Kraft der Gedanken
Erweitern Sie ihr Potenzial!
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«I bi no da»
Porträt einer Frau, die nie aufgibt.
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Mit Optimismus ins neue Jahr
Magenprobleme
Die Volkskrankheit mit vielen Ursachen.
Akupunktur
Kleine Nadel, grosse Wirkung.
Kraft der Gedanken
Erweitern Sie ihr Potenzial!
«I bi no da»
Porträt einer Frau, die nie aufgibt.
Mit Optimismus ins neue Jahr
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Liebe Leserin, lieber Leser
Wir stehen noch fast am Anfang des neuen Jahres. Uns war es wichtig, den Jahresbeginn im «natürlich» thematisch positiv zu besetzen. Deshalb haben wir als Schwerpunkthema die «Freude» gewählt. Denn wir sind überzeugt, dass ein optimistischer, freudiger Start ins neue Jahr uns Menschen viel weiter bringt als irgendwelche Vorsätze, die schwierig einzuhalten sind.
Damit sei aber nicht gesagt, dass Veränderung in unseren Leben nicht wichtig wäre. Doch die Veränderung über einen positiven, in der Psychologie «intrinsisch» genannten Antrieb funktioniert meist besser, als wenn wir uns auf das Negative fokussieren.
Selbstverständlich vertiefen wir aber auch in diesem Heft wieder zahlreiche andere Themen. Persönlich besonders interessant finde ich den Beitrag über das Lymphsystem. Dieses übt an und für sich sehr wichtige Funktionen für unsere Körper aus, ist aber weit weniger bekannt, als das Blutsystem, dessen Vorhandensein jedes Kind spätestens dann bemerkt, wenn es sich zum ersten Mal in den Finger schneidet.
Nicht immer alles hat im Leben und vor allem im Körper von Mirjam Gygax funktioniert. Die Lehrerin und Sängerin hat seit ihrer Jugend viele gesundheitliche Baustellen, die sie teilweise bis heute stark prägen. Doch die Kämpferin gibt nie auf. «I bi no da», lautet der Titel eines ihrer Lieder. Ein Porträt über eine Frau, deren Leben und Haltung Mut macht.
Schmerzen! Dies der Titel, dem sich Markus Kellenberger in unserem Fokusthema angenommen hat. Sein spannender Beitrag kommt zum Fazit, dass Schmerzen gleichzeitig Freund und Feind sein können. Ganz sicher gehören Schmerzen zum Leben. Ja, das Leben beginnt ja sogar mit Schmerzen, dem Geburtschmerz.
Doch ich schlage die Brücke zum Anfang, zum Schwerpunktthema. Schmerz und Leid gehören zum Leben. Aber mit einer freudigen Einstellung werden auch sie erträglicher.
Samuel Krähenbühl, Chefredaktor
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Gesundheitsberatungen und Kolumnen von Sabine Hurni
Entdecken Sie das Wissen und die Erfahrung aus Sabine Hurnis langjähriger Tätigkeit als Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und diplomierte Drogistin HF. Basierend auf ihren beliebten Kolumnen und den häufigsten Fragen ihrer Leserschaft aus den letzten Jahren, bietet Ihnen dieses Buch vielfältige Anregungen für ein gesundes und erfülltes Leben im Einklang mit der Natur.
© 2025 160 Seiten, 14,8 × 21 cm, gebunden, Hardcover Mit 65 Abbildungen. ISBN 978-3-03818-666-3 CHF 29.–
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6 Wenn Gedanken Berge versetzen
Der Ursprung unserer Handlungen sind Gedanken.
14 Eine Leidensgeschichte, die Mut macht Mirjam Gygax ist eine richtige Stehauffrau.
20 Freude herrscht Liebe ist ein Schlüssel zum freudigen Leben.
24 Faszination Lymphsystem
Das Lymphsystem ist Müllabfuhr und Polizei zugleich.
KOLUMNE
44 Sabine Hurni über … … Sofortmassnahmen bei grippalen Infekten
50 Ein strenger Lehrer fürs Leben Schmerzen sind unangenehm, aber wichtig.
62 Haselstrauch Verbreitet und doch wenig bekannt.
NATUR UND FREIZEIT
68 Zierlauch
Lernen Sie die Pflanze des Jahres 2025 kennen.
