2020_05

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natürlich Bewusst gesund leben

Hypnose

Selbstheilungskräfte kraftvoll aktivieren

Keine Lust auf Sex?

Natürliche Aphrodisiaka für mehr Frühlingsgefühle

Schüsslersalze

Eine Kur für die innere und äussere Schönheit

Feines vom Büffel

Mozzarella aus Schweizer Büffelmilch ist Spitze

Heilkraft aus dem Wald

Der Sanikel hilft auch gegen Grippeviren

Ich liebe dich

Wie die Ansprüche in Paarbeziehungen wachsen

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gesund sein

10 Ewigi Liebi

gesund werden

34 Wolfs Heilpflanze

Der fast vergessene Sanikel ist ein ideales Pflaster, wenn unterwegs was passiert.

38 Schön mit Schüssler

Was macht Beziehungen stark?

14 Hypnosetherapie

Wie sie wirkt, wem sie hilft und wie man Missbrauch erkennt.

18 Pflanzen der Lust

Aphrodisiaka bringen

Schwung ins Liebesleben.

22 Büffelmozarella

Wie man die in Verruf geratene Delikatesse guten Gewissens geniessen kann.

28 Sabine Hurni über . . . . . . die Liebe.

30 Leserberatung

Von «Restless legs» über Ghee bis Blasenschwäche, Hautrisse und Osteoporose.

Mineralsalze sorgen für reine und straffe Haut, glänzendes Haar und starke Nägel.

42 Heuschnupfen ade

Die Pollensaison ist auf dem Höhepunkt. Was Allergiker jetzt noch tun können.

44 Blasen behandeln

Blasen an Füssen und Händen sind häufig. Aufstechen, austrocknen oder abdecken – wie behandelt man sie richtig?

draussen sein

50 Vetter

Im Mai ist Hochsaison für Gärtner. Was Sie jetzt tun und lassen müssen, damit Sie bald reiche Ernte einfahren können.

Der Phönix aus der Asche

Liebe Leserin, lieber Leser

Corona hat unser Leben erschüttert und viel Leid verursacht. Das Virus hat uns gnadenlos gezeigt, wo unsere Grenzen sind. Und die Finanz- und Wirtschaftskrise hat erst begonnen. In der Asche, die bleibt, entsteht nun aber auch viel Gutes.

Der Preis, den wir zahlen, ist hoch. Der schmerzliche Abschied von Menschen, die in diesen Tagen einsam in isolierten Spitälern und Heimen starben und noch sterben, ohne dass ihre Verwandten bei ihnen sein können, gehört dazu. Ich möchte keiner von ihnen sein. Im Sterben allein gelassen, weil man mich vor dem Tod durch Corona schützen will – das ist absurd und nicht die Zukunft, in die ich gehen möchte. Sie bestimmt auch nicht.

Ebenso zum Preis, den uns das Virus abringt, gehört der Abschied vom Gewohnten. Die Wohlstandsparty, von der wir insgeheim hofften, dass sie ewig währt, ist vorbei. Als mich diese Erkenntnis traf, machte mir das einen Augenblick lang mehr Angst, als das Virus selber. Mittlerweile verfliegt diese Angst wieder und macht einer wachsenden Erleichterung und der Gewissheit Platz: Nach Corona so weiter wie früher – das kommt für mich nicht mehr infrage. Die Luft ist sauberer geworden. Über Städten wie Milano hat sich der Smog aufgelöst, an unserem Himmel sind keine Kondensstreifen zu sehen, in Venedigs Häfen tummeln sich wieder Delfine und überall ist der Autoverkehr stark zurückgegangen. Wir sitzen auf unseren Balkonen oder gehen spazieren und hören in der neuen Stille die Vögel singen. Was wir für das Klima auch mit Gretas Hilfe nicht geschafft haben, hat nun Corona geschafft. Das ist, bei allen Opfern, die zu beklagen sind, ein Wunder – und immer mehr Menschen sehen das auch so.

Es macht Freude und Hoffnung zu sehen, wie sich die Natur von unserem Treiben erholt. Und es macht Freude und Hoffnung zu sehen, wie sich in den letz-

ten Wochen das Miteinander verändert hat. Werte wie Solidarität, Rücksichtnahme und Gemeinschaftssinn statt Egotrip und Konkurrenz stehen wieder hoch im Kurs; ebenso die Rückbesinnung auf das Einfache, Nahe und Bescheidene. Ruhe ist ohne die unzähligen Konsumverführungen eingekehrt, eine Ruhe, in der viele – da bin ich mir sicher – zur Besinnung gekommen sind.

Ich bin nicht blauäugig. Die Zeiten, die uns bevorstehen, werden hart. Arbeitslosigkeit wird eines der Themen sein, das auf uns zukommt. Gut, dass Corona uns eine neue Solidarität gelehrt hat. Auch das Klima wird sich wieder melden, ebenso die Natur, die unter dem Mantra vom ewigen wirtschaftlichen Wachstum und dem damit einhergehenden globalen Waren- und Touristenverkehr so unglaublich ausgebeutet wurde und gelitten hat. Gut zu sehen, dass während der Pandemie-Zwangspause der Himmel wieder blauer, das Wasser klarer und die Welt stiller geworden sind. Das möchte ich nicht mehr missen.

Corona hat uns gnadenlos den Spiegel vorgehalten und gezeigt, dass das, was wir bisher unter «nachhaltig» und «grün» verstanden, wohl doch eher ein gut gemeintes, aber auch trügerisches Greenwashing war. Je nach Religion sind wir die Schöpfung eines Gottes, einer Göttin oder vieler Gottheiten; in vielen Religionen gelten wir sogar als Krone der Schöpfung. Und auch evolutionär stehen wir ganz oben auf der Leiter. Wir sind der Homo Sapiens, der vernünftige oder denkende Mensch, je nach Übersetzung aus dem Lateinischen. Und weil wir das sind, stehen wir in der Pflicht, an einer besseren Welt zu arbeiten. Die Generationen vor uns haben es auch immer wieder versucht – viele sind gescheitert. Der Kommunismus ist ein gutes Beispiel dafür. Und nun geht es auch der freien, globalen Marktwirtschaft an den Kragen, von der wir hofften, dass sie alles richten und besser machen würde.

Die Welt nach Corona braucht neue Werte. Werte, die in den vergan genen Tagen und Wochen wieder zart zu spriessen begonnen haben. Einer davon ist Gemeinsinn. Wir gemeinsam und gemeinsam mit der Natur. Es reicht nicht mehr zu sagen: «Ich hab mir doch extra wegen dem Klima ein E-Bike gekauft und der Club, in dem ich jedes Wochenende abtanze, betreibt seine Kristallkugel mit zertifiziertem Ökostrom.» Oder: «Ich kaufe nur Waren mit einem Label – und mein Tofu aus China ist voll Bio.» Weniger wird künftig mehr sein; wir wer den wieder vermehrt lokale und regionale Güter konsumieren statt globale. Das Wort Glück schreibt sich nicht mit Dollarzeichen, sondern mit drei Buchstaben: tun!

Meine Vision – Sie müssen damit nicht einverstanden sein und vielleicht eine bessere – ist die: Wir führen das Grundeinkommen für alle ein und arbeiten gemeinsam die nächsten Jahre daran, unsere Welt neu zu gestalten. Ich träume davon, dass wir unsere Landwirt schaft völlig auf Bio umstellen. Statt zwei Wochen Kreuzfahrt helfen wir künftig bei der Ernte, sind dabei an der frischen Luft, haben Be wegung und abends am Lagerfeuer beste Unterhaltung. Unser neues Gesundheitswesen wird nicht den Tod um jeden Preis besiegen wol len, sondern rückt den Mensch und die Menschlichkeit ins Zentrum. Wir kümmern uns liebevoll und nicht im Machbarkeitswahn um un sere Schwächsten und Kranken und Alten und lassen sie auch beim Sterben nicht mehr im Stich. Wir machen aus unserer Rüstungs- eine Friedensindustrie und leisten uns eine mensch- und naturgerechte Arbeitswelt, die ohne Burn-out und Raubbau an der Natur auskommt; oder anders gesagt, eine Wirtschaft, die das Gemeinwohl einer neuen Menschengemeinschaft höher gewichtet als den Börsenwert.

Die mächtige Finanzwirtschaft, von der wir alle materiell profitiert haben, wird daran keine Freude haben. Und auch nicht alle von uns.

Wir Menschen sind nicht gleich – aber eine bessere Welt muss zum Ziel haben, uns wieder ein bisschen gleicher zu machen. Angst lähmt. Aber die Hoffnung, auf etwas Gutes hinarbeiten zu können, weckt ungeahnte Kräfte.

Mani Matter, der Schweizer Liedermacher mit dem philosophischen Tiefsinn hat dazu folgendes Lied geschrieben.

Dene wos guet geit

Giengs besser

Giengs dene besser

Wos weniger guet geit

Was aber nid geit

Ohni dass’s dene

Weniger guet geit

Wos guet geit

Drum geit weni

Für dass es dene

Besser geit

Wos weniger guet geit

Es ist an uns, die letzte Strophe neu zu schreiben. Gemeinsam. Wir sind bereit.

Herzlich, Ihr

● leben und heilen

gewusst

Bewegung lindert Regelschmerzen

Menstruationsbeschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Betroffene Frauen können jedoch einiges tun, um ihre «Tage» erträglicher zu gestalten. Vorbeugend sinnvoll ist ein gesunder Lebensstil mit dem Verzicht auf Nikotin, mässigem Konsum von Alkohol und ein normales Gewicht. Auch regelmässige sportliche Betätigung in Form von Walking oder Velofahren tut dem Körper gut: Durch die Bewegung wird das Becken gründlich durchblutet, und Verkrampfungen der Gebärmutter lösen sich. Zudem helfen Joggen, Pilates und andere Aktivitäten dabei, Endorphine auszuschütten, was wiederum entspannt und schmerzlindernd wirkt und sogar vorbeugend helfen kann. MM

● Prävention

Zähneputzen schützt das Herz

Wer seine Zähne regelmässig dreimal täglich putzt, hat ein signifikant geringeres Risiko für Vorhofflimmern (–10 %) und Herzversagen (–11 %). Zu diesem Schluss kommen Forscher der Ewha Womans University in Seoul. Die Ergebnisse waren unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholkonsum und Sportlichkeit der Studienteilnehmer. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass häufiges Zähneputzen Bakterien verringert, die zwischen Zähnen und Zahnfleisch vorkommen; dadurch würden auch weniger dieser Bakterien ins Blut gelangen. pressetext.com

Prostatakrebs I Nachweis mittels Urintest

Prostatakrebs könnte man schon bald mithilfe eines einfachen Urintests erkennen. Laut einer Studie enthält der erste Morgenurin genügend Biomarker für die Früherkennung; eine vorherige Stimulation der Prostata durch Abtasten ist nicht mehr nötig. Der Test kann zudem aggressive von langsam wachsenden Tumorformen unterscheiden. pd

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Rauchstopp

senkt Herzinfarktrisiko drastisch

Rauchen ist der grösste Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Die gute Nachricht: Bereits nach einem Jahr ohne Rauchen reduziert sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung auf die Hälfte. Das gilt auch für ältere Menschen und Kettenraucher. 5 bis 15 Jahre nach der letzten Zigarette sinkt das Risiko auf das Niveau eines Nichtrauchers. swissheart.ch

Mehr Wissen für Alle.

MEHR WISSEN FÜR ALLE

Prostatakrebs II

PSA-Test schadet mehr als er nutzt

Prostatakrebs ist bei Männern der häufigste Krebs. Der PSA-Test sollte ihn frühzeitig erkennen und somit die Heilungschancen erhöhen. Doch die Methode steht seit Jahren in der Kritik; und nun kommen Forscher gar zu einem vernichtenden Schluss: Der Test schadet mehr als er nützt, so das Fazit des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die Wissenschaftler haben elf Studien mit insgesamt mehr als 400 000 Teilnehmern ausgewertet. Im Laufe von zwölf Jahren bewahrte der Test nur 3 von 1000 Männern tatsächlich vor Prostatakrebs mit Ablegern (Metastasen). In 200 Fällen löste er falschen Alarm aus. Das heisst: Der Test versetzt jeden fünften Patienten in unnötige Angst. Und: In 35 bis 60 Fällen wies er Tumore nach, die keine Probleme verursachten; trotzdem haben die Patienten unnötige Krebstherapien über sich ergehen lassen, wie z. B. eine Operation. Dies kann zu dauerhafter Inkontinenz und Impotenz führen. Gesundheitstipp

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Weiterbildung mit Spass und Inspiration!

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Achtsamkeit und mentales Training

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Diabetes, Demenz, Eisenmangel und Fettstoffwechsel

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Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise und erweitern Sie dabei Ihren persönlichen und beruflichen Horizont.

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Unser Seminarangebot umfasst verschiedene Bereiche von Alltag und Gesundheit.

Die Wirkung positiver und lösungsorientierter Sprache

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Koreanische Handtherapie

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Mehr Informationen und den Anmeldelink finden Sie auf der Website: www.forum-cam.ch

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KOMPLEMENTÄRMEDIZIN

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Lungenkrebs durch Blutdruckmittel?

Laut einer neuen grossen Studie könnten ACE-Hemmer, die unter anderem gegen zu hohen Blutdruck verschrieben werden, möglicherweise das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Die Datenlage ist insgesamt jedoch unsicher und widersprüchlich. Theoretisch ist der Zusammenhang aber nicht abwegig, im Gegenteil: Denn mit ACE-Hemmern sammeln sich im Lungen gewebe bestimmte Botenstoffe an, die zumindest im Laborversuch das Wachstum von Tumorzellen beschleunigen.

Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und wenig Salz, viel Bewegung und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol können helfen, den Blutdruck natürlich zu senken. Einen nur mässig erhöhten Blutdruck kann man auch mit Heilpflanzen behandeln, etwa mit Knoblauch, Grüntee, Mistel oder Weissdorn. medizin-transparent.at

Vorhofflimmern

In jedem zweiten Notfall reicht eine Infusion

Die Kardioversion ist eine sichere und effektive Methode, um Notfallpatienten mit Vorhofflimmern rasch in den Sinusrhythmus zurückzuholen. Zwei Strategien stehen dafür zur Verfügung: Bei der Medikament­Schock­Variante erhalten die Patienten zunächst ein Antiarrhythmikum intravenös und anschliessend ggf. die Elektro ­ Kardioversion. Bei der Direkt­SchockVariante wird sofort elektrisch defibrilliert. Forscher der University of Ottawa kommen nun zum Schluss: Ob pharmakologisch­ elektrisch oder rein per Elektroschock – im Endergebnis macht das bei akutem Vorhofflimmern keinen Unterschied. Rund die Hälfte spricht sogar auf die alleinige sogenannte AntiarrhythmikumInfusion an. Medical Tribune

Die App

Den Blutzucker im Griff haben

In der App MySugr können Diabetiker ihre Medikamente hinterlegen und Tagebuch führen. Das vereinfacht den Alltag. Denn wer Daten zu Blutzucker, Insulin und Ernährung hinterlegt, erhält umgehend Auswertungen und Prognosen. Durchschnittswerte und Abweichungen werden in einer Tages-, Wochen- oder Monatsanalyse zusammengefasst und können in ein übersichtliches PDF exportiert werden.

Für Android und iOS, gratis

Bluthochdruck

Honig statt Pillen

Husten ist lästig. Doch die meisten Medikamente aus der Apotheke nützen wenig, wie die Fachzeitschrift «Pharma-Kritik» schreibt. Nur bei Medikamenten mit den Wirkstoffen Codein und Dextromethorphan gebe es Hinweise, dass sie trockenen Reizhusten lindern. Allerdings muss man mit unerwünschten Nebenwirkungen rechnen. Fachleute empfehlen deshalb Hausmittel wie Honig. krea

Osteopathen auf die Hände geschaut

Wenn die klassische Physiotherapie nicht hilft, begeben sich viele Leidtragende in die Hände von Osteopathen. Die Dokumentation zeigt anhand von gängigen Beispielen, was die Therapie kann, die sich auch bei uns seit einiger Zeit immer grösserer Beliebtheit erfreut. Der Film zeigt aber auch die Grenzen der Osteopathie, die bei vielen Medizinern immer noch umstritten ist: Kritiker bemängeln die dünne Studienlage. Manche Wissenschaftler ordnen sie sogar eher als Wellness denn als Medizin ein. Da es keine einheitlichen Vorgaben gibt, wer Osteopathie anwenden darf, muss der Patient genau darauf achten, in wessen Hände er sich begibt. Der Film bietet auch diesbezüglich eine Entscheidungshilfe.

Osteopathie – Heilen mit den Händen Online in der Arte-Mediathek bis zum 21. Februar 2021

Geriatrie Gehtempo verrät biologisches Alter

Unser biologisches Alter kann um mehrere Jahre von unserem chronologischen Alter abweichen. Einen Anhaltspunkt für unser wahres Alter könnte unser Gang sein. Das vermuten Forscher der neuseeländischen Duke University. Laut ihnen ist ein langsamer Gang mit einem schlechteren physischen Zustand verbunden; auch waren die Studienteilnehmer mit dem langsamsten Gang innert 20 Jahren im Schnitt um fünf Jahre schneller gealtert als die Teilnehmer mit dem schnellsten Gehtempo. Dieses erlaube auch Rückschlüsse auf die geistige Fitness und die Alterung des Gehirns. Dies könnte, so die Forscher, eine Chance sein, frühzeitig einzugreifen und die beschleunigte Alterung abzubremsen –etwa durch eine Änderung der Lebensweise. wissenschaft.de

Husten

Auf ewig Dein

Es sind magische Worte: «Ich liebe dich!» Sie bedeuten heute etwas anderes als früher. Partner wollen heutzutage vor allem in ihrer Ganzheit geliebt werden. Ein hoher Anspruch mit Folgen.

Wohl kein Thema bewegt uns mehr als die Liebe. Und trotz steigender Trennungsraten ist der Wunsch nach einer langfristigen und befriedigenden Beziehung für die meisten Menschen zentral. Darum fragen sich viele, wie eine Beziehung lange, gar ein Leben lang halten kann? Was müssen Partner tun, was sein lassen? Was braucht es, damit man nach der heissen Phase der Verliebtheit e in glückliches Paar bleibt?

Blickt man auf die Geschichte der Beziehungen zurück und auf das, was Partner heute von einer Beziehung erwarten, stellt man massive Veränderungen fest. Das ist ganz natürlich, denn die «Liebe» spiegelt stets die Lebenswirklichkeit der Menschen wider. Eins steht jedoch fest: Die Ansprüche an den Liebespartner sind heute enorm hoch; wahrscheinlich so hoch wie nie zuvor. Der Paarberater und Buchautor Michael Mary erklärt: «Was heute unter Liebe verstanden wird, unterscheidet sich beträchtlich von dem, was wir vor zwanzig Jahren mit ‹Liebe› gemeint war. Heute wollen Partner das Gefühl bekommen, für jemand anderen die wichtigste Person zu sein. Paare sprechen heute nur dann von einer Liebesbeziehung, wenn sie eine emotional-leidenschaftliche Verbundenheit miteinander erfahren.» Heute spielen also tiefe Gefühle, die dauerhaft sein sollen, die grösste Rolle in Paarbeziehungen. Das ist neu in der Geschichte.

Partnerin oder Geliebte?

Traditionelle Liebesformen wie die partnerschaft liche, die freundschaftliche und die geschlechtliche Liebe haben heute, gegenüber der emotional-leidenschaftlichen Liebe stark an Bedeutung verloren, betont Michael Mary. Das war früher anders: Bis Ende des 19. Jahrhunderts bestand der Sinn einer Ehe darin, Eigentumsverhältnisse zu regeln. Diese partnerschaftliche Bindung war aber nur den besitzenden Ständen vorbe halten. Liebe und Zuneigung waren reine Glücks sache; Leidenschaft in der Ehe war sogar lange Zeit tabu. Mit der zunehmenden wirtschaft lichen Unabhängigkeit gewann die freundschaftliche Liebe an Bedeutung. Sympathie, gemeinsame Interessen und der Wille, sich gegenseitig Gutes zu tun, sind hier die Motive. Die Vorstellung, dass man aus reiner Liebe heiratet, kam erst in der Romantik auf. In den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Partner vor die Aufgabe gestellt, sich im gegenseitigen psychischen Wachstum zu unterstützen. Heute in unserer individualisierten Gesellschaft will der Partner vom anderen vor allem in seinem Selbst bestätigt werden. Mary: «Das zentrale Motiv der heute gelebten oder gewünschten Liebesform, der emotional-leidenschaftlichen Liebe, ist, vom anderen ganz und gar geliebt zu werden. Man will das Gefühl haben, vorbehaltslos angenommen zu sein.» Das überfordert manche Partner.

