Mit Tieren kommunizieren ist gar nicht so schwer 40
Herbst ist
… und es wird Zeit, aus Respekt wieder das ganze Tier zu essen 30
Oman – Rundreise
Erle ben Sie ein tr adit ionsreiches und modernes Sultan at
Si e st ar te n in de r pul si er end en St ad t Mu sc at un d pa ssie ren au f Ih re r Ru nd re ise fa sz inier en de Landschaften an der Küste sowie die ei nd ru cksvol len San ddün en um Wahiba Sands. Entdecken Sie au f dieser Reise die vi el en Kontra st e un d die Ku lt ur die se s beeind ruckend en Land es .
1. Ta g: Di re kt fl ug Zü ri ch – Mu sc at
2. Ta g: Mu sc at
In Mu scat be su che n Sie zu er st eine de r be ei ndr ucken dst en Mo sch ee n de r
We lt Au ss er de m ta uc he n Si e in da s Tr eibe n de s le bh af te n Mu tt rah So uks ein und se he n da s Ba it Zuba ir Mu se um sowie de n Al Alam Pa la st
3. Ta g: Mu sc at – Na kh al – Mu sc at Be such de r Nak ha l Fe stung Da s Fo rt lieg t am Fu ss e de s Nak ha l Be rg es, gele ge n inmi tten unzä hlige r Pa lmenha ine. We iter führ t Ih r We g du rc h da s Do rf zu de n sp ru de ln de n Al Thowar ah Qu elle n. Rü ck fa hr t nach Mu scat. Optional ha be n Sie die Ge le ge nhe it, an eine r So nne nunte rg angs Dhow Cr uise te ilzune hme n.
4. Ta g: Mu sc at – Su r We iter fa hr t Ri chtu ng Sur Si e ma ch en ei ne n Zw is ch en ha lt bei m Fi sc he rdo rf
Quir yat und Wadi Tiwi, de m Ba na ne nund Pa paya la ndgut Du rc h die he rr liche
La nds chaft de s au sgetro ck neten Flus sbett s Wadi Ar by n ge la ng en Sie zum Bimah Sink Hole. Am Abend ha be n Sie die Mö glich ke it am St ra nd au f Schil dk röte nsuche zu ge he n.
5. Ta g: Su r – Wa hib a San ds
In de r al te n Ha ndels sta dt ma ch en Si e eine Run dfa hr t und se he n u. a. die beka nn te Dh ow-Wer ft In de r wunde rschöne n Oa se Wadi Ba ni Khalid er le be n Si e eine ka rge, fe lsige La nds chaft, im Ko ntr as t zu natür li ch en, bl au -g rü ne n
Wa ss er be cken Fa hr t du rc h die Sanddüne n in die Wü ste vo n Wa hiba Sand s zu Ih re m Wü sten ca mp Genie ss en Sie die Atmosphäre wie au s 10 01 Nacht.
6. Ta g: Wa hib a San ds – Niz wa Au f de r Fa hr t nac h Nizwa be su che n Sie eine n Ma rk t, wo je de n Do nne rs tag Beduine n ih re Wa re ve rk au fe n. An sc hliess en d be sichti ge n Si e de n sc hö n re staur ie rten Ja brin Pa la st Finde n Sie de n
We g du rc h all die Zim me r au f da s Dach, um de n fa nt as ti sc he n Au sblick mi t Ih re r Fotoka me ra fe st zuha lten
7. Ta g: Niz wa – Je be l Sh am s Fr ühm orge ns fa hren Sie zu m be rü hm -
te n und tr aditio ne llen Vi ehma rk t. Be obac hten Sie da s re ge Treibe n de r Hä ndle r. Bevo r Si e in s Ge bi rg e zu m Gr an d Ca nyon fa hren, schlende rn Sie üb er de n fa rb en fr ohe n So uk und be su che n di e imposa nte Fe stung
8. Ta g: Je be l Sh am s – Mu sc at Au f de r Fa hr t nac h Mu scat Be such eine r Dattelpa lmpla nt ag e. We r die He imre is e antr it t, hat vo r de m Tr an sfer no ch et wa s Ze it zu en tspa nn en und si ch fr is ch zu machen Fü r Kunde n mit Badef er ie n-Ve rl än ge ru ng er fo lg t de r Tr an sfer nac h Mu ss anah
9. Ta g: Mu sc at – He im re ise od er Ba de fe rien-Ve rlän geru ng Um Mitternac ht Dire kt flug nac h Zü ri ch Kunde n mit Ve rlänge rung ge stalten Ihre freien Tage nach Be lieben
Das ist alles inbegrif fen
P Linienflüge mit SW IS S in Economy- Klasse
P Alle Flugnebenkosten
P Rundreise im klimatisier ten Reisebus sowie 4x4 Fahr zeugen
P 6 Nächte in guten Mittelklasshotels und 1 Nacht im Wüstencamp
P Am 8. Tag Tageszimmer vor Rück reise
P Täglich Frühstück, 1x Mitt ag- und 7x Abendessen
P Touristenvisum Oman
P Eintrit te und Besichtigungen gemäss Programm
P Beste Betreuung durch unsere er fahrene Vögele Reiseleitung ab/bis Schweiz
P Zusätzlich Betreuung durch Deut sch sprechende Reiseleitung vor Or t
P Reiseunterlagen inklusive Reiseführer
Bei Verlänger ung
P Transfer s bei An- und Abreise
P 4 Nächte im 4-Sterne Hotel
P Täglich Frühstück und Abendessen
P Late Check- out bis 18 Uhr
P Betreuung durch Deut sch sprechende Reiseleitung vor Or t während den Transfer s
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Pr o Pers on im Doppelzimmer in Fr Rundreise 9 Tage / 7 Nächte Verlänger ung 4 Nächte
La ge: Die ansp re chende Hote la nlage li eg t di re kt am St ran d und in ei ne r se hr ruhige n Um ge bung. Tr an sfer ze it vo n Mu scat ca 90 Minu te n.
Ho te l: In ne n- und Au ss en poo l, Li ege n und So nne ns chir me 2 Re sta urants mi t internatio na le r Kü che, eine Lobbyloung e und eine Ba r. Zim mer (3 08 ): Die ange ne hmen und ko mf or tabl en Zim me r si nd gesc hm ack vo ll ei ng er ich te t mi t Bad,
Fö hn, TV, Klim aa nlag e, Te e-/K af fe eko cher, Ba lkon, WL AN und Miniba r. Sp or t: Fi tness ce nter, Te nnis, Be ac hvo ll ey ba ll Ge ge n Ge bühr : Mini go lf, dive rs e Wa ss er sp or ta rten
We ll ne ss : Di ve rs e Ma ss ag en, Beau ty Salon, Spa (g eg en Geb ühr)
Nich t in begr if fe n
• Einzelzimmer Rundreis e4 80.–
• Einzelzimmer zuschlag Verlänger ung 42 5. –
• Meer sicht Verlänger ung 75.– bis 14 5. –
• Ausf lug Dhow Cruis e6 9. –
• Versicher ung au f An fr age
• Kleingruppenzuschlag un ter 15 Pers onen mö glich
Inter ne t- Buchungsc ode: vr om an
Flüge mit Swiss
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Wa di Ba ni Kh al id
Na kh al Fe stun g
Liebe Leserin, lieber Leser
Läuft Ihnen beim Anblick von «Blut und Leberwurst» das Wasser im Mund zusammen – oder dreht sich Ihnen der Magen um ? Und wie sieht es bei Läberli, Nieren, Herz, Lunge und Zunge aus? Bei dieser Frage steigen jetzt wohl auch viele der «Blut- und Leberwurst »-Liebhaber aus. Aber warum sollte es eklig sein, ein gemetzgetes Tier so vollständig wie nur möglich zu essen ? – Insekten sind ja auch im Trend . . .
Wenn wir schon Tiere ausschliesslich für unsere Lust auf Fleisch züchten und töten, dann sollten wir es wenigstens mit dem nötigen Respekt tun. Und dazu gehört unter anderem, alles vom Tier zu essen – und nicht nur die ausgewählten Filetstücke. Wir, die Konsumenten von heute, essen nicht mal mehr einen Drittel vom Fleisch eines geschlachteten Tieres. Umgekehrt ausgedrückt: Würden wir wieder alles vom Tier verspeisen, müssten zwei Drittel weniger für unseren Hunger leiden und sterben. Das wäre bei Weitem wirksamer und hilfreicher als alle Bio- und Tierschutzvorschriften zusammen.
Ja sicher, wir könnten alle auch auf einen Schlag vegan werden, das wäre ebenfalls eine gute Lösung. Bis es aber so weit kommt, ist es schon mal ein Anfang, tierische Innereien nicht mehr nur als Schlachtabfall zu betrachten, sondern als wertvolle Nahrungsmittel, die richtig zubereitet ein kulinarischer Genuss sind. Passende Rezepte nden Sie ab Seite 34. Ich wünsche Ihnen einen bunten Herbst – und das in allen Geschmacks richtungen.
Herzlich, Ihr
Chefredaktor
Gesundheit
12 Natürliche Darmsanierungen
16 Wie Wärme-Kälte-Reize die Gesundheit stärken
Leben
50 Du Tubel ! Ich liebe dich – die Macht der Worte
20 Sabine Hurni über essbare Kosmetik
22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
25 Heilpfl anze des Monats: Gelber Enzian
Essen & Trinken
26 Kiwis aus dem eigenen Garten
30 Vom « Schnörrli » bis zum « Schwänzli »
34 Rezepte: Meisterstücke für Männer
Natur & Garten
36 Remo Vetter, der Herbst und das japanische ästhetische Konzept Wabi-Sabi
40 Kooperation mit der Natur: reden mit Schnecken
46 Zur schroffen Schrattenfl ue schweifen
56 Velo unter Strom: sicher unterwegs mit dem E-Bike
59
Gleichgewicht: Halten Sie die Balance
Plus
3 Editorial
6 Augenblick
8 Aktuell und Wissenswert
39 Markt-News
49 Wettbewerb
55 Gedankensplitter
60 Leserbriefe
61 Medien
62 Markt-Aktiv
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte Blanche
Kostbare Herbstblätter
Text : Hans Keller
Es soll ja in unserer verwöhnten Gesellschaft etliche Leute geben, die jährlich in Depressionen versinken, wenn sich der Herbst ankündigt. Aufwachen und Augen auf, möchte man ihnen zurufen ! Der Herbst glüht und schillert in allen Farben, in viele Früchte schiesst die letzte und süsseste Süsse und die schweren Trauben sind bald Wein. Summa summarum : Der Herbst ist eine geradezu dionysische Jahreszeit !
Spektakulär ist auch die Verfärbung der Blätter : die Wälder gleissen in Buntheit. Die Säfte der meisten hiesigen Laubbäume ziehen sich in die Wurzeln zurück, das Laub stirbt in Schönheit, fällt und wird zu Erde. Obschon es zahllose Malereien mit herbstlichen Motiven gibt, stellt das Werk « Feuilles d’Automne » ( Herbstblätter ) des Bieler Künstlers Philippe Robert ( 1881–1930 ) eine absolute Besonderheit dar. Robert stammte aus einer veritablen Maler-Dynastie: Sein Grossonkel Léopold Robert ( 1794–1835 ) erlangte als klassizistisch-romantischer Genremaler und Porträtist Berühmtheit ; Philippes Vater Léo-Paul ( 1851–1913 ) beschäftigte sich vorwiegend mit der Darstellung von Vögeln, und auch Philippes Brüder Paul Théophile und Paul-André machten sich als Naturmaler einen Namen.
Philippes querformatige « Feuilles d’Automne »Aquarelle entstanden 1908/09 und somit zur Blütezeit des Jugendstils, die er mit ostasiatischer Ästhetik verquickt hat. Herbstlicher Moder scheint einem förmlich als feiner Duft von den Ahornblättern in die Nase zu steigen ; zwischen dem rotbraun verfärbten, teilweise aber auch immer noch grünen Laub des Spindelbaums prangen zartrosa die Pfaffenhütchen, neckisch lugen die roten Beeren des Gewöhnlichen Schneeballs zwischen den verfärbten Blättern hervor ( Bild ) ; und natürlich hängen unter dem Weinlaub die Trauben : der Herbst ist eben auch späte Fruchtzeit.
In einigen Tafeln ging Robert einen Schritt über die reine Naturdarstellung hinaus Richtung Jugendstil-Ornamentik, welche die damalige Kunst, das Kunsthandwerk aber auch die Architektur stark beeinflussten. Robert brachte seine « Herbstblätter » 1909 im Eigenverlag heraus. Die Edition stürzte ihn beinahe in den Ruin, denn nur das bestmögliche Druckverfahren war ihm gut genug und die ersten Exemplare kamen in Büffelleder gebunden daher. Sein wertvolles Werk ist immer noch greifbar, wenn auch in weniger luxuriöser Aufmachung. Zudem können zahlreiche Werke der Robert-Familie im Neuen Museum Biel ( www.nmbienne.ch ) bewundert werden.
NEUROLOGIE
Kreuzworträtseln für mehr Grips
VIELE MENSCHEN lösen täglich Kreuzworträtsel – in der Hoffnung, dadurch ihr Gehirn fit zu halten. Dass sich die Mühe lohnt, beweist eine wissenschaftliche Untersuchung an der Universität Exeter und dem King’s College London. Die britischen Forscher werteten die Daten von mehr als 17000 gesunden Freiwilligen ab 50 Jahren aus. Dabei zeigte sich: Je regelmässiger die Teilnehmer Kreuzworträtsel lösten, desto besser schnitten sie bei Aufgaben zu Aufmerksamkeit, logischem Denken und Erinnerungsvermögen ab. Ihre Geschwindigkeit im logischen Denken und Genauigkeit beim Kurzzeitgedächtnis entsprach in etwa der Gehirnleistung von zehn Jahre jüngeren Menschen. MM
GE SUND HEIT
An Lärm gewöhnt man sich nicht Lärm erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Diabetes, wie zwei kürzlich vom Schweizerischen Tropen und PublicHealth Institut veröffentlichte Studien belegen. Demnach steigt das Herzinfarktrisiko ab einem Durchschnittslärm von 40 Dezibel um fünf Prozent an. Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken, steigt mit zunehmender Lärmbelastung stark. «Das Problem wird unterschätzt», sagt Studienleiter Martin Röösli. «Man hat das Gefühl, sich an den Lärm gewöhnen zu können – doch der Körper gewöhnt sich nicht an Lärm.» saldo/krea
Richtig inhalieren
Damit ein Asthma Medikament seine Wirkung entfalten kann, muss es tief in die Bronchien gelangen und dort für zehn Sekunden bleiben. Da jedoch 60 Prozent der Asthmatiker den Inhalator falsch anwenden, wirken die Medikamente nur eingeschränkt oder gar nicht.
SOZIALES
Sport im Verein tut der Seele gut WER IN EINEM SPORTVEREIN aktiv ist, tut damit auch etwas für sein seelisches Wohlbefinden. Dies ergab eine Metastudie an der Medizinischen Universität Wien. Die Wissenschaftler hatten zusammen mit der Österreichischen Bundes Sportorganisation 1685 Arbeiten zum Thema «Sportverein und Gesundheit » ausgewertet. Dabei zeigten sich weitere positive Effekte: So trägt eine aktive Mitgliedschaft im Sportverein schon in der Jugend zur Eingliederung in die Gesellschaft bei und schützt Jugendliche davor, auf die «schiefe Bahn» zu geraten. Zudem stärkt sie das Selbstvertrauen, insbesondere von Mädchen. Nicht zuletzt sind Sportvereinsmitglieder jeden Alters generell mit ihrem Leben zufriedener. Die Effekte sind laut den Studienautoren stärker als beim selbst organisierten Sporttreiben. MM
Wie es richtig geht, zeigen die Instruktionsvideos auf www.lungenliga.ch. pd
B-Vitamine erhöhen Lungenkrebs-Risiko
Männer aufgepasst: Wer längere Zeit die Vitamine B6 oder B12 hochdosiert einnimmt, kann sein Lungenkrebs Risiko deutlich erhöhen. Darauf deutet eine US Studie mit gut 77 000 Teilnehmern hin. Danach erhöhte die Einnahme dieser Vitamine die Lungenkrebsrate bei Männern um das Doppelte, bei männlichen Rauchern sogar um das Drei bis Vierfache, wie die Forscher berichten. Bei Frauen blieb diese zuvor unerkannte Nebenwirkung seltsamerweise aus.
Medizin Transparent
Avocados sind gefährlich
Eine Avocado liefert im Handumdrehen eine ganze Mahlzeit und strotzt vor Nährstoffen. Und dennoch ist es ein gefährliches Früchtchen: In
medizinischen Notfall praxen gehören Schnittwunden, die beim Versuch ent stehen, eine Avocado mit einem scharfen Messer zu halbieren, zu den häufigsten Verletzungen. Eine Anleitung wie man Avocados richtig aufschneidet findet man auf https:// de.wikihow.com.
Ars Medici/krea
Geografie verrät
das Alter von Viren
Um den Ausbruch von Epidemien besser zu verstehen, sind Kenntnisse über die evolutionäre Entwicklung von Viren über Raum und Zeit zentral. Populationsgenetiker der Universität Bern konnten nun mit einer neuen Methode zeigen, wie sich das Alter und der Zeitraum der Ausbreitung von Viren viel zuverlässiger als bisher bestimmen lässt. unibe.ch
GE SUND HEIT
Kürbis-Apotheke
Fruchtfleisch, Kerne und Öl der Beerenfrüchte schmecken nicht nur lecker, sie sind auch wirksame Naturheilmittel. Ja, Sie haben richtig gelesen: «Beerenfrüchte». Kürbisse zählen zu den Beeren, denn ihre Kerne liegen – wie bei kleineren Beeren auch – frei im Fruchtfleisch. Nicht alle Kürbisgewächse sind geniessbar. Zwar enthalten alle Sorten den Bitterstoff Cucurbitacin; doch in vielen alten Kulturpflanzen und in allen Zierkürbissen ist er hoch konzentriert, weshalb sie ungeniessbar sind. Auch bei den Speisekürbissen steigt der Anteil an Cucurbitacin mit zunehmender Reife. Deshalb sollte man Kürbis vor der Zubereitung immer roh verkosten: Schmeckt er bitter, sofort ausspucken und nicht verwenden! Zu den bekanntesten Speisekürbissen zählen der HokkaidoKürbis (mit Schale verwertbar), Butternuss, Muskat und Roter Zentner.
Warum Kürbis rundum gesund ist:
• Kürbisfruchtfl eisch steckt voller Carotinoide wie Alphaund BetaCarotin, Lutein und Zeaxanthin, die Immunsystem und Sehkraft stärken sowie als krebshemmend gelten. Kürbisfruchtfleisch ist mit 26 Kilokalorien pro 100 Gramm zudem sehr kalorienarm. Durch sein günstiges NatriumKaliumVerhältnis wirkt es sanft entwässernd. Manche Naturärzte empfehlen bei Wasseransammlungen im Körper einen Kürbistag: 1– 2 kg Kürbisfleisch mit etwas Milch oder Sahne zu einem Brei kochen und über den Tag verteilt essen. Die enthaltene Kieselsäure stärkt Bindegewebe, Haut, Haare
und Nägel. Eine regelmässige Kürbismahlzeit kann zudem einen Säureüberschuss des Körpers neutralisieren.
• Kürbiskerne sind besonders reich an Nährstoffen und enthalten Phytosterine, pflanzliche Hormone, die Entzündungen entgegenwirken und das Wachstum der Prostata verzögern. Kürbiskerne sind daher ein bewährtes Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Prostataleiden. Dazu täglich 1– 2 Esslöffel davon knabbern. Im Rahmen einer medizinischen Therapie kann – nach Absprache mit dem Arzt – die Einnahme eines höher dosierten Fertigpräparats aus der Apotheke sinnvoll sein. Kürbiskerne enthalten zudem Omega3Fettsäuren, die die Blasenmuskulatur stärken und so einer Blasenschwäche entgegenwirken können. Zink verbessert die Immunabwehr und ist wichtig für die Insulinproduktion, gesunde Haut, Haare und Nägel sowie die Gehirnleistung und Wahrnehmung.
• Kürbiskernöl hat einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche die Arterien schützen, zudem reguliert es den Cholesterinhaushalt. Das dunkelgrüne FeinschmeckerÖl ist durch seinen hohen Vitamin EGehalt gut geeignet zur Pflege trockener, rissiger, älterer oder strapazierter Haut. Auch bei Kopf oder Muskelschmerzen sind Einreibungen mit Kürbiskernöl einen Versuch wert. Bei Husten etwas Öl mit Zucker karamelli sieren und mehrmals am Tag einen Esslöffel davoneinnehmen.
Wichtig: Das Öl kühl und dunkel lagern. MM
Sterngucker
OKTOBER
Begegnung
von Mars und Venus
Im Oktober stehen Mars und Venus als Planetenpaar am Morgenhimmel. Der Höhepunkt dieser Konstellation ist am Morgen des 5. Oktober rund eine Stunde vor Sonnenaufgang am östlichen Horizont zu beobachten: Dann stehen die beiden Planeten so nahe beieinander, dass der Abstand kleiner ist als eine halbe Vollmondbreite. Venus als gleissender Morgenstern ist dabei deutlich heller als der fahle, rötlich leuchtende Mars.
Doch nur aus unserem Blickwinkel sind die beiden Planeten scheinbar nahe nebeneinander: Zum
Zeitpunkt dieser Konstellation ist die Venus 226 Millionen Kilometer, der Mars hingegen 380 Millionen Kilometer von uns entfernt. Solche Planetenbegegnungen – Konjunktionen genannt – waren früher bei den Astrologen wichtige Himmelszeichen, die sie richtig deuten mussten. So sollen zurzeit von Christi Geburt die Planeten Jupiter und Saturn sich innerhalb eines Jahres dreimal nacheinander auffällig genähert haben, was die Erscheinung des «Sterns von Bethlehem» erklären könnte.
Andreas Walker
MUSEUM
Naturfundbüro
Im Wald oder in der Stadt eine Feder gefunden, von der man gerne wüsste, welcher Vogel sie verloren hat? Oder gar auf einen rätselhaften Tierknochen gestossen? Seine Fundstücke kann man ins Naturmuseum Winterthur bringen, ganz nach dem Motto: «sammeln, mitbringen, vergleichen, anfassen, bestimmen und erforschen». Die von den dilettierenden Naturforschern mitgebrachten Fundstücke erweitern oft die bereits bestehende Sammlung von Objekten. In einem eigens dafür eingerichteten Labor stehen zur Untersuchung der Funde Lupen und Binokulare zur Verfügung und jeweils sonntags zwischen 10 und 17 Uhr kann man sich von Fachleuten beraten lassen. hk
Naturmuseum Winterthur, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
ESSEN
Ei, Ei, Ei, übertölpelt!
Wer zum Frühstück viel Eiweiss isst, lässt sich leichter über den Tisch ziehen. Herausgefunden hat das Psychologieprofessor Soyoung Park von der Universität Lübeck. Der Grund: Blutwerte verändern sich abhängig von unserer Nahrung. Und das hat Einfluss auf die Hirnfunktion. «Ob Sie Kohlenhydrate oder Proteine essen, verändert Ihr Denken und Handeln», erklärt Park. «Man sollte deshalb vorsichtig sein mit Ernährungsumstellungen wie etwa einer LowCarbDiät, da wir dann möglicherweise zu wenig Kohlenhydrate zu uns nehmen.» Und so leichter überlistet werden. GEO/krea
ENERGIE
Die Sonne schaffts!
