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natürlich Bewusst

Vitamin D

Mythen und Fakten über das Sonnenvitamin

Mistel

Heilpflanze zwischen Himmel und Erde

Aura-Soma

Licht und Farben für die Psyche

Männer

Wenn Superhelden in die Wechseljahre kommen

Federleicht

Luft – das Element mit sagenhaften Kräften

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Arme starke Kerle

markus kellenberger

Silvesterfeier in Dresden

Liebe Leserin, lieber Leser Mann werden ist nicht schwer – Mann sein dagegen sehr. Vor allem dann, wenn man(n) so tut, als wäre alles Schwierige und Unangenehme im Leben ausschliesslich Frauensache – wie zum Beispiel die berühmten Wechseljahre. Dabei trifft das sehr wohl auch Männer.

Als Partnerin eines Mannes in der zweiten Lebenshälfte haben Sie das bestimmt auch schon bemerkt, ohne es beim Namen zu nennen. Ihr Partner sieht das bestimmt anders, allenfalls spricht er verharmlosend von einer MidlifeCrisis, denn: «Männer haben Muskeln, Männer sind furchtbar stark. Männer können alles, Männer kriegen einen Herzinfarkt.» Schön, wie Herbert Grönemeyer das Mannsein zusammenfasst, das sich auch nach vielen Jahren der Aufklärung und der Frauenemanzipation im Kern kaum geändert hat.

Legen Sie Ihrem Partner doch den Artikel über die Wechseljahre des Mannes aufs Nachttischchen. Vielleicht fällt es ihm dann leichter damit umzugehen, dass sich die Haare lichten, die Potenz mehr auf Qualität statt Quantität setzt und der Bauch mehr eingezogen werden muss als früher – und dass er als Mann einfach auch mal nur schwach und müde und nicht mehr der Jüngste sein darf. Ich wünsche Ihnen einen wunderbar partnerschaftlichen Herbst.

Herzlich, Ihr

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Weihnachtsromantik im Tirol

Entspannen Sie sich während Ihren Festtage im winterlichen Tirol. Im wunderschönen Gebiet können Sie auf kilometerlangen Winterwanderwegen das wildromantische Bergpanorama geniessen und sich von der kulinarischen Vielfalt entzücken lassen.

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Musikalischer Silvester in Dresden

Das zauberhafte Dresden wird Ihnen mit seinen Baudenkmälern, seiner Kunst und Kultur den Atem rauben. Bereisen Sie die berühmte Barockstadt während des Jahreswechsels und lauchen Sie dem Neujahrskonzert im Dresdner Zwinger.

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Silvesterreise ins Piemont

Die reizvolle Hügellandschaft der Langhe, Städtchen wie Alba und Asti sowie die imposante Bergwelt der Alpen faszinieren mit einer einzigartigen Kulisse. Lassen Sie sich von der Geschichte und der Leckereien entzücken und feiern Sie Silvester im pittoresken Piemont.

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gesund sein

08 Aura-Soma

Farbenfrohe Boten einer neuen Ära der Medizin.

13 Sisu stärkt Resilienz

Wie die Finnen ihre psychische Widerstandsfähigkeit stärken.

16 Die Elemente – Luft

Wieso frische Luft für unsere Gesundheit unabdingbar ist.

20 Vitamin D

Soll man Vitamin-D-Präparate nehmen und wenn ja, wie viel?

24 Schimmelkäse

Geliebt und gehasst: die «Blaublüter unter den Käsen».

32 Sabine über . . . Hektik und Ruhe.

34 Leserberatung

Von Ritalin bis Paradontose.

38 Wolfs Heilpflanze

Die Mistel ist eine lichtvolle Begleiterin durch die dunkle Jahreszeit.

42 Männer-Wechseljahre

Reizbar, schlaf- und lustlos – was kann Mann tun, wenn die Hormone verrückt spielen?

46 Gesunde Raumluft

Wir verbringen viel zu viel Zeit in Räumen. Umso wichtiger ist das Raumklima.

draussen sein

52 Bäche und Ströme

Wie Flüsse unser Leben prägen.

56 Remo Vetter

Bevor der Frost kommt, gibt es für Gärtner noch viel zu tun.

59 Kraftgarten

Der Winter ist die ideale Zeit, um den Garten zu planen. Vastu, Feng Shui, Geomantie und Co. liefern Inspiration.

03 Editorial | 06 Leben und heilen | 45 Liebesschule | 49 Gedankensplitter | 50 Staunen und wissen | 62 Rätsel | 63 Hin und weg | 64 Neu und gut | 65 Vorschau | 66 Eva begegnet

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● leben und heilen

gewusst ?

Künstliches Licht fördert Übergewicht

Wer Probleme mit seinem Gewicht hat, sollte auf künstliches Licht und den Fernseher im Schlafzimmer verzichten. Zumindest fanden Forscher am National Institute of Environmental Health Sciences (USA) einen engen Zusammenhang zwischen nächtlichem Kunstlicht und einem erhöhten Risiko für Gewichtszunahme, Übergewicht und Fettleibigkeit. Dass Beleuchtung am Abend durch Fernsehbildschirme, Smartphone- oder Tablet-Displays das Einschlafen stören kann, ist schon länger bekannt. Dies gilt auch für die Tatsache, dass der Körper bei Schlafmangel vermehrt das appetitanregende Hormon Ghrelin freisetzt. MM

Schulterverletzungen sollte man operieren lassen. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine Untersuchung des Horten-Zentrums der Uni Zürich. Kleine und mittlere Verletzungen lassen sich mit einer Physiotherapie oder durch eine Operation behandeln. Kurzfristig ist der Erfolg beider Methoden gleich. Aber: Nach zehn Jahren sind immer noch 70 Prozent der Operierten mit dem Ergebnis zufrieden. Bei den Patienten mit Physiotherapie sind es lediglich 40 Prozent. evimed.ch

Mumien mit Gefässverkalkung

Schon vor 4000 Jahren litten Jäger und Sammler aus den Anden an Arteriosklerose, wie neue Untersuchungen von Mumien zeigen. Damit ist klar, dass die Gefässverkalkung keine reine Zivilisationskrankheit ist. scinexx.de

Roth, deutscher Lyriker (1895–1976)

Gut beraten

Vena cava atemvariabel. V. a. intraund extrahepatische Cholesta. Hääää?

VGesunder Lebensstil hilft mehr als Medikamente

eränderungen des Lebensstils (viel körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, nicht rauchen und höchstens wenig Alkohol trinken) sind die kostengünstigste und nachhaltigste Massnahme, um Risiken für Herz­ KreislaufErkrankungen und andere nicht übertragbare Krankheiten zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine wissenschaftliche Auswertung eines gross angelegten Präventionsprogramms der finnischen Gesundheitsbehörden. «In der gegenwärtigen globalen Situation ist dies eine wichtige Lehre», schreiben die Studienautoren. Im Gegensatz zu solcherlei Prävention kann man mit Früherkennung keine Krankheiten verhindern, sondern im besten Fall die Folgen von Krankheiten mindern. infosperber.ch

● Prostatakrebs

Bestrahlung überflüssig?

Eine ergänzende Bestrahlung nach der operativen Entfernung der Vorsteherdrüse bringt Prostatakrebs-Patienten nicht unbedingt Vorteile. Abwarten sei eine ebenso gute Lösung, wie die bisher grösste Studie zum Nutzen postoperativer Bestrahlung nahelegt. Demnach machte es für den langfristigen Verlauf der Erkrankung keinen Unterschied, ob direkt routinemässig bestrahlt wurde oder nur im Falle eines frühen Rezidivs.

The Royal Marsden NHS Foundation Trust ● Herzkrankheiten

Medizinische Diagnosen und Behandlungskonzepte sind für Laien oft schwer verständlich. Beim Café Med helfen (pensionierte und aktive) Ärzte unentgeltlich weiter. Sie beantworten Fragen, beurteilen Behandlungsvorschläge und zeigen mögliche Alternativen auf. Das Angebot ins Leben gerufen hat die Akademie Menschenmedizin , die sich für ein «menschengerechteres und auch zukünftig bezahlbares Gesundheitswesen» einsetzt.

Café Med

18. November, 14 bis 17 Uhr Restaurant Aarauerstube Bahnhofstrasse 78, Aarau

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Weitere Infos, Termine und Orte: www.menschenmedizin.ch

buchtipp

● Trutz E. Podschun «Psychizin. Die neue Einheit von Körper und Geist», Tectum Sachbuch 2019, ca. Fr. 36.–

Körper und Geist sind eins

Die Einheit von Körper und Geist ist einer der wesentlichsten Aspekte mensch lichen Seins. Doch dieser Tatsache wird in der Schulmedizin kaum Beachtung geschenkt. Der Biochemiker Trutz Podschun möchte dies ändern und plädiert für eine «neue Einheit von Körper und Geist». Basierend auf den Kenntnissen der Quantenphysik hat er eine «Quantenbiologie» entwickelt, die nicht nur eine wissenschaftliche Erklärung für Seele und Geist liefert, sondern auch zu einer «Psychizin» führt, welche den Dualismus descartscher Prägung überwindet. Keine leichte Kost. Wer sich aber darauf einlässt, dringt tief ein in einen faszinierenden Aspekt menschlicher Gesundheit, dessen Erforschung erst begonnen hat. krea

Wie eine Umarmung aus Licht

Eine blinde und kranke Frau erschafft ein Farbsystem, das zu Selbsterkenntnis und Heilung führen soll. Was steckt hinter Aura-Soma, und was drin?

Eine Spurensuche zwischen Himmel und Erde.

«D

en Himmel auf die Erde bringen.» Als mir

Thomas Kindt die Bedeutung des Equilibriums Nr. 30 mit den Farben Blau über Rot erläutert, bin ich tief berührt. Ich vibriere vor Freude; Tränen der Rührung steigen in mir auf. Offenbar gibt es da eine Resonanz zwischen Kindts Worten, dem Aura-Soma-Fläschchen respektive den Farben und mir. Dabei war es vor Kurzem noch undenkbar, dass ich einen Aura-Soma-Berater aufsuche. Schon gar nicht nach der Lektüre über das «System der Licht-, Farb-, Pflanzenund Kristallenergien». Ziemlich esoterisches Geschwurbel. Wieso ich dann doch bei Thomas Kindt in Würenlos AG gelandet bin? Weil ich eine der grössten biodynamischen Farmen Englands besucht habe: die Shire Farm in der Grafschaft Lincolnshire, etwa drei Autofahrstunden nördlich von London. Hier werden für die Aura-Soma-Produkte Farb-, Duft- und Heilpflanzen wie Bergamotte, Hanf, Flachs, Ringelblume, Rose, Rüebli und viele mehr angebaut. Spür- und sichtbar liebevoll wird auch das hügelige Land behandelt: über 500 Hektaren. Mehrere Quellen speisen Bächlein, die durch zwei Täler fliessen. Auf traditionelle Weise geknickte Hecken strukturieren das Nutzland; und sie brechen den Wind und bieten Feldhasen, Haselmäusen und Vögeln Schutz. Von den Feldern ist das typische «Kirrek» des Rebhuhns zu hören und das «Kjokock» des Fasans. Aus dem mit regionalen Bäumen aufgeforsteten jungen Wald ruft es vielstimmig: ziirp, tsiii, tschilp-tschilp, tücktück-tück, tut-truuu-trur . Schafe und Rinder grasen und wiederkäuen und verbessern mit ihrem Mist die Bodenfruchtbarkeit. Ziemlich geerdet. Eine gute Vorbereitung, für das, was nach dem Besuch der Shire Farm folgte.

Eine neue Ära der Medizin

Folgt man dem Nullmeridian, der durch die Shire Farm verläuft, nach Norden, gelangt man auf den «Blue-Stone Ridge», einen Hügel mit Gräbern der frühen Kelten. Von hier sieht man auf der anderen Seite des Hügels Dev-Aura, das internationale Zentrum von Aura-Soma in Tetford. Den «Vicky Wall-Memorial Garden» mit Teich und Tempel überragt eine hundertjährige Linde, der «Glücksbaum» von Vicky Wall, der Begründerin von Aura-Soma. Zum Umarmen ist der Baum viel zu dick; aber an ihn schmiegen, das geht. Und etwas wünschen auch. Es heisst, Wünsche, die von Herzen kommen, erfüllt die Linde. Vom Garten führt ein Pfad zu einem schmucken Landhaus mit grossem Seminarraum. Durch die vielen Oberlichter und die grossen Fenster strömt viel Licht hinein. An den Wänden hängen Chakra-Gemälde und Bilder von Engeln und «aufgestiegenen Meistern » wie Christus und St. Germain; den Raum schmücken grosse Kristalle und Edelsteinkugeln, riesige Klangschalen und Statuen von Buddha, Ganesha, Drachen, Pegasus und Engeln. Puuh! Heftig spirituell.

Um wieder Bodenhaftung zu gewinnen, machen wir uns auf den Weg in die Firma, wo die Pflanzen von der nahen Shire Farm verarbeitet werden. Mike Booth, Präsident der Aura-Soma-Produkte Ltd., empfängt uns und lässt Tee kredenzen. Es entwickelt sich ein Gespräch über Gott und die Welt, über 5G und Impfungen, über die Geheimnisse des Wassers, des Lichts und der Farben und die Geburt einer neuen Art Medizin: einer Medizin, die den Menschen

holistisch heile. «Licht, Farben und Klänge sind die Heilmittel der Zukunft», ist Booth überzeugt. Jede Krankheit, jedes Unwohlsein habe eine Ursache: das Nichtwissen um den Platz und den Sinn im Leben. Das wohl wesentlichste Ziel von Aura-Soma sei denn auch das Finden und Erfüllen seiner Mission, der Lebensaufgabe. Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Aura-Soma könne den Weg weisen. «Es ist ein Hilfsmittel für die persönliche Entwicklung. Es stärkt die Wahrnehmung und das Bewusstsein. Aura-Soma heilt, indem es unser Erwachen fördert.» Dazu meditiere man über die Farben, gebe sich dem Duft hin, reibe die Essenzen ein oder fächle sie in die Aura. Das fühle sich an wie eine Umarmung aus Licht.

Geladen mit Licht, Farben und Worten

Ziemlich überzeugt, auch von sich, der Mann. Galant und gastfreundlich, und mit einem Lächeln für jede Mitarbeiterin. Er führt uns in die Labors und öffnet alle Türen, sogar die zum Heiligsten. Bevor die Aura-Soma-Substanzen dort durch eine Art technische Invokation energetisch aufgeladen werden, haben sie einen langen Weg hinter sich. Das Wasser fliesst von der Quelle bis in die Manufaktur durch verdrehte Kupferrohre. Die Kräuter und Blüten und Wurzeln liegen mindestens ein Jahr im Alkohol. Es brauche Zeit und Liebe, Achtsamkeit und Bewusstheit, so Booth. Im laut ihm grössten Oloid Europas wird gefärbtes Lotusblüten- und Olivenöl mit Quellwasser und Kräuter- und Kristallessenzen gemischt. Stundenlang. Die achterschleifenförmige Bewegung führt zu einer besonders guten Durchmischung. Dann öffnet Booth die Tür zu einem kleinen, geheimnisvollen, Raum. Er hat tatsächlich etwas Heiliges. Hier trifft Wissen aus alter Zeit auf moderne Erkenntnisse. Die Substanzen werden ein finales Mal energetisch aufgeladen: mit verschiedenfarbigem Licht, goldenen Pyramiden und kupfernen Platten, in die Zahlen, Worte, Symbole und seltsame Zeichen geätzt sind. Dann ist da noch etwas, das aussieht wie ein alter Taschenrechner. Aber statt Zahlen gibt man Worte ein. «Zur Invokation», erläutert Booth. Invokation ist eine magische Technik zur Anrufung Gottes und der Heiligen. «Aura-Soma steht in Verbindung mit alten Weisheitssystemen wie dem chinesischen I Ging, der indischen Chakrenlehre und der jüdischen Kabbala», sagt Booth. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Vicky Wall wurde 1918 als siebtes Kind geboren. Wie ihr Vater, ein Chassidim. Er war Meister der Kabbala und des Zohars. Früh führte er seine hellsichtige Tochter, die die Aura der Menschen sehen konnte, in das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen ein. Sie machte zunächst eine Ausbildung zur Fusspflegerin, dann zur Apothekerin. «Mein Leben ist immer ein stilles Gebet gewesen, gesprochen im absoluten Glauben an ein Höheres Bewusstsein», schreibt sie in ihrer Biografie. Nach einem schweren Herzinfarkt hatte sie eine Nahtoderfahrung. «Farben sind das Werkzeug, durch das das Göttliche die Menschen erreicht», hatte sie erfahren. Mit 65 erblindete Vicky Wall. Vielleicht war nur so die Geburt von Aura-Soma möglich. Sie schreibt: «Mit dem Verlust des physischen Sehvermögens war ein gewaltiges Einströmen innerer Schau einhergegangen. Ich war nun vollkommen Dienerin des Höheren Selbst, das mich führte und durch mich wirkte. Mein Niederes Selbst war völlig leer.»

Aura-Soma

Aura-Soma vereint Farb-, Heilstein-, Lichtund Aromatherapie. Es wird bezeichnet als «non-intrusive soul-system», als System für die Seele, das sich nicht aufdrängt und die Auswahl dem Einzelnen überlässt. Denn Körper und Geist wissen instinktiv, was sie benötigen, damit es uns gut geht. Die Farbkombinationen orientieren sich an der indischen Chakrenlehre und wirken insbesondere auf die Aura und den Astralkörper. Sie sollen helfen, in Harmonie zu kommen und seelische wie körperliche Leiden zu lindern.

D ie Equilibrium-Flasche Nr. 116, Königsblau über Magenta, trägt den Namen «Queen Mab – Königin der Feen». Sie ist die bislang letzte Flasche, die «geboren» worden ist. Wie Vicky Wall empfängt Mike Booth neue Rezepturen medial. Seine erste Flasche war die Nr. 44, «Der Schutzengel». Die Flaschen 0 bis 43 stammen von Vicky Wall; alle folgenden von Mike Booth. «Das System lebt und wächst mit uns Menschen. Niemand weiss, wann es aufhört», sagt er. Auch Vicky Wall sah in Aura-Soma eine «evergrowing therapy», eine Therapie, die sich immer weiterentwickelt.

Neben den Equilibrium-Flaschen gibt es viele andere Produkte von Aura-Soma, z. B. 15 Quintessenzen und 15 Pomander sowie dazu passende Raumsprays. Die Pomander können ähnlich wie Parfüms verwendet werden und dienen dem Schutz. Sie sollen das elektromagnetische Feld des Menschen ausbalancieren. Die Quintessenzen enthalten zusätzlich zu den Energien der Edelsteine und der Pflanzen «Informationen von aufgestiegenen Meistern» wie Christus, Isis, Hilarion, El Morya oder Djwal Khul. Die Quintessenzen sollen die Emotionalebene nähren und stärken und dem Anwender das Vertrauen in seine Vollkommenheit zurückgeben.

Der bewusste, achtsame Umgang mit den Produkten ist eine kleine Auszeit vom Alltag und kann neue Impulse schenken. Und so gehts:

Equilibrium: Flasche mit der linken Hand schütteln, bis sich Wasser und Öl verbinden, einige Tropfen in die Handfläche geben und die Essenz einreiben – intuitiv dort, wo sie gebraucht wird.

Pomander: ein paar Tropfen in die Handfläche geben, verreiben und in die Aura fächeln.

Quintessenzen: ein paar Tropfen auf den Puls geben, verreiben und in die Aura fächeln.

Die Geburt von Aura-Soma

1. Aura-Soma ist eine «nicht eingreifende Therapie für die Seele». Das bedeutet: Der Patient wählt seine Farbkombination selbst, ohne Zutun eines Therapeuten.

2. Auf der Shire Farm lädt ein rund zwei Kilometer langer «Chakra-Pfad zur Heilung der Erde» zur Begehung und Kontemplation ein. Höhepunkt der sieben individuell gestalteten Stationen – den sieben Hauptchakras entsprechend – ist die vierte Station: das Herz-Chakra mit dem herzförmigen Teich und einem Skulpturengarten.

3. Im «Vicky Wall-Memorial Garden» im britischen Tetford steht Vicky Walls «Glücksbaum»: eine mächtige Linde. Es heisst, Wünsche, die von Herzen kommen, erfüllt der Baum.

1983: In einer Meditation vernimmt Vicky Wall eine leise, sanfte, altbekannte Stimme, der sie schon oft gefolgt ist. Doch dieses Mal konnte sie nichts anfangen mit der Botschaft: «Teile die Wasser, mein Kind.» Am Tag danach: dasselbe. Beim dritten Mal konnte sie die Stimme nicht mehr ignorieren: «Ich musste gehorchen und verliess das Bett. ( ) Ich kann mich weder an die nächsten Stunden erinnern, noch daran, wie Balance* eigentlich geboren wurde. Alles, was ich weiss, ist, dass andere Hände die meinen geführt haben.» Sie wusste zunächst nicht, wofür die Flaschen mit den zwei farbigen Phasen gut waren. Aber sie wusste, «dass mir alles offenbart werden würde, wenn die Zeit dafür reif wäre».

Auch der Name «Aura-Soma» hatte sich ihr in der Meditation offenbart. «Aura» kommt aus dem Altgriechischen und steht für Aurora, die Göttin der Morgenröte; «Soma» heisst im Griechischen «Wesen» und im Sanskrit «lebendige Energien». Aura-Soma könnte man also übersetzen mit «die Morgenröte ist das Wesen der lebendigen Energie» (= Morgenstund hat Gold im Mund). Oder: Licht ist Energie, ist Leben. Ihre «Juwelen», wie sie ihre Schöpfung nannte, seien «Schaufenster Gottes» und alle, die hinein sahen, würden einen Spiegel ihrer Seele und ihrer Bedürfnisse finden: «Du bist die Farbe, die du wählst, und diese reflektiert die Bedürfnisse deines inneren Wesens.» Das Bedürfnis nach Liebe sei allumfassend, so Vicky Wall. Und weiter: «Das Tor zu aller Heilung ist Hingabe und der Schlüssel, der dieses Tor öffnet, ist Liebe.»

Vicky Wall verstarb im Januar 1991. Mit Aura-Soma hinterlasse sie «ein grosses Geschenk an die Menschheit», sagt ihr Nachfolger Mike Booth. Sieben Jahre habe er bei Vicky gelernt, bevor er, ebenfalls medial, seine erste Rezeptur empfing und seine erste Flasche kreierte: die Nr. 44, «Der Schutzengel». 72 Flaschen folgten bis heute. Bis ich bereit war, das Geschenk anzunehmen, dauerte es eine Weile. Doch dann überwand ich mich und suchte im Internet nach einem Aura-Soma-Berater. Die meisten sind Frauen. Nichts gegen Frauen, aber es zog mich dann doch zu einem Mann – zu Thomas Kindt eben. Er hat ein Unternehmen geführt (Mörtel, Putz und Farben) und ein Buch geschrieben: «HerzManagement». Das war mir bodenständig genug. Ich fuhr also nach Würenlos und klingelte bei «Praxis Seelenräume öffnen»: «Thomas», stellte er sich

* Die von Vicky Wall Balance genannten Flaschen heissen heute Equilibrium, was «Gleichgewicht, Balance» bedeutet.

« Du bist die Farbe, die du wählst, und diese reflektiert die Bedürfnisse

deines inneren Wesens. »

vor, und Thomas Kindt war mir sofort sympathisch. Beste Voraussetzungen für eine Beratung.

Licht und Liebe ins Leben bringen Wir sitzen in einem grossen hellen Wohnraum. Mir, dem Klienten, gegenüber stehen auf einem Lichtschrank die Equilibrium-Flaschen. Alle 116. Diese Farbenfülle: magisch! Im Licht funkeln die Flaschen tatsächlich wie Juwelen. Vicky Wall hat Recht: Farben berühren den Menschen; sie lösen etwas aus in ihm. «Farben und Licht sind universell», sagt Kindt. Deshalb sei Aura-Soma allen zugänglich und könne für Therapeuten jeglicher Richtung ein Werkzeug sein. «Viele kommen, wenn sie in einer seelischen Not sind. Oder wenn sie sich fragen: ‹Wohin geht meine Reise?›» Eine Veränderung anzugehen, altbekannte Wege zu verlassen, braucht Mut, weiss Kindt. «Aura-Soma macht Mut. Die Anwendung kann Unbewusstes beleuchten und helfen, störende Muster zu durchbrechen.» Der Klient wähle die Flaschen selber, ohne sein Zutun. Er als Berater müsse sich ganz frei machen: «Ich muss ohne ‹Vor-Stellung› sein. Loslassen. Mich ganz leer machen.»

Es gibt verschiedene Wege, seine Flaschen zu wählen. Die gängigsten sind Herzentscheid und Intuition. So habe ich in Tetford meine Flaschen gewählt. Nun entscheide ich mich für die Variante Geburtsdatum. Wir wählen die Flaschen also nach Zahlen: 24, 10, 19, 76. «An dem Tag sind viele geboren», sage ich. Thomas kontert: «Wenn ich Gelb ziehe, kann es etwas ganz anderes bedeuten, als wenn du Gelb ziehst.» Logisch. Und inspirierend, was Thomas über «meine» Farben berichtet. Die Quersumme des Geburtsdatums ergibt die Flasche 30, «Den Himmel auf die Erde bringen.» «Wenn wir Licht reinbringen», sagt Thomas, «dann wird unser Leben leichter. Wir sind vollkommene Lichtwesen – wenn wir fühlen, was das bedeutet, werden wir zum ‹Himmel auf Erden›. Du willst, dass auch andere spüren, dass sie ‹Himmel auf Erden› sind. Dass sie fühlen, was das bedeutet.» Es gehe in unserem Leben darum, zurückzufinden in diese Ganzheit, sagt er. «Wir sind ja von Anfang an Ganz und Vollkommen. Wir sind Licht- und Farbwesen. Wir haben es nur vergessen.» Wir Menschen wollten heimkommen zu uns selber; in unsere Mitte ankommen: «Dort, wo keine Gebrechen existieren. Dort, wo wir völlig gesund sind.» Und wie gelangt man dorthin? «Indem wir der Freude folgen auf der Suche nach dem, was uns glücklich macht», sagt Kindt. «Es geht immer darum, Licht und Liebe ins Leben zu bringen.» Ein Aura-Soma-Ritual ist eine Möglichkeit, das bewusst und achtsam zu tun. //

1. Die Produkte von Aura-Soma enthalten Auszüge von insgesamt 49 Pflanzen (im Bild: Ringelblumenblüten). Viele von ihnen werden auf der nahen Shire Farm kultiviert.

2. Die Shire Farm umfasst über 500 Hektar Ackerland. Bei dessen Bewirtschaftung werden die feinstofflichen Wesen der Pflanzen (Devas) und der Landschaft (Sylphen, Elfen, Nixen, Undinen, Alben, Gnome usw.) miteinbezogen.

