2019_12

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natürlich Bewusst

Die Gene essen mit Personifizierte Ernährung auf dem Prüfstand

Königspaar

Die Heilkraft von Tanne und Fichte

Tibetische Medizin

Der lange Weg vom Himalaya in die Schweiz

Hafer

Superfood vom eigenen Acker

Heilendes Harz

Mit Weihrauch verduftet der Stress

Die Vulva

Das Tor zu Lust und weiblicher Kraft

Klosterfrau

Hustenpastillen

Isländisch Moos, 24 Pastillen Art. 972762

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markus kellenberger

Woran glauben Sie ?

Liebe Leserin, lieber Leser

Warum glauben viele von uns an Gott, an Götter und an Spiritualität? Und was treibt uns Menschen dazu, uns im Namen unterschiedlichster Gottheiten zu umarmen und uns im nächsten Moment mit dem vermeintlichen Segen desselben Gottes die Schädel einzuschlagen? Und ganz grundsätzlich: Warum müssen wir Menschen überhaupt glauben, und sei es «nur» an eine vegane Lebensweise, den Fussballverein oder populistische Grossmäuler? Ab Seite 28 geht unsere Autorin Eva Rosenfelder dieser Frage nach.

Die Homöopathie ist übrigens auch so eine Glaubenssache. In der Schweiz blüht sie. Nicht so im Rest von Europa. In England, Spanien, Frankreich und Deutschland möchten Pharmalobbyisten sie am liebsten verbieten. Die Umsätze für Globuli gehen in diesen Ländern entsprechend zurück.

Die Begründung der Lobbyisten für ihren Feldzug gegen die Homöopathie ist immer dieselbe: Die Wirkung von Globuli ist nach den Regeln der Wissenschaft nicht nachweisbar. Globuli sind aus ihrer Sicht also eine reine Glaubenssache, die allenfalls einen Placeboeffekt haben. «So what», sage ich dazu nur, die Götter wurden wissenschaftlich auch noch nie nachgewiesen. Nachweislich aber hat ehrlicher und Andersdenkenden gegenüber respektvoller Glaube schon viel Gutes bewirkt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spirituell beflügelnde Weihnachtszeit.

Herzlich, Ihr

Sicht auf Amalfi

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Verona – Venedig – Gardasee

Geniessen Sie auf dieser Deluxe-Busreise Venedig im Winter, das eine einzigartige Stimmung verspricht. In Verona entdecken Sie die wunderschöne Altstadt und feiern Ihren Silvester bei einer einzigartigen Gala. Zudem können Sie sich vom Gardasee überwältigen lassen.

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Frühling an der Amalfiküste

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ê Spektakuläres Tuffsteingebiet ê Ferienerlebnis in landestypischer Fattoria ê Heimische Weine und toskanische Küche

1. Tag: Schweiz – Grosseto Busanreise zu unserer Unterkunft, der Fattoria San Lorenzo unweit von Grosseto entfernt.

2. Tag: Scansano – Grosseto

Auf unserer Busfahrt nach Scansano erhalten wir erste Eindrücke der weitläufigen Naturlandschaft. Wir radeln von Scansano Richtung Montiano und sehen uns an grünen Hügeln, Weiden, Olivenhainen und Weingärten satt. (Velostrecke ca. 60 km)

3. Tag: Rundfahrt Massa Marittima

Nach unserem Frühstück Busfahrt Richtung Norden. Start ist in Massa Marittima, erhöht auf einem Hügel über der Maremma Ebene. Fernab von Hektik radeln wir durch malerische Dörfer und auf zypressengesäumten Wegen. Freie Zeit in Massa Marittima. Abends individueller Aufenthalt an der Marina di Grosseto. (Velostrecke ca. 55 km)

VELOREISE TOSKANA

4. Tag: Monte Argentario

Heute begeben wir uns auf die Halbinsel Monte Argentario, am südlichsten Ende der Toskana. Velotour mit Weitblick auf die Inseln Giglio und Elba. Mittagspause im Hafen Porto Santo Stefano am Tyrrhenischen Meer. Am Abend Weindegustation mit lokalen Spezialitäten. (Velostrecke ca. 50 km)

5. Tag: Montemerano – Pitigliano – Saturnia Busfahrt in den winzigen Ort Montemerano. Wir radeln durch die Tuffsteinorte Pitigliano und Sovana. In Saturnia, einer der beliebtesten Thermalorte der Welt, erhaschen wir einen Ausblick auf die schwefelhaltigen Quellen. Busrückfahrt nach Grosseto. (Velostrecke ca. 65 km)

6. Tag: Grosseto – Naturpark Maremma

Vormittags Besuch des lebhaften Marktes in Grosseto. Mittags Rückfahrt und Etappenstart Richtung Naturschutzgebiet «Parco Naturale della Maremma». Von der höchsten Erhebung im Naturpark, der Klosterruine San Rabano, geniessen wir die Abfahrt zur Marina di Alberese. Zeit am naturbelassenen Strand. (Velostrecke ca. 35 km)

7. Tag: Grosseto – Schweiz Rückfahrt zu den Abfahrtsorten.

ANFORDERUNGEN VELOAUSFLÜGE

In der Toskana ist das Gelände hügelig und einige längere Anstiege sind zu überwinden, daher sind die Distanzen eher kürzer.

– Gelände: teils flach, teils hügelig – Unterlage: teils asphaltiert, teils Naturwege INFO ALLEINREISENDE

Appartements für Alleinreisende verfügen über 2 Badezimmer und 2 Schlafzimmer auf zwei Etagen (Die jeweiligen Einheiten sind komplett voneinander getrennt). Diese Appartements verfügen über einen gemeinsamen Eingang, Wohnbereich und Terrasse welche mit einer zweiten Alleinreisenden Person geteilt werden.

Nicht inbegriffen: Annullierungskosten- & Assistance-Versicherung. Auftragspauschale (entfällt bei Online-Buchung) * KATALOG-PREIS: Zuschlag 10% auf den Sofort-Preis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise.

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1: 02.05.–08.05. 5: 12.09.–18.09.

2: 09.05.–15.05. 6: 19.09.–25.09. 3: 16.05.–22.05. 7: 03.10.–09.10. 4: 23.05.–29.05.

UNSERE LEISTUNGEN

● Fahrt im Komfortklasse-Bus mit Veloanhänger

● Übernachtung in der Fattoria San Lorenzo

● Mahlzeiten:

– 6 x Frühstücksbuffet

– 5 x Abendessen

● Velo- & Touristikausflüge gem. Programm

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● Erfahrene Veloreiseleitung & Reisechauffeur

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gesund sein

10 Tibetische Medizin

Schweizer Pioniere prüfen das alte Wissen vom Himalaya.

14 Vulva

Warum die Scham mit schämen nichts zu tun hat.

18 Die Elemente – Erde

Der Grund und Boden ist unsere Lebensgrundlage.

22 Hafer

Das Süssgras ist wohl das gesündeste aller Getreide.

28 Chemie des Glaubens Induzieren Neuronen religiöse und mystische Erfahrungen?

32 Sabine Hurni über . . . die Vergesslichkeit.

34 Leserberatung

Von Wutan- bis Haarausfall.

gesund werden

38 Wolfs Heilpflanze

Die Heilkraft der Tannen.

41 Weihrauch

Das Harz der Weihrauchbäume wird seit Jahrtausenden medizinisch und spirituell genutzt.

44 Nutrigenetik

Personalisierte Ernährung anhand von Genen: sinnvoll oder bloss Geldmacherei?

48 Signaturlehre

Das Wesen der Heilpflanzen. draussen sein

54 Vetter

Fleissige Gärtner können auch im Winter knackig Frisches ernten. Tipps von den Profis.

58 Moose

Die Diplohaplonten gelten als Reptilien unter den Pflanzen. Wie wir ihre Heilkraft nutzen können.

● Service

03 Editorial | 07 Leben und heilen | 47 Liebesschule | 51 Gedankensplitter | 52 Staunen und wissen | 62 Rätsel | 63 Hin und weg | 64 Neu und gut | 65 Vorschau | 66 Eva begegnet

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gewusst

Orangenschalen sind gesund

Der weisse Teil der Orangenschalen enthält viele Nahrungsfasern und sekundäre Pflanzenstoffe.

Allerdings hat dieser Teil der Schale wenig Geschmack. Besser schmeckt der äussere, wächserne Teil. Er enthält das ätherische Öl der Orange und eignet sich daher gut zum Aromatisieren von Speisen oder Tees. Geriebene und getrocknete Orangenschalen kann man mit Salz mischen, so verleihen sie Reisgerichten eine frische Note. Fein geriebene Orangenschalen machen sich auch in Weihnachtsgebäck gut. Oder man gibt sie über Salat, Porridge oder ins Joghurt. Dazu nehme man Bio-Orangen. Deren Schalen sind in der Regel frei von Pestiziden. krea

Hundehalter haben nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall möglicherweise bessere Überlebenschancen als Patienten, die alleine leben. Dies zeigen zwei qualitativ hochwertige Studien, die die American Heart Association veröffentlicht hat. Die Forscher nutzten die Gesundheitsdaten von rund 182 000 Menschen des schwedischen nationalen Patientenregisters. Bei Herzinfarkt-Patienten war das Sterberisiko im Vergleich zu Menschen, die nach dem Krankenhausaufenthalt alleine lebten, um 33 Prozent verringert. Bei Schlaganfall-Patienten betrug der Unterschied 27 Prozent. In beiden Fällen war der Schutzeffekt des Hundes grösser als bei Patienten, die mit einem Partner oder Kind zusammenlebten. Das geringere Sterberisiko im Zusammenhang mit der Hundehaltung könnte durch eine Zunahme der körperlichen Aktivität sowie die verminderte Depression und Einsamkeit erklärt werden, so die Forscher. MM

● Hausmittel

1. Hilfe bei Erkältung

Bei den ersten Erkältungsanzeichen wie Frösteln, Kratzen im Hals oder Niesen kann ein ansteigendes Fussbad helfen: ein Becken mit handwarmem Wasser füllen, Füsse rein. Dann immer wieder heisses Wasser dazugeben, bis die Wassertemperatur um die 40 Grad beträgt und der ganze Körper schön warm geworden ist. Danach warme Socken anziehen und ausruhen oder gleich schlafen gehen. krea

Hände waschen wirkt besser als desinfizieren

Handdesinfektionsmittel sind eine praktische Alternative zum Händewaschen. Aber wenn es darum geht, Keime zu beseitigen, ist das Schrubben mit Seife und Wasser am effektivsten. Darauf weist der US-Mediziner Roland Newman vom Gesundheitssystem der Penn State Health hin. Seife setze alle Schmutz- und Keimpartikel von der Hautoberfläche frei; diese werden dann im Seifenschaum gebunden, sodass beim Spülen alle Keime und Ablagerungen weggespült werden. Wichtig sei jedoch, dass man mindestens 20 Sekunden lang kräftig reibt. Die Temperatur des Wassers spiele keine Rolle. Ist Händewaschen – etwa unterwegs – nicht möglich, rät Newman zu einem Desinfektionsmittel mit einem Alkoholgehalt von 60 bis 95 Prozent. Dieses sollte ausserhalb der Reichweite von Kindern gelagert und von Kindern nur unter Aufsicht von Erwachsenen verwendet werden. MM

● Sport

Fit durch den Winter

Bewegung stärkt das Immunsystem und hilft so, gesund zu bleiben. Dabei sollte man diese fünf Tipps beachten:

1. Funktionsbekleidung im Zwiebelprinzip anziehen, inklusive Mütze und Handschuhe – sie schützen vor dem Auskühlen.

2. Reflektierende Stoffe und eventuell eine Stirnlampe sorgen für Sicherheit

3. Aufwärmen nicht vergessen!

4. Möglichst durch die Nase atmen. So erwärmt sich die Luft, bevor sie in die Lunge kommt.

5. Nach dem Sport schnell für Wärme sorgen.

Allergie

Alte Apfelsorten sind gesünder

Wer Heuschnupfen hat, reagiert oft auch auf Stoffe in Äpfeln. Eine aktuelle Untersuchung des Allergiezentrums der Berliner Charité zeigt nun: Alte Sorten wie Berner Rose, Boskoop und Gravensteiner sind weniger problematisch. Neuere Sorten wie Golden Delicious oder Granny Smith hingegen führten vermehrt zu allergischen Reaktionen. Was das Allergierisiko ebenfalls senkt: Äpfel schrumpeln lassen oder kochen. Denn dabei werden die problematischen Stoffe abgebaut. aerztezeitung.de

Die App

Brustkrebs-Aufklärung

Mit der Brustkrebs-Aufklärungs-App «Dear Mamma» lernen Frauen, was Brustkrebs ist, wie sie sich selbst untersuchen können und was zu tun ist, wenn sie eine Veränderung finden. Mit den Bildern, Videos und kurzen Texten ist die kompetent gemachte App sehr leicht verständlich. Hinter der App steht die Schweizer Stiftung The Dear Foundation (TDF), eine der grössten Stiftungen für Entwicklungshilfe. Für Android und iOS, gratis

Vom Himalaya in die Alpen

Die Tibetische Medizin ist heute in der Schweiz ein anerkannter Zweig der Komplementärmedizin. Doch ihr Weg dahin war lang und steinig.

Text: Anja Huber

Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) ist eines der ältesten Heilsysteme der Welt. Ihr Grundstein wurde im 8. Jahrhundert gelegt, als der damalige tibetische König Tri Song Detsen (755–797) eine medizinische Konferenz in Lhasa einberief, zu der Ärzte aus allen angrenzenden Regionen eingeladen worden waren. Der Leibarzt des Königs trug daraufhin das gesammelte Wissen schriftlich zusammen; so schuf er die erste Version des Grundlagenwerks der Tibetischen Medizin: das «Gyüshi». Dieses wurde im 11. Jahrhundert überarbeitet und gilt in dieser Version bis heute als das Standardwerk der Tibetischen Medizin: Im Gyüshi sind 84 000 Krankheiten klassifiziert sowie 2293 Heilmittelzutaten und 400 Kräuterrezepturen beschrieben.

Ernährung und Lebenswandel Ähnlich wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) finden sich auch in der tibetischen Gesundheitslehre die fünf Elemente wieder, die das Universum bilden: Wind, Erde, Wasser, Feuer und Raum. Diese Elemente manifestieren sich im Menschen durch die drei Prinzipien Lung, Tripa und Beken (zu Deutsch: Wind, Galle und Schleim), die verschiedene Funktionen im Körper regulieren. Sind diese drei Energien im Gleichgewicht, sind wir geistig und körperlich gesund. Geraten sie in ein Ungleichgewicht, entstehen Krankheiten. Daher ist es das Ziel der TTM, das innere Gleichgewicht der drei Körperenergien zu erhalten respektive wiederherzustellen.

Insbesondere die Ernährung und der Lebenswandel beeinflussen die Balance von Wind, Galle und Schleim. Daher ist ein Herzstück der TTM die typgerechte Ernährung.

Führen empfohlenen Verhaltensänderungen und/ oder äusserlich angewandte Therapien wie etwa spezielle Massagen, Kompressen, Bäder und Schröpfen nicht zu einer Besserung, kommen Vielstoffgemische aus Naturstoffen zum Einsatz. Dies ist auch der Fall, wenn ein Patient bereits unter fortgeschritten Beschwerden leidet.

Diese Vitalstoffgemische bestehen mehrheitlich aus Pflanzenbestandteilen; teils werden auch mineralische Substanzen hinzugefügt. Die verschiedenen Naturstoffe in den tibetischen Rezepturen unterstützen sich gegenseitig in ihrer Wirkung; so gleichen sie mögliche unerwünschte Effekte aus. Dadurch gelten diese Vielstoffrezepturen als besonders gut verträglich bzw. nebenwirkungsarm. Sie sollen gleichzeitig

Balance von Wind, Galle und Schleim.»
«Ernährung und Lebenswandel beeinflussen die

heiltenden Einfluss auf mehrere Ebenen von Körper und Geist nehmen, indem sie sanfte Impulse setzen und so die Selbstheilungskräfte fördern.

Vom Zaren eingeladen

Aufgrund ihrer guten Wirksamkeit und Verträglichkeit verbreitete sich die TTM rasch. Zunächst in den Ländern rund um den Himalaya: in Tibet selbst, in Nepal, Sikkim, Bhutan und Ladakh; später dann auch in der Mongolei, in China, Zentralasien und in buddhistischen Regionen von Russland, vor allem im sibirischen Burjatien östlich des Baikalsees. Das dortige, 1811 gegründete buddhistische Kloster Aginsk war berühmt für seine medizinische Fakultät. Und auch die Russische Akademie der Wissenschaften beschäftigte sich mit der TTM. 1857 hat der Zar den bekannten tibetischen Arzt aus Sibirien, Sul Tim Badma, nach St. Petersburg eingeladen, nachdem er eine am Baikalsee grassierende Typhus-Epidemie erfolgreich eingedämmt hatte. Badma eröffnete einige Jahre später in St. Petersburg die erste Tibetische Apotheke Europas. Er wurde im Westen unter dem Namen Alexander Badmajew berühmt. Sein Bruder Piotr übersetzte erstmals das Gyüshi für den westlichen Leser; die Übersetzung erschien 1889.

In den Wirren der Russischen Revolution wanderte ein Teil der Familie Badmajew nach Polen aus. Der ebenfalls im Kloster Aginsk zum Arzt ausgebildete Wlodzimierz Badmajew eröffnete eine Praxis in einem eleganten Bezirk in Warschau, direkt gegenüber dem polnischen Parlament. Heute würde man ihn als «Promi-Arzt» bezeichnen, zählten zu seinen Patienten doch auch der polnische Präsident sowie viele Adlige. Einer davon: Cyrill von Korwin Krasinski. In den 1930er-Jahren hat Wlodzimierz Badmajew den jungen Künstler mit Methoden der TTM geheilt; der war davon so begeistert, dass er selbst dieses Heilsystem studierte. Krasinski wurde Benediktinermönch und verfasste 1950 das erste grosse Werk in deutscher Sprache zur TTM.

Der Erfolg der Arzt-Familie Badmajew in Polen wurde durch den 2. Weltkrieg und den späteren Kommunismus gebremst. Cyrill Krasinski sorgte später dafür, dass Wlodzimierz Badmajews Sohn Piotr, ebenfalls studierter Arzt, 1965 durch den Eisernen Vorhang zu ihm nach Zürich ausreisen konnte.

TTM erreicht die Schweiz

Piotr (Peter) Badmajew hatte wertvolle Fracht dabei: Die erste Übersetzung des Gyüshi für den westlichen Leser. Auf dessen Grundlage mischte er gemeinsam mit Krasinski die ersten tibetischen Kräuterrezepturen in der Schweiz. Jedoch wurden die beiden Experten in der Eidgenossenschaft der 1970er-Jahre nicht etwa mit offenen Armen empfangen – damals herr-

gefragt: herbert schwabl *

«Wir sind Brückenbauer»

Herr Schwabl, Padma ist seit 50 Jahren weltweit der einzige Hersteller von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln aus der TTM in westlich-pharmazeutischer Qualität. Was genau bedeutet das ?

Die Qualität beginnt bereits beim Einkauf der Rohstoffe – Reinheit, Qualität und Nachhaltigkeit stehen dabei an erster Stelle. Nur hochwertige Pflanzenteile gelangen in die Produktion. Die Pflanzen werden dabei möglichst naturbelassen verwendet, ohne Extraktionsmittel oder andere chemische Prozesse. Auch verzichten wir bewusst auf Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Aromastoffe, Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Nach jedem Verarbeitungsschritt in Wetzikon – Mahlen, Mischen, Verkapseln – werden die Mischungen auf ihren Wirkstoffgehalt sowie auf Pestizidrückstände, Schwermetalle und Schimmelpilze überprüft. Die geltenden Vorschriften und gesetzlichen Grenzwerte werden strikt eingehalten, was durch unabhängige externe Labors sowie behördliche Inspektionen kontrolliert wird. Bevor das fertige Verkaufsprodukt nach strengen Vorgaben der internationalen pharmazeutischen Richtlinien die Padma AG verlässt, wurde es bis zu 300 verschiedenen Qualitätstests und Reinheitsprüfungen unterzogen.

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Nachhaltigkeit bekommt in der Medizin noch zu wenig Raum.

Woher stammen die Pflanzen ?

Die meisten unserer Medizinalpflanzen stammen aus spezialisierten Anbauprojekten in der ganzen Welt, teils aber auch aus kontrollierter Wildsammlung. Padma setzt sich für einen fairen Handel ein. Wo möglich, arbeiten wir eng mit Produzenten vor Ort zusammen und streben langjährige Partnerschaften an. Um die Pflanzenkompositionen möglichst nachhaltig und ressourcenschonend herzustellen, werden einige Pflanzen eigens für die Padma nach biologischen Richtlinien im europäischen Raum angebaut. Wir müssen mehr Sorge tragen, dass gewisse Heilpflanzen in Zukunft nicht aussterben. Doch Nachhaltigkeit bekommt in der Medizin noch zu wenig Raum; chemische Präparate, die erdölbasiert hergestellt werden, stehen leider immer noch im Zentrum.

Die Padma-Pflanzenkompositionen sind die wohl besterforschten tibetischen Rezepturen weltweit. Trotzdem intensivieren Sie die wissenschaftliche Erforschung weiterhin. Warum ?

Die Erforschung jahrhundertealter pflanzlicher Rezepturen aus der TTM ist der Grundpfeiler unserer Unternehmensgeschichte. Das Wissen um die biochemischen Abläufe und Wirkmechanismen, das wir aus Studien gewinnen, nutzen wir, um die Akzeptanz bei westlichen Fachleuten zu vergrössern. Wir verstehen uns als «Brückenbauer»: Um tibetische Heilmittel in unser Medizinsystem zu integrieren, muss ihre Wirkung für Arzt und Patient im wissenschaftlich-rationalen Kontext der westlichen Schulmedizin verständlich sein. Dafür sind wissenschaftliche Studien zur Wirkungsweise dieser Rezepturen unabdingbar. Dabei gehen wir Schritt für Schritt vor – sprich: Rezeptur für Rezeptur – und hoffen, in den kommenden Jahren weitere Tibetische Pflanzenkompositionen auf den Markt bringen zu können.

* Der Biophysike r Herbert Schwabl übernahm 1994 von Gründer Karl Lutz das Management der Padma AG.

Padma ist das einzige Unternehmen weltweit, das tibetische Arzneimittel nach international gültigen pharmazeutischen Richtlinien produziert. www.padma.ch

schte das Motto: «Das Boot ist voll. Ausländer raus.»

Auch das kommunistische Arztdiplom Badmajews änderte nichts daran. So wanderte er nach kurzer Zeit in die USA aus. Mittlerweile über 90 Jahre alt, lebt er heute noch in New York.

Bevor er auswanderte, übergab Badmajew die Familien-Sammlung von Tibetischen Rezepturen an Karl Lutz, Schweizer Vertreter der deutschen Schering Aktiengesellschaft, eines der Vorgängerunternehmen von Bayer Pharma. Lutz hatte 1954 in Zürich einen Vortrag von Cyrill Krasinski über die TTM besucht und war so fasziniert von der Materie, dass er alles darüber erfahren wollte. So lernte der Pharma-Manager auch Peter Badmajew kennen. Mit den Geheimrezepturen ging Lutz zur Zentrale in Berlin. Doch die Schering AG war davon nicht angetan –schliesslich sollte Lutz ihre eigenen Produkte in der Schweiz verkaufen.

Eiserne Überzeugung siegt

Dennoch beschäftigte sich Karl Lutz weiter intensiv mit der TTM – und kündigte schliesslich seinen lukrativen Job. 1969 gründete er in Zürich die Padma AG. Dank seines Pioniergeistes wurde Padma zur ersten Institution überhaupt, die mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung der TTM begann. Von Beginn an hat das Unternehmen die wissenschaftliche Erforschung der Wirkmechanismen und der medizinischen Anwendungsgebiete tibetischer Vielstoffgemische gefördert; dies in Kooperation mit angesehenen Universitäten, wie etwa jener von Zürich. Solcherlei Forschungen kosten enorm viel Geld – der dreifache Familienvater ging fast Pleite.

Doch Lutz gab nicht auf. Nachdem die erste, 1970 als Arzneimittel zugelassene Rezeptur Padma LAX gegen Verdauungsbeschwerden der Firma keinen Durchbruch bescherte, gelang dieser schon mit der zweiten Rezeptur, für die Lutz 1977 die Arzneimittelzulassung erhielt: Padma 28. Ein Luzerner Arzt konnte damit einen Patienten heilen, der an Arterienverkalkung erkrankt war. Dieser stand nach langer schulmedizinischer Behandlung kurz vor der damals üblichen Beinamputation, als ihm die Rezeptur erstmals verabreicht wurde. Einige Wochen später konnte er wieder schmerzfrei gehen. Nachdem das Produkt auch bei anderen Patienten mit Durchblutungsstörungen Erfolge gezeigt hatte, folgten Studien von Gefässspezialisten, die das Heilungspotenzial der 28. Rezeptur bestätigten. 1978 beantragte Lutz daher eine Kassenzulassung für Padma 28. Doch erst nach zwanzigjährigem Streit, der bis zum Bundesgericht führte (das 1998 über die Kassenzulässigkeit von Naturheilmitteln entschied), wurde die Rezeptur als erstattungsfähiges Arzneimittel in den Katalog der Schweizer Krankenkassen aufgenommen.