Wachstum und Rentabilität der Photovoltaik übertreffen die Prognosen bei Weitem: Das Potenzial der Solarenergie wurde jahrelang drastisch unterschätzt – selbst in den Modellen der Klimaforscher und im Weltklimabericht. Sie galt als zu teuer und zu unzuverlässig. Doch inzwischen ist die Photovoltaik eine der am schnellsten wachsenden erneuerbaren Energien. Bis 2050 könnte sie weltweit 30 bis 50 Prozent des Strombedarfs decken, wie Forscher im Fachmagazin «Nature Energy» prognostizieren. scinexx.de/krea
TIPP DES MONATS
Wunder
Wasser
Wasser ist viel mehr als H 2 O. Massaru Emotos Wasserkristallbilder oder Alexander Lauterwassers Wasser-Klang-Bilder verdeutlichen es auf wunderbare Weise: Wasser reagiert äusserst sensibel auf die Umwelt – und ist unermesslich rätselhaft. Seine vielen ungewöhnlichen Eigenschaften überraschen auch immer wieder Experten. Erst vor wenigen Jahren hat einer von ihnen, Gerald H. Pollack, Professor an der Universität of Washington in Seattle, die sogenannte vierte Phase des Wassers entdeckt. Als Hauptredner des DreiLänderWasserkongresses 2017 referiert er an beiden Tagen darüber. Weitere Themen sind unter anderem «Kalte Fusion in lebenden Organismen», «Auswirkungen des Elektrosmogs auf die Wasserstruktur» oder «Lichtwasser revolutioniert die biologische Ernährung». Der Kongress wendet sich an Wissenschaftler, Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten, aber auch an interessierte Laien. Erstaunliche Einsichten aus der alternativen Wasserforschung sind garantiert
+ Drei-Länder-Wasserkongress
Energetisiertes und informiertes Wasser
Samstag, 14.10., und Sonntag, 15.10., ab 9 Uhr Bodenseeforum Konstanz Infos und Anmeldung: www.forumenergiemedizin.de
BIOPATENTE
Züchter dürfen
züchten
Die Europäische Patentorganisation (EPO) hat die Patentierung von konventionell gezüchteten Pflanzen und Tieren eingeschränkt. Sechs Jahren tobte am Europäischen Patentamt ein Streit zwischen den traditionellen Pflanzenzüchtern und der agrochemischen Industrie. Ende Juni hat das Amt zugunsten der kleinen und mittleren Züchter entschieden: Eine Pflanze, die mittels konventioneller Kreuzungszucht entstanden ist, darf in Zukunft nicht mehr patentiert werden – dies darf zukünftig ausschliesslich bei Pflanzen geschehen, deren Erbgut bewusst durch technische Methoden verändert wurde. nzz.ch/krea
100 JÄHRIGE DER
MEINT …
... so wird das Wetter im Oktober
Der September hat mit Hudel-, ja Unwetter aufgehört. Im Oktober setzt sich die heftige Phase noch eine Woche lang fort. Um den 7. wird das Wetter wieder besser, allerdings nur zögerlich. Vielfach ist der Himmel bedeckt; es bleibt zwar trocken, die Sonne zeigt sich aber nur noch spärlich. In den Nächten wird es frisch. Die letzten Oktobertage sind trüb und neblig.
Bauernregel Oktober
«Wenns im Oktober friert und schneit, bringt der Jänner milde Zeit.»
Statistiken zeigen, dass Oktobermonate, deren Mitteltemperaturen mindestens 1,5 Grad unter dem Durchschnitt liegen, in zwei von drei Fällen einen milden Januar und in drei von vier Fällen einen milden Februar nach sich ziehen.
+ Ob der 100-jährige Kalender recht gehabt hat, lesen Sie auf www.natuerlich-online.ch/wetter
Das Zentrum der Gesundheit
EINE GESUNDE DARMFLORA IST VORAUSSETZUNG, DAMIT IMMUNSYSTEM UND VERDAUUNG
GUT FUNKTIONIEREN – UND DAS WIEDERUM IST ENTSCHEIDEND FÜR UNSERE GESUNDHEIT.
DARUM KANN EINE DARMSANIERUNG BEI VIELEN
ERKRANKUNGEN VON GRUND AUF HELFEN.
TEXT: ANJA SPEITEL
DIE MODERNE MEDIZIN kann viel Grossartiges leisten, kein Zweifel. Und doch ist sie auch immer wieder machtlos, gerade bei Volkskrankheiten wie Arthrose, Migräne, Diabetes oder Allergien. Zwar können die Beschwerden häufig mit Medikamenten eingedämmt werden ; aber gegen die Ursachen können sie häufig wenig bis nichts ausrichten.
Das musste auch die Aarauerin Heidi Zell erfahren : Über Jahrzehnte litt sie unter schlimmster Migräne. « Mindestens einmal pro Woche hatte ich einen Anfall, der sich über zwei bis drei Tage hinzog », erinnert sich die heute 73-Jährige. « Oft konnte ich nur im verdunkelten Zimmer liegen, bei absoluter Stille. Ich habe es nicht einmal ertragen, wenn im Bad nebenan das Wasser lief. Es war die Hölle ! » Zell nahm starke Schmerzmittel, doch selbst die linderten die Migräneattacken nur so weit, dass sie den Alltag mehr schlecht als recht meistern konnte. « Schmerzen hatte ich dennoch – und sobald ich eine Attacke durchgestanden hatte, schlug die nächste ein paar Tage später zu », sagt Zell. Sie versuchte verschiedenste alternative Therapien und fand schliesslich durch regelmässiges Heilfasten einen Weg aus der Kopfschmerz-Spirale.
GESUNDHEIT BEGINNT IM DARM
Dank Fasten kein Kopfweh – das mag verwegen tönen. Aber der Darm ist für uns wie die Wurzel für einen Baum : Er ist nicht sichtbar, aber von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Ist der Darm geschwächt, so ist es auch der restliche Organismus. Das erkannte der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr schon vor über hundert Jahren. Er bezeichnete den Darm als « Wurzelsystem des Menschen ». Seine Therapieprinzipien : Schonung, Säuberung und Schulung des Verdauungsapparates, um ihn zur regenerieren, den Organismus zu entgiften und so Krankheiten vorzubeugen. « Im Darm lagern sich Giftstoffe an. Werden sie nicht entfernt, lagern sie sich irgendwann auch im Organismus an, etwa in den Gelenken, was zu schmerzhaften, degenerativen Erkrankungen wie Arthrose führen kann », erklärt Adrian Schulte, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte. « Eine Darmsanierung ermöglicht es dem Körper, alten Unrat und Giftstoffe loszuwerden. Zudem entzieht sie schädlichen Bakterien und Parasiten den Nährboden. » So werde das optimale Gleichgewicht der Darmflora mit 85 Prozent Laktobakterien und 15 Prozent Kolibakterien wieder hergestellt. Zivilisationskrankheiten könnten so vorgebeugt werden und unterschiedlichste Beschwerden sich bessern.
FASTEN KANN HEILEN
Dass sich eine Auszeit vom Essen positiv auf eine ganze Reihe unterschiedlichster Beschwerden auswirkt, belegen mittlerweile viele wissenschaftliche Studien. So lindert Fasten allerlei Schmerzerkrankungen, z. B. Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie und Migräne : Patienten brauchen während des Fastens weniger Schmerzmittel oder könnten ganz auf sie verzichten. Ähnlich sieht es bei Diabetes aus : Insulinpflichtige Patienten können nach einer Fastenkur teilweise aufs Spritzen oder Pillenschlucken verzichten. Auch Allergien, Bluthochdruck, Depressionen, Burn-out und Hautleiden vermag Fasten zu lindern – und natürlich zig Verdauungsprobleme, wie Reizdarm, Candida-Befall oder einen permanenten Blähbauch.
Heidi Zell machte mit 45 Jahren das erste Mal eine ärztlich begleitete Fastenkur nach F. X. Mayr. « Ich blieb für drei Wochen in einem Mayr-Zentrum in Österreich », erinnert sie sich. « Meine Migräne verschwand dadurch zwar nicht, aber ich spürte, dass mir die Entschlackung insgesamt guttat. Deshalb wiederholte ich die Kur jährlich. Nach dem dritten Aufenthalt nahmen meine Kopfschmerzen dann deutlich ab », berichtet die Rentnerin. « Nach sieben Jahren regelmässigen Fastens war die Migräne ganz verschwunden. Seitdem habe ich nie mehr einen Anfall gehabt. » Allerdings macht Zell nach wie vor jedes Jahr eine Mayr-Kur.
BAKTERIEN IM FOKUS
Der Darm wird kurz nach der Geburt mit Bakterien besiedelt. Seit wenigen Jahren ermöglichen uns moderne Analysemethoden einen genaueren Blick auf den Mikrokosmos Darm: Hundert Billionen Keime tummeln sich dort, insgesamt rund zwei Kilo schwer. Sie bilden ein topaktuelles Forschungsgebiet und fast täglich kommen neue Studienergebnisse hinzu. « Heute ist wissenschaftlich belegt, dass die Darmflora – also die im Darm lebenden Bakterien, wissenschaftlich als Mikrobiom bezeichnet – unglaublich stark mit dem Gesamtkörper vernetzt ist », weiss Simon Feldhaus, ärztlicher Leiter des Paramed-Kompetenzzentrums für Komplementärmedizin in Baar. « Im Darm werden zum Beispiel Hormone und andere Botenstoffe gebildet. 80 Prozent unseres Immunsystems befinden sich im Darm. Auch der Einfluss des ‹ Bauchhirns › auf die Psyche gewinnt an Bedeutung. » Durch diese Vernetzung auf allen Ebenen gebe es quasi keine gesundheitliche
Schmauen –die Kunst des Kauens
Ausgiebiges Kauen ist unverzichtbar, um die Speisen mechanisch so vorzube reiten, dass sie im weiteren Verdauungsapparat von den Bakterien abgebaut werden können. Nur dann profitiert der gesamte Organismus von gesundem Essen. Ausserdem ist unzerkleinerte Nahrung eine Belastung für Magen und Darm und es kommt zu Beschwerden wie Völlegefühl und Blähbauch.
Kleine Bissen nehmen und mitzählen, wie oft Sie kauen. Als ideal gilt, jeden einzelnen Bissen 40 bis 50 Mal zu « schmauen ». Denn das Essen sollte sich in einen vollkommen flüssigen Nahrungsbrei verwandeln, bevor es geschluckt wird.
Durchhalten, auch wenn Sie anfangs lediglich 15 Mal kauen schaffen sollten.
Die meisten schlucken das Essen fast unzerkaut. Durch konstantes Üben werden sie sich schnell steigern und nach rund drei Wochen gar nicht mehr anders können, als jeden Bissen gründlich zu kauen.
Denn erst dann schmecken Sie die Nahrung wirklich.
Zeit nehmen: Mindestens eine halbe Stunde sollte man sich pro Mahlzeit gönnen. Das bedeutet langsam essen und sich bewusst darauf konzentrieren.
Als Belohnung schenkt Ihnen der Körper mehr Vitalität und Lebensfreude!
+ Buchtipps
Adrian Schulte : « Alles Scheisse ! ? Wenn der Darm zum Problem wird », Scorpio Verlag, 2017, Fr. 26.90
Jörn Reckel, Wolfgang Bauer : « Darm krank –alles krank. Hilfe mit ganzheitlicher Therapie », Verlagshaus der Ärzte, 2016, Fr. 21.90
Simon Feldhaus ist Facharzt für Allgemeinmedizin sowie Heil praktiker und TCM-Therapeut bei der Paramed AG.
«DER DARM MUSS SAUER SEIN»
Herr Feldhaus, gibt es Frühwarnzeichen, wenn der Darm aus dem Lot gerät?
Ja, Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl oder Müdigkeit nach dem Essen. Auch Allergien, Infektanfälligkeit, Haut- und Schleimhautprobleme können auf eine gestörte Darmflora hinweisen.
Hängen Darmprobleme immer mit der Ernährung zusammen?
Natürlich. Eine basische Ernährung wird heute zu stark propagiert. Saure und fermentierte Lebensmittel sind aus der modernen Ernährung hingegen weitestgehend verschwunden, dabei sind sie zentral für die DarmGesundheit. Der Darm muss sauer sein, sonst kann er nicht richtig verdauen. Und der Mensch lebt nicht von dem, was er isst, sondern von dem, was er verdaut.
Können Sie konkrete Ernährungsempfehlungen für einen gesunden Darm geben?
Raus aus dem Basen-Wahn und zurück zur Vernunft. Das heisst, nicht dauernd basisch essen oder ständig Basenpräparate einnehmen. Sich auf alte Ernährungsgewohnheiten besinnen: Unsere Grosseltern haben noch Molke getrunken und ihr Gemüse mit Essig haltbar gemacht. Heute hingegen hört es schon bei den Silberzwiebeln oder sauren Gurken zum Raclette auf.
Sollte man täglich Saures oder Fermentiertes essen?
Möglichst schon, zumindest mehrmals wöchentlich. Mit einem Schuss Apfelessig oder Zitronensaft morgens und abends ins Wasser gelingt dies sehr leicht. Und trinken Sie mal wieder Sauermilch oder Kefir. Die Milchsäure ist sehr gut für den Darm. Zudem sollte man reichlich Ballaststoffe essen. Von ihnen ernähren sich die guten Bifidus- und Lakto bazillen im Darm.
Wie kann man den Darm noch stärken?
Zur Vorbeugung gesundheitlicher Störungen ist es sinnvoll, den Darm regelmässig zu entlasten. Am besten im Frühjahr und Herbst je einen Monat eine Kur durchführen. Das muss kein extremes Fasten sein. Man kann auch einfach eine Woche nur Gemüse essen, viel Kräutertee und Wasser trinken. Ab der zweiten Woche dann viele saure Lebensmittel verzehren. Auch macht es in dieser Zeit Sinn, Milch säurebakterien oder ein Mischprobiotikum einzu nehmen, also ein Präparat aus möglichst vielen verschiedenen Bakteriensorten. Auch nach jeder Antibiotika-Behandlung sollte man so verfahren, denn Antibiotika zerstören die im Darm lebenden Bakterien.
Störung, bei der eine Darmsanierung nicht von Nutzen sei. «Der Darm ist das Zentrum der Gesundheit und sollte viel öfter therapeutisch integriert werden.»
GUTE UND SCHLECHTE DARMBAKTERIEN
Bei einer Darmsanierung werden die im Darm lebenden Bakterien modifiziert, was Einfluss hat auf den ganzen Menschen. Im Verdauungstrakt unterscheiden wir grob zwei Arten von Bakterien : Die krank machenden Fäulnisbakterien ( Kolibakterien ) und die gesundheitsförderlichen Verdauungsbakterien, zu denen u. a. die Lakto- und Bifidobakterien zählen. Ihr gesundes Gleichgewicht ( 15 : 85 ) wird durch einseitige, zuckerlastige oder konservierungsstoffreiche sowie ballaststoffarme Ernährung gestört. Bei einer Darmsanierung kommen daher auch die « guten » Laktound Bifidobakterien zum Einsatz : « Wir nutzen aber nicht nur Probiotika, also Präparate aus Bakterien oder deren Bestandteile zur Beeinflussung der Darmflora, sondern es braucht auch immer Präbiotika als Nahrungsmittel für die Bakterien », sagt Feldhaus. Meist brauche es auch noch dritte Mittel, um das Milieu im Darm wieder zu normalisieren. Denn heute sei der pH-Wert im Darm bei den meisten Menschen viel zu wenig sauer, betont der Komplementärmediziner. Das dränge die Lakto- und Bifidobakterien enorm zurück und leiste den Fäulnisbakterien Vorschub. « Daher muss man zuerst dafür sorgen, dass das Darmmilieu wieder ins Saure verschoben wird. » Dazu verwendet er z. B. Milch-, Zitronen-, Essig- oder Huminsäure. « Ein saures Darm-Milieu ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für unsere Gesundheit »,
Inserat
betont Feldhaus. Es schafft optimale Wachstumsbedingungen für die positiven Darmbakterien. So regulieren sich die Keime im Darm schon von alleine recht gut in eine gesunde Balance. » Dafür könne jeder selbst viel tun und so der Entstehung vieler Erkrankungen vorbeugen ( siehe Interview auf Seite 14 ).
NICHT SELBST RUMDOKTERN
Will man jedoch bestehende Krankheiten über eine Darmsanierung lindern, ist eine individuelle Therapie durch einen geschulten Arzt festzulegen. Denn die Kombination aus entlastender Ernährung sowie der Gabe von Säuren, Pro- und Präbiotika muss im Verlauf der Behandlung immer wieder angepasst werden, wie Feldhaus erklärt. « Zudem sollte anfangs das Mikrobiom analysiert werden, um die Zusammensetzung der Bakterien im Darm genau zu kennen. » Und es braucht Geduld und Durchhaltevermögen : Je nach Erkrankung kann eine professionelle Darmsanierung bis zu sechs Monate dauern. Belohnt wird der Patient dafür mit Linderung quälender Symptome und mehr Wohlbefinden auf allen Ebenen. ◆
+ Links Internationalen Gesellschaft der Mayr-Ärzte : www.fxmayr.com
Paramed Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin : www.paramed.ch
Durchblutungsstörungen: Eingeschlafene Füsse können ein Warnsignal sein.
NICHTS FÜR WARMDUSCHER!
WÄRME-KÄLTE-REIZE MACHEN STARK UND GESUND, DAS WUSSTEN SCHON DIE RÖMER. BEI GRIPPEN UND ERKÄLTUNGEN SCHAFFT DIE HEILMETHODE LINDERUNG. SIE IST GÜNSTIG UND IM ALLTAG GANZ EINFACH EINZUSETZEN. Text: MARION KADEN
Der «Eismann» taucht immer wieder in den Medien auf: Der Niederländer Wim Hof (58) wird dann gerne mit seinen spektakulären Eiswasser-Aktionen vorgeführt. Er lässt sich beispielsweise in einen Bottich mit Eiswürfeln setzen und verbleibt darin stundenlang. Hof schwimmt auch lange Strecken unter geschlossenen Eisdecken hindurch oder veranstaltet einen Solo-Marathon in frostigen Regionen barfuss und mit nacktem Oberkörper. Mittlerweile hat der Extremsportler eine Fangemeinde und verdient sein Geld mit seinem Credo: Kälte macht stark, ist gesund und vorbeugend für die allgemeine Gesundheit.
Um dies zu beweisen, erklimmt Hof zusammen mit «normalen» Menschen den Kilimandscharo oder unternimmt mit ihnen Exkursionen in kalten Regionen, bei denen auch die Untrainierten höchst spärlich gekleidet sind. Eisbaden ist, wo immer möglich, selbstverständlich inbegriffen. Indem Hof an solcherlei Studien teilnimmt, bemüht er sich um eine wissenschaftliche Basis seines Tuns. Was Hof beweisen möchte, ist nicht etwa, dass er ein harter Hund ist, im Gegenteil. Seine Botschaft lautet: Jeder Mensch kann sich extremen Witterungen und eiskalten Reizen aussetzen. Und sollte dies auch regelmässig tun, zumindest in abgeschwächtem Masse.
Kältereize S chmerz- und entzündungshemmend
Hof liegt im Trend und hat berühmte Vorgänger: Sebastian Kneipp (1821–1897) beispielsweise, der als «Abhärtungsapostel» in die Geschichte einging. Vor ihm wiederbelebte Vincenz Priessnitz (1799–1851) traditionelle Kaltwasseranwendungen – denn schliesslich wusste man schon im Altertum von der heilsamen Wirkung der Kälte-Wärme-Reize des Wassers, wie das Frigidarium römischer Thermen belegt.
Beide Naturheilkundler haben leidvolle Erkrankungen durchgestanden. Kneipp hatte an einer schweren Lungenentzündung gelitten; von seinem Arzt ist er schon aufgegeben worden. Kneipp heilte sich selbst, indem er täglich in die eiskalte Donau stieg. Sein Zeitgenosse Priessniz entwickelte den Priessniz-Umschlag aufgrund einer eigenen lebensgefährli-
Das heilende Feuer des Fiebers
Naturheilkundlich orientierte
Menschen sehen im Fieber einen natürlichen Helfer bei der Bewältigung von grippalen Infekten. Aus ihrer Sicht sollte das «heilende Feuer» gefördert und im Krankheitsverlauf möglichst erhalten werden. Denn Fieber ist Ausdruck eines körpereigenen Abwehrmechanismus. Dieser Schutz ist natürlich, physiologisch und als komplexe Heilreaktion genetisch festgelegt. Dies gilt auch für Erwachsene, insbesondere aber für Kinder. Denn in der fieber-
chen Verletzung, die er sich bei einem Sturz vom Pferd zugezogen hatte. Eng anliegende kalte Tücher fixierten seine gebrochenen Rippen, eiskalte Umschläge regten einen schnellen Heilungsvorgang an. Hydro- («auf Wasser basierende») und kryotherapeutische («auf Kälte basierende») Massnahmen sind anerkannte Behandlungsformen auch in der modernen Medizin: Ganzkörper-Kältekammern beispielsweise werden mit ihren extremen Reizen bei rheumatischen Erkrankungen angewandt. Kälte-, Eispackungen, die Frottiertuchmethode (Handtücher in Eis-Salz-Wasser getaucht oder im Gefrierschrank gekühlt), Eismassage oder Kühlspray sind in der Rheumatologie oder Sporttraumatologie im täglichen Einsatz. Ebenso lindert äusserlich applizierte Kälte Schmerz von Migräne, Prellungen, Zerrungen oder Bänderrissen. Zudem wirkt sie ausgeprägt antientzündlich.
Wärmereize Durchblutungsfördernd und krampfl ösend Das Pendant zur Kälte ist die Wärme. Sie wirkt ebenfalls stimulierend und heilungsfördernd. Sie findet häufiger Anwendung, weil sie meist als angenehmer empfunden wird. So ist eine Wärmflasche quasi in jedem Haushalt zu finden und wird als probates, entkrampfendes Mittel zum Beispiel bei Menstruations- oder Bauchschmerzen eingesetzt. Während Kälteanwendungen primär die Blutgefässe zusammenziehen, das Blut quasi entweichen lassen, wirkt Wärme gefässerweiternd und damit lokal durchblutungsfördernd. Eine Wärme-Applikation kann ebenfalls schmerzlindernd wirken.
haften Auseinander setzung mit Infekten erlernt das Immunsystem wichtige immunologische Abwehrmechanismen zu aktivieren, um sich besser gegen schädliche Einflüsse zur Wehr setzen zu können. Fieber ist eine der effektivsten körpereigenen feurigen Unterstützungsmassnahmen zum Erwerb einer lebenslangen immunologischen Kompetenz. Der leider gängige und oft zu frühe Einsatz von fiebersenkenden Schmerzmitteln wie Paracetamol bei Kindern
(schon bei Ein- bis Zweijährigen!) bewirkt das Gegenteil: Der Anstieg von Allergien oder Erkrankungen in der Moderne wird mit dem Verlust der körpereigenen Abwehrkräfte in Verbindung gebracht. Auch wenn sich Eltern manchmal beunruhigt fühlen durch das Fieber ihrer Kinder: Fieber ist ein heilsamer Prozess, bei dem am Ende das Kind gestärkt hervorgeht, gestärkt für das ganze Leben. Fieber ab 39,5 °Celsius kann mit Essigsocken reguliert werden. Gefährlich wird es erst, wenn das
KÄLTE MACHT STARK!
Fieber auf über 41 Grad steigt oder das hohe Fieber trotz Massnahmen länger als 24 Stunden anhält. Beim Einsetzen von erstem Frösteln hilft es, sich zurückzuziehen. Ausruhen, viel Schlaf, vielleicht sogar Fasten – all dies unterstützt den Körper bei seiner Arbeit am meisten. Zudem kann er dabei durch Heiltees, Bildschirmabstinenz (Fernsehen, Computer, Handy) und Verzicht auf anstrengende körperliche Aktivitäten wie Sport unterstützt werden.
Anwendungen
DIE MEISTEN naturheilkundlichen Kälte-Wärme-Massnahmen sind kosten günstig und gut zu Hause durchführbar. Nachfolgend einige besonders einfache Anwendungen. Neben dem Genannten gibt es noch Wickel, Güsse, Packungen, Sitz- und Armbäder – allesamt Anwendungen, die Wärme-Kälte-Reize auslösen. Ausführliche Literatur steht zahlreich zur Verfügung, die a) anleitet b) die genauen Behandlungen und Indikationen bei medizinischen Anwendungen aufführt. Wer sich ins Thema einarbeitet und ausprobiert, wird spannende Selbsterfahrungen machen.
