2020_04

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natürlich Bewusst

Seelenklänge

Spirituelle Instrumente öffnen den Geist

Eigenbluttherapie

Wirksame Methode gegen viele Krankheiten

Endlich Ruhe

Was gegen Schnarchen und Schlafapnoe hilft

Heilender Luftibus

Der stinkende Storchschnabel stärkt das Immunsystem

Tierische Legenden

Von Wetterfröschen und diebischen Elstern

Schokolade

Waschbär – Die ökologische

Alternative für jeden Tag

Waschbär begleitet Menschen auf dem Weg hin zu bewusstem Konsum. Die Marke bietet seit 1987 ökologische Alternativen in allen Bereichen des Alltags an. Bei jedem Produkt prüft Waschbär kritisch die Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Das gewährleisten unabhängige Organisationen, umfassende Kontrollen und strenge Güte-Siegel.

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gültig bis 31.05.2020

k

● Editorial

markus kellenberger

Welche Zukunft wollen wir ?

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Coronavirus hat die Welt im Griff und der Klimawandel, der bis vor Kurzem alle Medienkanäle beherrschte, scheint Schnee von gestern zu sein. Ebenso das Ozonloch, das Waldsterben, die Vogelgrippe, Tsunamis, Erdbeben, die Kriege dieser Welt und das Flüchtlingselend. Eine Katastrophe folgt auf die andere – und die Menschheit der ersten und zweiten Welt, die doch so gerne von sich behauptet, es ginge ihr so gut wie nie zuvor, dreht sich seit Jahren permanent im Krisenmodus.

Es ist bestimmt Zufall, dass gleichzeitig und von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, in Europa fast 90 Prozent aller Eschen von einem Pilz aus Asien befallen und am Sterben sind. Ein Mittel dagegen gibt es nicht, wie unser Autor Andreas Walker ab Seite 58 berichtet. Die Esche war unseren vorchristlichen Ahnen Jahrtausende lang heilig. Sie nannten sie Yggdrasil, den Weltenbaum, der die Götterwelt mit jener der Menschen und dem Totenreich verband.

Es mag esoterisch klingen, dennoch erlaube ich mir die Frage, sind nicht genug Zeichen da, die uns deutlich sagen: Mensch, halt endlich inne in deinem Tun und bedenke ernsthaft, was du auf und mit dieser Welt tust, bevor du dich in die nächste Krise jagen lässt – denn die kommt bestimmt, solange wir am Wirtschafts-Mantra des ewigen materiellen Wachstums festhalten. Unsere Kinder haben eine bessere Zukunft verdient.

Herzlich, Ihr

Kinder sind anders. Deshalb sind wir es auch.

Kinder benötigen eine andere Betreuung, andere Therapien, Medikamente und Geräte als Erwachsene. Die Zusatzkosten dafür bleiben oft ungedeckt. Damit wir unseren jungen Patienten weiterhin eine bestmögliche Behandlung bieten können, braucht es Menschen wie Sie. Danke, dass Sie das Kinderspital Zürich heute mit einer Spende unterstützen

Spendenkonto 87-51900-2

● Inhalt

gesund sein

10 Ade Zahnspange

Die Zahnkorrektur geht oft mit Schmerzen einher. Dabei gibt es sanftere Alternativen.

14 Spirituelle Klänge

gesund werden

32 Wolfs Heilpflanze

Der Stinkende Storchschnabel ist eines der wichtigsten Entgiftungsmittel überhaupt.

36 Schnarchstörung

Schnarchen und Schlafapnoe können gefährlich werden. Wann eine Abklärung nötig ist.

40 Eigenbluttherapie

Manche Instrumente sprechen die Seele besonders an. Wir stellen drei von ihnen vor.

20 Mmmmmh, Schoggi!

Ist dunkle Schokolade wirklich gesund? Und auf was sollten Konsumenten beim Kauf achten?

26 Sabine über . . . die Vorzüge von grünen Lebensmitteln.

28 Leserberatung

Von entzündeten Schilddrüsen über Beweglichkeit bis hin zum kreisrunden Haarausfall.

Allergien, Rheuma und viele andere Leiden soll das eigene Blut heilen. Was ist dran?

draussen sein

50 Remo Vetter

Das Gärtnerjahr beginnt. Wer jetzt vieles richtig macht, kann bald reiche Ernte einfahren.

54 Legendäre Tiere

Von Wetterfröschen, geilen Hasen, lebensmüden Nagern und unsterblichen Quallen.

58 Waldsterben 2.0

Im Zuge des Klimawandels verändern sich auch unsere Wälder. Fichten und Eschen geht es an den Kragen.

● leben und heilen

gewusst

Angst schwächt das Immunsystem

Wie gefährlich das Coronavirus ist, wissen wir noch nicht. Nach heutigen Erkenntnissen ist es höchst ansteckend und etwas tödlicher als die saisonale Grippe. Jedoch wird seit Wochen systematisch Angst geschürt. Diese um sich greifende Angst wirkt sich nicht nur verheerend auf die Wirtschaft aus, sondern dürfte auch die Ansteckung fördern: Schon 1878 hatte Louis Pasteur beobachtet, dass gestresste Hühner anfälliger für Infektionen sind. Das bestätigen die Erkenntnisse der sogenannten Psychoneuroimmunologie: Stress, Angst und Depression schwächen unser Immunsystem. Gestärkt wird es durch Bewegung und gesunde Ernährung sowie durch Optimismus, Zufriedenheit, Selbstwert und soziale Bindungen. Wie wichtig ein starkes Immunsystem ist, zeigt sich an der Tatsache, dass vor allem Alte und chronisch Kranke durch das Coronavirus gefährdet sind. Es darf also nicht nur darum gehen, die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen; vielmehr gilt es auch, die Abwehrkräfte zu stärken: Bewegen Sie sich viel und möglichst oft im Freien, am besten mit Freunden, ernähren Sie sich gesund und verzichten Sie möglichst auf Genussmittel wie Alkohol sowie auf Produkte mit Zusatzstoffen. zeitpunkt.ch/krea

Lebensstil

Erwerbstätige Frauen im Alter gesünder

Fr auen, die in der Mitte ihres Lebens regelmässig arbeiten, sind später gesünder und leben länger als nicht erwerbstätige Frauen. Zudem leiden sie auch Jahrzehnte nach dem Renteneintritt seltener an Depressionen. Dies sind die Ergebnisse einer Langzeituntersuchung am Max-PlanckInstitut für demografische Forschung. Die Wissenschaftler hatten die Daten aus der National Longitudinal Survey of Mature Women in den USA mit mehr als 5000 Frauen über einen Zeitraum von 36 Jahren analysiert. Nach Angaben der Forscher fördert Erwerbstätigkeit die Gesundheit von Frauen unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation und ihren Erfahrungen am Arbeitsplatz. MM

Zucker schadet auch dem Zahnfleisch

Auch dem Zahnfleisch zuliebe sollte man auf eine gesunde Ernährung achten: Süsse Limos und Nahrungsmittel mit viel Zucker erhöhen nicht nur das Risiko für Karies, sondern auch für Zahnfleischentzündungen. Dies ist das Ergebnis einer Studienauswertung an der Universität Aarhus. Die dänischen Forscher hatten die wissenschaftliche Literatur der letzten 50 Jahre zum Thema analysiert. Die Forscher gehen davon aus, dass durch Zucker verursachte Parodontalerkrankungen zur Gruppe der entzündlichen Erkrankungen gehören, die mit Diabetes, Fettleibigkeit und Herzerkrankungen einhergehen. MM

Kümmere dich um deinen Körper. Es ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.
Jim Rohn US ­amerikanischer Unternehmer 1930–2009

Training für Herz und Hirn

Abwechslungsreiche Bewegung wie Klettern tut nicht nur dem Körper, sondern auch dem Gedächtnis gut. Wissenschaftler der University of South Australia haben herausgefunden, dass das Gehirn sowohl von einem hochintensiven Intervalltraining als auch von längeren, kontinuierlichen, moderaten Trainingseinheiten erheblich profitiert. Die Studienleiter fanden heraus, dass die grössten Veränderungen in der Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu regenerieren und neu zu strukturieren –bei 20 Minuten Intervalltraining oder 25 Minuten kontinuierlicher mässiger aerober Übung auftraten. krea

Schulterverletzung

Oft genügt eine Physiotherapie

Wer einen Sehnenschaden an der Schulter hat, landet oft unter dem Messer. Doch jetzt zeigt eine Untersuchung des Fachgremiums Swiss Medical Board: In Bezug auf Beweglichkeit und Muskelkraft wirkt die Physiotherapie ebenso gut. Nur die Schmerzen sind nach einer OP etwas geringer. krea

● Brustkrebs

Lavendelöl meiden

Wer Brustkrebs hat, sollte kein Lavendelöl anwenden. Denn Lavendel enthält Substanzen, die wie Hormone wirken und das Entstehen von Krebs fördern können. Rezeptfreie Mittel mit Lavendelölkapseln werden bei Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen eingenommen. Für gesunde Menschen ist das unbedenklich. Arznei-Telegramm

Die App

Alltag mit Rheuma

Wer an Arthritis leidet, kann mit der App Rheumabuddy von der Rheumaliga Tag für Tag erfassen, wie es ihm geht. Das digitale Tagebuch ist ein nützliches Hilfsmittel für den Arzttermin. Hilfreich ist auch das Forum: Betroffene geben Tipps und berichten von ihren Erfahrungen. Allerdings ist es immer heikel, in einer App Daten zur Gesundheit festzuhalten.

Für Android und iOS, Grundangebote gratis

Yoga und Tai Chi helfen

Bewegungsbasierte Entspannungsverfahren wie Yoga oder Tai Chi können Schmerzen im unteren Rückenbereich lindern und psychische Belastungen wie Depressionen und Ängste verringern. Dies zeigt eine Auswertung von 32 Studien mit insgesamt rund 3500 Teilnehmern an der Florida Atlantic University. Demnach reduzierten länger dauernde und hochdosierte Yoga-Interventionen die Rückenschmerzen, während Tai Chi akute Schmerzen im unteren Rückenbereich bei jungen Männern verringerte. Auch Tai Chi war bei jungen Männern wirksamer als Dehnübungen. Da nur drei Qi-Gong-Studien vorlagen, ist jedoch unklar, ob dieses Verfahren bei der Behandlung chronischer Schmerzen im unteren Rückenbereich sinnvoll ist. krea

● Fruchtbarkeit

Zink ist kein Storch

Folsäure und Zink sollen die Fruchtbarkeit der Männer fördern, sagen Verkäufer solcher Mittel. Doch jetzt kommt eine Studie mit 2400 Paaren zu einem anderen Schluss: Weder Zink noch Folsäure erhöhen die Zahl der Schwangerschaften. Auch die Qualität der Spermien verbessern sie nicht.

Journal of the American Medical Association

Rückenschmerzen

Dampfen ist gefährlich

E-Zigaretten wurden und werden als weniger schädliche Alternative zum Rauchen beworben. Dadurch wurden in den USA zwischen 2016 und 2018 schätzungsweise sechs Millionen erwachsene Nichtraucher zum regelmässigen Nikotinkonsum angeregt. Auch viele Jugendliche verdampfen Vaping-Fluids (auch Liquids genannt). Die Folge: über 50 Todesfälle und 2000 akute Vorfälle mit teils schwersten Lungenschädigungen (Stand Ende 2000). In den USA habe Vaping ein epidemisches Ausmass angenommen, so die FDA (Food and Drug Administration). Sie warnt: Atembeschwerden, Brustschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen und hohes Fieber treten teilweise schon innerhalb kürzester Zeit auf. HealthPoint

buchtipp

Unser Lebenssaft

Blut ist ein Cocktail bestehend aus Plasma, roten und weissen Blutzellen sowie Blutplättchen. Welche Funktionen die einzelnen Komponenten übernehmen und was wir tun können, damit sie ihre Aufgaben voll und ganz erfüllen können, wird in diesem Buch ausführlich und verständlich dargelegt. Es wird auch erklärt, wieso standardmässige Bluttests nur eine sehr beschränkte Aussagekraft haben.

Der Fokus des Buches liegt auf der Ernährung (inkl. Fasten und Nahrungsergänzungsmittel); es werden aber auch zahlreiche Möglichkeiten des Entgiftens sowie ergänzende Therapien aufgezeigt.

Earl Mindell, Gene Bruno «Gesundes Blut», Mankau 2020, ca. Fr. 16.–

Rezept

NATÜRLICHES ANTIVIRENMITTEL

Corona hin oder her – ständig sind wir Zigtausenden Viren und Bakterien ausgesetzt. Die allermeisten sind nützlich und gesund oder zumindest harmlos. Einige aber haben das Zeugs, uns krank zu machen. Dagegen können wir uns wappnen: mit einem intakten Immunsystem. Und folgendem natürlichem Antibiotikum und Antivirostatikum, das sich leicht selbst zubereiten lässt. Es wirkt nicht nur gegen Viren und Bakterien, sondern stärkt auch die Abwehrkräfte.

Zutaten

1 EL Knoblauch fein geschnitten

1 EL Zwiebeln fein geschnitten

1 EL Ingwer gerieben

2 EL Kurkuma Pulver oder gerieben

2 EL Meerrettich gerieben

4 EL lokaler Honig

500 ml Bio-Apfelessig

Zubereitung

Alle Zutaten in einem Mixer 20 Sekunden mixen. Die Mischung in einem verschliessbaren Glas fünf Tage im Kühlschrank aufbewahren, dabei täglich durchmischen. Danach wie folgt einnehmen.

Dosierung

1 TL der Mischung in 1 Glas Wasser geben und jeden Morgen und Abend vor dem Essen langsam trinken.

Zusätzlich

Bei Aufenthalt in Menschenansammlungen eine kleine Scheibe Ingwer (scharf!) oder frische Rosmarin-Nadeln kauen.

Für das perfekte Lächeln

Etwa jedes zweite Kind in der Schweiz trägt eine Zahnspange.

Doch die Korrektur verläuft nicht immer problemlos. Dabei könnten in vielen Fällen auch sanftere Methoden helfen.

Von Natur aus haben nur die wenigsten Menschen ein perfektes Gebiss. Doch ebenmässige Zähne gelten in unserer Gesellschaft als Schönheitsideal und Statussymbol. Und so ist es heute Usus, Kindern eine Zahnspange zu verpassen – meist im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Als Teenager soll dann das Lächeln perfekt sein.

Doch nicht allen (Ex-)Zahnspangen-Trägern ist zum Lachen zumute. Denn wenn die Zähne von Oberund Unterkiefer ohne Rücksicht auf die Position der Kiefergelenke und muskuläre Funktionen neu ausgerichtet werden, kann dies zu Kiefergelenkbeschwerden führen – mit gesundheitlichen Auswirkungen auf den ganzen Körper. Darunter etwa die «Craniomandibuläre Dysfunktion» (CMD), die durch ein Missverhältnis zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Unterkiefer (Mandibula) zu vielfältigen Symptomen führen kann.

CMD verursacht vor allem massive Verspannungen und dadurch Schmerzen: An den Zähnen, im Kiefergelenk-, Kopf-, Nacken- und Rückenbereich ausstrahlend bis hin zum Becken. Das kann Einfluss auf die Körperhaltung haben, was muskuläre Dysbalancen, Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen begünstigt. Weitere Symptome können Schluckbeschwerden, nächtliches Zähneknirschen, Schnarchen, Sehfeldbeeinträchtigungen und Ohrgeräusche sein. Dass jedes dieser Symptome auf ein Missverhältnis zwischen dem Schädel und dem Unterkiefer sowie fehlenden Zahnkontakten zurückzuführen sein kann, ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt; selbst von vielen Fachärzten wird dies oft nicht wahrgenommen oder erkannt.

Einen «falschen Biss» auszugleichen, ist deshalb wichtig. Doch viele Apparaturen, die bei unseren Kindern im Mund zum Einsatz kommen, sind zu invasiv: Das sogenannte «Herbst-Scharnier» etwa besteht aus zwei Metallstegen, die den Unter- und Oberkiefer links und rechts verbinden; befestigt sind sie in der Regel an den unteren Eck- und den oberen ersten grossen Backenzähnen. Es wird bei einem grossen Überbiss als Alternative zur OP propagiert. Der Druck durch das Gerät verändert die Stellung der Kiefergelenke und Zähne zueinander – innerhalb weniger Monate! Das sind massive Eingriffe in den Körper! Kommt es dabei zu Beschwerden, verschreiben die behandelnden Ärzte gerne Schmerzmittel.

Wenn der Biss fehlt

Die sogenannte «funktionelle Kieferorthopädie» hingegen beurteilt die korrekte Zahnstellung immer im Zusammenhang mit den physiologischen Bewegungsmustern der Kiefergelenke, den Funktionen der umliegenden Muskulatur sowie der Ruhelage der Zunge. Wichtig ist der korrekte Stand der Zähne von Ober- und Unterkiefer bei optimaler Kiefergelenkposition. Ist dieser durch schief oder zu eng stehende Zähne gestört, kommen in der funktionellen Kieferorthopädie sanfte Apparaturen zum Einsatz, etwa der «Bionator». Der Bionator wird, statt einer festsitzenden Zahnspange, locker im Mund platziert; über das Weichgewebe von Gesichts- und Mundmuskeln, insbesondere der Zunge, wirkt er auf Kieferknochen- und Zahnstellung ein. Statt Schmerzmittel setzt die funktionelle Kieferorthopädie auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, etwa mit der Osteopathie oder Cranio-

« Ebenmässige Zähne gelten in unserer Gesellschaft als Schönheitsideal und Statussymbol. »

« Eine Zahnkorrektur kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn auch fehlerhafte Mundund Zungenbewegungen korrigiert werden. »
Ivona Schwaiger, Myofunktions-Therapeutin

sacraltherapie. Diese helfen dem Schädel und den Weichteilen, die Veränderungen von Zähnen und Kiefer besser «mitzumachen». Besonders hohe Bedeutung kommt auch der sogenannten MyofunktionsTherapie (MFT) zu.

Augenmerk auf Zunge

Als myofunktionelle Störungen werden Probleme im Bewegungsmuster der inneren und äusseren Mundmuskulatur bezeichnet, durch die das Schlucken nicht mehr normal abläuft: Die Zunge wird beim Schluckvorgang gegen oder zwischen die Vorder- und/oder die Backenzähne gepresst, statt nach oben gegen den harten Gaumen. «Ein solch falscher Schluckvorgang kann weitreichende Folgen für die Muskulatur des Mundbereichs, des Kiefers und für die Zähne haben», warnt die Logopädin Sibylle Wyss-Oeri aus Bern. Denn die Zunge verfüge über sieben starke Muskeln mit einer Druckkraft von 1,5 bis 3 Kilogramm. Und wir schlucken viel und anhaltend: pro Minute tagsüber zwei-, nachts einmal; macht summa summarum rund 2400 Mal pro Tag. «Daher kann ein falsches Schluckmuster sowie eine unnatürliche Zungenruhelage zu Fehlstellungen der Zähne, Fehlbildungen des Kieferknochens, Kiefergelenkbeschwerden und CMD führen, aber auch zu Artikulationsstörungen, Fehlhaltungen und einer erhöhten Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen. Letzteres, weil Betroffene ständig den Mund offen halten und so vermehrt durch ihn atmen», erklärt Wyss-Oeri.

● Links

Myofunktions-Therapeuten findet man über den Berufsverband für Myofunktionelle Therapie: www.fksc-mft.ch

Informationen rund um ganzheitliche Zahnheilkunde bietet die Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e.V. (GZM) auf ihrer Homepage: www.gzm.org/ patienten/ganzheitliche-zahnmedizin.html

Durch funktionsstimulierende Massagen von Kopf bis Fuss, gezieltem Lippen- und Zungenmuskelaufbau, Schlucktraining und anderen MFT-Methoden und Hilfsmitteln kann das richtige Schlucken und die natürliche Zungenruhelage – am oberen Gaumen hinter den Zähnen – (wieder) erlernt werden. «Liegt die Zunge bei geschlossenem Mund nicht am richtigen Ort, stimuliert sie auch nicht einen bestimmten Triggerpunkt, der Einfluss auf das Wachstum des Oberkiefers nimmt», fährt die Logopädin fort. «Ausserdem korrespondiert dieser Triggerpunkt mit dem limbischen System im Gehirn, das unter anderem an der Steuerung von Emotionen, Konzentration und der Verknüpfung von Lerninhalten massgeblich beteiligt ist. Ich habe schon erlebt, dass sich Konzentrationsprobleme durch die richtige Zungenlage abschwächen.»

Allerdings müssen Patienten sich aktiv an der Myofunktions-Therapie beteiligen: Sie dauert bis zu zwei Jahre und beinhaltet tägliche «Hausaufgaben». Diese nehmen jedoch nur ein bis fünf Minuten in Anspruch und lassen sich gut in den Alltag integrieren. Zur Therapie muss man anfangs etwa alle zwei, später nur noch alle vier bis sechs Wochen. «Die Compliance des Patienten ist unabdingbar», betont WyssOeri. «Schliesslich müssen falsche Muster umgelernt werden.» Die Bezahlung einer MFT (ca. Fr. 150.– / h) erfolgt in der Regel durch die Zusatzversicherung der Krankenkassen.

Effektivere Zahnkorrektur

Wird die Kraft der Zunge bei falschen Schluckmustern während einer Zahnkorrektur nicht in ihre natürliche Richtung gebündelt, wirkt sich das auf den Patienten ungünstig aus: Jugendliche sind jahrelang in Behandlung und erhalten immer neue Apparaturen, durch die ihre Zähne hin- und hergeschoben werden. Solche Eingriffe können z. B. CMD nach sich ziehen. Verläuft eine Zahnkorrektur per «Spange» erfolgreich, kleben Kieferorthopäden routinemässig einen Erhaltungsdraht hinter die Zähne, um einen Rückfall in die alte, unschöne Kiefer- und Zahnstel-

« Die ersten zwei, drei Jahre sind Nuggis okay, aber bitte nur kurz zur Beruhigung. »

Sibylle Wyss-Oeri, Logopädin

lung zu vermeiden. Wirken aber die alten Muskelkräfte weiter, verschiebt sich unter Umständen dennoch alles wieder. «Dann schauen wir, wie der Patient schluckt und was die Zunge macht», sagt Ivona Schwaiger, die in einer Baselbieter Zahnarztpraxis als MF-Therapeutin arbeitet. «Eine Zahnkorrektur kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn auch fehlerhafte Mund- und Zungenbewegungen in geordnete Abläufe gebracht werden», betont sie. Viel besser als eine Nachbehandlung sei es oft jedoch, schon vor Beginn der Kieferorthopädie myofunktionell zu therapieren. «Die Zahnspange führt dann meist problemloser und oft auch schneller zum Ziel.»

Nicht so viel nuckeln!

Damit Kinder sich das korrekte Schluckmuster angewöhnen, sodass sich Kiefer und Zähne physiologisch entwickeln und idealerweise eine spätere Zahnkorrektur vermieden wird, bieten einige Zahnarztpraxen, Schulzahnkliniken, Logopäden und MF-Therapeuten eine Frühberatung für Drei- bis Vierjährige an. Eltern können sich dort Rat für die Abgewöhnung des Schnullers, Daumen, Nuschis oder Schoppens holen. «Denn durch diese Verhaltensweisen werden Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen provoziert. Auch die Sprachentwicklung kann dadurch beeinträchtigt werden», warnt Wyss-Oeri.

