Trinken, essen oder dampfen – Cannabis kann Ihre Gesundheit positiv beeinfl ussen 30
Rajast han (Indien)
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Liebe Leserin, lieber Leser
Der Sommer geht, der Herbst kommt und die letzten Ernten werden eingefahren. Äpfel, Birnen, Kürbisse –und auch der gute alte Hanf, der in vielen Gärten und auf Balkons liebevoll gezogen wurde. Verbotenerweise, denn diesbezüglich ist das Gesetz klar.
Trotzdem ist die Schweiz eine Insel der Glückseligen. Mehr als in allen anderen umliegenden europäischen Ländern wird hierzulande gekifft. Jeder dritte Ein wohner hat schon Cannabis probiert oder konsumiert es regelmässig. Das Alter spielt dabei keine grosse Rolle.
Ich kenne pensionierte Frauen und Männer – und das sind keineswegs unverbesserliche Althippies – die gerne abends einen Joint rauchen oder Hanf als Tee zu sich nehmen.
Die meisten von ihnen tun es nicht wegen dem leichten, angenehmen Rausch, sondern weil ihnen Hanf gut tut. Er entspannt, lindert chronische Schmerzen, fördert den Appetit, lässt gut schlafen und kann den Heilungsprozess bei Epilepsie, Psychosen und Krebsleiden positiv beeinussen. Vom Alkohol, der legalen Volksdroge Nummer eins, sind solche Wirkungen nicht bekannt.
Es ist deshalb gut, dass Hanf wieder den Stellenwert bekommt, den er als hochwirksame Heilp anze verdient hat. Bevor Sie nun aber aus gesundheitlichen Gründen mit Kiffen beginnen wollen oder es bereits tun, denken Sie an die weisen Worte von Paracelsus: «Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.»
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wundervollen Herbst.
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Gesundheit
12 Hilfe bei Rheuma und anderen Autoimmunkrankheiten
So stärken Sie den Rücken
20 Sabine Hurni über Eisenmangel
Sabine Hurni beantwortet Leserfragen 25 Heilpfl anze des Monats: Fenchel 26 Heilsamer Rausch: Hanfpräparate werden en vogue.
Essen & Trinken
30 Hanfsamen – für Vogelfutter viel zu schade
Berauschende Rezepte: Hanf in der Küche
Ozeanium in Basel: das Leiden der Fische
Remo Vetters Plädoyer für wilde Gärten
Zweitageswanderung um die geografi sche Mitte der Schweiz
Leben
Wieso wir wieder öfters von Hand schreiben sollten
Reisen, die Natur und Menschen guttun
Augenblick
Aktuell und Wissenswert
Markt-News
Wettbewerb 55 Gedankensplitter
62 Markt-Aktiv
Rätsel 65 Vorschau 66 Carte Blanche
Fliegen mit dem Fliegenpilz
Jedes Kind kennt ihn, den vielleicht schönsten aller Pilze: den mystischen Fliegenpilz. Seit der Antike wird er als Gift stigmatisiert – andererseits gilt er als Glückssymbol. Darüber hinaus wird er bis in unsere Zeit als Schmerz- und Heilmittel eingesetzt, vor allem bei nervösen Leiden. Und er ist eine wichtige Schamanendroge, denn der psychoaktive Fliegenpilz birgt ganze Universen in sich: Wer ihn respektvoll verspeist, dem bietet er Einsichten in andere Sphären. Psychonauten schätzen die farbigen Visionen und Flugerlebnisse, die der Fliegenpilz beschert. Getrocknet kann er verdampft, geraucht, gegessen oder als Tee zubereitet oder frisch in Alkohol eingelegt werden. Traditionell wird er in Sibirien noch heute bei festlichen Anlässen zur Berauschung genommen. Die wirksame Dosis des Fliegenpilzes ist wie bei kaum einem anderen Entheogen individuell sehr unterschiedlich – deshalb sollte man sich, wenn überhaupt, vorsichtig herantasten.
Wer Fliegenpilz als Speisepilz geniessen möchte, wie es in manchen Gegenden Russlands Usus ist, legt ihn vor dem Kochen oder Braten für einige Stunden in Wasser. Das löst die Magen-Darm-aktive Ibotensäure heraus, die sich im Körper teilweise – wie beim Trocknen – zu Muscimol umwandelt, das psychoaktiv wirkt; oder man entfernt die charakteristische rote Haut mit den weissen Flecken (stammend von der Velum universale, der Gesamthülle), darin steckt das meiste Gift.
Die unangenehmen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchkrämpfe, Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen sowie Herzrasen treten meist nach dem Genuss von frischen, rohen Pilzen auf. Horrortrips rühren oft daher, dass die Gefährlichkeit einer Fliegenpilzvergiftung stark überschätzt wird. Tödliche Vergiftungen sind keine dokumentiert. Als Untergrenze einer möglichen tödlichen Dosis wird die Menge von zehn Fliegenpilzen angegeben. So viel verspeist man kaum, ohne vorher erbrochen zu haben. Der Konsum kann aber Leber und Nieren schaden, weshalb von einem regelmässigen Flug mit dem Fliegenpilz entschieden abzuraten ist. krea
Buchtipp
Wolfgang Bauer
«Der Fliegenpilz. Geheimnisvoll, giftig und heilsam. Die Wurzeln von Mythen, Märchen und Religionen», AT Verlag, 2014, Fr. 27.90
KNIEARTHROSE
Tai Chi besser als Physiotherapie
EINE KONSEQUENTE GEWICHTSABNAHME kann das Fortschreiten einer beginnenden Kniearthrose aufhalten. Dies konnte Alexandra Gersing von der Universität in San Francisco in einer MRT-basierten Analyse zeigen. Andere US-Ärzte empfehlen Betroffenen, Tai Chi zu machen. Sie hatten rund 200 Patienten untersucht, die entweder Tai Chi oder eine Physiotherapie machten. Tai Chi lindert nicht nur die Schmerzen und macht Patienten beweglicher, sondern hilft auch gegen Depressionen. MM/Annals of Internal Medicine
GE
SUND
HEIT
Honig heilt
Verbrennungen
Wer sich leicht bis mittelschwer verbrennt, sollte Honig auf die Wunde streichen und einen Verband darum wickeln. Denn mit Honig heilt die Brandwunde besser als mit Salben gegen Verbrennungen. Zu diesem Schluss kommen Fachleute des Forschernetzwerks Cochrane Collaboration, die mehrere Studien ausgewertet haben. Medizin Transparent
Leichter Sport verhindert zweiten
Hirnschlag
Es braucht nicht viel, um einen erneuten Schlaganfall zu verhindern: Schon zehn Minuten Velofahren oder zügiges Gehen an fünf Tagen in der Woche reichen aus, um das Risiko um mehr als das Fünffache zu vermindern. Dies fanden Forscher der Universität South Carolina (USA) heraus. Sie hatten die Daten von über 200 Schlaganfallpatienten analysiert. Neurology
FORSCHUNG
Ungeimpfte gesünder als
Geimpfte
DEN GESUNDHEITSZUSTAND zwischen geimpften und ungeimpften Kindern untersuchten US-Forscher. Im Mai 2017 erschien deren Studie im Journal of Translational Science. Insgesamt waren es 666 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Davon waren 261 ungeimpft und 405 geimpft.
Die Ergebnisse:
• Die Geimpften hatten deutlich häufiger Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen, allergisch bedingte Entzündungen der Nasenschleimhaut und neurologische Entwicklungsstörungen wie Lernbehinderungen, ADHS oder Autismus.
• Die Wahrscheinlichkeit von schweren Erkrankungen mit Klinikeinweisungen ist umso höher, je mehr Impfungen gleichzeitig verabreicht wurden und je früher die Impfungen gegeben wurden.
• Geimpfte Jungen haben ein deutlich höheres Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen und allergische Nasenschleimhautentzündungen als geimpfte Mädchen.
• Der einzige erfasste Vorteil der Geimpften war ein selteneres Vorkommen von Windpocken und Keuchhusten.
Die Autoren zeigen sich von den Ergebnissen überrascht und betonen, dass die Studie keinen kausalen Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Impfungen beweist. Sie empfehlen deshalb weitere ausführlichere Studien, um die Auswirkungen von Impfungen auf die Gesundheit der Kinder genauer zu erfassen. www.oatext.com/krea
Nüsse schützen vor Darmkrebs
Nüsse sind nicht nur gut für Herz und Kreislauf – sie können auch verhindern, dass Krebszellen im Darm wachsen. Das fanden Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität in Jena heraus. Die Inhaltsstoffe der Nüsse kurbeln Enzyme an, die die Darmzellen schützen und von riskanten Stoffen befreien. Besonders gut sind Macadamia-, Hasel- und Walnüsse sowie Pistazien und Mandeln. krea
Leichter abnehmen ohne Süssstoff
Um Kalorien einzusparen, greifen viele Abnehmwillige zu Produkten mit Zuckerersatzstoffen. Doch damit tun sie sich möglicherweise keinen Gefallen, im Gegenteil: Langfristig gesehen können Süssstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Stevioside sogar eine Gewichtszunahme fördern. Zudem kann das Risiko für Fettleibigkeit (Adipositas), Bluthochdruck,
Metabolisches Syndrom, Typ 2-Diabetes und Herzerkrankungen steigen. Zu dieser Einschätzung kamen Forscher von der kanadischen Universität von Manitoba nach Auswertung von 37 Studien mit insgesamt mehr als 400 000 Teilnehmern. MM
Schokolade gegen Herzstolpern Wer regelmässig Schokolade nascht, kann damit möglicherweise sein Risiko für Herzrhythmusstörungen senken: US-Wissenschaftler vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston haben einen Zusammenhang zwischen moderatem Konsum von dunkler Schokolade und Vorhofflimmern entdeckt. Bereits bei einem Verzehr von 1 bis 3 Portionen (rund 30 Gramm) Schokolade im Monat sank das Risiko für Vorhofflimmern um 10 Prozent. Bei 2 bis 6 Portionen wöchentlich verringerte es sich um 20 Prozent. MM
Sauer macht nicht nur lustig, sauer ist auch gesund: Essig ist ein wirksames Hausmittel bei Verdauungsproblemen, Fieber und Verletzungen. Und er schützt den Körper vor Übersäuerung. GE SUND HEIT
Doktor Essig
Schon die Babylonier um 5000 v. Chr. verwendeten Essig zur Behandlung von Kopf- und Ohrenschmerzen. Und die römischen Soldaten nutzten ihn auf ihren langen Märschen als «Energy-Drink». Vor allem naturtrübe Bio-Sorten enthalten reichlich Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Fruchtsäuren.
Und so hilft Essig
Magen-Darm-Beschwerden: Essig hilft, Fett und Eiweiss aufzuspalten, sodass der Körper diese besser verdauen kann. Daher ist eine Zugabe von Essig vor allem für Fleischgerichte sinnvoll. Auch Salat wird so bekömmlicher. Er sollte jedoch nie mit Essig allein angemacht werden, da konzentrierte Essigsäure die Strukturen einiger Pflanzenenzyme zerstört. Die in Apfelessig enthaltenen Tannine hemmen zusammen mit Essigsäure das Wachstum von schädlichen Darmbakterien.
Entzündungen: Organische Säuren werden in der Leber umgebaut und neutralisieren Säuren im Körper. So kann Apfelessig helfen, Entzündungen und damit rheumatische Erkrankungen vorzubeugen (siehe S. 12).
Übergewicht und Diabetes: 1 Glas Wasser mit 1– 2 EL Apfelessig vor den Mahlzeiten über mehrere Wochen trinken
lässt die Pfunde purzeln. Denn Apfelessig gilt nicht nur als natür licher Appetitzügler, sondern soll auch die Fettverbrennung ankurbeln. Zudem kann er die sonst nach den Mahlzeiten auftretenden Insulin- und Blutzucker-Spitzen bei Diabetikern senken. Forschern zufolge ist dieser Effekt vergleichbar mit der Wirkung von Antidiabetika.
Fieber: Kalte Wadenwickel mit Essigwasser sind ein bewährtes Hausmittel gegen Fieber. Hierzu 2– 3 EL Essig in 1 Liter Wasser geben. Zwei Tücher eintauchen und leicht auswringen. Nun die Tücher an jedem Bein zwischen Fuss- und Kniegelenk anlegen, fest umwickeln und mit einem trockenen Tuch abdecken. 20 bis 30 Minuten wirken lassen; Wickel abnehmen, solange er noch feucht ist. Alternative (z. B. für Kinder): Einen Baumwollstrumpf in Essigwasser legen, auswringen und anziehen. Die Prozedur bei Bedarf zwei- bis dreimal wiederholen, bis das Fieber sinkt. Wichtig: Damit die Wickel wirken können, müssen die Füsse warm sein.
Sportverletzungen und Insektenstiche: Umschläge mit Essig können den Heilungsprozess bei Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen unterstützen. Auch Insektenstiche und Verletzungen durch Quallen heilen schneller ab, wenn sie mehrmals mit Essig betupft werden. MM/krea
Sterngucker
SEPTEMBER
Zodiakallicht –falsche Dämmerung
Neben den festen Himmelskörpern in unserem Sonnensystem existiert feiner interplanetarischer Staub, der sich vor allem in der Bahnebene der Erde um die Sonne befindet. In dunklen mondlosen Nächten kann diese «Staubscheibe» zu entsprechenden Jahreszeiten als fahle Lichtpyramide am Horizont sichtbar werden. Allerdings darf kein Stadtlicht den Himmel überstrahlen, da das feine Leuchten des sogenannten Zodiakallichts sonst in dieser Lichtflut untergeht. Quellen für den interplanetaren Staub sind die Kollisionen von Asteroiden, Einschläge von Meteoroiden auf die Monde und Asteroiden innerhalb des Sonnensys-
tems sowie Kometen, die Staub in den Weltraum unseres Sonnensystems befördern.
Das Zodiakallicht (abgeleitet von Zodiak = Tierkreis) ist ein schwaches kegelförmiges Leuchten –etwa in der Helligkeit der Milchstrasse und wird vor der Morgendämmerung oder nach der Abenddämmerung sichtbar. Deshalb wird es im Volksmund auch als «falsche Dämmerung» bezeichnet. Als Folge der Neigung der Erdachse ist das Zodiakallicht bei uns an Frühlingsabenden oder an Herbstmorgen am deutlichsten sichtbar – dieses Jahr vom 19. September bis 3. Oktober, wenn kein Mondlicht stört.
Andreas Walker
KONSUM
Nichts als fair
Das ist Weltrekord: Für 628 Millionen Franken haben Herr und Frau Schweizer im 2016 Fair-Trade-Produkte gekauft, das entspricht einem Pro-Kopf-Konsum von 75 Franken. Dadurch erhielten die Kleinproduzenten zusätzlich zu einem fairen Preis rund 10 Millionen Dollar an Fair-Trade-Prämien. Deutlich ge wachsen ist der Absatz von Kakao, Kaffee und Fruchtsäften. Auch die Bananen erreichen ein Rekordergebnis. Dennoch sind sie nicht mehr das umsatzstärkste Fair-Trade-Produkt. Angeführt wird diese Rangliste neu von zusammengesetzten Produkten wie Backwaren und Eistee. krea
FORSCHUNG
«Piip Show» macht glücklich
Wer häufig Vögel beobachtet, ist glücklicher und gesünder, zeigt eine britische Studie. Demnach mindert die Anwesenheit von Kleinvögeln wie Meisen, Rotkehlchen oder Amseln das Risiko, gestresst, verängstigt oder depressiv zu werden. Die Norweger zeigen deshalb im Fernsehen wochenlang live und nonstop Vögel – in der sogenannten «Piip Show». az/krea
GESUNDHEIT
Prostatakrebs-Tests schaden mehr, als sie nutzen
SOCIAL MEDIA
Netzwerk für Weltverbesserer
Das soziale Netzwerk «Human Connection» konzentriert sich laut eigenen Angaben auf den «lokalen und globalen positiven Wandel». Ziel ist die Vernetzung von Menschen, die ein harmonischeres Miteinander und eine ökologisch bewusste Lebensweise fördern und verbreiten. Im Gegensatz zu Facebook & Co. sollen bei Human Connection nicht Werbung und Meinungsmache im Vordergrund stehen. Bis zum 7. September läuft eine Crowdfinanzierung: http://de.humanconnection.org Lucy’s Rausch
Mit dem PSA-Bluttest wollen Ärzte Prostatakrebs nachweisen. Das Fachgremium «Swiss Medical Board» riet vor fünf Jahren aber vom Test ab. Nun bestätigt eine Gruppe von Krebsärzten die Kritik: Der Nutzen des PSA-Tests sei unklar, schreiben sie im «New England Journal of Medicine» nach Auswertung neuer Studien mit über 200 000 Teilnehmern. Die Tests seien unzuverlässig. Falsche Resultate führten zu Angst, unnötigen Untersuchungen und Operationen. Diese können zu Inkontinenz und Impotenz führen. Gesundheitstipp
TIPP DES MONATS
Demokratie in der Krise?
Trump, Brexit, türkische Verfassungsreform – steckt die Demokratie in einer Krise? Wie sieht ihre Zukunft aus angesichts der mannigfaltigen Herausforderungen im 21. Jahrhundert? Die Ringvorlesung «Krise der Demokratie? Ein- und Ausblicke» geht diesen Fragen nach und wählt verschiedene Perspektiven: Politik, Wirtschaft, Medien, Bürger, Digitalisierung. Die Beiträge konzentrieren sich auf die Schweiz, gewähren aber auch internationale Einblicke. Diskutieren Sie mit!
20. 09. Demokratie 4.0:
Technische und politische Lösungsvorschläge
Regula Stämpfli, Politologin und Publizistin
04. 10.
Warum das heutige Mediensystem der Demokratie schadet statt nützt Christof Moser, Journalist und Co-Gründer der «Republik»
18. 10.
Krise der Demokratie: Stammtischparolen und Populismus im Alltag Klaus-Peter Hufer, Politik- und Bildungswissenschaftler, Publizist
01. 11.
Überfordert die direkte Demokratie die Stimmbürger?
Thomas Milic, Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
15. 11.
Die Macht des Finanzsektors und die Demokratie Marc Chesney, Vize-Direktor des Instituts für Banking und Finance an der Universität Zürich
29. 11.
Vier Herausforderungen für die Demokratie in der Schweiz
Alois Stutzer, Professur für Politische Ökonomie an der Universität Basel
Alle Vorlesungen sind kostenlos. Sie finden jeweils statt am Mittwoch von 18 bis 19.30 Uhr im Audimax der Technischen Hochschule der FHNW, Klosterzelgstrasse 2, 5210 Windisch www.fhnw.ch/ringvorlesung
DER MEINT …
100 JÄHRIGE
... so wird das Wetter im September
Der September beginnt sehr schön und angenehm. Nach einem kurzen Regenintermezzo um den 8./ 9. folgt ein wunderschöner Spätsommer: sehr warm, sehr trocken. Mit dem 30. September, dem letzten Tag des Monats, beginnt dann schlimmes Katastrophenwetter: heftige Stürme, Regen, Unwetter.
Bauernregel September
«Ist der September lind, wird der Winter ein Kind.»
Die Auswertung von Wetterdaten zeigt, dass bei einem überdurchschnittlich warmen September in drei von vier Fällen ein zu warmer Winter folgt. So dürfte es auch in diesem Jahr der Fall sein.
+ Ob der 100-jährige Kalender recht gehabt hat, lesen Sie auf www.natuerlich-online.ch/wetter
ANGREIFT WENN DER KÖRPER SICH SELBST
RHEUMA IST DIE VOLKSKRANKHEIT NR.1 IN DER SCHWEIZ UND FÜHRT NICHT SELTEN ZU BLEIBENDEN BEHINDERUNGEN. UM DIES ZU VERHINDERN, IST EINE SCHNELLE DIAGNOSE DER AUTOIMMUNERKRANKUNG WICHTIG. EINE BESONDERE ROLLE SPIELT DIE ERNÄHRUNG.
TEXT: ANJA SPEITEL
SCHWELLUNGEN, SCHMERZEN, Bewegungseinschränkungen – bei einem Rheuma-Schub sind die Qualen jeweils besonders schlimm. Seit rund zehn Jahren leidet Lea Frey* unter rheumatoider Arthritis (RA). Dies ist die häufigste entzündlich-rheumatischen Erkrankung der Gelenke, in der Schweiz leiden rund 70 000 Menschen daran. Insgesamt sind unter dem Überbegriff «Rheuma» rund 200 verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates subsumiert.
In der Schweiz sind rund zwei Millionen Menschen von rheumatischen Beschwerden betroffen. Dabei werden entzündlich-rheumatische Erkrankungen oft erst spät erkannt: Laut einer aktuellen Umfrage der Rheumaliga Schweiz vergingen bei 38 Prozent der Befragten über 24 Monate vom ersten Arztbesuch bis zur eindeutigen Diagnose. Dabei wäre die frühzeitige Diagnose so wichtig: «Die ersten Monate einer solchen Erkrankung stellen ein sogenanntes ‹therapeutisches Fenster› dar», mahnt die Rheumaliga Schweiz. «Innerhalb dieser Zeit kann der immunologische Prozess noch gestoppt oder nachhaltig verändert werden.» Bei RA etwa droht mittelfristig die Zerstörung der Gelenke – und diese kann nicht rückgängig gemacht werden.
AUF EINMAL INVALIDE
Die grösste Behindertengruppe der Schweiz bilden die ungefähr 300 000 Menschen, die an schweren chronischen Rheumaformen leiden: Rund jede vierte Invaliditätsrente wird aufgrund einer rheumatischen Erkrankung ausbezahlt. Auch Lea Frey gehört jetzt dazu,
denn die ehemalige Coiffeuse aus Buchs (AG) kann ihre Hände nicht mehr richtig bewegen: «Mein Rheuma begann schleichend», berichtet die heute 59-Jährige. «Am Anfang dachte ich, es sei normal, dass meine Fingergelenke ab und zu geschwollen und morgens öfter steif waren. Weil meine Hände bei der Arbeit ja ständig im Einsatz waren.» Weil sie lange hoffte, dass die Beschwerden von allein vergehen, ging Frey erst zum Arzt, als auch ihre Kniegelenke zunehmend schmerzten und sie sich chronisch erschöpft fühlte.