Wärm asche
Temperaturen zwischen 50–80 °Celsius reichen aus. Wird kochendes Wasser eingefüllt, sollte ein schützendes Handtuch um die Wärmflasche gelegt werden.
Einsatz: Bei Menstruations- sowie sonstigen krampfartigen Bauchschmerzen (Blähungen), Kältegefühlen und seelischem Unwohlsein.
Wannenbäder
Temperaturen bis 36, höchstens 38 °Celsius bei maximal 15 Minuten. Anschliessend sollte man gut eingewickelt eine halbe Stunde ruhen. Der Körper benötigt Ruhe, um die Heilreize verarbeiten zu können.
Einsatz: Muskellockerung, Aufwärmung, psychische Entspannung. Badezusätze sorgen über die Haut sowie Atemwege für zusätzliche Wirkung. Arnika bei stumpfen Verletzungen, Hämatomen, Überanstrengung. Baldrian bei Schlaflosigkeit und nervöser Unruhe. Pfefferminze, Fichten- und Kiefernnadel für Erkältungsbäder, bei Wechseljahrsbeschwerden sowie Katarrhen der oberen Luftwege. Rosmarin als anregendes Bad, bei spastischen Kreislaufstörungen, Weichteilrheumatismus und Quetschungen.
Ansteigendes Fussbad
In einer Fusswanne beginnend mit 35 °Celsius warmem Wasser, anschliessend langsam mit heissem Wasser auffüllen bis maximal 45 °Celsius. Insgesamt höchstens 15 MinutenFussbäder nach Kneipp reichen bis unter die Knie.
Einsatz: beginnende Infekte, Durchblutungsstörungen und kalte Füsse, zur Entspannung.
Kälte (lokal)
Eiswürfel in ein Leinenhandtuch füllen, zubinden und dann direkt auf die schmerzenden Körperregionen legen. Dasselbe gilt für Gelkissen, die im Gefrierfach gekühlt werden. Eis oder Gelkissen werden zwischen 5 bis maximal 20 Minuten angewendet. Aufhören bei Wärmebedürftigkeit oder Schmerzempfindungen.
Einsatz: Bei Schwellungen, Zerrungen, Verletzungen von Bändern, Sehnen, Muskeln, Entzündungen von Gelenken, Sehnenscheiden, Schleimbeuteln.
Eispackungen bei Migräne: Eiswürfel (in Leinen wie oben) und eine Minute auf Stirn, Schläfen oder in den Nacken legen. Kurz Pausieren und zirka dreimal wiederholen. Im Allgemeinen haben Migräne-Betroffene ein gutes Gespür, wie lange die Reize ihnen gut tun. Wenn kein Eis verfügbar ist: kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen.
Beim Auseinanderhalten der jeweiligen Anwendungen gilt: Kälte hilft schnell bei Problemen wie akuten Verletzungen oder Entzündungen. Wärme hingegen wirkt wohltuend und entkrampfend bei Muskelverspannungen oder bei Kopfschmerzen, die durch körperliche oder psychische Belastungen entstehen.
Bei der Wärmetherapie sollte aber nicht nur an Wasseranwendungen gedacht werden: Welche wohltuenden Wirkungen die Sonne auf Körper und Seele hat, stellen wir besonders im Frühjahr fest. Aber auch die Herbstsonne ist eine Wonne: Wenn die Strahlen erwärmend auf die Haut fallen, wird deutlich, welche Lebensgeister ein Sonnenbad zu wecken vermag. Zusätzlich zur Produktion des überlebenswichtigen Vitamins D bringen regelmässige Sonnenbäder wohltätige Wärme in die Tiefe des Körpers. Die medizinische «Kopie» von heilsamem Sonnenlicht, die immer noch weitverbreitete medizinische Mikrowellenbestrahlung, kann – genauso wie durchwärmendes Sonnenlicht – eine Wohltat sein, zum Beispiel bei chronischentzündlichen Gelenkerkrankungen. Akute und chronische Infektionen der oberen Atemwege reagieren hingegen – in lichtarmen Jahreszeiten – oft recht gut auf durchwärmendes Rotlicht.
Kaltduscher leben gesünder Doch zurück zu den eingangs erwähnten gesundheitsfördernden Effekten von Kälteanwendungen: «Eismann» Hof wird oft als kleine Sensation wahrgenommen – wärmeverwöhnte moderne Menschen stellen sich dann doch lieber unter die warme Dusche. Dabei hat kaltes Duschen zahlreiche gesundheitliche Vorteile: Die immunstimulierende und durchblutungsanregende Wirkung von kaltem Wasser ist sogar schulmedizinisch anerkannt. Leider spielen Gewohnheiten oder Bequemlichkeiten bei den meisten Menschen eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung von Kältereizen. Doch wie wäre es, wenn dem Warmduschen ein ordentlicher kalter Schauer folgt? Zur Eingewöhnung können gesunde Menschen den kalten Wasserstrahl zuerst vom linken Fuss aufwärts zum Herzen, dann vom rechten Fuss aufwärts zum Herzen führen. Danach folgt das kalte Abduschen von der linken Hand über den Arm zum Herzen hin (gleiches Prozedere rechte Seite). Eine tiefe, regelmässige Atmung ist wichtig und hilft bei der Überwindung der Kälte. Nach diesem «Vorspiel» dann einmal ganz unter den kalten Wasserstrahl stellen und absolute Wachheit ist garantiert. Dieses kleine Morgenritual steigert nicht nur die allgemeinen Abwehrkräfte ge-
gen Infekte oder Erkrankungen verschiedener Art; langfristig angewendet sorgt es auch für eine gute Hautdurchblutung: Das Bindegewebe wird straffer, die Haut rosiger und schöner – und das ohne teure Pflegeprodukte. Die können ohnehin weggelassen werden, da die Talgdrüsen der Haut die Rückfettung übernehmen. Wer dann noch das Duschwasser nur abstreift, wie es schon Kneipp vorgeschlagen hat, und sich durch die Luft trocknen lässt, verstärkt den gesundheitsfördernden Effekt.
Überheizte Räume sind ungesund
Eine weitere Massnahme ist regelmässiges Saunieren. Gemeint ist dabei nicht das Wohlfühl-Wellness-Saunieren light, sondern das richtige Saunieren mit dazugehöriger bewusster Nutzung von Eiswasserbecken. Das Immunsystem kann auch durch morgendliche, tägliche Reize beim Tautreten auf kühlem Rasen auf Trab gebracht werden, oder im Winter durch barfüssiges Laufen im Schnee. Dabei ist es wichtig, immer gut durchgewärmt zu starten und auch danach für warme Füsse zu sorgen. Gerade in der dunkleren Jahreszeit stärkt es die Gesundheit, wenn man möglichst viel Zeit draussen verbringt, auch wenn es garstig ist.
Das Leben in überheizten Räumen hingegen ist auf Dauer nicht gut für den Organismus. Durch Studien belegt ist, dass niedrigere Raumtemperaturen den Stoffwechsel ankurbeln.
Kamillosan®
So muss der Körper eigene Energien aufbringen, um den Organismus warmzuhalten. Besonders gilt dies für die nächtliche Ruhe: Ein ungeheiztes Schlafzimmer ist gesund, ein überwärmtes kann krank machen. Das kommt nicht von ungefähr. Es ist höchstens ein paar Jahrzehnte her, da spielte sich das Leben im Winter in der geheizten Küche ab. Schlafzimmer, Toilette, Flure oder sonstige Räume blieben ungeheizt. Auch das Holen von Wasser, Holz zum Heizen, die Versorgung der Tiere in den Ställen wurde meist ohne das Überziehen von extra Kleidung erledigt. Der menschliche Körper wurde folglich im Laufe des Tages vielfach natürlichen Wärme-Kälte-Reizen ausgesetzt, was die Abwehrkräfte stetig stimulierte. Wir wollen jene Tage nicht verklären. Aber die Besinnung auf eine natürlichere Lebensweise mit allenfalls künstlich hergestellten thermischen Reizen ist dem menschlichen Organismus dienlich. Sie beugt Krankheiten vor. Und fördert nicht zuletzt das körperlich-seelische Wohlbefinden. Der «Eismann» kann’s bezeugen. ◆
+ Buchtipps
Ralf Simon «Wärme, Kälte, Bäder –Was können sie bewirken? Einsatz und Effekte traditioneller physikalischer Heilweisen», Shaker Media Verlag, 2017, Fr. 24.90
Maya Thüler «Wohltuende Wickel: Wickel und Kompressen in der Kranken- und Gesundheitspflege», Thueler Maya Verlag, 2013, Fr. 38.90
Vreni Brumm, Madeleine Ducommun-Capponi «Wickel und Kompressen. Alles Wissenswerte für Selbstanwendung und Pflegepraxis», AT Verlag, 2011, Fr. 33.90
Die Kraft der Manzana-Kamille
• Kamillosan Creme und Kamillosan Salbe: Bei Schürfungen, Kratzwunden, aufgesprungener Haut.
• Kamillosan Ocean Nasenspray: Zur Reinigung und Befeuchtung der Nasenhöhlen.
• Kamillosan Mund- & Rachenspray: mit entzündungshemmender, schmerzlindernden und antibakterieller Wirkung.
Dies sind Arzneimittel bzw. ein Medizinalprodukt. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage oder lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.
Inserat
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Sabine Hurni über . . .
. . essbare Kosmetik
Öle als Körper- und Gesichtspflege galten lange als unpraktisch und zu stark fettend.
Jetzt aber erobern natürliche Pflanzenöle die Kosmetikindustrie.
«Auf mein Gesicht kommen nur Pflegeprodukte, die ich auch essen könnte», erklärte mir kürzlich eine Freundin. Hand aufs Herz: Um diese Ideologie konsequent umzusetzen, müsste ich den Inhalt meines Badezimmerschränkleins fast vollständig entsorgen. Und dies, obwohl ich ziemlich konsequent auf Naturkosmetik setze. Viel zu suspekt klingen einige Inhaltstoffe in den Pflegecremes, um mit gutem Gefühl einen Löffel davon in den Mund zu schieben. Ganz so dramatisch hat meine Freundin es natürlich nicht gemeint. Doch der Trend geht in diese Richtung.
Naturkosmetik ist zwar schön und gut. Um aber wirklich ehrliche und transparente Kosmetikprodukte anzuwenden, ist weniger mehr. Es verwundert deshalb nicht, dass reine Pflanzenöle den Kosmetikmarkt erobern. Vom Gesichts über das Körper bis hin zum Abschmink oder Haaröl kann man sich von Kopf bis Fuss mit reinen Ölen pflegen. Nicht nur Naturkosmetikhersteller setzen auf den neuen Trend. Selbst namhafte Kosmetiklinien lassen das Öl wieder Öl sein, ohne es mit Wasser zusammen zu einer Creme oder Lotion zu emulgieren. Denn ein Öl emulgiert auf feuchter Haut von alleine.
Doch Öl ist nicht gleich Öl. Während sich gewisse Öle, wie zum Beispiel das Olivenöl, auf der Haut schlecht verteilen lassen und einen glänzenden Ölfilm hinterlassen, gibt es
andere, die gut einziehen und Feuchtigkeit spenden. Grund für die unterschiedliche Wirkung ist die Zusammensetzung der Öle, die aus verschiedenen Fettsäuren sowie aus Fettbegleitstoffen wie Squalen oder Phytosterol bestehen. Diese Fettbegleitstoffe bleiben allerdings nur bei schonender Herstellung erhalten.
Ein Olivenöl zum Beispiel besteht aus rund 80 Prozent Ölsäuren, welche sehr gut fetten. Zum Massieren, zur Herstellung von Seife oder als Einreibemittel bei Gelenkschmerzen ist ein solches Öl ideal. Zur kosmetischen Anwendung eignen sich hingegen Öle, die weniger fettend sind. Amarantöl zum Beispiel ist mehrheitlich aus Linolsäure oder Palmitinsäure aufgebaut und enthält zudem einen hohen Anteil an Fettbegleitstoffen, unter anderem Squalen und Phytosterole. Diese Inhaltstoffe machen das Öl weniger fettend, dafür feuchtigkeitsspendend und regenerierend. Auch Baobaböl aus den Fruchtkernen der rötlich braunen Früchte des Affenbrotbaumes enthält eher wenig Ölsäure und ist ein wunderbares Öl zur Pflege von trockener, feuchtigkeitsarmer Haut – besonders im Winter. Für die Pflege von Haaren und Haarspitzen eignet sich Brokkolisamenöl. Es glättet und pflegt die Haare ohne zu fetten. Sogar gegen fettige Haut und Akne können natürliche Pflanzenöle eingesetzt werden. Ideal ist in diesem Fall das Himbeersamenöl.
Um
diese Ideologie konsequent umzusetzen, müsste ich den Inhalt meines Badezimmerschranks fast vollständig entsorgen.
Der Exkurs zeigt, dass sich nicht nur Mandeln, Oliven, Sonnenblumenkerne und Rapssamen für die Ölproduktion eignen. Auch viele weniger bekannte Samen und Kerne lassen sich auspressen und zu wertvollen Ölen verarbeiten. Die Kosmetikhersteller mischen in der Regel verschiedene Öle, was einen Einfluss auf die Pflegewirkung und auf die Haltbarkeit hat. Während Basisöle wie Amarant, Baobab, Jojoba, Argan, Brokkolisamen und Kirschkernöl sehr stabil sind, verderben Öle wie Johannisbeersamen, Himbeersamen, Nachkerzen, Wildrosen oder Sanddornfruchtfleischöl viel schneller. Sie müssen zwingend mit einem stabileren Basisöl gemischt werden, damit sie haltbar sind.
Aber es geht natürlich auch rudimentärer. Zum Beispiel mit reinem Kokos, Oliven oder Sesamöl. Ein natives Kokosöl ist bei Zimmertemperatur fest, schmilzt aber sofort, wenn es mit der warmen Haut in Kontakt kommt. Es bewährt sich als Kälteschutz, bei trockener Haut zu Beginn der Heizperiode, trockenen Lippen oder generell bei geröteter, gereizter Haut, ja sogar bei Couprose, einer anlagebedingten Gefässerweiterung im Bereich des Gesichts. Es ist leichter, kühler und feuchtigkeitsspendender als Oliven oder Sesamöl und deshalb ideal für Menschen, die den öligen Film auf der Haut als eher zu schwer und zu nährend empfinden. Sesam und Olivenöl sind eher wärmende Öle, die bei Menschen gut ankommen, die schnell frieren, die Nerven stärken möchten und zu Muskelschmerzen neigen.
Man kann ein Öl als Schutzfilm benutzen indem man es auf die trockene Haut massiert, zehn Minuten einwirken lässt und danach duscht oder das Gesicht wäscht. Diese Selbstmassage eignet sich zur Reduktion von Stress, wenn die Nerven blank liegen oder die Gefühle durcheinander sind. Wem das zu umständlich ist, benutzt das Öl nach dem Duschen anstelle von Bodylotion. Oder zur Entfernung von wasserfestem MakeUp. Beziehungsweise nach dem Gesicht
SCHONEND / Argan- und andere Öle, die Basis von Kosmetikprodukten aller Art, können auch pur aufgetragen werden.
SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und Functional Food auseinander.
waschen anstelle einer Gesichtscreme oder ergänzend dazu. Damit die Öle gut emulgieren, sollte die Haut beim Auftragen noch feucht sein. So ist das Öl sehr ergiebig, zieht gut ein und hinterlässt ein wohliges Hautgefühl.
Und wenn wir schon dabei sind: Auch eine Seife ist nichts anderes als ein gehärtetes Öl. Vorausgesetzt man wählt das Produkt mit Bedacht. Es gibt kaum ein schonenderes Reinigungsprodukt als eine reine Olivenölseife. Sie besteht nur aus Olivenöl, etwas Natriumhydroxid für den Verseifungsprozess und ätherischen Ölen.
Öle bilden seit eh und je die Basis für die Herstellung von Kosmetikprodukten aller Art. Und zwar mit einem Minimum an Inhaltstoffen. Insofern hatte meine Freundin schon recht: Was innerlich gut tut, schadet auch der Haut nicht. Da wir in der Küche vorwiegend Pflanzenöle benutzen und auf keinen Fall verarbeitete Erdölerzeugnisse wie Paraffin, Vaseline oder Mineralöl, kann auch in der Körperpflege getrost auf diese Bestandteile verzichtet werden. Vor allem bei der Lippenpflege. Denn was wir auf die Lippen schmieren, ist ziemlich schnell verschluckt. ◆
Beratung
Baden in Ziegenmolke
Seit einem Monat nehme ich wöchentlich ein Molkenbad aus frischer Ziegenmolke. Seither hat sich meine Verdauung verbessert, der Körper verlangt mehr Flüssigkeit und ich habe nach jedem Bad einen Schweissausbruch, der zwei Stunden andauert. Ist das gesund oder soll ich aufhören damit?
M. L., Grabs
Ich hoffe, die Molke riecht nicht ganz so penetrant, wie ich mir das jetzt vorstelle. Aber Geruch hin oder her: Molke ist sehr basisch und entsäuert den Körper optimal. Nicht nur durch das trinken, sondern auch durch das Baden in der Molke. Dass sich der Stuhlgang normalisiert hat, ist schon mal ein guter Effekt. Der erhöhte Flüssigkeitsbedarf kann mit dem Schwitzen zusammenhängen. Hier ist wichtig, dass Sie die Flüssigkeit auch wirklich zuführen. Ich würde auf jeden Fall im Wochentakt weitermachen. Nicht häufiger. Es kann sein, dass die Schweissausbrüche mit der Zeit abnehmen.
Duschen Sie nach dem Baden kalt? Wie nach der Sauna? Wenn Sie sehr lange sehr heiss baden, heizt sich der Körper stark auf. Durch das Schwitzen versucht er sich zu kühlen. Wenn Sie nach dem Bad kalt duschen oder in einen Bach liegen, nehmen Sie dem Körper diese Arbeit ab. Aber grundsätzlich ist Schwitzen etwas Gesundes. Vorausgesetzt man trinkt danach genug Wasser oder lauwarmen Tee.
Umgang mit Stress
Meine Tochter hat in Stresssituationen oft eine Kiefersperre und kann den Mund kaum öffnen. Weshalb entsteht eine solche Blockade, was ist die Ursache, wie die Heilungsmöglichkeiten?
M. B., Grindelwald
Eine Kiefersperre kann entstehen, wenn die gesamte Gesichtsmuskulatur stark anspannt ist. Diese Spannung führt auch dazu, dass wir in Stresssituationen nachts mit den Zähnen knirschen. Ihre Tochter soll jeden Abend mit einem Pflanzenöl die Gesichtspartie rund um das Kiefergelenk massieren. Das geht am besten, indem man das Ohr zwischen Zeigefinger und Ringfinger legt und mit der flachen Hand von der Schläfe bis zum Kinn hoch und runter massiert. Zudem sollte sie sich die Wirbelsäule und das Kiefergelenk richten lassen. Das geht sehr gut mithilfe der sanften Wirbelsäulentherapie nach Dieter Dorn. Oder auch mithilfe der Osteopathie oder Craniosacral therapie. Ich mache auch gute Erfahrungen mit Bachblüten – einerseits zur Entspannung des Kiefergelenks, andererseits zum Ausgleich von Stresssituationen.
Das Allerwichtigste muss Ihre Tochter jedoch selber angehen: den Umgang mit Stress. Eine regelmässige Meditations- oder Yogapraxis, bewusste Entspannungsübungen oder das Erlernen von Mentaltraining können ihr helfen, in Zukunft mit dem äusserem Druck anders umzugehen. Wichtig ist bei all diesen Methoden, dass man sie regelmässig ausübt, damit sie im Notfall sofort verfügbar sind. Wer nie fünf Minuten still sitzt und bewusst atmet, wird es in Stresssituationen erst recht nicht tun.
Hautkrebs verhindern Ich hatte schon drei Melanome (schwarzer Hautkrebs), die alle per Operation entfernt werden konnten. Was bleibt ist ein ungutes Gefühl. Haben Sie Ideen, wie ich die Anfälligkeit für weitere Melanome redu zieren kann? Ich verwende Sonnenschutzcreme SF 50.
B. G., Bern
Der wichtigste Schutz noch vor Sonnencreme ist ein abdeckendes Langarmhemd, zudem sollten Sie den Kopf mit einem Hut schützen. Denn Ihre Haut sollte möglichst zu 100 Prozent vor UV-Strahlung geschützt sein. Sonnenbaden liegt nicht mehr drin. Um die Haut von innen her aufzubauen könnte ich Ihnen empfehlen, Leinölkapseln mit Vitamin K2 regelmässig einzunehmen. Achten Sie zudem darauf, dass Sie sich möglichst mineralstoffreich ernähren. Wichtig sind insbesondere die Vitamine A, D und C, sowie das Spurenelement Zink. Auf diese Weise stärken Sie Ihr Immunsystem. Eine Garantie gibt es nicht. Aber ich denke, mit diesen Massnahmen würden Sie einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung tun.
Wasser aus Pet
Ich hatte kürzlich eine Diskussion über die Wasserqualität. Es ging um stark kalkhaltiges Leitungswasser und um stilles Wasser aus der PET-Flasche. Abgesehen vom ökonomischen und ökologischen Aspekt: Welches Wasser würden Sie bevorzugen?
A. W., Langnau
Der Kalk im Leitungswasser ist für unsere Gesundheit kein Problem. Problematisch sind eher die Spuren an Medikamenten, Pestiziden und Hormo -
nen, die selbst mit besten Wasserfiltern nicht ausgewaschen werden können. Besonders in dicht besiedelten Gebieten wird das in den nächsten Jahren zu einer grossen Herausforderung werden. Auch nicht gesund sind Plastikpartikel aus PET-Flaschen. Spuren davon gelangen immer ins Wasser, besonders dann, wenn die Flaschen an der Sonne stehen. Bleibt noch das Brunnen wasser, das von einer eigenen Quelle gespeist wird. Das ist energetisch das beste Wasser, sollte aber regelmässig kontrolliert werden, da der Nitratgehalt in der Landwirtschaftszone rasch überschritten werden kann. Man kann es also drehen und wenden wie man will – die ideale Lösung gibt es nicht. Wir können eigentlich nur eines tun: Darauf vertrauen, dass unser Körper mit den Verunreinigungen zurechtkommt, die trotz strenger Kontrollen immer noch im Wasser sind.
Wasser hat offenbar ein «Erinnerungsvermögen». Und es reagiert auf äussere Einflüsse wie Musik – es bilden sich andere Kristallformationen, je nachdem ob man es mit Mozart oder Black Sabbath bespielt. Daraus folgt: Trinken Sie Ihr Wasser, egal aus welchem Behälter und woher es kommt, mit guten Gedanken; achten Sie darauf, dass Ihr Geist nicht von Wut, Negativität und Hass geprägt ist, während Sie trinken. Denn unser Körper besteht zu einem grossen Teil aus Wasser, das wir möglichst liebevoll, grossherzig und wohlwollend polen sollten.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
Gallenblase
Bei einer Untersuchung wegen Koliken wurden bei mir Gallensteine und eine verdickte Gallenblasenwand festgestellt. Da ich seit mehreren Monaten keine Kolik mehr hatte, möchte ich die Gallenblase noch nicht entfernen. Was könnte ich machen?
S. H., Konstanz
Die Gallenblase rebelliert bei sehr fettreichen Mahlzeiten. Es kann sein, dass Sie seit der Untersuchung nicht mehr ganz so üppig gegessen haben. Eine sehr wertvolle Heilpflanze für die Gallenblase ist die Schafgarbe. Trinken Sie in nächster Zeit täglich zwei Tassen Schafgarbentee. Zudem können Sie probieren, den Gallenstein mithilfe der Schüsslersalze Nr. 2, Nr. 7, Nr. 9, Nr. 11 und Nr. 23 abzubauen. Sie müssen von jedem dieser Salze drei Mal täglich zwei Stück einnehmen. Am besten aufgelöst im Schafgarbentee. Auch die homöopathische Behandlung kann erfolgreich sein. Die Gallensteine lösen sich zwar nicht auf, aber sie bleiben zumindest ruhig in der Gallenblase liegen.
