ayurveda sind Ölmassagen, die man täglich selber durchführen kann. Was für westliche Ohren etwas umständlich klingt, ist in der Realität gar nicht so fremd und unbedingt einen Versuch wert: Bevor man sich unter die Dusche stellt, nimmt man etwas Sesam-, Argan-, Oliven- oder Sonnenblumenöl und reibt sich von Kopf bis Fuss damit ein. Man beginnt mit dem Gesicht und streicht das Öl von oben nach unten. Bei den Gelenken darf man ruhig ein bisschen kreisend verweilen. Wie ein warmer, geschmeidiger Mantel hüllt das Öl den Körper ein. Wer Zeit hat, erwärmt es zuvor ein bisschen im Wasserbad. Danach warm duschen und sich zum Trocknen nur abtupfen, damit die ÖlWasser-Emulsion auf der Haut bleibt. Das warme Öl reduziert Stress, gibt ein gutes Körpergefühl und pflegt die Haut nachhaltig. ◆
Falscher Essrhythmus: Idealerweise isst man drei möglichst frisch gekochte Mahlzeiten täglich. So entstehen zwischen den Speisen mindestens drei, höchstens fünf Stunden Pause. Zu lange Essenspausen schwächen die Verdauungstätigkeit.
Trockenes Essen: Salat, Rohkost sowie bittere Speisen wie Kaffee oder bittere Kräuter, aber auch Brot und trockene Cracker wirken eher austrocknend und sollten nur in Kombination mit nährenden Speisen verzehrt werden.
Kaltes Wasser: Grosse Mengen kaltes Wasser zu den Mahlzeiten verlangsamen die Verdauungsleistung. Besser sind kleine Mengen warmes oder zimmerwarmes Wasser.
Falsche Kombinationen: Früchte, Bananen oder saures Obst kombiniert mit Milch produzieren sehr viel Magensäure. Birchermüesli und Früchtewähen sollten deshalb mit Rahm-, Reis- oder Sojamilch zubereitet werden.
Negative Gedanken beim Essen: Negative Zeitungsmeldungen, Streit oder sorgenvolle Gedanken leiten die Energie vom Magen weg in den Kopf. Das schwächt die Verdauung. Schöne, spirituelle Dinge wie Kerzenlicht oder frische Blumen sorgen für entspanntes Essen.
Sich zum Essen zwingen: Wer morgens nicht hungrig ist, sollte nur heisses Wasser oder eine leichte Suppe trinken, sich jedoch nicht zum Essen zwingen.
Bestellen Sie das Buch «Ayurveda-Küche» von Nicky Sitaram Sabnis. Es erklärt die Grundregeln der ayurvedischen Ernährung und Küche und hilft ein paar überschüssige Kilos zu verlieren. Die meisten der 120 Rezepte sind vegan, alle laktose- und glutenfrei, die Zutaten überall erhältlich.
Bestellen Sie das Buch für Fr. 19.10 statt Fr. 23.90 (inkl. Versand) beim AT Verlag, Bahnhofst. 41, 5000 Aarau, Tel. 058 200 44 10 oder www.at-verlag.ch, und geben Sie beim Gutscheincode den Vermerk «Ayurveda» ein. Das Angebot ist gültig bis 29. Februar 2016.
SO ZUVERLÄSSIG WIE VERLORENE KILOS FRÜHER ODER
SPÄTER MEIST WIEDER ZURÜCKKOMMEN, SO REGELMÄSSIG
TAUCHEN NEUE DIÄTMETHODEN UND ENTSPRECHENDE
BÜCHER AUF. EIN KLEINER ÜBERBLICK ÜBER DISKUTIERTE, UMSTRITTENE UND ETABLIERTE DIÄTEN.
Text: TERTIA HAGER
Lebensmittel, die zu mir passen.
Die Methode soll eine nachhaltige Ernährungsumstellung bewirken und setzt auf eine kalorien- und fettreduzierte Mischkost. Das Diätziel definiert man selbst am Computer und verwaltet die täglich zugeführten Kalorien am Computer oder über eine App selbst. Sport und Bewegung wird wie bei Weight Watchers als Bonus gutgeschrieben. Das Bezahl-Programm versorgt einen mit Menüvorschlägen und eine Datenbank liefert viele Rezepte von anderen Mitgliedern.
Vorteil: Man hat stets den Überblick über die zugeführten Kalorien. Die Rezepte sind zahlreich und problemlos auch der restlichen Familie aufzutischen. Man lernt, wo versteckte Kalorien lauern.
Nachteil: Das Verwalten des täglichen Kalorienbedarfs am Computer ist zeitaufwendig, vor allem, wenn man von den vorgegebenen Menüplänen abweicht.
Diese Diät setzt auf einen persönlichen Ernährungsplan und diesen kann man nicht im Internet oder einem Buch selbst zusammenstellen, sondern muss ihn bei einem Arzt oder Metabolic-Fachmann kaufen. Aufgrund einer Blutanalyse stellt er mit einem Computerprogramm den Ernährungsplan zusammen. Dort steht detailliert, welche Lebensmittel vom Gemüse bis zum Gewürz zu einem «passen».
Vorteile: Grundsätzlich handelt es sich um eine kalorienreduzierte Mischkost mit einem erhöhten Eiweissanteil. Leute, die die komplizierte Methode testeten, sind in der Regel zufrieden mit dem Resultat.
Nachteile: Das Programm kostet vergleichsweise viel und ist kompliziert. Anfänglich sind die Ernährungsvorschriften rigoros und kaum mit einem Familienalltag kompatibel.
Der Name ist Programm: Es geht hier im Wesentlichen darum, weniger Fett zu essen. Eine Regel, die bei fast allen Diätmethoden zu beherzigen ist. Es gibt verschiedene Modelle dieser Diät, zum Beispiel nur noch Lebensmittel mit einem Anteil von weniger als 30 Prozent Fett zu essen. Teil der Diät ist der Konsum von fettreduzierten Lebensmitteln (Milch-Drink, ¼-Käse, Hühner- statt Schweinefleisch etc.).
Vorteile: Sattmacher wie Pasta, Kartoffeln und Brot sind erlaubt. Weniger Butter und Fett beim Kochen zu verwenden, ist grundsätzlich eine einfache Sache. Schärft das Bewusstsein für versteckte Fette in Würsten, Fertigprodukten und Gebäck.
Nachteile: Wer zu fettreduzierten LightProdukten greift, konsumiert zwar weniger Fett, jedoch meist mehr Zucker und Zusatzstoffe. Je nach Methode verliert man nur sehr langsam Gewicht.
Die Methode geht davon aus, dass die vier Blutgruppen-Typen unterschiedliche Nahrungsverwerter sind. Es geht um Eiweisse in Lebensmitteln, die je nach Blutgruppe im Organismus anders verarbeitet werden. Dies begründet der Erfinder der Methode mit der Evolution und der Tatsache, dass der Mensch einst vor allem als Jäger und Sammler unterwegs war und viel Fleisch ass.
Vorteile: Ernährungswissenschaftler sehen ausser der Tatsache, dass sich jemand mit seinem Essverhalten beschäftigt, keine Vorteile dieser Methode. Im Gegenteil.
Nachteile: Es fehlen wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass Menschen aufgrund ihrer Blutgruppe gewisse Lebensmittel anders verwerten. Längerfristig können die rigiden Vorschriften zu Mangelernährung führen.
Die Methode orientiert sich am sogenannten glykämischen Index von Lebensmitteln (Glyx). Ist dieser gering, hat das einen günstigen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel; er steigt langsam. Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index hingegen lassen das Insulin rasch in die Höhe schiessen. Die Folge sind Heisshunger-Attacken. Es gilt deshalb Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fleisch und Milchprodukte zu bevorzugen. Verarbeitete Getreideprodukte wie Teigwaren, weisser Reis oder Weissbrot sind hingegen tabu.
Vorteile: Die Idee der Methode basiert auf einer längerfristigen Ernährungsumstellung. Auch das Thema Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil.
Nachteile: Der glykämische Index hängt mitunter auch von der Zubereitung und der Kombination der einzelnen Lebensmittel ab. Zudem kann es je nach persönlichen Vorlieben dazu kommen, dass der Fettanteil des Speiseplans zu hoch wird.
Ende der 1980er-Jahre war die Methode so populär, dass selbst Restaurants Trennkost-Menüs im Angebot hatten. Das Prinzip sieht vor, Eiweisse und Kohlenhydrate strikt zu trennen: Ade «Gschwellti» mit Käse, Lasagne und Braten mit Spätzli. Die Methode geht davon aus, dass eine falsche Ernährung den Körper übersäuert. Raffinierte Nahrungsmittel wie weisser Zucker, weisses Mehl sowie Milch gilt es zu meiden, Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte sind zu bevorzugen.
Vorteile: Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Beschwerden (Verdauungsprobleme, Blutdruckprobleme etc.) können über die Methode vielleicht die Umstände der Beschwerden besser erkennen.
Nachteile: Nach dem heutigen Stand der Forschung ist es widerlegt, dass Eiweisse und Kohlenhydrate nur getrennt voneinander richtig verdaut werden können und die Methode einen günstigeren Einfluss auf die Gewichtsreduktion hat.
Erbsen (kann man) essen, Punkte (kann man) zählen.
Punkte zählen und mit sich mit anderen Abnehmwilligen an einer wöchentlichen Sitzung austauschen. Das Weight-Watchers-Prinzip ist seit den 1970er-Jahren eine der beliebtesten und erfolgreichsten Diäten. Es ist ein Bezahl-Programm, das persönliche Vorlieben berücksichtigt und einem Freiheiten lässt. Man hat so und so viele Punkte zum Verbrauchen und kann sich diese selbst einteilen, durch Sport und Bewegung gibt es Bonuspunkte. Längst sind unzählige Weight-Watchers-Produkte zu kaufen, so kann man sich auch auf der Arbeit einfach verköstigen.
Vorteile: Man verliert zuverlässig Kilos und ist durch die Gruppentreffen zusätzlich motiviert. Auch Restaurantbesuche sind ohne grosse Umstände mit der Diät vereinbar.
Nachteil: Da man selbst bestimmen kann, wie man seine «Essenspunkte» aufteilt, kann es sein, dass man sich zu einseitig ernährt und durch die Wahl der Lebensmittel eine Unterversorgung mit gewissen Mineralstoffen und Vitaminen stattfinden könnte.
ALLE JAMMERN ÜBER STRESS. DIE EINFACHSTE UND
BEQUEMSTE METHODE RASCH RUNTERZUFAHREN
IST, SICH EINE MASSAGE ZU GÖNNEN. DAS ANGEBOT IST HEUTE SO GROSS WIE NIE.
Text: TERTIA HAGER
WOHL UND ZUFRIEDEN. So fühle ich mich, als ich wieder draussen auf der Strasse stehe. Die Stunde Streicheleinheiten hallt nach, etwas genudelt und voller Energie zugleich mache ich mich leichten Schrittes auf dem Heimweg. Obwohl: Streicheln war das ja nicht. Bearbeitete die Masseurin eine verhärtete Stelle am Nacken, hat das wehgetan. Das Wohlbefinden und die Laune könnten dennoch besser nicht sein. Und die leichte Müdigkeit ist nichts anderes als ein Zeichen der Entspannung, denn eine Massage senkt die Produktion des Stresshormons Kortisol. Es ist die bequemste Art rasch runterzufahren; in unserer durchgetakteten, überoptimierten Zeit eine sehr praktische Sache. Doch auch schon die alten Römer wussten: Es gibt nichts Besseres, als passiv liegend die strenge Arbeit anderer zu geniessen. Cäsar soll dafür eigens ausgebildete Sklaven gehabt haben. Zu allen Zeiten liess sich die gutsituierte Gesellschaft mit Massagen verwöhnen.
VERWIRRENDE VIELFALT. Und auch heute gehört es zum Lifestyle, sich im Hamam eine Seifenschaummassage zu gönnen oder in den Ferien eine Hot Stone Massage auszuprobieren. Das Angebot ist so vielseitig wie verwirrend: Organic Aroma Massage, balinesische Tempelmassage, Energy Balancing Body Treatment, Lomilomi-Massage. Zuweilen trumpft ein Hotel auch mit sogenannten SignatureTreatments auf, einer eigens für das Hotel entwickelten Methode. Meist steckt hinter den geheimnisvollen Namen nichts sagenhaft Neues, sondern eine Kombination von Anwendungen der klassischen Massage, asiatischer Methoden oder anderen be-
währten Techniken. Den entspannungssuchenden, verwöhnungsdurstigen Gast dürfte das kaum interessieren: Hauptsache er wird schön gestreichelt und fein geknetet. Etwas warmes Öl, ein ätherischer Duft, etwas sphärische Musik und zwei Hände, die angenehm sanft über den Körper streichen, mal etwas klopfen oder ziehen, mehr braucht es in der Regel nicht.
Und so kümmert es den WellnessFreund auch kaum, welche Art von Ausbildung der Masseur oder die Masseurin genossen hat. Dipl. Masseur darf einer sich schon nach einer 3 ½-tägigen Ausbildung nennen und im Kanton Zürich beispielsweise kann jeder eine Massagepraxis eröffnen. Verena Howald, seit 18 Jahren selbstständige medizinische Masseurin in Zürich, findet das problematisch. «Einem gesunden Menschen kann man kaum Schaden zufügen», sagt sie. Gefährlich könne es hingegen werden, wenn jemand ernsthafte gesundheitliche Probleme hätte, der Masseur mangels medizinischem Wissen dies jedoch nicht erkennt. «Es braucht eine fundierte Grundlage in Anatomie, Physiologie und Pathologie», erklärt Howald. Freilich kann man als Kunde in einer Wellness-Anlage, einem Fitnesszentrum oder einem Hotel schwerlich überprüfen, wie umfangreich das Wissen und die Ausbildung des Personals ist und legt sich deshalb meist einfach vertrauensvoll auf die Massageliege.
GANZKÖRPEREINSATZ. «Sogenannte Wellness-Massagen beinhalten in der Regel vor allem Streichungen», erklärt Gabriela Zweifel, Lomilomi-Masseurin in Bern und Dozentin an der Swiss Wellness Academy. Möchte man mehr in die Tiefe
Ein Diplom als Masseur/Masseurin gibt es sowohl nach einer 3½tägigen Schnellbleiche als auch nach einer zwei- bis dreijährigen Vollzeit-Ausbildung. Wie also kann man herausfinden, dass man in guten Händen ist?
In der Schweiz bieten Zehntausende von Therapeuten und Masseuren ihre Dienste an, mit ganz unterschied lichen Ausbildungen. Seit einigen Jahren gibt es einen eidgenössischen Fähigkeitsausweis: med. Masseur eidg. FA. Dieser garantiert eine fundierte Ausbildung mit grossem medzinischem Grundlagenwissen (Anatomie, Pathologie und Physiologie). Auch das EMRLabel (Erfahrungsmedizinisches Register) ist ein hilfreiches Gütesiegel. Das Register zertifiziert Therapeuten aus den unterschiedlichsten Bereichen von der Aromatherapeutin über Shiatsu bis zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Je nach Methode bedarf es einer bestimmten Mindestzahl an Ausbildungsstunden für die Registrierung. Das Verzeichnis umfasst 20 000 registrierte Therapeuten. Die meisten Krankenkassen bezahlen über die Zusatzversicherung nur Behandlungen, die von EMRanerkannten Therapeuten gemacht wurden. Gut fährt man natürlich auch mit einer Empfehlung einer Freundin oder eines Bekannten. Denn letztlich ist viel Wissen keine Garantie dafür, dass etwas auch gut gemacht wird.
Woher kommts?
Im Gegensatz zur Hot Stone Massage hat die Edelsteinmassage keine Tradition. Mit dem Revival der Steinheilkunde in den 1980er-Jahren entstand die Edelsteinmassage. Der Name trügt: Edelstein tönt nach Diamant, Smaragd und Co. Es werden weniger kostbare Steine wie Obsidian oder Rosenquarz verwendet.
Wie gehts?