3. «Aura-Soma wirkt auch ohne Therapeuten», betont Thomas Kindt (Bild). Die Worte können aber wichtig sein und viel auslösen. Für Vicky Wall war die persönliche Beratung ein zentraler Punkt von Aura-Soma: «Sie lässt einen Raum entstehen, in dem das Innerste des Menschen berührt wird und in dem die Seele sich ausdehnen und entfalten kann, wenn sie sich im Spiegel der Farben an sich selbst erinnert.»

Heilen mit Farben

Die Farbtherapie zählt zu den ältesten Heilverfahren. Schon im alten Ägypten wurden Kranke mit Farbpasten bestrichen oder in farbige Tücher gewickelt. Im Taoismus werden Elemente, Jahreszeiten, Charaktereigenschaften und die Organe Farben zugeordnet. So ist die Farbtherapie ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Und auch bei uns heilt man Babys, die Gelbsucht haben, mit blauem Licht. Blau senkt zudem den Blutdruck, die Aktivitäten der Gehirnwellen und kann sogar Entzündungen lindern.

Bekannt ist auch die unterschiedliche Wirkung von Farben auf die Psyche: Grün beruhigt und harmonisiert; Rot vermittelt ein Gefühl der Wärme und macht aktiv oder gar aggressiv; Rosa entspannt und neutralisiert Aggressivität; Türkis vermittelt geistige Offenheit; Orange Optimismus und Lebensfreude; Gelb macht Dinge grösser und zieht den Blick an. Diese unterschiedlichen Farbstimmungen macht sich die moderne Farbtherapie (Chromotherapie) zunutze, um psychische Beschwerden zu behandeln.

Wir stehen erst am Anfang der Erforschung der Macht der Farben. Jürg Reinhard schreibt in «Heilung aus dem Kosmos»: «Die Farben sind der Schlüssel zur Welt- und Geisterkenntnis.»

Frostige Verzückung

Sisu heisst der finnische Weg zu mentaler Stärke und Entschlossenheit. Sisu ist trainierbar wie ein Muskel. Die winterliche Natur bietet dafür viele Gelegenheiten.

Text: Lioba Schneemann

Viele Elemente der nordischen Lebensweise steigern das Wohlbefinden, die Gesundheit und das Lebensglück, sagen Wissenschaftler. Ein gutes Beispiel dafür ist Finnland. Hier lebt gemäss dem World Happiness Report der UN das glücklichste Volk der Erde; und hier hat sich auch eine Lebenshaltung entwickelt, die zu mentaler Stärke, Mut und Ausdauer führt. Vielleicht hängt ja beides zusammen, «Sisu», wie die Finnen ihre Haltung nennen, und das Glück.

Sicher tragen auch das soziale Sicherheitsnetz, die politische Stabilität, die Investition in Bildung und die Gesellschaft allgemein, die ausgedehnten Wälder und die vielen Seen zum Glück bei. Jedoch scheint die Lebenshaltung ein wesentlicher Faktor zu sein. Es lohnt sich also, näher hinzuschauen.

Das Unmögliche tun

«Sisu ist eine Haltung, auch in schwierigen Situationen den Mut zu bewahren und auf seine innere Stärke zu vertrauen», erklärt die Autorin Katja Pantzar in ihrem Buch, in dem sie sich mit der finnischen Lebensart befasst. Die gebürtige Kanadierin beschreibt, wie ihr die besondere Kombination der nordischen Lebensweise zu ihrem persönlichen «Sisu» und einem nachhaltigen Lebensglück verhalf. Die einst chronisch überarbeitete Journalistin war jahrelang geplagt von Perfektionismus, Depressionen und Ängsten. In Finnland fand sie eine neue Art des Lebens – dank einer «Sisu»-Mentalität: Man könnte es als eiskalte Entschlossenheit bezeichnen, die dich das Unmögliche tun lässt.

«Sisu ist ein altes finnisches Konzept, das mentale Zähigkeit, Standhaftigkeit und die Fähigkeit beinhaltet, Stress auszuhalten, während man aktiv versucht, scheinbar Unmögliches zu erreichen», erklärt Pantzar. Anfangs hatte sie es als Dickköpfigkeit abgetan, mit Verschrobenheit und Sparsamkeit verwechselt. Jedoch ist die finnische Haltung weit mehr als reiner nordischer Pragmatismus – etwa wenn man auch im Winter mit dem Velo fährt anstatt ins Auto steigt; und es ist weit mehr als Mumm – etwa wenn man bei minus fünfzehn Grad Celsius Lufttemperatur in vier Grad kaltes Wasser hüpft oder sich in 100 Grad heisse Luft setzt. Der grosse finnische Komponist Johan Julius Christian («Jean») Sibelius (1865–1957) hat es so gesagt: «Sisu ist wie ein metaphorischer Schuss in den

«Sisu ist wie ein metaphorischer Schuss in den Arm, der das Individuum dazu befähigt, das Unmögliche zu vollbringen. »
Christian Sibelius, 1865–1957

Arm, der das Individuum dazu befähigt, das Unmögliche zu vollbringen.»

Die Kraft der Krise

Das Wort «Sisu» kann man nicht korrekt übersetzen. Es bedeutet so etwas wie «Inneres» und hat mehr mit unserer Haltung und weniger mit den äusseren Umständen zu tun. Das Wort wird mindestens seit dem 16. Jahrhundert verwendet; man findet es in alten Schriftstücken, um den Charakter von Menschen oder auch das Innere von etwas zu beschreiben. Dass sich in Finnland ein solches Lebenskonzept entwickelt hat, hat offensichtlich auch historische Gründe: Das Land war immer wieder von Fremden besetzt; es herrschten viele Kriege mit vielen Opfern, zudem Hungersnöte; und nicht zuletzt sind die Wetterbedingungen vor allem im Norden des Landes mitunter sehr hart. «Herausforderungen sind gute Gelegenheiten, um weiterzukommen», sagt die «Sisu»-Forscherin Emilia Lathi. Wichtig sei, sich aktiv in Situationen zu begeben, die uns herausfordern, damit wir sehen könnten, wozu wir fähig seien. Unsere Überzeugungen seien wesentlich: «Wenn ich denke, dass ich etwas schaffen oder bewirken kann, wirkt sich das direkt auf mein Handeln aus.» Wesentlich sei es auch, sich auf den Gedanken einzulassen, dass unsere Fähigkeiten nicht festgelegt sind. «Dann können wir wachsen.» Die finnische Psychologin ist davon überzeugt, dass wir unermessliche Energie in uns haben, zu der wir erst Zugang erhalten, wenn wir sie wirklich brauchen. Eine Krise sei darum eine einmalige Gelegenheit, Zugang zu dieser inneren Stärke zu finden.

Eisiges Vergnügen

Finninnen und Finnen suchen solche Herausforderungen, indem sie sich beispielsweise in die Kälte wagen. Die Tausenden Seen Finnlands laden eben auch im geschlagenen Eisloch zum Bade ein! Glaubt man Wissenschaftlern, ist das Winterschwimmen

Tipps fürs Winterschwimmen

❆ Bevor man sich ins eiskalte Wasser begibt, sollte man sich ärzt‑ lich untersuchen lassen. Nur gesunde Personen sollten dies tun.

❆ Ausrüstung: Mütze, Handschuhe und Neoprenschuhe schüt zen die empfindlichs ten Körperstellen.

❆ Nicht ins Wasser sprin gen, sondern sich langsam hineingleiten lassen.

❆ Nie alleine, immer in Begleitung! Nur wenige Sekunden bis Minu‑ ten im Wasser bleiben. Zuvor aufwärmen ist ratsam; danach sofort warme Kleider anzie hen.

❆ Man kann erst kalt du schen, um den Körper an die Kälte zu gewöhnen.

❆ Alkohol ist tabu. Viel warmen Tee trinken.

Buchtipp

Katja Pantzar, «Sisu. Der finnische Weg zu Mut, Ausdauer und innerer Stärke » , Ehrenwirth 2018, ca. Fr. 32.–

ideal, um mehr Widerstandskraft und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Die Vorzüge dieser Kältetherapie auf Leiden wie zum Beispiel Arthritis, Rheuma und gegen Schmerzen hat das Finnische Institut für Arbeitsmedizin erforscht. Die Studien des Mediziners Hannu Rintamäki zeigen auf, dass das Baden im eiskalten Wasser die Blutzirkulation verbessert und dem Immunsystem einen enormen Schub gibt. Nach dem Endorphinrausch, den ein dreissig- bis sechzigsekündiges Bad in wenigen Grad kaltem Wasser bewirkt, stellt sich ein Gefühl der Ruhe ein. Die eisige Kur kurbelt ausserdem die Wohlfühlhormone wie Serotonin, Dopamin und Oxytocin an. Und Schmerzen werden weniger, wenn man sich dem Kälteschock stellt.

Auch Schriftstellerin Katja Pantzar schwört auf das Baden im eiskalten Wasser. Ihr Leben habe sich auch dadurch grundlegend verändert, schreibt sie: «Mit der Zeit stellte sich das Winterschwimmen als Heilmittel gegen die zermürbenden depressiven Phasen heraus.» Kombiniert mit der nordischen Lebensweise half es ihr, eine Art Widerstandskraft und Ausdauer zu finden: «Dieser spezielle Mut unterstützt mich dabei, mein Wohlbefinden wiederzuerlangen und zum ersten Mal mein Leben wirklich in die Hand zu nehmen», schreibt sie.

Der Körper stärkt den Geist

Natürlich ist es ratsam, erst nach ärztlicher Abklärung sowie mit guter Vorbereitung und gemeinsam mit anderen ins kalte Wasser zu steigen (siehe Box links). Alternativ, wenn auch weniger wirkungsvoll, ist kaltes Duschen. Was dabei fehlt, ist die Verbindung zur Natur und zum Wetter. Dieser Kontakt sei, so der finnische Forscher Rintamäki, ein weiterer Aspekt, der heilend wirke. Wer es sanfter mag und sich was Gutes tun will, kann einfach täglich und bei jedem Wetter möglichst ausgedehnte Spaziergänge machen. Frische Luft, Sonnenlicht, Bewegung – eine bessere Art, sich gesund zu halten, gibt es nicht.

Ist nun aber die mentale Zähigkeit die Basis oder bringt körperliches Wohlbefinden erst eine «Sisu»Mentalität hervor? Tatsächlich steht beides in Wechselwirkung – es befruchtet und stärkt sich gegenseitig: Wer ins kalte Wasser steigt, muss mental stark sein, um die Effekte im Körper ertragen zu können – andersherum stärkt ein fitter Körper auch den Geist, das besagt zumindest die Embodiment-Theorie. Embodiment (deutsch: Verkörperung, Inkarnation oder Verleiblichung) ist eine These aus der neueren Kognitionswissenschaft, nach der Bewusstsein einen Körper benötigt, also eine physikalische Interaktion voraussetzt. Die Psyche ist demnach stets in einen Körper eingebettet. Körperlichkeit beeinflusst Einstellungen, Emotionen und Handlungen des Menschen oft auf unterschwellige Weise. Ratsam ist es, auf konstruktive Art und Weise mit seiner mentalen und körperlichen Stärke umzugehen. Es gibt auch ein «Zuviel an Sisu», wie Pantzar schreibt: Dann, wenn man keine Hilfe sucht und sich zu viel zumutet. //

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« Wem seine Gesundheit lieb und teuer ist, biete das Mögliche auf, in reiner Luft seine Zeit zu verbringen.»
Sebastain Kneipp (1821–1897)

Luft

Das Lebenselixier

Mit jedem Ein- und Ausatmen verbinden wir uns mit dem Himmel. Jeder Atemzug ist Spiritus, Lebensgeist. Bleibt uns die Luft weg, sterben wir innert Minuten. Grund genug, uns näher zu befassen mit dem Unsichtbaren, dem Äther, der uns umhüllt und mit dem Odem am Leben hält.

Text: Andreas Walker Illustration: Lina Hodel

Schon der antike griechische Philosoph und Astronom Anaximenes (ca. 585–524 v. Chr.) befasste sich intensiv mit dem Element Luft. In seinem Werk «Über die Natur» betrachtete er die Luft als Urstoff, der unbeschränkt vorhanden ist. Nach seiner Theorie entstanden aus verdichteter Luft das Wasser und die Gesteine und aus verdünnter Luft ging das Feuer hervor. Nach seiner Vorstellung entstanden die Gestirne aus der Erde; sie alle waren flach und breit und trieben auf der Luft dahin. Den Himmel beschrieb Anaximenes als eine über der Erde liegende Halbkugel oder Kristallschale; auf Bahnen, die sich auf dieser Halbkugel befanden, umkreisten die Gestirne die Erde.

Heute wissen wir, dass Luft kein Grundelement, sondern ein Gemisch von Gasen in der Erdatmosphäre ist. Ein grosser Teil der Lebewesen auf unserem Planeten bezieht über die Luft Energie und hält damit den Stoffwechsel und die Körperwärme aufrecht. Das gilt auch für den Menschen. Deshalb ist Luft für uns lebenswichtig: Der Atem hält uns am Leben. Wir können im Extremfall mehrere Tage ohne Nahrung und wenige Tage ohne Wasser auskommen; die Atmung hingegen ist derart lebenswichtig, dass beim Menschen bereits nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff ir reversible Schäden oder sogar der Tod eintreten. Wenn wir aufhören zu atmen, sterben wir – und wenn wir sterben, kommt irgendwann der letzte Atemzug: Wir hauchen unser Leben buchstäblich aus.

Götter und Symbolik

Luft ist im Normalfall unspektakulär und wir bemerken sie gar nicht. Erst wenn uns die Luft ausgeht oder wir ausser Atem kommen, wird uns bewusst, wie wichtig dieses Element für uns ist. Wenn sich Luft bewegt, entstehen Winde und Stürme. Deshalb sahen verschiedene Kulturen im Wind eine Gottheit. Aiolos (deutsch Äolus) war der griechische Gott der Winde. Er war mit Eos, der Göttin der Morgenröte, verheiratet und wurde von Zeus als der Herrscher über die verschiedenen Winde eingesetzt. Zu den Winden gehörten Boreas (Nordwind), Euros (Ostwind), Zephyros (Westwind) und Notos (Südwind). Im alten Indien war Vayu der Gott des Windes, der Luft und des Lebenshauches (Prana) und dessen Personifizierung. Er wurde in Verbindung gebracht mit Gewittern, Wirbelstürmen und Staubstürmen. Im Gegensatz dazu wurde der Gott Indra in Verbindung mit einer Brise oder Fruchtbarkeit bringenden Regenstürmen gebracht. Das Element Luft ist seit jeher ein Synonym für das Flüchtige, Unsichtbare und Ungreifbare. Ebenso wird Luft als Sinnbild mit dem Denken und der Fantasie in Verbindung gebracht und mit Austausch sowie

Kommunikation. In diesem Zusammenhang spricht man oft von «geistigen Höhenflügen». Wenn sich jemand «Luft verschafft», deutet dies auf eine wiedergewonnene Freiheit hin, die mit diesem Element verbunden wird. Die Redewendung «Es liegt etwas in der Luft» spricht meistens eine Vorahnung an.

Das Element Luft verkörpert zwar Leichtigkeit und Flexibilität, doch birgt es auch die Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren. Dies äussert sich z. B. im oberflächlichen Theoretisieren oder in Unverbindlichkeit. Das hat zur Folge, dass selbst gute Ideen nicht umgesetzt und deshalb wertlos sind. Jemand, der das Element Luft im ungesunden Übermass lebt, wird als «Luftikus» bezeichnet. Er gilt als leichtsinnig, unzuverlässig und draufgängerisch.

Heilung mit frischer Luft

Bereits in der Antike war bekannt, dass spezielle klimatische Bedingungen heilend wirken können. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden sogenannte Luftbäder zur körperlichen Abhärtung als geeignetes Mittel empfohlen. Im 19. Jahrhundert propagierten schliesslich gleichzeitig mehrere deutschsprachige Mediziner die Wirksamkeit der Luftkur bei Atemwegserkrankungen und vor allem bei Tuberkulose, wobei vor allem das Höhenklima als besonders heilsam galt. Bis zur Einführung wirksamer Medikamente nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Luftkur die wichtigste Massnahme der Behandlung bei Tuberkulose. Dabei lagen die Patienten mehrere Stunden täglich auf Liegestühlen im Freien oder in offenen Liegehallen. Der Arzt Hermann Brehmer (1826–1889) war in Deutschland der erste, der die bis dahin unheilbare Krankheit Tuberkulose mithilfe der Luftkur als heilbar bezeichnete. Brehmer sowie der zur gleichen Zeit in Davos als Landarzt tätige Alexander Spengler (1827–1901) waren davon überzeugt, dass das Klima in Dörfern, wo es keine Tuberkulosefälle gab, die Tuberkulose auch heilen müsse.

Der deutsche Arzt Alexander Spengler begann 1853 in Davos zu praktizieren und war ein Pionier der Luftkur. Er glaubte, dass die Bewohner der Gegend grundsätzlich nicht an Tuberkulose erkrankten, was er mit dem Hochgebirgsklima erklärte. Er veröffentlichte diese Theorie und 1860 wurden die ersten Kurgäste in einer Davoser Pension aufgenommen, die sich der Liegekur im Freien unterzogen. Spengler gründete 1868 gemeinsam mit dem Holländer Willem Jan Holsboer (1834–1898) die Kuranstalt Spengler-Holsboer. In Davos wurden in den folgenden Jahrzehnten mehrere Lungensanatorien eröffnet und der Ort nannte sich Luftkurort. Schliesslich kamen Patienten aus ganz Europa nach Davos, darunter auch Prominente, wie

Luft –wissenschaftlich betrachtet

Trockene Luft besteht (in Volumenanteilen) aus 78,09 % Stickstoff (N2), 20,95 % Sauerstoff (O 2), 0,93 % Argon (A), 0,04 % Kohlendioxid (CO 2) sowie weiteren Spurengasen und Staub. In der Luft ist immer auch ein Anteil von Wasserdampf enthalten, der sich laufend ändert (im Mittel 0,4 %). Verglichen mit der Grösse der Erde ist die Atmosphärenschicht hauchdünn – und dennoch überlebenswichtig: Ohne Atmosphäre könnten wir nicht atmen und ohne Atmosphäre gäbe es kein Wetter. Das Wort Atmosphäre stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus: atmos = Dampf und sphaira = Kugel. Die Erdatmosphäre enthält mehr als 5000 Billionen Tonnen Luft und rund 13 Billionen Tonnen Wasserdampf.

Die Ur-Atmosphäre der Erde war gänzlich anders als heute. Sie bildete sich vor etwa vier Milliarden Jahren durch Ausgasungen der Erde, die sich noch in einem feurig-flüssigen Zustand befand, sowie durch Gase, die bei gewaltigen Vulkanausbrüchen freigesetzt wurden. Damals bestand die Ur-Atmosphäre wahrscheinlich zu etwa 80 % aus Wasserdampf (H2O), 10 % Kohlendioxid (CO 2), sowie kleineren Mengen aus Methan (CH4), Schwefelwasserstoff (H2 S), Ammoniak (NH3), Kohlenmonoxid (CO), Stickstoff (N2) und anderen Bestandteilen. In dieser Atmosphäre gab es noch keinen Sauerstoff (O 2).

Mit der zunehmenden Abkühlung der Erde, kam es zu globalen Regengüssen, die etwa 40 000 Jahre lang dauerten und die Ur-Ozeane bildeten. In deren Tiefe – vor der tödlichen UV-Strahlung der Sonne geschützt – entwickelten sich Bakterien und einfachste Einzeller.

Der Regen fiel auf die Erdoberfläche und wusch das CO 2 aus dem Boden. Im Ozean verband es sich mit Kalzium und sank auf den Meeresgrund, wo es über lange Zeiträume in Kalkgestein gebunden und damit der Atmosphäre entzogen wurde.

Die ersten Kohlenstoff bindenden Organismen waren die Cyanobakterien, die sich vor ca. 2,7 Milliarden Jahren entwickelten. Einige ihrer Arten sind in der Lage, mit Photosynthese aus Kohlendioxid und Wasser mithilfe von Sonnenlicht Kohlenhydrate zu bilden und dabei Sauerstoff abzuspalten. Durch die zunehmende Sauerstoffkonzentration kam es vor etwa 750 bis 400 Millionen Jahren zur Bildung von Ozon (O3) in höheren Schichten der Atmosphäre, was zu einer Abschirmung der Erdoberfläche von den UV-Strahlen führte und für die Entwicklung des Lebens auf dem Festland eine entscheidende Rolle spielte.

Erst vor etwa 500 Millionen Jahren wurde ein Sauerstoff-Pegel von etwa 12 % erreicht, das entspricht etwa dem heutigen Wert. Durch die Senkung des CO2- und den Anstieg des O2-Gehalts sowie durch die Abschirmung der UV-Strahlung war eine Atmosphäre entstanden, die eine Voraussetzung für die Entwicklung höherer Lebensformen ermöglichte. Es entstanden riesige Wälder, in denen die Dinosaurier und andere Lebensformen existierten. Damals war es 8 °C wärmer als heute und der CO2-Gehalt war deutlich höher, weshalb die Pflanzen viel grösser wurden.

In jüngster Zeit ist in der Erdatmosphäre vor allem ein Anstieg in der Konzentration der sogenannten Treibhausgase, vor allem Kohlendioxid (CO 2), zu verzeichnen, dessen Zunahme zumindest teilweise auf menschliche Aktivitäten zurückgeführt wird.

« Off ʼnes Fenster Tag und Nacht Hat manchem schon viel

Heil gebracht.»

Deutsches Sprichwort

Buchtipp

Patrick McKeown

«Erfolgsfaktor Sauerstoff. Wissenschaftlich belegte Atemtechniken, um die Gesundheit zu verbessern und die sportliche Leistung zu steigern. », riva 2019, ca. Fr. 32.–

der schottische Arzt und Schriftsteller Arthur Conan Doyle (1859–1930) oder der deutsche Schriftsteller Thomas Mann (1875–1955), der mit seinem Roman «Der Zauberberg», der in einem Lungensanatorium in Davos spielt, der Luftkur ein literarisches Denkmal setzte. Allerdings wies der Schweizer Arzt Emil Müller bereits 1875 nach, dass auch Menschen, die dauerhaft in einem Höhenklima leben, an Tuberkulose erkranken und daran auch sterben können, das Klima also nicht «immun» mache.

Erst mit der Entdeckung des Erregers Mycobacterium tuberculosis war die tatsächliche Ursache der Tuberkulose erkannt worden. Sie gelang dem deutschen Mediziner, Mikrobiologen und Hygieniker Robert Koch (1843–1910) und war 1882 ein Meilenstein der Medizingeschichte. Dennoch wurden die Liegekuren im Freien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weiterhin als Tuberkulose-Therapie verordnet und galten als Erfolg versprechend. Danach wurden sie durch andere Behandlungsmethoden abgelöst, unter anderem von der Chemotherapie. Tuberkulose führt noch heute die weltweite Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an. //

Licht ins Dunkle

Vitamin D ist wieder in aller Munde. Im wörtlichen Sinne: Immer mehr Menschen supplementieren das lebensnotwendige «Sonnenhormon». Manche gar hochdosiert. Macht das Sinn oder ist künstliches Vitamin D womöglich gar schädlich?

Text: Andreas Walker

Vitamin D ist für unseren Körper lebenswichtig. Ein Mangel kann vielfältige Störungen erzeugen. Für eine Supplementierung von Vitamin D herrschen jedoch nach wie vor keine eindeutigen Empfehlungen. Aber fangen wir von vorne an.

Genau genommen ist «Vitamin D» gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Denn definitionsgemäss sind Vitamine Substanzen, die der Körper zum Leben benötigt, diese jedoch nicht selber herstellen kann und daher zugeführt werden müssen. Der amerikanische Biochemiker Elmer Verner McCollum (1879–1967) entdeckte mehrere Vitamine und führte 1916 die Bezeichnung der Vitamine mit Grossbuchstaben des Alphabets ein. Die Entdeckung von «Vitamin D» steht im Zusammenhang mit der Suche nach einem Heilmittel für Rachitis, einer Erkrankung des wachsenden Knochens mit gestörter Mineralisation. Im Jahre 1919 konnte nachgewiesen werden, dass die Heilung von Rachitis durch die Bestrahlung mit künstlich erzeugtem UV-Licht möglich ist; zwei Jahre später entdeckte man, dass dies auch durch die Bestrahlung mit normalem Sonnenlicht gilt. McCollum schloss daraus, dass ein weiterer Stoff, unabhängig von den bis dahin bekannten Vitaminen A, B und C, für diese Wirkung verantwortlich war und nannte das vierte gefundene «Vitamin» Vitamin D.

Vitamin D2 und D3

Spricht man von Vitamin D ist in der Regel Vitamin D3 gemeint (Cholecalciferol). Eine weitere Form von Vitamin D ist Ergocalciferol, auch Vitamin D2 genannt. Vitamin D2 ist überwiegend in Pflanzen enthalten, während Vitamin D3 vor allem in tierischen Produkten vorkommt. Für die Vitamin-D-Bildung im Körper kommen beide Varianten infrage. Besonders reich an Vitamin D sind Lebertran und Fettfische (z. B. Kabeljau, Thunfisch, Makrele und Lachs), aber auch in Eiern, Käse, Avocados, Pfifferlingen und anderen Pilzen steckt Vitamin D.

Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Darm sowie deren Einbau in die Knochen; es ist deshalb wichtig für eine gesunde Knochen- und Zahnbildung. Eine Vitamin-D-Unterversorgung führt zu Knochenkrankheiten, ein schwerer Vitamin-D-

Mangel bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zu Osteomalazie (Knochenerweichung). In Amerika und Europa wurden in den 1930er-Jahren mit grossem Erfolg Kuhmilch mit Vitamin D2 angereichert, um die damals grassierende Rachitis-Epidemie zu bekämpfen. Heute werden in den USA und auch in skandinavischen Ländern der Nahrung und den Getränken Vitamin D3 oder D2 zugesetzt, wobei D3 immer mehr bevorzugt wird. Dies wegen seiner günstigeren Aufnahme im menschlichen Körper und einer inzwischen als sicher erscheinenden stärkeren Wirkung als Vitamin D2. Was D3 jedoch definitiv zum Favoriten macht, ist die Tatsache, dass unser Körper mithilfe

Raus an die Sonne, Leute!