Achten Sie generell darauf, nicht zu schwer zu essen. Rahm , Käse, Butter-Saucen sind tabu. Ebenso Gebäck, Kuchen, Gipfeli und Frittiertes. Bereiten Sie das Gemüse mit wenig Olivenöl zu und essen Sie eher mageres Fleisch. Generell sollte Ihre Ernährung aus viel Gemüse und Obst bestehen. Solange die Gallensteine in der Gallenblase bleiben, kann man jahrelang sehr gut mit ihnen leben. Wenn Sie allerdings häufig Koliken haben oder die Koliken ihre Lebensqualität stark einschränken, ist vielleicht doch eine Operation angezeigt.
GesundheitsTipp Oktober
Weihrauch bei Entzündungen
Den würzigen Weihrauchduft verbinden wir unweigerlich mit der Kirche. Aufgrund seiner wärmenden Eigenschaft ist der Weihrauch (Boswellia serrata) ein altes Heilmittel für viele Erkrankungen, die im Winter aufgrund der Kälte verstärkt auftreten. Er hilft bei Entzündungen aller Art, bei rheumatischen Beschwerden, Durchfall, Bronchialasthma und Morbus Crohn. So hilft der Weihrauch: Weihrauch enthält ätherische Öle, Harz und Boswelliasäure. Das macht ihn zu einem entzündungshemmenden, antibakteriellen, krampf- und schmerzlindernden Heilmittel. Das Weihrauchöl beruhigt die Nerven und wirkt entspannend. Da es gleichzeitig auch auswurffördernd und krampflösend wirkt, ist Weihrauch ein gutes Asthmamittel. Wie anwenden: Weihrauch kann innerlich (z. B. als Kapsel) wie auch äusserlich (als Salbe oder Öl) angewendet werden. Bei starken Entzündungen kann man bis zu 4 Gramm täglich einnehmen. Für ein Massageöl gibt man auf einen halben Liter hochwertiges Pflanzenöl ungefähr 40 Tropfen ätherisches Weihrauchöl. Dieses Öl macht Muskeln geschmeidig, wärmt und lindert Schmerzen.
Tipps rund um Weihrauch:
• Inhalation: Bei Entzündungen der oberen Atemwege sind Inhalationen mit Wasserdampf und einigen Tropfen ätherischem Weihrauchöl hilfreich.
• Räuchern: Mit Weihrauch kann man Räume ausräuchern. Der Rauch wie auch das ätherische Öl helfen beim Einstieg in die Meditation und können mediale Fähigkeiten fördern.
• Salbe: Salbe und Öl können hilfreich sein bei Psoriasis (Schuppenflechte) sowie bei Haut- und Muskelentzündungen aller Art.
Der Phönix für Ihre Gelenke*
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* Vitamin D und Zink tragen zur Erhaltung gesunder Knochen bei.
* Vitamin D trägt zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei.
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Naturärzte Vereinigung Schweiz
Beinaheallebewegen und«trainieren»täglich ihre Fehlhaltung,obimBeruf,inder Freizeit oder beim Spor t, ohne es zu wissen
Istdas Skelett nichtimLot,hat daszur Folge, dassdie Gelenke einer permanentenFehlbelastung ausgesetztsind, dies wiederum hat muskuläre Dysbalancenzur Folge,welche sich wiederum negativauf denenergetischen Kreislauf, dieFascien unddas Vegetativum auswirkenkönnen
DerWBA Therapeutkennt dieMöglichkeiten, derFehlhaltung entgegen zu wirken
* Kupfer trägt zur Erhaltung von einem normalen Bindegewebe bei.
Gelbe Enzian ist noch vor Wermut (Artemisia absinthium) die bitterste Heilp anze überhaupt. Sogar in einer Verdünnung von 1: 200 000 ist der bittere Geschmack noch wahrnehmbar. Stolz präsentiert sich die von Juni bis August gelb blühende Staude auf hoch gelegenen, kalkreichen, vollsonnigen Alpwiesen. Enzian ist eine geschützte P anze und darf deshalb nicht gep ückt oder ausgegraben werden. Man muss die Wurzel deshalb in der Apotheke kaufen, um eine bittere Tinktur oder einen Schnaps anzusetzen. Es ist schwer, die P anze im Garten zu kultivieren, ein Versuch könnte sich aber lohnen.
BITTERSTOFFE WIRKEN re ektorisch auf die Ausscheidung der Verdauungsdrüsen. Das heisst: Sobald die Bitterstoffe im Mund sind, wird mehr Speichel produziert, die Magensäfte werden aktiviert, die Bauchspeicheldrüse beginnt Enzyme auszuschütten und der Darm wird aktiviert. Sämtliche Verdauungsorgane machen sich bereit, ihre Arbeit zu tun. Enzian ist also ein wirkungsvolles Verdauungstonic. Doch er kann noch mehr. Die Bitterstoffe im Enzian helfen auch, das Blut zu reinigen, stärken die Abwehrkräfte, können Krämpfe lindern und spenden Kranken Kraft.
IN DER HAUSAPOTHEKE darf der Enzian nicht fehlen. Paracelsus hat schon geschrieben: Je kränker der Patient, desto bitterer soll die Medizin sein. Da Bitterstoffe in unserer Ernährung oft unterdurchschnittlich vertreten sind, ist die regelmässige Anwendung von Enzian sehr empfohlen. Wer ihn als Tee geniessen möchte, macht sich mit der geschnittenen Enzianwurzel über Nacht einen Kaltwasserauszug. Dazu setzt man einen Teelöffel Enzianwurzel in einer Tasse mit kaltem Wasser an. Am nächsten Tag kann man den Auszug vor den Mahlzeiten etwas wärmen und in kleinen Schlucken trinken. Einfacher geht es mit fertigen Tinkturen aus der Drogerie oder Apotheke, die man vor dem Essen als Verdauungshelfer oder nach dem Essen bei Völlegefühl einnimmt. ◆
HÄNDE WEG / Die bittere Alpenblume ist streng geschützt und darf nicht gepfl ückt werden.
Gutes aus Enzian:
Schnaps: Ein kleines Glas Enzianschnaps vor dem Essen bekämpft den Heisshunger und regt den Kreislauf an.
Tinktur: Wenn man die Wurzel in Kornschnaps mit etwas Honig ansetzt, erhält man eine ausgezeichnete Tinktur, die besonders älteren und nervenschwachen Menschen wieder auf die Beine hilft. Zwei- bis dreimal täglich 20 Tropfen in Wasser einnehmen.
Gewürz: Hildegard von Bingen schrieb: «Wer einen Schmerz am Herzen hat, als hinge sein Leben an einem Faden, der pulverisiere Enzian und esse das Pulver in Suppen oder trinke es mit Wein.»
Vorsicht: Enzian ist nicht geeignet bei zu viel Magensäure. Hier helfen eher Fenchel, Kamille und Melisse.
Text: SABINE HURNI
Globetrotter
Neuseeland war früher. Heute wachsen die meisten Kiwis vor allem in Italien. Aber auch hierzulande gedeihen sie in immer mehr Gärten. Bald ist wieder
Erntez eit.
Text: VERA SOHMER
Rebberge und Weintrauben – das verbindet man mit der Gegend rund um den Genfersee. Dass hier, unter freiem Himmel, seit mehr als zwanzig Jahren grüne Bio-Kiwis gedeihen, ist wenig bekannt und mag erstaunen. Aber wenn nicht hier, wo dann in der Schweiz? « Das milde Mikroklima und der sandige Boden sind ideal », sagt Dominique Streit. Die von ihm verwaltete, 14 Hektaren grosse Plantage in Allaman ( VD ) blieb dieses Frühjahr sogar vom Kälteeinbruch verschont. Andernorts hatte dieser grossen Schaden im Obstbau angerichtet.
Rund 350 Tonnen Kiwis p ücken Streit und seine Erntehelfer jedes Jahr im Herbst – etwa vier Millionen Stück. Von Hand. Die Früchte kommen dann mehrere Wochen lang zum Nachreifen in den Kühlraum, bei null Grad Celsius wandelt sich die Stärke in Zucker um, was wichtig ist für das Aroma. In der Waadt werden fast 80 Prozent der Schweizer Kiwis produziert; die decken allerdings nur fünf Prozent des Inland-Konsums. Die Schweizer Früchte sind in der Regel von Oktober bis März verfügbar. Das Gros der hierzulande angebotenen Kiwis kommt aus Italien, dem mit fast 390 000 Tonnen inzwischen weltweit grössten Kiwi-Produzenten, noch vor Neuseeland und Chile.
« Chinesische Stachelbeere »
Kiwis und Neuseeland – das war lange Zeit untrennbar miteinander verbunden – obschon das Lianengewächs ursprünglich aus China stammt und dort bereits vor tausend Jahren kultiviert wurde. Vor mehr als hundert Jahren bauten experimentierfreudige Gärtner zum ersten Mal Kiwis in Neusee-
land an. Damit legten sie den Grundstock für neue Kultursorten und Plantagen im grossen Stil. In der Anfangsphase war noch von der « Chinesischen Stachelbeere » die Rede.
Findige Marketingleute gaben der Frucht dann in den 1950er-Jahren den Namen Kiwi. Sie sollte damit international besser vermarktet werden. Die Rechnung ging auf. Und die Verknüpfung zum Herkunftsland lag nahe. Kiwi heisst schliesslich auch jener kleine Laufvogel, der als Nationalsymbol Neuseelands gilt. Seine Körperform und sein braunes Federkleid sind der Kiwi-Frucht verblüffend ähnlich.
Zurück zur Frucht. Pelzige, dunkle Schale, leuchtend grünes, mit schwarzen Kernchen gespicktes Innenleben : Als die Kiwi hierzulande in den 1980er-Jahren in Mode kam, mutete sie exotisch an. Die Art, sie zu essen – halbieren und auslöffeln – war ebenfalls ungewöhnlich. Und ihr Geschmack schwer einzuordnen, aber gerade deshalb interessant : herbsäuerlich, gleichzeitig süss und dabei erfrischend – das weckte Appetit auf mehr.
Winterharte Sorten
Inzwischen ist die Exotin zur Standardfrucht geworden und fehlt in kaum einer Fruchtschale. Auch Ernährungsberater haben sie auf dem Plan. Empfohlen wird vor allem im Winter der tägliche Verzehr ( siehe Box S. 28). Mit zwei Früchten pro Tag, heisst es, hat ein Erwachsener seinen Vitamin-C-Bedarf schon fast gedeckt. Wem die grüne Kiwi zu herb ist, kann es mit der goldfarbenen Variante versuchen. Sie enthält weniger Fruchtsäure und eignet sich auch für emp ndlichere Mägen.
Ebenfalls etwas milder und süsser ist die grüne « SommerKiwi », die Dominique Streit am Genfersee seit 2004 anbaut. Goldene Kiwis hingegen gedeihen in der Schweiz nicht. Sie sind sehr kälteemp ndlich und anfälliger für eine Bakterienkrankheit, die ähnlich verläuft wie der Feuerbrand bei Kernobst.
Auf der Suche nach einer für Balkon oder Garten? Dann kommen Mini-Kiwis infrage. Sie sind winterhart und wachsen unter anderem in der Ostschweiz, aber auch im Mittelland. Sie sind ein guter Snack für zwischendurch und unterwegs, denn die mirabellengrossen Früchte lassen sich gleich mit Schale verzehren. Und wer sich beim Biss ins weiche, aromatische Frucht eisch an Stachelbeeren erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch. ◆
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Der Kiwi
Eine Schönheit ist er nicht, der Kiwi. Sein schwanzloser Körper ist eigentümlich oval, das zottelige Gefieder erinnert eher an ein Fell als an Federn, mit den darunterliegenden verkümmerten Flügeln ist es ihm unmöglich, sich in die Lüfte zu schwingen. Und der Ruf des Vogels? Klingt wie das Grunzen eines Schweins. Die Neuseeländer sind trotzdem stolz auf ihren Sonderling – so stolz, dass sie sich selbst nach ihm benennen und ihn zum Nationaltier erkoren haben.
Rund um Kiwis
Kiwis im Garten : Kiwipflanzen sind zweihäusig, das heisst, aus den Blüten der weiblichen Pflanze entwickeln sich nur dann Früchte, wenn ein Bestäuber in der Nähe ist. Eine männliche Pflanze reicht in der Regel aus, um mehrere weibliche zu bestäuben. Ähnlich wie Reben zählt die Kiwipflanze zu den Schlinggewächsen. Ihre Früchte gedeihen an bis zu zwei Meter langen, einjährigen Trieben. Am besten wählt man einen warmen, windgeschützten Ort mit geringer Spätfrostgefahr. Geeignet sind Spaliere an Hauswänden oder Pergolen. Bei Lagen über 500 Meter sollten die Pflanzen mit Folien vor Frost geschützt werden. (Gut zu wissen : KiwiPflanzen riechen stark. Das kann auf der Terrasse oder beim Sitzplatz im Garten störend sein.) Mehr Infos : www.pflanzanleitung.ch
Kiwis im Winter : Vital-Kicks in der kalten und dunklen Jahreszeit gefällig ? Ganz einfach : regelmässig eine Kiwi auslöffeln. Sie enthält weit mehr Vitamin C als jede Zitrusfrucht, darüber hinaus Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Der Verzehr soll die Abwehrkräfte stärken sowie Erschöpfungs- und Schwächezuständen vorbeugen. Kiwis wirken zudem harntreibend und blutreinigend. Und sie sind, mit anderen Früchten, Gemüse und Kräutern kombiniert, eine optimale Dreingabe für Smoothies.
Kiwis im Quark : Ist durchaus schmackhaft, aber nur frisch zubereitet. Liegen die Fruchtstücke zu lange in Milchprodukten, entwickelt sich ein bitterer Geschmack. Verantwortlich dafür ist das vor allem in den grünen Kiwis enthaltene Enzym Actinidin. Es wird wirkungslos, wenn man die Stückchen kurz blanchiert. Goldene Kiwis enthalten nur wenig Actinidin und können problemlos mit Joghurt, Quark oder Rahm vermischt werden.
Kiwis als Verdauungshilfe : Actinidin spaltet Eiweiss und macht so proteinreiche Mahlzeiten besser verdaulich. Kiwis gelten zudem als Zartmacher für Fleisch. Dazu das Fleisch vor dem Braten mit der Schnittfläche einer Kiwihälfte bestreichen. Die Früchte aber nicht für warme Gerichte verwenden, denn auch durch längeres Erhitzen werden sie bitter.
Reifetest : In der Nähe von Äpfeln oder Bananen werden harte Kiwis innerhalb weniger Tage genussreif. Bei Zimmertemperatur halten reife Früchte etwa fünf Tage, im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu zwei Wochen. Reif sind Kiwis dann, wenn das Fruchtfleisch auf Druck leicht nachgibt. Die Schale sollte aber glatt und nicht schrumpelig sein.
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Ein Tier muss sterben, damit wir Fleisch essen können. Es ist ein Frevel, das Tier nicht ganz zu essen, mit Herz, Hirn und Hoden. Drum traut euch: schlemmt euch durch das kulinarische Abenteuer von Schnauze bis Schwanz. Die traditionelle Metzgete ist ein guter Anfang. .
: ANDREAS KREBS
Text
Mit einem Filet kann man Peter Bolliger nicht begeistern. Viel zu trocken und langweilig im Geschmack, wie die meisten sogenannten Edelteile, findet der Präsident des Vereins zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste (VBL), der laut seinen Statuten «die Förderung und Verbreitung des Metzgetewesens, im Speziellen der Blut- und Leberwürste» bezweckt. «Es gibt so viele gute Stücke in der Sau», sagt Bolliger, rühmt den Siedfleischsalat, den er vor sich hat, und schwärmt von Hals und Backen: «Das ist edel!» Allgemein hat knochennahes Fleisch besonders viel Geschmack, weiss der Connaisseur. Sein absolutes Lieblingsstück ist die Schulter des Rindes, die von einer dicken Sehne durchzogen ist. «24 Stunden bei 75 Grad schmoren. So geliert die Sehne, das Fleisch wird butterzart und bekommt einen unvergleichlichen Geschmack.» Bolliger, von Beruf Schreiner, ist leidenschaftlicher und, wie er selber sagt, sehr guter Koch. Er verwende nur beste Zutaten, betont er. «Ich will wissen, woher das Produkt kommt und wie das Tier, wie die Pflanze gelebt hat.» Bei der Sau weiss er das ganz genau: Seine Rose wächst bei einem befreundeten Schweinezüchter auf, in der Herde mit viel Auslauf.
Roses letztes Stündlein naht. Das Schwein hat 170 Kilogramm Schlachtgewicht, «zirka ein Drittel seines Gewichts ist verwertbares Fleisch», schätzt Bolliger. Er freut sich schon auf das Schlachtfest, auf die frisch zubereiteten Blut- und Leberwürste, das Metzgerbräusi und Chessifleisch, den Schinken, die Rippli und Gnagi, den grünen und geräucherten Speck, die Ohren, das Schnörrli und Schwänzli. Doch vor dem Schmaus kommt das Töten. Rose wird ahnungslos aus dem Stall trotten, der Störmetzger den Bolzenschuss setzen, den Luftröhrenschnitt machen, und Rose zuckend ausbluten.
«Das Tierwohl ist wichtig», sagt Bolliger, «und dass man möglichst das ganze Tier verwertet.» Mindere Stücke veredelt er zu Schmorbraten, Voressen oder macht Würste daraus, aus Innereien wie Herz, Lunge, Milz und Magen gibts einen deftigen Eintopf.
HAUTE CUISINE STATT HUNDEFUTTER
Unfassbare 60 Milliarden Tiere werden weltweit pro Jahr geschlachtet. Auch in der Schweiz ist Fleisch ein wichtiger ökonomischer Faktor: Rund 15 Prozent aller Arbeitsstellen hängen direkt oder indirekt mit der Fleischproduktion zusammen; Fleisch macht mehr als einen Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes aus; allein in den Haushalten wird jährlich Fleisch mit einem Gesamtwert von knapp fünf Milliarden Franken verzehrt – oder weggeschmissen. 2015 konsumierten Schweizerinnen und Schweizer 431 852 Tonnen Fleisch – 51,3 Kilo pro Person (ohne Fisch und Krustentiere). Das ist doppelt so viel wie 1950. Dafür werden hierzulande pro Jahr über 60 Millionen Tiere geschlachtet, 7000 in der Stunde. Jede Sekunde zwei Tiere, die für unsere Fleischeslust sterben! Doch selbst das reicht nicht: Filets, Steaks, Koteletts, Geschnetzeltes und Hühnerbrust werden zusätzlich importiert. Exportiert hingegen werden Köpfe, Füsse, Innereien oder auch Suppenhühner, hauptsächlich nach Osteuropa, Asien und Afrika, wo sie die Preise der dortigen Züchter kaputt machen. Allein von 2009 auf 2014 haben sich die Hühnerfleischexporte aus der EU nach Afrika von 199 000 auf 592 000 Tonnen verdreifacht.
Vom geschlachteten Tier landet nur etwa ein Drittel der essbaren Teile auf Schweizer Tellern. Innereien wie Euter, Nieren oder Pansen,
die anderswo auf der Welt hochgeschätzte Delikatessen sind, werden hier zu Heimtier- und Fischfutter verarbeitet oder zur Energiegewinnung genutzt. Dabei haben sie das Potenzial für die Haute Cuisine. Spitzenköche haben nie nur die vermeintlich edlen Teile verwendet. Das Thema «Edelstück» ist bei vielen Köchen sogar regelrecht verpönt, da die Herausforderungen, vor die sie das klassische Rindsfilet stellt, sagen wir: überschaubar sind.
«Die besten Restaurants verarbeiten schon immer halbe Rinder und nicht nur die Premium Cuts. Das ist beispielhaft! Es zeugt von der natürlichen Wertschätzung, vom Respekt vor dem Lebensmittel Fleisch und dem Tier, von dem es stammt», schreibt Ludwig «Lucki» Maurer, bayerischer Rinderzüchter und Koch, in «Rind complete». «Ein Tier zu schlachten und es im sprichwörtlichen Sinne mit Herz und Nieren, von der Schnauze bis zum Schwanz zu verarbeiten, ist kein Hype, sondern die einzige ethisch vertretbare Art und Weise, wie wir das Töten von Nutztieren rechtfertigen können.»
Nachhaltiger Fleischkonsum
ALBERT EINSTEIN hat gesagt:
«Nichts wird die Chance auf ein Über leben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.»
Gesund für Mensch und Umwelt sind:
• Weniger oder kein Fleisch konsumieren. Erwachsene in der Schweiz essen durchschnittlich 111 Gramm Fleisch pro Tag, das ist mehr als das Dreifache der empfohlenen Menge von 35 g pro Tag.
• Nicht nur «Edelstücke» wie Filet, Steak und Hühnerbrust essen.
• Den Metzger so lange nach Second Cuts wie Bavette, Fledermaus oder Bürgermeisterstück und nach Innereien fragen, bis er diese für Sie bestellt. Das schont erst noch die Haushaltskasse.
• Und löchern sie den Metzger (oder den Koch im Restaurant) ruhig: Von welchem Zuchtbetrieb stammt das Tier? Wie wurde es gefüttert und gehalten, wo geschlachtet?
• Direkt beim Züchter oder Jäger einkaufen.
• Zusammen ein Rind teilen: Bei kuh teilen.ch wird ein Tier erst geschlachtet, wenn es vollständig verkauft ist.
Leber
DIE LEBER enthält von allen tierischen Lebensmitteln die meisten Mineralstoffe und Vitamine, darunter A, B1, B2, C und D. Wichtig ist, dass sie frisch und richtig zubereitet wird: Zunächst eine Minute in heisses Wasser legen, dann die äussere Haut abziehen. Sehnen wegschneiden. Dann die einzelnen Leberlappen von der Spitze her quer in dünne Streifen schneiden. Erst nach dem nicht zu scharfen und zu langen Braten salzen, sonst verliert sie an Geschmack und wird zäh. Der mitunter etwas strenge Geschmack, besonders der Rinderleber, der von der Galle herrührt, wird abgeschwächt, wenn
Herz
DAS HERZ ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und eignet sich aufgrund seiner Struktur für die unterschiedlichsten Zubereitungen. Zunächst halbieren und wässern, dann grössere Blutgefässe und anderes Bindegewebe herausschneiden. Diese Teile können später scharf angebraten und mit Flüssigkeit abgelöscht zur Grundlage einer kräftigen Sauce werden. Das Muskelfleisch hat nach längerem Abhängen eine festere Konsistenz, wird aber beim Schmoren butterzart. Auch für den Grill eignet es sich, dazu sollte man vorgängig das anhängende Fettgewebe entfernen. Herz hat ähnlich wie Leber oder Niere einen eigenen kräftigen Geschmack, der an Wildfleisch erinnert. Das beste Herz stammt vom Kalb oder Lamm, aber auch Geflügelherzen sind für Ragouts gut geeignet. Schweinsherzen werden meistens zu Wurst verarbeitet.
Hirn
HIRN NUR GANZ FRISCH verwenden! Es ist besonders zart und wohlschmeckend, reich an Vitaminen und enthält am meisten Cholesterin aller Lebensmittel, etwa doppelt so viel wie Eigelb, dagegen einen nur geringen Kaloriengehalt. Hirn für mindestens eine Stunde wässern. Danach die dünne Haut abziehen und vorsichtig alle Blutgerinnsel und grösseren Adern entfernen; dabei darauf achten, dass die Struktur möglichst erhalten bleibt. Unter fliessendem Wasser spülen, bis das Gehirn weiss und rein ist. Nach Rezept weiterverarbeiten. Kalbs- und Hammelhirn ist im Geschmack dem Bries ähnlich, und wird von Feinschmeckern als Delikatesse geschätzt. Seit Oktober 2000 ist Rinderhirn zum Schutz vor BSE-Infektionen bei der Lebensmittelherstellung verboten.
