natürlich
Auszeit
Manchmal braucht der Mensch eine Pause
Plastik
Kunststoffmüll bedroht unsere Gesundheit
Brrrr !
So werden kalte Füsse wieder warm
Menopause
Wechseljahre sind besser als ihr Ruf
Auszeit
Manchmal braucht der Mensch eine Pause
Plastik
Kunststoffmüll bedroht unsere Gesundheit
Brrrr !
So werden kalte Füsse wieder warm
Menopause
Wechseljahre sind besser als ihr Ruf
1
Zur Tulpenblüte nach Holland Basel–Amsterdam–Basel
9 Tage ab Fr. 1090.–(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)
1. Tag Basel Anreise, Einschiffung, «Leinen los!».
2. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1) durch die Europametropole mit Rundgang durch die Altstadt.
3. Tag Köln Rundgang(1) durch die Domstadt. Deren Wahrzeichen ist ein Meisterwerk der Hochgotik.
4. Tag Dordrecht–Rotterdam Ausflug(1) Windmühlen von Kinderdijk. Rundfahrt(1) durch Rotterdam.
5. Tag Amsterdam Ausflug(1) Keukenhof (Abreisedaten 22.03. bis 09.05.). An Abreisedaten ohne Keukenhof Panoramarundfahrt(1) mit Besuch Reichsmuseum (25.08. bis 22.12.). Grachtenfahrt(2) am Abend.
6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ausflug(1) zur Zeche Zollverein oder Transfer(2) nach Düsseldorf zur ind. Besichtigung. Wiedereinschiffung in Düsseldorf.
7. Tag Koblenz Rundgang(1) mit Besuch der Festung Ehrenbreitstein. Schifffahrt «Romantischer Rhein».
8. Tag Baden-Baden Ab Plittersdorf Busausflug(1) nach Baden-Baden. Rundgang durch die Bäder- und Kunststadt. Wiedereinschiffung in Kehl.
9. Tag Basel Ausschiffung nach dem Frühstück und individuelle Heimreise.
Abreisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt
22.03. 900 (7)
30.03. 800 (7)
07.04. 700 (7)
15.04. 600 (7)
23.04. 500 (7)
01.05. 500 (7) 09.05. 500 (7)
25.08. 500 02.09. 500 10.09. 500 22.12. 900 (8)
2Liebliches Flusstrio Rhein, Mosel und Saar Basel–Cochem–Saarlouis
(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)
1. Tag Basel Anreise, Einschiffung, «Leinen los!».
2. Tag Strasbourg Rundfahrt/-gang(1)
3. Tag Cochem Schifffahrt «Romantischer Rhein». Rundgang(1) durch das historische Städtchen.
4. Tag Cochem–Zell Rundgang(2) durch Zell. Degustation von köstlichen Weinen an Bord.
5. Tag Zell–Bernkastel Rundgang(1) Bernkastel.
6. Tag Trier–Saarburg–Mettlach Rundfahrt/-gang(1) durch Trier. In Saarburg Zeit zur freien Verfügung.
7. Tag Mettlach–Saarlouis Ausflug(1) Saarschleife. Besuch(1) der Keramikwerke Villeroy & Boch.
8. Tag Saarlouis Ausflug(2) zur Völklinger Hütte. Nachmittags Rundfahrt/-gang (1) durch Saarbrücken.
9. Tag Saarlouis–Basel Ausschiffung nach dem Frühstück. Busrückfahrt und individuelle Heimreise.
(Saarbrücken–) Saarlouis–Basel Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge.
Wegen niedrigen Brückenhöhen kann das Sonnendeck zwischen Trier und Saarlouis nur wenig genutzt werden.
Reisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt
Basel–Saarlouis
16.06.–24.06. 500 01.08.–09.08. 500 14.10.–22.10. 700
Saarlouis–Basel
24.06.–02.07. 500 09.08.–17.08. 500 (9) 22.10.–30.10. 800
MS Thurgau Prestigebbbbb
Luxusschiff für 124 Passagiere in 41 Kabinen (ca. 15 m²), 7 Junior Suiten (ca. 19 m²), 14 Master Suiten (ca. 30 m²). Alle Kabinen und Suiten mit zwei Betten (die auch getrennt gestellt werden können), Dusche/ WC, TV/Radio, Minibar, Safe, Föhn, Telefon, ind. regulierbarer Klimaanlage, Tisch und Stuhl. Die Junior Suiten verfügen zudem über zwei bequeme Sessel, die Master Suiten über Sofa, Hocker, begehbaren Schrank und Badewanne. Die Kabinen auf MD und OD haben einen franz. Balkon. Fenster auf HD sind nicht zu öffnen. Bordausstattung: Réception, Boutique, grosszügiges Restaurant, Panorama-Salon mit Tanzfläche und Bar, Bistro mit Internet-Corner, Fitnessraum, Massagesalon, Sonnendeck mit Whirlpool. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Lift zwischen MD und OD. Nichtraucherschiff (Rauchen auf Sonnendeck erlaubt).
Leistungen: Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord, Bustransfer Saarlouis-Basel oder v.v. (Reise 2), Thurgau Travel Bordreiseleitung, Audio-Set bei allen Ausflügen
Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug)
2-Bettkabine Hauptdeck hinten 1890
2-Bettkabine Hauptdeck 1990
Junior Suite Hauptdeck(5) 2190
2-Bettkabine Mitteldeck, franz. Balkon 2490
Junior Suite Mitteldeck, franz. Balkon(5) 2690
Junior Suite Oberdeck, franz. Balkon(5) 2790
Master Suite Oberdeck, franz. Balkon(5) 3090
Zuschlag Alleinbenutzung auf Anfrage
Ausflugspaket Reise 1 (8 Ausflüge) 290 Ausflugspaket Reise 2 (7 Ausflüge) 170 Annullations-/Assistance-Versicherung 59
Weitere Reisen mit MS Thurgau Prestigebbbbb
Rhein-Main-Donau-Romantik NEU Basel–Nürnberg–Wien–Passau 12 Tage ab Fr. 1890.– (Nach Rabattabzug)
Luxuriöse Kurzfahrt auf dem Rhein Basel–Speyer–Frankfurt–Basel 5 Tage ab Fr. 390.– (Nach Rabattabzug)
Ab-Preise, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP.
(1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | (2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar | (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich | (7) Mit Keukenhof | (8) Kein Zuschlag zur Alleinbenutzung, geändertes Programm | (9) Gemeinsames Singen mit Hansjörg Enz und Dandy Meier | Programmänderungen vorbehalten | Reederei/Partnerfirma: Scylla AG
Buchen oder Prospekt verlangen Gratis-Nr. 0800 626 550 Weitere Informationen oder buchen www.thurgautravel.ch
12, 8570 Weinfelden Tel. 071 626 55 00, info@thurgautravel.ch
Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen
Liebe Leserin, lieber Leser
Haben Sie auch schon daran gedacht, sich eine Auszeit zu gönnen? Eine Auszeit vom Beruf, vom Alltag, von der Familie oder gleich von all dem? Eine kleine Umfrage im Bekanntenkreis wird zeigen: Fast alle liebäugeln damit, aber die Wenigsten setzen diesen Wunsch auch um. Und von diesen Wenigen, erfährt man bei genauerem Nachfragen, haben sich einige erst am Rande eines Burnouts die Auszeit gegönnt – oder dann halt danach.
Warum tun wir uns den Stress an?
Eine mögliche Antwort ist, dass wir den planerischen Aufwand für eine gute und wirklich erholsame Auszeit scheuen; eine andere, dass wir fürchten, uns mit einem solchen Temporärausstieg Aufstiegschancen und Sympathien zu verscherzen. Bei Männern kommt dann womöglich auch noch die Angst dazu, mit einer Auszeit Schwäche zu signalisieren – et voilà, der Teufelskreis, der im schlimmsten Fall zu ärztlich verordneten Zwangsferien statt einer selbstbestimmten Auszeit führt, ist komplett.
Lassen Sie es nicht so weit kommen, tragen Sie Sorge zu sich. Lesen Sie ab Seite 14, wie sich der Traum von einer erholsamen und bereichernden Auszeit verwirklichen lässt. Vielleicht ist das angebrochene Jahr genau das richtige dafür.
Ich wünsche Ihnen viele kleine und grosse Auszeiten.
Herzlich, Ihr
Rovinj, Istrien
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Istrien – mit venezianischer Magie
In Istrien liegen bezaubernde Berge und türkisblaues Meer ganz dicht beisammen. An der Küste locken malerische Buchten und Städtchen mit venezianischen Kirchtürmen, im Hinterland macht Istrien der italienischen Toskana mächtig Konkurrenz.
6 Tage ab CHF 1065.– eurobus.ch/eistr
Cinque Terre – Portofino – Carrara
Fünf pittoreske Dörfchen mit malerischen Häfen und dramatischen Klippen bilden die berühmte Cinque Terre. Sie erkunden diese grandiose Landschaft mit ihren Olivenhainen und besuchen die weltbekannten Marmorsteinbrüche von Carrara und unternehmen eine Bootsfahrt entlang der Küste.
4 Tage ab CHF 415.– eurobus.ch/gcinq
Blühende Ostertage in der Wachau
Jeden Frühling verwandeln die Marillen-, Pfirsich- und Mandelbäume die Landschaft in ein duftendes weiss-rosa Blütenmeer. Geniessen Sie die ersten Sonnenstrahlen zusammen mit den in voller Blütenpracht stehenden Gärten und entdecken Sie die schönste Donaulandschaft - die Wachau.
4 Tage ab CHF 815.– eurobus.ch/eowach
Kamelienblüte am Lago Maggiore Eine mediterrane Landschaft, entspannte Spaziergänge den Seepromenaden entlang zu bezaubernden Gärten, durch Arkaden und üppige Parks - der Lago Maggiore und der winzige Lago d‘Orta locken mit einer lieblichen Umgebung und kulturellen Schätzen.
4 Tage ab CHF 710.– eurobus.ch/elago
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IHR SCHWEIZER REISESPEZIALIST
gesund sein
10 Fit ins Frühjahr
Durch Entgiftung des Körpers die Selbstheilungskräfte aktivieren – so gehts.
14 Zeit für mich
Eine Auszeit und das Danach wollen gut geplant sein. Sonst dreht man schnell wieder im Hamsterrad.
18 Mmmmh, Reste!
Lebensmittel soll man nicht verschwenden. Wäre ja blöd. Zumal man mit Resten Feines zubereiten kann.
24 Willkommen, Klimax!
Wechseljahre sind viel besser als ihr Ruf.
gesund werden
28 Sabine Hurni über . kalte Füsse.
30 Leserberatung
Von zittrigen Händen bis Hundefutter.
34 Heilpflanze
Schützt vor Schnupfen und schmeichelt der Haut: Sanddorn.
36 Ein. Aus. Ein. Aus Wie Atemtherapie wirkt und wem sie helfen kann.
41 Mikroplastik im Darm
Forscher haben in unserem Kot Mikroplastik gefunden. Ist das nun eine gute Nachricht?
44 Heilen mit Herz
Wieso Zuwendung so wichtig für die Genesung ist.
draussen sein
52 Remo Vetter
Stressfrei in die Gartensaison.
56 Die Qual der Lämmer
Warum wir besser auf Merinowolle verzichten.
Fasten erleichtert den Körper und beflügelt Geist und Seele nach der bewährten P. Jentschura Methode
7x7 KräuterTee – der geniale Basentee mit 49 Kräutern WurzelKraft – der Organstärker® mit mehr als 100 Pflanzen MeineBase – das Original unter den Basenbädern pH 8,5
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gewusst
Zu wenig Kohlenhydrate essen ist ungesund
Diäten mit wenigen Kohlenhydraten sind beliebt. Doch die Low-Carb-Diät kann riskant sein, wie eine US-Studie zeigt. Die Forscher beobachteten 25 Jahre lang über 15 000 Teilnehmer und stellten fest: Wer weniger als ein Drittel des täglichen Kalorienbedarfs durch Kohlenhydrate deckt, stirbt im Durchschnitt vier Jahre früher. Am längsten lebt, wer die Hälfte des Kalorienbedarfs mit Kohlenhydraten deckt.
Das entspricht zirka zwei Scheiben Vollkornbrot, einer Portion Pasta und etwas Müesli pro Tag.
The Lancet/Gesundheitstipp
Wie viel Lärm erträgt der Mensch? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist dieser Frage nachgegangen und hat erstmals Richtwerte für Lärmquellen wie Windenergieanlagen, Verkehr und Freizeitlärm herausgegeben. Bei Windenergieanlagen empfiehlt die WHO, 45 Dezibel (dB) nicht zu überschreiten. Im Strassenverkehr empfiehlt sie Höchstwerte von tagsüber max. 53 dB, nachts 45 dB, beim Schienenverkehr tagsüber max. 54 dB, nachts 44 dB und beim Flugverkehr max. 45 respektive 40 dB. Die Empfehlungen weichen voneinander ab, da unterschiedlicher Lärm unterschiedliche gesundheitliche Folgen habe, so die WHO. Im Strassenverkehr beispielsweise sei der Lärmpegel konstant, beim Schienenverkehr nicht. Zum Freizeitlärm gehören Lärmquellen wie Bars, Sportveranstaltungen und Konzerte. Hier soll der Jahresdurchschnitt aller Quellen 70 dB nicht überschreiten.
Pharmazeutische Zeitung
« Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. » Voltaire (1694 – 1778)
Gedächtnis I
Weniger vergesslich dank Yoga und Tai Chi
«W o habe ich bloss wieder meinen Schlüssel hingelegt?» Wer sich solcherlei Gedanken öfters machen muss, sollte regelmässig Yoga- oder TaiChi-Übungen in seinen Alltag einbauen. Dies kann helfen, dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Forscher der Universitäten von Kalifornien in Irvine (USA) und Tsukuba (Japan) fanden heraus, dass selbst leichte Trainingseinheiten die Verbindungen zwischen Teilen des Gehirns, die für die Bildung und Speicherung von Gedächtnisinhalten verantwortlich sind, erhöhen können. Schon eine einzige zehnminütige Periode mit leichter Anstrengung kann demnach erhebliche kognitive Vorteile bringen. Auch kurze Gehpausen im Laufe des Tages können erhebliche Auswirkungen auf die Verbesserung von Gedächtnis und Kognition haben, so die Forscher. MM/PNAS
Wechseljahre
Frauen, die viele pflanzliche Eiweisse essen, senken das Risiko für eine frühzeitige Menopause. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität von Massachusetts. Sie untersuchten rund 85 000 Frauen. Teilnehmerinnen, die täglich rund 30 Gramm Eiweiss aus Tofu, Nüssen oder Müesli zu sich nahmen, kamen deutlich seltener vor dem 45. Lebensjahr in die Wechseljahre. Eine frühe Menopause kann ein Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Demenz sein. Mehr zum Thema ab Seite 24.
American Journal of Epidemiology/Gesundheitstipp
●
Sturzprophylaxe
Vitamin D mit Kalzium kombinieren
Die ergänzende Einnahme von Vitamin D ohne die gleichzeitige Einnahme von Kalzium hat gemäss etlichen Meta analysen randomisierter kontrollierter Studien keinen positiven Einfluss auf das Fraktur- und Sturzrisiko oder die Knochendichte. aerzteblatt.de
Gedächtnis II
Zeichnen hält das Hirn fit
Nicht nur Bewegung, auch Zeichnen ist gut für das Gedächtnis. Dies fanden kanadische Forscher der University of Waterloo heraus.
Im Rahmen mehrerer Studien baten sie Jugendliche und ältere Erwachsene, verschiedene Memorierungs-Techniken anzuwenden. Tatsächlich gelang es Probanden mit Pinsel und Papier besser, neue Informationen zu behalten, als wenn sie sich Notizen machten, Visualisierungsübungen durchführten oder nur passiv Bilder betrachteten. Das galt auch dann, wenn sie nicht gut zeichnen konnten. Bei älteren Menschen war dieser Effekt besonders deutlich.
Die Forscher glauben, dass Zeichnen deshalb zu einem besseren Gedächtnis führt, weil es mehrere Möglichkeiten der Darstellung von Informationen enthält: visuell, räumlich, verbal, semantisch und motorisch. Die Forscher hoffen, dass sich die Erkenntnisse therapeutisch nutzen lassen, etwa bei älteren Menschen mit Gedächtnisverlust und Demenzkranken. MM/krea
● Gerd Reuther «Die Kunst, möglichst lange zu leben», riva 2018, ca. Fr. 24.–
Wer länger und gesünder leben will, braucht selten einen Arzt, sondern Abstand zu Ärzten», schreibt Gerd Reuther («Der betrogene Patient») in seinem neuen Buch. Wer Körper und Geist fit hält, habe die besten Chancen, gesund zu altern. Und das gelinge mit altbewährten Mitteln wie körperlicher Ertüchtigung und gesunder Ernährung. Darauf hat schon der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland gepocht. «Was er vor über 200 Jahren empfahl, hat grösstenteils noch Bestand, während die heutigen Ratschläge das Leben oft eher verkürzen», so Reuther. Auch wenn die Erkenntnisse nicht neu sind und Reuther den Gefahren durch Umweltgifte und Lebensstil etwas gar viel Platz einräumt, lohnt die Lektüre. Vor allem, wenn sie dazu motiviert, sich mit Hufeland zu beschäftigen. Sein Buch «Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern» gilt bis heute als Standardwerk der Makrobiotik. krea
Hanteln stemmen stärkt
das Herz-Kreislauf-System
Wer glaubt, dass man für ein effektives Krafttraining stundenlang in der «Muckibude» schwitzen muss, irrt: Wer nur schon 60 Minuten pro Woche Gewichte stemmt, kann dadurch sein Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 40 bis 70 Prozent reduzieren. Mehr bringt laut einer Studie der Iowa State University keinen zusätzlichen Nutzen. Die US-Wissenschaftler hatten im Rahmen der «Aerobics Center Longitudinal Study» die Daten von fast 13 000 Erwachsenen ausgewertet. Wer also etwas für Herz und Gefässe tun möchte, muss nicht unbedingt joggen oder walken gehen, wenn ihm dies nicht liegt. Den Forschern zufolge können bereits – täglich ausgeübt – zwei Sätze Bankdrücken, die weniger als fünf Minuten dauern, effektiv sein. MM
Nach Darm, Haut und Schilddrüse wird nun der Leber ein unterhaltsames und lehrreiches Buch gewidmet. Jürgen Brater zeigt darin auf, dass dieses «unterschätzte Organ» an über 500 Vorgängen im Körper beteiligt ist; rund um die Uhr laufen in ihr Abermilliarden komplexer biochemischer Reaktionen. Ohne die Leber, unser vielleicht vielfältigstes Organ, könnten wir gar nicht leben. Brater erklärt, warum die Leber nicht schmerzt, wenn sie krank ist und dass sie nur in den seltensten Fällen aufgrund von Alkohol erkrankt. Und er sagt, was man tun kann, um die Leber fit zu halten. Dazu zählen zahlreiche Ernährungstipps. Und die sind – sehr sympathisch – weder verbohrt noch asketisch, sondern lustvoll, einfach und praktikabel. So wie auch die Hinweise zum Abnehmen und Sporttreiben: leicht verständlich und unterhaltsam beschrieben und meist einfach umsetzbar – zum Wohle der Leber! krea
● Jürgen Brater «Es lebe die Leber !», Herbig 2017, ca. Fr. 25.–
Regelmässiges und gründliches Zähneputzen ist nicht nur für die Zähne wichtig, sondern kann auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Diese Erkenntnis untermauert eine aktuelle wissenschaftliche Studie an der Hiroshima-Universität in Japan. Die Forscher hatten 682 Menschen nach ihrem Zahnputzverhalten befragt. Das Resultat: Diejenigen, die ihre Zähne weniger als zweimal täglich für zwei Minuten putzten, hatten ein dreifach höheres Risiko, an einem Herzinfarkt, Herzversagen oder einem Schlaganfall zu sterben als Probanden mit einer besseren Mundhygiene. Der eindeutige Beweis dafür, dass allein längeres Zähneputzen das Erkrankungsrisiko verringert, steht allerdings noch aus. Denn es ist auch möglich, dass gesundheitsbewusste Menschen eher Wert auf eine gründliche Mundhygiene legen.
MM/American Heart Association
Prävention
Lieber zunehmen als weiter rauchen
W er mit dem Rauchen aufhört, nimmt im Durchschnitt vier bis fünf Kilo zu. Der gesundheitliche Nutzen des Rauchstopps ist jedoch allemal grösser als moderates Übergewicht, so das Fazit einer Metastudie aus den USA, bei der die Daten von rund 160 000 Teilnehmern ausgewertet wurden. Selbst bei stärkerer – aber nicht extremer (mehr als 18 kg) –Gewichtszunahme lag das Risiko, an einer Herz KreislaufErkrankung zu sterben, bei allen ehemaligen Rauchern deutlich niedriger als bei denjenigen, die weiterhin zur Zigarette griffen. Auch das allgemeine Sterberisiko wurde durch den Rauchverzicht deutlich gesenkt. Ars Medici/krea
Was tun, wenn der Hals schmerzt, der Bauch grummelt oder die Haut juckt? Die App hilft weiter. Zu über 80 Beschwerden findet man homöopathische Mittel, welche die Autorin Ingeborg Stadelmann («Die Hebammen-Sprechstunde») ausführlich vorstellt. Die App ist werbefrei, übersichtlich und einfach zu bedienen. Man muss weder ein Konto anlegen noch sonstige persönliche Daten angeben. Homöopathische Haus- und Reiseapotheke
Für Android, Fr. 4.70 und iOS, ca. Fr. 7.–
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Verfahren zur Ausleitung von schädlichen, krankmachenden Stoffwechsel-Endprodukten oder Giften gehören in der Naturheilkunde zum Standard. Doch was hat es mit der Entgiftung des Körpers auf sich?
Text: Marion Kaden
Das Konzept des Entgiftens ist alt: Krankheiten oder Befindlichkeitsstörungen werden seit der Antike als Ungleichgewicht betrachtet, und oft führen Verunreinigungen des Körpers zu diesem Ungleichgewicht. Auch können die «vier Körpersäfte» (lateinisch humores) vergiftet oder funktionsgestört sein. Hippokrates (um 370 v. Chr.) entwickelte die Säftelehre, bei der die vier humores Blut, Lymphe, Galle, Schleim in stetiger Wechselwirkung stehen. Wechselwirken sie in ausgeglichener Weise miteinander – und dies auf allen Ebenen des Seins seelisch, geistig und körperlich – besteht Harmonie, die mit Gesundheit gleichgesetzt werden kann. Eine Erkrankung entspricht demzufolge vereinfachend einer Disharmonie in Verteilung oder Funktion der Körpersäfte (auch Dyskrasie genannt). Bis ins Mittelalter galt die hippokratische Säftelehre, die Humoralpathologie, als verbindliches Gedankenmodell.
Ein wesentlicher Einschnitt in die vorher immer von natürlichen Rhythmen bestimmte Lebenswelt und die sich daraus ergebenden Weltbilder entstand durch die künstlich «erzeugte» Uhrzeit. Mechanische Uhren mit einer Spindelhemmung entstanden um 1300 in Europa und wurden das Standard-Zeitmessgerät, bis im 16. Jahrhundert federgetriebene sowie Taschenuhren folgten, um 1650 dann die Pendeluhr. Mit dem Einbau der ersten Uhren in die Kirchtürme von Dörfern und Städten wurde buchstäblich eine neue Zeit eingeläutet: Etwas Mechanisches gab einen neuen Takt vor. Sowohl im Leben der Menschen (Arbeitszeit) als auch in den Auffassungen über die Welt. Das neue mechanistische Weltbild versteht die Welt als riesiges Uhrwerk. Im weiteren geschichtlichen Verlauf brachte das industrielle Zeitalter bahnbrechende Neuerungen, Erfindungen, Erkenntnisse, die sich ebenfalls immer tiefer in den Köpfen und Gedanken auswirkten. Vor allem die Erfahrungen mit der explosionsartig wachsenden Maschinenwelt und ihrem mechanistisch-berechenbaren Inneren fand bis heute Eingang in medizinische Theorien oder auch die Sprache. Eine Kohleheizung oder Dampfmaschine, die «verschlackt» war, funktionierte erfahrungsgemäss schlecht oder gar nicht mehr. Sie musste «entschlackt» werden, um wieder zu funktionieren.
Moderner Aderlass: die Blutspende
Durch verschiedene Studien ist mittlerweile eindeutig belegt: Regelmässiges Blutspenden senkt den Blutdruck. Und: Je mehr Blut die BluthochdruckProbanden in den Studien spendeten, desto grösser fiel der Effekt aus. Warum das Blutspenden einen blutdrucksenkenden Effekt hat, ist weiterhin ungeklärt. Bluthochdruck-Betroffene wie auch Gesunde machen positive Erfahrungen und berichten unter anderem von einem spürbar wohltuenden Effekt. Blutspenden z. B. in Uni-Krankenhäusern bieten zudem durch die regelmässig durchgeführten Blutkontrollen die Möglichkeit der Selbstkontrolle. Nicht zuletzt: Engagierte Blutspender sehen darin einen Akt der Menschlichkeit.
Diese mechanistische Vorstellung wurde alsbald auf den menschlichen Körper übertragen. In vielen naturheilkundlichen Verfahren steht seither eine «Entschlackung» am Anfang der Therapie, um einen, wie wir es heute sagen, «Reset» beziehungsweise Neustart zu initiieren. Oder, um es naturheilkundlich mit dem bedeutenden Heiler Paracelsus (1493–1541) auszudrücken: den Inneren Archeus anzusprechen. Damit ist jene organisierende und neu bildende, innere Selbstheilungskraft gemeint, die jedem Menschen innewohnt. Der Innere Archeus ist ein ideelles Vorbild des Menschen, das lenkend und heilbringend in sein Leben eingreifen kann.
Um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, wurden schon früh Ausleitungsverfahren entwickelt, von denen viele mit berühmten Namen verknüpft sind. Paracelsus war beispielsweise überzeugt, dass krankmachende Gifte im Körper zur Krankheit führen: «Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe ausleeren. Wo sie dies nicht fertig bringt, dort mach’ ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus.»