Edelsteine werden bei verschiedenen Massagetechniken verwendet. Sie werden meist nur aufgelegt und sollen Blockaden lockern und den Energiefluss anregen.
Für wen?
Für Menschen, die an die Kraft der Heilsteine glauben und für solche, denen nur schon der Name Edelstein ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Woher kommts?
Kräuterstempel kennt man in Südindien, aber auch auf Bali. Die Stempel sind mit verschiedenen Kräutern gefüllt. Je nach gewünschter Wirkung (von beruhigend bis anregend). Die Kombination von Kräutern, Ölen und Wärme wirkt besonders entspannend.
Wie gehts?
Die Stempel werden in Öl getaucht, über Wasserdampf erwärmt, dann wird damit über den Körper gestrichen und geklopft. Typisch ist das Abrollen des Stoffsäckleins wie ein grosser Stempel.
Für wen?
Lässt man sich gerne von Düften verführen und mag man sanfte Wärme und sanfte Berührung, ist man hier richtig.
Woher kommts?
Ähnlich wie beim indischen Ayurveda, ist die LomilomiMassage Teil einer (Natur)-Heilmethode, die aus verschiedenen Bereichen besteht und Körper, Geist und Seele miteinbezieht. Sie kommt aus Hawaii. Es gibt unzählige Formen der Massage.
Wie gehts?
Massiert wird nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Unterarm und den Ellenbogen. Meist wird grosszügig Öl eingesetzt. Die Massage kann sehr fein bis kräftig sein. Die Technik versteht sich auch als Reinigungsritual, teilweise wird auch Musik eingesetzt.
Für wen?
Für jene, die gerne etwas Neues ausprobieren und am Spirituellen interessiert sind.
Woher kommts?
Der Hamam ist ein traditioneller Badeort mit Dampfbad, wie es sie im arabischen und türkischen Raum seit Ewigkeiten gibt.
Die Seifenschaummassage bildet den Abschluss eines ganzen Baderituals.
Wie gehts?
Der ganze Körper wird mit fluffigem Seifenschaum bedeckt. Danach mit warmem Wasser weggespült. Anschliessend folgt eine kurze Ganzkörpermassage mit Öl.
Für wen?
Für solche, die das zarte Gefühl des Seifenschaums auf der Haut mögen.
arbeiten, brauche dies ein umfassendes Wissen. Die von Zweifel seit 15 Jahren praktizierte hawaiianische LomilomiMethode verlangt Geschmeidigkeit, Präzision und je nach Massageziel auch Ganzkörpereinsatz; wo ein klassischer Masseur die Daumen nimmt, um Verspannungen, Verhärtungen und Verklebungen im Gewebe zu lösen, kommen bei Lomilomi die Ellenbogen zum Einsatz.
Woher kommts?
Das Auflegen von aufgewärmten Steinen zu Heilzwecken hat seinen Ursprung bei den Indianern. Doch auch im asiatischen und pazifischen Raum gibt es eine lange Tradition. Die Verwendung von kalten Steinen im Zusammenspiel mit heissen Steinen ist hingegen eine neuere Erscheinung. Die Haut wird durch das Warm-Kalt-Spiel zusätzlich gereizt, dies fördert die Durchblutung.
Wie gehts?
Kombiniert mit klassischen Massagetechniken mit Streich-, Druck- und Knetelementen werden die aufgewärmten Steine auf Energiepunkte des Körpers gelegt. (Basalt- und Lavastein können die Wärme ein paar Minuten speichern.)
Die Wärme entspannt und löst. Ebenso wird mit den Steinen über den Körper gefahren oder sie werden an bestimmten Stellen gedreht, so verteilt sich die Wärme besser.
Für wen?
Wer gerne intensive Wärme spürt, wird die Hot Stone Massage lieben.
Letztlich entscheidet stets der Kunde, wie sanft oder kräftig die Massage sein soll. Dies klärt ein gewissenhafter Therapeut in einem kurzen Gespräch (Anamnese) vor der Massage mit dem Kunden ab. Das Gespräch dient nicht nur dem Erkennen allfälliger gesundheitlicher Probleme, es gilt auch gemeinsam mit dem Kunden herauszufinden, was gewünscht, und wenn es sich um eine medizinischtherapeutische Massage handelt, indiziert ist.
ÖLIGE SACHE. Gönnt man sich eine Massage zur gesundheitlichen Vorsorge oder einfach als Wellness-Moment, erlebt man die angenehme Wirkung durch die Muskelentspannung und die angeregte Durchblutung oder auch einfach durch wohlige Wärme. Das Auflegen von warmen Steinen bei einer Hot Stone Massage kann Verspannungen lösen, ohne dass viel Druck angewendet werden muss. Auch warmes Öl, wie es unter anderen bei der Lomilomi-Massage und gerne in grosser Menge bei ayurvedischen Massagen verwendet wird, wirkt unmittelbar und ungemein entspannend. Da nimmt man auch die öligen Haare, die nach der Behandlung schwer und schlapp herunterhängen, gerne in Kauf.
Nur schon das Auflegen einer Hand oder eine Umarmung regen die Ausschüttung von Entspannungshormonen an. In der Hektik des Alltags fehlt es nicht selten an solchen kleinen, wohligen Streicheinheiten und Berührungen; auf einem warmen Massagetisch zu liegen tut deshalb einfach gut. Hans Meier, Spezialist für Hot Stone Massagen in Sarnen, sagt es so: «Egal was für eine Massage es auch ist: Man kann dem täglich geforderten Körper damit etwas zurückgeben und danke sagen.» ◆
Naturkosmetik
Naturkosmetik ist im Trend. Doch was genau ist das überhaupt? Die Drogistin Elfriede Dambacher beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Naturkosmetik und bringt Licht in den Beauty-Dschungel. Der Ratgeber erklärt, welche Vorzüge Pflege- und Kosmetikprodukte aus natürlichen Rohstoffen haben, welche Zertifizierungen verlässlich sind, wie Haut und Haar richtig gepflegt und versorgt werden. Zudem geht sie den Mythen im Bereich Naturkosmetik auf den Grund. Auch der dekorativen Kosmetik sowie der Welt der ätherischen Duftstoffe ist je ein Kapitel gewidmet.
+ Fr. 26.90, Herbig Verlag
Das Buch der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung packt alles, was es rund um das Thema Ernährung, Gesundheit und Gewicht zu wissen gilt, in kompakter Art zwischen zwei Buchdeckeln: Von Fragen zu einer hilfreichen Selbsteinschätzung zur persönlichen Motivation abzunehmen, über praktische Tipps zu Einkauf und Ernährung bis zu einer professionellen Einschätzung verschiedener Diätmethoden. Knapp, klar und kompetent.
+ Fr. 19.60 über www.sge-ssn.ch
Wespentaille
trotz Bienenstich
Der Buchtitel tönt nach Schlaraffenland. Angesprochen sind Frauen in den Wechseljahren, die Zeit, wo viele an Kilos zulegen, obwohl sie nicht mehr essen und Sport treiben wie eh und je. Mit witzigen Beispielen aus ihrer eigenen Erfahrung und solcher ihrer Freundinnen schildert Nadja Nollau, wie sie es geschafft hat, nicht zuzunehmen, und wie man im Alltag Kalorienfallen einfach umschiffen kann – dazu gehört (leider) auch der Verzicht auf einen deftig süssen Bienenstich. Darben muss frau trotzdem nicht.
+ Fr. 14.90, Goldmann Verlag
Pause
Man kann natürlich sagen, es sei unsinnig, den digital verursachten Stress mittels einer App abbauen zu wollen. Dennoch hat die App etwas: Man muss bei diesem entspannungsversprechenden Pausen-Spiel nämlich ganz langsam und gemächlich über den Bildschirm streichen. Dabei entsteht eine sich bewegende Farbblase, wie man sie aus Lavalampen kennt. Das Ganze funktioniert jedoch nur, wenn man konzentriert und langsam zur Sache geht. Das hat durchaus etwas Meditatives.
+ Fr. 2.– im iTunes App Store
100 Tipps für ein gesundes und glückliches Leben, so wirbt die App für sich. Natürlich liest man nicht nur Neues, doch die Tipps und Infos, gegliedert in verschiedene Kategorien wie Sport, Ernährung, Genussmittel oder Schlaf, sind hilfreich und anregend. Angereichert ist die App mit spielerischen Elementen wie einer Schüttelfunktion, um einen zufälligen Tipp zu bekommen, oder der Möglichkeit, einen konkreten Tipp gleich per SMS weiterzuleiten.
+ Fr. 1.– im iTunes App Store und bei Google Play
Die deutsche Umweltschutzorganisation BUND bietet eine App, die hilft Kosmetika und P egeprodukte rasch auf kritische Inhaltsstoffe zu prüfen: Fotogra ert man den Strichcode auf der Packung, bekommt man sofort Auskunft. Ebenso können Produkte mit Stichworten gesucht werden. Die Datenbank beinhaltet über 80 000 Artikel.
+ Gratis im iTunes App Store und bei Google Play
Der menschliche Körper ist wie die Erde: ein Planet, der von den schönsten und bizarrsten Lebewesen bewohnt wird. Auf diesem Planeten bilden aussergewöhnliche Landschaften und faszinierende Mikroorganismen ein ausgeklügeltes Ökosystem, das der Arte-Dokumentar lm aus nächster Nähe zeigt.
+ Fr. 16.90 im Buchhandel oder über www.arte-edition.de
www.kosmetik-ohnetierversuche.ch
Wenn es um die Schönheit geht, blenden Frauen gerne aus, dass Kosmetik und Tierversuche (leider) oft eng miteinander verbunden sind. Die Website listet nicht nur Firmen und Marken auf, die komplett auf Tierversuche verzichten, sie informiert auch über die Unsinnigkeit von Tierversuchen und hilft Interessierten mit einem Musterbrief, den man bei Zweifeln selbst an Produzenten verschicken kann.
www.lexikon-deraromatherapie.de
Das Online-Lexikon bietet eine gute Übersicht über die vielen ätherischen Öle: Von A wie Anis bis Z wie Zypresse. Ebenso findet man ausführliche Hinweise zu den verschiedenen Anwendungsgebieten von aus Pflanzen gewonnenen Ölen, Harzen und getrockneten Kräutern, sei es zum Thema Räuchern oder wie man die Heilkräuter als Tee richtig zubereitet.
Die Website des Erfahrungsmedizinischen Registers hilft nicht nur bei der Suche nach einem EMR-registrierten und durch die meisten Krankenkassen anerkannten Therapeuten. Sie bringt auch etwas Licht in das immense Angebot alternativer Heil- und Therapiemethoden. Knapp 160 verschiedene Methoden erklärt das Verzeichnis von A wie Aderlass über N wie Neurofeedback bis V wie Vitalpraktik.
www.naturalbeauty.de
Eine informative und unterhaltsame Mischung aus Schönheitstipps, Hintergrundinfos und einem Blog findet man auf dieser Website. Da wird augenzwinkernd über die nie enden wollende weibliche Suche nach der perfekten Wimperntusche geklagt, es werden neue Bücher zum Thema Naturkosmetik vorgestellt, ein Verzeichnis informiert über Inhaltsstoffe und die verschiedenen Gütesiegel, ebenso werden Produkte vorgestellt und man findet saisonale Schönheits- und Geschenktipps.
SICH DIE HAARE ZU FÄRBEN IST FÜR VIELE EINE GÄNGIGE
SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT. DOCH HAARFÄRBEMITTEL BERGEN
BETRÄCHTLICHE GESUNDHEITLICHE RISIKEN. PRODUKTE
AUS PFLANZENFARBEN SIND EINE GEFRAGTE ALTERNATIVE.
TEXT: FABRICE MÜLLER
DER WUNSCH DES MENSCHEN,
seine Haarpracht farblich zu verändern, ist nicht neu. Schon die Ägypter benutzten Henna-Blätter zum Färben ihrer Haare wie auch der Finger- und Zehennägel. Heute färbt einem Bericht des Magazins «ÖKO-TEST» aus dem Jahre 2012 gemäss fast jede zweite Frau in Deutschland ihre Haare. In der Schweiz dürfte die Situation ähnlich sein.
In den meisten Fällen kommen chemische Färbemittel zum Einsatz. Laut dem Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt, welches solche Produkte untersucht, wird unterschieden zwischen temporären, semipermanenten und permanenten Haarfärbemitteln.
Bei den temporären Mitteln, auch Tönungen genannt, wird das Produkt oberflächlich auf das Haar aufgezogen. Die Färbemittel werden dabei, wenn überhaupt, höchstens schwach ans Haar gebunden. Die Haarfärbung verschwindet bereits mit dem ersten Haarewaschen wieder.
Bei semipermanenten Färbungen ist die Bindung des Mittels mit dem Haar zwar immer noch nur an der Oberfläche, jedoch schon wesentlich stärker als bei den temporären. Sie überdauern bis zu zehn Haarwäschen.
Bei permanenten Colorationen dringen die Farbstoffe ins Haar ein und binden sich dort mit den Haarbestandteilen. Die neue Haarfarbe verschwindet erst mit dem Haarwachstum. Um diesen Effekt zu erreichen, müssen reaktive Chemikalien eingesetzt werden, üblicherweise primäre
aromatische Amine und Phenole (siehe Box). «Verschiedene Chemikalien, die früher verwendet wurden, sind heute verboten. Weiterhin erlaubt sind jedoch Chemikalien wie p-Phenylendiamin oder Resorcin», sagt der Basler Kantonschemiker Philipp Hübner. P-Phenylendiamin gehört zu den bekanntesten Allergieauslösern. Auch Resorcin gilt als Allergen und steht überdies im Verdacht, Zellveränderungen zu begünstigen.
GEFRAGTE ALTERNATIVEN. Als Alternative zu chemischen Haarfärbemitteln setzen immer mehr Coiffeursalons auf reine Pflanzenfarben. So zum Beispiel auch Almut Reich, die in Basel einen Salon führt. Die Nachfrage nach mehr Natur beim Friseur sei gross. Die sogenannte Naturcoiffeuse ist auf Monate hinaus ausgebucht. «Ich erhalte Anrufe von Interessierten aus der ganzen Schweiz, die ihre Haare mit natürlichen Mitteln pflegen und färben wollen», sagt Almut Reich. Sie bedauert es, dass es in der Schweiz nicht mehr Coiffeursalons gibt, die ausschliesslich mit natürlichen Mitteln arbeiten. Auch die Aus- und Weiterbildungen dazu gebe es vor allem im Ausland.
Doch worin unterscheiden sich natürliche von chemischen Haarfärbemitteln? «Natürliche Färbemittel dürfen keine chemischen, sondern nur pflanzliche Zusatzstoffe enthalten», betont Almut Reich. Die Färbung mit herkömmlichen Produkten basiert auf einem chemischen Prozess, bei dem die Farbpigmente des Haares strukturell verändert werden. Um dies zu ermöglichen, muss das Haar über den chemischen Prozess zuerst geöffnet werden, dies geschieht unter anderem auch mit Wasserstoffperoxid. Natürliche Färbemittel hingegen wirken nicht auf die Haarstruktur ein, sondern legen die pflanzlichen Farbpigmente lediglich um das Haar herum.
Für Almut Reich bringen Pflanzenfarben viele Vorteile mit sich: «Pflanzenfarben ergeben ein nuanciertes, natürliches Farbbild, bei dem das Haar Fülle und Glanz erhält. Denn die Pflanzenfarbe wirkt kräftigend auf das Haar.» Bei längeren Haaren reduziere sich die Spliss-Anfälligkeit. Durch die Gerbsäure in den Pflanzenfarben erhalte das Haar zudem mehr Stabilität. Naturcoiffeure sprechen von einem pH-Wert zwischen 4,5 und 4,8. Der
Chronische Hautekzeme und Krebs
Der Inhaltsstoff p-Phenylendiamin als häufiger Inhaltsstoff in chemischen Haarfärbeprodukten steht gemäss der Senatskommission zur Prüfung gesundheitlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Verdacht, krebserzeugend zu sein, und gilt zudem als starkes Allergen. Die häufigste Berufskrankheit von Coiffeusen und Coiffeuren ist denn auch eine Sensibilisierung auf Haarfärbemittel, insbesondere auf p-Phenylendiamin, ein sogenanntes aromatisches Amin. Reaktionen reichen von chronischen Hautekzemen bis zu AsthmaAnfällen.