Hoden
HODEN HABEN einen schwachen Eigengeschmack und eine weiche, an Bries erinnernde Konsistenz. Die Zubereitung ist nicht ganz ohne, auf Youtube gibt es gute Anleitungen («Hoden zubereiten» eingeben). Zuerst müssen die Häute entfernt werden. Dazu die Hoden vorgängig anfrieren, so lassen sie sich leichter schälen. Die äussere Haut einschneiden und wie ein Kondom abrollen. Die innere Membran mit der Messerspitze etwas lösen, mit den Fingern an der Membran entlangfahren und das Fleisch nach aussen stülpen; die Membran mit einem scharfen Messer vollständig abtrennen. Die Hoden in Salz wasser blanchieren und anschliessend nach Rezept weiterverarbeiten.
Nieren
ÄHNLICH WIE LEBER haben Nieren einen unverkennbaren Geschmack. Feinschmecker schätzen vor allem Kalbs- und Lammnieren. Rindernieren, die mitunter etwas streng schmecken, überbrüht man vorgängig kurz oder legt sie mindestens eine Stunde in Milch ein. Dann das anhaftende Fettgewebe, die Stränge und die Häute entfernen. In Längsrichtung halbieren, damit man sie gut waschen kann. Die grösseren Rindernieren vierteln. Danach mit einem Tuch trocken tupfen und an den Aussenseiten einige Male einschneiden, damit sie sich beim Braten nicht wölben. Nieren werden wie Leber erst nach dem Braten oder Kochen gesalzen. Nie in der Sauce kochen und nicht länger braten als notwendig, da sie sonst zäh und strähnig werden. Viele Gerichte be kommen einen besonders guten und kräftigen Geschmack, wenn man ein kleines Stückchen Rinder- oder Schweineniere mit verwendet.
Zunge
RICHTIG ZUBEREITET ist die Zunge zart wie Butter und von mildem, aber typischem Geschmack. Bevor sie allerdings gegessen werden kann, muss die Haut runter. Die Zunge dazu eine Stunde wässern. Danach mit Suppengrün und Gewürzen in Wasser aufsetzen und 3–4 Stunden leicht köcheln lassen; dabei muss die Zunge immer mit Wasser bedeckt sein. Nun die Zunge 10 Minuten in kaltes Wasser legen, dann die weisse Haut abziehen. Kalbsund Lammzungen können bereits vor dem Kochen gehäutet werden. Gewürfelt oder in Scheiben geschnitten heiss servieren, z. B. mit Rotweinsauce.
« Es wäre einem Tier gegenüber unanständig, es nicht von der Schnauze bis zum Schwanz zu essen. » Fergus Henderson, Autor von «The Complete Nose to Tail»
IN DEN TIEFEN DES SCHLACHTKÖRPERS
Würden wir sie möglichst vollständig aufessen, müssten weniger Tiere für uns sterben. Das würde die natürlichen Ressourcen schonen. Und das Portemonnaie. Das Abenteuer zwischen Kalbsbäckchen und Ochsenschwanz lohnt sich auch kulinarisch: Second Cuts, Kutteln, Milz und Nieren bringen Abwechslung auf die Teller. Und es wären erst noch gesund, sind doch gerade die Innereien reich an Vitaminen und Nährstoffen. Mit dem Genuss einer Blutwurst zum Beispiel kann der Tagesbedarf an Eisen mehr als gedeckt werden. Blutwurst. Die Königsdisziplin jeder Metzgete, die leider fast nur im Herbst und Frühwinter angeboten wird. Dabei wäre es sinnvoll, das ganze Jahr hindurch klassische Metzgete-Produkte zu kredenzen – so würde wenigstens ein Teil der Schlachtabfälle verhindert werden.
«Eine gute Blutwurst muss glänzen, wenn man sie anschneidet. Sie muss dich anstrahlen», sagt der Präsident des VBL, Peter Bolliger. «Je mehr uns serviert wird von Schnörrli bis Schwänzli, umso grösser ist unsere Freude. Gibts nur Blut- und Leberwürste, sind wir enttäuscht.»
Dennoch sei die Blutwurst, wenn sie in einen Naturdarm abgefüllt wurde, das Paradepferd, der grösste Genuss einer Metzgete: «Sehr filigran. Simpel zu machen und doch komplex.» Es brauche gutes, frisches Blut von einem gesunden Viech, das anständig gehalten und getötet wurde und dazu frische, am besten kuhwarme Milch; nicht zu viel Rahm, der überdecke die Aromen der Blutwurst und übermässige Feinheit verursache Langeweile; ein bedachter Umgang mit den Gewürzen. Mehr noch als die Blutwurst polarisiert die Leberwurst. Sie enthält vor allem Schwarte vom Kopf und sehnenreiches Muskelfleisch; der Leberanteil beschränkt sich in der Regel auf etwa zehn Prozent. Zu viel Leber macht die Wurst bitter. Und dann gibt es noch den Rosinengraben. Irgendwo im Aargau. Bolliger ist Aargauer, er meint: «Berner lieben Rosinen in der Leberwurst, Zürcher würden sie ausspucken.» Bolliger selbst ist pragmatisch: Er schätzt die Abwechslung. Mit oder ohne Rosinen, Hauptsache das ganze Tier – vom « Schnörrli » bis « Schwänzli ». ◆
+ Buchtipps
Fergus Henderson
«Nose to Tail», Echtzeit Verlag, 2014, Fr. 57.–Beef!
«Nose To Tail. Meisterstücke für Männer», Tre Torri, 2016, Fr. 52.–
Ludwig Maurer
«Rind complete from nose to tail – Das Kochbuch», Matthaes Verlag, 2016, Fr. 68.–
+ Links
Rezepte, Inspiration und Aufklärung www.natuerlich-online.ch
Der Konsumtippcleverevon BIOVISION
Die Haltung machts
121 kg Milch und Milchprodukte konsumierten wir in der Schweiz pro Kopf im Jahr 2015. Ein grosser Teil davon stammt von Schweizer Kühen, die, vor allem in der konventionellen Haltung, mit einem beachtlichen Anteil an Futter aus dem Ausland gefüttert werden. Die Herstellung der Futtermittel benötigt viel Platz, Wasser, Energie, Dünger und im konventionellen Anbau auch chemische Pestizide. Bei der Umwandlung pflanzlicher Kalorien in Milch geht Energie verloren und es entstehen schädliche Klimagase. Weniger Milchkonsum wäre daher besser für die Umwelt und das Klima.
Bio-Kühe sind fast täglich auf der Weide und fressen vorwiegend Gras, Kräuter und Heu. Kraftfutter, zum Beispiel Soja, darf nur beschränkt eingesetzt werden. Diese Tiere geben zwar weniger Milch als Hochleistungsrassen, sind aber resistenter gegen Erkrankungen, weil ihr Organismus nicht stets am Limit ist. Aufgrund der artgerechten Haltung und Fütterung haben sie meist auch eine längere Lebensdauer.
Nicht nur für die Kuh lohnt sich Bio, sondern auch für den Bauern: Bio-Milch erzielt nämlich einen höheren Produzentenpreis als konventionelle Milch, deren Herstellung heutzutage kaum mehr rentabel ist.
Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch
Bratwurst
Zutaten für etwa 15 Würste
300 g mageres Schweinefleisch (z.B. aus der Schulter)
300 g Schweineherz
400 g Schweineleber
250 g Schweinebauch
3 grüne Pfefferkörner
1 Pimentkorn
1 Msp. gemahlener Zimt
2 Wacholderbeeren
4 Nelken
1 Lorbeerblatt
35 g Salz
1 EL gehackte Petersilie
1 EL gehackter Thymian
1 EL gehackter Rosmarin
2,5 m gewässerte Lammsaitlinge (20 / 22 Kaliber)
Zubereitung
Fleisch, Herz, Leber und Bauch von Sehnen und Knorpel befreien, alles in Würfel schneiden und für etwa 1 Stunde kühl stellen. Alle Gewürze in einem Mörser oder einer Gewürzmühle zerkleinern. In einer Schüssel Herz und Schweinefleisch mit dem Salz verkneten; Leber, Schweinebauch und die restlichen Gewürze untermischen, die Kräuter zugeben und alles durch die feine Scheibe eines Fleischwolfs drehen. Die Masse so lange kneten, bis sie eine gute Bindung erhält. Mithilfe eines Wurstfüllers die Masse in die Saitlinge pressen und etwa 80 g schwere Würstchen abdrehen. Die Bratwürste entweder direkt auf dem Grill oder in der Pfanne braten oder portionsweise in Vakuumbeutel geben und einfrieren.
+ Buchtipp
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«Nose to tail»
Gefüllte Milz Für 4 Personen
1 möglichst dicke Rindermilz (etwa 700 g)
500 g Hackfleisch vom Rind
200 g gekochter Reis
2 gewürfelte Zwiebeln
2 Eier
100 g gehackte schwarze Oliven
1 Bund gehackte Petersilie
5 Stengel gehackter Koriander
1 unbehandelte Zitrone
+ Salz und Cayennepfeffer
+ Tomatensauce
Zubereitung
Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die äussere Membran der Milz mit einem dünnen scharfen Messer entfernen und die Milz an ihrer dicksten Stelle in zwei Teile schneiden. Mit einem langen schmalen Messer vorsichtig eine Tasche einschneiden, mit den Fingern die Öffnung vergrössern, sodass die Füllung bis in das flache Ende geschoben werden kann. Für die Füllung die restlichen Zutaten vermischen und mit Salz und Cayennepfeffer kräftig abschmecken. Die Füllung mit der Hand einfüllen oder in einen Spritzbeutel mit grosser Öffnung geben und in die Milz drücken. Die Öffnung mit Zahnstochern oder Spiessen verschliessen und die Milz auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 30–35 Minuten backen. Mit Tomatensauce servieren.
Meisterstücke für Männer», Verlag Tre Torri, 2016, Fr. 52.–.
Der Reiz des Schönen
Nicht die offenkundige Schönheit ist das Höchste, sondern die verhüllte, lehrt das japanische ästhetische Konzept Wabi-Sabi. Das sollten sich besonders Gärtner zu Herzen nehmen, die keine Zeit für nichts haben.
Text : REMO VETTER
IN DEN LETZTEN MONATEN habe ich verschiedentlich das Dilemma zwischen Entfaltung und Verwahrlosung des Gartens beschrieben. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Es geht mir nicht darum, den Garten verwahrlosen zu lassen, im Gegenteil: Sich mit dem Projekt Garten anzufreunden, ist das Ziel. Doch sehr oft sagen Besucher unseres Gartens, dass ihnen die Zeit zum Gärtnern fehle. Im Sinne von: Wenn ich es nicht perfekt machen kann, lasse ich lieber die Finger ganz davon. Doch das ist schade. Denn gerade das nicht Perfekte hat seinen besonderen Reiz. Es gibt einen Begriff, den meine Geliebte und ich immer wieder verwenden, und wir wissen stets haargenau, was der Andere gerade damit meint: «Wabi-Sabi». Wabi-Sabi ist ein japanisches philosophisches Konzept der Wahrnehmung von Schönheit. Nicht die offenkundige Schönheit gilt als das Höchste, sondern die verhüllte; nicht der unmittelbare Glanz der Sonne, sondern der gebrochene des Mondes. Der bemooste Fels, das grasbewachsene Strohdach, die knorrige Kiefer, der Kupfer-Kessel mit Patina. Es geht um die Hoheit, die sich in der Hülle des Unscheinbaren verbirgt, um die herbe Schlichtheit, die dem Verstehenden alle Reize des Schönen offenbaren. In diesem berühmten Vers schwingt das Wabi und Sabi mit:
In den Wäldern drüben, tief unter der Last des Schnees, ist letzte Nacht ein Pflaumenzweig erblüht.
Unbekannter chinesischer Dichter
Wenn ein Garten oder auch ein Objekt in uns ein Gefühl der tiefen Melancholie und eines spirituellen Sehnens hervorruft, dann kann man sagen: Dieses Objekt, dieser Garten ist Wabi–Sabi. Wabi-Sabi anerkennt drei einfache Wahrheiten: nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt. Und so kommt es des Öfteren vor, dass sich bei der Betrachtung von etwas Wunderschönem unsere Blicke treffen, und wir beide sagen aus einem Mund: «Wabi-Sabi», und wissen, was der Andere empfindet.
Mein lieber Freund Markus Kellenberger hat vor Kurzem ein wunderbares Buch mit dem Titel «Draussen schlafen» geschrieben. Ehrlich gesagt habe ich schon eine Weile nicht mehr unter freiem Himmel geschlafen, denn bei uns am Waldrand im tiefen Appenzellerland hat es eine Unzahl von «wilden Tieren», Füchse, Marder, Siebenschläfer, Dachse usw. Dennoch will ich es mit Markus’ Tipps mal versuchen. Vielleicht sogar die Ferien in wilder Natur verbringen, von dem Leben, was der Wald hergibt, von Pilzen, Flechten und Insekten! Vielleicht erlege ich ein Reh, ein Versuch wäre es wert! . . Aber, ehm, wenn ich es mir recht überlege, versuch’ ichs erst mal mit einer Nacht im Garten.
EIN
ERDOFEN IM GARTEN
Zum draussen schlafen gehört auf jeden Fall das draussen essen, auch im Garten. Eine Cervelat am Stecken über der Glut des Lagerfeuers gegrillt, ist etwas wunderbar einfaches, Urschweizerisches. Auch die Zubereitung von Fleisch und Gemüse im Erdofen hat eine lange Tradition, ist hierzulande aber leider etwas in Vergessenheit geraten. Schon unsere Vorfahren schmorten und garten erlegtes Wild im Erdofen. Diese Art der Zubereitung ist ein rustikales Highlight jeder Gartenparty, gerade jetzt im Herbst, wo alles im Garten reif ist, die Tage kürzer werden und wir wieder die Wärme des Feuers schätzen. Einen Erdofen bauen ist ganz einfach. Zuerst hebt man eine Kuhle aus. Die Grösse richtet sich nach der zu garenden Menge. Dann bedeckt man den Grund der Kuhle mit grossen Steinen. Sie übernehmen später die Funktion der «Unterhitze». Anschliessend entfacht man auf den Steinen ein zünftiges Feuer. Brennt es gut, gibt man weitere Steine um und auf das Feuer. Dabei gilt es, geduldig zu sein und dem Feuer genügend Zeit zu geben, sodass sich die Steine zünftig erhitzen können. In der Zwischenzeit präparieren wir das Fleisch, die Kartoffeln und Gemüse aus dem Garten, indem wir sie mit etwas Olivenöl einreiben und mit Kräutern und Knoblauch würzen. Alles wird in Alufolie oder in wassergetränkte Rindenteile oder Bananenblätter gepackt. Wenn das Feuer abgebrannt ist, entfernen wir die oberen Steine mit Handschuhen (Vorsicht, heiss!). Sie dienen später als «Oberhitze».
REMO VETTER
wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im A. Vogel Besucherzentrum in Teufen Appenzell Ausserrhoden tätig.
Gartenarbeit im Oktober
• Kräuter wie z. B. Majoran, Oregano, Thymian und Basilikum ernten und trocknen.
• Bei Nachtfrösten empfindliche Gemüsesorten mit Winterschutzvlies schützen.
• Nicht mehr genutzte Parzellen im Gemüsegarten mit Gründüngung verwöhnen.
• Winterlager für Gemüse und Obst anlegen.
• Winterquartier für den Igel anlegen. Dazu auf Rasenflächen und im entfernten ruhigen Bereich des Gartens Laub und Reisighaufen aufschichten.
• Verblühte Pflanzen (Stauden) auf den Beeten bis im Frühjahr liegenlassen – zum einen als Frostschutz zum anderen als natürlicher Dünger.
• Rasen noch einmal mähen – dabei Messer nicht zu tief ansetzen. Anschliessend den Mäher reinigen, evtl. in Service geben, um Öl zu wechseln und Messer schärfen zu lassen. So ist er im Frühjahr funktions tüchtig.
• Rückschnittarbeiten an mehrjährigen Gehölzen.
• Rosen nur leicht zurückschneiden und störende Triebe entfernen. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt im Frühjahr nach dem Frost.
• Empfindliche Stauden und Gehölze mit Vlies oder Tannenzweigen abdecken und einpacken, um vor Frost zu schützen.
• Kübelpflanzen einwintern: Mit Vlies einpacken, auf Styroporplatten stellen, damit die Töpfe nicht Feuchtigkeit aufnehmen, frieren und zerbersten.
• Komposthaufen umsetzen und reifen Kompost auf Beete, Rabatten und unter Gehölzen verteilen.
• Gute Zeit für das Stecken von Blumenzwiebeln für das kommende Frühjahr.
• Ziergräser den Winter über stehen lassen. Sehen im Frost sehr schön aus und bieten Vögeln Nahrung. Nicht standfeste Gräser zusammenbinden.
Nützlinge im Garten
Die Fledermaus –effiziente Insektenjägerin
Die Fledermaus ist in unserem Garten ein dankbarer und gerne gesehener Nützling. Speziell in der Abenddämmerung kann man diese besonderen Flugakro baten beobachten. Leider werden sie oft mit negativen Geschichten in Verbindung gebracht, was aber völlig unangebracht ist. Die bei uns heimischen, nachtaktiven Fledermausarten ernähren sich ausschliesslich von Insekten, welche sie meist direkt im Flug erbeuten. Fledermäuse haben schlechte Augen, dafür aber eine gute Nase. Ausserdem orientieren sie sich mithilfe des Echo lotes und können so selbst sehr kleine Insekten oder für sie gefährliche Hindernisse wie Äste, Mauern oder Zäune genauestens orten und anrespektive umfliegen.
Unsere heutige Bauweise bietet den Fledermäusen nur wenige Möglichkeiten sich anzusiedeln. Wenn wir den Fledermäusen etwas Gutes tun wollen, müssen wir einheimisches Gehölz und Unterschlupfmöglichkeiten am Haus anbringen. Fledermäuse benötigen eine ausreichende Menge an Nahrung wie Stechmücken, Läuse und andere in unserem Garten ungebetene Schädlinge. Wichtig ist, dass wir auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten.
Kleiner Wurm mit grosser Bedeutung.
Der Regenwurm kann bis zu zu 25 Zentimeter lang und acht Jahre alt werden und je nach Art bis zu zwei Meter tief graben. Er ernährt sich überwiegend durch das Aufnehmen von Erde, aus der er verrottete Pflanzenteile entnimmt und verwertet. Die ausgeschiede Erde ist sehr förderlich für verschiedene Mikroorganismen im Gartenboden. Regenwürmer lockern, lüften und vermischen das Erdreich, befördern organisches Material in die Unterschichten und sind so massgeblich an der Bodenfruchtbarkeit und der Bodenqualität beteiligt. Die Winterzeit verbringt der Regenwurm in tiefen geschützten Lagen in einer Art Kältestarre.
Natürliche Feinde des Regenwurms sind unter anderem, viele Vogelarten, Maulwürfe, Igel und Ameisen. Persönlich halte ich den Regenwurm für einen der wichtigsten Nützlinge im Garten. Er hat unseren früher schweren Lehmboden in 35 Jahren zu einem krümeligen gut durchlüfteten Gartenboden gemacht.
Nun legen wir das Fleisch, die Kartoffeln und das Gemüse in die Mitte der Kuhle auf die heissen Steine und belegen das in Alufolie, oder Blätter gehüllte Gargut mit den zuvor beiseitegelegten Steinen. So eingepackt garen Fleisch, Kartoffeln und Gemüse unter der Resthitze der zuvor erhitzten Steine. Je nach Fleischgrösse (wir verwenden meist grössere Teile) dauert dieser Garprozess zwei bis vier Stunden. Nicht nur Kinder haben einen Riesenspass daran, einen Tag draussen zu verbringen, ein zünftiges Feuer zu entfachen und wie die Indianer in der Erdgrube zu kochen. Und anschliessend vielleicht sogar draussen zu schlafen. ◆
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Kennen Schnecken die Zahl 3?
DIE EINFACHSTE, BILLIGSTE UND HEILSTE ART, MIT SOGENANNTEN SCHÄDLINGEN UMZUGEHEN, IST, MIT IHNEN ZU REDEN UND FRIEDEN ZU SCHLIESSEN. DOCH FUNKTIONIERT DAS WIRKLICH? UND WENN JA, WIE?
Text: LEILA DREGGER Illustrationen: LINA HODEL
Früher Morgen. Mein Nachbar ruft an. Ob ich bitte sein Salatbeet fotografieren könne. Doch was findet er so besonders an mehreren Reihen abgefressener Stümpfe und Schleimspuren? Schneckenfrass kenne ich zur Genüge. «Drei Reihen sind abgefressen, die anderen nicht angerührt», erklärt er. «Sie haben sich genau an die Vereinbarung gehalten – das ist ein grosser Erfolg!»
Mein Nachbar schwört auf Kooperation mit der Natur. Aber kann das funktionieren?
Würden Schnecken, Raupen, Käfer freiwillig mit uns teilen, wenn wir sie darum bitten? Es klingt albern, und doch beteuern Praktiker, dass sie mehr und gesünderes Gemüse ernten, seit sie Vereinbarungen mit den Nahrungskonkurrenten treffen. Können sogenannte Schädlinge und Unkräuter zu Partnern werden?
Verwandte Wesen
Wer Tiere und Pflanzen als Kooperationspartner wählt, geht davon aus, dass die Natur auf Symbiose, Partnerschaft und Gleichgewicht aufgebaut ist. Das entspricht dem indianischen Weltbild: Demnach sind alle Wesen verwandt. Tiere, Pflanzen, Sonne, Erde, Wasser arbeiten zusammen, damit eine Frucht gedeiht, die wir essen können. Ihnen Respekt zu erweisen, ihnen zu danken, ihnen einen Teil abzugeben, dient allen. Man sagt, dass der amerikanische Kontinent, bevor der weisse Mann kam, keineswegs Wildnis war, sondern Kulturland: sanft bewirtschaftet und gepflegt durch Kooperation zwischen Mensch, Tier und Pflanze.
Wie können wir uns aber mit einer Blattlaus, einer Raupe oder einer Quecke verständigen? Ist es nicht leichter, sie mit tech-
nischen, chemischen oder biologischen Mitteln zu bekämpfen? Leichter schon, aber auf Dauer nicht effektiv. Der sogenannte Pflanzenschutz schafft, wie man heute weiss, ein Ungleichgewicht. Tiere, die sich bedroht fühlen, vermehren sich manchmal besonders stark oder es treten andere Probleme auf, die immer mehr Kampf erfordern.
Eike Braunroth, Grundschullehrer aus Deutschland, lehrte 20 Jahre lang «Kooperation mit der Natur». Er geht davon aus, dass jedes Lebewesen ein Bewusstsein hat, einen Kern, mit dem wir kommunizieren können. Eine Schnecke muss nicht zählen können, um uns zu verstehen. Auch ein Computer muss nicht verstehen, was wir ihm eingeben. Doch wenn wir den Kanal des Respektes und der Liebe öffnen, ein Angebot klar genug formulieren, das sinnvoll für beide Seiten ist, dann erzeugt es einen entsprechenden Verhaltensimpuls im Tier oder in der Pflanze. Anders gesagt: Die Natur will dem Menschen folgen, wenn er klar und widerspruchsfrei informiert.
Probieren geht über Studieren «Man sollte es einfach ausprobieren: nicht über die Mitlebewesen reden, sondern mit ihnen», sagt Heike Kessler, die seit acht Jahren Braunroths Lehre erfolgreich anwendet. «Jeder hat dazu eine anderen Weg. Manche meditieren. Andere schreiben Botschaften an den Gartenzaun. Ich selbst muss ein Tier sehen, es beobachten, kennenlernen, vielleicht anfassen. Das Wichtigste ist, es erstmal wahrzunehmen.»
Genau das geschieht meistens nicht, denn wir wissen ja: Spinnen sind unheimlich, Schweine unrein, Schnecken eklig, Ratten krankheitsübertragend, Raupen nimmersatt.