Gemeint ist der Aderlass, der zur Ausleitung diente und lange zur drastischen ärztlichen Behandlung gehörte.
Ein anderer namhafter Naturheilkundler war Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), der wegen seiner «Lebenskraft-Theorie» als Vertreter des Vitalismus gilt. In seinem Hauptwerk «Makrobiotik» preist er «die Himmelsgaben Licht, Wärme, Luft und Wasser», um die Lebenskraft zu regulieren bzw. aktivieren. Er prangerte die Abkehr vom natürlichen Leben und gesunder Ernährung an. Seine Forderungen: Leben im Einklang mit Kosmos und Rhythmik. Seine Vorstellungen von Entgiftung lagen in Verzicht oder Mässigung im Essen und Trinken wie im gesamten Tun.
Liegts an den Genen?
Das Konzept der Selbstheilung kann sogar in der modernen genetischen Theorie entdeckt werden: Im Erbgut im Zellkern aller Lebewesen gibt es strukturierte Informationen («Genotypus»), welche ihr Erscheinungsbild («Phänotypus») prägen. Daneben ist aber auch eine Fülle an Reparaturprogrammen vorhanden, die bei Störungen oder Abweichungen –Krankheit genannt – anlaufen. Sogar das Erbgut selbst hat eine Vielzahl von Reparaturmechanismen, die unablässig Schäden der Erbgutträger Chromosomen erkennen und reparieren sollen. Die Selbstheilung ist also eine permanente Dauertätigkeit unseres Organismus. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist die genetische Information im Zellkern der materielle Ausdruck des «ideellen» Inneren Archeus des Paracelsus. Alle diese Reparaturmechanismen sind notwendig. Denn der menschliche Organismus ist nicht nur ständig mit normalen Abnutzungsfolgen konfrontiert, sondern auch mit körperfremden und häufig auch giftigen Stoffen: Schwermetalle, hochreaktive Chemikalien, denaturierte Nahrungsmittel, Elektrosmog, Hormon- oder Medikamentenanteile im Trinkwasser sowie Lärm belasten den Körper. Nicht ausscheidbare Stoffe können sich z. B. in Binde- oder Fettgewebe ablagern; Organe wie Blutgefässe können von Ablagerung wie der Verkalkung von Blutgefässen betroffen sein. So kann der Abtransport von Ausscheidungsstoffen langfristig beeinträchtigt werden. Herz-KreislaufBeschwerden, Stoffwechselstörungen sowie Autoimmun- oder Krebserkrankungen können folgen.
Die Naturheilkunde hat zahlreiche Verfahren dagegen entwickelt. Sie dienen der Entschlackung/Entgiftung, das heisst einer gezielten Entlastung des Körpers und einer Ausleitung möglicher eingelagerter Stoffe. Das Fasten ist das älteste Verfahren, welches kultlich-religiös mit der Menschheit verbunden wie auch in allen Kulturen der Welt verankert ist. Otto Buchinger (1878–1966), der das Heilfasten wieder in die Medizin einführte, schrieb, «dass die Heilmittel Luft, Licht, Wasser, Diät, Homöopathie, Gutzureden und Fasten fast alles zu leisten imstande sind, was nötig ist, um Menschen vor Krankheit zu bewahren oder sie von Krankheit zu heilen».
Fasten starte eine «gewaltige Umstimmung», schrieb Buchinger, der über 100 000 Fastenkuren begleitete. Er behandelte Haut-, Atem-, Herz-KreislaufErkrankungen, Migräne, Geschwüre und natürlich auch Übergewicht ausschliesslich mit dem Fasten. Dabei beobachtete Buchinger nicht nur körperliche Heilungen, sondern beschrieb auch die seelischgeistig heilsamen Veränderungen seiner Patienten. Nach der «Umstimmung» empfahl er die laktovegetarische Kost nach Maximilian Bircher-Benner (1867–1939) und die mineralreiche, basenüberschüssige Diät nach Ragnar Berg (1873–1956).
Manchen Menschen erscheint das Fasten schwer oder fast unmöglich. Dabei ist der Verzicht auf Essen reine Gewöhnungssache. Nach 24 bis 36 Stunden ist das Hungergefühl bei den Meisten überwunden. Auch für Anfänger gut geeignet ist zum Beispiel das Saftfasten. Clemens Rüttimann, Geschäftsführer der Biotta AG, empfiehlt das Saftfasten, «um dem Körper weiterhin wichtige Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe zuzuführen». Es gibt mittlerweile zahlreiche Hersteller diverser Säfte. Man kann diese auch selber machen. Für das Saftfasten sollte man Bioqualität vorziehen. Bei gekauften Säften ist darauf zu achten, dass er keine Zuckerzusätze enthält und aus Direktsaft (auch «Muttersatz») besteht, also aus Saft, der unmittelbar aus den Früchten gewonnen wird (nicht aus Konzentrat). //
Christoph Wilhelm Hufeland «Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern», Classic Reprint, Forgotten Books, ca. Fr. 36.–
Aderlass, Durchspülungstherapien, Brechverfahren, Einsatz von Blutegeln, Baunscheidtieren, Schröpfen, energetische Ausleitungsverfahren, Cantharidenpflaster – Entgiftungsmethoden gibt es viele. «natürlich» stellt die wichtigsten vor.
Text: Marion Kaden
Entgiftung im Alltag
Regelmässiges Saunieren ist eine wunderbare Möglichkeit des Entgiftens. Die Hitze regt die Stoffwechselfunktionen an. Nach dem Schwitzen, den anschliessenden Kältebädern, die zusätzliche heilsame Reize ausüben, oder dem «Luft- und Lichtbaden» kann ein Gefühl des «Neugeborenseins» entstehen –bestes Zeichen für die stattgefundene Entgiftung. Der Einsatz von Wärmflaschen oder Wärmebädern (mit Heilpflanzen, z. B. bei Erkältung Thymian oder bei Stress Lavendel) regt ebenfalls die Wärmeregulierung an. Vor allem die Bäder wirken wohltuend, entspannend und entschlacken effizient. Auch regelmässiger Sport – und zwar einer, der auch mal an die Leistungsgrenzen führt – wirkt höchst stoffwechselanregend und entschlackend.
Generell gelten Heilpflanzen mit hohen Bitterstoff-Anteilen (Löwenzahn, Schafgarbe, Wegwarte, Wermut) als förderlich für Leber- und Galletätigkeiten, die wiederum verdauungsanregend wirken. Mit anderen Heilpflanzen (z. B. Goldrute, Birkenblätter, Schachtelhalm) kann die Anregung der Nieren erfolgen: Mit einer sogenannten Durchspülungstherapie wird die Harnmenge erhöht; sie werden bei Blasenbeschwerden, Harnwegsinfek tionen oder Prostatabeschwerden eingesetzt. Auch die erhöhte Schweissabsonderung ist eine Ausleitung: Die Erhöhung der Körpertemperatur wie beim Fieber regt die körpereigene Abwehrtätigkeit an. Heilpflanzen wie Lindenblüten, Holunder, Mädesüss unterstützen den Körper beim Schwitzen. Es gibt die unterschiedlichsten Heilpflanzen-Kombinationen. Lassen Sie sich entsprechend Ihrer Vorlieben Tees in Drogerien oder Apotheken zusammenstellen.
Die chinesische Akupunktur ist unter den energetischen Ausleitungsverfahren die Bekannteste. Die Chinesen entwickelten ein komplexes philosophischtheoretisches System, bei dem Qi, Lebensenergie, ausgeleitet – und auch eingeleitet – werden kann über die sogenannten Meridiane (Energiebahnen). Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen basieren auf der Dysbalance des Qi, das über Akupunkturnadeln, also Stechen der Haut, wieder in Harmonie gebracht werden kann. Verschiedene Verfahren wie Bioresonanz-Verfahren oder die Elektroakupunktur folgen ähnlichen energetischen Konzepten.
Erst im 19. Jahrhundert wurde entdeckt, dass zwischen Haut und inneren Organen reflektorisch arbeitende NervenVerbindungen bestehen (Somatotopien). Eine intensive Stimulation der auf der Haut befindlichen Zonen stimuliert reflektorisch innere Organe und Funktionen, was viele therapeutische Möglichkeiten der Selbstheilung eröffnet. Etwa die Akupressur.
Ein drastisches Verfahren, das sich an medizinische Laien richtete, ist das Baunscheidtieren: Es wird mit dem Lebenswecker, einer Erfindung von Carl Baunscheidt, (1809–1873), durchgeführt. Dieses Gerät perforiert, ähnlich der Akupunkturnadeln, aber massenweise, die oberflächliche Haut. Zusammen mit dem Auftragen eines entzündungsfördernden Öls entstehen dadurch schwach entzündete Hautareale, die dann reflektorisch die Heilung innerer Organe anregen sollen. Die gleichzeitig auftretenden wasserund eitergefüllten Pusteln dienen laut Baunscheidt zudem dem Ausleiten von Giftstoffen aus dem Körper über die Haut.
Heutzutage werden Glaskugeln mit Öffnungen von drei bis sechs Zentimetern Durchmesser auf die Haut gesetzt. Vorher wird ein Unterdruck entweder durch Erhitzen oder Absaugen der Luft aus dem Inneren der Kugeln erzeugt. Kühlt die Luft in der Glaskugel ab, entsteht ein leichter Unterdruck, der die Haut ansaugt. Es entstehen kreisrunde, gut durchblutete Hautstellen, die z. B. verhärtete Muskelregionen (SchulterNacken-Bereich) durch verstärkte Blutzufuhr wieder erweichen lassen. Schröpfen gilt auch als gutes Verfahren gegen Schmerzen. Eine erweiterte Variante zur Ausleitung ist das blutige Schröpfen. Dabei wird vor dem Aufsetzen der Schröpfköpfe die Haut leicht angeritzt. Durch den Unterdruck tritt Blut aus. Dieses ausleitende Ver fahren wird z. B. bei akuten Schmerzen (Kniegelenksarthrose, KarpaltunnelSyndrom) angewandt.
Der Darm wird seit Menschengedenken als Zentrum der Gesundheit verstanden. Seine gute Erreichbarkeit von aussen prädestinierte ihn für Ausleitungsverfahren. Mit Klistieren wurden Darminhalte ausgeleitet, beispielsweise um Verstopfungen oder andere darmbedingte Störungen zu lindern oder zu beseitigen. Auch beim Fasten wird mit gleichzeitiger intensiver Darmreinigung gearbeitet. Die Kolon-Hydro-Therapie ist eine moderne Darmreinigung. Sie wird in Arztoder Heilpraktikerpraxis mithilfe moderner, schonend arbeitender Irrigator-Apparate durchgeführt: Erwärmtes Wasser (mit oder ohne Zusätze wie Kräutertees) wird über einen Schlauch in den Dickdarm eingeleitet. Nach einem gewissen Verbleib und unterstützenden Bauchmassagen wird der Darminhalt über einen weiteren Schlauch wieder ausgeleitet. Das geschlossene System verhindert unangenehme Gerüche. Auch der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr begründete seine nach ihm benannte «FX-Mayr-Kur» auf die Darm-Gesundheit. Er postulierte, dass ein gestörter, «träger» Darm die Ursache für Befindlichkeitsstörungen oder Erkrankungen ist. Mit den drei Prinzipien «Schonung, Säuberung, Schulung» (3 S) werden bei der Mayr-Kur Sanierung und Regeneration des Darms bewirkt.
Aus Sicht der Schulmedizin sind Giftstoffe und schädliche Ablagerungen, die sich im Körper ansammeln und die man dann mit entgiftenden Stoffen ausschwemmen müsste, ein Mythos. Vielmehr erledige der Körper solche Arbeiten selbst. Autophagie heisst der Mechanismus, für dessen Erforschung 2016 der Nobelpreis für Medizin verliehen wurde: Die Zelle entledigt sich schädlicher Stoffe und schleust diese aus – eine Art Selbstentgiftungsmechanismus. Das Prinzip wird von Insulin gehemmt, also durch ständiges Essen. Was also durchaus helfen kann: eine Weile nichts essen, sprich fasten. «Entgiftung» als therapeutisches Konzept der Naturheilkunde wird nicht ganz zu Unrecht kritisiert. Tatsächlich hat sich die Naturheilkunde vom mechanistischen Weltbild «anstecken» lassen und die ursprüngliche Idee der Humoralpathologie von der Materia peccans auf rein körperliche Stoffwechselgifte reduziert. Die Materia peccans der Alten war jedoch nicht allein ein «naturwidriger Krankheitsstoff», also materiell, sondern er war auch eine geistige Entität. Seien es Dämonen, böse Geister, die christliche Urschuld – immer beobachteten die Alten, was auch heute klar ist: Das Leben geht mit Krankheit einher und endet mit dem Tod. Entgiftung bedeutete auch, geistig-seelische Gründe für Erkrankungen zu behandeln: Dazu gehören krankmachende Einflüsse, wie sie bei der Arbeit als Mobbing oder in Form eines notorisch nörgelnden Chefs auftreten können. Lärm und Dauerstress können Auslöser für psychische Erkrankungen sein. Nicht zu vergessen sind die Schäden, welche die geistig-seelische Verseuchung durch moderne Medien anrichten können. «Digital detox», Medienfasten, ist nichts anderes als Teil einer Entgiftungs-Strategie, wie sie die Säftelehre seit Jahrtausenden praktiziert.
Ich bin dann mal weg
Eine Auszeit nehmen und neue Kraft tanken – davon träumen viele Menschen. Den Alltag hinter sich lassen, Neues wagen, Zeit für sich und seine Liebsten haben! Damit das Sabbatical seine Wirkung nicht verfehlt, muss man es wohlbedacht planen. Und sich vor allem erstmal bewusst werden, was man sich von der Auszeit überhaupt erhofft.
Text: Fabrice Müller
«Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen.» Giacomo Casanova
Der Start verlief für Ramona Bär und ihren Hund Loup nicht ganz wunschgemäss. Eine nicht vollständig auskurierte Erkältung machte sich zwei Tage nach Beginn der Wanderung wieder bemerkbar. An eine Fortsetzung der geplanten Tour durch 17 Kantone war vorerst nicht zu denken. «Ich merkte, dass ich nicht die Kraft hatte, meine Reise im vorgesehenen Rahmen durchzuziehen. Also beschloss ich, mich zuerst bei den Eltern meines Partners im Schwarzbubenland auszukurieren», erzählt die 35-jährige. Ursprünglich plante sie, jeden Tag zwischen 15 und 20 Kilometer zurückzulegen.
Auch diesen Plan musste sie bald einmal auf den Kopf stellen, denn der Juli präsentierte sich – wir erinnern uns: heiss. Um fünf Uhr morgens zogen der Lagotto Romagnolo und sein Frauchen los. Sie wanderten durch bis elf. «Mehr als zehn bis 15 Kilometer täglich lagen bei der Hitze nicht drin», erzählt Bär. Die 13 Kilogramm Gewicht an ihrem Rücken trugen das Ihre zur langsamen Gangart bei. Dabei nahm sie nur das Nötigste mit. Ihre Mutter versorgte sie einmal pro Woche mit frischen Kleidern und Hundefutter. Doch: «Ich überschätzte die Fitness meines Hundes und stellte bald einmal fest, dass ich körperlich trainierter war als er. Hinzu kam, dass Loup Mühe mit den heissen Böden hatte.»
Ein «verrücktes Jahr»
Doch wie kam Ramona Bär überhaupt auf die Idee, diese Strapazen auf sich zu nehmen und während sieben Wochen zu Fuss durch die Schweiz zu wandern? Sie und ihr vierjähriger Hund? «Diese Idee geistert mir seit vielen Jahren im Kopf herum. Dann beschloss ich, aus dem bevorstehenden Jahr ein etwas verrücktes Jahr werden zu lassen.» Bär arbeitet im Teilzeitverhältnis als Projektleiterin für ein Schulprojekt. Da sie in den Sommerferien frei hatte, bot sich diese Zeit an, um den lang gehegten Plan in die Tat umzusetzen. Das Wanderprojekt stand aber auch im Zusammenhang mit ihrer
zweiten beruflichen Tätigkeit: Bär begleitet als Coaching-Fachfrau Jugendliche und Erwachsene in Veränderungsprozessen. Mit ihrem Wanderprojekt wollte sie zum einen auf ihr Coaching-Angebot aufmerksam machen, zum andern ging es ihr darum, selber zu erfahren, was eine solche Wanderung in einem Menschen alles bewirken und verändern kann.
Hauptgrund: Burn-out
Wie Ramona Bär träumen viele Menschen davon, für einige Zeit aus dem Alltagstrott auszubrechen und etwas völlig Neues zu wagen. Unter dem Titel «Auszeit statt Auto» veröffentlichte das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) eine Studie, die aufzeigt, dass die Menschen anstelle von Luxusgütern immer häufiger essenzielle Erfahrungen, Zeit und SinnErlebnisse wie zum Beispiel eine Auszeit suchen. Halb Deutschland träumt von der beruflichen Auszeit – zu diesem Schluss kommt die Sabbatical-Studie des Meinungsforschungsinstituts Fittkau & Maass. Mit 43 Prozent wollen mehr als vier von zehn Deutschen eine Auszeit im Job nehmen. Als Beweggründe nannten die Befragten den Wunsch, zu reisen und mehr Zeit für sich und ihre Interessen zu haben. Knapp dahinter wollen viele neue Perspektiven und zu sich selbst finden. Bedenklich dabei ist: Die Hälfte der Interviewten will mit der Auszeit ein Burn-out überwinden oder einem vorbeugen.
Karin Grun aus Bassersdorf unterstützt als Trainerin und Coach Menschen, die sich eine Auszeit nehmen wollen. «Ich stelle eine generelle Zunahme bei der Nachfrage nach Coaching für Auszeiten fest. Dies vor allem auch in Zusammenhang mit Burn-out.» Andere nutzen die Auszeit für eine Standortbestimmung in ihrem Leben und richten sich neu aus. Auch Karin Grun blickt auf eine solche Phase in ihrem Leben zurück: «Ich war früher als Event-Managerin tätig und organisierte 60 bis 70 Anlässe pro Jahr. Als ich kurz vor einem
Praktisches für die Auszeit
Budget
Zur Auszeit gehört auch ein Budget für Miete, Steuern, Versicherungen, Lebensunterhalt. Wichtig: Auslagen und Reserven für Unvorhergesehenes einplanen.
Arbeits- und Lohnmodelle
Sprechen Sie sich mit dem Arbeitgeber bezüglich Arbeitsverhältnis, Lohn und Sozialversicherungsbeiträgen ab. Bei Auszeiten gibt es verschiedene Modelle, von unbezahlter Freistellung bis Sonder urlaub. Halten Sie die Bedingungen der Auszeit in einer Vereinbarung fest.
Versicherungen
Weil in Ländern wie den USA, in Australien oder teilweise auch im asiatischen Raum (z. B. Japan) die Gesundheitskosten sehr hoch sind, sollte man prüfen, ob Krankheits- und Unfallschutz genügend gedeckt sind und allenfalls eine Zusatzversicherung abschliessen. Wenn Sie ins Ausland verreisen, kann die JahresReiseversicherung eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie enthält eine Reiseassistance- und eine Annullierungskostenversicherung. Die Privathaftpflicht versicherung gilt in der Regel weltweit.
Sozialleistungen
Wer mehr als einen Monat unbezahlten Urlaub nimmt, muss sich um seine Sozialversicherungen (Pensionskasse, AHV) selber kümmern. Am besten erkunden Sie sich bei der Kasse selbst oder bei der Personalabteilung Ihrer Firma.
Tickets buchen
Werden Zugreisen ins europäische Ausland, Flüge und Unterkünfte früh gebucht, fährt man finanziell meistens günstiger.
Rückkehr
Informieren Sie sich über die Modalitäten der Rückkehr. Diese können im Arbeitsvertrag oder in einem gesonderten Vertrag fixiert werden.
Und schliesslich: To-do-Liste
Vieles gibt es im Vorfeld der Auszeit zu erledigen. Eine Liste hilft, wichtige Schritte nicht zu vergessen.
Quellen: karrierebibel.de u.a./ krea
Buchtipps
Bettina Münch
«Auszeit! Lifting für die Seele»
Fischer Taschenbuch Verlag, 2015, ca. Fr. 19.–
Burn-out stand, entschied ich mich für eine Auszeit. Ich reiste durch Australien und beschloss, mich beruflich zu verändern.»
Eine gute Vorbereitung ist das A und O für eine gelungene Auszeit. Dazu gehört zuallererst, sich bewusst zu werden, was man von der Auszeit überhaupt erwartet. «Viele erhoffen sich von ihrer Auszeit eine Art Erleuchtung, ohne sich im Vorfeld über die eigentlichen Beweggründe im Klaren zu sein», sagt Karin Grun. Andere wollen in der Auszeit zur Ruhe kommen oder andere Kulturen kennenlernen. «Wenn man mit der Auszeit ein konkretes Ziel verfolgt, braucht es eine Strategie, um mit der Auszeit die nötigen Antworten auf anstehende Fragen zu finden. Leider nehmen sich viele zu wenig Zeit für diese Vorbereitung», weiss Grun.
Die Auszeit bietet dem Menschen Raum und Zeit, sich mit sich selber zu beschäftigen. Dies kann befreiend, aber auch beängstigend oder zumindest anstrengend sein. Je nach privater und beruflicher Situation bedeutet die Organisation einer Auszeit eine Herausforderung. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber für ein Sabbatjahr zu treffen. Meist dauert eine solche Auszeit drei bis zwölf Monate. Hier besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Überstunden auf einem Zeitkonto zu sammeln. Oder man spart das Geld, kündigt die Arbeitsstelle und nimmt die Auszeit. «Ich stelle fest, dass heute viele Arbeitgeber gegenüber Auszeiten bzw. Sabbaticals sehr offen sind», sagt Grun.
Die Höhenangst
Auch Ramona Bär bereitete sich gut auf ihre Wanderung vor. Sie koordinierte die Auszeit mit ihrem Arbeitgeber. Und sie plante die Streckenführung im Voraus. Die Wanderung führte vorbei an Orten wie zum Beispiel Hemmiken, Roggwil, Langnau i.E., Alpnach, Zug, Einsiedeln, Bad Ragaz und Vaduz, dem Bodensee entlang zum Rheinfall, weiter nach Rapperswil und Zürich. An ihre persönlichen Grenzen kam Ramona Bär zum Beispiel bei der Wanderung über den Glaubenberg von Flüeli-Ranft nach Stans. Grund: Höhenangst. Deshalb bat Bär eine Kollegin, sie auf diesem Streckenabschnitt zu begleiten. Eine weitere Herausforderung war für das Paar auf zwei Füssen und vier Pfoten die tägliche Suche nach einer Unterkunft. Diese gestaltete sich nicht immer einfach. «Ich musste oft an mehreren Orten fragen und auch mal ein Dorf weiterziehen, bis ich eine Unterkunft gefunden hatte», erzählt die junge Frau. Zweimal war sie drauf und dran, in den Bus zu steigen und nach Hause zu fahren.
Die spirituelle Dimension
Anja Mumm, Nicole Jähnichen
«Auszeit vom Job. Elternzeit, Pflegezeit, Sabbatical & Co.»
Haufe Lexware 2018, ca. Fr. 13.–
Möglichkeiten, eine Auszeit zu nehmen und diese für eine neue Ausrichtung im Leben zu nutzen, gibt es viele. Beliebt sind laut Coach Karin Grun längere Reisen. Manche finanzieren diese mit Jobs vor Ort. Andere möchten sich sozial engagieren und entscheiden sich für Freiwilligenarbeit in einer gemeinnützigen Organisation. Wer die Auszeit spirituell für sich nutzen möchte, dem stehen unter anderem Klöster oder ähnliche Institutionen für eine innere Reise zur Auswahl. Zum Beispiel das Felsentor im luzernischen Vitznau, ein Kurszentrum für buddhistische Meditationen.
Von der Haltestelle Romiti Felsentor aus führt ein etwas unwegsamer Pfad zum Gebäude, das 1869 als Hotel errichtet und 1990 von der Stiftung Felsentor in ein Seminarhaus umgebaut wurde. Als Haus für Spiritualität und Achtsamkeit bietet die Stiftung Felsentor Menschen, die für mehrere Wochen ein Praktikum in Zen-Meditation absolvieren wollen, eine Gemeinschaft auf Zeit. Hier werden sie in die Zen-Meditation eingeführt. Und sie üben sich darin, Stille und Konzentration der Meditation in eine achtsame Haltung gegenüber der Arbeit und in das Zusammenleben mit anderen einfliessen zu lassen. «Wir halten stets sechs bis acht Plätze für Menschen frei, die eine Auszeit nehmen wollen», erklärt Vanja Palmers, Gründer und Leiter des Felsentors. Zehn Jahre verbrachte Palmers in einem Zen-Kloster in den USA. «Die Meditation hilft, sich innerlich zu sammeln», sagt er. «Dabei ist die spirituelle Ebene meiner Meinung nach eine wichtige Dimension, der man bei einer Auszeit viel Raum geben sollte. Sie hilft, zu sich selbst zu kommen.»
Derzeit befindet sich der Zen-Meister selber in einer Auszeit, die er sich zu seinem 70. Geburtstag verordnet hat, wie er erzählt. «Ich nehme mir in diesem Jahr die Freiheit, das zu tun, was mir wichtig ist – ohne mich gross zu verplanen.» Dies sei nötig gewesen, denn in den letzten Jahren habe die Arbeit oft einen zu grossen Stellenwert eingenommen. «Es ist wichtig, im Leben eine Gangart zu finden, die einem hilft, immer wieder in die Entspannung zu kommen.»
Die Zeit danach
Am Ende der Auszeit gilt es, anzukommen und das Leben neu zu gestalten. Im Gepäck die vielen Erfahrungen, Eindrücke, Emotionen und Energien aus den vergangenen Wochen oder Monaten. «Der Start nach der Auszeit ist ebenfalls eine Herausforderung», betont Karin Grun. Nicht alle schafften den Einstieg problemlos. Deshalb sollte auch diese letzte Phase der Auszeit geplant werden. Ansonsten besteht laut Grun die Gefahr, dass man schnell wieder in den Alltagstrott zurückfällt und die Wirkung der Auszeit schnell verpufft. Wer während der Auszeit ein Tagebuch schreibt oder bloggt, hält fest, was ihm gerade wichtig ist. Das hilft später, Erlebnisse und Erkenntnisse wieder in Erinnerung zu rufen.