72 Überlebenskünstler Schneehasen sind perfekt der Kälte angepasst.
3 Editorial / 34 Gesunder Geist / 36 Gesunder Körper / 40 Kurz gefasst / 43 hin und weg / 43 neu und gut / 46 Beratung / 49 Liebesschule / 78 Ihre Seite / 80 Rätsel / 81 Vorschau / 82 Anderswelt
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Gedanken prägen unseren Alltag, unsere Beziehungen, unser Wohlbefinden –und noch vieles mehr. Der Ursprung unserer Handlungen sind Gedanken. Meist ist man sich der Kraft der Gedanken wenig bewusst. Mit ihnen umzugehen, kann herausfordernd, aber auch gewinnbringend sein.
Fabrice Müller, Illustration: Sonja Berger
Mehr «Muckis» dank Gedankenkraft?
Gemäss einer Studie von US-Forschenden an der Cleveland Clinic Foundation kann Gedankenkraft die Bizepsmuskulatur zum Wachsen bringen. Die Studie entstand zusammen mit zehn Probanden im Alter von 20 bis 35 Jahren. Ihre Aufgabe war es, fünfmal pro Woche den angespannten Zustand ihres Armmuskels vorzustellen. Resultat: Die Forschenden stellten nach 14 Tagen einen durchschnittlichen Muskelzuwachs von 13,5 Prozent fest – notabene ohne Krafttraining.
Gedanken als Ursprung von Handlungen
Gedanken sind wirkende Kräfte – nicht nur auf die Muskulatur. Diese Weisheit kannten schon die alten Griech*innen. Sie waren sich bewusst: Unsere Handlungen haben ihren Ursprung in unseren Gedanken, und Gedanken wirken auf unser Befinden. «Wir setzen zwar nicht alles um, was wir denken, nicht jeder Gedanke wird zur Handlung, aber alles, was wir denken, wirkt sich auf unsere Befindlichkeit aus – und alles, was wir denken, kann einer entsprechenden Handlung Vorschub leisten», gibt Edith Leibundgut, Erwachsenenbildnerin und Autorin des Buches «Muckis fürs Leben – Das Kraftbuch für Körper, Seele und Geist», zu bedenken.
Netzwerk von Nervenzellen
Doch wie entstehen Gedanken? Gedanken sind kein statisches Produkt, sondern ein dynamischer Prozess, der sich über Zeiträume von Millisekunden bis Sekunden entwickelt und sich ständig verändert. Denken ist, so Prof. Dr. Matthias Maalouli-Hartmann, Assistenzprofessor Fakultät Psychologie der FernUni Schweiz, mit einer Aktivierung der vorderen Hirnrinde sowie mit bestimmten Frequenzen der Gehirnströme asso-
«
Unsere Handlungen haben ihren Ursprung in unseren Gedanken, und Gedanken wirken auf unser Befinden. »
ziiert. «Neurowissenschaftliche Methoden wie Neurofeedback und die Analyse neuronaler Netzwerke zeigen, dass es unter bestimmten Bedingungen zwar möglich ist, Gedanken oder kognitive Zustände zumindest teilweise zu lokalisieren.» Beispielsweise lasse sich durch funktionelle Bildgebung beobachten, welche Gehirnregionen bei spezifischen Denkvorgängen oder mentalen Aufgaben aktiv sind. Solche Ansätze erlaubten es, bestimmte Gedankenmuster oder Intentionen mit Aktivierungen in Regionen wie dem präfrontalen Kortex, den sensorischen und motorischen Arealen oder den emotionsverarbeitenden Arealen zu verknüpfen. «Die vollständige Lokalisierung eines einzelnen Gedankens bleibt jedoch schwierig und nach wie vor ein Rätsel, wie und wann genau ein Gedanke in unser Bewusstsein gelangt», sagt Matthias MaalouliHartmann.