Schuld ist keiner!

Die verschiedenen Liebesformen erfüllen nicht nur unterschiedliche Aufgaben, sie «beissen» sich auch. Braucht die eine Leidenschaft, sind bei der anderen, wie der partnerschaftlichen Liebe, Verlässlichkeit und Sicherheit zentral. Beide Eigenschaften sind schwer zu vereinen. Und doch lebt jedes Paar stets

Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.

Katharine Hepburn

einen Mix aus allen Formen. Dieser Mix verändert sich mit den Lebensphasen. Meist sei den Paaren gar nicht bewusst, welche Liebesform sie leben oder leben wollen, so Michael Mary. Der Paarberater betont: «Eine Bindungsform kann für eine gewisse Zeit wichtig sein, etwa die partnerschaftliche Liebe bei der Familiengründung. Stärkt ein Paar diese Bindung, geschieht dies meist auf Kosten der leidenschaft lichen Liebe. Das Begehren schwindet. Da macht kein Partner etwas falsch. Es ist die logische Folge, da sich die Liebesmotive geändert haben.» Darum greifen laut Mary Ratschläge wenig bis gar nicht, Ratschläge wie man solle «den Sex wieder interessanter machen», dieses oder jenes tun oder «richtig» kommunizieren, damit die Beziehung Bestand hat. «Viele Probleme entstehen, weil Partner die Liebesformen unbewusst dauernd vermischen. Zudem wird oft erwartet, alles mit einem Partner zu teilen. Diese überhöhten Erwartungen an die Partnerschaft führen öfter zu deren Ende, als es sein müsste», weiss Mary aus seiner Beratungstätigkeit.

Die Karten neu mischen

Wie gelingt es nun, den verbreiteten Wunsch nach einer dauerhaften Beziehung zu verwirklichen? Zunächst ist fraglich, was man überhaupt als «dauerhaft» bezeichnet. Für einige Paarberater sind schon fünf Jahre eine «Langzeitbeziehung». Michael Mary rät Paaren, als erstes die Partnerperspektive loszulassen. «Hilfreich ist eine Haltung, die fragt: Was ist mit diesem Partner/dieser Partnerin momentan möglich? Anstatt zu erwarten, dass sich die Beziehung meinen Erwartungen anpasst, können sich Partner an die Beziehung anpassen.» Beide Partner seien Individuen, die aufeinander reagierten. Eine Beziehung sei nichts, woran man zielgerichtet arbeiten oder die man willentlich gestalten könne, sondern eine Geschichte sich gegenseitig bedingender Reak tionen aufeinander. «Wie sich eine Liebe ent wickeln wird und welche Motive darin zum Vorschein kommen, erfahren Partner erst im Verlauf ihrer Beziehungsgeschichte.»

Jemand zu lieben sagt wenig darüber aus, wie sich die Beziehung entwickeln wird – obwohl es sich anfangs anfühlt, als wäre alles und noch ein bisschen mehr miteinander möglich.

Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.
Johann Wolfgang von Goethe

Was Partner bereit sind, zu geben, erfahren sie erst im Laufe der Zeit. «Ich glaube, dass jemand nur dann dauerhaft in einer Beziehung bleiben kann, wenn er Akzeptanz und Bestätigung für die Person findet, die er mittlerweile geworden ist», betont der Experte. Wenn er plötzlich nicht mehr wie gewohnt mitmache, offenbare er, dass er nun ein anderer geworden sei. So kann aus einem Marathonaspiranten ein Sofahocker werden, aus einer gefügigen Sexpartnerin eine fordernde Liebhaberin. «Die Beziehung wird durch die Selbstoffenbarung in Unruhe versetzt und verändert», sagt Mary. «Das zwingt die Partner, die Karten neu zu mischen.»

Jede Entwicklung, jede Veränderung kann Konflikte auslösen und tief verunsichern. Eine Störung ist jedoch immer auch eine wertvolle Information. Spannend ist, wie der Partner mit dieser Information umgeht. Diese Unsicherheit und die Betonung der Unterschiedlichkeit seien auch Chancen für Paare, ist Mary überzeugt: «Es sind gute Mittel gegen Selbstverständlichkeit und Langeweile. Die Beziehung bleibt lebendig.» Aufruhr ist also nicht per se schlecht. Oft ist sie sogar nötig, damit die Beziehung nicht endgültig einschläft.

Akzeptanz und Bestätigung

In solch turbulenten Phasen einer Beziehung ist eine Haltung der Neugier und Offenheit unverzichtbar. Von beiden Partnern. Wer sich derart offenbare, so Mary, müsse mit Ablehnung rechnen. Ablehnung und Zuwendung seien indes gleichwertig zu verstehen: «Wer mich nicht akzeptieren kann, wie ich bin, darf sich gern abwenden.» Der Erhalt einer Beziehung um ihrer Dauer willen stellt für ihn keinen Wert dar. «Wenn aber Partner die Suche nach der perfekten Beziehung oder einem Idealbild aufgeben und sich entschliessen, das Miteinander zu leben und geniessen, was ihnen zu diesem Zeitpunkt und unter den ge-

gebenen Umständen möglich ist, entdecken sie die Form ihrer ganz spezifischen Liebe.»

Es wäre das Ende der Liebe, könnte man sie kontrollieren und beherrschen. Wenn der Fokus heute mehr und mehr auf der emotional-leidenschaftlichen Liebe liegt, werden Paarbeziehungen intensiver, aber auch labiler. Dabei sind die Partner selbst die grösste Gefahr für ihrer Beziehung, und zwar in ihrer Eigenschaft als Individuen. Die emotional-leidenschaft liche Liebe verlangt viel, sie bietet jedoch auch viel. Sie verträgt sich besser mit der Unabhängigkeit, nach der viele streben, als andere Liebesformen. Die «Ganzliebe» zielt auf den Einzelnen so sehr ab, dass sie die Konventionen von Paarbeziehungen sogar ausser Kraft setzen kann. //

Buchtipps

Michael Mary «Lebt die Liebe, die ihr habt. Wie Beziehungen halten», Henny Nordholt 2018, ca. Fr. 18.–Wieland Stolzenburg «Beziehungsleben: Wie du die Lösung für eine erfüllende Partnerschaft findest», BoD 2018, ca. Fr. 17.–

Michael Mary bietet E-Learning-Kurse an zu den Themen «Gut miteinander reden», «Vorwürfe nutzen» und «Umgang mit den Inneren Kind». www.michaelmary.de

In Trance

Hypnose kann unseren «inneren Arzt» auf Selbstheilung programmieren. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Therapie sind vielfältig.

Text: Anja Huber Illustration: Lina Hodel

Ich steige eine Treppe hinauf, langsam und bewusst; Stufe für Stufe – dann tut sich ein wunderschöner Garten auf: Alles funkelt und glitzert in der Sonne, Schmetterlinge fliegen; das hohe Gras streichelt mich beim Weitergehen. Später fliege ich auf einem Adler zum Meer und lande irgendwann wieder in dem herrlichen Garten. Ich treffe mein Konterfei als ältere und als sehr junge Frau – wir schaukeln gemeinsam und lachen!

Das erlebe ich während meiner ersten Hypnotherapie: eine wunderschöne, sehr entspannende Fantasiereise, bei der mich Corina Wälchli führt. Die diplomierte Hypno- und Massagetherapeutin gibt mir dabei keine Bilder vor, diese entstehen in mir selbst. Dabei fühle ich mich zu keiner Zeit willenlos oder manipulierbar; jederzeit könnte ich die Augen aufschlagen, aufstehen und gehen. Als ich die Augen etwas später tatsächlich wieder öffne, fragt mich Corina Wälchli, wie lange mir «die Reise» denn vorgekommen sei: Ich schätze 25 Minuten – doch es waren 50 ! «Die veränderte Zeitwahrnehmung ist ein eindeutiges Zeichen, dass du tatsächlich in einer echten Trance warst», sagt die Therapeutin aus Olten.

Kein Hokuspokus

Das Stichwort Hypnose löst bei vielen Menschen gemischte Gefühle aus – irgendetwas zwischen Faszination und Unheimlichkeit. Denn nicht wenige denken dabei zunächst einmal an Hypnoseshows, wo Menschen zur Belustigung oder Faszination des Publikums spektakulär in Hypnose versetzt werden und dann als willenlose Zombies agieren. Doch damit hat die Hypnotherapie rein gar nichts zu tun!

Experten sind sich einig, dass es nicht möglich ist, einen Menschen in Hypnose zu Handlungen gegen seinen Willen oder sein Wertesystem zu nötigen. Man könne auch in Trance über sich selbst bestimmen und wisse hinterher immer, was während dieser Zeit passiert sei, sind sie sicher. Auf der Jahrmarkt-Hokuspokus-Bühne hingegen werden verschiedene Tricks angewendet, um das Publikum zu täuschen, etwa indem die Auswahl der Probanden manipuliert ist.

Hypnose zu Heilzwecken ist ein uraltes Therapieverfahren. «Sie wurde in den letzten Jahrzehnten neu entdeckt und ihre therapeutische Wirkung wissenschaftlich einwandfrei belegt», schreibt die Schweizerische Ärztegesellschaft für Hypnose (SMSH). Auf eine Interviewanfrage reagierte die hiesige ärztliche Fachgesellschaft in der Corona-Krise nicht – ihr deutsches Pendant war hingegen erreichbar: die Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH).

Später fliege ich auf einem Adler zum Meer und lande irgendwann wieder in dem herrlichen Garten.

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In ihr sind ebenfalls nur Therapeuten mit Approbation wie Ärzte vereinigt.

So wirkt Hypnose

«Die moderne Hypnotherapie ist ein wissenschaftlich anerkannter Baustein der Psychotherapie – ein potentes Werkzeug, um Menschen in schwierigen Lebensphasen zu helfen», erläutert die Psychologin und Geschäftsführerin der DGH, Helga Hüsken-Janssen. Aber auch in der Chirurgie, Zahnmedizin und Geburtsvorbereitung kommt medizinische Hypnose zunehmend zum Einsatz. Denn zahlreiche Studien belegen, dass Hypnose wirkt! Gebessert werden können etwa Ängste, Belastungsstörungen, Übergewicht oder Schlaf- und Sexualstörungen. Wirksamkeitsstudien belegen den Nutzen von Hypnose auch bei somatoformen Störungen (körperliche Beschwerden, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen), bei akuten und chronischen Schmerzen (z. B. Fibromyalgie und Migräne) sowie bei Süchten (z. B. Alkohol- oder Tabakentzug).

Als geeignet erwiesen hat sich Hypnose auch für die Behandlung von Depressionen, Zwängen, Tinnitus und Neurodermitis sowie bei der Rehabilitation von Krebs- und Infarktpatienten. Akute Schmerzen, etwa bei einer Geburt oder bei chirurgischen Eingriffen, können mit Hypnose ebenfalls wirksam gelindert werden. Sehr populär ist dieser Einsatz bereits in der Zahnmedizin. Besonders Angstpatienten kann die Hypnose helfen, die Zahnbehandlung stressfreier zu erleben.

Kassen zahlen nicht

Trotz der zahlreichen Belege für die Wirksamkeit werden Hypnosesitzungen in der Schweiz bislang nicht von den Krankenkassen vergütet. Falls Hypnotherapeuten jedoch vom Erfahrungsmedizinischen Register EMR oder der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin ASCA für Autogenes Training zertifiziert sind, übernehmen einige Zusatzversicherungen einen Teil der Kosten für das Autogene Trai-

Trance zeigt sich im Gehirn

Der veränderte Bewusstseinszustand unter Hypnose ist dank bildgebender Verfahren heute im Gehirn messbar: Eine hypnotische Trance führt zu plastischen Veränderungen im Gehirn! «Die Hirnaktivität verschiebt sich in die rechte Hemisphäre», weiss Psychotherapeutin Helga Hüsken ­ Janssen. Diese Gehirnhälfte ist u. a. für Gefühle und innere Bilder verantwortlich. Neuronale Schaltkreise werden aktiviert, die eine wichtige Funktion beim Lernvorgang einnehmen. Dabei werden unter Hypnose zusätzlich irrelevante oder störende Wahrnehmungen ausgeblendet. «Man kommt über Hypnose an Informationen im Gehirn, die dem Patienten sonst oft nicht zugänglich sind», so Hüsken ­ Janssen.

Die Hirnaktivität verschiebt sich in die rechte Hemisphäre. ❞

Helga Hüsken-Janssen Therapeutin

ning. Die Preise für eine Hypnose-Sitzung schwanken stark; für eine Erstsitzung zahlt man aufgrund des Anamnese-Gesprächs mehr als für die kürzeren Folgesitzungen.

Aber nicht allein der Preis ist entscheidend. Es kommt auch darauf an, welche Grundausbildung ein Hypnotherapeut hat. Bei gravierenderen Gesundheitsproblemen sollte Hypnose nur von dafür gut ausgebildeten Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten ausgeübt werden.

Hypnose ist aber auch gut integrierbar in die Arbeit anderer Gesundheits- oder Lebenshilfeberufen – etwa um Stresssituationen im Alltag zu begegnen, oder um sein Verhalten besser zu verstehen und zu ändern. «Bilder oder Gefühle, die in Trance erscheinen, kommen aus dem Unterbewusstsein und können zum Beispiel den Weg zeigen», erläutert Corina Wälchli, die sich gerade in Ausbildung zur Naturheilpraktikerin

Der Klient oder die Klientin darf von hochkommenden Bildern und Gefühlen nicht überwältigt werden. Sonst wäre das in meinem Kontext unseriös. ❞

Corina Wälchli diplomierte Hypno ­ und Massagetherapeutin

TEN befindet. «Je nachdem ist es möglich, Aufschluss zu bekommen darüber, was das gerade anstehende Thema seines Unterbewusstseins ist. Oder man weckt vielleicht den inneren Heiler, der zeigt, was ich machen kann bzw. was es braucht, um bestimmte Situationen selbst verändern zu können. Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten.»

Vorsicht, Scharlatane!

Es sei hier noch einmal betont: Hypnose ist ein wirksames Behandlungsverfahren und als solches gehört es bei gravierenderen gesundheitlichen Problemen nur in die Hände qualifizierter, verantwortungsvoller Therapeuten! Bei der Bearbeitung psychischer Blockaden etwa ist die Einbettung in einen psychotherapeutischen Gesamtrahmen oft zwingend notwendig. Gerade, wenn es um Traumata geht: Die belastende Situation wird, um sie ins Gute zu wandeln, in Trance nochmals erlebt. «Der Patient fühlt dabei seine Stärken und Ressourcen, die neben den neu programmierten Bildern im Unterbewusstsein dazu beitragen, das Trauma aufzulösen», erklärt Hüsken-Janssen. «Hier bedarf es immer einer Nachbearbeitung.»

Seriöse Therapeuten erkenne man unter anderem daran, dass immer ein Vor- und Nachgespräch geführt werde, erklärt die DGH-Geschäftsführerin und betont: «Der Therapeut muss angemessen damit umgehen können, wenn Traumata oder Ängste aufgedeckt werden.» Ist dies der Fall, sei Hypnose eine Möglichkeit zur Mobilisierung unserer inneren Heilungspotenziale. «Daher ist in der DGH die Weiterbildung in Hypnose nur möglich für Ärzte, Zahnärzte, Kinderund Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Psychologische Psychotherapeuten», erläutert Hüsken-Janssen. In der Schweiz handhabt das beispielsweise auch die SMSH so. Ausserdem, so Hüsken-Janssen weiter, solle man achtsam auf sein Gefühl horchen. Denn das Wichtigste bei der Hypnotherapie ist das Vertrauen in den Hypnotiseur.

Dieses Vertrauen habe ich zu Corina Wälchli schnell aufgebaut. «Wenn der Bedarf an psychologischer Betreuung zu einem Thema wie einem Trauma gross ist, verweise ich Klienten an in Hypnose geschulte Psychotherapeuten», sagt sie. «Der Klient oder die Klientin darf von hochkommenden Bildern und Gefühlen nicht überwältigt werden. Sonst wäre das in meinem Kontext unseriös.» Manchmal seien mehrere Sitzungen notwendig, um ein Problem zu lösen; es zeige sich aber normalerweise sehr bald, ob die Methode bzw. die Therapeutin die Richtige sei. «Oft lassen sich Probleme, wie z. B. Schlafstörungen oder Schmerzen aber auch schon in einer Sitzung verbessern. Denn die Klienten erleben in Trance oft, wie sie im Normalbewusstsein ihr Befinden aktiv positiv beeinflussen können.»

Fast jeder ist hypnotisierbar Grundsätzlich, heisst es, ist jeder Mensch hypnotisierbar. Allerdings muss man bereit sein, sich darauf einzulassen und darf sich nicht innerlich sperren. Hüsken-Janssen relativiert: «Circa zehn Prozent aller Menschen gelten als nicht hypnotisierbar.» Der Grund: «Neurologische Erkrankungen wie etwa Demenz kön-

Publireportage

nen dazu führen, dass der Patient keine inneren Bilder entwickeln kann oder Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit nicht ausreichen, um in Trance zu kommen.»

Techniken, um einen Patienten in Trance zu versetzen, gibt es viele. «Diese müssen individuell auf den Patienten abgestimmt werden», erläutert die Psychotherapeutin. Gehe man in der Traumatherapie zurück in die Vergangenheit, laufe die Trance zwecks Raucherentwöhnung meist in eine andere Richtung: «Der Hypnotiseur versetzt den Raucher z. B. in eine Zukunftsprojektion. In Trance denkt der Raucher dann nicht nur, wie schön es ist, freie und gesunde Lungen zu haben, sondern er fühlt das auch. Das Unterbewusstsein hat eine besondere Aufnahmefähigkeit, wodurch sich diese Gefühle und Bilder neuronal verankern.» Im besten Fall rührt der Klient nach der Sitzung nie mehr eine Zigarette an, weil das Bild der freien Lunge so eindringlich verankert ist. //

● Links www.natuerlich-online.ch

Pflanzliche Familienapotheke

Krabbeln, klettern, ausprobieren – Kinder erleben die Welt mit all ihren Sinnen. Kleine Unfälle, Missgeschicke oder Blessuren geschehen schnell. Mit der richtigen Familienapotheke im Haus können sich kleine und grosse Entdecker ins nächste Abenteuer begeben.

Frische Work-Eye-Balance

Wir müssen aktuell viel Zeit drinnen verbringen und schauen häufiger auf den Bildschirm, was trockene, gereizte Augen fördert. Laut Augenreport Schweiz 2020 im Auftrag von Weleda bevorzugen Schweizer*innen bei Augenbeschwerden ( 76 % ) Arzneimittel mit Inhaltsstoffen aus der Natur. So ist die Heilpflanze Wilde Malve durch ihre Schleimstoffe bei trockenen Augen ein erfrischender Feuchtigkeitsspender, der Reizungen beruhigt.

Mit den Arzneimitteln und Medizinprodukten von Weleda, die Familienapotheke für Abenteuer und Entdeckungstouren wappnen – egal, ob zuhause oder unterwegs.

Combudoron® Gel zur Kühlung und Behandlung bei leichten, kleinflächigen Verbrennungen ersten Grades, Sonnenbrand und Insektenstichen.

Weleda Arnica-Gel zur Behandlung von Schmerzen bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Quetschungen, Blut ergüssen und Gelenkbeschwerden. Visiodoron Malva® Augentropfen bei trockenen und gereizten Augen durch z. B. Zugluft, Wind, Kälte, Pollen oder intensive Bildschirmarbeit.

Achtung heiss!

Brandverletzungen können im Kindesalter durch z. B. Wasserkocher oder Herd sehr häufig passieren. Unterstützung bei klei neren Brandverletzungen kommt z. B. von den Heilpflanzen Kleine Brennnessel und Arnika. Der Extrakt der Kleinen Brennnessel lindert Hitzeschmerz und hemmt Entzündungen. Getobt wird immer und überall Stumpfe Verletzungen durch z. B. Kopf anstossen oder Hinfallen können für Klein und Gross sehr schmerzhaft sein. Bei Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen ist die Heilpflanze Arnika ein Helferlein aus der Natur, das Schmerz lindert, die Durchblutung fördert und Stoffwechselprozesse anregt.

Bitte lesen Sie die Produktinformation. Weleda AG, CH­4144 Arlesheim.