«Die Schweiz ist das erste Land in Europa, das die TTM im Heilmittelgesetz integriert.»

Die Schweiz ist Vorreiterin Wie breit der Einsatz von Komplementärmedizin in der Bevölkerung abgestützt ist, zeigte die Vorlage «Ja zur Komplementärmedizin», die am 17. Mai 2009 vom Schweizer Volk mit Zweidrittel-Mehrheit angenommen wurde. Seitdem ist der Artikel 118a «zur Berücksichtigung der Komplementärmedizin» in der Verfassung verankert. Padma war an diesem politischen Meilenstein wesentlich beteiligt. Das 50-jährige Bestehen der mittelständischen Firma, die heute ihren Hauptsitz sowie Produktion und Labor in Wetzikon (ZH) hat, wurde heuer durch ein neues Heilmittelgesetz gekrönt, das seit Anfang 2019 die Zulassung von Naturheilmitteln vereinfacht. Die neue Verordnung beinhaltet sogar eine spezielle Kategorie «Tibetische Heilmittel».

Die Schweiz ist damit das erste Land in Europa, das die TTM im Heilmittelgesetz integriert. Auch die Padma AG ist weltweit einzigartig: sie ist die einzige Firma, die tibetische Arzneimittel nach westlichpharmazeutischen Standards herstellt. So zählen ihre Pflanzenkompositionen heute zu den besterforschten tibetischen Rezepturen überhaupt. Das wird auch vom weltlichen und geistigen Oberhaupt der Tibeter goutiert: 2005 besuchte der 14. Dalai Lama das Unternehmen in Wetzikon. Dabei plädierte er für einen Brückenschlag zwischen der westlichen und der östlichen Medizin. Tibetische Medizin, so der Dalai Lama, biete Hilfe für jeden bedürftigen Patienten auf allen Erdteilen, unabhängig von Nation und Glaubensrichtungen. «Es muss aber die Wirksamkeit unserer Heilpflanzen im Westen verstanden werden. Dazu braucht es rigorose Studienprogramme.» Die Schweiz hat sich schon auf den Weg gemacht. //

● Buchtipps

Franz Reichle «Das Wissen vom Heilen. Die Geheimnisse der Tibetischen Medizin», AT Verlag 2012, ca. Fr. 28.–

Cyrill von Korvin Krasinski «Tibetische Medizinphilosophie. Der Mensch als Mikrokosmos», Origo Verlag 1999, ca. Fr. 70.–

● Filmtipp

Die abenteuerliche Geschichte über die Reise der Tibetischen Medizin in den Westen wird im Dokumentarfilm «Journeys with Tibetan Medicine» von Martin Saxer ausführlich erzählt.

DVD erhältlich für ca. Fr. 25.–

Wissen macht Lust

Spieglein, Spieglein in der Hand:

Wer hat die schönste Vulva im ganzen Land? Die Zeit ist reif für eine unverkrampfte Sicht auf das primäre Geschlechtsorgan der Frau.

Text: Lioba Schneemann

Ich habe einen Tiger zwischen meinen Beinen.»

Damit konfrontiert Nora ihren Ehemann im Film «Die göttliche Ordnung», nachdem sie das erste Mal über die Vulva, die Vagina und weibliche Sexualität aufgeklärt wurde. Der Film spielt im Jahr 1971. Jedoch ist unsere «aufgeklärte» Gesellschaft alles andere als informiert, wenn es um die weiblichen Geschlechtsorgane geht. Vieles liegt im Argen: Noch immer wird oft mit Scham, Ekel oder gar Ablehnung reagiert, wenn es um das Thema «Vulva» geht. Dies zeigt schon der Trailer für den Film, in dem nur von Frauenstimmrecht geredet wird – dabei geht es im Film vor allem um die sexuelle Befreiung der Frau. Das betont denn auch die Regisseurin Petra Volpe auf www.filmloewin.de: «Für mich hängen Sexualität und Politik sehr eng zusammen. Ich glaube zutiefst, dass das Private politisch ist und die sexuelle Befreiung Hand in Hand geht mit der politischen Befreiung der Frauen. Und dass man nicht unterschätzen darf, wie wichtig es ist, dass Frauen eine gesunde Beziehung zu ihren eigenen Körpern haben, dass sie ihre Vaginas und Vulvas kennen und lieben.» Man könne keinen Film über Frauenrechte machen, ohne deren Körper und Sexualität miteinzubeziehen, so die Regisseurin weiter. Sie habe «wirklich manchmal das Gefühl, es gibt einen Krieg gegen den Körper der Frau und zwar nicht nur den sexuellen Körper der Frau, sondern allgemein: Wie sie riechen soll und all diese Dinge».

Das falsche Organ

Die Verwirrung und Unkenntnis beginnt schon bei der Benennung: Was meinen wir mit Vulva, was mit Vagina und was mit Scheide? Auch das Wort «Schamlippen» sagt schon vieles über die schlampige Haltung zu all dem «da unten» aus. Denn vielmehr müssten wir von Vulvalippen reden. Doch klären wir die Begrifflichkeiten zuerst:

✿ Die Vulva ist der sichtbare Teil des weiblichen Genitals.

✿ Mit Vagina wird der innere Muskelschlauch benannt, der die Vulva mit den inneren Geschlechtsorganen verbindet. Die Vagina weist nur wenige Nervenverbindungen auf – deshalb ist eine Geburt überhaupt erträglich.

✿ Die Klitoris besteht wie der Penis aus Schwellkörpergewebe. Sie ist weitaus grösser als die aussen sichtbare Klitoriseichel oder Klitorisperle. Das ist allerdings erst seit wenigen Jahren bekannt: Im Jahr 1998 hat die australische Urologin Helen O’Connell ihre Entdeckung der weitverzweigten tieferliegenden Struktur der Klitoris publiziert.

Der Blick auf die Vulva war lange Zeit und bis heute, auch von Frauen unserer modernen Gesellschaft, ein gänzlich männlicher. «Wenn überhaupt über die Vulva gesprochen wurde, dann im Kontext von Krankheit und Kinderkriegen oder von Missbrauch, Missachtung und Misshandlung», schreibt die deutsche Kulturwissenschaftlerin und Autorin Mithu M. Sanyal in ihrem Buch «Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts». Das prägende Denken des Abendlandes sei, dass man ohne einen Penis kein «richtiges» Geschlechtsorgan besässe. Auch Aristoteles war überzeugt, dass nur der Mann über ausreichend Energie verfüge, um vollständige Geschlechtsteile zu entwickeln. Andere sahen im weiblichen Genital bestenfalls ein «invertiertes männliches Genital». Die Folgerung: Die Frau hat «nichts» und ist damit minder wertig.

Absurd waren auch die Deutungen der Kirchenväter mit dem Ziel, das Geschlecht der Frau zu verteufeln und die weibliche Sexualität zu negieren. Die Erfindung der Jungfrau Maria, die asexuell ein Kind empfängt, war eine logische Folge der Vorstellung, dass Sex zwischen Mann und Frau (und erst recht mit sich selbst!) unrein sei. Ebenso wurde die Schöpfungsgeschichte umgeschrieben, denn körperliche Lust führt gemäss Kirche aus dem Paradies. Uralte Bedeutungen, wie der Apfel oder die Feige als Symbol für das weibliche Genital oder die Schlange als

Symbol der Weisheit, wurden gezielt umgedeutet. Mithu M. Sanyal erklärt dies in «Vulva»: «Ursprünglich war der Apfel, den sie ihm gab, der Liebes- und Todesapfel, der aufgeschnitten mit seinem Kerngehäuse das weibliche Geschlechtsorgan symbolisiert. Nachdem Abdiheba (Adam, Anm. d. R.) den Apfel gegessen und sich mit der Göttin (Erdgöttin Heba, die spätere Eva, Anm. d. R.) im Liebesakt vereinigt hat, stirbt er, und Heba schenkt ihm in ihrem Apfelbaumparadies das ewige Leben und die ewige Jugend.»

Ein in den meisten Kulturen auftretendes Symbol ist auch die «Vagina Dentata». Der Psychoanalytiker Sigmund Freud war überzeugt, dass «wahrscheinlich keinem Mann der Schrecken vor der drohenden Kastration beim Anblick der weiblichen Genitalien erspart bleibt». Der sogenannte Penisneid betont die Haltung.

So kann Sex eine neue Intensität erreichen. » gesund

Dabei gibt es keinen Grund für Neid. Oder doch? Denn, wie neue Forschungen zeigen, ist die Klitoris das einzige Organ des Menschen, das ausschliesslich dazu da ist, Lust zu schenken (siehe auch Dokumentation auf «arte»: «Klitoris, die schöne Unbekannte»).

So verfügt die Klitoris über zehnmal mehr Nervenverbindungen als der Penis; und auch sie hat Schwellkörper und erigiert wie ein Penis, ebenso wie eine Frau beim Orgasmus ejakuliert. Das verwundert nicht, denn Entwicklungsgeschichtlich gehen Klitoris und Penis aus denselben Anlagen hervor. Frauen sind also genauso leicht erregbar wie Männer und genauso orgasmusfähig. Der «vaginale Orgasmus» übrigens ist ein Mythos, denn er unterscheidet sich nicht von einem «klitoralen Orgasmus», da beim Vaginalsex die inneren Teile der Klitoris stimuliert werden.

Buchtipps

Mithu M. Sanyal

«Vulva: Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts», Wagenbach 2017, ca. Fr. 20.–

Katharina Stör

«Liebe deine Vulva!», Marta Press 2019, ca. Fr. 23.–

Filme

«Die göttliche Ordnung», Schweizer Komödie 2017, ca. Fr. 20.–

«Vulva 3.0. Zwischen Tabu und Tuning», Dokumentation, ca. Fr. 18.–

« Es ist wichtig, dass die Vulva mehr ins Bewusstsein gebracht wird.

Vielfältige Schönheit würdigen

Die Vulva wird immer noch oft mit Scham, Schmutz oder Abwehr belegt. Und die Werbung sowie die Pornoindustrie bedienen diese eher negativen Bilder weiter. Jedoch wurden Vulva und weibliche Sexualität in der Geschichte der Menschheit jahrtausendelang verehrt und gehuldigt. Die Menschheit, schreibt Sanyal, wurde in den meisten Mythologien durch die Zurschaustellung der Vulva gerettet. Es gab sogar den Glauben, dass Frauen mit entblösster Vulva den Teufel besiegen könnten.

In neuerer Zeit rückt die Vulva wieder mehr ins Bewusstsein – eine neue Art der Auseinandersetzung mit der weiblichen Sexualität ist zu beobachten: Gipsabdrücke von Vulven, Tantrapraktiken sowie Bücher mit Fotos von Vulven sowie Vulven in Kunst, Theaterstücken und Filmen bringen Licht ins Dunkel der weiblichen Lust. «Es ist wichtig, dass die Vulva mehr ins Bewusstsein gebracht wird», sagt Sexualtherapeutin Marion Heine aus Basel. «Diese Bewusstheit hilft Frauen, einen besseren Zugang zu ihrem Geschlechtsorgan zu finden und eine gute Beziehung aufzubauen. Wenn Frauen sich selbst besser wahrnehmen, können sie auch freudvoller und freier mit ihrem Körper und ihrer Sexualität umgehen.» Frauen – und Männer –sollten den weiblichen Körper kennenlernen: wie er aussieht, wie er auf Berührungen reagiert, herausfinden, was ihm gefällt und was nicht. «Eine Vulva ist schön in ihrer Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit – genauso wie unser Gesicht», sagt Heine. Gut sei es auch zu wissen, wie die Vulva sich bei Erregung und einem Orgasmus verändere, betont die Sexualtherapeutin. «Orgasmusfähigkeit setzt Akzeptanz und eine Beziehung zum eigenen Körper voraus.»

Heine beginnt in ihrer Beratung oft mit dem Atem, der bis in den Genitalbereich fliessen darf. Es gehe ihr vor allem darum, herauszufinden, was die Frau möge, aber auch um ihre inneren Bilder. «Was denkt die Frau über ihren Körper, ihre Vulva und über ihre eigene Sexualität? Welche Glaubenssätze stecken dahinter?»

Sie treffe dabei weniger auf grosse Unsicherheit; vielmehr sei es so, dass viele Frauen mit festen Vorstellung zu ihr in die Praxis kämen, die sich oft an Pornografie orientiere: «So muss es funktionieren. So muss ein Orgasmus klingen. So muss ich mich verhalten, um attraktiv auf meinen Sexpartner zu wirken.»

Designer-Vulven

Diese Bewusstwerdung und die Akzeptanz der Eigenartigkeit und Schönheit könnten nicht nur eine befriedigendere Sexualität ermöglichen, sondern vielleicht gar eine Schamlippen-Operation – diese neuste Variante der «Genitalverstümmelung» – verhindern. Diese sind, so sagen kritisch eingestellte Gynäkologinnen und Gynäkologen, meistens reine Geldmacherei. Weltweit haben sich im Jahr 2018 gemäss der Statistik der Internationalen Gesellschaft für ästhetische und plastische Chirurgie fast 140 000 Frauen an den Schamlippen operieren lassen. Dabei werden mittels Laser oder einer Hochfrequenz-Radiochirurgie die inneren Schamlippen verkleinert. Und der Trend scheint ungebrochen, auch in der Schweiz.

Diese Entwicklung zeigt, dass viele Frauen sich als nicht «richtig» empfinden und einem irrealen Bild hinterherlaufen, auszusehen wie ein vorpubertäres Mädchen. Frauen sollten es stattdessen wagen, sich

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«Die Yoni-Massage lädt die Frau dazu ein, auf ganz entspannte Weise mit ihren Empfindungen in Kontakt zu gehen. »

selbst und ihre Lust in einem Spiegel zu betrachten und ihr Geschlechtsorgan mit Bildern anderer Vulven zu vergleichen. Sie würden feststellen, dass sie – in all der Unterschiedlichkeit – «normal» aussehen und es nichts zu optimieren gibt.

Und legen Sie doch mal (wieder) Hand an. Marion Heine rät vielen Frauen zu einer Yoni-Massage, um sich mit ihrem Körper und ihrer Sexualität anzufreunden. Eine Yoni-Massage besteht aus einer achtsamen Massage des ganzen Körpers inklusive des Genitalbereichs (Yoni ist die Sanskrit-Bezeichnung für Vulva). «Die Yoni-Massage lädt die Frau dazu ein, auf ganz entspannte Weise mit ihren Empfindungen in Kontakt zu gehen», erklärt die Sexualtherapeutin. So entstehe nicht nur ein besseres Bewusstsein fürs eigene Geschlecht, es könnten auch Blockaden und allfällige Schmerzen gelöst und Traumata geheilt werden. Frauen, so Heine weiter, lernten so ihre Wünsche und Bedürfnisse besser kennen, was auch partnerschaftliche Sexualität beflügeln könne. «So kann Sex eine neue Intensität erreichen.» //

« Die Erde ist ein himmlischer Planet, auf dem die Unglücklichen ein höllisches Leben haben. »
Johann
österreichischer Dramatiker
Nepomuk Nestroy (1801–1862),

Erde –

Das Feste und Beständige

Mit der Einführung des Periodensystems gelang die Einteilung der Materie in ihre chemischen Elemente. Dies leitete den Aufbruch in die Naturwissenschaften und gleichzeitig den Abschied vom Denksystem der vier Elemente ein.

Text: Andreas Walker Illustration: Lina Hodel

Die Geschichte der Vier-Elemente-Lehre ist zugleich eine Geschichte der Chemie. Schliesslich wollte man die verschiedenen Manifestationen der Materie erklären können. Gerade beim Element Erde – der festen Materie – konnte man handfeste Untersuchungen anstellen, die mit den fortschreitenden Erkenntnissen der Chemie immer bessere Resultate lieferten.

Ging man in der Antike noch davon aus, dass unsere Welt aus den vier Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde bestand, kristallisierte sich mit den zunehmenden Erkenntnissen in der Chemie ein Wissen heraus, das zur heutigen modernen Naturwissenschaft geführt hat. Bevor die chemischen Elemente entdeckt wurden, glaubte man lange Zeit, dass man mithilfe der Alchemie und mit dem «Stein der Weisen» unedle Metalle in Gold verwandeln konnte.

Nach alter Überlieferung soll die Göttergestalt des Hermes Trismegistos vor über 2500 Jahren die Herstellungsformel des Steins der Weisen in eine Smaragdtafel eingraviert haben. So sollen die Grundelemente Wasser, Feuer, Luft und Erde – im Verbund mit Quecksilber, Schwefel und Salz – die Zutaten bilden, die zur Gewinnung des Steins der Weisen notwendig sind. In der Alchemie zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert herrschte die Vorstellung, dass der Stein der Weisen aus einer Substanz bestehen soll, die unedle Metalle in Gold und Silber verwandeln könne. Dem Stein wurde auch eine verjüngende Wirkung zugeschrieben und die meisten Alchemisten hofften mit dem Stein der Weisen Reichtum und Unsterblichkeit zu erlangen. Die Vier-ElementeLehre bestimmte bis ins 17. Jahrhundert hinein die Chemie, die bis dahin Alchemie genannt wurde.

Wegbereiter der modernen Chemie

Der englische Adlige Robert Boyle (1627–1692) war Naturforscher und untersuchte die Verschiedenartigkeit der Stoffe und ihre Umwandlungen in andere Stoffe. 1661 kritisierte er in seiner Schrift «The Sceptical Chymist» den bisherigen Begriff der Elemente in der Alchemie. Er definierte ihn neu so: «Ein chemisches Element ist ein im Experiment nicht weiter zerlegbarer Stoff.» Zudem forderte er, in naturwissenschaftlichen Bereichen gründliche experimentelle Methoden anzuwenden. Zuerst müssten die Beobachtungen geprüft, erst dann dürften Theorien aufgestellt werden. Boyle gründete die erste naturwissenschaftliche Gesellschaft: die Royal Society. Robert Boyle lehnte sowohl die auf Empedokles gegründete Lehre der vier Elemente (Wasser, Feuer, Luft und Erde) als auch die Lehre des Paracelsus über die drei Prinzipien (Salz, Schwefel und Quecksilber) ab. Boyle war mit seinen Experimenten der Wegbereiter für die moderne Chemie und arbeitete bereits damals mit wissenschaftlichen Methoden. So entwickelte sich Boyle, der am Anfang noch Alchemist war und an Metalltransmutationen mithilfe des Steins der Weisen glaubte, immer mehr zum Naturwissenschaftler, der die Dinge gründlich hinterfragte. So stellte er wichtige Fragen zum Elementbegriff, wie etwa: Kann man Gold in seine Elemente zer-

legen? Oder Glas? Und wenn nicht: Waren diese nicht zerlegbaren Stoffe möglicherweise selber Elemente?

Der Begriff «chemisches Element» entstand ab dem 17. Jahrhundert. Damals erkannte man immer deutlicher, dass der Elementbegriff der Alchemie für eine wissenschaftliche Aufklärung der vielfältigen Eigenschaften von Stoffen und ihren Reaktionen miteinander nicht mehr ausreichte.

Der englische Naturforscher John Dalton (1766–1844) gilt ebenfalls als wichtiger Wegbereiter der modernen Chemie. Er erkannte, dass die «Bausteine» der chemischen Elemente die Atome waren und formulierte folgende Gesetze: «Jeder Stoff besteht aus kleinsten, nicht weiter teilbaren kugelförmigen Teilchen, den Atomen. Alle Atome eines bestimmten Elements haben das gleiche Volumen und die gleiche Masse. Die Atome unterschiedlicher Elemente unterscheiden sich in ihrem Volumen und in ihrer Masse. Atome sind unzerstörbar. Sie können durch chemische Reaktionen weder vernichtet noch erzeugt werden. Bei chemischen Reaktionen werden die Atome der Ausgangsstoffe nur neu angeordnet und in bestimmten Anzahlverhältnissen miteinander verbunden.»

Damit hatte John Dalton die wesentlichen Gesetze der lange gesuchten «Urbausteine» der Materie richtig formuliert. Zwar wissen wir heute, dass Atome doch teilbar sind und dass es noch kleinere Elementarteilchen gibt. Trotzdem hatte Dalton mit seinem Atommodell einen enorm wichtigen Beitrag zur Chemie geleistet. Auf seinen Grundlagen basierend waren die späteren wissenschaftlichen Erkenntnisse erst möglich.

Durchbruch der neuen Lehre

Der russische Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew (1834–1907) verhalf der modernen Elementenlehre schliesslich zum Durchbruch. Er wurde 1864 Professor am Technologischen Institut Sankt Petersburg und arbeitete an seinem Lehrbuch der Chemie. Dabei beschäftigte er sich mit der Ordnung der Elemente. Er erarbeitete, unabhängig vom deutschen Arzt und Chemiker Lothar Meyer (1830–1895), eine Systematik der chemischen Elemente, die er als «periodische Gesetzmässigkeit» bezeichnete. Damit war eine Anordnung der chemischen Elemente in Tabellenform sowie die Vorhersage von drei neuen Elementen möglich. Diese Tabelle ist heute als Periodensystem der Elemente (PSE) bekannt und wird folgendermassen dargestellt: Ein Element wird jeweils durch ein Elementsymbol bezeichnet: eine Abkürzung, die meist vom lateinischen Namen des Elements abgeleitet ist (z. B. Fe von Ferrum = Eisen). Alle Atome eines Elements haben dieselbe Anzahl an Protonen im Atomkern, was mit der Ordnungszahl bezeichnet wird. Das PSE beginnt also mit dem leichtesten Element Wasserstoff, das aus einem Proton (und einem Elektron) besteht und somit die Ordnungszahl 1 hat. Die Elemente werden im Periodensystem nach steigender Protonenzahl geordnet.

Mit dem Namen «Periodensystem» wird angezeigt, dass sich mit ansteigender Ordnungszahl Eigenschaften der Elemente von ähnlich chemischem Verhalten peri-

« Die Erde und ich sind vom gleichen Geist beseelt.

Hinmaton-Yalatkit (1840–1904), Häuptling der Nez-Percé-Indianer

Unser Heimatplanet «Erde»

Erde – wissenschaftlich betrachtet

Als Erde oder Erdreich wird der Boden bezeichnet, das heisst der oberste, belebte Teil der Erdkruste. Unter dem Erdreich wird der Boden von festem oder lockerem Gestein begrenzt.

Auch unseren Heimatplaneten nennen wir «Erde».

Dass die Erde eine feste Oberfläche besitzt, mag für uns selbstverständlich sein. Ist es aber nicht: In unserem Sonnensystem haben nur die vier inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars eine feste Oberfläche. Die weiter entfernten Planeten – Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun – hingegen werden oft als Gasriesen bezeichnet. Sie sind alle viel grösser als die inneren Planeten und haben keine feste Oberfläche. Stattdessen werden sie von einer dichten undurchdringlichen Atmosphäre umhüllt, die starke Stürme beherbergt. Der Ringplanet Saturn hat einen so grossen gasförmigen Anteil, dass seine Dichte so gering ist, dass er auf dem Wasser schwimmen würde.

odisch wiederholen. Dabei werden die waagerechten Zeilen als Perioden, die senkrechten Spalten als Gruppen bezeichnet.

Mit der Einteilung der Elemente in das Periodensystem war es Dmitri Iwanowitsch Mendelejew gelungen, einen Zusammenhang zwischen den Atommassen und den chemischen Eigenschaften der Elemente herzustellen. Das künstlich erzeugte Element 101 im PSE erhielt zu seiner Ehre den Namen Mendelevium (Md).

Das PSE wächst (künstlich)

Über zwei Jahrtausende war die antike Lehre von den vier Elementen das beherrschende Denksystem des Abendlandes. Die moderne Naturwissenschaft hat mit der Aufschlüsselung des Periodensystems gezeigt, dass unsere Welt viel komplexer ist und aus sehr viel mehr als nur vier Elementen besteht.