Zentral für die Versorgung mit Vitamin D ist die körpereigene Bildung in der Haut, wenn diese der Sonne ausgesetzt ist. «An sonnigen Tagen reicht es bereits, nur die Hände und das Gesicht während circa 20 Minuten im Sommer und 40 Minuten im Herbst der Sonne auszusetzen», empfiehlt das BLV. Die Hautzellen könnten in dieser kurzen Zeit die Tagesdosis an Vitamin D produzieren. Wer sich also öfters im Freien aufhält und dabei auf Sonnenschutz verzichtet (die Mittagssonne meiden), braucht keine Supplementierung – zumindest nicht von Mai bis Oktober. Im Winter kann eine Supplementierung Sinn machen. Am besten bespricht man das mit seinem Hausarzt oder Heilpraktiker.

Die Ernährung – ohne angereicherte Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und hochdosierte Vitaminpräparate – liefert nur einen geringen Beitrag, da die meisten Lebensmittel nur wenig Vitamin D enthalten. Vitamin ­ D ­ reichere Lebensmittel sind u. a. fettreiche Fische (Hering, Lachs), Eigelb sowie gewisse Speisepilze wie Champignons oder Pfifferlinge. Neben den Lebensmitteln, die natürlicherweise Vitamin D enthalten, sind auch mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel (z. B. Milch und Milchprodukte, Margarine, Frühstücksflocken), Nahrungsergänzungsmittel (Multivitaminbrausetabletten usw.) oder hochdosierte VitaminD ­ Präparate, oft in Kombination mit dem Vitamin K2, (Arzneimittel) erhältlich.

«

Ein schönes Sonnenbad schon immer Wunder tat. »

Willi, Freund von Biene Maja

LICHTBADEN | «Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei» wusste schon der Schweizer Arzt, Alchemist, Mystiker und Philosoph Paracelsus (1493–1541). So heilend Vitamin D in der richtigen Dosis ist, so problematisch wird es bei einer Überdosierung, die schliesslich zu Krankheiten führen kann. Auf natürliche Art ist eine Überdosierung von Vitamin D über Lebensmittel und Sonnenlicht kaum möglich. Durch die Einnahme von Vitamin ­ D ­ Präparaten kann Vitamin D jedoch schnell in zu hoher Dosis aufgenommen werden.

Es existieren keine einheitlichen Vorgaben, ab welchen

Vitamin D in Lebensmitteln

Lebensmittel Gehalt Gehalt

Vitamin D µg/100 g IE/100 g

Lebertran (D3) 300 12 000

Aal, geräuchert (D3) 90 3 600

Bückling (D3) 30 1 200

Hering Atlantik (D3) 25 1 000

Aal (D3) 20 800

Lachs (D3) 16 640

Sardinen (D3) 10 400

Austern (D3) 8 320

Avocado (D2) 5 200

Thunfisch (D3) 4,5 180

Makrele (D3) 4 160

Steinpilze (D2) 3 120

Hühnerei (D3) 2,9 116

Champignons (D2) 2 80

Pfifferlinge (D2) 2 80

Rinderleber (D3) 1,7 68

Gouda (D3) 1,3 52

Butter (D3) 1 40

Kalbsleber (D3) 0,3 12

von Sonnenlicht Vitamin D3 selbst über die Haut herstellen kann.

Wie viel braucht der Mensch?

Die meisten Wirbeltiere – so auch der Mensch – decken einen Grossteil ihres Vitamin-D-Bedarfs durch die Sonnenbestrahlung auf ihre Haut. Im Schweizerischen Sommer während der Tagesmitte produziert die Haut eines Erwachsenen, der ein T-Shirt trägt (und damit rund 22 Prozent der Haut exponiert), bereits die empfohlene tägliche Dosis innerhalb von nur zehn bis 15 Minuten (siehe Box auf Seite 20). Im Winter sind jedoch lediglich das Gesicht und die Hände entblösst, was rund 8 Prozent der Körperoberfläche entspricht. Zudem sind die UV-Strahlen der Sonne schwächer. Unter solchen Bedingungen müsste man sich mindestens sechseinhalb Stunden an der Sonne aufhalten, um die empfohlene Dosis von Vitamin D zu erreichen. Das schafft kaum einer. Deshalb schlucken viele Menschen im Winter Vitamin-D-Präparate. Das macht durchaus Sinn, da der Bedarf über das Sonnenlicht und die Nahrung nur schwer gedeckt werden kann. Doch wie gross ist dieser Bedarf überhaupt?

Die Menge von Vitamin D wird entweder in Mikrogramm (μg = ein Tausendstel Milligramm) oder in Internationalen Einheiten (IE) angegeben. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV gilt folgender täglicher Bedarf: für Säuglinge im 1. Lebensjahr 10 μg (400 IE), für Menschen von 2 bis 60 Jahren (inkl. Schwangere und Stillende) 15 μg (600 IE), für Menschen ab 60 Jahren 20 μg (800 IE). Um Ihrem Körper die empfohlene Tagesdosis über die Ernährung zuzuführen, müssten Sie z. B. folgende Lebensmittel wahlweise essen: 70 g Felchen (roh),

360 g Thunfisch (roh), 680 g Thon in Salzwasser (abgetropft), 180 g Lachs (Wild-/Zucht-), 125 g Rollmops (Hering, sauer), 515 g Hühnerei (roh) oder 485 g frische Morcheln oder Steinpilze.

Der Hype um Vitamin D

In den letzten Jahren ist ein eigentlicher Hype zur Supplementierung von Vitamin D entstanden. Ebenso boomen die Labortests zur Ermittlung des persönlichen Vitamin-D-Wertes im Blut. Wurden in Deutschland von den Ärzten 2010 noch eine Million solcher Tests pro Jahr durchgeführt, sind es mittlerweile rund sieben Millionen. In der Schweiz dürfte es eine ähnliche Entwicklung gegeben haben. Es gibt nur ein Problem dabei: Es existieren keine einheitlichen Vorgaben, ab welchen Werten ein Mangel an Vitamin D vorliegt. So wird von einigen Expertengremien ein Mangel bei weniger als 30 Nanogramm pro Milliliter Blut definiert; das Bundesamt für Gesundheit gibt 20, das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) sogar 10 bis 12,5 Nanogramm an. Ja was denn nun?! Nimmt man die Werte des RKI als Massstab, würden nur etwa zwei Prozent der Erwachsenen und vier Prozent der Kinder und Jugendlichen an einen Vitamin-D-Mangel leiden. Vitamin-D-Forscherin Heike Bischoff-Ferrari, Direktorin der Klinik für Geriatrie am Universitätsspital Zürich, hingegen geht davon aus, dass etwa 50 Prozent der Erwachsenen und Kinder einen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Der Grund: «Wir halten uns vorwiegend in geschlossenen Räumen auf. Zudem tragen wir entsprechend den Empfehlungen der Dermatologen eine Sonnenschutzcreme auf. Damit wird die Sonne selbst in den sonnenreichen Monaten zu keiner verlässlichen Vitamin-D-Quelle.» Selbst bei einer ausreichenden körpereigenen Vitamin-D-Produktion im Sommer falle der Vitamin-D-Blutspiegel im Winter deutlich ab, so die Expertin, denn die Halbwertszeit von Vitamin D betrage nur drei bis sechs Wochen. Daher empfiehlt Bischoff-Ferrari Vitamin-D-Supplemente und nutzt diese Quelle seit Jahren selbst.

Des Guten zu viel

Doch es gibt auch kritische Stimmen, die von Vitamin-D-Ergänzungen ganz allgemein abraten: Die Substanz sei «zu einer Modedroge» geworden, sagt etwa Christian Kretschmer vom deutschen Arzneimittelverzeichnis «Gelbe Liste». Die «New York Times» spricht sogar von einer «neuen Religion». Im angesehenen Fachmagazin Lancet zeigten neuseeländische Wissenschaftler der Universität Auckland auf, dass Vitamin D plus Kalzium Hüftbrüche sowie die Gesamtsterblichkeit bei der breiten Bevölkerung höchstens unwesentlich senken kann. Eine allgemeine Vitamin-D-Zugabe sei deshalb nicht zu empfehlen. Auch die vielfach geäusserte Hoffnung, dass Vitamin D Krebs vorbeugen kann, konnte bisher nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Im Gegenteil: Ein schwedisches Forscherteam der Universität Uppsala hat knapp 1200 Männer untersucht und herausge-

Werten ein Mangel an Vitamin D vorliegt.

funden, dass zwar diejenigen mit den geringsten Vitamin-D-Spiegeln im Blut ein um 50 Prozent erhöhtes Krebstodrisiko hatten – doch für diejenigen mit den höchsten Vitamin-D-Werten galt genau das Gleiche. «Aus Studien mit Mäusen ist schon länger bekannt, dass hoch dosiertes Vitamin D das Tumorwachstum und Altern beschleunigen kann», warnt Studienleiter Karl Michaëlsson.

Bekannt ist auch, dass bei Kindern bereits tägliche Mengen von 50 bis 100 μg (2000–4000 IE) nach längerer Zeit Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Erbrechen auslösen können. Und auch für Erwachsene ist eine Hochdosierung (10, 50 oder gar 100 000 IE), wie sie in manchen Kreisen empfohlen wird, problematisch. Denn das Vitamin D ist fettlöslich. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen, wie z. B. Vitamin C, werden fettlösliche Vitamine in Fett, Muskeln und der Leber gespeichert – deshalb ist unser Körper auch in der Lage, sonnenarme Zeiten zu überbrücken. Bei den wasserlöslichen Vitaminen ist die Situation anders: Wenn jemand davon zu viel aufnimmt, wird der Überschuss mit dem Urin sofort wieder ausgeschieden. Deshalb ist eine Überdosierung kaum möglich. Vielmehr muss darauf geachtet werden, dass man sie täglich zu sich nimmt, da der Körper sie nur in kleinsten Mengen speichern kann.

Bei nervösen Unruhezuständen

und Schlaf störungen.

Das fettlösliche Vitamin D hingegen wird nicht sofort ausgeschieden. Deshalb führt eine Überdosis zu einem deutlich erhöhten Pegel im Körper und kann im schlimmsten Fall zu Vergiftungserscheinungen führen, die Herzrhythmusstörungen, Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und in schweren Fällen Nierensteine bis hin zu Nierenversagen verursachen. Megadosen Vitamin D sind aber nicht nur potenziell gesundheitsschädlich, sondern auch unnötig. In der Regel genügt die Einnahme von 800 IE pro Tag, wenn der Körper selbst nicht genug Vitamin D produziert. Als sichere Obergrenze gelten 4000 IE pro Tag für Heranwachsende und Erwachsene. //

Buchtipps

Raimund von Helden «Gesund in sieben Tagen: Erfolge mit der Vitamin-DTherapie», Hygeia-Verlag 2015, ca. Fr. 22.–

Uwe Gröber

«Gesund mit Vitamin D: Wie das Sonnenhormon hilft und schützt», Südwest 2017, ca. Fr. 14.–

Jörg Spitz

«Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen», Gräfe und Unzer 2011, ca. Fr. 13.–

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Die Blaublüter unter den Käsen

An Blauschimmelkäsen scheiden sich die Geister – entweder man liebt sie, oder man kann sie nicht ausstehen. Eine Entdeckungsreise lohnt sich aber auf jeden Fall, zumal die Schweiz in Sachen Schimmelkäse viel Innovatives zu bieten hat.

Text: Monika Neidhart

Im Südwesten von Frankreich, in Roquefort, hütete einst ein Junge seine Schafe. Ob ein hübsches Mädchen oder die fliehenden Schafe ihn veranlassten, sein Käsebrot in die Höhle zu legen und wegzulaufen, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall kam er nach ein paar Tagen zurück zu der Höhle. Sein Essen war verschimmelt. Das Brot warf er angeekelt weg; den Käse aber probierte er – und staunte ob des würzig-salzigen, aromatischen Geschmacks des verschimmelten Käses. Der Roquefort war geboren. Ob die Geschichte wahr oder erfunden ist, ist ungewiss. Wir wissen aber, dass der aus Schafsmilch gewonnene Roquefort um das Jahr 1060 das erste Mal schriftlich in Klosterbüchern erwähnt wurde. Verbrieft ist auch, dass, was in der Geschichte angetönt wird, im Kern wahr ist: Wachsen die Pilze Penicillium roqueforti oder Penicillium gorgonzola auf Brot, werden sie durch das Verarbeiten der Stärke aus dem Getreidekorn für den Menschen giftig. In der Milch aber, wo keine Stärke vorkommt, bilden diese Pilze keine Giftstoffe. Ganz im Gegenteil: Hier unterstützt der Schimmelpilz den Reifeprozess des Käses. Vor allem aber beeinflusst er ganz wesentlich den Geschmack und gibt ihm das charakteristische, bläulich-marmorierte Aussehen.

Geschmackvolle Rohmilch

Milch, egal ob sie von Kühen, Büffeln, Schafen oder Ziegen stammt, ist auch die Basis bei einem Blauschimmelkäse. Willi Schmid, Käser aus Lichtensteig (SG), bezeichnet den Rohstoff für seine Käse gar als «Weisses Gold»: «Ich bin hier im Toggenburg als Bauernbub aufgewachsen, ich kenne die Wiesen und Kräuter, die hier wachsen», erzählt er und betont: «Ich möchte keine langweilige Milch von Tieren, die mit Silage gefüttert wurden.» Um die Geschmackselemente der Milch möglichst optimal zu erhalten, stellt er seine Käse aus Rohmilch her. Diese erwärmt der Käser vor der Lab- , Milchsäurebakterien- und Schimmelpilzzugabe auf lediglich rund 40 Grad. Die Pasteurisation (das Erhitzen auf 75 °C), die bei Käseindustriebetrieben angewendet wird, würde die vielfältigen Aromen und die meisten in der Milch vorkommenden Enzyme abtöten, so Schmid. Der Fünfzigjährige war vor knapp 20 Jahren einer der ersten, der wieder mit Rohmilch Käse herstellte. Essensforscher und Ökonom Dominik Flammer zählt ihn in seinem Buch «Schweizer Käse – Ursprünge, traditionelle Sorten und neue Kreationen» zu den erfolgreichsten Käsekreateuren der Schweiz. 30 verschiedene Käse stellt Schmid mit seiner Frau und wenigen Mitarbeitern her. Drei davon sind Blauschimmelkäse aus drei Milcharten mit unterschiedlichen Schimmelpilzkulturen: Der «Blaue Geiss» ist durch die Ziegenmilch und den Edelschimmel sehr intensiv in der Blaufärbung und im Geschmack;

der «Blaue Büffel» ist dank der fettreichen Büffelmilch sehr cremig und lieblich im Aroma – ideal für Einsteiger in die Welt der Schimmelkäse; und schliesslich der im Aroma ausgewogene «Jersey Blue» aus Milch von Jersey-Rindern. Diese Milch ist fett- und eiweissreicher und hat drei Mal mehr Karotin als herkömmliche Milch, was den «Jersey Blue» gelb macht. «Gerade das Farbspiel zwischen dem gelben Teig und den bläulichen Farben des Schimmels fasziniert mich», sagt Schmid, der mit dieser Käsespezialität schon zwei Mal den Titel: «World’s Best Jersey Cheese» gewonnen hat. «Die ersten Momente des Arbeitsalltags gehören dem ‹Jersey Blue›», erklärt Schmid. «Mit frischem Arbeitsgewand, ohne Kontakt mit anderen Personen oder Käsen, schaue ich als Erstes zu ihnen. Eine Infektion mit anderen Mikroorganismen wäre in den ersten paar Tagen fatal.»

Schimmelpilze brauchen Luft

Der Besucher sieht die noch jungen gugelhopfförmigen, rund zwei Kilogramm schweren Käse auf einem Metallgestell im 12 Grad kühlen Keller durch ein Fenster. Kein anderer Käse liegt dort. Da und dort wachsen blaue Flächen zwischen der gelben Grundfärbung. In diesem Stadium erinnert er geschmacklich eher noch an einen Feta. Risse zeichnen sich an der Rundung ab. «Damit sich der Schimmelpilz vermehren kann, braucht er Luft», erklärt der Käser die Bedeutung der Risse. Allerdings wählt Schmid nicht die herkömmliche Art des Pikierens, bei dem dicke Edelstahlnadeln Luftlöcher in den Käsebruch stechen. Die dadurch entstehende regelmässige Infizierung mit dem Blauschimmel sei ihm zu langweilig. Die ersten Schritte des Käsens hingegen sind auch bei seinem «Jersey Blue» die gängigen: Nach dem Gerinnen der Milch im Kessi, das 600 Liter fasst, schneidet Schmid die gallertartige Masse mit der Käseharfe. Zugedeckt lässt er den Bruch einige Stunden in der Abtropfwanne in der Käserei stehen. Dann kommt sein Verfahren zum Zug: Mit den Fingern knetet er den Bruch durch und füllt ihn dann in Plastikformen ab. «So sind im Bruch genügend Luftlöcher eingeschlossen, die dem Schimmelpilz den nötigen Sauerstoff geben», erläutert Schmid. Am nächsten Tag reibt er die neuen Käse mit Trockensalz ein und stellt sie ins Kühllager. Nach rund zehn Tagen kommt der Jersey Blue in ein Lager, wo er bei drei Grad und während rund zwei Monaten sein Aroma entwickeln kann.

Essensforscher Dominik Flammer ist begeistert von der hiesigen Szene: «Solange die Käseunion den Markt kontrollierte, war keine Innovation möglich. Nun aber sind die

Wie gesund ist Schimmelkäse?

Sybille Binder, Leiterin des Instituts für integrative Naturheilkunde NHK in Zürich, stuft Schimmelpilzkäse als nicht besondere gesundheitsförderlich, aber als eine interessante Abwechslung ein. «Blauschimmelkäse sind für viele Menschen eher schwer verdaulich. Bei einem schwachen Immunsystem und einer starken Entgleisung des Säure-Basen-Haushalts belasten sie den Stoffwechsel», sagt sie. Ob Schimmelpilzkäse einen positiven Einfluss auf die Diversität des Mikrobioms haben, wisse man noch nicht. Es sei aber durchaus denkbar, dass Schimmelkäse eine bessere Auswirkung auf unsere Darmbakterien hätten als andere Käsesorten. «Denn je höher die Diversität an Bakterien im Darm, desto gesünder sind wir.»

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 Samstag, 18. Januar 2020

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La Gomera/Kanaren

Das abgeschiedene ökologische Paradies für Familien, Seminare und Individual-Urlauber Hotel Finca El Cabrito, Tel. +34 922 145 005, www.elcabrito.es, info@elcabrito.es

Dozentin: Bodhi Mardones, Ayurveda Therapeutin, Therapeutin mit über 20 Jahre Praxiserfahrung

Der Kurs vermittelt einen Überblick über die ayurvedischen Lehren und dient als Fundament für alle ayurveda Massagekurse in diesem Programm. Grundlagen der ayurvedischen Ernährung. Einführung in die Konstitutionsbestimmung. Gesundheitserhaltende Massnahmen. Vastu Shastra - gesunde Raumgestaltung.

 Mittwoch, 22. Januar 2020

Aus Liebe zur Natur

Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können. Bitte helfen Sie uns auch. www.szb.ch Spenden: PK 90-1170-7

Dozentin: Pascale Barmet, Naturärztin Chinesische Medizin, Dipl. Ernährungsberaterin HF

Kalzium und Vitamin D unterstützen unseren Knochenbau und beugen Osteoporose vor. Wie viel Kalzium braucht es wirklich? Wie steht es mit den Milchprodukten? Helfen Fischölkapseln bei Rheumaerkrankungen? Diese und weitere interessante Fragen werden in diesem Seminar beantwortet. Viele einfache Alltagstipps

 Donnerstag, 30. Januar 2020

Bestellen Sie unseren Testamentsratgeber «Heute schon an morgen denken» oder rufen Sie mich an.

Pro Natura, Nathalie Schaufelberger, Dornacherstrasse 192, 4053 Basel Tel. 061 317 92 26 nathalie.schaufelberger@pronatura.ch support.pronatura.ch/legate

Schweizer führend in der Rohmilch-Käseherstellung. Die bekannten Blauschimmelkäse Roquefort, Gorgonzola, Stilton oder Danablu hingegen sind durch die pasteurisierte Milch und die industrielle Verarbeitung arm an Aromen geworden.» Besonders angetan haben es ihm auch die Blauschimmelkäse von Georg Hofstetter, der in Ruswil (LU) Biomilch von Ziegen, Schafen und Büffeln verarbeitet. Mit dem «Bio Blaui Gibä» gewann Hofstetter an den 11. Swiss Cheese Awards in Luzern Ende September 2018 in der Kategorie Blauschimmelkäse.

Vielseitig verwendbar

Trotz der Vielfalt und Innovationen – die Schweizer bleiben zurückhaltend gegenüber Blauschimmelkäsen. Gemäss Switzerland Cheese Marketing AG assen die Schweizer letztes Jahr pro Kopf gerade mal 60 Gramm davon. Und wenn, dann vor allem importierten Schimmelkäse: 488 Tonnen Importkäse stehen der einheimischen Produktion von 14 Tonnen gegenüber. Dabei ist der Blauschimmelkäse, dessen Rinde im Normalfall gegessen werden kann, in der Küche vielseitig einsetzbar. Und auf Käseplatten darf er ohnehin nicht fehlen; idealerweise sollte man ihn mit einem separaten Messer schneiden. Willi Schmid streicht Blauschimmelkäse am liebsten auf ein gutes Brot. «Einfach köstlich!» Und auch Dominik Flammer kommt ins Schwärmen: «Das pilzige, nussige und unverkennbare Aroma von Blauschimmelkäsen passt genauso zu Süsswein wie zu Fruchtsäften. Und sie können kalt oder warm gegessen werden.» Je nach Reifegrad und Milchherkunft lassen sie sich zum Beispiel kombinieren mit Spinat, Mangold, Randen, Kartoffeln et cetera. Oder man legt ein Stück Blauschimmelkäse auf eine Polenta. Geschmacklich und farblich interessant ist ein Schichtsalat aus geraffelten Rüebli und Käsewürfeln, ergänzt mit Datteln. Ein Cordon Zola wiederum überzeugt durch die Würze. Wer mit Blauschimmelkäse etwas überbacken möchte, legt den Käse am besten zuvor ins Tiefgefrierfach. So lässt sich der cremige Käse gut reiben.

Für die Aufbewahrung wickelt man Blauschimmelkäse einzeln in Käsepapier ein und bewahrt ihn im Kühlschrank auf. Damit er sein volles Aroma entwickeln kann, sollte er mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank genommen werden. //

Veredelt oder verschimmelt?

Schimmelpilze können Nahrungsmittel veredeln, aber auch verderben. Für die Herstellung von Salami, Weiss- und Blauschimmelkäse oder von Rotschmierkäse werden Schimmelpilzarten bewusst gezüchtet. Sie wirken konservierend und als Geschmacksverstärker. Der Genuss steht im Vordergrund; einen Gesundheitswert haben sie gemäss aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht.

Schimmelpilzarten hingegen, die ungewollt auf Brot, Obst, Konfitüre, Nüssen oder Milchprodukten wachsen, können gesundheitliche Probleme bis hin zur Lebensmittelvergiftung verursachen. Vor allem die Aflatoxine gelten auch als kanzerogen. Schimmelpilze vermehren sich durch Sporen und werden über die Luft verbreitet. Am häufigsten kommen sie in Nüssen, Trockenfeigen und Gewürzen vor, aber auch bei Reibkäse, Kompott und Gemüse. All diese Lebensmittel sollten bei Schimmelpilzbefall weggeworfen werden. Bei Konfitüren reicht es aus, wenn man den Schimmel inklusiver einer dicken Konfischicht entfernt. Dies gilt aber nur für zuckerreiche Konfitüren (mit über 60 % Zuckeranteil). In den Abfall hingegen gehören verschimmelte Konfitüren mit weniger Zucker oder Süssstoffen.

Der clevere Konsumtipp

Es ist Chöhlizyt

Blumenkohl ist ein typisches Wintergemüse, das von Oktober bis April Saison hat. Er lässt sich kochen, braten, grillen und kann auch roh gegessen werden. Blumenkohl einkaufen: Achten Sie beim Einkauf darauf, dass der Blumenkohl knackige grüne Blätter hat und cremefarben bis weiss ist. Hat er bereits welke Blätter und braune Stellen, ist er schon älter und sollte liegen gelassen werden. Blumenkohl richtig lagern: Blumenkohl lässt sich problemlos für einige Tage im Kühlschrank lagern. Entfernen Sie dazu die grünen Blätter und legen Sie ihn ins Gemüsefach. Er lässt sich übrigens auch einfrieren. Schneiden Sie ihn dazu am besten in kleine Röschen, blanchieren Sie diese und füllen Sie sie in einen Gefrierbeutel. Durch das Einfrieren verliert der Blumenkohl zwar seine knackige Konsistenz, aber für alle Gerichte, in denen der Blumenkohl gegart wird, macht das kaum einen Unterschied.

Blumenkohl richtig zubereiten: Entfernen Sie vor der Zubereitung die Blätter des Blumenkohls. Wenn Sie ihn als Ganzes kochen, muss er erst unter fliessendem Wasser gewaschen werden, da sich zwischen den Röschen viel Erde und das eine oder andere Insekt verstecken kann. Einfacher ist es, wenn Sie den Blumenkohl mit einem Messer in viele kleine Röschen zerteilen und ihn erst dann gründlich waschen. Schneiden Sie zuerst den Strunk am unteren Ende des Kohls ab und vierteln Sie ihn anschliessend. Jetzt lassen sich die einzelnen Röschen leicht vom Strunk abschneiden. Der Strunk selber kann gewürfelt oder in Scheiben geschnitten ebenfalls mitgekocht werden.

Tipp: Geben Sie beim Kochen ein paar Spritzer Zitronensaft oder Milch ins Wasser. So behält der Blumenkohl seine weisse Farbe. kel www.clever-konsumieren.ch

URDINKEL-BAUMNUSSGORGONZOLA-BRÖTCHEN

für ca. 12 Stück

Backpapier für das Blech

Brühstück (Vorstufe der Teigzubereitung)

1,7 dl Wasser

130 g UrDinkel-Halbweissmehl mit 20 % Schrot

Teig

500 g UrDinkel-Halbweissmehl mit 20 % Schrot

1 ½ TL Salz

20 g Hefe, zerbröckelt

2,75 dl Milch

50 g Gorgonzola, in Stücken

1 EL Weisswein oder alkoholfreier Apfelwein

100 g Baumnüsse, grob gehackt

12 Würfel Gorgonzola, ca. 200 g

Mehl zum Bestreuen

Zubereitung

1. Brühstück: Wasser aufkochen, siedend heiss unter Rühren zum Mehl geben, weiterrühren, bis die Masse glatt und kompakt ist. Brühstück auskühlen lassen. Über Nacht zugedeckt in den Kühlschrank stellen.