Lüstern

Sex ist nicht nur das beste Anti-Aging-Mittel: Ein gesundes Sexualleben ist ein Lebenselixier, das glücklich macht und gesund hält – bis ins hohe Alter. Doch was, wenn die Lust fehlt oder plötzlich nachlässt?

Text: Erna Jonsdottir

«S

chatz, ich habe Kopfschmerzen» oder «ich habe morgen ein wichtiges Meeting» gehören zu den beliebtesten Ausreden, wenn es darum geht, Eros in die Schranken zu weisen. Klingt auch, seien wir mal ehrlich, besser als «Schatz, ich habe keine Lust» – denn wer mag schon Spielverderber im Bett sein?

Liebe, Lust und Leidenschaft sind Themen, über die seit Jahrhunderten sehr viel nachgedacht, geredet und geschrieben wurde und wird; man denke an Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Lady Chatterleys Liebhaber oder an Shades of Grey. «Sogar in der Bibel ist Erotik zu finden», sagt unser Pfarrer und meint damit Passagen aus dem Hohelied Salomos wie «er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein». Was in der Bibel sinnlich begann, wurde um das Jahr 1200 zur Erbsünde erklärt und als schändliche Begierde abgestempelt: die Lust. Im Mittelalter löste die Kirche bei ihren Schäfchen derart grosse Schuldgefühle aus, dass diese dachten, die Hände würden beim Masturbieren abfallen. Gott sei Dank erfolgte im 20. Jahrhundert die Befreiung dieser Zwänge, die mit der 68er-Bewegung ihren Höhepunkt feierte. Heute masturbieren laut Studien rund 94 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen regelmässig; die Hände verloren hat deswegen noch keine(r).

Sex – ein Lebenselixier

Die Sexualität wird im 21. Jahrhundert in allen Facetten gelebt. Jan-Dirk Fauteck und Gerd Jansen (siehe Buchtipps) bezeichnen sie als Medienstar mit Nebenwirkungen: Durch die «sexuelle Dauerberieselung» und den «exzessiven Pornokonsum» werde die Reizschwelle signifikant herabgesetzt, was sich vor allem unter jungen Männern pandemisch ausbreite und zu sexuellen Funktionsstörungen wie Erektionsstörungen, Lustlosigkeit oder Orgasmus-Störungen führe. Nicht gut, ist die körperliche Liebe doch ein Lebenselixier, das bis ins hohe Alter das Bedürfnis nach Geborgenheit stillt und Glücksgefühle hervorruft. Mehr noch: Regelmässiger Sex erhöht die Qualität der Partnerschaft, sorgt für eine gute Figur (350 Kilokalorien werden in 30 Minuten verbrannt) und hält den Herzkreislauf fit. Zudem werden nebst Hormonen, die Stress abbauen, Endorphine ausgeschüttet, die schmerzlindernd wirken, und Immunglobine produziert, die das Immunsystem und die Wundheilung beeinflussen.

Sex ist jedoch nicht gleich Sex. Er ist unter anderem abhängig von unserer körperlichen und seelischen Verfassung, aber auch vom Partner. Hinzu kommt, dass sich Erregung und Lust nicht auf Knopfdruck herbeiführen lassen.

Die Lusthormone

Die Schaltzentrale der Lust ist das Gehirn. Dort gehen Hormone und Neurotransmitter «verschlungene Wege» – etwa durch die Nase: Ob wir jemanden riechen können oder nicht, steuert der Botenstoff Pheromon. Verlieben wir uns, kommen die Glückshormone Dopamin, Noradrenalin und Serotonin ins Spiel. Ohne die Steroidhormone Östrogen und Testosteron wäre die Lust nicht spürbar. Diese wirken, vereinfacht ausgedrückt, direkt auf die Genitalien und erhöhen die Stimmung. Sie sorgen dafür, dass andere Hormone und Botenstoffe ausgeschüttet werden, die unser Lustempfinden steuern.

Das sexuelle Verlangen richtet sich nach der Höhe des Testosteronspiegels – auch bei der Frau. Und während das Stickstoffmonoxid (NO) die Durchblutung fördert und somit das Anschwellen der Genitalien, spielt das Hormon Vasopressin für die Erregung des Mannes eine wichtige Rolle. An der Empfindung des Orgasmus schliesslich sind rund 50 Hormone beteiligt! Darunter das (Ent-)Bindungs- und Kuschelhormon Oxytocin sowie das Prolaktin, das zum tiefen Befriedigungsgefühl danach führt.

Luststörungen bei Mann und Frau

Das Hormonsystem ist komplex und mit einem Uhrwerk vergleichbar. Gerät ein Rädchen aus den Fugen, tickt die Uhr nicht mehr richtig. Deshalb braucht es für ein erfülltes Liebesleben auch die richtige Balance der Hormone. Ein Östrogenmangel zum Beispiel kann sich negativ auf die Befeuchtung der Scheide oder auf die Stimmung auswirken. Dabei können Mann und Frau unruhig, gereizt oder depressiv werden – schlechte Voraussetzungen für die Liebe. Gleiches gilt bei Stress, der Sexbremse Nummer eins, bei psychischen und chronischen körperlichen Krankheiten sowie bei Drogen- und Alkoholmissbrauch und dem Konsum gewisser Medikamente.

Wie viel Sex normal ist, lässt sich nicht beantworten. Sicher ist, dass eine Sexualstörung vorliegt, sobald die Betroffenen darunter leiden. Die häufigste diagnostizierte sexuelle Funktionsstörung ist die Luststörung: Laut einer Studie ist jede zehnte Frau einmal in ihrem Leben damit konfrontiert. Und auch wenn sich das Bild des starken und hormongesteuerten Geschlechts hartnäckig hält, steigt die Tendenz auch bei den Männern. Die Sexualstörung mit dem grössten Leidensdruck ist die erektile Dysfunktion.

Natürliche Aphrodisiaka

Betroffene suchen am besten eine Fachperson auf. Denn Hormone sind messbar und müssen exakt eingestellt werden. Sehr häufig braucht es jedoch auch eine begleitende Sexualtherapie. Können keine hormonellen oder körperlichen Ursachen festgestellt werden, bleiben Hormonersatztherapien und/oder pharmakologische Behandlungen erfolglos. Dann eignen sich Therapeutika aus der Natur besonders gut.

Dass Menschen mit allen möglichen Mitteln versuchen, ihre Lust zu steigern, hat eine jahrtausendealte Tradition. Oft entstanden dabei Mythen rund um Substanzen, die ungesund und gefährlich sind. Das wohl bekannteste Aphrodisiakum ist die Spanische Fliege, ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae). Die Spanische Fliege enthält den Wirkstoff Cantharidin, der aus den getrockneten und pulverisierten Flügeln des grün schimmernden Käfers gewonnen wird. Die Gefahr: Schon eine geringe Überdosis kann akutes Nierenversagen verur sachen, in Krämpfen und Lähmungen münden oder schwere Halluzinationen auslösen. Der Libido verleiht sie auf jeden Fall keine Flügel.

Aphrodisiaka sollten die Liebe sinnlicher machen, indem sie das sexuelle Verlangen stimulieren, entspannend wirken, den Organismus positiv beeinflussen und für eine bessere Durchblutung sorgen. Mehr noch: Manche Aphrodisiaka erhöhen sogar die Sensibilität der Haut, andere setzen das Glückshormon Serotonin frei.

Pflanzen der Lust

Weder Bock noch Stehvermögen? Dann könnten Entspannung und natürliche Aphrodisiaka wieder für geile Nächte sorgen. Eine Auswahl für Mann und Frau.

Wirkung bei der Frau

Erhöht die Östradiol- und Testosteronwerte; steigert die sexuelle Aktivität.

Verbessert die Durchblutung der Geschlechtsorgane und die sexuelle Motivation; erhöht die sexuelle Erregung.

Erhöht den Testosteronspiegel; steigert das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit; mildert PMS und dank seines östrogenfördernden Effekts Beschwerden in der Menopause.

Verbessert die sexuelle Aktivität und Libido von prä- und postmenopausalen Frauen; intensiviert den Orgasmus; steigert allgemein das Wohlbefinden.

Positive Auswirkungen auf die Lebensqualität und Libido; erhöht den sexuellen Antrieb und die Aktivität.

Anti-inflammatorische und antioxidative Eigenschaften helfen bei bestimmten Formen von Dyspareunie (Schmerzen beim Sex).

Fördert die Hormonproduktion in den Eierstöcken; steigert die sexuelle Aktivität; beeinflusst die Regelblutung positiv und stabilisiert das Hormonsystem.

Verbessert sexuelle Funktionsstörungen bei Depressionen und die Libido nach SSRI-Behandlungen (Antidepressiva); hilft bei sexueller Unlust in der Menopause.

Entspannt und verbessert die Libido.

Passionsblume

Wirkung beim Mann

Erhöht die physiologischen Aspekte der männlichen Libido wie die Erektions- und Orgasmusfähigkeit.

Verbessert die Durchblutung der Geschlechtsorgane und die sexuelle Motivation; erhöht die sexuelle Erregung.

Erhöht den Testosteronspiegel; steigert Wohlbefinden und mentale Gesundheit.

Steigert die Libido und allgemein das Wohlbefinden.

Verbessert die Erektion; erhöht die Produktion von Sexualhormonen und verbessert die Anzahl und Qualität der Spermien; schützt die Hoden vor chemischen Schäden; unterstützt die Spermatogenese bei Erkrankungen.

Mildert erektile Dysfunktion; steigert das sexuelle Verlangen.

Verbessert die Testosteronproduktion und führt zu einem höheren Blutfluss in den Hoden und im Penis; steigert die sexuelle Aktivität; verbessert Libidoverlust bei leichter bis mittelschwerer Dysfunktion.

Verbessert leichte erektile Dysfunktion (Impotenz); erhöht das sexuelle und allgemeine Wohlbefinden; erhöht die Bioverfügbarkeit und Wirkung von Testosteron.

Entspannt und verbessert die Libido und die Spermienbildung.

Quelle: «Pflanzen der Lust – Natürliche Potenzmittel zur Steigerung der Libido bei Mann und Frau».
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)
Damiana (Turnera diffusa)
Gelée Royale
Ginkgo (Gingko biloba)
Ginseng (Panax ginseng)
Grüner Hafer (Avena sativa)
Ingwer (Zingiber officinale)
Maca (Lepidium meyenii)
(Passiflora incarnata)

Die Pflanzenwelt hat einige effektive und sichere Alternativen zu bieten, welche die Lust und Leidenschaft fördern. Manche Phytostoffe wie der Lavendel wirken indirekt auf unser Sexualverhalten, weil sie einen starken Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Andere Pflanzen, so die Damiana, eine Pflanzenart der Gattung der Safranmalven, haben eine physiologische Wirkung, indem sie die Durchblutung der Genitalien anregen und die sexuelle Aktivität unterstützen. Die uralte Traditions-Heilpflanze Maca aus den Anden wirkt sogar psycho-pharmakologisch: Sie überwindet die Blut-Hirn-Schranke und beeinflusst die für eine gesunde Sexualität wichtigen Hormone und Neurotransmitter.

Ein in vielen Pflanzen enthaltener Wirkstoff ist die Aminosäure Arginin – ein Luststeigerer, der durch die Einwirkung auf die NO-Synthese die Spermienbildung fördert und die Erektion unterstützt. Doch auch Vitamine und Spurenelemente haben einen positiven Einfluss: Während das Vitamin B3 die Durchblutung fördert sowie die Produktion der Sexualhormone ankurbelt, regelt Zink den Testosterongehalt beider Geschlechter und steigert beim Mann die Spermienqualität. Das wusste auch Casanova, der auf den Genuss von zinkreichen Austern schwor und nicht umsonst zum berühmtesten Liebhaber der Welt wurde. //

Bei Vergesslichkeit und Konzentrationsmangel

Buchtipps

Jan-Dirk Fauteck, Gerd Jansen «Pflanzen der Lust – Natürliche Potenzmittel zur Steigerung der Libido bei Mann und Frau», Brandstätter Verlag 2019, ca. Fr. 30.–

Ronny Tekal «Durch dick und dünn. Wie Hormone unseren Körper und unser Leben steuern», Dumont 2017, ca. Fr. 16.–

1x täglich

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel.

Am besten von hier

Büffelmozzarella ist der Kopie aus Kuhmilch überlegen, zumindest geschmacklich. Punkto Tierhaltung sollte man aber genau hinschauen – und einheimische Produkte bevorzugen.

« Viel Rohfaser garantiert eine gute Milchqualität und macht Kraftfutter überflüssig. »
Josef Villiger

Geschmeidig, vollmundig und so gut, dass er bevorzugt solo oder allenfalls mit ein bisschen Olivenöl und frisch gemahlenem Pfeffer auf der Zunge zergeht: Büffelmozzarella kann ein Hochgenuss sein. Entsprechend beliebt ist er in der Schweiz: Rund 400 Tonnen werden pro Jahr konsumiert, gut 80 Prozent davon kommen aus dem Ausland. Was hierzulande angeboten wird, stammt meistens aus der italienischen Region Kampanien und trägt die DOP-Herkunftsbezeichnung.

Insgesamt wurden 2018 in Italien rund 50 000 Tonnen des beliebten Büffelmozzarella produziert. Unter welchen Umständen, darüber seien Konsumenten sich aber häufig nicht bewusst, schreibt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Denn was als Premiumprodukt vermarktet wird, basiert meistens auf tierquälerischen Methoden (siehe Box). Wer vertretbare Alternativen sucht, kann Mozzarella aus der Schweiz kaufen; am besten Produkte aus Freiland- oder Biohaltung. Denn hier werden die höchsten Tierwohlstandards eingehalten.

Friedfertig und genügsam

Einige Schweizer Landwirte haben sich mittlerweile auf die Haltung von Wasserbüffeln spezialisiert, so beispielsweise der Biohof Breiten in Rotkreuz bei Luzern oder der Biohof Rütti in Schangnau im Emmental. Auch Edith und Josef Villiger halten auf ihrem Brunnenhof im aargauischen Sins 45 Wasserbüffelkühe und 70 Jungtiere nach Bio-Richtlinien.

Als Villigers vor zwölf Jahren bei einem befreundeten Landwirt zum ersten Mal Wasserbüffel in natura sahen, waren sie nach eigenen Angaben sofort fasziniert. Kein Wunder: Die ursprünglich aus Asien stammende Rinderart macht optisch etwas her mit den massig wirkenden Körpern und den recht grossen, geschwungenen Hörnern. Aussehen und Auftreten sind Respekt einflössend, täuschen aber: «Wasserbüffel sind stark auf den Menschen bezogen», sagt Josef Villiger. Sie seien anhänglich, friedlich und neugierig, dazu genügsam und langlebig. Der Landwirt ist davon überzeugt, dass für ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel artgerechte Tierhaltung unerlässlich ist. «Die Wasserbüffel müssen gesund sein und sich wohlfühlen, und das tun sie, wenn sie in Herden gehalten werden und sich ausreichend bewegen können.» Dazu gehört, dass sie jeden Tag ins Freie können – im Sommer sind auf den Weiden, im Winter gibt es Auslauf im Hofraum.

Rohfutter statt Kraftfutter

Die Sommermonate über befindet sich ein Teil der Brunnenhof-Büffel zudem auf der Alp oder beweidet Naturschutzwiesen in der Region. Zusatznutzen: Das Mähen von Hand erübrigt sich – zumal Wasserbüffel gründlich grasen und auch Gröberes gut verwerten können. «Viel Rohfaser, das garantiert ein gute Milchqualität und macht Kraftfutter überflüssig», erklärt Josef Villiger.

Büffelmilch ist sehr cremig und gehaltvoll. Sie hat einen hohen Fettanteil sowie viel Eiweiss – ideal für

Mozzarella. Was die Büffelkühe vom Brunnenhof liefern, wird in der Käserei Berglinde in Buttwil AG verarbeitet. Käser Beat Meier beherrscht die traditionelle Weise: Die Käsemasse in heissem Wasser so lange kneten und ziehen, bis sie geschmeidig ist und sich von Hand zu Kugeln formen lässt. Mozzare wird dies genannt, daher die Bezeichnung Mozzarella. Das Verfahren haben der Überlieferung nach süditalienische Benediktinermönche bereits im 13. Jahrhundert angewendet. «Büffelmozzarella ist zwar in der italienischen Küche bekannt geworden, aber der aus der Schweiz schmeckt mindestens so gut», meint Josef Villiger.

Caprese ist die wohl populärste Verwendung für Mozzarella. Der Käse macht sich jedoch auch in gut in Salatvariationen, auf dem Apérobuffet oder auf einem Teller heisser Pasta, kurz vor dem Servieren beigemischt. Villigers hingegen geniessen ihn gerne ohne Zutaten, nur mit einem Brocken Brot. Mehr braucht es gar nicht. //

Bei der Tierhaltung alles andere als Premium

Auf vielen italienischen Büffelfarmen herrschen grausame Zustände. Recherchen von Tierschützern belegen: In Ställen ohne Tageslicht stehen die Tiere knöcheltief in ihren Exkrementen. Manche Büffel werden zwar auf Weiden gelassen, doch diese haben oft keinen Zugang zu frischem Wasser und bieten keinen Schutz vor Sonnenlicht. Die Tiere können ausserdem nicht in Wasser oder Schlamm baden, was sie zwingend benötigen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Brutal ist darüber hinaus die weit verbreitete Praxis, Stierkälber zu «entsorgen»: Sie geben keine Milch und ihr Fleisch ist nicht gefragt. Bauern haben deshalb kein Interesse an der Aufzucht. Oft wird nicht einmal die 20Tage-Frist eingehalten, nach der die Kälber legal zum Schlachthof transportiert werden könnten. Man lässt die Kälber verhungern, erschlägt oder ertränkt sie. Immerhin ist die Zahl legaler Schlachtungen gestiegen, seit es eine Prämie gibt – fünf Euro pro Kalb.

Auch ansonsten zeichnen sich punktuell Verbesserungen ab. «Detailhändler fordern Tierwohlkriterien von ihren Lieferanten», sagt Karin Hawelka, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten Schweiz. Mittlerweile gebe es staatliche Checklisten für Farmen (Classyfarms), in denen die Kriterien berücksichtigt werden. Trotzdem brauche es verbindliche Mindeststandards und einen Plan, wie diese stufenweise umgesetzt werden können.

Schmaus ohne Graus

Dank Büffelmozzarella aus der Region kann man die Delikatesse ruhigen Gewissens geniessen. Klassisch mit frischen Tomaten, Basilikum und Olivenöl. Oder als Pasta- und Pizzavariation.

Rezept aus dem «UrDinkel Kochbuch» von Judith Gmür-Stalder.

Dieses ist im Online-Shop auf www.urdinkel.ch oder per Telefon 034 409 37 38 erhältlich. rezept

URDINKEL-PASTAGRATIN

für 4 Personen

Zubereitung: ca. 20 Minuten Backen: ca. 35 Minuten

350 g UrDinkel-Pasta, z. B. Amori, Spiralen oder Penne

Sauce

800 g Pelati, gehackt

1 Knoblauchzehe, durchgepresst

2 dl / 200 ml Rahm ca. 2 dl Gemüsebrühe

1–2 TL Salz frisch gemahlener Pfeffer

1 EL gehackte Rosmarinnadeln 50 g Sbrinz, gerieben

Garnitur

ca. 100 g Mozzarellakügelchen einige Oliven oder Kapernäpfel, nach Belieben 150 g Cherrytomaten, halbiert

1 Handvoll abgezupfte Blättchen, z. B. Basilikum, Oregano

1–2 EL Olivenöl oder Rapsöl Pfeffer, grob zerstossen

Zubereitung

1 Rohe Pasta in die vorbereitete Gratinform füllen. Zutaten für die Sauce verrühren und dazugeben, mischen.

2 Gratin in der Mitte in den auf 200 °C vorgeheizten Ofen schieben und 30 bis 35 Minuten backen, zwei- bis dreimal rühren.

3 Mozzarellakugeln, Oliven, Cherrytomaten und Kräuter auf dem Gratin verteilen, mit Olivenöl beträufeln, würzen.

Variante

Eine klein gewürfelte Zucchini unter die Sauce mischen und mit Wildkräutern garnieren.