Per Definition ist ein chemisches Element ein Reinstoff, der mit chemischen Methoden nicht mehr in andere Stoffe zerlegt werden kann. So ist z. B. Wasser (H 2 O) kein Element, da ein Wassermolekül aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Insgesamt sind bis heute 118 Elemente nachgewiesen worden. Davon kommen die Elemente mit den Ordnungszahlen von 1 bis 94 auf der Erde natürlich vor. Die Elemente der Ordnungszahlen 95 bis 118 wurden ausschliesslich künstlich in Kernreaktoren oder in Teilchenbeschleunigern erzeugt. Künstliche Elemente sind kurzlebig und instabil: Sie wandeln sich schnell wieder in andere Elemente um. Die zuletzt entdeckten Elemente 113, 115, 116, 117 und 118 wurden am 30. Dezember 2015 von der IUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) bestätigt. Damit ist nun auch die siebte Periode des Periodensystems vollständig.

Und die Erde selbst, unser Heimatplanet? Sie ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Wachstum, ist Boden für alles Gedeihende und bringt unzählige Pflanzen hervor, die uns ernähren. Der Grund und Boden ist unsere Lebensgrundlage. Die Erde sorgt dafür, dass wir festen Boden unter den Füssen haben. Ein Mensch, der «geerdet» ist, strahlt Zuverlässigkeit und Bodenständigkeit aus. Das Erdelement steht auch für Sicherheit, Stabilität, Realismus, Pragmatismus, Fleiss, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit und klare Strukturen. Im negativen Sinn kann die Erde schwer, erdrückend und versteifend wirken, was sich in der Psyche in Schwermut und Sturheit äussern kann. Der «Erdmensch» ist ein Mensch der Tat. Für ihn zählen nicht Worte oder Versprechen, sondern allein das Ergebnis. Wenn ihm etwas nicht gefällt, dann «mauert» er. Erdmenschen sind in der Regel erfolgreich, da sie bis zum «Umfallen» arbeiten. Sie können auch pingelig sein und sind erst dann zufrieden, wenn alles nach ihren Plänen läuft. Und sie zeichnen sich durch besondere Naturverbundenheit aus. //

Mit Erde heilen

Tonheilerden wurden bereits im Mittelalter angewendet. Ab dem 19. Jahrhundert wurde ihre Anwendung unter anderem vom Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp, vom «Lehmpfarrer» Emanuel Felke und vom Naturheilkundler Adolf Just propagiert. Just sah in der Heilerde gar «das beste Heilmittel der Natur». Heilerde ist ein Pulver aus Lehm, Ton oder Löss, einem kalkhaltigen gelblichen Sediment. Sie soll gegen viele Beschwerden wirksam sein. Der Grund: Die Löss-Gesteinsstaubschichten, woraus die Heilerde gewonnen wird, sind reich an Mineralien. Sie entstanden aus Gesteinen der Eiszeit, durch Gletscherbewegungen und Verwitterung. Für den medizinischen Gebrauch wird der Löss getrocknet und sehr fein gemahlen. Heilerde enthält keine Zusätze. Sie kann in Reformhäusern und Drogerien gekauft werden.

In der Regel wird Heilerde mit Wasser vermischt und kann sowohl äusserlich als auch innerlich angewendet werden. Innerlich kann sie bei Sodbrennen sowie bei Magen-Darm-Problemen wie Verdauungsbeschwerden oder Durchfall helfen. Allgemein soll sie Gifte, Säuren, Bakterien und Schadstoffe aus der Nahrung binden. Ausserdem kann Heilerde als unspezifische Mineralstoffquelle genutzt werden, wobei sich die Mineralstoffzusammensetzung je nach Produkt stark unterscheiden kann. Bei der innerlichen Anwendung ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken! Äusserlich kann die Heilerde mit Wasser zu einem Brei vermischt und wie ein Pflaster auf die betroffene Stelle gelegt werden ( warm oder kalt ). So kann Heilerde bei Akne, fettiger Haut, Cellulite, Schwellungen, Entzündungen, Insektenstichen, Muskelverspannungen und rheumatischen Beschwerden helfen.

Die Alleskörner

Quinoa oder Chia? Pustekuchen. Wir haben Hafer! Das ist wahres

Superfood: gut für Magen, Herz und Hirn. Und vielleicht sogar ein Mittel gegen Krebs und Alzheimer.

Text: Gundula Madeleine Tegtmeyer

Getreide hat von jeher seinen festen Platz in der Naturheilkunde. So auch der Hafer. Er gilt als besonders gesund und feiert auch deshalb eine Renaissance in der Küche, wo er überraschend vielfältig einsetzbar ist. Grund genug, uns genauer zu beschäftigen mit dem Süssgras. Ursprungsland des Hafers ist vermutlich Mesopotamien, der heutige Irak. Hafer, wie wir ihn heute kennen, stammt vom Flug- oder Windhafer ( Avena fatua) ab. Diese wilden Formen gelangten etwa um 5000 vor Christus mit dem Emmer und der Gerste nach Mitteleuropa. Da er unbeabsichtigt in die Getreidefelder eingeschleppt wurde, betrachteten unsere Vorfahren Hafer lange als Unkraut. Das änderte sich mit der Veränderung des Klimas gegen Ende der mitteleuropäischen Bronzezeit (800/700 v. Chr.). Nun schlug die Stunde für den Hafer, denn trotz schlechterer klimatischer Bedingungen wuchs er hervorragend. Das machte ihn als Getreidesorte für die Menschen interessant. Kelten und Germanen züchteten das Süssgras hin zu seiner jetzigen Kulturform. Die ältesten Belege für eine gezielte Kulturvierung von Avena sativa stammen übrigens aus der Schweiz: Man hat sie bei Ausgrabungen von Pfahlbauten gefunden.

Später leitete der Siegeszug der Kartoffel den Niedergang des Hafers als Grundnahrungsmittel ein. Doch seit einigen Jahren erobert sich der gute alte Hafer seinen Stellenwert sowohl als Nahrungs- wie auch als traditionelles Heilmittel zurück. Zu Recht, denn Hafer gilt mit seinem Nährstoffprofil als Primus unter den Getreiden.

Heimisches Superfood

Charakteristisch für Hafer ist sein nussiges Aroma. Ein hoher Gehalt an bioverfügbaren Nährstoffen und gesunden Fettsäuren macht ihn zum heimischen Superfood: Hafer enthält essenzielle Aminosäuren (Eiweissbausteine), Kohlenhydrate, Lecithin, Provitamin A (Carotin), die Vitamin-B-Gruppe, Vitamin E, Vitamin K, Folsäure und Niacin. An Mineralstoffen punktet Hafer u. a. mit Calcium, Phosphor, Mangan, Kupfer, Zink, Magnesium, Kalium, Natrium, Schwefel und viel Eisen. Ernährungswissenschaftler empfehlen täglich 40 bis 50 Gramm Hafer zu essen. Diese Menge enthält fast acht Mikrogramm Biotin, 0,3 Milligramm Vitamin B1 (entspricht einem Viertel des Tagesbedarfs), 60 Milligramm Magnesium und mehr als zwei Milligramm Eisen. Als Eisenquelle ist Hafer eine gesunde vegetarische Alternative zu Fleisch. In Verbindung mit Gemüse und Obst, welches satt Vitamin C enthält, kann der menschliche Organismus das pflanzliche Eisen am besten verwerten.

Gut für Herz und Hirn

Ein regelmässiger Haferverzehr soll das Risiko von Krebserkrankungen, Herzinfarkt und selbst Alzheimer senken. Haferflocken und Haferschleim haben sich als Diät bei Magen- und Darm-Erkrankungen bewährt. Zudem sind es traditionelle Heilmittel bei rheumatischen Beschwerden, Nervosität, Schlafproblemen sowie bei körperlicher und seelischer Erschöpfung. Haferkost soll ausserdem die Konzentrationsfähigkeit steigern. Wegen des Mangels an Klebereiweiss ist Hafer als Heilpflanze auch für glutenempfindliche Menschen gut bekömmlich. Menschen mit Laktoseintoleranz bietet aus Schmelz flocken gekochte Hafermilch eine pflanzliche Alternative zur Kuhmilch. Haferbrei in Kombination mit Müsli kann den ganzen Organismus stärken. Die ungesättigten Fettsäuren im Hafer wirken sich positiv auf die Blutgefässe aus und können – bei regelmässigem Verzehr – das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Heilkundlich finden die Haferfrüchte und der Grüne Hafer (kurz vor der Vollblüte geernteter Hafer) auch Anwendung bei Nervenleiden, fieberhaften Erkrankungen und in der Rekonvaleszenz.

Traditionelle Haferkur

Ein regelmässiger Haferverzehr kann helfen, ausschlagende Spitzen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden. Verantwortlich für den langsameren und niedrigeren Anstieg sind die komplexen Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Sie sorgen dafür, dass der Abbau der Kohlenhydrate im Dünndarm und der Glucosetransport ins Blut und zu den Organen länger dauern. Dies hat den positiven Effekt, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht so schnell und hoch ansteigt, was wiederum den Insulinbedarf von Diabetikern senkt. Diabetiker leiden häufig an Gewichtszunahme. Auch da kann der Hafer helfen: Seine Ballaststoffe, die sogenannten Beta-Glucane, binden die im Darm vorhandene Gallensäure und kurbeln somit den Stoffwechsel an. So kann Haferkost helfen, das Gewicht zu regulieren. Und: Das hafereigene Antioxidans Avenanthramid verhindert die Oxidation des LDL-Cholesterins, das für Ablagerungen in den Blutgefässen (Arteriosklerose) verantwortlich ist. Kurzum: Regelmässige Haferflockenesser reduzieren die Verkalkung ihrer Arterien und schützen sich so vor Herzinfarkten und Schlaganfällen. Müesli mit Haferflocken und Obst ist ein beliebter und gesunder Frühstücksklassiker, der den Blut-

Botanischer Steckbrief

Hafer (Avena sativa), gehört zur Familie der Süssgräser (Poaceae) und ist ein Getreide. Weltweit kennt man ca. 70 Arten. Als Vorfahren unseres Kulturhafers gelten die Wildformen von Avena fatua (Flughafer), Avena sterilis (Tauber Hafer) und Avena barbata (Bart-Hafer). Hafer ist einjährig und hat einen runden, hohlen Halm. Im Gegensatz zu anderen Getreidesorten bildet Hafer keine Ähren, sondern Blütenrispen. Seine Körner sind von Spelzen eingeschlossen. Die Bestäubung der Blüten ist witterungsabhängig: Ist es trocken und warm, findet sie über den Wind statt; bei Regen hingegen schliessen sich die Blüten und die Pflanze bestäubt sich selbst.

Geschmackssache

zucker natürlich senken kann. Und: Haferkuren gelten als wirksame Diät, um eine bereits entstandene Insulinresistenz wirksam zu reduzieren. Während einer Haferkur isst man dreimal täglich ausschliesslich Haferbrei (pro Mahlzeit ca. 75 g Hafer). Dazu die Haferflocken mit 300 bis 500 ml Wasser oder fettfreier Bouillon kurz aufkochen und ca. fünf Minuten mit geschlossenem Deckel quellen lassen. Erlaubt ist die Beigabe von Kräutern sowie kleiner Mengen Gemüse oder Früchte zur geschmack lichen Abwechslung. Wichtig: mindestens zwei Liter kalorienfreie Flüssigkeit am Tag trinken (Wasser oder Tee)! Bei Insulinresistenz ist ein Hafertag pro Woche empfehlenswert.

Achtung: Wer die süsse Variante mit Beeren und Mandeln bevorzugt, sollte darauf achten, dass die Gesamtkalorienzahl an den sogenannten Hafertagen 1000 kcal nicht überschreitet. Daher Mandeln sparsam verwenden. Um keine Unterzuckerung zu riskieren, sollten Diabetiker zu Beginn einer geplanten Haferkur ihren Arzt konsultieren. //

Hautpflege mit Hafer

Erste Hilfe für die Haut Haferstroh hat einen hohen Gehalt an Kieselsäure und Saponinen (v. a. Avenacoside). Zur Linderung von Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis ist besonders Hafer geeignet, der vor der Blüte geerntet wird, der sogenannte Grüne Hafer oder Junghafer. Ein Badsud aus Haferstroh oder eine Hafermaske respektive -auflage beruhigt allgemein die Haut und lindert insbesondere den Juckreiz bei entzündeter Haut.

Haferflockenbad

Der clevere Konsumtipp

Mandarinen, Clementinen und Satsumas

Schon vier Mandarinen decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Im Gegensatz zu Clementinen haben Mandarinen Kerne und schmecken leicht säuerlich. In den meisten Läden werden die süssen, kernlosen Clementinen oder Satsumas angeboten. Besonders süss sind die feinen Früchte zur Hochsaison im Dezember und Januar.

Holziger Geschmack nach ein bis zwei Wochen

Auch ein Haferflockenbad ist eine Wohltat für die Haut. Es lindert den Juckreiz und pflegt die Haut sanft. Dazu 5 EL Haferflocken in einen Waschhandschuh, einen Jutebeutel oder in eine Socke geben, zubinden und frühzeitig ins Badewasser legen. Zusätzlich 1 EL Olivenöl und evtl. einige Tropfen ätherisches Öl ins warme Badewasser geben. Nun den nassen Handschuh resp. Beutel oder die Socke im Wasser gut durchkneten. Sie können Ihre Haut auch sanft damit abreiben. Beim Baden kann der Hafer im Wasser verbleiben. So geben die Flocken nach und nach ihre wert vollen Inhaltsstoffe ab, unter anderem reichlich Mineralstoffe und Eiweiss. Nicht nur der Hafer, auch das getrocknete Haferstroh beinhaltet hautpflegende Wirkstoffe, wie zum Beispiel Kieselsäure. Ein aus Haferstroh gebrauter Badezusatz fördert zudem den Schlaf. Und so gehts: 50–100 Gramm Haferstroh mit 2 Litern Wasser 20 Minuten lang kochen lassen, abgiessen und dem Badewasser zugeben. Empfehlung: Baden Sie bei maximal 37 Grad und höchstens 30 Minuten.

Hafermehl-Kompresse

Anwendung bei Hautausschlägen, Juckreiz, Schuppenflechte, Neurodermitis und Abszessen. Das Hafermehl kann man auch mit Kamillentee und etwas Apfelessig anrühren, das wirkt desinfizierend. Und so gehts: Hafermehl oder im Mixer zerkleinerte Flocken mit lauwarmen Wasser zu einem dicken Brei anrühren. Den Brei auf eine Mullbinde streichen und diese auf die betroffene Körperstelle auflegen. Mit einem Baumwolltuch abdecken und 30 Minuten einwirken lassen. Abnehmen und die Reste abwaschen. Wiederholen Sie die Therapie jeweils mit einer frischen Kompresse mehrmals täglich.

Hafer-Reinigungsmaske

4 EL kernige Haferflocken im Mixer fein zerkleinern. Mit 1 bis 2 EL warmen Kräutertee (z. B. Ringelblume oder Schafgarbe) zu einer Paste verrühren. Morgens und abends auf Gesicht und Dekolleté auftragen und kurz einwirken lassen; mit lauwarmem Wasser und Waschlappen in sanften kreisenden Bewegungen abwaschen.

Eine reife Mandarine erkennt man an einer prallen, glänzenden Schale. Nach ein bis zwei Wochen Lagerung bildet sich oft Luft zwischen Frucht und Schale. Dann kann man die Mandarine zwar leicht schälen, aber sie schmeckt schnell trocken oder holzig. Grüne Stellen oder Blätter an Mandarinen und Co. haben übrigens nichts mit der Reife der Frucht zu tun. Ist es nachts deutlich kälter als tagsüber, erhält die Schale eine orange Farbe. Sind die Nächte zu mild, bleibt die Schale teilweise grün.

Heiss abspülen und die Hände waschen Wenn es keine Bio-Mandarinen sind, kann die Schale der Früchte mit Konservierungsmitteln behandelt sein. Es empfiehlt sich deshalb, die Früchte vor dem Schälen mit heissem Wasser abzuwaschen und anschliessend die Hände zu reinigen.

Weisse Haut soll vor Krebs schützen Viele mögen die bitter schmeckende weisse Haut zwischen Schale und Frucht nicht. Doch ausgerechnet die weissen Stellen sind besonders gesund. Sie enthalten den Stoff Limonen, der vor bestimmten Krebserkrankungen schützen soll (siehe auch Seite 7). Sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide) in Mandarinen können helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Deshalb der Tipp: Das Weisse nicht allzu pingelig abzupfen. kel www.clever-konsumieren.ch

HAFER-COOKIES MIT DÖRRÄPFELN UND HASELNÜSSEN

für ca. 60 Stück

Backpapier für das Blech

Teig

175 g weiche Butter

225 g Rohrohrzucker

¼ TL Salz

1 EL Zimtpulver

2 Eier

100 g Dörräpfel, gewürfelt

100 g Haselnüsse, gehackt

100 g Haferflocken

275 g UrDinkel-Halbweiss- oder -Weissmehl

1 TL Backpulver

Zubereitung

1. Butter rühren, bis sich Spitzchen bilden. Rohrohrzucker, Salz, Zimt und Eier beigeben. Weiterrühren, bis die Masse hell ist. Restliche Zutaten daruntermischen.

2. Mithilfe von zwei Teelöffeln nussgrosse Häufchen mit genügend Abstand auf das mit Backpapier belegte Blech setzen.

3. Die Cookies in der Mitte des auf 200 °C vorgeheizten Ofens 15 bis 20 Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Tipps

Die Cookies sind bei trockener und kühler

Lagerung 3 bis 4 Wochen haltbar. Beliebige Dörrfrüchte verwenden. Oder Äpfel durch 200 g gehackte Schokolade ersetzen. Haselnüsse durch Baumnüsse oder Mandeln ersetzen.

Mehr als Haferbrei

Haferbrei und das Müesli mit Haferflocken und frischem Obst oder Dörrfrüchten sind gesunde Frühstücksklassiker. Hafer kann aber noch viel mehr. Zum Beispiel ist er eine wunderbare Zutat für leckere Gebäcke. Zwei passende Rezepte:

rezept

Das Rezept stammt aus dem Buch «UrDinkel-Guetzli» von Judith Gmür-Stalder.

Erhältlich auf www.urdinkel.ch oder Telefon 034 409 37 38

Haferflocken sind als Grossblatt- und Kleinblattflocken erhältlich. Grundsätzlich sollten für das Brot- und Keksebacken Haferflocken mit Vollkornmehl vermischt werden, da reine Hafer-Backwaren sehr trocken sind. Grossblattflocken nimmt man v. a. zum Backen und für Müesli und Suppen. Kleinblattflocken eignen sich für Ofengerichte, knusprige Krusten und als Zutat für pikante Gerichte wie Ein- und Fleischeintöpfe.

URDINKEL-FLOCKENBROT

für 1 Brot

Zubereitung: ca. 30 Minuten

Aufgehen lassen: ca. 2 Stunden

Backen: ca. 40 Minuten

1 Gärkörbchen von 20 cm Ø, nach Belieben

Backpapier für das Blech

2 dl Wasser

100 g Haferflocken

200 g UrDinkel-Halbweissmehl

100 g UrDinkel-Vollkornmehl

1 TL Salz

15 g Hefe, zerbröckelt

ca. 1 dl Wasser

1 dl Apfelsaft oder Milch

Zubereitung

1. Wasser aufkochen, Flocken einrühren, zugedeckt auskühlen lassen.

2. Mehl und Salz mischen, eine Mulde formen. Hefe zusammen mit Wasser, Apfelsaft und Flocken in die Mulde geben, kurz zu einem feuchten, elastischen Teig kneten. Teig bei Zimmertemperatur zugedeckt auf das doppelte Volumen aufgehen lassen. Das dauert 1 bis 2 Stunden.

3. Teig aufziehen. Mit Mehl eine Kugel formen, in das mit Mehl gut bestaubte Gärkörbchen legen. Zugedeckt 20 bis 30 Minuten aufgehen lassen.

4. Backofen auf 230 °C vorheizen.

5. Brot auf das mit Backpapier belegte Blech stürzen, Körbchen entfernen.

6. Ofentemperatur auf 200 °C reduzieren, Blech in der Mitte in den Ofen schieben, Brot 40 bis 45 Minuten backen.

Variante

Teig in 10 bis 15 Portionen teilen, Kugeln formen, mit wenig Abstand auf das mit Backpapier belegte Blech legen. Brötchen mit Milch bepinseln und mit Flocken bestreuen, 25 bis 30 Minuten bei 200 °C backen.

Das Rezept stammt aus dem Buch «UrDinkel-Backbuch» von Judith Gmür-Stalder.

Erhältlich auf www.urdinkel.ch oder Telefon 034 409 37 38

Gott –ein Hirngespinst?

Hat Gott, der Allmächtige, die Erde und uns Menschen erschaffen?

Oder ist Gott nur ein Produkt unseres Gehirns? Eine Spurensuche zwischen der Biochemie des Glaubens, theologischen und philosophischen Aspekten.

Text: Eva Rosenfelder

Ob betende Christen, Juden oder Moslems oder meditierende Buddhisten – es werden bei allen die gleichen Hirnregionen aktiviert. Laut neurowissenschaftlicher Forschungen gibt es eine Stelle im menschlichen Gehirn, die vornehmlich zuständig sein soll für Spiritualität: der rechte Schläfenlappen. Kommen wir mit diesen relativ neuen Erkenntnissen Gott ein Stückchen näher – oder ist gerade das Gegenteil der Fall? Erweist sich das Konzept Gott im Lichte der Neurowissenschaften womöglich gar als Hirngespinst? Werden die Religionen entlarvt als simples Grundbedürfnis des menschlichen Wesens nach Eingebettetsein, als Sehnsucht nach einem Gefühl, das Geborgenheit und Sicherheit vermittelt – ganz gemäss ihrer Wortbedeutung (lateinisch religio = Bindung an etwas Höheres)? Sind wir Menschen tatsächlich von Natur aus zum Glauben programmiert, können gar nicht anders, als zu glauben – woran auch immer?

Seit Urzeiten verknüpften wir wie selbstverständlich den Glauben an eine höhere Macht oder Kraft an etwas Göttliches mit einem Geist und einer Seele nicht stofflicher Natur. Das macht es so schwierig oder vielleicht gar unmöglich, dieses Göttliche zu beweisen. Manche Neurowissenschaftler vermuten denn auch, dass es die neuronalen Zustände unseres Gehirns sind, die einen solchen «Geist» oder eben Gott erschaffen. Anhand von neurowissenschaftlichen Studien lassen sich einige religiöse oder mystische Erfahrungen als Ergebnis eines komplizierten Wechselspiels der Neuronen erklären –oder gar als Fehlfunktionen des Gehirns (Epilepsie, Schizophrenie etc.).

Heilige Epileptiker?

«Religiöse Gefühle entstehen in der Tat bei Reizung oder Erkrankung von Bereichen des rechten Schläfenlappens», erklärt Gerhard Roth, Professor beim Institut für Hirnforschung der Universität Bremen. «So können areligiöse Personen, die einen epileptischen Herd in diesem Bereich bekommen, plötzlich tief religiös werden. Bei vielen Religionsgründern bzw. ‹Heiligen›, die göttliche Visionen oder Offenbarungs-Erfahrungen hatten, wird ein akuter epileptischer Anfall im rechten Schläfenlappen vermutet.» Tatsächlich lässt sich mit bildgebenden Methoden bei starken religiösen Erfah-

rungen eine hohe Aktivität des rechten Schläfenlappens feststellen.

Tiefe Meditation hingegen, erläutert Roth, führe zu einer deutlichen Senkung in den Bereichen des rechten und des linken Scheitellappens. Im linken Scheitellappen entstehen unsere Körper-Erfahrungen. Entsprechend trete bei der tiefen Meditation die bekannte Erfahrung der «Entkörperlichung» auf, weiss Roth. «Diese lässt sich auch experimentell durch die Reizung dieser Hirnregion herbeiführen.»

Mit hochmodernen Hirnscannern ist es möglich, die physiologischen Prozesse im Gehirn abzubilden – auch solche, die bei seelisch-geistigen Vorgängen ablaufen, wie etwa beim Fühlen oder Denken. Doch: Lassen sich diese Vorgänge deswegen zu rein physiologischen Prozessen im Gehirn reduzieren?

Das Bedürfnis nach Bindung

Eine Reduktion geistiger Phänomene auf rein biologische Prozesse wirft endlos Fragen auf: Gibt es eine geistige Wirklichkeit, die gegenüber der materiellen Welt ihre eigenständige Daseinsform hat? Eine geistige Wirklichkeit, ohne die das materielle Sein überhaupt nicht möglich wäre? Oder erschaffen sich das Leben und die Materie aus sich selbst heraus, ohne dass irgendeine geistige oder göttliche Macht darin schöpferisch wirksam ist? Und weshalb überhaupt sollten wir Sinnesorgane für transzendente Erfahrungen herausgebildet haben, wenn Transzendenz lediglich eine Illusion ist?

Warum erleben wir nicht ganz einfach die Aktivität einer bestimmten Nervenzelle, etwa ein Kribbeln, sondern ein religiöses Gefühl, wenn dieses nichts anderes sein soll als eben die Aktivität einer Nervenzelle?