Ebenso sei das im Mund Behalten bzw. Spielen mit Schoppen, Schnabelbecher oder Sigg-Flasche nach dem Trinken nicht zu empfehlen. All dies verhindere die Anbahnung eines korrekten Schluckmusters und dass die Zunge ihre korrekte Ruheposition einnehmen kann. «Die ersten zwei, drei Jahre sind Nuggis okay, aber bitte nur kurz zur Beruhigung», meinen Schwaiger und Wyss-Oeri. Warn zeichen, dass Dreibis Vierjährige kein korrektes Schluckverhalten oder einen Fehlbiss entwickeln, sind fehlende Speichelkontrolle, eine offene Mundhaltung und viele Erkältungen. Möglichst langes Stillen trägt hingegen zur richtigen Ausformung von Kiefer, Zähnen und Schluckmuster bei. «Man kann viel prophylaktisch tun», appellieren die beiden MF-Therapeutinnen. //

● [ Gesundheitstipp ]

offeriert von Padma

Pflanzliche Hilfe

bei Blähungen und Magenschmerzen

Stress im Beruf, in der Schule oder in der Familie belasten die Verdauung. Aber auch fetthaltige Speisen (Käse, Fleisch, Süsses), Salate und Rohkost schlagen auf den Magen. Die Verdauung reagiert dann mit Magenschmerzen, Blähungen, Krämpfen, Völlegefühl oder Unwohlsein nach dem Essen.

In der Tibetischen Medizin sind Wärme und das «Verdauungsfeuer» ausschlaggebend für eine gesunde Verdauung. Wärmende Kräuter und Pflanzen regen das «Feuer» an und unterstützen die natürlichen Verdauungsfunktionen.

● Buchtipps

Torsten Pfitzer «Kiefer gut, alles gut», Riva Verlag 2018, ca. Fr. 25.–

Anita Kittel «Myofunktionelle Therapie», Schulz-Kirchner Verlag 2014, ca. Fr. 30.–

Padma Digestin basiert auf einer jahrhundertealten tibetischen Kräutermischung aus nur fünf Pflanzen, die bei Verdauungsbeschwerden verwendet werden. Die enthaltenen Scharfstoffe sorgen, wie eine Wärmeflasche von innen, für ein anregendes Wärmegefühl im Bauch.

Padma Digestin wird akut bei Verdauungsbeschwerden, nach einem üppigen Essen oder bei allgemein schwacher Verdauung als Kur empfohlen. Es ist ein zugelassenes Arzneimittel. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Lesen Sie die Packungsbeilage.

www.padma.ch

Seelen klänge

Ein Hauch von Mystik umgibt so manche Musikinstrumente. Wir stellen drei vor, die der Seele Ausdruck verleihen. Ihre Töne und Schwingungen lösen meditative, teils sogar spirituelle Reak tionen aus.

Text: Fabrice Müller

Der

« Jeder Mensch erzeugt aufgrund seiner Anatomie eine bestimmte Klangfarbe. »

Petar Vrdoljak Hofer

Petar Vrdoljak Hofer spielt seit 1992 Didgeridoo. Dadurch fühle er sich geerdet. Auch kann das regelmässige Spielen des Instruments Asthma ­ und Schnarchsymptome lindern.

Perkussionist Enrico Lenzin spielt unter anderem mit dem « Hang ».

Ich muss flattern. Die Lippen locker lassen und flattern. Das ist einfacher gesagt als getan. Beim Ansetzen des Mundstücks fällt es mir als Anfänger schwer, diese Flatterbewegungen der Lippen beizubehalten. Doch Petar Vrdoljak Hofer beruhigt mich. «Die meisten brauchen am Anfang mehrere Stunden, bis sie den Grundton auf dem Didgeridoo beherrschen», sagt der Musiker aus Winterthur. In seinem Studio im Untergeschoss seines Wohnhauses sitzt er auf dem Boden und bringt einige seiner hölzernen Instrumente zum Klingen. Ein leicht gedrehtes Didgeridoo aus Fliederholz etwa. Eines aus Kirschholz. Und ein besonders grosses Didgeridoo aus Ahornholz. Mit ihm erzeugt Vrdoljak Hofer besonders viel Volumen – die Töne gehen durch Mark und Bein; vor allem die Bauchgegend kommt tüchtig ins Schwingen.

Seit 1992 beschäftigt er sich mit dem Didgeridoo. Das traditionelle Instrument der Aboriginies, der Ureinwohner Australiens, faszinierte ihn derart, dass er bis 2004 voll auf die Karte Musik setzte: Er war als Bandleader unterwegs, gab Unterricht und baute seine eigenen Instrumente. Nach einer Pause gibt er nun sein Wissen wieder an Interessierte weiter. Es sei relativ leicht, ein spieltechnisches Niveau zu erreichen, das es einem erlaube, nicht aus Noten oder dem Gedächtnis, sondern direkt aus der Inspiration heraus zu spielen, sagt er.

Die Seele ausdehnen

Ursprünglich verwendeten die Ureinwohner Australiens von Termiten ausgehöhlte Hölzer als Didgeridoos. Mittlerweile bearbeiten sie das Holz mit Eisenstangen und Stechbeuteln. Petar Vrdoljak hat sich die Baukunst dieses Instruments selber beigebracht. Seine Physikkenntnisse aus dem Elektrotechnik-Studium kamen ihm dabei zugute, wie er betont. Dabei setzt er auf einheimische Hölzer – von Eibe, Esche, Ahorn und Kirsche über Eiberesche, Quitte und Apfelbaum bis zu seltenen Exemplaren wie Buchs, Stechpalme oder Goldregen. «Jedes Holz und somit auch jedes Instrument hat einen besonderen Charakter und seinen eigenen Ton», erklärt Vrdoljak Hofer. Wenn er ein neues Didgeridoo baue, wisse er meist schon im Voraus, mit welchem Ton und Charakter es einst schwingen werde. Der Ton eines Didgeridoos sei aber nicht nur abhängig vom Holz, sondern auch von der Bauart: «Die Beschaffenheit des Luftkanals im Innern des Instruments bestimmt seinen Ton. Und mit der Spieltechnik lassen sich dem Instrument verschiedene Klang farben entlocken.»

Nicht zu unterschätzen sei bei der Klangprägung auch der Erbauer selber. «Die Seele des Instrumentenbauers lebt im Didgeridoo», sagt Vrdoljak Hofer. Er spielt mit seiner Aussage auf die spirituelle Seite seiner Instrumente an: «Das Instrument ist die Verlängerung meiner Atmung, meiner Seele. Jeder Mensch erzeugt aufgrund seiner Anatomie eine bestimmte Klangfarbe. In diesem Sinne steht das Didgeridoo mir und meiner Seele sehr nahe.»

Der Atem spielt beim Didgeridoo eine zentrale Rolle. Auf der technischen Ebene entsteht der Grundton durch die Vibration der Lippen in Kombination mit der Atmung. Durch die Bewegung der Muskeln im Mund- und Kehlkopfbereich entstehen die unterschiedlichsten Klangfarben. Die sogenannte Zirkularatmung ermöglicht es, auch beim Einatmen den Ton zu halten. Dieses bewusste Atmen hat laut Vdroljak Hofer unter anderem eine starke Entspannung, Erdung und eine Verbesserung von Asthma- und Schnarchsymptomen zur Folge.

Das mantraähnliche Spiel des Didgeridoos hat aber auch einen meditativen und spirituellen Effekt. Die tiefen Klangfrequenzen lösen ein starkes Kribbeln aus und können – ähnlich wie bei intensiven Meditationen – starke emotionale Erlebnisse hervorrufen. Weiter weist das Didgeridoo offenbar einige Berührungspunkte mit dem indischen Hatha-Yoga auf. «Das Didgeridoospiel steigert die Fähigkeit, das Atmen zu kontrollieren», erläutert Vdroljak Hofer. Dies sei eine weitere Erklärung dafür, weshalb das Instrument so leicht Meditationseffekte hervorruft und eine positive Wirkung auf die Psyche und den Körper habe. «Im Grunde hat jedes Instrument eine gewisse Spiritualität. Doch bei jenen, die durch ihre Beschaffenheit nahe der Natur und beim Menschen sind, ist der spirituelle Aspekt ausgeprägter.»

Vibrationen verändern Bewusstsein

Ein Klangerlebnis der besonderen Art ist es auch, neben einer rund einen Meter hohen, mit Hirschfell bezogenen Trommel zu liegen. Zuerst ertönt sie ganz leise. Dann immer kräftiger. Bis der Ton der Trommel den ganzen Körper durchdringt. Vor meinem inneren Auge schreitet der Hirsch kraftvoll und majestätisch durch den Wald. Der Rhythmus der Trommelschläge, die mir Rolf Bachmann heute Morgen schenkt, zeigt schnell Wirkung: Innert fünf Minuten komme ich in einen meditativen Zustand. «Die Vibrationen der Donnertrommel bewegen das Wasser im Körper», sagt Bachmann. «Die feinstoffliche Zellflüssigkeit erhält durch die sanften Schwingungen einen Anstoss und versucht, verhärtete oder verstockte Stellen aufzulockern.» Das Fell des Hirsches müsse man beim Trommeln zu Beginn ganz sanft berühren und die Intensität der Trommelschläge langsam steigern. Anders sei es bei der Trommel mit Steinbockfell: «Sobald man trommelt, steht der Steinbock da. Hört man auf, ist er schnell wieder verschwunden», schildert Bachmann seine Erfahrungen. Energetisch gesehen bewirke das sogenannte «Theta-Trommeln» aus der Tradition von Schamanen und Medizinmännern aller Kulturkreise eine radikale Veränderung von Bewusstseinszuständen. «Jeder einzelne Ton, der auf einer Trommel gespielt wird, hat unterschiedliche Frequenzen. Diese erreichen im Gehirn einen grösseren Bereich als ein einzelner Ton», erklärt Bachmann. Um die passende Trommel zu finden, sei es wichtig, darauf zu achten, dass der Ton das Gefühl und das Herz anspricht.

Bei den Schamanentrommeln von Rolf Bachmann ist das Fell des Tieres noch sicht- und spürbar.

Didgeridoo-Hölzer und ihre Klangwirkung

Ahorn hilft, loszulassen, zu spielen und sich dem Fluss der Kreativität hinzugeben.

Eiche hütet die innere Kraft des Feuers.

Nährt Stamm, Familie und Gemeinschaft.

Buche zentriert und harmonisiert.

Stärkt den Willen, fördert die Konzentration und erfrischt Geist und Körper.

Birke erinnert ans Jungsein der Seele, an Unschuld, Tanzen und Fliegen.

Esche hilft, Schmerz zu überwinden, schenkt Mut zur Entwicklung.

Kastanie kann die Aura beleben und Blockaden auf sanfte Art lösen.

Nussbaum hilft, das Wesentliche zu erkennen, entlarvt Täuschungen.

Quellen: Eva Rosenfelder, www.enertree.com

Nachdem er verschiedene schamanische Reisen unternommen hatte, begann der Winterthurer 1991 mit dem Bau von eigenen Trommeln. «Bei meinen Trommeln ist das Fell noch drauf, zwar kurz geschoren, doch so, dass die Individualität des Tiers noch sichtbar ist», erläutert Bachmann die Besonderheit seiner Instrumente. Weil er an Parkinson erkrankt ist, hat er sich mittlerweile aus dem Trommelbau zurückgezogen. Nun baut seine Assistentin, der er sein langjähriges Wissen anvertraut hat, Trommeln in seinem Geiste.

Hype um das «Hang»

Einen Hauch von Mystik umgibt auch das neuartige Instrument «Hang». Felix Rohner und Sabina Schärer von der Firma PANArt aus Bern haben es im Jahr 2000 erschaffen. Dies nachdem sie sich gemäss eigenen Angaben mit verschiedenen Instrumenten aus aller Welt beschäftigt hatten. Das Hang setzt sich aus zwei Metallsphären zusammen: die eine mit einer Resonanzöffnung, die andere mit acht Dellen und einer Beule; dadurch lassen sich neun verschiedene Töne produzieren. Das gespannte und gestimmte Gefäss verfügt über eine Hohlraumresonanz von 155 Hertz. Sie kann in ihrer Tonhöhe verändert werden. Gespielt wird mit den Fingern, den Handballen, den Händen oder einer Mischung daraus – dies erklärt den Namen des Instruments: «Hang» ist Berndeutsch und bedeutet Hand.

Die enorme Nachfrage nach diesem Instrument hat den Markt auf den Plan gerufen: Unter dem Namen Handpan können allerlei Nachbildungen erworben werden. Die «missverstandene Rezeption des Hang als Blechtrommel» habe, so Felix Rohner, kritische Fragen provoziert. Ist das Hang nun ein Instrument für Perkussionisten? Oder für Klangästheten? Erzeugt das Spielen bloss einen lustvollen Kick? Oder sind es gar heilende Klänge, die dem Instrument entlockt werden?

Vor sechs Jahren stiess Enrico Lenzin, Perkussionist und Klangkünstler aus dem St. Galler Rheintal, auf dieses ungewöhnliche Instrument. «Das Hang ist das einzige Schlaginstrument, mit dem ich auch Tonfolgen spielen kann. Für mich als Schlagzeuger hat sich dadurch eine neue Welt aufgetan», schwärmt der Musiker. Den Klang vom Hang beschreibt er als erdig, bodenständig, ja sogar magisch. Dieser faszinierende Klang ziehe die Leute in den Bann, ist er überzeugt. Die Fingerfertigkeit als Schlagzeuger komme ihm beim Spielen des Hangs entgegen. Schwer zu spielen sei es indes nicht, meint Lenzin: «Man kann auf dem Hang im Grunde genommen keine falschen Töne spielen. Das, was man spielt, stimmt immer.» //

● Links www.sonnenzirkel.ch www.schamanentrommeln.ch www.panart.ch www.enricolenzin.com

Das aussergewöhnliche Thermen-Hotel Rogner Bad Blumau wurde vom Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser entworfen. Erkunden Sie zu Fuss oder mit dem Velo Ausflugsziele in der blühenden Natur wie die «Wassergöttin» (Skulptur von André Heller) und die 1000-jährige Eiche.

Pure Freude leben im Thermen- und Vulkanland Steiermark

Im grössten zusammenhängenden Tourismusgebiet Österreichs – dem Thermen- und Vulkanland Steiermark – steht das gute Leben im Mittelpunkt. Es geht um Gesundheit, Bewegung, Genuss und Kulinarik. Die Gäste geniessen nicht nur eine fantastische Landschaft, sondern auch qualitativ hochwertige Produkte aus der Region.

Als etablierte Ganzjahresdestination ist es das erklärte Ziel der Steiermark, den Menschen ein abwechslungsreiches und einmaliges Gesamtpaket anzubieten. Sie sollen hier neue Vitalität und Lebenskraft schöpfen können. Aber auch spannendes erleben: vom geschichtsträchtigen Handwerk über das gesundheitsfördernde Thermalwasser bis hin zu kulturellen und sportlichen Aktivitäten.

Ja, das Thermen- und Vulkanland Steiermark hat wahrlich für jeden etwas zu bieten. Wandern, Velo fahren, schwimmen – wer es aktiv mag, kommt voll auf seine Kosten. Für Erholung bei Gross und Klein sorgen die sechs hervorragenden Thermen: Parktherme Bad Radkersburg, Therme der Ruhe Bad Gleichenberg, Thermenresort Loipersdorf, Rogner Bad Blumau, Heiltherme Bad Waltersdorf und H2O Hoteltherme Bad Waltersdorf. Die aussergewöhnlichen kulinarischen Angebote der heimischen Produzenten wiederum begeistern alle Gourmets.

Viel erleben in Bad Waltersdorf

Bad Waltersdorf ist keine dieser Destinationen, die man einmal im Leben gesehen haben muss. Vielmehr ist es ein Ort zum Immer-Wiederkommen. Egal, ob Sommer oder Winter – immer. Auch wegen den zwei Thermen. Entdeckt wurden die heissen Quellen 1975, als in Bad Waltersdorf nach Öl gebohrt wurde. Statt auf schwarzes Gold stiess man damals auf die Heilquellen. Heute können Sie in der Heiltherme Kraft tanken; oder als Familie in der H2O-Kindertherme viel Spass haben. Aber das ist längst nicht alles, was Bad Waltersdorf zu bieten hat: Sportbegeisterte kommen auf zahlreichen Wander- und Radwegen auf ihre Kosten; beliebt sind auch der Bogenparcours, der Kletterpark sowie der Tennis- und Golfplatz. Und was die Kulinarik anbelangt: Buschenschank, Restaurant oder Dorfgasthaus – Sie haben die Qual der Wahl.

Gesamtkunstwerk Rogner Bad Blumau

Tanzende Fenster, runde Formen und goldene Kuppeln; zahlreiche Refugien am und im Wasser; Ruhe und Geborgenheit – das zeichnet Österreichs beliebteste Therme aus. Sie bietet eine weitläufige Bade-, Thermal- und Saunalandschaft mit 14 Innen- und Aussenbecken sowie dem natürlich solehaltigen Vulkania®-Heilsee. Ein olympisches Sportbecken sowie die grosszügige Gartensauna und

Das Thermen- und Vulkanland Steiermark bietet für Familien und Paare wahre Naturerlebnisse und kulinarische Genüsse in einer einzigartigen Umgebung.

Sprudelbecken im Saunagarten komplettieren das Angebot, das keine Wünsche offen lässt. Hier finden Gäste vollkommene Entspannung für Körper, Geist und Seele im Bereich Gesundheit & Schönheit. Lassen Sie sich von Kopf bis Fuss verwöhnen mit wohltuenden Massagen und pflegenden Anwendungen. Die Halbpension gibt es übrigens mit Langschläferfrühstück und die Abendessen können Sie in sechs verschiedenen Restaurants geniessen. Bad Blumau ist eben einfach schön. Egal wie das Wetter ist.

Bewegt in der Region Bad Radkersburg

Dank des mediterranen Klimas hält der Frühling in der Region Bad Radkersburg besonders früh Einzug. Bereits ab März wird hier bei warmen Temperaturen gegolft, geradelt und durch die Murauen im Biosphärenpark gewandert – immer den würzigen Duft von Bärlauch in der Nase. Was für ein idealer Frühlingsstart für alle Sinne! Im herrlichen Sonnenschein locken im Frühjahr die Schanigärten zur Genusseinkehr. Und ein Bad im gesundheitsfördernden Thermalwasser bewirkt einen echten Energieschub – so dass wir am nächsten Tag die wunderschöne Region weiter erkunden können.

Alle Infos zum Thermen- und Vulkanland unter www.thermen-vulkanland.at

BREGENZ
INNSBRUCK

Mmm mmmm mh!

Dunkle Schokolade liegt im Trend. Wer nachhaltig geniessen möchte, kann auf Labels achten und bei Manufakturen einkaufen, die Kakao direkt handeln.

Text: Vera Sohmer

Schokolade verführt. Wer wüsste es besser als Schweizerinnen und Schweizer. Zwar ist deren durchschnittlicher Pro-Kopf-Konsum 2018 um 200 Gramm auf 10,3 Kilogramm zurückgegangen, so tief wie kaum je zuvor. Chocosuissse, der Verband der Schweizer Schokoladenindustrie, führt dies aufs harzig verlaufende Weihnachtsgeschäft und den langen, heissen Sommer zurück. Dennoch steht die Schweiz noch immer an zweiter Stelle in Sachen Pro-Kopf-Konsum, knapp hinter Deutschland. Und: Schweizer Schokolade ist im Ausland gefragt, Deutschland der wichtigste Exportmarkt. Die ausgeführte Menge stieg vorletztes Jahr um acht Prozent auf rund 138 000 Tonnen.

Nach wie vor ist der Anteil der milchhaltigen Sorten mit rund 70 Prozent am grössten. Zirka 25 Prozent entfallen auf die im Trend liegende dunkle Schokolade, nicht nur wegen ihres gesundheitlichen Nutzens (siehe Box): Wer erst einmal damit angefangen hat, dem dürfte Milchschokolade bald zu pappig und zu süss vorkommen.

Es geht auch ohne Palmöl

Auf dunkle Schokolade hat sich die Berner Firma Choba Choba spezialisiert. Christoph Inauen hat sie vor fünf Jahren zusammen mit Eric Garnier gegründet. Der Kakao wird auf eigenen Farmen in Peru angebaut. In spätestens zwei Jahren soll auf biologischen Anbau umgestellt sein. Hergestellt werden die Tafeln bei der Schokoladenmanufaktur

Felchlin in Schwyz. Sie ist wie Choba Choba ein Nischenanbieter, kann jedoch auf eine mehr als hundertjährige

Geschichte zurückblicken.

«Es lohnt sich, die Welt des Kakao-Geschmacks zu entdecken», sagt Christoph Inauen. Für ihn steht der pure Genuss im Vordergrund, was heisst: In seinen Grundschokoladen hat es Kakao, Kakaobutter und Rohrohrzucker. Sonst nichts. Es werden weder Sojalecithin, Palmöl, Konservierungsstoffe oder künst liche Aromen verwendet. Auch keine Vanille, die Bestandteil vieler dunkler Produkte ist und den Effekt hat, dass viele dunkle Schokoladenprodukte ähnlich schmecken.

Bitterer Beigeschmack

Wenn Insider die Geschmacksnoten der verschiedenen, teils uralten Kakaosorten beschreiben, klingt es, als seien Weinkenner am Werk. Da sorgt eine Assemblage seltener Bohnen für aromatische Komplexität; dort ist vom fruchtigen und langen Abgang die Rede und von Aromen, die an volle Honigtöpfe, Birne, Banane oder Kokosnuss erinnern. Und wie bei einem guten Wein konsumiert man keine rauen Mengen, sondern lässt immer mal wieder ein kleines Stück im Mund zergehen. Dabei schliesse man die Augen und tauche ein in unbekannte Aromawelten.

Das verspricht Hochgenuss und einen Hauch von Luxus. Gerne wird dabei ausgeblendet, dass der globalisierte Kakaohandel einen bitteren Beigeschmack hat. Den Markt

« Es lohnt sich, die Welt des KakaoGeschmacks zu entdecken. »
Christoph Inauen
« FairtradeLabels für Schokolade sind ein erster Schritt. »

Gesundes Herz, weniger Stress

Was dunkle Schokolade begehrt und gesund macht, ist schon lange Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Allerdings: «Bis heute konnte man die Wirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit noch nicht eindeutig klären», schreibt Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Andrea Flemmer in ihrem Buch «Mood-Food». Eine Rolle spielen sensorische Reize wie der delikate Geschmack und der zarte Schmelz. Darüber hinaus wird bestimmten Inhaltsstoffen in der Kakaobohne eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben, etwa Theobromin und Koffein. Fürs Herz sollen die Flavanole, sekundäre Pflanzenstoffe in der Kakaobohne, besonders gut sein. Sie senken laut diversen Studien den Blutdruck, fördern die Durchblutung des Herzens sowie des Gehirns. Und sie schützen vor Stress. Ein weiterer Grund für den guten Ruf dunkler Schokolade ist der höhere Gehalt an Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken. Kalorienbomben sind jedoch beide Sorten. Dunkle Schokolade hat meist nur einen unwesentlich geringeren Zuckerund Fettgehalt. Gegen gelegentlichen bewussten Schokoladengenuss ist jedoch nichts einzuwenden.

beherrschen laut der Organisation Public Eye wenige, grosse Firmen, die die Preise diktieren. Verlierer sind die Familien auf den Plantagen, die hart arbeiten, aber denen kaum etwas zum Leben bleibt. Die ausbeuterischen Bedingungen treffen auch Kinder: Geschätzte zwei Millionen arbeiten auf den Plantagen.

Lieferanten werden Mitunternehmer

Konsumenten und Konsumentinnen müssen dies aber nicht hinnehmen: Sie können – neben diversen Labels – auf den Hinweis «direkt gehandelte Kakaobohnen» achten. Bei der Zürcher Schokoladenmanufaktur Taucherli ist dies beispielsweise der Fall, ebenso bei Idilio Origins aus Basel und auch bei Felchlin in Schwyz. So fallen Margen von Zwischenhändlern weg und die Bauernfamilien in den Produktionsländern erhalten fairere Löhne.