URDINKEL-SPARGELPIZZA

für 4 Stück

Zubereitung: ca. 45 Minuten

Aufgehen lassen: ca. 30 Minuten

Backen: ca. 15 Minuten

Hefeteig

300 g UrDinkel-Ruch- oder UrDinkelHalbweissmehl mit 20 % Schrot

½ TL Salz

2–3 EL fein gehackte Kräuter, z. B. Bärlauch, Kerbel oder Petersilie

20 g Hefe, zerbröckelt

ca. 1 ¾ dl Wasser

2 EL Rapsöl

Belag

250 g grüner Spargel

100 g Crème fraîche

Salz und Pfeffer

ca. 200 g Spargelspitzen, fein gehobelt

Olivenöl, zum Beträufeln

2–4 Kugeln Büffelmozzarella

50 g Rohschinken oder Bresaola

Bärlauchblüten und Kerbel, für die Garnitur

Zubereitung

1 Teig: Mehl und Salz mischen. Kräuter, Hefe, Wasser und Öl beifügen, zu einem weichen Teig kneten. Zugedeckt auf das doppelte Volumen aufgehen lassen, mehrmals aufziehen.

2 Belag: Unteres Drittel beim Grünspargel schälen, eventuell frisch anschneiden, in Stückchen schneiden, mit Crème fraîche fein pürieren, würzen.

3 Teig in 4 Portionen teilen. Kugeln formen, Rondellen von etwa 20 cm Durchmesser ausrollen, auf mit Backpapier belegte Bleche legen, nochmals kurz aufgehen lassen.

4 Teigrondellen mit Grünspargelpüree bestreichen. Gehobelten Spargel darauf verteilen, mit Olivenöl beträufeln, würzen.

5 Spargelpizzas im vorgeheizten Ofen bei 220 °C 10 bis 12 Minuten backen. Herausnehmen, Burrata oder Mozzarella grob zerzupfen, darüber verteilen, mit Rohschinken, Bärlauchblüten und Kerbel garnieren, sofort servieren.

Rezept aus dem Buch «UrDinkel Alles vom Blech» von Judith Gmür-Stalder. Dieses ist im Online-Shop auf www.urdinkel.ch oder per Telefon 034 409 37 38 erhältlich. rezept

über die Liebe...

Kennen Sie das Gefühl der Freude, wenn Sie vor einer Blume stehen, daran riechen und für einen Moment einfach nur glücklich sind? Oder wenn sie über das Fell Ihres Hundes oder Ihrer Katze streichen und für einen Moment alles vergessen? Ich möchte in diesem Text über die Liebe schreiben. Es soll aber keine sülzige Lektüre werden und auch keine psychologische Abhandlung über die Aktivität von Hormonen und Hirnlappen. Es geht mir um das Gefühl von Liebe, das uns Kraft gibt im Alltag, das uns befähigt, Mitgefühl zu empfinden und an das Gute zu glauben.

Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe. Wir alle brauchen Liebe; wir möchten geliebt werden und andere lieben. Viele Menschen verausgaben sich weit über ihre Grenzen hinaus, um anderen zu gefallen. Sie verbiegen sich, setzen sich immer höhere und strengere Ziele, um gesehen und geliebt zu werden. Ein Irrweg, der mit Liebe sehr wenig zu tun hat.

Für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist es enorm wichtig, dass wir wieder mit unserer eigenen, liebenden Natur in Kontakt treten und uns mehr auf das Lieben statt auf das Geliebt werden konzentrieren. Auf diese Weise wird die Liebe zu einem äusserst wirksamen Heilmittel. Ich würde sogar behaupten, dass die Liebe, zusammen mit dem Gefühl von Freude und Glück, die Selbstheilungskräfte in einem Ausmass aktiviert, wie es kein anderes Heilmittel vermag. Mithilfe des Gefühls der Liebe, die wir in uns selber erzeugen, können wir uns vor negativen

Gedanken und energetischen Blockaden befreien. Das heisst aber nicht, dass wir die rosarote Brille aufsetzen, alles nur noch positiv sehen und derart verblendet durch das Leben hüpfen. Es bedeutet vielmehr, dass es uns gut bekommt, wenn wir uns täglich mit dem Gefühl von Liebe verbinden. Liebe vor allem sich selber gegenüber.

In sämtlichen Weltreligionen gibt es Abhandlungen über die Liebe. Das Modell, das mir zurzeit am besten gefällt, stammt aus dem Tantrayâna Buddhismus. In dieser Lehre gibt es von der körperlichen bis zur spirituellen Liebe drei Ebenen:

1. Die grobstoffliche Liebe auf körperlicher Ebene, die mit Zärtlichkeit, Sexualität, Berührung und Aktivierung sämtlicher Sinnesorgane verbunden ist.

2. Die Liebe, die wir innerlich erzeugen: ein Gefühl von Nächstenliebe, Anteilnahme oder Mitgefühl.

3. Die absolute, bedingungslose Liebe, die immer da ist und nie erlöscht. Je nach Weltanschauung wird diese höchste Ebene von Liebe als spirituelle, göttliche Liebe, Buddha- oder Jesusnatur bezeichnet.

Die fühlende Liebe, welche die erste der drei Ebenen bildet, beinhaltet alle angenehmen Empfindungen und Erfahrungen, die wir über die fünf Sinnesorgane machen. Etwa wenn wir etwas Schönes betrachten, uns ein Essen auf der Zunge zergehen lassen, schöne Musik anhören, eine Katze streicheln

oder einen Menschen anlächeln – das alles kann zu einem liebevollen Erlebnis werden. Tulku Lobsang, Lehrer für Buddhismus und tibetische Medizin, schreibt in seinem Buch «Liebe und Gesundheit», dass wir alles, was wir sehen, fühlen, schmecken und riechen, zu unseren Geliebten machen sollen. Jeder köstliche Geschmack, jeder bezaubernde Ton und jeden lieblichen Duft. Wenn jemand das Gefühl hat, es fehle ihr oder ihm an Liebe im Leben, sollte sie oder er schöne Orte aufsuchen, die Zeit mit netten Menschen verbringen und sich mit erfreulichen Dingen umgeben. Auf diese Weise beginnt sich das Herz zu öffnen und die grobstoffliche Liebe kann empfunden werden. Wenn zunächst vielleicht auch nur für kurze Zeit. Wir müssen die Dinge, die wir sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören, zuerst wieder lieben lernen, um auf die zweite Ebene des bedingungslosen Liebens zu gelangen.

Im Gegensatz zur ersten Ebene ist die zweite Ebene unabhängig von äusseren Begebenheiten. Bei der subtilen Liebe geht es um die Freiheit, zu wählen, wie wir empfinden möchten. Es ist einfach, jemanden zu lieben, der uns Komplimente macht oder einem Kranken gegenüber Mitgefühl zu empfinden. Die grosse Kunst der subtilen Liebe besteht darin, das Gefühl von Liebe und Freude nicht zu verlieren, wenn wir vielleicht Schmerzen haben oder krank sind, der Nachbar nervt oder die Handlungen des Partners nicht unseren Erwartungen entsprechen. Bei der subtilen Liebe geht es ums Geben, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Wenn wir das Gefühl haben zu geben, sind wir offener und auch in unserem Energiesystem lösen sich dabei viele Hindernisse auf. Solange wir geben, sind wir mit der Liebe verbunden; sobald wir hingegen eine Gegenleistung einfordern und aus dem Geben ein Nehmen wird, verschwindet die Liebe. Wir kennen das alle aus dem Beziehungsalltag. Zuerst ist das Glück vollkommen, wir würden alles tun für den geliebten Menschen an unserer Seite.

Schleicht sich allerdings das Gefühl ein, dass ich mehr gebe als ich vom anderen bekomme, beginnt sich etwas im Herz zu verhärten und der Anfang vom Ende der Liebe ist programmiert. Sich selbst zuliebe sollte man deshalb immer mit dem Geben verbunden bleiben. Sonst blockieren wir uns geistig wie auch körperlich und verlieren die Freude am und den Sinn des Lebens. Es ist spannend und heilsam, sich mit der gebenden Lebenshaltung vermehrt auseinanderzusetzen, da wir auf diese Weise für die eigene Psychohygiene sorgen. Denn eines ist klar: Das Gefühl von Liebe muss jeder und jede in sich selber aufkeimen lassen, pflegen und behüten.

Die dritte Ebene der Liebe im Tantrayâna Buddhismus ist die absolute Liebe. Diese kann man nicht erzeugen – weil sie bereits da ist und immer da war. Sie ist unsere Natur, das Licht der Erkenntnis. Diese absolute Liebe in uns selber zu entdecken, ist ein spiritueller Weg. Es fängt damit an, dass wir lernen, für alles, was uns begegnet, ein Gefühl von Liebe zu empfinden und uns aus diesem Gefühl heraus auf das Geben konzentrieren.

Irgendwann wird es gelingen, unserer wahren Natur zu begegnen und die absolute Liebe in unserem Inneren zu entdecken. Das schreibt sich so einfach daher, ist aber ein langer Weg mit Hochs und Tiefs, den viele spirituelle Menschen, Mystiker, aber auch einfache Menschen mit grossem Herz vor uns schon gegangen sind. Ich wünschte mir, es würden sich mehr Menschen auf diesen Weg machen und den Liebesfunken für die Stärkung der Selbstheilungskräfte in sich selber entdecken. //

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Ernährungsdschungel

Zum Frühstück esse ich ein LeinsamenRahm-Müesli mit Erdmandelflocken und Braunhirse. Am Abend achte ich darauf, dass ich wenig bis keine Kohlenhydrate zu mir nehme. Meine Blutgruppe ist 0 und ich esse bis viermal wöchentlich Fleisch. Jetzt ist mir das Buch von Ulla Baumann in die Hände gekommen zum Thema bedarfsorientierte Ernährung. Sie schreibt, dass man morgens Eiweisse wie zum Beispiel Fleisch und die Kohlenhydrate am Abend essen soll. Früchte sollten zwischen 14 und 16 Uhr gegessen werden. Was raten Sie ? Ich bin total verunsichert. E. N., Wohlen

Allein die Tatsache, dass so viele verschiedene Ernährungs-Theorien kursieren, beweist doch, dass ein Richtig oder Falsch gar nicht existiert. Allgemein sind wir viel zu viel im Aussen und lassen uns von allen möglichen Theorien beeinflussen. Was zählt sind Ihr Körper, Ihre Verdauung und Ihr Wohlbefinden. Starten Sie mit einer Tasse heissem Wasser in den Tag und hören Sie in den Körper hinein, um herauszufinden, ob und was er verlangt. Braunhirse und Erdmandeln enthalten sehr viele Eiweisse. Es sind unveränderte Naturprodukte, die Ihnen einen guten Start in den Tag ermöglichen. Es spricht also

nichts dagegen, an diesem Frühstück festzuhalten. Im Ayurveda startet man warm in den Tag. Das heisst, mit gedämpften Apfelschnitzen oder einem Getreidebrei. Nach Ulla Baumanns Theorie könnte man einen Hirsebrei essen, weil Hirse sehr viel Eisen und Eiweiss enthält. Ich kenne keine einzige Kultur, die zum Frühstück ausschliesslich Fleisch isst. Fast auf dem ganzen Erdball wird in irgendeiner Form Getreide gegessen, Eier, Bohnensuppe und vieles mehr. Fleisch ist meines Erachtens viel zu schwer für das Frühstück. Essen Sie das Fleisch zum Zmittag. Abends gibt es dann nur noch was Kleines wie gedämpftes Gemüse oder eine Suppe, je nach Hunger mit ganz wenig Reis, Mais oder Hirse. Das sind Getreidesorten, die auch abends leicht zu verdauen sind.

Um den Blutdruck über die Ernährung zu beeinflussen, sollten die Speisen in erster Linie warm sein. Der Blutdruck steigt durch Stress und Leistungsdruck. Bei diesem Mechanismus sind Stresshormone und das Nierensystem beteiligt. Es geht also darum, sich zu zentrieren, tiefer zu atmen und das Nierensystem mit Wärme zu beruhigen. Trinken Sie dazu regelmässig warmes Wasser oder Tee und nehmen Sie allenfalls Misteltropfen (Viscum album) ein. Diese haben sich bei hohem Blutdruck sehr bewährt.

Erdmandeln ( Cyperus esculentus )

Restless-Legs-Syndrom

Was kann ich tun gegen «Restless Legs», die mir nachts nach 3 Uhr den Schlaf rauben ? T. S., Bern

Ein Patentrezept gibt es leider nicht.

Aus bisher unbekannten Gründen aktiviert sich das Nervensystem in der Nacht. Das führt zum unangenehmen Zucken der Beine.

In der Regel helfen Bewegungsübungen. Sie können zum Beispiel aufstehen und den Sonnengruss machen, eine Grundübung im Yoga. Eine weitere Möglichkeit ist die Wirbelsäulentherapie nach Dorn. Bei der Dorntherapie erhöht sich der Energiefluss durch die Wirbelsäule und die Gelenke. Zudem gibt es einige sehr gute Selbsthilfeübungen für die Beine. Das wäre sicher einen Versuch wert.

Versuchen Sie zudem abends warm und möglichst zucker- und kohlenhydratfrei zu essen, keinen Kaffee und keinen Alkohol zu trinken. Sehr hilfreich ist auch ein warmes Fussbad vor dem Zubettgehen. Beides beruhigt das Nervensystem. Eine weitere Unterstützung könnte der Mönchspfeffer bieten. Man kennt ihn eher als Heilpflanze gegen prämenstruelle Beschwerden. Man hat aber inzwischen herausgefunden, dass er einen Einfluss auf die Dopamin-Synthese hat – genauso wie die Medikamente, die bei Restless Legs eingesetzt werden. Auch das wäre einen Versuch wert.

Osteoporose

Bei einer Messung der Knochendichte wurde bei mir eine manifeste Osteoporose ( –3,5 ) bei der Wirbelsäule und eine Osteopenie ( – 2,5 ) beim Schenkelhals festgestellt. Die Kalziumwerte im Blut sind normal und Vitamin D nehme ich seit drei Jahren ein. Der Arzt sagte, nach der Menopause gebe es ausser Osteoporose ­Medikamente keine andere Möglichkeit, um die Knochenstruktur wieder zu verbessern. Stimmt das ? H. P. Brugg

Den Körper können wir nicht reparieren, zumindest kann Ihnen das niemand versprechen. Man kann aber dafür sorgen, dass der Prozess nicht fortschreitet. Naturheilkundlich betrachtet gibt es Wege, um die Knochen

zu nähren, zu befeuchten und das Skelett flexibel zu halten. Kaufen Sie sich unbedingt ein Schachtelhalmpräparat. Der Schachtelhalm enthält Kieselsäure und unterstützt den Kalziumhaushalt sehr positiv. Es gibt zudem gute, natürliche Kalziumpräparate, die natürliches Kalzium aus Rotalgen oder Korallen enthalten. Neben ausreichend Kalzium und Vitamin D ist auch das Vitamin K2 wichtig. Es ist in fettreichen Milchprodukten, in Nato (fermentierte Sojabohnen) und in einigen Fertigpräparaten enthalten.

Dann ist es wichtig, dass Sie viel gekochtes, feuchtes, öliges und basisches Essen zu sich nehmen. Wir hier in der Schweiz essen tendenziell viel zu trocken. Oft fehlt die Sauce. Wenn Sie die asiatische Küche mögen, dann sind die suppenartigen Currygerichte genau das Richtige für Sie. Einfach nicht zu viel Chili und Ananas essen. Diese erhitzen stark und können dadurch auch austrocknend wirken. Um den Körper und die Darmschleimhaut zu befeuchten, ist Leinöl sehr wichtig. Nur wenn der Darm gut befeuchtet ist, können die Nährstoffe optimal aufgenommen werden. Und: Ölen Sie die Hüftgegend regelmässig mit Johannis- oder Sesamöl ein. Das erhöht die Durchblutung und nährt Bindegewebe und Knochen.

Blasenschwäche

Ich nehme seit sechs Monaten täglich 2 × 8 Kügeli Sepia C30 ein. Sie helfen mir bei Blasenschwäche im Alter. Darf ich dieses Mittel konstant einnehmen ? Ich habe Angst, dass es wieder schlechter wird, wenn ich aufhöre mit der Einnahme. G. G., Zürich

Das ist wunderbar, dass Sepia so gut wirkt bei Ihnen. Man kann bei der Homöopathie nicht viel falsch machen. Es sei denn, man arbeitet mit richtig

Hautrisse pflegen

Die frühlingshaften Temperaturen erlauben langsam aber sicher das Tragen von leichterem Schuhwerk. Die Flipflops, Sandalen und offenen Schuhe fristen nicht länger ihr Dasein im Schuhschrank, sondern zieren endlich wieder die noch blassen Füsse. Damit sie wirklich zur Zier werden, soll der Fuss entsprechend gepflegt aussehen. Rhizinusöl kann dabei helfen. So wirkt Rhizinusöl: Rhizinusöl kennt man als veraltetes Abführmittel. Das dickflüssige, sehr schwere Öl ist aber auch ein hervorragendes Pflegemittel gegen trockene Haut, Hautrisse und Hornhaut. Das Öl hinterlässt einen schützenden Film auf der Haut und befeuchtet sie nachhaltig. Auch zum Pflegen von trockenen Haarspitzen ist Rhizinusöl Gold wert.

Wie anwenden: Das Wellnessprogramm für die Füsse beginnt mit einem Fussbad. Danach, wenn nötig, die Hornhaut mit einer Fussfeile entfernen und dann das Rhizinusöl auf die noch feuchten Füsse auftragen. Socken anziehen und am besten über Nacht einwirken lassen. Wer das mehrmals wiederholt, hat bald zarte Füsse, die sich sehen lassen können.

Das können Sie sonst noch tun:

Urea: Harnsäure (Urea) ist ebenfalls ein guter Schutz vor Hornhaut und hilft, die ausgetrockneten Hautstellen zu reduzieren. Man findet Harnsäure eingearbeitet in verschiedenen Fusspflegeprodukten.

Fussbad mit Apfelessig: Wenn man dem Fussbad einen Schuss Apfelessig zugibt, freut das die Haut und bereitet sie gut auf die darauf folgende Pflege vor.

Fusscreme: Achten Sie beim Kauf einer Fusscreme darauf, dass das Produkt keine mineralischen Fette enthält. Nur tierische und pflanzliche Fette wie Wollfett oder Pflanzenöle können tief in die Haut eindringen und sie nachhaltig befeuchten.

Zellavie® Beta-Glucan und Zellavie® Wintersonne

In diesen Kapseln steckt die volle Kraft von hochreinem Beta-Glucan. Eine am Morgen – eine am Abend und Ihr Körper wird natürlich gestärkt.

Beta-Glucan ist das am meisten untersuchte und am besten dokumentierte Immunsystempräparat der Welt. Zellavie® Wintersonne mit Vitamin D3 stärkt zusätzlich Ihre Muskeln, Knochen und Zähne –vollkommen natürlich und wissenschaftlich belegt.

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«Wenn mir das Leben langweilig vorkommt …

… lausche ich dem Rascheln im Gras. Spannend, was man dabei alles hört!»

Ein Tipp von David F., blind

Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können.

Bitte helfen Sie uns auch.

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hohen Potenzen. Das ist bei Ihrem Mittel aber nicht der Fall. Von dem her, dürfen Sie auf Ihr Bauchgefühl hören. Bei akuten Krankheiten ist es so, dass man die Globuli nach Abklingen der Beschwerden absetzen kann. Da die Blasenschwäche ein chronisches Beschwerdebild ist, können Sie Sepia bedenkenlos über lange Zeit einnehmen. Es kann sein, dass Sie die Globuli mit der Zeit immer häufiger vergessen einzunehmen. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass der Körper das Mittel nun nicht mehr braucht. Jetzt wissen Sie ja, dass Sie auf Sepia gut ansprechen. Das wird auch ein zweites Mal funktionieren, wenn sich die Blasenschwäche nach Absetzen der Globuli wieder verstärken würde. Versuchen Sie doch einfach mal, die Kügeli nur noch einmal täglich einzunehmen. Nach einigen Tagen dann nur noch jeden zweiten Tag. So können Sie das Vertrauen in den eigenen Körper nach und nach wieder aufbauen.

Butter oder Ghee?

Im Ayurveda wird meines Wissens vorwiegend Ghee verwendet. Warum soll Ghee besser sein als frische Butter ? Jemand hat mir erklärt, dass die Verbindung von Fett und Eiweiss in der Butter Ablagerungen in den Gefässen verursacht, weshalb man den Eiweissanteil wegschütten muss. Stimmt das ? S. N., Biel

Es sind verschiedene Faktoren, die für Ghee statt Butter sprechen. Man darf nicht vergessen, dass die Ayurveda Gesundheitslehre über 7000 Jahre alt ist. Die Zubereitung von Ghee war eine Möglichkeit, Fett haltbar zu machen: Ghee, gleichzusetzen mit eingelassener Butter oder Bratbutter, lässt sich ohne Kühlung sehr lange lagern; Butter hingegen wird aufgrund des Eiweissgehaltes ranzig. Beim Kochen wiederum können Sie Ghee oder Bratbutter höher erhitzen als frische Butter. Zum Kochen oder Zerlassen über gedämpftes Gemüse oder Trockenreis ist es sicher besser, Ghee zu verwenden. Aufs Brot können Sie selbstverständlich frische Butter streichen.