Neurobiologe Roth vermutet: «Die aktivierten Gehirnzentren haben wahrscheinlich ihren Ursprung in der frühkindlichen Bindungserfahrung und im Bedürfnis des Menschen, gebunden zu sein; jemanden zu haben, der sich um einen kümmert und mitteilt, wie man sich zu verhalten hat.» Das vermittle Sicherheit und wirke beruhigend; auch mildere es die Angst vor der Zukunft und dem Tod. Dieses Bedürfnis nach Bindung sei bei den Individuen allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt. «Die genannten und andere biologische

gesund sein | glauben

Befunde zeigen lediglich, dass es Zentren im Gehirn gibt, die mit religiösen oder mit Jenseitserfahrungen zu tun haben, wie auch immer diese entstehen. Daraus kann man entsprechend nicht schliessen, dass es ‹Gott› gibt – genauso wenig aber kann man dies wissenschaftlich widerlegen.» Das liege unter anderem daran, dass es gar kein allgemein akzeptiertes Konzept von Gott gebe, das man überprüfen könnte. «Jeder legt sich seinen Gott selbst zurecht», so der Hirnforscher.

Der Glaube an Übersinnliches

Es verwundert kaum, dass in unserer technisch geprägten Zeit der Glaube an die Materie und damit auch an den faszinierenden Denkapparat in unserem Kopf prädestiniert ist, zur neuen Glaubenssache zu werden. Ersetzen wir etwa die traditionelle Religiosität ganz einfach mit einem neuen Glauben, dem Glauben an die

Wissenschaft? Können wir gar nicht anders, als zu glauben? Das zumindest vermutet der Neurophilosoph Georg Northoff: «Statt des Gehirns nehmen wir unsere eigene Person als Selbst wahr, und es ist genau diese Wahrnehmungslücke zwischen Gehirn und Selbst, die offenbar mit dem Glauben verknüpft ist, mit dem Glauben an einen Geist oder Gott oder auch an die Technik. Möglicherweise prädestiniert uns unser Gehirn und sein Design dazu, dass wir gar nicht anders können, als zu glauben.»

Neurowissenschaft und Glaube

Der Neuropsychologe Michael Persinger veröffentlichte 1987 ein Buch mit dem Titel «Neuropsychological Bases of God Beliefs». Darin entwickelt er die These, dass eine Gotteserfahrung in den Schläfenlappen zustande kommt. Grundlage dieser These ist seine Beobachtung, dass Menschen mit epileptischen Anfällen im Schläfenlappen-Bereich eher zu religiösen Erfahrungen neigen als Menschen ohne Anfälle. Persinger vermutet deshalb einen Zusammenhang zwischen bestimmten Formen von Epilepsie und dem Glauben an einen Gott. Um seine These zu testen, regte er in Versuchen mittels Magnetspulen bei Probanden entsprechende Gehirnregionen an. Indem er feststellte, dass sich religiöse Erfahrungen im Gehirn auslösen lassen, sah er Gott als Produkt unseres Gehirns als erwiesen an.

Der Neurologe Vilayanur Ramachandran zeigte, dass Menschen mit Schläfenlappen-Epilepsie stärker auf religiöse Bilder reagieren als auf Bilder mit sexuellem oder gewalttätigem Inhalt. Für ihn ist das der Beleg dafür, dass es im Gehirn Regionen gibt, die an religiösen Erfahrungen beteiligt sind («Gott-Module»).

Der Hirnforscher Andrew Newberg veröffentlichte 2001 eine neurotheologische Studie unter dem Titel «Der gedachte Gott. Wie Glaube im Gehirn entsteht» Newberg testete, ob bei Menschen, die religiöse Erfahrungen machen, bestimmte Hirnregionen involviert sind. Dazu untersuchte er buddhistische Mönche und christliche Nonnen beim Meditieren, wobei sich seine Annahme bestätigte, dass das Gehirn offen sei für die Wahrnehmung von «religiöstranszendenten» Erfahrungen und die Fähigkeit besitze zur Selbsttranszendenz, in deren vollkommener Form Geist und Materie «Eins» würden. Newberg räumt ein, hier den Boden der Naturwissenschaften zu verlassen und spricht vom «Absoluten Einssein».

Hirnforscher Gerhard Roth sagt: «Rund 85 Prozent aller Menschen glauben an Dinge, welche die Erkenntnisgrenzen der Naturwissenschaften einschliesslich der Hirnforschung überschreiten, egal wie stark sie sonst an die Gültigkeit der Naturgesetze glauben.» Deshalb würden die Naturwissenschaften, zumal sie meist ziemlich abstrakt und unemotional seien, niemals das Bedürfnis nach Gott und Religion verdrängen. «Die einen bedauern das, die anderen finden das gut.» Leider, so Roth weiter, gebe es keine ausgewogene Darstellung dieser so stark polarisierenden Problematik: «Es gibt die glühenden Verteidiger der Ansicht, dass die Hirnforscher Gott bewiesen haben – was nicht stimmt. Und es gibt jene, die mit Inbrunst verkünden, dass die Hirnforscher Gott endlich abgeschafft haben – was auch nicht stimmt. ‹Gott› ist eben kein wissenschaftlicher Begriff. ‹Gott› kann deshalb auch gar nicht wissenschaftlich überprüft werden.»

Wer glaubt, wird selig

Zu dieser polaren Diskussion gebe es keine bedeutenden neuen Erkenntnisse, sondern nur verstärkte Marktschreierei: «Als Naturwissenschaftler sehe ich die Erkenntnisgrenze der Naturwissenschaft. Dazu gehört, dass niemand behaupten kann, er kenne die ‹objektive› Wahrheit. Glauben darf hingegen jeder das, was er für richtig hält – vorausgesetzt er schädigt andere damit nicht», ist Roth überzeugt.

Bleiben wir also so klug als wie zuvor? Zwar wissen wir nun, dass wir ohne unser Gehirn keine religiösen Glaubenszustände erfahren würden. Ob aber etwas Göttliches ausserhalb unseres Gehirns existiert oder nicht – dazu gibt es keine schlüssigen Antworten. Wir tappen weiterhin im Dunkeln, trotz modernster neurowissenschaftlicher und anderer Errungenschaften. Vielleicht stösst die «Krone der Schöpfung» hier definitiv an ihre Grenzen – und das aus dem einfachen Grund, dass wir unser eigenes Gehirn als Gehirn nicht wahrnehmen können. Irgendwie tröstlich, dass die «Krone» doch etwas zu gross ist für unsere kleinen Köpfe. //

● Buchtipps

Gerhard Roth: «Aus Sicht des Gehirns», Suhrkamp 2009, ca. Fr. 20.–

Gerhard Roth, Nicole Strüber: «Wie das Gehirn die Seele macht», Clett-Cotta 2014, ca. Fr. 30.–

Shahar Arzy, Moshe Idel: «Der Dibbuk im Gehirn. Kabbala und Neurowissenschaft», Jüdischer Verlag 2016, ca. Fr. 35.–

Hans Goller: «Wohnt Gott im Gehirn? Warum die Neurowissenschaften die Religion nicht erklären», Butzon & Bercker 2015, ca. Fr. 37.–

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über die Angst vor dem Vergessen ...

Wie heisst schon wieder der Vater von Maria ?!» «Leon, glaube ich. Und seine Mutter heisst Erika, oder ?» Solche Wiederauf frischungsgespräche führen wir in der Regel auf dem Weg zu einem Fest oder Anlass. Dort merken wir meistens: den anderen geht es genauso. Gerade mit Namen haben viele ihre liebe Mühe. Oft hilft es, wenn man beim sich Vorstellen dem Gegenüber in die Augen schaut, den Namen wiederholt und ihn sich wenn nötig buchstabieren lässt. Ein guter Trick sind Eselsbrücken als Gedächtnisstütze. Das Vergessen von Namen ist indes kein Grund zur Sorge. Namen sind evolutionstechnisch schlicht nicht wichtig. Es handelt sich dabei vielmehr um eine abstrakte Erfindung der Zivilisation. Und doch hinterlässt das Vergessen von Namen bei älteren Erwachsenen eine diffuse Angst. Denn für die meisten Menschen gibt es nichts Schlimmeres als die Vorstellung, das Gedächtnis zu verlieren – und dadurch die Kontrolle über das eigene Leben. Die Angst, nicht mehr selbstständig leben zu können, wiegt oft schwerer als das Vergessen selber. Es scheint mir deshalb wichtig, dass Freunde und Angehörige eines Menschen, der an Demenz zu erkranken beginnt, nicht in diesen Kreislauf der Angst einsteigen. Viel wichtiger ist es, dem Betroffenen unterstützend zur Seite zu stehen. Ihn auch mal ablenken, mit ihm das Hier und Jetzt geniessen und zwischendurch verrückte Dinge tun. Was ja generell gut tut, auch den Gesunden.

Über hundert Formen von Demenz unterscheidet man. Eine davon ist die Alzheimer-Krankheit (Morbus Alzheimer). Lange war man überzeugt, dass die Ursache der Alzheimer-Krankheit auf Eiweissablagerungen in den

Blutgefässen des Gehirns beruht; inzwischen stellten die Forscher bei Obduktionen fest, dass auch kerngesunde, geistig fitte Senioren solche Ablagerungen haben. Eine neuere These beruht auf einem Energiemangel des Gehirns, der viel mit der Zuckerkrankheit Diabetes gemein hat. Das würde bedeuten, dass am Anfang einer Demenzerkrankung eine Entgleisung des Zucker- und Insulinstoffwechsels im Gehirn steht.

Beim Konsum von Zucker und kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln schnellt der Blutzucker in die Höhe. Mit Hilfe von Insulin verwandelt sich die Glukose in Energie, die der Körper zum Überleben braucht. Dadurch sinkt gleichzeitig der Blutzuckerspiegel. Fehlt das Insulin, bleibt die Glukose im Blut und kann nicht in Energie umgewandelt werden. So ist das bei Diabetikern, die Insulin spritzen müssen. Nun wurde festgestellt, dass bei Demenz-Patienten aus noch ungeklärten Gründen die Umwandlung von Zucker in Energie im Gehirn nicht gewährleistet ist. Dadurch erhalten die Nervenzellen der Hirnregion zu wenig Energie.

Aus diesem Dilemma führen zwei Wege: Entweder man führt dem Gehirn über einen Nasenspray Insulin zu; oder man versorgt das Gehirn mit der dem Zucker verwandten Galaktose. Im Gegensatz zur Glukose gelangt die reine Galaktose ohne den Botenstoff Insulin ins Innere der Hirnzellen. Dort wird sie mithilfe von Enzymen in Glukose umgewandelt, sodass sie für die Energiegewinnung und die Nervenleitung wieder zur Verfügung steht. Die Erfahrung und kleinere Studien haben gezeigt, dass der Verlauf von Demenzerkrankungen durch eine Langzeittherapie mit Galaktose zum Teil gestoppt oder

gar verbessert werden konnte. Dazu nimmt man bei ersten Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung dreimal täglich rund vier Gramm D-Galaktose ein. Die Einnahme sollte 90 Minuten vor oder nach einer Mahlzeit erfolgen, da sich der Insulinspiegel zu diesen Zeiten im Ruhezustand befindet, was die Wirkung verbessert.

Was wir aber nicht vergessen sollten, ist die Tatsache, dass nicht alles, was nach einer Demenz aussieht, auch wirklich eine Demenz-Erkrankung ist. Auch toxische Schädigungen durch Schwermetallbelastungen oder zahlreiche andere Erkrankungen können sich durch Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Halluzinationen und Konzentrationsschwierigkeiten äussern. Sehr häufig stecken sogar Nebenwirkungen von Arzneimitteln dahinter, wie Cornelia Stolze in ihren zwei empfehlenswerten Büchern «Verdacht Demenz» und «Vergiss Alzheimer» erläutert. Laut Stolze gibt es mehr als 130 Medikamente, die demenzähnliche Symptome hervorrufen können. Darunter herkömmliche Blutdrucksenker, Magensäureblocker, Schmerzmittel, Cholesterinsenker und Schlafmittel. Diese Tatsache wird von den Ärzten leider häufig übersehen.

Das Beste, was Sie für Ihr Hirn tun können, ist also, wenn irgendwie möglich, auf die langfristige Einnahme von Medikamenten zu verzichten oder zumindest die Dosis ihrem Alter, Gewicht und Geschlecht anzupassen. Es kann doch nicht sein, dass eine zierliche Frau die gleiche Dosis eines Cholesterinsenkers einnimmt wie ihr doppelt so schwerer Mann!

HOFFNUNG | Durch eine Langzeittherapie mit Galaktose kann der Verlauf von Demenzerkrankungen gestoppt werden.

Für das Gehirn auch sehr wichtig ist, dass Sie soziale Kontakte pflegen und sich geistig fordern, genügend bewegen und gesund ernähren. Gutes Hirnfutter sind Vitamin B12 und die Omega-3-Fettsäuren mit einem hohen Anteil an DHA, wie sie in Lein-, Fisch- oder Rapsöl vorkommen. Das Vitamin B12 ist verantwortlich für die Nervenreizübertragung und kommt in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eiern und Käse vor. Damit diese Lebensmittel gut verdaut und die Nährstoffe optimal aufgenommen werden können, ist es wichtig, sie über Mittag in Form einer warmen Mahlzeit einzunehmen. Die Omega-3-Fettsäuren wirken auf die Zellwände und sorgen dafür, dass diese elastisch und durchlässig bleiben für den Austausch aller wichtigen Nährstoffe. Generell wird die mediterrane Kost mit viel (bitterem) Gemüse, wenig Fleisch, pflanzlichen Eiweissen und qualitativ gutem Olivenöl empfohlen. Gegessen wird am besten in guter Gesellschaft. Soziale Kontakte sind gut für das Gehirn, weil man Gespräche führt, gemeinsam lacht, seine eigenen Sorgen vorübergehend vergisst und Unerwartetes erlebt.

Und eines ist sicher: Den Namen eines Menschen, mit dem man sich ausgetauscht oder von Herzen gelacht hat, vergisst man meist nicht mehr so schnell. //

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

● Beratung

Heftige Wutanfälle

Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und leidet unter häufigen Wutanfällen. Er kann sich nur schlecht beherrschen und rastet des Öfteren aus. Kann ich ihn mit richtiger Ernährung zur Ruhe kommen lassen ? Gibt es Lebensmittel oder pflanzliche Mittel, welche sein Nervenkostüm stärken? Schokolade verträgt er zum Beispiel ganz schlecht. G. B., Reinach

Am wichtigsten ist, dass er so wenig Zucker wie möglich isst. Weil die hochraffinierten Weizenmehlprodukte ähnlich wirken, würde ich auch Teigwaren, Gebäck und Brot stark reduzieren. Ersetzen Sie die Teigwaren vermehrt durch Kartoffeln, Reis, Polenta, Haferflocken und Hirse. Sie könnten zum Frühstück zum Beispiel gedämpfte Apfelschnitze machen oder ein Porridge mit Haferflocken. Gutes Nervenfutter sind zudem Nüsse und Karotten. Bei Kindern, die unruhig und gereizt sind, empfehle ich immer warme Mahlzeiten und regelmässige Essensund Schlafenszeiten.

Yoga und Nia Retreat

Geniesse eine Woche mit Tanz, Yoga, Ruhe und Gelassenheit in der Abgeschiedenheit der Natur im Süden von Finnland. Die wunderbare Kombination der Tanztechnik Nia und Yoga hilft den Körper und sich selbst wahrzunehmen was zu einem Gefühl von Kraft, Harmonie und Schönheit führt.

Infos: Anja Schneebeli, kontakt@abru.ch www.abru.ch in Loviisa, Finnland 27. Juni – 4. Juli 2020

Falls das Verhalten Ihres Sohnes in Richtung ADHS geht, gibt es einen neuen Stern am Himmel, der offenbar eine gute Alternative zum Ritalin sein kann. Es handelt sich hierbei um die Urtinktur Schisandra. Schisandra, das Spaltkörbchen, gehört zu den adaptogenen Pflanzen, die als Stärkungsmittel in Stresssituationen sehr unterstützend wirken. Auch ätherisches Lavendelöl wirkt sehr harmonisierend. Sie könnten ihm jeden Abend die Füsse mit einem Lavendel-Massageöl massieren. Vielleicht noch kurz ein paar Gedanken zur Wut. Sie ist eng verbunden mit dem Element Feuer. Es ist sehr wichtig, dass sich Ihr Sohn jeden Tag draussen kräftig bewegen kann. Am besten im Grünen. Die Natur, besonders der Wald, und frische Luft besänftigen den hitzigen Typ am besten. Auch Wasser tut ihm gut. Schwimmen wäre eine gute Beschäftigung für Ihren Sohn. Versuchen Sie auch, seine Wut zu benennen, damit er sie kennenlernt. Sagen Sie: «Ich verstehe, dass du jetzt furchtbar wütend bist» anstelle von «Nun sei still und mach kein Theater». Hier könnte Ihnen ein Erziehungscoach sicher wertvolle Unterstützung bieten. Denn schlussendlich geht es ja nicht darum, das Kind still zu kriegen, sondern darum, dass es sein Potenzial leben kann.

Inserat

Dünne Haut

Ich, 72, habe laut Arzt eine sehr dünne Haut, eine sogenannte Pergamenthaut. Deshalb bekomme ich sehr schnell Blutergüsse und rote Flecken auf den Armen. Der Arzt meint, eine Vitamin-A-Creme könnte die Haut kräftigen. Was meinen Sie dazu? R. S., Wettingen

Viele ältere Menschen haben mit zunehmendem Alter dünnere Haut. Das liegt an der verminderten Durchblutung. Sie könnten sich von Weleda ein Arnikaöl besorgen. Arnika ist eine Heilpflanze, die sehr gut bei Blutergüssen eingesetzt werden kann: Tragen Sie es einfach auf die roten oder blauen Flecken auf. Arnikaöl nährt gleichzeitig die Haut sehr gut.

Überhaupt ist alles Ölige und Fettige das wichtigste Gegenmittel bei Pergamenthaut. Reiben Sie sich jeweils vor dem Duschen die Arme und Beine mit einem guten Pflanzenöl ein – das schützt die Haut vor Austrocknung und legt einen schützenden Film über die Haut. Sie wird auf diese Weise widerstandsfähiger und geschmeidiger.

Dann ist Vitamin A (Retinol) ein wichtiges Vitamin gegen die Hautalterung. Fast jedes Anti-Aging-Produkt enthält Vitamin A, das freie Radikale auffangen und die Haut schützen soll. Ob die Vitamin-A-Creme die Haut tatsächlich kräftiger macht, weiss ich nicht. Probieren Sie es doch einfach aus.

Haarausfall

Ich leide unter massivem Haarausfall. Was könnte ich bezüglich Ernährung dagegen unternehmen?

B. S., Luzern

Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Schilddrüsenunterfunktion, Eisenmangel, Kieselsäuremangel, Folsäuremangel zum Beispiel. Versuchen Sie, ein bis zwei Mal die Woche Hirse zu kochen. Trinken Sie jeden Tag eine bis zwei Tassen Brennnesseltee. Und essen Sie frische grüne Salate und auch ab und zu rotes Fleisch in guter Qualität.

Wichtig ist auch, dass die Durchblutung des Haarbodens aktiviert wird. Sie wird gefördert durch intensives Durchbürsten der Haare von hinten

nach vorne mit Haarbürsten aus Naturborsten. Wohltuend sind auch Kopfmassagen mit Sesam- oder Olivenöl, jeweils ein- bis zweimal pro Woche vor dem Haarewaschen. Verwenden Sie Haarpflegeprodukte ohne Silikate und Zusatzstoffe, vermeiden Sie zudem chemische Haarfarben. Es gibt auch sehr gute Aufbaupräparate, mit denen Sie die Haare von innen her stärken können. Sie basieren auf Hirseöl, Medizinalhefe oder Weizenkeimextrakt. Die Preise sind hoch, aber es kann sich lohnen, mal eine sechsmonatige Kur zu machen.

Die schnelle Hilfe dürfen Sie aber nicht erwarten, denn die Haare, die heute ausfallen, sind bereits seit mehreren Wochen abgestorben. Es braucht also schon auch einiges an Geduld.

Das Durchbürsten der Haare regt die Durchblutung des Haarbodens an.

Beckenbodentraining für den Mann

Ich nehme täglich Prostatakapseln und zwei Weizenkeimölkapseln ein. Was bewirkt eigentlich das Weizenkeimöl? G. M., Zürich

Weizenkeimöl wirkt entzündungshemmend. Wenn bei Ihnen lediglich eine Prostatavergrösserung vorliegt, brauchen Sie die Weizenkeimölkapseln nicht zwingend. Sobald allerdings eine Prostataentzündung vorliegt, machen die Kapseln Sinn. Weizenkeimöl enthält sehr viel Vitamin E. Es ist ein wichtiger Radikalfänger, Entzündungshemmer und generell ein wichtiges Vitamin für diverse Organfunktionen. Ich würde Ihnen empfehlen, weiterhin beide Präparate einzunehmen.

Solange Sie nur leichte Beschwerden haben, können Sie mit Wärme sehr viel erreichen. Baden Sie beispielsweise drei Mal pro Woche Ihre Füsse in einem warmen Meersalzfussbad. Legen Sie sich eine Bettflasche ins

Die Patientenfrage §

An Weihnachten ins Spital ?

Niemand verbringt Weihnachten freiwillig im Spital. Aber Krankheiten und Unfälle halten sich nun mal nicht an Termine. Die meisten Arztpraxen haben in dieser Zeit geschlossen, sodass Ihre Anlaufstelle in der Regel der Spitalnotfall sein wird. Halten Sie sich dabei unbedingt an die Bedingungen Ihrer Krankenversicherung. Natürlich werden Sie auf dem Notfall behandelt, wenn keine anderen Optionen zur Verfügung stehen. Einige Versicherungsmodelle kennen aber im Bestreben, die Zahl von Bagatellfällen zu reduzieren, besondere Anforderungen, z.B. vorab einen Anruf.

Im Spital selbst ist es meist nicht so schlimm, wie man sich das vielleicht vorstellt. Viele erzählen sogar von Weihnachten im Spital als etwas Besonderem.

Ein Faktor lässt sich aber nicht leugnen, der tendenziell doch gegen einen Spitalbesuch zu diesem Zeitpunkt spricht: Die Spitalleitungen planen über die Feiertage mit knapper Personaldecke – damit möglichst viele Beschäftigte zu Hause sein können, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. Studien haben gezeigt, dass diese Rechnung manchmal nicht aufgeht:

An Wochenenden und Feiertagen steigt die Gefahr von schlechteren Ergebnissen.

Deshalb gilt umso mehr: Denken Sie als Patient oder Angehörige mit und fragen Sie nach, wenn Ihnen, etwa bei der Medikamentenabgabe oder bei der Diagnose, etwas unklar ist oder seltsam vorkommt. Es gibt in solchen Dingen keine dummen Fragen!

Die Selbstverantwortung der Patientinnen beinhaltet auch, wegen Bagatellen nicht gleich zum Arzt zu rennen. Sollten Sie sich aber in der Adventszeit unwohl fühlen, suchen Sie im Zweifelsfall lieber noch vor den Feiertagen Ihren Hausarzt auf. Ihr Wunsch, das Fest im Kreis Ihrer Liebsten feiern zu können, rechtfertigt das.

Stephan Bader, freier Mitarbeiter SPO

Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch

Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, CHF 2.90/Min.

Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

Trockene, gereizte Augen?

OMIDA® Euphrasia Augentropfen bei leichten Reizungen und Entzündungen der Augen oder bei trockenen Augen.

Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

Omida AG, Küssnacht am Rigi

Kreuz, wenn Sie abends auf dem Sofa sitzen. Es ist wichtig, dass die Nieren immer schön warm bleiben. Vermeiden Sie kalte Getränke, kühles Bier und Glace am Abend, besonders im Winter. An heissen Sommertagen kommt der Körper mit der Kälte besser zurecht. Dann darf es auch ab und zu ein Bier oder ein Glas Weisswein sein. Rotwein ist jedoch generell die bessere Wahl. Es ist zudem wichtig, dass Sie genug stilles Wasser oder Tee trinken. Im Durchschnitt wären drei Deziliter auf zehn Kilogramm Körpergewicht ideal. Trinken Sie die Hauptmenge nach dem Aufstehen und am Vormittag.

Zudem würde ich Ihnen empfehlen, warm zu essen, besonders auch am Abend. Das muss nichts Kompliziertes sein. Sie können sich eine Suppe kochen, ein paar Kartoffeln dämpfen oder Reste vom Mittagessen aufwärmen. Die schweizerischen TraditionsZnacht wie Brot und Käse, Birchermüesli, Butterbrot oder Joghurt sind hingegen nichts für Sie.