Für Ramona Bär steht fest: Ihre siebenwöchige Wanderung quer durch die Schweiz hat ihr Leben verändert. «Mir ist noch bewusster geworden, dass sich jeder Mensch verändern kann. Aber ganz nach seinem persönlichen Tempo. Und für jeden Schritt vorwärts braucht es manchmal auch einen Schritt zurück.» Auch für ihren Hund Loup war das Abenteuer eine lehrreiche Erfahrung. Die setzt er nun als Assistent und Trainingspartner in den Coachinggesprächen seines Frauchens um.
● Links www.auszeit-nehmen.com www.felsentor.ch
Zum Wegwerfen viel zu schade: Mit Resten lassen sich schmackhafte Gerichte zubereiten. Ideen dafür liefern Kochbücher, Kochkurse und Apps.
Text: Vera Sohmer
Kilogramm Nahrungsmittel im Wert von 500 Franken landen in der Schweiz pro Person und Jahr im Abfall. 45 Prozent davon in Privathaushalten. Oft deswegen, weil wir planlos einkaufen: Nach Feierabend geht es hungrig rasch in den Supermarkt, und schon wieder ist mehr eingepackt als nötig. Oder wir lassen uns von Aktionen verführen. Erst daheim wird klar, dass das Sechserpack Vollmilch unmöglich vor Ablaufdatum aufgebraucht werden kann.
Sich Zeit nehmen zum Einkaufen, vorher eine Kleinigkeit essen, «Poschtizettel» schreiben – damit wäre schon viel gewonnen. Würden wir das, was daheim dann dennoch übrigbleibt, besser wertschätzen, liesse sich massig Abfall vermeiden. Genau daran aber hapert es. Lieber wieder Neues kaufen und das Alte wegschmeissen, obschon es noch essbar wäre. «Weil Lebensmittel günstig und immer verfügbar sind und es uns nicht reut, wenn diese kaputt gehen», sagt Annekathrin Jezler von der Oekonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern, OGG. Wie viel Arbeit und Ressourcen in einem Lebensmittel stecken, spielt dabei keine Rolle.
Was der Vorratsschrank hergibt
Für die OGG Gründe genug, das Kochbuch «Restlos glücklich» herauszubringen. Der Berner Anti-Foodwaste-Koch Mirko Buri hat dafür rund 40 Rezepte zusammengetragen. Aus all dem, was Kühl- und Vorratsschrank hergeben. Aus Gemüse oder Kartoffeln, aus Fisch oder Fleisch, so Buris Motto, lässt sich mit ein bisschen Übung schnell etwas Alltagstaugliches und Schmackhaftes zubereiten. Und mit der Zeit geht dann sogar das Improvisieren leichter.
Das Kochbuch «Restlos» von Hildegard Möller lässt einen ebenfalls staunen, was sich aus Übriggebliebenem alles machen lässt. Einen halben Kopfsalat im Kühlschrank und keine Lust zum Rüsten? Ab in den Mixer damit und mit Ingwer und Limette zur Suppe pürieren. Auch Nudeln, von denen man oft zu viele kocht, bekommen eine zweite Chance, etwa in Form von Pasta-Muffins oder SpaghettiFrittata.
Fotzelschnitten, Rösti aus schrumpeligen Äpfeln, Bratkartoffeln aus Gschwellti oder in Butter angebratene Taler aus Polenta oder Kartoffelstock: Das sind Klassiker der Resteküche, die zu Grossmutters Zeiten richtig gut ankamen. Und Eintöpfe oder Gulasch schmeckten, am nächsten Tag nochmals warmgemacht, sowieso viel besser. Sich dies in Erinnerung rufen, Grundrezepte flexibel abändern, sie
Ascona - Andeer - DavosSaanenmöser
Gönnen Sie sich eine Auszeit und kommen Sie mit, wir freuen uns auf Sie! www.fastenwandern.ch
Fastenwandern GmbH, Patrizia Wechsler Tel. +41 77 474 16 52
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Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:
Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.
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modern interpretieren – dafür bietet die OGG auch Kochkurse an. «Das Wissen, wie man Lebensmittel zubereitet und Reste verwertet, hat abgenommen», sagt Annekathrin Jezler. Dies und die Tatsache, dass die Einkäufe aus Unkenntnis daheim falsch gelagert werden, sind für Foodwaste mitverantwortlich.
Gewusst wie
Abhilfe dagegen gibt es auch via Handy: Die App MyFoodways bietet Rezepte, in denen man Zutaten austauschen oder weglassen kann – je nachdem, was im Kühlschrank vorrätig ist. Ausserdem gibt sie praxisnahe Tipps, wie man Lebensmittel und Reste richtig aufbewahrt. «Zu gut für die Tonne» heisst eine weitere App, initiiert vom deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Erkennungszeichen ist eine Apfelhälfte mit einem mitleiderregenden traurigen Gesicht. Ein umfangreiches Lexikon erklärt, wie was richtig aufbewahrt wird. Eine Planerliste hilft, nur das einzukaufen, was fürs jeweilige Rezept notwendig ist. Das Herzstück der App macht Standard-Ausreden wie «Da weiss ich jetzt auch nicht, was ich damit kochen soll» praktisch unmöglich. Kühlschrank öffnen, schauen, was noch da ist, auf dem Handy Zutaten eintippen und schon kommen die passenden Vorschläge. Ideen dafür kann jeder Nutzer liefern. Andere Rezepte haben bekannte Sterne köche und Sterneköchinnen beigesteuert. Sarah Wiener etwa schlägt einen Salat mit Ciabatta, Tomaten, Kapern, Knoblauch und Kräutern vor. Eines ihrer liebsten Gerichte aus der italienischen Landküche, wie sie wissen lässt. Und wohl das Beste, was altem Weissbrot passieren kann. //
Hugh Fearnley-Whittingstall «Restlos gut», AT Verlag 2018, ca. Fr. 33.–Hildegard Möller «Restlos! Clever kochen mit Resten», Kosmos-Verlag 2014, ca. Fr. 14.–«Restenlos glücklich» von der Oekonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (www.ogg.ch), ca. Fr. 45.–Giovanna Torrico, Amelia Wasiliev «Clever kochen. Null Abfall», AT Verlag 2019, ca. Fr. 25.–
Die Apps «Zu gut für die Tonne» und « MyFoodways» sind kostenlos und sowohl für iOS als auch Android-Geräte verfügbar.
Rezepte-Sammlung für die Resteküche: www.restegourmet.de Tipps gegen Lebensmittelverschwendung: www.foodwaste.ch
Wer sich im Winter saisongerecht mit frischem und gesundem Gemüse ernähren will, ist nicht auf Importe aus Spanien oder Übersee angewiesen – in der Schweiz wächst auch im kalten Februar eine breite Palette an schmackhaftem Gemüse. Und die geht weit über die verschiedenen Kohlsorten wie China-, Feder- und Rosenkohl hinaus. So sind im Februar zum Beispiel viele Salate wie Chicorée, Nüssli und rote und grüne Kopfsalate aktuell, aber auch verschiedenste Rübensorten, Kürbisse, Knollenund Zwiebelgewächse. Breit und spannend wird das Angebot vor allem dann, wenn man Gemüse dort einkauft, wo es produziert oder nach möglichst kurzem Transportweg verkauft wird. Dazu eignen sich Wochenmärkte mit Bio- und Demeteranbietern, die fast ausschliesslich über ein inländisches Sortiment verfügen. Das gilt auch für die meisten Hofläden. Für eine regionale Ernährung sprechen nicht nur ökologische Gründe, sondern ganz besonders auch gesundheitliche. Je kürzer der Transportweg vom Feld auf den Tisch ist, desto reifer und somit auch inhaltsstoffreicher kann geerntet werden. Temperatur- und lichtscheue Vitalstoffe bleiben besser erhalten und auch der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen ist höher als bei Produkten, die beim Transport nachreifen müssen. Viele sekundäre Pflanzenstoffe wirken sich positiv auf Kreislauf, Herz, Verdauung, den Cholesterinspiegel oder das Immunsystem aus. Hier erfahren Sie, welches Gemüse gerade Saison hat – und wo man es bekommt: www.gemuese.ch/Saisonkalender www.clever-konsumieren.ch www.demeter.ch www.vomhof.ch
Vom Samichlaus noch viele Erdnüsse (oder auch Walnüsse) übrig? Und das Brot ist auch schon wieder hart geworden? Dann wären diese beiden Rezepte was für Sie.
URDINKEL-ERDNUSS-ZÖPFLI für 12 Stück
Vorbereitungszeit: 2–3 Stunden
Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten
Back- oder Garzeit: ca. 20 Minuten
500 g Dinkel-Weissmehl
1½ TL Salz
15 g Hefe, zerbröckelt ca. 3 dl Milchwasser (halb Milch, halb Wasser)
50 g Butter, in Stücken
125 g Erdnüsse, gesalzen, gehackt Mehl zum Bestreuen
Zubereitung
1 Für den Teig Mehl und Salz mischen. Hefe mit dem Milchwasser beifügen, Butter zugeben. Nur kurz zu einem weichen, glatten Teig kneten. Erdnüsse darunter kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur ums Doppelte aufgehen lassen, dabei den Teig mehrmals aufziehen.
2 Den Teig in 12 Stücke schneiden. Jedes Teigstück zu einer 20–25 cm langen Rolle drehen. Beide Enden in sich verdrehen und die einfachen Zöpfli auf das mit Backpapier belegte Blech legen. Mit Mehl bestreuen.
3 20–25 Minuten in der Mitte des auf 200 °C vorgeheizten Ofens backen. Herausnehmen, auf einem Gitter auskühlen lassen.
Tipps
• Statt Knöpfli Weggli formen oder Sterne und Herzen ausstechen und backen.
• Erdnüsse durch Wal- oder Haselnüsse, Mandeln oder auch eine Nussmischung ersetzen.
EIERRÖSTI
MIT ROTWEINFEIGEN für 4 Personen
Zubereiten: ca. 40 Minuten Rotweinfeigen
4 dl kräftiger Rotwein
150 g Zucker
1 Vanilleschote, aufgeschnitten
1–2 Sternanis
2 Gewürznelken
1 Zimtstange
4–8 Feigen
Eierrösti
1 EL Rapsöl
2 EL Butter
ca. 250 g altbackenes Dinkelbrot oder -zopf, zerkleinert
6 Eier
2½–3 dl Milch oder Halbrahm
2 Prisen Salz Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
1 Für die Feigen Rotwein mit Zucker und Gewürzen sirupartig einkochen, durch ein Sieb passieren. Feigen halbieren und Fruchthälften im Sirup vorsichtig erhitzen.
2 Für die Eierrösti Öl und Butter in der Bratpfanne erwärmen, Brot beifügen und unter häufigem Rühren hellbraun rösten. Eier, Milch und Salz verrühren, über das Brot giessen, unter Wenden weiterbraten, bis das Ei gestockt ist.
3 Eierrösti auf vorgewärmten Tellern anrichten, Rotweinfeigen dazugeben und mit dem Sirup beträufeln, mit Puderzucker bestäuben, warm servieren.
Tipps
• Frische durch getrocknete Feigen ersetzen und diese über Nacht im Sirup einweichen.
• Bei zu wenig Flüssigkeit Orangensaft beifügen.
Dinkel, das Urkorn
●
Mehr Rezepte mit Dinkel unter www.urdinkel.ch/rezepte
Fast 4000 Jahre lang war Dinkel eines der wertvollsten Grundnahrungsmittel in Europa, bevor es vor rund 100 Jahren vom ertragsreicheren Weizen fast vollständig verdrängt wurde. Das alte Korn erlebt seit Jahren wieder eine Renaissance. Ein Grund dafür ist das gestiegene Gesundheitsbewusst-
sein, denn Dinkel enthält mehr wertvolle Inhaltsstoffe als hochgezüchteter Weizen. Dinkel enthält wie Weizen aber auch Gluten. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit Dinkelprodukte unter Umständen besser vertragen als Produkte aus Weizenmehl.
Wechseljahre sind viel besser als ihr Ruf –sofern wir bereit sind, ihrem Ruf zu folgen.
Text: Eva Rosenfelder
Für immer jung und knackig – zunehmend wird jedes Anzeichen von Verwelken kaschiert oder wegoperiert: Spuren eines gelebten Lebens werden geglättet, weisse oder graue Haare gefärbt. Alt und weniger leistungsfähig zu werden, gilt heutzutage als eine Art von Versagen. War es früher anders? Konnte man einst in Frieden und Harmonie alt und weise werden? Wer dies ersehnt, muss jedenfalls sehr wachsam sein, sich nicht der kollektiven Erwartung zu beugen und im Alter von Dreissig stehen zu bleiben.
Fit, smart und aktiv heisst das Leitmotiv, das längst auch für Grosseltern gilt. Wer da nicht mithält, fällt raus aus dem rasant drehenden Karussell der ewig Pubertierenden. Der Aufprall ist hart, denn alsbald wird man unsichtbar für die Gesellschaft, zieht sich vielleicht frustriert zurück oder wird gar abgeschoben. Vielleicht in eine dieser «netten» Alterswohnungen oder Pflegeheime, irgendwo am Stadtrand in Ghetto-Überbauungen. Inexistent jedenfalls für die immer schneller rotierende Gesellschaft, der es rein äusserlich immer besser gelingt, die Prozesse der Alterung zum Stillstand zu bringen.
Hauptsache wir «funktionieren»
Wen wundert es, dass in diesem Umfeld körperliche Prozesse wie die Wechseljahre einer Frau, die sich partout nicht zum Schweigen bringen lassen, mit Angst, Ablehnung und allen möglichen Verdrängungsmechanismen besetzt sind? Diese Wandlungen in unserem Körper zeigen uns eins zu eins den natürlichen Kreislauf. Unaufhaltbar kommt der Herbst des Lebens, zu dem – aller Anti-Aging-Angebote zum Trotz – Wandlungen, Zerfall und schliesslich auch der Tod gehören, dem wir mit jedem Tag entgegenwachsen.
So richtig schwierig wird es, wenn zur Angst vor dem Verlust der eigenen Kraft, Gesundheit und Attraktivität auch noch andere Stressfaktoren kommen. Etwa Konflikte in einer marode werdenden Partnerschaft oder mit den pubertierenden Kindern; oder hilfsbedürftig werdende Eltern, Burn-out und Mobbing im Beruf – dann ist die Lage kaum mehr zu überblicken. Schon seltsam, dass dieser «normale» Wahnsinn des Alltags selten in Bezug gesetzt wird zum eigenen Körper, der daran ist, eine neue Lebensphase einzuleiten. Vielmehr ist es selbstverständlich, den Alltag mit aller verbliebenen Kraft klaglos zu bewältigen.
Körper schweig!
Wenn aber der Körper auf der Schwelle der hormonellen Umstellung mit Signalen und Störungen reagiert, Hilfe und Zuwendung beansprucht, neigen viele Frauen dazu, ihn zum Schweigen zu bringen. Was oft bedeutet, fast jede Art von medizinischer Hilfe anzunehmen – Hauptsache Frau funktioniert schnellstmöglich wieder nach gewohntem Muster. «Hormone sind das Natürlichste der Welt, helfen sie doch dem Körper wieder das zuzuführen, was ihm fehlt – so wie es die Natur zuvor getan hat», so in etwa die Sichtweise der Schulmedizin. Wir haben heute diese Freiheit und es steht jeder Frau zu, künstliche Hormone als Unterstützung zu nutzen. Doch gilt es, sich bewusst zu sein, dass die natürlichen Rhythmen niemals linear sind, sondern in dauerndem Wandel. Unterbricht man diesen Wandel, wird der Prozess einfach aufgeschoben. Das heisst, die zugeführten
Hormone verhindern das Problem nicht, sie schieben es lediglich auf – werden die vermeintlichen Tausendsassas nämlich abgesetzt, flammen die Beschwerden mit unverminderter Heftigkeit wieder auf. Nichtsdestotrotz sollen es die fehlenden Hormone sein, welche die Schuld tragen von A wie Alzheimer bis Z wie Zellulitis – alles wird auf den Rückgang er weiblichen Östrogene zurückgeführt. Doch weshalb sollte die Natur die Frau als so marodes Wesen geschaffen haben? Auch Menstruation oder Empfängnis werden medizinisch unter diesem Blickwinkel betrachtet; und Gebären gilt als gefährlicher Vorgang, der ebenfalls unter medizinische Kontrolle gehört. So wie der weibliche Körper aus schulmedizinischer Sicht ja dauernd vorsorglich untersucht werden soll, damit er nicht krebsmässig entartet oder an Osteoporose zerbröckelt . . . Und so wird – durch die Brille der Schulmedizin betrachtet – die Umstellung des Körpers auf eine gebärfreie Zeit oft zu einem krankhaften Geschehen – ein Gefühl, das sich auf viele Frauen unmerklich überträgt. Leider werden die Wechseljahre meist nur unter diesen biologischen Aspekten betrachtet. Mit dem Nebeneffekt, dass der Griff in die Hormonschublade, Mammografien ab 50 und all die Vorsorgen und (Über-)Behandlungen ein lukratives Geschäft für Medizin- und Pharmaindustrie sind.
Vertrauen in sich selbst
Der Körper braucht Zeit, um sich auf die gebärfreie Phase umzustellen. Es ist eine grosse Aufgabe, die hohe Produktion der Hormone Östrogen und Gestagen, die für Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft in starker Konzentration gebraucht werden, zu drosseln. Bis sich der weibliche Hormonhaushalt auf sein neues Gleichgewicht eingependelt hat, braucht es Jahre. So wie eine Pflanze wächst, blüht, Früchte trägt und ihre Samen dem Wind schenkt, aus denen dereinst neue Pflanzen gedeihen – genau so wachsen und wandeln auch wir uns im Laufe des Lebens. Wie die Pflanzen sind auch wir verankert mit den natürlichen Rhythmen, dem Werden, Fruchten und Vergehen. Gerade darum sind viele Heilpflanzen in dieser Zeit der Wandlung so wertvolle Begleiter; denn sie vermögen uns zu erden und «rückzuverbinden» (siehe Seite 20).
In vielen naturnahen Kulturen war es die Aufgabe der alten Frauen, die Gemeinschaft mit den Samen ihrer Weisheit und Wahrheit zu befruchten. Viele dieser Kulturen wurden ausgerottet. Auch unsere eigenen europäischen Ahninnen, die kräuter- und heilkundigen Frauen, Hebammen und Hellsichtigen wurden im christlichen Mittelalter als Hexen verfolgt, gefoltert und getötet. Immer mehr abgeschnitten von der Natur, haben wir vergessen, dass wir Menschen hier auf Erden nur auf einer Reise sind – auf der jede Lebensphase ihre Zeit hat, an der wir reifen, und die uns zu dieser einmaligen Persönlichkeit macht, die wir sind.
Frauen zwischen vierzig und sechzig durchleben eine tiefe Metamorphose. Es kann fünfzehn Jahre dauern, bis der Körper sein neues hormonelles Gleichgewicht gefunden hat. Zuerst arbeiten die Eierstöcke etwa sieben Jahre daran, die Eizellreifung und den Eisprung einzustellen, worauf die Menopause eintritt. Und dann braucht der Körper nochmals etwa so viel Zeit, um die empfindlichen Systeme zu balancieren: damit wir gesund altern können.
Der Alpen-Frauenmantel, auch Silbermantel genannt, wächst im Gebirge und gilt als besonders heilkräftig.
Ackerschachtelhalm für Elastizität und Stärke der Knochen
Angelika
Schutzpflanze für Seele und Bauch
Baldrian für Entspannung und Ausgleich
Basilikum für Genuss und guten Schlaf Beifuss verleiht Kraft und Power; diverse Heilwirkungen bei Frauenbeschwerden
Brennnessel für den Stoffwechsel, gibt Kraft Frauenmantel schützt und reguliert das Hormonsystem
Granatapfel enthält wertvolle Vitalstoffe
Hirtentäschel wirkt blutstillend, reinigend, zusammenziehend
Hopfen
enthält Phytohormone und hilft bei verschiedenen Wechseljahrbeschwerden
Kamille hilft bei Unruhe, entkrampft und hemmt Entzündungen
Melisse beruhigt die Nerven Mönchspfeffer hat eine hormonregulierende Wirkung
Mutterkraut hilft bei Hitzewallungen und wirkt krampflösend
Nachtkerze beeinflusst den Hormonhaushalt positiv und kann so viele Beschwerden regulieren Salbei
enthält östrogenähnliche Wirkstoffe, hilft bei Hitzewallungen
Schafgarbe löst Verkrampfungen
Süssholz
enthält östrogenähnliche Phytohormone
Traubensilberkerze harmonisiert überschiessende Symptome der Wechseljahre Weissdorn für Herz und Kreislauf
Was gärt, drängt an die Oberfläche
Manch eine Frau spürt von ihren Wechseljahren kaum etwas, andere fühlen sich leicht beeinträchtigt, wieder andere klagen über zum Teil massive Einschränkungen. Diese Frauen leiden an heftigen Hitzewallungen, Schweissausbrüchen, Schlafstörungen, Blutungen und Gefühlsschwankungen. Dass solche Körperreaktionen auch für die Aussenwelt sichtbar sind, macht es nicht besser. Sind die Nerven eh schon strapaziert, wird der Zustand schlicht unerträglich. Die eigenen Lebens- und auch Krankheitsgeschichten sind massgeblich beteiligt daran, wie wir die Wechseljahre erleben: Frauen mit Erkrankungen oder Operation an Eierstöcken, Gebärmutter oder Schilddrüse oder gar mit einer Organentfernung klagen häufiger über solche Probleme. Möglicherweise reagieren auch Frauen, die nicht geboren und gestillt haben, sehr viel heftiger, wenn sich der Körper von der aktiven Phase des potenziellen Gebärens endgültig verabschiedet – vor allem, wenn ein (vielleicht unbewusster) Kinderwunsch vorhanden war. Schliesslich bedeutet dieser Wechsel doch in aller Eindeutigkeit, nie mehr körperlich fruchtbar zu sein, schwanger werden und Kinder grossziehen zu können. Offensichtlich
dringen nicht verarbeitete oder im Leben schlecht verdaute Dinge in den Wechseljahren besonders heftig an die Oberfläche und verlangen unerbittlich danach, wahrgenommen und in Ordnung gebracht zu werden. Diese Kraft zuzulassen, ist vergleichbar mit einer Geburt: Immer stärker werden die Wehen, als würde das Innerste nach aussen gekehrt; alles ist Schmerz; es wird Schwerstarbeit geleistet, geschwitzt und geblutet – doch: Irgendwann ist es vollbracht, und neues Leben erblickt das Licht der Welt.
Mit der Kraft gehen
Was für eine Chance, solche archaische Körperkraft anzunehmen, die an dieser Schwelle im wahrsten Sinn des Wortes «aufwallt». «Mit dem Beginn der Wechseljahre eröffnet sich für jede Frau die Möglichkeit einer tiefen, umfassenden Heilung», sagt Psychologin und Seminarleiterin Alexandra Klinghammer: «Zu dieser Zeit erwacht in ihr eine heilende und ermächtigende Kraft. In den spirituellen Traditionen Asiens ist das seit jeher bekannt.» Klinghammer bezieht sich auf die Kundalini, die «Schlangenkraft», die wie eine zusammengerollte Schlange am unteren Ende des Rückgrates im Wurzelchakra ruht. «Zur Zeit der Lebensmitte, wenn archetypisch der geistige Aufbruch im Menschen beginnt, erwacht diese Energie bis zu einem bestimmten Grad in jedem Menschen», fährt Klinghammer fort. «Wir Frauen spüren dieses Erwachen in Form unserer Wechseljahrbeschwerden, wobei die Hitze, die in Wellen durch unseren Körper fliesst, der unmittelbarste Ausdruck dieses Vorgangs ist.» Ein tiefer Reinigungsprozess sei da im Gange, der alle Ebenen unseres Wesens erfasse, körperliche und emotionale Blockaden bearbeite und aufzulösen versuche. «Diese Wellen der Hitze, die uns durchströmen, ermöglichen uns, einen Heilungsprozess zu durchlaufen», ist sie überzeugt. Klinghammer versteht die Wechseljahre als spirituellen Prozess, bei dem Körper und Geist aufs Engste miteinander verknüpft sind: «Vertrauen wir dem, was in uns geschieht, so können die Wechseljahre zur fruchtbarsten und erfüllendsten Zeit unseres Lebens werden.»
Das Wiedererstarken dieser tiefen Weiblichkeit markiert ihrer Ansicht nach auch einen kollektiven Übergang hin zu einem neuen Bewusstsein: «Die allgemeine Geringschätzung der Gefühlsseite ist eine der wesentlichen Gründe für die gegenwärtige Lage unserer Welt», schreibt sie in ihrem Buch «Das Erwachen der weiblichen Urkraft», «denn erst über unsere Gefühle können wir anderen Wesen mit Achtung und Wertschätzung begegnen.» //
Sabine Hamm, Ursula Meiners
«Wechseljahre: Abschied und Neubeginn», Buchverlag für die Frau 2016, ca. Fr. 25.–
Alexandra Klinghammer «Das Erwachen der weiblichen Urkraft. Die Wechseljahre als Initiation in ein höheres Bewusstsein», Astrodata 2016, ca. Fr. 22.–
Peter Germann, Gudrun Zeuge-Germann «Frauenzeiten – Naturheilkunde für die Wechseljahre», Freya Verlag 2016, ca. Fr. 26.–
Ob pur, mit Düften oder als Zeremonie: Dampf baden liegt im Trend. Das feuchtwarme Bad ist vor allem für Haut und Atemwege eine Wohltat
Text: Stella Cornelius-Koch
Wenn es draussen kalt und nass ist, tut ein Gang in ein Schwitzbad gut. Das Schöne ist: Schwitzen ist so vielseitig wie nie zuvor. In modernen Anlagen haben Besucher mittlerweile die Qual der Wahl zwischen unterschiedlichen Varianten (siehe «Schwitzbäder im Vergleich»). Eine davon ist das Dampfbad. Früher eher ein Schattendasein fristend, erlebt es einen Boom. Kein Wunder: Raumbeduftung oder spezielle Zeremonien mit Heilschlämmen, Honig-Salz- oder Schoko-Packungen für die Haut bieten ein Erlebnis, das Gesundheit und Wellness verbindet.