Umstritten scheint auch, wie viele Gedanken Menschen pro Tag produzieren. Die Studie von Julie Tseng und Jordan Poppenk von der Queen’s University aus dem Jahre 2020 stellte den Mythos in Frage, dass Menschen täglich zwischen 60 000 und 80 000 Gedanken haben. Stattdessen ergab die Studie rund 6000 Gedanken pro Tag. Das Forschungsteam konzentrierte sich auf die Veränderungen der neuronalen Aktivität im Gehirn während des Denkens. Mit Hilfe von Hirnscans beobachteten sie den Übergang von einem Gedanken zum nächsten und identifizierten dabei sogenannte «Gedankenwürmer». Darunter versteht man aufeinanderfolgende Perioden, in denen wir denselben Gedanken denken.
Innerer Dialog
«Viele unserer Gedanken führen wir als inneren Dialog, also als Selbstgespräch», erläutert Dr. Jan Rauch, Dozent für Angewandte Psychologie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Dabei nutzen wir Selbstgespräche, um unsere Handlungen vorzubereiten. Laut Jan Rauch haben diese Selbstgespräche meist motivationale Komponenten, die das Handeln unterstützen. Unter Stress jedoch nehmen manchmal auch negative Komponenten in den Gedanken bzw. Selbstgesprächen Überhand – im Sinne von: «Das schaffe ich nicht!» Umso wichtiger sei es, so Jan Rauch, Selbstgespräche positiv zu formulieren, um deren vorteilhafte Auswirkungen zu nutzen. Kindheitserlebnisse und Bezugspersonen haben laut Matthias Maalouli-Hartmann einen entscheidenden Einfluss auf die Art, wie wir denken und mit Erfolgen oder auch Misserfolgen umgehen.
In der heutigen Forschung geht man davon aus, dass Optimismus oder Pessimismus ein relativ stabiles Konstrukt ist, das sowohl Gedanken als auch Gefühle miteinschliesst. Als Folge dessen wird auch das persönliche Erleben und Handeln beeinflusst. In diversen Studien konnte laut Jessica Ruppen vom Psychologischen Institut der Universität Zürich ein positiver Einfluss von Optimismus auf die Gesundheit gezeigt werden. Personen mit einer optimistischeren Lebens-
einstellung erleben demnach weniger Stress und Burnouts und bestätigten eine höhere Lebenszufriedenheit. Gleichzeitig treten gemäss den Studien seltener kardiovaskuläre Krankheiten auf.
Wer schlecht denkt, fühlt sich schlecht Mit einer positiven Gedankenwelt steigern wir unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden – mit einer negativen Sichtweise dagegen lässt sich ganz viel verbauen. «Manche Menschen bewegen sich mit negativer Einstellung gedanklich in selbst verursachten Spiralen abwärts und sind erstaunt, dass sie immer nur unten ankommen», beobachtet die Buchautorin Edith Leibundgut und warnt, dass daraus eine wahrhafte Opferhaltung entstehen könne, die ein Leben lang anhalte, als fortdauerndes Hindernis wirke und alle möglichen Erfolge verhindere. Deshalb gilt: Wer schlecht denkt, fühlt sich schlecht und erreicht schlechte Ergebnisse; wer gut denkt, fühlt sich gut und kommt schneller und besser ans Ziel.
Positive Psychologie an der Schmerzklinik
Wie Wolfgang Dumat, Psychologe & Psychotherapeut sowie Experte für chronische Schmerzen an der Schmerzklinik Nottwil, im Interview auf der Website der Schweizer Kohortenstudie für Menschen mit Rückenmarksverletzungen, erklärt, werden Übungen der «Positiven Psychologie» angewandt, um negative Gedanken durch positive zu ersetzen. «Diese Aktivierung führt», so Wolfgang Dumat, «bei Schmerzpatient*innen oft zu einem guten Gefühl. Wenn sie dann tatsächlich ein nettes Treffen hatten, führt dies wiederum zu einer positiven Erfahrung. Wir trainieren, wie die Betroffenen überhaupt wieder zu positiven Gedanken kommen.» Langfristig plane die Schmerzklinik, die Übungen auch in die Rehabilitation Querschnittgelähmter zu integrieren.