Warnhinweise auf Haarfärbeprodukten Bereits in den 70er-Jahren wurde der Zusammenhang zwischen Haarfärbemitteln und Brustkrebs nachgewiesen. Die American Cancer Society gab eine Untersuchung in Auftrag, die zum Schluss kam, dass besonders die intensiveren Farbtönungen wie Schwarz, Dunkelbraun oder Rot das Krebsrisiko erhöhen. Nach dem Tod eines Teenagers aufgrund eines allergischen Schocks durch chemische Haarfarbe 2011 wurden in Deutschland chemische Haarfärbemittel für unter
16-jährige verboten. Für die Schweiz hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen entsprechende Verordnungen erlassen. Seit November 2011 müssen die Hersteller heikle Haarfärbeprodukte mit einem Warnhinweis versehen. Das Coiffeurpersonal sollte die Warnungen mündlich an die Konsumentinnen und Konsumenten weiterleiten.
Mikroverunreinigungen im Abwasser
Auch für die Umwelt sind aromatische Amine gefährlich. Auf Bundesebene beschäftigt man sich mit der Thematik von Mikroverunreinigungen mit dem Ziel, künftig solche Gifte aus dem Abwasser zu filtern. Christian Abegglen vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) schätzt das Verunreinigungspotenzial von Haarfärbemitteln im Vergleich zu Medikamenten und anderen Kosmetikprodukten aufgrund der Menge allerdings eher als gering ein.
natürliche Geruch der Pflanzenfarben sowie die Umweltverträglichkeit gelten als weitere Vorteile.
Einschränkungen gibt es mit pflanzlichen Haarfärbemitteln bei der Farbauswahl, wie Almut Reich erklärt: «Weil sich die Pflanzenfarben um das Haar herumlegen, lassen sich dunkle Haare nicht aufhellen beziehungsweise bleichen. Bei hellen Haaren hingegen sind alle Rot-, Blond, Kupfer- und Brauntöne möglich.» Auch graue oder weisse Haare können mit einer Naturfarbe ummantelt werden. Sie geben jedoch – im Gegensatz zu pigmentierten Haaren – ein anderes, meist helleres Farbbild mit Reflexen ab. Wie oft man nachfärben muss, sei sehr individuell und hänge auch mit der Haarfarbe und dem Wachstum zusammen, erklärt Reich. Für die Pflanzenfarben kommen je nach Farbton Extrakte aus Henna, Indigo, Weizen, Oregano, Birkenblättern, Sandelholz, Walnussschale, Kurkuma, Kaffee, Heidelbeere oder Kamille in pulverisierter Form zum Einsatz.
Die Walnuss etwa gibt dunklen Haaren eine satte Farbe und blonden Haaren einen dunkelgoldenen Schimmer. Im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Färbemitteln lässt sich mit Henna gefärbtes Haar weder umfärben noch wäscht es sich im Verlauf der Zeit aus – die Farbe muss auswachsen. Einen Trägerstoff wie die chemischen Produkte brauchen rein pflanzliche Mischungen nicht. Erhältlich sind Naturfarben von Marken wie Logona, Santé, Khadi, Oliebe, Herbanima oder Culumnatur in Drogerien, Bioläden und bei manchen Naturcoiffeusen.
ALLERGIETEST EMPFOHLEN. Zwischen chemischen und rein natürlichen Färbemitteln gibt es – so Almut Reich – verschiedene Produkte, die zwar als Naturprodukte angeboten werden, jedoch gleichwohl auch chemische Stoffe enthalten. Deshalb sei es wichtig, nur zertifizierte Naturkosmetikprodukte zu kaufen. (Die Labels BDIH, NATRUE und Ecovert helfen, entsprechende Produkte zu finden.) Können auch pflanzliche Farbpigmente allergische Reaktionen auslösen? «Mir sind bis heute keine bekannt», sagt Almut Reich. Sie schliesse allerdings nicht aus, dass auch natürliche Stoffe Allergien auslösen können.
Um sicherzugehen, dass eine Kundin, die Allergikerin ist, die Produkte gut verträgt, führt die Naturcoiffeuse vor der Anwendung am Arm der Kundin einen Allergietest durch. «Es macht einen Unterschied, ob die Stoffe innerlich eingenommen oder äusserlich aufgetragen werden. Wer beispielsweise eine Birkenallergie hat, reagiert bei der Haarfärbung nicht zwingend allergisch auf Birke», erklärt die Coiffeuse. Dafür haben pflanzliche Stoffe neben ihrer Farbwirkung auf das Haar auch weitere positive Nebeneffekte. Henna-Extrakte etwa wirken auf die Kopfhaut antibakteriell und stärken das Haar an der Wurzel. Und das wussten wohl schon die Ägypterinnen. ◆
Dr h. c. Peter Jentschura Josef Lohkämper
ISBN 978-3-933874-22-1 224 Seiten CHF 30.00
Leseproben: www.verlag-jentschura.de Bezug bei:
Jentschura Schweiz] AG · Seestrasse 62 · 8806 Bäch/SZ
Telefon +41 (0) 44 784 79 31 info@p-jentschura.ch
Mit hilfreic hen Teerezepten
Verlag Peter Jentschura
28 . Me ss e un d Ko ng re ss fü r Be wus st Se in , Ge su nd he it un d Sp ir it ua lit ät
er stmals zusamm en mit der Fachmess e «GES UND BAUEN UND WOHNEN PLUS»
Prospek t und Info: 078 705 60 00 / Di - Do 10 - 12 h online Tickets: www.ticketino.com
www .l eb en sk ra ft .c h
10. - 13. Mä rz 2016 Ko ngre sshaus Züri ch
reichhaltiges Messeangebot mit ca. 150 Ausstellern, ca. 10 0 kostenfreie Vorträge und Darbietungen auf der Ak tionsbühne Healing- Event, Seelen -Konzer t, Oneness- Blessing, scham Tanz- und Trommel-Rituale, Maya-Rituale Kongress mit international bekannten Referenten mit Symposien, Seminaren, Work shops, Ausstellung: Spirituelle Kunst
Öffungszeiten: Do 17 - 21 h / Fr & Sa 11 - 21 h / So 11 - 17 h täglich schamanische Tanz- und Trommel-Zeremonien az tekische Reinigung
Um gesund und nachhaltig abzunehmen, müssen Gewohnheiten hinterfragt werden. Steffi Schlüchter, diplomierte Ernährungsberaterin bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) weiss, worauf es ankommt und wo Fallen lauern.
FRAGEN: MARKUS KELLENBERGER
Was ist der erste und wichtigste Schritt, um erfolgreich abzunehmen?
Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Wenn man sich für eine seriöse Gewichtsabnahme entschieden hat, führt kein Weg daran vorbei, sich von ungünstigen Verhaltensmustern zu trennen. Wichtig ist zu wissen, dass nach Erreichen des neuen Gewichts, nicht wieder zu den alten Gewohnheiten zurückgekehrt werden kann. Kurz: Optimierung des Lebensstils (Essen, Bewegung, Entspannung).
Gibt es die perfekte Diät, die immer funktioniert?
Nein, denn jeder Mensch hat andere Bedürfnisse. Wichtig ist, dass der Energieverbrauch höher ist als die Energiezufuhr. Neben der Anpassung der Ernährungsgewohnheiten (Essen und Trinken) sollte auch eine vermehrte Bewegung nicht vergessen werden. Radikaldiäten führen bestenfalls kurzfristig zum Erfolg, können im «Langzeittest» aber selten bestehen.
Ist eine einseitige Diät gefährlich?
Ja, weil das Risiko für einen Nährstoffmangel erhöht ist. Ausserdem lassen einseitige Diäten die individuellen Vorlieben meist ausser Acht. Eine langfristige Optimierung des Lebensstils und Verhaltensänderung können so kaum erreicht werden.
Warum nimmt man nach einer Diät meistens wieder zu?
Findet keine echte Verhaltensänderung statt, sodass ein neuer Lebensstil entstanden ist, besteht das Risiko, in alte Muster zurückzufallen. Der Jo-Jo-Effekt ist die logische Folge. Dies wird eher bei einseitigen und sehr rigiden Diäten festgestellt.
5Kochen für die Familie und trotzdem abnehmen –geht das?
Natürlich! Weil keine Radikaldiät gemacht werden sollte, sondern eine ausgewogene Ernährung das Ziel ist, kann die ganze Familie davon profitieren. Bewegung hat auch noch niemandem geschadet.
6
Schlägt nächtliches Naschen oder Frustessen besonders auf die Hüften? Wichtig ist die Energiebilanz des ganzen Tages. Wird durch regelmässiges Frustessen oder Naschereien die Energiezufuhr ständig erhöht, steigt auch das Risiko für Übergewicht.
Nehmen Frauen und Männer unterschiedlich ab?
Vermutlich schon, obwohl das Prinzip immer dasselbe ist. Wichtig ist eine negative Energiebilanz unter anderem erreicht durch mehr Bewegung und eine Optimierung des Lebensstils. Männer und Frauen zeigen im Allgemeinen andere Verhaltensmuster. Warum sollte dies bei der Anpassung des Lebensstils anders sein? Ob die einen es besser machen als die anderen, also erfolgreicher sind, kann ich Ihnen nicht sagen.
8
Der Markt bietet eine Vielzahl von Diätsystemen an.Welches sind aus Ihrer Sicht empfehlenswerte Programme? Programme, die eine gemischte und kalorienreduzierte (fettarme) Diät propagieren, sind sicher zu bevorzugen, weil die Chancen für eine langfristige Verhaltensänderung am grössten sind. Von starren oder sogar rigiden Systemen, die keinerlei individuelle Vorlieben und Bedürfnisse zulassen, raten wir ab.
Warum nehmen Frauen während der Wechseljahre zu?
Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle. Die Körperzusammensetzung verändert sich, das heisst die Muskelmasse nimmt mit zunehmendem Alter ab und der Fettanteil des Körpers nimmt zu. Im Gegensatz zu Muskeln verbraucht Fett jedoch kaum Energie. Weniger Muskeln, mehr Fettgewebe: Insgesamt sinkt der Energiebedarf. Durch die hormonellen Veränderungen der Frau verändert sich zudem die Fettverteilung. Das Fett wird nun bevorzugt in der Bauch region gespeichert.
DAS WOHLFÜHLGEWICHT DES KÖRPERS ENTSPRICHT
SELTEN DEM WUNSCHGEWICHT DES INDIVIDUUMS. DIÄTEN SIND ABER OFT KONTRAPRODUKTIV. EINE ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG UND EIN NEUES KÖRPERBEWUSSTSEIN HELFEN, SICH NACHHALTIG SCHÖN UND GESUND ZU FÜHLEN.
Text: ANGELA BERNETTA
GALTEN FÜLLIGE Menschen früher als gemütliche Zeitgenossen und gute Futterverwerter, stehen sie heute für Disziplinlosigkeit und Kontrollverlust. Dabei gelten in bestimmten Kulturen beleibte Menschen durchaus als schön, wie beispielsweise bei den Südsee-Insulanern. Dick zu sein gilt dort überdies als Statussymbol. Hierzulande ist Schlanksein zeitgemäss, doch das ist nicht nur gesund.
ES LIEGT IN DEN GENEN. Zu viel, zu fett, zu süss: Etwas neidisch blickt man zu jenen Leuten, die trotz ungesunden Essgewohnheiten, kein Gewichtsproblem haben. «Ihrer Veranlagung gemäss verbrennen die einen überschüssige Energie schneller als die anderen. Auch das Alter, Geschlecht, die Grösse und die Muskelmasse beeinflussen Körpergewicht und Körperfülle», sagt Daniela Schneider, diplomierte Ernährungsberaterin FH / HF bei der Ernährungsberatung Zürich. Wichtig
sei es, die Ernährung und die Bewegung den Lebensumständen, dem Lebensstil und dem Alter anzupassen, führt sie aus. «Das Gewicht eines Menschen hängt mit seiner Disposition zusammen», erklärt David Infanger vom Adipositas und Stoffwechselzentrum Zürich. Wissenschaftler haben verschiedene Gene identifiziert, die Übergewicht begünstigen. So belegen Studien mit adoptierten Kindern, dass es keinen wesentlichen Einfluss auf deren Gewicht hatte, ob diese in ernährungsbewussten Familien aufwuchsen oder bei Fast-Food-Essern lebten. Die Kinder waren dann dick, wenn auch ihre leiblichen Eltern zur Fettleibigkeit neigten. Wer also mit einer Neigung zur Fülle geboren worden ist, muss somit lebenslang auf sein Gewicht achten.
«Bei 95 Prozent der übergewichtigen Menschen ist die Körperfülle eine Folge ihres individuellen Lebensstils», sagt David Infanger. «Nicht die kleine Sünde führt zu Überwicht, sondern die Gewohnheit.»
Daniela Schneider ergänzt: «Unser Organismus funktioniert wie in der Steinzeit. Das ständig verfügbare Essen sowie die energiedichten Lebensmittel überfordern diesen.» Schneider empfiehlt, die Nahrungszufuhr dem Bedarf anzupassen, zwi-
So halten Sie Ihr Gewicht
Gelegentlich spazieren gehen, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen.
Früchte statt Süssigkeiten naschen.
Früh zu Bett gehen. Schlafen macht schlank.
Sich gelegentlich ein üppiges Essen gönnen und dieses auch geniessen.
Ungesüsste, nicht-alkoholische Getränke trinken. Mindestens 2 Liter am Tag.
Zu Fuss einkaufen gehen.
Statt raffinierte Lebensmittel vermehrt Vollkornprodukte essen.
Einmal pro Woche Fisch essen.
Schwimmen entspannt, trainiert und festigt den Körper.
Langsam essen. Das fördert Genuss und Bekömmlichkeit.
Zwischen den Mahlzeiten mindestens fünf Stunden Pause machen.
Zwischendurch vegetarische Tage einschalten.
Velofahren ist gut für Körper, Kreislauf und das Gemüt.
Bevorzugt saisonale Produkte essen.
Nicht täglich Alkohol trinken.
schen den Hauptmahlzeiten eine Pause einzulegen und saisonal frische, unverarbeitete Nahrungsmittel den industriell gefertigten Nahrungsmitteln vorzuziehen. Ergänzend dazu rät sie zu Ausdauer- und Krafttraining. David Infanger hält es folgendermassen: Nicht leiden, entbehren, verzichten oder hungern, sondern umstellen und optimieren. «Eine Diät, wie wir sie anbieten, ist eine Ernährungsumstellung mit fachmännischer Begleitung. Sie erlaubt Nahrungsmittel, die man gerne isst. Die Mahlzeiten sind zwar kalorienärmer, aber ausgewogen zusammengestellt.» Dies bedeutet weniger Fett, Zucker und Kohlehydrate, keine Süssgetränke und kaum Alkohol. «Mit einem kontrollierten Ess-, Trink- und Bewegungsverhalten kann man fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts verlieren. Besser ist aber, gar nicht erst dick zu werden», sagt David Infanger. Denn wer abnehmen muss, wird erleben, dass der Körper immer wieder zum Ausgangsgewicht zurück will.
UNGESUNDER JO-JO-EFFEKT.
Diät-Veteranen dürften mit dem heimtückischen Phänomen des Jo-Jo-Effekts bestens vertraut sein. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass das Auf und Ab der Kilos nicht nur das Körpergewicht meist weiter steigen lässt, sondern auch der Gesundheit schadet. So hat Steven Blair, Sportmediziner am Cooper-Institut in Dallas USA, vor einigen Jahren in einer Langzeitstudie nachgewiesen, dass sich das Risiko fülliger Männer, an einem Herzinfarkt zu sterben, verdoppelt, wenn ihr Gewicht mehrmals um über fünf Prozent schwankt. Bei einem
90 Kilogramm schweren Mann entspricht das einer Zu- oder Abnahme von jeweils 4 ½ Kilogramm. Eine Studie des deutschen Instituts für Ernährungsforschung aus dem Jahr 2005 hält fest, dass Menschen mit rasch wechselndem Körpergewicht viel häufiger an Bluthochdruck litten als Probanden, die ihr Gewicht hielten oder lediglich zunahmen.