Übrigens hat sich Beckenbodentraining auch bei Männern mit Prostataproblemen gut bewährt. Es braucht vermutlich einiges an Überwindung, mit all den Frauen ins Beckenbodentraining zu gehen. Ist die Hürde zu hoch, lassen sich die Übungen auch mit DVDs oder Büchern erlernen, sodass Sie zu Hause trainieren können.

Stimulanzien absetzen

Bei meiner 23-jährigen Tochter wurde ein leichtes ADHS diagnostiziert. Sie ist in homöopathischer Behandlung. Morgens kommt sie fast nicht aus dem Bett. Damit sie die Lehre erfolgreich abschliessen konnte, musste sie ein stimulierendes Medikament einnehmen. Das möchte sie jetzt wieder absetzen. Kennen Sie eine Alternative?

I ch denke auch, dass es gut wäre, wenn Ihre Tochter das Medikament absetzt. Man sollte Stimulanzien aber nicht von heute auf morgen abrupt absetzen, sondern langsam und ausschleichend. Am besten spricht sie mit ihrem Arzt darüber.

Mit der homöopathischen Behandlung soll sie unbedingt weitermachen. Mithilfe der Homöopathie lässt sich die

Psyche sehr gut beeinflussen. Ich würde auch empfehlen, dass Ihre Tochter ein Präparat mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren einnimmt, Leinöl oder Fischöl zum Beispiel. Diese Fette sind sehr wichtig für das Gehirn. Sie soll abends genug früh schlafen gehen, damit sie auf sicher acht Stunden Schlaf kommt. Sämtliche elektronischen Geräte müssen über Nacht abgestellt sein! Besonders hilfreich für den Schlaf-Wach-Rhythmus ist die Heilpflanze Melisse. Es gibt sie als Tee, Tinktur, ätherisches Öl fürs Duftlämpchen oder als Zusatz im Massageöl. Eine Neuentdeckung in Bezug auf ADHS ist die Wirkung von Adaptogenen. Das sind Pflanzen, die die Psyche stärken. Insbesondere die SchisandraBeeren scheinen vielversprechend zu sein bei ADHS. Es gibt sie als Kapseln oder als Tinktur zu kaufen. Die Kapseln lassen sich öffnen, sodass man das Beerenpulver mit etwas warmem Wasser einnehmen kann. Die SchisandraBeeren stärken das ganze System und wirken sehr ausgleichend, zentrierend und beruhigend. Als Alternative zu Ritalin sind sie absolut einen Versuch wert. Dann ist natürlich auch die Ernährung absolut zentral. Ihre Tochter sollte möglichst mehrmals täglich frisch zubereitete, gekochte Speisen essen. Und zwar wenig Zucker und Weissmehl, stattdessen vermehrt Vollkorngetreide, Haferflocken, Obst und Gemüse.

Die Schisandra-Beere stärkt die Psyche.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@chmedia.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

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Das Königspaar des Waldes

Die weibliche Fichte und die männliche Tanne prägen das Bild des winterlichen Waldes. Das geübte Auge erkennt den Unterschied zwischen den beiden Tannenbäumen spielend leicht. Ihre heilsamen Kräfte macht sich der Mensch seit je zunutze.

Die stille Kraft, die ein Tannenbaum in der tief verschneiten Landschaft ausstrahlt, erfüllt mich jedes Jahr aufs Neue mit tiefer Freude und Wärme. Alleinstehend auf einer weiten Fläche, regelmässig und schön in seiner Wuchsform, wirkt der Tannenbaum stolz und majestätisch. Findet man Tannenbäume hingegen in dichten Baumgemeinschaften, so strahlen sie einen enormen Gruppengeist aus. Es lohnt sich, die für unser Auge so vertrauten Nadelbäume etwas genauer zu betrachten. Sehr häufig trifft man in den Wäldern auf Rottannen (Fichten) und Weisstannen. Für mich sind diese zwei Nadelbäume wie Mann und Frau.

Die Fichte widerspiegelt die weiblichen Aspekte. In den nach unten hängenden Ästen, die aussehen wie ein wiegender Rock, und den Tannenzapfen, die wie Christbaumschmuck an den Ästen hängen, erkenne ich die Erdenschwere und das weibliche Prinzip. Selbst das Fichtenharz weist auf das Erdelement hin: Es riecht eher modrig und muffelig. Die Fichte steht unter anderem für das Gebären – aber nicht im Sinne der Fortpflanzung, sondern eher im Sinne des Entwickelns und Umsetzens neuer Ideen und Projekte.

Die männliche Weisstanne andererseits erinnert in ihrer Wuchsform an eine Pyramide. Die Äste stehen fast waagrecht, die Zapfen sitzen auf den Ästen und wachsen nach oben. Das verdeutlicht den starken Bezug zur Sonnenenergie und zum Licht, das sich im Harz der Weisstanne spiegelt: Es schimmert gelblich und duftet angenehm. Man bezeichnet es deshalb auch als das «Gold des Winters». Wie kleine Antennen ziehen die männlichen Tannen das Licht an und leiten es nach unten in die Erde, wo dank dem Licht neues Leben entstehen kann.

Die Kraft der Bäume nutzen

Die Fichten und Tannen symbolisieren somit die Polarität des männlichen und weiblichen Prinzips. Sie dürfen durchaus als starkes Kraftsymbol der sexuellen Vereinigung betrachtet werden. Weil die Weisstanne das Licht der Sonne zur Erde holt und die Rottanne umgekehrt das Prinzip der Erde an die Oberfläche bringt, vereinigen sich in beiden Bäumen himmlische und irdische Lebenskräfte. Die Kraft der Weisstanne nutze ich in der Winterzeit für meine Kreativität. Der Baum hilft mir, neue Ideen zu empfangen und Lösungen zu finden. Mit der Kraft der Fichte wiederum bringe ich die Ideen zu Boden und lasse sie reifen, um sie zur richtigen Zeit optimal umsetzen zu können.

Experimentierfreudige unter Ihnen können die Rottanne als Heilerin nutzen. Der Baum hat die Eigenschaft, Krankheiten vom Menschen aufzunehmen und zu transformieren. Mithilfe eines Zauberspruchs kann man, Überlieferungen zufolge, Gichtleiden der Fichte übertragen. Das geht so: Man umschreitet den ausgewählten Baum und klagt ihm sein Leid mit dem Spruch: «Fichtenbaum ich klage dir, drei Würmer, die stechen mir. Der eine ist grau, der andere blau, der dritte ist rot. Ich wollte wünschen, sie wären alle drei tot!» Dann bindet man ein Stück Kleidung oder einige Haare an den Baum.

* Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch

| Die Weisstanne (links) hat einen starken Bezug zur Sonne und zum Lichten; die Fichte mit ihren hängenden Ästen hingegen verkörpert die Erdenschwere.

KÖNIGLICH

gutzu wissen

Achtung: Zwischen Tannen und Eiben (Bild) besteht eine gewisse Verwechslungsgefahr. Die Eibe aber enthält das starke Gift Taxin und ist in allen Teilen giftig (bis auf den Fruchtfleisch-Samenmantel) – man darf Eiben deshalb keinesfalls mit Tannen verwechseln! Wer unsicher ist, kauft die Tannenprodukte besser im Fachhandel.

Anwendungstipps

Ölauszug selber machen

Aus dem frisch gewonnenen Harz lässt sich ein Ölauszug zubereiten. Dazu füllt man ein hitzebeständiges

Gefäss (Achtung: man bringt es kaum mehr sauber) zu einem Drittel mit Harz; zusätzlich kann man einige Tannennadeln beifügen. Die anderen zwei Drittel füllt man mit einem guten Bio-Olivenöl auf, wärmt das Ganze im Wasserbad und hält das Harz-Öl-Gemisch während sieben Stunden auf der Herdplatte oder im (Solar-)Ofen warm (Körpertemperatur). Danach den Ölauszug absieben, in gut verschliessbare Glasgefässe geben und während den nächsten 12 bis 24 Monaten aufbrauchen.

Anwendungsmöglichkeiten: als Massageöl für schmerzende Gelenke und verspannte Muskeln, zum Aufwärmen der Sehnen und Bänder, für ein Entspannungsbad etc.

Harzbalsam herstellen

Der Ölauszug kann pur verwendet oder zu einer Salbe weiterverarbeitet werden. Dazu braucht es pro 30 ml Ölauszug 3 g Bienenwachs. Das Bienenwachs gibt man in das Harzöl und erwärmt es im Wasserbad, sodass sich das Wachs auflösen kann. Dann lässt man das Gemisch auf Handwärme abkühlen und fügt nach Belieben ätherische Öle nach Wahl bei. Nochmals gut umrühren und in passende Dosen abfüllen. Der Harzbalsam ist bis zu drei Jahren haltbar. Es wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend und keimtötend.

Anwendungsmöglichkeiten: bei Wunden aller Art, Hautirritationen, Neurodermitis, Schuppenflechte und Entzündungen wie Gicht oder Rheuma. Harzbalsam kann auch als Zugsalbe angewendet werden, um Splitter aus der Haut zu entfernen.

SOS-Harzpflaster

Das weiche Harz von Tannenbäumen kann man direkt auf Hautwunden auftragen, auch auf offene. Bei tiefen Schnitten die Wunde wenn möglich zuerst mit Steristrips zusammenziehen. Das Harz wirkt wie eine Zugsalbe und kann zu vermehrter Eiterbildung führen. Das ist ein gutes Zeichen, weil der Eiter auf diese Weise aus dem Körper austritt. Das Harz regelmässig erneuern, bis die Wunde geheilt ist.

VERWECHSLUNGSGEFAHR | Die Europäische Eibe (Taxus baccata) ist die älteste und schattenverträglichste Baumart Europas. Sie zählt nicht zur Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae), sondern zur Gattung Eiben (Taxus) in der Familie der Eibengewächse (Taxaceae)

Symbol für den Kreislauf des Lebens Tannen sind Kraft- und Lebensbäume, die uns sprühende Lebendigkeit vermitteln. Sie werden bis zu 600 Jahre alt und verkörpern durch ihre Langlebigkeit und das immergrüne Wesen Themen wie Erneuerung, Wiedergeburt und ewiges Leben. Sie helfen bei der Rückverbindung zum Göttlichen und unterstützen den achtsamen Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt. Das keltische Wort «tan» bedeutet «Feuer». Das Element Feuer wiederum ist der Inbegriff von Wärme, Liebe und Leben. Mithilfe des Feuerelementes öffnet sich das Herz für die Magie des Lebens.

Ein Sinnbild für neues Leben ist das Aufrichten einer Tanne bei der Geburt eines Kindes, wo die Tanne den Kreislauf des Lebens und Sterbens symbolisiert. Früher wurden bei den Tannen Fruchtbarkeitsrituale abgehalten und nach der Geburt dienten Tannenzweige als Räucherwerk, um die Mutter und das Neugeborene zu schützen und stärken. Den Verstorbenen wiederum wurde ein Samen eines Tannenzapfens in den Mund gelegt als Symbol der Wiedergeburt. Für Beerdigungskränze verwendet man auch heute noch vorwiegend Nadellaub.

Ich schätze Fichten und Tannen zudem als spirituelle Meister, die mich lehren, meine Einzigartigkeit zu erkennen – und gleichzeitig nicht zu vergessen, dass ich Teil eines grossen Ganzen bin. Die Bäume wecken in uns die Fähigkeit, die Qualitäten jedes Einzelnen als Bereicherung wahrzunehmen. Dadurch stärken sie den schützenden Zusammenhalt zwischen Menschen; und sie helfen uns, die Bedürfnisse des Miteinanders wieder schätzen zu lernen.

Das «Gold des Winters», das würzige Harz der Tanne mit seinem unwiderstehlich wärmenden Duft, verdient ein besonderes Augenmerk. Im Harz ist die umgewandelte Sonnenkraft gespeichert, die dem Baum eine feurige Wärmeenergie verleiht. Dadurch wird das Tannenharz zu einem Wärmeträger, das den Nadelbäumen genügend Kraft gibt, um ihre Nadeln auch im Winter zu tragen. Das Harz schützt die Bäume ausserdem vor Schadinsekten und es verfügt über eine starke pilz- und bakterienhemmende Wirkung. Ich verwende es für Salben und als Pflaster. Tannenharz regt die Durchblutung an und hilft bei Rheuma, Arthrose, Hexenschuss, Muskelschmerzen, Verspannungen und vielen weiteren Beschwerden des Bewegungsapparats. Auch bei Lungenbeschwerden, spröder Haut, Schürfwunden oder entzündeten Hautstellen habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Um an das Harz zu kommen, erntet man auslaufendes Harz, das aus dem Holz tritt, wenn ein Baum geholzt wird. Auch die jungen grünen Zapfen sind reich an Harz. Auf keinen Fall ritzt man einen gesunden Baum ein, um das Harz zu gewinnen! //

Heilsames Harz

Mit Weihrauch verduftet der Vorweihnachtsstress. Das Harz des Weihrauchbaums setzt aber nicht nur ein entspannendes Aroma frei. Es ist ein potentes Mittel gegen viele Leiden.

Text: Kevin Johann

Im volkstümlichen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung Weihrauch ( = heiliger Rauch, der zur Weihung eingesetzt wird) vereinzelt auch heute noch als Sammelbezeichnung für alle geläufigen Räucherharze verwendet. Tatsächlich bezieht sie sich jedoch ausschliesslich auf das gehärtete Gummiharz der in Arabien, Afrika und Indien heimischen, bis zu sechs Meter hohen Boswellia-Bäume (Weihrauchbäume). Deren vielfältige Heilwirkungen stehen schon seit Längerem im Fokus medizinischer und pharmakologischer Forschungsarbeiten. Jahrtausendealtes Erfahrungswissen lässt sich somit inzwischen auch vonseiten der Wissenschaft erschliessen. Doch wagen wir zuerst einen Blick in die Vergangenheit. Die kulturhistorische Relevanz des Weihrauchharzes gestaltet sich derart vielschichtig, dass sie heute kaum mehr zur Gänze nachvollzogen werden kann; schliesslich hat dieses Baumharz sowohl in ökonomischer, sozialer, soziokultureller als auch in spiritueller Hinsicht ganze Zeitepochen und Kulturen geprägt. Bereits vor über 4000 Jahren importierten die alten Ägypter grosse Mengen Weihrauch (und andere Schätze wie Ebenholz, Elfenbein, Gold, Myrrhe, Salz, Zedernholz u. v. m.) aus dem sagenumwobenen «Goldland» Punt. Legendär ist in diesem Zusammenhang jene Expedition, die von der einstigen Pharaonin Hatschepsut (Regierungszeit: 1479 bis 1458 v. Chr.) in Auftrag gegeben wurde und deren Verlauf man damals auf einem Relief an ihrem Totentempel verewigte.

Von antibakteriell bis tumorhemmend Damals war dieses Baumharz derart wertvoll gewesen, dass es mit Gold aufgewogen wurde. Sicherlich auch deshalb, weil es neben seiner Verwendung als sakraler Räucherstoff über eine ganze Vielzahl an heilsamen und wohltuenden Eigenschaften verfügt, die zu einem grossen Teil auch schon bei den alten Hochkulturen bekannt waren.

Chemisch betrachtet handelt es sich beim Weihrauch um ein komplex zusammengesetztes Stoffgemisch, bestehend aus 30 bis 60 % alkhohollöslichen Harzen, 20 bis 25 % wasserlöslichen Gummen (Polysaccharide) und 5 bis 10 % ätherischem Öl. Die für medizinische Zwecke bedeutsamen Boswelliasäuren (z. B. 3-O-Acetyl-11-keto- -Boswelliasäure) befinden sich mit Gehältern von bis zu 50 % (ca. 25 % des Gesamtvolumens) im Harzanteil des Weihrauchs. Ihre pharmakologische Qualität besteht darin, dass sie vereinfacht erklärt das Enzym 5-Lipoxigenase hemmen und auf diese Weise eine Bildung der entzündungsfördernd wirkenden Leukotrien reduzieren.

Kurze Ethnobotanik ausgewählter Weihrauch-Sorten

Boswellia frereana Maidi- oder Königsweihrauch von der somalischen Art Boswellia frereana lässt sich dadurch erkennen, dass er aufgrund seines geringen Gummianteils auf Kohle oder einem Weihrauchbrenner vollständig schmilzt. Der sich verbreitende Räucherduft ist in seiner Vielfältigkeit absolut einzigartig. Duftbestimmend ist zwar eine deutliche Frucht­ bzw. Orangennote; daneben offenbaren sich aber auch zahlreiche andere feine Nuancen. Wirkspezifisch zeichnet sich geräucherter Maidi ­Weihrauch, der abhängig von seiner Grösse in verschiedenen Qualitäten erhältlich ist, in erster Linie durch geistöffnende und emotional wärmende Eigenschaften aus. Er eignet sich daher besonders gut für Meditationen und andere Bewusstseinsrituale. Ethnomedizinisch ist Königsweihrauch zur Linderung von Arthritis, Hautentzündungen, Infektionskrankheiten und Verdauungsbeschwerden bekannt. Kleine Stücke sind zudem eine gute Alternative zu Kaugummi: Maidi ­Weihrauch schmeckt nicht nur gut, er erfrischt auch den Atem und kann sogar bei Mundinfektionen helfen.

Boswellia papyrifera

Boswellia papyrifera stammt aus den kargen Landschaften des äthiopischen Hochlands. Das gelbe bis orange Harz dieser Spezies ist der am häufigsten gehandelte Weihrauch überhaupt. In Äthiopien ist diese Sorte allgegenwärtig. Sie wird dort besonders gerne geräuchert, wenn auf rituelle Weise das Kaffeetrinken zelebriert wird. Aber auch, um unangenehme Gerüche zu übertünchen oder um nächtlich umherstreifende Geistwesen zu vertreiben. In der äthiopischen Ethnomedizin ist der aufsteigende Rauch von Boswellia papyrifera als Fiebermittel bekannt.

Boswellia sacra

Der aus dem omanischen DhofarGebirge stammende Weihrauch der Spezies Boswellia sacra gilt als ausgesprochen rein und wird in insgesamt fünf Qualitätsstufen klassifiziert. In der arabischen Medizin werden die aromatischen Harztränen bevorzugt

als Kaumittel oder als Weihrauchwasser angewendet. Sie werden aber geräuchert sowie in pulverisierter Form äusserlich zur Anwendung gebracht.

Traditionelle Indikationen sind Asthma, Bronchitis, Gelenkschmerzen, Hautkrankheiten, Mundgeruch, Knochenbrüche, Verdauungsbeschwerden, Vergiftungen und Wunden. Zudem ist dieser Weihrauch ein wichtiges Kosmetikprodukt in der weiblichen Schönheitspflege. Der beim Räuchern aufsteigende Rauch ist eines der wichtigsten traditionellen Parfums, wozu das Räuchergefäss für einige Zeit unter den traditionellen Gewändern platziert wird. In Arabien ist das Harz darüber hinaus von einer grossen kultischen Bedeutung geprägt: Als Zeichen der Gastfreundschaft ist es beispielsweise üblich, dass der Gastgeber beim Empfang das duftende Räuchergefäss mehrmals um die Körper seiner Gäste führt.

Boswellia serrata

Boswellia serrata gedeiht in den Trockengebieten Indiens und liefert den derzeitig am intensivsten erforschten Weihrauch. Das SerrataHarz ist der einzige Weihrauch, der als Heilmittel auch in den europäischen Arzneibüchern aufgeführt wird. In der ayurvedischen Schrift Bhavapraksha und in anderen traditionellen Medizintexten wird «indischer Weihrauch» seit Jahrhunderten als vielseitig einsetzbares Heilmittel beschrieben. Sein Indikationsspektrum deckt verschiedenste Leiden ab, etwa Arthritis, Blutungen, Durchfall, Dysenterie, Fieber, Gelbsucht, Geschwüre, Harnwegsbeschwerden, Hautleiden, Hodenentzündungen, Husten, Kopfschmerzen, Magen ­ Darm ­ Erkrankungen, ausbleibende Menstruation, Leberkrankheiten, Lungenprobleme, Rheuma, Syphilis, Wunden und Zahnschmerzen.

Im Ayurveda wird es zum Ausgleich aller drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) verwendet. Die medizinisch relevante Wirkung wird als antiarthritisch, antiseptisch, beruhigend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, menstruationsanregend und schmerzlindernd beschrieben.

Eigenschaften und Anwendungen

WEIHRAUCH | Das Gummiharz der Weihrauchbäume wird seit Jahrtausenden zu spirituellen und medizinischen Zwecken genutzt.

Daneben wurden für die Boswelliasäuren antibakterielle, antitumorale, cholesterinsenkende, immunmodulierende und schmerzlindernde Eigenschaften bestätigt. Die höchsten Konzentrationen der wertvollen Verbindungen wurden im rohen Naturharz sowie in bestimmten Lösungsmittel-Extrakten nachgewiesen. Dies erklärt auch die Beliebtheit der Weihrauchkapseln, da in ihnen das pulverisierte Rohharz und damit auch das volle Spektrum an heilsamen, in synergistischer Interaktion wirkenden Inhaltsstoffen enthalten ist.

Die geistbewegende Wirkung

Im Grunde genommen zeigen zwar alle Räucherstoffe eine gewisse geistbewegende Wirkung. Bei den Weihrauchharzen wird eine solche aber auffallend häufig beschrieben; besonders von Messdienern und Kirchenbesuchern, die den dichten, aus dem Weihrauchschwenker aufsteigenden Rauch mehr oder weniger freiwillig inhalieren. Die Pharmakologie der Weihrauch-Psychoaktivität beruht nach aktuellem Forschungsstand sehr wahrscheinlich auf den Substanzen Incensol und Incensol-Acetat. Diese Stoffe können den Ionenkanal TRPV3 im Gehirn aktivieren, wodurch sie nicht nur ein warmes Körperempfinden herbeiführen, sondern auch auf der psychischen Ebene aktiv wirksam sind. Das Wirkspektrum umfasst angstlindernde, antidepressive sowie beruhigende Eigenschaften.

Hauptsächlich wirken die Harze der Weihrauchbäume entzündungshemmend, schmerzlindernd, beruhigend, leberschützend und antimikrobiell. Therapien mit Weihrauch (als Rauch oder Harz, in Tablettenform, als Tinktur und ätherisches Öl, in Kapseln oder Tropfen) kommen besonders bei folgenden Indikationen zum Einsatz: Arthritis und Rheuma, Augeninfektionen, ausbleibende Menstruation, Depressionen und Angstzustände, Erkältung (Husten, Schnupfen), Hauterkrankungen (Akne, Ekzeme, Entzündungen, Geschwüre), Insekten ­ Abwehr, Konzentrationsund Erinnerungsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Magen ­ DarmErkrankungen (Durchfall, Magenschmerzen), Mundgeruch und Mundinfektionen, Wunden.

Grundsätzlich gilt, dass sich der besondere Duftakkord des Weihrauchs am besten und zuverlässigsten auf einem Weihrauchbrenner oder einem Stövchen mit Räuchersieb offenbart. Diese Utensilien ermöglichen ein sanftes Erhitzen, ohne dass das Harz dabei verbrennt. Hingegen wird für Reinigungsrituale, aufgrund der stärkeren Rauchentwicklung, bevorzugt Räucherkohle als Hitzequelle verwendet. Das sich verbreitende Räucheraroma ist erfrischend, würzig und sortenabhängig mit zahlreichen feinen Duftnuancen gespickt.

Das Räucherverhalten gestaltet sich je nach Sorte und der jeweilig vorliegenden Harz-Öl-Gummi-Verhältnisse sehr variabel: Maidi-Weihrauch beispielsweise schmilzt und verflüssigt sich beim Erhitzen. Andere Sorten haben diese Eigenschaft nicht und riechen auf Räucherkohle spätestens dann verbrannt, wenn alle flüchtigen Aromastoffe verdampft sind und der übrig gebliebene Gummianteil schon schwarz geworden ist. Dann werden die kleinen Stückchen mit einem Räucherlöffel einmal gewendet, bevor man sie schliesslich von der Kohle nimmt.

Räucherungen mit Weihrauch eignen sich für zahlreiche rituelle Angelegenheiten. Besonders beliebt sind sie traditionell im Rahmen von Feierlichkeiten, Gebeten, Meditationen, Reinigungen, Segnungen und Übergangsritualen. Sie können aber auch schlicht für Entspannungszwecke eingesetzt werden – für eine sinnliche Auszeit im Alltag. //

«Eichhörnchen oder Bären werde ich aber auch in Zukunft nicht essen.»
Maria, will mit personalisierter Diät abnehmen

Die Gene essen mit

Unsere Gene bestimmen, was wir essen sollen, meinen Nutrigenetiker: DNA-Analysen sollen dabei helfen, die richtige, individuelle Diät zu finden. Die Speicheltests dafür gibt es überall zu kaufen. Doch die Nutrigenetik steht noch am Anfang – und birgt Gefahren.