2. Teig: Mehl und Salz mischen, eine Mulde formen. Hefe in Wasser auflösen, in die Mulde giessen. Brühstück dazu zupfen, kurz mischen. Gorgonzola und Wein beifügen, kurz zu einem glatten, feuchten Teig kneten. Baumnüsse kurz daruntermischen, Teig zugedeckt bei Raumtemperatur ums Doppelte aufgehen lassen.

3. Teig kurz aufziehen, nochmals zugedeckt 20–30 Minuten aufgehen lassen.

4. Den Teig in 12 Stücke teilen, zu Kugeln formen und dabei einen Würfel Gorgonzola einpacken, auf das mit Backpapier belegte Blech legen, mit wenig Mehl bestäuben, kurz aufgehen lassen.

Backen: Brötchen in den auf 230 °C vorgeheizten Ofen schieben, Temperatur auf 190 °C reduzieren und 20–25 Minuten backen, herausnehmen, auf einem Gitter abkühlen lassen. Brötchen lauwarm oder ausgekühlt geniessen.

Schimmelschmaus

Deftige Speisen mit ordentlich Schimmelkäse schmecken unvergleichlich. Wer sich zuerst herantasten will, nimmt einfach weniger der mit Edelschimmel aufgewerteten Käse. Mit diesen beiden Rezepten gelingt das ganz einfach.

rezepte

Die Rezepte sind aus dem «UrDinkel-Kochbuch», erhältlich auf www.urdinkel.ch oder Telefon 034 409 37 38

RANDENQUICHE

für 8 Stück

Zubereitung: ca. 45 Minuten

Kühl stellen: ca. 1 Stunde

1 ovales Blech 18 × 32 cm

Geriebener Teig

200 g UrDinkel-Ruch oder UrDinkel-Vollkornmehl

50 g Buchweizenmehl oder UrDinkel-Vollkornmehl

½ TL Salz

50 g Butterstückchen, kalt

50 g Schweinefett oder Butter

2 EL Senf ca. ½ dl Wasser

1 EL Essig

Belag

150 g kleinblättriger Spinat, gehackt

2 EL gehackter Majoran

50 g Gruyère, gerieben

500 g gekochte Randen

Guss

3 Eier, 2 dl Milch

2 EL UrDinkel-Weissmehl

1 TL Koriander, gemahlen

Salz und Pfeffer

100 g Ziegen-Weissschimmelkäse

Majoran, Thymian, Piment d’Espelette

Zubereitung

1. Teig: Mehl und Salz mischen, mit Butter und Schweinefett krümelig reiben. Senf, Wasser und Essig beifügen, zu einem Teig zusammenfügen, nicht kneten. In Klarsichtfolie einwickeln und 30–60 Minuten kühl stellen.

2. Teig 3 mm dick ausrollen, in das mit Butter eingefettete Blech legen. Nach Belieben den Teigrand modellieren. Teigboden mit einer Gabel einstechen.

3. Belag: Spinat, Majoran und Gruyère mischen, auf dem Teigboden verteilen. Randen schälen und in Scheiben schneiden und darauflegen.

4. Guss: Alle Zutaten verrühren und darübergiessen.

5. Randenquiche in der unteren Hälfte in den auf 200 °C vorgeheizten Ofen schieben und 35–40 Minuten backen. 3–5 Minuten vor Ende der Backzeit mit in Scheiben geschnittenem Ziegenkäse belegen. Mit Kräutern und Piment d’Espelette garnieren.

2020 – Blaue Donau und Donaudelta mit der Excellence Baroness

Schweizer Qualität an Bord Liebe Flussreisen-Freunde

Als Schweizer Privatreederei liegt uns die Zufriedenheit unserer Gäste an jedem einzelnen Reisetag am Herzen. Wir wollen Sie begeistern, wollen Ihnen das Beste an den Ufern der faszinierendsten Flüsse zeigen.

Excellence – Schweizer Qualität an Bord. Wie kein anderes Flussreise­Produkt bringen wir unser Angebot mit den Wünschen unserer Reisegäste in Einklang. Weil wir unsere Schif­

fe selbst konzipieren, bauen und betreiben. Gelebte Schweizer Qualität an Bord unserer neun kleinen Schweizer Grandhotels – dafür setzen wir uns beständig ein. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund unserer Firmentradition, die bis ins Jahr 1892 zurückreicht.

Vorne in Qualität, Vielfalt und Preis – mit einer grossen Palette an überzeugenden Reiseideen zu einem verlässlich attraktiven Preis und höchsten Qualitätsstandards. Und nicht zuletzt: mit einer fantastischen Küche. Das ist, was Sie von uns erwarten dürfen. Es ist uns eine Freude, Sie mit der herzlichen Gastfreundschaft von Excellence durch Europa zu geleiten. Ihr

Ihr Reiseprogramm Donau (8 Tage)

Tag 1 Schweiz > Passau. Busanreise nach Passau. Um 17:30 Uhr legt die Excellence Baroness ab.

Tag 2 Melk > Wien. Morgens erreichen Sie Melk. Sie besichtigen das Benediktinerstift* auf einem steilen Bergrücken hoch über der Donau. Abends Ankunft in Wien. Fahrt zum Heurigen (Fr. 39) oder Klassisches Konzert (Fr. 80)

Tag 3 Wien. Servus in Wien! Entdecken Sie Wien auf einer Stadtrundfahrt* inklusive Besuches in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus. Nachmittags Ausflug ins Burgenland mit Weindegustation und Rundgang in Rust am Neusiedlersee (Fr. 48).

Tag 4 Budapest. Vormittags Ankunft in Budapest, der «Königin der Donau». Ausflug* in die idyllische Landschaft auf eine typisch ungarische Czarda. Am Abend Folkloreprogramm mit ungarischen Spezialitäten (Fr. 65).

Tag 5 Budapest > Esztergom. Das malerische Budapest ist eine Stadt voller Lebensfreude. Vormittags Rundfahrt*. Am Nachmittag Ausflug zum Donauknie (Fr. 43). Busfahrt nach Esztergom. Besuch der Basilika von Esztergom.

Tag 6 Bratislava. Altstadtführung* in Bratislava inkl. Bierprobe. Nach dem Mittag Ausflug zum Nationalpark Donauauen (Fr. 38). Sie erleben eine Führung durch das Nationalparkzentrum mit anschliessendem Spaziergang durch die Donauauen.

Tag 7 Dürnstein. Dürnstein liegt inmitten von Weinbergen der Wachau. Rundgang* im Städtchen. Nachmittags Ausflug zur Burgruine Aggstein sowie zum Servitenstift Schönbühel (Fr. 40) oder fahren Sie mit dem Velo der Donau entlang durch die Wachau (Fr. 60). Weiterfahrt der Excellence Baroness Richtung Passau.

Tag 8 Passau > Schweiz. Am Morgen erreichen Sie Passau. Nach dem Frühstück Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.

Reisedaten 2020 Donau (8 Tage)

24.05.–02.05.,* 02.05.–09.05., 09.05.–16.05., 16.05.–23.05., 23.05.–30.05., 30.05.–06.06., 06.06.–13.06.,* 28.08.–04.09.,* 04.09.–11.09., 11.09.–18.09.,* 18.09.–25.09. *Ein ­ bezw. Ausschiffung in Grein Donaudelta (10 Tage)

Route 1 Tulcea–Wien: 16.04.–25.04.,* 22.06.–01.07., 19.08.–28.08.*

Route 2 Wien–Tulcea: 07.04–.16.04., 13.06.–22.06.,* 10.08.–19.08. *Ein ­ bezw. Ausschiffung in Weissenkirchen

Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis Donau (8 Tage)

2­Bett Kabine Hauptdeck 1995.– 1495.–2­Bett, frz. Balkon, Mitteldeck 2530.– 1895.–2­Bett, frz. Balkon, Oberdeck 2925.– 2195.–Junior Suite, frz. Balkon, Oberdeck 3410.– 2555.–Donaudelta (10 Tage)

2­Bett Kabine Hauptdeck 2895.– 1995.–2­Bett, frz. Balkon, Mitteldeck 3995.– 2995.–2­Bett, frz. Balkon, Oberdeck 4795.– 3595.–Junior Suite, frz. Balkon, Oberdeck 6130.– 4595.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit

Reduktionen Donau/Donaudelta

• Kabinen hinten –100.–Zuschläge Donau (8 Tage)

Ihr Reiseprogramm Donaudelta (10 Tage)

Route 1 Tulcea–Wien

Tag 1 Schweiz > Tulcea. Flug nach Constanta. Geniessen Sie bereits nach Ankunft einen ersten Ausflug in die Welt des Donaudeltas. Transfer zur Excellence Baroness in Tulcea.

Tag 2 Tulcea > St. Georgs-Kanal/Donaudelta. Am Morgen passiert die Excellence Baroness den Stromkilometer Null. Der St. Georgs­Kanal ist der längste, windungsreichste und einer der schönsten Mündungsarme im Donaudelta. Nachmittags Bootsfahrt* mit kleinen Ausflugsbooten im Delta.

Tag 3 Giurgiu > (Bukarest). Ganztagesausflug nach Bukarest*. Stadtrundfahrt und Mittagessen in typischem Restaurant.

Tag 4 Vidin > (Belogradschik). Sie besuchen Belogradschik* mit der byzantinischen Festung aus dem 6. Jh.

Tag 5 Passage Eisernes Tor. Tag an Bord. Die Excellence Baroness passiert das Eiserne Tor – ein Höhepunkt. In einmaliger Naturlandschaft ragen steile Gebirgszüge auf. Der Schriftsteller Catalin Florescu gibt einen Einblick in Geschichte und Kultur Rumäniens.

Tag 6 Belgrad. Vormittags Rundfahrt* durch die dynamisch­junge Hauptstadt Serbiens. Nachmittags Ausflug nach Novi Sad (Fr. 43).

Tag 7 Mohacs > (Pecs). Ausflug nach Pecs* am Fuss des Mecsek­Gebirges.

Tag 8 Budapest. Begegnen Sie Budapests prachtvollen Bauten auf einer Stadtrundfahrt* inkl. kurzem Orgelkonzert.

Tag 9 Wien. Servus in Wien! Entdecken Sie die charmante Stadt auf einer Rundfahrt*.

Tag 10 Wien > Schweiz. Nach dem Frühstück folgt die Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.

Route 2 Wien–Tulcea

Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage.

* Ausflugspaket

Das Ausflugspaket kann nur im Voraus gebucht werden. Sie sparen mindestens 20%: Buchung einzelner Ausflüge an Bord

Die Excellence Baroness verfügt über 71 Aussenkabinen und 4 Junior Suiten mit Dusche/WC, Sat.­TV, Safe, Föhn, Haustelefon, individuell regulierbare Klimaanlage, Heizung und Stromanschluss (220 V). Entrée mit Lobby und Rezeption. Zwei Restaurants: Panorama­Restaurant und À­la­carte. Kleiner Fitnessraum mit Sauna, Panorama­Lounge mit Bar, Sonnendeck mit Whirlpool.

• Alleinbenützung Kabine Hauptdeck 0.–

• Alleinbenützung Kabine MD/OD 795.–

• Königsklasse Luxusbus 255.–Zuschläge Donaudelta (10 Tage)

• Reisen Wien­Tulcea 155.–

• Alleinbenützung Kabine Hauptdeck 0.–

• Alleinbenützung Kabine MD/OD 1155.–

• Königsklasse Luxusbus 335.–Wählen Sie Ihre Ausflüge

• Ausflugspaket Donau, 6 Ausflüge 205.–

• Ausflugspaket Donaudelta, 7 Ausflüge 261.–Unsere Leistungen

• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord

• An/­ Rückreise im Komfort Reisebus

• Mittelthurgau Fluss­Plus: Busbegleitung während

• der ganzen Reise

• Free WiFi an Bord

• Flug mit Edelweiss Zürich­Constanta oder v.v. bei den Donaudelta­Reisen

• Mittelthurgau Reiseleitung Nicht inbegriffen

• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.–(entfällt bei Buchung über www.mittelthurgau.ch)

• Kombinierte Annullations­ und Extrarückreiseversicherung auf Anfrage

Abfahrtsorte

Burgdorf •, Basel SBB, Pratteln Aquabasilea •, Aarau SBB Baden­Rütihof •, Zürich­Flughafen, Reiseterminal • Winterthur Wiesendangen SBB, Wil •

Donau (8 Tage)
Donaudelta

sabine hurni*

über Hektik und Ruhe...

«In der Ruhe liegt die Kraft» ist wohl eine der populärsten Redewendungen überhaupt. Ursprünge dieser Aussage finden sich in uralten fernöst lichen Weisheitslehren – und doch ist der Spruch so aktuell wie nie: Ruhe ist zum Luxusgut geworden. Wo findet man denn heutzutage noch absolute Ruhe? Vielleicht in einer Kirche oder in der Bibliothek; um vier Uhr morgens, wenn alles schläft; oder während peinlichen Momenten des betretenen Schweigens.

Abwesenheit von Lärm ist aber nur ein Aspekt des Begriffs Ruhe. Ruhe ist auch Bewegungslosigkeit sowie erholsame Untätigkeit. Als letzte Ruhe bezeichnet man den Tod. Indem wir Ruhe bewahren, üben wir uns in Gelassenheit und einen Zustand von friedlicher Ruhe erleben wir im traumlosen Schlaf. Der Zustand der Ruhe ist sozusagen ein Zustand zwischen Aktivität und Gleichgültigkeit, Eifer und Hektik, Enthusiasmus und Apathie. Es ist oft schwierig, im Alltag zur Ruhe zu kommen. Aktivismus, Beunruhigung, Sorgen, Gedanken, Anspannung und Ungeduld prägen unser Leben und hindern uns daran, still zu werden. Selbst am Feierabend und in der Nacht bleibt der Puls hoch; der Atem geht schnell und Körper und Geist sind derart aktiviert, dass an Schlafen nicht zu denken ist.

Im Ayurveda zählt dieser Zustand zu Vata, der Energie des Windes und des Raumes. Bildschirmarbeit, Reisen, ständiges Unterbrochenwerden, Ablenkungen, Schlafmangel und viel Reden erhöhen die Windenergie. Der Zustand der Ruhe hingegen gehört zu Kapha, der Energie der Erde und des Wassers. Zum Glück sorgen viele vorweihnächtliche Gaumenfreuden für eine Zunahme von Kapha: Würzige Spezialitäten wie Lebkuchen, Glühwein und Chai, schwere Käsegerichte oder über dem

Feuer geröstete Marroni zählen dazu. Alles was warm, süss, feucht, fettig und schwer ist, erhöht die Kapha-Energie und wirkt deshalb eher erdend. Das muss nicht zwingend ein süsses Gebäck sein. Kürbis, Süsskartoffeln, Nüsse oder Pastinaken schmecken ebenfalls süsslich und sorgen im Körper für Ruheenergie. Genauso wie ein warmes Fussbad, eine Ölmassage und in strikter Regelmässigkeit durchgeführte Alltagsrituale, zum Beispiel fixe Arbeits-, Schlafens- und Essenszeiten.

Im Strudel der Hektik kommt die Ruhe zwar oft viel zu kurz. Wer sich jedoch für die Ruhe entscheidet, merkt bald, dass es gar nicht so schwierig ist, sie im Alltag zu kultivieren. Was es jedoch braucht, ist ein klares Ja zu diesem Entscheid. Ein Ja zur Ruhe. Ein Ja zum Durchatmen. Ein Ja zu sich selbst. Nicht für den Rest des Lebens. Nur für einen kurzen Moment, einen Tag oder eine Woche. Das geht ungefähr so:

1.

Treffen Sie heute den Entschluss, während den nächsten sieben Tagen die Ruhe in sich gedeihen zu lassen. Freuen Sie sich darauf, in einer Woche ein ruhigerer Mensch zu sein.

2.

Nehmen Sie sich vor, jeden Tag eine Handlung auszuführen, die für Sie mit Ruhe verbunden ist. Vielleicht auch etwas, das Sie sonst nicht tun würden. Vielleicht schweigen Sie einen Nachmittag lang oder chanten Sie ein Mantra.

3. Wenn Sie morgens aufwachen, sagen Sie sich: «Ich entwickle Ruhe» oder «Ruhe breitet sich in mir aus» oder «ich werde von Tag zu Tag ruhiger». Solche positiven Sätze nennt man Affir mationen.

4. Wiederholen Sie Ihre persönliche Affirmation jeden Tag mehrmals.

In der Vorweihnachtszeit, die schon bald beginnt, gibt es unzählige besinnliche Möglichkeiten, um Ruhe zu finden. Das hiesse aber, den Blick abzuwenden von all den lockenden Lichtern der Weihnachtsmärkte und einlullenden, mit Weihnachtsliedern dauerbeschallten Kaufhäusern. Es hiesse auch, nicht jeden Gang des tollen Weihnachtsessens zu fotografieren und mit seinen virtuellen Freunden zu teilen, sondern das Handy wegzulegen und den Moment mit allen Sinnen zu geniessen. Vielleicht heisst es auch, statt Facebook-Posts zu liken, einem lieben Menschen mal wieder eine analoge Karte zu schicken oder einer fremden Person ein herzliches Kompliment zu machen.

Im digitalen Zeitalter ist die innere Unruhe weit verbreitet. Eltern von Teenagern können ein Lied davon singen, wie stark Smartphones den Alltag von Jugendlichen prägen. Die Erwachsenen sind aber genauso wenig davor gefeit, zu digitalen Knechten zu werden. Die meisten (a-) sozialen Medien halten uns davon ab, in Ruhe mit jemandem zusammenzusitzen und vertiefte Gespräche zu führen. Jedes Klingeln, Surren, Pfeifen und Pupen des Handys setzt das Gehirn in eine Art Alarmbereitschaft, die weit weg vom Zustand der Ruhe ist. Wenn Sie sich also für die Ruhe entscheiden, dann stellen Sie um Himmels willen ihr Handy ab! Legen Sie es im Flugmodus in einen anderen Raum. Denn sonst ist die Verlockung gross, doch immer wieder aufs Display zu schielen. Es ist beängstigend, wie schnell wir uns durch das Tablet und das Smartphone ablenken lassen, wie oft wir Gespräche unterbrechen, um angekommene Kurznachrichten zu checken. In freien Minuten lesen oder schreiben wir Nachrichten, scrollen durch Facebook, tweeten, tindern, gamen. Kurz – das kleine Spielzeug ist zum idealen Begleiter geworden, um «langweilige» Wartezeiten zu überbrücken.

# FOODPORN | Nein, Sie müssen das Essen nicht fotografieren und zwanghaft mit virtuellen Freunden teilen. Das sich Vergleichen verursacht nur Stress. Besser widmen Sie sich in aller Ruhe mit allen Sinnen dem gemeinsamen Mahl.

Dabei wäre Langweile wichtig, um Ruhe in den Kopf zu bringen. Wer sich langweilt, schafft Platz für Neues, weil die Gedanken durch Hirnwindungen wandern, die sie sonst nie betreten würden. Auch scheinbar stumpfsinnige Tätigkeiten wie das Zählen aller roten Autos auf der Strasse, der Astlöcher im Parkett oder aller Kommas in einem Text reduziert die Hirnaktivität – ähnlich wie es das Meditieren tut. Nach einer Meditation ist das Hirn wieder wesentlich leistungsfähiger, als wenn es sich nicht gelangweilt oder gar angestrengt hätte. Um sich per sofort Zeit und Ruhe zu verschaffen, gibt es deshalb nur dies: Fixe Zeiten festlegen, wann man das Smartphone benutzt und, vor allem zu Hause, Smartphone-freie Zonen einrichten, etwa das Schlafzimmer. Das sind gute Voraussetzungen, um zur Ruhe zu kommen. So gewinnt man nicht nur Ruhe, sondern auch Zeit, die man für andere Dinge nutzen kann. Die Beziehung und Freundschaften pflegen zum Beispiel, Zeit mit den Kindern verbringen oder das Haus wieder mal entrümpeln. Und das in aller Ruhe. //

Buchtipp:

Astrid Göpfrich «Herr Fliegenbein und die Suche nach der Stille», Pendo 2019, ca. Fr. 21.90

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

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Gesundheitstipp ]

offeriert von Padma AG

Padma Aciben schafft ein ausgeglichenes Magenklima

Stress, psychische Belastung, Hektik beim Essen, Alkohol, Koffein und Nikotin stören das Magenklima. Ausserdem belasten saure und süsse Speisen, Fertiggerichte sowie üppiges Essen die Funktion der Verdauungsenzyme und die Nahrung kann nicht richtig zersetzt werden.

Fettige, saure und rohe Nahrungsmittel, aber auch Genussmittel führen zudem zur Entstehung von überschüssigem Magensaft.

Gelangt der Magensaft in die Speiseröhre, verursacht dies ein brennendes Gefühl, das besonders häufig beim Liegen, Bücken oder Heben sowie nach dem Essen belastender Nahrungsmittel auftritt.

PADMA ACIBEN basiert auf der tibetischen Rezeptur «Cong zhi 6», die neutralisierende Eigenschaften hat und das gestörte Magenklima wieder ins Gleichgewicht bringt.

Die Pflanzen und Mineralien werden traditionell so zusammengestellt, dass auftretende Ungleichgewichte ausbalanciert werden und die natürliche Balance der Körperenergien erreicht wird.

PADMA ACIBEN ist in Apotheken und Drogerien der Schweiz erhältlich.

www.padma.ch

● Beratung

Kaltgepresstes Kokosöl ist eines der besten Hilfsmittel bei Neurodermitis.

Neurodermitis

Unser achtjähriger Enkel hat an den Händen Neurodermitis. Der Arzt hat Kortisonsalbe und eine stark fettende Salbe verschrieben. Gibt es andere, natürliche Mittel ? Und kann man mit dem Essen vielleicht etwas erreichen ?

E. B., Bern

Die Kortisonsalbe sollte man nur im Notfall verwenden, da sie das Problem zwar lindert, aber nicht löst. Eines der besten Hilfsmittel bei Neurodermitis ist kaltgepresstes Kokosöl, das man u. a. im Reformhaus erhält. Vor dem Händewaschen / Duschen / Baden sollte ihr Enkel die Haut damit einölen. So ist sie besser geschützt, da Wasser die Haut paradoxerweise stark austrocknet. Viele Neurodermitiker haben eine Laktose-Intoleranz. Hier würde ich als Erstes ansetzen. Ideal ist es, wenn die Mutter sämtliche Milchprodukte für drei Wochen vom Speiseplan streicht. Danach kann man langsam wieder anfangen mit Joghurt, Rahm und Käse, idealerweise in Kombination mit einer warmen Speise: etwa Käse mit Kartoffeln, Rahm in der Fleischsauce und Joghurt, allenfalls mit einem Schluck heissem Wasser verdünnt. Das macht die Milchprodukte bekömmlicher. Allenfalls ist es hilfreich, vermehrt auf Schaf- und Ziegenmilch-Produkte auszuweichen, denn diese werden besser vertragen. Auf Milch selbst würde ich ganz verzichten, da sie sehr schwer zu verdauen ist. Falls Ihr Enkel gerne Milch trinkt, könnte er auf Reismilch ausweichen.

Laktose-Intoleranz im Alter Seit Kurzem leide ich (75) an Laktose-Intoleranz. Beim Genuss von Milchprodukten bekomme ich starke Bauchschschmerzen / -krämpfe. Bifidus-Joghurt vertrage ich. Ansonsten kaufe ich laktosefreie Produkte. Muss ich etwas in meiner Ernährung beachten, damit ich zu allen notwendigen Nährstoffen komme?

Wenn Sie sich abwechslungsreich ernähren – mit viel Gemüse, wenig tierischen Eiweissen, mehrheitlich dunklen Mehlen und pflanzlichen Eiweissen aus Hülsenfrüchten -, müssen Sie sich um die Nährstoffe keine Sorgen machen.

Das Kalzium aus der Milch wird sehr schlecht aufgenommen. Wenn Sie ab und zu ein Bifidus-Joghurt oder ein Schafmilchjoghurt (wird oft besser vertragen als ein Kuhmilchjoghurt) geniessen, reicht das vollkommen. Falls Sie Hartkäse vertragen, könnten Sie täglich ein Stück Sbrinz oder Parmesan essen, zudem Nüsse, Kernen und frische Petersilie. Beim Kochen kann man Saucen sehr gut auch mit Reismilch, verdünntem Joghurt oder Sojarahm zubereiten. Hier ist etwas Kreativität gefragt. Wenn Sie unsicher sind betreffend dem Kalzium, könnten Sie den Aufbaukalk von Weleda einnehmen, allenfalls kombiniert mit einem Vitamin-D-Präparat und Omega-3-Fettsäuren.

Paradontose

Was halten Sie von der Idee, Hanfprodukte als Antibiotikum gegen die lästigen Bakterien der Parodontitis einzusetzen ? («natürlich» 09-19, «Hanf als Antibiotikum?»). Ich (77) gehe dreimal jährlich zur DH/Zahnkontrolle.

B. M., Riniken

Hanf ist nicht unbedingt die erste Heilpflanze, die mir in den Sinn kommt zur Bekämpfung von Paradontitis. Da würde ich eher mit Teebaumöl arbeiten. Allein mit Hanf bringen Sie die Bakterien wohl nicht aus dem Mund. Als Erstes würde ich Ihnen empfehlen, einen Zungenschaber zu kaufen. Mit diesem schaben Sie

morgens den Belag von der Zunge ab (noch vor dem Frühstück). Danach könnten Sie den Mund mit einem Teebaumöl-Mundwasser ausspülen oder etwas Sonnenblumenöl in den Mund nehmen und den Mund mit dem Öl spülen, bzw. durch die Zähne ziehen (sogenanntes Ölziehen). Auf diese Weise entfernt man einen grossen Teil der Bakterien aus dem Mund. Sie lagern sich über Nacht auf der Zunge ab, weil während des Schlafs die Speichelproduktion vermindert ist. Es ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, aber ich habe den Eindruck, dass auch das Fluor in den Zahnpasten das Milieu im Mund verschlechtert. Vielleicht könnten Sie zu Testzwecken eine Zeit lang die Sole-Zahnpaste von Weleda verwenden. Sie schmeckt etwas salzig, aber man gewöhnt sich daran. Es gibt zudem einige Ayurvedische Kräuterzahnpasten, die sehr gut sind. Allerdings sind sie etwas schwierig zu erhalten, in der Regel über das Internet oder in indischen Gewürzläden. Vielleicht könnten Sie sich in der Drogerie auch ein Fläschchen ätherisches Teebaumöl kaufen. Das kann man pur verwenden und direkt auf die entzündeten Stellen tupfen. Sie können es aber auch zusammen mit der Zahnpaste auf die Zahnbürste tröpfeln. Teebaumöl wirkt stark entzündungshemmend und tötet Keime ab.

Hautrisse

Mein Mann hat seit einigen Jahren jeweils im Winter über Wochen hinweg einen Riss in der Unterlippe. Bei mir reisst die Haut in der Regel am Daumen. Was könnte das für einen Grund haben und was könnten wir dagegen tun?