Schwitzen bei 45 Grad
Egal ob pur oder im Rahmen von Zeremonien, beim Dampfbad ist der Name Programm: Durch die hohe Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent sitzt der Besucher regelrecht im Nebel. Dabei kann weniger Schweiss auf der Haut verdunsten und die Haut abkühlen, sodass die Haut trotz einer Temperatur von bloss 45 Grad Celsius schnell ins Schwitzen gerät. Das ist schonender für das Herz-Kreislauf-System als das Schwitzen in der Trockensauna, wo die Luftfeuchtigkeit unter 20 Prozent liegt, die Temperaturen aber bei 80 bis 100 Grad Celsius.
Regelmässige Dampfbäder stärken auf schonende Weise das Immun- und Herz-Kreislauf-System, wenn auch weniger ausgeprägt als die Sauna. Besondere Vorteile hat das Dampfbad jedoch für die Haut und die oberen Atemwege. So sorgen die feinen Wassertröpfchen für eine gute Durchfeuchtung und Durchblutung der Haut und Nasenschleimhäute. Dadurch können Hauterkrankungen gemildert werden und Krankheitserreger nicht so leicht in die oberen Atemwege gelangen. Die wohltuende Wirkung auf die Bronchien kann durch Zugabe von Meersalz (Sole) oder ätherischen Ölen, wie etwa Eukalyptus, unterstützt werden. Ein Allheilmittel sind natürlich weder
Dampfbad noch Sauna. Doch schon allein die psychische Entspannung kommt der körpereigenen Abwehr zugute.
Was Sie beim Dampfbaden beachten sollten:
● Wie in der Trockensauna gilt: Vorher duschen und abtrocknen, das erleichtert das Schwitzen. Nach jedem Gang an die frische Luft gehen, dann lauwarm bis kalt von den Beinen an aufwärts abduschen. In der Pause gut eingepackt ausruhen; dabei unbedingt auf warme Füsse achten.
● Die Aufenthaltsdauer beträgt 8–12 Minuten. (max. 15 min.). Sie können das Dampfbad allein, vor, zwischen oder nach Saunagängen nutzen. Doch übertreiben Sie es nicht: Weniger ist mehr!
● Hygienische Bedenken sind unbegründet. Sinnvoll ist es jedoch, die Wasserlache auf der Sitzfläche vorher mit einem Wasserschlauch abzubrausen.
● Bei akuten Infekten ist der Gang ins Schwitzbad tabu. Bei ersten Anzeichen einer Erkältung kann der Ausbruch häufig noch aufgehalten werden. Hier sollte man das eigene Körpergefühl entscheiden lassen. //
Bio-Sauna
Temperatur: 40 bis 60 Grad, Luftfeuchtigkeit: 45 bis 55 %.
Besonders nützlich für Herz und Kreislauf, Abwehrkräfte, Atemwege und Entspannung
Helarium
40 bis 60 Grad, 45 bis 55 %. Herz und Kreislauf, Abwehrkräfte und Entspannung
Infrarot-Sauna
35 bis 50 Grad, 40 bis 50 %. Herz-Kreislauf, Abwehrkräfte und Entspannung
Sauna (Ursprung Finnland)
80 bis 100 Grad, 10 bis 15 %. Herz und Kreislauf sowie Abwehrkräfte
Banja (Russland)
Temperatur: 70 bis 110 Grad, Luftfeuchtigkeit: bis 35 %. Herz und Kreislauf, Abwehrkräfte, Atemwege
Hamam (Türkei)
40 bis 50 Grad, 70 bis 90 %. Atemwege, Entspannung
Römisch-irisches Bad (Antikes Rom, Irland)
37 bis 65 Grad, bis 100 %. Atemwege, Entspannung
Sento (Japan)
40 bis 55 Grad, bis 100 %. Atemwege, Entspannung
Quelle: Gesundheitstipp
Sie kennen sicher dieses stechend brennende Gefühl, wenn sich an einem eiskalten Wintertag nach dem Skifahren die Zehen so langsam aus der Eisstarre befreien und schmerzhaft auftauen, Kuhnagel genannt (oder auch Hurnigel, wie ich bei der Recherche herausgefunden habe). Skischuhe sind einfach nicht für Leute gemacht, die zu kalten Füssen neigen. Wenn die Temperaturen sinken, versagen auch Thermosohlen und Merinosocken (darüber mehr auf Seite 56). Ja, so wunderschön die kalten Tage mit der kristallklaren Luft und den Eisblumen am Fenster auch sind: Für die Zehen sind sie eine Tortur. Oder zumindest für die Zehen der weiblichen Gesellschaft. Denn in der Regel neigen Frauen eher zu kalten Füssen als Männer.
Es gibt verschiedene Hypothesen und Erklärungsmodelle über den Grund für kalte Füsse, mal abgesehen von der arteriellen Durchblutungsstörung mit Krankheitscharakter. Eine dieser Hypothesen bezieht sich auf die Muskelmasse: Je mehr Muskeln man hat, desto stärker ist die Durchblutung und desto mehr Körperwärme kann man generieren. Da Männer mehr Muskelgewebe haben als Frauen, frieren sie auch weniger. Das deckt sich mit der Typologie nach Ayurveda, der indischen Naturheilkunde, welche die kräftigen, muskulöseren Konstitutionstypen dem Feuerelement zuordnen. Diese leidenschaftlichen Kämpfernaturen haben schnell einen heissen Kopf und sicherlich keine kalten Füsse. Ganz im Gegensatz zu Menschen, die vom Windelement geprägt sind. Nach der Ayurveda-Typologie sind Windtypen feingliedrig, schlank und schmal gebaut. Sie frieren rasch und können sich oft nicht aus eigener Kraft wieder aufwärmen, weshalb sie sich gerne in die Nähe
eines Ofens stellen und sich öfters eine Bettflasche machen.
Die chinesische Medizin (TCM) erklärt das Ganze mit einem Mangel an Nierenenergie. Bei zu viel Kälte, kühlenden Lebensmitteln, Stress und mit zunehmendem Alter nimmt die Nierenenergie kontinuierlich ab, was sich mit Kältegefühl in den Extremitäten, Erkältungskrankheiten sowie Muskelverspannungen zeigt. Auf der feinstofflichen Ebene geht die Kälte im Körper mit einem Bedürfnis nach Wärme, Geborgenheit, Liebe und Verbundenheit einher. Alle energetischen Übungen für die Herzenergie, die Selbstliebe und die Arbeit mit dem inneren Kind können hier hilfreich sein.
Lammfellpantoffeln und Eskimostiefel machen die Kälte erträglicher. Das Problem lösen sie aber nicht, weil die klammen Zehen ein Zeichen dafür sind, dass der ganze Körper ein Bedürfnis nach Wärme hat. Und da spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Bereits kleine Veränderungen im Ernährungsverhalten versorgen den Körper mit mehr Wärme.
Diese Lebensmittel sollten Sie in den kalten Monaten meiden:
• Rohkost und Salate höchstens als Beilage zu einer warmen, gekochten Mahlzeit oder Suppe.
• Südfrüchte, Bananen sowie Melonen wirken kühlend. Bereiten Sie sich lieber warme Apfeloder Birnenschnitze zu.
• Sommergemüse wie Gurken und Tomaten gehören im Winter nicht auf den Tisch.
• Joghurt, Quark und Milch wirken kühlend. Am besten ganz weglassen.
• Auch Sojamilch und Tofu wirken gemäss TCM kühlend auf den Körper.
• Mineralwasser ist thermisch eiskalt. Besser sind zimmerwarmes Leitungswasser oder Tee. Grünund Schwarztee allerdings wirken sehr kühlend. Besser sind Gewürztees, etwa Fenchel-, Anis-, Zimt- oder Ingwertee.
• Glühwein statt Bier, am besten alkoholfrei.
Diese Lebensmittel wärmen den Körper:
• Hafer, Buchweizen, Reis und Hirse wirken wärmend. Hafer und Hirse sind ideal als warmes Frühstück, zum Beispiel Porridge.
• Lauchgemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Lauch.
• Süssliche Gemüsesorten wie Fenchel, Kürbis, Karotten, Kartoffeln und alle Kohlarten.
• Linsen und Bohnen.
• Walnüsse, Mandeln und Haselnüsse.
• Die meisten Gewürze und Kräuter wie Petersilie, Dill, Lorbeer, Pfeffer, Muskat, Chili, Kreuzkümmel, Kardamom, Senfkörner, Kurkuma und Piment.
«Iss dreimal am Tag warm!» Man kann dieses Mantra nicht oft genug wiederholen. Häufig reicht es, sein gewohntes Essen kurz zu erwärmen, Brot zu toasten, Salate wie Blattgemüse zu dämpfen und den Käse in Form von Raclette mit Kartoffeln zu sich zu nehmen. Ebenfalls hilfreich sind Fussbäder mit kreislaufanregenden Kräutern wie zum Beispiel Rosmarin oder Wacholder. Mit abgekochtem Ingwer im Badewasser kann man die wärmende Wirkung des Fussbades steigern. Nach dem Bad – und generell vor dem Zubettgehen – freuen sich die Füsse über eine kräftige Fussmassage: Mit etwas Öl massiert man zuerst mit
WÄRMEND / Gut gewürzte Eintöpfe mit Linsen und Bohnen sowie Lauchgemüse und Kohl, Karotten, Fenchel und Kürbis sind an kalten Wintertagen eine heiss begehrte Wohltat.
der Faust kreisend und streichend die Fusssohle. Das geht sehr gut auf dem Boden kniend. So liegen die Fusssohlen frei und man kann mit der Faust viel Gewicht auf die Fusssohle übertragen und die Füsse von der Ferse bis zu den Zehen kneten. Danach nimmt man den Fuss zu sich, fasst mit den Fingern durch die Zehenzwischenräume und bewegt den vorderen Teil des Fusses kreisend in beide Richtungen.
Je weniger sich ein Fuss bewegt, desto schneller wird er kalt. Es ist deshalb wichtig, dass sich der Fuss im Schuh ausreichend bewegen kann und auch der Körper jeden Tag flott durch die Kälte bewegt wird. Eine weitere Möglichkeit, um schnell Wärme zu erzeugen, ist eine Körperhaltung aus dem Tibet. Sie heisst «Dschön sching dupa» oder auf Deutsch: «Ineinander verschlungene Bäume». Es ist eine der 23 Körperübungen des tibetischen Heil-Yoga «Lu Jong». Und so geht sie: Man sitzt auf dem Boden oder auf einem Sitzkissen, zieht die Füsse und Beine eng an den Körper, das rechte Bein über das linke. Die Arme umfassen die Beine an den Unterschenkeln, das Gesicht ist zwischen den Knien. Dann zieht man alles zusammen und spannt jeden Muskel an, als ob man sich selber mit aller Kraft hochheben wollte. Dabei hält man den Atem für sieben Sekunden an. Während des Entspannens atmet man aus. Das klingt nicht nach viel, aber glauben Sie mir: Man kommt ziemlich ins Schwitzen, wenn man den Körper sieben Mal auf diese Weise anspannt und löst. Mit Skischuhen an den Füssen habe ich die Übung noch nie ausprobiert, aber wenn die Skiferien wieder so eisig kalt werden wie letztes Jahr, werde ich es mal versuchen. //
«Dschön sching dupa» / Die Lu JongÜbung «Ineinander verschlungene Bäume» ist eine gute Möglichkeit, um schnell Wärme zu erzeugen.
* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.
Meine drei Töchter (7–12 Jahre) äussern immer mal wieder den Wunsch nach Ohrringen. Ich habe gehört, dass sich in den Ohrläppchen auch Akupunkturpunkte befinden, die beim Durchstechen negative gesundheitliche Störungen verursachen können. Ist das wirklich so? Wüssten Sie jemand, der sich da auskennt? B. S., Schmiedrüti
Der Zusammenhang zwischen Meridianpunkten und Ohrringen ist nicht erforscht und entsprechend vage bleiben die Antworten. Doch mit gesundheitlichen Störungen aufgrund des Einstiches ist in der Regel nicht zu rechnen. Vor allem bei den Ohrläppchen nicht. Wichtig ist, dass man die Ohrringe über Nacht herausnimmt (natürlich erst, wenn die Wunde verheilt ist und sich das Ohrloch nicht mehr schliesst). So kann die Energie in der Nacht störungsfrei fliessen. Von Bauchnabel-Piercings rate ich klar ab. Und zwar nicht wegen des Einstichs, sondern wegen dem Metallring, der genau dort sitzt, wo sämtliche Energiebahnen zusammenfliessen. Auch Intim- und Zungen-Piercings können zu beträchtlichen Störherden werden.
Inzwischen ist der meiste Modeschmuck zum Glück frei von Nickel. Trotzdem ist es energetisch besser, wenn man reinen Silber- oder Goldschmuck trägt. Aus einem Bauchgefühl heraus, es ist weder untersucht noch belegt, würde ich auch eher dazu raten, die Ohrringe erst mit etwa 14 oder 15 Jahren machen zu lassen.
Traubensaft statt Rotwein Vom Rotwein bekomme ich Durchfall. Vermutlich wegen dem Histamin. Bei Traubensaft ist das nicht der Fall. Hat Traubensaft auch eine positive Wirkung auf das Herz?
M. W., Feuerthalen
Traubensaft hat eine bessere Wirkung auf das Herz als Rotwein. Vorausgesetzt Sie wählen einen Traubensaft von guter Qualität aus reinem Traubensaft und ohne Zusatz von Zucker und Fruchtzucker. Der Saft sollte auch nicht aus Konzentrat stammen. Dazu kommt, dass der Traubensaft die «negativeren» Wirkungen von Alkohol nicht hat. Denn Alkohol durchdringt sehr rasch den ganzen Körper. In kleinen Mengen ist das okay und sogar gut für die Blutgefässe. Doch wenn die Flasche mal offen ist, bleibt es selten bei einem Glas Wein. Somit ist der Traubensaft die gesunde und ebenso herzstärkende Alternative zum Rotwein.
Taube Füsse
Ich habe ein Taubheitsgefühl in beiden Füssen. Abends mehr, nach Sport und Sauna weniger. Vermutlich hängt die Taubheit mit einem Antiepileptikum zusammen, das ich seit vielen Jahren nehme. Was kann ich machen? E. H., St. Gallen
Siesollten Ihren Arzt darauf ansprechen. Vielleicht ist es an der Zeit, das Medikament zu wechseln. Wichtig ist auch, dass Sie mit allen Mitteln versuchen, die Durchblutung der Füsse hoch zu halten. Haben Sie schon vom tibetischen Heilmittel Padma 28 gehört? Es ist ein sehr erfolgreiches Heilmittel zur Behandlung von Taubheitsgefühl, Ameisenlaufen, Kribbeln und Durchblutungsstörungen im Allgemeinen. Sie können das Heilmittel in Drogerien und Apotheken kaufen. Haben Sie aber etwas Geduld. Man sollte das Heilmittel kurmässig einnehmen, weil es seine Wirkung erst nach einigen Wochen zeigt. Das wäre sicher einen Versuch wert. Eine weitere unterstützende Massnahme sind Selbstmassagen. Das ist sehr wohltuend: Massieren Sie Beine, Kreuz, Hüfte und Leiste jeden Tag vor dem Duschen gründlich mit Sesamöl. Ungefähr 5 Minuten einwirken lassen und dann duschen. Das fördert die Durchblutung und erhöht die Beweglichkeit in der Hüftgegend. Durch diesen Ablauf – zuerst ölen, dann duschen – sparen Sie sich das Eincremen nach der Dusche und die Haut ist trotzdem gut gepflegt.
Wie können Hunde und Katzen gesund und ökologisch gefüttert werden? Was halten Sie von vegetarischem oder veganem Futter? Und ist Biofutter besser?
B. G., Schaffhausen
Katzen sind ausschliesslich Fleischfresser, Hunde vorwiegend. Vegetarisches und veganes Futter können Katzen nicht verdauen, Hunde nur schwer. Tierfutter muss in erster Linie möglichst artgerecht sein. Deshalb ist das gesündeste und ökologischste Futter in der Natur zu finden, bei Katzen in Form von Mäusen und leider auch Vögeln, Blindschleichen und
Eidechsen. Eine Alternative – insbesondere auch für Hunde – wäre das sogenannte Barfen, eine artgerechte Tierernährung mit rohem Fleisch. Wem das zu weit geht, sollte, vor allem für Katzen, ein Futter wählen, das getreide- und zuckerfrei ist. Was Zucker im Tierfutter zu suchen hat, ist mir ohnehin ein Rätsel! Es lohnt sich also, das Tierfutter im Fachgeschäft zu kaufen und nicht im Grossverteiler. Im Fachgeschäft finden Sie auch Demeter- und Biofutter. Die wurden umweltschonender hergestellt, sind allerdings icht zwingend auch getreide- und zuckerfrei.
Meine beiden Töchter haben einen feinen, seit Jahren vorhandenen Tremor. Die eine isst gerne viel Fleisch und Gemüse, die andere war Vegetarierin und kämpfte mit B12- und Eisenmangel. Ist der Tremor womöglich ein Vorreiter von Parkinson? M. P., Hettlingen
Es gibt verschiedene Formen von Tremores. Der Parkinsontremor tritt auch bei Ruhe auf, der physiologische Tremor hingegen ist nur sichtbar, wenn man den Muskel in einer bestimmten Position halten muss. Ich vermute, dass es sich beim Tremor Ihrer Töchter eher um die physiologische Form handelt. Solange es den Alltag nicht einschränkt, ist das Zittern nicht weiter schlimm und muss auch nicht näher abgeklärt werden. Der physiologische Tremor kann verstärkt werden durch Reize wie Schmerz, Koffein, Nikotin, Angst, Kälte oder Muskelüberanstrengung. Was hilft sind Yoga, Entspannungsübungen, autogenes Training oder eine Reduktion der auslösenden Reize.
Die Patientenfrage §
Habe ich Anspruch auf meine Krankengeschichte? Wenn ja, was gehört dazu?
Ja, die «Geschichte» über Ihre Krankheit gehört Ihnen. Sie können jederzeit alle Daten verlangen, die sich im Verlauf der Untersuchung, Operation und weiterer Therapien ergeben. Zu Ihren Daten gehören nicht nur die handschriftlichen Einträge der medizinischen Fachpersonen (Hausarzt, Operateur, Physiotherapeut), sondern alle Angaben, die im Zusammenhang mit ihrer medizinischen Betreuung erstellt werden. Also auch Laborwerte, Röntgenbilder oder Überweisungsberichte an Spezialärzte. In der Regel müssen medizinische Fachpersonen diese Unterlagen kostenlos aushändigen. In öffentlichen Spitälern regelt das jeweilige kantonale Recht die Frage der Kosten. Es ist möglich, dass Sie in dem Fall für Kopien Ihrer Krankengeschichte eine Gebühr bezahlen müssen.
Manchmal stellt sich die Frage, ob ich Anspruch habe auf die Originaldokumente meiner Krankengeschichte oder «nur» auf eine Kopie dieser Unterlagen. Nun, die Fachpersonen in Spitälern wie in Arztpraxen müssen die Akten bei sich behalten, da sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, Dokumente während zehn Jahren aufzubewahren. Der Sicherheit halber ist deshalb zu empfehlen, dass die Fachpersonen die Originale behalten. Für mich als Patientin oder als Patient reicht es, Kopien davon bei mir zu haben.
Kopien meiner Krankengeschichte bei mir zu haben, hat viele Vorteile, auch wenn ich die medizinische Sprache womöglich nicht sofort verstehe. Die Tatsache, dass ich die Unterlagen in Ruhe zu Hause lesen kann, hilft mir wesentlich, beim nächsten Arzttermin wichtige Fragen zu stellen.
Barbara Züst, lic. iur. HSG, Geschäftsführerin SPO
Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047 CHF 2.90/Min. Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
«Wenn ich mich rastlos fühle …
… beruhigt mich das Knirschen von Schnee unter den Füssen.»
Ein Tipp von Elvira P., hörsehbehindert
Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können. Bitte helfen Sie uns auch.
www.szb.ch Spenden: PK 90-1170-7
Wenn das Zittern von einer inneren Unruhe kommt, ist Magnesium ein wichtiger Nährstoff. Magnesiumpräparate sollten Sie im Fachhandel kaufen. Wenn die Töchter sich gestört fühlen durch das Zittern, wären Massagen, Akupunktur oder Shiatsu sicherlich eine gute Möglichkeit, den Wärmehaushalt zu regulieren und die Muskeln zur Ruhe zu bringen. Allenfalls würde auch eine homöopathische Behandlung etwas bringen. Diesbezüglich sollten Sie sich an einen erfahrenen Homöopathen wenden.
Trennkost – da stimmt doch was nicht Bei der Trennkost fallen mir gewisse Ungereimtheiten auf, die ich nicht nachvollziehen kann. Eiweiss und Kohlenhydrate sollten getrennt werden. Aber warum sind Joghurt und gewisse Käsesorten oder Wurstwaren «neutral»? Warum gelten Früchte als «eiweisshaltig», ebenso wie Wein und Champagner? M. P., Aarau
Über diese Punkte bin ich auch gestolpert, als ich mich das erste Mal mit Trennkost beschäftigt habe. Isst man Kohlenhydrate und Eiweisse zusammen, schiesst der Blutzuckerspiegel sehr stark in die Höhe, die Magensäfte geraten durcheinander und die Nahrung wird eher schwer verdaubar. Mit Trennkost hingegen wird die Nahrung verträglicher, die Nährstoffe können besser aufgeschlüsselt werden und der Stoffwech-
sel wird angeregt. Es lohnt sich meiner Meinung nach sehr, ein bis zwei Mal im Jahr für einige Wochen die Kohlenhydrate und Eiweisse zu trennen. Eiweisse brauchen sehr saure Verdauungssäfte, damit sie gut abgebaut und umgewandelt werden können. Kohlenhydrate hingegen reduzieren die Magensäure. Weil die beiden Lebensmittelgruppen so unterschiedliche Magenleistungen erfordern, können Kohlenhydrate die Eiweissverdauung stören, wenn man alles gemeinsam isst.
Auch gewisse Früchte brauchen sehr viel Magensäure, um gut verdaut zu werden. Deshalb sind sie bei der Trennkostliste auf der Eiweissseite. Käse hingegen ist quasi bereits angesäuert und braucht nicht mehr ganz so viel Magensäure, um zersetzt zu werden. Das gilt auch für Joghurt und Quark. Gleichzeitig enthalten diese Lebensmittel sehr viel Fett. Deshalb sind sie neutral. Genauso wie der fettreiche Rahm, die Butter oder gewisse Wurstwaren.
Ich würde spielerisch vorgehen, indem Sie im grossen Ganzen die offensichtlich als Eiweiss und Kohlenhydrat erkennbaren Lebensmittel trennen. Erst wenn Sie sich sicher fühlen, machen Sie zwei strikte Wochen nach Lebensmittelliste. Doch Obacht! Sobald etwas zu kompliziert wird, hat man ständig das Gefühl, alles falsch zu machen. Dabei soll Essen immer in erster Linie Freude bereiten und bekömmlich sein. Die Lebensmittelliste ist ja auch keine moralische Verpflichtung, sondern eine Hilfeleistung.
Aber eigentlich geht es ja bei der Trennkost eher darum, die Wahrnehmung zu stärken und herauszufinden: Welches Essen tut mir in welcher Kombination gut. Was möchte ich, aus Liebe zu mir selbst und meinem Körper zu Gemüte führen und was nicht.
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
GesundheitsTipp
Januar/ Februar
Mitte Februar fliegen bereits die ersten Pollen. Mit natürlichem Schwarzkümmelöl können sich Allergiker dagegen wappnen. Am besten bevor die Saison beginnt. So wirkt Schwarzkümmelöl: Schwarzkümmelöl ( ) enthält rund 20 Prozent hochwertiges pflanzliches Eiweiss, das das Immunsystem stärkt und einen antihistaminen Effekt hat. Im Weiteren enthält der Schwarzkümmel 35 Prozent fette und ätherische Öle, die entzündungshemmend und stärkend wirken. So unterstützt Schwarzkümmelöl den Körper, insbesondere das Immunsystem, optimal im Schutz gegen Pollen. Wie anwenden? Zur Heuschnupfenprävention nimmt man dreimal täglich zwei Kapseln Schwarzkümmelöl ein. Oder über den Tag verteilt etwa einen Teelöffel des flüssigen Öls. Schwarzkümmelöl kann auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis helfen, ebenso bei Verdauungsproblemen oder leicht erhöhtem Blutdruck.
Das können Sie sonst noch tun: Honig: Auch der Konsum von Honig aus der Region soll immunisierend wirken. Wissenschaftlich ist das nicht bewiesen. Einen Versuch ist es aber wert.
Stärkende Nahrung: Wer an Heuschnupfen leidet, sollte ab Januar strikt auf Kuhmilchprodukte, Weizen und Zucker verzichten. Diese drei Lebensmittelgruppen verschleimen den Körper stark. Stattdessen mehr bittere Gemüsesorten, Wildkräuter und frische Früchte essen. Immunsystem mobilisieren: Hochdosiertes Vitamin C stärkt das Immunsystem und verringert die Ausschüttung des allergieauslösenden Histamins. Auch Magnesium und Kalzium helfen mit, die allergischen Symptome des Heuschnupfens zu vermindern. shr
Leuchtend orange schimmern die Sanddornfrüchte im Sonnenschein. Allerdings ist es nicht ganz einfach, diese verlockenden Früchte zu ernten. Sie sind gut geschützt, umringt von Dornen, sehr nah am Ast wachsend. Aber die Mühe lohnt sich.