Doch bis zur eindeutigen Diagnose war es – wie bei vielen anderen Betroffenen – noch ein langer Weg: «Erst nach eineinhalb Jahren war klar, dass ich rheumatoide Arthritis habe. Und erst dann begann eine zielgerichtete Therapie», klagt Frey. «Doch da war es schon zu spät. Viele meiner Fingergelenke waren bereits zerstört. An Haareschneiden ist mit meinen Händen nicht mehr zu denken.»
Die Rheumaliga kennt solche Leidensgeschichten: «Der Weg von den ersten Symptomen bis zur präzisen Diagnose kann für Rheuma-Patienten kräftezehrend sein und verlangt von den Betroffenen viel Geduld», schreibt sie. Und: «Rheuma verursacht Kosten in Milliardenhöhe: sowohl direkte Kosten, wie Behandlungskosten, als auch indirekte Kosten durch Arbeitsausfälle.»
RÄTSELHAFTES LEIDEN
Weshalb es zu einer Autoimmunerkrankung wie RA kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden erbliche Veranlagung, Infektionen und Umwelteinflüsse, aber auch persönliche Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung oder Stressbelastung. Denn eine entscheidende Rolle im Krankheitsgeschehen spielt das Immunsystem: Es ist überaktiv und richtet sich gegen den eigenen Körper. In der Medizin wird das als Autoimmunreaktion bezeichnet, weshalb Rheuma zu den Autoimmunerkrankungen zählt. Bei Rheuma «verwechselt»
«DAS IMMUNSYSTEM WILL GUT BEHANDELT WERDEN»
Kann man etwas tun zur Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen wie z. B. Rheuma?
Bei Autoimmunerkrankungen ist das Immunsystem meist durch verschiedene Einflussfaktoren aus dem Lot geraten. Um es zu entlasten, sollte man versuchen, immunologische Stressfaktoren zu reduzieren: einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten, sich gesund ernähren, ausreichend bewegen und Stress vermeiden bzw. abbauen. Die berühmte Work-Life-Balance, damit das Immunsystem nicht geschwächt wird.
Haben Sie konkrete Ernährungsempfehlungen?
Gewebeübersäuerung ebnet entzündlichen Veränderungen den Weg. Deshalb empfehle ich eine basenbildende Ernährung, das heisst viel frisches Gemüse und nur gute Kohlenhydrate. Auch Mineralstoffmischungen wirken basisch oder Grüner Hafertee. Viel trinken regt zudem die Niere an, Säuren und Schadstoffe auszuscheiden. Auch sollte man jeden Tag etwas Saures in den Speiseplan einbauen, denn organische Säuren werden in der Leber umgebaut und neutralisieren Säuren im Körper.
Zitrusfrüchte und sauer Eingelegtes wirken im Körper also basisch?
Genau. Mehrmals täglich ein Schuss Zitronensaft oder Apfelessig ins Wasser geben, das unterstützt die Leber super beim Säureabbau. Auch Ingwer, in China seit Jahrtausenden als Medizin verwendet, ist potent antientzündlich wirksam. Darum ist es so empfehlenswert, jeden Morgen ein Glas warmes Ingwerwasser zu trinken.
Sarah Monz ist Fachärztin für Anästhesiologie und für Spezielle Schmerztherapie bei Paramed. Ihre Behandlungsschwerpunkte sind Erschöpfungszustände, Autoimmunerkrankungen, Stoffwechslerkrankungen, Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, Hautprobleme, Verdauungsstörungen, Elektrosensibilität, Borreliose und Wechseljahresbeschwerden.
das Immunsystem körpereigenes Gewebe mit in den Körper eingedrungenen «Feinden» wie Bakterien oder Viren. Dringen solche in den Körper ein, startet das Immunsystem eine Entzündungsreaktion, um sie abzuwehren.
Bei Rheuma handelt es sich also um fehlgesteuerte Entzündungsreaktionen, bei RA vor allem in den Gelenken. Sie sind mal mehr, mal weniger stark, weshalb Rheuma typischerweise in Schüben verläuft. Die Entzündungen können sich jedoch fast überall im Körper abspielen – selbst innere Organe, Augen, Haut oder das Nervensystem können betroffen sein.
WAS TUN DAGEGEN?
Um eine irreversible Zerstörung betroffener Gelenke abzuwenden und die Ausbreitung der Entzündungen im Körper zu begrenzen, steuert die Schulmedizin möglichst früh mit synthetischen Arzneimitteln dagegen, welche die Immunreaktionen dämpfen. Allerdings macht die medikamentöse Deaktivierung des Abwehrsystems die Patienten anfällig für Infektionen; weitere mögliche Nebenwirkungen sind Blutbildveränderungen und erhöhte Leberwerte. Zusätzlich zum Basismedikament werden bei schlimmen Schüben Kortison oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt.
«Ich hatte so schlimme Schmerzen, dass ich alles genommen habe, trotz der Nebenwirkungen», berichtet Frey. «Weil von meinem relativ neuen Basismedikament Biologika noch keine Langzeitwirkungen bekannt sind, habe ich mich aber gleichzeitig intensiv damit beschäftigt, was man sonst noch gegen das Fortschreiten der Erkrankung machen kann.» In der Folge hat Frey ihre Lebensund Ernährungsweise grundlegend geändert. Deshalb komme sie heute mit deutlich weniger Medikamenten aus. «Ich besuche regelmässig Gymnastikkurse der Rheumaliga. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe hilft, mit der chronischen Erkrankung zu leben und die Behinderung zu akzeptieren.»
GANZHEITLICHE UNTERSTÜTZUNG
Im Gegensatz zur Schulmedizin versucht die Ganzheitsmedizin herauszufinden, welche Faktoren bei einem Patienten zum Entstehen einer Autoimmunerkrankung beitragen. «Darauf bauen wir möglichst kausale Therapien auf», sagt Sarah Monz, Ärztin bei Paramed, einem Kompetenzzentrum für Ganzheitsmedizin in Baar: «Bei Schwermetallbelastung eine Ausleitung der Gifte, bei
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Veränderung der Darmschleimhaut eine Darmsanierung, bei Mangelerscheinungen Infusionen mit dem fehlenden Vitalstoff und so weiter.» Daneben kommen laut Monz allgemein antientzündlich wirkende Natursubstanzen zum Einsatz, etwa Infusionen mit Kurkuma oder Mineralstoffen wie Zink und Selen, Eigenbluttherapie mit Ozon oder Weihrauch zum Einnehmen.
«Der moderne Mensch überlastet sein Immunsystem durch verschiedene unnatürliche Einflussfaktoren, sodass es aus dem Lot geraten kann», fasst Monz zusammen. «Wir versuchen, diese Stressfaktoren zu reduzieren, damit sich das Immunsystem wieder selbst regulieren kann. Allerdings braucht das Zeit, der Patient also viel Geduld. Und er muss willens sein, einiges in seinem Alltag zu ändern, vor allem die Ernährungsgewohnheiten.» Man bekomme durch falsche Ernährung, viel Stress und wenig Bewegung zwar kein Rheuma, so Monz, aber man könne den Verlauf von Autoimmunerkrankungen allgemein positiv beeinflussen, indem man auf einen gesunden Lebensstil achtet.
ANTIENTZÜNDLICHE ERNÄHRUNG
Die aktuelle Forschung beschäftigt sich unter anderem mit den Zusammenhängen zwischen Ernährung, Immunsystem und Entzündungsreaktionen. So zeigt sie Wege auf, wie wir Autoimmunerkrankungen durch unser Ernährungsverhalten selbst mit beeinflussen können: Grundsätzlich sollte unsere Nahrung ausreichende Mengen an lebenswichtigen Nähr- und Vitalstoffen enthalten, damit sie antientzündlich wirken kann. Das heisst, sie soll vielfältig, bunt und möglichst oft frisch selbst zubereitet sein, idealerweise in Bioqualität.
Besonders im Fokus stehen bestimmte Fette, genauer das Verhältnis von Omega-6zu Omega-3-Fettsäuren. «Ernährungsfachleute halten 4 zu 1 für erstrebenswert. Bei gewöhnlicher westlicher Ernährung beträgt dieses Verhältnis aber 10 bis 20 zu 1», weiss
die Ernährungswissenschaftlerin Claudia Lenz, die für einen aktuellen Ratgeber gerade intensiv zu immunstärkender und antientzündlicher Ernährung recherchiert hat. Sie rät: «Nahrungsmittel wählen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Leinöl, Körner, Nüsse oder Algen, und jene einschränken, die viel Omega6-Fettsäuren enthalten, z. B. Fleisch aus industrieller Tierhaltung. Denn aus Omega-3-Fettsäuren werden überwiegend entzündungshemmende Signalstoffe gebildet, aus Omega-6 hingegen entzündungsfördernde.»
Dabei betont die Ökotrophologin jedoch: «In Unmengen sollte man auch die positiv wirkenden Omega3-Fettsäuren nicht verzehren.» Idealerweise baue man regelmässig geringe Mengen in den Speiseplan ein. «Denn diese Fettsäuren sind hochreaktive Grundsubstanzen für Zellwände und Hormone», erklärt Lenz, «und jeder weiss, was Hormone bewirken können. Daher sollten Omega3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung nur eingenommen werden, wenn der Arzt sie verordnet.»
Zudem empfiehlt Lenz: «Gute Kohlenhydrate wie Vollkorngetreide durchaus essen, aber schlechte wie Zucker und Weissmehl meiden. Und reichlich mit scharfen Pflanzenstoffen würzen, etwa mit Ingwer, Knoblauch, Rettich, Kresse oder Senf. Sie neutralisieren schädliche Substanzen im Körper und entlasten so Magen-Darm-Trakt und Immunsystem.» ◆
«Die Autoimmun-Lösung. Ein gesundes Immunsystem beginnt im Darm», Verlag Irisiana, Fr. 30,90
Bewegung, Bewegung!
Die Wirbelsäule trägt fast das gesamte Körpergewicht und federt Stösse ab. Zudem ist sie das Schutzorgan für das Rückenmark. Bewegungsmangel kann ihr schwer zusetzen.
Text: MARION KADEN
DIE WIRBELSÄULE (lat.: Columna vertebralis) sorgt unter anderem für den aufrechten Gang des Menschen, der uns von allen anderen Spezies unterscheidet. Sie ist das zentrale Bindeglied des menschlichen Bewegungssystems und fasst Kopf sowie Teile des Skeletts wie Brustkorb oder Gliedmassen zu einer hochkomplexen Funktionseinheit zusammen. Zwar sieht die Wirbelsäule auf den ersten Blick stockähnlich aus. Doch ist eine gesunde Wirbelsäule ausgesprochen beweglich: Sie setzt sich aus 33 Wirbelkörpern zusammen. Die Gelenke und Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern erlauben Flexibilität und Belastbarkeit, die Bänder und Muskulatur sorgen für Stabilität und Bewegung. Nur ein reibungsloses Zusammenspiel aller Mitspieler –nicht zuletzt auch der komplexen Steuerung über das Nervensystem – sorgt für kontrollierte und schmerzfreie Bewegungsabläufe.
Die Wirbelsäulengesundheit hängt wesentlich von ihrer Nutzung ab. Nicht Schonung, Ruhe oder Dauersitzen erhalten oder fördern die Rückengesundheit, sondern Bewegung, Belastung, Dehnung und Drehung und zwar täglich und in einem durchaus hohen Umfang. Denn nur aus der natürlich-intensiven Beanspruchung heraus entstehen kräftige Knochen, belastungsfähige Bandscheiben, straffe Bänder und Sehnen, leistungsfähige Muskeln und reibungslose, schmerzfreie und uneingeschränkte Funktionsabläufe.
«Sitzen ist das neue Rauchen»
Bei Nicht-Beanspruchung können Schmerzen entstehen. Von unspezifischen Rücken- und Kreuzschmerzen sind in den Industrienationen viele Erwachsene geplagt und sogar schon Kinder! Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit avanciert: Etwa 60 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer klagen darüber. Und das ist wenig erstaunlich. Denn durchschnittlich sitzen die meisten Menschen 8 bis 14 Stunden täglich, ob im Auto, während der Arbeit oder Schule, am Feierabend in der Beiz oder vor dem Fernseher.
«Sitzen ist das neue Rauchen, und wir sitzen uns zu Tode», fasst James Levine von der renommierten Mayo-Klinik, Arizona State University, die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungen zusammen. Der Adipositas-Experte und Endokrinologe beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Erkrankungen, die aus Bewegungsmangel heraus entstehen. Dazu zählen neben Rückenschmerzen und anderen Rückenerkrankungen Übergewicht, Diabetes mellitus, Alzheimer oder Krebs.
Schreien vor Schmerz
Um bei der Wirbelsäule zu bleiben: Problematisch sind nicht nur das völlige Fehlen von Bewegung (wie so oft), sondern ebenso die modernen einseitigen Bewegungsmuster, die beispielsweise durch stundenlanges vornübergebeugtes Sitzen am Computer, im Auto oder während des Spielens oder Beschäftigens mit mobilen Geräten entstehen. Beim SMS Schreiben zum Beispiel wird, bei Rechtshändern, die rechte Seite vom Daumen, über die Hand zum Arm bis in die Schulterpartie hin stärker ausgebildet als die linke. Ein muskuläres Ungleichgewicht entsteht, woraus sich Fehlhaltungen entwickeln können. Erste Anzeichen sind eine schmerzhaft verspannte Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur. Hinzu kommt, dass die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern – die von Natur aus bemerkenswert elastisch, verformbar und fest sind – durch eine starre Wirbelsäulenhaltung nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen ver-
Wichtig: Zweitmeinung einholen
DA HINTER sowohl unspezifischen wie auch konkreten Beschwerden wie Bandscheibenvorfällen oftmals ein sehr hoher Leidensdruck steht, suchen Betroffene gerne eine schnelle Lösung. Die Einnahme von Schmerztabletten, das Setzen von Spritzen oder kurzfristige physiotherapeutische Massnahmen helfen in der Regel nicht nachhaltig. Selbst Experten kritisieren, dass zum Beispiel im Falle von Bandscheibenvorfällen zu häufig und schnell Operationen vorgeschlagen werden, ohne vorher die konservativen Massnahmen genutzt zu haben. Doch oft stellen sich nach einer OP noch mehr Beschwerden ein. Das weit grössere Problem: Eine OP lässt sich nicht rückgängig machen. Wer sich zu einer Operation entschliesst, sollte deshalb vorher unbedingt eine Zweitmeinung einholen. AUCH DER RAT, sich für konservative Massnahmen zu entscheiden, kann nicht genug wiederholt werden: Die Rückenmuskulatur stärken und den Bewegungsapparat –am Anfang mithilfe von Schmerzmitteln –wieder in Bewegung setzen, hat sich als nachhaltigere und bessere Lösung herausgestellt als die Operation. Zugegeben: Disziplin und Training sind nötig. Wichtig: Selbst bei Diagnosen von «guten» Orthopäden oder gar Koryphäen ihres Fachs sollten Zweitmeinungen erfolgen. Wenn zum Beispiel beim Morbus Forrestier (Rückenversteifung im Bereich der Schulterblätter) als einzige Möglichkeit das «aufrechte Einsteifen der Wirbel» gesehen wird, ist möglicherweise der Besuch eines spezialisierten Rückenzentrums angezeigt. Dort stehen ausgezeichnete Physiotherapeuten zur Verfügung, die mit zuweilen unglaublich wirksamen und kreativen Übungen die Beweglichkeit der Wirbelsäule wieder herzustellen vermögen. Voraussetzung ist allerdings auch hier viel Geduld und Disziplin.
sorgt werden. Letztlich führen schrumpfende Volumenänderungen oder strukturelle Schäden an den Bandscheiben zum fortschreitenden Funktionsverlust, wodurch benachbarte Wirbelkörper in direkten, krankhaften Kontakt miteinander kommen können – was für Betroffene furchtbar schmerzhaft ist.
Längst ist auch bekannt, dass eine schlaffe, wenig trainierte Bauch- und Rückenmuskulatur in ihrer Stütz- und Haltefunktion der Wirbelsäule nicht mehr ausreichend dienen kann. Während früher die häufigsten Rückenprobleme alters- oder arbeitsbedingt wegen lebenslanger körperlicher Schwerstarbeit entstanden, sehen Experten für heutige chronische Kreuzschmerzen andere Ursachen: Neben der genannten Nichtnutzung durch Dauersitzen und millionenfachen chronischen Fehlhaltungen können Stress, lang anhaltender Ärger, Depressionen oder psychosexuelle Störungen ebenfalls die Rückengesundheit verschlechtern.
Wieder in Bewegung kommen
Weder Schmerztabletten, Spritzen, Massagen oder alternative Verfahren wie Akupunktur können solche chronischen Rückenbeschwerden wirklich heilen. Experten sind überzeugt, dass nur intensive Bewegung und damit die Aktivierung der Wirbelsäule eine nachhaltige Änderung herbeiführt. Levine empfiehlt beispielsweise tägliches Laufen. Denn der menschliche Bewegungsapparat ist genetisch nach wie vor der eines Jägers und Sammlers, der ohne weiteres tägliche Strecken bis zu 40 Kilometern bewältigen kann.
«Bewegung ist wichtig. Aber richtig!», betont Rolf Ott, eidg. dipl. Komplementärtherapeut aus Au (ZH). «Zunächst müssen die Fehlhaltungen aufgelöst werden», sagt er, «weil sie sonst noch verstärkt werden können, beispielsweise durch einseitigen Sport.» In seiner jahrzehntelangen Praxistätigkeit beobachtete Ott, dass selbst gut trainierte Sportler schwere Rückenprobleme haben können. Das brachte ihn auf die Idee, zu deren Behandlung spiraldynamische Übungen einzusetzen.
Die Spiraldynamik ist ein dreidimensionales Bewegungskonzept, das rund um die Wirbelsäule und das Rückenmark konzipiert ist. Ihr Ziel: Menschen aus der Fehlhaltung heraus zurück in ein harmonisches Wirbelsäulengleichgewicht zu führen. Die Übungen bestehen aus verschiedenen Elementen physiotherapeutischer Anwendungen. Zum einen gehören dazu gezielte Gelenkmobilisationen und Arbeiten an den Faszien (Weichteilkomponenten von Muskulatur und Bindegewebe), Stretching, Haltungsschulung, Bewegungskoordination und auch Muskelaufbau. Zum anderen werden ebenso bekannte manuelle Techniken wie Massagen und Akupressur eingesetzt. «Es ist eine ganzheitliche Behandlung, die auch energetische und psychologische Komponenten mit einbezieht. Oder eine Lebens- und Ernährungsberatung, wenn nötig», sagt Ott. Die von ihm entwickelte Wirbelsäulen-Ausgleichstherapie (WBA) wird zum Beispiel bei häufig auftretenden Rückenschmerzen ohne klare Diagnose eingesetzt, ebenso bei Bandscheibenschäden, Skoliose (Seitenabweichung der Wirbelsäule) und Spinalkanalstenose (krankhafte Verengungen von Wirbelsäulenräumen, die dem Rückenmark oder den Nerven zur Verfügung steht) eingesetzt.
Rückenprobleme entstehen über lange Zeiträume
«Wir sind in der Praxis davon weggekommen, dort zu arbeiten, wo es weh tut», erklärt Ott. Denn er suche nach den wahren Ursachen. Und die könnten beispielsweise in einer chronischen Schonhaltung
wurzeln, die irgendwann einmal der akuten Schmerzvermeidung diente. Häufig sind auch alters- oder arbeitsbedingte Schädigungen, sogenannte degenerative Veränderungen. Eine Behandlung brauche Zeit, mindestens zehn Behandlungen, schliesslich entstünden auch die Rückenprobleme über langfristige Zeiträume, so Ott. Er verwendet auch gerne das von ihm entwickelte Schwingkissen. Dabei liegt der Oberkörper des Patienten auf einem sich leicht schwingenden Massagetisch-Aufbau, während die Beine entspannt tiefer gelagert werden. «Die Wirbel und Bandscheiben gelangen so in Rotation, ohne Belastung, und können sich regenerieren. So wird zum Beispiel wieder mehr Gelenkflüssigkeit produziert», erklärt Ott. Die Muskeln entspannten sich durch die angenehmen Rotationen leichter in der wiegenähnlichen Situation. Zum Schluss einer Behandlungsphase bekämen Patienten Übungen für zu Hause mit. «Um den erreichten Erfolg zu erhalten und vielleicht sogar weiter zu verbessern, sind 15 Minuten tägliches Training für den Rücken und seine Regeneration nicht wirklich viel», sagt Ott und betont: «Zusätzliche Bewegung oder auch das Treiben von Sport sind das A und O für die Wirbelsäule. Gerade Pensionäre haben Zeit, um jeden Tag zwei bis vier Stunden zu wandern. Das tut auch der Seele gut.»
Läufern empfiehlt Ott, Barfuss zu laufen: «Die modernen Laufschuhe mit ihrer Gewicht abfedernden Fersenpolsterung oder anderweitig aufwendig eingebauten Eigenschaften sind sehr schlecht für die Wirbelsäule», betont der Wirbelsäulenexperte. «Die Füsse müssen den Untergrund spüren und darauf reagieren können.» Nur dadurch könnten beispielsweise die fein abgestimmten Fussknöchelchen (davon haben wir 30 pro Fuss), den Boden abtasten und die Arbeit leisten, die ihnen und den Muskeln, Sehnen und Bändern der Füsse natürlicherweise zugedacht sind –nämlich den Druck abzufedern und an die Beine und Wirbelsäule weiterzuleiten. Die häufig auftretenden Fussprobleme von Senk-, Platt- und Spreizfüssen oder die Entstehung von Ballen entstünden nicht nur durch zu enges, unangemessenes Schuhwerk, sondern allgemein durch unfreie Füsse, so Ott. «Nicht zuletzt werden über die Fusssohlen wichtige Reflexzonen aktiviert, die reflexiv entsprechende Organe des Körpers ansprechen», betont er. So entspreche Barfuss laufen auf natürliche Weise einem ganzheitlichen, gesunden Lebensstil und trage insbesondere auch zur Wirbelsäulengesundheit bei. ◆
+ Buchtipps
Dieter Dorn
«Die ganzheitliche Dorn-Methode: Die Sprache des Körpers verstehen – Haltung und Bewegung harmonisieren», Heyne Verlag, 2017, Fr. 13.90
Kelly Starrett
«Sitzen ist das neue Rauchen: Das Trainingsprogramm, um lebensstilbedingten Haltungsschäden vorzubeugen und unsere natürliche Mobilität zurückzugewinnen», Riva, 2016, Fr. 45.50
Dietrich Grönemeyer
«Das Grönemeyer Rückentraining: Für jedes Rückenproblem das individuelle Trainingsprogramm», Goldmann, 2012, Fr. 17.90
. . . Eisenmangel
Frauen, die an Erschöpfung leiden, wird oft vorschnell Eisen injiziert. Das löst das Problem nicht.
