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Oktober 2012 Könizer zeitung Der Sensetaler

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Eine Liebeserklärung in Worten und Bildern Peter Imhof veröffentlicht sein neues Buch «Senseflüe» NIEDERSCHERLI – «Senseflüe» lautet der Titel des neuen Buches von Peter Imhof. Es ist eine Liebeserklärung in Worten und Bildern des in Niederscherli lebenden Buchautors an die Sense-Landschaft. «So sehe ich irgendwie aus wie Clint Eastwood!» Peter Imhof trägt einen dunklen Hut, ein beiges Hemd und eine Hose gleicher Farbe sowie braune Socken und Sandalen. Beherzten Schrittes tritt er in das Flussbett der Sense und stemmt sich gegen den Strom. Mit Socken? «Ja, das rate ich jedem Sensegänger. Denn der Fluss führt feinen Sand mit. Der hat auch mir schon die Füsse wund gescheuert. Mit den Socken passiert das nicht», erklärt der Schriftsteller. Obwohl dem Fluss ja eigentlich auch heilende Kräfte zugesprochen werden. «Er führt das Wasser der Kalten Sense vom Schwefelbergbad her. Schon als Buben wussten wir, dass Wunden und Schürfungen im Sensewasser besser heilen.» «Mit Sensibilität und Leidenschaft die Wildheit einer einzigartigen Urlandschaft näherbringen. ‹Senseflüe› – unter diesem Titel erscheint im Herbst 2012 ein neues Mundartbuch von Peter Imhof. Nach ‹Chabisland› und ‹Gürbechempe› entführt uns der Autor in seinem neusten Werk in das idyllische Schwarzenburger- und Senseland, hinab in die Tiefe der Senseschlucht.» (prim) «Die Senseschlucht ist eine Perle, nein, ein Diamant mit vielen Facetten. Die Stimmungen hier sind unvergleichlich», schwärmt Peter Imhof. Er steht am Wasser vor der Fluh, die auch das Buchcover ziert. «Ich war schon hunderte Male an und in der Sense. Die Flühe prägen den einzigartigen Charakter der Schlucht. Es ist einfach unbeschreiblich schön.»

Peter Imhof in seinem Element, an der Sense.

«Vor diesem Hintergrund erlebt der Leser zehn Erzählungen aus einer faszinierenden Landschaft. Ob es nun um die jäh abstürzenden Sandsteinflühe, um smaragdgrüne ‹Glungge› oder um die geheimnisvollen ‹Auperose a de Senseflüe› geht – es gelingt dem Autor, seinen Lesern die Romantik der Senseschlucht mit all ihren verborgenen Schönheiten näherzubringen.» (prim) Nahezu vier Jahre arbeitete der Autor an seinem neusten Werk. Er recherchierte und beging die Sense immer wieder aufs Neue, gute 12 Kilometer dem Flusslauf folgend. Im kalten Wasser watend, über schroffe Felsen kletternd. Von der «Guggersbachbrücke» bis zur «Zämelöifi», acht Stunden dauert diese eine Tour. «70 Mal durchs Wasser, 70 Mal über Steine», erinnert sich Peter Imhof. «Wenn man immer wieder tagelang mit offenen Augen in dieser Steinwüste unterwegs ist, wird sie plötzlich zum Steingarten. Diese Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist so spannend.» Sogar mit Taucherbrille war er unterwegs und tauchte in eine «Glungge», erlebte dabei einen Fischschwarm, der um seinen Kopf herumschwamm. «Das war

weit mehr als ein eindrückliches Erlebnis.» «Besonders den ‹Sensefründe› dürften die Texte unvergessliche Momente manchen Sommers an der Sense in Erinnerung rufen. Dabei darf auch die sagenumwobene Grasburg hoch über dem Fluss nicht fehlen, wo eine zarte Liebesgeschichte von zwei jungen Menschen ihr ergreifendes Ende findet.» (prim) Die Faszination Sense führt aber nicht nur ins Flussbett und über Steine, sondern auch hinauf auf die schroff abfallenden Flühe. Der Blick hinab inspiriert den Schriftsteller nämlich ebenso. Ein besonderes Plätzchen hat er auch. Jenes im Dorfwald Schwarzenburg. Dort, ganz vorne am Rand der Flühe, geniesst man einen fantastischen Blick auf die 200 Meter tiefer rauschende Sense, hinüber ins Senseland, bis zum Jura. «Hier, kaum 900 Meter ü.M., erwarten uns immer wieder die Alpenrosen», freut sich Peter Imhof und zeigt auf die buschigen Stauden, die hier am Schluchtrand gedeihen. Für ihn verbreitet die Sense Bluesstimmung. «Ein richtig kratziges Saxofon oder eine jammernde Mundharmoni-

Foto: Martin Hasler

ka», beschreibt er den Sound, den er beim Betrachten der eindrücklichen Landschaft «hört». Einziger Wermutstropfen sind für Peter Imhof die Spuren der Armee. Schützenpanzer und Infanteristen haben mit Geschützen, RAK-Rohren und Sturmgewehren schmerzliche Spuren in den Flühen hinterlassen, stellt der Buchautor verbittert fest. Hier spürt der Zuhörer, wie stark Peter Imhofs Herz für «seine» Sense schlägt. Seine Liebeserklärung hat er auf 224 Seiten niedergeschrieben − in Mundart − illustriert mit 14 stimmungsvollen Farbbildern. «Denn mit der Sprache der Region kann ich meine Gefühle, meine Empfindungen gegenüber der Sense am besten wiedergeben.» Martin Hasler

Das Buch «Senseflüe» (Weber Verlag, Gwatt, ISBN 9783-906033-00-6) ist zum Preis von 29 Franken in allen Buchhandlungen erhältlich. Die Buch-Vernissage findet am 8. November ab 18.30 Uhr im Schloss Schwarzenburg statt.


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