Text: Monika Neidhart Illustration: Lina Hodel

Warum nehme ich an Gewicht zu, während mein Bruder, der tafelweise Schokolade isst, gertenschlank bleibt?» Maria, 54, hat sich diese Frage schon in ihrer Jugend gestellt. Heute bereiten ihr Linsen und Sojamilch, die dank des hochwertigen Eiweisses im Moment hoch gelobt werden, Bauchweh. Maria ist verunsichert. Wie soll sie sich ernähren, um gesund und leistungsfähig zu bleiben und auch in den Wechseljahren ihr Gewicht zu halten?

«Der Mensch ist einzigartig geschaffen», sagt Gerold Honegger, Allgemeinmediziner FMH im Hotel Hof Weissbad in Weissbad (AI). Entsprechend gibt es für ihn und sein Team nicht eine Lösung, nicht DIE Antwort, die für alle passt. Die individuelle Lösung heisst hier «MeD-TeN». Das ist eine Kombination aus Schulmedizin, traditioneller Heilkunde und einer Ernährung basierend auf «SWAMI GenoTyping», einem hoch entwickelten Computer-SoftwareSystem des amerikanischen Naturheilkundlers Peter J. D‘Adamo (Erfinder der «Blutgruppendiäten»). Grundlage des GenoTypings ist die Epigenetik. Es geht um die Frage, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zelle festlegen? Diese Mechanismen entfalten sich bereits im Mutterleib und entwickeln sich von Mensch zu Mensch verschieden. Dank angepasster Ernährung und Bewegung können gemäss D‘Adamo positive Gene gefördert werden, während schädlichere weniger bestimmend ausgeprägt werden. Dabei spielt gemäss seiner Theorie die Ernährung eine entscheidende Rolle. Es ist ein Privileg unserer Gesellschaft, dass wir jeden Tag wählen können, was wir essen und trinken. Das macht indes nicht nur glücklich, es irritiert auch: Wir stehen einer riesigen Fülle von Nahrungsmitteln aus aller Welt gegenüber. Gleichzeitig sind wir einer Flut von sich widersprechenden Informationen über eine gesunde Ernährung ausgesetzt. Und so wächst die Unsicherheit: Was ist wissenschaftlich belegt, was ist einem Interesse geschuldet? Vor allem aber: Was stimmt für mich?

Sicherheit und Selbstoptimierung

«Megatrends» im jährlich erscheinenden Foodreport des Zukunftsinstituts von Matthias Horx in Frankfurt und Wien oder «Trends im Bedürfnisfeld Ernährung» einer Expertengruppe an der Zürcher Fachhochschule für Angewandte

Wissenschaft zeigen, dass die Suche nach Sicherheit, Selbst optimierung und Gesundheit uns in den nächsten Jahrzehnten stark beschäftigen werden. Aus diesen Bedürfnissen heraus werden wir auch unsere Ernährung individueller gestalten. Neben der klassischen Ernährungsberatung und bereits bekannten Formen wie Blutgruppendiät, Rohner-Diät oder der Metabolic-Balance entstehen weitere Angebote wie eben zum Beispiel SWAMI GenoTyping. Ab rund 300 Franken bis zu mehreren Tausend Franken gibt es entsprechende Gentests, zu finden auch im Internet. «Der Tatsache, dass diese Untersuchungen auf den Ergebnissen einer qualitativ hochwertigen Forschung beruhen, stehen deren fehlende Validierung und insbesondere ein Mangel an klinischer Relevanz gegenüber», gibt jedoch Epidemiologin Murielle Bochud zu bedenken (siehe Interview S. 46).

In der Schweiz wird das SWAMI GenoTyping zum Beispiel vom Institut für Integrative Naturheilkunde in Zürich angewandt. Laura Koch ist mitverantwortlich für die Ausbildung von angehenden Beratern. Sie sagt: «SWAMI GenoTyping ist ein Softwareprogramm, das die persönlichen Daten anhand von knapp 13 Millionen Algorhythmen berechnet. So ist es möglich, eine massgeschneiderte Ernährung für jede und jeden einzelnen zu definieren.»

Grundsätzlich unterscheidet D‘Adamo sechs Genotypen: Jäger, Sammler, Lehrer, Forscher, Krieger und Nomaden. Rund 800 Lebensmittel werden mit seinem Computerprogramm mit den eingegebenen Werten der Person überprüft und in «Supernahrungsmittel», «neutral» und «zu meiden» eingeteilt. Einige Nahrungsmittel sind mit Diamanten markiert – sie sollen die Gesundheit des Betreffenden besonders fördern und das Abnehmen erleichtern.

Sammler? Nein, Forscher !

Hauptverantwortliche für MeD-TeN im Hof Weissbad ist Francine Jakob, Naturärztin SPAK und Ernährungsberaterin. Fast eineinhalb Stunden befragt sie Maria über ihre Gesundheitsgeschichte und die ihrer Familie, über Essgewohnheiten, ihre Blutgruppe und vieles mehr aus. Oft ist es still im Raum. Nur die Tastatur ist zu hören. Biometrische Messungen von Kopfumfang, Kopflänge oder Rumpf tippt Jakob in den Computer. Derweil steigt bei Maria die Spannung. Sie kann sich keinen Reim darauf machen, warum die Naturärztin auch noch die Länge der beiden Ringfinger

gefragt: murielle bochud*

« Jeder ist sein eigener Experte »

Frau Bochud, was bedeutet für Sie «personalisierte Ernährung» ?

Jeder Mensch ist zuerst einmal Experte seiner selbst. Das Individuum spürt, welche Nahrungsmittel ihm bekommen und welche Unwohlsein auslösen. Zudem ist Essen immer auch durch den kulturellen und sozialen Kontext geprägt. Daraus entsteht eine individuelle Gestaltung der Ernährung. Personalisierte Ernährung heisst für mich aber auch, dass das Individuum fähig ist, die allgemeinen Ernährungsempfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE umzusetzen.

Welche Gefahren sehen Sie im Hype rund um die personalisierte Ernährung ?

Kurzfristig kann man mit vielen Diäten Erfolge erzielen, sei es ein anderes Wohlbefinden oder Verlust an Gewicht. Was der Gesundheit längerfristig dient, kann meist nur durch medizinische Untersuchungen bekräftigt werden. Ist der Bedarf an Mikronährstoffen (wie Vit. B12, Eisen usw.) gedeckt? Ist ein Verzicht auf Gluten wirklich zielführend? Viele Fakten, die für die langfristige Gesundheit von hoher Relevanz sind, können nur von Fachleuten beantwortet werden.

Welche weiteren Tipps geben Sie für die Wahl einer personalisierten Methode ?

Im Moment gibt es viele Scharlatane, die das Geschäft mit dem Geld wittern. Oft basieren Ratschläge auf Glauben, nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Fragen Sie nach wissenschaftlichen Studien. Bleiben Sie kritisch. Sie selbst sind ihr eigener Experte! Grundsätzlich ist die Diversität beim Essen wichtig. Sie gewährleistet die Versorgung mit allen Nährstoffen. Bei gesundheitlichen Problemen wie Diabetes braucht es eine professionelle, anerkannte Ernährungsberatung.

* Murielle Bochud ist Chefärztin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitssysteme am Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und Gesundheitswesen an der Unisanté Lausanne sowie Ärztin für öffentliche Gesundheit mit Doktortitel in genetischer Epidemiologie.

ausmisst. «Je regelmässiger die Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat, desto symmetrischer sind die Finger», erklärt Jakob. «Wenn die Mutter hingegen Hunger litt, könnte es sein, dass der Embryo daraus folgerte, dass er sich auf Hungerzeiten einrichten muss. Daraus kann der GenoTyp Sammler entstehen.» Dieser sei anfällig dafür, Kalorien als Fettreserve zu speichern.

Und welcher der sechs Genotypen ist nun wohl Maria? Francine Jakob studiert ihre Zähne, die Körperform, die Fingerabdrücke. Rund 90 Variablen erfasst die Naturärztin im Programm. Das Resultat ist ein mehrseitiges Dokument mit einer Liste von Nahrungsmitteln, die sie auch online abrufen kann. Maria entspricht dem Genotyp «Forscher». Dass sie Kaffee, Linsen, Sprossen oder Blauschimmelkäse in der Kategorie «zu meiden» findet, bestätigt ihre Wahrnehmungen. Erleichtert ist sie, dass sie Milchprodukte gut verträgt – eine ihrer Haupteiweissquellen. Die Nahrungsmittel soll sie in Bio-Qualität wählen, denn Genotypen, die als Forscher bezeichnet werden, entgiften schlecht. Medizinisch sind solche Menschen manchmal ein Rätsel. Ihre Krankheiten sind nicht immer einfach zu diagnostizieren. «Viel wichtiger, als zu wissen, welche Risiken dein genetisches Potenzial mit sich bringt, ist zu erkennen, was du tun kannst, um deiner Genetik den Raum zu geben, sich in eine gesunde Richtung zu entwickeln», fast Jakob das Hauptziel für Maria zusammen.

Freude

am Essen

Im Verlaufe der Woche im Hotel Weissbad hat Maria nun die Gelegenheit, die Empfehlungen gemäss SWAMI Geno Typing und den Fachleuten vor Ort umzusetzen. Im Umgang mit ihrer Nahrungsmittelliste übt sie sich selbstständig im Restaurant. Entsprechend ihrer Liste wählt sie aus der Abendkarte als Vorspeise das konfierte Filet vom Alpensaibling statt Roggenbrotbruschetta mit Tomaten. Als Hauptspeise das Duett vom Emmentaler Limousin-Rind. Noch ist es ein Suchen in der umfangreichen Liste, was sie wählen darf, resp. meiden soll. Dennoch ist Maria erleichtert: Auf den Genuss muss sie nicht verzichten.

Gerade der Genuss steht für Ernährungsberaterin Laura Koch an erster Stelle: «Der Mensch soll Freude am Essen haben. Wenn Essen in Kontrollwahn und Stress ausartet, schadet auch ein sogenannt gutes Lebensmittel dem Körper», ist sie überzeugt. Es reicht, meint sie, wenn die Empfehlungen zu 80 Prozent umgesetzt werden. Wichtig im Alltag sei einfach, möglichst vielseitig zu essen. So bleibe man trotz Diät gesellschaftstauglich und könne eine Einladung entspannt geniessen, auch wenn die Speisen nicht der eigenen Liste entsprechen.

Koch empfiehlt die SWAMI GenoTyp-Beratung nicht allen Menschen. «Besonders Ratsuchenden nicht, die sich fast schon zwanghaft gesund ernähren möchten.» Zudem könnten manche mit der umfangreichen Dokumentation überfordert sein; zumal Ergebnisse zum Teil noch auf schweizerische Verhältnisse angepasst werden müssen. Das findet auch Maria. Sie werde in Zukunft noch mehr Nahrungsmittel mit hohem Anteil an Antioxidantien essen, um dem Körper bei der Entgiftung zu unterstützen, versichert sie. Die entsprechende Liste hat sie auf ihrem Handy abgespeichert. «Eichhörnchen oder Bären werde ich aber auch in Zukunft nicht essen», fügt sie schmunzelnd an. //

Liebe und . . .

Vergebung

D ie Tage sind kurz geworden, die Musik in den Kaufhäusern aufdringlich – das Fest der Liebe rückt näher. Besonders an Weihnachten wollen wir spüren, dass wir geliebt werden. Und genau das geht oft schief –trotz teuren Geschenken, feinem Essen und anderen, oft kräfte- und nervenraubenden Vorbereitungen. Nun, wo wir endlich Zeit füreinander haben, kommen statt Intimität und Frieden all die Ärgernisse ans Licht, die wir das ganze Jahr über verdrängt haben. Niemals im Jahr streiten Menschen häufiger und fühlen sich einsamer als in den Weihnachtstagen.

M achen wir es dieses Jahr anders! Nein, ich rufe Sie nicht dazu auf, familiäres Zusammenkommen zu vermeiden. Auch Weihnachtsbaum und Lametta können wunderbar sein, wenn sie auf einem geklärten Grund geschehen. Also: Klären wir den Untergrund für das Zusammenkommen! Das ist auch eine gute Voraussetzung für alle guten Vorsätze fürs Jahr 2020. Ganz konkret heisst mein Vorschlag: Ho’oponopono. Das Wort mit den sechs «O» kommt aus Hawaii und bedeutet: «etwas in Ordnung bringen». Gemäss der hawaiianischen Tradition kommen Familien und ganze Dorfgemeinschaften regelmässig zusammen und sprechen alles aus, was sie aneinander stört und was ihnen Leid tut. Hawaiianische «Kahunas» (Schamanen) sagen: «Wer zwei oder drei Tage ärgerlich ist, wird krank.»

I m Kern von Ho’oponopono geht es darum, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für uns selbst, sondern auch für die anderen. Wenn ein Fehler vergeben wird, dann hat er keine Macht mehr über uns. Eine moderne Form von Ho’oponopono können Sie allein ausführen. Die Ergebnisse sind verblüffend –selbst wenn Sie niemandem davon erzählen. Ärzte haben damit ihre Heilungsquoten erhöht, und Gefängnisdirektoren versuchen mit Ho’oponopono Gewaltverbrecher zu besänftigen.

Vielleicht hat Ihr/-e Geliebte/-r Sie verletzt; vielleicht auch nur genervt. Vielleicht geht es ihm/ihr aber gerade so richtig schlecht, und das tut Ihnen auch weh. Was immer es ist: Nehmen Sie sich Zeit, die fünf Sätze des Ho‘oponopono in Gedanken zu sagen. So lange, bis Sie die Bedeutung der Sätze auch wirklich empfinden. Damit können Sie schwierige Situation überwinden:

«E s tut mir leid.» Was auch immer der andere getan hat: Damit gestehen Sie die eigenen Fehler ein, zeigen Reue und den Wunsch nach Frieden. Schon mit diesem ersten, einfachen Satz rauben Sie Ihrem Ärger die Kraft und öffnen sich für die Versöhnung.

«Bitte verzeih mir!» Der Satz verlangt Mut. Denn wenn Sie ihn sagen, übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Verletzungen – und die Verletzungen des anderen. Sie verändern so gewohnte Reaktionsmuster und antworten auf Angriff nicht mit Trennung, sondern mit Liebe und Vergebung.

«I ch liebe dich.» Damit akzeptieren Sie den anderen rückhaltlos – mit all seinen Fehlern. Das wirkt wie ein Bumerang: Sie akzeptieren damit auch sich selbst. Mit diesem Satz sind Sie nicht mehr Opfer einer Situation.

«Danke.» Der Dank gilt nicht nur dem Gegenüber, sondern dem ganzen Heilungspotenzial. Durch Dankbarkeit landet ein Prozess ganz bei Ihnen.

«E s ist vollbracht.» Mit diesem abschliessenden zeremoniellen Satz ist Ihre Arbeit getan. In Hawaii sagte man: Jetzt beginnt die Arbeit der Götter. In diesem Bewusstsein kann Weihnachten getrost kommen. //

● Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin (u. a. «Frau-Sein allein genügt nicht», Edition Zeitpunkt). Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen und lebt seit 16 Jahren in Tamera, Portugal, wo sie beim Verlag Meiga und der Globalen Liebesschule mitarbeitet.

Das Wesen der Heilpflanze

Um das ganze Potenzial einer Heilpflanze zu erfassen, braucht es neben einer wissenschaftlich analytischen Herangehensweise auch Intuition. Und Kenntnisse über die Signatur der Pflanzen.

Text: René Schwarz

Wenn wir uns heute mit Pflanzen und ihrer Verwendung beschäftigen, so können wir uns auf Erfahrungen und Untersuchungen unserer Vorfahren stützen. Oder woher wissen Sie, dass wir mit Kamillenblüten Bauchweh lindern können? Wahrscheinlich haben Sie dies von Ihren Eltern bereits in der Kindheit gehört; und sie haben es als Kind von ihren Eltern erfahren. Die damit gemachten guten Erfahrungen führten dazu, dass dieses Wissen über Generationen weitergegeben wurde. Hierbei können wir davon ausgehen, dass der Mensch früher in einer näheren Verbindung zur Natur stand als wir heute und deshalb auch andere Formen der Wahrnehmung über den therapeutischen Nutzen von Heilpflanzen besass.

Die Weitergabe des Wissens geschah im Wesentlichen über zwei Wege. Zum einen sind wir im Besitz von Abschriften und Übersetzungen der antiken griechisch-römischen und der arabischen Literatur. Eine Interpretation dieser Bücher ist jedoch oft

schwierig: Durch mehrfache Übersetzung und Abschrift haben sich Fehler eingeschlichen und auch die Zuordnung der erwähnten Pflanzen ist nicht immer eindeutig. Der andere wesentliche Weg ist die mündliche Überlieferung von Erfahrungen heilkundiger Frauen und Männer in der Volksheilkunde. So blieben uns auch Wissensbrocken des keltischen Gedankenguts erhalten. Dieses weitergegebene kollektive Wissen der Gesellschaft kann unter dem Begriff Erfahrungsheilkunde zusammengefasst werden.

Die heutigen analytischen und pharmakologischen Möglichkeiten bestätigen in der Regel diese traditionellen Anwendungen. In vielen Heilpflanzen fand man Inhaltsstoffe, die für die Heilwirkung verantwortlich gemacht wurden. Bei der Kamille zum Beispiel waren zuerst die ätherischen Öle im Zentrum des Interesses, dann die Flavonoide und heute werden auch die in grossen Mengen vorliegenden Schleimstoffe untersucht. Spannend bleibt dabei, dass der Gesamtextrakt einer Pflanze der Wirkung der isolierten Substanzen immer überlegen ist.

Respekt und Erfahrung

Wenn wir uns Wissen über Heilpflanzen aneignen wollen, stossen wir oft auf äusserst polare Sichtweisen. Auf der einen Seite finden wir materialistisch geprägte Schilderungen botanischer, analytischer und pharmakologischer Eigenschaften. Diese Artikel enthalten, wenn überhaupt, meist nur ein Foto, das eine mehr oder weniger passende Momentaufnahme der Pflanze darstellt. Solche wissenschaftlichen Artikel sind gespickt mit zahlreichen Verweisen auf Quellen, um die eigene Objektivität zu unterstreichen. Auf der anderen Seite können wir Schilderungen über rein subjektiv Wahrgenommenes lesen. Meist bleibt unklar, wie der Autor zu seinen Wahrnehmungen gekommen ist.

Stoffliches Denken auf der einen Seite – schwärmerische Esoterik auf der anderen: Gibt es eine Möglichkeit, diese beiden Sichtweisen zu verbinden? Sehen hier beide nur die jeweils eine Seite derselben Medaille? Können uns nicht beide Betrachtungsweisen hilfreich sein auf dem Weg zur Erkenntnis des wahren Kerns der Heilpflanze, zu ihrem Wesen?

Bereits Paracelsus beschrieb im 16. Jahrhundert einen individuellen Zugangsweg zur Heilpflanze, um Erkenntnisse «dazu es gut sei» zu gewinnen. Lebenslanges Studium, Respekt vor dem Wissen anderer, die Lebensweise und die persönlich gemachten Erfahrungen sind wesentliche von Paracelsus angegebene Voraussetzungen auf dem Weg zu erweiterten Erkenntnissen. In seinem Werk beschreibt er drei gangbare Wege. Der erste Weg ist die Überlieferung von Mensch zu Mensch und das Lernen am kollektiven Wissen. Das vorbehaltlose Erproben von Wissen, welches durch das Studium der Quellen erworben wurde, ist der zweite Weg. Dadurch entstehen persönliche gefestigte Erfahrungen. Der dritte von Paracelsus sehr oft vorgeschlagene Weg ist das Wahrnehmen von Signaturen an der Pflanze. Hierzu gehört die Wahrnehmung von Zeichen (lat. Signum), das heisst, die Fähigkeit, an äusseren Merkmalen eine potenzielle Wirkung zu erfassen und das Lesen der Formensprache der Natur.

Signaturaspekte

• Name

• Geschichtliches

• Kulturelles

• Eigenschaften

• Form, Gestalt

• Konsistenz

• Geruch

• Geschmack

• Inhaltsstoffe

• Medizinische Verwendung

• Wachstum

• Rhythmus

• Fortpflanzung

• Lebensdauer

• Jahreslauf

• Vergehen

• Vorkommen

• Stellung im botanischen System

Dies führt zu einem lebendigen Erkennen von Wesensmerkmalen der Heilpflanze.

Diese Betrachtungsweise wurde in unserer Zeit von verschiedenen Persönlichkeiten aufgegriffen, konkretisiert, erweitert und für die Therapie fassbar gemacht. Es seien hier zwei Beispiele erwähnt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts griff Rudolf Steiner, der Begründer der anthroposophischen Menschen- und Welterkenntnis, wesentliche Elemente von Paracelsus auf und beschrieb einen Weg, Wahrnehmungsinhalte mit wissenschaftlichem Denken zu verbinden. Es ist interessant, dass viele Menschen, die sich heute mit erweiterter Wahrnehmung von Heilpflanzen befassen, neben den Schriften von Paracelsus Bücher der anthroposophischen Denkrichtung im Bücherregal stehen haben.

In neuerer Zeit ist es Roger Kalbermatten, der Begründer der Ceres Heilmittel AG, der in seinem Buch «Wesen und Signatur der Heilpflanzen» einen Weg beschreibt, wie wir von der Vielzahl der an Heilpflanzen wahrgenommenen Erscheinungen und Eigenschaften zu einem Erkennen der Heilwirkung kommen können. Es geht ihm nicht um Einzelphänomene, sondern darum, den eigentlichen Wesenskern «als Grundprinzip der Erscheinungen» zu erkennen.

Der Autor

René Schwarz (61) ist Naturheilpraktiker und Referent für Pflanzenheilkunde. Er war mehr als 30 Jahre tätig bei verschiedenen Herstellern komplementärmedizinischer Arzneimittel (Anthroposophika, Phytotherapeutika, Homöopathika, Spagyrika). www.zusammen-wissen.ch

Ausdruck des Pflanzenwesens

Es gibt keinen besseren Ort, eine Heilpflanze wahrzunehmen und zu spüren, als die Natur. Die Kamille, die in die Pflanzenfamilie der Korbblütler gehört, zeigt ihre Signatur deutlich, wenn man sich auf das Spezielle, das Besondere fokussiert: Im Gegensatz zu den typischen Merkmalen eines Korbblütlers zeigt die Kamille einen charakteristischen Geruch, strahlenförmige Blätter und einen gewölbten, innen luftgefüllten Blütenboden, um nur einige Beispiele zu nennen. Schnell nimmt man bei der Kamille das Sanfte, Empfindliche und Behütende wahr. Sie ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine Pflanze ihre Eigenschaften in ihrer Signatur zum Ausdruck bringt. Oft sind es die verletzlichen, schmerzempfindlichen Menschen, denen die Kamille als Heilpflanze Gutes tut. Wenn wir so vorgehen, werden wir feststellen, dass alle Wahrnehmungen und Analysen einer Pflanze Ausdruck ihres Wesens sind. So werden wir entdecken können, dass sowohl die gebildeten Inhaltsstoffe der Kamille als auch alle ihre Erscheinungen Ausdruck eines wunderbaren beruhigenden, schmerzdämpfenden Prinzips sind, das uns bei Entzündungen und Verkrampfungen hilfreich zur Verfügung steht.

Die subtilen psychischen Wirkungen, die wir durch die Betrachtung der Signatur entdecken können, kommen aber nur dann wirklich zum Zug, wenn

die Verarbeitung der Heilpflanzen zu einem Arzneimittel mit Sorgfalt und Respekt geschieht.

Die Pflanzen warten nur darauf, dass wir ihre Heileigenschaften erkennen und nutzen. Machen wir uns auf den Weg, dieses Wissen für uns verfügbar zu machen. Wie? Indem wir uns neugierig und vorbehaltlos mit möglichst vielen Bereichen des Ausdruckes des «Pflanzen-Seins» beschäftigen. Dazu sind wissenschaftlich-analytische Methoden genauso relevant wie eine Betrachtungsweise, die das Phänomen Pflanze als Ganzes erfasst und in ihr mehr erkennt als nur einen Wirkstofflieferanten. So erfahren wir Wesentliches über Heilpflanzen. //

Buchtipps

Roger Kalbermatten: «Wesen und Signatur der Heilpflanzen», AT Verlag 2019, ca. Fr. 40.–Olaf Rippe et al: «Paracelsusmedizin. Altes Wissen in der Heilkunst von heute», AT Verlag 2001, ca. Fr. 54.–

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Pflanzlich: Mit RosenwurzExtrakt

tobias karcher*

Vielleicht schaut dich überraschend ein Kind an?