Sanddornsträucher fühlen sich in tieferen, europäischen Gegenden genauso wohl wie in hohen Lagen im Himalaya oder in der Mongolei. Man kann sie gut im eigenen Garten ansiedeln. Wenn er Platz hat, wird der Sanddornstrauch bis zu sechs Meter hoch, während die Wurzeln bis zu drei Meter in die Tiefe dringen und sich bis zu zwölf Meter in alle Richtungen erstrecken. Da es sich um eine zweihäusige Pflanze handelt – mit entweder männlichen oder weiblichen Blüten –, sollte man immer einen männlichen Strauch zu den weiblichen setzen, damit die Blüten bestäubt werden und die Früchte heranreifen können. Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse. Der Gat-
Tipps rund um den Sanddorn
● Sanddornsaft
Zwei bis drei Esslöffel Sanddornsaft täglich versorgen den Körper mit natürlichem Vitamin C und wichtigen Nährstoffen. Dieses natürliche Aufbaupräparat stärkt das Immunsystem und schützt den Körper so vor Erkältungen.
● Sanddornfruchtfleischöl
Das wertvolle Öl ist als Kapseln und in flüssiger Form erhältlich. Wer es flüssig kauft, sollte es mit einem stabileren Basisöl mischen, zum Beispiel mit Sesam oder Mandelöl. Zur Pflege lediglich kleiner Hautstellen kauft man am besten die Kapseln und schneidet sie bei Bedarf auf.
● Pigmentflecken
Das Öl kann man auch auf Pigmentflecken auftragen. Das bietet einen Sonnenschutz und verhindert ein Nachbräunen der Flecken.
● B12
Sanddornbeeren enthalten kleine Mengen an Vitamin B12. Sanddornsaft eignet sich somit hervorragend als B12 Lieferant für Vegetarier und Veganer.
tungsname Hippophae setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern hippos (Pferd) und phaes (leuchtend) zusammen. Rhamnoides bezieht sich auf die dornigen Äste.
Sanddorn ist eine Vitaminbombe sondergleichen. Als Nahrungsergänzungsmittel oder Fruchtsaft spenden Sanddornfrüchte dem Körper darüber hinaus Mineralstoffe, Spurenelemente, Carotinoide, sekundäre Pflanzenstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Aber eben vor allem Vitamine: Sanddornfrüchte enthalten bedeutend mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und etwa gleich viel Vitamin C wie die Hagebutte, nämlich rund 800 Milligramm auf 100 Gramm Beeren. Die Vitamine C und E stärken als sogenannte Antioxidantien die Immunabwehr. Das gilt auch für die Pflanzenfarbstoffe, die Flavonoide. Diese verleihen den Beeren die leuchtend orange Farbe – und schützen sie gleichzeitig vor schädlichen Umwelteinflüssen. Dieser Zellschutz funktioniert nicht nur auf Pflanzenebene – die antioxidativen Eigenschaften des Sanddorns helfen auch dem menschlichen Körper, gesund und vital durch den Winter zu kommen.
Das Sanddornfruchtfleisch enthält rund drei bis fünf Prozent Öl, das äusserst pflegend wirkt. Aufgrund des hohen Gehaltes an Carotinoiden ist es von tief orangeroter Farbe; es schmeckt fruchtig-süss und verfügt über ein Fettsäureprofil mit einem hohen Anteil an Palmitoleinsäure, die für unsere Haut ausgesprochen wertvoll ist. Die im Sanddornfruchtfleischöl enthaltenen Fettsäuren kommen als natürliche Bestandteile der menschlichen Haut vor. Sie dringen tief in die Haut ein und pflegen diese nachhaltig. Das milde Öl eignet sich auch für die Anwendung auf Schleimhäuten. Zum Beispiel bei Aphten, Scheidentrockenheit oder Zahnfleischentzündungen. In Form von Nahrungsergänzungen pflegt es den Magen-Darmbereich und legt einen schützenden Film auf die Schleimhaut. Das verbessert die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung. Das pflegende Öl lindert, innerlich verabreicht, auch gereizte Augen, beugt Hauttrockenheit vor und beruhigt Juckreiz. // shr
BISHER ERSCHIENEN
Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve und viele mehr. Siehe www.natuerlichonline.ch
Aufbauend | Sanddornfrüchte sind Vitaminbomben. Und ihr Öl ist Balsam für die Haut.
«Optimiert man die Atmung, lindert man nicht nur Atemwegserkrankungen, sondern auch Beschwerden in Muskulatur, Gelenken und in den inneren Organen.»
Evelyne Kernen, Atemtherapeutin in Baden
« Sich des Atems bewusst zu werden, ist eine Möglichkeit, im gegenwärtigen Augenblick anzukommen. »
Thich Nhat Hanh
Wir atmen über 25 000 Mal am Tag. Ein. Aus.
Ein. Aus. Der Atem ist unser bester Freund. Und unsere wichtigste Körperfunktion. Über sie hat die Atemtherapie Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele.
Text: Lioba Schneemann
Illustration: Lina Hodel
Wir bemerken ihn im Alltag meist gar nicht oder erst dann, wenn wir unter Stress stehen, zum Tram rennen müssen oder wenn es irgendwo stinkt: Der Atem fliesst unbewusst in unseren Körper hinein und wieder hinaus. Wir müssen uns dafür nicht anstrengen. Das unbewusste Atmen ist «ein gütiges Geschenk» der Natur, wie die Atempädagogin Ilse Middendorf schreibt.
Eingebettet in das vegetative Nervensystem reagiert der Atem auf innere und äussere Einflüsse. Denken wir an etwas Schönes, fliesst der Atem frei und entspannt. Gedanken an eine beängstigende Situation lassen den Atem stocken und enger werden. Da die Atmung mit allen Vorgängen im Organismus verbunden ist, wirken sich alle seelischen und geistigen Regungen, alle Gefühle und körperlichen Veränderungen direkt auf den Atem aus. Hinzu kommt, dass wir ihn im Gegensatz zu allen anderen Körperfunktionen wie Hören, Riechen oder Fühlen willentlich verändern können. So können wir mithilfe der Atmung Körper, Psyche und Geist beeinflussen: Mit einem langen Ausatmen beruhigen wir uns; sogar Schmerzen können wir lindern, indem wir uns vorstellen, in die schmerzende Region «hinein zu atmen».
Durch sportliche Betätigung können wir das Atemvolumen und die Atemkraft steigern. Wir können also zum einen die Verantwortung für unseren Atem dem Körper überlassen. Andererseits können wir ein Atemverhalten gezielt verändern und so eigenverantwortlich etwas für unsere Gesundheit tun.
Atme ich falsch?
Viele Menschen, die das erste Mal bewusst auf ihren Atem achten, denken, dass sie etwas «falsch» machen. «Es gibt kein richtiges oder falsches Atmen», sagt indes die Atemtherapeutin Gabriela Christen aus Liestal, die mit der Ganzheitlich Integrativen Atemtherapie IKP arbeitet. «Der Atem gibt uns Aufschluss darüber, wie es uns im Moment geht», erklärt sie. Stress, Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen können aber dazu führen, dass es einem «den Atem verschlägt». Dann fliesst der Atem nicht mehr mühelos, sondern wird kurz, flach oder stockend.
Kommt es immer wieder und über längere Zeit zu Atemstörungen, kann dies den Organismus beeinträchtigen, da wichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Zahlreiche Symptome wie eine verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung, nervöse Reizzustände,
Lesen Sie weiter auf Seite 40
Frau Kernen, Sie arbeiten mit dem Meridiansystem und der daraus entwickelten «Kei-Raku-Lehre» von Volkmar Glaser. Was hat es damit auf sich ?
Kei Raku ist ein japanischer Begriff und wurde von Volkmar Glaser für das Meridiansystem übernommen. Als Arzt interessierte er sich auch für die chinesische Medizin und östliche Philosophie. Durch seine Forschungsarbeit entwickelte er eine atem und bewegungstherapeutische Diagnostik und Therapie. Die Kei Rakus sind ein energetisches Fliesssystem und nehmen Einfluss auf die Reflexorganisation der Muskelsinne, den Spannungsaufbau von Muskeln, Gewebe und Haut. Energiefluss ist gelebte Bewegung und Atembewegung, die durch gelöste Muskulatur fliessen kann.
Wann wenden Sie die Meridianbehandlung an ?
Bei Beschwerden im Bewegungsapparat oder muskulären Verspannungen, bei einem Atemfehlverhalten, das unter Stress entstehen kann oder bei konkreten Lebensthemen, die die Klienten mitbringen. Eine Meridianbehandlung ist ebenfalls eine Atembehandlung und erweitert das Therapiespektrum auf sinnvolle Weise.
Ist Atemtherapie auch für Kinder geeignet ?
Mein jüngster Klient war elf Monate. Je nach Alter und Beschwerde gestaltet sich die Atemsitzung unterschiedlich. Mit Kindern sollte sie stets kreativ und spielerisch sein. Bei Kindern mit chronischer Bronchitis zum Beispiel können «Atemspiele» mit entsprechender Technik einen grundlegenden Beitrag leisten, um die Atemfunktion zu unterstützen. Und das mit lachenden Gesichtern.
Interview: Lioba Schneemann
* Evelyne Kernen (51) hat seit 2002 eine eigene Praxis für Körper und Atemtherapie in Baden, ist Mitbegründerin des Atemfachverbandes Schweiz AFS (2009) und Ausbildungsleiterin bei der LIKA GmbH, Fachschule für Atem, Beratung und Therapie im aargauischen Stilli (www.lika.ch)
Es gibt viele Atemtherapien
Atemtherapie zählt zu den ältesten therapeutischen Verfahren. Das überlieferte Wissen um Aufgaben und Wirkungsweisen des Atems reicht über 4000 Jahre zurück. Viele Religionen setzen den Atem mit der Lebenskraft gleich.
Erst im 19. Jahrhundert wurde in Europa die Entwicklung einer psychologisch orientierten Atemarbeit vorangetrieben. Nach dem Jahr 1945 wurde die von den Pionieren der westlichen Atemheilkunde gelegten Fundamente von zahlreichen Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Schwerpunkten weiterentwickelt. Sie unterscheiden sich in ihrem Therapie und Praxisverständnis, gehen aber alle vom Menschen als sozial eingebettete, körperlich seelisch geistige Einheit aus.
Heute gibt es mehrere Richtungen der Atemtherapie. Zusammengeschlossen sind sie im Atemfachverband Schweiz AFS: Atemtherapie auf logopsychosomatischer Grundlage ATLPS, Atemtherapie nach Ilse Middendorf, die Ganzheitlich Integrative Atemtherapie IKP, PsychoDynamische Körperund Atemtherapie LIKA, die Integrale Atem und Bewegungsschulung Methode Klara Wolf IAB, Organisch Rhythmische Bewegungsbildung ORB.
Alle Therapierichtungen arbeiten prozessorientiert und rücken den Atem ins Zentrum. «Es kommt nicht so sehr auf die Ausrichtung der Therapeutin an als vielmehr auf die gegenseitige Sympathie. Die Chemie muss stimmen», sagt Barbara Spahni vom Atemverband Schweiz. Wer eine Therapeutin sucht, findet auf den Therapeutenlisten vom «Atemfachverband Schweiz AFS» (atem schweiz.ch) und dem «Schweizer Berufsverband für Atemtherapie und Atempädagogik Middendorf SBAM» (sbam.ch) eine Zusammenstellung. Weitere Informationen zu den einzelnen Ausrichtungen sind in der Methodenidentifikation verfasst.
Da sich jede Atemtherapie am Kontakt und der Präsenz des Menschen in seiner aktuellen Situation orientiert, bestehen keine Kontraindikationen; bei akuten psychotischen Zuständen oder Infektionskrankheiten sollte aber ein Arzt herangezogen werden. Die Atemtherapie unterscheidet sich von der Atemgymnastik und der funktionalen Atemtherapie als Basistechnik der Physiotherapie. Diese arbeiten mit dem Atem, therapieren aber nicht unbedingt die Atmung.
Was
Mit jedem Atemzug wird Sauerstoff in den Blutkreislauf transportiert und Kohlendioxid aus ihm abtransportiert. Dieser Gasaustausch findet in den Lungenbläschen statt. Deren Gesamtoberfläche – knapp hundert Quadratmeter – ist dazu von haarfeinen Kapillaren durchzogen. Das Ausatmen erfolgt, indem sich Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur entspannen. Nervenzellen im Hirnstamm sorgen im Normalfall unbewusst für eine an die Belastung angepasste Atmung. Doch viele Menschen, besonders jene, die unter nervöser Anspannung leiden, atmen schnell und ungesund «flach». «Dabei soll sich beim Einatmen unten das Zwerchfell weiten», sagt Sportwissenschaftler Peter Schunke gegenüber dem «Panorama», dem Magazin des Deutschen Alpenvereins DAV. Schunke rät, sich anzugewöhnen, den Bauch beim Einatmen so gut wie möglich herauszudrücken und unter starker Belastung auch mal das Dogma der Nasenatmung aufzugeben. Denn durch den Mund lässt sich dem Zwerchfell schnell maximal Sauerstoff zuführen. krea
Ohne es wahrzunehmen, atmen die meisten Menschen zu flach und zu viel, was zu verminderter Leistungsfähigkeit und Gesundheitsproblemen führen kann. Bewusstes Atmen versorgt Muskeln und Organe mit der richtigen Menge an Sauerstoff. Das erhöht Fitness und Wohlbefinden. Die Bauchatmung ist die natürliche Form der Atmung. So kann man sie trainieren:
• Im Liegen: Auf dem Rücken liegend mit den Händen erspüren, wie sich die Bauchdecke beim Einatmen hebt, beim Ausatmen senkt und wie jeder Atemzug die unteren Rippenbögen dehnt.
• Im Stehen: Beim Einatmen weder die Schulter heben noch die Brust herausdrücken; stattdessen hebt sich der Bauch. Eine gute Haltung begünstigt die tiefe Atmung.
• Zwerchfell aktivieren: Luft «schnuppern» und dabei den Atemschwerpunkt vom Brustkorb in den Bauch verlagern. Beim Schnuppern verengt sich die Nase leicht, was einströmende Luft bremst und Zwerchfellbewegungen intensiviert.
• Fliessende Atembewegungen: Unter dem Druckanstieg bei Zwerchfellatmung werden die unteren Rippen gehoben und die unteren Lungenabschnitte belüftet. Nach und nach weiten sich auch die oberen Rippen, das Brustbein dehnt sich nach vorne.
• Ausatmen: Kräftig und lange ausatmen; dabei den Bauch einziehen, bis das Einatmen automatisch einsetzt.
• Stress lindern mit der Lippenbremse: Dabei strömt der Atem bei fast geschlossenen Lippen ganz langsam nach aussen. So wird mehr Luft ausgeatmet, wodurch danach wieder mehr Luft eingeatmet werden kann. Das Ausatmen gegen leichten Widerstand entspannt die Atemmuskulatur und eignet sich auch bei Lungenerkrankungen, die mit Atemnot einhergehen (z. B. Asthma, COPD). Q uelle: DAV Panorama
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Schwindelgefühle, Verspannungen, Blockaden, Schmerzen, sogar Verdauungsbeschwerden könnten auftreten. «Auch Angstzustände, negatives Gedankenkreisen, Schlaflosigkeit und Depressionen können mit einer Atemstörung zusammenhängen», sagt Atemtherapeutin Christen.
Achtsames Atmen
In einer Atemtherapie soll der natürliche Atemrhythmus wiedergefunden und somit eine ausgeglichene Körperspannung wiederhergestellt werden. Grundlegendes Ziel ist die Herstellung einer «Wohlspannung» im Körper, wie Christen sagt. «Die achtsame Wahrnehmung des Atems und der verschiedenen Empfindungen im Körper bilden die Basis der Therapie.» Sie schule die Klienten in ihrer ganzheitlichen Wahrnehmung, indem sie zum Beispiel gemeinsam mit ihnen erkunde, wo der Atem hinfliesst; ob er oberflächlich ist oder tief; ob länger ein- oder ausgeatmet wird; und ob es Atempausen gibt. Faktoren wie die Grundspannung der Muskulatur, die Haltung und der Bewegungsfluss, der Klang der Stimme, das Beziehungsverhalten sowie die ganze Ausstrahlung werden ebenso beachtet. «Die Therapie ist ein fortlaufendes, interaktives Geschehen und sehr individuell. Durch Berührung unterstütze ich die Menschen, mehr in Kontakt mit sich selbst zu kommen», erklärt die Therapeutin. Zur Anwendung kommen auch Atemmassagen mit Öl, um Blockaden zu lösen, sowie einfache Körperübungen, unter anderem aus dem Yoga, in denen der Fokus auf dem achtsamen Wahrnehmen des Atems und der Empfindungen liegt. Und auch das erforschende Gespräch ist ein wichtiger Bestandteil der Atemtherapie, betont Christen. «Das einfühlende Verstehen unterstützt die Klienten, klarer zu werden über sich selbst sowie über die Erfahrungen, Gefühle, Verhaltensmuster, Motivationen und die jeweiligen Reaktionen.» Nicht zuletzt ist das selbstständige Üben zu Hause wichtig für den Erfolg jeder Atemtherapie.
Heisse Wickel wirken
Evelyne Kernen, die als PsychoDynamische Körperund Atemtherapeutin Lika in Baden arbeitet, unterstützt mit der Reflektorischen Atemtherapie Menschen mit Atemwegserkrankungen. «Das Zwerchfell ist der Hauptmuskel der Atmung», erklärt sie. «Bei Atemerkrankungen sind wichtige Muskelgruppen verspannt oder überlastet, wodurch unökonomische Bewegungen von Muskeln und Körperregionen entstehen, die nicht massgeblich zur Atmung gehören.»
In der Reflektorischen Atemtherapie werden intensive Grifftechniken eingesetzt, die auf das Atemzentrum einwirken. Die Behandlung erfolgt mittels direktem Hautkontakt mit Wärmebehandlungen –etwa mit Infrarotlicht oder Wickeln – und anderen Reizen, die die Zwerchfellarbeit direkt beeinflussen. In der Folge kommt es reflektorisch zu tiefen Atembewegungen. «Die Reizsetzung kann zwar durchaus einen kurzen Schmerz verursachen, die Behandlung wird aber insgesamt als sehr wohltuend empfunden»,
sagt Kernen. Denn wenn man die Atmung optimiere, lindere man nicht nur Atemwegserkrankungen, sondern auch Beschwerden in Muskulatur, Gelenken und in den inneren Organen. //
Am Atem wachsen
Jede Atemtherapie richtet sich grundsätzlich nicht nur an gestresste oder an kranke Menschen, sondern ist auch für diejenigen geeignet, die sich in ihrer Persönlichkeit entwickeln wollen. Eine hierzu angewandte Methode ist der «Verbundene Atem». «Er ist der rascheste und wirksamste mir bekannte Weg zu tiefen Erfahrungen mit sich selbst», sagt der bekannte Arzt und Autor Ruediger Dahlke. Der Verbundene Atem diene der Aktivierung der Selbstheilungskräfte, der ganzheitlichen Selbsterfahrung und fördere Vitalität und Lebensfreude.
Osteopath Roger Marti aus Freimettigen (BE) arbeitet mit der Methode, die keiner Technik bedürfe, wie er betont. Es gehe schlicht darum, überaus intensiv zu atmen und so den ganzen Körper mit Sauerstoff zu durchfluten. «Das bläst alle Blockaden aus dem Körper.» Ausserdem bekomme dabei das limbische System, wo Emotionen und Gefühle sitzen, mehr Sauerstoff; der Neocortex, Hort des Egos, hingegen weniger. «Wenn das Ego einschläft», sagt Marti, «kommen verdrängte Geschichten und Traumas an die Oberfläche. Dann kann Heilung geschehen.» Dabei komme nur ins Bewusstsein, wofür der Betroffene auch bereit sei, betont Marti. «Das ist für mich Erleuchtung – wenn du einen dunklen Teil in dir erkennst und ihn erleuchtest.» krea
Patrick McKeown «Erfolgsfaktor Sauerstoff», riva Verlag 2018, ca. Fr. 35.–Ulrich Ott, Janika Epe «Gesund durch Atmen: Ein Neurowissenschaftler erklärt die Heilkraft der bewussten Yoga-Atmung», O.W. Barth 2018, ca. Fr. 30.–Rainer Dierkesmann, Sonja Kaiser «Endlich durchatmen: Wirksame Atemübungen bei Asthma, Bronchitis und COPD», TRIAS 2015, ca. Fr. 21.–
● Links www.atem-schweiz.ch www.sbam.ch www.netzwerkverbundeneratem.net
mikroplastik | gesund werden
Wir sind von Plastik umhüllt und vermüllen die ganze Erde mit Plastik. Nun fanden Forscher sogar im Stuhl von Probanden Mikroplastik. Damit ist zwar bewiesen, dass Plastik den Weg in den menschlichen Körper findet. Doch was das für unsere Gesundheit bedeutet, ist noch wenig erforscht.
Text: Martin Arnold
Weder waren der Untersuchungsgegenstand noch die Fundstücke für die Forscher der Universität Wien besonders appetit lich. Bei allen Studienteilnehmern entdeckten sie pro zehn Gramm Kot durchschnittlich 20 Mikroplastikteilchen. Mit anderen Worten: Menschen nehmen Mikroplastik auf. Die weniger als fünf Millimeter grossen Teilchen durchwandern den ganzen Körper bis ins Endprodukt des Stoffwechsels.
Es stellen sich nun folgende Fragen: Beeinträchtigen Plastikteilchen die Gesundheit? Oder sind gerade die vielen Plastikteilchen am Ende des Verarbeitungsprozesses ein Zeichen dafür, dass der Plastik – so unverdaut wieder ausgeschieden – eben unschädlich ist? Und auch die Frage interessiert: Woher kommen all die Plastikteilchen in unserem Exkrement überhaupt?
Wozu warten?
Die in Steckborn im Kanton Thurgau lebende Schauspielerin und Filmproduzentin Noemi Solombrino hat für sich Antworten gefunden. Die Mitbegründerin der Organisation Ocean-R-evolution half, in nur einem Jahr rund tausend Menschen zu motivieren, das Ufer des Bodensees sowie die Küste Apuliens ein Stück weit von Plastik und anderem Abfall zu befreien. Sie sagt: «Ich meide Plastik, wo immer es geht. Ich warte nicht auf wissenschaftliche Beweise, dass es schädlich ist.»
Wissenschaftler der Heriot-Watt Universität in Edinburgh stellten bei einem Versuch Petrischalen mit einer klebrigen Oberfläche neben das Essen von Teilnehmern einer Studie. Innerhalb von 20 Minuten setzten sich durchschnittlich 14 Mikroplastikteile auf jeder Schale ab. Hochgerechnet auf einen durchschnittlichen Teller gibt das pro Mahlzeit ein durchschnittliches Supplement von 114 Plastikteilchen. Vorausgesetzt, man schöpft nicht nach.
Wir ersticken im Plastik
Doch wie kommen so viele Plastikteile in die Luft einer normalen Wohnung? Eine wichtige Quelle sind Textilien aus synthetischen Fasern, aber auch Möbel, Bodenbeläge und Vorhänge, Putztücher und Putzmittel. Auch Zahnpasta und sehr viele kosmetische Produkte wie Seifen, Sonnencremes, Peelings, Waschlotionen, Lipgloss, Deos und Shampoos enthalten Mikroplastik.
Mikroplastik vom Abrieb von Autoreifen kontaminiert das Gemüse über die Luft. Auch in Düngemitteln: Mikroplastik. Die
Schweizer sind
Plastikmüll-Meister
Jeder Schweizer verbraucht laut Bundesamt für Umwelt pro Jahr rund 100 Kilogramm Plastik. Das sind dreimal mehr als im europäischen Schnitt. Einen Drittel des Plastikmülls machen Verpackungen aus, ein Viertel fällt durch die Bauindustrie an, einen Viertel verursachen Kleider und Spielzeug. Von den 100 Kilogramm Plastikabfällen gelangen 600 Gramm als Mikroplastik in Böden, Wasser und Luft. Wir belasten unser schönes Land jährlich mit 4,8 Mio. Kilogramm Mikroplastik, an das sich alle möglichen Schadstoffe binden. Im Genfersee etwa wurde Plastikmüll gefunden, der unter anderem mit Blei, Cadmium und Quecksilber kontaminiert war.
Via Fische landet das Gift auf unseren Tellern. Noch ist nicht erforscht, ob Mikroplastik für Menschen gefährlich ist. Auswirkungen sind aber naheliegend und auf andere Organismen bereits belegt. So wachsen bei hoher Mikroplastik-Konzentration im Meer Muscheln nicht mehr richtig; in stark belasteten Böden ändern Regenwürmer ihr Verhalten und Salatsetzlinge sterben ab. krea
Zerfallsprodukte von Folien nicht zu vergessen. Mikroplastik ist überall.
Bereits vor vier Jahren berichtete der Norddeutsche Rundfunk, dass in einem Liter Bier bis zu 79 und in einem Liter Wasser bis zu 7 Plastikteile gefunden wurden. Selbst mit dem Meersalz nimmt man Mikroplastik zu sich. Und in den Alpen wurden auf Gletschern sowie in Bergseen Mikroplastikteilchen gefunden.
«Wir sind dabei, unseren Planeten zu plastifizieren», sagt die Öko-Toxikologin Heather Leslie im aufwühlenden Film «Plastik überall». Dabei sind wir schon weit fortgeschritten: 8,3 Milliarden Tonnen Plastik wurden laut Forschern der University of California seit 1950 weltweit produziert; jährlich kommen 300 bis 400 Millionen Tonnen dazu. Bislang wurden nur 9 Prozent des Plastiks wiederverwertet; 12 Prozent wurden verbrannt, wobei hochgiftige Dioxine entstehen; 79 Prozent landeten auf Deponien oder in der Umwelt. In Deutschland gelangen laut dem Fraunhofer-Institut pro Jahr 48 000 Tonnen Mikroplastik und gelöste Polymere ins Abwasser – allein aus Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln! Gemäss der Organisation fair-fish gelangen weltweit Jahr für Jahr knapp 10 Millionen Tonnen Plastik in die Meere, der grösste Teil via Flüsse. Durch Plastikmüll verenden jährlich etwa eine Million Seevögel und 100 000 Meeressäuger.