Wer den Energie-, oder eben «Eisenmangel» ursächlich beheben will, muss mitunter sein Leben umkrempeln. Oft reicht aber auch schon ein Ja zu sich selbst.
Kennen Sie das? Sie sind seit Wochen hundemüde und kommen einfach nicht in die Gänge. Unbeeindruckt davon dreht das Hamsterrad des Alltags im gleichen Tempo weiter –und Sie straucheln hinterher. Dann verspricht Ihnen jemand eine Energiespritze, zum Beispiel gefüllt mit Eisen, die Sie innert 15 Minuten wieder voll leistungsfähig macht. Wer würde da nicht zugreifen? Um mit dem Tempo der heutigen Zeit Schritt halten zu können, greifen viele Leute zum Eisensupplement, vor allem Frauen.
Das Spurenelement Eisen ist im Körper für viele wichtige Stoffwechselvorgänge verantwortlich. Es bindet im Blut den Sauerstoff und versorgt so jede Körperzelle mit Energie. Zudem ist es wichtig für die Blutbildung und für ein gut funktionierendes Immunsystem.
Gute Eisenlieferanten sind tierische Produkte wie Fleisch und Fisch. Sie versorgen den Körper mit sogenanntem HämEisen, das nah verwandt ist mit dem körpereigenen Eisen. Etwas schwieriger ist die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen, das in pflanzlicher Nahrung vorkommt. Dort bedarf es Fruchtsäuren und Vitamin C, damit der Körper es besser verwerten kann. Isst man Fleisch zusammen mit Gemüse oder Hülsen-
früchten, werden beide Eisenformen gut aufgenommen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil pflanzliche Nahrung aus vielen Faserstoffen besteht, die den Darm gesund halten – und das ist unabdingbar für die Aufnahme von Nährstoffen.
Die Eisenaufnahme wird gehemmt durch den Gerbstoff Tannin aus Rotwein oder Schwarztee; ebenso durch Phytate und Lignine aus Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, wenn sie nicht mindestens eine Stunde eingelegt wurden. Auch Phosphate aus Colagetränken, Energydrinks und Kaffee sowie Oxalsäuren aus Rhabarber oder Spinat beeinträchtigen die Eisenaufnahme. Kalziumverbindungen aus der Milch und Salicylate aus Schmerzmitteln wirken hemmend auf die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen.
Gut mit Eisen versorgt zu sein, ist trotzdem möglich, auch als Vegetarier. Wer kein oder nur wenig Fleisch isst, sollte täglich eine Schale Linsen, Tofu, Soja, Bohnen oder Kichererbsen essen. Auch Früchte bekommen einen festen Platz in der Alltagskost, ebenso Mandeln, Kürbiskerne, Sesamsamen, grünes Gemüse und Hirse. Alle Energiekicks hingegen, die täglich in Form von Zucker – etwa in Kaffee, Süssgetränke oder Energydrinks – konsumiert werden, sind Eisenfresser.
Sabine Hurni über . . .
INNEHALTEN / Eisen wird besser aufgenommen, wenn man regelmässig entspannt.
Eine gesunde erwachsene Frau sollte täglich rund 15 Milligramm Eisen zu sich nehmen, einem erwachsenen Mann reichen 10. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf auf 30 Milligramm. Die Natur hat vorgesorgt: Eine Schwangere kann aus den Nahrungsmitteln drei- bis fünfmal mehr Eisen aufnehmen. Auch bei Menschen, die massiven beruflichen oder privaten Stress erfahren, kann der Eisenbedarf steigen. Ebenso bei Leistungssportlern und Menschen mit chronischen Krankheiten.
Bei den ersten Anzeichen zur Eiseninfusion greifen –immer öfters wird das auch in der Schweiz praktiziert. Doch nicht in jedem Fall ist eine Infusion nötig. Oft werden Eiseninfusionen bereits verschrieben, wenn jemand über Erschöpfung, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen klagt. Eisen spritzen ist die einfache Antwort der Ärzteschaft auf die komplexen Beschwerdebilder der Erschöpfung. Immerhin, die Eiseninfusion ist eine effiziente Möglichkeit, Arzt und Patienten glücklich zu machen. Innert 15 Minuten ist der Eisenspiegel voll und die Energie mehrheitlich wieder hergestellt. Eben noch Erschöpfte fühlen sich wieder fit. Doch so hilfreich für manche Menschen die Behandlungen sind, so schnell kann deren Eisenspiegel auch wieder sinken – wenn nicht gleichzeitig eine Verhaltens- oder Ernährungsänderung vollzogen wird.
Die Naturheilkunde profitiert ebenfalls vom Trend des Eisenmangels. Hier das Brennnesselpräparat und das Schüsslersalz, dort die Nahrungsergänzung und der Kräutersaft. Von allen Seiten her wird den Frauen empfohlen, viel Eisen zu sich zu nehmen. Nur stellt sich die Frage: Darf man denn nicht mehr müde sein? Fehlt das Eisen tatsächlich? Und wenn ja, ist die schlechte Aufnahme womöglich Ausdruck eines viel tieferen Mangels? Müssen wir wirklich rastlos hasten? Oder kann man auch mal innehalten? Der gesellschaftliche Stress ist oft selbstgemacht. Irgendwann muss dieses uferlose Streben nach besser, schöner, schneller, teurer ja müde machen! Wir verlieren uns, haben keinen Zugang mehr zu unserer inneren Kraftquelle, wo auch das
SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und Functional Food auseinander.
Vertrauen und die Geborgenheit sitzen – und verpassen die wesentlichen Dinge, die das Leben so lebenswert machen. Ja, vielleicht wird mit dem Aktivismus kompensiert, was im Inneren fehlt: die Nestwärme sich selber gegenüber. Eisen wird besser aufgenommen, wenn sich jemand im Alltag zu entspannen weiss und, ganz wichtig, mit Musse isst. Natürliche Behandlung von Eisen- respektive Energiemangel heisst also: Einen Gang herunterfahren. Dem Gehirn Denkpausen gönnen. Ausgewogen essen. Beim Kochen dafür sorgen, dass die Nährstoffe optimal aufgenommen werden können – das bedingt, dass man überhaupt kocht und nicht einfach nur ein Joghurt oder ein Konfibrot isst. Die tägliche Nahrung soll vielfältig sein, mit viel Frischkost und grünen Kräutern, die Kraft und Energie spenden. Natürlich können wir die Müdigkeit ignorieren und mithilfe der Eiseninfusion in regelmässigen Abständen das Depot füllen. Doch auf diese Weise treten wir an Ort. Wir ändern nichts an der Lebenssituation, welche die Erschöpfung herbeigeführt hat. Manchmal ist eine Anpassung nötig. Vielleicht nur eine Feinjustierung des Denkens und Handelns; oder einfach ein klares Nein zu äusseren Faktoren, zugunsten eines vertrauensvollen Jas zu sich selber. ◆
Beratung
Schwitzen
Ich, 65, habe mehrmals am Tag und auch in der Nacht Schweissausbrüche. Meine Werte sind alle normal, ich bin nicht gestresst und esse gesund. Was könnte Linderung verschaffen ?
M. M., Wohlen
Das Schwitzen kann viele Ursachen haben : ein letzter Schub der Wechseljahre etwa, ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt, zu viel erhitzende Lebensmittel, Stress oder auch organische Ursachen. Wenn sich nichts verändert, wäre deshalb eine Untersuchung beim Hausarzt sicherlich sinnvoll. Aber bis dahin kann ich Ihnen Folgendes empfehlen: Versuchen Sie beim Essen auf zu Saures, Salziges und sehr Scharfes ( Chili ) zu verzichten und Kaffee zu reduzieren. Zur Regulation der Schweissproduktion haben sich die beiden Schüsslersalze Nr. 8 und Nr. 11 bewährt. Lösen Sie dreimal täglich je zwei Tabletten davon in etwas warmem Wasser auf und trinken Sie dieses schluckweise. Ausserdem könnten Sie täglich zwei Tassen Salbeitee trinken – Salbei ist ein sehr gutes Heilmittel gegen übermässiges Schwitzen. Falls das Schwitzen noch mit den Wechseljahren zusammenhängt, ist Cimicifuga, die Traubensilberkerze, die Heilpflanze der Wahl.
Trockene Augen
Ich bin Mutter von vier Kindern und leide seit der Geburt meines ersten Sohnes vor 7 Jahren an trockenen Augen und einem trockenen Mund. Ich vermeide Gluten und Milchprodukte sowie Zucker, esse vorwiegend Rohkost, Suppen, Fisch, Soja, viel Salat und benutze Kurkuma und Ingwer beim Kochen. Ich war immer aktiv und betreibe gerne Sport. Was kann ich tun ?
P. F., Sion
Trockenheit im Körper können Sie am besten mit öligen, warmen, feuchten und süssen Speisen ausgleichen. Die Trockenheit ist vermutlich eine Folge der Stresssituation, in der Sie schon lange drinstecken. Kaufen Sie sich als Erstes eine Packung Leinölkapseln – Leinöl befeuchtet den Körper von innen und die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind sehr wertvoll für den Körper. Was die Ernährung betrifft, sollten Sie anfangen, jeden Tag drei warme Mahlzeiten zu essen. Ihr Körper muss wieder gestärkt und von innen her aufgebaut werden. Sonst fehlt Ihnen nicht nur die Feuchtigkeit, sondern auch der Boden unter den Füssen. Wenn Sie warm essen, versorgen Sie den Körper mit Energie. Essen Sie hingegen kalt, muss der Körper Energie aufwenden, um das Essen zu verdauen. Sie könnten zum Frühstück zum Beispiel warme Apfelschnitze oder einen Hirsebrei zubereiten – nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder. Salat sollten Sie eher durch gekochtes Gemüse ersetzen und abends eine Suppe oder Gemüsereis essen. Es ist mir bewusst, dass die Kocherei im Alltag neben der Arbeit und den Kindern anfangs einen zusätzlichen Stress bedeutet. Halten Sie es deshalb simpel, beginnen Sie in den Ferien und fangen Sie einfach mal mit dem Frühstück an, dieses ist ohnehin die wichtigste Massnahme. Und sparen Sie nicht mit den Fetten. Denn wenn Mund und Augen trocken sind, ist oft auch der Darm trocken. Sie können zum Beispiel einen Teelöffel Kokosöl morgens ins gekochte Getreide geben oder den fertigen Reis mit Butter oder Leinöl befeuchten.
Sonnencreme
Sind Sonnencremes für die Haut bedenkenlos ? Ich nehme ab und zu ein kurzes Sonnenbad ohne Schutzcremes, da ich den Eindruck habe, sie trocknen meine Haut aus. M. K., Airolo
Mit dem Sonnenschutz ist es wie mit den Medikamenten : so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Wenn Sie den ganzen Tag in den Bergen wandern, ist ein guter Sonnenschutz zwingend notwendig. Ebenso am Strand. Ob Sie sich mit einem Hut, adäquater Kleidung, einem Sonnenschirm oder einer Sonnencreme vor der Sonne schützen, ist Ihnen überlassen. Die Haut muss einfach geschützt sein. Abraten möchte ich vom täglichen Gebrauch von UV-Filtern in Tagescremes. Das ist Unsinn.
Mit einem kurzen Sonnenbad, wie Sie es beschreiben, verhalten Sie sich genau richtig. Kurze Sonnenbäder in regelmässigen Abständen sind wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden und für die Haut viel besser als der jährliche, zweiwöchige Sonnenschock am Strand. Für die Haut sind viele Sonnencremes bedenkenlos anzuwenden – achten Sie darauf, dass sie keine Nanopartikel enthalten. Inzwischen gibt es auch von verschiedenen Naturkosmetiklinien entsprechende Produkte. Es kann sein, dass diese Ihre Haut weniger austrocknen als herkömmliche Sonnencremes.
Palmöl
Seit längerer Zeit wehre ich mich gegen die Produkte, die Palmöl enthalten. Dies, obwohl die grossen Detailhändler immer wieder versichern, wie ökologisch Palmöl sei. Warum eigentlich Palmöl und nicht unser eigenes Sonnenblumenoder Rapsöl ? Ist Palmöl schädlich für die Gesundheit ?
R. F., Thayngen
Ihre Bedenken sind berechtigt. Palmöl ist das günstigste Pflanzenfett, das es gibt. Zum Glück müssen die Hersteller inzwischen deklarieren, welches Fett sie einsetzen. Früher stand einfach « ungehärtetes Pflanzenfett » auf der Verpackung. Was nichts anderes ist als Palmöl. Ungesund ist Palmöl nicht, aber man sollte es vermeiden, weil für die Produktion von Palmöl riesige Flächen von Regenwäldern abgeholzt werden. Aber Sie haben recht, man muss sehr achtsam einkaufen, um Palmöl zu meiden. Das gilt nicht nur für Lebensmittel. Es ist auch schier unmöglich, eine palmölfreie Seife zu finden. Für die Herstellung von Kerzen und Teelichtern verarbeitet ein namhaftes Möbelhaus 32 000 Tonnen Palmöl im Jahr ! Hier müssten wir alle, ich schliesse mich da nicht aus, etwas bewusster einkaufen und öfters den Verkauf von Bienenwachskerzen unterstützen. Auch im Kraftfutter für Tiere wird massenhaft Palmfett eingesetzt, obwohl das heimische Sonnenblumenöl gar nicht viel teurer wäre. Unser Verhalten ist also nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber irgendwo muss man ja anfangen.
Prostata stärken
Ich bin 85 Jahre alt, schlank und beweglich. Gegen meine überaktive Blasentätigkeit habe ich vom Arzt ein Medikament bekommen, das ich 6 bis 12 Monate lang einnehmen soll. Ich vertrage es zwar gut, möchte es aber trotzdem nicht so lange einnehmen. Gibt es Alternativen ? P. S., Bremgarten
Das Medikament Betmiga , das Sie bekommen haben, wirkt entspannend auf die Blasenmuskulatur. Wenn Sie das Präparat bis jetzt gut vertragen, glaube ich nicht, dass sich im Lauf der nächsten Monate Nebenwirkungen zeigen. Vonseiten der Naturheilkunde gibt es von A. Vogel ein gutes Präparat, das ein Extrakt aus Sägepalmenfrüchten enthält. Sie können es ergänzend zum Betmiga einnehmen und allenfalls mit der Zeit anfangen, das Betmiga nur noch jeden zweiten Tag zu nehmen –sofern Ihr Arzt damit einverstanden ist. Ganz wichtig ist, dass Sie genug trinken. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein, eher zimmerwarm oder sogar temperiert. Bier und Weisswein abends wirken sehr kühlend auf die Blase; trinken Sie diese deshalb eher über Mittag. Was auch sehr wohltuend ist, sind Fussbäder. Damit können Sie das Nieren-Blasen-System sehr gut unterstützen. Knabbern Sie auch öfters Kürbiskerne, sie stärken und entspannen die Blasenmuskulatur ebenfalls. Zudem enthalten Kürbiskerne sehr wertvolle Öle und schmecken super im Salat, insbesondere wenn man sie kurz anröstet in der trockenen Pfanne. Sie können die Kerne aber auch einfach so zwischendurch knabbern.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
GesundheitsTipp September
Schafgarbe bei Krämpfen
Es fühlt sich an, als würde sich der Magen zusammenziehen oder der Unterleib zerreissen: Wenn ein krampfartiger Schmerz durch den Körper schiesst, stockt unmittelbar der Atem. Viele Frauen kennen diesen Schmerz nur zu gut, während oder vor der Monatsblutung. Doch auch der Magen kann sich aufgrund von verschiedenen Ursachen verkrampfen. Eine sehr hilfreiche Heilpflanze ist in diesen Fällen die Schafgarbe.
So hilft die Schafgarbe: Die Schafgarbe enthält Bitterstoffe, ätherische Öle und Flavonoide. Das macht sie zu einem krampflösenden, entzündungshemmenden und verdauungsfördernden pflanzlichen Heilmittel. Die Schafgarbe stillt auch starke Blutungen und heilt Entzündungen der Mundschleimhaut.
Wie anwenden: Die Schafgarbe eignet sich sehr gut als Teezubereitung, weil die Wärme des Tees die krampfartigen Schmerzen zusätzlich lindern kann. Man nimmt einen Teelöffel Schafgarbenkraut auf eine Tasse kochendes Wasser und lässt den Tee zugedeckt zehn Minuten ziehen. Natürlich kann man die Schafgarbe auch als Tinktur oder spagyrische Essenz im Fachhandel beziehen. Bei Menstruationskrämpfen bewährt sich auch ein warmes Schafgarbensitzbad. Dazu gibt man zwei Tassen Schafgarbentee ins Badewasser.
Tipps gegen Krämpfe:
• Wärme: Eine Bettflasche, eine Suppe oder warme Speisen und warmer Tee sind ideal, wenn innere Spannungen zu Krämpfen führen.
• Entspannung: Es ist zwar leichter gesagt als getan, aber trotz Schmerzen sollte man regelmässig und tief ein- und ausatmen. Das hilft beim Entspannen.
Die meisten Menschen bewegen sich leider jeden Tag, ohne es zu wissen, immer wieder in ihrer Fehlhaltung Dies in der Schule, am Arbeitsplat z, in der Freizeit oder beim Spor t. So sind die meisten Abnut zungserscheinungen im or thopädischen Bereiche, und viele weitere Störungen vorprogrammier t.
• Schmer zen in der Wirbelsäule, in den Muskeln und den Gelenken
• Vegetativen Störungen
• Psychischen Störungen
• Allergien
• Skoliose
• Hallux valgus, Knickfuss, Senk fuss, Spreizfuss
• Ar throsen
• Diskushernie und Spinalkanalstenose
• Migräne
• Schleudertrauma
• Verspannungen
• und vieles mehr
Mo Di Do Fr von 9.00 bis 12.00 Uhr
044 / 680 32 30 oder Info@wba.ch www.svwba.ch
Text: SABINE HURNI
Fenchel
FOENICULUM VULGARE
WER KENNT SIE NICHT , die kleinen Fenchelsamen, die auf der Zunge würzig süss schmecken? Nach dem Essen wirken zerkaute Fenchelsamen als sanfte Verdauungshelfer, die gleichzeitig Mundgeruch vertreiben.
Die schöne zwei- bis mehrjährige Mittelmeerp anze mag es sonnig und heiss. Sie ist eine ideale Futterp anze für die Raupen des Schwalbenschwanzes. Im warmen Süden ndet man den Fenchel oft auch als Wildp anze; in unserer Gegend wird er an sonnigen Standorten kultiviert. Besonders wohl ist es ihm neben dem roten Sonnenhut (Echinacea). Ein eher unbeliebter Nachbar hingegen ist der Dill – die beiden Gewürzp anzen brauchen etwas Abstand zueinander, da sie sich gegenseitig bestäuben.
DER BITTERE FENCHEL gehört zur Familie der Doldengewächse und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Seine Früchte sind hellbraun bis dunkelbraun und riechen stark würzig. Der nah verwandte süsse Fenchel hingegen hat hellgrüne bis gelbliche Samen mit angenehm würzigem Duft. Zu medizinischen Zwecken wird jedoch ausschliesslich der Bitterfenchel verwendet. Um einen Heiltee aus dessen Samen zu bereiten, quetscht man diese, übergiesst 1 Teelöffel da-
VIELSEITIG / Fenchel lindert Koliken bei Kleinkindern, Völlegefühle bei Masslosen und Husten bei Kranken.
von mit siedendem Wasser und lässt den Tee 10 bis 15 Minuten bedeckt ziehen.
DIE ÄTHERISCHEN ÖLE sind es, welche die Heilwirkung des Fencheltees entfalten. Die beiden wichtigsten sind Fenchon (12–25%) und Estragol (2– 8%). Sie sind verantwortlich für die antimikrobielle, schleimlösende, auswurffördernde und kramp ösende Wirkung und machen so den Fenchel zu einem beliebten Heilmittel bei unspezischen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Magenkrämpfen sowie Katarrhen der oberen Luftwege. Die schleimlösende Wirkung eines Hustentees wird verstärkt, wenn der Tee mit Honig oder einer Lakritzstange gesüsst wird.
Achtung: In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen der Haut und der Atemwege kommen. ◆
Fenchelpesto ist eine Spezialität auf den Liparischen Inseln nördlich von Sizilien. So gehts: Fenchelkraut, Rosinen, geröstete Pinienkerne, Sardellen und Olivenöl zerkleinern und vermengen. Unter die fertigen Teigwaren mischen.
Mit Knoblauch gebraten Fenchel waschen, längs halbieren und quer in feine Streifen schneiden. Trocken tupfen. 2 Knoblauchzehen ebenfalls in feine Streifen schneiden und zusammen mit dem Fenchel in Olivenöl scharf anbraten. Mit Salz und grob gemahlenem schwarzem Pfeffer abschmecken.
Als Stilltee
Fenchel wirkt nicht nur krampflösend, sondern auch milchbildend. Im Handel gibt es fertige Mischungen mit Kümmel und Anis.
DES MONATS
Salonfähig: Hanf als Heilmittel
Das Kiffen wollen wir hier nicht propagieren. Aber aufzeigen, welches schier unglaubliche Heilpotenzial Hanf hat.
Text: MARKUS BERGER
Das Schlagwort Cannabis vermag heutzutage zwei grundlegende Reaktionen auszulösen: zum einen die Assoziation mit einem «Rauschgift», zum anderen die durchaus entgegengesetzte Assoziation von «Hanf als Medizin». Die erste Reaktion ist geprägt durch den seit Jahrzehnten währenden Krieg gegen Drogen, der einstmals von den USA ausgegangen war – als die Alkohol-Prohibition aufgehoben und ein neuer «Klassenfeind» gesucht und im Marihuana gefunden worden war. Die Assoziation von Cannabis als Arzneimittel hingegen ist ein eher modernes Phänomen, man kann sagen, dass es sich zurzeit um einen Trend handelt.