Zum Einstieg eines Seminars für Führungskräfte beginnen wir oft mit einer Übung, die auf die römisch-griechischen Philosophen der Stoa zurückgeht. Stoa war die Säulenhalle auf dem Versammlungsplatz in Athen, wo Philosophen wandelten und diskutierten – eine schöne Vorstellung, die der stoischen Richtung der Philosophie den Namen gab. Wir laden die Teilnehmenden ein, auf ihr Leben zu schauen. Mit der Vorstellung, dass sie nur noch einige Tage zu leben haben. So wird der Blick auf unser Leben ernsthafter. Was war uns eigentlich wichtig? Für was sind wir dankbar? Ich habe an dieser Stelle auch schon darüber geschrieben.

Zugegeben, für manche ist dieser Blick zu dramatisch. Dann biete ich eine andere Version an: Stellt euch vor, ihr schaut in das Gesicht des jungen Menschen, der ihr wart. Beginnt ein Gespräch mit diesem Jugendlichen. Was würde der junge Mensch von damals euch heute sagen? Die spontane Reaktion eines Teilnehmers dazu: Dann doch lieber der Blick auf mein Leben vom Ende her – meine Kinder halten mir schon genügend den Spiegel entgegen, wer ich als jung war.

Schämen oder gar fürchten vor dem Jugendlichen, der wir einst waren – müssen wir uns das wirklich? In diesem Jahr kehrte ich zum ersten Mal nach Saas Grund zurück. Das letzte Mal war ich vor genau 40 Jahren dort. Wir waren mit unserem Heimatpfarrer zum Klettern ins Wallis aufgebrochen und erklommen unter anderem das 4327 Meter hohe Nadelhorn und das Fletschhorn, einen Fast-Viertausender. Die Entdeckung des Hochgebirges war eine grossartige Erfahrung für mich als Jugendlicher. Und dann erinnere ich mich genau: Eines Morgens vor dem Frühstück machte ich ein paar Schritte; ich liess mich auf einem her-

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

* Tobias Karcher (58) ist Jesuit und Direktor des LassalleHauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.

vorstehenden Felsen in der Nähe unserer Bergunterkunft nieder. Es war zwei Jahre vor der Matura, und ich hatte schon verschiedene Studienmöglichkeiten geprüft. Da dachte ich zum ersten Mal daran, einen Ordensweg einzuschlagen.

Ich schaue gerne in das Gesicht dieses Jugendlichen. Sicher, ich habe damals noch lange nicht die Tragweite meiner Entscheidung ausgelotet. Auch würde ich manche Entscheidungen heute durchaus anders treffen. Doch kann ich die Begeisterung von damals für diese Weichenstellung noch heute nachempfinden.

Der Blick in das Gesicht eines Jugendlichen oder eines Kindes kann mich immer wieder beflügeln. Ein Gesicht, ganz geprägt von Freude und Staunen oder von Schmerz und Enttäuschung. Es ist das Unverstellte, das mich berührt. Es erinnert mich daran, dass uns immer auch eine Gemeinschaft verbindet. Die Gemeinschaft mit der nächsten Generation. Und die Gemeinschaft mit dem Geheimnis unseres Lebens, das in der christlichen Tradition ein menschliches Antlitz trägt.

Tag für Tag Schliesst sich leise Ein Türchen deines Lebens

Und Deine Möglichkeiten Fallen unwiderruflich Ins Schloss

Kurse im Lassalle-Haus

Gemeinsam Weihnachten feiern Impulse aus Bibel, Kunst und Literatur 23. bis 27. Dezember Mo. 18.30 – Fr. 9 Uhr

Die verriegelte Tür In der Mitte aber Du selbst

Öffnest Du Dich

Vielleicht schaut Dich dann Überraschend ein Kind an

Tobias Karcher

Zen-Einführung Mit Meditation vom Handeln zum Sein kommen

3. bis 5. Januar Fr. 18.30 – So. 13-30 Uhr

Lassalle-Winterfasten Gesundheitlich bewusst, spirituell motiviert, sozial engagiert

5. bis 12. Januar So. 17 – So. 9 Uhr

Ganzheitliche Standortbestimmung

Den inneren und äusseren Kompass prüfen und neu ausrichten 10. bis 12. Januar Fr. 18.30 – So. 13.30 Uhr

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

● staunen und wissen

DEZEMBER

Planetentrio am Abendhimmel

In den ersten Dezembertagen sind am Abendhimmel die Planeten Venus, Jupiter und Saturn am südwestlichen Horizont sichtbar. Von diesem Planetentrio steigt die Venus in eine immer grössere Höhe, um nach Sonnenuntergang als heller «Abendstern» zu erscheinen. Nach wenigen Tagen hingegen verabschiedet sich Jupiter und in der zweiten Monatshälfte dann auch Saturn.

Auch der Stern von Bethlehem, der auf Gemälden oft über der Krippe prangt, geht auf eine besondere Planetenkonstellation zurück: Forschungen haben gezeigt, dass zur Zeit von Christi Geburt sich die Planeten Jupiter und Saturn in einer sehr seltenen Konstellation befanden. Interessant ist die Tatsache, dass für die Astrologen der Jupiter als Königsstern, der Saturn aber als Stern der Juden galt. Zudem wurde das Sternbild der Fische, in dem ein sehr nahes Zusammentreffen dieser beiden Planeten stattfand, Palästina zugeordnet. Aus diesen astrologischen Zuordnungen könnten die drei Weisen (die heiligen drei Könige) aus dem Morgenland den Schluss gezogen haben, dass ein König der Juden geboren worden war. Diese Weisen hatten damals die Funktion von Priestern, die gleichzeitig auf den Gebieten der Astronomie und Astrologie ausgebildet waren. Andreas Walker

Handy-Verzicht kann einsam machen

Handys sind für das mentale Wohlbefinden anscheinend wichtiger als gedacht: Wer darauf verzichtet, kann regelrecht einsam werden. Darauf deutet eine aktuelle Studie aus Spanien hin. Demnach fühlten sich die Handy-Verweigerer nicht nur einsamer, sie wiesen auch schlechtere Werte bei der psychischen Gesundheit und eine geringere Lebensqualität auf. Bisherige Studien hatten sich vor allem auf die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von intensivem Handy-Gebrauch konzentriert. Auch hier gilt also: das gesunde Mittelmass finden. MM

buchtipp

Volker

Hotspot der Artenvielfalt

Von der Wurzel bis zur Krone – insbesondere alte Bäume bieten Lebensräume für unzählige Kleinstlebewesen wie Flechten und Moose, Insekten und Vögel, Siebenschläfer und Haselmaus. Es gibt viel zu entdecken! Bei jedem einzelnen Baum. Auf was es zu achten gilt, erläutert der erfahrene Förster Volker Binner in seinem reich bebilderten Buch. Leicht verständlich vermittelt er komplexes Wissen rund um das verborgene Leben in den Bäumen. Lernen Sie, die Spuren des Lebens zu deuten und entdecken Sie, welche Tiere und Pflanzen wo und wie leben, wie sie ihren Lebensraum prägen und wie sie untereinander kommunizieren und interagieren. krea

Schweizer Trinkwasser gilt als besonders rein. In vier von fünf Gläsern handelt es sich dabei um Grundwasser, das in den meisten Fällen kaum oder gar nicht aufbereitet wurde. Wie sauber unser Grundwasser tatsächlich ist, hat der Bund in einer grossen Studie untersucht – mit teils beunruhigenden Resultaten. So wurden bei jeder fünften Messstelle Pestizide oder deren Abbauprodukte in einer Konzentration von über 1 Mikrogramm pro Liter gemessen, dem Grenzwert für Pestizid-Wirkstoffe. Im Trinkwasser finden sich aber auch Nitrate, Rückstände von Arzneimitteln – zum Beispiel Antibiotika – oder Korrosionsschutzmittel. Die Trinkwasserversorger sind besorgt. Doch Bundesrat und Nationalrat haben im Sommer gleich zwei Initiativen abgelehnt, die das Grundwasser besser schützen möchten: Während die «Trinkwasserinitiative» will, dass nur noch Bauern Subventionen erhalten, die keine Pestizide verwenden, fordert die «Pestizidinitiative» ein komplettes Pestizidverbot. krea

Elektrosmog

WLAN macht

Pflanzen krank

Schülerinnen aus Dänemark experimentierten an Gartenkresse und fanden heraus, dass WLAN-Strahlung wahrscheinlich schädlich für die Pflanzen ist. Das Ergebnis nach zwölf Tagen: Die Samen in dem Raum ohne WLAN-Router waren prächtig gediehen, in einem satten Grün. Komplett anders verhielt es sich im Zimmer mit WLAN-Router: Die Kresse war braun, kaum entwickelt und sogar leicht mutiert. Das Experiment erhebt indes keinen Anspruch auf wissenschaftliche Gültigkeit. Doch nun wollen zwei Wissenschaftler aus London das Experiment unter professionellen Bedingungen wiederholen. Welt.de

Klimawandel

Pflanzt Wälder!

Die Aufforstung von Mischwäldern wäre die effektivste Massnahme gegen den Klimawandel, erklärte das Crowther Lab an der ETH Zürich in einer in «Science» publizierten Studie. «Was mich in den Bann zieht, ist die Grössenordnung», sagt Professor Tom Crowther. Die weltweite Aufforstung von Wäldern wäre auf einer Fläche von geschätzten 0,9 Milliarden Hektar möglich und könnte so zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO 2-Emissionen aufnehmen, so Crowther. Es wäre – zusammen mit dem Schutz bestehender Wälder – die mit Abstand sinnvollste und billigste Lösung zum Schutz vor dem Klimawandel. ethz.ch/ krea

Wolkentürme

Die Zeit der langen Schatten

Im Dezember sind die Tage kurz und die Nächte lang. Die Sonne zieht auf ihrer niedrigsten Himmelsbahn des Jahres dahin und die früh hereinbrechende Winternacht verursacht vor Sonnenuntergang lange Schatten, die manchmal ungewöhnliche Phänomene hervorrufen. Hin und wieder sieht man in einer von der Abendsonne beschienenen Wolkendecke «dunkle Strahlen», die von Wolkentürmen verursacht werden, die ihre Schatten auf die tiefere Wolkendecke werfen. Wird der Schatten eines Berggipfels auf eine Nebeldecke geworfen, ergibt der Anblick von unten gesehen ein seltsam verzerrtes Bild. Auf dem Foto ist der Schatten des Massivs der GlärnischGruppe sichtbar, der von der Abendsonne auf eine dünne Hochnebeldecke projiziert wird. Der Bodenbeobachter sieht von unten an dieser durchscheinenden Nebeldecke ein bizarres Muster, da die verschiedenen Berggipfel ungewöhnlich lange Schatten auf die Nebeldecke werfen – und damit eine seltsam verzerrte Gebirgslandschaft abbilden. Andreas Walker

Muster

Knackig frisches Wintergemüse

Was machen Selbstversorger im Winter?

Frisches Gemüse aus dem Garten geniessen. Zumindest wenn sie fleissig und achtsam sind. Tipps von den Profis.

Text: Frances Vetter

Man will ja nicht nur von Eingemachtem Leben. Deshalb ist die Selbstversorgung mit frischem Gemüse aus dem eigenen Garten rund um das Jahr der Wunschtraum vieler Hobbygärtner. Ob er erfüllbar ist, hängt von vielerlei Faktoren ab. In erster Linie spielen die Grösse und Lage des Gartens eine wichtige Rolle. Denn nur eine ausreichend grosse Anbaufläche (ca. 500m 2 für eine vierköpfige Familie) mit guten Bedingungen (Erde, Sonne) ermöglicht eine Ernte, die eine Familie versorgt. Zum anderen hängt der Erfolg davon ab, welchen Arbeitseinsatz man zu leisten bereit ist, denn der Gemüseanbau im grösseren Stil erfordert doch einiges an Zeit. Im Frühling, Sommer oder auch Herbst ist es noch relativ einfach, genügend frisches Gemüse aus dem eigenen Garten zu ernten; manchmal kommt es sogar zu regelrechten Schwemmen. Anders ist es im Winter, wenn der Garten scheinbar ruht. Aber eben nur scheinbar.

Vorteil Mistbeet

Da wir auch im Winter frisches Gemüse ernten wollen, ziehen wir auch Sorten wie Lauch, Blumen- oder Grünkohl. Sie wachsen im Sommer und Herbst und können im Winter lange auf dem Beet stehenbleiben. So können wir bei Bedarf stets frisch ernten. Allerdings gibt es ein Problem: Als Gärtner können wir im Herbst kaum vorhersehen, wie der kommende Winter werden wird. Umso wichtiger ist es, das Wetter und die Gemüsekulturen im Blick zu behalten, um rechtzeitig reagieren zu können. Schwankende Temperaturen, Stürme und viel Niederschlag sind Herausforderungen für jeden Gärtner. In höheren Lagen gibt es auch schon Frost.

Pflanzen, denen grössere Regenmengen nicht so viel ausmachen, können lange im Freiland bleiben. Sie brauchen aber oft einen Schutz vor wechselnden Temperaturen und starkem Frost. Am einfachsten ist dabei die Abdeckung mit einer Lochfolie oder einem Gartenvlies. Im Handel werden sie meist auf Rollen in unterschiedlicher Breite angeboten. Beide sind licht- und wasserdurchlässig und können bei Bedarf flächig auf das Beet gelegt werden. Sie sollten knapp doppelt so breit sein wie das Beet, sodass man sie locker und luftig über den Pflanzen ausbreiten kann. Damit sie bei Wind nicht davonfliegen, gräbt man sie an den Seiten etwas ein und befestigt sie mit Steinen oder etwas Erde. Gartenvlies ist

frances und remo vetter*

ein haltbares und leichtes textiles Gewebe. Auf dem Beet lässt Vlies Licht, Luft und Wasser an die Pflanzen und schützt sie vor starkem Frost. Ausserdem hält es die Wärme im Boden und wirkt ausgleichend bei stark schwankenden Bodentemperaturen. Vlies wird eingesetzt, um die Erntezeit von Wurzelgemüse zu verlängern. Der Boden bleibt länger frostfrei, was die Ernte von vielen Gemüsearten vereinfacht. Ausserdem schattiert Vlies die Pflanzen ein wenig, was ihnen gerade an sonnigen, aber sehr frostigen Tagen gut tut.

Eine weitere Variante, um die Ernten zu verlängern oder das Gartenjahr im kommenden Frühling frühzeitig zu beginnen, sind Mistbeete. Diese sind uns meist aus historischen Gartenbüchern bekannt, als es noch wenig beheizte Gewächshäuser gab. Das Vorgehen ist relativ einfach: Man füllt Frühbeetkästen mit organischem Material, das langsam verrottet und dabei Wärme abgibt. Dazu hebt man im Frühbeet eine ca. 90 Zentimeter dicke Schicht Erde aus und füllt das Loch zu zwei Dritteln mit Pferde- oder Kuhmist; aber auch Laub, Stroh, Grünabfälle, Häckselgut und Kompost eignen sich. Darüber kommt eine etwa 20 Zentimeter dicke Schicht Gartenerde, in die gepflanzt wird. Das Beet wird mit Glasfenstern abgedeckt, was zusätzliche Wärme durch Sonnenlicht bringt. Werden die Nächte sehr kalt, deckt man die Fenster mit Strohmatten ab. So kann im Mistbeet über längere Zeit frostfrei angebaut werden. Zum regelmässigen Lüften müssen die Fenster leicht zu öffnen sein.

Langsames Gedeihen

Zu den Wintergemüsen zählen unter anderem Kohl, Spinat, Mangold, Karotten und Pastinaken. Sie gelten als ausgesprochen kältetolerant und lassen sich in

Gegenden mit mildem Klima ganzjährig im Freiland kultivieren. Auch Lauch, Sauerampfer, Endivien, Rucola und Petersilie sind Gemüse, die man im Winter ernten kann. Sie haben teilweise einen geringeren Lichtbedarf als andere Pflanzen und wachsen auch im Winter noch recht gut. Und weil diese Arten in warmen Sommern oft an Hitzestress leiden, ist ihre Qualität besonders gut, wenn man sie im Winter und Frühjahr erntet. Für die Winterernte kommen in erster Linie mittlere und späte Sorten infrage und solche, die sich gut lagern lassen. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, wachsen alle Pflanzen langsamer. Manchmal erreichen sie auch nicht ihre gewohnte Grösse und brauchen mehr Zeit zum Reifen. Gut ist, dass die meisten Gemüse in den Wintermonaten mit weniger Platz auskommen, als wir es vom Anbau im Sommerhalbjahr gewohnt sind. Wir können darum viel enger säen und pflanzen, als wir das normalerweise im Frühjahr tun. Wenn das Gemüse langsamer wächst, bedeutet das auch, dass der Boden nicht mehr so viele Nährstoffe zur Verfügung stellen muss wie in den Sommermonaten. Besonders Stickstoff, der wichtigste Nährstoff für das Pflanzenwachstum, wird in einem geringeren Mass benötigt. Eine Düngung ist beim Winteranbau meist nicht notwendig. Oft genügen die im Boden vorhandenen Restmengen an Stickstoff aus dem Sommer aus, um das Gemüse im Winter zu versorgen. Die vielleicht wichtigste Pflegemassnahme im Winter ist das Ausputzen der Pflanzen, denn absterbende Blätter sind ein Hort für Krankheitserreger.

* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.

Keine Sonnenanbeter

Auch wenn man für den Winteranbau kältetolerante Gemüse wählt, ist der Winterschutz doch ein wichtiges Thema. Eine Abdeckung mit Fichtenzweigen, Laub, Mulch oder Stroh schützt Pflanzen vor strengen Frösten. Bei dieser Abdeckung geht es weniger um die Erhöhung der Bodentemperatur als vielmehr darum, die Blätter im Winter vor zu viel Sonne und Wind zu schützen. Wintergrüne Pflanzen verdunsten ständig Wasser, das auf durchgefrorenen Böden nicht ausreichend durch die Wurzeln nachgeliefert werden kann. Die Folge: Die Pflanzen verdursten. Werden die Blätter bei strengen Frösten jedoch beschattet, stellen die Pflanzen ihren Stoffwechsel und damit ihren Wasserverbrauch weitgehend ein.

Um den Boden für die Ernte von Wurzelgemüse oder Lauch möglichst lange frostfrei zu halten, breiten wir wie schon erwähnt ein Frostschutzvlies über die Beete aus oder bedecken sie mit einer dicken Mulchschicht. Die Erde bleibt dadurch länger warm und wir können auch bei frostigen Lufttemperaturen

Gartenarbeiten im

Dezember

● Immergrüne Pflanzen auf dem Balkon benötigen «Winterstiefel» (Luftpolster und Vlies) um den Topf, damit die Wurzeln nicht in Eis erstarren, sondern bei milden Temperaturen die Blätter mit Wasser versorgen können.

● Am 4. Dezember Zweige früh blühender Ziersträucher (Forsythie, Weide, Hartriegel) und Obstbäume (Apfel, Kirschen) schneiden. Eingestellt in der Vase werden sie um Weihnachten erblühen.

● Zimmerpflanzen wie Orchideen und Ficus in Fensternähe platzieren. Amaryllis eintopfen. Balkon ­ und Fensterkistchen mit Winterschmuck dekorieren.

noch ernten. Bei lang anhaltender Kälte reichen Vlies oder Mulch jedoch nicht mehr aus. Am besten ist es dann, rechtzeitig zu ernten und einzulagern.

Pflanzen wie Salat, Spinat oder Radieschen wachsen unter Vlies nicht besonders gut. Für diese Kulturen ist es besser, vorsorglich einen Folientunnel zu bauen. Der Tunnel kann direkt nach der Aussaat oder Pflanzung aufgestellt werden. Oder man stellt ihn dann auf, wenn längere Kälteperioden zu erwarten sind. Remo und ich sind der Überzeugung, je länger die Pflanzen unter der Sonne im Freiland wachsen können, desto aromatischer werden sie im Geschmack.

Frisch vom Balkon

Wer keinen Garten hat, kann Wintergemüse auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Diese sind meist nicht sehr gross und haben ganz unterschiedliche Lagen. Bevor man hier Gemüse anbaut, sollte man deshalb die vorherrschenden Bedingungen prüfen. Denn Pflanzen haben ganz eigene Ansprüche an Temperatur, Licht, Wasser, Erde und

● Kübelpflanzen im Winterquartier regelmässig kontrollieren. Nur wenig giessen.

● Laub auf Wegen und Rasen zusammenrechen, unter Sträuchern aber liegen lassen. Dort bietet es den Wurzeln Kälteschutz und Kleintieren Lebensraum.

● Kastanienlaub via Kehricht entsorgen, denn darin überwintern die Puppen der gefürchteten Kastanien ­ Miniermotte.

● Frostgefährdete Wasserleitungen und ­ becken leeren. Teiche winterfest einrichten und Laub abfischen; Ziergräser und Schilf stehen lassen.

● Rosen mit Tannästen abdecken. Rosenbäumchen mit Vlies einpacken.

● Lauch, Feder- und Rosenkohl sind nach den ersten Frösten erntereif.

● Winterblumenkohl, Kopfsalat und Zichorien schätzen bei trockener Kälte einen Winterschutz (z. B. Vlies).

● Auf der Fensterbank Kresse und Sprossen ziehen.

● Gartengeräte pflegen, Tongefässe vor Frost schützen, Nistkästen reinigen.

● Gartenkataloge und -bücher studieren und die nächste Gartensaison planen.

Nährstoffe. Um die richtige Erde und das Wässern können wir uns kümmern; anders ist es mit dem Licht: Als Balkongärtner sind wir gut beraten, nur Pflanzen auszuwählen, die mit den vorhandenen Lichtverhältnissen gut zurechtkommen. Liegt der Balkon Richtung Süden, kann fast jede Gemüseart gepflanzt werden; liegt er Richtung Norden wird es eher schwierig. Mangold, Dill, Petersilie oder Römischer Ampfer sollten als Schattenpflanzen mit den Bedingungen zurechtkommen. West- und Ostseiten haben zumindest einen halben Tag Sonne und können für Gemüsearten genutzt werden, die auch im Halbschatten gut wachsen. Da ist die Auswahl schon gross. Unabhängig von der Himmelsrichtung sollte man vor dem Pflanzen kontrollieren, ob die Sonne im Spätherbst und Winter überhaupt über die Nachbarhäuser oder nahen Bäume steigt und den Balkon oder die Terrasse ausreichend besonnt.

Auch wenn es in den Städten im Winter etwas wärmer ist als auf dem Land, können Wind und Frost den Topfpflanzen stark zusetzen. Abhilfe kann man schaffen, indem man für so viel Schutz wie möglich sorgt. Das fängt mit der richtigen Platzierung der Pflanzgefässe an. In der Nähe von Hauswänden ist es besonders warm; ein geeigneter Windschutz hält die Kälte zudem etwas ab. Auch die Grösse der Pflanzgefässe ist wichtig: je grösser, desto besser. Denn in grossen Pflanzkästen friert die Erde nicht so schnell durch – so sind die Wurzeln der Pflanzen besser geschützt. Als Material eignen sich am besten Holzkisten, denn Holz isoliert sehr gut und hält die Erde warm. Auch geeignet sind Tongefässe. Für den Anbau von Gemüse im Kübel empfiehlt sich eine Mischung aus Gartenerde und einer ordentlichen Menge Kompost. Kompost verrottet auch im Winter und gibt dadurch Wärme ab. Nicht alle Wintergemüse wachsen in Gefässen gut. Für Balkon und Terrasse sind schnell wachsende Arten am besten geeignet, die nicht zu viel Platz benötigen. Salate und Endivie wachsen gut; auch Blattgemüse wie Mangold oder Spinat liefern ausreichende Ernten. Dasselbe gilt für Kohl und Wurzelgemüse. Da sie tief wurzeln, benötigen sie entsprechend hohe Pflanzgefässe. Gepflegt werden alle Kulturen wie im Garten. So sollte man auch auf dem Balkon immer einen geeigneten Winterschutz, wie z. B. ein Vlies, bereithalten. //

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Wissen hilft.

Immer das beste Klima für
Romana

NATURFILTER | Moose haben keine echten Wurzeln. Nährstoffe nehmen sie über die ganze Oberfläche auf. Diese ist besiedelt von Bakterien, die sich von organischen Stoffen, aber auch von Russ oder Reifenabrieb ernähren. Das reduziert die Feinstaubbelastung der Luft. Auch deshalb können wir im Wald besonders gut durchatmen.

Verborgene Lebenswelt

Moose sind nicht nur Überlebenskünstler, sondern auch sensible Bioindikatoren. Für das Mikroklima und den Wasserhaushalt unserer Wälder, Wiesen, Heiden und Moore sind die bescheidenen Pflanzen von grösster Bedeutung.

Text: Eva Rosenfelder

Wer erinnert sich nicht an weich bemooste «Zwergenplätzchen» im verwunschenen Wald? Hellgrüne Teppiche, die in Kindertagen zum Spielen einluden. Eine stille Belebtheit schien von ihnen auszugehen. Nicht verwunderlich: Es kreuchen und fleuchen ja auch unzählige Klein- und Kleinstlebewesen im Moos. Neben Reptilien, Schnecken, Asseln und Regenwürmern tummeln sich Milben, Springschwänze, Bärtierchen, Spinnen, Schnakenlarven, Käfer und unzählige von Auge nicht erkennbare Kleinstlebewesen im weichen Grün. Bis zu 60 000 Tierchen wurden in einem Quadratmeter Moos gezählt.