Eike Braunroths Rat für den Kontakt mit der Natur
Schicke Liebe voraus und berühre erst dann!
Schicke Freude voraus und berühre erst dann!
Schicke Willkommen voraus und berühre erst dann!
Schicke den Wunsch kennenzulernen voraus und berühre erst dann!
Schicke den Wunsch zu teilen voraus und berühre erst dann!
Quelle: Eike Braunroth, «Heute schon eine Schnecke geküsst?»
Doch Ekel- und Angstschranken behindern die Wahrnehmung. Wenn wir das Etikett beiseitelassen, wenn wir uns ernsthaft der Betrachtung von Tieren und Pflanzen widmen, lernen wir vieles – möglicherweise auch über uns selbst.
Wolfgang Römhild pflegt seit Jahrzehnten einen Biogarten zwischen Hochhäusern und Rasenflächen. Er kennt drei Gründe, aus denen tierische Mitnutzer einen Garten aufsuchen: «Entweder sind sie einfach da, weil sie hier leben. Manchmal tauchen sie vermehrt auf, weil sie überall verfolgt werden. Oder sie überbringen uns eine Botschaft, die genau für uns bestimmt ist.»
Wenn sie einfach nur hier leben, dann gelte es, sie zu akzeptieren und herauszufinden, was sie brauchen. So half in Römhilds Garten eine Vogeltränke, das Amselproblem
+ Buchtipps
Eike Braunroth
«Heute schon eine Schnecke geküsst?», Vega Verlag e.K., 2002, Fr. 21.90
Hans-Peter Posavac
«Schneckenflüstern statt Schneckenkorn», Neue Erde, 2011, Fr. 14.90
zu lösen: Seit sie eine andere Feuchtigkeitsquelle als frische Erdbeeren haben, lassen sie diese in Ruhe. Den Blattläusen schrieb er auf eine Tafel: Willkommen! Seitdem traten sie nur noch vereinzelt auf, ohne Schaden anzurichten.
Was bedeutet die Angst?
Wenn die Mitlebewesen Abscheu oder Angst in uns auslösen, dann könnte es sein, dass die Tiere eine spezielle Botschaft für uns haben. Solche Tiere sind die besten Kooperationspartner, für die man sich probehalber für mindestens eine Vegetationsperiode verpflichtet. Lida V. wählte den Kartoffelkäfer. Von klein auf sammelte und tötete sie diese zu Tausenden, so war es üblich in ihrer Heimat Tschechien. «Was hat mich dazu gebracht, so viele Käfer zu vernichten? War es Hass?», fragt sie sich heute. «Ich sah neu hin, beobachtete die Käfer genau. Wie rasend sie fressen! Und auf einmal sah ich mich selbst – das war mein eigenes Essverhalten!» Lida entschied sich, nicht mehr mit Ekel auf die Käfer – auf sich selbst – zu reagieren, sondern mit Achtung, mit Sympathie, möglichst mit Liebe. «Ich sagte den Kartoffelkäfern in Gedanken, dass sie willkommen sind und ich sie nicht mehr töten werde. Ich lud sie ein, einen Teil der Ernte zu fressen – und mir den andern Teil zu überlassen. Das funktioniert sehr gut.»
Je präziser ein Wunsch geäussert wird und je klarer die Selbstverpflichtung, desto besser funktioniert es offenbar, auch das Zusammenleben mit Wespen und Ratten, Ameisen oder Beikräutern. Ulrich Kutschera, Biologie-Professor der Universität Kassel, indes hält die Kooperation mit der Natur für Esoterik und Suggestion und weist darauf hin, dass die Erfolge wissenschaftlich nicht belegt seien. «Pflanzen haben keine Ohren», betont er. Wenn ein Gespräch mit einer Pflanze eine positive Wirkung habe, dann sei dies auf das Kohlendioxyd in der Atemluft zurückzuführen, das Dünger für die Pflanze sei.
Für viele Praktiker sagt er damit vor allem eins: Dass es an der Zeit ist, dass die Wissenschaftler ihr Denken erweitern.
Aus dem Feinddenken aussteigen
Heike Kessler, Mitarbeiterin der Friedensforschungsgemeinschaft Tamera in Portugal, entschied sich für das Wildschwein als Kooperationspartner. Als jagdfreie Oase inmitten eines Jagdgebietes, als wasserreiches Gelände in einer trockenen Landschaft ist Tamera ein Anziehungspunkt für viele wilde Tiere. Teiche, Gärten und Äcker liegen ungeschützt. Sollte man alles einzäunen? Oder Wachhunde anschaffen?
Kessler entschied sich, ganz aus dem Feinddenken auszusteigen, und verbrachte zunächst viel Zeit mit Beobachten: «Jedes Wesen will akzeptiert werden als das, was es ist und tut», hat sie erkannt. «Das Schwein wird oft mit negativen Assoziationen belegt, dabei ist es uns Menschen so ähnlich. Und durch sein Wühlen tut es einen wertvollen Dienst für die Bodenfruchtbarkeit.»
Der nächste Schritt in der Kooperation ist ein Angebot: Möglichst konkret und für mindestens eine Vegetationsperiode verpflichtet man sich, dem Tier etwas zu bieten, was es
So gehts
braucht. Kessler legte einen Teich und Biotope an, in denen die Wildschweine wühlen dürfen, und versprach, verletzte Tiere zu versorgen. Im Gegenzug bat sie darum, die Gärten für Menschen in Ruhe zu lassen. Sie tat es in Gedanken, ihre Gärtnerkollegen schrieben die Verpflichtungen auf Zettel. Nun war es spannend. Würden die Schweine das Angebot wahr- und annehmen?
Inzwischen leben zwei Wildschweinfamilien fest in Tamera. Auf der Suche nach Futter wühlen sie abgeerntete Äcker durch und bereiten diese so für die Wiederaussaat vor. Es ist wie im Märchen. Sie werden immer vertrauensvoller im Kontakt zu Menschen, lassen Kessler auch tagsüber fast auf Schrittentfernung an ihre Jungen heran. Es kommt zwar manchmal vor, dass ein Beet zerwühlt ist, zum Ärger der Gärtner. «Meistens finden wir dann einen Grund dafür, etwa eine Absprache, die wir nicht eingehalten haben. Manchmal gibt es auch den Anstoss, mit einem Stück Beet anders umzugehen.»
Mit dieser Erfahrung berät Kessler inzwischen Haus- und Gartenbesitzer in der Region, die kein Gift bei Schädlingsproblemen anwenden wollen. Selbst aus Palästina kamen Gäste: Der Bürgermeister des Ökodorfes Farkha will lernen, wie man mit dem Wildschweinproblem ohne Jagd und Gift umgeht.
Am Morgen nach dem Schreiben des Artikels trete ich aus dem Haus und sehe: Der Boden ist durchwühlt und voller Wildschweinspuren. Sie haben während der Nacht die Erde tief durchgewühlt –aber jeweils genau vor einer Kartoffel oder Erdbeere angehalten. Vielleicht gibt es Gründe für ihr Verhalten. Vielleicht waren die Bodenlebewesen schmackhafter als die Wurzeln. Ich aber beschliesse, es als Gruss der Tierwelt zu akzeptieren. ◆
Die vier Säulen der Kooperation mit der Natur:
• Kontakt und Wahrnehmung
• Kommunikation und Verständigung
• Kooperation und gemeinsames Wirken
• Liebe und Eins-Sein
Drei Fragen für die Kontaktaufnahme:
• Wer bist du?
• Kann ich dir helfen?
• Welchen Hinweis, welche Botschaft hast du für mich?
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Charme der Weihnachtsmärkte im Tirol
Brixen, Bozen, Bruneck – drei Städte, in denen sich die Adventszeit von ihrer schönsten Seite zeigt. Erleben Sie bei dieser tollen und abwechslungsreichen Reise zum Jahresende herrliche Bahnfahrten entlang der Bahnstrecken Vorarlberg, Brenner und Trentino und erleben Sie die magische Weihnachtszeit in den Dolomiten. Entdecken Sie die schönsten Weihnachtsmärkte im Tirol. Mit der BrixenCard haben Sie unlimitierten Zugang zu den regionalen Transportmitteln und zahlreichen Museen.
Das Reiseprogramm
Begleitete Bahnrundreise
4 Tage / 3 Nächte
1. Tag Schweiz–Brixen
Individuelle Anreise mit der Bahn in 1. Klasse von Ihrem Wohnort nach Zürich, wo Sie von der ZRT Reiseleitung empfangen werden. Fahrt im modernen Railjet ab Zürich HB (10.40 Uhr) Richtung Innsbruck über die wunderschöne Vorarlbergstrecke mit Imbiss im Zug. Um 14.11 Uhr Ankunft in Innsbruck und Weiterfahrt in modernen Regionalzügen über die Brennerlinie nach Brixen, wo Sie um 16.24 Uhr eintreffen. Spaziergang zu Ihrem Hotel Grüner Baum-Stremitzer**** an bester Lage. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
2. Tag Brixen / Bruneck
Freier Tag in Brixen mit der Möglichkeit für schöne Ausflüge wie z. B. zum idyllischen Weihnachtsmarkt in Sterzing (Vipiteno).
Mit der BrixenCard haben Sie freie Fahrt und Zutritt zu zahlreichen Museen der Region. Falls Sie es vorziehen, Bruneck (Brunico) zu besuchen, so können Sie sich unserer ZRT Reiseleitung anschliessen. Gemeinsamer Spaziergang und Zeit zur freien Verfügung vor der Rückfahrt nach Brixen. Geniessen Sie auch das grosse WellnessAngebot im Hotel! Abendessen und Übernachtung wie am Vorabend.
3. Tag Brixen / Bozen
Freier Tag in Brixen oder Ausflug mit der ZRT Reiseleitung nach Bozen (Bolzano), der Landeshauptstadt Südtirols, wo sich italienische und deutsche Kultur vermischen. Rundgang und Besichtigung der Altstadt und des Weihnachtsmarkts. Im Archäologischen Museum dürfen Sie einen Blick auf den berühmten, über 5000-jährigen Mann aus dem Eis – Ötzi – werfen. Zeit fürs Mittagessen zur freien Verfügung. Am Nachmittag fahren Sie mit der Seilbahn nach Oberbozen (1200 m ü. M.). Mit einem kleinen Zug
LESERREISE MIT
fahren Sie von Ritten (Renon) nach Klobenstein (Collalbo) und geniessen ein wunderschönes Panorama über die Alpen des Südtirols. Rückkehr nach Brixen für Abendessen und Übernachtung wie am Vorabend.
4. Tag Bozen – Verona - Schweiz
Nach dem Frühstück kurzer Spaziergang zum Bahnhof und Abfahrt um 07.55 Uhr im Regio-Zug durch das schöne Trentino nach Verona, wo Sie um 10.14 Uhr eintreffen. Die romantische Altstadt lädt zum Bummeln ein und unter den Arkaden der Arena werden über 400 Krippen ausgestellt. Gemeinsames Mittagessen vor Abfahrt des Zuges.
Um 15.32 Uhr Weiterfahrt mit der Bahn im modernen Frecciarossa 1. Klasse nach Milano und individuelle Heimfahrt in 1. Klasse im EC Richtung Gotthard–Zürich–Basel oder in Richtung Simplon–Lötschberg–Bern sowie weiter an Ihren Wohnort.
Ihr Erstklasshotel
Grüner
Baum – Stremitzer, Brixen
Das Hotel Grüner Baum liegt im historischen Zentrum gegenüber dem Hauptplatz von Brixen. Die geräumigen Zimmer bieten jeglichen Komfort und im luxuriösen Wellnesscenter erwarten Sie ein Innen- und Aussenpool sowie ein Fitnessraum, eine Sauna, ein Whirlpool und Türkisches Bad. Das Restaurant ist täglich zum Frühstück, Mittag- und Abendessen geöffnet und ein idealer Ort, um traditionelle regionale Küche zu probieren.
Anmeldetalon
Ich/wir komme/-n mit auf die Leserreise «natürlich» nach Brixen
• Bahnfahrt (1. Kl.) Wohnort–Innsbruck und zurück ab Verona
• Fahrten mit Regio-Zügen (2. Kl.) Innsbruck–Brixen–Verona
• Sitzplatzreservationen (wo möglich)
• 3 Übernachtungen mit Halbpension und Frühstücksbuffet
• Imbiss auf der Hinfahrt (1. Tag) und Mittagessen am 4. Tag
• Ausflüge nach Bruneck und Bozen
• BrixenCard für 3 Tage
• Eintritt in die Krippenausstellung in Verona
• ZRT-Reiseleitung
• Ausführliche Reiseunterlagen
Preis pro Person
CHF 790.– im Doppelzimmer mit Halbtax-Abo Zuschläge
Einzelzimmer CHF 60.–Bahnfahrt ohne Halbtax-Abo CHF 70.–Annullierungskostenversicherung und SOS-Schutz CHF 39.–
Ermässigungen
Bahnfahrt mit GA 2. Kl. (Reise in 1. Kl.) CHF 25.–Bahnfahrt mit GA 1. Kl. CHF 70.–
2. Person
Name
Vorname
Strasse, Nr. PLZ, Ort
Telefon E-Mail
Ich besitze: ∙ kein Halbtax ∙ Halbtax
Ich besitze: ∙ kein Halbtax ∙ Halbtax ∙ GA 2. Klasse ∙ GA 1. Klasse ∙ GA 2. Klasse ∙ GA 1. Klasse
Gewünschte Leistungen: ∙ Doppelzimmer ∙ Einzelzimmer Abreisebahnhof in Ihrer Nähe:
Spezialwünsche: Essen/Allergien
Obligatorische Versicherung für Annullierungskosten und SOS-Schutz: ∙ Nein, ich/wir benötige(n) keine Versicherung ∙ Ja, ich/wir benötige(n) eine Versicherung (CHF 39.– pro Person)
Bitte senden Sie diese Anmeldung an: ZRT Bahnreisen, Oberer Saltinadamm 2, 3902 Brig-Glis oder rufen Sie uns an: Telefon 027 922 70 00, E-Mail: info@zrt.ch, www.zrt.ch
Türkenbund und Schrattenkalk
Die Mondlandschaft im Biosphärenreservat Entlebuch bietet sich an für wunderbare Tageswanderungen, aber auch für mehrtägige Touren.
Text: HEINZ STAFFELBACH
SURREAL / Die Schrattenflue mit ihren zerklüfteten Kalkformationen wirkt respekteinflössend.
AUF DEM HOF SCHLUND, in einer grossen Lichtung in den Wäldern hoch über dem Mariental, ist es ruhig – nur der feine Klang einiger Schaf- oder Ziegenglocken ist hinter einem alten Holzschopf auszumachen. Die Schrattenflue, ein etwa sechs Kilometer langer Bergrücken nördlich des Brienzer Rothorns, im südlichsten Zipfel des Kantons Luzern, ist in dichte Nebelfetzen gehüllt; nur andeutungsweise zeigt sich ein breites, helles Felsband über den Fichten. Es ist ein sagenumwobener, von abgrundtiefen Löchern und Karren zerfressener Kalkrücken und eines der grössten Naturschutzgebiete der Schweiz.
Die Schrattenflue gehört zu den nördlichen Kalkvoralpen, zu den ersten Bergketten, die über die Waldgrenze reichen. Die gebirgige Landschaft ist nicht so spektakulär wie etwa die Berner Hochalpen weiter südlich, bietet aber Wanderern und Naturfreundinnen genauso viel wie diese. Der Bergrücken besteht aus sogenanntem Schrattenkalk, mit ausgedehnten, praktisch vegetationslosen Karrenfeldern und grossen Dolinen.
REFUGIUM FÜR TIERE
Vom Schlund windet sich ein guter Weg durch den lockeren Wald Richtung Chlushütte. Ein fast reiner Fichtenwald bedeckt den Hang, nur einige Salweiden gedeihen daneben in grösseren Lichtungen. Stürme haben viele der Fichten zu Boden gedrückt, ihre Wurzeln recken sich gespenstisch in den düsteren Himmel. Hier bleiben die Bäume liegen, zerfallen und vermodern langsam über Jahrzehnte und ermöglichen so neues Leben. Den Tieren gefällt es offensichtlich in
diesem kaum genutzten Wald, überall huscht, pfeift, singt und zwitschert es.
Weiter oben, unter dem Schibengütsch, wird es empfindlich kalt. In den Mulden liegen auch im Sommer noch Schneereste, und die Nebelschwaden steigen aus dem Tal der jungen Emme. Ganz oben auf dem Grat, zwischen Schibengütsch und Hengst, ahnt man noch nichts von den wilden, teuflischen Felsen. Ein schmales, aber gutes Weglein schlängelt sich der Krete entlang, um einige Kuppen und meist durch saftig grüne Matten. Linker Hand reicht der Blick weit über die Eggen, Tobel und Höfe des Napfgebiets, geradeaus ist noch die flache Pyramide der Rigi auszumachen, und zur Rechten, hinter dem lang gezogenen Grat des Brienzer Rothorns, leuchten die verschneiten Berner Alpen unter dem tiefblauen Mittagshimmel.
AUF SCHARFEN GRATEN
Bald aber ändert sich die Landschaft abrupt. Am Fuss des Hengsts, mit 2092 Metern die höchste Erhebung des Bergkamms, zweigt ein Weg nach rechts ab und sinkt sachte, aber beständig in die Tiefe. Anfangs geht es noch durch Matten, doch unvermittelt betritt man eine öde Felslandschaft: das sagenumwobene steinerne Herz der Schrattenflue. Ein Weg ist in diesem Wirrwarr von Schründen, Steinhaufen und zerfressenen Felsbändern kaum noch zu erkennen. Scharfe Grate wechseln sich ab mit engen Spalten. Hier ist man besser nicht bei Nebel und Regen unterwegs – trotz zahlreicher Markierungen, die den Weg weisen. Unvermittelt öffnet sich am Wegrand ein kreisrunder Schlund, breit wie zwei Pferde, dessen Tiefe sich in der Dunkelheit verliert. Weiter unten führt der
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UND WEG AU CH VO M MATE RI AL
Ihr nächster Wander weg startet bei uns. Dort, wo Ihre Leidenschaft für die Berge geteilt und gelebt wird. Dort, wo das grösste Sortiment, faire Preise und ein erstklassiger Service auf Sie warten.
Willkommen bei uns.
DUFTEND / Herzblättrige Kugelblume und Schottisches Hochlandrind.
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Weg an einem grossen Karrenfeld vorbei zurück zum Schlund. Metertief sind die aus dem Kalkfels herausgeätzten Schründe, messerscharf die feinen Grate und Spitzen. Nur an wenigen Stellen konnten einige Alpenrosen und Wacholderbüschel in kleinen Anhäufungen von Humus Wurzeln schlagen.
INTAKTE VORALPENLANDSCHAFT
Die Glocken der Kühe füllen den Bergkessel mit einem altvertrauten, im Mittelland jedoch fast vergessenen Klang. Ein Rehbock huscht mit langen, lautlosen Sprüngen in den lockeren Wald. Viel Altholz liegt hier, tote Bäume dürfen stehen bleiben und werden nicht umgehend entfernt. Es ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tiere. Die unscheinbare Moorbinse findet man in der Schweiz praktisch nur in der Umgebung von Sörenberg; auch besonders viele Orchideen gedeihen hier: Knabenkräuter, Sumpf-, Fliegen- und Handwurz, Türkenbund, Feuerlilie und Frauenschuh. Auch Edelweiss, Männertreu und dem sehr seltenen Alpenseidenbast kann man hier begegnen. Und die Landschaft! Sie hat eine Ausstrahlung, wie sie in der Schweiz ausserhalb der Alpen nur noch sehr selten anzutreffen ist. Keine Strasse windet sich über die niederen Pässe, die Waldränder laufen unterhalb der Grate oder um die Moorgebiete natürlich aus, keine Antenne, kein Skilift und auch kein Hotel schmälern das Landschaftserlebnis. Es ist keine spektakuläre, hochalpine Szenerie, aber eine selten intakte, abwechslungsreiche Landschaft der Voralpen. ◆
Wandern im Biosphärenreservat
ANREISE
Von Luzern oder von Bern mit dem Zug bis Schüpfheim, von dort mit dem Postauto nach Flühli und Sörenberg (ein- bis zweistündlich).
DIE SCHÖNSTEN
TAGESWANDERUNGEN
1 Auf den Böli bei der Schrattenflue: Von der Postautohaltestelle Südelhöchi via Salwideli zum Hof Schlund und südwestlich zur Chlushütte, dann auf den Böli mit Rundsicht auf die Schrattenflue und in die Berner Alpen. Zurück wieder zum Hof Schlund, dann via Stächelegg zur Postautohaltestelle Hirsegg an der Kantonsstrasse. Hinweg zirka 8 km, Aufstieg 800 m, 3 Std. Rückweg etwas kürzer.
MEHRTÄGIGE TOUR
Grosse SchrattenflueRundtour: Am 1. Tag in die Chlushütte und allenfalls auf den Böli. Am 2. Tag auf den Grat beim Schibengütsch, weiter zum Hengst und von dort via Hof Schlund zurück ins Tal.
ÜBERNACHTEN
Es gibt mehrere Hütten und Berggasthäuser im Gebiet der Schrattenflue:
• Chlushütte am Fuss des Schibengütsch. 15 Plätze, nicht bewartet, ganzjährig offen. Hüttenchef-Telefon 041 490 33 25, www.sac-entlebuch.ch
• Heftihütte des SAC, am Nordende der Schrattenflue. 12 Plätze, nicht bewartet. Für Schlüssel Hüttenchefin kontaktieren: Telefon 034 431 20 24, www.sac-emmental.ch
HÖHEPUNKTE IM SOTTOCENERI
Herrliche Wa nderungen auf der Alpensüdseite (CH) | 3 Ta ge
Anforderungen: leicht – mittel
Kosten: CHF 595.–Termine: 29.09.2017 – 01.10.2017
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2 Durch die Schrattenflue: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auf markierten Wegen die Schrattenflue zu erkunden; zwischen Hengst und Schibengütsch verläuft ein spannender Gratweg. Eine Möglichkeit: Von der Postauto haltestelle Hirsegg über den Hof Schlund auf den Hengst und via Silwängen zurück ins Tal. Rundweg zirka 13 km, Aufstieg 1000 m, zirka 6 Std.
• Berggasthaus Salwideli. Zimmer und Matratzenlager, ganzjährig offen ausser Zwischensaison. Telefon 041 488 11 27, www.berggasthaussalwideli.ch
• Bauernhof Salwideli. Zimmer mit Frühstück, ganzjährig offen. Telefon 041 488 15 58, www. bauernhof-salwideli.ch
• Alpwirtschaft Schlund. Ganzjährig offen. Telefon 041 488 11 87
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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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IM WORT LIEGT
DIE KRAFT
MIT WORTEN KANN MAN LIEBEN, LOBEN, LUSTIG SEIN ODER HASS SCHÜREN
UND KRIEGE ANZETTELN. DIE GEWALTFREIE KOMMUNIKATION BAUT AUF RESPEKT UND WERTSCHÄTZUNG.
Text: FABRICE MÜLLER
Mit Beleidigungen und Hasstiraden zieht Twitter-Präsident Donald Trump die Aufmerksamkeit auf sich. Der nordkoreanische Präsident Kim Jong-un hält dagegen. Die Welt hält den Atem an. Zetteln die Psychopathen einen Atomkrieg an? Auch im Privaten gilt: Worte sind die meistverbreitete Waffe und die Zunge eines der schärfsten Schwerter. Wenn uns jemand mit Worten angreift, neigen wir dazu, uns zu verteidigen und zurückzubläffen. Das daraus entstehende Wortgefecht bringt jedoch meist keine Seite weiter, sondern belastet oder zerstört eher die Beziehung der Gesprächspartner, die plötzlich zu Gesprächsgegnern geworden sind.