«Wir erdenken uns unser Leben»
Die Gedanken bestimmen aber nicht nur unser Wohlbefinden, sie geben dem Leben eine Richtung und bilden somit eine Realität. Wem zum Beispiel Bildung viel bedeutet, wird sich in eine andere Richtung entwickeln als ein Mensch, der Status und Einkommen an die erste Stelle setzt oder jemand, der oder die Freiheit sucht oder Kunst und Beziehungen als Glücksbringer empfindet. «Wir erdenken uns unser Leben. Um glücklich zu sein, lohnt es sich, positiven Möglichkeiten gegenüber offen zu sein und den Fokus von hindernden Lebensumständen auf das Fördernde zu richten», rät Edith Leibundgut.
Sensible Antennen
Im Umgang mit anderen Menschen spielen Gedanken ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn wir Menschen gegenüber positiv eingestellt sind, sie mögen und uns über jede Begegnung freuen, so wird diese Freude, diese positive Einstellung wieder auf uns zurückwir-
« Wenn wir Menschen gegenüber positiv eingestellt sind, so wird diese positive Einstellung wieder auf uns zurückwirken. »
ken. Denn: Menschen haben, wie Edith Leibundgut berichtet, sensible Antennen und merken schnell, ob sie respektiert werden oder nicht. Entsprechend werden sie sich uns gegenüber freundschaftlich oder ablehnend verhalten. Das bedeutet: Wer schlecht über andere denkt, muss sich nicht über negative Reaktionen wundern. Solange jemand über seinen Partner oder seine Partnerin klagt, wird die Beziehung keinen Aufschwung erleben; solange man die Hausarbeit als minderwertig betrachtet, wird sie keine Freude bereiten – und von niemandem wird ein Lob ausgesprochen. «Wer dagegen das Kochen als Seelenhygiene und das Waschen und Putzen sowie das Einkaufen als bewegungsfördernde Tätigkeiten betrachtet, hat nicht nur mehr Lust und Freude daran, sondern unterstützt damit auch die Gesundheit und Lebensfreude», ist die Buchautorin überzeugt.
Zwei Möglichkeiten bei schweren Lebensereignissen Wenn ein unerwünschtes, vielleicht sogar tragisches Lebensereignis mit voller Wucht eintrifft, reagierten Körper, Geist und Seele – und werden in Mitleidenschaft gezogen. Die Betroffenen haben nun zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: Sie bewegen sich Kraft negativer Gedanken in eine Abwärtsspirale nach unten – oder sie entscheiden, dass der Schock als Tiefpunkt gleichzeitig ein Wendepunkt in einen neuen Lebensabschnitt ist. Manchmal scheint es hilfreich, die eigenen Gedanken aus Distanz zu betrachten und sich dadurch vom Ereignis zu distanzieren, so wie das in der Meditation praktiziert wird. Wenn sich die Gedanken nur noch im Kreis drehen, lohnt sich laut Edith Leibundgut eine ernsthafte Beschäftigung mit anderen Inhalten wie guten Büchern, Lerninhalten, Sport und anderen Hobbys. «Das Bewusstsein, dass wir selbst entscheiden dürfen, wie wir innerlich und äusserlich auf die Informationen reagieren, hilft uns, den Kopf über Wasser zu halten und die Situation besser zu bewältigen», erklärt Edith Leibundgut.
Dankbarkeit als stark wirkende geistige Kraft Ein Weg, mit Schicksalsschlägen umzugehen, ist – so erstaunlich und vielleicht sogar zynisch es tönen mag – Dankbarkeit. «Wir haben ein Recht dazu, traurig, enttäuscht, wütend und verzweifelt zu sein. Dennoch ist es die Dankbarkeit, was auch immer im Leben geschehen mag, um innere Ruhe zu finden und nach Tiefschlägen positiv weiterzugehen», betont die Buchautorin. Dankbarkeit sei eine stark wirkende geistige Kraft, die uns helfe, schwierige Lebensphasen zu überstehen, wieder Fuss im Leben zu fassen und gestärkt weiterzugehen.