Das Butterfett Ghee, am besten selber hergestellt aus Qualitätsbutter, enthält viele fettlösliche Vitamine und

befeuchtet Körper und Darm optimal. Das ist deshalb so wichtig, weil die Nährstoffe feuchte Darmschleimhäute benötigen, um gut aufgenommen zu werden. Ich persönlich verwende verschiedene Fette. Im Winter koche ich sehr häufig mit Ghee, im Sommer wechsle ich je nach Gemüse gerne mit Olivenöl ab.

Die Theorie mit dem Eiweiss kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Fett und Eiweiss aus der Butter schlecht wären und man folglich Fett und Eiweiss generell nicht zusammen essen sollte, wird der Speisezettel ziemlich karg und fad. Im Fleisch, in jedem Milchprodukt, ja sogar in den Nüssen sind Fette mit Eiweissen kombiniert. Was ich sehr gerne empfehle, ist ein Abendessen ohne tierische Eiweisse. Also kein Fleisch und auch kein Käse, Joghurt oder Rahm. Der Grund dafür ist die langsame Eiweissverdauung. Wenn man abends grössere Mengen an tierischem Eiweiss isst, kann dieses über Nacht nicht genügend verdaut werden und kann sich stattdessen in den Gefässen ablagern. Insbesondere die feinsten Gefässsysteme im Gehirn oder im Ohr sind davon betroffen. Am Mittag und am Morgen kann Eiweiss sehr gut verstoffwechselt werden. Es ist deshalb besser, das Fleisch, den Fisch oder den Käse am Mittag zu essen. Zumindest in Alltagssituationen. Beim Auswärtsessen oder auf Besuch bei Freunden gilt diese Regel natürlich nicht. Dort soll man nach Lust und Laune geniessen, was auf den Tisch kommt.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@chmedia.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Die Patientenfrage §

Patientenverfügung: Wichtiger, denn je

Innert wenigen Wochen hat sich unsere Gesellschaft komplett verändert. Durch die Corona-Krise sind wir mit Fragen konfrontiert, die wir sonst in der Leichtigkeit des Alltags vergessen oder von uns schieben: Bin ich gut auf eine Krise vorbereitet, bin ich für den Ernstfall gerüstet? So hat manch einer in den letzten Wochen Toilettenpapier, Pasta und Desinfektionsmittel auf Vorrat eingekauft. Doch wie viele haben sich damit beschäftigt, wie sie im Ernstfall medizinisch behandelt werden wollen, was ihnen wichtig ist und was sie auf keinen Fall möchten?

Gerade im Zusammenhang mit der Behandlung bei einer schweren Covid-19-Erkrankung stellt sich die Frage, ob Intubation und künstliche Beatmung wirklich dem entsprechen, was der Patient will. Im schlimmsten Fall wird ein leidender Mensch gegen seinen Willen am Leben erhalten, während aufgrund der dadurch fehlenden Ressourcen ein anderer verstirbt.

Um solche Fehlentscheide zu verhindern, sollten wir alle uns Gedanken machen, ob wir bei einem schweren Krankheitsverlauf lebensverlängernde Massnahmen wünschen oder nicht. Denn Voraussagen über schwere Verläufe sind schwierig zu treffen; auch Personen ohne Vorerkrankungen und jüngere Patienten können davon betroffen sein – wenngleich sie ein geringeres Risiko aufweisen.

Am besten man legt in einer Patientenverfügung fest, welche medizinischen Massnahmen man durchführen lassen will, sollte man urteilsunfähig sein. Dies ermöglicht, dass man selbst in Situationen, in denen man seine Wünsche nicht mehr äussern kann, selbstbestimmt über seine Behandlungsoptionen entscheiden kann. Denn lieber vorsorgen statt falsch versorgt werden. Susanne Gedamke, Präsidentin des Gönnervereins

Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.

Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).

wolfs heilpflanze *

Der Zauberer

Der Sanikel ist nicht leicht zu finden. Er verschmilzt so innig mit seiner Umgebung, dass die Heilpflanze sich dem menschlichen Blick komplett entziehen kann.

Text: Steven Wolf

Es scheint fast so, als hätte der Europäische Sanikel (Sanicula europaea) die Gabe, sich unsichtbar zu machen. Im letzten Frühling brauchte ich für die Herstellung eines Pflanzenpräparats frischen Sanikel. Doch ich hatte keine Ahnung, wo ich mit der Suche beginnen sollte. Auf meinen unzähligen Streifzügen durch die Natur hatte ich die Pflanze noch nie gesehen. Doch dann, plötzlich, am Wegrand, direkt vor meinen Füssen, an einem Ort, an dem ich schon Dutzende Male gewesen war, steht er da: der Sanikel. Als ob er sich mir extra für die Herstellung meines Präparats vor die Füsse geschmissen hätte. Seit ich meine Sanikel-Blindheit überwunden habe, finde ich immer mehr Stellen, an denen diese wunderbare Zauberpflanze wächst.

Kraftstrotzender Wundheiler

Sobald ich mich in Ruhe hinsetze und mit dem Sanikel meditativ in Verbindung trete, wird mir klar, weshalb die Heilpflanze so schwer zu Gesicht zu kriegen ist. Auf der energetischen Ebene begegne ich einem Pflanzenwesen, das vor Kraft strotzt und im grünen Mantel mit knorrigem Wanderstock und wildem Wurzelhut ruhig im Wald steht. Ich erahne, dass mir ein Pflanzenwesen begegnet ist, das man nicht so oft findet: Vor mir steht der kleine Mann des Waldes, vereint mit der elfenhaften, luftig weissen Sanikelblüte. Der Name «Sanicula» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet «die kleine Heilerin». Weitere bezeichnende Namen sind «Heil aller Schäden», «Bruchkraut» oder «Wundsanikel».

Der Sanikel zeigt sich nicht jedem und schon gar nicht einfach so. Die Pflanze will gefunden werden, soviel ist klar. Deshalb müssen wir uns auf die Suche nach ihr machen, mit ihr in Resonanz treten und in unserem Herzen vorab das Anliegen bekunden, den Sanikel zu finden. Verfügbar ist die Pflanze das ganze

Jahr über, sogar unter dem Schnee. Er gehört zwar nicht zu den typischen immergrünen Pflanzen, doch trotzt er dem Winter, was auf verfestigende Eigenschaften hinweist. In der Tat enthält Sanikel reichlich Kieselsäure, was ihn zu einem knochenstärkenden Heilmittel macht. Bewährt hat er sich auch bei chronischen Erkrankungen, die ja auch ausdauernd sind. Der bis zu 30 Zentimeter hohe Sanikel bevorzugt schattige, nur schwach lichtdurchflutete Buchenwälder mit feuchtem Boden. Weil solch feuchte Auenwälder je länger je rarer werden, gehört der Sanikel zu den bedrohten Arten.

Pflanzen, die das feuchte, schattige Waldklima lieben, verwende ich innerlich und äusserlich als Salbe und Tee sowie für feuchte Umschläge bei Entzün dungen, Wunden und Blutungen der nicht lichtexponierten Stellen des Körpers. Der Sanikel ist ein wertvolles Wundkraut bei Quetschungen, Geschwülsten, Geschwüren, Eiterungen, Ekzemen, Furunkeln, Schleimhautentzündungen und dergleichen. Bei diesen Erkrankungen begünstigt in der Regel ein feucht gehaltenes Wundmilieu die Zellteilung und die Regeneration von Gewebe. So heilt die Wunde schneller ab. Die Schulmedizin entdeckte den Sanikel vor einigen Jahren für die Behandlung von Magenblutungen und Atemwegserkrankungen.

* Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt. www.pflanzechreis.ch

wolfs heilpflanze | gesund werden

WUNDHEILER | Mit einem Absud von Kraut und Wurzeln kann man offene Wunden und Geschwüre auswaschen. Neben der wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften wirkt der Sanikel auch auswurffördernd.

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Gegen Pilz- und Virenerkrankungen

Wie viele andere Waldbewohner, die grelles Licht meiden, besitzt auch der Sanikel eine fungizide Wirkung, weshalb er bei Pilzerkrankungen zum Einsatz kommt. So nutze ich zum Beispiel Sanikelkraut als Tee oder Sitzbäder um den Vaginalpilz Candida albicans zu behandeln oder Entzündungen im Genitalbereich zu lindern. Die dunkelgrünen Blätter zeigen mir eine antibiotische, antivirale, fungizide, entzündungshemmende und immunsystemstimulierende Wirkung auf. Die Urkraft des Sanikels wirkt sogar antiviral auf das Parainfluenza-Virus Typ 2 und Influenza A.

Seine Blätter sind am Rand gezahnt, handförmig, glänzend und langgestielt. Die gezahnten Blätter ermahnen mich an ein Sägeblatt. Pflanzen mit solchen Blättern wirken oft zusammenziehend, blutstillend und desinfizierend, was sie zu guten Heilpflanzen zur Wundbehandlung macht. Die Handform der Blätter signalisiert mir eine allgemeine zerteilende und auflösende Eigenschaft. Zudem verweist sie in Richtung Stoffwechsel, Lymphe und Lunge. Deshalb empfehle ich das getrocknete Kraut als Tee bei Ödemen, Bronchitis, Nebenhöhlenkatarrh, Schleim und Eiterbildungen. Die Festigkeit und der Glanz der Blätter sowie der harte Stängel lässt mich wissen, dass der Sanikel einen Bezug zu Verhärtungen hat und eine zusammenziehende und festigende Wirkung auf das Bindegewebe besitzt. Die Blätter schmecken, ähnlich wie die Petersilie, bitter, krautig und würzig. Das deutet darauf hin, dass sie vitalisierend wirken, die Abwehrkräfte stärken und die Verdauungsdrüsen anregen. Ich nutze bitter-würzige Pflanzen auch für die Stärkung von Lunge und Psyche.

Entgiftende Wirkung

Der Sanikel gehört zu den sogenannten Kraut-Blattpflanzen. Das heisst, dass die Blüte und die Wurzel eher klein sind im Vergleich zum Blattwuchs. Nach dem schnellen Emporstreben des Blütenstängels, das allen Doldengewächsen eigen ist, bildet der Sanikel weisse, weiss-rosa bis rötliche halbkugelige Dolden-

Die Blätter schmecken, ähnlich wie die Petersilie: bitter, krautig und würzig. « »

blüten, die nur kurz zwischen April und Juni blühen. Diese Familie besitzt nur wenige Farben, meist sind sie grünlich-weiss. Ihr Duft ist schwach und oft nicht sehr ausgeprägt. Die Blüten sitzen wie kleine Wolken auf den dünnen, strahlenförmigen Stängeln und sehen aus, als würden sie zum Himmel streben. Nach den Blüten beobachte ich die Bildung des Samenstandes. Der Sanikel bildet kleine, kugelige und mit dichten Haken versehene Samen. Es sind sogenannte Klettfrüchte, die an Fell und Stoff hängen bleiben und sich so verbreiten. Die Signatur der Klettfrüchte verheisst eine verbesserte Ausscheidung sowie eine allgemein entgiftende und Toxin bindende Wirkung.

Wie alle Pflanzenfamilien haben auch die Doldengewächse ihre übergeordnete Heilwirkung. Das Auffallende in der Familie der Doldenblütler, zu denen der Sanikel gehört, sind die Blätter. Sie gestalten sich in einer unübertrefflichen Vielfalt. Wächst der Doldenblütler am Wasser oder im Gebirge, haben die Pflanzen oft einfache, ganzrandige Blätter; solche mit gezähnten, gekerbten und handförmig zerteilten Blättern wachsen eher an den feuchten und schattigen Orten. Doldenblütler haben zudem oft einen hohlen Stängel oder besitzen bauchige, aufgeblasene Blattscheiden. Auch Luftkammern in den Wurzel stöcken können gebildet werden.

In Kombination mit den strahlenförmigen Blüten, der starken Blattausbildung, den aromatischen bis feurigen Geschmäckern und der Eigenart dieser Familie, sich Luft anzueignen, widerspiegelt sich mir das Element Luft: Die Doldenblütler sind von oben bis unten von einer durchlüftenden Tendenz geprägt. Der luftig verzweigende Wuchs des Blütenstands dieser Familie erinnert an das Drüsensystem, das sich vom einfachsten bis zum höchst Komplizierten verzweigt. Drüsenorgane gehören dem Flüssigkeitsorganismus an und sind wichtig für unsere Lebenstätigkeit. Sie wirken verdauungsfördernd, sind flüssigkeitsausscheidend, harn- und schweisstreibend.

Zu Heilzwecken verwendet man die Blätter und die Wurzel des Sanikels. Im Frühling, kurz vor der Blüte, können die Blätter gesammelt werden, ab Juli die Wurzeln. Wer selber loszieht, um den Sanikel zu sammeln, soll – vorausgesetzt, man findet ihn – nur so viel davon nehmen, wie er wirklich braucht – damit der Magier auch im folgenden Jahr mit uns Verstecken spielen kann. //

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Natürlich schön mit Schüsslersalzen

Unreine Haut, glanzloses Haar oder brüchige Nägel: Eine Mineralsalz-Therapie kann bei zahlreichen Schönheitsproblemen helfen.

Text: Stella Cornelius-Koch

Schüsslersalze haben sich bei der Behandlung von vielen Alltagsbeschwerden bewährt. «Weniger bekannt ist, dass die Mineralsalze auch für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln eine grosse Rolle spielen», sagt Walter Käch, Inhaber von zwei Drogerien und Naturheilmittelspezialist. Dementsprechend lassen sich viele Schönheitsprobleme mit Schüsslersalzen beheben oder bessern, ist der Buchautor überzeugt, der sich seit über zwanzig Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Mineralsalze kommen überall im Körper vor und bilden die Bausteine von Haut, Haaren, Muskeln, Bändern, Sehnen, Knochen und Bindegewebe. Besteht ein Ungleichgewicht der Mineralsalze im Körper, können zum Beispiel trockene Haare, fahle Haut oder rissige Fingernägel die Folge sein. Käch: «Schüsslersalze können solche Fehlfunktionen ausgleichen, indem sie die im Körper vorhandenen Mineralstoffe aktivieren und so das Gleichgewicht im Mineralhaushalt der Zellen wiederherstellen.» Sie machen die Haut im Gesicht und am Körper gesund und geschmeidig, kräftigen das Bindegewebe, lindern Falten oder Hautirritationen. Zudem fördern sie das Haarwachstum und verschönern Finger- und Zehennägel. Durch Kombination mit Pflanzenölen, Kräuterextrakten, Vitaminen und Nährstoffen lässt sich die Wirkung sogar noch steigern.

Einfache Selbstanwendung

Schüsslersalze sind gut verträglich und lassen sich ganz einfach anwenden und auch untereinander kombinieren. Die Salze gibt es als Tabletten und Salben rezeptfrei in Apotheken und Drogerien; die Kombination der Salze Nr. 1 und Nr. 11 sind auch als Körperlotion oder Creme erhältlich.

Und so wendet man die Produkte an: Bei chronischen Beschwerden sechs Tabletten über den Tag verteilt einnehmen. Salben morgens und abends auftragen oder über Nacht Salbenverband anlegen. Nach acht bis zwölf Wochen sollte eine Wirkung eintreten, andernfalls das Mittel wechseln. Bei akuten Beschwerden (etwa Pickeln) am ersten Tag alle 15 Minuten ein Tablette einnehmen; danach den Abstand auf 30 bis 60 Minuten verlängern. Salben zur Akutbehandlung (wie Verletzungen oder Hautrisse) mehrmals täglich auftragen.

Je nach Lebensweise, Krankheiten und Hintergründen können weitere oder andere Mittel zum Einsatz kommen. Daher ist häufig eine Fachberatung sinnvoll. Erste gute und verständliche Informationen zu den Schüsslersalzen finden sie unter www.schuesslerwissen.ch.

Bei diesen Schönheitsproblemen können Schüsslersalze helfen

Hautunreinheiten und Sonnenbrand

Trockene Haut, spröde Lippen

Natrium chloratum D6 regelt die Durchfeuchtung der Gewebe im Körper. Daher spricht trockene Haut gut auf die Nr. 8 an und wirkt zudem heilend bei rissiger Haut. Tipp: Bei spröden Lippen Salbe Nr. 8 mit etwas Honig mischen und den Brei vor dem Schlafengehen auf die Lippen streichen.

E ntzündet sich die Haut leicht oder bilden sich öfters rote Flecken oder Pickel, kann Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 helfen, da es die Durchblutung und den Sauerstofftransport zu den Zellen anregt. Gelangt mehr Sauerstoff an die Entzündungsherde, heilen diese schneller ab. Auch bei struppigen, strohigen Haaren sowie Haarwachstumsstörungen ist das Salz einen Versuch wert. Bei Sonnenbrand oder Hautreizungen nach der Rasur einfach etwas Salbe Nr. 3 auftragen.

Strapazierte

Haut

Aktuell ist die Pflege der Hände besonders wichtig, denn häufiges Händewaschen und Desinfektionsmittel trocknen die Haut aus. Die Schüsslersalze Nr. 1 Calcium fluoratum und Nr. 11 Silicea (als Creme erhältlich) sorgen für weiche, elastische Haut und starke Fingernägel.

Falten und schlaffe, welke Haut

Die Salbe Nr. 1 macht einerseits die Haut elastisch, gleichzeitig festigt sie das Gewebe. Daher ist Calcium fluoratum D12 gut geeignet bei Falten, schlaffer, rauer und welk aussehender Haut. Auch Schwangerschaftsstreifen, harte Narben und nicht entzündliche Krampfadern, Besenreiser und harte Warzen lassen sich damit behandeln. Ein weiteres wirksames Mittel gegen Falten ist Nr. 11 Silicea D12. Silikate, die Salze der Kieselsäure, haben einen festigenden und straffenden Einfluss auf das Gewebe.

Anti-SchuppenShampoo

Etwas unkonventionell, aber schon fast ein Wundermittel ist eine Schüssler-Kopfpackung bei Schuppen (kann sogar Psoriasis lindern). Dazu je zehn Tabletten Nr. 1, 4, 6 und 11 mit Wasser zu einem Brei mischen, auf die Kopfhaut geben und einmassieren. Ein bis zwei Stunden oder über Nacht einwirken lassen; dann mit einem milden Shampoo auswaschen.

Bei diesen Schönheitsproblemen können Schüsslersalze helfen

Fettige Haut

Stumpfe, glanzlose, dünne Haare

GSlänzt die Haut fettig oder stören Mitesser? Dann ist dies ein Fall für die Nr. 9 Natrium phosphoricum D6. Dieses Mittel neutralisiert schädliche Säuren, die den Hautstoffwechsel belasten und fettige Aknehaut begünstigen. Tipp: Salbe Nr. 9 am besten über Nacht auftragen.

chlecht wachsende, struppige, glanzlose oder dünne Haare sind Anzeichen dafür, dass die Nährstoffversorgung der Kopfhaut gestört ist. Bei struppigem, glanzlosem Haar kann das Schüsslersalz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 den Eisenhaushalt ausgleichen. Bei dünnem und empfindlichem Haar hilft das Ergänzungs-Salz Nr. 21 Zincum chloratum D6. Die Nr. 11 Silicea kann das Haarwachstum fördern.

Cellulite

BBrüchige Fingernägel

Sind die Nägel brüchig oder weisen sie dicke Rillen auf, kann das auf ein Stoffwechselproblem hinweisen. Zur Stärkung und Festigung der Finger- und Fussnägel sowie für ein besseres Nagelwachstum die Schüssler-Salze Nr. 1 Calcium fluoratum D12 und Nr. 11 Silicea D12 einnehmen. Zusätzlich über Nacht Salbe Nr. 1 dünn auf die Nägel auftragen oder ein Pflaster mit der Salbe auflegen.

ei Orangenhaut helfen die Salze Nr. 1 Calcium fluoratum D12, Nr.4 Kalium chloratum D6, Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 und Nr. 11 Silicea D12 in Tablettenform. Und das kräftigt die Zellen von aussen: Die Schüssler-Salben Nr. 10 und 11 mit 2–4 Tropfen Zypressen- und Grapefruitöl vermischen und regelmässig auf die betroffenen Hautstellen auftragen.