Dass es möglich ist, Schokoladengenuss mit Nachhaltigkeit und mehr Gerechtigkeit zu verbinden, möchte auch Jungunternehmen Choba Choba beweisen. Dessen Miteigentümer sind jene 36 peruanischen Bauernfamilien, die den Kakao liefern. Damit sind sie nicht mehr nur Rohstofflieferanten, sondern bestimmen mit – bei strategischen Entscheidungen des Unternehmens ebenso wie bei den Preisen. Darüber hinaus sie sind am Umsatz beteiligt. Christoph Inauen: «Fairtrade-Labels für Schokolade sind ein erster Schritt. Man muss aber mehr tun, um die Lebensbedingungen der Kleinbauern zu verbessern.» //

● Link

Labels für Schokolade und was sie taugen: www.publiceye.ch/de/themen/schokolade/ kakaomarkt/labels

Der clevere Konsumtipp

Alt statt neu oder gleich tauschen statt kaufen

Kleider werden oft unter prekärsten Bedingungen hergestellt, mitunter von Kindern. Und in der Regel ist auch die Umweltbelastung immens. Deshalb sollte man zurückhaltend sein mit dem Kauf neuer Kleider.

Eine gute Alternative sind Secondhandkleider. So muss nichts Neues hergestellt werden. Eine grosse Auswahl findet man auf Kleidertauschbörsen (z. B. www.walkincloset.ch) sowie auf Flohmärkten, in Brockenhäusern und Vintage-Läden. Preislich findet man hier alles von spottbillig bis frechteuer. Manches gibt es aber kaum secondhand und Unterwäsche will man dann doch lieber neu kaufen. Da ist die Linie Naturaline von Coop empfehlenswert. Sie entspricht sowohl ökologisch wie auch sozial höchsten Anforderungen. Wenn es extravaganter sein soll und teurer sein darf sind ökofaire (Schweizer) Label eine gute Wahl, z. B. Freitag (ja, die machen auch Kleider), TGIFW (Thank God It’s Fair Wear), Selfnation, Nudie Jeans, Nikin, ZRCL oder Kuyichi. Auch in Online-Shops lassen sich faire und umweltverträgliche Kleider einkaufen. So etwa bei Waschbär, Vivanda, Hessnatur, Grüne Erde oder bei dem Schweizer Portal rrrevolve.ch. Ebenfalls fair shoppen lässt sich bei naturfaser.ch und grundstoff.net.

Last but not least sei auf das Kleider-Upcycling hingewiesen: Aus ausrangierten Kleidern kann man mit etwas Geschick raffinierte Unikate machen, zum Beispiel Gürtel, Taschen oder Kinderkleider. krea

Gut verdauen und wohlfühlen

Wie die Ernährung eine gute Verdauung und das Wohlgefühl fördert

Schon die alten Griechen wussten: Gesundheit beginnt bei der Ernährung. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch das Bewusstsein für gesundes Essen ist bei vielen von uns vorhanden, doch die Umsetzung im Alltag fällt oftmals schwer.

Zu wenig Bewegung, zu viel Stress und eine einseitige Ernährung können unangenehme Folgen haben und sich unter Umständen auf die Verdauung auswirken. Doch wie kann mit der eigenen Ernährung ein ausgewogener Lifestyle gefördert werden?

Genuss statt zugesetztem Zucker und Süssstoffe

«In der Schweiz liegt der Zuckerkonsum deutlich über den Empfehlungen. Das spiegelt unseren heutigen Lebensstil wider», erläutert Franziska Hunziker, dipl. Ernährungsberaterin HF SVDE. Vor allem Süssgetränke und Snacks haben oftmals einen hohen Anteil an zugesetztemZucker. «Das, was wir an Kalorien aufnehmen, ist im Vergleich zu unserem Kalorienverbrauch häufig zu hoch», weiss Hunziker aus ihren Beratungen. Süssstoffe können eine Alternative sein, somit lassen sich Kalorien einsparen. Optimalerweise reduzieren wir jedoch sowohl die Menge des zugesetzten Zuckers als auch die der Süssstoffe und entdecken wieder den unverfälschten Geschmack unserer Lebensmittel.

Die Verdauung

natürlich regulieren

Eine wichtige Rolle für das Wohlgefühl spielt unsere Verdauung. «Es ist unser grosses Glück, dass die Darmflora durch die richtige Ernährung positiv beeinflusst werden kann», sagt Franziska Hunziker. Ihre Devise lautet: «Eine ausgewogene und individuell auf den eigenen Lebensstil abgestimmte Ernährung!» Dabei können gerade Probiotika einen wichtigen Beitrag hin zu einer gesunden Darmflora leisten.*

Probiotika ja – und regelmässig

«Joghurts mit Bifidus Bakterien sind leicht in die alltägliche Ernährung integrierbar»

Probiotika können sehr gut über die Nahrung aufgenommen werden – sie sind zum Beispiel in fermentierten Produkten wie Joghurt enthalten. «Joghurts mit Bifidus Bakterien oder Lactobazillen, beides Formen von Probiotika, sind leicht in die alltägliche Ernährung integrierbar», meint Franziska Hunziker. «Im Gegensatz zu gewöhnlichen Joghurts ist hier ausserdem erwiesen, wie viele der Bakterien es tatsächlich funktionsfähig in den Darm schaffen. Das ist ein grosses Plus»

Um ihre Wirkung zu entfalten, sollten probiotische Produkte regelmässig auf dem Speiseplan stehen. «Stellt man seine Ernährung um, braucht man Geduld, denn Veränderungen machen sich oft erst nach 14 Tagen bemerkbar. Man darf also nicht erwarten, dass der Blähbauch gleich am nächsten Tag verschwindet», erklärt Franziska Hunziker. Ihr Fazit: «Wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet, kann man sehr viel bewegen!»

Ohne Süssstoff Doppelte Menge an Früchten Darum mega fein!

HERKÖMMLICHER JOGHURT

HILFT DIE VERDAUUNG NATÜRLICH ZU REGULIEREN **

Die einzigartigen probiotischen Kulturen überleben die Magensäure in grosser Zahl. So kann die Darmbewegung stimuliert werden und das hilft bei täglichem Verzehr die Verdauung natürlich zu regulieren.

URDINKELSCHOKOLADENCOOKIES

für ca. 40 Stück Backpapier, für das Blech

200 g Milchschokolade, zerbröckelt

60 g weiche Butter

125 g Zucker

2 TL Vanillezucker

2 Eier

1 Msp Zimtpulver

80 g UrDinkel-Halbweissmehl mit 20 % Schrot

1 TL Backpulver

200 g dunkle Schokolade, 60–80 % Kakaoanteil, grob gehackt

Zubereitung

1. Schokolade in einem Pfännchen bei schwacher Hitze schmelzen. Butter, Zucker und Vanillezucker verrühren, Eier beifügen und weiter rühren, bis die Masse hell ist. Erkaltete Schokolade darunter rühren. Zimt, Mehl und Backpulver mischen, mit der gehackten Schokolade beifügen und zügig unterziehen.

2. Mithilfe von 2 Teelöffeln auf das mit Backpapier belegte Blech mit grossem Abstand Häufchen setzen.

3. Schokoladencookies in der Mitte des auf 180 °C vorgeheizten Ofens 12 bis 15 Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Tipps

Die Guetzli sind bei trockener und kühler Lagerung 3 bis 4 Wochen haltbar. Die abgeriebene Schale einer Bio-Orange unter den Teig rühren. Zimt durch Lebkuchengewürz ersetzen. Schokoladencookies mit Crème fraîche bestreichen und mit frischen Beeren garnieren. Frisch geniessen. Je zwei Cookies mit Beerenglace zusammensetzen und als «Macaron» geniessen.

SchokoladenSchmankerl

Schokolade muss nicht Sünde sein. Mit diesen Rezepten bleiben Sie auf der gesunden Seite –sofern Sie nicht gleich alles aufs Mal verputzen.

Rezept aus dem Buch «UrDinkel Guetzli» von Judith Gmür-Stalder. Dieses ist im Online-Shop auf www.urdinkel.ch oder per Telefon 034 409 37 38 erhältlich.

rezept

Rezept aus dem «UrDinkel Kochbuch» von Judith Gmür-Stalder.

Dieses ist im Online-Shop auf www.urdinkel.ch oder per Telefon 034 409 37 38 erhältlich.

URDINKELSCHOKOLADENAUFLAUF

für 4–6 Personen

Zubereiten: ca. 40 Minuten

Backen: ca. 30 Minuten

Auflaufform von ca. 16 × 22 cm

Auflauf

100 g weiche Butter

60 g Zucker

1 TL Vanillezucker

4 Eigelbe

100 g flüssige Schokolade

1 dl Milch

4 Eiweiss

1 Prise Salz

25 g Zucker

100 g UrDinkel-Halbweiss- oder -Weissmehl

1 Msp. Backpulver

25 g gehackte Schokolade

Gewürzrahm

250 g Doppelrahm/Crème double

2 EL Zucker

1 TL Zimtpulver

1 Prise Safran

1 Prise Nelkenpulver

1 Prise Pfeffer

Zubereitung

1. Form mit Butter einfetten und mit Griess ausstreuen. Backofen auf 180 °C vorheizen.

2. Für den Auflauf Butter in einer Teig schüssel rühren, bis sich Spitzchen bilden, Zucker und Vanillezucker unterrühren, Eigelbe beifügen und weiter rühren, bis die Masse hell ist. Schokolade und Milch unterrühren. Eiweiss mit Salz steif schlagen, Zucker beifügen und weiter schlagen, bis die Masse glänzt. Eischnee auf die Schokoladenmasse geben, Mehl und Backpulver darüber sieben, sorgfältig unter ziehen. In die Form füllen. Gehackte Schokolade darüber streuen.

3. Schokoladenauflauf in der Mitte in den vorgeheizten Ofen schieben und bei 180 °C 25 bis 30 Minuten backen. Leicht abkühlen lassen.

4. Für den Gewürzrahm alle Zutaten ver rühren und bis zum Servieren kühl stellen, nach Belieben flaumig schlagen.

5. Schokoladenauflauf noch warm schöpfen, mit dem Gewürzrahm servieren.

Tipp

Mit Orangenfilets, Granatapfelkernen oder einem bunten Fruchtsalat servieren.

sabine hurni*

über die Lust auf Grünzeug...

Wenn die Bäume voller Kraft die ersten Knospen hervorbringen und grüne Pflanzenteppiche den Waldboden übersähen, gibt es kein Halten mehr: Dieser Wandel der Natur wirkt hochansteckend. Er treibt uns raus in die Natur; die Bewegungslust nimmt zu und oft beginnt sich auch das Ernährungsbedürfnis zu ändern.

Wer einen eher intuitiven Zugang zur Ernährungsweise hat und nicht beharrlich an seinen Gewohnheiten festhält, kann durchaus feststellen, dass der Körper je nach Jahreszeit unterschiedliche Bedürfnisse signalisiert. Während die Winternahrung währschaft ist, mit dampfenden Kohlenhydraten, Käse und Kohlgemüse, kommt die Frühlingsnahrung leichter, schärfer und bedeutend grüner daher.

Der Stoffwechsel ist bei vielen Pflanzen im Frühling besonders aktiv; und so gilt es im Frühling auch, bei uns Menschen den Stoffwechsel anzuregen. Dazu soll die etwas farblose Winternahrung jetzt mit kräftigen Rot- und Grüntönen ergänzt werden. Jede Farbe steht für ein Organ, das durch ein entsprechendes Lebensmittel unterstützt wird. So wirken weisse Lebensmittel wie Pastinaken, Zwiebeln, Blumenkohl oder Sellerie eher beruhigend auf die Emotionen; gemäss der chinesischen Fünfelementelehre vermitteln sie ein sauberes Gefühl, reinigen die Lungen und stärken das Sehvermögen. Grün ist die Farbe des Lebens. Blattgemüse, Kräuter und Salate mit dieser Farbe stärken die Leber und sind allgemein fundamental in der Ernährung von Mensch und Tier. Rot

wiederum ist die Farbe des Herzens und des Feuers; rot stärkt das Immunsystem und wärmt den Körper. Zu dieser Lebensmittelgruppe gehören zum Beispiel rote Äpfel, Erdbeeren, Kirschen, Randen oder Chilischoten. Ananas, Melonen und Getreide sind den gelben Lebensmitteln zugeordnet. Sie beeinflussen Magen und Milz.

Doch bleiben wir beim Grün. Grüne Lebensmittel sind so besonders wertvoll für uns, weil sie den grünen Farbstoff Chlorophyll enthalten. Dieser Pflanzenstoff ist zuständig für die Photosynthese in den Blättern. Bei der Photosynthese produzieren die Pflanzen in ihren grünen Blättern aus Wasser und Kohlendioxid (CO 2) mithilfe der Sonnenenergie Glukose und Sauerstoff. Den Einfachzucker Glukose benötigen die Pflanzen als Energiequelle für Wachstum, Blütenbildung und das Reifen der Früchte; den Sauerstoff geben sie an die Luft ab. Chlorophyll in Verbindung mit Sonnenlicht ist somit in der Lage, aus toter Materie lebende Substanzen aufzubauen. Für diese Entdeckung erhielt der deutsche Chemiker Richard Martin Willstätter im Jahr 1915 den Nobelpreis.

Ausgesprochen viel Chlorophyll enthalten Weizen-, Gersten- und Roggengras sowie Alfalfa-Algen. Es braucht jedoch nicht zwingend ein Speziallebensmittel, um an diesen grandiosen Vitalstofflieferanten zu kommen. Auch grüne Wild- und Gartenkräuter, Blattgemüse, Sprossen, Knospen und junge Baumblätter enthalten viel Chlorophyll.

Chlorophyll unterstützt den Körper im Aufbau neuer Blutzellen. Es fördert die Ausscheidung von krebserregenden Substanzen und schützt vor Strahlenschäden. Ausserdem verbessert die Substanz die Wundheilung und stärkt das Immunsystem. Je mehr Chlorophyll ein Lebensmittel enthält, desto höher ist sein gesundheitlicher Nutzen. Es wirkt Eisenmangel entgegen, kann vor Demenz und Diabetes schützen, behebt Magnesiummangel und hilft dabei, Umweltgifte aus dem Körper auszuscheiden.

Grüne Lebensmittel sind natürlich nicht ausschliesslich wegen des hohen Anteils an Chlorophyll so gesund. Blattgemüse und Wildkräuter enthalten auch nahezu alle Mikronährstoffe, die der Körper braucht. Darunter Vitamin C, Vitamin K, Folsäure, Betacarotin, Vitamin B6, Kupfer, Kalzium, Kalium und Spurenelemente; sogar Omega-3-Fettsäuren und essenzielle Aminosäuren findet man im Grünfutter. Nicht zu vergessen die sekundären Pflanzenstoffe.

Und wie findet man Geschmack am Grün? Der erste und wohl lustvollste Schritt zur grünen Frühlingskost ist der Einsatz von Kräutern. Die frischen Kräuter sollen schliesslich nicht einfach nur den Balkon oder die Wiesen schmücken – sie dürfen auch grosszügig auf den Teller kommen. Verwenden Sie vorwiegend tiefgrünes Gemüse für ihre Salate. Werfen Sie die dunkelgrünen Blättchen des Stangenselleries nicht weg, sondern hacken Sie einige davon und geben Sie sie zum Salat. Auch bei Lauch und Krautstiel sind die tiefgrünen Teile die wertvollsten. Trotzdem landen sie häufig auf dem Kompost. Das ist schade. Auch die Blätter von Radieschen, Randen und Kohlrabi kann man essen oder für einen Smoothie verwenden. Sähen Sie Kresse an, züchten Sie Sprossen und sammeln Sie Wildkräuter für die Küche. Zum Beispiel Löwenzahn, Waldmeister, Labkraut oder Knoblauchrauke. Sie können diese für Salate, Suppen oder Aufläufe verwenden oder Saft aus ihnen gewinnen.

GESUND | Grüne Lebensmittel enthalten viel Chlorophyll, ein unverzichtbarer Vitalstofflieferant, der vor Krebs und Strahlenschäden schützt.

Grünsäfte sind äusserst gesund und heilsam für den Körper – wenn man sich an ein paar Regeln hält: Der Saft sollte zu je ungefähr einem Drittel Gemüseblättern (Spinat, Randen, Kohlrabi, Radieschen, Karotten usw.), Salatblättern und Früchten bestehen. Anstelle von Gemüse- und Salatblättern sollte man öfters Wildkräuter und ab und zu frische Pflanzenknospen verwenden. Mit frischem Wasser zusammen ergibt das einen erfrischenden, gesunden und nahrhaften Trunk, mit dem man durchaus auch eine Mahlzeit ersetzen kann. Eine weitere wertvolle, grüne Ergänzungsnahrung ist das schon erwähnte Gersten-, Weizen- oder Dinkelgras. Man verrührt zweimal täglich einen Teelöffel davon im Wasser, das man dann schluckweise trinkt. Das ist ein sehr gutes Stoffwechselgetränk im Frühling. Denn Getreidegräser wirken basenbildend und vitalisierend.

Und noch ein Aspekt zum Thema Grünkost: Versuchen Sie Möglichkeiten zu finden, wie Sie das Gemüse direkt ab Hof, auf dem Gemüsemarkt oder von einem Gärtnerkollektiv beziehen können. So vermeiden Sie lange Transportwege, und Geschmack und Vitalkraft der Lebensmittel sind noch ausgeprägt. Zudem können wir so Plastik- und andere Verpackungen vermeiden.

Und denken Sie daran, dankbar zu sein: Was uns die Erde schenkt, sollte mit grösster Wertschätzung behandelt werden. Immerhin hat das Gemüse mehrere Wochen oder gar Monate gebraucht, um zu wachsen und zu reifen. Davon kann jeder ein Lied singen, der einen eigenen Garten hat. //

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Immunsystem stärken

Bei einem Krebsvorsorgeabstrich wurde bei mir eine leichte Veränderung der Zellen festgestellt. Offenbar kann ein intaktes Immunsystem diese Veränderungen normalisieren. Was würden Sie mir empfehlen für die Stärkung des Immunsystems? Die Aroniabeere ? Z. G., Zürich

Die Aroniabeere ist sicher eine gute Möglichkeit, das Immunsystem zu stärken. Es geht aber auch einfacher: Essen Sie täglich Früchte und vor allem viel Gemüse. Grünes Gemüse enthält mehr Vitamin C als Orangen, Zitronen oder Beeren! Zudem wird das im Chlorophyll enthaltene Vitamin K1 im Darm in Vitamin K2 umgewandelt, das auf Zellebene sehr ausgleichend wirkt. Im grünen Gemüse hat es auch sehr grosse Mengen an Ballaststoffen, welche die Darmflora aufbauen und auf diese Weise indirekt das Immunsystem stärken. Der Darm und das Immunsystem hängen eng zusammen. Besonders gut eignet sich Federkohl, Schwarzkohl, Petersilie, Nüsslisalat und Spinat, gekocht, roh oder gemixt in einem grünen Smoothie. Ein Smoothie eignet sich hervorragend als Zwischenmahlzeit oder je nachdem auch zum Frühstück. Ich mache ihn jeweils so:

¹⁄ ³ Apfel, ¹⁄ ³ Salat, ¹⁄ ³ Gemüseblätter oder Wildkräuter, 2 Deziliter Wasser.

Lassen Sie sich zudem in der Drogerie einen Spagyrikspray mischen zur Stärkung des Immunsytems. Für das Immunsystem ist zudem viel Bewegung an der frischen Luft sehr wichtig, ebenso eine ausgewogene Work-Life-Balance und eine gute Psychohygiene: negative Gedanken, Ängste und unterdrückte Wut gehen nicht spurlos am Körper vorbei. Es ist jedoch eine grosse Herausforderung, so wertfrei wie möglich durch das Leben zu gehen und unsere negativen Gedanken und Emotionen in positive Energien wie Mitgefühl, Grossherzigkeit, Dankbarkeit und Liebe zu verwandeln. Aber man kann und sollte das mit Beharrlichkeit üben.

Beweglich bleiben Vor Kurzem wurde bei mir (32) ein Morbus Bechterew diagnostiziert. Wie könnte ich den Krankheitsverlauf beeinflussen? Ich mache täglich Gymnastik. Was kann ich sonst noch tun? M. W., Badragaz

Morbus Bechterew ist eine rheumatische Erkrankung, die vorwiegend die Wirbelsäule betrifft. Meist beginnt die Krankheit bereits in jungen Jahren, wie das bei Ihnen der Fall ist. Schmerzund Ruhephasen wechseln sich ab; Bewegung verbessert den Zustand. Typisch sind vor allem die nächtlichen Ruheschmerzen im Kreuz- und Beckenbereich. Erst wenn der Betroffene aufsteht und sich bewegt, vergehen die Schmerzen. Mit der Zeit werden die Lendenwirbelsäule und das Iliosakralgelenk immer unbeweglicher. Das Strecken wie auch das Beugen der Wirbelsäule wird dadurch immer schwieriger. Das Beste, was Sie tun können, ist beweglich bleiben. Und zwar auf allen Ebenen. Regelmässiges Ausüben von Bewegungssportarten wie Qi Gong oder Yoga kann zum Beispiel helfen, den Energiefluss aktiv zu halten. Zudem regen Sie mit den Übungen die Organtätigkeit an, denn versteifte Wirbel können auf die Dauer die ihnen zugehörigen Organe stören. Gönnen Sie sich zudem regelmässig Massagen.

Vielleicht machen Sie während der Wintermonate sogar mal Ferien in einer Ayurvedaklinik in Indien. Das warme Klima und das warme Öl, mit dem behandelt wird, werden Ihnen gut tun. Überhaupt ist Wärme extrem wichtig. Sie könnten zum Beispiel über Nacht einen Johanniskrautölwickel auf den unteren Rücken legen: ein Esslöffel voll Johanniskrautöl auf ein gefaltetes Baumwolltaschentuch geben, dann das getränkte Tuch in ein Plastiksäcklein stecken und auf einer Bettflasche erwärmen. Danach das warme Tuch auf die Haut legen, mit Rohwolle abdecken, um es warm zu halten, und mit einem dichten Stoff fixieren.

Auch bei der Ernährung ist es sehr wichtig, dass Sie sich Wärme zuführen. Auf kalte Getränke, Salate, Joghurt, Weisswein, Bier und Glace sollten Sie verzichten. Stattdessen sind warme Mahlzeiten vom Frühstück bis zum Znacht wichtig. Auch die Heilpflanzenkunde hat in Sachen Rheuma einiges zu bieten: Omega-3-Fettsäuren, Kurkuma, Teufelskralle und Arnika sind gute Helfer bei allen rheumatischen Erkrankungen. Auch die Homöopathie oder die Akupunktur kann begleitend sehr viel bewirken.

Entzündete Schilddrüse

Bei meiner Freundin wurde die Krankheit Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert. Gibt es alternative Heilungsverfahren? Laut Arzt sollte sie auf jegliche Sojaprodukte verzichten. Stimmt das? Was ist noch zu beachten?