Dabei ist der Hanf als Heilmittel seit Tausenden von Jahren bekannt und in Gebrauch. Wie heute in der Praxis und anhand der Ergebnisse zahlreicher Studien immer klarer wird, können Cannabis und dessen hauptwirksamer Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol (THC) bei einer Vielzahl von Krankheiten und Leiden sinnvoll eingesetzt werden. Es gibt, da sind sich die Experten einig, keine andere bekannte Pflanze, die ein so reiches Spektrum an heilsamen Qualitäten aufweist. Cannabis und THC können z. B. bei Appetitlosigkeit und Übelkeit, etwa bei Krebs und Aids, bei Schmerzen, erhöhtem Augeninnendruck, neurologischen Krankheiten (ADHS, Tourette, Parkinson, Restless Legs u.a.), Multipler Sklerose, Spastiken, Diabetes, Epilepsie und vielen weiteren Krankheitsbildern verwendet werden.
N icht berauschend: CBD
Dieser Tage ist ein weiterer Wirkstoff aus der Hanfpflanze immer wieder im Gespräch –gerade in der Schweiz. Es handelt sich um einen Cannabiswirkstoff (im Jargon als Cannabinoid bezeichnet) Namens Cannabidiol, kurz CBD. CBD weist, abgesehen von einer beruhigenden Wirkung, keine berauschenden Effekte auf, hat aber ein enormes medizinisches Potenzial. In der Schweiz sind Cannabissorten legal, die hauptsächlich ebenjenes CBD aufweisen, dabei aber THCWerte enthalten, die unterhalb von 1 Prozent liegen. Seit etwa einem Jahr können Erwachsene entsprechende CBD-Sorten im Tabakoder Hanfshop, am Kiosk und andernorts erwerben – ohne jede Angst vor Repression. Gerade Patienten, die von den mannigfaltigen medizinischen Qualitäten des Cannabidiol profitieren, haben damit eine wirksame Medizin zur Hand.
CBD wird zurzeit wissenschaftlich vielfach untersucht und hat sich als potenziell heilsam bei Angststörungen, Epilepsie, schizo-
phrenen Psychosen, Bewegungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Entzündungen, Schmerzen und Spannungszuständen erwiesen. Ausserdem wird es zur Behandlung von Abhängigkeiten (THC, Nikotin und Opiate) eingesetzt.
Cannabis als Medizin
Auch die medizinische Wirksamkeit von THC und der gesamten Hanfpflanze ist gut belegt. In Deutschland ist Cannabis deshalb seit März 2017 eine verschreibungsfähige Substanz. Cannabis und THC werden für die Therapie der unterschiedlichsten Erkrankungen und Symptome verwendet, sie sind in der Krebsheilkunde ebenso einsetzbar (THC lindert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie) wie in der Behandlung von Nervenleiden, sie können gegen Übelkeit und Erbrechen ebenso helfen wie gegen Spastiken und Muskelkrämpfe, Schmerzen, Bewegungsstörungen, Entzündungen, Allergien, psychische Krankheiten, Glaukom, Ohrengeräusche (Tinnitus), Magen- und Darmprobleme, Epilepsie, Lungenleiden, Einschlafprobleme und weitere Leiden. Mit dem Begriff Cannabinoide werden ursprünglich bestimmte Wirkstoffe bezeichnet, die in der Cannabispflanze (also in den verschiedenen Hanfarten) natürlich vorkommen. Über 60 wurden bislang nachgewiesen. Cannabinoide sind per definitionem Substanzen, die aus einer anderen Gruppe von Stoffen hergeleitet werden, die sich Terpenphenole nennen. Dabei beherbergen
Hanf-Zigis am Kiosk
Das Schweizer Start-up Koch & Gsell aus Steinach SG hat eine Tabak-Hanf-Zigarette lanciert. Diese wird in der kleinen Fabrik am Bodensee hergestellt und enthält nur naturbelassenen Hanf und reinen Schweizer Tabak . Beim Rauchen verströmen sie den unverkennbaren Cannabisduft. Der Hanf weist einen tiefen THC-Gehalt von deutlich unter 1 Prozent auf, dafür einen sehr hohen Anteil an Cannabidiol. Die Zigarette «Heimat Tabak & Hanf» gibt es seit Juli schweizweit zu kaufen.
Kosten: 19.90 Franken – etwas mehr als das Doppelte eines normalen Zigipäcklis. Anders als CBD-Tropfen sind CBD-Zigis gesundheitsschädlich.
HEILMITTEL / Seit 2011 können in der Schweiz Hanfpräparate für die medizinische Anwendung bewilligt werden. Anbau, Besitz, Konsum und Handel von Hanfprodukten mit einem THC-Wert von >1% ist in der Schweiz aber nach wie vor nicht erlaubt.
Hanfpflanzen nicht nur die Cannabinoide, sondern eine Vielzahl weiterer chemischer Stoffe, z.B. diverse Terpene, Alkaloide und andere. Heutzutage weiss man, dass diese speziellen Cannabiswirkstoffe, wie auch ähnlich wirkende Substanzen, durchaus auch in anderen Pflanzen zu finden sind, zum Beispiel im Flachs (enthält CBD), in der Rhododendron-Art Rhododendron anthopogonoides, im Sonnenhut (Echinacea), in einer Magnolienart (Magnolia officinalis), in verschiedenen wohlbekannten Gewürzen (Basilikum, Kümmel, Nelken, Oregano, Pfeffer, Rosmarin, Zimt) sowie in Moosarten, einigen Pilzen und Bakterien.
Als in den Neunzigerjahren die ersten körpereigenen Stoffe entdeckt wurden, die ähnliche Wirkungen aufweisen und an dieselben Rezeptoren im Körper binden wie die pflanzlichen Cannabiswirkstoffe, hat man sich in der Fachwelt darauf geeinigt, diese als körpereigene Cannabinoide zu bezeichnen. Daher der häufig zu lesende Begriff Endocannabinoide (von altgriechisch endogen = «im Inneren erzeugt», gemeint sind also körpereigene Stoffe).
Man bezeichnet aber auch synthetisch hergestellte, im Labor designte cannabisähnliche Moleküle als Cannabinoide.
Wirkstoffe extrahieren
Viele verbinden mit Cannabis automatisch das Rauchen. Hanfprodukte müssen aber nicht inhaliert werden, sondern können auf mannigfaltige Weise angewendet werden, z. B. in Form von Nahrungsmitteln und Getränken. Die heilsamen Inhaltsstoffe des Cannabis sind allerdings nicht wasserlöslich,
sondern müssen mithilfe von Fett oder Alkohol aus dem Pflanzenmaterial gelöst werden. Das ist ganz einfach: das Cannabis gut zerkleinern und in einen Topf mit warmer, flüssiger Butter o. ä. geben; ca. 15 Minuten rühren. Anschliessend abfiltern und das Pflanzenmaterial aus der Butter entfernen. Die Butter dann nach Belieben portionieren und kühl lagern. Alle unter Verwendung dieser Butter hergestellten Nahrungsmittel enthalten dann die medizinisch wirksamen Cannabisinhaltsstoffe, (Rezepte siehe Seiten 34/35).
Wer lieber einen alkoholischen Auszug zubereiten möchte, der gibt seine gewünschte Dosierung zerkleinerten Cannabismaterials in hochprozentigen Alkohol (etwa 1–2 Gramm auf einen Liter), z. B. in Doppelkorn oder Wodka. Die Flasche stellt man an einen warmen und hellen Ort, schüttelt täglich ein- bis dreimal und wartet zwei bis drei Wochen. Anschliessend abseihen und fertig ist die Hanftinktur. Langsam und teelöffelweise an die benötigte Dosierung herantasten.
In hohen Dosen wirkt THC negativ auf die Gedächtnisleistung und verursacht unkoordinierte Bewegungsabläufe und eingeschränkte Reaktionen, ausserdem Blutdruckabfall und Herzklopfen. In niedriger Dosis aber ist THC – wie CBD – ein wahrer Segen. Es senkt das Fieber, behandelt sanft den grünen Star, hemmt Entzündungen, lindert Kopfschmerzen und Migräne sowie chronische Schmerzen und hilft gegen Schlafstörungen und seelische Verstimmungen aller Art. ◆
«Hanf als Heilmittel, CBD. Ein Cannabinoid mit Potenzial», Nachtschatten Verlag, 2016, Fr. 39.90
Über den Autor
Markus Berger ist Ethnobotaniker, Drogenforscher, Buchautor, Referent und Chefredakteur des Magazins für psychoaktive Kultur Lucy’s Rausch. www.markusberger.info
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Nur als Vogelfutter gut ? Von wegen, Hanfsamen schmecken überraschend delikat. Nun werden sie als Superfood vermarktet.
Text : VERA SOHMER
Wer ein neues Topping fürs Müesli, knackige Salate oder gedünstetes Gemüse sucht, sollte es mit Hanfsamen versuchen. Taubenzüchter füttern ihre Renntauben damit, sie sind fest davon überzeugt, dass sie deshalb schneller und vor allem ausdauernder fliegen. Tatsächlich sind Hanfsamen äusserst gesund, wahre Powerkügelchen auch für den Menschen. Wer sie regelmässig geniesst, fühlt sich bald «vögeliwohl».
Geschält beissen sich Hanfsamen angenehm weich ; in einer fettfreien Pfanne geröstet, kommt ihr nussiges Aroma optimal zur Geltung. Ein gesunder Gaumenschmaus also. Und so werden Hanfsamen gerne als « Superfood » vermarktet. Sie haben eine aussergewöhnlich hohe Nährstoffdichte : Neben pflanzlichem Protein enthalten Hanfsamen Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Zink sowie ungesättigte Omega3 und Omega6Fettsäuren und eine Reihe von Vitaminen ; hinzu kommen Ballaststoffe, die für eine gute Verdauung unentbehrlich sind. Sie sind cholesterin und glutenfrei, enthalten dafür alle acht essenziellen Aminosäuren. Kein Wunder also wird ihr gesundheitlicher Nutzen gepriesen, unter anderem auch wegen der günstigen Wirkung aufs HerzKreislaufSystem und die Haut.
Riesiges Potenzial
« Etwas Besseres für den Organismus gibt es kaum », meint HanfProduzent Roger Bottlang aus Villmergen AG. Er zählt Hanfsamen zu den zehn hochwertigsten und wichtigsten Lebensmitteln, « die Mutter Erde zu bieten hat ». Tatsächlich ernährten sich schon antike Völker in Asien oder Persien davon; auch in den Hochkulturen Nord und Südamerikas wurde Hanf angebaut, ebenso in Indien.
Die ursprünglich aus Kasachstan stammende Pflanze spielte auch in Europa über die Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle, wurde dann aber durch die Industrialisierung und andere Rohstoffe wie Baumwolle, Jute, Holz oder synthetische Fasern vom Markt verdrängt. Heute ist Hanf aber wieder gefragt, denn sein Potenzial ist riesig. Verwenden lässt sich von der Pflanze praktisch alles, vom Samen über die Blätter bis hin zum Stängel. Tausende von Produkten lassen sich daraus herstellen. Neben einer ganzen Palette von Lebensmitteln unter anderem Dämm und Isolierstoffe. Die Autoindustrie beispielsweise nutzt Hanffasern für Innenverkleidungen.
Die gesunde Art zu geniessen
Hanf : Was erlaubt ist – und was nicht
HANF ( CANNABIS ) ist verboten, wenn er einen THC-Gehalt von über 1 Prozent hat. Dann gilt er als Rauschmittel und ist dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Liegt der Wert unter 1 Prozent, sind Produktion und Verkauf von Cannabisprodukten erlaubt. Dazu gehören nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit ( BAG ) neben Rohstoffen wie Hanfblüten oder Hanfpulver Extrakte in Form von Ölen oder Pasten, Nahrungsergänzungsmittel, Liquids für E-Zigaretten, Tabakersatzprodukte, Duftöle, Kaugummis oder Salben. Das BAG schränkt allerdings ein : Es kann nicht alles nach Belieben vertrieben und beworben werden. So braucht beispielsweise Hanfsamenöl, das mit dem Wirkstoff CBD angereichert ist, eine extra Zulassung.
IN DER HANFPFLANZE finden sich mehr als 60 Cannabinoide und über 400 andere Wirkstoffe. Die wichtigsten Cannabinoide sind das berauschende Tetrahydrocannabinol ( THC), auch Dronabinol genannt , und Cannabidiol ( CBD ), das keine Rauschwirkung hat und die psychotrope Wirkung des THC vermindert ( siehe S. 26 ).
CBD WIRD GROSSE HEILWIRKUNG zugeschrieben. Er soll unter anderem entspannen, den Schlaf fördern, Entzündungen hemmen sowie gegen Psychosen helfen. Laborversuche haben gezeigt, dass CBD sogar bestimmte Krebszellen töten kann. Laut BAG ist die medizinische Wirkung derzeit aber noch ungenügend erforscht. Beim deutschen Hanfverband
heisst es , neben umfangreichen Erfahrungsberichten gebe es kaum fundierte Studien, meist nur Zellversuche, Tierexperimente oder Einzelfallbeschreibungen. Weder in der Schweiz noch in einem anderen Land mit vergleichbarer Arnzeimittelkontrolle ist zurzeit ein Monopräparat mit reinem CBD zugelassen, schreibt das Schweizerische Heilmittelinstitut swissmedic in einem Merkblatt. In den USA hingegen wird zurzeit ein CBD-Medikament an Kindern getestet, die am Dravet-Syndrom leiden. Bei dieser angeborenen Epilepsieform leiden die Kinder unter besonders schweren Anfällen, gegen die andere Antiepileptika nicht helfen.
Inserat
Kichererbsenmehl
Kichererbsenmehl ist in vielen Ländern Teil von Nationalgerichten. Dank des eher neutralen, leicht nussigen Geschmacks kann die Kichererbse vielseitig in Gerichten eingesetzt werden, wie z.B. für Brot, Fladenbrot, Pizzateig, Crêpes, Falafel und Burger oder auch als Ei-Ersatz. Hergestellt wird das Kichererbsenmehl aus nicht gerösteten Kichererbsen, die fein gemahlen werden.
Kichererbsen-Crêpes mit Gemüse
Für 8 Stück à 20 cm Durchmesser
150ml Wasser
100ml Provamel Soja-Cuisine
4 Eier, verklopft
100g Kichererbsenmehl (MORGA)
1 TL Salz ½ TL Curcuma
1 EL Olivenöl (MORGA)
1 kleine Zwiebel
3 grüne und/oder gelbe Zucchini
1 grosse rote Peperoni
250g Cherr y- oder Datteltomaten
2 EL Olivenöl (MORGA)
2 TL Gemüsebouillon (MORGA)
Pfeffer aus der Mühle und Salz
½ Bund Basilikum
❶ Für den Teig: Wasser, Soja-Cuisine und Eier mit Schneebesen gründlich verrühren. Kichererbsenmehl, Salz, Curcuma beifügen und zu einem glatten Teig rühren. Zugedeckt beiseite stellen.
❷ Gemüse vorbereiten. Zwiebel in feine Ringe und Zucchini in Scheiben schneiden. Peperoni in Streifen schneiden. Tomaten halbieren. Zuerst Zwiebel, dann Zucchini und Peperoni in Olivenöl andünsten, Gemüsebouillonpulver darüber streuen und nach Bedarf sehr wenig Wasser dazu geben. Einige Minuten dünsten lassen. Tomaten dazugeben und kurz mitdünsten. Mit Pfeffer und Salz würzen. Basilikum fein schneiden, untermischen. Nach Belieben wenig
❸ Wenig Kokosfett in der Bratpfanne erhitzen. goldgelb ausbacken. Wenn sich die Crêpes vom vorsichtig wenden. Crêpes warm halten.
❹ Crêpes mit dem Gemüse füllen und heiss ser i suisse
Natürlicher Genuss aus der Schweiz. MORGA AG, 9642 Ebnat-Kappel, www.morga.ch
«Superfood Hanf: Eiweisswunder und Heilmittel», Schirner Verlag, 2015, Fr. 10.90
Jack Herer, Mathias Bröckers
«Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf», Nachtschatten Verlag, 2016, Fr. 39.–
Der vielfältig verwendbaren Nutzpflanze zur neuen Blüte verhelfen – dies haben sich auch Schweizer Produzenten zum Ziel gesetzt. Auf schätzungsweise 24 Hektaren wird hierzulande Hanf angebaut. Er ist noch ein Nischenprodukt, aber eines mit steigender Tendenz. Laut Betäubungsmittelgesetz ist Hanfanbau erlaubt, wenn die Pflanzen einen THCWert unter 1 Prozent aufweisen. Denn aus solchem Hanf lassen sich keine Rauschmittel herstellen ( siehe Seite 32 ).
Der Aufklärungsbedarf ist gross
Roger Bottlangs Hanf hat einen geprüften THCGehalt von 0,6 Prozent. Neben den geschälten Samen hat er unter anderem Tees, Energieriegel und Körperlotionen im Sortiment. In einigen Bäckereien, Bioläden, Reformhäusern oder Sportstudios kann man seine Artikel kaufen. Noch aber gibt es Vorbehalte. « Wenn ich in Apotheken oder Drogerien für meine Produkte werbe, heisst es oft : Wir wollen doch keine Polizei im Haus », sagt Bottlang. Es herrsche Verwirrung darüber, was erlaubt sei und was nicht. « Es braucht noch viel Aufklärungsarbeit. »
Probieren geht bekanntlich über studieren : junge, rohe Hanfblätter sind eine vorzügliche Beigabe zu Smoothies. Oder kennen Sie kalt, also mit weniger als 40 Grad gepresstes Hanfsamenöl? Es ist absolut legal und unbedingt einen Versuch wert. Ist es von erstklassiger Qualität – je grüner desto wertvoller –, schmeckt es mindestens so vollmundig wie ein gutes Rapsöl und kratzt im Hals kein bisschen. Kenner löffeln es gerne pur. Erhitzen darf man es nicht. Mit seiner grasigherben Note macht sich Hanföl gut in Salatdressings oder Dips, ausserdem lassen sich gegartes Gemüse und Grilladen damit abschmecken.
Hanföl wird häufig nicht nur kulinarisch eingesetzt, sondern auch bei Verdauungsproblemen, Neurodermitis oder Haarausfall. Durch die besondere Verteilung der Fette, Mineralstoffe und Spurenelemente soll es hilfreich für das Immunsystem und den Zellaufbau sein und schmerzlindernd wirken. ◆
Der Konsumtippcleverevon BIOVISION
Fleisch: weniger ist mehr
8 Kühe, 29 Schweine, 6 Schafe, 1 Ziege, 1171 Geflügel und 16 Kaninchen: So viele Tiere isst jeder Schweizer im Durchschnitt in seinem Leben. Die Produktion von Fleisch verursacht aber hohe Umweltbelastungen: Für den Anbau der Futtermittel werden in Südamerika enorme Flächen an artenreichen und klimaregulierenden Regenwäldern gerodet, um in grossflächigen Monokulturen unter hohem Pestizideinsatz Soja zu produzieren. Soja ist ein beliebter Proteinlieferant. Allein die Schweiz importiert davon jährlich bis zu 300 000 Tonnen für die Fütterung von Rind, Schwein und Huhn.
Für 1 Kalorie Rindfleisch werden bis zu 10 pflanzliche Kalorien benötigt, beim Poulet sind es deren 3. Ohne die Umwandlung zu Fleisch würden also viel mehr Kalorien direkt auf dem Teller landen – nicht unbedeutend, wenn man bedenkt, dass weltweit noch immer 800 Millionen Menschen Hunger leiden.
Es muss nicht immer Fleisch sein. Vegetarische Alternativen sind verfügbar und schmecken gut. Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten will, sollte im Interesse der Nachhaltigkeit regionales Biofleisch wählen. Diese Tiere werden artgerecht gehalten und die Produktion ihrer Futtermittel belastet die Umwelt weniger.
Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch
Zubereitung
50 g Butter schmelzen. Das Haschisch erwärmen, zerbröseln und in der Butter auflösen. Mit der restlichen Butter verkneten, dann den Zucker und die Gewürze unterrühren. Die Mandeln oder Hanfsamen mit der Stärke vermischen und ebenfalls unterkneten. Den Teig 1 Stunde kühl stellen. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig zu einer Wurst formen und in gleichmässig grosse Stückchen einteilen. Aus den Stücken kleine Würstchen rollen, die konisch zu den Enden verlaufen sollen, dann in Kipferlform biegen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene 10–15 Minuten backen. Den Puderzucker mit dem Vanillezucker mischen und die Kipferl noch warm darin wenden.
«Berauschend gut: Backen mit Hanf», Nachtschatten Verlag, 2016, Fr. 26.50
Hanfbier-Brot
Eine kleine Kastenform 30 x 11 cm
500 g Mehl
1 gestr. TL Meersalz 1 EL Natron 1 EL Rohrohrzucker 3 EL geröstetes Sesamöl
250 ml Hanfbier/alkoholfreies Bier 1–2 EL Hanfbutter(siehe S. 28)
1. Mehl, Meersalz und Natron trocken vermischen. Zucker, Butter und das Bier verquirlen.
2. Die Mehlmischung unterrühren und in die gut gefettete Kastenform füllen.
3. In den kalten Backofen stellen und mit ansteigender Hitze bei 200 Grad etwa 50 Minuten backen.
Tipp
Die Brotscheiben schmecken vorzüglich mit Kräuter- oder Hanfbutter.
Natur &Garten
«Wenn
Alejandro Vagelli MeeresbiologieProfessor
es nach mir ginge, dürfte der Banggai-Kardinalfisch überhaupt nicht mehr gehandelt werden.»
Dramen um Meeresaquarien
SO FARBIG, SO FANTASTISCH FORMENREICH, SO EXOTISCH – OFT WIE WESEN VON FERNEN
PLANETEN: DAS LEBEN IN MEERESAQUARIEN FESSELT. DOCH HINTER DEN KULISSEN DIESER KÜNSTLICHEN WELTEN SPIELEN SICH DRAMEN
GLOBALEN AUSMASSES AB.