Gesichtsmaske

Eine wöchentliche Gesichtsmaske mit dem Schüsslersalz Nr. 8 und Nr. 10 sorgt für strahlende Haut. Dazu 10–15 Tabletten Nr. 8 und 10 in einem Mörser zerstossen. Dann 2–3 TL Heilerde (Drogerie, Reformhaus, Apotheke) hinzugeben und gründlich miteinander vermengen. Etwas lauwarmes Wasser in die Schale tröpfeln lassen, sodass ein dicker Brei entsteht. Die Gesichtsmaske auftragen und 20–30 Minuten einwirken lassen. Anschliessend Gesicht lauwarm abwaschen und Salbe Nr. 11 auftragen.

Empfindliche Haut

S ensible, zu Allergien neigende Haut lässt sich mit dem Schüssler-Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 beruhigen. Es unterstützt auch die Heilung chronischer Hautausschläge und kann sogar Neurodermitis-Schübe reduzieren.

Aftershave

Gerade wenn es um die Haut geht, sind Schüsslersalze auch für Männer eine interessante Option. So eignet sich die Creme mit den Schüsslersalzen Nr. 1 und Nr. 11 sehr gut als Aftershave-Cream oder als Gesichtscreme. Salbe Nr. 11 Silicea hilft bei eingewachsenen Haaren sehr gut und Nr. 8 Natrium chloratum befeuchtet trockene Haut.

Weitere Beauty-Tipps

• Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Wichtig sind Zink (in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten), Selen (Sesamsamen, Nüsse) Magnesium (Kartoffeln, Fenchel, grünes Blattgemüse, Mineralwasser) sowie Vitamin A beziehungsweise Beta-Carotin (Karotten, Aprikosen, Spinat, Kürbis), Vitamin C (Kiwi, Paprika, schwarze Johannisbeeren, Grünkohl, Petersilie) und Vitamin E (Weizenkeimöl, Sonnenblumenkerne).

• Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit (1,5–2 Liter/Tag) – am besten Mineralwasser, ungesüsste Kräuter- und Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen.

• Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotinsie lassen die Haut schneller altern.

• Bewegen Sie sich regelmässig an der frischen Luft. Das fördert die Durchblutung der Haut und lässt sie strahlen.

• Achten Sie auf ausreichend Schlaf (6–8 Stunden), da nachts die Hauterneuerung auf Hochtouren läuft.

• Sorgen Sie regelmässig für Entspannung (etwa durch Yoga oder Meditation), da Stress das Hautbild negativ beeinflusst.

Hintergrund der Schüsslertherapie

Schüsslersalze sind feinstofflich aufbereitete Mineralsalze. Der deutsche Mediziner Wilhelm Heinrich Schüssler (1821–1898) ging davon aus, dass die Mineralstoffe in dieser Form in die Zellen gelangen und dort das Gleichgewicht wiederherstellen. Insbesondere kranke oder geschwächte Zellen können durch die Zufuhr von kleineren Mengen Mineralien schneller regenerieren. Dr. Schüssler entdeckte zwölf Mineralstoffe selber. Seine Nachfolger ergänzten später 13, in neuerer Zeit 15 weitere Mineralstoffe – die sogenannten Ergänzungssalze . In der Schweiz sind allerdings nur 25 registriert; die Nummern 26 und 27 sind keine offiziellen Schüsslersalze.

Liebe und . . .

Nähe

K ann man Enge in Nähe verwandeln? Wie werden wir in ein oder zwei Jahren auf den derzeitigen Stresstest unserer Ehen, Familien und Liebesbeziehungen zurückschauen? Als eine Zeit, wo viele neue Erdenbürger gezeugt wurden, weil die Paare endlich wieder Zeit füreinander hatten? Als eine Zeit, nach der wir der Nähe und Liebe gründlich überdrüssig waren? Als Scheidungsflut, die den Single-Markt mit vielen Frisch-Getrennten überschwemmte? Oder vielleicht als eine Lernzeit für all die Dinge, die wir noch wissen müssen, um den oder die Menschen, mit denen wir zusammenleben, tatsächlich lieben zu können?

«L ove the One You Are With!» Die Hymne der Hippie-Bewegung ist in Zeiten von Corona kein Slogan mehr, sondern ein Gebot der Stunde: Liebe den oder die Menschen, mit denen du zusammen bist! Zu Hause, in der Nachbarschaft, der Gemeinde – ja, weltweit, denn spätestens die Krise hat uns unsere Zusammengehörigkeit und gegenseitige Abhängigkeit vor Augen geführt.

M einen Glückwunsch an alle, die sich bisher wacker geschlagen haben: an diejenigen, die trotz Enge gegenseitigen Respekt und Rücksicht bewahren konnten, die nicht ihre Ängste und Unsicherheiten aneinander auslebten, sondern sich gegenseitig Raum gaben und füreinander da waren, wenn sie sich brauchten – die vielleicht sogar ihre Lust aufeinander neu entdeckt haben und ihre Liebe vertiefen konnten. Mein Mitgefühl für alle, denen das nicht gut gelungen ist; mögen ihre Verletzungen heilen und sie Versöhnung finden. Lassen Sie uns beim nächsten Mal – und es gibt immer nächste Male – besser vorbereitet sein!

Wir sollten wissen: Enge bringt die Dinge ans Licht, die immer da gewesen sind, die wir aber bisher erfolgreich unter den Teppich kehren konnten. Man war sich den grössten Teil des Tages einfach aus dem Weg

gegangen. Vor Corona war das in so gut wie allen Liebesbeziehungen und Familien der Fall. Wenn SIE reden wollte, hatte ER dringend was anderes zu tun. Wenn ER Lust auf Sex hatte, war SIE mit Freundinnen verabredet. Aufkommender Ärger über den Partner liess sich geschickt auf andere übertragen, auf Nachbarn, Kolleginnen, Verkehrsteilnehmer. Um die Abgründe des Unausgesprochenen zu überbrücken, gab es ein reiches Betätigungsfeld an Ablenkungen und Konsummöglichkeiten. Doch als Shopping, Job und Fussball wegfielen, rückte all das ins Blickfeld, was wir bisher vermeiden wollten.

E nge in Nähe zu verwandeln, beginnt mit dem Beschluss, den anderen wirklich kennenzulernen. Im Film «Don Juan de Marco» fragte Marlon Brando seine Ehefrau Faye Dunaway nach Jahrzehnten des Zusammenseins: «Wer bist du?». Sie antwortet: «Und ich dachte schon, du würdest nie fragen.»

Wer ist der andere, wenn wir nicht mehr unsere eigenen Wunschvorstellungen, Projektionen, Forderungen und Alltäglichkeiten auf ihn legen? Was liebt er? Was bewegt und worüber lacht sie? Wie agiert er in Krisen? Was hat sie so verletzt? Woran entzündet sich sein Mitgefühl, ihre Leidenschaft? Wie können Sie helfen, all das Schöne in ihrem Partner zum Vorschein zu bringen? Was können Sie wirklich füreinander tun? Und wer sind Sie selbst, dass dieser unglaubliche Mensch Sie als Partner gewählt hat?

H ier beginnt eine Entdeckungsreise, die nie endet. Sie wird Ihr ganzes Wesen, Ihre ganze Herzkraft und auch Ihre Denk- und Vorstellungskraft in Anspruch nehmen; und immer wieder auch die Hilfe von besten Freunden. Es lohnt sich. //

● Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin (u. a. «Frau-Sein allein genügt nicht», Edition Zeitpunkt). Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen und lebt seit 16 Jahren in Tamera, Portugal, wo sie beim Verlag Meiga und der Globalen Liebesschule mitarbeitet.

Heuschnupfen in den Wind jagen

Die Pollensaison ist auf dem Höhepunkt: Gräser, Blumen und Baumknospen spriessen – zum Gräuel vieler Allergiker. Denn die Zeit der laufenden Nase und juckenden Haut ist für Betroffene sehr belastend. Was hilft?

Text: Simone Roth-Doggwiler

Heuschnupfen ist eine der häufigsten allergischen Erkrankungen; etwa jeder fünfte Mensch in der Schweiz leidet darunter. Inzwischen liegen umfangreiche Erkenntnisse über die Behandlungsmöglichkeiten vor. Auch wenn der Heuschnupfen heute grundsätzlich als nicht heilbar gilt, gibt es Wege, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Ein Ansatz ist die Naturheilkunde.

Anzeichen von Heuschnupfen

Unter einer Allergie versteht die Medizin eine übermässige Reaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe, die fachsprachlich Allergene genannt werden. Allergische Reaktionen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark. Pollen-Allergiker klagen häufig über typische Erkältungsbeschwerden, die zum selben Zeitpunkt im Jahr auftreten. Eben dann, wenn die Blütezeit der Pflanzen beginnt, auf die der Allergiker empfindlich reagiert. Zu den Beschwerden, die auch den Schlaf negativ beeinträchtigen können, zählen unter anderem eine juckende, verstopfte oder fliessende Nase, Niesattacken, juckende Augen, geschwollene Augenlider oder gereizte Schleimhäute.

Online die besten Therapeutinnen und Therapeuten finden

Sanasearch.ch ist die grösste Online-Plattform für die private Therapeutinnen- und Therapeutensuche im Bereich Naturheilkunde. Neben persönlichen Sprech- und Behandlungsterminen bieten viele Mitglieder von Sanasearch.ch auch Videokonsultationen an. www.sanasearch.ch

Schnelle Hilfe aus der Natur

Der Kontakt mit Blütenpollen ist in den Frühlingsund Sommermonaten kaum zu vermeiden. Daher ist schnelle Hilfe unverzichtbar. Kleider wechseln, öfters kurz abduschen und Nasenspülungen können Linderung verschaffen. Im naturheilkundlichen Bereich gibt es biologische Augen- und Nasenmedikamente und spezielle Heuschnupfenpräparate. Die Kombination von Zitronensäure und Quitte als Extrakt lindert beispielsweise die Reizungen der Schleimhäute. Auch Spezialextrakte aus den Blättern der Gewöhnlichen Pestwurz können für die symptomatische Behandlung von Heuschnupfen eingesetzt werden. Die Blätter der Pestwurz enthalten sogenannte Petasine, die allergieauslösende Reaktionen hemmen. Tees aus natürlichen Heilpflanzen wie der Brennnessel wirken bei der Behandlung von Heuschnupfen-Beschwerden ebenfalls unterstützend. Die Blätter der Brennnessel wirken abschwellend auf die Schleimhäute und haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung.

Körperreinigung im Winter

Viele Heilpraktiker beginnen bereits in der kalten Jahreszeit mit der Verordnung naturheilkundlicher Präparate, um den Körper auf die pollenreiche Zeit vorzubereiten. Die frühzeitige Körperreinigung mit Schwarzkümmel, Vitamin C und Phytotherapeutika beispielsweise hilft vielen Allergikern, die Symptome zu reduzieren. Schwarzkümmel ist durch seine Inhaltsstoffe Linol, Linolsäuren und Nigelon ein natürlicher Feind des Gewebshormons Histamin. Infolge der Abwehrreaktion während einer Allergie setzt der Körper vermehrt Histamin frei, welches letztlich die Beschwerden auslösen kann. Vitamin C steuert dem übereifrigen Histamin ebenfalls entgegen. Phytopharmaka sind Arzneimittel, deren wirksame Bestandteile ausschliesslich aus pflanzlichem Material bestehen. Dazu zählen Pflanzenpulver, Pflanzensekrete oder ätherische Öle. Die regelmässige Einnahme über den Winter hinweg harmonisiert das Immunsystem. So kann die Gesundheit bereits vor der Pollensaison gestärkt werden. Werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, ist dieser besser in der Lage, die Symptome einer Allergie eigenständig zu bekämpfen. //

patientenfrage an:

simone

roth-doggwiler *

« Der Lebensstil ist entscheidend»

Ich leide seit Jahren an starken allergischen Beschwerden gegen Erlen- und Birkenpollen. Ich würde sehr gerne homöopathische Präparate ausprobieren, um meine Symptome zu lindern. Gibt es noch weitere Massnahmen aus der Naturheilkunde, die Sie empfehlen ?

Marianne Sauer, 54 Jahre

Im Rahmen einer ganzheitsmedizinischen Allergie-Therapie rate ich Allergikern neben naturheilkundlichen Präparaten zu einem gesunden Lebensstil. So ist es möglich, dass Immunsystem langfristig zu stärken und nicht zusätzlich zu belasten. Eine ausgewogene Ernährung zählt dabei zu den wichtigsten Massnahmen. Testen Sie eventuell einmal eine histaminarme Ernährung aus, da sich die Überreaktion des Immunsystems gegen die in Pollen enthaltenen Eiweissstoffe richten kann. Weiterhin sollte auf ausreichenden Wechsel von Leistung und Erholung geachtet werden.

* Simone Roth-Doggwiler ist diplomierte Heilpraktikerin mit Praxis in Zürich. Neben der Naturheilkunde zieht Sie oft manuelle, energetische Körpertherapien als Behandlungsansätze mit heran. Roth-Doggwiler ist Teil der Schweizer Therapeuten-Buchungsplattform Sanasearch.ch. Das Therapeutennetzwerk vereint Krankenkassen, anerkannte Fachpersonen aus den Bereichen Komplementärtherapie, Alternativmedizin, Psychotherapie, Massage sowie Ernährungsberatung und hilft via Live-Chat aktiv bei der Suche nach dem passenden Therapeuten in der Nähe. Termine bei Simone Roth-Doggwiler können über natuerlich@sanasearch.ch oder direkt auf www.sanasearch.ch gebucht werden.

Blasen richtig behandeln

Wenn der Schuh reibt, aktiviert die Haut ihren Schutzmechanismus – das Ergebnis ist eine Blase am Fuss. Nun sollte man das Richtige tun, um den Zustand nicht zu verschlimmern. Doch was überhaupt sind Blasen?

Hautbläschen und -blasen sind der Definition nach flüssigkeitsgefüllte Veränderungen der Haut, die über das Hautniveau erhaben und mindestens fünf Millimeter gross sind. Man unterscheidet zwischen kleinen Hautbläschen (Vesikel) oder grösseren Blasen (Bulla). Die meisten Blasen entstehen durch Druck an ungewohnter Stelle, etwa wenn ein Bürogummi zum Spaten greift oder jemand neue Wanderschuhe einläuft. Durch ständige Reibung und Feuchtigkeit löst sich die oberste Hautschicht von der Unterhaut; dazwischen entsteht ein Hohlraum, der sich mit Flüssigkeit aus den darunter liegenden Blutgefässen füllt. Dabei löst sich entweder nur die oberste dünne Schicht oder die gesamte Oberhaut.

Hautblasen, die durch Druckstellen entstehen, kann man meist selbst behandeln. Was Sie dabei, neben Hygiene, besonders beachten sollten:

4.

1.

Stört die Blase nicht , sollte man sie einfach in Ruhe lassen. Sie bildet sich meist innerhalb weniger Tage von selbst zurück. Achten Sie darauf, dass die Blase nicht platzt und Schmutz hineingerät (evtl. mit einem Blasenpflaster schützen).

2.

Eine Blase, die stark behindert und in der sich viel Flüssigkeit gesammelt hat, dürfen Sie vorsichtig aufstechen, sodass die Flüssigkeit herauslaufen kann. Die Blasendecke als natürlichen Verband belassen.

Vorsicht: Es besteht die Gefahr einer Entzündung! Daher unbedingt auf sterile Nadeln, saubere Desinfektion und sterilen Wundverband achten.

3.

Sinnvoller als Aufstechen ist ein Blasenpflaster. Es nimmt die Flüssigkeit auf, schützt vor Schmutz und Reibung und sorgt durch das leicht feuchte Milieu dafür, dass sich die Hautzellen schneller wieder regenerieren.

5.

Grüner Tee wirkt entzündungshemmend und enthält Antioxidantien und Vitamine, die die Wundheilung unterstützen: Einfach einen Teebeutel grünen Tee aufbrühen, abkühlen lassen und für ein paar Minuten auf die Blase legen. Diese Prozedur kann man so oft wiederholen, bis die Blase sichtbar abgeheilt ist.

Apfelessig wirkt antibakteriell, stoppt Entzündungen und kann Infektionen verhindern. Dazu ebenfalls äusserlich auftragen: Einfach ein Wattepad mit Apfelessig tränken und die Blase vorsichtig damit betupfen. Wer diese Anwendung ein bis drei Tage lang zwei-, dreimal am Tag wiederholt, wird schnell wieder blasenfrei sein.

6.

Wichtig: Bei Entzündungen sofort zum Haus- oder Hautarzt gehen. Das Gleiche gilt für unerklärliche Blasen und solche, die nach Hautverbrennungen oder Erfrierungen entstehen. Diese erfordern eine spezielle Wundbehandlung. MM/krea

tobias karcher*

Getrennt und doch verbunden

Der slowenische Philosoph und bekennende Atheist Slavoj Zizek beginnt seine Reflexionen über die Corona-Krise ausgerechnet mit einem Zitat aus dem Johannes-Evangelium: «Rühr mich nicht an», mahnt Jesus Maria, als sie ihm nach seiner Auferstehung begegnet und ihn sogleich erkennt (Joh 20). Diese Distanzierung Jesu setzt Zizek in Bezug zu einer anderen Bibelstelle, in der Jesus seine Nähe zusagt (Joh 15) – immer dann, wenn seine Jünger einander in Liebe begegnen. Es ist der Donnerstag vor Karfreitag, vor seiner Auslieferung und Kreuzigung, Jesus kommt noch einmal mit seinen Jüngern zum Mahl zusammen und sagt: «Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!» Der Auferstandene wird nicht als leibhaftige Person erfahrbar, sondern im Band der Liebe und Solidarität zwischen den Menschen.

Mitten in der Corona-Pandemie werden auch wir ermahnt, einander nicht zu berühren und Abstand zu halten. Auch unsere Hände können die anderen nicht mehr erreichen. Aber von innen können wir uns einander nähern – ob es der liebevolle Blick ist, das einfühlsame Wort, die innere Verbundenheit. Zwar mag uns die Distanz trennen, doch können Blicke, Worte, Gedanken und Gefühle mehr ermöglichen als eine veritable Berührung.

Kurse im Lassalle-Haus

An dieser Stelle folgen ansonsten jeweils die Kurshinweise des jesuitischen Bildungszentrums Lassalle-Haus. Bei Redaktionsschluss ist nicht klar, wie es weitergeht, doch werden öffentliche Veranstaltungen wohl nicht so schnell wieder zugelassen. Gleichwohl stehen den Menschen die Kapelle und der Park vom Lassalle-Haus Bad Schönbrunn ob Zug als Rückzugsort zur Verfügung.

Slavoj Zizek, einer der populärsten Philosophen der Gegenwart, Autor von über 60 Büchern und Professor an der Universität Ljubljana, zitiert den Philosophen Hegel (1770–1831). Dieser macht uns auf die dialektischen Phänomene in unserem menschlichen Miteinander aufmerksam. Das sind Erfahrungen von scheinbaren Gegensätzen, die doch miteinander untrennbar verbunden sind: «Der Geliebte ist uns nicht entgegengesetzt, er ist eins mit unserem Wesen. Wir sehen nur uns in ihm und dann ist er doch wieder nicht wir – ein Rätsel, ein Wunder, das wir nicht zu fassen vermögen.» Grosse Nähe und doch Distanz als Elemente der einen Erfahrung.

Gerade habe ich mit meiner Schwester im Elsass und meinen Eltern in Heidelberg telefoniert. Das geplante Familientreffen mussten wir absagen. Und doch war in den Gesprächen eine Nähe erfahrbar, eine Fürsorge, eine Verbundenheit, wie ich sie in den Telefonaten davor nicht in Erinnerung habe. Ich setze mich an den Schreibtisch, will einen Brief schreiben, an sie, an die Eltern. Handschriftlich. Und mit jedem Namen, den die Tinte aufs Papier bringt, wird das Gesicht des Adressaten lebendig und ich spüre ihre Nähe. //

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Natur seminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter». ●

Die Stille hat auch den internen Betrieb des Lassalle-Hauses erfasst. In der täglichen Meditation von 6.30–7.30 Uhr und 12–12.15 Uhr sowie im täglichen Gottesdienst von 17.40–18.30 sind Jesuiten und Hausgemeinschaft fest mit den Men -

schen im Land verbunden. Wer mag, kann zu den gleichen Zeiten in die Stille gehen. Und wer will, kann persönliche Anliegen per E-Mail oder Brief formulieren und schicken. Die Fürbitten werden täglich in den Gottesdienst und in die Meditationen hineingetragen. Auf der Lassalle-Haus-Webseite gibt es spirituelle Impulse und inspirierende Videos. Menschen in Not können mit einer Handvoll Personen vom Lassalle-Haus in Kontakt treten.