U. J., Ammerswil

Bei der Hashimoto-Erkrankung handelt es sich um eine Autoimmunreaktion. Das bedeutet: Der Körper greift die Schilddrüse an, weil ihn irgendetwas massiv stresst. Häufig wird dieser Stress von der Ernährung verursacht. Versteckte Nahrungsmittelunverträglichkeiten können im Laufe der Jahre solche Reaktionen hervorrufen. Oft sind es Milchzucker- und/oder Glutenunverträglichkeiten. Ihre Freundin

sollte deshalb ihre Ernährung gründlich überdenken und probehalber komplett auf den Kopf stellen: ein halbes Jahr lang soll sie gluten-, zucker- und milchfrei leben. Das ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Anfangs hat man das Gefühl, überhaupt nichts mehr essen zu dürfen. Doch mit der Zeit findet man den Rank und entdeckt vollkommen neue Lebensmittelkombinationen. Sie könnte sich z. B. mit der Ayurveda-Ernährung auseinandersetzen oder mit der veganen Lebensweise oder sogar mit Rohkost. Als Einstieg könnte Sie auch ein begleitetes Heilfasten machen in einer der vielen Kliniken, die das anbieten. Was die Sojaprodukte betrifft: Ihre Freundin sollte keine Sojaölpräparate zu sich nehmen, die hochdosierte Sojaisoflavone enthalten; auch Sojasauce enthält diese in hoher Konzentration. Wenn aber irgendwo mal etwas Soja enthalten ist, ist das nicht weiter schlimm.

Kreisrunder Haarausfall

Ich leide seit bald zehn Jahren an kreisrundem Haarausfall. Glücklicherweise wachsen die Haare nach einigen Monaten nach. Trotzdem belastet es mich. Ich habe vieles ausprobiert. Haben Sie vielleicht Erfahrung mit dieser lästigen Erscheinung? H. L., Ostermundingen

Kreisrunder Haarausfall kann mit Stress, mit der Ernährung oder mit einer Übersäuerung des Körpers zusammenhängen. Ich würde Ihnen empfehlen, ein Haaraufbaupräparat einzunehmen. Es gibt in der Drogerie sehr gute Produkte. Wichtig ist, dass Sie diese als Kur für mindestens sechs Monate einnehmen. Das geht etwas ins Geld, aber es ist sicher gut investiert. Haaraufbaupräparate enthalten B-Vitamine, Keratin und weitere Mineralstoffe, die wichtig sind für das Haar. Ein sehr wichtiger Inhaltsstoff ist das Biotin. Biotin wirkt stresslindernd und kann Haarausfall rückgängig machen.

[ Gesundheitstipp ]

offeriert von zeller

Pflanzliche Hilfe bei Stress, Nervosität und Unruhe

Ein fordernder Beruf und hektischer Alltag sowie andere Belastungen können Stress verursachen. Stress gehört für viele Menschen heute leider zum Alltag. Doch wer sich dauerhaft gestresst fühlt, sollte handeln. Denn Dauerstress kann negative Folgen für Körper und Psyche haben.

Nervosität, Unruhe, Magen-DarmBeschwerden und Schlafstörungen können ebenso wie Versagensängste und Konzentrationsstörungen stressbedingt auftreten. Diese Symptome mindern die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität.

zeller entspannung –auch bei Prüfungsangst Der in zeller entspannung enthaltene Spezialextrakt Ze 185 enthält neben Baldrianwurzeln auch Extrakte aus Melissenblättern, Passionsblumenkraut sowie Pestwurzwurzeln. Die Melissenblätter und das Passionsblumenkraut haben beruhigende und angstlösende Eigenschaften; die Pestwurzwurzel hat krampflösende Effekte auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Traktes –so werden stressbedingte Magen-DarmBeschwerden rasch gelindert. Dasselbe gilt für Stress, Unruhe und Nervosität, was auch bei Prüfungsangst ein Segen ist. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

www.zellerag.ch

Darum

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helfen wir Betroffenen und Angehörigen, mit Krebs zu leben. Indem wir informieren, unterstützen und begleiten.

Massieren Sie zudem die Kopfhaut täglich mit Klettenwurzelöl und bürsten Sie den Kopf täglich mit einer Naturhaarbürste, auch wenn Sie kurze Haare haben. Am besten den Kopf nach vorne halten und mit der Bürste vom Nacken her nach vorne striegeln. Das fördert die Durchblutung und regt den Lymphkreislauf am Kopf an.

Was die Ernährung betrifft, ist es sehr wichtig, dass Sie den Säure-Basen-Haushalt in Ordnung bringen, wenn nötig mit einem Basenpulver zur Ergänzung. Basenreiche Kost heisst: zu jeder Mahlzeit sehr viel Gemüse essen. Und täglich frische Früchte, Trockenfrüchte und Nüsse geniessen. Fleisch und Käse hingegen sollten Sie reduzieren und stattdessen, besonders abends, eine Gemüseoder Gerstensuppe essen. Auch den Alkohol- und Zuckerkonsum sollten Sie zumindest vorübergehend stark einschränken.

Jetzt in den Frühlingsmonaten ist eine ideale Zeit, um seinen Körper auch mal für einige Wochen auf Sparflamme zu setzen. Probieren Sie es doch mal mit fasten (siehe «natürlich» 03-20). Befassen Sie sich auch mit der Trennkost. Sie ist zwar nicht mehr so im Trend, aber indem man Getreide und Eiweisse voneinander trennt, is(s)t man automatisch auf der eher basischen Seite.

Brustkrebs

Meine Tochter (43, zwei Kinder) hat Brustkrebs und wurde vor einem Monat operiert. Es sieht alles gut aus und sie braucht «nur» eine sechswöchige Radiotherapie und anschliessend während einiger Jahre eine Hormontherapie. Kennen Sie pflanzliche Begleittherapien, die sie dabei unterstützen könnten ?

I. F., Sitten

Für eine phytotherapeutische Begleitung sollte sich ihre Tochter an eine alternativ arbeitende Frauenärztin wenden oder in der Klinik Arlesheim einen Beratungstermin vereinbaren. Was die ganzheitliche und energetische Unterstützung betrifft, so würde ich den Körper im Moment mit Kurkuma und grüner Frischkost stärken. Es gibt im Fachhandel sehr gute Kurkumapräparate. Lassen Sie sich dort beraten. Grünes Gemüse, Salate, Wildkräuter, aber auch Nüsse und Kerne enthalten sehr viele

Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Im Krankheitsfall kann es viel bringen, wenn wir wieder näher zu unserer Ursprungsnahrung kommen. Frischpflanzensäfte sind auch supergesund. Rezepte finden Sie im Internet oder in der Märzausgabe des «natürlich».

Um sich vor Nebenwirkungen der Strahlentherapie zu schützen, kann ich eine Blütenmischung der australischen Buschblüten sehr empfehlen. Sie heisst Elektro Essence. Man kann sie über das Internet oder in Naturdrogerien beziehen. Die Elektro Essence reduziert die Auswirkungen von Strahlenbelastung, Elekrosmog und Spannungsfeldern bei Gewitterlagen.

Was unterstützend und Kraft gebend infrage kommt, spürt Ihre Tochter selber am besten. Das kann auch Homöopathie sein oder eine energetische Heilbehandlung, Mal- oder Musiktherapie oder auch das Schreiben eines Tage- oder Gefühlsbuches – alles was ihr dabei hilft, zu erkennen, was die Botschaft der veränderten Zellen ist: Welche Situationen lösen extremen Stress aus? Welche Lebenspläne und Träume wollen noch gelebt werden? Wo darf sie etwas egoistischer werden?

Im Moment ist Ihre Tochter mit der Schulmedizin gut unterwegs. Um ein versöhnlicheres Verhältnis zum Krebs zu bekommen, möchte ich Ihnen zudem den Vortrag von Lothar Hirneise ans Herz legen, den er am Basler Onkologiekongress 2018 gehalten hat. Man findet ihn auf Youtube.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@chmedia.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Patientenfrage

Elektronisches Patientendossier – ein Gewinn für Patientinnen und Patienten

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist digital. Dieser Meinung ist mittlerweile auch die Mehrheit der Schweizer Patientinnen und Patienten, wie das kürzlich erschienene Swiss eHealth Barometer 2020 zeigt.

Das elektronische Patientendossier (kurz: EPD) soll es künftig ermöglichen, alle Gesundheitsdaten eines Patienten zu sammeln und zu speichern. Ärzte, Spitäler und weitere Fachpersonen können sodann darauf zurückgreifen. Der Vorteil: Alle haben immer den gleichen Wissensstand. Damit sollen unnötige Tests und Behandlungen vermieden werden.

Derzeit befindet sich das Projekt in einer wichtigen Phase: Im Herbst 2020 sollen die ersten elektronischen Dossiers von Patientinnen und Patienten eröffnet werden können.

Trotz grundsätzlicher Befürwortung des EPDs besteht in der Bevölkerung jedoch weiterhin Skepsis in puncto Datenschutz. Die Hauptherausforderung wird darin bestehen, dass Patientinnen und Patienten allen Alters den praktischen Nutzen des EPD selbst erfahren. Und dieser Nutzen ist vielfältig: Patientinnen und Patienten mit Mehrfacherkrankungen sind besser geschützt vor unnützen oder falschen Behandlungen, da im EPD alle Informationen an einem Ort zugänglich sind. Dasselbe gilt für Medikamente: Das Risiko von Wechselwirkungen wird auf ein Minimum beschränkt. Auch in Notfallsituationen wird die Sicherheit der Patientinnen und Patienten massiv erhöht, indem lebenswichtige Informationen sofort zur Verfügung stehen. Insgesamt wird das EPD die Stellung des Patienten im Gesundheitssystem somit deutlich verbessern. Susanne Gedamke, Präsidentin des Gönnervereins

Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min. Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

Kurkuma.
wolfs heilpflanze *

Kleiner Stinker

Vom 30. April auf den 1. Mai feiern wir eines der wichtigsten Naturfeste überhaupt, die Walpurgisnacht. Dabei darf das Ruprechtskraut nicht fehlen. Denn das beinahe in Vergessenheit geratene Heilkraut, auch Stinkender Storchschnabel genannt, eignet sich für den Einsatz bei sehr aktuellen Themen.

Text: Steven Wolf

Der männliche und der weibliche Aspekt der Natur wachsen im April zum geschlechtsreifen Jüngling und zur fruchtbaren Jungfrau heran. Bis zur Walpurgisnacht am Ende des Monats sind die beiden Aspekte soweit herangereift, dass eine innige Verbindung der Polaritäten stattfinden kann: Die Vermählung der Maikönigin und des Waldgottes, die heilige Hochzeit, der Koitus zwischen Himmel und Erde. Bald strotzen die Wiesen von bunter Blumenpracht; es spriesst, gedeiht, wächst und vermehrt sich. In dieser Zeit erlebt die Fruchtbarkeit ihren Höhepunkt und schwappt auch auf uns Menschen über. Wer kennt sie nicht, die Frühlingsgefühle, die in dieser Zeit ihren Höhepunkt erreichen! Bei so viel überschwänglicher Fruchtbarkeit lockt es mich hinaus in den Garten. Ich lasse mich von den frischen Farben berauschen und von den ersten Sonnenstrahlen aufwärmen. Mit etwas Glück vernehme ich sogar ab Mitte April die Laute des offiziellen Boten dieser wonnigen Hochzeit: den Ruf des Kuckucks.

Luftikus unter den Pflanzen

Ein Pflanzenwesen, das sich in dieser Zeit in seiner sprühenden Kraft offenbart und zur Regentschaft dieser Jahreszeit gehört, ist der ein- bis zweijährige Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum), der zur Familie der Geraniengewächse (Geraniaceae) gehört. Ruprechtskraut, Gichtkraut oder sogar Gottesgnadenkraut wird der Stinkende Storchschnabel auch genannt. Seine Erntezeit dauert von März/April bis in den Oktober hinein. Dieses Pflanzenwesen liebt eher die feuchten, schattigen und düsteren, lichtarmen Standorte. Der behaarte, stark verzweigte Storchschnabel besitzt rote, lange, am Grund aufgeschwollene Stiele.

Diese sind geschmückt mit dunkelgrünen, handförmigen Laubblättern. Seine vielen kleinen und feinen rosafarbenen oder weissen Blüten erhellen förmlich sein Schattendasein. Beim Vergehen der Blüte bildet sich der Schoss der Samen, der aussieht wie ein Storchschnabel in Miniformat.

Fühlt sich der Stinkende Storchschnabel wohl an einem Standort, kann er sehr üppig wachsen. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine Pflanze mit starken, wuchernden Wurzeln. Zupft man mit nur zwei Fingern an einem Storchschnabel, zieht man die Pflanze samt Wurzel aus dem Boden. Die Hauptwurzel wächst oft oberirdisch auf dem Boden, und nur die dünnen Seitenwurzeln dringen in den Boden ein. Dies ist eine gewichtige, sehr seltene Eigenart, die es in der Signaturenlehre zu deuten gilt. Für mich symbolisiert dieses Verhalten der Pflanze das Thema «entwurzelt sein»; auch zeigt es einen starken Bezug zum Denken und zur Luft. Was bedeutet das? Beim Erleben von Traumen, Gewalt, Schrecksituationen oder emotionalen Verletzungen werden wir unweigerlich entwurzelt. Wir verlieren den Boden unter den Füssen. Und genau hier liegt eines der Spezialgebiete des Stinkenden Storchschnabels. Ich verwende ihn als Schocklöser,

* Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch

SCHATTENGEWÄCHS | Der Stinkende Storchschnabel liebt es feucht und lichtarm. Er ist nicht nur ein wichtiges Entgiftungsmittel, sondern hilft auch bei Traumen und Schockzuständen; und er ist ein wunderbarer Stimmungsaufheller.

« Der Storchschnabel ist eines der wichtigsten Entgiftungsmittel überhaupt. »

als Notfallmittel erster Wahl und als Stimmungsaufheller. Storchschnabel lässt sich auch einsetzen, wenn ein gut gewähltes Mittel aus irgendwelchen Gründen nicht richtig wirkt. Oft ist dies ein Zeichen für innere Blockaden. Und diese lassen sich mit dem Storchschnabel lösen. Danach kann das Hauptmittel richtig wirken.

Zarte Pflanze – strenger Geruch

Die ganze Pflanze verströmt einen krautigen, schweren, schweissigen, müffeligen und stark durchdringenden Geruch, den viele als unangenehm empfinden. Dieser Duft in Kombination mit der Blütenfarbe zeigt mir, dass ich den Stinkenden Storchschnabel in den Bereichen Fruchtbarkeit, Fortpflanzungsorgane, Psyche, Herz und Verdauung einsetzen kann. Bereits wenige Minuten nach der Ernte verschwindet der strenge Geruch.

Unseren Vorfahren kündigte der blühende Storchschnabel die Zeit des Eintreffens der Störche aus den Winterquartieren an. Der Storch mit seinem weiss-rotschwarzen Gefieder ist ein Seelenvogel der dreifaltigen Erdenmutter. Weiss steht für die Kindheit, rot für das Erwachsensein und schwarz für das Alter. Da die weissen Federn überwiegen, symbolisiert der Storch den Frühling, das Neue und Reine, die Unschuld, die Fruchtbarkeit und das Leben. So verwundert es nicht, dass der Storchschnabel seit alter Zeit als Fruchtbarkeitspflanze genutzt wird. Meist mit grossem Erfolg. Heute wissen wir: Er gleicht Progesteronmangel aus und wirkt dadurch hormon- und fruchtbarkeitssteigernd. Da er auch gegen unbewusste Ängste wirkt, verabreiche ich die Heilpflanze bei Kinderwunsch stets beiden Partnern.

Der stark verzweigte Wuchs, die dunkel gefiederten Blätter und wässrig aufgeschwollenen Stiele deuten auf kühlende, zerteilende, enthärtende und auflösende Eigenschaften. Der Storchschnabel ist somit ein Ausscheidungsmittel, das reinigend, schwermetallausleitende, antibakteriell und antiviral wirkt. Er ist eines der wichtigsten Entgiftungsmittel überhaupt. Die Heilpflanze regt auch den Lymphfluss an, reinigt das Blut und stärkt das Immunsystem. Zur Anwendung kommt er als Tee, Tinktur, Pulver, Ölauszug oder Salbe bei Lippenherpes, schlecht heilenden Wunden, Entzündungen, Hautausschlägen, Neurodermitis, Menstruationsbeschwerden, Progesteronmangel, Dünndarmentzündungen, Magengeschwüren und bei chronischem Bronchialkatarrh. //

gutzu wissen

Anwendungstipps

1. Notfall-Tropfen ( Tinktur )

20 g frisches Kraut in einem sauberen Schraubglas mit 100 ml Korn oder Wodka übergiessen, sodass das ganze Kraut bedeckt ist. Gut schütteln und drei Wochen an einen hellen Ort stellen. Täglich schütteln. Danach durch einen Kaffeefilter abseihen und in dunkle Tropffläschchen abfüllen. Dunkel und kühl gelagert ist die Tinktur circa zwei Jahre haltbar.

Bei akutem Bedarf einmalig 3 Tropfen einnehmen. Kann stündlich wiederholt werden bis zu maximal 20 Tropfen pro Tag. Gegen alte Traumata zweimal zwei Wochen lang dreimal täglich 3 Tropfen einnehmen. Dazwischen zwei Wochen Pause machen.

2. Notversorgung unterwegs

Das zerdrückte Kraut respektive der frische Pflanzensaft wird auf betroffene Stellen aufgelegt. Das hilft bei Augenentzündungen, Halsweh, Zahnweh, schmerzenden Füssen und geschwollenen Gliedern.

3. Storchschnabelschmalz-Salbe

130 ml Storchschnabel-Ölauszug

50 ml Storchschnabel-Tinktur ( siehe 1. )

25 g Bienenwachs

25 g Lanolin ( = Wollwachs oder Fett )

● Ölauszug (getrocknete Pflanzen in Sonnenblumen- oder Olivenöl drei bis sechs Wochen bei Zimmertemperatur ausziehen; dann abseihen), Bienenwachs und Lanolin in einem hitzebeständigen Glas im Wasserbad langsam schmelzen. Parallel dazu die Tinktur auf ungefähr dieselbe Temperatur erhitzen (nicht bis zum Siedepunkt!).

● Beides vom Feuer nehmen und die Tinktur in kleinen Schritten unter ständigem Rühren in die Fette einarbeiten. Ist die ganze Tinktur drin, fängt die Arbeit erst an: Man muss so lange rühren, bis eine dickcremige Salbe entsteht, was durchaus eine Weile dauern kann. Ein Vernachlässigen des Rührens kann in der Abkühlungsphase zu einer Teilausscheidung führen.

Dunkel und kühl gelagert ist die Salbe mindestens zwei Jahre haltbar. Sie hilft bei Lippenherpes, Unterleibsschmerzen, Entzündungen und Gelenkschmerzen.

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Anouk Claes, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Antoinette Bärtsch, Pete Kaupp, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, u.a.

Nächster Ausbildungsbeginn:

Samstag, 30. Januar 2021

«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

Zentrum Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen

Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch

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Endlich Ruhe!

In hiesigen Schlafzimmern wird oft und laut geschnarcht. Manche entwickeln gar eine gefährliche Krankheit mit Atemaussetzern, die Schlafapnoe. Bleibt diese unbehandelt, kann sie tödliche Folgen haben.

Text: Angela Bernetta Illustration: Lina Hodel

Rund ein Drittel seines Lebens schläft der Mensch. Die Chance, dass er das Bett mit einem Schnarcher teilt, ist hoch: Etwa 30 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen schnarchen regelmässig, Männer häufiger als Frauen; bei den über 60-Jährigen schnarcht bereits die Hälfte. Dauert das nächtliche Sägen an, kann das nicht nur die Beziehung, sondern auch die Gesundheit gefährden.

Übergewicht, zu viel Alkohol und/oder Zigaretten und ein üppiges Mahl am Abend sind gängige Ursachen für das Schnarchen. Und so kommts: Beim Schlafen entspannen sich die Rachenweichteile (Halszäpfchen und Zunge) und beginnen beim Einatmen zu vibrieren - das verursacht ein lautes Schnarren. Auch familiäre Vorbelastungen wie eine Nasenscheidewandverkrümmung, grosse Nasenmuscheln oder ebensolche Mandeln, eine riesige Zunge oder ein Unterkiefer mit ausgeprägter Rücklage (Überbiss) können das geräuschvolle Sägen begünstigen. Und das kann laut werden: In Grossbritannien schnarchte eine alte Dame in einer Lautstärke von fast 112 Dezibel! Das entspricht etwa dem Lärm eines startenden Düsenjets.

«Einige Menschen schnarchen lediglich, wenn sie durch den Mund atmen, andere nur, wenn sie auf dem Rücken liegen», sagt Alexander Turk, Schlafmediziner und Chefarzt am See-Spital in Horgen ZH. «Wer die Schlafposition ändert, gibt meistens schon Ruhe.» Wer weiter schnarcht und tags darauf über Müdigkeit und Erschöpfung klagt, sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen: Schnarchen mit geschlossenem Mund, weist auf Probleme mit der Zunge hin; dem Schnarchen mit offenem Mund könnten Weich-

teilprobleme im Rachen zugrunde liegen. Und wer in allen Lagen schnarcht, sollte sowieso einen Spezialisten aufsuchen. «Manch einer, der allein lebt, merkt nicht einmal, dass er schnarcht und leidet still unter den Folgen», gibt Ingeborg Becker zu bedenken. «Eine Diagnose kann in jedem Fall Erleichterung bringen», sagt die Atemtherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie.

Ganzheitlich behandeln

Die Schlafposition ändern, abnehmen, fettiges Essen am Abend vermeiden, weniger rauchen und Alkohol trinken –das sind gute Voraussetzungen, um geräuschlos durch die Nacht zu kommen. Erfolg versprechende Mittel gegen das Schnarchen bietet auch der Markt an. Das Angebot reicht von Bissschienen und Spangen, welche die Atemwege freihalten sollen, über Pflaster und Kinnbänder, die das Atmen durch die Nase erleichtern, bis hin zu Rachenspray und Anti-Schnarch-Öl, welche die Schleimhäute befeuchten. Einige dieser Produkte mindern das Schnarchen tatsächlich; viele andere sind wenig wirksam.

Wen das Schnarchen stresst oder beunruhigt, der vereinbart am besten einen Termin beim Hals-Nasen-Ohrenoder Lungenspezialisten und/oder einem Therapeuten für Alternativmedizin. «Menschen, die schnarchen, sind in der Regel eingespannte und gewissenhafte Zeitgenossen, die sich kaum Pausen gönnen», weiss Ingeborg Becker aus Erfahrung. «Damit diese geplagten Geschöpfe nachts einen Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung finden, sieht die Atemtherapie individuell angepasste Atem-, Sing-, Bewegungs- und Stimmübungen vor, welche die Dysbalance

Erste Hilfe für zu Hause

Etwa jede fünfte Frau und jeder vierte Mann schnarchen regelmässig. Das kann auch für den Bettnachbarn äusserst belastend sein.

Nachstehend ein paar Tipps, die für Entspannung sorgen können:

G ewicht reduzieren: Je weniger man wiegt, desto seltener schnarcht man.

Weniger rauchen oder idealerweise das Rauchen ganz aufgeben.

A m Abend leichte Kost zu sich nehmen und keinen Alkohol trinken.

K eine muskelentspannenden Medikamente wie Schlaf- und Beruhigungsmittel vor dem Schlafengehen einnehmen.

D ie Nasenhöhlen mit Meersalzspülungen reinigen.

Wer zu Heuschnupfen neigt, Fenster am Abend schliessen.

S chlafposition ändern und auf der Seite schlafen. Schlafrucksäcke halten Schnarcher davon ab, sich auf den Rücken zu drehen.

D ie Buteyko-Methode, eine alternative Atemtechnik, kann gegen das Schnarchen helfen.

S chweizer Forscher haben herausge funden, dass tägliches Spielen des Medical Digeridoos die Rachenmuskeln stärkt und nachweislich gegen Atemaussetzer und krankhaftes Schnarchen hilft ( siehe auch S. 14 ).