Text und Fotos: PETER JAEGGI
Tauchmaske aufsetzen, Flossen über die Füsse stülpen, ein Ruder in der rechten Hand, ein Netz in der linken. So taucht der Fischer Saharudin ab, nur gerade zwei Meter tief. Ziel seiner Jagd ist ein kleiner Schwarm wunderprächtiger Fische, die beinahe bewegungslos im Schutz eines Korallenstockes schweben. Mit dem Holzruder treibt er die ganze Gruppe ins Netz, zieht es zusammen und reicht es seinem Kollegen, der oben im hölzernen, vorsintflutlichen Auslegerboot wartet. Der ganze Spuk dauert nur etwa eine Minute. So einfach und so schnell sind vierzig, fünfzig Banggai-Kardinalfische weniger im Riff. Je nach Auftragslage fange man hier täglich bis zu tausend dieser Fische für den internationalen Aquarienhandel.
Schauplatz ist die Bucht des Fischerdörfchens Bone Baru. Hier, etwa zwölftausend Kilometer von der Schweiz entfernt auf der kleinen indonesischen Insel Banggai in Zentralsulawesi, ist die Heimat des Banggai-Kardinalfisches. Für Aquarianer überall auf der Welt ist der kleine Schönling eines der begehrtesten Tiere. Dieser Barsch lebt bei Banggai endemisch, es gibt ihn weltweit also nur hier. Wegen der grossen Nachfrage ist er im höchsten Grad gefährdet.
Nach dem Fangen beginnt das Leiden: Die Fische kommen in mit Wasser gefüllte Plastiksäcke, diese in Styroporkisten, die werden zum Händler transportiert, von dort per Boot oder im Auto zum nächsten Hafen gebracht, dann zum Flughafen; nach der langen Flugreise wiederum lange Fahrten. Dann sind die Fische aus fernen Ozeanen häufig Tage oder gar Wochen lang beim Zwischenhändler gelagert, bis die Überlebenden endlich in einem Aquarium landen. «Alles sehr stressig für diese Tiere», sagt die Schweizer Meeresbiologin Monica Biondo. Es herrschten tropische Temperaturen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit; das sei ein Nirwana für Bakterien. «Im Plastiksack sind die Fische eng zusammengepfercht, sehr viele sterben.» Die Welternährungsorganisation FAO und das Umweltprogramme UNEP
der Vereinigten Nationen schätzen, dass je nach Art bis zu achtzig Prozent der marinen Zierfische auf dem Weg vom Fang über den Transport bis ins Aquarium umkommen. Aber eben, es sind Schätzungen. Gesicherte Zahlen gibt es nicht. Vertreter der Aquarienindustrie bestreiten die achtzig Prozent. Es ist auch nicht bekannt, wie viele Zierfische jährlich in die Schweiz oder in irgendein anderes Land kommen. Der Handel ist undurchsichtig.
Der weltweit führende Banggai-Kardinalbarsch-Forscher Alejandro Vagelli hat wissenschaftliche Arbeiten über den kleinen Prachtfisch verfasst. Er schätzt, dass mindestens die Hälfte der Tiere den Transport nicht überlebt. Der Meeresbiologie-Professor und Direktor des Zentrums für Meereswissenschaften an der Universität New Jersey hat eine weitere Hiobsbotschaft: «Seit man 1994 den BanggaiKardinalfisch entdeckte, sind mehr als neunzig Prozent dieser Tiere verschwunden.»
Eine Population stirbt aus, wenn sie zu klein wird. Vagelli belegte, dass es heute den Banggai an mindestens drei Stellen bei drei verschiedenen Inseln im Banggai-Archipel nicht mehr gibt. Die einzelnen Völker leben isoliert voneinander. «Das heisst, jedes Volk ist genetisch einmalig. Stirbt eines aus, ist es für immer verloren, weil seine Gene ausgelöscht sind.» Die genetischen Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen seien riesig. «Wir kennen heute keinen anderen Meeresfisch, dessen Populationen genetisch so unterschiedlich sind. Manchmal sind die genetischen Differenzen zwischen zwei Banggai-Völkern sogar grösser als jene von zwei verschiedenen Fischarten!»
Trotz des dramatischen Rückgangs der Populationen werden laut Vagelli jährlich noch immer eine halbe Million Banggai-Kardinalfische gefangen. Schuld daran sind hauptsächlich zwei Gründe: Indonesiens Versagen beim Schutz und ein Aquarienmarkt, der nicht bereit ist, gerechte Preise zu bezahlen. Handelsbeschränkungen steht Vagelli kritisch gegenüber. «Wenn es nach mir ginge, dürfte der BanggaiKardinalfisch überhaupt nicht mehr gehandelt werden. Es müsste auf den Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens.» Dass dies politisch offenbar nicht machbar ist, ärgert ihn.
Zwar ist der Banggai einer der wenigen Meeres-Zierfische, die man züchten kann – nur gerade 25 der etwa 2300 marinen Zierfischarten pflanzen sich in Gefangenschaft fort –, doch die Zucht ist oft aufwendig und teuer. Es ist viel billiger, Zierfische direkt aus dem Meer zu holen. Der Fischer Saharudin in Bone Baru bekommt pro Banggai-Kardinalfisch gerade einmal fünf Rappen. Um seinen Aufwand zu decken und um davon leben zu können, müsste er mindestens einen Franken haben. Für einen Fisch notabene, der
bei uns zwischen 30 und 60 Franken kostet. Es sind also –einmal mehr – die Händler, die das grosse Geschäft machen. Und die gönnen den Fischern keinen fairen Preis.
Für das Überleben des Banggai-Kardinalfisches kämpft auch die Schweizer Meeresbiologin Monica Biondo zusammen mit ihrem Berufskollegen Alejandro Vagelli und mit Unterstützung der Fondation Franz Weber schon seit Jahren. «Damit er nicht ausstirbt, müsste man ihn mit einem Handelsverbot belegen», sagt Biondo. Leider sei dies nicht möglich, denn da seien Kräfte im Spiel, die sich gegen jede Regelung sträubten. Die Aquarienindustrie ist ein MultiMilliardengeschäft. Dabei mischen auch Grossaquarien kräftig mit. Weltweit gibt es laut einer Untersuchung eines US-Wirtschaftsinstitutes etwa tausend Grossaquarien. Geschätzte 450 Millionen Besucher jährlich lassen die Kassen klingeln. Und fast überall schwimmt auch der Banggai-Kardinalfisch, wie etwa im Vivarium des Zoos Basel. «Die Aquarienindustrie hat eine starke Lobby», sagt Biondo, «und die will möglichst keine Fische schützen – und seien sie noch so bedroht.»
Dieser Missstand sollte Ende 2016 an der letzten Artenschutz-Konferenz in Südafrika behoben werden. Doch am Ende zog die EU den Antrag zurück weil Indonesien im Gegenzug zusicherte, im Laufe dieses Jahres Schutz- und Managementpläne zu erarbeiten. Das vorgegebene Ziel ist, die Nachhaltigkeit des Handels mit diesem bedrohten Korallenfisch zu gewährleisten. Zudem muss die Regierung mit einer Studie zeigen, wie sich der Handel auf die Bestände des Banggai-Kardinalfisches auswirkt. Ob Indonesien diesmal Wort hält?
Bereits 2007 versuchten die USA an der Artenschutzkonferenz, den Banggai-Kardinalbarsch auf die Anhänge des Artenschutzabkommens zu bringen, um den Handel zu kontrollieren. Weil daraufhin die Zentralregierung in Jakarta versprach, einen Managementplan zum Schutz dieses seltenen Meeresbewohners zu erarbeiten, zogen die USA ihren Antrag zurück. Doch Indonesien unternahm nichts.
Für einen besseren Schutz von Meereszierfischen will sich auch der Schweizer Bundesrat einsetzen. Er nahm Ende 2016 ein entsprechendes Postulat von Ständerat Daniel Jositsch an und prüft nun, ob der Import von Zierfischen detaillierter erfasst werden könnte und ob die Schweiz auf europäischer Ebene bessere Kontrollen fordern sollte.
Ob der Kardinal eines Tages wirklich geschützt wird? Oder ob es bis 2019, wenn er in Sri Lanka an der nächsten Artenschutzkonferenz wieder auf dem Tapet ist, zu spät sein wird? – Bis heute jedenfalls hat Indonesien nichts unternommen. Die Zentralregierung in Jakarta widersetzte sich dem Schutz immer wieder und stellte sich damit gegen die eigene Bevölkerung. Denn, so Monica Biondo: «Die lokalen Fischer und Regierungen möchten diesen Fisch unbedingt schützen, weil sie nur dann etwas verdienen, wenn er nicht ausstirbt.»
Die Interessen der lokalen Bevölkerung im Verbreitungsgebiet des Banggai-Kardinalfisches vertritt Suryani Mile. Sie gründete bereits vor Jahren eine Nichtregierungs-Organisation, die sich für den Schutz stark macht. Sie sagt: «Die Lokalregierung in der Region Banggai hat den Fisch zum Symboltier erklärt, schliesslich lebt er weltweit nur hier. Er wird auch in der Tourismuswerbung verwendet. Wir müssen ihn unbedingt schützen. Und zwar so, dass er weiterhin gefangen und gehandelt werden kann, damit die Fischer etwas verdienen können.» Es gehe, so Mile, um eine Balance zwischen Umweltschutz, Ökonomie und sozialen Aspekten. Wenn der Banggai-Kardinalfisch geschützt werde, schütze man das ganze Ökosystem.
Doch bis heute ist die Dynamitfischerei weit verbreitet. Täglich mehrmals sind die hässlichen Detonationen im Lebensraum des Banggai-Kardinalfisches zu hören. «Mit den Patrouillenbooten, die das Gebiet kontrollieren, wenn der Schutzstatus einmal da ist, bekommt man auch die Dynamitfischerei in den Griff», meint Mile. Wobei: Dynamit
Fast alles Wildfänge
ist es nicht, das die Fischer hier einsetzen, sondern Plastikflaschen, die mit einem Billigdünger und mit einer Zündschnur versehen sind.
Die Qualen beginnen für die Wildfänge also bereits im Riff. Und das Leiden geht weiter in einer Aquarium-Umgebung, die im besten Fall ein billiger Abklatsch der Natur sein kann. Leiden bedeutet auch Schmerz. Dazu sagt Mohamed Ehab, bis vor Kurzem im Berner Seeland ein bekannter Händler von marinen Aquarienfischen: «Ein Fisch leidet Schmerzen. Wenn zum Beispiel die Wasserqualität nicht stimmt, schwimmt er nicht mehr richtig und er zittert.»
Nichtsdestotrotz soll es jetzt gigantisch kommen: Der Zoo Basel plant ein «Ozeanium». Der Zoo rechnet mit «jährlich Hunderttausenden Besuchern». 2024 soll der Riesenbau mitten in der Stadt eröffnet werden. Laut Eigenwerbung «ein Grossaquarium und Zentrum für nachhaltigen Lebensstil. Verbindet Konsum, Erholung, Bildung und Forschung auf kleinstem Raum.» Und: «Mehrere Tausend Tiere aus allen Klimazonen leben in rund vierzig Aquarien mit Wasserständen von bis zu acht Metern Höhe. Auf einer Fläche von etwa 10 000 m² dienen rund 4600 Kubikmeter Wasser als Lebensraum für Haie, Rochen, Pinguine, Korallen, Gezeitenzonenund Tiefseebewohner.»
Kritiker laufen Sturm. Allen voran die Fondation Franz Weber mit ihrer Kampagne «NOzeanium – Nein zum Grossaquarium am Rhein». Der Zoo zeige die Bedrohung, indem er selber das Leben im Meer bedrohe, kritisiert die Meeresbiologin Monica Biondo, die bei Webers Stiftung den Meeresschutz betreut. Und: «Wie in kleinen Meeresaquarien zu Hause, schwimmen auch in Grossaquarien zum überwiegenden Teil Wildfänge. Das würde auch im Basler Ozeanium so sein. Die fangen wild lebende Tiere, die sie ja eigentlich schützen sollten!» Korallenriffe seien weltweit
UNGERECHT/ BanggaiKardinalbarsche sind leicht zu fangen, doch wird dabei das empfindliche Ökosystem gestört. Pro Fisch, der bei uns 30 bis 60 Franken kostet, erhalten die Fischer rund 5 Rappen.
LEIDEN / Bis die Fische in Ozeanien oder heimischen Aquarien landen, haben sie einen langen und leidvollen Transport hinter sich – viele sterben dabei.
«Nahezu alle tropischen Meeresfische und Wirbellose in Aquarien sind Wildfänge aus Korallenriffen und rund um sie. Dasselbe gilt für Korallen. Obschon etwa 25 tropische Meereszierfische kommerziell gezüchtet werden, stammt der überwiegende Teil aus Wildfängen.» Das schreibt nicht etwa eine Tierschutzorganisation, sondern der Weltverband der Zoos und Aquarien. Im Gegensatz zu den Süsswasser Aquarienfischen sind von den etwa 2300 Meeres «Zier»Fischen, die laut einer neusten Studie weltweit gehandelt werden, also beinahe alle Wildfänge. Mit verheerenden Folgen wie unsere Reportage über den BanggaiKardinalfisch aufdeckt. Auch der Zoo Basel kann seine Aquarien nur mit Wildfängen betreiben. Die Meeresbiologin Monica Biondo weist in diesem Zusammenhang auf den Jahresbericht des Zoos hin. Darin steht, dass von den Korallenfischen 2016 einzig vier Banggai Kardinalfische aus eigener Zucht stammten. In ihrer Ausgabe vom 12. Mai 2017 fragte die TagesWoche den VivariumKurator Thomas Jermann, wie viele Fische der Zoo Basel jährlich aus dem Meer entnehmen lasse. Jermann: «Das variiert stark, im Schnitt sind es vielleicht hundert bis zweihundert». Dies bei einem Bestand von ca. 500 Korallenfischen. Monica Biondos Vermutung: «Jährlich müssen also offensichtlich 20 bis 40 Prozent dieser Tiere ersetzt werden.»
Dies zeige, so die Meeresbiologin, «dass die Haltungsbedingungen für diese Tiere nicht geeignet sind und viele Fische frühzeitig sterben.»
Links
Webseite der Anti-Ozeaniumkampagne www.nozeanium.org
Webseite des geplanten Ozeaniums www.ozeanium.ch
«VISION NEMO» / Ein virtuelles Ozeanium wäre ein multimediales Tor zum Ozean – und eine prestigeträchtige Weltpremiere in Basel.
Tipps für (angehende) Aquarianer
• Das Handling von Meeresaquarien und seinen Tieren ist viel schwieriger als bei Süsswasseraquarien.
Anfängern ist ein Meeresaquarium laut Experten nicht zu empfehlen, da es sonst oft zu sehr vielen Todesfällen unter den Tieren kommt.
• Wer sich dennoch für ein Meeresaquarium entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, dass es gezüchtete Tiere sind und keine Wildfänge. Mit Wildfängen unterstützt man die Zerstörung des Lebens in den Meeren (siehe Reportage).
• Süsswasseraquarien sind generell unproblematischer, weil es da weniger Wildfänge gibt als bei marinen Zierfischen: Etwa 90 Prozent der Süsswasserfische können gezüchtet werden, jedoch nur sehr wenige Meerfische.
• Zu den marinen Zierfischen, die man züchten kann und die bei uns erhältlich sind, gehören u. a. der Banggai Kardinalbarsch und der Anemonen Clownfisch («Nemo»).
• «Dory» (Paracanthurus hepatus) hingegen, der blaue Doktorfisch aus dem gleichnamigen Disneyfilm, lässt sich nur schwer züchten. Es handelt sich da in der Regel um Wildfänge.
• Gemäss Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) wissen viele Aquarienhändler nicht immer, woher ihre Tiere kommen. Im Zweifelsfall sollte man sich gegen den Kauf entscheiden.
• Wer sich vertieft für das Thema «Züchten von Meeresfischen» interessiert, dem sei die Website www.marinebreeder.org empfohlen.
mindestens zu einem Drittel unwiderruflich zerstört. Die marine Zierfischindustrie trage dazu bei, dieses Ökosystem noch weiter zu ruinieren. «Entgegen den Aussagen des Zoos», sagt Biondo. Zudem sei eine artgerechte Haltung praktisch unmöglich.
In einem Fact-Sheet der Fondation Franz Weber steht: «Der Zoo Basel verschreibt sich dem international akzeptierten Prinzip ‹Mehr Platz für weniger Tiere›, um die Tierhaltung artgerechter und tierfreundlicher zu gestalten.» Umso stossender sei daher die Aussage des Ozeanium-Projektleiters und Kurators des Zoos Basel in der Basellandschaftlichen Zeitung: «Im Ozeanium werden mehr Tiere leben, als es dies bisher im Zoo tun». Zudem verbrauchen Pumpen, Wasseraufbereitung, Kühlung und Heizung enorme Mengen Energie, kritisiert die Fondation Franz Weber. Das «Ozeaneum» in Stralsund (Deutschland) verschlinge ungefähr die Energie einer Kleinstadt mit zehntausend Einwohnern. Das «Ozeanium» sei mit dem Basler Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft «auf keinen Fall» vereinbar. Dazu komme, dass Grossaquarien zunehmend weniger besucht würden. «Sea Life» in München etwa, das «Blå Planet» in Kopenhagen oder das Stralsunder «Ozeaneum» hätten einen Drittel bis fast zur Hälfte weniger Besucher als zu Beginn. Die Umweltschutzorganisation Fondation Franz Weber spricht deshalb von einem Auslaufmodell. Das «Ozeanium» in Basel sei «ein Projekt alter Schule.»
Eine Alternative, bei der kein Tier leidet, entwickelten Geschäftsführerin Vera Weber und ihr Team. «Vision Nemo» nennen sie ihre geplante Weltpremiere: Ein virtuelles Ozeanium, das mit modernsten digitalen Technologien arbeitet. «Es soll ein multimediales Tor zum Ozean werden», sagt Weber. «Man wird die unglaubliche Vielfalt der Meere und ihrer Tiere im natürlichen Lebensraum sehen und erleben können – so als ob man selber im Meer wäre. Wir bringen die Meere nicht zu uns; wir bringen uns zu den Meeren.»
«Ein virtuelles Ozeanium in Basel wäre eine Weltattraktion mit hohem Prestigewert, die touristisch und wirtschaftlich viel bringen könnte.» Doch «Vision Nemo» gibt es bis jetzt nur als von Zoofachleuten belächelte Idee.
Und was sagt der Zoo Basel zur massiven Kritik am geplanten Ozeanium? – Nichts. Die Verantwortlichen verweigerten dem Autor dieser Reportage eine Stellungnahme. Auch nach mehrmaliger Anfrage schwiegen Zoo-Direktor Olivier Pagan und seine Medienstelle. Deshalb bat «natürlich» Zoo-Verwaltungsratsmitglied Bruno Baur um eine Stellungnahme. Der Professor für Naturschutzbiologie an der Universität Basel reagierte unwirsch. In einer Mail an den Autor bezeichnet er kritische Interviewpartner als «Tierschutzaktivisten». Sie würden «selektiv Argumente für ihre Anliegen auswählen und präsentieren diese in sektiererischer Form. Die Wissenschaft distanziert sich ganz klar von derartigen Vorgehensweisen». Übrigens: die international anerkannten Wissenschaftler, die hier zu Wort gekommen sind, lehren zum Teil an der gleichen Universität wie Baur . . . ◆
Gärten sind vom Menschen gestaltete Orte. Doch muss der Gärtner seinen Garten « im Griff » haben ? Jein, meint Remo Vetter und rät zu gezielter Verwilderung und etwas mehr Laissez-faire.
METERHOHES GRAS wiegt sanft im Wind ; rund um die verblühten Rhododendronbüsche sprenkeln Blütenblätter den Boden : rosa und lila auf braun –fast wie ein Gemälde. Trotzdem, ziemlich verwildert, der Garten. Wir waren mal wieder zu lange in den Ferien. Der Rasen könnte auch mal wieder geschnitten werden. Könnte. Muss aber nicht. Als Gärtner steht man immer wieder im inneren Konflikt zwischen Aktivismus und Genuss – was ist zu viel, was ist zu wenig ?
Um friedliche Momente unter der Spätsommersonne in der Hängematte zu geniessen, um sich am Duft der zum zweiten Mal blühenden Rosen zu laben oder frische Zitronenmelisse, Thymian, Lavendel, Rosmarin und Verveine für das Abendessen und den Tee danach zu ernten, muss man vorher einiges an Mühe investieren : umgraben im Frühjahr, mähen, jäten, schneiden, ernten und vor allem giessen im Sommer – je nach Grösse des Gartens kann das vielgepriesene Hobby ganz schön anstrengend sein.
CHARMANTE WILDNIS
Die Frage stellt sich mir Jahr für Jahr : Wo genau liegt die Grenze zwischen Entfaltung und Verwahrlosung ? Um die Natur «in den Griff» zu bekommen, wird ordentlich geschuftet, am besten in der Arbeitskluft und zu festgelegten Zeiten. Typisch Schweiz ! Dem Garten werden geometrische Strukturen aufgezwängt, die Rasenkanten mit der Messlatte abgestochen, der Buchsbaum zu dreidimensionalen Skulpturen frisiert, die Hecke rechtwinklig zu einer grünen Mauer « erzogen ». Ordnung muss sein, was soll denn der Nachbar denken ?! Nein, sage ich, Ordnung muss nicht sein, nicht im Garten ! Im Gegenteil: Gerade die gezielte Verwilderung kann viel charmanter wirken als das mit dem Lineal gezogene Beet. Ausserdem bietet ein wilder Garten Tieren einen Lebensraum, Schmetterlingen, Schwebefliegen, Wildbienen, Eidechsen, Fröschen, Igeln und Vögeln. Das rege Treiben zu beobachten, an dem prallen Leben teilzuhaben macht demütig und dankbar – ja, es ist ein grosses Glück, Zeit in einem naturnahen Garten zu verbringen.
RENNEN ODER HÄNGEN ?