K. T., Thun

Oft hängen die Mundwinkel-Rhagaden mit einem Vitamin-B-Mangel zusammen. Für Ihren Mann und Sie wäre es ideal, ein Vitamin-B-Präparat einzunehmen. Zum Beispiel der Burgerstein B-Komplex mit Folsäure oder das Hefe-Aufbaupräparat von Strath. Äusserlich helfen Fettsalben. Also keine Handcremen oder Feuchtigkeitscremen und erst recht keine Lippenpomade auf Mineralölbasis verwenden (!), sondern eine Salbe, die 100 Prozent aus Fett besteht. Sehr hilfreich ist

● [ Gesundheitstipp ] offeriert

Neurexan hilft bei nervöser Unruhe und Schlafstörungen

Neurexan ist ein homöopathisches Arzneimittel und kann typische Beschwerden wie Nervosität, Unruhezustände und Schlafstörungen innerhalb kurzer Zeit bessern.

Man geht davon aus, dass bei Stress ein Ungleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung besteht. Das heisst: Es gibt zu viele oder dauerhafte Reize und zu wenige Erholungsphasen – das innere Gleichgewicht gerät aus der Balance. Die Reaktionen auf eine solche Reizüberflutung sind individuell. Als frühe Folge von Stress kann es zu nervöser Unruhe und Schlafstörungen kommen; bei dauerhafter Reizüberflutung können auch körperliche Symptome wie Magen- oder Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden sowie Kreislaufschwäche auftreten.

Mit Neurexan das StressKarussell anhalten Ist man tagsüber hektisch und nervös, kommt man meist auch nachts kaum zur Ruhe und kann schlechter einschlafen. Schlafprobleme bewirken wiederum eine verstärkte Unruhe am Folgetag. Man kann sich dies als Stress-Karussell vorstellen, das, erst einmal in Gang gesetzt, nur schwer zu stoppen ist. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen nervöse Unruhe und Schlafstörungen zu tun. Durch seine beruhigende und entspannende Wirkung kann Neurexan helfen, das Stress-Karussell anzuhalten.

Neurexan ist als Tabletten oder als Tropfen erhältlich. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

www.neurexan.ch

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zum Beispiel die Kräuter-Wollfettsalbe von Bioforce. Man kann sehr gut auch Butterschmalz (Ghee) oder Rizinusöl auf die trockene Haut streichen. Die Haut darf nie zu trocken werden, sonst reisst sie sofort auf.

Da Sie beide betroffen sind, könnte es sein, dass ihre Grundernährung zu trocken und zu kalt ist. Besonders im Winter sollte man jeden Tag mindestens zwei warme Mahlzeiten essen. Das heisst, neben dem Mittagessen zusätzlich ein warmes Frühstück oder ein warmes Znacht. Salate, Brot und Käse können Sie in der wärmeren Jahreszeit wieder essen. Auch mit dem Fett dürfen Sie grosszügig umgehen. Kaufen Sie sich ein richtig gutes Olivenöl und geben Sie kurz vor dem Essen jeweils nochmals ein bisschen Öl über die fertig gekochten Speisen. Selbstverständlich geht auch eine gute Butter oder Kokosfett. Wir brauchen im Winter einfach etwas mehr Fett. Die Mongolen und Tibeter machen es uns vor: Sie leben im garstigen Klima und trinken den Tee zusätzlich zur Milch mit Butter. Das macht den Körper widerstandsfähiger gegen die Kälte und Trockenheit.

Wutanfälle bei Kindern

Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und leidet unter häufigen Wutanfällen. Er kann sich nur schlecht beherrschen und rastet des Öfteren aus, was auch für uns schwierig ist. Kann ich ihn mit richtiger Ernährung zur Ruhe kommen lassen ? Gibt es Lebensmittel oder pflanzliche Mittel, welche sein Nervenkostüm stärken ? Schokolade verträgt er zum Beispiel ganz schlecht.

G. B., Reinach

Am wichtigsten ist, dass er so wenig Zucker wie möglich isst. Weil die hochraffinierten Weizenmehlprodukte ähnlich wirken, würde ich auch Teigwaren, Gebäck und Brot stark reduzieren. Ersetzen Sie die Teigwaren vermehrt durch Kartoffeln, Reis, Polenta, Haferflocken und Hirse. Sie könnten zum Frühstück zum Beispiel gedämpfte Apfelschnitze machen oder ein Porridge mit Haferflocken. Gutes Nervenfutter sind zudem Nüsse und Karotten. Bei Kindern, die unruhig und gereizt sind, empfehle ich immer warme Mahlzeiten

und regelmässige Essens- und Schlafenszeiten.

Falls das Verhalten Ihres Sohnes in Richtung ADHS geht, gibt es einen neuen Stern am Himmel, der offenbar eine gute Alternative zum Ritalin sein kann. Es handelt sich hierbei um die Urtinktur Schissandra. Schissandra, das Spaltkörbchen, gehört zu den adaptogenen Pflanzen, die als Stärkungsmittel in Stresssituationen sehr unterstützend wirkt. Auch ätherisches Lavendelöl wirkt sehr harmonisierend. Sie könnten Ihrem Sohn jeden Abend die Füsse mit einem Lavendel-Massageöl massieren.

Vielleicht noch kurz ein paar Gedanken zur Wut. Sie ist eng verbunden mit dem Element Feuer. Es ist sehr wichtig, dass sich ihr Sohn jeden Tag draussen kräftig bewegen kann, am besten im Grünen. Die Natur, besonders der Wald, und frische Luft besänftigen den hitzigen Typ am besten. Auch Wasser tut ihm gut. Schwimmen wäre eine gute Beschäftigung für Ihren Sohn. Versuchen Sie auch, seine Wut zu benennen, damit er sie kennenlernt. Sagen Sie: «Ich verstehe, dass du jetzt furchtbar wütend bist» anstelle von «Nun sei still und mach kein Theater». Hier könnte Ihnen ein Erziehungscoach sicher wertvolle Unterstützung bieten. Denn schlussendlich geht es ja nicht darum, das Kind still zu kriegen, sondern darum, dass es sein Potenzial leben kann.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@chmedia.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Die Patientenfrage §

Muss ich vor dem Arzt die Hose runterlassen ?

Patientinnen und Patienten werden manchmal angewiesen, sich im Arztzimmer mehr oder weniger vollständig zu entkleiden und zu warten. Das empfinden viele als erniedrigend. Ohne Sichtschutz kann das «Hoserunterlassen» entwürdigend wirken. Eine Umkleideecke oder ein Paravent gehört zu einem sorgfältig eingerichteten Untersuchungszimmer; fehlen diese Einrichtungen, sind unangenehme Gefühle gesund und verständlich.

Fragen Sie immer beim Arzt oder bei der medizinischen Praxisassistentin (MPA) nach, wie weit Sie sich frei machen müssen. Vollständig nackt muss eine Patientin nie vor dem Arzt stehen oder auf der Liege warten. Selbst im OP-Saal werden alle Körperbereiche abgedeckt, die für die Untersuchung oder Behandlung nicht relevant sind.

Anzügliche Bemerkungen und unangemessene körperliche Untersuchungen bis hin zum sexuellen Kontakt sind unzulässige Eingriffe in die physische und psychische Integrität. Doch oft ist schwierig abzuschätzen, welche Berührungen zum Stellen der Diagnose notwendig sind. Unklar ist damit auch die Grenze zum Übergriff. Patientinnen interpretieren sexuell gefärbte Bemerkungen und Körperkontakte von Ärzten zunächst oft als gutgemeinte Gesten, bis die Grenzverletzungen eindeutig werden.

Bei Untersuchungen können Sie eine Vertrauensperson mitnehmen. Vermeiden Sie in Zweifelsfällen Abendtermine, da dann oft kein weiteres Fachpersonal anwesend ist. Zur Untersuchung eignet sich z. B. ein einfaches Top bzw. Unterleibchen, das leicht nach oben geschoben und auch rasch wieder nach unten gezogen werden kann.

Auf spo.ch finden Sie unter «Ratgeber» eine Liste mit konkreten Angaben, welches «Freimachen» für welche Untersuchung notwendig und angemessen ist.

Stephan Bader, freier Mitarbeiter SPO Patientenschutz

Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch

Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.

Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

Alternative zu Ritalin: das Spaltkörbchen.

wolfs heilpflanze *

Eine sorgsame Begleiterin

Voller Mystik und Symbolkraft schwebt die Mistel hoch über unseren Köpfen in den Ästen der Bäume. In unserem Körper sorgt sie für Ausgeglichenheit und Balance und bringt Licht in die dunkle Jahreszeit.

Text: Steven Wolf

Wenn der Wind im Herbst die Blätter von den Bäumen weht, richtet sich mein Blick gerne in die Höhe zu den Misteln, die hoch über dem Boden auf den Bäumen zwischen Himmel und Erde leben. Für mich ist die Mistel eine magische Pflanze, eine Meisterin der Zwischenräume. Sie bildet den Schleier zwischen den Welten, ist ein geistiges Wesen der Dämmerung, spannt einen Bogen zwischen Tag und Nacht, Leben und Tod, Traumbewusstsein und Wachzustand. In den Zeiten des Übergangs sind wir besonders empfänglich für Inspirationen aller Art. Deshalb freue ich mich immer auf den Moment, an dem die fallenden Blätter der Bäume den Blick zu den Misteln freigeben. Als immergrüne Pflanze, die dem Winter trotzt, widerspiegelt sie mir ihr verborgenes Licht, das einen Lichtblick in die dunkle Jahreszeit bringt.

Die Mistel (Viscum album) gehört zur Familie der Sandelholzgewächse. Ihr Wesen folgt nicht den normalen Gesetzmässigkeiten der Pflanzenwelt, sondern lebt seine eigenen Regeln und Gesetze. Ihr Wachstum orientiert sich nicht am Licht und auch nicht an der Schwerkraft, wie dies bei anderen Pflanzen der Fall ist. Auch der Stand der Sonne scheint sie nicht sonderlich zu beeinflussen. So wächst die eigenwillige Pflanze zu allen Seiten hin und bildet so eine spannungsverteilende Kugel, die in luftiger Höhe zu schweben scheint. Auch der Reifeprozess erfolgt eher zyklisch: Auf jeder Pflanze findet man stets offene Blüten, grüne Blätter und unreife Beeren. Bis aus der Blütenknospe eine reife Frucht entsteht, dauert es fast zwei Jahre.

Einsatz und Symbolik

Die immergrüne Mistel trotzt dem Winter, der in der Pflanzensymbolik für das Alte und das Alter steht und mit dem Planeten Saturn verbunden ist. Wie andere

immergrüne Pflanzen wird auch die Mistel deshalb seit alters her bei lebensabbauenden Prozessen gebraucht; daher ist sie ein wichtiger Bestandteil von guten Lebenselixieren. Dementsprechend brauche ich die Mistel in erster Linie bei Anzeichen von verminderter Lebenskraft und generell bei älteren Menschen – zum Beispiel wenn jemand ständig müde ist, an Blutarmut leidet oder ein schwaches Immunsystem hat; ebenso bei Rheuma und Gicht, aber auch bei Nervenverletzungen, Blasenentzündungen und als Lymphheilmittel. Bei Krebs ist die Mistel eine äusserst wertvolle Begleittherapie.

Die Mistel bringt jedoch auch in vielen anderen Bereichen mannigfaltige Wirkungen mit sich. Sie kann zum Beispiel bei Leberbeschwerden und Milzleiden verwendet werden. Und auch bei allgemein chronischen Krankheiten kann sie eine wertvolle Unterstützung sein, so zum Beispiel bei arteriellen Durchblutungsstörungen, Rheuma, Arthrose oder Gelenksentzündungen. Ebenso bei Problemen mit dem Blutzucker, der Galle, bei Nervenschwäche oder Stoffwechselstörungen aller Art. Die Mistel hat darüber hinaus eine sehr ausgleichende Wirkung. Man erkennt das an ihrem regelmässigen, zweiteiligen Wuchs: Die Blätter stehen sich symmetrisch gegenüber, genau dazwischen befinden sich die unscheinbaren Blüten und später die strahlend weissen Beeren.

* Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch

wolfs heilpflanze | gesund werden

FRAUENHEIL | Die allgemein stärkend wirkende Mistel kann bei Hitzewallungen in den Wechseljahren, Menstruationsbeschwerden und Gebärmutterproblemen helfen. Nach der Geburt unterstützt sie die Regeneration der Mutter.

gutzu wissen

Die Mistel steht nicht unter Naturschutz, doch der Baum darf bei der Ernte nicht beschädigt werden. Ausserdem gehört der Baum jemanden, man sollte also den Besitzer um Erlaubnis bitten. Oder man kauft sich einige Mistelzweige, die ja bald wieder überall zu haben sind.

Anwendungstipps

Innerlich als Tee

(Beeren nicht innerlich anwenden!)

Misteltee (Stängel und Blätter) wird immer als Kaltauszug angesetzt (6–12 h). Der Grund: Kaltes Wasser löst die schwach giftigen Stoffe (z. B. die Glykoside Viscalbin und Viscotoxin) nicht heraus. Der Kaltauszug der Mistel sollte auch kalt getrunken werden. In erster Linie wird er zur Regulierung des Blutdrucks, bei Herzschwäche und Arteriosklerose angewandt.

Umschläge mit Tee

Warme Mistelteeumschläge kann man zur Linderung rheumatischer und neuralgischer Schmerzen auflegen. Auch bei Arthrose können äusserliche Mistelbehandlungen helfen.

Heuschnupfen

Betroffene sollten schon im Winter für den Frühling vorsorgen: Zur Linderung des Heuschnupfens kann der Misteltee eine Hoffnung sein. Dazu wird der körperwarme Tee mithilfe einer Pipette, Nasendusche oder eines Nasenspülkännchens in die Nase gebracht.

Mistelräucherung

Beim Räuchern verströmen die getrockneten Blätter der Mistel einen krautigen, eher unscheinbaren, doch angenehm süsslichen Duft. Diese Räucherung ist kultträchtig und ein wahrer Segen in den Jahreskreisfesten des Winterhalbjahres wie Allerheiligen (Samhain, der 1. Tag des Hexenjahres) oder der Wintersonnenwende (Jul). Auch in den 12 heiligen Nächten, den Rauhnächten, die am Weihnachtstag (25. 12.) beginnen, wirkt eine Mistelräucherung segnend und schützend. Negative Schwingungen werden in lichtere, höhere Schwingungen versetzt. Das Räuchern bewirkt eine Verbindung zu unseren Ahnen und beschert schöne Träume.

Wichtig

Von der Ernte bis zur Teezubereitung sollte die Mistel den Boden nie berühren. Dadurch, dass die Mistel eine schwebende Pflanze ist, entladen sich ihre Spannungszustände, sobald sie mit dem Boden in Kontakt kommt. Das heisst nicht, dass die Mistel nicht mehr wirkt – doch das, was sie hauptsächlich ausmacht, geht dabei verloren.

Die weissen Beeren stehen für die Kraft des Mondes und das weibliche Prinzip. Weiss wirkt kühlend, befeuchtend und entgiftend.

Dieses ausgewogene Bild, kombiniert mit dem harmonischen, kugeligen Wachstum, hat etwas stark Beruhigendes. Durch die Arbeit mit diesem wunderbaren Pflanzenwesen lehrt die Mistel uns einen gelassenen Umgang mit uns selber und auch mit unserer Umwelt. Sie ermöglicht einen Kontakt zur eigenen, kraftvollen Mitte und sorgt somit für inneres Gleichgewicht und Klarheit. Entsprechend gut reagieren Menschen mit erhöhtem Blutdruck, schnellem Puls und Nervosität auf die Mistel.

Mit Misteln gegen böse Geister

Aufschlussreich ist auch die Tatsache, dass die Mistel einen Wirt braucht, auf dem sie leben kann. Dabei schadet die Schmarotzerpflanze dem Baum, den sie zum Leben braucht, aber nicht. Dieser Umstand verrät uns eine allgemein immunstärkende, krebswidrige Wirkung. Tatsächlich haben ihre Eiweisse, Kohlenhydrate und Fette starke tumorhemmende Eigenschaften; das gilt auch für gewisse Bakterien, die auf der Mistel leben.

Eine weitere Besonderheit – nämlich die weissen Beeren – weist auf die Kraft des Mondes hin, also auf das weibliche Prinzip. Die Farbe Weiss wiederum wirkt in der Pflanzensymbolik beruhigend, kühlend, befeuchtend und entgiftend. Das heisst, dass eine Wirkung auf die Fruchtbarkeit und die Genitalorgane zu erwarten ist. Neben dem Frauenmantel ist somit auch die Mistel eine wertvolle Heilpflanze bei Frauenbeschwerden aller Art. Sie kann bei Hitzewallungen in den Wechseljahren, Menstruationsbeschwerden, Gebärmutterproblemen wie Blutungen oder Wucherungen helfen und ebenso bei Weissfluss. Die Mistel ist eine wertvolle Heilpflanze zur Regeneration nach der Geburt.

In Zeiten, als die Menschen noch an Hexen und Dämonen glaubten, war die Mistel nicht nur eine wichtige Heil-, sondern auch eine Schutzpflanze. Viele Geschehnisse, die man damals nicht benennen konnte, schob man bösen Dämonen in die Schuhe, Albträume zum Beispiel oder nächtliche Panikattacken. Sie wurden den Dämonenwesen Nachtmahr und Alpdruck zugeschrieben. Der Nachtmahr flüsterte den Leuten schlimme Träume voller negativer Emotionen ins Ohr und löste so Angst und Panik aus; der Alpdruck hingegen setzte sich auf die Brust des schlafenden Menschen und sorgte so für Beklemmung, Atemnot und Angstzustände. Die Mistel galt als Astralhexe, die über die Dämonen wachte. Als Trägerin des Wissens über die Geheimnisse der Natur sollte sie Mensch und Tier gegen solche Angst- und Panikzustände schützen. Daher die vorweihnächtliche Tradition, dass man einen Mistelzweig aufhängt. Oder anders gesagt: Eine Mistel im Haus oder an der Haustür schützt vor Unholdenenergien und schenkt Schutz und Lebenskraft. //

Jetzt ist es Zeit sich für die kalte Jahreszeit zu rüsten.

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Wenn Helden wanken

Auch Männer merken, wenn sie in die Jahre kommen. Wenn der Testosteronspiegel langsam sinkt, fühlen sich viele ausgelaugt und nutzlos. Ein angemessener Lebensstil wirkt Beschwerden entgegen.

Text: Angela Bernetta

Ob Superman, Popeye oder Spartacus – Helden sind für gewöhnlich männlich, stark und unbesiegbar. Studien belegen aber nicht erst seit gestern, dass auch echte Kerle mit zunehmendem Alter unter hormonellen Veränderungen leiden. Betroffen sind meist Männer ab 40. Sie fühlen sich matt und abgespannt; die Libido lässt nach, begleitet von Erschöpfung, Schlafstörungen, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Was bei Frauen ab der Lebensmitte gängiges Gesprächsthema ist, verunsichert betroffene Männer. Der Zürcher Androloge Christian Sigg findet das nicht weiter verwunderlich: «Bis vor Kurzem wusste man wenig über die Auswirkungen des sinkenden Hormonspiegels beim alternden Mann.» Demgegenüber seien die weiblichen Wechseljahre seit Jahren Gegenstand intensiver Forschung.

Schleichende Abnahme

Die Wechseljahre, wie man sie bei Frauen kennt, gibt es bei Männern nicht. Während sich der weibliche Hormonhaushalt zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr innert kurzer Zeit deutlich spürbar umstellt, werden die Sexualhormone der Männer mit den Jahren nur langsam, aber allmählich weniger. «Ab dem 40. Lebensjahr sinkt das Testosteron beim Mann um etwa ein bis zwei Prozent pro Jahr», weiss David Zimmermann, Urologe mit Schwerpunkt Andrologie im Andrologiezentrum (Uroviva) in Zürich. «Es ist ein schleichender Prozess, der nicht zwingend zu Beschwerden führen muss.»

Die meisten Männer merken zeitlebens nichts von der Andropause, wie die Veränderung in Anlehnung an die weibliche Menopause mitunter genannt wird. Wahrscheinlich weil sie den geringen Abbau des Testosterons mit einer gesunden Lebensführung ausgleichen. Zwei bis sechs Prozent der Männer zwischen 40 und 79 Jahren sind laut Zimmermann von einem Testosteronmangel mit Begleitsymptomen betroffen. Ein Testosteronmangel kann Psyche, Körper und das Sexualleben belasten. Betroffene klagen über eine Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Nervosität und depressive Verstim-

mungen. Auch legen sie häufig an Körpergewicht zu und verlieren Muskelmasse. «Für gewöhnlich sind sexuelle Unlust und Erektionsstörungen erste Hinweise, dass etwas nicht stimmt», erklärt Zimmermann. Wer länger als acht Wochen unter den Beschwerden leide, sollte einen Arzt aufsuchen.

Diabetiker sind besonders gefährdet

Der Besuch beim Arzt ist wichtig, um die Ursache klar zu erkennen, etwa ob der Testosteronspiegel im Blut tatsächlich unter den normalen Werten liegt (zwischen 12 und 30 Nanomol pro Liter). Liegt der Wert unter 12 nmol/l, kann man von einem Testosteronmangel sprechen, so Zimmermann. «Es gibt aber Männer mit tiefen Werten, die beschwerdefrei leben. Das ist sehr individuell.»

Krankheiten wie Diabetes Typ II, Übergewicht, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen können die Folge eines niedrigen Testosteronwerts sein oder einen solchen begünstigen. «Bei Männern mit Übergewicht oder Diabetes Typ II besteht in rund 50 Prozent der Fälle ein Testosteronmangel. Dies sollte bei der Betreuung dieser Patientengruppen unbedingt berücksichtigt werden», betont Zimmermann. «Man sollte sich aber nicht nur an Laborwerten orientieren. Oder davon ausgehen, dass eine Hormontherapie alles richten wird.»

Sind die Testosteronwerte zu tief, könne ein gesunder Lebensstil mit regelmässiger Bewegung einiges bewirken, so Zimmermann. (siehe Box). «Hat ein Mann allerdings konstant tiefe Werte und leidet unter den typischen Begleitsymptomen, sollte ein Therapiestart ins Auge gefasst werden.» Bei älteren oder stark übergewichtigen Männern bewirkt eine Anpassung des Lebensstils kombiniert mit einer Hormontherapie oft viel. «Durch die Behandlung fühlen sie sich besser und sie können ihr Leben mit neuer Energie positiv verändern. Mittel- bis langfristig können die Auswirkungen auf den Körper sogar so positiv sein, dass die Hormontherapie nach ein bis zwei Jahren wieder abgesetzt werden kann.»

Umstrittene Therapie

Wie Hormonbehandlungen während der weiblichen Wechseljahre sind auch Hormontherapien bei Männern nicht unumstritten. Langzeittherapien können Nebenwirkungen auslösen, insbesondere eine übermässige Zunahme der roten Blutkörperchen, wodurch das Blut dickflüssiger wird und somit das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt. Entscheidet sich der Patient nach einer ausführlichen Beratung für eine Hormontherapie, ist eine intensive, medizinische Kontrolle unerlässlich. Auch gilt es, andere Erkrankungen auszuschliessen, etwa Brust- oder Prostatakrebs. «Eine Hormontherapie löst zwar keinen Brust-

Mit Naturheilkunde gegen Wechseljahrbeschwerden

In der Mehrzahl der Fälle lassen sich Beschwerden um die Lebensmitte ohne medizinische Unterstützung kurieren. Fachleute wie der Zürcher Männerheilkundler

David Zimmermann empfehlen ganz klassisch einen Dreiklang aus Geist, Körper und Ernährung: Statt abends mit Nüssli und Bier vor dem TV abzuhängen, sollte man(n) seine grauen Zellen durch geistige Tätigkeit fordern, sich sportlich fit halten und regelmässig zu gesunder vitaminreicher Kost greifen. «Erlesene Öle und Fette sind ebenfalls wichtig für die Hormonproduktion», weiss die Naturheilpraktikerin Sarah Föhn. «Ebenso hochwertiges Eiweiss für die Muskulatur.» Wer all das regelmässig beherzigt, hält seinen Hormonspiegel einigermassen stabil – vollkommen ohne Nebenwirkungen.

«Wer allerdings wirklich mal abgeschlagen, müde und erschöpft ist, dem können Kräuter eine gute Ergänzung sein», sagt Föhn. «So stärkt beispielsweise die Taigawurzel die Lebensenergie und hilft, den Stress auszugleichen.»

Die Naturheilkunde kennt zahlreiche Mittel, die dem alternden Mann auf sanfte Weise helfen können. Föhn weist explizit auf die Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hin. «Mit dem Älterwerden nehmen die Nierenenergie und die Verdauungsenergie in Milz und Magen ab», erklärt sie. Verringere sich das Yin, das substanziell-nährende Prinzip, könne das Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Nervosität und depressive Verstimmungen nach sich ziehen. «Insbesondere Nahrungsmittel wie Dinkel, Vollkorngetreide, Datteln, Sprossen, Leinöl und Fisch stärken das Yin.»

Auch gegen die schwindende Libido, die mit einem allmählich sinkenden Testosteronspiegel einhergehen kann, ist ein Kraut gewachsen. Die TCM sieht da einen Hinweis auf einen Nieren-Yang-Mangel, also ein Nachlassen des feurigen, bewegenden Prinzips. «Ich empfehle der TCM gemäss in erster Linie Tinkturenmischungen, vorwiegend mit Heilpflanzen wie Damianakraut, Sägepalme, Ginseng oder Gewürznelke, die das Nieren-Yang stärken», sagt Föhn. Auch Wachholder sei ein Yang-stärkendes Mittel. Nachfolgende Kräuter helfen ebenfalls gegen unliebsame Beschwerden:

Brennnessel: Als Tee getrunken soll sie Prostatavergrösserungen vorbeugen und den Stoffwechsel ankurbeln.

Johanniskraut: Dieser Heilpflanze wird lindernde Wirkung bei (Winter-)Depressionen nachgesagt.

Die Pflanze soll beruhigen und bei Schlafstörungen helfen.

Melisse: Kann wie Hopfen, Baldrian und Johanniskraut bei Schlafstörungen helfen.

Lavendel: Lavendelöl wirkt schlaffördernd und hilft bei Verstimmungen.

Passionsblume: Sie hilft gegen Stress, Unruhe und Nervosität.

Auch Helden leiden mit zunehmendem Alter unter hormonellen Veränderungen.

oder Prostatakrebs aus», stellt Zimmermann klar. «Verabreicht man allerdings einem Patienten mit einem bestehenden Tumor Testosteron, kann es das Wachstum des Tumors befeuern.»