« Dauert das nächtliche Sägen an, kann das nicht nur die Beziehung, sondern auch die Gesundheit gefährden. »

im Körper ganzheitlich regulieren», ergänzt sie. In Seminaren zeige sie Betroffenen, wie sie vermehrt auf Nasenatmung sowie Wohlspannung von Zunge, Mund, Kehle und Nacken achten könnten. «Mit der bewussten Wahrnehmung des eigenen Körpers können nach und nach Veränderungen einhergehen, die sich positiv auf den gesamten Organismus und insbesondere auf das Schnarchen auswirken.» Die Dauer der Behandlung richte sich nach den individuellen Bedürfnissen.

Auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht ganzheitliche Behandlungsmethoden gegen das Schnarchen vor. «Akupunktur, Kräuter, Shiatsu, Qi Gong und andere Methoden der chinesischen Medizin, aber auch der europäischen Naturheilkunde, gleichen Disharmonien im Körper aus, damit sich dieser wieder selbst regulieren kann», sagt Silvia Schmid, Heilpraktikerin TCM und Dozentin an der Heilpraktikerschule in Ebikon LU. «Ich empfehle meinen Klienten, alternative Behandlungsmethoden mit konventionellen zu kombinieren.»

Wenn der Atem stockt

Harmloses Schnarchen kann sich zu bedrohlichen, nächtlichen Atemaussetzern entwickeln. Von einer obstruktiven Schlafapnoe ist die Rede, wenn im Schlaf während einer Stunde mindestens 15-mal der Atem länger stockt. Erschlafftes Gewebe im Rachen verschliesst die Atemwege ganz – den Geplagten bleibt die Luft weg. Rund 150 000 Schweizerinnen und Schweizer sind betroffen. Sie wachen kurz auf und japsen danach. Bis zu 500 Aussetzer pro Nacht können es sein. Die Folge: Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit. «Eine unbehandelte Schlafapnoe verschlechtert den Gesundheitszustand der Betroffenen im Allgemeinen», weiss Schlafmediziner Alexander Turk aus Erfahrung. Die Krankheit könne Herz-Gefäss-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckprobleme oder Depressionen nach sich ziehen. Allerdings sei sie «lediglich» ein Risikofaktor unter vielen. «Es gibt beispielsweise keine Studie die belegt, dass die Behandlung einer Schlafapnoe Depressionen mindern kann.»

Gleichwohl droht eine tödliche Gefahr, bleibt die Krankheit unentdeckt und unbehandelt. «Da die Atemaussetzer den Tiefschlaf regelmässig unterbrechen, sind die Betroffenen tagsüber erschöpft und folglich wenig konzentriert», so Alexander Turk. «Das begünstigt den gefährlichen Sekundenschlaf.» Statistiken belegen, dass bis zu 40 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle durch einen Sekundenschlaf verursacht werden. Menschen mit einer unbehandelten Schlafapnoe können zur tödlichen Gefahr für sich und ihre Umwelt werden.

Didgeridoo statt Atemmaske

Wer an einer Schlafapnoe leidet, wird in der Regel mit einer CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) behandelt. Während der Patient schläft, sorgt eine Atemmaske für freies Atmen. «Wählt der Betroffene das Gerät gut aus und wird angemessen betreut, hilft diese Therapie bestmöglich gegen die Krankheit», erklärt Alexander Turk. Die Kieferschiene ist eine weitere, konventionelle Behandlungsmethode, die meist gut wirkt. Man trägt sie nachts. Sie sorgt dafür, dass der Unterkiefer weiter vorne gehalten wird und hilft so gegen leichtere und mittlere Formen der Schlafapnoe. «Chirurgische Eingriffe am Kiefer erleichtern die Atmung ebenfalls nachhaltig», so Turk. Ein Medikament hingegen, das nachweislich gegen eine Schlafapnoe helfen kann, sei bislang (noch) nicht bekannt.

Nun gibt es aber Menschen, welche eine CPAP- oder andere konventionelle Therapie ablehnen. «Zwei meiner Klientinnen haben eine Aversion gegen die Atemmaske», berichtet Ingeborg Becker. Spezielle Atemübungen, die den Mund- und Rachenraum tonisieren sowie Bewegung (nicht nur unmittelbar vor dem Schlafen gehen), seien da die Mittel der Wahl. «Basierend auf einer individuellen Abklärung kann man verschiedene Methoden stimmig miteinander kombinieren. Dadurch lässt sich in vielen Fällen der Gebrauch der Atemmaske deutlich reduzieren», sagt die Therapeutin. Muskeltraining beispielsweise hilft erwiesenermassen gegen das Schnarchen und eine Schlafapnoe. «Wer seine Rachenmuskeln regelmässig mit einem Medical-Didgeridoo fordert, stärkt sie und hält Mund und Rachen geschmeidig.»

Tatsächlich ist das Didgeridoo-Spielen ein wirksames Mittel gegen das Schnarchen und das obstruktive Schlafapnoesyndrom, wie Forscher der Universität Zürich und der Zürcher Höhenklinik herausgefunden haben. Aufgrund der speziellen Atemtechnik (Zirkularatmung) werden die Muskeln der oberen Atemwege trainiert. Bei SchlafapnoePatienten sind diese Muskeln schwächer ausgebildet resp. erschlafft und verursachen daher die nächtlichen Atemaussetzer. Die Erfolgsquote ist erstaunlich hoch (von 70 bis 100 Prozent ist die Rede), Nebenwirkungen sind keine bekannt. Für die Schnarch-Therapie wird kein traditionelles Instrument aus Holz, sondern ein Didgeridoo aus Plexiglas gebraucht. Dieses ist dünner, leiser und viel einfacher zu spielen. Die sogenannten «Asate Medical Didge Therapy» ist die weltweit erste wissenschaftlich geprüfte Aktiv-Therapie gegen Schnarchen und Schlafapnoe. An der Uni Zürich wurden mehr als 1500 Betroffene mit dieser Therapie unter wissenschaftlicher Aufsicht erfolgreich behandelt. //

Liebe Leserin, lieber Leser

Ab April das Beste aus der Naturheilkunde nicht nur im «natürlich», sondern als Video auch auf Facebook, Instagram und auf unserer Website: Monat für Monat präsentieren Ihnen dort die «natürlich»-Leserberaterin Sabine Hurni und Chefredaktor Markus Kellenberger neue saisonale und alltagstaugliche Gesundheitstipps.

Leicht und verständlich erklären Ihnen die beiden welche Naturheilmittel am besten gegen die verschiedensten Krankheiten, Beschwerden oder Allergien helfen. Als Drogistin und Ayurvedafachfrau weiss Sabine Hurni natürlich auch, wie man die verschiedenen Kräuter und Heilmittel zu Hause oder im Notfall unterwegs richtig anwendet – und im Video zeigt sie auch gleich anschaulich, wie einfach das geht.

Die «natürlich»-Videos mit den besten Tipps aus der Naturheilkunde ab April auf Facebook, Instagram und auf unserer Website – lassen Sie sich informieren und inspirieren.

www.natuerlich-online.ch facebook.com/natuerlichonline @ natuerlich_ch

« Eigenbluttherapien werden sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Orthopädie und Sportmedizin angewendet. »

Blut – ein begehrtes Heilmittel

Bei der Eigenbluttherapie wird Blut in einen Muskel gespritzt. Das löst eine Immunreaktion aus und kann Heilungsprozesse einleiten. So soll das Verfahren gegen allerlei Leiden helfen und in gewissen Fällen sogar Operationen unnötig machen.

Text: Lioba Schneemann

Viele Therapien regen den Körper an, seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und so die Heilung zu fördern. Ein alternatives Reiztherapeutikum stellt das eigene Blut dar: Eigenblut regt die im Körper vorhandenen Abwehrkräfte zu verstärkter Entgiftung an. Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirksamkeit der Methode gibt es nicht, dennoch wird die Eigenbluttherapie sowohl von Heilpraktikern als auch von vielen Ärzten angewandt, um eine lange Liste von Krankheiten zu bekämpfen. Dazu wird dem Patienten etwas Blut entnommen, manchmal behandelt und angereichert und wieder gespritzt. Das soll selbst bei chronischen Erkrankungen die Selbstheilungskräfte aktivieren. Andere Therapien sollen so besser wirken.

Das Blut ist Transportmedium für Nährstoffe und Sauerstoff. Zudem zirkulieren dort Informationen über überstandene Krankheiten in Form von Antikörpern und Gedächtniszellen. Erfolgt eine Rückführung des Blutes ins Gewebe, reagiert der Körper mit Abwehr, da sich das Blut normalerweise nicht dort, sondern im Blutgefäss befindet. Der Körper mobilisiert die Kräfte zur Beseitigung des Störfaktors, was sich durch den Anstieg der Leukozyten im Blut zeigt.

Nachhilfe fürs das Immunsystem

Eigenbluttherapien werden sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Orthopädie und Sportmedizin angewendet. Oft dient die Methode zur Behandlung von Allergien, zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems sowie bei einer Reihe von Erkrankungen und der Behandlung von Arthrose und Sehnenverletzungen.

Bei der unveränderten Eigenbluttherapie wird wenig Blut aus der Vene entnommen und dem Körper wieder zugeführt, indem es in die Muskulatur oder unter die Haut gespritzt wird. Alternativ kann auch Kapillarblut aus der Fingerspitze entnommen werden und vor der (oralen) Aufnahme zunächst homöopa-

thisch aufbereitet werden (Eigenblutnosode). Je nach Behandlung wird eine andere Potenzierung angewendet.

Die homöopathische Eigenbluttherapie (AutoSanguis-Stufentherapie) stellt eine Sonderform der Eigenblutbehandlung dar. Der Mediziner Robert Heiz aus Uster wendet sie seit vielen Jahren an. Er erklärt: «Nach der Homotoxinlehre des Homöopathen HansHeinrich Reckeweg werden fast alle Krankheiten entweder als Abwehrreaktionen des Organismus gegen Gifte oder als Ausdruck von Giftschädigungen definiert. Daraus folgt, dass im Blut eines jeden Patienten die für seine Erkrankung typischen Krankheitsgifte, die Homotoxine, wiederzufinden sind.» Durch homöopathische Potenzierung über mehrere Stufen und durch Zugabe geeigneter homöopathischer Injektionspräparate werde das Patientenblut in ein wirksames Reiztherapeutikum verwandelt. «Die körpereigenen Abwehrkräfte werden so zu verstärkter Entgiftung angeregt.»

Breites Anwendungsgebiet

Als alleinige Therapie oder begleitend zu anderen Therapien wirkt die Immuntherapie bei wiederholten Erkältungskrankheiten wie Virusinfekten oder einer anhaltenden Abwehrschwäche, ebenso bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Heuschnupfen, Asthma bronchiale und bei Hauterkrankungen wie chronischen Ekzemen, Neurodermitis oder Schuppenflechte. Wirksam sei die Therapie auch bei Pilzinfektionen, Durchblutungsstörungen, Nesselfieber, Migräne sowie bei Dornwarzen wie etwa Fusssohlenwarzen oder Dellwarzen bei Kindern, so Heiz. Auch bei Wechseljahrbeschwerden und in der Rekonvaleszenz habe sich die Therapie bewährt. Und sogar bei Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und rheumatischen Erkrankungen wie z. B. chronischer Poyarthritis könne die Stufentherapie helfen.

«Der Darm ist der Ort, an dem die Mehrzahl der Antigen-Kontakte – Nahrungsmittel, Umweltgifte, Erreger – stattfinden und immunologisch beantwortet werden», erläutert Heiz. «Eine Immuntherapie kann deshalb vor allem auf oralem Wege erfolgen, also wenn die Immunstimulantien über den Mund zugeführt werden.» Die Darmschleimhaut sei die erste Barriere gegenüber Fremdstoffen. Über das Lymphsystem in der Darmschleimhaut gelangten die Informationen in den gesamten Körper und verbreiteten dort ihre heilende Wirkung. Heiz setzt dazu Hilfsstoffe ein, die bewirken, dass das Blut in seiner Oberflächenstruktur verändert wird. Das, sagt er, löse eine positive Immunreaktion aus. Mit diesem einfachen Hilfsmittel könne die Eigenbluttherapie auch gegen Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.

Zur Herstellung des «Eigenblut-Impfstoffes» werden dem Patienten ein bis fünf Milliliter Blut entnommen, mit dem Hilfsstoff vermischt und anschliessend unter Zugabe der entsprechenden homöopathischen Mittel über neun Stufen potenziert. Die Einnahme der Tropfen folgt nach einem bestimmten Dosierungsschema.

Auch Sehnenverletzungen und sogar Arthrose im Anfangsstadium oder bei mittlerer Schwere können mit einer Eigenbluttherapie erfolgreich behandelt werden. Aufwendige Operationen können somit vielfach vermieden werden. In der Orthopädie wird diese Methode seit Jahren angewandt; so haben sich bereits zahlreiche Spitzensportler im In- und Ausland damit behandeln lassen.

Arthrose erfolgreich behandeln

Doch wie kann es sein, dass Blut so heilend wirkt? Speziell aufbereitete Eigenblutpräparate regen das Zellwachstum an, verbessern die Zellfunktionen und stimulieren die Bildung von Gewebe. Durch die im aufbereiteten Blut enthaltenen Signalproteine wird die Neubildung von Gefässen gefördert, was gerade in gering durchblutetem Gewebe von Vorteil ist. Daher ist diese Methode bei entzündlichen Gelenken und Sehnenverletzungen gut wirksam. Nebenwirkungen gibt es gemäss Angaben der Mediziner keine. Ein weiterer Vorteil: Die Therapie kann ambulant durchgeführt werden.

Eine Spezialform ist die Eigenbluttherapie mit plättchenreichem Plasma (sogenanntes «Platelet Rich Plasma» PRP). Sie wird ambulant und einmalig bei leichter bis mittelschwerer Arthrose und bei Sportverletzungen angewendet. Sie kann oft eine aufwendige und teure Operation verhindern. Beim Einspritzen in ein Gelenk (z. B. bei Arthrose) besteht die geringe Gefahr einer Infektion.

Gewonnen wird das Plasma, indem das zuvor entnommene Blut zentrifugiert und in die einzelnen Bestandteile zerlegt wird. Neben dem Verfahren mit PRP gibt es weitere Verfahren mit unterschiedlich aufbereiteten Eigenblutpräparaten. Diese werden je nach Beschwerden von Fall zu Fall individuell eingesetzt. Diese Methode wird derzeit intensiv erforscht.

« Speziell aufbereitete Eigenblutpräparate regen das Zellwachstum an, verbessern die Zellfunktionen und stimulieren die Bildung von Gewebe. »

Eigenblut hilft bei diversen Beschwerden

Eine Eigenbluttherapie wird bei vielen Erkrankungen und Beschwerden angewendet, oft auch unterstützend zu anderen Therapien. Meist erfolgt die Eigenbluttherapie acht- bis zehnmal in unterschiedlichen Intervallen. Bei allergischen Erkrankungen sollte man eine Therapie in einer Zeit ohne Beschwerden beginnen, Heuschnupfen also im Winter behandeln.

Die Therapie wird meist gut vertragen. Oft kommt es zu einer kurzen Erstverschlimmerung, was auf den Heilungseffekt hinweist. Selten treten Unverträglichkeitsreaktionen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Fieber auf. Kontraindiziert ist eine Eigenbluttherapie bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen, Venenentzündungen oder Blutungsneigung sowie bei der Einnahme von gewissen Medikamenten (z. B. Blutverdünnungsmittel, Immunsuppressiva).

Die Kosten einer Behandlung mit Eigenblut variieren. Empfohlen ist die vorgängige Rücksprache mit dem Behandler und der Versicherung.

Therapeuten findet man über die Website der Naturärzte Vereinigung Schweiz: www.nvs.ch

Die Wirkungsweise ist leicht verständlich: Während des Heilungsprozesses eines verletzten Gewebes finden verschiedene ineinander greifende Vorgänge statt. Geregelt werden diese Abläufe unter anderem durch die sogenannten Wachstumsfaktoren. Das sind Signalsubstanzen, die von den Blutplättchen oder Thrombozyten freigesetzt werden. Thrombozyten sind ständig im Blut vorhanden und werden etwa bei einer Verletzung aktiviert. Sie schütten dann am Ort der Verletzung die Wachstumsfaktoren aus, um den Heilungsprozess zu starten und zu fördern. Wird das körpereigene Blut nun entsprechend aufgearbeitet, so kann dieser Effekt gezielt verstärkt werden. //

Liebe und . . .

der Frühling: Es geht von selbst

B ald geht es wieder los: das Ausschlagen, Spriessen und Blühen in der Natur und – du liebe Zeit! – in uns selbst. Haben Sie schon mal einen Keimling genauer angeschaut? Oder eine aufplatzende Knospe? Wie sich die winzigen Härchen aufstellen, die Organe mit Saft füllen, strecken und ans Licht recken. Wie sie sich spreizen, öffnen und ganz oben an der Spitze einen glänzenden Tropfen austreten lassen. Absolut schamlos. Der reinste Natur-Porno! Und niemand hat sich dabei angestrengt. Niemand hat sich bemüht, jemandem zu gefallen. Niemand hat geübt, kalkuliert, sich geniert oder sich über die eigene Potenz Gedanken gemacht.

D as ist sie, die gute Nachricht des Frühlings an alle Könner und Nicht-Könner der Liebe, an Extremsportler des Eros, an Stars und Versager in Sachen Sex: «Es» geht von selbst. Es gibt keinen Sex, in dem man etwas können oder leisten müsste. Jedenfalls keinen guten. All die Anleitungen, was man zu beachten habe, wo man sie oder ihn wie anfassen sollte, um einen Effekt zu erzielen, all die Hilfsmittel, Fantasien, Vorkehrungen: Wenn der richtige Moment da ist, brauchen wir nichts davon.

A ls sexuelle Wesen sind wir in diesen richtigen Momenten füreinander, was Frühlingssonne und -regen für die winterliche Erde sind: Allein die Anwesenheit bringt unsere Säfte zum Fliessen. Ein guter Liebhaber weiss das. Er schaut eine nackte Frau nicht mit der bangen Frage an, wo muss ich jetzt wie anfassen, damit sie Lust auf mich kriegt? Er überlässt sein Tun dem Magnetismus der Anziehung. Der Magie von Nähe und Berührung. Solche Männer besitzen das gewisse Etwas, die erotische Instinkt-Natur. Von ihnen träume ich – und habe gottlob auch einige wunderbare Exemplare kennengelernt.

D ass solche Männer eher selten sind, ist nicht die Schuld der Männer. In einer Welt der Sexualverdrängung konnte sich unser erotischer Instinkt oft nicht entfalten – bei Männern ebenso wenig wie bei Frauen. Ganz klischeehaft: Der moderne Mann tappte in die Mechanismus-Falle – alles, was er nicht kontrollieren konnte, war ihm suspekt. Die Frau hingegeben verfiel in Passivität und Stummheit im Bett; darunter aber brodelte ein Vulkan aus Lust, eine Erwartung, für die sie keine Worte und selten ein Gegenüber fand.

Z eit, es in diesem Frühling einmal gründlich anders zu machen. Ich schlage Ihnen (und mir selbst) ein Von-Selbst-Fest vor: Ein Zusammensein mit Ihrer/m Liebsten ganz ohne Programm, ohne Muss. Nehmen Sie sich Zeit und am besten etwas Inspirierendes mit auf Ihre Lagerstätte – vielleicht einige Frühlingsknospen? Einen Bildband über Astronomie oder Bäume oder Zeichenblock und Stifte? Denn Lust kommt gern durch die Hintertür der Absichtslosigkeit. Und dann werden Sie einfach Zeugen, was die Körper von selbst miteinander tun möchten. Betrachten Sie den Leib des oder der Geliebten wie eine Landschaft; seien Sie verspielt wie der Frühlingswind, dreist wie eine Hummel, neugierig wie der erste Keimling oder schamlos wie eine Apfelblütenknospe. Finden Sie Worte, direkte, unvernünftige, überschwängliche, Wirklichkeit weckende Worte. Und verwechseln Sie dieses eine Mal sich und Ihr Gegenüber nicht mit dem, was Sie schon kennen. Machen Sie stattdessen Platz für Kräfte, die durch sie wirken, wachsen und sich ausbreiten wollen: den Von-Selbst-Kräften.

A ch, und eines noch: Manchmal will das grosse VonSelbst auch einfach NICHTS tun. Akzeptieren Sie auch das. Authentische Faulheit ist ein weiteres Merkmal richtig guter Liebhaber.

● Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin (u. a. «Frau-Sein allein genügt nicht», Edition Zeitpunkt). Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen und lebt seit 16 Jahren in Tamera, Portugal, wo sie beim Verlag Meiga und bei der Globalen Liebesschule mitarbeitet.

Velofahren ist das optimale Training

Wie kaum ein anderer Ausdauersport macht Fahrradfahren fit und wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus: Es fördert das Herz-Kreislauf-System, stärkt Muskeln, schützt Gelenke vor Arthrose und beugt typischen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Blut hochdruck oder Herzleiden vor. Die Bewegung in der freien Natur hebt die Stimmung, baut Stress ab und senkt sogar das Demenz-Risiko. Zudem ist Velofahren für jedes Alter geeignet. Und das Frühjahr ist die ideale Zeit dazu, (wieder) damit zu beginnen. Besonders für ältere Menschen, die lange krank waren, übergewichtig sind oder unter Gelenkbeschwerden leiden, ist es der ideale Sport. Nicht zuletzt bedarf das Training keiner aufwendigen Zeitplanung. Im Gegensatz zum Sportverein oder einem Fitnessstudio lässt sich das Velofahren leicht in den Alltag integrieren. Folgende Tipps sollten dabei berücksichtigt werden:

L

assen Sie es ruhig angehen – gerade, wenn Sie lange keinen Sport getrieben haben. Der Körper muss sich erst an die sportliche Aktivität gewöhnen. Daher am Anfang am besten ebene Strecken fahren. Faustregel: Sie sollten sich beim Velofahren locker unterhalten können, ohne ausser Atem zu kommen.

U

m die Gelenke zu schonen, sollten Sie einen niedrigen Gang wählen und kontinuierlich in die Pedale treten. Eine höhere Trittfrequenz hat darüber hinaus einen zusätzlichen Trainingseffekt.

Die Sitzhöhe sollte so eingestellt sein, dass das Knie in der tiefsten Pedalstellung immer noch leicht gebeugt ist. Der Lenker ist in optimaler Höhe, wenn Sie im Sitzen eine leicht nach vorne geneigte

Sitzposition einnehmen. Treten Rücken-, Gesäss oder Handgelenksschmerzen auf, lohnt sich die Einstellung respektive Beratung bei einem Fachhändler.

D

ie Sitzfläche sollte eher breit sein; den Sattel stellt man waagerecht oder leicht nach vorne abfallend ein. Die Entfernung vom Sattel zum Lenker darf den Rücken weder zu stark strecken noch zu sehr stauchen. Die Handgelenke sollten am Lenker nicht abknicken. Lenkerhörnchen (sogenannte Bar ends) respektive Lenker mit verschiedenen Griffpositionen sind eine gute Wahl.

D enken Sie auch an die Sicherheit. Wichtig beim Fahrradfahren ist ein gut sitzender Helm. Lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten. MM

Geht in Gottes Namen nicht unter

Vergangene Woche bin ich bei der Bahnhofkirche Zürich vorbei gekommen. Ich weiss schon lange, dass es sie gibt, doch irgendwie habe ich mitten im pulsierenden Treiben des Hauptbahnhofs kaum je an diesen Raum gedacht. Diesen Ort anzutreffen, hier, wo sich täglich viele Tausend Menschen durch den grössten Knotenpunkt der Schweiz wälzen, berührt mich sonderbar. Ich blicke auf die Uhr – mein Zug fährt in sechs Minuten –, leichtes Zögern. Und dann entscheide ich mich für die spätere Verbindung; schliesslich bringt mich jede halbe Stunde ein Zug in die Zentralschweiz. Welch komfortable Situation! Und so steure ich zielstrebig auf die Kirchentür zu und trete in einen beinahe schmucklosen Raum. Dankbar über die Ruhe setze ich mich. Atme ein; atme aus. Ein. Aus. Es wird spürbar leichter in mir.