Deshalb raten Ernährungsexperten wie Daniela Schneider auch von Radikaldiäten ab: «Die Einschränkungen, die damit einhergehen, frustrieren ungemein und sind kaum durchzuhalten. Rund 95 Prozent nehmen nachher mindestens das verlorene Gewicht wieder zu.»
DAS WOHLFÜHLGEWICHT. Die richtige Mischung aus Verzicht und Genuss zu finden, ist nicht einfach, und kaum jemand, der auf sein Gewicht achten muss, wird schon beim ersten Versuch, seine Essgewohnheiten nachhaltig umzustellen, Erfolg haben. Das kann die 44jährige Eva Schmid (Name geändert) aus eigener Erfahrung bestätigen. Jahrelang fand sie sich zu dick und wollte unbedingt abnehmen. «Es gibt keine Schlankheitskur
Der BMI (Body-Mass-Index) ist eine Masszahl für die Beurteilung des Körpergewichtes.Er wird berechnet aus dem Gewicht, dividiert durch die Körpergrösse in Metern im Quadrat. Diese Formel ist eine Orientierungshilfe zur Beurteilung des Körpergewichts. Dabei sind weder das Geschlecht noch Muskel- und Fettanteil sowie Knochenbau berücksichtigt. Ein BMI zwischen 20 bis 25 gilt als optimal. BMI-Rechner: www.ebalance.ch, www.avogel.ch
untergewichtig < 18,5 gesund 18,5–24,9
fettleibig > 30
übergewichtig 25–29,9
Inserate
Die amerikanische Epidemiologin Katherine Flegal beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Übergewicht. Sie verglich verschiedene Erhebungen zum Thema miteinander und wertete mit ihrem Team rund 100 Studien aus, die einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Lebenserwartung untersucht hatten. Dabei kamen Daten von 2,88 Millionen Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Die Forscherinnen und Forscher fanden Erstaunliches heraus: Übergewichtige Menschen sterben nicht früher, sie leben sogar länger. Menschen mit einem BMI zwischen 25 und 30 haben ein bis zu sechs Prozent tieferes Risiko, einen vorzeitigen Tod zu sterben, als normalgewichtige. Sogar bei den leicht Fettleibigen mit einem BMI zwischen 30 und 35 vermindert sich dieses Risiko um fünf Prozent. Der Grund liegt wohl darin, dass überflüssiges Fett im Krankheitsfall eine wichtige Energiereserve sein kann. Erst bei stark Fettleibigen, deren BMI über 35 lag, verringerte sich die Lebenserwartung markant.
oder Diät, die ich nicht ausprobiert habe. Doch immer nahm ich das mühsam abgehungerte Gewicht wieder zu, und manchmal sogar mehr», erzählt sie. Zwischenzeitlich hat sich die Frau mit ihrem Gewicht von 78 Kilo arrangiert. Eva Schmid trägt Kleidergrösse 42 / 44 bei einer Grösse von 1,72 Metern. «Gerne hätte ich ein paar Kilo weniger, doch der Aufwand und die Tage voller Verzicht und Gram lohnen sich nicht.» Heute spiegle das Wohlfühlgewicht ihr Körperbewusstsein, und das sei gut, wie es ist. «Von ein paar Kilo mehr lasse ich mir die Laune nicht mehr verderben. Ich bin gesund, fühle mich wohl und habe Freude am Leben.» Um ihr Gewicht zu halten, isst sie mit Mass und Bedacht und muss so auf nichts verzichten. Ferner geht sie regelmässig walken und im Sommer schwimmen. «Zeigt die Waage zwei bis drei Kilo zu viel an, lege ich einen Saftoder Obsttag ein», sagt sie. So schaffe sie es, ihr Gewicht zu halten. u
3000 Therapeutinnen und Therapeuten ver sorgen Sie mit Alter nativenergie.
Wenn die Gedanken verrückt spielen und der Körper streikt, zeigt uns dies, dass unsere Seele nach Befreiung schreit. Im Tanz und in der Bewegung können Sie Ihren Körper und Ihre Seele zum Ausdruck bringen. Tauchen Sie in den ganzheitlichen Prozess ein und finden Sie den Weg zurück zu sich selbst.
Mit Hilfe von Märchen und Mythen, der Atemarbeit, Tanz und anderen Elementen der gestalttherapeutischen Arbeit befreien wir uns von alten Mustern und schaffen so eine Verbindung von Körper, Geist und Seele. Der Werdegang zur / zum dipl. Tanz- und Bewegungstherapeutin / -en ist eine 4-jährige, berufsbegleitende Ausbildung.
Das nächste Einführungswochenende findet am 9. / 10. April 2016 im «Tanz- und Kunsttherapie Zentrum» in Bern unter der Leitung von Katherina Reich (ehemals Uthman) statt.
Wir freuen uns darauf, Sie an diesem Wochenende kennenlernen zu dürfen!
info@tanztherapie-zentrum.ch www.tanztherapie-zentrum.ch
ZUR PRODUKTION VON KOSMETIKA UND KÖRPERPFLEGEPRODUKTEN KÖNNEN HERSTELLER AUF
ÜBER 10 500 VERSCHIEDENE SUBSTANZEN ZURÜCKGREIFEN.
VIELE DAVON SIND NICHT HINREICHEND ERFORSCHT UND KÖNNEN DIE GESUNDHEIT SCHÄDIGEN.
Text: MARTIN ARNOLD
Cremen, Lotionen, ein Aftershave-Balsam, eine Spezialspülung für die Haare, ein Peeling für die Füsse: In vielen Badezimmern sieht es heute aus wie in der Kosmetikabteilung eines Warenhauses. Frauen und auch immer mehr Männer greifen täglich in verschiedene Töpfchen und versorgen so Haut und Haar mit P egestoffen; dabei gelangen aber auch viele chemische Stoffe in den Organismus.
Während heute etliche Konsumentinnen und Konsumenten beim Essen Vorsicht walten lassen und auf biologisch produzierte Lebensmittel umsteigen, fehlt dieses Bewusstsein beim Kauf und Gebrauch kosmetischer Artikel weitgehend. Obwohl diese Produkte Stoffe enthalten, die das physische und geistige Wachstum von Kindern beeinträchtigen können, den Hormonhaushalt stören, das Erbgut verändern, die Geschlechtsorgane schädigen und /oder Allergien auslösen können. Die Haut, unsere lebende und atmende Hülle, saugt alle Inhaltstoffe auf und unerwünschte Chemikalien lagern sich ins Bindegewebe ein.
Doch während auf einer Zigarettenschachtel drastische Warnhinweise aufgedruckt sind, müssen kosmetische Produkte beispielsweise in den USA nicht einmal Sicherheitstests bei der Gesundheitsbehörde bestehen. Nur wenige der Tausenden handelsüblichen
Chemikalien wurden auf ihre toxische Wirkung getestet. Die europäische Kosmetikverordnung nimmt zwar die Hersteller und Importeure in die P icht, damit sie die gesundheitliche Unbedenklichkeit ihrer Produkte garantieren. Auch die Schweiz setzt auf Selbstkontrolle. Doch genügt das? Die Deutsche Umweltorganisation BUND untersuchte in einer Studie die Wirkung von Kosmetika auf den Hormonhaushalt. Das Ergebnis verspricht nichts Gutes: Bei einem Drittel von 60 000 getesteten Kosmetikprodukten fand der BUND hormonell wirksame Substanzen. Insgesamt gibt es laut derselben Studie 10 500 verschiedene Substanzen, die in Kosmetika enthalten sein können. Viele davon wurden nicht ausreichend erforscht. Deshalb gilt auch bei kosmetischen Produkten: weniger ist mehr. Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick über problematische Zusatzstoffe und ihre Wirkung. ◆
Phthalate (beispielsweise Dimethyl-, Diethyl- oder Dibutylphthalat), teilweise als Alcohol denat. deklariert.
Formaldehyd (In kosmetischen Produkten auch unter Imidazolidinyl urea und DMDM Hydantoin als Abspalter zu fi nden.)
Aluminiumsalze, Anti-Transpirante. (Zu fi nden als Aluminum Silicate und Aluminum Chlorohydrate.)
Parabene. Auf Produkten unter den Bezeichnungen wie Butylparaben, Propylparaben, Ethylparaben, Methylparaben.
Toluol (auch Toluen), Lösungsmittel. Auch Derivat Butylhydroxytuluol (BHT) in Kosmetik.
Paraffi ne / Silikone und andere MOAHs sind aromatische Kohlenwasserstoffe (Mineralölverbindungen).
Triclosan. Gehört zu den polychlorierten Phenoxyphenolen, die auch als Biozide (Schädlingsbekämpfung) in der Landwirtschaft bekannt sind.
Deos, Gesichtswasser, Haarspray und andere Kosmetika.
Körperpfl egeprodukte, Nagellacke, Haarfärbeund Haarglättungsmittel.
In den allermeisten Deos ohne Alkohol enthalten.
Cremes, Lotionen, Lippenstifte, Sonnenschutzmittel, Enthaarungsmittel, Shampoos. Auch in Gelees, Sirupen, Marmeladen.
Nagellackentferner. Auch in Leimen und Filzstiften.
Lippenstifte, Cremes, Shampoos, aber auch Lebensmittel.
In Handseifen, Duschgels, Zahnpasta. Seit 2015 in Kosmetika in der EU verboten. CH lehnte ein Verbot ab.
Fixierer für Duftstoffe, gelierende Weichmacher, fi lmbildend und haarkonditionierend.
Konservierungsmittel. Macht Stoffe fest und widerstandsfähig. Heute seltener eingesetzt.
Dichte Schicht. Unterdrücken Schweissbildung.
Konservierungsstoffe mit Bakterien und Pilze tötender Wirkung.
Antioxidationsmittel. Verhindert Veränderung des Produkts in Verbindung mit Sauerstoff. Dämpfe sind narkotisierend.
Fettend, blockieren jedoch die Hautatmung.
Konservierungsstoff. Gilt als Keimkiller. Von Ärzten wird generelles Verbot gefordert.
Erbgutverändernd, krebsfördernd.
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizung der Atemwege und der Haut, Allergien, krebserregend.
Zellschädigende Wirkung Verkleben Schweissporen, reizen die Haut. Verdacht Brustkrebs auszulösen. Behindern Nervenaktivität.
Hormonell wirksam. Könnten Unfruchtbarkeit, Schädigung von Embryos, Allergien und Brustkrebs verursachen.
Kann Nerven, Nieren und Leberschäden verursachen. Fortpfl anzungsgefährdend.
Billiger Ersatz für pfl anzliche Öle. Umstritten, ob schädlich für Leber und Nieren.
Hormonwirksam. Keimresistenzfördernd. Problematisch in Schwangerschaft. Lagert sich in Fettgewebe ab.
IM GEGENSATZ ZUM HAUSHALTSZUCKER GENIESST FRUCHTZUCKER EIN NATÜRLICHES, GESUNDES
IMAGE. DOCH WAS IM APFEL GESUND IST, IST IM INDUSTRIEPRODUKT ÄUSSERST PROBLEMATISCH.
Text: SABINE HURNI
EINEN FRUCHTSAFT zum Frühstück, einen Smoothie als Zwischenverpflegung – beides gilt als gesund. Die Werbung wie auch die Aufschrift auf der Verpackung lässt den Konsumenten glauben, dass die frische Frucht und der Presssaft ein und dasselbe sind. Dem ist nicht so: Smoothies und andere Lebensmittel mit der Angabe «fruchteigener Zucker» enthalten zwar keinen raffinierten Haushaltszucker, sie werden jedoch aus durch Kochen eingedickten Fruchtsäften und Fruchtkonzentraten hergestellt, und diese enthalten ein Mehrfaches an Fruchtzucker als eine frische Frucht. Oft sind bis zu zehn Gramm Zucker pro Deziliter Fruchtsaft darin enthalten. Das deckt sich mit dem Zuckergehalt eines gewöhnlichen Süssgetränkes.
EIN DICKMACHER. Halb so schlimm, ist ja nur Fruchtzucker, denken Sie? Weit gefehlt. Während Traubenzucker (Glucose), Haushaltszucker (Glucose und Fructose zu gleichen Teilen) und Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lassen und den Körper mit Energie versorgen, ist Fructose für die Energiegewinnung nicht geeignet. Sie gelangt vom Darm sehr langsam ins Blut und wird ohne Insulin verstoffwechselt. Aus diesem Grund wurde früher Diabetikern Fruchtzucker als Ersatz zum Haushaltszucker empfohlen. Unsere Verdauungsorgane können den Fruchtzucker aus Früchten und Gemüse gut verdauen. Gelangen jedoch grosse Fructosemengen, enthalten zum Beispiel in Gebäcken, Glaces oder Fruchtsaftgetränken in den Körper, ist dieser
überfordert. In der Regel reagiert zunächst der Darm. Fruchtzucker ist ein guter Nährboden für Darmbakterien. Sie vermehren sich durch den Konsum von Süssigkeiten sehr rasch und produzieren grosse Mengen an Gasen und Säuren. Das führt zu einer Übersäuerung des Körpers wie auch zu Blähungen. Ist der Darm im Ungleichgewicht, leidet das Immunsystem, was weitere Erkrankungen nach sich ziehen kann. Vom Darm dann gelangt die Fructose in die Leber, wo sie unter Bildung von Harnsäure abgebaut wird. Was wiederum Gicht und Nierenprobleme begünstigen kann. Dazu kommt, dass die Fructose in der Leber eben nicht in Energie, sondern in Fett umgewandelt wird. Es kann zu einer Insulinresistenz kommen, was die Fettverbrennung verhindert und das Sättigungsgefühl blockiert. Kurz: Fructose ist ein Dickmacher. In einer neuen Studie haben Forscher der ETH Zürich aufzeigen können, dass ein hoher Fructosekonsum zu einer Herzvergrösserung und Herzversagen führen kann.
BILLIG UND ALLGEGENWÄRTIG. Fruchtzucker ist somit bei Weitem nicht so gesund, wie sein Image es vorgibt. Das Problem ist aber nicht der frische Apfel. Problematisch ist Fruchtzucker in industriell verarbeiteten Lebensmitteln. Die Lebensmittelindustrie verwendet Fructose-Glucose-Sirup, weil er im Vergleich zu Haushaltszucker in der Verarbeitung viele Vorteile hat. Die Fructose intensiviert den Geschmack, verhindert in der Glace die Kristallbildung und ist doppelt so süss wie Glucose. Für den Konsumenten ist es allerdings oft schwierig
zu erkennen, welche Art von Zucker im Produkt enthalten ist. Denn Fruchtzucker hat viele Namen. Laut Lebensmittelverordnung enthält Invertzucker genau wie der Haushaltszucker gleich viel Glucose wie Fructose. Glucosesirup enthält maximal fünf Prozent Fructose, bezogen auf die Trockenmasse des Produktes, das heisst, nach Wasserentzug. Eine weitere Bezeichnung ist GlucoseFructose-Sirup mit weniger als 50 Prozent Trockenanteil an Fructose oder Fructose-Glucose-Sirup mit mehr als 50 Prozent der Trockenmasse an Fructose. Als Fructosesirup wird das Ganze bezeichnet, wenn 95 Prozent der Trockenmasse aus Fructose besteht.