Stelle man die richtige Indikation, überwögen die guten Resultate, meint Zimmermann. «Eine Hormontherapie verbessert das psychische und körperliche Befinden und wirkt sich positiv auf die Sexualität, die Knochendichte und den Fettstoffwechsel aus. Allerdings ist sie keine Lifestyle-Therapie», fügt der Urologe an. «Immer wieder kommen Männer in die Sprechstunde, die mittels Hormontherapie ihre Testosteronwerte anheben wollen, um Muskelmasse aufzubauen. So geht das natürlich nicht.»

Midlife-Crisis als Chance

Auch die eigene Vergänglichkeit rückt bei Männern um die 50 immer stärker ins Bewusstsein. Die damit einhergehenden Verstimmungen haben allerdings kaum etwas mit den Hormonen zu tun. «Manche denken, sie haben mit 50 den Zenit überschritten», folgert Urologe Zimmermann. Gelegentlich verlieben sie sich Hals über Kopf in eine junge Frau, kaufen eine Harley-Davidson und lassen ihr altes Leben hinter sich. Was wie die klassische Midlife-Crisis anfängt, muss nicht unbedingt in einem Scherbenhaufen enden, findet der Berner Paartherapeut Klaus Heer. «Im Gegenteil. Ein Aufbruch nach der Lebensmitte kann sehr wohl das abrupte Ende eines Dämmerzustandes bedeuten und dazu einladen, sich für ein neues und aktives Leben zu entscheiden.» Dies durchaus auch im «alten» Umfeld. «Das Altern lässt sich zwar nicht verhindern», relativiert Zimmermann, «aber die Umstände kann man mit Anpassungen des Lebensstils positiv beeinflussen.» //

● Links

Während die Bandbreite an Beratungs-und Informationsangeboten für ältere Frauen breit ist, gibt es für Männer nur wenige Anlaufstellen. Nachstehende Links bieten spezifische Angebote und Adressen von Selbsthilfegruppen für Männer an. Allgemeine Übersicht: www.mencare.swiss/de/landkarte Burnout bei Männern: www.timeout-statt-burnout.ch/cms Selbsthilfegruppen für Männer: www.selbsthilfeschweiz.ch

Liebe und . . .

Lust

L ieben ist ja schön und gut. Aber Begehren? Lust gar! Unheimlich. Sie überfällt uns in den merkwürdigsten Situationen, diese Lust, im Supermarkt und im Zug –bleibt aber handkehrum im Ehebett immer öfters aus. Wir können nicht, wenn wir sollen – und wir würden allzu gerne ausgerechnet da, wo es überhaupt nicht passt. Mit der Nachbarin. Dem Musiklehrer. Der Kellnerin – oder irgendeinem hergelaufenen Typ, der eigentlich gar nicht mein Typ ist. Die Lust bringt uns in Situationen, die wir als anständige, mündige Bürger nicht vertreten können; und sie lässt uns Dinge träumen oder gar tun, die nicht unserer Vorstellung von Correctness entsprechen.

Wer immer die Idee ausgebrütet hat, dass Lust nur mit einem Menschen – und zwar mit demjenigen, mit dem wir Tisch und Bett teilen und die Kinder grossziehen – und immer am selben Ort, dem Ehebett, erlaubt sei, war entweder sehr boshaft oder aber er verstand rein gar nichts von der Sache. Denn Lust hält sich an keine Gesetze. Sie hat ihren eigenen Willen und ist eine echte Anarchistin. Deshalb war sie allen Herrschenden suspekt. Deshalb haben wir sie behandelt wie die 13. Fee: verteufelt, verboten, reguliert und ins Dunkle verbannt: in Rotlichtbezirke, die Pornoindustrie und in heimliche Fantasien, über die wir mit niemandem reden, nicht einmal mit dem oder der Liebsten.

L osgeworden sind wir die Lust dadurch nicht. Aus dem Dunklen des Unbewussten steuert sie unser Verhalten, Fühlen und Denken; sie macht uns zu Ziel-

„ Sexuelle Lust ist ein Geschenk, dessen wir uns weder schämen noch uns damit brüsten müssen.“

gruppen einer Werbeindustrie, die unsere heimliche Lust geschickt in Szene setzt. Und so setzt die Werbung uns neue Sollwerte und Leistungsansprüche: Wir müssen sexy, potent, attraktiv und «cool» sein, um uns als Mann oder Frau anerkannt zu fühlen. Viagra macht Rekordumsätze. Derweil bleibt die wirkliche sinnliche Freude aneinander auf der Strecke.

Für die Tempelkulturen von Malta und Kreta war erotische Lust etwas Heiliges, und so wurde sie auch behandelt. Eine offensichtlich lustvolle Frau galt nicht als Flittchen, sondern als Verehrerin der Göttin der Wollust. Sex diente nicht nur der Fortpflanzung oder der persönlichen Liebe, sondern ebendieser Göttin. Dieser «Gottes-Dienst» geschah nicht heimlich, sondern öffentlich im Tempel; jeder wusste davon und kein Gatte empfand es als Treuebruch, wenn seine Gattin Sex mit einem anderen zelebrierte. Unsere heidnischen Vorfahren in Mitteleuropa wiederum begingen die Jahreskreisfeste mit sexuellen Festen: Sie tanzten ums Feuer, Paare fanden sich und verschwanden zusammen in der Dunkelheit, um nach einer Weile mit geröteten Gesichtern befriedigt wieder aufzutauchen. So hatten sie ihren Beitrag für die Fruchtbarkeit der Felder geleistet.

A uch ohne Fruchtbarkeitsriten und Tempelkulte: Wir können von unseren Vorfahren lernen. Sexuelle Lust ist ein Geschenk, dessen wir uns weder schämen noch uns damit brüsten müssen. Es gibt dabei nichts zu leisten, aber auch nichts zu unterdrücken. Wir dürfen die Lust zelebrieren, wenn sie auftaucht, und vor allem ins Licht des Bewusstseins holen. Dort können wir immer noch entscheiden, ob wir ihren Impulsen folgen wollen und welche wir wieder schlafen schicken. So kann Lust endlich wieder als das wahrgenommen werden, was sie ist: human. //

● Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin (u. a. «Frau-Sein allein genügt nicht», Edition Zeitpunkt). Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen und lebt seit 16 Jahren in Tamera, Portugal, wo sie beim Verlag Meiga und der Globalen Liebesschule mitarbeitet.

Birkenfeige

DGegen dicke Luft

Das Weltklima ist derzeit das dominierende Thema in Politik und Gesellschaft. Aber wie steht es eigentlich um das Klima in unseren eigenen vier Wänden?

Text: Anja Huber

ie Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel: Täglich atmet ein Mensch etwa 15 000 Liter ein, umgerechnet sind das gut 15 Kilogramm. Grund genug, um sich für saubere und gesunde Luft einzusetzen. Dazu hat der Bundesrat im April 2018 eine Änderung der Luftreinhalte-Verordnung mit verschärften Emissionsgrenzwerten genehmigt. Das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL) ermittelt die Luftqualität an ausgewählten Standorten in der ganzen Schweiz und dokumentiert die Entwicklung der Belastung durch Ozon, lungengängigem Feinstaub, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen, Ammoniak sowie krebserregenden Luftschadstoffen, wie etwa Dieselruss oder Benzol. In seinem Bericht zur Luftqualität 2018 resümiert das Bundesamt für Umwelt (Bafu) zwar, dass «die Qualität der Luft seit 1985 deutlich besser geworden ist»; aber trotzdem sei «das gesetzlich verankerte Ziel einer sauberen Luft in der Schweiz noch nicht erreicht». Vor allem die Immissionsgrenzwerte von Feinstaub, Stickstoffdioxid (NO 2) und Ozon werden noch teilweise überschritten. «Diese Schadstoffe stellen in der Schweiz ein lufthygienisches Problem dar», schreibt das Bafu in seinem Bericht.

Viel CO2 in Innenräumen

Wer nun am liebsten nicht mehr lüften mag, um die Schadstoffe aus den eigenen vier Wänden rauszuhalten, treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Denn auch der Mensch selbst produziert durch Ausatmen ständig Kohlenstoffdioxid, kurz Kohlendioxid oder eben CO 2 . Aussenluft hat heutzutage üblicherweise eine CO 2-Konzentration von etwa 400 Milliliter pro Kubikmeter (ppm). In der Zeit der Dinosaurier, vor 235 bis 66 Mio. Jahren, schwankte der CO 2-Gehalt zwischen 1000 ppm und 2200 ppm. Die ausgeatmete Luft des Menschen enthält etwa 30 000 ppm CO 2 . Deshalb steigt die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in schlecht gelüfteten Räumen sehr schnell an. Beispielsweise kann in einem kleinen, drei bis vier Quadratmeter grossen

Einblatt
Orchidee
Bromelie

geschlossenen Raum mit einer einzigen Person der CO 2-Gehalt in nur 45 Minuten von 400 ppm auf über 1000 ppm ansteigen. Vor allem in Büros, Sitzungszimmern und Klassenräumen –ergo immer, wenn sich viele Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten – kann die CO 2-Konzentration binnen kürzester Zeit auf 2500 ppm ansteigen. Ab 2000 ppm gilt die Luftqualität bereits als hygienisch inakzeptabel und entspricht nicht mehr den Vorschriften.

In einer Studie der Harvard School of Public Health stellte sich heraus, dass hohe Kohlendioxid-Werte direkte negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Viele Menschen reagieren auch mit Kopfschmerzen auf «dicke», abgestandene Luft. Kohlendioxid-Konzentrationen von über 100 000 ppm rufen Bewusstlosigkeit und Zittern hervor; Werte von mehr als 250 000 ppm können sogar zum Tod führen.

Richtig lüften

Philodendron

An regelmässigem Lüften geht also nichts vorbei! Zumal die Innenraumluft bis zu fünfmal stärker verschmutzt sein kann als die Aussenluft – etwa durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Schadstoffe in Möbeln, Bausubstanz, Haushaltsgegenständen und Putzmitteln. Deshalb empfiehlt es sich, Öko-Möbel und andere Produkte vorzuziehen, deren Emissionen geprüft und beschränkt sind. Produktelabels wie z. B. «natureplus», «Blauer Engel», «ÖkoControl», die «Umwelt-Etikette» für Farben, Lacke und Beschichtungen, «GEV-EMICODE EC1» für Verlegewerkstoffe, «GUT» für Teppichböden und «Oekotex Standard 100/ Standard 1000» für Wohntextilien beinhalten eine solche Prüfung.

Wohnräume sollte man mindestens drei Mal pro Tag richtig gut durchlüften, idealerweise morgens, mittags und abends. Einige Experten raten sogar dazu, alle zwei Stunden einen kompletten Luftwechsel in den Innenräumen vorzunehmen. Dazu muss man die Fenster vollständig öffnen. Besonders wirksam ist die sogenannte Querlüftung mit Durchzug, da so viel Luftfeuchtigkeit aus dem Raum abgeführt wird. Gut ist auch Stosslüften, wobei die Fenster ebenfalls komplett geöffnet werden, gleichzeitig jedoch die Tür zum jeweiligen Raum geschlossen wird. Nach fünf bis zehn Minuten ist die Luftfeuchtigkeit abtransportiert und die Raumluft komplett erneuert. Das schützt nicht nur unsere Gesundheit vor giftigen Schimmelpilzsporen, sondern auch das Bauwerk vor Feuchteschäden. Tipp: Während des Lüftens die Heizventile zudrehen, um Energie zu sparen.

Grünlilie

Trockene Heizungsluft

Heuschnupfen-Geplagte sollten während ihrer Leidenszeit dann lüften, wenn am wenigsten Pollen in der Luft schweben: In der Stadt ist die Pollenkonzentration meist abends am höchsten, hier also am besten nach dem Aufstehen kräftig lüften und die Fenster abends und nachts geschlossen halten; auf dem Land hingegen ist der Pollenflug meist morgens am intensivsten. Deswegen gilt es dort, erst abends – kurz vor dem Zubettgehen – für Durchzug zu sorgen. Tipp: Pollenschutzgitter können ein Eindringen der Pollen bremsen.

Im Spätherbst und Winter haben Allergiker erstmal Ruhe vor den Pollen. Dafür reizt nun trockene Heizungsluft unsere Schleimhäute. Viren und Bakterien können leichter in den Körper eindringen, wenn die Schleimhäute nicht ausreichend feucht sind. Nasensprays oder -spülungen auf Basis von

Überlassen Sie das Lüften

nicht dem Zufall

Wohnen, Arbeiten und Freizeit – wir verbringen durchschnittlich 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage in 14 Ländern Europas und Nordamerikas ergab. Deshalb spricht man auch von der sogenannten Indoor-Generation. Dieses ausgeprägte «Indoor-Life» erhöht jedoch die negativen Einflüsse auf unsere Gesundheit. So steigert sich grundsätzlich durch die Atmung von Mensch und Tier der CO2-Gehalt in der Raumluft. Auch aus Möbeln und Oberflächen austretende Schadstoffe und Lösungsmittel vermehren den Schadstoffgehalt der Luft, die wir atmen.

Regelmässiges Lüften ist aber oft nicht möglich. Und insbesondere im Winter öffnen die meisten Menschen nur ungern das Fenster. Einen effizienten Lösungsansatz bietet hier die komfortable Raumlüftung: Je nach Raumnutzung und Anzahl der Bewohner leitet ein Lüftungsgerät automatisch Frischluft in die Räume und führt die verbrauchte, feuchte Raumluft ab. Und dank integrierter CO2-Sensoren kann das Lüftungsgerät jederzeit auf einen erhöhten Schadstoffgehalt reagieren.

Weitere Tipps für ein gesundes Raumklima im Winter gibt es unter www.zehnder-systems.ch/de/ gesunde-raumluft-im-winter

gefragt: peter mamie*

«

Lüftungssysteme sind gesund für Mensch und Gebäude »

Herr Mamie, Sie leiten die Zehnder Academy, die auf Lüftungssysteme spezialisiert ist. Welche Vorteile bietet die kontrollierte Wohnungslüftung gegenüber dem Lüften von Hand?

Neben hoher Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung sorgt eine Lüftungsanlage jederzeit für einen ausreichenden Luftwechsel. Das ist gerade bei modernen Energieeffizienzbauten mit luftdicht gedämmten Hüllen sehr wichtig, da keine natürliche Lüftung über Ritzen und Fugen im Mauerwerk oder über undichte Fenster stattfindet. Die kontrollierte Wohnungslüftung vermeidet eine Überfeuchtung der Räume und beugt somit der gesundheitsschädigenden Schimmelbildung und auch Feuchteschäden vor. Dadurch können umfangreiche Sanierungen der Bausubstanz vermieden werden. Zudem wird verhindert, dass in den Räumen eine zu hohe CO 2­ Konzentration entsteht. Filter am Lüftungsgerät sorgen dafür, dass keine unerwünschten Partikel mit der Zuluft in die Raumluft geraten – so gibt es Spezialfilter für Allergiker, die Pollen abhalten, und Feinstaubfilter oder auch Aktivkohlefilter, die unangenehme Gerüche aus der Luft filtern. Da die Fenster bei einer Komfortlüftung geschlossen bleiben können, wird auch die Lärmbelastung erheblich verringert. Öffnen darf man die Fenster jedoch auch mit einem Lüftungssystem so viel man will.

Wo und wann kann man ein Lüftungssystem in seine Wohnung einbauen?

Komfortable Wohnraumlüftungen können in Neubauten und bei Renovationen eingesetzt werden. Man kann damit ganze Wohneinheiten oder gezielt einzelne Räume nachrüsten und das System durch einfach einzubauende Komponenten jederzeit erweitern und optimieren.

Mit welchen Kosten muss man dabei rechnen?

Das kommt auf die Grösse und Ausstattung der zu belüftenden Räume an. Bei einer Wohnung kann man aus unserer Erfahrung mit 11 000 bis 18 000 Franken rechnen. Für ein Einfamilienhaus mit mehreren Stockwerken belaufen sich die Kosten auf 14 000 bis 23 000 Franken. Will man einzelne Räume mit einer Komfortlüftung ausstatten, bekommt man unsere Einzelraum ­ Komfortlüftungsgeräte für 1200 bis 1500 Franken. Interessierte können sich in unseren Kursen an der Zehnder Academy in Gränichen darüber informieren oder über unsere Website (s. Links) eine Beratung anfragen.

* Peter Mamie , seit 2013 bei der Zehnder Group Schweiz tätig, ist Leiter der Zehnder Academy in Gränichen (AG).

Salzlösungen oder Meerwasser können Ausgleich schaffen. Auf abschwellende Nasensprays hingegen sollte man besser verzichten, da sie die Schleimhäute zusätzlich austrocknen!

Um die Luftfeuchtigkeit der Innenräume während der Heizperiode zu erhöhen, kann man elektrische Luftbefeuchter einsetzen oder einfach wassergefüllte Gefässe auf die Heizung stellen. Das ist besser, als nasse Tücher darüber zu legen, da die Abdeckung der Heizkörper zu einer schlechteren Energieeffizienz führt. Ausserdem müssen Tücher rasch erneut angefeuchtet werden. Auch Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit – besonders Zyperngras, Zimmerbambus, Zimmerlinde und andere Gräser, deren Blätter Spaltöffnungen haben, wodurch sie mehr Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Hydrokultur-Pflanzen sorgen ebenfalls für eine höhere Luftfeuchtigkeit.

Pflanzen als Schadstoffkiller

Überdies können Zimmerpflanzen die Konzentration von Schadstoffen, die über die Aussenluft in unsere vier Wände gelangen, sowie Schadstoffe von innen (z. B. Ausdünstungen aus Möbeln, Baustoffen etc.) senken; zudem nehmen Pflanzen bei der Photosynthese CO 2 auf und produzieren gesunden Sauerstoff. Um das Raumklima nachhaltig zu verbessern, haben sich vor allem grossblättrige Arten wie Zimmerlinde, Nestfarn, Zyperngras, Ficus (Birkenfeige oder auch Benjamini genannt), Kolbenfaden sowie Aralien-Arten bewährt.

Wichtig zu wissen: Nachts kommt die Photosynthese bei den meisten Pflanzen zum Erliegen und sie geben selbst Kohlendioxid ab. Es gibt aber auch Arten, die nachts CO 2 aufnehmen – sie eignen sich daher besonders, um im Schlafzimmer für ein gutes Raumklima zu sorgen. Dazu gehören unter anderem Orchideen, Echte Aloe, Bogenhanf und Bromelie. Sie sollten in Tongranulaten gepflanzt werden. Das reduziert erstens den Pflegeaufwand durch häufiges Giessen und zweitens sind die Granulate weniger anfällig für gesundheitsschädlichen Schimmelpilzbefall als Blumenerde.

Gewächse wie Efeu, Philodendron, Einblatt, Nestfarn, Drachenbaum, Echte Aloe oder die Grünlilie sind sogar in der Lage, Giftstoffe wie Formaldehyd (Spanplatten von Küchen), Benzol (Lacke und Kunststoffe) oder Trichlorethylen (Farben, Lacke, chemische Reinigungsmittel) aus der Raumluft zu filtern. Australische Wissenschaftler haben festgestellt, dass sie die Schadstoffbelastung in der Raumluft um mehr als 50 Prozent senken können. Und nicht zuletzt wirkt jedes Zuhause mit ein paar schönen Pflanzen doch gleich viel wohnlicher. //

● Links

● Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bietet auf seiner Website www.bag.admin.ch viele Infos rund um «gesundes Wohnen».

● Über die Informationsstelle für Umweltund Soziallabels «Labelinfo.ch» kann man sich einen Durchblick im Gütesiegel ­ Dschungel verschaffen und seinen Konsum somit gesünder und verantwortungsbewusster gestalten: www.labelinfo.ch

● Ausführliche Informationen zum Thema komfortable und gesunde Wohnraumlüftung sowie das Kursprogramm der Zehnder Academy findet man bei der Zehnder Group Schweiz AG: www.zehnder-systems.ch

Woher wächst mir mein Leben zu ?

Gerade komme ich von einem kurzen Besuch bei meiner alten Nachbarin. In ihrer Wohnung duftete es wunderbar nach frisch getrocknetem Dörrobst. Bei diesem Geruch und dann erst recht beim Verkosten eines Apfelschnitzes stiegen in mir Bilder aus der Kindheit auf. Wie ich gemeinsam mit meinen Geschwistern im Herbst Obst gesammelt und gerüstet habe, wie die Mutter dann in vielerlei Varianten unsere Ernte haltbar gemacht hat. Ich liebte es, wenn ich in der Vorratskammer Konfitüre oder ein grosses Glas der heiss eingefüllten Früchte auswählen durfte oder auf den Dachboden geschickt wurde, um vom fein duftenden Teekraut zu holen, das dort getrocknet wurde.

Eigene, von Hand verarbeitete Vorräte haben für mich immer noch einen ganz besonderen Wert. Es geht um Rückbindung zur Scholle, um eine Erdverbundenheit, so empfinde ich es. Aus zeitlichen Gründen komme ich nur noch zu wenigen Gläsern Tomatensugo und Chutney; dazu noch die Wildkräuter, die ich beim Wandern sammle. Habe ich in meinem Beruf nicht viel eher die Aufgabe, mich um das innere Sammeln zu kümmern und Menschen zu helfen, Vorräte im Innen anzulegen?

Bei der Bibellektüre bin ich letzthin an einem Satz hängen geblieben. Jesus sagt da, bevor er das Gleichnis des reichen Kornbauers erzählt: «Denn auch dem, der im Überfluss lebt, wächst sein Leben nicht aus dem Besitz zu.» Das Ansammeln und Horten von Vorräten in etwelcher Art bringt nicht das eigentliche Leben hervor – das Leben wächst einem von anderswo her zu.

Kurse im Lassalle-Haus

Einführung in die Kontemplation

Das Herzensgebet kennen lernen

8. bis 10. November Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr

EnneagrammVertiefungswoche

Alles Wirkliche im Leben ist Beziehung

17. bis 22. November

So. 18.30–Fr. 16 Uhr

Sufismus Die mystische Seite des Islams entdecken 29. November bis 1. Dezember

Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr

Exerzitien: Warten auf Gott Vertrauen und Frieden für den Alltag finden 1. bis 8. Dezember So. 18.30–So. 13.30 Uhr

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

Woher, woraus wächst mir mein Leben zu?

Was ist es, was mich mit meinem Lebensgrund verbindet? Das Gebet kommt mir als Erstes in den Sinn, in all seinen Ausdrucksweisen: das Schweigen und innere Lauschen; mein Sehnen nach Gott; die Dankbarkeit; mein Bitten. Dann sind es Beziehungen, Freundschaften, echte, wahrhaftige Begegnungen. Gute, nährende Lektüre gehört dazu, das Zubereiten und Verkosten eines feinen Gerichts, das Streicheln der Nachbarskatze. In meiner täglichen Arbeit wächst mir viel Leben zu, denke ich gerade. Welch grosses Privileg, dass ich als Pfarrerin einer so sinnstiftenden Aufgabe nachgehen darf, auch wenn ich es, um ehrlich zu sein, nicht in jedem Moment als «dürfen» empfinde.

Wo auch immer ich in Resonanz komme mit meinem Lebensgrund – mich berühren und herausfordern lasse, verkoste und echten Geschmack am Leben finde – da wächst mir das Leben zu. Was da wächst, kann ich weder sammeln noch anhäufen und schon gar nicht haben. So ist es also doch nicht meine Aufgabe, mich um inneren Vorrat zu kümmern. Vielmehr jedoch, Menschen zu helfen, mit ihrem Lebensgrund in Resonanz zu kommen und Empfangende zu werden. Meine geliebte Grossmutter kommt mir in den Sinn. Sie war im Alter erblindet. Ihr Trost waren die Psalmen und Kirchenlieder, die sie auswendig beten konnte. Sie zehrte von einem kostbaren Vorrat, den sie über viele Jahre angelegt hatte. Je präsenter sie mir wird, desto sicherer bin ich mir: Vorrat ist nicht gleich Vorrat. //

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne Gedankensplitter».

* Noa Zenger (44) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.

● staunen und wissen

Merkur vor der Sonne

Am 11. November können wir am Nachmittag ein seltenes und spektakuläres astronomisches Ereignis beobachten. Unser innerster Planet Merkur zieht von Ost nach West vor der Sonne vorbei und wird dabei (durch einen Filter betrachtet) als schwarzer Punkt in der Sonne erscheinen (siehe Bild). Um 13.36 Uhr tritt der Merkur vor die Sonne und wird sich um 16.20 Uhr ziemlich genau im Zentrum der Sonnenscheibe befinden. Um 16.55 Uhr geht die Sonne unter. Das Ende des Merkurdurchgangs wird jedoch erst um 19.04 Uhr erreicht sein. Das Ausserordentliche an diesem Merkurdurchgang ist die Geometrie: Der Planet läuft praktisch zentral durch die Sonne, was sehr selten ist. Den letzten fast zentralen Merkurdurchgang konnte man am 10. November 1973 beobachten. Der nächste Merkurdurchgang vor der Sonne ist dann erst wieder am Morgen des 13. Novembers 2032 zu beobachten.