Doch einfach nur so da zu sein, will mir nicht recht gelingen. Meine Gedanken kreisen um den Artikel, den ich vorher bei einem Kaffee gelesen habe und der mich aufgewühlt hat: «Geht in Gottes Namen unter», lautete der Titel. Ein Bericht über die Begegnung mit dem Ökonomen Niko Paech, der zu radikalem Verzicht aufruft, um die Welt zu retten. «In Zukunft besitzen die Menschen weniger und teilen mit ihren Nachbarn Rasenmäher, Waschmaschinen, Auto. Weil sie deutlich weniger arbeiten, haben sie Zeit zum Gärtnern, Kochen und Flicken.» Ja, in dieser Zukunftsmalerei finde ich mich. Niko

Kurse im Lassalle-Haus

Ostern feiern

Zweifel – mit Thomas fragen und verstehen

9. bis 12. April

Do. 17.30 – So. 13.30 Uhr

Perspektiven, die alles verändern

Integrale Spiritualität und Selbstentwicklung

24. bis 26. April

Fr. 18.30 – So. 13.30 Uhr

Nichts als Farbe –Malen aus der Stille Einen neuen Zugang zum Malen finden

26. bis 30. April

So. 18.30 – Do. 13.00 Uhr

Achtsamer Yoga und Meditation Spirituelle Übungspraxis für Körper, Geist, Seele 29. April bis 3. Mai

Mi. 18.30 – So. 13.30 Uhr

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

Paech, Bestsellerautor und Professor an der Universität Siegen in Deutschland, ist überzeugt von den drei Säulen seiner Theorie «Befreiung vom Überfluss», nämlich der Suffizienz (Genügsamkeit), Subsistenz (Selbstversorgung, Reparieren, Teilen) und Abkehr von der Globali sierung.

Ich bin weitgehend einig mit Niko Paech. Mich treibt die Demolierung unseres Planeten ebenfalls um und ich bin überzeugt, dass es einen Paradigmenwechsel braucht. Doch Paech fordert auch auf, den Streit mit Nachbarn zu suchen. Man solle sie zum Beispiel fragen: «Hör mal, warum hast du eine Kreuzfahrt gebucht?» Oder: «Warum fahren Sie ein derart PS-starkes Auto?» Okay, unter Freunden habe ich auch schon mal kritisch nachgefragt – aber bei meinen Nachbarn oder gar bei gänzlich Fremden? Das ginge mir dann doch zu weit

Seufzend atme ich ein und aus. Da hilft nur noch beten, geht es mir durch den Kopf. Wissen tun wir alle ja schon lange, was zu tun wäre. Doch das allein hilft offenbar nicht weiter. Es braucht einen Wandel von innen her. Es braucht Hoffnung trotz allem. Ich gestehe, zur Hoffnung habe ich zuweilen ein strategisches Verhältnis, denn wenn wir mutlos sind, ist alles verloren, und mutlos will ich nicht sein. Ich atme ein, ich atme aus … Gut, gibt es Orte wie diese Bahnhofkirche. Sie erinnern mitten im Gewusel an eine noch andere Dimension.

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne Gedankensplitter».

* Noa Zenger (45) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.

● staunen und wissen

TIER DES JAHRES

Geburt

Mehr Komplikationen wegen Kaiserschnitten

In der Schweiz kommt jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Jetzt warnen französische Forscher: Kaiserschnitte können zu gefährlichen Komplikationen führen, z. B. bei der Mutter zu schweren Blutungen. Besonders betroffen sind Frauen ab 35 Jahren. Das zeigt die Untersuchung von fast 5000 Müttern. Dabei ist ein Kaiserschnitt aus medizinischer Sicht nur selten nötig – zum Beispiel dann, wenn das Baby quer liegt, seine Herztöne schlecht sind oder sich die Plazenta vorzeitig ablöst. Gesundheitstipp

Wildkatzen

lieben den Jura

Die Naturschutzorganisation Pro Natura hat die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) zum Säugetier des Jahres und zur Botschafterin für wilde Wälder und vielfältige Kulturlandschaften erkoren. Nachdem die Wildkatze im 18. und 19. Jahrhundert hierzulande fast ausgerottet worden war, sind heute wieder mehrere hundert Wildkatzen bei uns heimisch, vor allem im Jura. Gerettet ist die Art aber noch nicht. Als grösste Gefahr gelten verwilderte Hauskatzen, mit denen sich Wildkatzen kreuzen. Die daraus entstehenden Jungen bedrohen die genetische Reinheit der Wildkatzen und damit die ganze Art. Pro Natura

Bei Ohrenweh sollte man auf Federkissen verzichten

Bei Ohrenschmerzen, insbesondere bei einer Mittelohrenentzündung sind Federkissen tabu. Der Grund: Liegt man mit dem kranken Ohr darauf, kann es sich stark erwärmen und die Entzündung verschlimmern. Besser ist ein Kissen mit einer Füllung aus Wolle, Hirse oder Synthetikfasern.

krea gewusst ?

58

Milliardenumsätze mit hochgiftigen Pestiziden

Die fünf führenden Agrochemiekonzerne erzielten 2018 einen Drittel ihrer Pestizidumsätze mit dem Verkauf von hochgiftigen Substanzen. Allen voran Stoffe, die für den Menschen als wahrscheinlich krebserregend eingestuft sind und das Fortpflanzungssystem und die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen können. Am meisten derartige Produkte verkauften Bayer und Syngenta. Das zeigt eine Recherche von «Public Eye» und «Unearthed». Der globale Pestizidmarkt wird auf knapp 58 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die wichtigsten Absatzmärkte sind Entwicklungsund Schwellenländer: Dort finden die Konzerne schwächere Regulierungen vor – was mit höheren Risiken für die Bevölkerung verbunden ist. Gemäss «Public Eye» verursachen Pestizide dieser Art jedes Jahr rund 25 Millionen Fälle akuter Vergiftungen, 220 000 davon führen zum Tod. Mit einem Umsatz von 841 Millionen US-Dollar ist Glyphosat nach wie vor das am meisten verwendete Pestizid. In den USA wird der Hersteller Bayer seit einiger Zeit mit einer Klagewelle überzogen: 42 000 Klägerinnen und Kläger sind überzeugt, dass das Unkrautvernichtungsmittel ihre Krebserkrankung verursacht hat. infosperber.ch

Skrupellose Geschäftspraktiken

Konzerne mit Sitz in der Schweiz verletzen Menschenrechte und zerstören wertvolle Ökosysteme. Die eidgenössische Volksinitiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen –zum Schutz von Mensch und Umwelt» (kurz: «Konzernverantwortungsinitiative») fordert, dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz die Menschenrechte und internationale Umweltstandards weltweit respektieren. Dagegen gibt es Widerstand. Doch wenn wir wirklich eine gerechtere Welt wollen, dann müssen auch Grosskonzerne vermehrt Verantwortung übernehmen. Das zeigt der Dokumentarfilm «Der KonzernReport» eindrücklich. Er wird derzeit schweizweit gezeigt.

Filmvorführungen

«Der Konzern-Report»

29. April 2020

Türöffnung: 19 Uhr

Filmstart: 19.30 Uhr

Kulturhaus Royal, Baden Eintritt frei; Kollekte Weitere Filmvorführungen siehe www.konzern-initiative.ch / konzern-report

Mikrosteuer statt Mehrwertsteuer

Das Schweizer Stimmvolk darf bald über eine revolutionäre Steuerreform abstimmen – vorausgesetzt in den nächsten 18 Monaten kommen über 100 000 Unterschriften für die eidgenössische Volksinitiative «Mikrosteuer auf dem bargeld losen Zahlungsverkehr» zusammen.

Die Mikrosteuer-Initiative soll den heute «unübersichtlichen Flickenteppich von archaischen Steuern» beseitigen und Mehrwertsteuer, Bundessteuern und Stempelsteuern schrittweise durch eine automatische Besteuerung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ersetzen. Würde jede Transaktion mit 0,2 Prozent Steuern belastet (je 0,1 Prozent auf jeder Belastung und jeder Gutschrift), könne die Eidgenossenschaft bis zu 200 Milliarden Franken einnehmen. Zum Vergleich: heute nehmen Bund, Kantone und Gemeinden zusammen rund 145 Milliarden Franken an Steuern ein.

Die Initianten erhoffen sich aber nicht primär Mehrein nahmen, sondern eine Unterbindung der hochspekulativen Transaktionen der Finanzwirtschaft, die mit der realen Wirtschaft nur noch wenig zu tun habe und für die gesamte Wirtschaft ein Systemrisiko darstelle. Mehr Infos gibt es auf www.mikrosteuer.ch. Auf www.infosperber.ch findet man ein ganzes Dossier über den «revolutionären, aber realistischen Vorschlag, um alle Steuern auf Einkommen und die MWSt. zu ersetzen». infosperber.ch

Venus dominiert den Abendhimmel

Unser innerer Nachbarplanet Venus macht im April eine besonders gute Figur. Anfang April wandert die Venus sehr nahe am bekannten offenen Sternhaufen der Plejaden im Stier vorbei. Am Abend des 3. April dürfte der Anblick von Plejaden und Venus ganz besonders schön sein.

Am 26. April befindet sich die Venus nur 6,5 Grad von der zunehmenden Mondsichel entfernt. In diesem Stadium ist beim Mond auch die dunkle Seite in einem fahlen Licht sichtbar. Der Grund: Während dieser Zeit scheint auf der Nachtseite des Mondes die volle Erdkugel und erhellt die dunkle Mondoberfläche – ähnlich wie wir es von hellen Vollmondnächten her kennen.

Am 28. April leuchtet die Venus schliesslich in ihrem grössten Glanz und dominiert nach Sonnenuntergang als brillanter «Abendstern» den Himmel im Westen.

Obwohl der Volksmund Venus als Abendoder Morgenstern benennt, ist diese Bezeichnung streng genommen falsch. Sterne sind keine Planeten, sondern Sonnen; die meisten von ihnen sind sehr viel grösser als unser Muttergestirn.

buchtipps

Wortwanderungen

Märchen, Mythen und auch die zeitgenössische Literatur widmen sich immer wieder der engen Verbindung von Mensch und Wald. Das ist kein Zufall. Denn im Wald können wir, fern von Hektik und Lärm, Naturbegegnungen machen, die unser Leben bereichern. Die atmosphärischen Wortwanderungen animieren dazu: Das überaus liebevoll gestaltete und illustrierte Büchlein nimmt uns mit auf eine literarische Wanderung durch den Wald. Dort begegnen wir Ameisen, Bienen, Kuckuck und dem Fliegenpilz; wir lernen die erotischste Frucht des Waldes kennen, erfahren, wieso die Weide Trauer trägt und weshalb die Eiche die «Königin aller Bäume» ist. Ein schönes Geschenk für alle Natur- und Kulturliebhaber.

Rita Mielke «Im Wald. Eine Wortwanderung durch die Natur», Duden 2019, ca. Fr. 24.–

Die Energie und wir

Wohl und Wehe allen Lebens auf Erden sind abhängig von der verfügbaren Energie. Sogar unsere Wertvorstellungen sind direkt daran gebunden, wie der britische Archäologe Ian Morris in seinem neuen Buch aufzeigt. Er zeichnet darin die Entwicklung der Menschheit vom Anbeginn der Geschichte bis heute. Ein kühner Entwurf. Seine Thesen sind nicht unumstritten. Und darin liegt der eigentliche Wert des Buches, kann es doch durchaus fruchtbare Debatten provozieren. Das ist mit Blick in die Zukunft nicht nur höchst anregend und unterhaltsam, sondern auch dringend nötig. Denn es schärft den Blick auf künftige umweltverträgliche Formen der Energieproduktion, die wir so dringend benötigen.

Ian Morris «Beute, Ernte, Öl. Wie Energiequellen Gesellschaften formen», DVA 2020, ca. Fr. 40.–

Training fürs Leben ?

Träume können reale Situationen beeinflussen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universitäten Genf und Wisconsin (USA). Sie stellten fest, dass bei Angstträumen ganz bestimmte Hirnregionen aktiviert waren, nämlich die sogenannte Inselrinde und die Gürtelwindung. Beide Regionen spielen auch im Wachzustand in Angst- beziehungsweise Bedrohungssituationen eine wichtige Rolle. Die Forscher fanden heraus: Je länger jemand Angst beim Träumen erlebt, desto weniger werden die entsprechenden Hirnareale bei belastenden Situationen im Wachzustand aktiviert. Albträume, folgern die Wissenschaftler, würden uns helfen, effektiver auf bedrohliche Situationen zu reagieren. Universität Genf

APRIL
Albtraum

Weniger Schlaf, mehr Verletzungen

Wer wenig schläft, leistet im Sport weniger, reagiert langsamer und ist schneller erschöpft. Diese Resultate einer Studie des Seattle Children’s Research Institute (USA) decken sich mit denjenigen einer Umfrage unter US-College-Sportlern: Jeder Zweite gab an, dreimal pro Woche zu wenig zu schlafen und darunter zu leiden. Die Studie aus Seattle besagt: Schlafen Sportler weniger als acht Stunden pro Nacht, verdoppelt sich das Risiko einer Sportverletzung. NCAA

Die App

Fit wie Superman

Die App 8fit liefert einfache Fitnessübungen wie den «Superman»: Man liegt auf dem Bauch und hebt Arme und Beine in die Luft. Die Beschreibung ist leicht verständlich und zu jeder Übung gibt es Videos. Sechs kurze Fitnessprogramme für Anfänger sind gratis. Für weitere Programme muss man jedoch ein teures Abo abschliessen.

Für Android und iOS, gratis.

Erweiterte Version: 25 Franken/Monat

Wellen am Himmel

Wellen sind uns besonders vertraut, wenn sie in einem See vorkommen. Es gibt jedoch auch in der Atmosphäre grossräumige Wellenmuster. Sie entstehen unter anderem im Windschatten von Gebirgen und werden oft als auffällige Wolkenformationen sichtbar. Dabei sind häufig parallel verlaufende Wolkenwalzen zu sehen, die sich über weite Teile des Himmels erstrecken. In der Meteorologie werden diese Wellenmuster als atmosphärische Schwerewellen bezeichnet. Ihren Ursprung verdanken sie dem Umstand, wenn z.B. feuchte Luft ein Gebirge überströmt. Beim Aufsteigen kühlt sich die Luft ab; infolgedessen kann sie weniger Feuchtigkeit halten – Wolkentröpfchen kondensieren. Wenn die Luftmasse das Gebirge überquert hat, sinkt sie infolge ihrer eigenen Schwere wieder in tiefere Lagen hinunter. Durch diesen Auf- und Abstieg über das Gebirge kann die Luftmasse in eine Schwingung geraten, sodass sich dieser Vorgang noch einige Male wiederholt. Diese wellenförmige Schwingung wird schliesslich in Wolkenwellen sichtbar.

Häufig sind in der Atmosphäre auch horizontale und vertikale Dichteund damit Temperaturunterschiede zwischen benachbarten Luftschichten vorhanden, die als Ursache für eine himmlische Wellenbildung infrage kommen.

Sport

Gutes neues Gartenjahr

Die Natur ist im Aufbruch, Fauna und Flora erwachen. Nun beginnen des Gärtners schönste Monate. Doch was braucht es, damit die Arbeit auch Früchte trägt?

Text: Frances Vetter

Die Tage werden wieder länger und die Vögel zwitschern fröhlich ihre Morgenlieder. Der Frühling steht in den Startlöchern, es ist Zeit, den Garten auf Vordermann zu bringen: Stauden zurückschneiden, Blumen säen, Pflanzen setzen, Rasen pflegen – es gibt viel zu tun. Die jetzt investierte Zeit und Arbeit werden uns mit einer reichen Ernte den Sommer hindurch belohnen – wenn wir es richtig anpacken.

Bereits im März konnten wir einige Gemüsesorten vorziehen. Das geschieht bei uns aufgrund der Lage oftmals auf der Fensterbank. Auch jetzt im April ziehen wir noch Setzlinge heran, die wir erst im Mai nach den Eisheiligen ins Freie umpflanzen. Da wir im Herbst gerne eine feine Kürbissuppe geniessen, Kürbissbrot und Kürbiskuchen backen, säen wir schon jetzt auch unsere Lieblinge wie Muskat und Butternut, ebenfalls auf der Fensterbank bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 20 Grad Celsius. Ab Mitte bis Ende Mai können sie dann ausgepflanzt werden. Auch die Artischocken müssen jetzt ausgesät werden, damit sie in der zweiten Maihälfte nach draussen können.

Vorziehen und aussetzen

Mit den im März gepflanzten Kräutern müssen wir behutsam umgehen. Sie brauchen noch etwas Zeit, um abzuhärten. Wir topfen sie in kleine Blumentöpfe um und stellen sie auf die Fensterbank oder auf unsere windgeschützte Terrasse, solange noch Nachtfrostgefahr besteht.

Einige frostunempfindlichere Pflanzen setzen oder säen wir jetzt bereits ins Freiland: Rettiche, Radieschen, Randen, Erbsen, Kohlrabi vertragen das bei uns meist gut. Steckzwiebeln lassen wir über

frances und remo vetter*

« Die jetzt investierte Zeit und Arbeit werden uns mit einer reichen Ernte den Sommer hindurch belohnen – wenn wir es richtig anpacken. »

Nacht in warmem Wasser bei Zimmertemperatur quellen, bevor wir sie einpflanzen. Durch diese Massnahme bilden sie im Beet schneller Wurzeln.

Viele Jungpflanzen müssen pikiert und ausgedünnt werden. Da wir bereits Anfang März Samen im Saatkasten ausgesät haben, sind jetzt schon Blättchen zu sehen. Wenn diese sichtbar sind, ist es empfehlenswert, die Pflänzchen vorsichtig herauszunehmen und einzeln in kleine Töpfe zu pflanzen. Wir achten dabei darauf, dass die kleinen Setzlinge gesund und gut entwickelt sind.

Um die Jungpflanzen vor ungeliebten Schädlingen zu schützen, verwenden wir Gemüseschutznetze und Vliese, die vor Kohl- und Karottenfliegen, Blattläusen und anderen Fluginsekten schützen. Das Abdecken mit den Netzen und Vliesen tätigen wir meist direkt nach dem Auspflanzen, da es sonst gerne vergessen wird. Wichtig ist, dass die Netze das ganze Beet in der Länge und Breite abdecken, damit die Schädlinge keine Möglichkeit haben an die zarten Gemüsepflanzen zu kommen. Um die Netze zu sichern, befestigt Remo diese rund um das Beet mit Erde oder Sand gefüllten Säcken oder Steinen.

Geduld und Abwechslung

Der Kartoffelanbau hat bei uns Tradition. Wir schwören auf die alten Bergkartoffeln, die wir vor einigen Jahren aus

dem bündnerischen Filisur erhalten haben. Sie sind einfach fantastisch im Geschmack. Auch Corne de Gatte, Parli, Acht Wochen Nüdeli, Blaue Schweden, Weisse Lötschentaler, Maikönig, Patate Verrayes und Fläckler gehören zu unseren Favoriten.

In milderen Regionen kann man bereits Anfang April mit dem Anbau beginnen. Die Pflanzkartoffeln sollten an einem Ort mit gutem Lichteinfall gepflanzt werden. Wir legen sie in Furchen, die wir im Vorfeld gegraben haben. Als Mass kann man eine Tiefe von zirka zehn Zentimetern nehmen. Wir lockern den Boden ein wenig auf und legen die Saatkartoffeln vorsichtig hinein und bedecken sie dann mit Erde. Sind die Kartoffeln vorgekeimt, ist besondere Vorsicht geboten, damit die kleinen und weichen Keime nicht abbrechen.

Die erste Rhabarberernte kann bereits Mitte bis Ende April erfolgen. Grundsätzlich ist die Erntezeit von Rhabarber von April bis Juni datiert. Die ersten zarten Rhabarberstängel haben aber jetzt das beste Aroma. Jüngere Pflanzen können alle zwei bis drei Wochen geerntet werden; kräftigere ältere Exemplare auch in kürzeren Abständen.

* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.

Gartenarbeiten im April

● Nisthilfen und andere Fördermassnahmen für Nützlingen realisieren.

● Aussaaten im Gewächshaus vornehmen.

● Bei günstiger Witterung den Gartenboden für die Kulturen vorbereiten: Kompost und Mist einarbeiten, Unkraut jäten, Gründüngungen säen.

● Beete vorbereiten und erste Aussaaten von Gemüse und Kräutern vornehmen.

● Beerensträucher auslichten. Obstbäume und Beerensträucher brauchen jetzt eine Nährstoffgabe, z. B. gut gereiften Kompost. Heidelbeeren sind Moorpflanzen, die sauren Boden bevorzugen. Wir geben ihnen deshalb eine Schicht Rindenmulch.

● Gurken und Melonen reagieren empfindlich auf jede Störung im Wurzelbereich. Darum verzichten wir auf das Aussäen in Saatschalen und spätere Pikieren. Wir säen direkt in ausreichend grosse Tontöpfe. Mit dem Auspflanzen warten wir, bis sich der Boden im Mai erwärmt hat und die Setzlinge die Töpfe gut durchwurzelt haben.

● Zwiebeln gehören zum ersten Gemüse, das im Frühjahr gesetzt werden kann. Vor dem Auspflanzen werden Steckzwiebeln über Nacht in zimmerwarmem Wasser eingeweicht. Das bewirkt, dass sie im Beet früher wurzeln. Zwiebeln in Reihen von 15 bis 20 Zentimetern Abstand setzen; nachdem sie angewachsen sind, leicht anhäufeln.

● Ab Mitte April Kartoffeln pflanzen: in zehn Zentimeter tiefe Furchen legen und mit Erde bedecken. Der Pflanzenabstand soll etwa 30 Zentimeter in der Reihe und 50 bis 60 Zentimeter zwischen den Reihen betragen, damit später gut angehäufelt werden kann.

● Salatpflanzen haben eine relativ kurze Kulturzeit. Jetzt die ersten selber gezogenen Jungpflanzen ins Frühbeet setzen und gleich wieder neu aussäen. So kann die ganze Gartensaison hindurch frischer Salat geerntet werden.

● Wurzelpetersilie ist weniger bekannt als Blattpetersilie und wird oft mit Pastinaken verwechselt. Seine Wurzel verleiht Suppen und Gemüsegerichten ein mildes Petersilienaroma. Wenn der Boden gut abgetrocknet ist, in ein sonniges Beet mit humusreicher Erde säen. Nach dem Säen müssen die Pflänzchen auf einen Abstand von 5 bis 8 Zentimeter vereinzelt werden.

● Thymian, Lavendel, Salbei, Bergbohnenkraut und viele andere Kräuter verholzen gerne an der Basis. Damit die Pflanzen nicht überaltern und um das Wachstum anzuregen, schneiden wir im Frühjahr relativ kräftig zurück.

● Sobald sich die Erde etwas erwärmt hat, treiben die Schnecken wieder ihr Unwesen. Darum ist es wichtig, die ersten Generationen einzusammeln und so die Population zu schwächen.

● Mit engmaschigen Netzen werden die Gemüsekulturen von Kohl ­, Karotten ­ und Zwiebelfliege geschützt. Die Pflanzen direkt nach der Aussaat oder Pflanzung mit Netzen bedecken, um die Eiablage zu verhindern.