STECKT IN VIELEN FERTIGPRODUKTEN. Fruchtsüsse, zum Beispiel Ananasfruchtsüsse, ist eine weitere Bezeichnung für Fruchtzucker. Es handelt sich dabei um eine konzentrierte wässrige Lösung der süssenden Stoffe einer oder mehrerer Fruchtarten, die aus dem jeweiligen Fruchtsaft nach Entzug der Fruchtsäuren, Farbstoffe, Mineralstoffe, Aromastoffe und anderer Fruchtinhaltsstoffe gewonnen werden. Also eigentlich nichts anders als Fructose pur. Solche Zuckersäfte dienen zum Süssen von Fruchtsäften, Süssgetränken, Fruchtjoghurt, Getreideriegel, Glace, Broten, Fertigpizza, Saucen, Gummibärchen und vielen weiteren Fertigprodukten.
In Europa werden Süssgetränke meistens mit weissem Zucker hergestellt. Dieser stammt aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr. In den USA ist das gängigste kalorienhaltige Süssungsmittel für Süssgetränke dagegen Maissirup (High Fructose Corn Syrup – HFCS). Wie der Name schon sagt, wird er aus Mais gewonnen. Mais besteht aber hauptsächlich aus Glucose-Zucker. Um aus Glucose Fructose zu machen, wird der Mais fermentiert. Auch wenn die Verpackungsaufschrift suggeriert, man hätte etwas Gesundes und Natürliches in der Hand: Es ist nicht so. Es lohnt sich deshalb, Süssigkeiten selbst zu backen Selbst wenn man dafür gewöhnlichen Haushaltszucker nimmt, ist dies noch immer gesünder, als ein mit Fructose hergestelltes Fertigprodukt. u
Fruchtzuckerkonsum einschränken
1. Haushaltszucker reduzieren
Haushaltszucker besteht zur Hälfte aus Fructose. Man sollte den Zuckerkonsum deshalb bewusst kontrollieren. Die Empfehlung liegt bei 10 Prozent der täglichen Gesamtenergiemenge, was durchschnittlich 50 Gramm entspricht. Kürzlich hat die WHO ihre Richtlinien verschärft und die empfohlene Menge halbiert. Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung moniert, dass dafür eine gute Datengrundlage fehle, und empfiehlt deshalb weiterhin 50 Gramm.
2. Fertigprodukte Meiden Sie Produkte, die Fructosesirup, fruchteigenen Zucker oder Stärkesirup enthalten. Hinter all diesen Bezeichnungen verstecken sich grössere Mengen an Fruchtzucker. Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt generell einen zurückhaltenden Umgang mit Süssigkeiten und nur eine kleine Portion Süsses pro Tag zu essen. Zum Beispiel eine Reihe Schokolade oder drei Biskuits oder eine Kugel Glace oder zwei bis drei Deziliter Süssgetränke.
3. Vorsicht bei gekauften Fruchtsäften Für einen Liter Orangensaft werden rund drei Kilogramm Orangen ausgepresst.
Trinken Sie höchstens ein Glas davon, was vielleicht drei Orangen entspricht. Noch besser: Sie essen die Früchte ganz. Eine Hand voll Früchte entspricht einer Portion.
4. Honig sparsam verwenden
Ein qualitativ guter Honig kristallisiert früher oder später aus. Besonders jener mit einem hohen Glucosegehalt. Grund dafür sind die enthaltenen Blütenpollen. Honigsorten mit einem hohen Fructoseanteil und einem geringen Pollengehalt wie zum Beispiel Akazien- oder Waldhonig bleiben noch lange nach der Ernte flüssig.
5. Alternativen: Sehr wenig Fructose ist im Getreidezucker, Reissirup oder Dinkelsirup enthalten.
Bei einer Erkältung ist es schnell passiert: man ist heiser. Ursache hierfür sind durch Viren oder Bakterien ausgelöste Entzündungen im Kehlkopfbereich. Diese bewirken, dass die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen können, was wiederum zu Heiserkeit führt. Wichtig: Jetzt soll man nicht üstern. Ebenso wenig sollte man sich ständig räuspern, rät der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Die Stimmbänder brauchen Ruhe, um sich wieder zu regenerieren. Bei einer erkältungsbedingten Heiserkeit hilft es, viel zu trinken. Ein altes Hausmittel ist Ingwertee. MM
Regelmässiges und gründliches Händewaschen schützt zuverlässig vor Infektionskrankheiten. Die besonders hartnäckigen Noroviren, die vor allem im Winter auftauchen und schweren Durchfall verursachen, hindert man zudem mit Zitronensaft daran, Schaden anzurichten. Das haben Forscher der Universität Heidelberg herausgefunden. Reibt man sich die Hände regelmässig mit Zitronensaft ein, blockieren die Moleküle der Zitronensäure die Viren. Diese können dann nicht in die Hautzellen eindringen. tha
10 Dinge, die ich von alten Menschen über das Leben lernte
Mit alten Menschen zu arbeiten, entsprach vor knapp 30 Jahren ganz und gar nicht dem Wunsch der jungen Krankenschwester Sonja Schiff. Doch getreu ihrem ersten Buchkapitel «Das Leben ist unberechenbar» sollte sie das Schicksal in die Altenpflege führen. Heute sagt die 51-Jährige: «Das ist der coolste Job der Welt.» In ihrem Buch erzählt sie nicht nur von den vielen, bereichernden, lustigen, berührenden und lehrreichen Begegnungen mit alten Menschen, sie erzählt auch von sich, ihrer rebellischen Jugend und dem Drang, autonom zu sein. Das alles in einer leichten, kecken Sprache. Ein Buch, das Einblicke gewährt und zum Nachdenken anregt.
+ Fr. 22.30, Edition a
Sorgen Sie im Winter für eine warme Nase. Das kann Sie möglicherweise davor bewahren, einen lästigen Schnupfen zu bekommen. Zwar ist bekannt, dass äussere Kälte die Gefahr eines grippalen Infekts begünstigt. Was jedoch genau passieren muss, damit man sich mit einem Schnupfen ansteckt, war bislang unklar. Nun haben Forscher der Universität Yale herausgefunden, dass sich Rhinoviren – diese sind für die meisten Erkältungen verantwortlich – ausschliesslich in der Nasenschleimhaut niederlassen. Bei körperwarmen 37 Grad werden die Viren von den Zellen ef zient bekämpft. Ist die Nase aber kalt und beträgt die Temperatur der Schleimhaut lediglich 33 Grad, ist das Abwehrsystem deutlich geschwächt. Also nicht nur für warme Füsse und Ohren sorgen, sondern auch für eine warme Nase. Quellen: Weleda / www.aerzteblatt.de
Ein Grippemittel nehmen und am nächsten Tag wieder leistungsfähig sein. Das suggeriert die Werbung und die Kasse klingelt. Gesundstossen tun sich damit vor allem die Produzenten.
Die Guten gegen die Bösen: Das ist das Erfolgsrezept jedes Kassenschlagers. Unsere Angst vor dem Bösen und die Hoffnung in das Gute nutzt auch die Pharmaindustrie: Die bösen Viren, die millionenfach unsere Gesundheit bedrohen, werden von den guten Heilmitteln so wirkungsvoll bekämpft, dass wir über Nacht wieder topfit werden. So verspricht es der Werbespot des wohl bekanntesten Medikamentes gegen Fieber und Grippe. Nur: Was drei Mal so viel kostet, wie ein herkömmliches Schmerzmittel, kann nicht viel mehr als dieses und stresst den Körper unnötig. Als Hauptwirkstoff enthalten Grippemittel das schmerzstillende und fiebersenkende Paracetamol und Zusatzstoffe, die Erkältungssymptome unterdrücken. Es sind abschwellende Schnupfenmittel und antiallergisch wirkende Substanzen. Diese Antihistaminika machen müde und das Schnupfenmittel wollen wir eigentlich in der Nase und nicht im ganzen Körper.
Wer keinen Schnupfen hat, braucht kein kombiniertes Medikament, wer kein Fieber hat, dem reicht ein Nasenspray. Und wer wirklich beides hat, Fieber und Schnupfen, behandelt den Schnupfen besser örtlich. Dazu kommt,
dass es bei ersten Anzeichen eines grippalen Infektes meistens nicht gescheit ist, das Fieber zu unterdrücken. Die erhöhte Körpertemperatur über 38,5 Grad Celsius schränkt die Lebensbedingungen von Viren und Bakterien stark ein. Bei Fieber wird das Immunsystem stimuliert, weisse Blutkörperchen werden gebildet und Stoffwechselvorgänge beschleunigt.
Jede Reaktion des Körpers, auch wenn sie unangenehm ist, hat einen ganz bestimmten Zweck. Der Körper erhöht die Temperatur, damit die Viren und Bakterien möglichst schnell aus ihm ausgeschieden werden können. Wird das Fieber mit fiebersenkenden Medikamenten auf Normaltemperatur gebracht, produziert der Körper sofort wieder Fieber, sobald die Wirkung nachlässt. Ein enormer Energieverschleiss. Dazu kommt, dass ein kranker Erwachsener Erholung braucht. Das fiebersenkende Schmerzmittel lässt ihn viel zu schnell wieder aufstehen. Nur wenn das Fieber die 40-Grad-Grenze überschritten hat, sind fiebersenkende Massnahmen angezeigt. Doch selbst dann sollte das Fieber nur um ein halbes bis ein Grad gesenkt werden, damit die Krankheitserreger durch den erhitzten Körper abgetötet werden.
Anstatt erste Erkältungszeichen wie Fieber, Schnupfen, Frieren und Schwitzen sofort im Keim zu ersticken, ist es sinnvoller, in diesem Moment das Immunsystem zu mobilisieren. Zum Beispiel mit einem hoch dosierten Vitamin-C-Präparat, kombiniert mit Echinacea. Der rote Sonnenhut (Echinacea) macht die Schleimhäute resistent gegen Viren. Er aktiviert das Immunsystem und stärkt die Stoffwechselaktivität des Körpers. Vitamin C, aber auch die Vitamine A und D braucht es, damit der Körper die Zahl der Abwehrzellen im Krankheitsfall erhöhen kann.
Das Fehlen dieser drei Vitamine ist die häufigste Ursache einer Erkältung mit leichtem Fieber. Ältere Leser erinnern sich vermutlich mit Abscheu an den Löffel Lebertran im Winter. Inzwischen gibt es das Vitamin-Aund -D-reiche Fischfett auch als Kapseln. Wer sich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung diese Nährstoffe zuführt, sich innerlich mit Ingwertee wärmt, mit einem Mädesüss- oder Lindenblütentee den Körper tüchtig zum Schwitzen bringt und nach einem leichten, warmen Abendessen gleich ins Bett geht, kann sich über Nacht regenerieren.
Wie beim Sport die Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft kontinuierlich trainiert werden müssen, braucht auch das Immunsystem ein regelmässiges Training, damit es bei Bedarf seine maximale Leistung abrufen kann. Ein Pionier im Stärken und Trainieren der körpereigenen Abwehrkräfte war der Kräuterpfarrer Kneipp. Er propagierte Wechselduschen, Sauna, Wassertreten und kalte Güsse zur Erweiterung und Verengung der Blutgefässe. Das aktiviert den Körper, härtet ihn ab und hilft ihm, sich schnell an neue Begebenheiten anzupassen. Nur ein angeregtes Immunsystem schützt den Körper ausreichend vor Erkältungen.
Die Gefährlichkeit der bösen Viren wird oft so aufgebauscht, dass das Vertrauen in das eigene Immunsystem schwindet und Angst oder Unsicherheit aufkommt. Aus naturheilkundlicher Sicht schützt man sich in der Winterzeit am besten vor Erkältungskrankheiten, wenn die Nasen- und Rachenschleimhäute mithilfe von Meersalzsprays oder Sesamöl stets feucht bleiben. Es kostet zwar Überwindung, aber ein Spaziergang bei Nebel, Wind und Kälte ist eine Wohltat für die Atemwege. Zudem sollte
SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und FunktionalFood auseinander.
man täglich grünes Gemüse, Kräuter und gekeimte Sprossen essen. Das sind wunderbare Vitamin- C-Lieferanten die, im Gegensatz zu den Zitrusfrüchten, den Körper nicht auskühlen.
Es ist ein moderner Irrglaube, das Kranksein völlig aus dem Alltag verbannen zu können. So unpassend eine Krankheit oft auch kommt – sie gehört zum Fluss des Lebens. Kinder machen, während sie krank im Bett liegen, stets körperliche oder seelische Entwicklungen durch. Warum sollte es bei uns Erwachsenen anders sein? Wer nimmt sich schon einen Tag Zeit, um einfach einmal auf dem Sofa zu liegen und über das Leben nachzudenken? Solches gestatten wir uns allerhöchstens, wenn wir krank sind. Deshalb: Nehmen Sie gelassen hin, was Sie nicht ändern können, und versuchen Sie das Kranksein zu geniessen. Die Chemiekeule stösst lediglich die Hersteller und die Verkäufer gesund. Sie hingegen werden, weil der Infekt nicht richtig ausheilen konnte, bei der nächsten Gelegenheit wieder kränklich. Kranksein gibt Raum für neue Ideen, man hat Zeit, sein Leben zu reflektieren, und man tut, was man sonst nie tun kann – nämlich nichts. ◆
Aufstossen
Ich hatte letzten Sommer eine Magenschleimhautentzündung und leide seitdem an einem Reflux. Die Ernährung habe ich umgestellt. Ich nehme immer noch Magensäureblocker, wobei ich das Gefühl habe, die helfen überhaupt nicht mehr. Was kann ich alternativ tun, um endlich diesen Reflux loszuwerden?
S. G., Bern
Vermutlich haben Sie mit dem Magensäureblocker die Entzündung zwar gehemmt, nicht aber das Grundproblem behoben. Oft sind Stress, zu schnelles Essen, Übergewicht oder zu üppige Abendmahlzeiten der eigentliche Grund für die Magenprobleme. Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Magensäureblocker nichts bringt, dann setzen Sie ihn ab. Allenfalls nach Rücksprache mit dem Arzt. Stattdessen könnten Sie zwei Mal täglich vor den Mahlzeiten und eventuell vor dem Zubettgehen etwas Kartoffelsaft trinken. Dieser bindet überschüssige Säure und lindert so das Aufstossen. Was die Ernährung betrifft, haben Sie die empfohlenen Ratschläge vermutlich bereits umgesetzt. Ich möchte Ihnen ans Herz legen, dass Sie die Kohlenhydrate und Eiweisse trennen. Denn Kohlenhydrate machen den Magen eher basisch,
während Eiweisse sehr viel Magen säure benötigen, um überhaupt verdaut werden zu können. Für den Magen ist es deshalb wesentlich verträglicher, wenn Sie Fleisch, Fisch, Käse und Eier zusammen mit Gemüse essen. Das Gleiche gilt für Getreidespeisen wie Brot, Reis und Teigwaren; immer mit Gemüse, aber ohne Eiweiss. Das müssen Sie nicht ewig machen und bei Einladungen können Sie auch einmal ein Auge zudrücken. Als Zwischenverpflegung eignen sich Mandeln und Rosinen. Beides sind wunderbare Säureblocker. Trinken Sie nur noch kohlensäurefreies Wasser, reduzieren Sie den Fleischkonsum. In Sachen Kaffee ist Espresso am bekömmlichsten. Wenn möglich ohne Milch. Den Kaffee sollten Sie erst um 9 Uhr trinken. Vorher gibt es ausschliesslich abgekochtes warmes Wasser, einen Toast, einen Getreidebrei oder gedämpfte Früchte. Starten Sie dieses Experiment gleich morgen früh. Ihr Magen wird es Ihnen danken.
Sie empfehlen, die Nase täglich mit ein paar Tropfen Sesamöl zu benetzen. Hilft das auch bei einem chronischen Schnupfen, der ständig da ist und nicht weggeht?
W. R., Suhr
Sesamöl pflegt die Schleimhäute sehr gut, ohne die Poren zu verstopfen. Am besten geht es mit dem kleinen Finger. Diesen zuerst ins Öl tauchen und dann die Nasenschleimhäute einreiben. Ich mache es jeweils so, dass ich eine kleine Menge auf meine Handfläche gebe, bevor ich den kleinen Finger in das Öl tauche. Wenn Ihnen die Methode mit dem Finger unangenehm ist, können Sie auch ein Wattestäbchen benutzen oder in der Drogerie ein Pipetten-Fläschchen kaufen.