Über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte wurde die Glaubensfrage diskutiert und unterschiedlich interpretiert : Soll der Mensch die Natur zähmen und in strenge Formen zwängen oder soll er ihr freien Lauf lassen und das Ergebnis geniessen ? Wo liegt sie, die Grenze zwischen Entfaltung und Verwahrlosung ?
Die Frage ist sicherlich individuell zu beantworten. Trotzdem, es gibt ländertypische Ansichten eines schönen Gartens. Die Briten sind, was « gardening » betrifft, viel entspannter. « Gardening » ist ihr Lieblingshobby und schon das Wort klingt bei ihnen viel entspannter und nach weniger Stress als unser « Gärtnern ». Und das obwohl die britische Art der Gartenarbeit vielleicht zeitaufwendiger ist als unsere effiziente Art mit Laubbläser, Turbohäcksler und Kompostbeschleuniger. Vielleicht haben die Briten einfach ein anderes Zeitgefühl als wir, ähnlich wie die Franzosen ? Etwas mehr Laissezfaire würde unsereins oft gut tun. Wer jedes heruntergefallene Blatt sofort aufhebt und jede Blüte in dem Moment abrupft, wenn sie gerade am Verwelken ist, wird am Garten vermutlich eher verzweifeln und in Aktivismus verfallen, als gut britisch « happy » zu werden. Andererseits – nur in der Gartenlounge hängen und zusehen, wie Gras und Beikraut wachsen, ist auch nicht befriedigend. Die richtige Antwort ist, wie so oft : der goldene Mittelweg.
ARBEITSARME GÄRTEN
Gärtner können vorsorgen, damit sie dereinst nicht von der Gartenarbeit übermannt werden. Ein arbeitsarmer Garten will gut geplant sein. Und es braucht Geduld. Bei der Planung und Gestaltung gilt es, die richtige Balance zwischen gebändigter und wilder Natur zu finden. Das fängt bei der Einteilung der Flächen an und hört bei der Wahl der Pflanzen und der Zeit, die man zur Verfügung hat, nicht auf. Als Faustregel gilt : je grösser der Nutzgartenanteil, desto mehr Arbeit. Denn Gemüse und Kräuter sind pflegeintensiver als Rasenflächen und Staudenbeete.
Zunächst muss ich mir als Gärtner also bewusst werden, welche Art von Garten ich will: Sind frische Kräuter, Gemüse und Obst
wichtig oder will ich darauf verzichten ? Geht es mir vor allen um Blumen und ihre Blütenpracht ? Sollen Obstbäume und Beerensträucher die Hauptrolle spielen ? Von allem etwas ? Oder von allem alles ?
Viele Gärtner machen den Fehler, dass sie am Anfang zu viel wollen. Selbstversorger vom Start weg ! Und so wird jeder Quadratmeter bepflanzt mit dem Fazit, dass Tag für Tag Trübeli, Himbeeren, Zucchetti, Salate, Gurken, Bohnen geerntet sein wollen, dass Bäume geschnitten, Büsche gerodet, wuchernde Bodendecker ausgerissen werden müssen, dass gejätet und gegossen werden muss, was das Zeug hält, weil das verdammte Grünzeug schneller wächst, als man zuschauen kann. So wird einem die Lust am Gärtnern gründlich vergehen. Zumal man im Sommer ja vielleicht auch mal in die Ferien will.
ENTSPANNTES GÄRTNERN
Die Auswahl der richtigen Pflanzen für den jeweiligen Standort spielt eine grundlegende Rolle beim entspannten Gärtnern : Langjährige, widerstandsfähige Gewächse erfordern weniger Aufmerksamkeit als exotische Pflanzen ; winterharte, an unser Klima gewöhnte Stauden kommen mit dem Wetter besser zurecht und sind deshalb pflegeleichter ; bei Bäumen und Sträuchern sind Sorten
REMO VETTER
wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im A. Vogel Besucherzentrum in Teufen Appenzell Ausserrhoden tätig.
Hecken aus Lavendel
Als mediterraner Halbstrauch benötigt der Lavendel viel Sonne und Wärme. Wichtig ist auch ein lockerer, gut drainierter, nährstoffarmer Boden. Auf schweren Lehmböden ist Lavendel meist nur kurzlebig. In den feuchten Wintermonaten sind seine Wurzeln anfällig gegen Nässe und beginnen leicht zu faulen. Bei uns im Appenzellerland sind die Böden meist schwer und lehmig. Daher arbeiten wir bei Lavendelneupflanzungen grosszügig Kies, groben Sand oder Splitt in den Boden ein. Den Buchs, der früher unsere Beete einfasste, haben wir in den letzten Jahren durch Lavendel ersetzt – eine pflegeleichte Heckenalternative, die kaum gegossen und gedüngt werden muss. Ausserdem wird der stark duftende Lavendel nur selten von Schädlingen befallen. Ein einmaliger Rückschnitt im Jahr reicht aus, um dauerhafte Lavendelsträucher zu bekommen. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt der abgeblühten Blütenstiele ist unmittelbar nach der Blüte, spätestens Anfang Herbst. Die Pflanzen können sich so relativ schnell erholen und gehen mit neuen kräftigen Trieben gestärkt in den Winter. Lavendel ist ausserdem ein guter Begleiter zu Rosen, da er Läuse abhält.
Tipps für entspanntes Gärtnern
• Bescheiden planen : Keine Bäume und Sträucher pflanzen, die ständig Blätter verlieren oder geschnitten werden müssen wie Bambus oder Kirsch lorbeer.
• Keine Freiflächen : Oft wächst Unkraut dort, wo keine geschlossene Pflanzendecke existiert. Eine dichte Mischung aus Stauden, Bodendeckern und kleinen Gehölzen hemmt die Ausbreitung von Unkraut.
• Blumenwiese statt Rasen : Wer kein Golfturnier veranstalten will, kann auf einen wöchentlich rasierten Rasen verzichten. Wer eine Blumenwiese wachsen lässt, muss nicht vertikutieren, düngen und nur selten mähen.
• Nussbaum statt Palmen : Wer auf Pflanzen setzt, die in der natürlichen Umgebung vorkommen, hat weniger Arbeit. Zudem bieten einheimische Pflanzen Insekten, Vögeln und anderen Kleinlebewesen ideale Lebensbedingungen.
• Mehrjährige Stauden : Statt Stauden und Zwiebeln jedes Jahr umpflanzen zu müssen, besser mehrjährige Gewächse verwenden, die sich selbst weitervermehren.
• Wildkräuter : Frostbeständige, mehrjährige Kräutersorten wie Liebstöckel, Minze, Salbei, Thymian und Schnittlauch in ein Kräuterbeet nahe der Küche pflanzen. So ein Beet erfordert kaum Pflege, sieht schön aus und stärkt die Gesundheit, indem wir täglich frische Kräuter konsu mieren.
+ Leserangebot
Remo Vetter
« The Lazy Gardener. Wie man sein Glück im Garten findet », Appenzeller Volksfreund, 2008, 55 Franken inkl. Versandkosten statt Fr. 63.90. Zu bestellen bei remo@thelazygardener.ch
zu bevorzugen, die ohne regelmässigen Schnitt am besten wachsen. Daneben gilt es einige Tricks zu berücksichtigen, um die Gartenarbeit zu minimieren : Bodendecker oder Mulch halten den Boden feucht, sind ein bewährtes Mittel gegen die Verbreitung von Unkraut und fördern die Entwicklung von Bodenmikroorganismen. Nach den Prinzipien des Lazy Gardeners ( « Faulen Gärtners » ) wird wenig gedüngt und bewässert, nicht etwa aus Faulheit, sondern weil das in unseren Breitengraden meist nicht nötig ist. Wenn man dem Rasen nicht wöchentlich eine Vollrasur verpasst, trocknet er auch nicht so schnell aus, und wenn man statt einer tennisplatzartigen Fläche eine Blumenwiese hat, sieht das nicht nur schön aus, sondern lockt auch Insekten und Vögel an. In einer Kräuterspirale lassen sich Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen auf kleinstem Raum so anordnen, dass jedes Kraut den perfekten Platz findet.
Ein Garten, in dem man sich wohlfühlt, entsteht sicher nicht dadurch, dass man nur in der Hängematte fläzt. Ein Minimum an Pflege braucht jeder Garten. Aber Aktivismus ist fehl am Platz. Er wird der Natur nicht gerecht. Schlussendlich geht es beim Gärtnern um die innere Haltung: Ein passionierter Gärtner empfindet die körperliche Anstrengung ja nicht unbedingt als nervige Arbeit. Im Gegenteil. Die Bewegung an der frischen Luft, das Hacken, Graben, Pflanzen und Ernten kann meditativ auf die Seele wirken. Ich behaupte sogar, dass es nichts so Entspannendes und Heilendes gibt wie einen Tag im Garten. Vorausgesetzt, ich lasse mich von ihm nicht stressen. ◆
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LESERREISE SALZBURG
WEIHNACHTLICHE OPERNGALA
Salzburg – Musikgenuss pur!
Salzburg, auch «Die Bühne der Welt» genannt, ist immer ein besonderes Er lebnis, denn hier liegt Musik förmlich in der Luft. Die schöne Barock stadt vereint pr unk volle Vergangenheit mit lebendiger Gegenwart Aufgrund der einmaligen Geschlossenheit und Harmonie des Stadtbildes wurde die gesamte Altstadt zum Weltkulturerbe er kl är t. Der berühmte Salzburger Christkindlmar kt vor der wunderschönen Kulisse des Doms bezauber t die Besucher aus Nah und Fern Abgerundet wird das Programm mit der Weihnachtlichen Operngala, die zu den beliebtesten Veranstaltungen in Salzburg zählt.
Reisedaten:
07 bis 10 Dezember 2017
14. bis 17. Dezember 2017
4 Tage mit CH-Reisebegleitung
Höhepunkte:
• Operngala in der Oper im Berg
• Advent-Schifffahrt am Wolfgangsee fakultatives Schlosskonzert
1. Tag: Zürich –S al zburg
Am Vormit tag Bahnfahrt in 1. Klasse von Zürich (via Sargans und Buchs) nach Salzburg Bustransfer ins 4* Superior Hotel Crowne Plaza - The Pitter Gemeinsames Abendessen im Hotel.
2. Tag: Ad vent im Salzkammergut und fakultatives Schlos skonzer t
Heute besuchen Sie den Wolfgangseer
Ad vent Er leben Sie die einzigar tige
Ad vent-S chiff fahrt am Wolfgangsee sowie die drei wunderschönen Christkindlmär kte von St Gilgen, Strobl und St Wolfgang Geniessen Sie die einmalige Atmosphäre sowie die unvergleichliche Dekoration bestehend aus tausenden Kerzen, Laternen, Fackeln, hunderten Christbäumen und vieles mehr Abends freie Zeit oder fakultative Teilnahme am Salzburger Schlosskonzert im Schloss Mirabell.
Atlas Reisen
Weinbergstrasse 149 Postfach CH-8042 Zürich
3. Tag: Weihnachtliche Stadtführung und Oper
Bei dieser Führ ung er fahren Sie interessantes und historisches über den Salzburger Christkindlmar kt, über lokale Sit ten und Bräuche Die Tour führ t durch die Altstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten wie der Dom, die Getreidegasse und vieles mehr Danach Freizeit um die Stadt auf eigene Faust zu er kunden Am Abend folgt der musikalische Höhepunkt der Reise - die Oper ngala in der Oper im Berg Neben beliebten Stücken wie dem NABUCCO Gefangenenchor dem Brindisi aus LA TR AVIATA oder dem berühmten
NE SSUN DORMA aus Puccini’s Turandot gehört auch ein viel sprachiges Medley von Weihnachtshits zum Programm Eine Ar mada von 8–10 grossartigen Nachwuchsstars präsentiert sich hier mit den virtuosesten und romantischsten Arien.
4. Tag: Heimreise
Nach dem Fr ühstück und ZimmerCheck-out freie Zeit um noch letzte Einkäufe zu tätigen oder über den Weihnachtsmarkt zu schlendern Gegen 15h30 Abfahr t des Zuges mit Ankunft in Zürich um ca. 21.20 Uhr
• 3 Übernachtung/Frühstück im 4* Superior Hotel Crowne Plaza – The Pitter
• 1 Abendessen inklusive
• Gute Karte für die Operngala
• Besichtigungen, Transfers und Eintritte gemäss Programm
• Lokale Reiseleitung für die Führungen
• Schweizer Reisebegleitung ab/bis Zürich
Reisefor malitäten:
Schweizer Bürger benötigen eine gültige ID/Reisepass
Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen
Anmeldung per Coupon, E-Mail oder Telefon
07 bis 10 Deze mb er 2017 14 bis 17 Deze mb er 2017
Doppelzim mer Einzel zimm er
Ic h/ wir wü ns ch en eine An null ations- und Rü ck reis ever si ch er ung
Vorname/Name
Strasse PLZ/Ort
Telefon (Tagsüber) E-Mail
Ort/Datum
Unterschrift
Unten durch und oben drüber
Erst gemütlich durch die kühle Schlucht der Kleinen Melchaa – und dann anspruchsvoll rauf auf den Hochstollen. Die Zwei tageswanderung umkreist den geografischen Mittelpunkt der Schweiz und bietet fantastische Ein- und Aussichten.
Text : HEINZ STAFFELBACH
AUSBLICK / Eine Kalkpolsternelke vor dem Melchsee, Tannensee und Titlis.
WO IST DAS HERZ der Schweiz ? Auf dem Rütli, wo unser Land seinen Anfang genommen hat ? An der Zürcher Bahnhofstrasse, wo die heutigen Wirtschaftskapitäne walten ? Oder in Bern, wo über die politische Zukunft entschieden wird ? Die Geografen haben ihre eigene Lösung gefunden, frei von Geschichte, Eigeninteressen und Ideologien : Die Mitte der Schweiz liegt bei Punkt 660 158 / 183 641. Die Begründung ist einfach : Schneidet man aus Karton die Form des Landes und legt diese auf genanntem Koordinatenpunkt auf die Spitze einer Nadel, ist die Kartonschweiz im Gleichgewicht – die Mitte der Schweiz ist gefunden. Interessanterweise wurde dieser Punkt erst 1988 genau eruiert. Nicht überraschend hingegen ist, dass man beim betreffenden Punkt kurz darauf ein kleines, schlichtes Denkmal setzte: einen Triangulationspunkt, umgeben von einer grösseren Steinmauer in der Form des Landes. Es mag überraschen, dass die präzisionsverliebte Schweiz hier etwas geschummelt hat: Das Denkmal steht 500 Meter nordwestlich vom wahren geografischen Mittelpunkt der Schweiz. Das kann aber durchaus entschuldigt werden. Denn der genaue Punkt liegt, bezeichnend für unser Gebirgsland, in einem felsigen Steilhang, der zwar Gämsen und Dohlen, nicht aber Kreti und Pleti zugänglich ist.
WO DER BETRUF ERKLINGT
Der touristische Mittelpunkt der Schweiz hat sich wahrlich ein schönes Plätzchen ausgesucht, oben auf der Alp Älggi. « Die schönste Alp der Schweiz » soll sie sein, und das wird jeder Älpler hier bezeugen. Wo sonst gibt es eine fast einen Kilometer lange, flache Hochebene mit dem saftigsten Gras, wie in einem romantischen Gemälde umgeben von Waldspickeln, Felswändchen und natürlich einigen schroffen Berggipfeln ? Einige « Heimetli » haben sich im Rand des Älggi versammelt; in die Mitte gerückt leuchtet eine kleine Kapelle. Die Alp sieht aus wie vor hundert Jahren – das Älggi ist ursprüngliche Schweizer Alpkultur. Am Abend hallt noch der Betruf von der Seefeldalp herab, und alljährlich findet die Älplerversammlung mit heiliger Messe und Alphorntrio statt ; da trifft sich die Trachtenjugend, ALP ÄLGGI / «Die schönste Alp der Schweiz.»
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In zwei Tagen von Giswil nach Hasliberg
ANFAHRT
Mit dem Zug bis Giswil.
AUSGANGSPUNKT
Bahnhof Giswil.
1.Tag : Vom Bahnhof Giswil zur Älggialp. 11 km, 1150 m Aufstieg, 4½ Std., T2.
2.Tag : Von der Älggialp hoch auf den Gipfel des Hochstollens. Abstieg nach Käserstatt. 10 km, 860 m Aufstieg, 670 m Abstieg, 3½ Std., T3.
ENDPUNKT
Käserstatt. Von hier mit der Luftseilbahn zur Postautohaltestelle Hasliberg Wasserwendi, Twing. Von dort mit dem Postauto (fährt stündlich) zum Bahnhof auf dem Brünig oder in Brienz.
Inserat
ÜBERNACHTEN
Im Berggasthaus Älggialp. Art und Ambiance Schlichtes Gasthaus am Rand der Älggialp auf gut 1600 Metern. Zimmer und Lager befinden sich in zwei Nebengebäuden. Traditionelle Küche mit möglichst einheimischen Produkten. Vor allem Schweizer Weine. Für Kinder Spielplatz mit Klettergeräten, Bergbach, Steinmandlipfad. Hunde Nach Absprache ( Zuschlag ). Öffnungszeiten Juni bis Oktober.
Landeskarte 1:50 000, 245 oder 245T Stans, 255 oder 255T Sustenpass Landeskarte 1:25 000, 1190 Melchtal und 1210 Innertkirchen
WEITERE
INFORMATIONEN
Obwalden Tourismus Telefon 041 666 50 40 www.obwaldentourismus.ch Tourist Information Hasliberg Telefon 033 972 51 51 www.hasliberg.ch
man festet mit Jodeln, Lagerbier und Stumpenrauch.
Was jede Alp perfekt macht, ist ein gemütliches « Beizli », und auch dieses gibt es im Herzen der Schweiz: das Bergrestaurant und Hotel Älggi ist ein bescheidenes Holzhaus am Rand der grossen Wiese, ideal platziert, um alle zu registrieren, die sich auf dem Wanderweg oder auf der steilen, engen Strasse auf das Älggi machen. Wenn die Älpler und Sennen müde sind vom langen Tag, treffen sie sich im Berghaus, bestellen ein « Iiklemmts » und ein Bier, jassen und plaudern, zuerst noch draussen auf der kleinen Terrasse, später drinnen in der gemütlichen Gaststube. Die Übernachtungsgäste ziehen sich um zehn Uhr zurück, die Älpler bleiben noch etwas länger. Um Mitternacht ist aber für alle Schluss, dann wird der Generator gekappt. Und bald hört man nur noch das feine Bimmeln der Kuhglocken.
TOSENDE WASSER – KÜHNE WEGE
FOTOGRAFIEREN UND WANDERN RIEDERFURKA
DAS BILD RÜCKT INS ZENTR UM (CH) | 3Tag e
Anforderungen: leicht
Kosten: CHF 645.–
Termine: 08. – 10. September 2017
Infos: www.alpineschool.mammut.ch
Der Mittelpunkt der Schweiz liegt auch in der Mitte dieser Zweitagestour, und unterschiedlicher könnten die beiden Etappen nicht sein. Am ersten Tag führt der Weg durch die Schlucht der Kleinen Melchaa. Es ist ein enges V-Tal, in dem an einigen Stellen die Felsen so eng zusammenrücken, dass sich die Naturstrasse kühn einen Weg zwischen dem tosenden Wasser und den blanken Wänden suchen musste. Nach einer guten Stunde geht es links hoch, zuerst steil durch Wald, später über Weiden und schliesslich für ein paar Kilometer auf der Strasse zum Älggi. Geht es am ersten Tag durch die Tiefen der Schlucht, steht am zweiten Tag eine zünftige Gipfeltour an. Der Hochstollen ist zwar « nur » 2481 Meter hoch, seine Besteigung gilt aber doch als anspruchsvolle Bergwanderung, die für Wanderanfänger ungeeignet ist. Von der Älggialp geht es zuerst zu den beiden Seen auf dem Sachsler Seefeld und von dort auf den kleinen Pass beim Seefeldstock. Steil klettert danach der Weg durch eine Felsrunse zum Punkt 2263 hoch, durchquert dann einige abschüssige Grashalden und schwingt sich schliesslich durch Schotter auf den Hochstollen.
Eine längere Pause wird hier wohl jeder einschalten, um sich auszuruhen, vor allem aber um die fantastische Aussicht zu geniessen: Im Osten funkeln Melch-, Tannen- und Engstlensee, dahinter gleisst die Eiskappe des Titlis, während sich im Süden unzählige Drei- und Viertausender zwischen Sustenhorn und Blüemlisalp aneinanderreihen. ◆
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Wettbewerbsfrage
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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Leben
DIE EINEN VERZIEREN SIE MIT SCHNÖRKELN, ANDERE HABEN EINE KLAUE: HAND-
SCHRIFTEN
SIND
SO
UNTERSCHIEDLICH UND INDIVIDUELL WIE DIE MENSCHEN SELBST – SIE STEHEN FÜR EINEN TEIL UNSERER PERSÖNLICHKEIT. NUN ERLEBT DAS SCHREIBEN VON HAND EINE RENAISSANCE.
Text: FABRICE MÜLLER
SHai schMund mit scharfen Zähnen, beschreibt die Schweizer Graphologin Iris Meier aus Hünenberg ZG die Unterschrift von US-Präsident Donald Trump. Sie sei sehr dicht und lasse keinen Platz für Luft nach oben. Als weitere Auffälligkeit nennt die Graphologin die «scharfe Unterlänge», die laut ihr bedeutet: «Trump will sich durchstampfen.»
Was sagt eine simple Unterschrift schon über einen Menschen aus, ist man geneigt zu sagen. Viel, ndet Susanne Dorendorff, Gründerin des Europäischen Instituts für Handschrift und Philographie: «Der Name ist die Reduktion einer Person. Wer seinen Namen verliert, verliert sich selbst.» «Dafür stehe ich mit meinem Namen», hört und liest man in der Werbung und meint: Dafür stehe ich ein, das unterschreibe ich. So gesehen sei jeder Mensch seine eigene Unterschrift, meint Dorendorff.
Wer erinnert sich noch an seine erste Unterschrift? Als zum ersten Mal ein Stift zwischen die Kinder nger wanderte und die Lust am Schreiben erwachte?