« Im Frühjahr bearbeiten wir die Beete regelmässig mit der Pendelhacke, sodass Unkraut erst gar nicht aufkommen kann. »

● Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen gehören zu den nützlichsten Helfern im Garten. In hohlen Bäumen, Holzschuppen, Schilfrohrstängeln und in Nistkästen finden sie Unterschlupf. Wo immer möglich, sollten im Garten Nistmöglichkeiten geschaffen werden.

● An den ersten feuchtwarmen Tagen treten bereits grosse Blattlauskolonien auf. Wichtig ist, dass wir Nistplätze für Nützlinge aufgestellt haben, zum Beispiel Schlupfsäcke und umgestülpte, mit Holzwolle gefüllte Tontöpfe für Ohrwürmer.

● Mit frühjahrsblühenden Pflanzen wie Narzissen, Traubenhyazinthen, Schlehe und Weißdorn locken wir Nützlinge an. Auch Kräuter wie Kümmel, Liebstöckel, Fenchel und Ringelblumen erfüllen diese Funktion.

● Lücken im Garten und in den Töpfen auf dem Balkon mit Frühlingsblühern, Gehölzen und Stauden bepflanzen.

● Balkon- und Kübelpflanzen zurückschneiden und gegebenenfalls umtopfen.

● Zwiebeln der Herbstblüher kommen jetzt schon in die Erde. Die Zwiebeln sollen dabei doppelt so tief in die Erde gelegt werden, wie sie dick sind.

Die Stängel sollte man nicht mit der Gartenschere abschneiden; es empfiehlt sich ein Herausdrehen aus dem Wurzelstock. Mindestens zwei Drittel der Stängel und Blätter müssen allerdings stehenbleiben. Blüten sollten immer umgehend entfernt werden, da sie den Pflanzen unnötig Energie entziehen.

Beim Grünspargel muss man besonders viel Geduld haben: erst drei Jahre nach dem Pflanzen sollte das erste Mal geerntet werden. Jetzt im April sollen die Grünspargelwurzeln gepflanzt werden. Der Abstand zwischen den Reihen sollte nicht weniger als einen Meter betragen. Innerhalb einer Reihe sind 40 bis 50 cm ausreichend. Wir setzen den Spargel in tiefe Furchen. Dazu breiten wir die Wurzeln vorsichtig aus und bedecken sie mit einer zirka fünf bis zehn Zentimeter dicken Schicht Erde. Erst wenn der Spargel richtig angewachsen ist, füllen wir die Furche vollständig mit Erde. Ja, und dann heisst es eben geduldig sein. Drei Jahre bis zur ersten Ernte – das war für Remo fast unerträglich.

Kompostgabe und Rankhilfe

Ein Ziergarten mit möglichst vielen bunten Blumen, Stauden und Gräsern tut dem Gemüt gut. Viele einjährige Sommerblumen wie Wicken, Ringelblumen, Schleierkraut, Goldmohn, Jungfer im Grünen und Schmuckkörbchen können jetzt direkt ins Freilandbeet gesät werden. Bei diesen Sorten handelt es sich um robuste Blumenarten, die auch einige eisige Nächte verkraften können. Margeriten, Gänseblümchen und Stiefmütterchen können den Beeten schon jetzt zu einem farbenfrohen Erscheinungsbild verhelfen.

Wir ermöglichen unseren zugekauften jungen Kletterpflanzen jeweils einen besonders guten Start, um in die Höhe zu wachsen. Die noch zarten Pflänzchen können mit kleinen Hilfen sehr gut beim Wachsen unterstützt werden. Sie nehmen diese dankend an und entwickeln sich oft zu wahren Augenweiden im Garten. Mit einer Schnur binden wir die Gewächse am Rankgitter fest. So stellen wir einen sicheren Halt mit dem Gitter her und die Pflanzen breiten sich schnell durch verzweigte Triebe aus. Mit einem organischen Dünger und Kompost sor-

gen wir zudem dafür, dass den Kletterpflanzen immer ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Rückschnitt und Vorschau

Wenn die Forsythien oder Zier-Johannisbeeren verblüht sind, müssen wir einen Rückschnitt vornehmen. Es gilt, die Blütezeit abzuwarten und erst nach dem Verwelken zur Schere zu greifen. Wir lichten in dieser Zeit auch Bäume und Sträucher aus. So bilden sich wieder neue Blütentriebe für das nächste Jahr. Ältere Haupttriebe, die bereits abgeblüht

sind, sollten alle paar Jahre komplett entfernt werden, damit die Bäume keine Energie mehr in diese Äste stecken und sich auf neues, lebendiges Wachstum konzentrieren können.

Immergrüne Sträucher, wie zum Beispiel Rhododendren, bereichern den Garten im April. Rhododendren wachsen ursprünglich im Wald; dies erfordert bei der Platzierung im eigenen Garten eine möglichst kalkarme, durchlässige und humusreiche Erde. Bei der Pflanzung graben wir ein Pflanzloch mit einem ausreichend grossen Durchmesser. Diesem Loch können Laub-, Rindenkompost und Hornspäne hinzugefügt werden. Wir pflanzen den Rhododendron nicht zu tief, denn das mögen die Sträucher nicht. Eine ausreichende Bewässerung und Düngung nach der Pflanzung ist wichtig, um den Gewächsen einen guten Startschub zu geben und eine zirka fünf Zentimeter hohe Schicht Rindenkompost um die Pflanzen herum schützt in der Startphase vor konkurrenzierendem Unkraut. Im Frühjahr bearbeiten wir die Beete regelmässig mit der Pendelhacke, sodass Unkraut erst gar nicht aufkommen kann. //

Sind Elstern geflügelte Diebe? Haben Lemminge einen Hang zum Selbstmord? Und können Frösche das Wetter vorhersagen? Wir sind einigen tierischen Legenden nachgegangen – und sind auf Überraschendes gestossen.

Text: Erik Brühlmann

Vermehren wie die Karnickel

«Die vermehren sich wie die Karnickel!» Der oft abschätzig gemeinte Ausruf hat durchaus einen wahren Kern, denn Kaninchen sind tatsächlich sehr fruchtbar und vermehrungsfreudig. Der Rammler versucht meist noch in der Stunde nach der Geburt, das Weibchen schon wieder zu decken! Aber Sex ist ja nur das eine; effektive Fortpflanzung das andere. «Der Deckungsakt ist bei Kaninchen fast immer erfolgreich», sagt Julika Fitzi, Tierärztin und Leiterin der Fachstellen Tierversuche und Tierärztliche Beratungsstelle des Schweizer Tierschutzes (STS). «Man spricht von einer induzierten Ovulation: Der Deckakt löst Eisprünge aus, sodass die Spermien des Rammlers stets auf fruchtbare Eizellen treffen.» Nach einer Tragzeit von 30 Tagen werden vier bis sechs Junge geboren. Als wäre das nicht genug, verfügen weibliche Kaninchen auch noch über eine spezielle Gebärmutterform mit zwei langen Uterushörnern. So kann es vorkommen, dass das Weibchen noch während einer bestehenden Trächtigkeit im einen Uterushorn im anderen erneut trächtig wird. Diese extreme Vermehrungsfreudigkeit, die schon manchem Haustierbesitzer über den Kopf gewachsen ist, hat vermutlich einen einfachen Grund: Überleben. Als Art. Denn hinter den Kaninchen sind viele her. «Auch der Mensch bejagte bis nach dem Zweiten Weltkrieg Kaninchen und Hasen als Fleisch- und Felllieferanten exzessiv», sagt Julika Fitzi. «Würden sie sich nicht so schnell vermehren, wären sie vermutlich längst ausgestorben.»

Diebische Elstern

Jeder kennt die sprichwörtlichen diebischen Elstern, jene Menschen, welche die Finger nicht vom Glitzerzeug anderer lassen können. «Es ist erstaunlich, dass sich diese Redensart im täglichen Sprachgebrauch festsetzen konnte», findet Christoph Vogel, Rabenvogelspezialist an der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. «Denn es gibt keine gut dokumentierten Beobachtungen, die auf ein solches Verhalten der Elstern schliessen lassen.» Er verweist auf eine Studie von Verhaltensforscher Toni Shephard und seinem Team vom Centre for Research in Animal Behaviour (CRAB) der Universität im britischen Exeter. Im Experiment wurden freilebenden Elstern Nüsse angeboten, daneben auch glänzende Objekte wie Schrauben, Alufolie usw. Das Resultat widerspricht dem Volksglauben: Bei 63 von 64 Besuchen an der Futterstelle wurden die glänzenden Objekte gar nicht beachtet respektive lösten sie nicht selten sogar Misstrauen aus und führten dazu, dass die Elstern auf das Futter, die Nüsse, verzichteten. «Wir fanden keine Hinweise darauf, dass sich Elstern von glänzenden Objekten angezogen fühlen», schliesst die Studie. Vielmehr deute alles darauf hin, dass jeder unbekannte Gegenstand Neophobie – die Angst vor Neuem – erzeugt. «Wir vermuten, dass Menschen, wenn sie Elstern sehen, die gelegentlich glänzende Objekte aufnehmen, glauben, dass die Vögel diese attraktiv finden.» Hingegen falle es nicht auf, wenn Elstern mit weniger auffälligen Gegenständen interagierten.

Der zerteilte Wurm

«Der zerschnittene Wurm verzeiht dem Pflug», schrieb einst der englische Dichter William Blake (1757–1827). Das fällt dem Wurm sicherlich leicht, denn es überleben ja beide Hälften. Oder? «Das ist leider nur eine Wunschvorstellung», sagt Lukas Pfiffner, Agrarökologe am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick. Wahrscheinlich stamme sie daher, dass der Mensch sich im Garten möglichst viele Regenwürmer wünsche, denn es gilt: je mehr Regenwürmer, desto besser der Boden. Immerhin bedeutet ein Spatenstich nicht unbedingt das Ende des Regenwurms. Pfiffner: «Je weiter hinten die Trennung erfolgt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass der gekürzte Wurm überlebt. Das abgeschnittene Stück aber stirbt ab.» Denn die wichtigen Organe wie etwa die fünf Paar Herzen (!) befinden sich etwa in der Körpermitte. Werden sie verletzt, verblutet das Tier. Doch wie erkennt man beim Regenwurm das Kopfende? «Mit etwas Übung sieht man, dass das Kopfende leicht konisch ist, das Schwanzende eher rund.» Im Zweifelsfall könne man sich aber auch einfach danach richten, in welche Richtung der Wurm kriecht – denn Regenwürmer bewegen sich nicht im Rückwärtsgang durchs Leben.

Die Schnecke auf der Rasierklinge

Weniger Freude haben Gärtner, wenn sie zwischen den Pflanzen auf Schnecken stossen. «In der Schweiz gibt es rund 200 Landschneckenarten, aber nur die Spanische Wegschnecke ist eine wirkliche Gartenplage», relativiert der Malakologe Jörg Rüetschi. Die Tiere wurden in den 1950er-Jahren aus den Pyrenäen eingeschleppt und erweisen sich als äusserst anpassungsfähig und zäh. Rüetschi: «Mittlerweile sind sie auf bis zu 2000 Metern über Meer sesshaft, und sie ernähren sich von allem, was sie finden, vom Salat über tote Artgenossen bis zu Hundefäkalien.» Selbst Dornen und Rasierklingen können diese und alle anderen Landschnecken nicht aufhalten – denn ihre «Füsse» berühren die scharfen Hindernisse gar nicht erst. «Schnecken kriechen immer auf einem Schleimband aus artspezifischen Substanzen, welches die Tiere vor Verletzungen schützt», so Rüetschi. Problematischer als dünne Klingen sind für Schnecken daher Bodenbeläge wie Sand, bei denen die Tiere zur Fortbewegung aussergewöhnlich viel Schleim produzieren müssen. Auch hierbei gibt es jedoch eine Ausnahme, welche die Regel bestätigt: Der Fuss der Schönen Landdeckelschnecke ist längsgeteilt. Diese Schneckenart kriecht deshalb nicht, sie schreitet!

Wetterfrösche

Steigt der Laubfrosch die Leiter hoch, wird das Wetter schön, heisst es im Volksmund. Sind Laubfrösche also die besseren Wetterfrösche als Kachelmann und Co.? «Es gibt keine Hinweise, dass Laubfrösche wirklich das Wetter vorhersagen können», sagt Mario Lippuner, Biologe und Amphibienspezialist der Zürcher Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch). «Laubfrösche gehören zu den Baumfröschen», erklärt Lippuner. «Sie leben in Büschen und Bäumen, wo sie in Höhen bis 30 Meter beobachtet wurden, und kommen praktisch nur zum Überwintern und zur Fortpflanzung auf den Boden.» In den Gehölzen beziehen die Laubfrösche Sitzwarten, wo sich die wechselwarmen Tiere selbst im Sommer stark der Sonne exponieren. Dies beschleunigt Stoffumsatz und Wachstum; die Geschlechtsreife wird früher erreicht, was die Arterhaltung wahrscheinlicher macht. Damit sie beim Sonnenbaden nicht austrocknen, schliessen sie Drüsen und halten die exponierte Körperfläche so klein wie möglich: Sie legen die Extremitäten eng an oder sogar unter den Körper. Woher die Idee des Wetterfrosches genau kommt, weiss Lippuner nicht. Vielleicht, vermutet er, wurde beobachtet, wie die Laubfrösche bei Wetterumbruch an die Oberfläche des Blattwerks der Gehölze kletterten, um ein Sonnenbad zu nehmen. Daraus schloss man, die Tiere würden den Umbruch voraussehen. «Solche Beobachtungen wurden einfach falsch interpretiert. Und manche Fehlinterpretationen halten sich bis heute hartnäckig.»

Grillen als Thermometer

Was machte man früher, als es noch keine Smartphones gab und man die Temperatur bestimmen wollte? Man befragte die Grillen – zumindest in den USA: 1897 fand der amerikanische Physiker Amos Emerson Dolbear (1837–1910) die Formel zur Temperaturbestimmung «per Grille» heraus: Man zähle 13 Sekunden lang, wie oft die Grille zirpt, addiere zu diesem Wert 40 und erhalte die Umgebungstemperatur in Grad Fahrenheit. In der Tat ändert sich bei Grillen – wie bei allen Heuschreckenarten – die Zirpfrequenz mit der Temperatur. «Grillen sind wechselwarme Tiere», erklärt Florin Rutschmann, Grillenexperte und Schutzgebietsbeauftragter von Pro Natura Aargau. «Je wärmer es ist, desto aktiver sind sie und desto häufiger zirpen sie tendenziell.» Für Grillen ist das Zirpen eine Art Sprache. Der Spontangesang, den man beim Wandern im Frühling oft hört, klingt anders als das Zirpen zum Balzen oder das Zirpen, wenn

zwei Männchen aufeinandertreffen. Gibt es auch in der Schweiz Grillen, die exakte Rückschlüsse auf die Temperatur zulassen? Rutschmann: «Beim Zwitscher-Heupferd lässt sich bei etwa 10 Grad Celsius eine deutliche Veränderung des Gesangs feststellen.» Da aber noch viele andere Faktoren die Zirpfrequenz beeinflussen können, ist man mit einem gängigen Thermometer vermutlich doch besser bedient.

Lebensmüde Lemminge

Lemminge sind niedliche kleine Nager, die zu den Wühlmäusen gehören. Bekannt sind sie vor allem deswegen, weil sie sich angeblich alle paar Jahre in einen kollektiven Selbstmord stürzen. Sogar ein Computerspiel wurde auf dieser Annahme entwickelt – die aber nur eine Mär ist. «Suizid ist kein biologisches Konzept», sagt Robert Zingg, Kurator im Zoo Zürich. In guten Jahren vermehren sich Lemminge recht ungezügelt, bis die vorhandenen Ressourcen nicht mehr ausreichen. Daraufhin ziehen die Lemminge los, um sich neue Nahrungsquellen zu erschliessen. «Dabei gehen sie zum Teil hohe Risiken ein, wenn es darum geht, Hindernisse zu überwinden», weiss Zingg. Viele Tiere lassen dabei ihr Leben, weshalb bei Lemmingen tatsächlich grosse Populationsschwankungen beobachtet werden können. «Das ist ganz einfach ein Regulativ der Natur», sagt der Kurator.

Das Märchen von den lebensmüden Lemmingen geht vermutlich zurück auf den Disney-Film «White Wilderness» aus dem Jahr 1957. Dieser zeigt die Lemminge, wie sie zuhauf in einen Abgrund stürzen, und kommentiert: «Die Lemminge erreichen den tödlichen

Abgrund. Dies ist ihre letzte Chance zur Umkehr. Aber sie laufen weiter, stürzen sich in die Tiefe.» Wie sich später herausstellte, half das Filmteam bei diesen Stürzen jedoch massiv nach

Die unsterbliche Qualle

Und dann gibt es da noch diese mysteriöse Qualle, die – wie alle Fans von «The Big Bang Theory» wissen – unsterblich ist. «Das stimmt so nicht ganz», berichtigt Kurator Robert Zingg. Es ist nicht so, dass die Qualle mit dem sehr klangvollen Namen Turritopsis dohrnii nicht totzukriegen ist. «Man muss es sich eher so vorstellen wie bei einer Pflanze, die einen Ableger macht», erläutert Zingg. Analog dazu kann besagte Qualle aus einer Zellmasse einen Ableger bilden, der dann als neue Qualle weiterlebt, während das ursprüng liche Tier – wie jedes Lebewesen – den Weg alles Irdischen geht. Ob diese Fähigkeit mit Unsterblichkeit gleichzusetzen ist, bleibt wohl eine philosophische Frage. //

● Buchtipps

Emmanuelle Pouydebat «Was Tiere können», Goldmann 2019, ca. Fr. 16.–

Emmanuelle Pouydebat

«Da drehte die Qualle die Zeit zurück», Knesebeck 2019, ca. Fr, 38.-

Helmut Höge

«Die lustige Tierwelt und ihre ernste Erforschung», Westend 2018, ca. Fr. 25.–

Wald im Wandel

Wald der Zukunft

Im Zuge des Klimawandels wird es wärmer und im Sommer trockener, so die gängige Prognose. Das hat auch Auswirkungen auf den Wald; seine Zusammensetzung wird sich verändern. Doch wie kann der Wald klimafit gemacht werden? Um diese Frage zu beantworten, hat die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) das Projekt «Testpflanzungen zukunftsfähiger Baumarten» lanciert: In der ganzen Schweiz soll ab Herbst 2020 bis ins Jahr 2022 ein Netzwerk von 50 bis 60 Testpflanzungen «potenziell zukunftsfähiger Baumarten» eingerichtet werden. 30 bis 50 Jahre will man diese Testpflanzungen beobachten. So soll ermittelt werden, welche Baumarten unter den klimatischen Bedingungen, die gegen Ende des 21. Jahrhunderts erwartet werden, besser wachsen können als diejenigen, die heute in unseren Wäldern vorherrschen. krea

In den letzten Jahren wurden Eschen und Fichten vermehrt von Schädlingen befallen, sodass sie massenhaft absterben. Die zunehmende Erwärmung sorgt zusätzlich dafür, dass unsere Wälder sich nachhaltig verändern.

Text: Andreas Walker

In der nordischen Mythologie hat die Esche eine besondere Bedeutung: Sie ist der Weltenbaum Yggdrasil, wie wir in der isländischen Edda, ein auf Altisländisch verfasstes literarisches Werk, erfahren. Die Zweige des Yggdrasils sollen sich über den ganzen Himmel und über die ganze Welt erstrecken, während der Baum auf drei Wurzeln ruhe, unter denen Quellen entspringen.

Auch in der modernen Zeit hat die Esche eine wichtige Bedeutung: Eschenholz ist sehr beliebt und wird wegen der positiven Eigenschaften zu den Edellaubhölzern gezählt. Es gehört nach dem Holz von Buche und Eiche zu den wichtigsten Laubnutzhölzern Mitteleuropas. Es wird verwendet, wenn höchste Ansprüche an Festigkeit und Elastizität gestellt werden, etwa bei der Herstellung von Werkzeugstielen oder Sportgeräten. Doch heute ist dieser Baum bedroht. Anfang der 1990er-Jahre begannen im nordwestlichen Teil von Polen die Eschen in grosser Zahl abzusterben. Danach breitete sich das Eschensterben von Polen nach Schweden, Österreich, Deutschland, Dänemark, Finnland, Litauen, und Tschechien aus. Inzwischen ist auch der Bestand auf den Britischen Inseln bedroht.

Forscher fanden heraus, dass ein kleiner Pilz Namens Hymenoscyphus pseudoalbidus, auch «Falsches Weisses Stängelbecherchen» genannt, dafür verantwortlich ist. An den infizierten Eschen sind zuerst braune Flecken an Blättern zu beobachten; später sind auffällige Welkerscheinungen zu sehen, die einen vorzeitigen Blattfall und Kronenverlichtungen zur Folge haben. Schliesslich fault der untere Teil des Stammes und der Baum stirbt endgültig.

Manche Eschen sind resistent

Eschen sind die zweithäufigsten Laubbäume in der Schweiz. 2008 wurde der aus Ostasien eingeschleppte Pilz in der Schweiz zum ersten Mal festgestellt. Innert weniger Jahre hatte er sich im ganzen Land ausgebreitet, sodass rund 90 Prozent aller Eschen heute vom Falschen Weissen Stängelbecherchen befallen sind. Es ist schwierig abzuschätzen, wie viele der befallenen Bäume absterben werden. Am gefährlichsten ist es, wenn der Pilz den Stamm angreift. «Die Esche wird seltener werden, aber kaum aussterben», sagt Reinhard Lässig von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL. Das Eschensterben erinnere an das ebenfalls durch einen Pilz verursachte Ulmensterben in Mitteleuropa vor mehreren Jahrzehnten. «Es gibt heute immer noch Ulmen, aber weniger als vor 50 Jahren.»

Während an vielen Orten durch das Fällen der kranken Eschen die Verbreitung des verantwortlichen Pilzes Einhalt geboten werden soll, verfolgen Forscher der Universität Wien eine andere Strategie. Einzelne Exemplare der verschiedenen heimischen Eschenarten können sich gegen den Schädling behaupten. Diese Tatsache bildete den Ausgangspunkt der vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) gestarteten Initiative namens «Esche in Not».

In einer Testplantage bei Tulln wird daran gearbeitet, dass die Eschen langfristig erhalten bleiben. So wurden 700

gesunde Eschen aus ganz Österreich gesucht, die scheinbar resistent sind gegenüber dem Schadpilz. Aus Samen dieser gesunden Eschen wurden 35 000 Jungbäume herangezogen. In den Versuchsgärten von Tulln werden die Eschen unter standardisierten Umweltbedingungen dem Schädling ausgesetzt. Durch den hohen Befallsdruck durch zusätzlich künstlich eingebrachte Pilzsporen erkranken auch einige Nachkommen der gesunden Mutterbäume. Einige dieser jungen Eschen können den Befall jedoch gut abwehren und weisen keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Diese Pflanzen eignen sich langfristig für die weitere Vermehrung.

Dieser Ansatz scheint vielversprechend zu sein. Denn langfristig kann der Fortbestand der Eschen nur durch eine Resistenz gegen den schädlichen Pilz ermöglicht werden. Denn ein Pilz, der einmal eingedrungen ist, kann nicht mehr so einfach entfernt werden – also muss die Wirtspflanze eine Resistenz gegen ihn entwickeln können.