Da der Merkur sehr klein ist, kann das Phänomen am besten mit einem kleinen Teleskop oder Feldstecher beobachtet werden. Dabei muss unbedingt ein Sonnenfinsternisfilter (gleiches Material wie die Sonnenfinsternisbrillen, z. B. Baader Folie) vor die Gläser des Instruments installiert werden. Dieses Ereignis darf auf keinen Fall ohne Filter beobachtet werden, da sonst die Netzhaut der Augen geschädigt oder sogar zerstört werden könnte! Andreas Walker

Kleine Schälchen erhöhen den Gemüseverzehr

Gute Nachricht für Gemüsemuffel: Wird Blumenkohl, Brokkoli und Co. in kleinen, separaten Schälchen serviert, kann dies den Verzehr deutlich erhöhen. Das haben US-amerikanische Wissenschaftler von der University of Georgia herausgefunden. Das Team führte Experimente durch, bei denen sie den Probanden nach dem Zufallsprinzip Blumenkohlstücke auf einer grossen Platte oder in mehreren einzelnen Schälchen präsentierten. Dabei zeigte sich, dass die meisten Teilnehmer vom gesamten Präsentationsformat nur ein Stück Blumenkohl assen. Von den Schälchen verzehrten sie dagegen zwischen vier und sechs Stück. MM

buchtipp

Rupert Sheldrake «Die Wiederentdeckung der Spiritualität», O. W. Barth 2019, ca. Fr. 26.–gewusst

Kern aller Religionen

Meditation, Gebet, Ritual, Musik, Tanz oder einfach Dankbarkeit – fast alle spirituellen Traditionen haben konkrete Übungsformen entwickelt, die unser Wachstum fördern sollen. Die wissenschaftliche Basis zu sieben von ihnen erklärt Rupert Sheldrake, einer der bekanntesten spirituellen Wissenschaftler unserer Zeit und gläubiger Christ, in seinem neusten und persönlichsten Buch. Das ist meist, aber nicht immer überzeugend. Denn wissenschaftliche Deutungen mögen zwar für gewisse Methoden möglich sein; die letzte Wirklichkeit aber entzieht sich jeglicher wissenschaftlicher Beweisbarkeit. Trotzdem ein lesenswerter Reiseführer für ein spirituelles Leben. krea

4500

In der chinesischen Mongolei verwandelt China seit 40 Jahren riesige Wüstengebiete in bewaldete und fruchtbare Gegenden – eine grosse grüne Mauer. Die positiven Folgen sind bis in die Hauptstadt sicht- und messbar: In den 1950erJahren verdunkelten Sandstürme noch durchschnittlich 56 Tage pro Jahr den Himmel über Peking; 2017 gingen die Stürme aus den Wüsten im Norden auf 7 Tage zurück, heute auf praktisch null, berichtet die chinesische Agentur Xinhua. Dies sei der Erfolg des «Three-North Shelterbelt Forest Program», das bereits 1978/79 startete, um der Ausdehnung der Wüste Gobi zu begegnen bzw. sie zurückzudrängen. Heute ist die «Grüne Mauer» 4500 Kilometer lang und mehrere hundert Kilometer breit. 46,14 Millionen Hektar Wald, eine Fläche grösser als Deutschland, wurde bereits aufgeforstet. infosperber.ch / krea

Gehirn

Tagträumen fördert die Vernetzung

Gedankenverloren vor sich hinträumen ist keine Zeitverschwendung, sondern dient der Gehirnpflege. In einer wissenschaftlichen Studie fand man heraus, dass «wandernde Gedanken» die Vernetzung im Gehirn fördern, sodass gewisse Hirnareale besser miteinander kommunizieren. Probanden, die häufiger tagträumten, erzielten bei Tests zum logischen Denken bessere Ergebnisse. Womöglich werden dadurch auch die Kreativität und die Intelligenz gefördert. neuropsychologia

Märchenhafter Reif

Niederschlag ohne Wolken

Film

Die Freiheit, glücklich zu sein

In seinem neuesten Film «But Beautiful» porträtiert Erwin Wagenhofer («We feed the world») Menschen, die mutig ganz neue Wege beschreiten auf der Suche nach dem Schönen und Guten. Wie könnte ein erfülltes Leben aussehen? Wie eine zukunftsfähige Welt?

Der Film liefert keine definitiven Antworten; aber viel Inspiration. Und er zeigt, dass wir ganz viele Handlungsmöglichkeiten haben und die Freiheit, glücklich zu sein. Das macht Hoffnung in einer turbulenten Welt, einer Welt im Wandel. krea

But Beautiful

Ein Film von Erwin Wagenhofer, mit Erwin Thoma. Kinostart: 21. November www.but-beautiful-film.com

Im Winter sind die Pflanzen oft mit Reif überzogen und bieten ein bizarres, märchenhaftes Bild. Reif kann auf zwei verschiedene Arten entstehen: Wenn die Erdoberfläche in klaren Nächten stark abgekühlt wird, entsteht Tau. Der Boden wird durch die Abstrahlung kälter als die Luft, was zur Kondensation des Wassers an der Erdoberfläche führt. Sinkt die Temperatur unter Null Grad Celsius, gefriert das Wasser an Pflanzen und Gegenständen. Der Meteorologe nennt dieses Phänomen Strahlungsreif. Dies kann zu interessanten Strukturen führen, wie sie auf dem Bild zu erkennen sind: Jedes feinste Härchen auf den Blättern wird durch das überzogene Eis gut sichtbar. Windstille Wetterverhältnisse sind für die Reifbildung von Vorteil, da dadurch der Nachschub an warmer Luft in der Nähe der Erdbodenoberfläche ausbleibt und die Auskühlung nicht beeinträchtigt wird.

Ebenso kann Reif entstehen, wenn der Wind über den Boden streicht und sich in frostigen Nächten die Feuchtigkeit am Boden in Form von Eiskristallen anlagert – und zwar entgegen der Richtung, aus der der Wind kommt. Diese Form von Reif wird als Advektionsreif bezeichnet, wobei in der Regel lange Eiskristalle an Pflanzen und Gegenständen entstehen können. Andreas Walker

Muster

Lebensadern mit Tiefgang

Flüsse sind viel mehr als fliessende Wasserströme, Transportwege und Erholungsgebiete. Sie prägen Landschaften und unser Leben: die Kultur und wahrscheinlich sogar Religionen. Aufenthalte am Flussufer schmeicheln der Seele und schenken Lebenskraft.

Text: Fabrice Müller

Otti Flepp kennt die Strecke vom Oberalppass zum Tomasee, der Quelle des Rheins, wie seine Westentasche. Der Bergführer aus Disentis (GR) ist regelmässig mit Gästen auf dieser rund dreieinhalbstündigen Wanderung unterwegs. Vor drei Jahren folgte er dem Rhein von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee bei Rotterdam mit dem Rennvelo. Sechs Tage sass er im Sattel. Die Veloreise dem Rhein entlang vertiefte seine ohnehin schon enge Beziehung zum Fluss zusätzlich. «Ich bin mit dem Rhein aufgewachsen. Immer wieder mache ich mir die Schönheiten dieses Flusses, der besonders auch in unserer Region so viele wunderbare Spuren hinterlassen hat, bewusst.» Auf seiner Veloreise erlebte Flepp den Rhein von all seinen Seiten; so erschloss er das ganze Wesen des «Giganten», der damals an verschiedenen Orten Deutschlands über die Ufer getreten war und Verwüstungen anrichtete.

Auf seinen Wanderungen zur Rheinquelle berichtet Otti Flepp von den Pioniertaten des Paters Placidus, der Ende des 18. Jahrhunderts im Kloster in Disentis lebte und wirkte. «Placidus war ein grosser Forscher der Alpenwelt», erzählt der Bergführer. Der Mönch habe Pflanzen und Mineralien gesammelt und sei für seine Erstbesteigungen mancher Gipfel in der Surselva bekannt – etwa des Rheinwaldhorns 1789 oder des Oberalpstocks 1793. In seinen «Entdeckungsreisen» beschreibt Pater Placidus ausführlich die Rheinquellen des Vorder- und Hinterrheins.

Auf der Wanderung zur Rheinquelle begegnet man an den Hängen beim Oberalppass zahlreichen Alpenblumen. Vom Tomasee aus führt die Strecke weiter hoch zum Piz Badus. Er war zur Zeit von Pater Placidus noch von einem Gletscher bedeckt. Das Wasser dieses 2928 Meter hohen Gipfels sowie seiner Nachbargipfel bildet die Quelle des Vorderrheins. Gesammelt im Tomasee, stürzt sich der junge Rhein in Richtung Tschamutt.

Zugang zur Weltenseele

Flüsse wie der Rhein haben die Menschen seit jeher fasziniert. Die alten Griechen und Römer verehrten alle Quellen und mit ihnen die Nymphen – anmutige weibliche Naturgottheiten – als Bewohner dieser Fliessgewässer. Die Nymphen waren eng mit der Entstehung und Er-

haltung des Lebens verbunden. Wie der Geomant Stefan Brönnle erklärt, gaben manche Götter den Flüssen ihren Namen. Der Neckar beispielsweise ist eine Ableitung von Nixe bzw. ihrem männlichen Pendant, dem Nöck, in der Mehrzahl Neckar genannt. Nördlich der Alpen finden sich zahlreiche Marienquellen, die auch heute noch verehrt werden. «Im Wasser zeigt sich bis heute die Seele der Landschaft. Und in der Tiefe des Wassers eröffnet sich der Zugang zur Weltenseele», sagt Brönnle. Flüsse galten schon immer als Lebensadern, die Menschen und Städte miteinander verbinden. Doch im Gegensatz zu Strassen, die ja ebenfalls eine verbindende Funktion ausüben, ranken sich um Flüsse viel mehr Mythen. «Der Fluss als Grenze und Weg bildet gleichzeitig den Übergang ins Totenreich», erklärt Brönnle. Es sei deshalb nicht verwunderlich, dass man früher an manchen Flüssen Totenwaschungen machte mit dem Ziel, gewisse Seelenanteile abzuwaschen, damit sie nicht mit ins Grab genommen wurden. Natürlich stehe das Wasser auch für Fruchtbarkeit und das Leben, betont der Geomant. «Viele Menschen zieht es deshalb bewusst oder unbewusst ans Wasser bzw. an Fliessgewässer. Dort werden die menschliche Seele genährt und geheilt, die Gefühle gereinigt und geordnet.» So erfahre unsere Lebenskraft eine Erneuerung.

Schaubergers tiefe Erkenntnisse

Für den österreichischen Naturforscher Viktor Schauberger (1885–1958), der durch intensive Naturbeobachtungen zu tiefgreifenden Erkenntnissen über energe tische Naturprozesse gelangte, jedoch zu Lebzeiten verkannt und verspottet wurde, ist das Wasser eine «lebendige Gestalt». Schauberger betrachtete das Wasser als die von feinstofflichen Energien gebildete Ursubstanz, die durch die Urbewegung der Erde ins Leben gerufen wurde. Wasser verleihe allen Dingen Leben, die im grossen Plan der ewig schöpferischen Intelligenz vorgesehen sind. «Wenn wir das Wasser nicht als lebendiges, alles Leben nährendes Wesen anerkennen, blockieren wir seine schöpferischen Kreisläufe und behindern das Leben. Dann verwandelt sich das Wasser in einen gefährlichen Gegner», warnte Schauberger. Mit zunehmender Wärme, erhöhtem Lichteinfall, aber auch mit der von Menschenhand vor-

«Bei

einem Fluss ist das Wasser, das man berührt, das Letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das Erste von dem, was kommt. So ist es auch mit der Gegenwart. »

Leonardo da Vinci 1452–1519

Die Sihl entspringt am Drusberg im Kanton Schwyz. 68 Kilometer legt sie zurück, bis sie die Stadt Zürich erreicht. Ein spektakulärer Wanderweg führt von Richterswil hinunter nach Sihlbrugg.

Der Rhein versorgt Millionen von Menschen mit Trinkwasser. Eindrückliche Begegnungen mit dem Rhein bieten sich zum Beispiel in der Viamala, der spektakulären Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau, oder an seiner Quelle beim Tomasee.

Aufatmen dank Dr. Wasserfall ?

Zeit am und auf dem Fluss verbringen, tut der Seele gut. Hier kommen wir zur Ruhe, tanken Kraft, können einfach mal sein. Dem fliessenden Wasser zuzuschauen kann helfen, belastende Gedanken loszulassen, was sehr reinigend und heilsam wirken kann. Oft reicht schon der Blick auf einen Fluss (oder auch einen See oder das Meer), damit unser Körper Glückshormone freisetzt. Studien zeigen, dass Schwimmen und andere Formen von Bewegung im Wasser zum Beispiel den Blutdruck senken, Müdigkeit verringern und Schmerzen lindern können. Gleichzeitig fühlen wir uns im erfrischenden Nass so gut wie schwerelos und können Verspannungen im Nu lösen. Und wir treten so in den Austausch mit dem Element Wasser, schärfen

unsere Sinne und konzentrieren uns ganz auf das Hier und Jetzt. Eine echte Wohltat in unserem oft hektischen Alltag. Zusätzlich wirkt das Rauschen oder leise Plätschern entspannend.

Besonders wohltuend empfinden viele Menschen den Aufenthalt an Wasserfällen. Insbesondere Asthmatiker können in ihrer Nähe wieder aufatmen. Die in hoher Konzentration auftretenden negativen Ionen im Sprühnebel sollen ausschlaggebend dafür sein – denn sie versprechen angebliche Linderung, ja mitunter sogar Heilung der Atemwege. Doch die Studienlage dazu ist dürftig. Trotzdem ist es einen Versuch wert, zumal regelmässige Spaziergänge an der frischen Luft gerade im Winter sehr wichtig sind zur Stärkung unseres Immunsystems.

Die Aare begeistert mit traumhaften Auenlandschaften – zum Beispiel auf dem zehn Kilometer langen Uferweg Alte Aare von Aarberg nach Studen.

genommenen Einengung des Wasserlaufs verliere das Wasser ferner an Vitalität, Gesundheit und seine Fähigkeit, die Umgebung, die es durchfliesst, zu beleben und zu energetisieren. «Nur in seiner natürlichen, selbstkühlenden, spiralig gewundenen Bewegung ist das Wasser in der Lage, seine vitalen inneren Energien, seine Gesundheit und Reinheit zu bewahren», schreibt Schauberger. Auf seinem Weg durch die Landschaften fungiert das Wasser als Träger für all die Mineralien, Spurenelemente und sonstigen subtilen Energien, die in seiner Umgebung benötigt werden.

Von Jesus und dem Teufel

Flüsse, die ihren Weg durch Täler und Ebenen bahnen, prägen nicht nur Landschaften, sondern auch den Menschen, seine Kultur und vermutlich sogar die Religionen. «Flüsse haben einen Geist und wirken mit ihrem morphogenetischen Feld unterstützend auf ihr Umfeld», erläutert Stefan Brönnle die Wirkung von Flüssen aus geomantischer Sicht. Wasser sei Dank seiner molekularen Struktur in der Lage, Informationen aufzunehmen, zu transportieren und abzugeben – analog zu den Blutgefässen im menschlichen Körper. «Ein Fluss trägt Informationen in sich und verteilt sie weiter. Auch dadurch kann er eine Stadt, ja ganze Regionen prägen.» Brönnle nennt das Beispiel des Inns, der seinen Ursprung in Italien hat und in allen Städten, die er durchfliesst, etwas Leichtes und Jugendliches ausstrahle – unter anderem mit architektonischen Merkmalen wie Arkaden und einer spürbaren Lebensfreude in der Stadt. Auch wenn ein Fluss auf seinem Weg durch die Landschaft von verschiedenen Faktoren beeinflusst werde, sei die Quelle für seine Aus-

strahlung entscheidend. Die Quelle eines Flusses entspricht laut Stefan Brönnle dem Urcharakter des Stromes. «An seiner Quelle erhält der Fluss die Urinformationen. Das ist vergleichbar mit dem Geburtsvorgang eines Menschen.»

Zahlreiche Flüsse, manche gelten gar als heilig, strahlen seit Jahrhunderten eine religiöse oder spirituelle Anziehungskraft auf die Menschen aus. So pilgern Jahr für Jahr Millionen von Hindus an die Ufer des Ganges, wo sie sich reinigen, um aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt auszubrechen. Gemäss Bibel bewässert der Tigris das Paradies. Im Judentum geniesst der Jordan eine besondere Rolle. Bei Jericho wurde – so vermutet man –Jesus von Johannes dem Täufer getauft. In Estland sind rund 400 heilige Orte wie Steine, Bäume, Quellen und weitere «Sakralbauten der Natur» entlang des nur 28 Kilometer langen Pühajõgi (estnisch für «Heiliger Fluss») anzutreffen. Der Fluss Narva trennt Russland vom europäisch geprägten Baltikum; er gilt aber ebenso als religiöse Grenze zwischen den estnischen Lutheranern und der russisch-orthodoxen Kirche. Grosse Flüsse sind oft auch bedeutende Schauplätze religiöser Ereignisse: Die Elbe etwa steht in enger Verbindung mit der Reformation. Die sieben Quellen der Elbe soll der Teufel persönlich gebohrt haben.

Etwas Schweiz in den Meeren Als Wasserschloss wird die Schweiz von zahlreichen Flüssen durchquert. Der Rhein und seine Zuflüsse strömen der Nordsee zu, die Rhone mündet ins Mittelmeer und der Inn gelangt über die Donau ins Schwarze Meer. Jeder Fluss hat seinen eigenen Charakter. Der Rhein, ein ausgesprochen männlicher und katholischer Fluss, ist von bedeutenden katholischen Bistümern wie dem Bistum Basel oder den Erzbistümern Köln, Mainz und Trier umgeben. «Vater Rhein» inspirierte auch manchen Schriftsteller wie zum Beispiel Friedrich Hölderlin, der dem Rhein eine Hymne widmete.

Ein ganz besonderer Fluss ist auch die Aare. Mit einer Länge von 288 Kilometern ist sie der längste Fluss der Schweiz, dessen Lauf sich ganz innerhalb der Landesgrenzen befindet. Die Aare wird aus dem Gletscher geboren, zwängt sich durch Schluchten und breitet sich in Seen und Auen aus. Doch die Aare ist mehr als ein Fluss. Sie gilt als das Rückgrat des Mittellandes und ist grosses Landschaftstheater mit langer Geschichte. Wie der Berner Naturforscher Samuel Studer erzählt, berichten mündliche Überlieferungen von einer Art Schlange oder Tatzelwurm in der Aareschlucht. Johann Wolfgang von Goethe stattete der Aareschlucht im Herbst 1779 einen Besuch ab, als er das Berner Oberland bereiste. Vom Lammi stieg er durch den «Finsteren Schlüüchen» hinab bis zur Aare. Seine Eindrücke beschreibt er malerisch in der Schilderung «Unbeschreibliche Tage». Doch wie findet man seinen persönlichen Kraftstrom, an dem man verweilen, sinnieren und auftanken kann? «Oft fühlt man sich von einem bestimmten Fluss oder einer Landschaft intuitiv angezogen. Damit verbunden ist ein Gefühl, zu Hause angekommen zu sein, angenommen wie man ist», sagt Geomant Brönnle. Er empfiehlt, sich vom Bauchgefühl leiten zu lassen. Vielleicht fühle man sich eher von wilden Gewässern angezogen, oder man bevorzuge einen ruhigen, kraftvollen Strom. Wer eine tiefere Verbindung zu einem Fluss aufbauen möchte, kann sich ihm wandernd annähern und die Quelle erkunden. //

Buchtipps

Martin Arnold, Urs Fitze «Gewässerperlen –die schönsten Flusslandschaften der Schweiz», AT Verlag 2018, ca. Fr. 50.–Florian Spichtig, Christian Schwick «Die Wasserfälle der Schweiz», AT Verlag 2012, ca. Fr. 50.–Viktor und Jörg Schauberger «Das Wesen des Wassers», AT Verlag 2006, ca. Fr. 35.–Theodor Schwenk «Das sensible Chaos. Strömendes Formenschaffen in Wasser und Luft», Freies Geistesleben 2010, ca. Fr. 48.–

Taten stat t Worte Nr. 62

Da s Wichtigs te is t immer noch die Familie .

Unseren Natura-Beef-Rinder n geht es besonders gut. Denn sie wachsen bei viel Auslauf auf der Weide in der Herde bei ihren Mütter n und mit Altersgenos sen auf. Wir förder n die Mutter kuhhaltung als natürlichs te Form der Aufzucht von Jungr indern und garantieren so ein Höchstmass an Tier wohl Da s is t nur eines von vielen Beispielen für unseren hohen Anspruch, den wir als Pioniere der ar tgerechten Tier haltung seit über 35 Jahren verfolgen.

Alles über da s Nachhaltigkeitsengagement von Coop auf: taten-st at t- worte.ch

Winter im Anmarsch

Im Garten und auf dem Balkon gibt es noch einiges zu ernten; vor allem aber säen wir Frisches und lassen es auf der Fensterbank spriessen. Und der Garten muss winterfest gemacht werden – dabei machen wir nicht rübisstübis.

Text: Frances Vetter

Der November ist eine gute Pflanzzeit für Rosen, Gehölze oder Beerensträucher. Und es ist auch noch Zeit, um Knoblauch zu stecken. Wer dies jetzt versäumt, kann Knoblauch auch noch zeitig im März in die Erde bringen. Meist werden die Knollen dann allerdings nicht so gross. Knoblauch gelingt übrigens auch ganz gut in einem grösseren Topf. Gleiches gilt für Winter-Steckzwiebeln. Auch sie können noch vor dem Frost in die Beete oder in grosse Kübel – wobei Winter-Steckzwiebeln für Balkongärtner nicht ideal sind, da sie viel Platz benötigen und die Töpfe lange blockieren.

Pastinaken und viele Kohlsorten vertragen etwas Frost. Sowohl Pastinaken wie auch Grün- und Rosenkohl werden durch leichte Minustemperaturen sogar aromatischer. Solange noch kein Frost herrscht, können auch andere Wurzelgemüse in der Erde verbleiben. Zu spät gesäte Randen (Rote Beete) haben bei uns an geschützten Standorten schon oft milde Winter überstanden.

An warmen sonnigen Tagen sammeln Remo und ich von einjährigen Sommerblumen Samen, die wir im kommenden Frühjahr aussäen. Es kann bei nasser Novemberwitterung allerdings sein, dass die Samenstände zu feucht oder gar schon leicht schimmelig sind. Beides wären keine guten Bedingungen, um Samen zu sammeln und einzulagern.

Ein wilder Garten

Früher war es üblich, Ende Oktober, Anfang November im Garten abzuschneiden und wegzuführen, was nur geht. Aufräumen kommt zum Glück mehr und mehr aus der Mode, im Naturgarten sowieso. Es muss auch nicht alles geschnitten, herausgerissen und «winterfest» gemacht werden. Denn Stauden und Gräser sind

frances und remo vetter*

auch in der kalten Jahreszeit sehr dekorativ; gleichzeitig bieten die hohlen Stängel Insekten Unterschlupf und die Samen stände sind willkommenes Vogelfutter.

Remo und ich machen es so, dass wir im Frühwinter abschneiden, was in sich zusammenfällt und nicht schön aussieht, wie zum Beispiel Kosmeen oder Zinnien. Pflanzen wie Sonnenhut, Sonnenblume, Herbstanemone, Hohes Eisenkraut, Lavendel oder Fenchel und andere Stauden hingegen lassen wir stehen. Sie werden bei uns frühestens im März geschnitten, also unmittelbar vor dem Austrieb. Auch verblühte Hortensien schneiden wir nicht im Winter. Denn sie sehen bei Frost und Schnee schön aus und die verwelkten Blütenstände dienen als Schutz für die neuen Austriebe, die meist schon im Winter als Knospen vorhanden sind. Gräser und Lilien binden wir einfach zusammen – das schützt die Pflanzen vor allzu viel Nässe an der Basis. Erst wenn die ersten Austriebe im Frühjahr sichtbar sind, schneiden wir die Gräser.

Schutz und Nahrung

Frostempfindliche Pflanzen wie Rosmarin oder Feigen schützen wir mit einer dicken Rindenmulch- oder Kompostschicht rund um die Basis. Junge Pflanzen dieser Gattungen wickeln wir in den ersten Jahren mit Vlies ein, um sie zu schützen. Für Topfpflanzen ist das übrigens allgemein empfehlenswert.

Das Laub und der letzte Rasenschnitt werden in den Blumenbeeten verteilt; das Material verrottet ganz oder teilweise, was den Boden mit Nährstoffen anreichert; ausserdem bietet es manchen Pflanzen und Insekten Schutz. Heruntergefallenes Laub lassen wir auf den Beeten liegen, auch das ist ein hervorragender Schutz. Ausserdem verrottet das meiste

bis zum Frühjahr und Beikräuter kommen schlecht oder gar nicht auf. Die Gemüsebeete jäten und lockern wir jetzt noch einmal und arbeiten ausserdem etwas Kompost ein.

Falls noch nicht gemacht, können, solange es frostfrei ist, jetzt noch Blumenzwiebeln in die Gartenbeete und die Töpfe gesteckt werden. Gerade in Töpfen kann man ruhig die Pflanzvorschriften etwas vernachlässigen und die Blumenzwiebel relativ dicht stecken. Werden die Zwiebeln unterschiedlich tief gesteckt, verlängert man dadurch die Blühsaison. Töpfe haben zudem den Vorteil, dass man sie überall aufstellen kann. Dahlien und Gladiolen hingegen sollten spätestens nach dem ersten leichten Frost aus der Erde und frostfrei überwintert werden.

Reinigung und Lagerung

Die Gartengeräte sollte man vor dem Einwintern gut reinigen und pflegen. Alle Geräte werden geschrubbt und Rostanfälliges freut sich über eine dünn aufgetragene Ölschicht. Die Schneidwerkzeuge werden sorgsam gereinigt, Gelenke geölt und die Schneiden gegebenenfalls geschliffen. So kann es im Frühjahr mit intaktem Werkzeug gleich gefreut losgehen.

Töpfe ohne Pflanzen sollten von Erde befreit und gründlich gereinigt werden, insbesondere wenn kranke Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Zucchini darin wuchsen. Denn sonst läuft man Gefahr, Krankheitserreger mit in die nächste Saison zu schleppen. Nicht frostfeste Töpfe werden im Schuppen oder in der Garage verstaut. Sind Töpfe, die noch bis

* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.

Gartenarbeiten

im November

Nutzgarten

● Die Beete noch einmal von Unkraut befreien. Leicht verrottbares Laub (idealerweise geschreddert) auf die Beete verteilen.

● Um abgeräumte Beete vor Frost zu schützen, bringen wir Kompost und Mulch aus; auch Grasschnitt und Gartenabfälle schützen vor Frost und Nährstoffverlust. Die Abdeckung sollte nur etwa ein bis zwei Zentimeter dick sein. Zu dicke Schichten ersticken den Boden und führen zu Fäulnis.

● Unter Bäumen und Sträuchern lassen wir das gefallene Herbstlaub liegen.

● Schwer verrottbares Laub schreddern wir vor dem Kompostieren. Dazu gehören zum Beispiel Walnuss-, Eichen-, Kastanien- oder Pappelblätter. Es sollte mit anderen organischen Materialien wie Rasenschnitt, kleinen Zweigen oder Küchenabfällen gemischt werden. Der Laubanteil sollte nicht mehr als etwa ein Fünftel betragen.

● Pflanzung von wurzelnackten Bäumen und Sträuchern an frostfreien Tagen.

● Schnitt von Apfel-, Birnbäumen und Beerensträuchern, ehe der Boden zu kalt und zu nass wird.

● Es ist Zeit, den Chinakohl zu ernten. Das knackige Gemüse verträgt leichten Frost ohne Probleme. Chinakohl ist leicht verdaulich und enthält viel Vitamin C, Ballaststoffe sowie Spurenelemente.

● Die Haupterntezeit von Rosenkohl ist von November bis Mitte Januar. Leichter Frost sorgt dafür, dass die Röschen das richtige

vor Kurzem Tomaten oder Gurken als Saisongemüse beherbergten, frostfest, können sie, mit Erde gefüllt, an einem wettergeschützten Platz überwintern. Für die neue Saison muss dann lediglich die obere Hälfte der Erde entfernt und durch neue gute Komposterde ersetzt werden. Auch Stützen, Tomatenstäbe, Rankgitter, wiederverwendbare Halter und Klammern sowie nicht winterharte Töpfe sollten jetzt gesäubert und weggeräumt werden.