Wenn eine zu trockene Nasenschleimhaut die Ursache für Ihren chronischen Schnupfen ist, kann diese Massnahme sehr erfolgreich sein. Ein chronischer Schnupfen kann aber auch von einer Allergie auf Milben, Histamin oder Schimmel verursacht werden, oder andere Gründe haben. Das sollten Sie unbedingt abklären, falls die Anwendung von Sesamöl nicht den gewünschten Erfolg bringt.
Mein Oberkörper ist mit Warzen übersät! Ich habe gelesen, dass sich das Hautbild mit vier bis acht Gramm Meerrettich täglich verbessert und Warzen sogar verschwinden können. Gerne möchte ich das ausprobieren. Ich gehe davon aus, dass das Pulver in den Meerrettichkapseln die gleiche Wirkung hat, wie frischer Meerrettich?
P. P., Bern
Stammt der Tipp mit dem Meerrettich aus einer seriösen Quelle? Ich habe das noch nie gehört und kann deshalb auch nicht beurteilen, ob die Methode etwas bringt oder nicht. Ansonsten kann man Warzen sehr gut mit Homöopathie behandeln. Am besten lassen Sie sich von einer Homöopathin oder einem Homöopathen beraten, damit das passende Heilmittel gefunden werden kann. Zudem können Sie die Warzen entweder täglich mit Rizinusöl einreiben, mit Sterilium behandeln, mit Echinaceatinktur betupfen oder mit Knoblauch einschmieren. Das sind Hausmittel, mit denen die einen oder anderen Leser schon Erfolg hatten. Wenn die Warzen allerdings am ganzen Körper ausbrechen, ist es mit einer örtlichen Behandlung nicht getan. Da braucht es eine innere Reinigungsaktion, allenfalls sogar einen Darmaufbau.
Teure Smoothie-Mixer
Seit einiger Zeit liest man immer wieder von SmoothieMakern oder Food-Extractors, die geeigneter seien, um Früchte und Gemüse zu zerkleinern, als normale Mixer. Lohnt es sich tatsächlich, ein spezielles Gerät zu kaufen? Diese sind ja nicht gerade billig.
M. T., Zofingen
Diese neuen Profimixer sind schneller und leistungsfähiger als die meisten herkömmlichen Mixer. Das hat den Vorteil, dass Sie wirklich fast alles kleinkriegen. Zudem wird der Smoothie, die Suppe oder die Paste schön sämig. Offenbar können solche Geräte sogar die Zellwände der Pflanzen aufbrechen. Dadurch werden viele sekundäre Pflanzenstoffe verfügbar, das versprechen zumindest die Hersteller. Ob es wirklich stimmt, kann ich nicht sagen. Wenn Sie in Zukunft regelmässig einen Smoothie zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit zubereiten möchten, lohnt sich die Anschaffung eines guten Mixers. Ich habe vor vier Jahren einen Vitamix gekauft und mir ähnliche Überlegungen gemacht wie Sie: Eine Küchenmaschine mehr, die herumsteht, warum viel Geld ausgeben, wenn es auch günstigere Mixer gibt? – und so weiter. Inzwischen brauche ich den Mixer praktisch täglich. Nicht nur für den Smoothie mit Feigen, Mandelmus, Kräutern und Früchten. Auch Lassis, Pasten, Cremen, Suppen, Gewürzmischungen oder Getreide (mit dem Trockenbehälter) lass ich durch den Mixer. Inzwischen gibt es auch andere Marken, die einen starken Motor haben. Im Internet finden Sie Vergleichstabellen zu den Profimixern.
Die Nägel meiner beiden grossen Zehen sind bis in die Mitte eingerissen. Könnten es mechanische Gründe sein? Ich habe in den letzten Wochen intensiv Yoga betrieben. Oder ist es ein Vitaminmangel?
G. B., Fahrweid
Ich tippe auf ein mechanisches Problem. Mangelerscheinungen äusseren sich eher über eine Krümmung, Verfärbung oder Abbrechen der Nägel. Es kann sein, dass Ihre Nägel etwas ausgetrocknet sind. Das kann eine Veranlagung sein, die durch den Dauergebrauch von Nagellack jedoch verstärkt wird. Wie auch bei den Haaren bricht oder reisst ein trockener Nagel bei Belastung viel eher als ein geschmeidiger Nagel. Massieren Sie die Nägel mitsamt Nagelhäutchen jeden Tag mit einem beliebigen Pflanzenöl. Verzichten Sie wenn möglich auf Nagellack oder tragen Sie ihn erst auf, nachdem Sie die Nägel eingeölt haben. Wenn Sie möchten, könnten Sie auch innerlich ein Präparat einnehmen, das Nägel und Haare stärkt. Etwas auf Hirsebasis zum Beispiel. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Nägel sehr kurz geschnitten sind, sodass der Nagel kürzer ist als der Zeh. Je nach Fuss sind Nagel und Zeh fast bündig. Wenn das bei Ihnen auch der Fall ist, müssten Sie den Nagel sehr häufig zurückschneiden. ◆
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
Im Winter ist die Luft trocken, der Körper braucht jetzt mehr Fett und Feuchtigkeit. Nicht nur äusserlich in Form von Körperpflegeprodukten, sondern auch innerlich. Denn die Haut baut sich von innen nach aussen auf. Fehlt das Fett, wird die Haut trocken und empfindlich. Ein wirksamer Feuchtigkeitsspender sind Leinsamen.
So helfen Leinsamen: Keine andere Pflanze enthält so grosse Mengen an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie die Samen des Leins (Linum usitatissimum). Neben Fettsäuren enthalten Leinsamen Schleimstoffe, Eiweiss, Lecitin, verschiedene B-Vitamine, Folsäure, Vitamin E und Pantothensäure. Für Haut, Haare, aber auch für den Darm sind diese Inhaltstoffe wichtig. Wie anwenden: Damit das Öl dem Körper nützt, müssen Leinsamen entweder in Form von Öl beziehungsweise Ölkapseln eingenommen oder als ganze Samen kräftig im Mund zerkaut werden. Fett und Schleimstoffe werden frei und können über den Darm aufgenommen werden. Danach sollte man ein grosses Glas Wasser trinken.
• Fettsalben sind ein guter Kälteund Windschutz für die Haut.
• Vermeiden Sie trockene Lebensmittel. Essen Sie wenig Brot und Rohkost.
• Süss, feucht und ölig tut gut: zum Beispiel Getreideeintöpfe und mit einem hochwertigen Pflanzenöl gekochtes Gemüse.
1
2
3
4
Natürliche Hilfe gegen Schuppen
Der leichte Begleiter für jede Tour
Überzeugend konstruiert ist der voll ausgestattete
Faltstock «Leki Tour Stick Vario Carbon». Egal ob für die Skitour, das Schneeschuhgehen oder zum Wintertrekking – der nur 255 Gramm leichte Stock ist flexibel und vielfältig einsetzbar. Der absolut kantenfreie
Aergon Tour Griff liegt perfekt in der Hand. Der Teller kann schnell und ohne Werkzeug durch eine noch grössere Variante oder auch durch einen kleineren Trekkingteller ausgetauscht werden. Preis Fr. 199.–+ www.leki.ch
Ferrina – Ideal für Vegetarier, reich an Eisen
Ferrina-Spirulina wird in einem mit Eisen angereicherten Milieu gezüchtet und enthält dadurch zehnmal mehr hoch bioverfügbares pflanzliches Eisen als herkömmliche Spirulina. Eisen trägt zur normalen Funktion des Immunsystems und zur Verringerung von Müdigkeit bei. Diese Eisensubstitution ist geeignet für Frauen mit starker Menstruation, Schwangere und Stillende, Kinder, Jugendliche, Sportler und Vegetarier. In vier Tabletten Ferrina sind 13 mg Eisen enthalten, dies entspricht 92 Prozent des Tagesbedarfs. Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
+ www.phytolis.ch
Natürlich duschen mit P. Jentschura
Die Traditionsmarke P. Jentschura hat ihr Sortiment erweitert und bietet ab sofort ein basisches Duschgel mit dem pH-Wert 7,5 an. «BasenSchauer» punktet insbesondere durch seine hochwertigen Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs. Das Naturkosmetikprodukt mit Mineralien, Kräuterextrakten, Kampfer, Aloe Vera und ausgewählten ätherischen Ölen pflegt intensiv beanspruchte Haut und verleiht ein samtweiches Hautgefühl. «BasenSchauer» eignet sich auch ideal zur Regeneration nach dem Sport. + www.p-jentschura.com
Die kalte Jahreszeit ist da. Die trockene Heizungsluft hat für viele übermässige Schuppenbildung zur Folge. Die Huflattich Anti-Schuppen-Linie von Rausch befreit die Kopfhaut von Schuppen, pflegt das Haar bis in die Spitzen und gibt dem Haar seinen natürlichen Glanz zurück. Bei fettiger Kopfhaut wirkt das Rausch Weidenrinden Spezial-Shampoo Wunder. Rausch Qualitätsprodukte werden ausschliesslich in der Schweiz hergestellt und sind in Apotheken, Drogerien, ausgewählten Warenhäusern und in Müller-Drogeriemärkten erhältlich.
+ www.rausch.ch
5 Körperhaarentfernung auf Naturbasis
Für ein gutes und ästhetisches Aussehen ist es heutzutage selbstverständlich, dass sich Frauen und Männer überflüssige Körperhaare entfernen. Zu diesem Zweck existieren unterschiedliche Methoden, die bisweilen schmerzhaft, aggressiv für die Haut, wenig dauerhaft oder sehr kostspielig sind. noHair bietet zu den bestehenden Verfahren eine 100 Prozent natürliche, hochwirksame und zahlbare Alter native an. Die noHair-Enthaarungscreme wird aus Bestandteilen von acht asiatischen Pflanzen hergestellt, ist von einer feinen, seidigen Textur und pflegt bei der Depilation erst noch die Haut.
+ www.no-hair.ch.
Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff. Diesen Rohstoff hat sich das Premium Naturkosmetik Unternehmen «zao» zu Nutzen gemacht. Der Kompaktpuder von «zao» verleiht einen natürlichen und ebenmässigen Teint. Durch die cremig-seidige Struktur ist der Puder leicht aufzutragen.Unreinheiten lässt der Puder verschwinden.Dank dem intelligenten Nachfüllsystem wird der Abfallverbrauch reduziert.
+ www.beyondfashion.ch
STERNGUCKER IM FEBRUAR . Anfangs Februar dominieren die Planeten Merkur, Venus und Saturn den Morgenhimmel. Das Planetentrio ist etwa um 7 Uhr morgens über dem südöstlichen, fl achen Horizont gut sichtbar. Voraussetzung dafür ist, dass keine Berge die Sicht verdecken. Besonders interessant ist die Situation vom 3. bis 6. Februar, wenn sich die schmale abnehmende Mondsichel noch dazugesellt. In diesem Stadium ist auch die dunkle Seite des Mondes sichtbar, da sie vom zurückreflektierenden Erdlicht aufgehellt wird. Der südöstliche Morgenhimmel in der ersten Februarhälfte wird durch diese vier Himmelskörper klar dominiert. Saturn hat den grössten Abstand vom Horizont und steigt im Verlauf des Februars am Morgenhimmel stetig auf. Venus ist schon nahe am Horizont und steigt immer mehr ab. Der innerste Planet Merkur befi ndet sich nur knapp über dem Horizont und ändert seine Position nur sehr langsam. Andreas Walker
Erst seit Kurzem ist das wiederentdeckte typische Wintergemüse nicht mehr nur auf dem Markt, sondern auch beim Detailhändler zu kaufen. Der Grün- oder Federkohl hat noch bis etwa im März Saison und ist ein schmackhafter Lieferant zahlreicher Nährstoffe sowie Eisen, Eiweiss und Antioxidantien. Zudem liefert er viel Vitamin C. Zusammen mit einer deftigen Wurst oder mit Pasta hat man im Nu ein feines und gesundes Wintergericht gekocht. Roh kann man Federkohl auch für einen Smoothie verwenden. tha
Es hat genug zu essen für alle; trotzdem hungert eine Milliarde Menschen. Wer ist verantwortlich dafür? Und was können wir Konsumenten und Wähler tun? Namhafte Autorinnen und Autoren analysieren die Situation und präsentieren mögliche Lösungen. Die Leser erfahren, wie multinationale Konzerne die Agrarforschung an unseren Hochschulen zu dominieren versuchen; wie Freihandel, Stiftungen (Rockefeller, Bill und Melinda Gates u. a.) sowie IWF und Weltbank den Menschen in der Dritten Welt die Lebensgrundlage rauben; wie eine gerechte «Ernährungsdemokratie» funktionieren könnte. «Das Thema geht uns alle an», sagt Mitherausgeber Thomas Gröbly, «das Risiko ist zu gross, die Ernährung ein paar wenigen Konzernen zu überlassen.» Mit dem leicht lesbaren, erhellenden, zuweilen auch erschreckenden Buch wollen die Autoren eine entsprechende, wichtige Debatte auslösen. Übrigens: Am 28. Februar kommt die JUSO-Initiative gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln zur Abstimmung. krea + Fr. 39.90, Stämpfli Verlag
Was einmal aussieht wie gefrorene Blätter von Seerosen, ein anderes Mal wie eisige Perlen, dann wie dunkle kreisrunde Flecken auf einem gefrorenen See oder eben wie kleine Inseln aus Schnee mit Zuckerrand, sind sogenannte Eiskreise. Je nach geologischen Gegebenheiten entstehen sie durch Gaseruptionen, «mechanisch», wenn Pfützen aus Eisschlamm im bewegten Wasser gegeneinanderstossen oder bei bestimmten Temperaturen und Unterwasser-Strömungen. Gewisse Eiskreise sind so perfekt rund in der Form, dass es Leute gibt, die glauben, dass ausserirdische Mächte am Werk sein müssen. Auf dem russischen Baikalsee wurden schon mehrere Kilometer grosse Eiskreise gesichtet. Hierzulande muss man sich mit kleineren Exemplaren begnügen. tha
Die Zaubernuss (Hamamelis) blüht im Winter und bezaubert mit ihrem Aussehen und ihrem Duft.
Der Februar bietet
das wechselhafte Aprilwetter. Als Gärtner ist jetzt einmal mehr Flexibilität gefragt.
Text: REMO VETTER
DER FEBRUAR ist ein Monat der Extreme: Bei uns kommt es oft zu heftigen Temperaturschwankungen. Schwere Schneefälle und sonnige Tage wechseln sich ab und lassen den Winter endlos erscheinen. Manchmal liegt dicke Schneelast schwer auf den Tannen, und die Hecken brechen unter dem Weiss auseinander. Wir müssen das im Auge behalten, wenn nötig Schnee räumen, das heisst hin und wieder noch spätabends oder früh am Morgen raus in den Garten, um Obstbäume und Hecken zu schütteln. Meist sind es schlecht geschnittene Pflanzen, die von Schäden betroffen sind, denn sie bilden keine stark verzweigten Äste aus. Auch für den Rasen ist der Schnee ungünstig und man sollte nicht darauf herumlaufen. Denn wenn der Schnee verdichtet ist, braucht er länger, um zu tauen. Nach dem Auftauen sollten die nassen Rasenflächen nicht sofort begangen werden, denn die Graswurzeln leiden unter dem Druck, den wir auf den Boden ausüben.
WUNDERVOLLE ZAUBERNUSS. Allzu viel gibt es in unserem Nutzgarten auf 1000 Metern über Meer aber noch nicht zu tun. Wenn der Boden nicht gefroren ist, lockern wir die Beete, entfernen Unkraut, bringen Kompost und Strukturmaterial aus. Sollte das Wetter die Arbeit im Freien nicht zulassen, planen wir die neue Gartensaison, bestellen Samen und Saatgut und stöbern in Katalogen und Rezeptsammlungen.