Alles weitere auf www.lassalle-haus.org

Eine Übersicht der Angebote der Schweizer Jesuiten, unter dem Stichwort News, auf www.jesuiten.ch

* Tobias Karcher (58) ist Jesuit und Direktor des LassalleHauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.

● staunen und wissen

Gärtnern hilft Krebspatienten

Gesunde Ernährung, Bewegung und frische Luft kann Krebspatienten helfen, die Erkrankung besser zu bewältigen. Dass Betroffene von diesem ganzheitlichen Ansatz tatsächlich profitieren, belegt eine Pilotstudie an der University New Mexiko, USA. Hierfür brachten die Forscher Krebspatienten mit örtlichen Gärtnermeistern zusammen. Diese besuchten die Patienten zu Hause und brachten ihnen bei, wie sie ihre Gärten anlegen und pflegen sollten. Die Studie ergab, dass diejenigen, die ihr eigenes Gemüse anbauten, mehr Gemüse assen und auch ihre körperliche Aktivität steigerten. Am Ende der Studie sagten alle Teilnehmer, sie würden es wieder tun und 86 Prozent waren ein Jahr später immer noch mit Gartenarbeit beschäftigt. MM

Optimisten leben länger

Psychohygiene ist in diesen Tagen besonders wichtig. Denn laut einer Studie der Boston University School of Medicine haben Menschen, die angstfrei und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, eine rund 15 Prozent höhere Lebenserwartung als Pessimisten. Dazu werteten die Fachleute über 70 000 Lebensläufe aus. Besonders wichtig sei eine positive Lebenseinstellung auch gegenüber dem Altern, betonen die Forscher. PNAS

gewusst ?

Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.

Max Frisch, Schweizer Schriftsteller, 1911 – 1991

buchtipp

Die Wunder vor der Haustür «R ose», «Holunder», «Schnecke» und «Unkraut»: 30 Wörter, die jedem Gartenfreund vertraut sind, stellt dieser liebevoll gestaltete Band in den Mittelpunkt. Zur philosophischen Betrachtung; als Einladung, Altbekanntes neu zu sehen und Neues zu entdecken: die Bedeutung des Regenwurms in Goethes «Faust» zum Beispiel oder was die Lilie mit dem Christentum zu tun hat. Historische Abbildungen begleiten die informativen Kurztexte und laden zum neu Entdecken des Kosmos Garten ein. Susanne Wiborg

«Im Garten. Wörterpracht vor meiner Tür», Duden 2020, ca. Fr. 25.–

20 Meditation senkt

Fehlerquote

Wer vergesslich ist oder sich leicht ablenken lässt, sollte es mit Meditieren versuchen. Eine Studie an der Michigan State University zeigt, dass Meditation helfen kann, sich besser zu konzentrieren und weniger Fehler zu machen. Die US-Wissenschaftler untersuchten mehr als 200 Teilnehmer, die noch nie zuvor meditiert hatten. Die Probanden durchliefen eine 20-minütige Meditationsübung, während die Forscher die Hirnaktivität mittels Elektroenzephalographie (EEG) massen. Dann führten sie einen computergestützten Ablenkungstest durch. Dabei zeigte sich, dass ein bestimmtes, für die Fehlererkennung wichtiges Nervensignal im Gehirn bei den Meditierenden im Vergleich zu den Kontrollpersonen erhöht war. Schon eine einzige Meditations-Sitzung konnte also die Fehlerrate senken. MM

Schlafrhythmus

Wie aus Eulen Lerchen werden

Ein Forscherteam der Monash University in Melbourne hat herausgefunden, wie extreme Nachtmenschen zu Frühaufstehern werden können: Sie müssen konsequent früher ins Bett, früh aufstehen, frühstücken und sportliche Aktivitäten am Vormittag ausüben. Nach 15 Uhr gibt es weder Kaffee noch ein Nickerchen. So einfach ist das. Theoretisch. Denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier – und will seine Gewohnheit, spät ins Bett zu gehen, oft gar nicht ändern krea

Harry Potter lesen schützt vor Demenz

Wer nie richtig lesen und schreiben gelernt hat, hat ein erheblich höheres Demenzrisiko, wie eine aktuelle Studie nahelegt. Demnach erkranken Analphabeten im Alter fast dreimal häufiger an einer Demenz als Menschen, die das Lesen und Schreiben beherrschen und auch fleissig ausüben. Die Forscher führten dies darauf zurück, dass diese Fertigkeiten das Gehirn trainieren und so dessen Resilienz gegen den geistigen Abbau erhöhen. aerztezeitung.de

● Prophylaxe

Treffen von Merkur, Venus und Mond

Ab Mitte Mai steigt unser innerster Planet Merkur am Abendhimmel steil nach oben; gleichzeitig sinkt die Venus dem Horizont entgegen. Um den 22. Mai treffen sich diese beiden Planeten am Abendhimmel. Am 23. Mai kommt noch die sehr schmale zunehmende Mondsichel (tief am Horizont) dazu. Zu dieser Zeit bieten Merkur, Venus und der Mond einen schönen Anblick am Abendhimmel im Westnordwesten. Unser innerster Planet Merkur ist nur selten zu sehen, da er sich immer nahe der Sonne befindet. So bietet sich im Mai eine gute Gelegenheit, den sonnennächsten Planeten zu beobachten. Der Mond bietet ab dem 24. Mai zusätzlich einen schönen Anblick, da mit der zunehmenden Mondsichel auch die dunkle Seite des Mondes durch das Erdlicht erhellt wird. Dieses Licht stammt von der sonnenbeschienenen Erde, die ein Astronaut auf der dunklen Mondseite als volle leuchtende Kugel sehen würde. Zu dieser Zeit scheint also auf der Nachtseite des Mondes die volle Erdkugel und erhellt die dunkle Mondoberfläche – ähnlich wie wir es von hellen Vollmondnächten kennen.

Der Seele folgen

«

Ihre Seele führt Sie. Aber nicht dorthin, wohin Sie wollen. Ihre Seele führt Sie dorthin, wohin Sie sollen.»

Der Ökonom und Tiefenpsychologe Jürg

Theiler schreibt über den Sinn des Lebens und wie wir vom «Irrweg auf den Zielweg» kommen: indem wir Täuschung und Leid überwinden und zu Wahrheit und Liebe finden. «Ihre Seele führt Sie zur Erfüllung Ihres Lebens, zur Heilung und zum Frieden. Sie entscheiden, ob Sie ihr folgen oder nicht.»

Ein intelligentes und tiefes Werk, ein Lebenskompass in unsicheren Zeiten.

Jürg Theiler «Führung durch die Seele. Von der Zerstörung zur Erfüllung», Edition Spuren 2020, ca. Fr. 32.–

● Übergewicht

Leichter abnehmen dank Frühstück

Ein grosses Frühstück statt eines üppigen Abendessens kann Fettleibigkeit und hohen Blutzuckerspiegel verhindern. Dies zeigen neue Forschungsergebnisse an der Universität Lübeck. Unser Körper verbraucht Energie für die Verdauung, den Transport und die Speicherung von Nährstoffen. Dieser Prozess, der als diätinduzierte Thermogenese (DIT) bezeichnet wird, ist ein Mass dafür, wie gut unser Stoffwechsel funktioniert, und kann je nach Essenszeit unterschiedlich sein. Wie die Forscher in einer dreitägigen Laborstudie mit 16 Männern herausfanden, erzeugt ein Frühstück, unabhängig von der Menge an Kalorien, eine doppelt so hohe diätinduzierte Thermogenese wie die gleiche zum Abendessen verzehrte Mahlzeit. Zudem reduzierte der Verzehr eines kalorienarmen Frühstücks den Appetit, insbesondere auf Süssigkeiten. MM

MAI

Chip in der Hand

Was vor wenigen Jahren noch als Verschwörungstheorie abgekanzelt wurde, ist mittlerweile schon weit fortgeschritten: der Mikrochip in der Hand. Bereits jeder fünfte Mitarbeiter der schwedischen TUI-Tochter «Nordic» hat sich einen solchen implantieren lassen. Damit können sie die Türen der Firma oder ihren Spind ohne Code öffnen und den Drucker bedienen. Anderes Beispiel: Wer seinen Hausbau bei der Sparda-Bank Berlin finanziert, bekommt obendrein fürs kontaktlose Öffnen der Haustür einen NFC-Chip in die Hand gepflanzt. krea

Die App

Brings mit !

Die App Bring ! ist ein praktischer Helfer für den Einkauf. Die digitale Einkaufsliste können mehrere Personen gleichzeitig nutzen. Das ist besonders praktisch für Familien oder WGs: Wer gerade einkauft, sieht in Echtzeit, was gebraucht wird. Die App verweist ausserdem auf lokale Angebote und bietet direkte Bestellmöglichkeiten und viele Rezepte. Für Android und iOS, gratis

Taubogen und Heiligenschein

Ein Regenbogen entsteht durch die Lichtbrechung: Das weisse Licht wird durch die Regentropfen, ähnlich wie in einem Glasprisma, in die Spektralfarben rot, grün, blau und violett zerlegt. In der Natur können wir den Regenbogen meistens dann beobachten, wenn fallender Regen von der Sonne beschienen wird. Der Beobachter hat die Sonne im Rücken und der Mittelpunkt des Regenbogens entspricht dem Gegenpunkt der Sonne. In seltenen Fällen kann an einem Morgen kurz nach Sonnenaufgang ein sogenannter Taubogen beobachtet werden: Unzählige Tautropfen auf den Gräsern sorgen ebenfalls dafür, dass eine Lichtbrechung zustande kommt. Dadurch wird ein Regenbogen am Boden erzeugt. Die Erscheinung ist jeweils sehr flüchtig, da die Sonne rasch die Tautropfen verdunstet und damit auch der Regenbogen verschwindet.

Bei solchen Situationen wird gleichzeitig noch ein anderes Phänomen sichtbar: Eine helle Lichtaureole erscheint um den Kopf des Schattens des Betrachters. Durch eine Totalreflexion im Gegenpunkt der Sonne erscheinen diese Tautropfen deutlich heller. Der meteorologische Ausdruck für dieses Phänomen lautet «Heiligenschein». Diese deutsche Bezeichnung wird sogar in englischen Meteorologiebüchern verwendet.

Alles muss raus!

Auflockern, Umgraben, Aussäen, Einpflanzen und Beschneiden – der Mai ist für Gärtner ein arbeitsintensiver Monat. Was Sie tun müssen, damit sich der Aufwand lohnt.

Text: Frances Vetter

In unseren Breitengraden hat der Mai eine klimatische Besonderheit zu bieten: die Eisheiligen. Das bedeutet: Bis ungefähr zum 15. Mai ist bei uns mit Bodenfrost zu rechnen! Wenn man bedenkt, dass einige Pflanzen wie z. B. Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und Kürbis schon ab fünf Grad Wachstumsstörungen bekommen, ist es absolut nicht ratsam, diese Pflanzen vor dem 15. Mai ins Freiland zu setzen. Darum mein alljährlicher Rat an meinen geschätzten Gärtner-Gatten Remo: «Pflanze nie vor der Kalten Sophie!»

Die ersten Blicke auf unseren Gartenrundgängen zu Beginn der neuen Gartensaison gelten immer den mehrjährigen Pflanzen: Haben sie die Kälte und den Winter schadlos überstanden oder müssen wir feststellen, dass einige unserer Lieblingspflanzen dem Frost zum Opfer gefallen sind? Sofern Frostschäden nur Teile von Pflanzen betreffen, müssen wir diese durch Rückschnitt entfernen.

Wenn nachts keine Minusgrade mehr zu erwarten sind, können die Blumenbeete von abgestorbenen Pflanzenteilen und vertrockneten Blättern gereinigt werden. Auf den Beeten, die wir im Herbst mit einer Mulchschicht versehen haben, bringen wir Kompost aus, denn während der Wintermonate ist die Abdeckung durch Mikroorganismen weitgehend zersetzt worden.

Grundlage

des Lebens: der Boden

Wenn die Temperaturen steigen und der Boden sich erwärmt hat, keimt und spriesst auch das Unkraut. Hartnäckige Arten wie Ackerwinde und Quecke müssen tiefgründig ausgegraben werden, sodass keine Wurzelreste im Boden bleiben, die erneut austreiben würden. Auf gar keinen Fall sollte man Wurzelunkräuter mit der Bodenhacke oder dem Kultivator bearbeiten, das würde sie zur Plage werden lassen.

* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.

Abgestorbene Triebe und verwucherte Gehölzäste schneiden wir ab und bringen so die Pflanzen in die gewünschte Form. Falls die mehrjährigen Blütenstauden im letzten Sommer nicht mehr so reichhaltig geblüht haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass sie eine Verjüngungskur benötigen. Zwiebelblumen, die jetzt ihre ersten grünen Spitzen aus dem Boden treiben, düngen wir und geben eine leichte Kompostgabe, um schöne und kräftig blühende Tulpen, Narzissen und Hyazinthen im Frühlingsgarten zu haben.

Gewöhnliche Unkräuter haben bei uns gar keine Chance, da wir den Boden mehrmals wöchentlich mit der Pendelhacke vorbeugend durchlüften und so den unerwünschten Pflanzen keine Wachstumsmöglichkeit geben. Und wo immer möglich, säen wir Gründüngungen ein. Der Einsatz von Gründüngungspflanzen ist sehr einfach. Wir verwenden hauptsächlich Bienenweide (Phacelia) und lassen kein Stück Erde unbepflanzt. So haben Unkräuter keine Chance. Das Säen und Schneiden dieser Bodendecker ist viel weniger aufwendig als das Unkrautjäten. Die Bienenweide-Samen streuen wir nur oberflächlich auf die

« Pflanze nie vor der Kalten Sophie! »

Arbeiten im Nutzgarten

● Vorgezogene Kräuter wie Estragon, Majoran und Basilikum können nach den Eisheiligen in den Garten oder auf den Balkon umgesetzt werden. Viele Kräuter lassen sich ab Mai direkt ins Freiland aussäen.

Dazu gehören Basilikum, Majoran, Kerbel, Dill, Bohnenkraut, Kresse, Wermut, Kapuzinerkresse, Koriander, Maggikraut, Beifuss und viele andere. Je nach Bedarf säen wir einjährige Kräuter alle zwei bis drei Wochen nach, damit wir die ganze Saison hindurch frische Pflanzen haben.

● Vorgezogene Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Knollensellerie, Kohl ­Sorten und Artischocken nach den Eisheiligen in das Freiland umsetzen.

● Auberginen können nun ebenfalls ausgepflanzt werden. Ab Ende Mai kann man sie direkt ins Freiland säen.

● Die meisten Aussaaten können nach den Eisheiligen direkt im Freiland vorgenommen werden. Dazu gehören: Salate, Brokkoli, Gurken, Karotten, Radieschen, Rettich, Randen, Zucchini, Blumen ­ und Rosenkohl, Stangen ­ und Buschbohnen, Fenchel und Schnittsellerie.

● Besonders zur Aussaat- und Anwuchszeit brauchen Pflanzen regelmässig Wasser. Denn junge, frisch gepflanzte Pflanzen haben noch keine langen Wurzeln, um sich selbst mit Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten zu versorgen. Aber: nicht ertränken!

● Mischkulturen verhindern Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen. Zu Tomaten, Gurke und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten zwischen Lauch oder Zwiebeln setzen, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt.

● Wenn die Temperatur steigt, beschleunigen auch die Mikroorganismen im Komposthaufen ihre Arbeit. Um den Verrottungsprozess zu unterstützen, bietet sich ein Umsetzen des Kompostes jetzt an.

● Wenn der Boden sich erwärmt hat, keimt auch das Unkraut. Problematische Arten wie Ackerwinde und Quecke müssen unbedingt ausgegraben werden. Auf gar keinen Fall mit der Bodenhacke oder dem Kultivator bearbeiten! Das würde die Wurzelunkräuter vermehren und sie zur Plage werden lassen.

Arbeiten im Ziergarten

● Der Mai ist ein idealer Monat, um Containerpflanzen wie Rhododendron auszupflanzen.

● Der Rasen steht nun im Blickpunkt: Kahle Stellen werden jetzt nachgesät. Frisch gesäter Rasen sollte in Zeiten ohne Regen etwa drei Mal pro Woche gewässert werden. Ein Austrocknen würde das Wachstum verlangsamen oder den frisch gesäten Rasen zerstören. Alter Rasen wird durchgelüftet (vertikutiert). Damit das Gras besonders kräftig, dicht und grün wird, entfernen wir zuerst das Unkraut. Anschliessend schneiden wir den Rasen auf etwa fünf Zentimeter Länge und bringen biologischen Rasendünger aus. Den Rasenschnitt verwenden wir zum Mulchen der Staudenbeete oder geben ihn auf den Kompost. Wichtig dabei ist, dass der Rasenschnitt mit dem übrigen Material gut vermischt wird, damit kein unerwünschter Silagegeruch entsteht.

● Ab Mitte Mai Kübelpflanzen und Geranien auf Balkon und Terrasse stellen.

● Hecken verschönern jeden Garten. Jedoch entfalten sie ihre Formschönheit erst nach dem Schnitt. Wir schneiden im Mai Sträucher wie Forsythie, Hibiskus, Goldregen und Flieder und teilen diese bei Bedarf. Um den jungen Trieben Platz zu machen, müssen die alten Zweige direkt am Ansatz der Pflanze entfernt werden.

● Falls die mehrjährigen Blütenstauden im letzten Sommer nicht mehr so reichhaltig geblüht haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass sie eine Verjüngungskur benötigen, d. h. einen starken Rückschnitt.

● Für einen begrünten Balkon und als Sichtschutz können Kletterpflanzen wie Geissblatt oder Glyzinien (Blauregen) gepflanzt werden. Sie schiessen schnell in die Höhe und tragen bald schöne Blütenstände. Glyzinien brauchen eine starke Rankhilfe, da sie schnell an Gewicht zulegen und zum Teil armdicke Stämme bilden können.

Nützlinge und Schädlinge

● Sobald sich die Erde etwas erwärmt hat, treiben die Schnecken wieder ihr Unwesen. Darum ist es wichtig, die ersten Generationen einzusammeln oder die Eigelege (z. B. unter dem Mulch) an die Sonne zu legen und so die Population zu schwächen.

● Die Larven des Dickmaulrüsslers leben im Boden und fressen an den Wurzeln. Eine biologische Bekämpfung mit Nematoden ist ratsam. Sie halten die Schädlinge auf natürliche Weise in Schach.

● Mit engmaschigen Netzen werden die Gemüsekulturen von Kohl ­, Karottenund Zwiebelfliege geschützt: Die Pflanzen direkt nach der Aussaat oder Pflanzung mit Netzen bedecken, um die Eiablage zu verhindern.

● Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen gehören zu den nützlichsten Helfern im Garten. In hohlen Bäumen, Schilfrohrstängeln und in Insektennistkästen finden sie Unterschlupf. Wo immer möglich, sollten im Garten Nistmöglichkeiten geschaffen werden.

● An den ersten feuchtwarmen Tagen treten bereits grosse Blattlauskolonien auf. Wichtig ist, dass wir Nistplätze für Nützlinge aufgestellt haben, zum Beispiel Schlupfsäcke und umgestülpte, mit Holzwolle gefüllte Tontöpfe für Ohrwürmer.

● Mit früh blühenden Pflanzen wie Traubenhyazinthen, Schlehe und Weissdorn locken wir Nützlinge an. Auch Kräuter wie Kümmel, Liebstöckel, Fenchel und Ringelblumen erfüllen diese Funktion.

Erde. Wenn die Pflanze ihren Dienst als Bodenverbesserer und Nährstofflieferant geleistet hat, kippt sie um, wird von den Würmern in den Boden eingearbeitet und führt den Mikroorganismen reichlich organische Substanz zu. Der Einsatz von Gründüngungen erspart uns einen ganzen Kompostiervorgang, der mit Schneiden, Umsetzen und Ausbringen des fertigen Kompostes viel Arbeit macht und noch mehr Zeit erfordert. Die Bienenweide zieht ausserdem Insekten an, die unsere Blüten bestäuben. Seit wir sie einsetzen, wimmelt es im Garten von Schmetterlingen, Hummeln und Bienen.