Schreiben ist mehr, als mit einem Stift gerade und runde Linien auf ein Papier zu kritzeln. Das wusste schon der Reformator Martin Luther (1483–1546), dem das aktuelle Jahr gewidmet ist (500 Jahre Reformation). Ihm
haben wir es zu verdanken, dass das Schreiben zu einem Schulfach wurde. Luthers Credo zur Handschrift lautete: «Schreiben lernen heisst Denken lernen.»
Im 16. Jahrhundert verfügte noch kaum jemand über eine persönliche Handschrift. Damals entwickelten Kalligraphen für ihre Lateinschüler eine Schrift aus dem lateinischen Alphabet. Sie sollte es den Kindern ermöglichen, schneller zu schreiben als mit den üblichen Kalligra eschriften. Einzelbuchstaben wurden miteinander verbunden – dadurch erhöhte sich die händische Schreibgeschwindigkeit deutlich.
Zur selben Zeit wurde von professionellen Kalligraphen, die durch die Gutenbergsche Drucktechnik ihre beru iche Grundlage verloren, ein neues, rechtsgeneigtes Alphabet entwickelt: die «Humanistische Kursive». Sie war eine lupenreine Marketingidee, die den Marktwert und die Honorare der Kalligraphen in die Höhe trieb. Fortan wurden alle Schreibanfänger in die Rechtsneigung gezwungen. Kein Wunder, waren –und sind – für viele Menschen Schreibschrift und Schreibenlernen mit Qual verbunden.
+ Links
www.natuerlich-online.ch
Die persönliche Handschrift wird verglichen mit der eigenen Stimme. «Sie entfaltet sich ein Leben lang und steht in direkter Verbindung mit den eigenen Emotionen», sagt Dorendorff. So scheint es nachvollziehbar, wenn sich Menschen dagegen sträuben, ihre Hand in eine bestimmte Schreibrichtung zu zwingen. Manchen Menschen liegt es eben eher, gerade, anderen krumm oder «mal so, mal so» zu schreiben.
Diese enge Verbindung der Handschrift zur eigenen Persönlichkeit macht sich die Graphologie zunutze. Sie analysiert Handschriften und versucht daraus, Aussagen über Persönlichkeit und Fähigkeiten des Schreibenden herauszulesen – zum Beispiel Intelligenz, Temperament, soziale Kompetenz oder Zuverlässigkeit. Als Präsidentin der Schweizerischen Graphologischen Gesellschaft (SGG) sowie Psychotherapeutin beschäftigt sich Marie Anne Nauer aus Zürich seit ihrem Studium mit der Analyse von Schriftbildern. «Jede Handschrift ist der Ausdruck einer Persönlichkeit des Menschen», sagt sie. «In der Handschrift ist alles drin. Sie gibt mir Auskunft über die Stärken und Schwächen einer Person.»
Die Handschrift lässt gemäss Graphologie also tief blicken. Laut Psychotherapeutin Marie Anne Nauer bewegt sich die Analyse der Handschrift auf der Ebene zwischen dem persönlichen Verhalten und der unbewussten Ebene eines Menschen. Sie spricht von «Verhaltensdispositionen». Ganz in diesem Sinne äusserte sich auch Johann Wolfgang Goethe: «Da mir die sinnliche Anschauung durchaus entbehrlich ist, so werden mir vorzügliche Menschen durch ihre Handschrift auf eine magische Weise gegenwärtig. Solche Dokumente ihres Daseins sind mir, wo nicht ebenso lieb wie ein Porträt, so doch gewiss ein wünschenswertes Surrogat desselben.» Doch was hat die Handschrift mit unserer Persönlichkeit zu tun? Und gar mit unserem ureigenen Sein?
Die Bewegung gilt als das Grundelement in der Schrift. Nur durch eine Bewegung kommt die Schreibspur zustande und damit eine Form innerhalb des zur Verfügung stehenden Raumes. «Die Schrift ist unmittelbarer Ausdruck von Bewegung, von kinetischen Impulsen physiologischen oder neuropsychologischen Ursprungs – und gerade deshalb auch Ausdruck von innerer Bewegtheit, von Emotionen, Intentionen und Motivationen», erklärt
«Handlettering. 30 kreative Projekte für Papier, Keramik und Co.», Christian Verlag, 2017, Fr. 29.90
Gottfried Pott
«Schreiben mit Hand und Herz: Kalligrafische Erfahrungen», Verlag Hermann Schmidt, 2017, Fr. 49.90
Nauer. Man wisse heute, dass sich auch psychisches Geschehen neurologisch niederschlage; dass durch Erfahrungen Neuronenverknüpfungen gebildet, verstärkt und lebenslang verändert werden. «Die Handschrift hält die eigene, individuelle Bewegungsspur eines Menschen fest», fasst Naur zusammen. «Deshalb ist die Motorik verschiedener Individuen so unterschiedlich.»
Analysieren Graphologen die Handschriften etwa im Rahmen einer Stellenbewerbung, wird das Geschriebene anhand von folgenden fünf Grunddimensionen untersucht: Bewegung der Schrift, Form der Buchstaben, Schreibraum bzw. Umgang mit dem (Blatt-) Raum, Druck der Schrift und Struktur der Striche an sich. Diese fünf Aspekte werden untergliedert in Tempo, Bindungsform, Handhabung von Abständen, Spannung des Strichs usw., sodass schlussendlich bis zu 400 Einzelmerkmale einer Handschrift in die Persönlichkeitsanalyse ein iessen.
Bewusst fährt Nauer eine zu untersuchende Schrift nach und versetzt sich so in die Persönlichkeit des Schreibenden. Die Psychotherapeutin bezeichnet diese Wahrnehmungsarbeit als «Spiegelneuronenprozess». Es bestehe eine direkte Verbindung zwischen Seele und Schrift, ist sie überzeugt.
«Wer zum Beispiel ängstlich ist, schreibt in der Regel eher klein und enger, eine dynamische Person meist schwungvoll und ausschweifend.»
Die Graphologie ist umstritten. Ihr wird vorgeworfen, sie sei unwissenschaftlich. Studien heben die Unzuverlässigkeit der Ergebnisse aus graphologischen Analysen hervor. Die Graphologen behaupten das Gegenteil mit dem Argument, dass Wissenschaft auch, aber nicht nur mit Fakten und Zahlen zu tun habe, und dass es wichtig sei, eine Untersuchung gut aufzubauen. Dann erzielten Graphologen auch gute Resultate. Fakt ist: Die Graphologie erlebte – eng verbunden mit der Psychologie –in den 90er-Jahren einen starken Aufschwung. In der Schweiz arbeitet die SGG mit verschiedenen Universitäten zusammen und gründete im April 2016 das Institut für Handschriftwissenschaften (IHS) mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Handschrift und die wissenschaftliche Erforschung ihrer Analyse zu fördern.
Erwiesen ist auch: Wer von Hand schreibt, tut sich Gutes. Schreiben kann Psyche und Seele und so auch den Körper stärken und zum Beispiel Burn-out verhindern helfen. Es stärkt kommunikative Kompetenzen und das Selbstwertgefühl. «Der Akt des Schreibens gleicht einem Selbstentwurf», sagt die Präsidentin der SGG, Marie Anne Nauer. «Indem wir ein bestimmtes Schreibwerkzeug zur Hand nehmen und dieses auf dem Papier in Bewegung setzen, setzen wir uns selbst in Bewegung – in die ureigene Bewegung. Und Bewegung ist Selbsterfahrung, Körpererfahrung und Raumerfahrung in einem.» Lasse man sich auf diesen Schreibprozess ein, dessen Ausgang ungewiss ist, passiere oft sehr viel mit dem Schreibenden. «Das Schreiben von Hand kommt einer Selbstgesprächstherapie gleich», sagt Nauer. In diesem Sinne kann Schreiben als Existenzerfahrung in Echtzeit begriffen werden: Alle Sinne sind beim Schreiben beteiligt. Es gibt nur das Schreiben an sich. Wie wichtig dieser Prozess für das Lernen ist, hat eine Studie der Princeton University ergeben. Demnach arbeitet das Gehirn intensiver und anders, wenn man etwas handschriftlich niederschreibt, als wenn man es tippt oder per Touchscreen eingibt. Laut den Studienautoren ist die Tendenz, die Inhalte bei der manuellen Niederschrift in eigene Worte zu fassen und dadurch zu kategorisieren, grösser – mit dem Effekt, dass einmal von Hand Geschriebenes auch später leichter aus dem Gedächtnis abrufbar ist. Beim Tippen hingegen werde meist wörtlich
mühungen, die Handschrift aus Schule und Beruf zu verbannen, scheint ihr Ende alles andere als nah. Im Gegenteil: Marie Anne Nauer glaubt an eine Rückkehr ins Analoge – und somit auch an ein Wiederau eben der Handschrift. «Die Leute wollen wieder Sachen anfassen und sinnlich erleben. Davon pro tiert auch die Handschrift», sagt sie. Und damit der Mensch. Denn unabhängig von der digitalen Technik ermöglicht die Handschrift dem Schreibenden, seiner Seele Ausdruck zu geben. ◆
GEDANKEN SPLITTER
Kurse im Lassalle-Haus
Klangreise zu unseren Kraftquellen Eintauchen in Musik, Rhythmen und Symbole
22.– 24. September 2017, Fr. 18.30 bis So. 13.30 Uhr Musik rührt tiefe Gefühle in uns an und verleiht dem Wortlosen Ausdruck. Und Rhythmus gibt Struktur, weckt Lebensfreude und Kräfte der Gestaltung. Ein Wochenende mit Monika Renz und Charles Megert.
Gartenwoche in Bad Schönbrunn
Pfl ege des Parks unter kundiger Führung
8.– 13. Oktober 2017, So. 17.00 bis Fr. 13.00 Uhr Hand anlegen im Park von Bad Schönbrunn heisst auch, in die Kurhaus-Geschichte einzutauchen – der alte Baumbestand zeugt davon. Die Gartenarbeit unter Anleitung von Fachleuten wird mit Kost und Logis im Lassalle-Haus entschädigt.
Auszeit zur rechten Zeit
Pause zum Durchatmen 26.– 29. Oktober 2017, Do. 18.30 bis So. 16.00 Uhr Ein verlängertes Wochenende zur Stressprävention: Abstand gewinnen zum fordernden berufl ichen und privaten Alltag mit Impulsreferaten, Zeiten der Stille, Zeiten der Begleitung. Es besteht die Möglichkeit, individuell ein paar Tage anzuhängen.
Mehr Infos und Anmeldung unter Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes, interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».
dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.
Wir ewigen Gärtner
NIE IM JAHR IST DIE FÜLLE grösser, sind die Farben prachtvoller : Die Dahlien unseres Lassalle-Haus-Gärtners stehen dieser Tage in voller Blüte. Die hochgeschossenen Köpfe im grossen Beet überragen mich beinahe und lachen mir mit ihren samtenen Blütenblättern zu – und je länger ich sie betrachte, umso grösser wird meine Sehnsucht, selber in die Farbtöpfe meiner Kreativität zu greifen. Nun bin ich keine begnadete Malerin. Doch zum Glück sind kreative Prozesse nicht nur Künstlern vorbehalten, im Gegenteil : Kreativ sein können wir alle. Es bedeutet nichts anderes, als eine Spur zu hinterlassen, etwas eigenes, Neues zu schaffen – eine tiefe, wenn auch oft nur insgeheime Sehnsucht. Was, wenn das Bild, das uns vorschwebt, nicht gelingt ? Der unkonventionelle Weg, den wir vor Augen sehen, in die Irre führt ? Das lebhaft imaginierte mutige Vorpreschen in einer verfahrenen Situation uns ausgrenzt ? Das ist genau die Krux der Kreativität : Mit vorgefassten Bildern kommen wir nicht weit.
Kreativität hat zunächst nichts mit Imagination, sondern mit Nüchternheit zu tun. Die Realität, wie sie uns zeigt, will nüchtern betrachtet werden, bevor wir unsere Erfahrung, unsere Umwelt, unsere tradierten Werte ins Spiel bringen. Künstler würden nun Pinsel und Farbtöpfe benötigen ; meine Pinsel und Farbtöpfe sind Worte und Sätze, gedachte, gesprochene, gehörte, gelesene, geschriebene. Und so hilft mir in dieser Phase des achtsamen Wahrnehmens das Gespräch, der Austausch, das Zuhören, was die Welt des anderen ist und was meine Gedanken und Beobachtungen dazu sind. Dinge zu benennen, Sachverhalte in Sätze zu fassen schafft wohltuende Ordnung
und öffnet den Raum für Fantasie und Träume, wie wir sie als Kind noch hatten.
Warum sind sie uns abhandengekommen ? Das ist oft nicht einfach zu beantworten, hat aber immer mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Wir übernehmen viel zu oft Vorstellungen von anderen und wagen viel zu selten, eigenständige Ideen zu denken oder gar umzusetzen – sozusagen unseren eigenen Garten zu p anzen, zu hegen und zu p egen. Im Schweigen und in der Stille habe ich gelernt, Fremdes und Eigenes auszusortieren. Und schliesslich mir selber zu trauen.
Es ist zu meiner Lebensaufgabe geworden, diese Erfahrung weiterzugeben und Menschen im kontemplativen Prozess zu begleiten. Ich blicke erneut auf das Blumenbeet voll mit Dahlien in allen Regenbogenfarben, still wiegen sie sich im abendlichen Sommerwind. Sie haben einen guten Boden gefunden und einen umsichtigen Gärtner. Welch beglückende, tröstliche Feststellung.
Noa Zenger (41) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn,
REISEN MIT GUTEM GEWISSEN
KAUM SIND DIE SOMMERFERIEN VORBEI, PLANEN VIELE
SCHON DIE NÄCHSTE REISE. DER TOURISMUS FLORIERT.
GLEICHZEITIG HEIZT ER DEM GLOBALEN KLIMA EIN.
DURCH BEWUSSTES KONSUMVERHALTEN KÖNNEN WIR
DIESE ENTWICKLUNG BEEINFLUSSEN.
Text: EVA ROSENFELDER
Wie gut es doch tut, ab und zu seine gängigen Muster über den Haufen zu werfen, unbekannte Menschen, nie gesehene Landschaften und spannende Kulturen kennenzulernen. Mehr als 1,2 Milliarden grenzüberschreitende Reisen werden jährlich unternommen. Ja, Reisen entstaubt die Seele, belebt den Alltag, tut einfach gut. Kaum jemand möchte verzichten darauf, obwohl Ferien auf «Balkonien» sicher eine günstige, umweltschonende Ferienvariante wäre. Man
darf aber auch nicht vergessen, dass Reisen und Tourismus die global gesehen wichtigsten «Arbeitgeber» sind: Jeder zehnte Job weltweit hängt am Tourismus.
Wer mit gutem Gewissen die Welt erkunden möchte, startet seine Ferienplanung am besten im Kopf, denn egal ob Fernreise, Bergwanderung oder Velotrip: Nachhaltiges Reisen braucht gute Vorbereitung. Es geht ja nicht nur darum, wie ich meine Traumdestination erreiche. Für die Umwelt zählt auch, wie ich meine Ferientage vor Ort verbringe, wo immer das sein mag.
Bedürfnis nach Genuss und Erholung
In einer Zeit voller Leistungsdruck und Hektik lechzen immer mehr Menschen nach Erholung. Der Anspruch steigt, wenigstens in den Ferien abzuschalten und die Batterien aufzuladen. Doch die globale Vielfalt und die zahllosen Reiseangebote werden fast schon zur Überforderung – kaum ein Ort auf dieser Welt, der nicht innerhalb nützlicher Frist erreicht werden kann. Doch für konsumbewusste Erholungssuchende gewinnen Entschleunigung, Geschmack, Gesundheit und Regionalität wieder an Bedeutung. Und das nden ausgebrannte Zeitgenossen vor allem in der Natur. So sehnen sie sich nach einzigartigen Landschaften oder möchten regionale Spezialitäten geniessen, wenn möglich in Bio- oder Slowfood-Qualität. Wer dabei den Einheimischen offen begegnet, erfährt authentische Kultur. So bekommt die Ferienreise eine hohe und nachhaltig wirkende Qualität.
Flug kompensiert –Gewissen beruhigt
Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Wo immer wir uns bewegen, hinterlassen wir Spuren. Es ist ein Fakt, dass der Tourismus beträchtliche Emissionen verursacht, besonders durch Flugreisen. Obwohl nur zwei Prozent der Weltbevölkerung aktiv am Flugverkehr teilnehmen, trägt er mit zwei bis vier Prozent zur «menschgemachten» Klimaerwärmung bei. Der Klimawandel ist bei uns zunehmend spürbar. In Entwicklungsländern wirkt er sich schon heute verheerend aus, zum Beispiel durch Naturkatastrophen, Nahrungsknappheit oder Landverlust.
Die Idee von Klimaabgaben für Flugreisen machen Sinn, sofern sie nicht als «Ablasshandel» verstanden werden, im Sinne
04.08.2017
Codex für nachhaltiges Reisen
von: «Solange ich alle Emissionen kompensiere, kann ich so viel iegen, wie ich will.» Natürlich ändert die CO 2 -Kompensation nichts daran, dass viel zu viele Treibhausgase in die Luft gelangen (Flug gebucht, Klima geschädigt!). Sie sind also keine Lösung. Denn wenn sich die Erde laut klimapolitischem Ziel der UN nur um zwei Grad erwärmen soll, dann dürften wir noch 20 Prozent der restlichen fossilen Brennstoffe verbrauchen. Die Emissionen sollten also nicht konstant gehalten, sondern drastisch gesenkt werden. Das bedeutet: Sie müssen nicht kompensiert, sondern verhindert werden.
Soziale Auswirkungen
Wer nun aber das Klima wenigstens anderweitig durch gute Projekte schonen will, kann nach der Buchung eines Fluges bei Kompensationsanbietern wie myclimate oder Atmosfair einen Kompensationsbeitrag entrichten, der nach Kriterien wie Flugdistanz, Verbrauch oder Sitzklasse berechnet wird. «Diese ‹Verursachergebühr› garantiert, dass die Emissionen an anderer Stelle mindestens im gleichen Masse ausgeglichen werden», so Kai Landerer von myclimate.
Mittlerweile können Kunden den CO2Ausstoss ihres Fluges auch direkt auf den Seiten einiger Fluggesellschaften ausgleichen, die dafür oftmals mit den bekannten Anbietern kooperieren. Es gibt zudem eine ganze Auswahl an Produktangeboten, die sich «kompensieren» lassen, etwa Busreisen oder Hotelaufenthalte, aber auch Fernseher, Notebooks etc. Konsumenten sollten dabei darauf achten, dass die Projekte, die ein Anbieter unterstützt, mit dem sogenannten Goldstandard ausgezeichnet sind. Der weltweit führende Zerti zierer für Klimaschutzprojekte prüft nicht nur die Reduktion der Emissionen, sondern garantiert auch weitere positive Auswirkungen für die Umwelt und
• Stellen Sie beim Buchen Ihrer Ferienreise sicher, dass Umwelt und Klima geschont werden und die Einheimischen fair am Tourismus teilhaben. Nutzen Sie glaubwürdige Nachhaltigkeitslabels als Orientierungshilfe (siehe Links).
• Erkundigen Sie sich vor Ihrer Reise beim Anbieter und unterwegs im Hotel sowie bei der Reiseleitung nach den sozialen und ökologischen Auswirkungen der angebotenen Leistungen.
• Bevorzugen Sie Tourismusanbieter, die ihre gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility/CSR) wahrnehmen und umfassend darüber informieren.
• Der internationale Flugverkehr wurde von den Klimaschutzverpflichtungen des Kyoto-Protokolls ausgenommen. Deshalb ist es wichtig, dass Reisende ihre durch einen Flug verursachten Treibhausgase mit einer freiwilligen Spende an ein Klimaschutzprojekt «kompensieren».
• Empfehlenswerte Anbieter sind u. a.: www.myclimate.org, atmosfair.de oder climatepartner.com. Deren Klimaschutzprojekte ent sprechen dem CDM Gold Standard.
Er wurde von Umweltorganisationen entwickelt und garantiert, dass Emissionen nachweislich, nachhaltig und unter Berücksichtigung von strengen sozialen und ökologischen Richtlinien eingespart werden (www.cdmgoldstandard.org).
• Der Verzicht auf Flüge ist für das Klima immer das Beste. Vor allem Kurzstreckenflüge (bis zirka 1000 km) sollten durch umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn oder Reisebus ersetzt werden. Es gilt also, in dieser Reihenfolge: Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.
Karim Twerenbold, VR Präsident Twerenbold Reisen Gruppe
«GRUPPENREISEN SIND UMWELTSCHONENDER»
Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit bei Ihren Angeboten?
Wir sind ein Spezialist für Reisen in der Gruppe. Die Ökobilanz von Reisen in Gruppen ist besser als Individualreisen mit dem Auto. Der Schadstoffausstoss, aber auch der Platzverbrauch auf den Strassen ist geringer, da bei uns 30 bis 50 Personen ein Fahrzeug nutzen. Bezüglich Nachhaltigkeit kombinieren wir die Reiseformen Bus und Velo oder Bus und Wandern. Diese Angebote entsprechen einem wachsenden Bedürfnis unserer Kunden.
Gibt es bei Twerenbold die Möglichkeit zur Klimakompensation?
Nein, derzeit nicht. Wir handeln aber, wo es möglich ist, nach ökologischen Grundsätzen. So verfügt zum Beispiel unsere Waschanlage im aargauischen Baden-Rütihof über eine Regenwasser-Aufbereitungsanlage, mit der wir unsere über 60 Reisebusse reinigen. Ausserdem investieren wir laufend in unsere Infrastruktur und Flotte. Das Durchschnittsalter unserer Reisecars in Komfort- oder Königsklasse beträgt 3,5 Jahre, kein Bus ist älter als sieben Jahre. Fast alle Busse sind bereits mit Euro-6Motoren ausgerüstet.
Twerenbold Reisen hat sich schon vor Jahren auf Busreisen spezialisiert. Heute sind Busreisen im Trend. Warum? Reisen in guter Gesellschaft, sich austauschen und Reiseerlebnisse teilen, die man vielleicht alleine nicht mehr so bequem erfahren kann, oder auch Freundschaften pflegen – die Vorteile von Busreisen sind vielfältig. Wobei die Nachfrage nach Komfort steigt, zum Beispiel das Reisen in unseren Königsklassebussen in der 3er-Sitzbestuhlung. Und die erwähnte Kombination von Bus- mit Veloreisen wird ebenfalls stärker nachgefragt.
die lokale Bevölkerung, die sich an Global Sustainability Goals orientieren. Denn jede Reise hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Menschen vor Ort.