Marshall Rosenberg, Entwickler der gewaltfreien Kommunikation, bezeichnet eine aggressive Sprache als «Wolfssprache». Diese führe dazu, dass sich der andere schlecht fühlt, sich wehrt oder ausweicht. Die Wolfssprache ist laut Rosenberg gekennzeichnet durch Analyse («Wenn du das beachtet hättest »), Kritik («So ist das falsch, das macht man so »), Interpretationen («Du machst das, weil »), Wertungen («Du bis klug, faul, falsch »), Strafandrohungen («Wenn du nicht sofort, dann ») und Selbstgerechtigkeit («Ich habe recht »).
Grenzen überschreiten
Im digitalen Zeitalter spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle. Noch nie waren die Kommunikationsmöglichkeiten so vielfältig wie heute. Und trotzdem scheint die Qualität der zwischenmenschlichen Kommunikation oftmals nicht von diesem technischen Fortschritt zu profitieren, im Gegenteil: «Ich stelle heutzutage erstaunlich wenig Bewusstsein und Sensibilität gegenüber der Kommunikation und ihrem Gewaltpotenzial fest», sagt Marco Ronzani, ein international tätiger Berater für lösungsfokussierte Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement und kooperative Kommunikation mit einem Lehrauftrag für Verhandlungstechnik und Mediation an der juristischen Fakultät der Universität Basel; er gibt Seminare und Fortbildungen in gewaltfreier lösungsfokussierter Kommunikation, einer Weiterentwicklung des Ansatzes von Rosenberg, unter anderem am Ausbildungsinstitut perspectiva in Basel. «Gewalt in der Kommunikation kann in allen Bereichen des Lebens festgestellt werden», sagt Ronzani, «von der Familie über den Beruf bis hin zu Politik und Me-
dien». Dies bestätigt der Kommunikationsexperte Marcus Knill aus Laufen-Uhwiesen (ZH): «Grundsätzlich ist die politische Kommunikation martialischer geworden», sagt er. «Heute greifen Linke und Rechte den Gegner hart an. Zum Teil werden Grenzen überschritten. Vor allem dort, wo andersdenkende Menschen in ihrer Würde verletzt werden.» Wenn jedoch der Respekt gegenüber dem «Gegner» völlig verloren gehe, werde es gefährlich, warnt Knill und plädiert für mehr Wertschätzung den Gesprächspartnern gegenüber. Denn: «Wer einem anderen Menschen Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, wählt seine Worte mit Bedacht.» Knill ist überzeugt, dass die sozialen Medien und insbesondere auch das Smartphone zu einer Abstumpfung und Verrohung der Sprache beigetragen haben. Von übertriebenen Verboten hält der Kommunikationstrainer allerdings nichts: «Extreme Verbote lösen meist Gegenreaktionen aus, wie wir am Beispiel der USA beobachten können.»
Distanzierung und Entfremdung
Von Gewalt geprägte Kommunikation wirkt negativ auf Gespräche und Beziehungen. «Be- oder verurteilende Formulierungen schaffen Distanz und können Verbundenheit zerstören, die Basis jeder konstruktiven Beziehung», erläutert Ronzani. Ähnliches passiere, wenn die Gefühle des Gegenübers nicht respektiert werden – etwa im Sinne von: «Du musst nicht traurig sein.» Auch die mangelnde Wahrnehmung der Bedürfnisse des Gesprächspartners könne zu einer Zerreissprobe werden. Der Gesprächspartner fühle sich nicht ernst genommen, so Ronzani. «Die Art, wie man sich äussert, was man vom anderen will, ist relevant. Respektlose und fordernde Formulierungen führen meist zu einer Distanzierung und Entfremdung unter den Menschen.»
Forderungen, Anklagen, Kritik, Vorwürfe, Schuldzuweisungen sind typisch für die aggressive Sprache – es sind, nach den Grundideen der gewaltfreien Kommunikation, «verkappte Wünsche». Weil wir nicht gelernt haben, richtig zu bitten, unsere Wünsche konstruktiv und in einer annehmbaren Form zu äussern, greifen wir zur aggressiven Sprache, so Ronzani. «Wir glauben, nur über Druck, Zwang und Manipulation unsere Ziele erreichen zu können. Wenn man keinen passenden Schlüssel für die Türe hat, öffnet man sie halt mit Gewalt. Es mangelt an Kommunikationskompetenzen.»
Du kommst dauernd zu spät!
vIch bin genervt, weil du mir schon wieder nichts von dem Termin gesagt hast.
Ich bin frustriert, weil du hier alles durcheinander gebracht hast.
Du bist am Montagmorgen 20 Minuten nach Schulbeginn in die Schule gekommen und am Donnerstagmorgen 15 Minuten.
Ich möchte, dass du nicht mehr die ganze Zeit weg bist!
Ich bin genervt, weil ich meine Zeit sinnvoll planen möchte.
Ich bin frustriert, weil ich Ordnung brauche, um meine Arbeit mit Vergnügen erledigen zu können.
Ich würde gerne einen Abend pro Woche mit dir zusammen verbringen und mich im Gespräch mit dir austauschen.
0k
Dabei wäre es doch so einfach: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wunsch erfüllt wird, steigt, wenn er ohne Anklage, Schuldzuweisung, Kritik oder andere «Stachelwörter» präsentiert wird. Bei Angriffen begibt sich der Kommunikationsempfänger automatisch in Verteidigungshaltung, um seinen Selbstwert und sein positives Selbstbild zu schützen. Aggression erzeugt Gegenaggression, gebiert aber selten Lösungen.
Beobachten statt bewerten
Einen anderen Ansatz verfolgt die gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg. Das Konzept entstand aus seiner Auseinandersetzung mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den frühen 1960er-Jahren. Er half dabei, die Rassentrennung an Schulen und Institutionen auf friedvollem Wege rückgängig zu machen. Die GfK soll allgemein den Kommunikationsfluss zwischen Menschen in allen Lebensbereichen verbessern. Laut Ronzani ist die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg mehr als nur eine Kommunikationsmethode. Vielmehr könne sie als tiefgreifender Prozess der Persönlichkeitsentwicklung verstanden werden, der zu einer umfassenderen empathischen Haltung mit sich selbst und anderen führe. «Die gewaltfreie lösungsfokussierte Kommunikation ist ein Prozess, der mich daran erinnert und mir bewusst macht, dass sowohl ich als auch mein Gegenüber in jedem Moment eine Wahlmöglichkeit haben – nämlich mir und anderen entweder das Leben zu erschweren oder das Leben zu bereichern.»
Die gewaltfreie Kommunikation zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie aus einer beobachtenden Haltung hervorkommt, nicht aus einer wertenden. Gefühle werden wahrgenommen und benannt, Bedürfnisse ernst genommen; auf der Grundlage der Bedürfnisse werden statt Forderungen klare und erfüllbare Bitten geäussert. «Wer über seine Beobachtung und das dabei erlebte Gefühl anstatt über die Beurteilung kommuniziert, nähert sich dem Gesprächspartner mit Empathie an», erklärt Ronzani. «Mit dem sich in den anderen Einfühlen versuchen wir, das Bedürfnis des Gesprächspartners zu erkunden und uns mit ihm zu verbinden.» Auf diese Weise entstehe eine grössere Verbundenheit auf emotionaler und kognitiver Ebene. Dies wiederum erhöhe die Chance massiv, eigene Ziele gemeinsam mit anderen Menschen zu erreichen und sozial erfolgreicher zu sein.
Wie wichtig der Umgang mit den Bedürfnissen ist, betont auch Priska Bader in ihrer Bachelor Thesis «Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg» an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten 2015. Demnach gelten Bedürfnisse als die Ursache des menschlichen Verhaltens. Die Emotionen wurden in der Studienarbeit als Wegweiser zu den dahinterliegenden, unerfüllten Bedürfnissen identifiziert. Eine wichtige Rolle im Umgang mit Gefühlen spiele die Empathie, die, so Bader, Voraussetzung für eine gewaltfreie Kommunikation ist.
Steigendes Interesse «Jeder Mensch kann gewaltfrei kommunizieren», sagt Marco Ronzani. Denn: «In uns allen stecken die Fähigkeiten, vorurteilslos zu beobachten, Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten passen. Über die gewaltfreie lösungsfokussierte Kommunikation übernehmen wir die Verantwortung für unsere Sprache», wirbt der Mediator für diese andere Art der Kommunikation.
Das Interesse an der gewaltfreien Kommunikation steigt, sei es in der Schule, Familie oder am Arbeitsplatz. Nachdem sich im 20. Jahrhundert die gewaltgeprägte, auf Druck beruhende Kommunikation in all diesen Lebensbereichen weitgehend durchgesetzt hat, suchen die Menschen heute nach Alternativen. «Ein öffentlicher Diskurs entwickelt sich – das sehen wir auch am Beispiel von USPräsident Trump», ist Ronzani überzeugt. Die Schweiz verfüge mit ihrer konsensorientierten Kultur und Sprachenvielfalt über einen guten Nährboden für diese Art der Kommunikation. Dies stellte übrigens auch der vor zwei Jahren verstorbene Marshall Rosenberg fest, der während mehrerer Jahre in der Schweiz lebte.
Paradigmenwechsel im Unterricht
Gute Erfahrungen mit der gewaltfreien Kommunikation im Schulunterricht macht zum Beispiel Renate Jaggi aus Biel. Sie ist Lehrerin an einer integrativen Schule, Dozentin in der Fortbildung von Erziehenden und Autorin des Lehrmittels «Die kleine Giraffe Hadija – Gewaltfreie lösungsfokussierte Kommunikation mit Kindern». «Die Arbeit mit der gewaltfreien Kommunikation löste im Schulunterricht einen Paradigmenwechsel aus», sagt sie. «Wir haben weniger Konflikte und andere Probleme. Die Kinder setzen sich mehr für andere Kinder ein, das erleichtert die Beziehungsarbeit in der Klasse.» Jaggi setzt auf einen konsequent ressourcenorientierten Unterricht und stellt dabei fest: «Man löst die besseren Leistungen bei den Kindern aus, wenn man sie anhand ihrer Stärken fördert, anstatt sich auf Defizite zu konzentrieren.» Dabei werde weder beschönigt noch weggeschaut, betont sie. «Es geht einzig um die Stärkung der Kinder. Die Bewertung, die das Schulgesetz fordert, bekommt so eine andere Gewichtung.»
Wichtig sei, so die Experten, die gewaltfreie Kommunikation zu trainieren, bewusst zu pflegen und die Ressourcenfokussierung als Ritual einzusetzen und fest ins Leben zu integrieren. Eine wichtige Erkenntnis der Rhetorik ist laut Marcus Knill, dass Worte wirkungsvoller sind, wenn sie mit einem Bild gekoppelt werden. «Die Kraft und suggestive Wirkung von Bildern ist oft nachhaltiger als das abstrakte Wort alleine», sagt er. «Worte können Menschen beeinflussen, Macht ausüben, Worte führten zu Kreuzzügen und Glaubenskriegen.» Ob auf der Weltbühne oder im Privaten: Letztlich gehe es darum, das richtige Wort zur richtigen Zeit zu sagen. ◆
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Bei Freunden krank sein dürfen
ZUERST TREFFEN SICH DIE BEIDEN sporadisch. Es folgen kurze, unverbindliche Briefe – und dann im September 1794 die spontane Einladung : Goethe, 45, lädt den zehn Jahre jüngeren Schiller zu sich nach Weimar ein. Der studierte Jurist hat am Hof von Weimar verschiedene Ämter inne und geniesst bereits hohes Ansehen als Dichter. Der Hof verlasse die Stadt für vierzehn Tage, schreibt Goethe an Schiller, er solle doch vom nahen Jena herüberkommen. Schiller, schon in jungen Jahren von verschiedenen Leiden geplagt, nimmt die Einladung dankend an und schliesst mit dem ergreifenden Satz : « Ich bitte bloss um die leidige Freiheit, bei Ihnen krank sein zu dürfen. »
Wie ehrlich Schiller ist ! Und welch grosses Vertrauen zu Goethe da mitschwingt. « Ich bitte bloss um die leidige Freiheit, bei Ihnen krank sein zu dürfen » – würden wir es wagen, auf eine allererste Einladung so zu antworten ? Wohl kaum. Wer will schon zur Last fallen, sich eine Blösse geben, den Gastgeber gar noch bitten müssen, einen Tee zu kochen oder ein Medikament zu besorgen ?
des europaweit renommierten Theologen. « Jemand hat mir Ihr Buch geschenkt », schreibt Karl Barth. « Ich habe es in einem Zug gelesen und ich muss Ihnen sagen … » Carl Zuckmayer hält in seinen Erinnerungen fest : « Was er mir sagte, war nicht das Übliche. Es war ein Anruf, der mich traf und betraf wie selten ein anderer. Es klang in diesen Ausführungen etwas Merkwürdiges. Nicht nur Verständnis und Wärme, sondern fast kindliches, unverhohlenes Erstaunen. »
Vielleicht müssen wir lernen, uns in unseren Freundschaften wieder mehr zuzumuten. Zumuten – ein tref iches Wort : Es braucht Mut, die Initiative zu ergreifen. Oft ist der Bedachte dankbar um diesen Mut. In der jüdisch-christlichen Tradition wird das « arm sein » seliggepriesen. Der Arme gilt als der Beziehungsfähigere. Wer arm ist – arm im umfassenden Sinne – kann sich keine Masken leisten. Kann zum Beispiel im Falle von Schiller nicht verstecken, dass er krank ist.
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».
natürlich 10 | 2017 Foto: zvg
Eine ähnlich verblüffende Freundschaft entwickelt sich zwischen dem deutschen Schriftsteller Carl Zuckmayer ( 1896 –1977 ) und dem Basler Theologen Karl Barth ( 1886–1968 ). Zuckmayer lässt 1966 seine Autobiogra e « Als wärs ein Stück von mir » veröffentlichen. Als begnadeter Beobachter – geprägt von zwei Weltkriegen und als Sohn einer jüdischen Mutter zum Flüchtling geworden – hat Zuckmayer ein bewegendes Zeitdokument geschrieben. Die Zusendungen auf sein Buch sind so zahlreich, dass er eine Mitarbeiterin bitten muss, die wichtigen von den unwichtigen zu sortieren. Und so wächst und wächst der Stoss mit der Überschrift « Übliche Post von Unbekannten, summarisch beantworten », bis der Turm ins Wanken kommt und zu Boden fällt. Da entdeckt Zuckmayer den Brief
Wie die Sache ausgeht ? Schiller ist vierzehn Tage zu ausgiebigem Gedankenaustausch bei Goethe in Weimar – der Anfang einer lebenslangen Freundschaft. Und Barth schreibt, dass er noch in hohem Alter einen echten Freund gewonnen habe, den er « im vorigen Sommer, knapp bevor ich wieder auf die Nase el, in Saas-Fee aufsuchte und mit dem ich dann in eine muntere Korrespondenz geriet. Ganz neulich ist er auch ausgiebig bei mir gewesen, und es schien ihm zwischen meinen starrenden Bücherwänden leidlich wohl zu sein. Er ist ein Mensch. »
Tobias Karcher (54) ist Jesuit und Direktor des Lassalle- Hauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.
Alles
E-BIKES VERKAUFEN SICH WIE WARME WEGGLI UND ENTSPRECHEND WACHSEN JAHR FÜR JAHR DIE UNFALLZAHLEN MIT DEN SCHNELLEN FLITZERN. AN DEN MEISTEN UNFÄLLEN SIND DIE E-BIKERINNEN UND -BIKER SELBER SCHULD – EIN BISSCHEN FAHRTRAINING KANN DA NICHT SCHADEN.
Text: MARKUS KELLENBERGER
Eswird Her t. Und mit jedem der dunkler werdenden Tage fallen nicht nur immer mehr Blätter, sondern leider auch immer mehr E-Bike-Fahrerinnen und -fahrer. Die schlechter werdende Sicht, Nässe und rutschige Strassen fordern ihren Tribut. Die allermeisten E-Biker, das hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung
BfU 2015 genau analysiert, verletzen sich bei «Stürzen ohne Fremdeinwirkung». Das heisst: Die Kurve wurde zu schnell angegangen, ein Hindernis übersehen, man hat Bremswirkung und Bremsweg, zum Beispiel auf Kies oder feuchtem Laub, falsch eingeschätzt –oder vor der Fahrt zu tief ins Glas geschaut.
Fast immer auf den Kopf
Weil E-Bikes schwerer als normale Velos und je nach Kategorie auch deutlich schneller unterwegs sind, kommt es bei Selbstunfällen häu g zu erheblichen Verletzungen, ähnlich wie bei Motorradfahrern. Sehr häu g sind dabei Arm- und Beinbrüche, in vielen Fällen kombiniert mit Wirbelsäulen-, Kopf- und Gehirnverletzungen, und das obschon zwei Drittel all jener Frauen und Männer, die mit einem E-Bike unterwegs sind, mittlerweile einen Helm tragen. «Die Verletzungen sind komplexer als bei konventionellen Velofahrern», sagt Reto Babst, Leiter des Traumazentrums des Kantonsspitals Luzern. Entsprechend lange blieben die Sturzopfer denn auch hospitalisiert – durchschnittlich zehn Tage lang.
Gleich hinter den Selbstunfällen folgen zahlenmässig Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, wobei die vermeintlichen Opfer, die E-Bike-Fahrer, nicht immer ganz unschuldig sind, und sei es nur deshalb, weil man stur auf seinem Vortrittsrecht beharrt hat oder halt doch etwas gar ott in den Kreisel eingebogen ist. In solchen Schreckmomenten reicht ein panisches Brems- oder Ausweichmanöver – und es knallt.
Viel schneller als gedacht
Unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, dass das Tempo von E-Bikes von anderen Verkehrsteilnehmern schon fast chronisch falsch eingeschätzt wird. Konkret: Je schneller ein Zweirad unterwegs ist, und zwar unabhängig davon, ob es ein Velo oder ein E-Bike ist, desto stärker unterschätzen Fussgänger und Autofahrer dessen Geschwindigkeit. So wundert es die Spezialisten von der BfU nicht, dass Zusammenstösse in der Regel an Zebrastreifen, Kreuzungen und Kreiseln passieren, dort also, wo es darauf ankommt, die Geschwindigkeit der anderen Fahrzeuge richtig einzuschätzen.
Noch schwieriger wird es für die anderen Verkehrsteilnehmer dann, wenn das E-Bike zusätzlich «frisiert» wurde. Noch sind es polizeilich rapportierte Einzelfälle. Aber auch hier zeigt der Trend nach oben, denn aktuell liegt das Durchschnittsalter der E-BikeFahrer bei rund 47 Jahren – und da ist noch den eine oder andere ehemaligen «Töf ibueb» dabei.
2015 verletzten sich bei Unfällen verschiedenster Art 163 E-BikeFahrerinnen und -fahrer schwer, 14 weitere kamen ums Leben. Die Zahl der Leichtverletzten dürfte um ein Vielfaches höher liegen, ist aber kaum fassbar, da viele von ihnen die bei Stürzen und Zusammenstössen erlittenen Schürfungen und Prellungen mithilfe der Hausapotheke selber behandelt haben. Noch gibt es keine konkreten Zahlen für das laufende oder das letzte Jahr. Dennoch steht für Marc Bächler von der BfU mit Blick auf den anhaltenden Verkaufsboom bei den E-Bikes bereits jetzt fest: «Die Unfälle mit E-Bikes nehmen weiterhin zu.» ◆
E-Bike – aber sicher!
MINIMIEREN SIE das Risiko für einen Selbstunfall oder eine Kollision mit Dritten, indem Sie sich mit den Besonderheiten Ihres E-Bikes, seinem Fahrverhalten und der Wahrnehmung anderer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bewusst auseinandersetzen.
DAS KÖNNEN SIE TUN:
• Machen Sie einen freiwilligen Fahr- und Bremskurs. Viele Kantonspolizeikorps, Verkehrsorganisationen wie der TCS, Pro Velo Schweiz, die Pro Senectute und verschiedene Schweizer Hersteller von E-Bikes bieten spezielle E-Bike-Fahrkurse an.
• Tragen Sie unbedingt und auch für kurze Strecken einen Helm und denken Sie daran: Ein Helm kann zwar Ihre Frisur kurz durcheinanderbringen – aber ein Sturz ohne kann bleibende Schäden zur Folge haben.
• Machen Sie sich auf der Strasse sichtbar. Tragen Sie Kleider oder Westen mit reflektierenden Materialien.
• Licht ist Pflicht – auch am Tag.
• Fahren Sie bei Regen, Nässe, Glätte und schlechter Sicht bewusst langsamer als bei guten Bedingungen.
• Wählen Sie bei schlechtem und nassem Wetter vor allem in der Stadt die minimalst mögliche Tretunterstützung durch den E-Motor. Bei zu hoher Antriebsleistung und entsprechend hohem Tempo ist die Gefahr gross, auf Strassenmarkierungen und Tramschienen auszurutschen.
DenHerbst genießen
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Eine Frage der Balance
BEVOR SIE NACH JAHRELANGER ABSTINENZ WIEDER AUFS VELO ODER E-BIKE STEIGEN, DENKEN SIE DARAN: IMMER MEHR ERWACHSENE UND SOGAR KINDER HABEN PROBLEME MIT DEM GLEICHGEWICHT.
ABER: ÜBUNG STÄRKT DIE BALANCEFÄHIGKEIT.
Zu Beginn ein kleines Experiment: Nehmen Sie einen rund drei Meter langen Faden und legen Sie diesen gerade vor sich auf den Boden. Gehen Sie nun der Linie entlang. Problematisch? Dann geht es Ihnen wie vielen Erwachsenen. Aber auch immer mehr Kinder tun sich schwer mit einfachen motorischen Anforderungen wie rückwärtslaufen oder balancieren.
Hauptursache Bewegungsmangel
«Kein Wunder», sagt der Arzt und Körperhaltungsspezialist Dieter Breithecker. «Durch Bewegungsmangel ist unser Gleichgewichtssinn regelrecht verkümmert.» Häu g entstehe das Problem bereits im Kindesalter, wenn Kinder nicht genügend spielerisch toben, rennen, klettern und vor allem balancieren können – also in einem Alter, in dem sich die Gleichgewichtsfähigkeit entwickle. Nach Angaben des Experten weist bei der Einschulung fast die Hälfte der Kinder Gleichgewichtsprobleme auf, die bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben können.
Dabei ist ein guter Gleichgewichtssinn wichtig, um sich sicher im Alltag – etwa im Strassenverkehr – bewegen zu können. Zudem unterstützt er das Erlernen von vielen Freizeitaktivitäten wie Fahrrad- oder Skifahren. Im Alter sorgt er für Bewegungssicherheit und Mobilität und verringert so nachweislich das Sturzrisiko. Nicht zuletzt pro tiert unser Gehirn davon: Eine gute Balancefähigkeit verbessert die Lernleistung in der Schule und verlangsamt im Alter Degenerationsprozesse des Gehirns.
Körperlich aktiv bleiben
Die gute Nachricht: Die Balancefähigkeit ist wie ein Muskel trainierbar. Die wichtigste Regel dabei ist: körperlich aktiv bleiben, um die für eine gute Balance notwendigen Nervenverbindungen aufrechtzuerhalten. Ausserdem sollte man auf die Körperhal-
tung achten und die Muskeln, besonders an Hüften, Knien und Fussgelenken, regelmässig trainieren. Damit schafft man eine gute Basis für den Gleichgewichtssinn. Dieter Breithecker rät: Stellen Sie sich immer wieder Herausforderungen, bei denen Sie in «Un-Gleichgewichts-Situationen» bestehen müssen:
• Stehen Sie bei Zug- oder Busfahrten häu ger mal auf und versuchen Sie, die «unruhigen» Bewegungen der Fahrt im Stehen auszugleichen.
• Schaffen Sie sich für zu Hause ein Minitrampolin oder luftgefülltes Balancekissen/ Balancepad an, auf dem Sie täglich drei bis fünf Minuten üben.
• Auch im Alltag können Sie Ihren Gleichgewichtssinn trainieren – etwa, indem Sie während des Zähneputzens oder beim Warten auf einem Bein stehen (evtl. dabei die Augen schliessen).
• Treiben Sie regelmässig Sport, zum Beispiel Velo- oder Skifahren.