Das grosse Säen und Pflanzen

Als offizieller Startschuss in die neue Gartensaison gelten bei uns die fünf Tage der Eisheiligen: Mametus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie. Die Eisheiligen symbolisieren das Ende der kalten Frostnächte. Allerdings ist diese Bauernregel nicht immer so genau zu nehmen. Es ist durchaus möglich, dass es auch nach den Eisheiligen noch kalte Tage und frostige Nächte gibt. Aber tendenziell bleibt das Wetter nach den Eisheiligen warm und stabil. Sollte die Wettervorhersage dennoch kühlere Temperaturen melden, schützen wir die sensiblen Pflanzen mit Vlies oder Folie.

Nach den Eisheiligen säen wir Radieschen, Pflücksalat, Zuckermais, Spi-

nat und Bohnen direkt ins Freiland und vorgezogene Pflanzen wie Tomaten, Salatgurken, Kohlrabi, Paprika und Kopfsalat setzen wir nach den Eisheiligen in die Beete.

Da wir im Mai bei uns öfters nasse Böden haben, geben wir eine dünne Schicht Sand in die Saatrille, damit die Samen nicht zu feucht liegen und verfaulen. Frisch gepflanzte Sämlinge müssen regelmässig, aber vorsichtig gegossen werden. Täglich wenig ist besser als wöchentlich in Mengen. Das Saatbeet unbedingt unkrautfrei halten. Junge Pflanzen in Frühbeeten mit Vlies oder Folie abdecken. Ausgesätes Gemüse und Kräuter pikieren wir vorsichtig und dünnen aus. So wird verhindert, dass sich die Pflanzen gegenseitig Licht und Nährstoffe rauben.

Frostempfindliche Gemüsesorten wie Zucchini, Tomaten, Salate und Mangold säen wir nach den Eisheiligen aus oder setzen Jungpflanzen. Zu Tomaten, Gurken und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten zwischen Lauch oder Zwiebeln setzen, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt. Kräuter wie Dill, Petersilie oder Basilikum werden bis zu den Eisheiligen in Töpfen vorgezogen, danach kann man sie direkt ins Freie säen oder im Freiland setzen.

Zwischen Gemüsepflanzen kommen Kräuter besonders gut zur Geltung und werten die Beete auf. Mehrjährige Kräu-

ter wie Salbei, Lavendel und Thymian sollten ausgelichtet und um gut ein Drittel zurückgeschnitten werden. Erfrorene Triebe können bis in das gesunde Holz hinein gekürzt werden.

Auch in Zierbeeten zwischen Blumen und Stauden empfiehlt sich das regelmässige Mulchen. Damit wird das Unkrautwachstum reduziert, die Feuchtigkeit im Boden gehalten und der Erde durch die Verrottung des Mulchs langfristig Humus zugeführt. Allerdings legen Schnecken gerne ihre Eier unter die Mulchschicht. Falls nötig, wendet man das Mulchmaterial, denn in der Sonne sterben die Schneckeneier ab. //

Buchtipp

Stephan Wastka «Erfolgreich Gärtnern im Rhythmus der Natur», Quelle & Meier 2018, ca. Fr. 28.–

Menopause

Gelassen durch die Wechseljahre

● neu und gut

Wechseljahrbeschwerden können belastend und unangenehm sein. Die homöopathischen Klimaktoplant Tabletten helfen, Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Unruhezustände zu mildern. Die Tabletten sind hormonfrei. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. www.omida.ch

Entspannung

Starke Nerven trotz grosser Belastung

Padma Nervoben aus wertvollen Pflanzen und Magnesium unterstützt die normale Funktion des Nervensystems. Dadurch fällt es leichter, den Alltag zu meistern. Kräuter erden und hüllen das gesamte Nervenkostüm ein und ermöglichen es, den Alltag leichter zu meistern, zu fokussieren und in hektischen Situationen ruhig zu bleiben. Durch die innere Balance fällt es leichter, abends zur Ruhe zu kommen und morgens erholt in den Tag zu starten. Es wird in der Schweiz hergestellt und ist ab sofort in Apotheken und Drogerien erhältlich. www.padma.ch

Entspannen

Für einen ruhigen Schlaf

Samina Night ist ein natürlicher und bahnbrechender Relax- und Power-SleepingDrink ohne künstliches Melatonin. Erhalten Sie 10 Prozent Kennenlern-Rabatt mit dem Gutschein-Code: Natürlich https://drink.samina-night.com

Handpflege

SPA zu Hause

Die Tal Med Handcreme Repair schenkt unserer arg geforderten Haut die Pflege, die sie verdient. Home-SPA: Mit der Handmaske von Tal bildet sie ein unschlagbares Duo, das unsere Hände regeneriert, pflegt und schützt. Erhältlich in Drogerien und Apotheken. www.tal.ch

LESETIPP

Von Chaos zu Eden

Gedächtnis

Fit im Kopf

Tebofortin bei Konzentrationsmangel und Vergesslichkeit. Ginkgo sorgt für eine bessere Durchblutung bis in die kleinsten Zellen. Tebofortin uno 240 aus Ginkgo Extrakt in der praktischen einmal-täglich-Dosierung. Erhältlich in Ihrer Drogerie oder Apotheke. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Schwabe Pharma AG Erlistrasse 2, 6403 Küssnacht am Rigi www.schwabepharma.ch

Nahrungsergänzung

Der Frühling ist da und mit ihm die Blumen Höchste Zeit, Ihnen das neue Lactibiane ALR vorzustellen. Lactibiane ALR besteht aus einer Kapsel Milchsäure bildender Bakterien und einer Kapsel mit Zwiebel- und Rosmarin-Extrakt. Von beiden während eines Monats täglich eine Kapsel einnehmen. Danach jeden zweiten Tag nach Bedarf. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. www.phytolis.ch

In diesem fulminanten Bildband reist der Ausnahmefotograf Olivier Grunewald in der Zeit zurück zu den Ursprüngen unseres Planeten und dokumentiert in 150 atemberaubenden Bildern die Erdgeschichte vom ursprünglichen Chaos aktiver Vulkane zu explodierender Vegetation und der Evolution des Tier- und Menschenlebens. Mit spannenden und informativen Beiträgen von namhaften Wissenschaftlern. Blättern, schauen, staunen – einfach fantastisch! www.knesebeck-verlag.de

● hin und weg

Fasten

Gesunde Auszeit auf der Alp

In Abgeschiedenheit und Stille die eigenen Kräfte wieder spüren und Energie tanken: Fastenzeit auf der Alp vom 24. Juni bis 15. Juli 2020. Ein- und Ausstieg nach Wunsch. Unser Angebot:

∙ Dinkelgras- und Kräutersäfte

∙ Pflege von Darm, Leber, Niere usw.

∙ Massagen, Sauna

Mehr Infos bei Ursula Dreyer, Telefon 079 662 91 63, www.allmetli.ch

Lehrgang

Sensitive

Hypnosetherapie

Du möchtest eine seriöse Ausbildung in Hypnose und diese in deiner therapeutischen Arbeit anwenden oder dein Wissen zu diesem faszinierenden Thema vertiefen? Dann bist du bei uns richtig. Erfahre mehr dazu bei unseren Infoveranstaltungen direkt am Ausbildungsort in der HPS-Praxis: donnerstags: 27. 8., 24. 9., 15. 10., 12. 11. 2020 jeweils von 19 bis 21 Uhr sowie online auf www.grund-hps.ch.

Start der Ausbildung: 21.– 24. Januar 2021 oder 18.– 21. Februar 2021

Mehr Infos: www.grund-hps.ch, Telefon 034 422 68 68

Vortrag

«Gerade Zähne ohne Tränen»

In 95 Prozent der Fälle entstehen schiefe Zähne bereits in der frühen Kindheit. Zahnspangen sind im Alltag ganz normal, aber nicht ohne Schmerzen und leider auch nicht unschädlich. Die Zunge und Wangen haben die Kraft, die Zähne zu bewegen –dies den ganzen Tag und die ganze Nacht. Nach dem Vortrag werden Sie besser einschätzen können, ob Ihr Kind falsche Mundgewohnheiten hat und was Sie jetzt schon daran tun können. Besuchen Sie den Vortrag von med. dent. Sanne Hulscher am 16. Juni um 19 Uhr bei der Paramed AG, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei.

Anmeldung erbeten: Telefon 032 626 31 26 oder

E-Mail: events@paramed.ch, www.paramed.ch

Fortbildung

Stress. Mich nicht. Schwierige Situationen in Familie und Beruf können Dauerstress auslösen und am Ende in einer Depression oder im Burn-out enden. Der Zertifikatslehrgang «Stressberatung und Stressmanagement IKP» vermittelt in fünf Tagen das nötige Wissen und die Fähigkeit, mit dem eigenen Stress umzugehen und Stressbetroffene darin zu unterstützen, ihre Stressbelastungen in den Griff zu bekommen, sie zu reduzieren und Resilienz aufzubauen.

www.ikp-therapien.com

Online-Wissen

«natürlich» geht «social»

Online: das Beste aus der Naturheilkunde nicht nur im «natürlich», sondern neu auch als Video auf Facebook, Instagram und auf unserer Website: Monat für Monat präsentieren Ihnen dort die «natürlich»Leserberaterin Sabine Hurni und Chefredaktor Markus Kellenberger saisonale und alltagstaugliche Gesundheitstipps.

Leicht und verständlich erklären Ihnen die beiden, welche Naturheilmittel am besten gegen die verschiedensten Krankheiten, Beschwerden und Allergien helfen. Als Drogistin und Ayurvedafachfrau weiss Sabine Hurni natürlich auch, wie man die verschiedenen Kräuter und Heilmittel zu Hause oder im Notfall unterwegs richtig anwendet – und im Video zeigt sie auch gleich anschaulich, wie einfach das geht. Die «natürlich»-Videos mit den besten Tipps aus der Naturheilkunde ab sofort auf Facebook, Instagram und auf unserer Website – lassen Sie sich informieren und inspirieren.

@natuerlich_ch

facebook.com/natuerlichonline

www.natuerlich-online.ch

Lösung des Rätsels aus dem Heft 04-2020

Gesucht war: Homoeopathie

Wettbewerbstalon

Vorname Name

Strasse PLZ / Ort

Lösung

Und so spielen Sie mit:

Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: CH Regionalmedien AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau.

Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel

Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist der 25. Mai 2020. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Gewinnen Sie!

eine von drei Lulu Life Körper- und Gesichtscrèmes, 250 g, Sheabutter – das Pflegeprodukt zum Wohlfühlen für Ihr Gesicht und Ihren Körper (ideal auch für Hände und Füsse).

Bewusst gesund leben

natürlich

40. Jahrgang 2020, ISSN 2234-9103

Erscheint 10-mal jährlich

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 16 672 Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2019)

Leserschaft: 94 000 (MACH Basic 2019-2)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeber und Verlag

CH Regionalmedien AG, Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61

Geschäftsführer Publishing Jürg Weber

Geschäftsführer Fachmedien

Thomas Walliser

Verlagsleitung

Michael Sprecher

Redaktionsadresse «natürlich»

Postfach, CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44

Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Stella Cornelius-Koch, Leila Dregger, Anja Huber, Erna Jonsdottir, Tobias Karcher, Lioba Schneemann, Simone Roth-Doggwiler, Eva Rosenfelder, Vera Sohmer, Frances Vetter, Andreas Walker, Steven Wolf

Grafik/Layout

Levin Röthlisberger, Joel Habermacher, Fredi Frank

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Anzeigenleitung

Dino Coluccia, Tel. +41 58 200 56 52

Anzeigenadministration

Corinne Dätwiler, Tel. +41 58 200 56 16

Leitung Werbemarkt

Jean-Orphée Reuter, Tel. +41 58 200 54 46

Leitung Marketing

Mylena Wiser, Tel. +41 58 200 56 02

Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung

Aboverwaltung

abo@natuerlich-online.ch

Tel. +41 58 200 55 62

Druck

Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der CH Media AG

CEO: Axel Wüstmann www.chmedia.ch

Abonnieren und bewusst gesund leben

Einzelverkaufspreis Fr. 9.80

Abonnement 1 Jahr Fr. 86.–

Abonnement 2 Jahre Fr. 150.–

Mundgesundheit.

Ein intaktes orales Immunsystem schützt vor Karies, Herzinfarkt und Infektionskrankheiten.

Preise inkl. MwSt. www.natuerlich-online.ch/abo-service

Schmerzen. Was wirklich hilft: von Naturheilmitteln und Akupunktur über Schmerzschrittmacher bis zu Psycho­ und Kunsttherapie. Vitamin B12. So beugen sie einem Mangel vor – ganz ohne Spritzen oder Nahrungsergänzungsmittel. Frequenztherapie. Mit der richtigen Schwingung hat Musik die Kraft, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu stärken. Tibetisches Totenbuch. Jahrtausendealtes Wissen lehrt uns –jenseits von Religionen – das Sterben mitten im Leben und nimmt uns so die Furcht vor dem Tod. Teigwaren. Es muss nicht immer Weizen sein. Doch welche Alternativen sind gesund für Mensch und Umwelt und welche weniger empfehlenswert ?

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Arthur

Leutwyler

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Im Alter von zehn Jahren ist Arthur Leutwyler vermutlich wegen einer Pockenimpfung völlig erblindet. «Es war ein langsamer Prozess während der ersten Kindheitsjahre. Das letzte, was ich noch sah, waren helle Blitze. Dann war alles weg», erinnert sich der heute 82-jährige Psychotherapeut. In Erinnerung geblieben sind ihm vor allem Farben und Blumen. Mehr und mehr bildete er andere «Fühler» aus: Riechen, Spüren, Lauschen . So bekamen innere Bilder immer mehr Wichtigkeit, was in seinem Beruf kein Nachteil war, vor allem bei der Arbeit mit Träumen. Wissenschaftliche Methoden wie etwa die Stimmanalyse machte er sich ebenso zunutze, denn gerade über Klangfarbe, Lautstärke, Rhythmus, Melodie und Artikulation einer Stimme lasse sich viel über die eigene Persönlichkeit herauslesen.

Der Vater zweier erwachsener Töchter, Grossvater und Urgrossvater ist immer noch aktiv in seiner Praxis: «Ich nehme aber keine neuen Patienten mehr an», sagt Arthur Leutwyler. Studenten und Berufskollegen schätzen ihn nach wie vor als Lehranalytiker und Supervisor. Seine langjährige Arbeit als Dozent am C. G. Jung Institut und bei der Dargebotenen Hand hat er abgegeben. Seit dem Tod von Edith, seiner geliebten Frau, die ihn durch dick und dünn begleitete, ist er stiller geworden. Doch in seinem Lebensgarten ist eine reiche Saat ausgebracht, die Früchte trägt: reichlich Kontakte mit der Familie und seinem gesamten Umfeld. Und da ist auch noch Gin, seine treue Blindenführhündin, dank der er neben den Routen durch Zürich immer noch seine geliebten Waldspaziergänge selbstständig unternehmen kann.

«Wenn ich als Kind etwas im ‹Grind› hatte, so habe ich es durchgesetzt», berichtet Leutwyler. Diese Hartnäckigkeit habe ihm in seinem Leben oft weitergeholfen. Von der 3. bis zur 8. Klasse besuchte er die Blindenschule. Blinde hatten damals kaum andere Berufsaussichten als Korbflechter, Bürstenbinder oder allenfalls Klavierstimmer. Leutwyler aber hatte andere Interessen, und er war extrem lernbegierig. So konnte er ein Jahr an einer Privatschule besuchen: «Auf einen Schlag wurde ich vom behüteten Kind zum Adoleszenten. Ich wohnte allein in einem Zimmer. Nichts war speziell für Blinde eingerichtet. Ich musste lernen, mit der sehenden Welt umzugehen – und sie mit mir.» Der Anschluss ans Gymnasium in Aarau gelang, wenn auch nicht ohne Widerstand der Lehrerschaft und Erziehungsdirektion. Er war dort der erste Blinde. Doch er fand gute Kameraden und auch die Lehrer zeigten Verständnis für seine Situation.

A n der Uni Zürich begann Leutwyler sein Psychologie-Studium; doch bald zog es ihn in die Ferne. Aus dem geplanten Auslandsjahr an der renommierten Universität München wurde ein vollendetes Studium – und ein erfülltes Leben. Nicht unwesentlich beteiligt daran war auch eine deutsche Mitstudentin, erst gerade aus Russland zurückgekehrt, wo sie mit ihrer Familie die Kriegsjahre verbringen musste: Edith. Mit ihrem Erstgeborenen kehrten sie gemeinsam in die Schweiz zurück. Doch hier wartete harter Boden. Nur indem er vorerst seine Blindheit verschwieg, fand der Familienvater überhaupt eine Stelle. Als der Sohn aufgrund einer akuten Erkrankung aus dem Leben gerissen wurde, brach für die Eltern eine Welt zusammen. Und dann hing auch noch Leutwylers psychotherapeutische Zusatzausbildung am C. G. Jung Institut an einem dünnen Faden: «Wo Blindheit heute kein Problem mehr ist, stiess sie damals auf viele Fragezeichen.»

Während Jahren arbeitete er bei der Dargebotenen Hand. Zu jener Zeit waren persönliche Begegnungen zwischen den Anrufenden und den Mitarbeitenden – die vielfach von zu Hause aus arbeiteten – noch möglich: «Es kam immer wieder vor, dass krisengeschüttelte Menschen an unserem Tisch sassen», erinnert sich Leut wyler. So wie jene Frau mit einer akuten Selbstmordgefährdung: Nachdem sie verzweifelt durch die ganze Schweiz gefahren war, rief sie ihn aus einer nahen Telefonkabine an. «Sie war nicht die einzige, die ihren Revolver bei mir zurückliess.»

«Mein Kindheitstraum war es, Gärtner zu werden», sagt der Pflanzenfreund, der von seinem Grossvater viel über Pflanzen gelernt hat. Unvergesslich jenes winzige Kirschbäumchen, das halb verkrüppelt unter einer Steinplatte hervorlugte: «Ich habe es befreit und an einen schönen Ort gepflanzt. Ein kräftiger Kirschbaum ist herangewachsen, der später gute Ernte einbrachte.» Wie bei den Pflanzen gehe es auch beim Menschen darum, ihn in seiner Entwicklung zu unterstützen, «sodass er das, was er von innen heraus ist, entfalten kann. Der Kirschbaum zeigte mir, dass das Leben sich auch trotz grösstem Widerstand durchsetzen kann», sagt der «Gärtner für Menschenseelen». //

Eva Rosenfelder ist Autorin/ Journalistin BR und schreibt für verschiedene Schweizer Medien. In einer fortlaufenden Serie trifft sie für «natürlich» natur-heil-kundige Menschen.

( Antoine de Saint-Exupéry )

WERDEN SIE ZUM RETTER VON STRASSENHUNDEN

DIE CORONAKRISE KENNT VIELE OPFER

In Ländern Osteuropas trifft sie auch die Strassenhunde. Denn diese werden vor allem durch Restaurants und Fabriken ernährt, die jetzt geschlossen sind. So finden die Hunde nun kaum mehr Futter und hungern. Dadurch wird ihr täglicher Überlebenskampf noch weiter erschwert.

SCHNELLE HILFE VOR ORT

Als international tätige Tierschutzorganisation hat VIER PFOTEN bereits eine Notaktion gestartet. Dabei füttern wir in Rumänien rund 1’000 freilaufende Hunde durch. Ähnliche Aktionen sind in Bulgarien und der Ukraine geplant.

UNTERSTÜTZUNG DURCH EINE STREUNER-PATENSCHAFT

Mit einer Streuner-Patenschaft sichern Sie unsere Notaktion vor Ort. So retten Sie das Leben wehrloser Strassenhunde und schenken Hoffnung.

GEMEINSAM SCHAFFEN WIR DAS

Erschöpft, kraftlos und abgemagert...

Auf unserer Webseite: vier-pfoten.ch/streuner Oder anrufen: 043 311 80 96

Für Ihre wertvolle Unterstützung danken wir Ihnen von Herzen

Das VIER PFOTEN Team im Einsatz SCHENKEN

VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Enzianweg 4 8048 Zürich office@vier-pfoten.ch www.vier-pfoten.ch

Die Hoffnung kehrt zurück

prefemin®, cimifemin® neo, angocin®

Unbeschwert Frau sein.

prefemin® gegen PMS-Beschwerden

cimifemin® neo bei Wechseljahrbeschwerden angocin® bei unkomplizierten, akuten Harnwegsinfekten

NACHGEWIESENE WIRKSAMKEIT.

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Max Zeller Söhne AG, 8590 Romanshorn, www.zellerag.ch

REIN PFLANZLICH.

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