Der Wald verändert sich

Es sterben jedoch nicht nur die Eschen, auch die Fichten werden grossräumig Opfer eines Schädlings: Der in Mitteleuropa vorkommende Fichtenborkenkäfer kann unter bestimmten klimatischen Bedingungen vor allem in Monokulturen riesige Schäden anrichten. Opfer der Borkenkäfer sind vor allem kränkelnde und sturmgeschädigte Fichten, da diese sich nicht wie gesunde Bäume durch Harzaustritt wehren können. Dabei bohren die Käfer weitläufige Brutsysteme in die Rinde der Bäume.

Der Borkenkäfer braucht einen schönen, warmen und trockenen Sommer, damit sich mindestens zwei volle Generationen vom Ei bis zum erwachsenen Käfer bilden können. Während heissen, trockenen Sommern wie z. B. 2018 können sich bis zu drei Käfergenerationen entwickeln. Das Brutsystem eines Weibchens enthält zirka 60 Larven und mit jeder Generation vervielfacht sich die Anzahl der Käfer.

Die Stürme «Vivian» und «Wiebke» im Februar 1990 und der Sturm «Lothar» im Dezember 1999 fällten und beschädigten sehr viele Bäume. Dies führte zu einer enormen Vermehrung des Borkenkäfers. So trat in den «Lothar»Sturmschadengebieten eine Zunahme des Borkenkäfers auf, wie sie die Schweiz in den vergangenen 200 Jahren nicht erlebt hat.

Da man Fichten weiträumig als Bauholz verwendet, wurden diese in den letzten gut hundert Jahren überall angepflanzt; teilweise in Monokulturen. Sie verdrängten damit andere Baumarten massiv. Weil die Fichte mit ihren Wurzeln an der Oberfläche bleibt, sind die Nährstoffe im oberen Teil des Bodens zurückgegangen. Auffällig ist auch, dass bei starken Stürmen jeweils viele Fichten dem Wind zum Opfer fallen. Obwohl das Problem erkannt wurde, wird es noch lange dauern, bis sich andere Baumarten ihren Lebensraum wieder zurückerobert haben.

Der Klimawandel betrifft auch die Wälder. Die Erwärmung und die teilweise grössere Trockenheit in mittleren

und hohen geografischen Breiten begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers. «Trockene, heisse Jahre wie 2003 und 2018, aber auch von Stürmen ausgelöste Windwürfe schwächen viele Fichten und bieten dem Borkenkäfer optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. Dieser intensive Insektenbefall bringt dann viele Fichten zum Absterben. Darum ist die Fichte im Moment die am stärksten vom Klimawandel betroffene Baumart», sagt Reinhard Lässig. «Unsere Prognosen zeigen, dass dieser Nadelbaum im Mittelland, wo er an vielen Orten nicht natürlich vorkommt, in den kommenden 30 bis 50 Jahren deutlich seltener werden wird. Solange es in den Bergregionen gute Böden und genügend Niederschlag gibt, kann die Fichte dort einiges

Verwendung von Eschenholz

Die Esche kann bis zu 40 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt werden. Die Eschen sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna ­ Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia)

Das Eschenholz wird als Massivholz und in Form von Furnieren häufig verwendet. Es eignet sich ebenfalls sehr gut für Wohn ­ und Schlafzimmermöbel und in gebogener Form für Sitzmöbel sowie für Wand ­ und Deckenverkleidungen und zur Herstellung von Parkett­ und Dielenböden.

Das Eschenholz wird vor allem eingesetzt, wenn hohe Ansprüche an die Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität gestellt werden, so zur Herstellung von Stielen für Werkzeuge oder von Sport­ und Turngeräten sowie als Schaftmaterial für die bei der Billard ­Variante Snooker eingesetzten Queues. Früher hatte das Eschenholz noch eine grosse Bedeutung beim Bau von Wagen und Kutschen, denn es galt als am besten geeignet zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln und Leiterwagen. Ebenso hatte es eine grosse Bedeutung im Fahrzeug­ und Waggonbau. So hatten die Wagenkästen von Kutschen ein Gerippe aus Eschenholz sowie bis in die 1920er­ Jahre fast alle Autokarosserien.

In der Volksheilkunde verwendet man Eschenrinde als stärkendes Mittel (Tonikum), insbesondere zur Behandlung von Fieber und Rheuma. Die Blätter und Samen werden ebenfalls bei Rheuma und Fieber eingesetzt, darüber hinaus auch bei leichten Gelenkschmerzen, Gicht, Blasenleiden und Darmträgheit. Wirkstoffe sind u. a. ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide wie Rutin, stark bitter schmeckende Secoiridoidglucoside, Phenolcarbonsäuren und Triterpene. Die Rinde ist darüber hinaus besonders reich an Cumarinen.

wieder wettmachen, was sie im Mittelland verliert.» Sie verdränge dort andere Baumarten, die ihr Verbreitungsgebiet ebenfalls in grössere Höhen verlagerten. Künftig müssten Fichten im Mittelland durch andere Baumarten ersetzt werden. «Wir müssen auch über Baumarten aus dem Ausland nachdenken», sagt Lässig. «Denn wenn es wärmer und trockener wird, ähnelt unser Klima in Zukunft mehr dem heutigen im nördlichen Mittelmeerraum, wo es ja zum Beispiel auch andere Eichenarten gibt.»

All diese Vorgänge führen uns vor Augen, dass der Wald ein sehr dynamisches System ist, das sich laufend den Umweltbedingen anpasst und sich dementsprechend verändert. Das ist ganz natürlich. //

Verwendung von Fichtenholz

Die Gemeine Fichte (Picea abies) ist ein immergrüner Nadelbaum. Fichten erreichen in der Regel Wuchshöhen von 20 bis 60 Metern, in Ausnahmefällen von über 80 Metern. Der Stammdurchmesser beträgt bis zu maximal 2,5 Metern, bei einzelnen Arten treten Extremwerte von bis zu 4 Metern auf. Die Fichte ist – neben der Tanne – der grösste europäische Baum. Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden, die sogenannte forstliche Umtriebszeit beträgt jedoch nur 80 bis 120 Jahre. In Schweden steht ein ganz seltenes Exemplar einer rund 9550 Jahre alten Fichte. Sie gilt als ältester Baum der Welt. Die Fichten zählen auf der Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. So gilt in Mitteleuropa die Gemeine Fichte als «Brotbaum der Forstwirtschaft». Das rasche Wachstum, der gerade Wuchs, die geringen Ansprüche an den Standort sowie die gute Verwendbarkeit des Holzes hatten zur Folge, dass dieser Baum überall in grosser Zahl in Monokulturen angepflanzt wurde. Das Fichtenholz wird vor allem als Bau ­ und Möbelholz sowie zur Papier­ und Zellstoffherstellung verwendet.

Gleichmässig gewachsene Stämme aus dem Hochgebirge finden Verwendung als Klangholz speziell für den Resonanzboden bei Tasteninstrumenten oder als Resonanzdecke bei Zupf­ und Streichinstrumenten.

Die zarten jungen Triebe, aber auch Nadeln und Harz der Fichten können als Heilmittel verwendet werden, vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, insbesondere wenn sie bakterieller Natur sind und Schleim festsitzt. Auch bei Nervosität, Rheuma, Gicht und Durchblutungsstörungen kann die Fichte hilfreich sein. Man kann sie als Tee oder Tinktur einnehmen oder die jungen Triebe einfach essen. Hauptinhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Terpentinöl, Harz, Glykoside, Gerbstoffe und Vitamin C.

● hin und weg

Vortrag

Vor- und Nachbehandlungen von Knieund Hüft-Endoprothesen

Lernen Sie einzelne therapeutische Möglichkeiten kennen, die in der konventionellen und komplementären Medizin zur Verfügung stehen, um das Postoperative Schmerzsyndrom vermeiden zu helfen. Besuchen Sie den Vortrag von Prof. Mathias Fink am 7. Mai um 19 Uhr bei der Paramed AG, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei.

Anmeldung erbeten:

Telefon 032 626 31 26 oder E-Mail: events@paramed.ch www.paramed.ch

Workshop

Happy Buddha Bowl –Essen macht Laune

«Essen macht Laune» – das klingt nach einem vollmundigen Versprechen. Tatsächlich aber können bestimmte Lebensmittel und Nährstoffkombinationen unsere Stimmung heben. Optimal zusammengesetzte Buddha­Bowls liefern unserem Körper eine Fülle von Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Wir sind im Herzen von Zürich, unweit der Europaallee und dem Hauptbahnhof. Workshop Sa. 9. 5. 2020, 9 bis 13 Uhr. Mehr Infos und Anmeldung:

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Lehrgang Elektrobiologie

Umfassende Ausbildung zum Mess-Spezialisten für Elektrobiologie

Start der Ausbildung: 28./29. April 2020. Lehrstoffe: Energieverläufe, Elektrosmog, elektrische und magnetische Felder, Messungen im Innen­ und Aussenbereich, erfolgreiche Abschirmungen vornehmen können, was ist die Gefahr für unsere Gesundheit? Was bedeutet das alles für unser Lebenselixier Wasser? Und was bedeutet es für unser Körperwasser? Entscheidende Zusammenhänge naturwissenschaftlich auf dem neusten Stand.

Telefon 041 914 11 00 www.spini.ch

Auszeit

Im Tessiner Frühling

Wandern, Yoga, Massagen, Sonne und die grüne Natur geniessen! In unserem «etwas anderen» B & B und Seminarhaus «Casa Santo Stefano» fühlen sich Individualgäste und Seminarteilnehmer wohl!

Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2020

9.4.–13.4. Oster­Yogaflow­Intensivtage

18.4.–24.4. Yoga und Wanderferien

4.5.–9.5. Yogaretreat

9.5.–10.5. Wildkräuterkurs

10.5.–15.5. Yoga und Pilates

20.5.–24.5. Yoga und Shiatsu an Auffahrt

24.5.–28.5. Yogaretreat

28.5.–1.6. Yoga und Hike an Pfingsten 6.6.–11.6. Yoga und Wanderferien Infos und weitere Ferienangebote: Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Kurs

Kiefergelenksentspannung nach Philip Rafferty

Ein angespannter Kiefer ist oft die Ursache von Migräne oder Kopfschmerzen, Tinnitus, Zähneknirschen, Gesichtsneuralgien, verspannten Schultern, Lernproblemen, Blasenproblemen oder Verdauungsproblemen.

R.E.S.E.T. ist ein sanftes, manuelles, energetisches Therapieverfahren zur Entspannung der Kiefermuskulatur und zum Ausgleich des Kiefergelenks.

Kurs Freitag/Samstag 24./25. April 2020, jeweils 9 bis 16.30 Uhr. Wir sind Im Herzen von Zürich, unweit der Europaallee und dem Hauptbahnhof.

Mehr Infos und Anmeldung:

NHK Institut, Militärstrasse 90, Zürich, Telefon 043 499 92 82, www.nhk.ch/campus/alle-startdaten

Weiterbildung

Psychologie Grundkurs für den Berufs- und Praxisalltag

Eignen Sie sich psychologisches Wissen an, um Denken, Handeln, verbale und nonverbale Kommunikation besser zu verstehen. Stärken Sie durch diesen fünftägigen Kurs Ihre Ressourcen und Ihre Resilienz. Entwickeln Sie Ihr eigenes Potenzial zu mehr Wahrnehmung und Selbstsicherheit. Start: 19. 9. 2020.

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● neu und gut

Wohnen

Elegantes Charakterstück

Der Gartentisch «Montana» wird zum Charakterstück durch die Verwendung von recyceltem Antik-Teakholz. Er verfügt über einen praktischen Butterfly-Auszug und zieht, mit dem auffälligen Edelstahl-Band in der Mitte der Tischplatte, alle Blicke auf sich. Hunn Gartenmöbel AG Telefon 056 633 99 88 www.hunn.ch

Gesundheit

Für das Immunsystem

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LESETIPP

Neues vom Herzen

In vielen Tieren bewegt sich Blut ohne Blutgefässe und Herz. Und auch für den Menschen ist das Herz nicht einfach nur eine Pumpe. Vielmehr ist es ein Wahrnehmungsorgan für das grosse Ganze im Leben. Geübt in Goethes organischem Denken und inspiriert von Rudolf Steiners Herzlehre hat der Allgemeinmediziner Armin Johannes Husemann eine höchst aussergewöhnliche Monografie geschrieben. Das Herz identifiziert er «als Organ des Ich» und den Blutkreislauf bringt er in Zusammenhang mit der Sonnenbewegung. Inspirierend! Armin J. Husemann «Die Blutbewegung und das Herz», Freies Geistesleben 2019, ca. Fr. 50.–.

Entspannung

Bei Stress und Überarbeitung

Vitango, das pflanzliches Arzneimittel aus Rosenwurz, wird eingesetzt zur Linderung körperlicher und geistiger Symptome bei Stress und Überarbeitung (wie Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit und Anspannung). Vitango ist erhältlich in Ihrer Drogerie oder Apotheke. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Schwabe Pharma AG 6403 Küssnacht am Rigi www.schwabepharma.ch

Mobilität

Clever durch den Alltag Auto war gestern, dem E-Bike gehört die Zukunft. Fischer E-Bikes überzeugen mit ihrem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. www.fischer-ebikes.ch

Kosmetik

Lulu, die Perle aus Ostafrika

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 03-2020 Gesucht war: Photosynthese

Die geheimnisvolle Welt der Pilze.

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Und so spielen Sie mit:

Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: CH Regionalmedien AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau.

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Einsendeschluss ist der 27. April 2020. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

Eine Barauszahlung ist nicht möglich.

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Gewinnen Sie!

5 x Paul Stamets «Fantastische Pilze» im Wert von je Fr. 29.90

Sabine Hurni über Ballaststoffe «natürlich» 03-20

Mit Interesse habe ich den Artikel über die Ballaststoffe gelesen. Dabei blieb ich bei der Erwähnung von Leinsamen hängen. Sie erwähnen nicht, dass es für gewisse Personengruppen Einschränkungen gibt – zum Beispiel für jene mit Divertikel im Darm. Ich lebe ganz gut mit diesen, doch auf Leinsamen verzichte ich gänzlich, da ich keine Entzündung eines Divertikels riskieren will. Es mag Menschen geben, die Leinsamen trotz Divertikel vertragen, aber ganz ohne ist es nicht. Mohnsamen esse ich auch nicht oft. Sesam hingegen vertrage ich gut. Ansonsten habe ich mit Gemüse, Obst oder Nüssen keine Beschwerden. Mir ist es wichtig, dass solche Dinge erwähnt werden. Vielleicht mag es bei jüngeren Personen keine Auswirkungen haben aber ab 60 ganz bestimmt.

U. M., Oberflachs

Corona- und Masernvirus «natürlich» 03-2020

I ch bin seit «ewig» «natürlich»-Abonnentin und möchte mich generell für eure Arbeit und speziell für das neue Heft ganz herzlich bedanken. Ich möchte den grossartigen Artikel zum Thema Coronavirus gerne verbreiten, um den grassierenden «AngstVirus», zumindest in meinem Umfeld, ein wenig einzudämmen. Herzlichen

Dank an Peter Andres! Als «Aktivistin» speziellen Dank auch für die Bemerkung zu 5G-, bzw. Elektrosmog im Artikel. Meine Tochter ist gerade schwanger – darum auch herzlichen Dank an Andreas Krebs für den Artikel zum Thema Impfen. Meine Tochter ist zwar meiner Meinung betreffend Impfen etc., aber es tut gut, die Argumente und Verhältnismässigkeiten «schwarz auf weiss» vor sich zu haben. Ich vertrete genau die Meinung der Autoren zu beiden Themen, aber mit der Argumentation hapert es oft . . . genau wenns drauf ankommt. Und wenn man vom Bauchgefühl spricht, wird man ja eh kaum ernst genommen. Nun kann ich einfach den entsprechenden Artikel zücken – vielen Dank!

Wie passend, dass Sie in derselben Ausgabe über das Coronavirus und die Masern respektive die Impfpflicht in Deutschland berichten! Ich denke, hinter der grassierenden Coronavirushysterie geht es genau darum: noch mehr Impfen, am besten flächendeckend. Es würde mich auf jeden Fall nicht überraschen, wenn es schon bald weitere Pflichtimpfungen geben wird, und zwar weltweit, also auch bei uns in der Schweiz. Eine weitere Folge dürfte die Abschaffung des Bargeldes sein, wie es in vielen Ländern ja schon weit fortgeschritten ist. Ich verfolge die gegenwärtige Entwicklung und die höchst ausserordentlichen, sehr einschneidenden Massnahmen, die vor 9/11 noch undenkbar gewesen wären, auf jeden Fall mit grossem Interesse.

A. P., per E-Mail

Herzlichen Dank für den wunderbaren Erfahrungsbericht «Mein Kind hat Masern – was nun?». Es sollte in unseren Medien viel mehr solche mutmachenden Geschichten geben. Claudia Trummer, per E-Mail

Mobilfunk-Experte unter Druck

«natürlich» 03-20

Ich erlaube mir eine Ergänzung zum Artikel betreffend Martin Röösli. Röösli, Professor für Umwelt-Epidemiologie am Tropeninstitut Basel, leitet aktuell BERENIS, das beratende Gremium des Bundes in Fragen des Strahlenschutzes und Elektrosmogs. Er war bis vor kurzem Stiftungsrat der Forschungsstiftung für Strom und Mobilfunkkommunikation in Zürich und ist dort immer noch Projektleiter. Diese Stiftung leugnet systematisch die Risiken von Strahlung. Das überrascht nicht: Zu den Hauptsponsoren zählen die Mobilfunkfirmen Sunrise, Salt und Swisscom. Röösli erhielt von dieser Stiftung auch regelmässig Forschungsaufträge. Bedenklich ist, dass auch das Sekretariat dieser amtlichen Kommission im Tropeninstitut Basel angesiedelt ist. Geleitet wird es von Dr. Stefan Dongus, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, Basel. Jürg Schmid, St. Gallen

Augenentzündung

«natürlich» 01/02-20

Mein Augenarzt hat mir Schwarzteebeutel empfohlen. Anfangs zwei mal täglich für 30 Minuten auf das entzündete Auge legen, wenn es zu bessern beginnt nur noch einmal täglich. Während der Anwendung mit geschlossenen Augen entspannt liegen. V. D., Zufikon

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Bewusst gesund leben

natürlich

40. Jahrgang 2020, ISSN 2234-9103

Erscheint 10-mal jährlich

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 16 672 Exemplare

(WEMF/KS beglaubigt 2019)

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«natürlich» 05-20 erscheint am 30. April 2020

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Ja,es gibt ihn noch: Walter Lietha. Und seit er samt seinem Antiquariat Narrenschiff von Chur nach Trin-Dorf ins Ringel-Refugium übersiedelt ist, hat der mittlerweile 70-jährige Bündner alle Zeit der Welt. Sein Buch- und Kunstparadies ist nur noch samstags und auf Anfrage offen, was ihm neuen Freiraum schenkt. So habe sich, sagt Lietha, das Singen wieder natürlich ergeben: Zurzeit ist er sogar auf Solotournee.

E in Lieder-«macher» sei er aber nach wie vor nicht, betont er: «Ich mache ja die Lieder nicht. Vielmehr kommen die Lieder zu mir, wenn der Zeitpunkt stimmt. Die Resonanz kommt wie aus dem Nichts. Ich muss nichts, ich darf. Ich ‹klimpere›, und die Lieder finden meine Finger. Wörter, die sich dem Klang anpassen, werden Lieder. Sinn entsteht nicht gewollt, sondern offen für das Wunder, dass es sich ergibt. So wie als Kleinkind in der Wiege unter dem Birnbaum, wenn die Sonne in den Blättern spielte, und Berührung, Klang und Licht zu einem bleibenden Bild wurden.»

Vor mehr als drei Jahrzehnten wurde Walter Lietha von den Schweizer Medien hartnäckig totgeschwiegen. Einflussreichen Strippenziehern waren seine Lieder zu kritisch, beweg(t)en sie doch mehr als so manche lauthalse politische Parolen gegen die herrschende Ungerechtigkeit: Liethas Lieder berühren im Herzen. Unbestechlich erzählen sie von der Schönheit und der Kraft des Lebens; von zutiefst Menschlichem; von Randgängern, Seiltänzern und Gestrandeten. Liethas Lieder erzählen, ohne zu beschönigen. Lebensnah. Es sind

Klangfenster in eine beseelte Welt, die den Blick zum Wesentlichen öffnen; auch auf den Schmerz über all die sinnlose Zerstörung auf der Welt, die Ungerechtigkeit und die Blindheit, dies überhaupt zu erkennen. Die helle Stimme Liethas und die virtuosen Gitarrenklänge haben eine Eindringlichkeit, der man sich kaum entziehen kann. Es gibt Menschen, die sind Leuchttürme im Auf und Ab des Lebens. Lietha ist ein solcher Leuchtturm. Immer gewesen und auch heute noch.

Doch davon will er nichts wissen. «Ich bin Projektionsfläche für allerlei. Aber das bin ja nicht ich», sagt er, der stets aus der Not eine Tugend macht. Schmerz und Enttäuschung über menschliche Machenschaften hat er längst abgelegt. Eigentlich sei es ihm entgegengekommen, aus der Öffentlichkeit verbannt zu werden: «Das gab mir Raum, innere und äussere Welten zu bereisen und dabei wertvolle Begegnungen zu machen.» Fast vierzig Jahre war er Kapitän auf dem «Narrenschiff», seinem einmaligen Buch-Antiquariat in der Churer Altstadt. Vieles sei ihm dabei entgegengekommen: Zeilen von Dichtern aus uralten Zeiten; Zeilen, die seine Seele nährten in dieser von ihm empfundenen Leere unserer Epoche. «Mein Kompass durchs Leben», sagt Lietha, «ist Wahrhaftigkeit.»

« I ch bin nie ins gängige Wertesystem eingestiegen. Also bin ich auch kein Aussteiger», fährt er fort. Früh sei ihm bewusst gewesen, dass er die Welt der Erwachsenen gar nicht wollte. Er verweigerte erst den Kindergarten, dann die höhere Schule. Mit 16 sei er an Jugend-Leukämie erkrankt, berichtet Lietha. Kurzerhand brach er die Mittelschule ab und ging trampen: «Ich traf Künstler, Fahrende, Wissende und Narren. Ich landete im Knast, lernte viel über Freiheit - und wurde gesund.» Sensibel unterstützten seine Eltern diesen Hochseilakt zwischen gesellschaftlichem Zwang und dem Freiheitsdrang ihres Sohnes. «Was ist Schule denn anderes als Zwangssozialisation?», fragt Lietha rhetorisch. «Ein Kind kommt mit der Einschulung in eine Art ‹Todeszone›. Die Lebensfreude wird abgestellt; gelernt wird stattdessen die Beherrschung der toten Materie.»

Wer frei sei, entwickle eine Art von Magnetismus, der unablässig Freiheit anziehe, so Lietha. «Die Zelle vermehrt sich nur, wenn sie sich öffnet und Licht in sie einströmen kann. Dazu muss der ‹Seelenfilter › rein sein.» Meditation helfe ihm, seine Seele zu reinigen: «Dank der Vorstellungskraft ist auch im Alter alles immer wieder neu. Unser Geist ist zeitlos. Und auch dazu da, an die Zukunft zu denken. Jede und jeder von uns ist verantwortlich dafür, dass es wieder Harmonie gibt auf der Erde.» Dies könne man mit Worten, mit Gedanken oder auch mit Gesang bewirken: «Damit die Wunder geschehen.»

CDs: Walter Lietha: Anthologie I–V www.narrenschiff.ch

Eva Rosenfelder ist Autorin/ Journalistin BR und schreibt für verschiedene Schweizer Medien. In einer fortlaufenden Serie trifft sie für «natürlich» natur-heil-kundige Menschen.

Walter Lietha Mein Kompass ist Wahrhaftigkeit.

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