Fair reisen
Es ist deshalb wesentlich, sich schon bei der Planung der Reise auch diesbezüglich Gedanken zu machen: Bezahlt das ausgewählte Reiseunternehmen den einheimischen Angestellten Löhne, mit denen sie ihre Familien ernähren können? Was bleibt Land und Leuten, wenn die Feriensaison vorbei ist? Und wie sieht es aus in der Traumdestination mit der Rücksichtnahme auf natürliche Ressourcen, wie etwa die Wasser- und Energieversorgung oder den Artenschutz? Bedenklich ist zum Beispiel, wenn Hotels das TrinkLinks siehe www.natuerlich-online.ch
+ Buchtipps
Frank Herrmann «FAIRreisen. Ein Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen», oekom Verlag, 2016, Fr. 28.90 Broschüre
«Wegweiser durch den Labeldschungel», erhältlich beim arbeitskreis tourismus & entwicklung, info@akte.ch
wasser der Einheimischen abpumpen, um den Touristen zu jeder Tageszeit ausgiebiges Duschen zu ermöglichen oder um Golfplätze zu bewässern und Pools zu füllen. Und woher kommen eigentlich die Lebensmittel? Werden im «landestypischen Restaurant» tatsächlich einheimische Produkte serviert? Die Ernährung ist ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz, hier könnte nicht nur die Gastronomie, sondern jeder Einzelne sehr viel mehr tun, etwa durch den Konsum regionaler Produkte und den Verzicht auf Fleisch. Faire Tourismusangebote ermöglichen nicht nur der lokalen Bevölkerung echte wirtschaftliche Chancen, sie berücksichtigen auch die kulturelle Identität und schützen die Umwelt. Erfreulicherweise gibt es weltweit schon viele Ansätze in diese Richtung und meist sind die Einheimischen sehr motiviert, den Gästen die Schätze ihrer Kultur und Natur nahezubringen. Einen wertvollen Überblick, wie viele gute Projekte bereits realisiert werden konnten, bieten zum Beispiel mit Gütesiegeln ausgezeichnete Labels für nachhaltiges Reisen (siehe Box). So vorbereitet, können Sie sich schon jetzt auf Ihre nächste Reise freuen. ◆
Fasten bewegt vieles.
Fasten-Wandern-Wellness mit Ida Hofstetter
gute Hotels in Lipperswil TG, Serpiano TI, St Moritz GR, Morschach SZ, Flüeli-Ranft OW
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Am Ende der Welt fehlt es an allem.
Das ganzheitliche Gesundheitszentrum am Vierwaldstättersee
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16.-23.9. und 30.9. –7.10. im Wellness Hotel HöridirektamBodensee. EnergieBewusstseinsarbeit, Meditation, Qi Gong, Tanz etc. Fr.1170.-inkl.Kurs, Unterkunft. 052-741 46 00, www.fasten.ch
Ausser an uns.
Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung
Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:
Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.
Nächster Ausbildungsbeginn:
Samstag, 10. März 2018
«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»
Zentrum Jemanja
Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen
Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch
Weiterbildung zur psycholigischen Lebens- und Trauerberaterin / Berater
Ausbildungslehrgang
Modularer 3-jähriger Ausbildungslehrgang psych. Lebens- und Trauerbegleitung.
1. Ausbildungsjahr «Persönlichkeitsentwicklung», Start am 7. Oktober 2017.
Aktuell: Erlebnisreise auf der Insel Rhodos In Kleingruppen entdecken wir die Natur und erfahren mehr über unsere Persönlichkeit. Frühling 2018.
Der «Basistag» dient um verschiedenen psychologische Grundrichtungen und den Zugang zum eigenen Verhalten kennenzulernen am 16. September 2017.
Workshop «Trauerarbeit mit dem inneren Kind» am 23. und 24. September 2017. Sinnvolles Loslassen von Altlasten und neue Lebensfreude entdecken.
Weitere Workshop und Tagesseminare finden Sie unter: www.lequa.ch
Weitere Informationen und Beratung: LEQUA – Coaching und Schulung für Persönlichkeitsentwicklung und Trauerverarbeitung
Westbahnhofstrasse 6, 4500 Solothurn Tel. 032 621 03 05 www.lequa.ch / info@lequa.ch Ausbildungspartnerin des Trauerforums Schweiz – Deutschland – Österreich www.trauerforum.ch
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Leserbriefe
Sondermüll
« natürlich » 07 / 08-2017
Vielen herzlichen Dank dafür, dass Sie das Thema Amalgam aufgegriffen und uns Betroffenen so eine Stimme gegeben haben. Wir sind Tausende, aber of ziell gibt es uns Amalgamgeschädigten gar nicht. Dabei sind die körperliche und auch die nanzielle Belastung riesig. Als Kind wurde mir Amalgam en masse reingehauen. Mit noch nicht einmal 50 bin ich schwer daran erkrankt. Amalgamgeschädigte können nicht mehr so am Leben teilnehmen, wie sie es gerne möchten. Das Leiden ist zu gross. Es ist ein regelrechter Kampf ums Überleben. Weil es in der Schweiz damals keine entsprechenden Angebote gab, habe ich mich in Deutschland behandeln lassen – ich musste alles selber bezahlen, die Krankenkasse übernahm nichts. Wir Betroffenen fordern seit vielen Jahren ein allgemeines Verbot für das Gift, so wie es in anderen Ländern bereits der Fall ist. Leider nehmen uns weder Politiker noch Mediziner ernst. Umso wichtiger sind Beiträge wie der im « natürlich ». Frau Doris K., per Telefon
Ich bin seit zig Jahren Leserin Ihrer sehr spannenden Zeitschrift, danke. Besonders danken möchte ich für den Bericht über Amalgam und Co. Als Betroffene mit Quecksilbervergiftung kann ich Ihren Artikel sehr nachvollziehen. Abgemagert auf Haut und
Knochen ergab, nach langer Ungewissheit, eine Untersuchung auf Quecksilber einen sehr stark erhöhten Wert : 17-fach ! Die 18 Amalgamfüllungen wurden in stundenlangen Sitzungen entfernt, vor 22 Jahren leider noch ohne Schutz. Erst jetzt, nach so langer Zeit, haben sich die Werte verbessert. Ich verzichte auf alle folgenden Produkte, die oft Quecksilber enthalten :
• Meer sche, Meeresfrüchte, Meersalz, Algen, Carrageen ( E 407 ), E 400 und E 421, enthalten z. B. in UHT-Rahm, Glace, Mascarpone oder Zahnpasta.
• Import-Eier und -Ge ügel sowie Fertigprodukte mit Eiern wie Nudeln, Cremen, Glace oder Mayonnaise.
• italienische, spanische, kalifornische, australische Traubensäfte und Weine
• Haselnüsse
• Kokos ocken
• Margarine, gehärtete Fette
• Schokolade mit p anzlichen Fetten, Ovomaltine, Eimalzin
• Duschmittel mit Meeresmineralien oder -algen
• Thiomersalhaltige Impfstoffe
• Quecksilberhaltige Medikamente
Ruth Dubs, Stallikon
Lüstern ohne Reue
« natürlich » 07 / 08-2017
Michdünkt die Story über Sextoys geradezu provokativ gestaltet, sie gehört wirklich nicht in das « natürlich ». Das Patriarchat und die dekadente Gesellschaft machten die Frauen zu lüsternen, feilsten Dirnen ! Und es scheint, dass dieser Artikel dies unterstützen oder fördern möchte, unter dem Deckmantel : « Das Liebesspiel fair und ökologisch gestalten. » Würden Zahlen wirklich etwas über Natürlichkeit aussagen, wäre es heute auch natürlich, an Krebs zu sterben. Ethik und Liebe als Ausdruck der geistigen Schöpferkraft nden bei gemeinen Begierden keinen Platz mehr. Nein, es scheint sogar Spass zu machen, dass nun Frauen auch sexgeil sind, nebst dem, dass sie oft geschändet
wurden und auch heute noch werden. Selbst wenn Beate Uhse usw. glauben machen wollen, dass Geilheit gesund macht, gibt es genügend andere Stimmen. Es wird doch heute noch kaum jemand behaupten wollen, dass der masslos gesteigerte Geschlechtstrieb segensreich und fördernd sei ! Man weiss, dass die verschiedenartigsten Krankheitsbilder bei Frauen und Männern ihre Ursache in der sexuellen Entartung haben. Die Entschuldigung mit dem naturgewollten Trieb, wovon man das Recht auf Ausleben desselben ableitet, ist ja nur eine Verlegenheitsausrede. Das glauben gewöhnlich nur selbst Betroffene.
Ruth Kuhn, per E-Mail
Sextoys im «natürlich»? Zum ersten Mal seit Jahren hat mein Mann das Heft wieder einmal von vorne bis hinten durchgelesen. Der Beitrag war unterhaltsam und hat Spass gemacht. Gemeinsam haben wir gefunden: Macht weiter so. Das Leben besteht nicht nur aus Kräutertees und Wadenwickeln. Persönlich habe ich das «natürlich» auch früher schon als gutes Magazin empfunden, aber seit einiger Zeit hat es eindeutig den Geruch des Gestrigen abgestreift und ist modern und auch lustvoll geworden.
Verena Widmer, Bern
Briefe an « natürlich »
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an : leserbriefe@natuerlich-online.ch oder : « natürlich », Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Der Service Public der Schweizer Familie Der Service Public der Schweizer Familie
Gluschtige Grillrezepte oder mehr als 530 Feuerstellen im ganzen Land, die «Schweizer Familie» überrascht jede Woche aufs Neue. Kommen Sie jetzt auf den Geschmack, und gewinnen Sie fantastische Ferien mit Schweiz Tourismus im Wert von 2000 Fr. ueberraschend-anders.ch
Filme für die Erde Festival
Entdecken , was diesen Planeten bewegt : Am 7. Filme für die Erde Festival am Freitag, 22. September 2017 geben sechs hochkarätige Filme Einblick in das Thema Nachhaltigkeit. Das Festival findet in 17 Schweizer Städten und in Liechtenstein gleichzeitig statt und bietet neben den Filmvorführungen interessante Ausstellungen und gratis DVDs zum Weitergeben. Der Eintritt ist kostenlos ( Ausnahme Lunchkino ).
+ Das ganze Programm unter www.filmefürdieerde.org/festival
Eine Woche, ein Bett, viel Abwechslung
Die neue Reiseformel des Schweizer Spezialisten für begleitete Rundreisen hat es in sich : « Erlebniswochen » von Vögele Reisen erfreuen sich grosser Beliebtheit. Viel Freiraum für individuellen Genuss, keine Hotelwechsel und trotzdem hohen Erlebniswert dank spannenden Ausflügen. Eine Mischung, die den Nerv der Zeit trifft. Dank bester deutschsprachiger Reiseleitung vor Ort erfahren die Gäste viel über Natur, Kultur, Land und Leute. 14 verschiedene Destinationen wollen entdeckt werden – etwa die Naturparadiese Madeira, Süd-Sardinien, Nord-Korsika, Teneriffa, Apulien, Kroatiens Küste oder Mauritius.
+ Das vollständige Angebot stets aktuell auf www.voegele-reisen.ch/erlebniswochen
Fasten – und die Seele baumeln lassen
Wohlig warm mit einer tollen Aussicht auf Berge und See –so lässt es sich fasten und die Seele baumeln lassen. Wir bieten Ihnen die persönliche und ganzheitliche Auszeit. Bei uns im Kurhaus St. Otmar in Weggis geniessen Sie eine persönliche Betreuung und eine familiäre Atmosphäre. Wir bieten attraktive Fastenwochen für das persönliche Ich. Zusätzlich gibt es Kurse und Aktivitäten wie Yoga-, Qi-Gong-, Fastenwandern- oder Wohlfühl- und Verwöhnwochen. Ergänzt wird das Angebot durch verschiedene, spannende Abendkurse. Schon probiert ? Sie werden begeistert sein.
+ Mehr Infos unter Kurhaus St. Otmar, Weggis, Telefon 041 390 30 01 info@kurhaus-st-otmar.ch, www.kurhaus-st-otmar.ch
Einladung zur öffentlichen Fachtagung « Grenzen »
Die Fachschule LIKA für Atem, Beratung und Therapie feiert das 30-Jahr-Jubiläum. Wir bieten eine EMR-konforme Atemtherapieausbildung an, mit vielen Weiterbildungen und Kursen für Fachleute und alle Interessierten.
Besuchen Sie uns am 28. Oktober an unserer Fachtagung. Wir bieten :
• Referate und Workshops von Dr. Nick Blaser und Monica Strickler zu den Themen « Analoges und digitales IchGrenze-Bewusstsein » und « Das persönliche Wertesystem – der innere Wegweiser ».
• Workshop mit Roland Hirrlinger : « Embodiment –Sicherheitsgefühl und Selbstverteidigung ». Der Tag wird begleitet vom Philosophen Willi Fillinger.
Profitieren Sie vom Jubiläumsrabatt von 30 Franken bis 31.08. 2017. Unsere Schule befindet sich an der Aare im wunderschönen ehemaligen Dorfschulhaus. Genügend Parkplätze vor dem Haus, Bus ab Bhf Brugg jede halbe Stunde.
+ Infos unter LIKA GmbH, Stilli b. Brugg, Telefon 056 441 87 38 www.lika.ch unter Fachtagung
Indian Summer im Tessin
Im Herzen des Malcantone mit seinen goldgelben Kastanienwäldern, Aussichtsbergen und rauschenden Wildbächen liegt das typische Tessinerdorf Miglieglia. Dort befindet sich ein romantisches, kleines Hotel zum Abschalten und Ruhe finden – das « etwas andere » Albergo Casa Santo Stefano. Geeignet für Individual- und für Seminargäste.
Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2017 14.09.–17.09. Yoga-Weekend 17.09.–22.09. Yoga- & Herbstwanderferien
29.09.–01.10. Yoga-Weekend 01.10.–06.10. Wanderwoche 07.10.–08.10. Heissi Marroni mit E. Bänziger 08.10.–14.10. Yogaferien & Wandern im Herbst 22.10.–27.10. Yoga- & Herbstwanderferien
Rückschlüsse auf den gesamtheitlichen Zustand – körperlich wie emotional – können erfahrene Therapeuten anhand von Puls, Augen, Zunge und Erscheinung ziehen. So ist per Pulstastung etwa die Stärke der Abwehrkraft oder eine Organschwäche ersichtlich. Einen naturheilkundlichen « Diagnostik-Parcours », bestehend aus Zungen-, Puls-, Antlitz- und Irisdiagnose, bietet das komplementärmedizinische Zentrum Paramed am 20. September ab 19 Uhr ( Haldenstrasse 1, 6340 Baar ). Eintritt frei.
+ Anmeldung unter Tel. 032 626 31 26 oder per E-Mail an events@paramed.ch
Sinnieren und flanieren
Kommen Sie mit auf einen besinnlichen Spaziergang. Die EGK-Gesundheitskasse lädt dazu ein – und zwar zusammen mit prominenten Persönlichkeiten wie der Ex-Miss-Tagesschau Beatrice Müller, dem Sänger Gustav, der mehrfachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder oder der Sängerin und Tatortkommissarin Delia Mayer. Bei den rund eineinhalbstündigen Spaziergängen in Bern, Zürich, Düdingen, Martigny und Lausanne lässt sich entspannt mit Gästen und Gastgebern plaudern. Ein Spaziergenuss sondergleichen.
+ Alle Spaziergänge, Daten und Fakten unter www.sinnierenundflanieren.ch
Malen befreit die Seele
Malferien , Malwochenenden oder ein Workshop ? Mit der Mal- und Kunstoase Atelier Ruedi Keller ist das alles möglich. In entspannter und fröhlicher Atmosphäre lernen Sie, Ihre malerischen Vorstellungen mit Aquarell oder Acrylfarben zum Ausdruck zu bringen.
Gutes Essen und Besichtigungen von schönen und interessanten Orten gehören zum inspirierenden Programm.
• Malferien 2017
Tessin, Hotel al Ponte, Cademario : 21.–28. Oktober
• Malferien 2018
Tessin, Hotel Collinetta, Ascona : 11.–18. März Toscana, Villa Elena : 02.– 09. Juni Toscana, Hotel Belvedere : 23.–30. Juni
• Malwochenenden 2018 Schwarzwald, Hotel Rössle, Todtmoos : 06.– 08. April ; 18.–20. Mai ; 02.– 04. November.
+ Workshops 2018 : Alle Daten auf der Website Mehr Infos unter www.atelier-keller.ch, Tel. 061 851 45 97
Wettbewerbstalon
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Strasse PLZ
Lösung
Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen:
Lösung des Rätsels aus dem Heft 07/08-2017
Gesucht war: Sternschnuppe
Einsendeschluss ist der 28. September 2017. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
38. Jahrgang 2017, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 18 255 Exemplare
Leserschaft: 102 000 (MACH Basic 2017-1)
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch
Herausgeberin
AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61
Geschäftsführer
Roland Kühne
Redaktion «natürlich»
Postfach, CH-5001 Aarau
Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44
Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Markus Berger, Peter Jaeggi, Marion Kaden, Simon Libsig, Fabrice Müller, Eva Rosenfelder, Anja Speitel, Vera Sohmer, Heinz Staffelbach, Andreas Walker, Remo Vetter
Grafik/Layout
Rahel Blaser, Matthias Kuert, Fredi Frank
Copyright
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG
Das erwartet Sie im «natürlich» Oktober
Darm dran …
Der Darm gilt als Spiegel der Gesundheit –kränkelt er, ist der Mensch krank. Eine erfolgreiche Darmsanierung kann Leiden lindern und verhindern.
… und Darm drum
Blut- und Leberwurst, Gnagi, Rippchen und Speck – das Traditionsgericht liegt im «Nose to Tail»-Trend. Ein Stück über die Verwertung des ganzen Tieres.
Panikattacken loswerden
Jeder zehnte Schweizer hat eine Angststörung. Angst lähmt. Doch wie können sich Betroffene von Angst, Panik und Phobien befreien?
Kooperation mit Geziefer
Schon mal mit Ameisen üstern probiert? Heute schon die Schnecke geküsst? Die Kooperation mit Tieren erfüllt das Gärtnerleben.
«natürlich» 10-17 erscheint am 28. September 2017
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere PoetrySlams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
Der weisse Hai
Was tun, wenn einem die Angst vor grossen, bissigen Fischen den Strandurlaub vermiest ? Simon Libsig hat einen Ausweg gefunden.
Es ist eine angenehme Sommernacht, kaum Wind, der Mond scheint hell. Wir sehen einen langen Streifen weissen Strand und hinter den Dünen die Silhouetten von teuren Strandhäusern. Wir hören Gesang. Unterschiedliche Stimmen. Etwa ein Dutzend Jugendliche, junge Männer und Frauen, sitzen um ein knisterndes Lagerfeuer, einer spielt Gitarre.
Unbemerkt von den anderen, löst sich Christina aus der Gruppe, und zieht den schon reichlich angetrunkenen Tom mit sich. Er versucht sie zu küssen, aber sie lacht nur und duckt sich weg.
Das Lagerfeuer ist nun etwa zweihundert Meter entfernt. Christina steht auf einer Düne, sie betrachtet den Ozean und lauscht den sanften Wellen. Hinter ihr kraxelt Tom den Sandhügel hoch, ausser Form und ausser Puste. Als er oben ankommt, findet er nur noch Christinas Sommerkleid, ihr Höschen und ihren BH.
Christina ist schon unten am Ufer angekommen, sie rennt die letzten paar Meter, und taucht ein. Es ist kalt. Sie crawlt drauflos bis sich ihr nackter Körper an die Temperatur gewöhnt hat. Sie ist nun schon ein Stückchen weg vom Strand. Hier ist es tief – und dann sehen wir es.
Eine kleine Wölbung im Wasser, ein Kräuseln, nur wenige Meter von Christina entfernt. Eine Druckwelle hebt sie sanft aus dem Wasser und lässt sie wieder zurück gleiten. Wir sehen aufkeimende Angst in Christinas Gesicht. Oder war das Tom ? Sie lächelt, und blickt sich nach ihm um. Aber da sieht sie ihn am Strand, wie er mit seiner Hose kämpft, zu betrunken, um sie auszuziehen. Christina beginnt zu schwimmen. Dann erstarrt sie. Das Wasser vor ihr wölbt sich erneut. Die Wölbung rast auf sie zu. Jetzt sehen wir die Finne. Sie sticht immer höher aus dem Wasser. Und wir wissen, dass wir sterben.
Das ist die Anfangs-Szene von Steven Spielbergs Filmklassiker « Der weisse Hai », und ich habe sie gesehen als ich dreizehn war. Der Mann ist genial. Jetzt bin ich vierzig, und wenn ich im Urlaub am Meer bin, schwimme ich nie weiter als fünf Meter raus. Ich bleibe immer ganz nahe am Strand, ich muss auf jeden Fall bis zum Grund sehen können, obwohl ich ganz klar weiss, da ist kein Hai ! Ich habe eine latente Angst vor etwas, das es nicht gibt. Und so ein weisser Hai ist hartnäckig, hat er sich erst einmal festgebissen, schwimmt der nicht einfach so wieder davon.
In unserem Leben wimmelt es von weissen Haien und Steven Spielbergs. Es wird Zeit, den Kanal zu wechseln.
Vor den Sommerferien habe ich mir extra sämtliche Folgen von « Flipper » angeschaut. Zwar dachte ich danach nicht, als ich dann den Fuss ins Meer streckte, « oh wie schön, jetzt schiesst gleich ein netter Delphin aus dem Wasser, mit dem ich mich unterhalten kann », aber ich fühlte mich trotzdem irgendwie besser.
Leben heisst schwimmen, da kommen wir nicht drum herum. Aber es schwimmt sich viel angenehmer mit Delphinen als mit Haien. Selbst wenn wir die einen noch die anderen je zu Gesicht bekommen. ◆
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