Märchen, Mythen und Bräuche sind bevölkert von Moosleuten: Zwielichtige Gestalten, die auf der Heide oder im Gehölz hausen. Und bis heute vertreiben moosbehangene, «wüeschti» Kerle an manch einer archaischen Fasnacht den Winter. Ein schönes Sinnbild! Haben doch die Moose Äonen von Zeitaltern überlebt. Die Überlebenskünstler sind eine sichtbare Manifestation des sich stets erneuernden Lebens.

Alle Zeit der Welt

Moose gelten als «Amphibien unter den Pflanzen». Sie sind die ältesten Landpflanzen überhaupt: Vor mindestens 470 Millionen Jahren haben sie sich aus den Grünalgen entwickelt. Als erste Landpflanzen spalteten sie sich vermutlich schon sehr früh in Lebermoose, Laubmoose und Hornmoose auf – drei Gruppen, die heute noch existieren. «Moose saugen das Regenwasser auf wie ein Schwamm. Echte Wurzeln und komplizierte Leitgefässe für Stoff- und Wassertransport fehlen den weltweit rund 18 000 Moosarten. Ihre feinen Würzelchen dienen lediglich zum Festhalten, nicht zur Wasseraufnahme», erklärt der Moosexperte Ariel Bergamini von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL.

Moose können grosse Mengen Wasser über die gesamte Pflanzenoberfläche aufnehmen. Doch es verdunstet auch schnell wieder, denn im Gegensatz zu anderen Pflanzen haben Moose keine Wachsschicht auf den Blättchen, die vor Verdunstung schützt. «Moose können ihren Wasserhaushalt deshalb kaum regeln», erläutert Bergamini. «Ist die Luft trocken, geben sie nach und nach grosse Mengen an Wasserdampf in ihre Umgebung ab. So sind Moose unter anderem verantwortlich für das angenehm kühle Waldklima, in dem wir uns so gerne erholen.» Wasserkreislauf und Wasserhaushalt beeinflussen übrigens auch den Klimawandel (und umgekehrt) – man denke etwa an eine bewölkte und an eine klare Nacht, also an die Auswirkungen der Wolken auf die Temperatur.

Hart im Nehmen

Dank ihrer ausgeklügelten Strategien ist es verschiedensten Moosarten gelungen, auch nährstoffarme Ökosysteme und sogar Extremstandorte zu besiedeln. Und so kommen Moose – wie Flechten – fast überall vor: in Hochgebirgen ebenso wie in der Tundra, in Wüsten und in tropischen Regenwäldern. Je nach Standort geben sie sich nicht nur mit wenigen Nährstoffen, sondern auch mit wenig Licht zufrieden; und sie betreiben selbst bei niedrigen Temperaturen effektive Fotosynthese. Mehrmonatige Trockenheit überleben Moose, indem sie ganz einfach ihren Stoffwechsel herunterfahren. «Selbst nach zwanzig Jahren im Herbarium kann ein Moos zum Leben erwachen», weiss Bergamini. Dazu bedürfe es lediglich etwas Wasser.

Moose durchlaufen einen einzigartigen Lebenszyklus: Die ausgewachsene Moospflanze bildet gestielte Kapseln, in denen sich die Sporen entwickeln. Sind diese reif, reissen

Moose nutzen

Moos als Survival-Pflanze

Moos hat eine hohe Filterwirkung. Es reduziert Pilze und Bakterien, weswegen Survival-Experten das Moos ausdrücken und das Wasser trinken. Schwermetalle und andere Schadstoffe werden zwar recht zuverlässig herausgefiltert. Gemäss Moosexperte Ariel Bergamini leben aber auf Moosen teils sehr viele Bakterien. Er empfiehlt diese Methode deshalb nur für echte Notfälle. Wer sich im Wald betten will, erinnere sich an die Methoden unserer Ahnen: Sie haben Moos, das bei Feuchtigkeit ja stark aufquillt, zum Abdichten und Verfugen von Holzhäusern und Holzbooten genutzt. Ausserdem diente es als Füllung für Matratzen und Kissen.

Notfallpflaster

Moose sind als Heilmittel in Vergessenheit geraten. Dabei aktiviert Moos den Wundheilungsprozess; und es hat eine pilz­ und bakterienhemmende Wirkung. Die äusserliche Anwendung gilt deshalb auch bei offenen Wunden als unbedenklich, weshalb man Moos als Notfallpflaster verwenden kann. Auch bei Fuss­ und anderen Hautpilzen kann man Moos auflegen.

Übrigens: Isländisch Moos, das bei schleimigem Husten hilft, ist kein Moos, sondern ein Flechtengewächs.

Medizinisches Potential

Verschiedene Moossubstanzen könnten medizinisch interessant werden, sind aber noch zu wenig erforscht. So haben Forscher der Universität Bern vor gut einem Jahr herausgefunden, dass manche Lebermoose ein Cannabinoid enthalten, das ähnlich wirkt wie das THC im Hanf. Die Substanz könnte möglicherweise medizinisch sogar noch wirksamer sein als der Cannabis­ Inhaltsstoff, etwa als Schmerzmittel bei Tumorerkrankungen, zur Linderung von Entzündungsprozessen im Gehirn, bei chronischen oder entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems etc.

die Kapseln auf oder öffnen sich durch Abwerfen eines Deckels; daraufhin wird eine Vielzahl winzigster Sporen ausgestreut, die von Wind und Wasser weggetragen werden. Die meisten Sporen werden indes nicht sehr weit transportiert. Herrschen aber günstige Windverhältnisse, können vereinzelte Sporen in höhere Luftschichten gelangen und so sogar Ozeane überqueren.

Die Befruchtung ist an Umgebungswasser wie zum Beispiel Regentropfen gebunden. Nur so können die begeisselten Samenzellen zur Eizelle schwimmen. Auf geeignetem Untergrund keimen sie; aus jedem Vorkeim mit mehreren Sprossen drängen sich die jungen Moospflänzchen und wachsen zu einem grünen sanften Polster. Diese grünen Moospolster bilden einen Wasserspeicher, der seinen Untergrund schützt und isoliert. Darüber hinaus sind Moose von grosser Bedeutung für das Mikroklima und den Wasserhaushalt von Wäldern, Wiesen, Heiden und Mooren.

Wichtige Bioindikatoren

Besonders in den Wintermonaten fallen die grünen Polster an den Stämmen alter Bäume auf. Besonders üppig wachsen sie an Bäumen in luftfeuchten Lagen, etwa in Schluchten. Vor allem aber sind alte Bäume wichtig. In ihren Rissen, kleinen Höhlen und an den dicken Ästen finden Moose willkommene Nischen zum Keimen und Wachsen. Alte Bäume und auch andere typische Mooslebensräume sind allerdings selten geworden. Die Folge: Von den über Tausend verschiedenen Moosarten der Schweiz sind heute knapp 40 Prozent gefährdet. «Sie weisen damit einen ähnlich hohen Anteil an gefährdeten Arten auf wie die Brutvögel. Auch die Gefährdungsursachen sind im Prinzip dieselben», sagt Bergamini: «Die Degradierung und Zerstörung von Lebensräumen und die intensive Bewirtschaftung der Agrarlandschaft mit hohen Düngergaben gehören sicher zu den Hauptursachen. In den Wäldern der Tieflagen liegt zudem zu wenig Totholz. Das aber ist für viele Moosarten existenziell. Auch alte Bäume, die für diverse Organismen sehr wichtig sind, fehlen fast vollständig.»

Moose seien wichtige Bioindikatoren, fährt Bergamini fort. In einer Studie des BAFU wurde mittels Moosen, die an 140 Standorten verteilt über die ganze Schweiz gesammelt wurden, die Schwermetallbelastung untersucht. «Da Moose kaum Stoffe aus dem Boden aufnehmen, sondern den Grossteil ihrer Nährstoffe direkt aus dem Niederschlag und

«
Von den über Tausend verschiedenen Moosarten der Schweiz sind heute knapp 40 Prozent gefährdet. »

von Ablagerungen aus der Luft beziehen, eignen sie sich besonders gut, um Schwermetalleinträge zu messen», erklärt der Moosexperte. «Die Moosproben belegen deutlich, dass die Luft mittlerweile besser ist als vor 30 bis 40 Jahren.» Filteranlagen und das bleifreie Benzin zeigen Wirkung. Das sei aber keineswegs Grund zur Entwarnung, so Bergamini: «Heute ist zwar anders als in den 1980er-Jahren die Schwefelsäure kein Problem mehr. Der Stickstoffeintrag in die Ökosysteme ist aber immer noch zu hoch.» Moose seien sensible Anzeiger und könnten im Prinzip auch für das Stickstoffmonitoring eingesetzt werden. «Sie werden aber schnell von Blütenpflanzen verdrängt, die mit stärkerem Wachstum auf zusätzlichen Stickstoff reagieren.»

Moore als CO2-Senken

Ein besonders wichtiger Lebensraum für viele Moose sind die Moore, die trotz Moorschutzmassnahmen (z. B. Annahme der Rothenthurm-Initiative 1997) weiterhin gefährdet sind. Besonders Hochmoore nehmen eine ganz spezielle Rolle ein, erklärt Bergamini: «Sie haben ihre Existenz einzig den Torfmoosen zu verdanken, die sich diesen Lebensraum selbst aufbauen.» Torfmoose bilden in Hochmooren dichte Teppiche, die aus einzelnen, eng zusammenstehenden Pflänzchen bestehen, die stetig in die Höhe wachsen. Die älteren Pflanzenteile werden dadurch langsam begraben und vertorfen im nasssauren Milieu. Der typische Torf bestehe also zum überwiegenden Teil aus abgestorbenen Moospflanzen. Bergamini: «Die organische Substanz der Torfmoose wird nicht abgebaut und als CO 2 in die Luft entlassen, sondern im Laufe der Jahrtausende in mehrere Meter dick werdenden Torfschichten gespeichert.» Weltweit sind laut dem Experten zirka 450 Gigatonnen CO 2 in Mooren gespeichert. Das entspreche ungefähr 60 Prozent des gesamten in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffdioxids. Durch Torfabbau werden grosse Mengen davon freigesetzt, was laut Weltklimarat IPCC den Klimawandel beschleunigt.

An vielen Orten in Mitteleuropa gab es vor der Besiedlung durch Menschen meterdicke Torfvorkommen. Im Laufe der Jahrtausende, vor allem aber in den letzten Jahrhunderten, wurden fast alle für Heizzwecke abgebaut oder durch Entwässerung für den Ackerbau zugänglich gemacht. Im Gartenbau werden Torfe leider immer noch zu häufig als Kultursubstrat und zur Auflockerung des Bodens verwendet.

Zwar ist in der Schweiz der Torfabbau mittlerweile verboten, aber noch immer wird tonnenweise Torf importiert. Das ist fatal für seltene Pflanzen- und Tierarten wie etwa die Bekassine.

Torf wird auch zu Heilzwecken verwendet, etwa für Torfbäder und Torfpackungen (auch Naturmoorpackung genannt) bei Hautkrankheiten und entzündlichem Rheuma. Torfbäder und -packungen wirken zum einen über die Temperatur, zum anderen über Substanzen wie z. B. die Huminsäuren, die besonders gut von der Haut in den Körper geschleust werden. Weitere Inhaltsstoffe sind Bitumen, Pektine, Zellulose, Hemizellulose, Lignine und Humine sowie östrogenähnliche sogenannte Pflanzenhormone. Torf- und andere Moose haben eine leicht antiseptische Wirkung. So behandelten die Maoris Geschlechtskrankheiten, indem sie eine wässrige Paste aus Moosen anrührten und auf die befallenden Körperteile strichen. Die Indianer Nordamerikas benutzten Torfmoose als Windeln. Die Moose absorbierten nicht nur gut, sondern ersetzten auch die Babycreme, weil die Inhaltsstoffe verhinderten, dass sich die Babyhaut entzünden konnte. Und noch im Ersten Weltkrieg benutzte man Wundkompressen, die mit Torfmoos gefüllt waren. Das absorbierte die Wundflüssigkeit und verhinderte eine Entzündung der Wunde.

Im Garten wiederum kann man Nutzpflanzen mit Moosextrakt bespritzen, das schützt vor Schneckenbefall. Dabei werden die Schnecken nicht etwa getötet; ihnen wird nur «der Appetit verdorben». Moosmatten, wie sie zur Dachbegrünung entwickelt wurden, können den Feinstaubgehalt der Luft senken. Eine weitere potenzielle Anwendung ist noch Zukunftsmusik: Moose könnte man für Luftfilter benutzen, die Bakterien und Pilzsporen absorbieren.

Weil die Moose so schön weich sind, werden sie ausserdem auch als Wohn- und Schlafstätte genutzt – eben von Zwergen, Bärtierchen und anderen aussergewöhnlichen Wesen. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie doch beim nächsten Spaziergang mal genauer hinein in diese verborgene Lebenswelt. //

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 11-2019

Gesucht war: Geologin

Mehr Lebensqualität, denn du bist was du isst verdaust.

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● hin und weg

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Wohlfühlen und Geniessen

In der Casa Santo Stefano finden auch im Jahr 2020 wieder viele interessante Yogakurse, Fastenwochen, Kochkurse etc. statt. Gönnen Sie sich Entspannung und Genuss in einem speziellen Ambiente.

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2020

8.3.–14.3. Fasten und Yogawoche 14.3.–20.3. Fasten und Yogawoche

20.3.–22.3. Yogaweekend

22.3.–27.3. Yoga und Wanderferien

27.3.–29.3. Detox – Yogaweekend

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Lehrgang Elektrobiologie

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Die internationale Schule Prana Vita besteht seit 26 Jahren und wir bieten unter anderem folgende Grundkurse mit Reisen unter Leitung von Renata Schillinger an: in Locarno

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Bosnische Pyramiden 23.– 30. Mai 2020

Info und Anmeldung unter Tel. 091 796 33 23 oder

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Vortrag

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Wir begleiten Sie in der Fastenzeit. Essen und Fasten sind zwei natürliche Pole, zwischen denen sich das Leben abspielt. Bevor die Fastenkur losgeht, erhalten Sie ausführliche Informationen über den Sinn des Fastens, Chancen und Möglichkeiten einer Fastenkur sowie einen Überblick über den Ablauf einer solchen Kur in der Paramed. Besuchen Sie den Informationsanlass am 23. Januar um 19 Uhr bei der Paramed AG, Haldenstrasse 1, 6340 Baar und stellen Sie der Therapeutin Ihre Fragen. Der Besuch des Vortrages verpflichtet nicht zur Teilnahme an der kostenpflichtigen Fastenkur. Anmeldung erbeten: Telefon 032 626 31 26 oder E-Mail: events@paramed.ch www.paramed.ch

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Auszeit mit Heileffekt

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Bewusst

natürlich

39. Jahrgang 2019, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 16 294 Exemplare (WEMF 2018)

Leserschaft: 94 000 (MACH Basic 2018-2)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

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CH-5001 Aarau

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● Vorschau

Humoraltherapie.

Aderlass, Heilfasten, Schröpfen – sind Ab- und Ausleitungsverfahren so gut wie ihr Ruf ? Depressionen. Zur Behandlung braucht es längst nicht immer Medikamente. Sonntagsbraten.

Vertretbarer Fleischkonsum in Zeiten des Klimawandels. Transsexualität. Von androgyn bis Zwitter – die Welt der Geschlechter ist kompliziert geworden. Ein Erklärungsversuch. Berufschancen. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? Die Naturheilkunde bietet spannende Möglichkeiten. Gären im Volksbauch. Was macht die Zerstörung der vertrauten Lebenswelt mit uns und der Gesellschaft? Eine Bestandesaufnahme in chaotischen Zeiten. Wetiko überwinden. Wie der moderne Mensch von der «Krankheit der Seele oder des Geistes» genesen kann.

«natürlich» 01 | 02-19 erscheint am 30. Januar 2020

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Der Tod bringt mich ins volle Leben.

Am Fährruder stand Evelyn Hartmann schon als kleines Mädchen: «Zum Bauernhof meiner Urgrosseltern gehörte einst ein Fährbetrieb. Wann immer jemand übersetzen wollte, war die Urgrossmutter auf Glockenruf zur Stelle», erinnert sie sich. Aufgewachsen im Wasserschloss der Schweiz, nahe am Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat, ist die heute 43-Jährige sprichwörtlich mit allen Wassern gewaschen. «Ja, Flüsse sind mir schon sehr vertraut», sagt sie lachend. Und tatsächlich ist Hartmann zur «Fährfrau» geworden – allerdings der etwas anderen Art.

Vom Netzwerk «Fährfrauen» wurde sie 2016 aufgenommen. Seither begleitet Hartmann sterbende Menschen und ihre Angehörigen. «Wir können rund um die Uhr gerufen werden und tun am Lebensende in etwa das, was eine Hebamme am Lebensanfang tut.» Liebevoll bettet die Fährfrau Tote zur Ruhe, hilft den Trauernden, sich Raum für den Abschied zu nehmen und begleitet mit Ritualen und Totenreden den Übergang: «Mit unserer ‹Fähre› bringen wir die Verstorbenen von der Welt der Lebenden hinüber in die Welt der Toten. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Zurückgebliebenen, die mit ins Boot gehören, nach der Überfahrt wieder gut zurück ins Leben finden.» Bodenhaftung brauche es schon für diese Arbeit; vor allem aber die Bereitschaft, sich einzulassen – auf die Verstorbenen genauso wie auf die feinen Schwingungen von Himmel und Erde.

O bwohl die Jüngste im Team, hat Hartmann schon vieles durchlebt: «Mein eigener Lebensfluss mäandrierte immer wieder stark und hat mich über die Jahre wie einen Kieselstein runder geschliffen.» Schon früh litt sie an einer psychischen Krankheit, die sie über viele Jahre begleitete. «Durch sie habe ich viel über das Leben und über den Tod erfahren, über Extremsituationen und schwierige Fahrwasser. Es sind Erfahrungen, aus denen ich heute schöpfen kann», sagt sie voller Dankbarkeit. Oft habe sie sich ausserhalb der Gesellschaft durchgeschlängelt; dennoch schaffte Hartmann es, die «Norm» zu erfüllen: Ursprünglich gelernte Buchhändlerin, gab ihr schliesslich eine Anstellung als Anwaltsassistentin finanzielle Sicherheit. «So konnte ich mich nebenberuflich weiterentwickeln und unsere kulturellen Wurzeln erforschen. Zudem bildete ich mich zur Märchenerzählerin weiter. So erfuhr ich, welch wundersame Wege man zuweilen gehen muss, um dahin zu gelangen, wo man hingelangen soll.»

D ie Lebenszyklen in ihrem Werden, Wachsen und Vergehen begann sie immer besser zu verstehen, sagt Hartmann. «Ich erlebte mich selbst als ein Teil dieser Lebenszyklen. Das hat mein Denken zutiefst verwandelt.» Durch eine rein lineare Zeitvorstellung hätten wir ewiges Wachstum heraufbeschworen. Der unkontrollierbare Tod jedoch kollidiere mit dieser Machbarkeitsvorstellung. Doch: «Wir können nicht immer nur einatmen. ‹Vergehen› ist auch Ausatmen, Regeneration, bis wieder Neues wächst. Das Verstehen und Annehmen der lebendigen Transformation nahm mir meine tiefe Angst, verloren zu gehen. Und die Angst vor dem Tod – und damit die Angst vor dem Leben.» Heilen habe eben auch eine Komponente von Sterben, sagt sie, die heute voll im Leben steht und ihre Gaben in Fülle verschenkt.

E s sei berührend, sich «ans Ruder zu stellen», wenn sich eine der Erdgebundenheit eben erst enthobene, wie «frisch geschlüpfte» Seele zu ihr ins Boot setze, um den «grossen Fluss» zu überqueren: «In diesem Moment ist so eine Unschuld. Ich werde dann zur Fürsprecherin dieser Seele und versuche einen Zugang zum Verstorbenen – mit all seinen Fehlern – zu schaffen, der wahrhaftig ist. Dann öffne ich das Tor des Übergangs so weit es geht und entlasse die Seele friedvoll in die Gemeinschaft der Toten.»

www.faehrfrauen.ch

www.seinsart.ch

● Eva Rosenfelder ist Autorin/ Journalistin BR und schreibt für verschiedene Schweizer Medien. In einer fortlaufenden Serie trifft sie für «natürlich» natur-heil-kundige Menschen. ●

Evelyn Hartmann

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Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau

Excellence Katharina

Flüge mit Edelweiss

Flüsse der Zaren Moskau – St. Petersburg

Route 1 Moskau – St. Petersburg

Tag 1 Zürich > Moskau

Flug nach Moskau. Transfer zur Excellence Katharina.

Tag 2 Moskau

Erleben Sie die Russische Hauptstadt auf einer Stadtrundfahrt*. Abendausflug Moskauer Metro (Fr. 49).

Tag 3 Moskau

Heute besuchen Sie das wohl bedeutendste Bau- und Geschichtsdenkmal, den Moskauer Kreml*.

Tag 4 Uglitsch

Sie besuchen die Erlöserkathedrale und den Kreml von Uglitsch* aus der Blütezeit dieser ländlichen Kleinstadt.

Tag 5 Jaroslawl

An einer Stadtrundfahrt* entdecken Sie die Schönheit der UNESCO-Welterbe-Stadt.

Tag 6 Gorizy

Ausflug zum 10 km entfernten Kirillow-Belozerskij-Kloster*.

Tag 7 Kishi

Inmitten des Onegasees liegt die kleine Insel Kishi mit ihrer märchenhaften Holzkirche. Rundgang*.

Tag 8 Mandrogi

Erleben Sie Musik der Region und kosten Sie einen Schaschlikspiess auf dem Land*.

Tag 9 St. Petersburg

Stadtrundfahrt* durch das «Venedig des Nordens». Besichtigen Sie im Anschluss die glanzvolle Parkanla ge Peterhof (Fr. 62).

Tag 10 St. Petersburg

Heute besuchen Sie das Eremitage-Museum*.

Erleben Sie ausserdem den Katharinenpalast mit dem berühmten Bernsteinzimmer (Fr. 75).

Tag 11 St. Petersburg > Zürich Flughafentransfer und Rückflug nach Zürich.

Route 2 St. Petersburg – Moskau

Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage.

* Ausflugspaket inklusive

Die Excellence Katharina ist das neue Schmuckstück zwischen St. Petersburg und Moskau. Nie zuvor war das Reisen auf den Wasserwegen Russlands so exquisit. Nach umfassender Renovierung heisst die Excellence Katharina Sie willkommen mit stilvollem Interieur, grossräumigen Deluxe-Kabinen und Suiten (13–30 m2), meist mit eigenem Aussenbalkon und guter Küche – für Sie kredenzt im eleganten Restaurant mit Blick auf die schönsten Uferlandschaften Russlands. Dobro pozhalovat – herzlich willkommen an Bord der Excellence Katharina.

Reisedaten 2020

Route 1, Moskau – St. Petersburg, 12.05.–22.05., 01.06.–11.06., 21.06.–01.07., 31.07.–10.08.

Route 2, St. Petersburg – Moskau, 22.05.–01.06., 11.06.–21.06., 01.07.–11.07., 21.07.–31.07.

Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis Hauptdeck

2-Bett Deluxe 3395.– 2895.–Oberdeck

2-Bett Deluxe 3495.– 2995.–Junior Suite, Balkon 4195.– 3695.–Bootsdeck

Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit

Herrliche Seenlandschaften Zaren-Nostalgie Mittelthurgau-Reiseleitung

Reduktionen

• Kabinen hinten –150.–

• Abreise 12.05. –100.–Zuschläge

• Abreise 21.07., 31.07. 95.–

• Abreise Weisse Nächte 01.06., 11.06., 21.06., 01.07. 145.–

• Alleinbenützung Deluxe Kabine 995.–

• Alleinbenützung Junior Suite/Suite 1595.–Unsere Leistungen

• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord

• Flüge mit Edelweiss Zürich–Moskau/St. Petersburg–Zürich oder v.v.

• Transfers gemäss Programm

• Gepäckservice am Hafen

• * Inklusiv-Leistungen des Ausflugspakets

• Vorträge über Land und Leute

• Visagebühr Russland

• Mittelthurgau-Reiseleitung Nicht inbegriffen

• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.– (entfällt bei Buchug über www.mittelthurgau.ch)

• Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung auf Anfrage Was Sie noch wissen müssen

Schweizer Gäste benötigen einen gültigen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig sein muss und ein Visum. Das Visum holen wir gerne für Sie ein.

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