• Laufen Sie wie früher in der Kindheit hin und wieder über einen liegenden Baumstamm oder ein (nicht allzu hohes) Mäuerchen. Es macht Spass. (MM) ◆
Leserbriefe
Dramen um Meeresaquarien
« natürlich » 09-17
Basel ist eine Gelehrten-Stadt. Das Lehren und Bilden, aber auch das Gelehrtund Gebildetsein, macht bewusst – und sensibilisiert, zum Beispiel für das Meer und dessen Erhaltung und Schutz. Und durch Basel, das am Rhein liegt, hat die Schweiz einen Zugang zum Meer.
Um zu erfahren, was das Meer ist, braucht man die Realität und nicht ein virtuelles, seelenloses Gebilde, das den Menschen wegführt vom persönlichen Erlebnis und somit von der Realität. Und zwar eine solche Realität, wie auch Hundehalter mit ihrem eigenen Hund eine Realität haben. Es wäre undenkbar, ja sadistisch, wenn man Hundehaltern ihre Hunde mit einem virtuellen Gebilde ersetzte. Doch beim geplanten Ozeanium in Basel sollte dies laut Weber-Stiftung so sein. Ist ihr Hass gegen den Menschen so gross, dass sie diesem das persönliche, direkte Erleben, gepaart mit Bildung und Lehre, missgönnen, wegnehmen wollen?
Der Gang in die Entmenschlichung, wie sie heute am Fortschreiten ist, wird damit zementiert. Auch wäre dies Ausdruck einer völlig falsch verstandenen Natur- und Tierliebe. Und einer Geringschätzung der überaus wertvollen, für den Menschen wichtigen Arbeit einer Zoo-Leitung in Basel – abgesehen davon, dass das Meer wohl wirklich nicht durch ein solch kleines, wissenschaftlich geführtes Ozeanium, sondern vielmehr durch die Machtgier des Menschen (Gross scherei,
Öltanker etc.) zerstört wird. Ich freue mich also auf das Ozeanium. Nicht nur, weil ich das Meer liebe, sondern auch, weil ich mehr darüber erfahren will.
Pirmin A. Breig, Basel
Keine
Frage, die Ozeane sind bedroht. Allerdings wohl weniger durch das Abschen von Aquarien schen. Viel dringlichere Themen dürften die Über schung für Lebensmittel und Tierfutter sein, oder auch der Missbrauch als Müllkippe und die Folgen der intensiven Seefahrt. Frau Monica Biondo aber hat sich offenbar auf die Zoos eingeschossen. Ich würde mir etwas mehr Weitsicht der Tierschützerin wünschen.
Das heisst aber nicht, dass ich für den Bau eines Ozeaniums in Basel bin, im Gegenteil: Ich halte das Projekt für absolut unnötig. Zwei Stunden entfernt, in Konstanz, gibt es ja schon ein «Sealife». Meines Erachtens sollten die Zoologischen Gärten in der Schweiz und in (Süd-)Deutschland, vielleicht auch zusammen mit Zoos in Italien und Frankreich, einen gemeinsamen Masterplan erarbeiten, der die jeweiligen Schwerpunkte für die nächsten 20, 30 oder 50 Jahre festlegt. Nicht jeder Zoo muss alles bieten. Statt eines Ozeaniums würde der Zoo Basel besser seine bisherige (oder einstige?) Spezialisierung auf «Afrika» weiterentwickeln. So aber scheinen mir die Absichten des Zoos Basel nicht biologisch-programmatisch begründet, sondern eher ökonomischen und spektakulären Zielen geschuldet. S. R., Basel
Salonfähig: Hanf als Heilmittel
« natürlich » 09-17
Ichhabe mich gefreut, dass das «natürlich» gross über die positiven Wirkungen des Hanfs berichtet hat. Wussten Sie, dass auch andere sogenannte Betäubungsmittel ein grosses medizinisches Potenzial haben? Meistens haben MDMA, LSD und Psilocybin – im therapeutischen Rahmen verabreicht – sogar weniger negative Nebenwirkungen als herkömmliche Medikamente. Trotzdem dürfen diese «Drogen» nicht für medizinische Zwecke eingesetzt werden, ja es war sogar lange verboten, darüber zu forschen. Derweil kamen Medikamente wie Contergan oder gepantschtes Heparin auf den Markt . . . Felix B., Zürich
Gut, dass Sie das Thema Cannabis ausführlich im «natürlich» beschreiben. Ich kann alle Produkte von meinem Laienemp nden her unterstützen – ausser Hanf-
Biorhythmus – die innere Uhr zeigt Ihr Kräfteverhältnis in Körper – Seele – Geist. Persönliche Ausführung als Kalender im Taschenformat. 12 Monatskarten Fr. 36.–. Bitte Ihre Geburtsdaten an: H. Schönenberger, Churerstrasse 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch
DINKELSPREU – FÜR EINEN ERHOLSAMEN SCHLAF
Dinkelspreu Bettauflagen, Kissen, Babymatratzen, etc. können vor Erdstrahlen und Wasseradern schützen. Mathilde Willimann | Rickenbach LU | www.mwillimann.ch
Zigaretten! Da machen Sie auf Seite 27 gross und farbig auf Hanf-Zigaretten am Kiosk aufmerksam. Aber: Wir wollen doch niemanden zum Rauchen animieren! Es gibt jetzt Leute, darunter bestimmt auch Nichtraucher, die diese Zigi kaufen und ausprobieren werden. So nicht, Herr Kellenberger. Artur Walser, Langnau a. A.
Wenn der Körper sich selbst angreift « natürlich » 09-17
VielenDank für den aufschlussreichen Artikel zum Thema Rheuma. Er hat mir Mut gemacht. Ich selber leide seit vielen Jahren an dieser esen Krankheit, auch bei mir sind die Schmerzen zeitweise schier nicht zu ertragen, auch ich nehme bei starken Schüben Kortison. Mir war nicht bewusst, dass ich zur «grössten Behindertengruppe der Schweiz» zähle. Auch sonst war die Lektüre des gut recherchierten Artikels sehr aufschlussreich. Ich werde die Empfehlungen von Frau Monz und Frau Lenz so gut es geht umsetzen – die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. K. W., Zürich
Briefe an « natürlich »
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an : leserbriefe@natuerlich-online.ch oder : « natürlich », Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Buchtipps
In den Weg gestreut
« Man müsste die Leute motivieren, dass sie sich selber mit den wichtigsten Kräutern eindecken. Dann brauchen sie keinen Pfarrer oder Arzt, wenn sie krank sind. » Das ist eine der zentralen Botschaften von « Kräuterpfarrer » Johann Künzle. Die nicht mit ihm verwandte Berner Autorin Marianne Künzle hat einen wunderbaren biografischen Roman über den Wegbereiter der modernen Naturheilkunde geschrieben. Darin erfährt man, welche politischen Debatten sein Schaffen auslösten, wie es in jener bewegten Epoche zu und her ging und quasi nebenbei auch allerhand über den Nutzen von Holunder, Huflattich, Hagenbutten und das Glück des Wildkräutersammelns.
+ Marianne Künzle : « Uns Menschen in den Weg gestreut », Zytglogge, 2017, Fr. 37. 90
Einfach genial
Zwischen 40 und 60 Drogerieprodukte wie z. B. Putzmittel, Cremes und Deos haben die meisten von uns zu Hause Die sind teuer, oft umweltschädlich und fast immer problemlos durch nachhaltige Alternativen ersetzbar. Mit Natron, Soda, Essig, Zitronensäure und Kernseife lassen sich auf einfachste Weise Haare und Zähne pfl egen, Wunden heilen, Akne, Sodbrennen und Halsschmerzen lindern und Blattläuse oder Marder fernhalten. Das beste dabei : Weniger konsumieren macht unabhängiger, und das wiederum macht glücklich. Drum : Einfach selber machen ! Das Buch bietet mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen.
+ « Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie », smarticular Verlag, 2016, Fr. 10. 90
Die App
Botanische Schatzsuche
Die kostenlose App von feldbotanik.ch und Pro Natura Aargau ermöglicht einen spielerischen Zugang in die Welt der Pflanzen. Auf über 40 Streifzügen durch die schönsten Landschaften der Schweiz entdecken Anwender beispielsweise das Abbisskraut oder das Blutauge und erfahren nebenbei viel Wissenswertes zu mehr als 800 Wildpflanzen und 60 Lebensräumen.
+ Im App Store kostenlos erhältlich
Gesund bis ans Lebensende
Bereits kleine Veränderungen des Lebensstils können den Alterungsprozess verlangsamen und die Gesundheit verbessern, so Altersforscherin und Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn. Telomere, die Enden unserer Chromosomen, spielen dabei eine zentrale Rolle. Einfache Mittel halten diese gesund, dazu zählen Bewegung und Meditation. Denn je höher der Stresspegel, desto kürzer die Telomere – und desto kürzer das Leben. Die Autorinnen belassen es nicht bei Erklärungen, sondern fügen jedem Kapitel Hinweise für eine gesunde Lebensführung hinzu. So ist das gut verständliche Werk eine gelungene Mischung aus Anti-Age-Wissenschaft und Lebensratgeber.
+ Elizabeth Blackburn, Elissa Epel : « Die Entschlüsselung des Alterns. Der TelomerEffekt », Mosaik, 2017, Fr. 36 .90
Der Film Happy ?
Was macht glücklich ? Wie kann man Sorgen überwinden und ein gelasseneres Leben führen ? Fragen wie diese beschäftigen den österreichischen Designer Stefan Sagmeister seit Jahren. Nun hat er The Happy Film gemacht. Unter Anleitung eines Psychologen führt er darin kontrollierte Selbstexperimente durch, etwa auf den Gebieten Meditation, Verhaltenstherapie oder Psychopharmaka. Der Film ist eine etwas eitle Nabelschau geworden, der Erkenntnisgewinn mässig. Trotzdem lohnt es sich, ihn anzuschauen. Auch weil er Denkanstösse liefert ; vor allem aber, weil raffinierte Designelemente dem Film eine ansteckende Heiterkeit verleihen.
+ The Happy Film, 2016, Fr. 28. 90
Besuchen Sie die Elbphilharmonie
Hamburgs neues Wahrzeichen können Sie nun hautnah erleben. Mit Elbe, Alster, Hafencity, Speicherstadt und Reeperbahn zeigt sich Hamburg in vielen Facetten und glänzt mit einem unvergleichlichen Kulturangebot, Flair und maritimem Charme. Buchen Sie jetzt bei Atlas Reisen, dem führenden Musik- und Kulturreise-Anbieter der Schweiz. Atlas Reisen organisiert individuelle und massgeschneiderte Reisen mit einer kompetenten Beratung aus erster Hand.
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Sinnieren und flanieren
Kommen Sie im Oktober mit auf einen besinnlichen Herbstspaziergang. Die EGK-Gesundheitskasse lädt dazu ein – und zwar zusammen mit prominenten Persönlichkeiten wie der Ex-Miss-Tagesschau Beatrice Müller, dem Sänger Gustav, der mehrfachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder oder der Sängerin und Tatortkommissarin Delia Mayer. Bei den rund eineinhalbstündigen Spaziergängen in Bern, Zürich und Düdingen lässt sich entspannt mit Gästen und Gastgebern plaudern. Ein Spaziergenuss sondergleichen.
+ Alle Spaziergänge, Daten und Fakten unter www.sinnierenundflanieren.ch
Entspannen und gesunden im Garten der Ruhe
Achtsamkeitsmeditation, Yoga und Entspannung – diese Lebenskünste garantieren seit Jahrtausenden eine heilende und wohltuende Wirkung auf Körper und Geist. Neu kann man dies an besonderen Orten ausgewählter Gartenhotels von Lugano-Carona bis Schaffhausen erleben. Einmal nichts tun müssen –den Luxus bieten die Gartenhotels mit dem neuen und einmaligen Kursangebot in Achtsamkeitsmeditation, Yoga und Entspannung. Auf der Website www.gartenhotelsschweiz.com finden Sie unter der Rubrik «Veranstaltungen und Kurse» alle Daten.
+ Mehr Infos unter www.schneemann-entspannt.ch (078 75921 97) www.yogabloom.ch (076 650 38 00)
Taten statt Worte – vor Ort helfen als Volunteer
Eigentlich müsste man doch persönlich helfen – haben Sie das angesichts der vielen hilfsbedürftigen Menschen und Flüchtlinge auf dieser Welt nicht auch schon gedacht? Wenn Sie eine medizinische Ausbildung im Pflegebereich absolviert haben, Arzt, Ärztin oder Hebamme sind und Ihr Wissen und Können freiwillig für zwei, drei oder vier Wochen dort einsetzen möchten, wo Hilfe nötig ist, dann sind Sie bei uns richtig. Gerne nehmen wir auch Ihre Spende entgegen. Die Schweizer NGO Medvint organisiert weltweit Erste-Hilfe-Einsätze vor Ort.
+ Mehr Infos unter www.medvint.org
Eine ganz spezielle Atmosphäre
Die Casa Santo Stefano im malerischen Dorf Miglieglia umfasst zwei historische und stilvoll renovierte Tessinerhäuser. Gelegen an einem herrlichen Sonnenhang, in einem wildromantischen Wandergebiet mit Kastanienwäldern und Wasserfällen. Für eine Auszeit, zum sich Wohlfühlen und Geniessen.
Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2017
07.10.–08.10. Heissi Marroni mit Erika Bänziger 08.10.–14.10. Yogaferien & Wandern im Herbst 14.10.–19.10. Yogaferien 22.10.–27.10. Yoga- & Herbstwanderferien 29.10.–03.11. Yoga & Wandern 05.11.–08.11. Yoga und Philosophie
+ Infos zu diesen und weiteren Ferienangeboten: Casa Santo Stefano, 6986 Miglieglia, Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Vortrag: Ohne Schnupfen durch den Winter
Die Erkältungszeit beginnt jetzt wieder. Also wappnen Sie sich gegen Schniefnase, Halskratzen und Husten. Wie dies mit natürlichen Mitteln gelingt, erfahren Sie im Vortrag «Stark sein gegen Erkältungskrankheiten». Phytotherapie, Schüssler Salze, Homöopathie und Co. kommen am 2. November ab 19 Uhr im komplementärmedizinischen Zentrum Paramed (Haldenstrasse 1, 6340 Baar) zur Sprache. Eintritt frei!
+ Anmeldung unter Tel. 032 626 31 26 oder per E-Mail an events@paramed.ch
Seminar mit Bruce Lipton
Die «neue» Biologie: Wie der Geist über die Gene triumphiert – eine Renaissance in der Wissenschaft bringt eine wahrhaftige Revolution im Denken und Verstehen hervor, die so radikal ist, dass sie die Welt verändert. Der Zell biologe und Bestsellerautor Bruce Lipton nimmt Sie am Seminar vom 23.10.17 mit auf eine Reise vom Mikrokosmos der Zellen in den Makrokosmos des Geistes. Über 30 Jahre Sphinx-Workshops Basel.
+ Info zu Bruce Lipton und weiteren Autoren: www.sphinxworkshops.ch
Ein Citytrip zum Jahresende
Ljubljana ist ein aufstrebendes Sternchen: Lange etwas im Schatten von den grossen Städteklassikern, entwickelt sich die slowenische Hauptstadt mehr und mehr zu einem beliebten Reiseziel. Kein Wunder, bietet sie doch eine malerische Altstadt, hübsche Geschäfte und eine kreative Atmosphäre. Der Weihnachtsmarkt und die vielen festlichen Lichter lassen Ljubljana in der Adventszeit besonders schön strahlen. Auch andere Städte wie Krakau, Riga, Zagreb und Stockholm sind Perlen, die zur Weihnachtszeit einen besonderen Charme versprühen, unbekanntere Traditionen bieten und die Besucher positiv überraschen.
+ Angebote unter www.voegele-reisen.ch
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Lösung
Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Lösung des Rätsels aus dem Heft 09-2017
Gesucht war: Heilwirkung
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Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2017. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
38. Jahrgang 2017, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 18 255 Exemplare
Leserschaft: 102 000 (MACH Basic 2017-1)
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch
Herausgeberin
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Geschäftsführer
Roland Kühne
Redaktion «natürlich»
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Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Leila Dregger, Susanne Hochuli, Marion Kaden,Fabrice Müller, Vera Sohmer, Anja Speitel, Heinz Staffelbach, Remo Vetter, Andreas Walker
Grafik/Layout
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Ein Produkt der az medien Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG
Das erwartet Sie im «natürlich» November
Masern und Co.
Immer weniger Kinder durchleiden einst typische Kinderkrankheiten wie Windpocken oder Masern. Was bedeutet das für ihr Leben als Erwachsene?
Wie Sprossen spriessen
Superfood vom Fensterbrett: Sprossen und Keimlinge versorgen uns im Winter mit knackig verpackten Vitaminen. Auf was es bei der Aufzucht zu achten gilt.
Die Kunst des Loslassens
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Doch Veränderung macht vielen Menschen Angst. Wie Transformation und Wandel trotzdem gelingen.
Die Kraft des Geistes
Aikido ist mehr als eine Kampfkunst, es ist eine Lebensphilosophie. Das Ziel: Den Gegner zur Einsicht bringen und den Streit friedvoll beenden.
«natürlich» 11-17 erscheint am 28. Oktober 2017
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Susanne Hochuli ist ehemalige grüne Regierungsrätin des Kantons Aargau und wandert in diesem Jahr quer durch Europa in Richtung Norden. www.susanne-hochuli.ch www.unterwegs.susanne-hochuli.ch
Stimmungsbombe
Miesepeter können einem ganz schön die gute Laune verderben. Susanne Hochuli hat trotzdem Verständnis für die Launen ihrer Mitmenschen.
« Doch, Platz haben wir für Sie, hinten beim Kamin ; aber mit dem Essen dauert es bestimmt eine Stunde und das meiste auf der Karte haben wir nicht mehr. » Ich schaue in das müde, verhärmte Gesicht der Wirtin und mir wird kalt. Sonntagabend in der Lüneburger Heide : Der Biergarten unter den grossen Bäumen vor dem Gasthaus ist genauso voll wie die gemütliche Stube drinnen; Gäste wollen zahlen, bestellen, Auskunft haben ; sie sind durstig, hungrig, ungeduldig und fordernd. Und sie haben bereits wieder vergessen, wie schön die Farben der Heide leuchten, wie sie alle « ah » und « oh » gerufen haben auf den Pferdekutschen, die sie auf Sandwegen durch die Heidelandschaft geschaukelt haben.
Sonnige Hochsaison in der Heide – und ich sitze in der schnuckelig eingerichteten Gaststube, die trotz durchs Fenster fallenden Sonnenstrahlen kühl wirkt. Ich habe mich auf die gemeinsamen Tage mit meiner Mutter in der blühenden Heide gefreut ; voller Vorfreude und guter Laune sind wir hier angekommen und die Stimmung eines einzigen Menschen verdirbt die meine, lässt einen freundlichen Raum abweisend wirken.
Also, sage ich mir, versuch zu verstehen : Wie erschöpft die Frau ist nach einem langen Arbeitstag, der noch nicht zu Ende ist ; wie müde und schmerzend die Füsse vom ewigen Hin- und Hergehen sind ; wie die Gastfreundschaft schwindet mit jedem ungeduldigen oder reklamierenden Gast ; wie das Willkommenslächeln sich aus dem Gesicht verabschiedet und sich Gramfalten einschleichen, je länger der Tag, je fordernder die Gäste sind.
Ich denke an so viele vergangene Abende zu Hause : Ich kam heim und die Stimmung fiel in den Keller, weil ich müde aussah, das Gesicht verkniffen und hart auf die Worte schliessen liess, die ich gleich sagen würde. Es wurde kühl in der Wohnung und in mir wohlwollend entgegenblickenden Augen erlosch das Licht.
Das Wetter kann noch so gut sein, der Garten noch so lauschig und verlockend ; Räume können behaglich eingerichtet, Strassen zum Flanieren einladend sein ; am Schluss macht der Mensch die Stimmung. Entweder hin oder erhaben !
Nur mürrischen Gesichtern auf der Strasse zu begegnen, dem zischenden Gekeife zweier Mitfahrender im Zug zu lauschen, die blasierten Gesichter der Sitzungsteilnehmenden vor sich zu haben, der verbalen Unzufriedenheit so vieler Mitmenschen ausgesetzt zu sein – und dabei die eigene gute Laune zu behalten, ist schwierig, genauso schwierig wie die Verantwortung für schlechte Stimmung zu übernehmen.
Montagmorgen in der Heide : Die Wirtin hat eine kurze Nacht hinter sich. Die Sonne strahlt durch die Fenster auf der Ostseite des Hauses, es riecht nach Kaffee und frischen Brötchen und die Gastgeberin fragt freundlich und aufgeräumt : « Was kann ich Gutes für Sie tun ? » Die Welt ist wieder in Ordnung ! Und ich bedanke mich dafür mit einem Lächeln und Worten des Lobes über die Gastfreundschaft. ◆
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Basel – Amsterdam – Basel mit Excellence Alleg ra
Tag 1 Einstiegsorte > Basel
Busanreise nach Basel. Um 16 Uhr legt die Excellence Allegra ab.
Tag 2 Strassburg
Morgens erleben Sie eine gemütliche und informative Bootsfahrt auf dem Flüsschen Ill*.
Tag 3 Bonn > (Königswinter)
Entdecken Sie die heutige Wirtschafts- und Kulturmetropole Bonn auf einer Stadtrundfahrt (Fr. 20). Oder Ausflug zum Schloss Drachenburg (Fr. 30).
Tag 4 Dordrecht > Rotterdam
Ausflug zu den Windmühlen in Kinderdijk*. Anschliessend kombinierte Stadt- und Hafenrundfahrt* in Rotterdam.
Tag 5 Amsterdam
Ausflug zum Keukenhof*. Erleben Sie nachmittags das farbenfrohe und einmalige Amsterdam auf einer Grachtenfahrt*.
Tag 6 Düsseldorf
Entdecken Sie Düsseldorf auf einer Stadtrundfahrt inklusive traditioneller Bierverkostung*.
Standard Doppel, frz. Balkon 2255.– 1695.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon 2395.– 1895.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit
Tag 7 Rüdesheim
Sie unternehmen eine Fahrt mit dem Winzerexpress* in Rüdesheim und erkunden das Städtchen anschliessend auf eigene Faust.
Tag 8 (Baden-Baden) > Strassburg
Unternehmen Sie nachmittags einen Stadtrundgang in Baden-Baden*.
Tag 9 Basel > Einstiegsorte
Nach dem Frühstück Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.
* Ausflugspaket
Die Excellence Allegra ist ein 4-Sterne-Plus-Flussschiff und verspricht dank Twincruiser ruhige Nächte an Bord. Die grosszügigen Kabinen bieten viel Komfort, wie zum Beispiel einen französischen Balkon auf dem Mittel- und Oberdeck. Die Standard Doppelkabinen (12m²) sind mit einem Sofabett ausgestattet, die Deluxe 2-Bett-Kabinen (15m²) mit einem trennbaren Doppelbett. In allen Kabinen sind WC, Dusche, Klimaanlage, Föhn, Safe, Minibar (nur Deluxe) und Stromanschluss 220 V vorhanden. In den Hauptdeckkabinen sind die Fenster nicht zu öffnen. Im Eingangsfoyer befindet sich die Rezeption (24 Stunden geöffnet). Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und ausgewählte mehrgängige Abendmenüs geniessen Sie im erstklassigen Restaurant.
Schweizer Bürger benötigen eine gültige Identitätskarte oder einen gültigen Reisepass. Abreise 23.08., 08.09., 16.09., 24.09., 02.10., 10.10., 18.10.: Ausflug Zaanse Schans anstatt Keukenhof Wählen Sie Ihren Abreiseort
12:40 Wil p 13:00 Burgdorf p 13:05 Winterthur-Wiesendangen SBB 13:30 Zürich-Flughafen p 13:50 Aarau SBB
14:30 Baden-Rütihof p 15:15 Pratteln, Aquabasilea p 15:35 Basel SBB