Jetzt Rosen pflanzen

Der Herbst ist ein idealer Zeitpunkt, um Rosen zu pflanzen. Am besten stellt man den wurzelnackten Rosenstock einen Tag lang ins Wasser, damit er kräftig gewässert wird. Optimal für Rosen sind humus-

Aroma erhalten, denn durch die Minusgrade erhöht sich der Zuckergehalt im Gemüse. In sehr rauen Gegenden mit anhaltendem Frost sollte man die Pflanzen jedoch mit Vlies oder Reisig schützen.

● Lauch, Endivie, Feldsalat, Radicchio, Fenchel, Pastinake, Schwarzer Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Topinambur, Blumenkohl, Brokkoli, Federkohl und Weisskohl können geerntet werden.

Ziergarten

● Kübelpflanzen brauchen einen Frostschutz. Tontöpfe sollten nicht direkt auf dem Boden stehen, damit das Wasser ablaufen kann. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich das Stauwasser beim Gefrieren ausdehnt und die Töpfe sprengt.

● Zimmerpflanzen wie Orchideen in Fensternähe platzieren, damit sie ausreichend Tageslicht bekommen, jedoch nicht in die pralle Sonne stellen.

● Amaryllis-Zwiebeln eintopfen.

● Letzte Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüte in Garten und Balkongefässe setzen.

● Frostgefährdete Wasserleitungen und Wasserbecken im Nutz- und Ziergarten entleeren.

● Vielerorts fällt der erste Schnee. Um Schneebruch zu vermeiden, muss er von Bäumen, Sträuchern und Hecken abgeschüttelt, sowie von den Dächern der Treibhäuser und Frühbeete weggeräumt werden.

reiche Lehmböden. Der Boden muss gut gelockert werden, bevor die Pflanze gesetzt wird, denn die Wurzeln brauchen viel Sauerstoff. Verletzte und abgestorbene Wurzelteile müssen sorgfältig entfernt werden. Beim Einsetzen der Pflanze ist es wichtig, dass die Veredelungsstelle der Rose etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt.

Um unsere Rosen im Winter wirkungsvoll zu schützen, geben wir gut abgelagerten Pferde- oder Rindermist in einer grosszügigen Schicht bis über die Veredelungsstelle. Wenn wir keinen Mist zur Verfügung haben, nehmen wir Kompost. Die Nährstoffe versorgen die Wurzeln, ausserdem schützt die Schicht die Rosen wie ein warmer Mantel vor der Kälte. Die Kletterrosen binden wir vor dem ersten Schnee gut am Rankgitter fest, sonst bricht die Last des Schnees im Winter ihre Zweige.

Kübelpflanzen überwintern

Sobald die ersten Nachtfröste auftreten, müssen empfindliche, nicht winterharte Kübelpflanzen in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden. Frostempfindlich sind zum Beispiel Fuchsien, Hibiskus, Wandelröschen, Engelstrompeten und Margeriten. Auch Paprika und Chili kann man in der Garage oder im Treppenhaus überwintern, da sie mehrjährig sind. Der Schnittlauch kann noch rechtzeitig aus dem Beet ausgegraben und eingetopft werden, so kann er auf einer hellen, nicht zu warmen Fensterbank überwintern. Üppige Exemplare können gut in zwei oder drei einzelne Töpfe kommen. Oliven, Feigen und Oleander halten einige Minusgrade aus, bevor auch sie eingeräumt werden. Wichtig ist, Kübelpflanzen beim Einräumen und auch später im Winterquartier immer wieder auf Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren, denn diese können sich auf engem Raum rasch verbreiten.

Nur sehr robuste Kübelpflanzen lassen wir an einem geschützten Ort auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Bei winterharten Stauden, die in Töpfe oder Kübel gepflanzt wurden, ist es wichtig, sie vor Staunässe und extremen Temperaturschwankungen zu schützen. Die Töpfe sollten mit Jute oder Vlies ummantelt werden; wichtig ist auch eine wirksame Isolierung von unten. Hier ist Styropor eine gute Wahl; allerdings muss das Abfliessloch des Topfes frei bleiben, denn gefrierende Staunässe kann das Gefäss sprengen. //

Dem Paradies so nah

Der Garten als Kraftort – wer solches plant, muss jetzt damit beginnen, damit der Garten im nächsten Sommer auch wirklich zum erholsamen und kraftspendenden Lebensraum unter freiem Himmel wird. Feng Shui, Vastu, Astrologie, Geomantie – viele Lehren bieten dafür Anregungen. Text: Fabrice Müller

Der Weg zum Kraftgarten

❚ Struktur

IDEEN | Zeichnung des künftigen Feuerplatzes im Garten von Florence Buchmann.

Geben Sie Ihrem Garten eine Struktur und schaffen Sie –je nach Grösse – verschiedene Zonen, in denen es heller und lauter, aber auch dunkler und ruhiger sein darf.

❚ Zentrum

Finden Sie das Zentrum Ihres Gartens (das nicht mit der geografischen Mitte übereinstimmen muss) – entweder über die Intuition oder mithilfe des Pendels. Das Zentrum kann zum Beispiel mit einem Steinkreis, Brunnen, Baum oder auch einem Kunstwerk zu einem Kraftort gestaltet werden.

❚ Steine

Wie alles Lebendige sind auch Steine materialisiertes Sonnenlicht. Sie enthalten eine geballte Ladung an Wissen und uralter Energie. Diese Energie kann mithilfe der Steine im Garten verteilt und gelenkt werden – zum Beispiel als Steinkreis oder Steinspirale.

❚ Pflanzen

In der Geomantie geht man davon aus, dass die Natur, also auch die Pflanzen, beseelt sind. Jede Pflanze hat ihre Eigenheiten und Kräfte. Der Wacholder z. B. gilt als Schutz­ bzw. Wächterpflanze, die Eiche steht für die männliche Marsenergie, der Rosmarin für die Weiblichkeit und der Holunder ist als besonders mystische Pflanze bekannt. So sind Pflanzen Brückenbauer und Türöffner zwischen den Menschen und den Kräften der Natur.

❚ Wasser

Wasser speichert die Lebenskraft Qi und bringt Leben in den Garten. Bewegtes Wasser löst Motivation und Inspiration aus, stilles Wasser bringt Ruhe und stabilisiert das Gemüt. Das Element Wasser kann in Form eines Teiches, Brunnens, Bachlaufs oder auch als Vogelbad in den Garten integriert werden. In japanischen Gärten wird das Wasser oft mit Kiesflächen symbolisch dargestellt.

❚ Feuer und Rauch

Das Element Feuer bringt Dynamik, Emotionen und Wärme in den Garten. Der Feuerplatz ist ein Ort der Kommunikation, aber auch der Rituale. Warum nicht den Garten regelmässig mit eigenen Kräutern räuchern bzw. energetisch reinigen? Besonders gute Zeitpunkte zum Räuchern sind: 1./2. 2. (Lichtmesse), 20.– 23. 3. (Frühlingsanfang), 21. 6. (Sommersonnenwende), 20.– 23. 9. (Erntedank, Herbsttagnachtgleiche), 21./22. 12. (Wintersonnenwende).

❚ Kompost, Asthaufen & Co.

Wenn der Kompost richtig betrieben wird, steht er für die Transformation von Materie und liefert wertvolle Erde für den Garten. Äste und Schnittabfälle sowie Laub ­ und Steinhaufen bieten Platz für Tiere im Garten.

SCHMUCK | Wächterfiguren und Skulpturen für den schamanischen Garten.

Bis vor Kurzem war der Gartenteil auf der Nordseite des Hauses vor allem eines: Wiese. Allerdings keine besonders einladende, wie Florence Buchmann aus Liestal (BL) erzählt: «Ich machte hier jeweils meine Qi-Gong-Übungen, doch so richtig wohl fühlte ich mich nie. Ich hatte das Gefühl, als fliesse alle Energie des Gartens hier den Hang hinunter.» Buchmann beschloss, den Teil des Gartens neu gestalten zu lassen. Denn der Garten solle ihr helfen, sich an ihrem Wohnort zu verorten, zu verbinden, zu erden, betont sie. «Doch bisher war dieser Gartenteil mehr Himmel als Erde. Künftig soll er mich in meiner persönlichen Entwicklung unterstützen.» Gleichzeitig sei es wichtig, jenen Ort zu schätzen und zu pflegen, der einem Heimat bedeute, ist Buchmann überzeugt.

Nun sind bereits seit einigen Wochen die Gärtner am Werk. Weil es für Bagger und schweres Gerät kaum Platz hat, wird von Hand mit Schaufeln, Pickeln und Schubkarren gearbeitet. Zentrales Element im neu gestalteten Gartenbereich ist ein «Medizinrad», ein Steinkreis mit acht Linien, die sich an den Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen orientieren. Er bildet den neuen Mittelpunkt des Gartens. Dahinter entsteht eine Pergola aus Holzlamellen als Blickschutz. «Die Pergola und insbesondere der Steinkreis haben die Aufgabe, die Energie des Gartens zu fassen, zu halten und zu verteilen», sagt Ramon Martin, der von Buchmann beauftragte Landschaftsgärtner und Inhaber der gartenart GmbH in Liestal.

Was braucht der Garten?

Wer die Werkstatt von Martin betritt, dem wird schnell klar: Dieser Mann mit Spitzbart und grauen Haaren ist kein gewöhnlicher Gärtner. Seine Werkstatt ist Büro, Lager und Atelier zugleich. Hier Skulpturen aus Stahl und Holz, dort indianische Trommeln und Figuren. Mitten drin ein fein säuberlich geführtes Materiallager. Wenn Martin einen Garten begeht, weil er den Auftrag erhalten hat, ihn neu zu gestalten, lässt er den Garten zuerst auf sich wirken. «Ich achte auf meine Gefühle und Wahr-

nehmungen – und auf meinen Arm, der mir als Pendel oft anzeigt, wo es besondere Orte gibt.» Er ver suche, all seine geistigen und sinnlichen Kanäle zu öffnen, um herauszufinden, wie es dem Garten geht und was er braucht. «Ich sehe mich als eine Art Vermittler zwischen den Kunden und ihrem Garten. Mein Ziel ist es, einen Garten entstehen zu lassen, von dem alle profitieren können, ein Garten, wo eine Beziehung zwischen Mensch und Natur entsteht.» Diese Beziehung lasse häufig zu wünschen übrig, meint der Gärtner, runzelt die Stirn und sagt: «Der Wahn, alles in Griff zu bekommen und realisieren zu wollen, schadet der Natur und auch dem Menschen. Denn dabei gehen die Vitalität und die Kraft eines Ortes verloren.» Manchmal seien Gärten Opfer von Fehlplanungen, etwa weil man zu viele Anforderungen stelle, die der Ort nicht erfüllen könne. Deshalb sei es wichtig, dem Garten eine Struktur zu geben und Räume zu schaffen, in denen sich der Garten entwickeln kann, betont Landschaftsgärtner Martin.

Der Garten als

Spiegelbild

«Der Mensch gestaltet im Garten ein Stück Natur nach seinem Willen so, dass er sich darin wie in einem Spiegel selbst erkennt», sagt Stefan Brönnle, Geomant und Autor des Buches «Paradiesgarten». Dieser Drang nach Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung sei es wohl letztlich, der den Menschen über alle Kulturen und Zeiten hinweg bis heute dazu antreibt, Gärten anzulegen und zu gestalten. «Er nutzte dazu die Kraft der Symbolik, Sympathiemagie, die Erkenntnis der energetischen Gesetze oder auch einfach nur seinen Instinkt», erklärt Brönnle. Die Geschichte der Gartenkunst sei eng mit dem Symbol des Paradieses verknüpft, also jenem Zustand der Schöpfung, in dem Geist und Materie, Mensch und Natur noch eins waren. In der heutigen Zeit könne ein Garten dazu beitragen, den Menschen wieder näher zur Natur zu bringen. «Immer mehr Menschen suchen im Garten einen Ort der Erholung, fernab vom beruflichen Stress», drückt es Martin Hoch, Geschäftsführer von Garten-Raum, einem Planungsbüro für Gartengestaltung in Weinfelden (TG), und Autor des Buches «Garten-Raum – Auswirkungen auf die Persönlichkeit» etwas profaner aus.

Der Spaziergang durch den Garten kann ein sinnliches Erlebnis sein. Wir nehmen Farben, Formen, Geräusche und Düfte wahr, aber auch Wärme und Kälte und erleben so intensiv die Jahreszeiten. Das Sonnenlicht verändert zusammen mit der Atmosphäre die Lichtabstrahlung des Gartenraumes. Mit den Ohren lässt sich der Garten akustisch wahrnehmen; dies löst laut Martin Hoch unterschiedliche Empfindungen aus: «Tiefe Frequenzen haben die gleiche Wirkung wie Wärmestrahlen und wirken beruhigend – etwa das Plätschern von Wasser oder das Rauschen des Windes durch ein Blätterdach. Hohe Frequenzen dagegen – ausgelöst beispielsweise durch das Pfeifen der Vögel – wirken anregend und lösen Aktivität und Kreativität aus.» Besonders im Frühling und Sommer sind es auch die Düfte, die unsere Sinne betören: «Duftströme wecken unsere Widerstandskraft. Süssliche Duftstoffe wirken beruhigend und ausgleichend. Herbe Düfte regen an und wecken unsere Sinne», weiss Hoch.

Den Himmel auf Erden holen

Doch die Wirkung des Gartens macht nicht bei den Sinnen Halt. Der Garten ist – je nach Gestaltung – auch ein feinstoffliches Erlebnis. Hier kommen zum Beispiel die Geomantie, Feng Shui oder das indische Vastu ins Spiel. Diese energetischen Harmonielehren haben das Ziel, den Garten so zu gestalten, dass er die Menschen über den Energiefluss – auch Qi, Chi, Vril, Odem oder Prana genannt – stärkt und mit der Natur verbindet. Feng Shui etwa beschäftigt sich als ganzheitliche Disziplin für Haus, Garten und Mensch mit der Gartenqualität auf verschiedenen Ebenen. Manche davon sind komplex und für Laien kaum verständlich, andere sind leichter nachvollziehbar. Dazu zählt auf der formalen Ebene die Wegführung durch den Garten: Weil auf schnurgeraden Wegen die feinstoffliche Energie schnell und disharmonisch fliesst, werden im Feng Shui leicht geschwungene Pfade bevorzugt, die das Qi harmonisch im Garten verteilen.

Die fünf Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall sind im Sinne des Fünf-Elemente-Kreislaufs und in Abstimmung auf die acht Himmelsrichtungen angeordnet. Die Himmelsrichtungen stehen auch für gewisse Lebensbereiche der Menschen. Sie lassen sich im Haus, aber auch im Garten stärken – beispielsweise mit dem Element Wasser im Norden, wo die berufliche Karriere beeinflusst wird, oder mit viel Grün und hochwachsenden Pflanzen im Osten, der mit Familie und Gesundheit assoziiert wird. Auch die Geomantie arbeitet mit dem System der Richtungsqualitäten, ordnet ihnen jedoch teilweise andere Elemente zu als das Feng Shui. So wird der Süden in der Geomantie von der Emotion des Wassers bestimmt, während im Feng Shui der Süden vom Feuerelement genährt wird. Typisch für die Geomantie ist die Arbeit mit dem Tierkreiszeichen, die wiederum mit den Himmelsrichtungen in Verbindung stehen. Jedem Tierkreiszeichen sind Pflanzen zugeordnet. Auf diese Weise kann ein Horoskopgarten geschaffen werden, wo zum Beispiel ein Apfelbaum im Osten für das Sonnenzeichen Stier steht und den Lebensaspekt Besitz, Sicherheit und Talente unterstützt. Eine Esche oder ein Lorbeer im Südwesten fördern das Sternzeichen Löwe und somit die Kreativität und Sexualität.

Der Geomant Stefan Brönnle lädt dazu ein, in Kommunikation mit dem Garten zu treten und sich auf seine ihn bewohnenden Naturwesen einzulassen. «Wir sollten diesen geistigen Kräften in unserem Garten Respekt erweisen. Immerhin haben wir den Garten dem absoluten Einfluss der Natur entrissen und die Erde hier unserem Willen untergeordnet.» //

Buchtipps

Stefan Brönnle

● Links

www.garten-art.ch

www.garten-raum.ch www.inana.info

«Der Paradiesgarten. Gärten der Kraft planen und gestalten», Verlag Neue Erde 2011, ca. Fr. 28.–

Jes T. Y. Lim

«Feng Shui – Gartendesign», Schirner Verlag 2012, ca. Fr. 28.–Wolf-Dieter Storl «Der Kosmos im Garten», AT Verlag 2001, ca. Fr. 30.–

Lösung des Rätsels aus dem Heft 10-2019

Gesucht war: Spargel

Aqua Dynamic-Wasserbett

Aqua Dynamic-Wasserbett mit 100 % stabilisierter Wassermatratze, inkl. Lieferung und Montage im Wert von 2030.–.

Aqua Dynamic – Schweizer Qualitäts-Wasserbetten, die Nummer 1 seit 1982, zeichnen sich aus durch ideales Bettklima sowie unübertroffene Körperanpassung ohne Druckstellen. Ideal für die perfekte Abstützung der Wirbelsäule und damit weniger Rückenschmerzen. Es ist erwiesen, dass man sich in diesen Komfort-Wasserbetten bis zu 2/3 weniger dreht und wendet und somit morgens erholter aufsteht. Die neuen RoyalInnenmatratzen sind so ruhig, dass keine Wasserbewegungen mehr gefühlt werden. Zubehör-Auflagen mit Microfedern oder viscoelastischem Material machen die Liegefläche auf Wunsch noch stützender. Wasserbetten sind gewärmt und ungewärmt erhältlich und passen in praktisch jede bestehende Bettstelle. Man erhält sie im Fachhandel. 30 Nächte Umtauschrecht. Mehr Infos auf www.wasserbett.ch

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Lösung

Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel

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Weiterbildung

Atem und Psyche

Das IKP Institut für Körperzentrierte Psychotherapie bietet seit über 30 Jahren die dreijährige, berufsbegleitende und von der OdA KT akkreditierte Ausbildung in Ganzheitlich-Integrativer Atemtherapie IKP an. Lernen Sie, mit der Atmung Körper und Psyche zu beeinflussen. Studien belegen, dass psychosomatische Störungen mit Atemtherapie positiv beeinflusst werden.

Weiterführende Infos: www.ikp-therapien.com (Rubrik Lehrgänge)

Vortrag

Wenn die Nase läuft Erkältungen kommen oft dann, wenn man sie am wenigstens gebrauchen kann – oder? Erfahren Sie, wie sie mit natürlichen Mitteln wie der Phytotherapie, Schüssler Salzen und Homöopathie Ihren Körper nachhaltig stärken und Erkältungen vorbeugen. Besuchen Sie den Vortrag «Erkältungen mit Naturheilmitteln behandeln» am 6. November um 19 Uhr bei der Paramed AG, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei. Anmeldung erbeten:

Telefon 032 626 31 26 oder

E-Mail: events@paramed.ch www.paramed.ch

Lehrgang

Energie – Aura –Chakras – Hände

Lerne mit deinen eigenen Händen dich selbst und andere mit Pranic Healing © zu behandeln, der energetischen Behandlungsmethode nach Master Choa Kok Sui. www.pranichealing.ch

Selbstheilungskräfte

Wahrnehmen, Reinigen und Vitalisieren durch unsere Hände

Die Schule Prana Vita besteht seit 26 Jahren. Sie bietet unter anderem folgende Grundkurse und Reisen an: Locarno

7. und 8. Dezember 2019

Goa, Indien 8. bis 22. Februar 2020

Bosnische Pyramiden, Bosnien-Herzegowina 23. bis 30. Mai 2020

Kursleiterin Renata Schillinger Info und Anmeldung Telefon 091 796 33 23 www.pranavita.com

Sternenpracht

Auszeit in der Natur

Winternächte sind Zaubernächte. Geniesse die Stille und den Blick in den Himmel mit all seiner Pracht in einem stillen und von Streulicht der grossen Städte und Siedlungen verschonten Seitental bei Luthernbad. Und als Zugabe gibt es: kein WLAN und keinen Handyempfang. Ein Paradies für naturnahe Geniesserinnen und Geniesser. www.jurtendorf.ch

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.

Nächster Ausbildungsbeginn:

Samstag, 28. März 2020

«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

Zentrum Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch

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Wohlbefinden

Faszien-Massageroller

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Dank einer Kombination aus wertvollen und natürlichen Inhaltsstoffen unterstützt Vertigoheel Menschen, die unter Schwindel leiden. Das natürliche Arzneimittel reduziert erwiesenermassen sowohl die Anzahl und Dauer als auch die Stärke von Schwindelattacken. Dabei sind die ersten positiven Auswirkungen bereits nach kurzer Zeit zu spüren. Im Gegensatz zu vielen anderen Präparaten sind bei Vertigoheel keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Vertigoheel ist erhältlich in Form von Tabletten oder Tropfen. Die Anwendung und Dosierung von Vertigoheel ist unkompliziert und simpel.

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natürlich

39. Jahrgang 2019, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 16 294 Exemplare (WEMF 2018)

Leserschaft: 94 000 (MACH Basic 2018-2)

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Neurobiologie und Spiritualität.

Sitzt Gott im Gehirn oder kreiert das Gehirn Gott? Eine Spurensuche in der Zirbeldrüse.

Tibetische Medizin.

Wie das uralte

Heilwissen der Mönche vom «Dach der Welt» in die Schweiz fand. Weihrauch.

Das heilige Räucherwerk kann Entzündungen und Depressionen lindern. Vulva. «natürlich» nimmt die weibliche Scham unter die Lupe. Personalisierte Ernährung. Du bist, was du isst. Doch bestimmen unsere Gene tatsächlich mit, was wir essen sollten? Hafer. Das wohl gesündeste aller Getreide ist glutenarm und nährstoffreich. Tipps für leckere Rezepte.

Strahlen. Auf Schatzsuche in den Alpen –die Reportage. Moose. Warum wir die vielgestaltigen Diplohaplonten nicht aus unseren Gärten beseitigen, sondern lieben sollten.

«natürlich» 12-19 erscheint am 28. November 2019

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Rolf Baum Als Prospektierer berge ich Geschichte.

Wind und Wetter können ihn nicht abhalten: Die Ackerscholle ruft. «Immer, wenn gepflügt wird, kommen neue Schichten an die Oberfläche und es könnte ein Fundstück aus den Tiefen der Erde auftauchen», sagt Rolf Baum. Seit fünf Jahren ist er ehrenamtlich als Metall-Prospektor unterwegs und den Landwirten für ihr Verständnis sehr dankbar. So hat er mit seinem Detektor schon diverse Römische Münzen, Gewändernadeln (Fibeln), Schmuck, Knochen, Kurzschwerter und vieles mehr gefunden. Anhand eines Scherbenfundes und Bollensteinen ist er vor eineinhalb Jahren auf ein römisches Gebäude gestossen, was ihm die Kantonsarchäologie Zürich – für die er «sondelt» – nach weiteren Abklärungen bestätigen konnte. «Für das Suchen nach Altertümern und Münzen mit Metalldetektor wird im Kanton Zürich eine Genehmigung der Kantonsarchäologie benötigt. Ansonsten macht man sich strafbar – und das zu Recht», betont Baum: «Raubsucherei ist Diebstahl an der Geschichte.»

Trotz seiner Begeisterung für das Unterirdische und für stilisierte Totenköpfe, die er einst selber sammelte, beschleiche ihn manchmal das «gschmuche» Gefühl, die Totenruhe der Vorfahren zu stören: «Etwa, als ich die Spezialisten beim Aus heben der frühmittelalterlichen Siedlung neben dem Schloss Hegi begleiten durfte, wo unter anderem die Skelette eines Mädchens und eines Babys freigelegt wurden.»

Nach Schädeln und Knochen hat Baum bereits als Bub gegraben. Und über seinem Bett hingen Schmetterlinge, daneben standen in Spiritus eingelegte Fundstücke von Tieren. Als er eines Tages einen halbverwesten Fuchsschädel angeschleppt habe, mit der Bitte, die Mutter möge ihn auskochen, war das Mass aber voll, erinnert er sich schelmisch grinsend. Bis der gelernte Autolackierer und Vater zweier Kinder zu seiner Leidenschaft für die Relikte des Erdreichs zurückfand, dauerte es: «Meine junge Familie und ein strenger Job am Flughafen nahmen mich voll in Anspruch», erzählt der 54-Jährige.

E in unverschuldeter Arbeitsunfall kostete ihn die Stelle. «Monatelang wollte die Verletzung nicht heilen. Es war ein verschleppter Trümmerbruch im Sprunggelenk, den man nicht richtig diagnostiziert hatte.» Einiges sei schiefgelaufen damals. «Unser zweites Kind starb kurz nach der Geburt», erinnert er sich an den grössten Schock. Seine Ehe überlebte diese Belastungen nicht. Es folgte eine wilde Zeit, in der Baum aus allem ausbrach, wohl auch um seinen Schmerz zu verdrängen. Gleichzeitig begann er mit ersten künstlerischen Aktivitäten: Er erstellte Gipsabdrücke von weiblichen Körperformen. Bis heute sei er ein grosser Verehrer des 2014 verstorbenen Künstlers und Oscarpreisträgers H. R. Giger.

Frieden fand Baum bei seiner «Lady», wie er seine langjährige Partnerin liebevoll nennt. «Sechzehn gemeinsame Jahre – es stimmt einfach», schwärmt Baum. Miteinander sammeln die beiden Schwemmhölzer aus der Thur, die sie zu eigenen Kunstwerken inspirieren. Schwemmholzkunst und Baums Werke aus Stahl, z. B. Feuersäulen und diverse Skulpturen, hat das Paar schon verschiedentlich ausgestellt.

M it einer langfristigen Stelle hingegen hat es nie mehr geklappt. Baum nutzte die Zeit und bastelte Modellautos, lernte Bogenbau und Bogenschiessen, wurde zum Goldsucher. «Zudem faszinieren mich mittelalterliche Praktiken ungemein», sagt er. Daraus ergab sich auch das Suchen nach Artefakten. «Als Prospektierer kann ich der Gesellschaft etwas zurückgeben. Im Boden ruht unsere ganze Vergangenheit und Geschichte – ein grosser Schatz.» Auch modernen Relikten ist Baum auf der Spur: Wer etwa Handy, Ehering, Hundeleine oder sonstige Kostbarkeiten verloren hat, kann bei ihm eine Auftragssuche buchen – und darf gespannt sein, was er dabei alles ans Licht heben wird.

Kontakt: rb.tribalart@hispeed.ch

Eva Rosenfelder ist Autorin/ Journalistin BR und schreibt für verschiedene Schweizer Medien. In einer fortlaufenden Serie trifft sie für «natürlich» natur-heil-kundige Menschen.

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