Laut den kalifornischen Forschern wurden aus 42 Prozent des bislang produzierten Plastiks Verpackungen hergestellt, die man nach einmaligem Gebrauch wegwirft. Die durchschnittliche Gebrauchsdauer für eine Plastiktüte beträgt in der Schweiz gerade mal 25 Minuten. Es dauert aber Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, bis sich Plastik zersetzt hat. Bei Flaschen oder Wegwerfwindeln rechnen Experten mit bis zu 450 Jahren. Dabei baut sich der Plastik allerdings nicht ab. Er löst sich lediglich in kleinere, kaum sichtbare Teilchen auf, sogenanntes sekundäres Mikroplastik. Das ist sogar im 11 000 Meter tiefen Marianengraben zu finden. Im Grundwasser und in der Muttermilch, im Honig, und eben auch im Bier, in unserem Blut und im Stuhl. So ein Scheiss!
Einige Wissenschaftler, Politiker und Experten ziehen die oben zitierte Wiener Studie als Beleg für die Ungefährlichkeit von Plastik im menschlichen Körper heran. Denn wie erwähnt: er wird ja nicht verdaut – ergo gibt er nichts an den Körper ab. Doch das ist zu kurz gedacht. Jeder kann zu Hause in ein Wassergefäss einen Öltropfen und ein
Stück Plastik beigeben. Das Plastik wird sofort ölig. Er verbindet sich mit wasserunlöslichen Stoffen. Mit anderen Worten: Mikroplastik bindet Erdöl und andere wasserunlösliche Giftstoffe, wird dann von Fischen und Muscheln aufgenommen und gelangt so in die Nahrungskette.
Mikroplastik tritt in der Umwelt in zwei Varianten auf: Entweder er wurde wegen seiner Eigenschaften zu winzigen Granulaten verarbeitet und einem Produkt wie einem Shampoo oder Autoreifen hinzugefügt. Oder ein grösseres, irgendwo in der Umwelt abgelagertes Teil zerfällt langsam in kleinste Teile. Beim Zerfall werden problematische, dem Kunststoff beigefügte Stoffe wie das giftige Metall Cadmium freigesetzt.
Jährlich gelangen weltweit mindestens zehn Millionen Tonnen Plastik in die Umwelt. Und mit ihm Hunderte von problematischen weiteren Stoffen, welche die Eigenschaften des Kunststoffes mitprägten, bevor er zerfallen ist.
Es gibt kaum Studien, die eine gesundheitsschädigende Wirkung von Mikroplastik auf den menschlichen Organismus beweisen oder widerlegen können. Jedenfalls werden Plastikbestandteile, nämlich Polypropylen (PP) und Polyethylenterephtalat (PET) regelmässig in menschlichen Körpern gefunden. Polymerstrukturen gelten zwar als relativ unproblematisch, weil sie biologisch inaktiv sind. Beigemischt sind aber andere Stoffe, beispielsweise Bisphenol A. Der Weichmacher ist überall im Plastik zu finden. Er soll Diabetes, Fettleibigkeit und bei Kindern Entwicklungsstörungen verursachen. Ausserdem steht Bisphenol A im Verdacht, zu Unfruchtbarkeit beizutragen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und möglicherweise auch Krebs zu fördern. Die Erforschung der durch Mikroplastik und seine Verbindungen verursachten gesundheitlichen Risiken ist schwierig, weil man kaum Testgruppen dauerhaft einer hohen Plastikkonzentration aussetzen kann.
Unnötige Risikobeurteilung?
Noemi Solombrino wartet nicht auf endgültige Ergebnisse. Sie hat die Konsequenzen längst gezogen. «Ich verwende nur natürliche Produkte, die kein Mikroplastik enthalten. Ich fühle mich wohl mit ihnen. Und ich spare so auch Geld», sagt sie. Die meisten Konsumenten haben aber noch keine Konsequenzen gezogen. Dies bestätigt der Fachtoxikologe Lothar Aicher vom Schweizerischen Zentrum für Humanökologie (SCAHT). Er sagt: «Es ist nicht verwunder-
Die 5R-Methode hilft dabei, Abfall zu vermeiden: refuse, reduce, reuse, recycle, rot – zu Deutsch: verweigern, reduzieren, wiederverwenden, recyceln, kompostieren. Und so gehts:
• Eigene Behälter zum Einkaufen mitnehmen, z. B. wiederverwendbare Stoffbeutel, Tupperware oder Dosen. Damit kann man beim Bauern, auf dem Markt oder in Unverpackt Läden einkaufen, aber auch in Reformhäusern und an der Frischetheke von immer mehr Detailhändlern.
• Mehrwegbecher oder Thermosflasche für den Coffee to go mitnehmen. Im Büro eine Tasse oder eine Glasflasche benutzen.
• Hahnenwasser statt Mineralwasser trinken.
• Kosmetik- und Reinigungsprodukte selber herstellen. Das ist aus wenigen Zutaten ganz einfach möglich. Anleitungen gibts im Internet.
• Feste Seifen und Shampoos kommen fast ohne Verpackung aus.
• Secondhandkleider bevorzugen.
• Reparieren (lassen). Schweizweit gibt es schon über 90 «Repair Cafés». Dort gibt es Hilfe, um defekte Apparate zu reparieren.
lich, dass wir Plastik im Darm finden, wenn wir bedenken, dass wir beispielsweise Zahnpasta versehentlich verschlucken.» (Mikro-) Plastik wird oft als reaktionsträge bezeichnet. «Doch Plastik besteht aus vielen verschiedenen Stoffen, auch aus solchen, die das Hormonsystem beeinflussen», gibt Aicher zu bedenken. «Es muss untersucht werden, ob die aggressiven Magensäfte unseres Verdauungssystems in der Lage sind, Plastik zu zersetzen und damit Schadstoffe freizusetzen.»
Bislang kann laut Aicher nur gemutmasst werden, ob Menschen mit beispielsweise chronischen Darmerkrankungen empfindlicher auf Mikroplastik im Darm reagieren als Gesunde. Denkbar wäre, dass es aufgrund mechanischer Reibung zu einer Entzündung der Darmwand kommen könnte oder die Darmwand durchlässiger ist als bei gesunden Menschen.
Die St. Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi reichte dem Bundesrat im März 2018 eine Interpellation ein, in der sie anfragte, was der Bundesrat bezüglich Umweltverschmutzung und Gesundheitsschäden durch Mikroplastik zu unternehmen gedenke. In seiner Antwort bezeichnete der Bundesrat «Plastik als biologisch inaktiv und daher für die menschliche Gesundheit als nicht bedenklich». Allerdings gibt er zu: «Kleinste Plastikteilchen im Grössenbereich von Mikrometern können ins Lungengewebe gelangen. Bei beruflich gegenüber Plastik-Mikrofasern hoch exponierten Personen kann dies zu chronischen Entzündungsreaktionen führen.» Damit stimmt der Bundesrat mit Lothar Aichers Einschätzung überein. Trotzdem erachtet der Bundesrat es im Moment als unnötig, «eine umfassende Risikobeurteilung durchzuführen».
«Diese Antwort ist ungenügend», sagt Barbara Gysi. Auch die «Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie» gibt sich nicht zufrieden. Mit einer Motion will sie den Bundesrat beauftragen, Massnahmen zu ergreifen, um den Plastik in der Umwelt erheblich zu reduzieren; zugleich soll er Innovationen fördern, die Plastik ersetzen. Es gibt heute schon Alternativen. Indes sind längst nicht alle ökologisch bedenkenlos, im Gegenteil. Es ist nicht überall ganz einfach, Plastik zu ersetzen.
Aber viel Plastik lässt sich schon heute vermeiden. Und das liegt auch im Handlungsbereich und in der Verantwortung jedes Einzelnen. //
Der Evolutionspsychologe und Wissenschaftsjournalist Leander Steinkopf plädiert für mehr Menschlichkeit in der Medizin. Denn Zuwendung und Sinn sind «die andere Hälfte der Heilung» und somit unerlässlich fürs Gesundwerden. Ja sie sind gar einer der Schlüssel für die menschliche Langlebigkeit.
Text: Leander Steinkopf
Im Vergleich zu all den medizinischen Apparaten, der weiten Welt der Chemie und den Möglichkeiten der Chirurgen erscheint das, was wir für den Kranken noch tun können, unbedeutend: Zuwendung schenken. Wenn ein Krankenpfleger sich hingebungsvoll um seine Patienten kümmert, wirkt das wie schmückendes Beiwerk der eigentlichen Behandlung, wie ein guter Kundenservice in der Autowerkstatt, wo doch hauptsächlich die Qualität der Reparatur zählt. Dementsprechend schlecht bezahlt wird der Pfleger. Und dementsprechend nachgeordnet ist im Gesundheitssystem alles, was aufs Kümmern hinausläuft, nicht auf die Anwendung von Apparaten, Chemikalien und Skalpellen. Zuwendung ist aber viel entscheidender, als es dieses Weltbild vermittelt. Bei vielen Leiden ist sie sogar die wirksamere Hälfte der Heilung.
Die moderne Medizin ist, wie der Name schon sagt, eine ziemlich neue Entwicklung. Schauen wir zurück in der Menschheitsgeschichte: Als Menschen noch als Jäger und Sammler in überschaubaren Gruppen nomadisch lebten, hatte man weder Apparate noch Chemie und nur sehr limitierte chirurgische Möglichkeiten. Trotzdem half man Kranken und Leidenden. Schon damals wurden schmerzende Zähne entfernt, Heilkräuter verabreicht und gebrochene Gliedmassen geschient, wie archäologische Funde belegen. Und aufgrund der Beobachtung zeitgenössischer Jäger-und-Sammler-Gruppen kann man annehmen, dass schon unsere Ururahnen eine Art Krankenversicherung kannten: Wer erkrankte oder sich verletzte, wurde von der Gruppe versorgt und beschützt. Die Gruppenmitglieder halfen einander gern. So stellten sie sicher, dass ihnen auch geholfen würde, falls ihnen selbst etwas zustossen würde.
Das machte einen riesigen Unterschied. Man stelle sich ein allein lebendes Individuum vor, das sich ein Bein bricht. Es wäre dem Tode geweiht. Ähnlich wäre es in einer Gruppe, in der man einander nicht hilft: Die Schwachen würden elendig verhungern oder Opfer von Fressfeinden. Die Versorgung der Kranken hingegen ermöglichte die Heilung von Wunden und Knochenbrüchen; sie erlaubte, dass sich der Körper eines infektiös Erkrankten ganz auf die Bekämpfung der Keime konzentrieren konnte. Weil andere ihm alle äusseren Pflichten abnahmen. Zuwendung war damals die beste Medizin, die man kriegen konnte. Und es ist diese Jäger-und-Sammler-Umwelt, an die unser Körper am besten angepasst ist, weil wir Hunderttausende Jahre so lebten. Sesshaft sind wir erst seit wenigen Tausend Jahren. Geblieben über all die Zeit ist das Bedürfnis nach Zuwendung, insbe sondere im Krankheitsfall. Das steckt immer noch tief in uns drin.
Die Anpassung des maladen Körpers an die Zuwendung zeigt sich auch darin, wie beim Menschen die Symptome beschaffen und reguliert sind. Zunächst einmal sei festgestellt, dass Symptome nicht von der Krankheitsursache selbst hervorgerufen werden, sondern die Antwort des Körpers auf die Ursache sind. Mit Fieber etwa verteidigt sich der Körper gegen Keime; mit einer Schwellung ermöglicht er die Heilung eines beschädigten Gewebes. Diese Symptome sind aber gleichzeitig von aussen erkennbar und lassen somit andere die Schwäche des Kranken bemerken. Für die meisten Wildtiere ist das ein Nachteil: Kranke Individuen werden aus der Gruppe ausgeschlossen und/oder zum bevorzugten Opfer von Raubtieren, die sich gerne auf die Schwächsten stürzen. Für Wildtiere ist es also von Vorteil, ihre Symptome zu verbergen. Dementsprechend schwierig kann man deren Kranksein erkennen, was die Veterinäre im Zoo vor eine grosse Herausforderung stellt.
« Der Arzt verbindet nur deine Wunden. Dein innerer Arzt aber wird dich gesunden. Bitte ihn darum, sooft du kannst. »
Paracelsus ( 1493 –1541 )
Beim Menschen ist die Situation etwas anders. Dem Menschen bringt es zwar auch Nachteile, wenn er erkennbar krank ist: Er ist weniger attraktiv und mitunter ebenfalls ein leichteres Opfer, ähnlich wie bei den Tieren. Aber es gibt da eben noch die andere Reaktion auf Krankheitssymptome innerhalb der Menschheitsgemeinschaft: Zuwendung. Symptome können andere dazu bringen, den erkennbar Kranken zu entlasten und zu versorgen. Deshalb sind Krankheitssymptome von der Evolution auch zu diesem kommunikativen Zweck geformt. Symptome sind nicht nur die wahrnehmbaren Verteidigungsreaktionen des Körpers; sie sind auch Signale an andere Menschen, dass hier jemand Entlastung und Hilfe braucht. Und diese Entlastung und Hilfe innerhalb von Gruppen war einer der Schlüssel für die Evolution der menschlichen Langlebigkeit.
Das erkennt man sehr schön am Placebo-Effekt. Der ist eine Beleidigung für das mechanistische Weltbild der Schulmedizin. Da gibt man einem Kopfschmerzkranken eine Tablette, sagt ihm aber nicht, dass sie gar keinen Wirk-
« Kein noch so genialer Arzt kann seine Patienten heilen, wenn die treue Pflegerin fehlt. »
Gertrud von Le Fort, deutsche Schriftstellerin ( 1876 –1971 )
stoff enthält. Und obwohl der Wirkstoff fehlt, geht es dem Patienten danach besser. Da wird vorgeblich eine Knie-Arthroskopie durchgeführt und der Patient kann sein Gelenk hinterher wieder beugen. Dabei hat man den Eingriff nur zum Schein durchgeführt.
Es ist mittlerweile ein grosses Forschungsfeld, das sich mit dem Placebo-Effekt befasst und immer wieder zeigt: Nicht bloss der Wirkstoff hilft, sondern schon die Bedeutsamkeit des Behandlungsaktes, die Erfahrung der Zuwendung. Hierbei handelt es sich um etwas spezifisch Menschliches. Und mit unserem Exkurs in die evolutionäre Vergangenheit des Menschen haben wir den Schlüssel in der Hand, um diesen Placebo-Effekt zu erklären.
Ein Exemplar von Leander Steinkopfs aktuellem Buch «Die andere Hälfte der Heilung» im Wert von ca. Fr. 25.–.
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Und so spielen Sie mit Senden Sie den Talon mit Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Teilnahmebedingungen
Einsendeschluss ist der 22. Februar 2019. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Krankheitssymptome sind auch Signale, die Anerkennung erzeugen und Hilfe hervorrufen sollen. Kümmert sich dann jemand um das schmerzende Knie oder den brummenden Kopf, haben die Symptome ihren kommunikativen Zweck erfüllt und können zurückgehen. So wie man aufhört, nach dem Kellner zu winken, wenn man die Bestellung aufgegeben hat. Das nennt man dann «Placebo-Effekt». «Befriedigtes Zuwendungsbedürfnis» wäre passender.
Leider kommt die Zuwendung in der Medizin oft zu kurz. Und je weniger Zuwendung das Medizinsystem hergibt, desto mehr muss man sie sich im Privaten holen – und sie im Privaten auch geben. Die Hilfe im Privaten passt sogar besonders gut zu unserem evolutionär geformten Bedürfnis; schliesslich sind wir an ausführliche Zuwendung durch uns wohlbekannte Familien- und Gruppenmitglieder angepasst, nicht an die standardisierte Zuwendung durch fremde Menschen in sterilen Räumen.
Am besten wirkt Zuwendung auf depressive Symptome und Schmerzen. Aber auch Krankheiten, für die man schulmedizinisch keine Ursachen finden kann, wie etwa das Reizdarmsyndrom, sprechen gut darauf an. Vielleicht handelt es sich dabei ja um eine Symptomatik, die vor allem der Kommunikation dient und dementsprechend ausführliche Zuwendung als Antwort verlangt – sowohl Zuwendung durch andere als auch Zuwendung durch einen selbst.
«Die andere Hälfte der Heilung. Warum wir Zuwendung brauchen, um richtig gesund zu werden», Mosaik 2018, ca. Fr. 25.–Manfred Spitzer «Einsamkeit – die unerkannte Krankheit. Schmerzhaft, ansteckend, tödlich», Droemer 2018, ca. Fr. 30.–gewinnen Sie!
Manche reden ihren Autos gut zu, damit sie anspringen; aber jeder weiss, dass diese Worte keinen Mechaniker ersetzen. Und wenn wir an uns selbst denken, an unseren Körper und seine Krankheiten, Wehwehchen und Schwächen, denken wir auch gern von ihm als Maschine, der die richtigen Stoffe zugeführt werden müssen, die regelmässige Wartung braucht, vielleicht eine Neujustierung oder gar ein Ersatzteil. Tatsächlich hat uns dieses mechanistische Bild des menschlichen Körpers grosse medizinische Fortschritte gebracht: Antibiotika, Insulinspritzen, komplexe Operationen – die weite Welt der modernen Medizin beruht darauf, dass man den menschlichen Körper als Apparat betrachtet mit spezifischen Fehlfunktionen, deren physische Ursachen erkannt werden müssen, damit man sie beheben kann. Aber der Mensch ist viel komplexer als jede Maschine. Wir wissen, dass der Mensch vor allem ein soziales Wesen ist. Deswegen sollte es uns nicht überraschen, dass es so etwas gibt wie den Placebo-Effekt. Dass Zuwendung so wichtig ist. Denn wir sind Menschen. Und – ganz artgerecht – verlangt es uns nach Menschlichkeit. //
Buchtipps
Leander Steinkopf
noa zenger*
Ich habe ein Refugium in einer kleinen Hütte im Bündnerland, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Dahin ziehe ich mich gerne zurück, in meinem Refugium finde ich Ruhe. Und wenn es dann Abend wird im Winter, setze ich mich mit einer Tasse Tee ans Fenster und sehe die Nacht kommen. Ist es vollends finster geworden, zünde ich ein paar Kerzen an. Da oben gibt es keinen Strom, in diesem abgeschiedenen Hochtal auch kaum künstliches Licht. So begebe ich mich viel früher als üblich zur Ruhe und ich kann schlafen wie ein Murmeltier. Katzen und Hunde schlafen bis 16 Stunden, Enten schalten beim Schlafen eine Hirnhälfte ab, Mauersegler können sogar im Flug schlafen. Und ich mache eine Art Winterschlaf, der mir sonst in dieser Qualität selten vergönnt ist.
Über Nacht wird es richtig kalt in der Hütte. Wache ich am Morgen auf, springe ich aus dem Bett, entfache ein Feuer im Ofen und husche nochmals unter die Bettdecke. Wie lange habe ich geschlafen? Wie viele Stunden Schlaf sind eigentlich gut für mich? Untersuchungen zeigen, dass wir immer weniger schlafen – hierzulande an Werktagen 7,5 und an Wochenenden 8,5 Stunden. Vor drei Jahrzehnten waren es noch 40 Minuten mehr pro Nacht.
Zu wenig Schlaf ist sicher ungesund, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Zu viel offenbar aber auch. Die amerikanische National Sleep Foundation hat über 300 wissenschaftliche Arbeiten zum Schlaf ausgewertet und empfiehlt: Erwachsene sollten im Minimum sechs Stunden, idealerweise aber sieben
● Kurse im Lassalle-Haus
Der Weg der Meditation im Yoga
Einführungskurs
8. bis 10. Februar, Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr
Kontemplation zu Fuss Auf Schneeschuhen die Stille suchen 24. Februar bis 1. März So. 18.30–Fr. 13 Uhr
Erfüllt und selbstbestimmt leben trotz chronischer Krankheit Quellen innerer Stärke entdecken
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Auszeit zur rechten Zeit Burnout-Prävention 28. Februar bis 8. März Do. 18.30–Fr. 16 Uhr
Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org
bis neun Stunden schlafen. Länger wiederum als zehn, elf Stunden sollten es laut Forschern nicht sein – wie zu wenig Schlaf könne zu viel Schlaf gar das Sterberisiko erhöhen. Die Erklärung leuchtet ein: Bei langem Schlaf ist auch die REM-Phase, die RapidEye-Movement-Phase mit den schnellen Augenbewegungen länger, in der Blutdruck, Puls und Atemfrequenz steigen. Das Gehirn ist dann noch aktiver als am Tag, und wir träumen intensiv.
Nun gut, geträumt habe ich, doch mit meinen zehn Stunden Schlaf bin ich noch im grünen Bereich; und wie heisst es im viel zitierten Psalm 127 so schön: «Den Seinen gibts der Herr im Schlaf.» Es ist die Übersetzung Luthers des hebräischen Urtextes – ein Fehler eigentlich, denn der Urtext heisst schlicht: «Er gibt den Seinen Schlaf.» Martin Luther hat mit seiner strengen Arbeitsmoral zwei winzige Wörter hinzugefügt. Sogar der Schlaf muss noch zu etwas führen, Pflichten und Aufgaben enthalten, die bei Tag zu erfüllen sind.
Den Seinen gibt der Herr Schlaf: Wer schläft, kann loslassen, darf zur Ruhe kommen, die Plackerei hinter sich lassen – ein Geschenk, eine Segensgabe in meiner kleinen Auszeit. Die ersten Sonnenstrahlen erreichen die Berghütte, und während ich noch vor mich hin sinniere, kommen mir die prominenten Kurzschläfer Napoleon und Stalin in den Sinn, die so viel Unheil über die Menschen gebracht haben. Hätten sie doch länger geschlafen! Würden doch nur die Unheilbringer unserer Zeit länger schlafen!
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne Gedankensplitter».
* Noa Zenger (43) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.
Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf Josh Westrich zeigt eine Auswahl seiner Fotos von in den Meeren heimischen Makroalgen und eröffnet den Besuchern damit Einblick in eine fantastische Welt. Eine Welt, ohne die wir nicht existieren könnten: Jedes zweite Sauerstoffatom, das wir einatmen, stammt aus der Photosynthese von Algen. Man unterscheidet Makro- und Mikroalgen. Letztere sind nur unter dem Mikroskop sichtbar. Makroalgen hingegen können bis zu 40 Meter lang werden.
AUS
STEL
LUNG
Der Garten des Oktopus –das phantastische Leben der Makroalgen: Ausstellung im Botanischen Garten der Universität Zürich noch bis 24. Februar 2019 www.bg.uzh.ch
Die Bedeutung der Atomkraft für die Stromversorgung sinkt weiter. Die letzten Meiler sind aber noch nicht gebaut: Im Jahr 2018 wurden neun Atomkraftwerke (AKW) neu in Betrieb genommen. Nur drei wurden stillgelegt. So stieg die weltweite AKW-Kapazität um 8,6 GW (Gigawatt = 1 Million Kilowatt). Da 2018 nach ersten Schätzungen 100 GW Photovoltaik und 50 GW Windkraft zugebaut worden sind, sank der Atomstromanteil an der weltweiten Stromerzeugung aber weiter. 1996 betrug er 17,5 Prozent, 2018 nur noch 10 Prozent. sonnenseite.com
« Du kannst deine Augen schliessen, wenn du etwas nicht sehen willst. Aber du kannst nicht dein Herz verschliessen, wenn du etwas nicht fühlen willst. »
gewusst
Der Stoff Theobromin, der in dunkler Schokolade besonders konzentriert vorkommt, lindert den Husten. Er blockiert vermutlich die Nerven, die den Hustenreflex auslösen.
Bei trockenem Husten lindert zudem der durch den Genuss provozierte vermehrte Speichelfluss den Hustenreiz. krea
PFANNKUCHENEIS
Aus Kälte und Wind geformt
Wenn die Temperaturen längere Zeit deutlich unter dem Gefrierpunkt verharren, entsteht manchmal eine bei uns sehr seltene Eisformation: das Pfannkucheneis. Dieses Phänomen entsteht durch die Kombination von kalten Temperaturen, Wellen und Wind. Während sich bei Windstille eine glatte Eisfläche ausbildet, sorgt der Wind durch das stetige Aneinanderprallen der Eislinsen für die typische runde Pfannkuchenform. Durch die andauernde Kollision der Eislinsen erhalten diese typischerweise einen wulstigen Schollenrand, ähnlich wie der Rand einer Pizza. Dieses Phänomen kommt normalerweise an Meeresküsten vor, an denen extrem kalte Temperaturen vorherrschen – also vor allem in arktischen oder antarktischen Gewässern. Bei grossen Kältewellen kann dieses Phänomen manchmal aber auch bei uns gesehen werden, wie hier in Arbon am Bodensee. Andreas Walker
DES MONA TS
Insektensterben
Kaum sind die Bienengifte Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam (sogenannte Neonicotinoide) verboten, stehen schon Ersatzprodukte in den Startlöchern. Und die sind womöglich noch schädlicher als die alten, denen massenhaft Bienen und andere Insekten zum Opfer gefallen sind. Eines dieser Gifte ist der Wirkstoff Sulfoxaflor. Wissenschaftler der Royal Holloway Universität London haben bereits nachgewiesen, dass es die Fortpflanzungs fähigkeit von Hummeln verringert. Nichtsdestotrotz steht Sulfoxaflor bereits seit dem 1. Juli 2018 auf der Wirkstoffliste des Bundes. Und es gibt bereits Gesuche für die Bewilligung von sulfoxaflorhaltigen Pflanzenschutzmitteln. Die Namen der gesuchstellenden estizidkonzerne sind indes geheim: «Wir können keine Information über den Gesuchsteller bereit stellen», lässt das Bundesamt für Landwirtschaft BLW verlauten. infosperber.ch
Als Jugendlicher hat er sich vor ziemlich allem gefürchtet, was da kreucht und krabbelt. Dennoch ist Peter Iwaniewicz Biologe geworden. Wieso erklärt er mit viel Sprachwitz. Zudem kommentiert er absurde, lustige und zum Teil auch tiefgründige News (und Fake News) rund um das Tier-Mensch-Verhalten und garniert diese mit interessantem Hintergrundwissen. Ein Buch für Tierliebhaber und -hasser, Besserwisser und Hobbybiologen. krea
Digitalstress
Food Waste
Tschechische Supermärkte dürfen seit Anfang Jahr Lebensmittel nicht mehr wegwerfen. Am 1. Januar ist ein entsprechendes Gesetz in Kraft getreten. Es verpflichtet Supermärkte mit mehr als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche unverkaufte Lebensmittel an eine «Lebensmittelbank» zu spenden.