Die Pflanze, die uns im Februar im Garten am meisten erfreuen kann, ist die Zaubernuss. Wenn sie blüht, beginnt für mich schon fast die Saison. Ich liebe sie, denn sie hat eine sehr charaktervolle Wuchsform, eine schöne Herbstfarbe und einen besonderen Duft. Die Pflanze braucht im Garten relativ viel Platz, um sich zu entfalten. Mindestens drei bis vier Quadratmeter sollten es sein. Ausserdem benötigt die Zaubernuss einen säuerlichen Boden, und sie schätzt Kompost oder Laubmulch.
FRISCHE KRÄUTER. Unverzichtbar für eine frische, gesunde Küche sind Kräuter. Wenn wir jetzt mit der Aussaat in kleinen Töpfen beginnen, sind wir über das ganze Jahr mit frischen Kräutern versorgt. Der Standort sollte idealerweise frostfrei, kühl und hell sein. Das Fensterbrett in der Küche eignet sich dafür meist gut. Die einzige Ausnahme bildet das Wärme liebende Basilikum. Bei Temperaturen von 24 bis 30 Grad Celsius fühlt sich die Pflanze besonders wohl. Darüber hinaus gedeihen Kräuter am besten, wenn man sie regelmässig, aber sparsam giesst. Zu viel Wasser lässt die Pflanzen schnell faulen. Wer die einfachen Pflegeregeln beachtet, kann auch winterlichen Gerichten ein frisches Aroma verleihen. Neben den geschmacklichen Genüssen, die sie versprechen, haben frische Küchenkräuter noch weitere Vorzüge: Sie machen viele Speisen aromatischer und helfen, Salz zu sparen. Obendrein sind die frischen Pflan-
REMO VETTER
wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heil pflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheits zentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräuter garten von A. Vogel hegt.
zen besonders reich an gesunden Inhaltsstoffen. Petersilie etwa gehört zu den besten Vitamin-C-Lieferanten. Somit eignet sie sich gut zur Stärkung des Immunsystems, was im Herbst und Winter besonders wichtig ist.
Schnittlauch ist als Würzkraut in der Küche nahezu unverzichtbar. Es lässt sich leicht im Kräutergarten, aber auch im Topf auf dem Fensterbrett ziehen. Im Garten hat Schnittlauch sogar noch einen Zusatznutzen. Durch seinen starken Geruch vertreibt er Schädlinge. Wenn Sie Schnittlauch vor allem für den Gebrauch in der Küche ernten wollen, sollten Sie die Blütenstängel regelmässig entfernen. Wer aber auch die dekorativen Eigenschaften des Schnittlauchs zu schätzen weiss, kann die Pflanze ruhig Blüten treiben lassen. Die Blüten kann man essen und die Insekten fliegen diese auch gerne an. Damit die Pflanze gedeiht, ist ein feuchter, lockerer Boden nötig. Gleichzeitig sollte der Standort möglichst sonnig sein. Nährstoffreiche, kalkhaltige Böden sind von Vorteil. Zur Aussaat genügt es, die schwarzen Samen der Pflanze in loses Erdreich zu streuen. Bedeckt mit ein wenig Erde und gut angegossen, entwickeln sich schnell ausdauernde Pflanzen. u
Blumentöpfe brauchen eine Reinigung. Pilzsporen können viele Monate in Tontöpfen überleben. Gefässe, in denen kranke Pflanzen waren, sollten entsorgt werden. Sie nur in Wasser einzuweichen und abzubürsten, genügt nicht. Alle anderen Töpfe reibt man am besten im trockenen Zustand mit einer Bürste ab. Kleben Erdklumpen oder Wurzelreste an den Seiten, sollte man die Töpfe zuerst in Wasser einweichen und sie anschliessend ausbürsten. Schöner werden Tontöpfe durch die Behandlung nicht. Zwar verblasst der Algen- oder Kalkrand, aber auf die Dauer ist gegen diese Ablagerungen nichts zu machen.
Verblühte Winterblüher wie die Christrose können draussen aus dem Topf in die Erde gesetzt werden. Am besten gedeihen sie in kalkreichem Boden. Kübelpflanzen wie Geranien können zurückgeschnitten und umgetopft werden. Sie bilden neue Triebe, die als Stecklinge zum Vermehren der Pflanzen genutzt werden können. Wenn die Temperaturen über null Grad steigen, müssen immergrüne Pflanzen gut gegossen werden. Buchsbaum, Kirschlorbeer, Rhododendron und Co. verdunsten im Winter über die Blätter viel Wasser. Vor allem an sonnigen Tagen und bei starkem Wind benötigen sie mehr Feuchtigkeit.
Ende des Monats können die Samen der ersten Gemüsesorten ,
Salat und Blumen gesät werden. Sie kommen in einen Topf oder einen Saatkasten an ein helles Fenster. Optimal ist die Ost- oder Westseite des Hauses bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad . Der Topf wird mit Glas oder einer durchsichtigen Folie abgedeckt. Vor der Aussaat lassen wir die Erde sich mit Wasser vollsaugen. Wird erst nach dem Säen gegossen, kann das Saatgut weggeschwemmt werden.
Säen und pflanzen im Freiland: Dicke Bohnen , Obstgehölze, Knoblauch, Topinambur, Rhabarber, Steckschalotten.
Säen im Treibhaus: Dicke Bohne n, Rosenkohl, Artischocken, Kohlrabi, Lauch, Salate, Zwiebeln, Erbsen, Radieschen, Rettich, Spinat, Brokkoli, Tomaten.
Fasten ist das optimale Naturheilverfahren, um Ballast abzubauen und frische Energie und Lebenskraft aufzubauen, und eine Chance, belastende Gewohnheiten zu wandeln. Der Körper ernährt sich aus seinen Reserven und als Nahrung für die Seele wird ein vielseitiges Programm angeboten. Meditation, Tanz, Qi Gong, Körper , Atem, Bewusstseins und Energiearbeit, kreative Impulse und Selbstheilungsmethoden öffnen Tore für mehr Bewusstheit, Gelassenheit und Leichtigkeit. Im Wellnesshotel Höri an traumhafter Lage am Bodensee, begleitet von einem erfahrenen Team, erleben sie mit Gleichgesinnten eine erholsame Regenerationund Ferienwoche.
+ Prospekte und Infos auf unserer neuen Webseite www.fasten.ch oder Telefon 052 741 46 00,
Fünf Sinne im Schnee, fünf Finger an der Schaufel – der fünfte Auftritt für alle Iglu Künstler findet vom 12. bis 13. März auf der Engstligenalp statt. Dort lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Technik des Iglubaus und stellen sich anschliessend erneut dem kreativen Wettbewerb um die originellste Schneehütte. Daneben sorgen Adelboden Tourismus, die Alpinschule Adelboden, die Bergbahnen Engstligenalp und Sherpa Outdoor wieder für den passenden Rahmen. Nach den Bauarbeiten lädt die Schneebar zum gemeinsamen Verweilen ein, bevor die Eis-Architekten in ihren Iglus auf 2000 m ü. M. eine unvergessliche Nacht verbringen.
+ Infos und Anmeldung unter www.adelboden.ch
Das Casa Santo Stefano im malerischen Tessinerdorf Miglieglia umfasst zwei historische und stilvolle Häuser. Ideal für einen Individualurlaub und / oder Aktivferien in einer wildromantischen Umgebung mit weitverzweigtem Wanderwegenetz. Zum Entspannen, sich Wohlfühlen und Geniessen.
Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2016
12.3. – 19.3. Fasten & Yoga Woche
1.4. – 3.4. Yogaweekend mit Petra Portmann
9.4. – 15.4. Yoga & Wandern im Frühling
4.5. – 8.5. Yoga & Qi Gong & Shiatsu
16.5. – 21.5. Pfingst Yoga Retreat
21.5. – 22.5. Wildkräuterkurs
22.5. – 27.5. Yoga & Wandern
12.6. – 18.6. Yogaferien im Tessin
+ Mehr Infos unter Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Je mehr, desto besser: Auf einer leichten Frühlingswanderung im Simmental trifft man im März auf ganze Blütenteppiche voller Märzenglöckchen.
Text: Sabine Joss
VOR MEHR ALS hundert Jahren reisten viele Schaulustige aus der ganzen Schweiz in Extrazügen nach Wimmis, um aus sicherer Entfernung den Waldbrand in der Simmenfluh zu beobachten. Nach einem Blitzeinschlag im August 1911 brannte und schwelte es einen Monat lang im Bergwald. Im unwegsamen, steilen Gelände waren die Löscharbeiten schwierig bis fast unmöglich. Den Behörden wurde im Nachhinein vorgeworfen, den Brand am Anfang, als er noch einfacher zu bekämpfen gewesen wäre, unterschätzt zu haben. Die Brandröte sei in der Nacht bis nach Bern zu sehen gewesen. Erst tagelanger Regen konnte die Brandnester zur grossen Erleichterung der Bevölkerung schliesslich löschen. Heute ist die abgebrannte Flanke eine helle Felswand, an der vereinzelte Baumgruppen kleben.
SIE TROTZEN DEM SCHNEE UND DER KÄLTE. An einem frühen Frühlingsmorgen liegt der grösste Teil von Wimmis noch im Schatten. Nur das Schloss wird bereits von der Sonne beschienen. Dahinter erhebt sich die bewaldete Burgfluh. In den Gärten blühen Winterlinge, Schneeglöckchen und Primeln, von den Dächern und den kahlen Bäumen trillern Grünfinken. Auf dem Weg durch das Oberdorf kommt man an vielen gut erhaltenen Berner Oberländer Holzhäusern vorbei.
Nach dem letzten Haus recken sich links auf der Wiese, direkt an der Strasse, die ersten Blüten der Märzenglöckchen aus dem Schnee. Vermutlich haben sie schon vorher geblüht und wurden bei einem erneuten Wintereinbruch wieder zuge-
schneit. An aperen Stellen liegen ganze Büschel noch niedergedrückt vom Gewicht des Schnees im Gras, andere haben sich bereits wieder aufgerichtet. Je weiter man das Strässchen entlang aufwärtswandert, desto zahlreicher blühen die Märzenglöckchen auf den Wiesen, entlang der Lesesteinmauer und vereinzelt sogar am Waldrand.
Wenn noch etwas Schnee auf den Wiesen liegt, ist es gar nicht so einfach, von Weitem zu erkennen, ob die weissen Punkte nun Schneereste oder Hunderte von Blüten sind. Grüne Schilder weisen darauf hin, dass die Märzenglöckchen zwar geschützt sind, dass aber pro Person bis zu fünf Blüten gepflückt werden dürfen. Doch am besten lässt man sie stehen. Denn am schönsten wirken sie als Masse auf der Wiese. Gepflückt verwelken sie bald.
Beim Blick zurück sieht man die verschneiten Gipfel von Sigriswiler Rothorn und Niederhorn. Auch beim mächtigen Niesen herrscht noch tiefster Winter. Vor allem auf der Seite der Lesesteinmauer, die zur Wiese gewandt ist, wächst Braunstieliger Streifenfarn. Man erkennt ihn gut an seinem fast schwarzen Stiel. Wie aneinandergereihte, versteinerte Tobleronestücke erstreckt sich eine Panzersperre über die Wiese zum Gegenhang am Fuss des Niesens. Zwischen den einzelnen Betonklötzen wachsen ebenfalls Büschel von Märzenglöckchen.
ZART DUFTENDER BLÜTENTEPPICH. Unter einer mächtigen, jahrhundertealten Fichte an der Wegverzweigung (P. 769) leuchtet eine rote Bank. Auf ihr kann man eine Weile dem melodiösen Gesang der Misteldrossel zuhören. Unter den Kronen der Berg-Ahorne, die auf dem Weiterweg links die Strasse säumen, wachsen die Märzenglöckchen nun gleich flächendeckend. Blühten sie vorher zu Hunderten, sieht man sie hier zu Tausenden. Ihren zarten Duft riecht man trotzdem nur von Nahem. Bei Schnee und Kälte sind die zierlichen Pflanzen, die unter solchen Bedingungen blühen, umso bewundernswerter.
Der Weg steigt nun etwas an und quert den Alpbachgraben. Die riesigen Uferwälle zeigen, dass dieses Wässerchen nicht immer so zahm vom Niesen herunterrinnt. Am Wegrand stossen bleichgrüne Pflanzenköpfe an die Oberfläche: Die
Märzenglöckchen
Leucojum vernum
Merkmale: 10 bis 30 cm hoch, Blüten weiss mit hellgrünen Flecken an der Spitze der Blütenblätter.
Lebensraum: Obstgärten, feuchte Wiesen.
Blütezeit: (Februar) März bis April.
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Verwandt mit Schneeglöckchen, Osterglocke, Knoblauch.
Weitere Vorkommen: Tessin, St. Galler Rheintal.
Gefährdung: In den meisten Kantonen geschützt. Nicht gefährdet.
Besonderes: Gehört im Frühling zu den ersten Futterpflanzen für Insekten. Die bestäubenden Bienen und Tagfalter werden vom veilchenartigen Duft angezogen. Die ganze Pflanze enthält giftige Alkaloide (Lycorin, Galanthamin), die zu Erbrechen und Durchfall führen. Der Inhaltsstoff Galanthamin, der auch im Schneeglöckchen vorkommt, wird heute synthetisch hergestellt und ist Bestandteil von Medikamenten, die den Krankheitsverlauf von Alzheimer verlangsamen.
Weisse Pestwurz gehört ebenfalls zu den ersten blühenden Frühlingspflanzen. Der Waldweg wird zum kleinen Pfad und überquert, mit einem soliden Holzgeländer gesichert, den Chronegggraben. Bei den tiefen Temperaturen hat das Spritzwasser an Zweigen kleine Eisbirnen gebildet. Eine Wasserschicht nach der anderen friert wie Wachs an einer Kerze an und wächst nach und nach zu einem birnenförmigen Objekt.
SONNIGER ABSTIEG. Vom Standort des leider geschlossenen Restaurants Chessel aus hat man eine schöne Aussicht zum bisher verborgen gebliebenen Thunersee. Auf der Sonnseite der Hänge ist der Schnee geschmolzen, nur auf der Schattenseite stapft man noch durch eine dünne Schicht. Mit schöner Sicht auf die Berge des Diemtigtals und Simmentals führt der Wanderweg über die Hochebene bei Zünegg. Dieser Wegabschnitt ist Teil des Simmentaler Hauswegs. Märzenglöckchen sieht man nur noch um die Bauernhäuser herum, und es ist nicht klar, ob sie ursprünglich aus Gärten stammen oder wenige Überbleibsel einer früher grösseren Population sind. Beim Houetewald ist der Wanderweg von Haselsträuchern gesäumt. Die meisten der sich im Wind wiegenden Blütenzotteln sind schon verblüht. Blickt man zurück, sieht man den verschneiten Niesen nochmals aus einer anderen Perspektive. Wenige Minuten später erreicht man den Bahnhof in Oey. Im gemütlichen Warteraum kann man sich aufwärmen, einen Kaffee kaufen und einen Film zum seltenen Alpenbock-Käfer anschauen. ◆
Frühlingsgrüsse
Ausgangspunkt Wimmis
Endpunkt Oey oder Wimmis (+1½ Stunden Wanderzeit).
Schwierigkeit T1
Wanderzeit 2 Stunden.
Höhendifferenz
380 Meter Auf- und Abstieg.
Route
Die Route ist ausgeschildert und führt von Wimmis zum ehemaligen Restaurant
Chessel nach Oey. Von dort kann man in 1½ Stunden überden Alpenbockweg zurück nach Wimmis wandern.
Karte
Landeskarte 1: 25 000, 1227 Niesen. Wanderkarte 1: 50 000, 253 T Gantrisch.
Restaurants / Hotels
Hotels und Restaurants in Wimmis und Oey.
Informationen
Wimmis Tourismus Tel. 033 657 81 11 www.wimmistourismus.ch
Diemtigtal Tourismus Tel. 033 681 26 06 www.diemtigtal.ch
eines von 20 Sets mit den praktischen Schutzbeuteln von aLOKSAK. Die komplett wasser- und staubdichten Beutel schützen
Smartphones und Tablets zuverlässig auf Reisen, draussen beim Wandern und Campen und am Strand. Und das Beste daran: Touchscreens lassen sich durch den Beutel hindurch bedienen – auch beim Fotografi eren unter Wasser. + Mehr Infos unter www.aloksak.ch
Als Zusatzpreis gibt es dreimal zwei Paar Socken X-SOCKS Trekking Silver.