Ein ähnliches Gesetz gibt es seit 2016 in Frankreich, das die Lebensmittelverschwendung bis 2025 halbieren möchte. In der Schweiz gibt es kein entsprechendes Gesetz. Lebensmittelläden spenden einen Teil der unverkauften Ware an Organisationen wie Tischlein deck dich. Dennoch geht rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Fast die Hälfte der Abfälle fällt in Haushalten und in der Gastronomie an. zeitpunkt.ch
Peter Iwaniewicz «Menschen, Tiere und andere Dramen», Kremayr & Scheriau 2018, ca. Fr. 34.–
Schöne neue digitale Welt? Naja: Mehr als ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer leidet unter digitalem Stress, Frauen mehr als Männer, so das Resultat einer Studie der Universität Augsburg. Überraschenderweise sind 25 bis 34 Jährige besonders betroffen. Die Studie zeigt auch, dass übermässiger digitaler Stress mit einer deutlichen Zunahme gesundheitlicher Beschwerden einhergeht. So leidet mehr als die Hälfte der Betroffenen unter Rücken und Kopfschmerzen und allgemeiner Müdigkeit. Auch verringert übermässiger digitaler Stress die berufliche Leistung. uni-augsburg.de
Unterwegs – und plötzlich pressierts: Man sollte dringend aufs WC. Dann hilft die App WC-Guide von Pro Infirmis. Sie hat viele der öffentlichen Toiletten erfasst und gibt an, wann sie geöffnet sind, welche rollstuhlgängig sind und wie man am schnellsten zum nächsten WC kommt. Nicht erfasste Toiletten kann man einfach selber hinzufügen. Obwohl die App gratis ist, wird man nicht von Werbung belästigt. Die App ist gratis für Android und iOS
Am Morgen des 2. Februar können wir ein interessantes Himmelsschauspiel beobachten. Die schmale Mondsichel des abnehmenden Mondes wird den Ringplaneten Saturn um 6.33 Uhr bedecken. Dabei tritt Saturn auf der linken Seite hinter den Mond. Anders als bei einer Sternbedeckung, bei der ein Stern schlagartig bedeckt wird und augenblicklich verlöscht, dauert es bei Saturn etwa 60 Sekunden, bis er gänzlich hinter dem Mond verschwindet. Danach dauert es über eine Stunde, bis der Planet auf der rechten Seite des Mondes wieder zum Vorschein kommt, was um 7.34 Uhr der Fall sein wird. Dies ist rund eine Viertelstunde vor Sonnenaufgang, deshalb wird man Saturn in dieser Phase nur noch mit einem Feldstecher oder Teleskop sehen können. Die nächste Saturnbedeckung durch den Mond wird erst wieder am 21. August 2024 zu sehen sein. Bedeckungen von Fixsternen durch den Mond, durch Planeten, Planetenmonde oder Planetoiden hatten insbesondere vor dem Zeitalter der Raumfahrt eine grosse wissenschaftliche Bedeutung, da man durch Messung der Dauer ihrer Bedeckung den Durchmesser dieser Himmelskörper bestimmen kann.
Andreas Walker
Das Foto ist echt – nichts wurde gefakt oder retuschiert. Unser Autor hat es bei der Saturnbedeckung vom 22. 5. 2007 mit einem grossen transportablen Teleskop mit Nachführung der Erddrehung gemacht.
Gärtner und solche, die es werden wollen, können jetzt dafür sorgen, dass sie später gute Ernte einfahren. Und nicht von der Gartenarbeit übermannt werden. Ein «arbeitsarmer» Garten will gut geplant sein. Als Faustregel gilt: je grösser der Nutzgarten, desto mehr Büez.
Text: Frances und Remo Vetter
Zunächst müssen wir uns als Gärtner bewusst werden, welche Art von Garten wir wollen. Sind frische Kräuter, Gemüse und Obst wichtig, oder verzichten wir darauf? Geht es uns vor allen um Blumen und ihre Blütenpracht? Sollen Obstbäume und Beerensträucher die Hauptrolle spielen? Von allem etwas? Oder von allem alles? Viele Gärtner machen den Fehler, dass sie am Anfang zu viel wollen. Quasi Selbstversorger vom Start weg. Und so bepflanzen sie jeden Quadratmeter mit dem Fazit, dass Tag für Tag Trauben, Blaubeeren, Himbeeren, Zucchini, Salate, Gurken, Bohnen und vieles andere geerntet sein wollen, dass Bäume geschnitten, Büsche gerodet, wuchernde Bodendecker ausgerissen werden müssen, dass gejätet und gegossen wird, was das Zeug hält. Will man das wirklich? Und schafft man es auch? Solche allgemeinen Überlegungen müssen vor der konkreten Gartenplanung gemacht werden.
In den Wintermonaten haben wir genügend Zeit, um einen Anbauplan für das kommende Gartenjahr zu erstellen. Die
frances und remo vetter*
Anbaufläche wird dabei mit Vorteil auf Papier gezeichnet und die Beete mit den geplanten Kulturen eingetragen. Wir achten besonders darauf, dass wir stark zehrenden Pflanzen wie Kohlgewächsen genügend Raum geben. Auch wenn wir Mischkulturen anlegen, sollten wir bei den Hauptkulturen einen mindestens dreijährigen Fruchtwechsel einhalten. Mit dem Fruchtwechsel verhindern wir, dass der Boden einseitig ausgenutzt und Krankheiten übertragen werden. Je nach angestrebtem Grad der Selbstversorgung mit Gemüse ergibt sich ein bestimmter Flächenbedarf. Wir müssen uns auch zeitig Gedanken darüber machen, was wir mit der überschüssigen Ernte anstellen wollen – konservieren? Oder doch lieber Nachbarn, Freunde und Bekannte damit beglücken?
Bewährte Mischkultur
«Pflanzen helfen Pflanzen» – das ist das Prinzip der Mischkultur, die unsere Ahnen schon vor Jahrhunderten praktiziert haben. In der Mischkultur sollen sich die einzelnen Pflanzen also nicht nur gut vertragen, sondern sich gegenseitig in ihrem Wachstum und Gedeihen unterstützen. Das funktioniert, weil die verschiedenen Pflanzen dem Boden die einzelnen Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen entziehen. Indem wir verschiedene Pflanzen in Mischkulturen anbauen, halten wir das Nährstoffreservoir im Boden in einem gewissen Gleichgewicht; zusätzlich fördert der Gärtner so die Gesundheit und die Widerstandsfähigkeit der Kulturpflanzen. Ziel der Mischkultur ist es, den Boden optimal zu
beschatten, ihn stets feucht zu halten und Schädlingen möglichst ungünstige Bedingungen zu bieten.
Beachten wir die Grundsätze einer Mischkultur, wird der Erfolg nicht ausbleiben. Denn durch den Anbau in Mischkultur können wir die Menge der einzelnen Gemüsearten besser regulieren, müssen weniger jäten, da das Unkraut unterdrückt wird, und können den Ertrag wesentlich steigern. Ausserdem sind Mischkulturen viel attraktiver als langweilige Monokulturen.
Folgende Regeln gibt es zu beachten: Werden zwei Gemüsearten derselben Familie auf dem gleichen Beet angebaut, so müssen sie mit Zwischenkulturen getrennt werden. Beispiel: drei Reihen der Hauptkultur (z. B. Kohlgewächse), zwei Reihen der Zwischenkultur (z. B. Spinat und Gründüngung).
Die Fruchtfolge muss eingehalten werden: Im gleichen und im darauf folgenden Jahr nie zwei gleiche Kulturen gleicher Familie nacheinander auf das gleiche Beet säen oder pflanzen. Ungünstige Nachbarschaften vermeiden: Bohnen/Zwiebeln; Kohlgewächse/ Zwiebeln; Kabis/Tomaten; Tomaten/ Erbsen.
In einer Mischkultur soll es nie eine ernsthafte Konkurrenz zwischen der Haupt- und der Zwischenkultur geben. Das gilt sowohl für die Kulturpflanzen wie auch für die Gründüngung
* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.
Genug grosse Reihen- und Pflanzabstände. Das ist grundsätzlich wichtig, denn Pflanzen brauchen ausreichend Licht, Luft, Wärme und Wasser, um gut gedeihen zu können.
Pflanzen wir mehrere Male hintereinander die gleichen Gemüsearten auf das gleiche Beet, werden dem Boden immer dieselben Nährstoffe entzogen. Der Boden laugt aus. Man spricht dann von Bodenmüdigkeit. Aufgrund des Nährstoffmangels zeigen sich die Pflanzen geschwächt und anfällig; es kommt leicht zu Krankheits- und Schädlingsbefall. Darum ist es äusserst wichtig, eine Fruchtfolge einzuhalten und mit Mischkulturen zu arbeiten. Je nachdem, wie viele Nährstoffe eine Gemüseart dem Boden entzieht, teilt man sie in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ein. Bei der Fruchtfolge im Dreijahreszyklus wechseln sich Stark-, Mittel- und Schwachzehrer auf drei Beeten ab, sodass sich der Boden im Laufe der Zeit wieder regenerieren und neu mit den entzogenen Nährstoffen anreichern kann. Nach dem dritten Jahr beginnt der Zyklus von Neuem.
Das Gartenjahr beginnt
Nach dem Jahreswechsel beginnt jeweils auch schon die erste Runde im Kampf gegen die Schnecken. Ihre Eier sind nicht frostempfindlich und überdauern den Winter besser als die Schnecken selber. Wir sammeln die Eier, die sie gerne in Erdmulden, unter Brettern, Plattenwegen und Mulchdecken ablegen, ein und vernichten sie (z. B. indem wir sie mit kochendem Wasser überbrühen). Des Wei-
teren ist nun eine gute Zeit, um Gehölze zu schneiden, falls diese Arbeit noch nicht im Spätherbst erledigt wurde. So können Bäume und Sträucher im Frühling gleich durchstarten und den Garten mit ihrer üppigen Pracht verzaubern. Die Nistkästen für Vögel und Insekten sollten nun geputzt und auch schon bald aufgehängt werden. Immergrüne Pflanzen befreien wir regelmässig vom Schnee, der bei uns meist reichlich vorhanden ist.
Die Terrakottagefässe und andere Töpfe reinigen wir schonend mit einer Seifenlauge oder verdünntem Essigwasser und einer Bürste. Wer die Gartengeräte nicht gereinigt eingewintert hat, der sollte sie jetzt gründlich putzen und allenfalls einölen. Die Frühbeete müssen gelüftet und das Laub im Steingarten entfernt werden. Ab Ende Februar/Anfang März säen wir im Gewächshaus auch schon erstes Gemüse.
Viel Zeit verbringen wir nach wie vor mit dem Schmökern in Gartenbüchern und der Planung. Die Auswahl der richtigen Pflanzen spielt eine grundlegende Rolle. Langjährige, widerstandsfähige Gewächse erfordern weniger Aufmerksamkeit als exotische Pflanzen. Winterharte, an unser Klima gewöhnte Stauden kommen mit dem Wetter besser zurecht und sind deshalb pflegeleichter. Bei Bäumen und Sträuchern bevorzugt der faule Gärtner Sorten, die ohne regelmässigen Schnitt am besten wachsen. Daneben gilt es noch einige Tricks zu berücksichtigen, um die Gartenarbeit zu minimieren: Bodendecker oder Mulch halten den Boden feucht, sind ein bewährtes Mittel gegen die Verbreitung von Unkraut und fördern die Entwicklung von Bodenmikroorganismen. //
« Mein Grossvater hat einmal gesagt, dass es gut und gerne sieben Jahre dauern kann, bis ein Garten nach der Umstellung im Gleichgewicht ist. »
Wer sich neu für das Bio-Gärtnern entscheidet, muss umdenken. Bodenpflege, Kompostbewirtschaftung, Düngung, Mischkulturen und alle nützlichen Helfer aus dem Tier- und Pflanzenreich müssen in die Arbeit einbezogen werden. Das Gärtnern mit der Natur erfordert die Bereitschaft, genau zu beobachten, stets dazuzulernen und neue Erkenntnisse zu integrieren. Bei der Umstellung zum biologischen Gärtnern stellt sich die Harmonie zwischen Boden, Pflanzen und Tieren meist nicht sofort ein. Oft gilt es geduldig zu sein, ja manchmal vielleicht sogar zusehen zu müssen, wie eine Läuseplage die Pflanzen heimsucht – immer wieder, so lange, bis sich das natürliche Gleichgewicht einstellt.
Wir können uns noch gut an unsere gärtnerischen Anfänge erinnern, als wir solche Dramen durchstehen mussten. Doch nach und nach ist es uns gelungen, Nützlinge anzusiedeln und immer mehr von der Natur zu lernen. Mein Grossvater hat einmal gesagt, dass es gut und gerne sieben Jahre dauern kann, bis ein Garten nach der Umstellung im Gleichgewicht ist. Zu Beginn kann es bei den Pflanzen zu regelrechten «Entzugserscheinungen» kommen. Mit Rückschlägen muss gerechnet werden. Als Gärtner ist man also gut beraten, ruhig Blut zu bewahren.
( Symbolbild)
Kleinbauern sind viel effizienter als die industrielle Landwirtschaft. Ein indischer Bauer hat dies eindrücklich unter Beweis gestellt. Und die Schweiz? Die ist prädestiniert für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft, ist der Ethiker und Landwirt Thomas Gröbly überzeugt.
Text: Andreas Krebs
Der indische Kleinbauer Sumant Kumar hat einen Weltrekord im Reisanbau erzielt: 22,4 Tonnen Reis konnte er auf einem Hektar Land ernten – mit biologischem Anbau. Kleinbauern erzielen pro Hektar generell deutlich höhere Gewinne. Das belegen Studien aus den USA. Dort haben Kleinbauern pro Hektar einen Gewinn von 2900 Dollar, Grossbauern von nur 52 Dollar. Ein wichtiger Grund dafür ist der Direktverkauf. Natürlich haben die Kleinen auch mehr Arbeit pro Hektar.
Sinnvolle Arbeit, die angesichts der Zuwanderung und Digitalisierung zunehmend gebraucht wird, meint der Ethiker und Landwirt Thomas Gröbly aus Baden (AG). «Die industrielle Landwirtschaft ist in höchstem Masse ineffizient. Sie braucht 10 Kilokalorien in Form von Erdöl, um 1 Kilokalorie Lebensmittel zu produzieren. Das ist nicht zukunftsfähig. Die Zukunft gehört den Kleinbauern», ist er überzeugt. «Sie arbeiten ökologischer und sind viel produktiver als die industriellen Bauern. Der Kleinbauer lässt am Mais eine Bohne raufwachsen und am Boden reifen noch Melonen oder Kürbisse.» Eine solche Mischkultur kann man allerdings nur im gartenbaulichen Massstab machen. «Die Zukunft der Landwirtschaft ist kleinräumig», ist Gröbly deshalb überzeugt. Die Schweiz sei prädestiniert für eine bäuerliche Landwirtschaft. «Wir können und sollten sie uns leisten. Sie stärkt die Ernährungssouveränität und hilft durch konsequenten Humusaufbau die Klimavorgaben von Paris 2015 einzuhalten. Zudem ginge es mit einer vielfältigen Landwirtschaft allen besser, von den Bienen bis zu uns Menschen.»
Gröbly ist Mitglied des Landwirtschaftlichen Forschungsrats (LFR) des Bundes und will aus der Schweiz ein «landwirtschaftliches Zukunftslabor» machen. Ziel, neben dem Schutz des Wassers und Bodens, der Produktion gesunder Lebensmittel und Bewahrung intakter Landschaften: wegkommen von den fossilen Energieträgern. «Das ist ein Ziel des Bundes. Ich habe aber noch niemanden gefunden, der mir sagen könnte, wie die Landwirtschaft ohne Erdöl aussehen könnte», so Gröbly. Die moderne Landwirtschaft ist in höchstem Masse davon abhängig: Sie braucht Erdöl nicht nur zum Betreiben der Maschinen, sondern auch für Dünger und Pestizide.
«Lasst uns mutig sein!», fordert Gröbly. «Wir könnten doch aus der Schweiz ein landwirtschaftliches Zukunftslabor machen. Da probieren wir dann verschiedene Wege mit dem Ziel, von den fossilen Energieträgern wegzukommen und so Abhängigkeiten von der Maschinen- und Agrarindustrie zu reduzieren. Wir müssen nicht bei Null beginnen. Es reicht, die vielen tollen Initiativen mutig zu stärken!» Die Schweiz könnte so international eine wichtige Vorbildfunktion übernehmen, ist er überzeugt. //
Filmreihe « Landwirtschaft –Boden Bauern Brot »
Donnerstag, 14.2., 18 Uhr:
Code of Survival
(Gast: Hans Rudolf Herren, Biovision)
Donnerstag, 11.4., 18 Uhr:
La Révolution silencieuse
Ort: Kino Odeon in Brugg (AG)
Im Anschluss gibt es jeweils ein Podiumsgespräch, moderiert von Thomas Gröbly
Tickets und Infos: www.odeon-brugg.ch
Das Gewinnen von Merinowolle bedeutet für die Lämmer oft unsägliches Leid. Und auch für die Konsumenten ist die exquisite Faser nicht harmlos.
Text: Eva Rosenfelder
Merinowolle ist nicht nur kuschelweich, sondern auch von wunderbarer Qualität. Die feine Wolle der Merinoschafe gleicht Temperatur und Feuchtigkeit aus, ist geruchsneutral und wird aufgrund ihrer Eigenschaften zunehmend für Funktions-Unterwäsche und Outdoor-Bekleidung genutzt. Wo ein grosser Bedarf besteht, muss viel produziert werden. Leider grasen die meisten Merinoschafe aber nicht auf idyllischen Weiden, gehütet von einem wettergegerbten Hirten, der jedes einzelne Tier hegt und pflegt. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.
Von den weltweit rund eine Milliarde Schafen, die für ihr Fleisch und ihre Wolle gezüchtet und menschlichen Zwecken angepasst werden, lebt ein Grossteil in Asien. Mit 73 Millionen geschorener Schafe pro Jahr ist jedoch Australien das grösste Exportland für Wolle; es produziert rund 25 Prozent des gesamten Wollaufkommens, gefolgt von China und Neuseeland. Etwa die Hälfte dieser Milliarde Schafe sind Merinoschafe. Diese ursprünglich aus Nordafrika stammende Rasse wird heute weitgehend auf Produktion gezüchtet: Ein einziges Schaf kann bis zu zehn Kilogramm Wolle pro Jahr liefern. Doch zu welchem Preis?
Insbesondere australische Merinoschafe erdulden entsetzliche Qualen. Denn Merinoschafen wurden extra viele Hautfalten angezüchtet, um zu mehr Wollertrag zu kommen. Das ist für Merinoschafe, die ursprünglich aus Nordafrika stammen, besonders im feuchtschwülen Klima Australiens fatal: Zu Tausenden leben sie dort auf grossen Farmen. Durch diese Massenhaltung werden noch viel grössere Massen von Schmeissfliegen angezogen, die sich in die feuchten, von Urin und Kot verschmutzten Hautfalten am Hinterteil absetzen und dort ihre Eier ablegen. Wenn die Fliegenmaden schlüpfen, fressen sie sich tief ins Fleisch hinein, wo sie schlimme Infektionen verursachen, die bis zum Tod der Schafe führen können.
Bei vorzeitigen Hitzewellen können die Tiere durch ihr unnatürlich starkes Haarwachstum an Hitzschlag sterben.
Schert man hingegen zu früh, besteht die Gefahr, dass die Schafe bei unerwarteten Kälteeinbrüchen erfrieren.
Den Befall mit Schmeissfliegen versuchen die australischen Farmer durch sogenanntes «Mulesing» oder «Mulesierung» zu verhindern. Was relativ harmlos als «chirurgische Entfernung der Haut im Afterbereich» bezeichnet wird, ist pure Tierquälerei: Den jungen Lämmern werden bis zu tellergrosse Hautstücke aus dem Afterbereich herausgeschnitten – oft ohne spätere Wundversorgung. Meist wird gleichzeitig auch noch der Schwanz kupiert. Gemäss dem australischen Wollvertriebsverband AWEX erhalten zwei Drittel der Schafe inzwischen zwar Schmerzmittel, etwa Tri-Solven; doch meist geschieht das erst nach der Operation! Und noch immer geht die Zahl der unbetäubten Tiere in die Millionen. Zwar wird – sofern die Wunde verheilt – eine spätere Eiablage der Fliegen so verhindert; doch oft entstehen nach dem traumatischen Eingriff Entzündungen oder gar Krebs. Damit die Fliegen in die offenen Wunden nicht doch wieder Eier ablegen, behandelt man die Merinoschafe mit Insektizid- und Fungizidlösungen – nicht nur in Aus tralien, sondern auch in anderen Wolle produzierenden Staaten. Dabei werden die Tiere mitunter kopfüber in die giftige Lösung eingetaucht! In Gift, das nicht nur die Gesundheit der Tiere beeinträchtigt, sondern später auch in der Wolle haftet, welche die Konsumentinnen und Konsumenten auf ihrer Haut tragen.
Durch regelmässige Kontrolle der einzelnen Tiere und Scheren an gefährdeten Stellen bräuchte es kein Mulesing. Doch wer bezahlt die dafür nötige Zeit? Mehrkosten dieser Art lässt eine Massenproduktion für Konsumenten, die Qualität zu billigen Preisen fordern, nicht zu in einer vom Preiszerfall gebeutelten Industrie. Auch von Alternativen wie Fliegenfallen oder dem Züchten von Rassen, die an den betroffenen Körperregionen weniger Wolle haben und so ans heiss-feuchte Klima besser angepasst sind, stossen bei den Wollproduzenten auf taube Ohren. Hier kann nur der Druck der Konsumenten etwas bewegen.
Wer bietet mulesingfreie Merino-Produkte an?
Naturversand Hess-Natur
Stellt sehr hohe Anforderungen an die Faserauswahl: Biologischer Anbau und tierfreundliche Haltungsmethoden werden vorausgesetzt. www.hessnatur.com
Naturversand Triaz GmbH
Möglichst biologisch und mulesingfrei. www.vivanda-versand.ch www.waschbaer.ch
Icebreaker Merino
Das neuseeländische Label ist das Älteste, das die Funktionalität von Merinowolle für seine Sportkleidung nutzt. Es gewährt mulesingfreie und hochwertigste Merinowolle: Mittels des BAA-Codes hat die Kundschaft die Möglichkeit, bis zum Produzenten zurückzuverfolgen, woher ein Kleidungsstück stammt. www.icebreaker.com
SmartWool
SmartWools Partner, die New Zealand Merino Company, hat ein Gütesiegel für Merinoschafe (ZQ) entwickelt, das mulesingfreie Wolle, gute Tierhaltung und faire Bezahlung der Händler verspricht. www.smartwool.com
Ortovox
Ortovox Merinowolle stammt gemäss eigenen Angaben von tasmanischen Schaffarmen mit ursprünglichen (nicht überzüchteten) Schafen in traditioneller Haltung. www.ortovox.com/de/shop/swisswool/ Tierschutzverbände empfehlen jedoch, generell auf Merinoprodukte zu verzichten.
« Die Schafe werden in Gift getaucht, das nicht nur die Gesundheit der Tiere beeinträchtigt, sondern später auch in der Wolle haftet, welche die Konsumentinnen und Konsumenten auf ihrer Haut tragen. »
Doch leider sind die Verkaufskanäle bis hin zum Farmer sehr schwierig zu durchleuchten. Viele Detailhändler mit Hunderten von Lieferanten und Marken haben nur begrenzt Einblick in die Produktion. Eine Gewähr für tierschutzgerechte Merinowolle gibt es nicht. Zudem kann – ganz abgesehen von Mulesing – eine Massentierhaltung niemals tiergerecht sein. Denn bei dieser Art von Haltung gibt es massenhaft Probleme wie Schnittverletzungen beim Scheren, Krankheiten und Infektionen sowie ein tierverachtendes Schlachtverfahren, dem mit knapp vier Jahren kaum ein Schaf entgeht – weil dann seine Produktionsfähigkeit nachlässt. Zusammengepfercht als Lebendware in Frachtschiffen nach Asien, wo das Schlachten billiger ist, erdulden die Schafe oft unter Todesangst ihre letzten Qualen.
Weil es für Merinowolle aus tierschützerisch unbedenklicher Haltung kaum Garantien gibt, empfehlen sämtliche Tierschutzverbände, auf den Kauf von Merinoprodukten zu verzichten. «Stattdessen bieten sich Bekleidungen und Textilien aus Biobaumwolle, Rayon, Tencel, Flachs, SeaCell, Acryl, Polyester oder Sojaseide an», sagt Frank Schmidt von PETA. «Insbesondere recycelte Polyesterfasern wie PolyLana haben eine weitaus bessere Umweltbilanz als Wolle.» Wer ganz und gar nicht auf feine Wolle und Naturprodukte verzichten will, kann sich immerhin an gewisse Labels und Gütesiegel halten, die sich um mulesingfreie Produkte und tiergerechte Haltung bemühen. Doch das sei nicht einfach, sagt Barbara Engel, Leiterin für Nachhaltigkeit und Kommunikation bei der Triaz GmbH (Vivanda, Waschbär): «Bei uns müssen die Lieferanten zwar unterzeichnen, dass ihre Wolle mulesingfrei ist. Doch den Zugang bis zu den Wollfarmern haben wir nicht. Es ist deshalb unmöglich, bei jedem Artikel die genaue Herkunft transparent zu überprüfen.» Selbst bei kontrolliert biologischer Wolle sei Mulesing nicht auszuschliessen, so Engel, denn auch Bio-Produzenten hätten, falls die Tiere befallen seien, die Möglichkeit, eine Bewilligung zu beantragen für Mulesing – allerdings nur unter Narkose und Schmerzmittelver-
abreichung. Die Triaz GmbH umgeht das Problem, indem sie auf die Produktionsländer Neuseelad, Südamerika und die Mongolei ausweicht, so Engel weiter: «Diese Länder haben das Problem mit dem Fliegenbefall aus klimatischen Gründen nicht und betreiben kaum Mulesing.»