Weshalb reisten 1911 viele Schaulustige nach Wimmis?
A: Wegen eines Waldbrandes
B: Wegen des Frühlingsfestes
C: Wegen eines Zugunglücks
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit nebenstehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb
Das Buch «Blütenwanderungen in den Schweizer Alpen» von Sabine Joss führt Interessierte auf erlebnisreichen Wanderungen zu den verschiedensten Pflanzen. Die Texte geben Aufschluss über die Lebensräume und die Ökologie der Pflanzen, sie erzählen aber auch Geschichten aus der Umgebung. Dank der angegebenen Blühtermine sind Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ergänzt werden die Beschriebe mit praktischen Infos, Karten und schönen Fotos.
Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 27.90 statt Fr. 34.90.
Auflösung aus Heft 11-2015: B, San Salvatore
Je eine Damen- und Herren-Outdoor-Hose «Karl und Karla Trousers» von Fjällräven haben gewonnen:
+ Rita Flück, Hendschiken; Gerd Seiler, Zug
Je zwei Paar «X-Socks Trekking Silver» haben gewonnen:
Senden Sie mir:
+ Alexandra Stocker, Ruggel FL; Walter Müller, Sursee; Monika Wälti-Schenker, Zürich
«Blütenwanderungen in den Schweizer Alpen» à Fr. 27.90 inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.
Wettbewerbslösung: A: Waldbrand B: Frühlingsfest C: Zugunglück
Name Vorname
Strasse, Nr.
Datum
PLZ / Ort
Unterschrift
01-02-2016
Falls ich X-SOCKS gewinne, brauche ich folgende Sockengrösse: Damen Herren
Das Leserangebot ist gültig bis 31. März 2016 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 29. Februar 2016. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, « Wandern und Geniessen», Postfach, 5001 Aarau
. . . weiss ich, dass es zum Biken auch starke Arme braucht.
Phillip, 27, Biker und FIT for LIFE-Leser seit acht Jahren
FIT for LIFE – das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport.
3 Ausgaben für nur Fr. 20.–SMS mit FFL + Name + Adresse an 919 (20 Rappen pro SMS)
Wettbewerbstalon
Die Antwort gibt es jeden Monat am Kiosk. Oder mit einem Probeabo für nur 20 Franken bzw. für 68 Franken ein ganzes Jahr lang. Mehr Informationen finden Sie hier unter 058 200 55 60 oder www.wildeisen.ch /abo
Vorname Name
Strasse PLZ / Ort
Lösung
Und so spielen Sie mit:
Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, natürlich, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Oder schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel.
Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 29. Februar 2016. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 12-2015
Gesucht war: Beinwell
Gewinnen Sie!
5 × je ein Jahresabonnement KOCHEN im Wert von je Fr. 68.–
Von Schnee- und Märzenglöckchen
In unserer Dezember-Ausgabe haben wir auf Seite 65 ein Schneeglöckchen abgebildet, es in der Legende aber als Märzenglöckchen bezeichnet. Was für ein dummer Fehler, denn wer bei den beiden Bildern genau hinschaut, erkennt leicht den Unterschied.
Die Redaktion
Clever kombiniert «natürlich» 12-15
Eine gute, wenn auch nicht ganz neue Idee: heimisches Wintergemüse mit exotischen Früchten zu kombinieren. Köstlich schmeckt auch ein Salat mit Chicorée und Orangen oder wie ich es aus Süditalien kenne: Orangen mit Fenchel und Olivenöl. Wer mag, gibt noch ein paar Rosinen dazu. Eine feine Sache. Was ich schon lange einmal sagen wollte: Ich vermisse die Rezepte im «natürlich». Die Rezepte von Brigitte Aeberhard vermisse ich sehr. Danach waren es ja hin und wieder Rezepte von Annemarie Wildeisen. Und nun fehlen sie ganz. Schade.
C. Baumann, Cham
Special Winter Outdoor «natürlich» 12-15
Was um Himmels willen soll dieser 14-seitige Outdoor-Teil im «natürlich»? Als langjährige Leserin fehlt mir hier ein ganzheitlicher Zugang zum Thema. Wo bleibt ein Artikel zum Thema Wildund Naturschutz? Und was bringt mir der Artikel zu den Schneeschuhen? Abgesehen, dass man erfährt, dass es verschiedene Hersteller gibt (wo ist das nicht so?), erfahre ich nicht wirklich etwas Nennenswertes zum Thema. Das Ganze kommt mir zu mainstreamig daher. Auch die Seite mit den verschiedenen Infos zum Wintersport finde ich alles andere als nachhaltig. Schneekanonen passen nicht ins «natürlich» beziehungsweise sollte dieser Trend wenn schon kritisch beleuchtet werden. Ich bedaure diese Entwicklung. Aber vielleicht ist das einfach der Lauf der Zeit.
Sara Wegmüller, per E-Mail
Schneeglöcken
Märzenglöckchen
Klimawandel und Energiewende
Schweiz: wärmster Dezember seit 1868. –
Nordengland: zum dritten Mal überflutet. – Tödliche Stürme in den USA. –Südamerika: 160 000 Flüchtende, Tote bei Überschwemmungen. – Melbourne: ausser Kontrolle geratene Waldbrände.»
Dies die Schlagzeilen der letzten Wochen. Was braucht es noch? Entweder «wir» machen die Wende oder das Klima wandelt uns. Wir sind zu 80 Prozent vom Import fossiler Energien abhängig. Für den Kauf von Energien fliessen so pro Jahr rund 13 Milliarden Franken ins Ausland ab. Der Geldabfluss ins Ausland kumuliert sich bis 2050 auf über 500 Milliarden Franken. Besser behalten wir dieses Geld nachhaltig in der Schweiz.
Wenn wir umgehend den Umbau der Energiesysteme vorantreiben, generieren wir damit neue Arbeitsplätze. Zudem lösen wir uns von Doktrinen aus dem Ausland und tun erst noch etwas für unsere Umwelt und gegen den Klimawandel. Die Zukunft liegt in Innovationen, der Forschung, neuen Technologien, der Stärkung des Wirtschaftsstandorts und optimierter Nutzung eigener Ressourcen. Wenn das Erdöl und das Gas aus Mangel unbezahlbar wird, ist es zu spät. Jetzt haben wir noch die Zeit und das Geld. Seien wir besorgt, dass wir künftig über bezahlbare, nachhaltige Energien verfügen, unsere Wirtschaft weiter prosperiert und es uns gut geht. Handeln wir proaktiv – werden wir unabhängig. Helfen Sie mit. Marcel Wessner, Grabs
Neue Velos, neue Regeln
Bei der Übersicht zu den Verkehrsvorschriften für die verschiedenen E-Bike-Typen («natürlich» 11-15) ist uns ein Fehler unterlaufen, der bei einem Teil der Leserschaft für Verwirrung sorgte. Deshalb hier nochmals die Altersregeln: Ein «schnelles» Elektrovelo, welches wie ein Mofa ein gelbes Nummernschild benötigt und eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 Stundenkilometern erreichen darf, kann wie ein Mofa ab 14 Jahren gefahren werden. Dafür benötigt der Lenker jedoch einen Führerausweis der Kategorie M. Das Gleiche gilt für die «langsamen» Elektrovelos, welche eine maximale Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern erreichen dürfen und kein Kontrollschild benötigen. Ab 16 Jahren darf das langsamere Modell ohne Führerausweis gefahren werden. Die schnelleren Velos brauchen auch ab 16 Jahren mindestens einen Ausweis der Kategorie M.
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
37. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich. Doppelnummern: Januar/Februar und Juli/August www.natuerlich-online.ch
Leserzahlen: 116 000 (MACH Basic 2015-2)
Auflage: 22 000 Exemplare, verbreitete Auflage 18 713 Exemplare (WEMF 2015).
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch
Herausgeberin
AZ Fachverlage AG
Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
Tel. +41 (0)58 200 56 50
Fax +41 (0)58 200 56 44
Geschäftsführer
Roland Kühne
Leiterin Zeitschriften
Ratna Irzan
Redaktion «natürlich»
Postfach
CH-5001 Aarau
Tel. +41 (0)58 200 56 50
Fax +41 (0)58 200 56 44
Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Tertia Hager, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Martin Arnold, Angela Bernetta, Sabine Joss, Simon Libsig, Fabrice Müller, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker
Layout/Produktion
Rahel Blaser, Lina Hodel, Fredi Frank
Copyright
Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Verlages erlaubt.
Verkaufsleiterin
Alexandra Rossi
Tel. +41 (0)58 200 56 52
Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau alexandra.rossi@azmedien.ch
Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung
Anzeigenadministration
Corinne Dätwiler
Tel. +41 (0)58 200 56 16
Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin
Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch
Tel. +41 (0)58 200 55 62
Preise
Einzel-Verkaufspreis Fr. 8.90 1-Jahres-Abonnement Fr. 84.–2-Jahres-Abonnement Fr. 148.– inkl. MwSt. Druck
Vogt-Schild Druck AG CH-4552 Derendingen
Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner
CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG
Cannabis ist so umstritten wie dessen Verwendung als Heil- und Rauschmittel alt ist. Nun darf ein Schweizer Apotheker erstmals Hanf anbauen und daraus ein Öl und eine Tinktur zubereiten.
Man muss weder religiös noch spirituell ausgerichtet sein. Ein bisschen Naturverbundenheit genügt, um zu merken: Jetzt ist die richtige Zeit, um sich Gutes zu tun – äusserlich und innerlich.
Fokusthema «Im Garten». Was man über Gartenerde wissen muss. Rosenpracht. Die Evolution unserer Pflanzen. Ganze Gerichte in nur einem Topf angepflanzt.
Wer den Aufstieg über die Passstrasse zur Druesberghütte im Hoch-Ybrig-Gebiet hinter sich hat, stärkt sich mit Rösti und Kuchen und rauscht dann mit dem Schlitten talwärts.
«natürlich» 3-16 erscheint am 25. Februar 2016
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere PoetrySlams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
Ambitionen und gute Vorsätze sind eine heikle Sache: Simon Libsig wollte es seiner Personaltrainerin gleichtun – und endete beinahe auf dem Operationstisch.
Es war eine ziemliche Organisiererei – für meine Mutter. Ich selber war ja komplett ausser Gefecht gesetzt. Ich konnte nicht einmal mehr mit dem kleinen Finger oder der Zeh wackeln, mein ganzer Körper war ein einziger pochender Schmerz.
Zum Glück hatte meine Mutter einen Schlüssel für meine Wohnung fürs Pflanzengiessen und Katzefüttern, wenn ich einmal in den Ferien war. Oder für Notfälle. Und ein Notfall war das allemal. Drei Tage war ich schon im Wohnzimmer auf dem Boden gelegen, als sie vorbeikam, um nach dem Rechten zu sehen. Sie hatte keine Antwort auf Anrufe und SMS gekriegt und sich Sorgen gemacht. Nun, das Bild, das ich abgab, wird sie wohl so schnell nicht mehr vergessen können. Halb nackt, nur in Turnhosen, die Arme und Beine unnatürlich verdreht, die Muskeln allesamt am Zittern und Hüpfen, als würden sie mit Elektroschocks gereizt.
Ich solle blinzeln , sagte sie, wenn ich sie verstehe. Einmal für Ja und zweimal für Nein. So haben wir uns schliesslich verständigt. Die Augenlider waren das Einzige an meinem Körper, das ich noch bewegen konnte. Das blieb auch noch ein Weilchen so, eine qualvolle Woche lang. Ohne den Physiotherapeuten, die Masseurin und den auf Traumata spezialisierten Psychologen hätte ich es schlichtweg nicht geschafft. Aber eben, für meine Mutter war das eine ziemliche Organisiererei.
Der Fernseher sei noch an gewesen und die DVD im Ruhe-Modus. Obwohl Ruhe-Modus wohl der falsche Ausdruck sei. Im Gegenteil. Laut, laut sei das gewesen. Oder vielmehr sie. Diese langhaarige und dünnbeinige Fitness-Kanone, die da über den Bildschirm geturnt sei. Und immer wieder «Auf gehts! Push, push!!», hätte die gerufen und Hanteln scheinbar mühelos in die Höhe gestemmt. Nun, unter einer solchen Hantel hatte mich meine Mutter hervorretten müssen. Beim vierten «Push!!» waren meine Handgelenke eingeknickt wie Amateurverbrecher bei einem knallharten Verhör.
Nächstes Mal solle ich besser das Anfänger-Level wählen, meinte der Arzt, als er die Röntgenbilder vor den Leuchtkasten klemmte. Die gute Nachricht: «Kein einziger Knochen ist gebrochen. Sie leiden unter einem ganz normalen Muskelkater, Herr Libsig.»
Pah! Selber Anfänger-Level, dachte ich. Allein auf der rechten Seite müssen mehrere Rippen angeknackst sein, das spüre ich doch, dieser Schmerz ist zu abartig. Und von den Oberschenkeln, den Unterarmen oder der ganzen Schulterpartie wollen wir gar nicht erst reden. Meine Mutter suchte mir die Nummer eines Spezialisten heraus und bestellte ein Taxi. Muskelkater! Lächerlich! Ich würde eine Zweitmeinung einholen.
«Push!», sagte der Spezialist, «push!» und hob die Hände mehrmals über den Kopf. «Einfach weitertrainieren», Herr Libsig, «push! push!!». Jetzt flogen seine Hände nach vorne: «Beim nächsten Mal tuts schon weniger weh.»
Kompakt für Sie zusammengestellt:
Die Sammeleditionen Nr. 1 bis 5 zu einem bestimmten Thema mit je über 45 Rezepten. Nur Fr.9.95 pro Ausgabe zuzüglich Fr.1.90 Portokosten.
1
4
Nr. 1 Guetzli (14649)
Nr. 2 Frühlingsküche (14709)
Nr 3 Grill (14754)
Nr. 4 Gratins & Eintöpfe (14876)
Nr. 5 Gästeküche (14904)
Online: www.kochen-shop.ch/sammeleditionen
Telefon: 071 274 68 74
2
3
5
Ich bestelle ger ne folgende Sammeledition(en) à Fr. 9.95 und Fr. 1.90 Versandkosten pro Bestellung. (Bitte gewünschte Anzahl angeben)
Vorname
Name
Strasse / Nr
PLZ / Ort
Bitte ausfüllen und noch heute einsenden an: KOCHEN-shop, Leserangebote, Postfach, 9029 St. Gallen
Telefon
Datum / Unterschrift
über 2000 Artikel mit einem Preisvorteil von bis zu 80 %!
Yak Decke Windsor
Die Yak Rinder leben unter extremen klimatischen Bedingungen. Ihre Unterwolle ist der Cashmere Qualität ebenbürtig. Anschmiegsame Soft-Touch Yak Decken verwöhnen Sie mit luxuriöser Wärme.
Eine echte Kostbarkeit in königlicher Doppelface Webart Britishgreen/Camel, exklusiv von Angelo Fortuna. Extragrosse, edle Yak Decke in zeitloser englischer Windsor Farbgebung. 140 x 180 cm plus Fransen, Gesamtgewicht 625 Gramm.
Best. - Nr. 10917
500 BEA - Punkte + Fr. 148.–(ohne Punkte: Fr. 340.–)
Yak Decke Natural Color
Bestellschein – sammeln und profitieren
400-seitige BEA Revue
Name / Vorname:
130 x 170 cm plus Fransen, Gesamtgewicht 670 Gramm.
Best. - Nr. 10542
500 BEA - Punkte + Fr. 138.–(ohne Punkte: Fr 310.–)
Strasse: PLZ / Ort:
Telefon-Nr.:
Bestellung einsenden an: BEA-Verlag, 5200 Brugg. Lieferung gegen Rechnung zzgl. Fr 8.40 Versandkosten