Die Firma Hess Natur gewährt absolut mulesingfreie und möglichst biologisch produzierte Wolle, die ausschliesslich aus Südamerika stammt. «Dort kommt Mulesing kaum vor», sagt Sven Bergmann, zuständig für die Unternehmenskommunikation. «Wir übernehmen die volle Verantwortung vom Anbau bis zum fertigen Produkt. Jedes einzelne Teil wird rückverfolgt bis zum Produzenten.» Das verursache Produktionsmehrkosten von 25 Prozent. Deshalb seien auch die Verkaufspreise höher.
Tatsächlich fordern viele Firmen von ihren Lieferanten inzwischen ausdrücklich mulesingfreie Produkte. Doch es ist nach wie vor schwierig, die Einhaltung dieser Forderungen adäquat zu überprüfen: So sind etwa 15 Prozent der überprüften Mulesing-Deklarationen gemäss der Verantwortlichen der AWEG-Wollbörse nicht konform oder falsch.
Sicher ist eines: Solange blinder Massenkonsum die Mühle dieser Produktionsindustrie antreibt, werden ökologische, medizinische und tierrechtliche Probleme in der Tierhaltung unlösbar bleiben. Es liegt in der Hand der Konsumentinnen und Konsumenten, mit ihrem Kaufverhalten ethische und nachhaltige Wertmassstäbe zu setzen. Sie sollten sich mit ihren Käufen gegen das Leiden von Tieren aussprechen und einen sorgsamen Umgang mit Mensch, Natur und Umwelt einfordern. //
Broschüre des Schweizer Tierschutzes STS: www.tierschutz.com/publikationen/konsum/infothek/flyer_daunen_wolle.pdf
Apps liefern Daten auf Schritt und Tritt. Das könnte die Medizin revolutionieren, meinen die einen. Die anderen sind zumindest skeptisch. Für Nutzer wichtig: nur seriöse Apps anwenden.
Schritte zählen, Kalorienverbrauch ermitteln oder Anleitungen zum Work-out: Fitness-Apps erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Das zeigt auch die aktuelle Studie «Quantified Self», herausgegeben von TA-SWISS, Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung, die von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) durchgeführt wurde: Von 1489 Befragten nutzen 1012 sogenannte «Wearables» («tragbare Technologien»), um sich selbst zu vermessen – angeführt vom Smartphone mit diversen Apps (62 %), gefolgt von Activity-Trackern (26 %) und Smartwatches (17 %). Viele versprechen sich Hinweise zu ihrem Gesundheitszustand, wenn sie mittels mobiler Technik permanent Vitaldaten messen.
Über 400 000 Zusatzprogramme aus den Bereichen Medizin und Gesundheit stehen mittlerweile in den App Stores zum Download bereit. Allerdings ist der wissenschaftliche Nutzen bisher kaum belegt. ETH-Forscher Gerhard Tröster ist skeptisch: «Die meisten verfügbaren Wearables liefern keine validen Daten. Daher passen die so gesammelten Informationen bislang nicht in unser Gesundheitssystem, das auf standardisierte Verfahren und Daten fokussiert ist.»
Zudem gibt es keine staatliche Institution, die solche Apps prüft und bewertet. Zwar können Fitness-Apps
die Behandlung in manchen Fällen sinnvoll ergänzen. Den Arzt oder Physiotherapeuten können sie jedoch nicht ersetzen.
Nachfolgend einige Tipps, worauf Nutzer bei der Auswahl von Apps achten sollten:
● Alle Inhalte der App sind fachlich geprüft und mit Quellen belegt. Der Hersteller nennt die medizinischen Experten, die für die Richtigkeit der Inhalte stehen.
● Die Informationen in medizinischen Apps entsprechen den aktuellen Leitlinien der zuständigen Fachgesellschaften.
● Der Anbieter fragt nur Daten ab, die für die Funktion der App notwendig sind; und er macht transparent, wofür diese verwendet werden.
● Der Anbieter legt offen, wie sich die App finanziert und wer die Sponsoren sind. Gesundheitsbezogene Informationen sind werbefrei.
● Die Inhalte sind leicht verständlich. Übungen werden mithilfe von Bildern oder Videos erklärt.
● Der Anbieter gibt sich zu erkennen und bietet einen Kontakt für Rückfragen.
● Die App wird erkennbar regelmässig aktualisiert und auf neue technische wie inhaltliche Erfordernisse angepasst. // MM, krea
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Schluss mit trockenen
Augen
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Rundum gesund essen
Wer seine Gesundheit in die eigenen Hände nehmen will, greift selbst zum Kochlöffel. Das Buch «Essen, geniessen, gesund bleiben» aus dem AT-Verlag bietet über 70 genussvolle, alltagstaugliche Rezepte, basierend auf den Erkenntnissen des NHK Instituts für integrative Naturheilkunde in Zürich. Fr. 29.90. www.at-verlag.ch
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Intimpflege
Für eine gesunde Scheidenflora
Ladybiane Vaginal ist ein lokal vaginal anzuwendendes Probiotikum. Als unterstützende Therapie bei vaginalen Infektionen und zur Prävention von Rückfällen. Nach der Periode jeden zweiten Abend eine Vaginaltablette mit dem praktischen Applikator in die Scheide einführen. Die in Ladybiane Vaginal enthaltenen milchsäurebildenden Bakterien tragen zum Aufbau und Erhalt einer gesunden Scheidenflora bei. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. www.phytolis.ch
Mach dich stark
WurzelKraft für starke Organe
Das Naturlebensmittel WurzelKraft bietet eine perfekte omnimolekulare Versorgung mit natürlichen Vitaminen, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen und wertvollen Aminosäuren in optimaler Bioverfügbarkeit. Die hochwertigen bioaktiven Substanzen sind Bausteine für eine gesunde SäureBasen-Balance. WurzelKraft optimiert sämtliche Stoffwechselvorgänge, verstärkt regenerative Prozesse und unterstützt unser Immunsystem. www.p-jentschura.ch
Die Freiheit zu sein Alle sieben Jahre wechselt Uranus das Zeichen und am 6. März 2019 ist es wieder so weit: Der geistige Planet zieht vom Widderins Stierkreiszeichen. Wir werden aufgefordert, die rebellische Seite in uns zu leben und all das hinter uns zu lassen, was unserer Freiheit im Weg steht. Wer den Weg verbunden atmend, malend, tanzend, meditierend, schweigend und in der Natur wandernd beschreiten möchte, dem sei folgendes Retreat empfohlen:
Mutig – sei endlich, was Du bist! 11. bis 20. März 2019 im Zentrum der Einheit auf der Schweibenalp. www.curavida.ch
Fastenwandern
Wanderwunderland Schweiz
Wandern Sie gerne und möchten Sie Ballast abwerfen? Wir bieten erlebnisreiche Wohlfühl-Fastenwanderwochen in Ascona, Andeer, Davos und Saanenmöser. Im Zentrum stehen die Tageswanderungen und Erlebnisse in der Gruppe. Infos und Buchung unter: www.fastenwandern.ch
Das «etwas andere» Albergo
Die Casa Santo Stefano im malerischen Dorf Miglieglia umfasst zwei historische und stilvoll renovierte Tessinerhäuser. Gelegen an einem herrlichen Sonnenhang, in einem wildromantischen Wandergebiet mit Kastanienwäldern und Wasserfällen. 17. 3.–23. 3. Fasten und Yoga-Woche 07. 4.–13. 4. Yoga und Wandern 22. 4.–28. 4. Yoga und Wanderferien Infos und weitere Ferienangebote: Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Allergien und Darmgesundheit
In unserem Darm sitzen 80 Prozent der Immunzellen. Die Darmgesundheit, unter anderem mit einer optimalen Zusammensetzung der Darmbakterien sowie einer gesunden Darmbarriere, ist in der Behandlung von Allergien sehr wichtig. Erfahren Sie am Vortrag «Allergien und Darmgesundheit», was mit Ihrem Körper bei einer Allergie passiert: 18. Februar um 19 Uhr bei der Paramed, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei. Anmeldung erbeten: Telefon 032 626 31 26 oder E-Mail: events@paramed.ch www.paramed.ch
Mehr Blick statt Meerblick
Im St. Otmar blicken Sie aus dem Fenster und sehen mehr als Meer. Bewusst wahrnehmen, weil Fasten Ihre Sinne schärft. Bewusst erleben, weil Sie Zeit haben zum Sein. Fasten ist Balsam. Fastenkuren in St. Otmar – Ihre Mehrzeit.
Kurhaus St. Otmar, Weggis. www.kurhaus-st-otmar.ch
Auszeit
Achtsamkeit für mehr Balance
Endlich leben im Einklang mit sich selbst und die innere Balance finden, gelassener sein. Achtsamkeit und Meditation bringen uns dahin. Wir nehmen den Moment wahr, ohne Bewertung und übliches Reagieren. Lust auf Neues?
MBSR- und Meditationskurse, Seminare, Einzelcoaching mit Lioba Schneemann. 7. Februar 2019:
Mindful Compassionate Parenting Februar und April 2019: Auszeiten in Gartenhotels
Infos und alle Angebote auf www.schneemann-entspannt.ch
Lösung des Rätsels aus dem Heft 12-2018 Gesucht war: Schneeschuh
Aqua Dynamic-Wasserbett mit 100 % stabilisierter Wassermatratze, inkl. Lieferung und Montage im Wert von 2030.–.
Aqua Dynamic – Schweizer Qualitäts-Wasserbetten, die Nummer 1 seit 1982, zeichnen sich aus durch ideales Bettklima sowie unübertroffene Körperanpassung ohne Druckstellen. Ideal für die perfekte Abstützung der Wirbelsäule und damit weniger Rückenschmerzen. Es ist erwiesen, dass man sich in diesen Komfort-Wasserbetten bis zu 2/3 weniger dreht und wendet und somit morgens erholter aufsteht. Die neuen RoyalInnenmatratzen sind so ruhig, dass keine Wasserbewegungen mehr gefühlt werden. Zubehör-Auflagen mit Microfedern oder viscoelastischem Material machen die Liegefläche auf Wunsch noch stützender. Wasserbetten sind gewärmt und ungewärmt erhältlich und passen in praktisch jede bestehende Bettstelle. Man erhält sie im Fachhandel. 30 Nächte Umtauschrecht. Mehr Infos auf www.wasserbett.ch
Wettbewerbstalon
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Lösung
Und so spielen Sie mit:
Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 22. Februar 2019. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ein Aqua Dynamic-Wasserbett im Wert von Fr. 2030.–.
Kann ich helfen?
«natürlich» 12-18
Ich traute meinen Augen nicht, als ich
Ihren Artikel im Dezemberheft des «natürlich» bezüglich Self-Check-outKassen gelesen habe! Ist das effektiv Ihr Ernst, Herr Libsig? Das wäre direkt ein Grund, um dieses Heft nicht mehr zu abonnieren! Studieren Sie doch etwas weiter. Das einzige Ziel dieser doofen Kassen ist doch, dass die Kassierinnen abgeschafft werden. Anfänglich wurde das seitens der Geschäfte dementiert; heute wird bereits offen darüber gesprochen, dass das dann der nächste Schritt sein wird. Was heisst das? Wieder mehr Arbeitslose/Arbeitssuchende. Ich finde es ungeheuerlich! Jeder, der so ein Tun unterstützt, hilft mit, Leuten den Job wegzunehmen. Ihren Artikel habe ich aus dem Heft entfernen müssen, ich könnte es sonst nicht im Warteraum auflegen. Ich hoffe, dass Sie Ihren Job auf «sicher» haben. Das würde mich freuen. Aber noch mehr würde es mich freuen, wenn Sie mithelfen würden, anderen den Job zu erhalten und sie nicht mit Almosen abzuspeisen.
Barbara Nanz, Wald
Scharfmacher «natürlich» 12-18
I ch bin eine langjährige Abonnentin der Zeitschrift «natürlich» und immer wieder hocherfreut über interessante Artikel. Auch den Bericht «Scharfmacher» habe ich gelesen und für gut befunden. Es fehlt aber ein Hinweis: Es gibt mittlerweile auch Ingwer in Bio-Qualität, der hier in der Schweiz wächst! Es ist sehr wichtig, dass er bio ist, denn so kann man getrost auch die Schale mitverwenden. Der Ingwer aus China hingegen ist mit viel zu viel Gift belastet (wie leider auch andere Lebensmittel aus China – die Vorschriften dort sind meilenweit von den 26
unseren entfernt). Ich habe das Glück, dass wir hier in Bettlach einen innovativen Bauernhof haben, der ProSpezie-Rara-Produkte anbietet und auch das Bio-Knospe-Zertifikat hat – so bin ich zum Schweizer Ingwer gekommen. Ich habe aber auch in Solothurn im Gänterli-Biolädeli Schweizer Ingwer im Angebot gesehen. Claudia Brühweiler, Bettlach
Heilsam und verbindend «natürlich» 12-18
Ich bin 78 und singe seit Jahrzehnten bei uns im Kirchenchor. Ganz begeistert habe ich den Bericht über die heilsame Kraft des Singens gelesen. Ich kann das bestätigen: Singen hält fit und gesund! Dass sogar Neurobiologen zum Singen raten, ist natürlich fantastisch. Doch in der Schule wird eher weniger gesungen als früher, habe ich zumindest das Gefühl. Und unser Verein hat Nachwuchssorgen. Wir haben kaum Neumitglieder unter 50, höchstens wenn sie familiär «vorbelastet» sind. Das ist doch schade! Ich verstehe das nicht. Für alles Mögliche hat man Zeit, aber nicht, um sich selber Gutes zu tun. Denn singen hält nicht nur Gehirn, Stimme und Herz fit, sondern erfreut auch die Seele!
Max Albrecht, per E-Mail
Danke für den sehr schönen Bericht über die Kraft des Singens. Ich singe seit über 20 Jahren in verschiedenen Chören und kann bestätigen, dass Singen einfach gut tut. Ich möchte alle «natürlich»-Leser dazu ermuntern, es doch auch mal zu versuchen. Die Chöre in den Gemeinden freuen sich über Interessenten.
Regina Fürst, Zürich
Gut gelaunt durch den Winter
«natürlich» 12-18
Mir hilft Johanniskraut durch den Winter. Ich mache mir im Sommer jeweils eine Tinktur aus den Blüten. Das ist quasi gespeichertes Sonnenlicht.
Den regelmässigen Gang nach draussen in die Kälte ersetzt es natürlich nicht. Aber wer im Winter öfters schlecht gelaunt ist, der sollte es mal probieren mit dem Kraut. In der Apotheke gibt es Tees, Tinkturen und viele weitere Präparate aus Johanniskraut. Man kann es aber auch einfach selber sammeln, am besten zu Johanni, also am 24. Juni, wenn es dann nicht gerade regnet.
Martina Pahr, Basel
Kühe haben Hörner «natürlich» 10-18
Z um Leserbrief von Lena Annen veröffentlicht im natürlich 11-2018: Jede Person kann selbstverständlich seine Meinung zu den Hörnern haben. Das kann er/sie übrigens auch mit Subventionen, es ist dann ja eben keine Pflicht, sondern eine Wahl für den Bauern. Dass das Hörner-Ausbrennen aber für die Kühe weitgehende Folgen hat, zeigt sich allein darin, dass bei einer Milchanalyse festgestellt werden kann, ob die Milch von einer Kuh mit oder ohne Hörner stammt. Und dass Kühe mit Hörnern mehr Platz benötigen und damit mehr Kosten verursachen, ist logisch. Wieso das nicht mit Subventionen unterstützen? Wer diese Subvention hinterfragt, muss jede Art von Subvention hinterfragen. Ich bin sicher, bei jeder Art gibt es ein Dafür und ein Dawider. Schön wäre es auf jeden Fall, wenn wieder mehr Tiere «natürlich» leben dürften, gerne auch mit Subventionen. Für mich gehört so ein Thema ins «natürlich», weshalb ich gerne weiterhin Abonnentin bleibe.
Claudia Räber, Hurden
Briefe an «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Bewusst gesund leben
40. Jahrgang 2019, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 16 294 Exemplare (WEMF 2018)
Leserschaft: 94 000 (MACH Basic 2018-2)
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch www.natuerlich-online.ch
Herausgeberin
AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61
Geschäftsführer Publishing Jürg Weber
Geschäftsführer Fachverlag
Thomas Walliser
Verlagsleitung
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Redaktion
«natürlich»
Postfach, CH-5001 Aarau
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Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Martin Arnold, Marion Kaden, Simon Libsig, Fabrice Müller, Eva Rosenfelder, Lioba Schneemann, Vera Sohmer, Leander Steinkopf, Frances und Remo Vetter, Noa Zenger
Grafik/Layout
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Ein Produkt der ch media
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natürlich 01|02-2019 fotos: istockphoto.com
Wieso der Darm für unser Wohlbefinden so wichtig ist, was wir tun können, wenn es im Bauch rumpelt und rumort und was es mit Kunstfurzern und Flatulisten auf sich hat. Besser hören. Im Alter nimmt bei vielen der Hörsinn ab. Wenn wir ihm Aufmerksamkeit schenken, lässt sich dieser Prozess aufhalten und mit den richtigen Methoden sogar umkehren. Haut. Unser grösstes Sinnesorgan will gepflegt sein. Die besten Tipps. Trauma . Verstörende Erlebnisse prägen Betroffene oft ein Leben lang. Wie damit umgehen? Ein Erfahrungsbericht. Pflanzliche Antibiotika . Bei Erkältungen und einfachen Infekten können Heilpflanzen den Griff zu Antibiotika ersetzen. Flechten . Wir tauchen ein in eine wundersame Welt symbiotischer Lebensgemeinschaften und grotesker Mischwesen.
«natürlich» 03-19 erscheint am 28. Februar 2019
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Simon Libsig mag es blutig. Sein Steak, was denken Sie denn! Trotzdem denkt er mit Wehmut an das Paradies, als Menschen und Tiere noch in Harmonie lebten. Ausser der Schlange natürlich.
«Weiss du noch, Eva?» Wir waren doch mal so entspannt, nur du und ich, splitternackt im Garten Eden. Nun sind wir konstant unruhig und wir twittern, statt privat zu reden. Du machst auf Powerfrau und ich bin dauernd blau. Ja, ich betrink mich mit ’ner hippen Truppe und du zwingst dich in den Fitnessclub . äh, Liegestützen, Yoga, Zumba und anstatt uns zu lieben, sitzen wir auf dem Sofa stumm da und schauen Dschungelcamp und Frauentausch. Wir waren doch mal jung und ungehemmt, im Dauerrausch! Euphorisch ob so simplen Dingen wie ein Baum, ein Apfel – ja, da waren wir halt noch Kind hier drinnen in uns selbst. Unschuldig und ungeduldig, schau mal da! Schau dies!
Ja die Welt, das war uns klar, war unser Paradies
Aber keines, um Steuern zu sparen. Und keines für überteuerte Waren. Nein, wir teilten. Und zwar auch mit den Tieren. Heute teilen wir die Tiere, um sie leichter zu grillieren. Ja, ich bin ein Steak-Holder, Eva, und ich gebs zu, ich mags blutig. Aber du hast dafür seit Jahren einen sonderbaren Schuhtick! Was heisst Schuhe! Taschen! Doofe Deko-Duft-Kerzen von Ikea! Du shoppst so oft, du hast schon Hüftschmerzen und musst in die Reha. Und deinen BH, Eva, nun, den hast du für alle Fälle abgeschafft. Schau dich an, du hast pralle Bälle, bist chirurgisch glatt, gestrafft, ein schickes Gerippe bist du, ja, mein Rippchen, Eva. Und ich weiss, das hab ich dir angetan, ich bin so dreist, führe dich als Mann seit Jahren schon in diesen Magerwahn.
Ich mache die Werbung, die du dir einprägst. Ich designe die Kleider, die du zu klein trägst. Ich knipse das Foto in deiner Frauenzeitschrift. Ich retuschiere es, bis es den Traum der Zeit trifft.
Ach, Eva, es war doch mal so einfach: Schlange, Apfel, Gott. Nun stehen wir selber Schlange vor dem Apple-Shop.
Ich bin überfordert, Eva, ich blick nicht mehr durch. Alles überbordet mega und ich klick, klick, klick mich durch, aber was ich suche, ist keine Homepage, ich suche ein Zuhause.
Ach Eva, ich brauch mal’ne Pause.
Ich habe das Leiden satt. Komm, vergessen wir das Feigenblatt. Wir zwei, wir streifen jetzt unsere Kleider ab: Erst die verschiedenen Religionen, die uns nur hemmen und trennen. Dann die Grenzen aller Länder, die sind frei erfunden, die müssen wir gar nicht kennen! Und jetzt, jetzt schlüpfst du aus all den Rollen, die du innehast. Komm, befrei dich mal von dieser schlimmen Last. Und nun zieh die Sprachen aus und mach dich frei von Vorurteil. Schau nicht mehr in den Spiegel, schau nur mich an, wie ich vor dir weil.
Nun sind wir beide nackt und es ist plötzlich ganz einfach. Unter all der Verkleidung sind einfach Menschen. Menschen in Eintracht. Und nun sollten wir uns lieben, ich finde, das gebührt sich. Aber lass uns bitte schnell machen, denn die Schlange rührt sich!
Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere Poetry-Slams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
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Christa Rigozzi Botschafterin für Excellence Flussreisen
Auf dieser eindrucksvollen Donau-Route entdecken Sie die Metropolen Wien, Budapest und Bratislava mit ihren prächtigen Bauwerken und kunsthistorischen Kostbarkeiten. Freuen Sie sich auf einmalige Impressionen.
Tag 1 Schweiz > Passau. Busanreise nach Passau. Um 17:30 Uhr legt die Excellence Melodia ab.
Tag 2 Melk > Wien. Sie besichtigen das Benediktinerstift* Melk. Flussfahrt nach Wien. Fahrt zum Heurigen (Fr. 38) oder Besuch eines Klassischen Konzerts (Fr. 80).
Tag 3 Wien. Stadtrundfahrt* inkl. Kaffeehaus-Besuch. Ausflug ins Burgenland mit Weindegustation und Rundgang in Rust am Neusiedlersee (Fr. 48).
Tag 4 Budapest. Ausflug Apajpuszta auf eine typisch ungarische Czarda*. Am Abend Folkloreprogramm in der ungarischen Hauptstadt (Fr. 45).
Tag 5 Budapest > Esztergom. Vormittags Rundfahrt Budapest*. Am Nachmittag Ausflug zum Donauknie (Fr. 43) mit Besuch der Basilika von Esztergom.
Tag 6 Bratislava. Altstadtführung* in Bratislava inkl. Bierprobe. Nach dem Mittag Ausflug zum Nationalpark Donauauen (Fr. 38).
Reisedaten 2019
27.04.–04.05.*, 04.05.–11.05., 11.05.–18.05., 18.05.–25.05., 25.05.–01.06., 01.06.–08.06., 08.06.–15.06.*, 30.08.–06.09.*, 06.09.–13.09., 13.09.–20.09.*
* Ein- bzw. Ausschiffung in Grein Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis Hauptdeck
Standard Doppel 1855.– 1395.–
Deluxe 2-Bett 1995.– 1495.–Mitteldeck
Standard Doppel, frz. Balkon 2260.– 1695.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon 2525.– 1895.–Oberdeck
Standard Doppel, frz. Balkon 2660.– 1995.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon 2925.– 2195.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit Zuschläge
• Alleinbenützung Standard Hauptdeck 0.–
• Alleinbenützung Standard MD/OD 555.–
• Alleinbenützung Deluxe Kabinen 895.–
• Königsklasse-Luxusbus 255.–
Bus zum Fluss Mittelthurgau Reiseleitung
Exklusive Landausflüge
Das «Flüster»-Flussschiff
Wählen Sie Ihre Ausflüge
• Ausflugspaket mit 6 Ausflügen 204.–
• Ausflug Heurigen (oder Konzert) 38.–
• Klassisches Konzert 80.–
• Ausflug Burgenland 48.–
Tag 7 Dürnstein. Dürnstein liegt inmitten von Weinbergen der Wachau. Rundgang* im Städtchen. Nachmittags Ausflug zur Burgruine Aggstein (Fr. 40) oder fahren Sie mit dem Velo der Donau entlang durch die Wachau (Fr. 60).
Tag 8 Passau > Schweiz. Busrückreise.
* Ausflugspaket
Auf der elegant-luxuriösen Excellence Melodia erwartet Sie ein erholsames und besonders ruhiges Reisevergnügen dank innovativer Schiffstechnologie. Geräumige Decks, gute Küche im behaglichen Panoramarestaurant, Lounge mit Bar, Cigar-Lounge und der Wellnessbereich mit Whirlpool und Sauna bieten Ihnen alles für Ihr Wohlbefinden. Die grosszügigen Kabinen Standard 12m² mit Sofabett und Deluxe 15m² mit trennbarem Doppelbett bieten viel Komfort. Mittel- und Oberdeck-Kabinen sind mit französischem Balkon ausgestattet, die Kabinen auf Hauptdeck mit nicht zu öffnendem Fenster. Alle Kabinen mit WC/Dusche, Klimaanlage, Föhn, Safe, Stromanschluss 220 V. Willkommen an Bord!
• Folkloreabend in Budapest 45.–
• Ausflug Donauknie 43.–
• Nationalpark Donauauen 38.–
• Burgruine Aggstein (oder Velofahren) 40.–
• Velofahren entlang der Donau 60.–
Unsere Leistungen
• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord
• An-/Rückreise im Komfort-Reisebus
• Mittelthurgau Fluss-Plus: Komfort-Reisebus während der ganzen Reise
• Mittelthurgau-Reiseleitung Nicht inbegriffen
• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.–
• Persönliche Auslagen, Getränke, Trinkgeld
• Sitzplatzreservation Bus 1.–3. Reihe
• Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung auf Anfrage Wählen Sie Ihren Abreiseort
Internet Buchungscode
06:30 Burgdorf p, 06:35 Basel SBB, 06:50 Pratteln, Aquabasilea p 07:00 Aarau SBB, 08:00 Baden-Rütihof p, 08:30 Zürich-Flughafen, Reiseterminal p, 08:55 Winterthur-Wiesendangen SBB, 09:15 Wil p empas1 www.mittelthurgau.ch