Überlegen Sie sich zuerst, welche Situation in Ihrem Leben zu schlaflosen Stunden führt oder geführt hat. Versuchen Sie innezuhalten und sich damit auseinanderzusetzen, für welchen Anteil des bestehenden Problems Sie dankbar sein können. Selbst, wenn Sie böse auf einen Menschen sind – suchen Sie dennoch das Gute, und sei es noch so klein, und halten Sie daran fest. «Wenn sich beim nächsten nächtlichen Erwachen das Gedankenkarussell zu drehen beginnt, versuchen Sie, innezuhalten und Dankbarkeit zu finden», schlägt Edith Leibundgut vor. «Sie werden merken, wie sich der Körper entspannt, sobald Sie diese Dankbarkeit gefunden haben. Die Dankbarkeit ist ein Hilfsmittel, in den befreienden Schlaf zu finden.»
Quelle: «Muckis fürs Leben», Edith Leibundgut
Positive Emotionen beeinflussen nachweislich unsere körperliche Gesundheit: Sie beruhigen das Nervensystem, stärken das Immunsystem und unterstützen die Organfunktionen.
Angela Bernetta
Freude, Liebe und Zufriedenheit sind weit mehr als nur Stimmungsaufheller – sie entfalten eine tiefgreifende Wirkung auf unsere Gesundheit. «Körper und Psyche sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig», erläutert Belinda Egli, Komplementärtherapeutin für Atemtherapie sowie diplomierte Meditationsund Yogalehrerin am Zürcher Gesundheitszentrum JIVITA. Die moderne Medizin und Psychologie unterstreichen zunehmend dieses Zusammenspiel zwischen seelischem und körperlichem Wohlbefinden. Studien zeigen, dass positive Emotionen das Nervensystem stabilisieren, die Hormonproduktion regulieren und die Organfunktionen fördern können.
Zusammenspiel von Körper und Psyche «Unsere Gefühle wirken direkt auf körperliche Prozesse», weiss Belinda Egli aus Erfahrung. Ein anschauliches Beispiel ist die Wirkung von Angst: Schon die blosse Vorstellung einer Bedrohung kann körperliche Reaktionen hervorrufen. «Wenn wir nachts allein unterwegs sind und uns bedroht fühlen, steigen Puls und Anspannung – auch ohne eine tatsächliche Gefahr. Der Körper reagiert auf die Vorstellung und aktiviert den Flucht- und Kampfmodus.»
Emotionen wie Furcht, Ärger und Stress können Beschwerden wie Bluthochdruck und Magenbeschwerden auslösen. Dankbarkeit, Zufriedenheit und innere Ausgeglichenheit hingegen haben ebenso physiologische Effekte, jedoch wohltuender Natur. «Sie unterstützen den Parasympathikus, also den «Ruhemodus» des Nervensystems. Dies senkt die Herzfrequenz, vertieft die Atmung und reguliert den Blutdruck», ergänzt die Komplementärtherapeutin.
Positive Effekte auf die Organe «Freude und Glück haben nachweislich positive Effekte auf die Organe», so Egli. Insbesondere das Herz profitiert davon, da angenehme Emotionen die Herzfrequenz senken und das Risiko von Herz-KreislaufErkrankungen verringern können. Auch die Lungen-
«
Freude, Liebe und Zufriedenheit sind weit mehr als nur Stimmungsaufheller.
Die Wirkung der Glückshormone
Neben dem vegetativen Nervensystem spielen verschiedene Hormone eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden. «Wenn wir Freude empfinden, schüttet der Körper Hormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphine aus – die sogenannten Glückshormone», erklärt Belinda Egli, Komplementärtherapeutin für Atemtherapie sowie diplomierte Meditations- und Yogalehrerin am Zürcher Gesundheitszentrum JIVITA.
• Dopamin, der «Botenstoff des Glücks», aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn und sorgt für ein Gefühl der Zufriedenheit.
• Serotonin, das Wohlfühlhormon, fördert das allgemeine Wohlbefinden und lässt uns optimistischer auf das Leben blicken.
• Endorphine wirken als natürliche Schmerzmittel, die Stress abbauen und ein Gefühl der Euphorie hervorrufen können. Zusätzlich wird bei zwischenmenschlicher Nähe Oxytocin freigesetzt, das sogenannte «Kuschelhormon». Oxytocin senkt den Stress, stabilisiert den Blutdruck und unterstützt Heilungsprozesse. Regelmässige angenehme soziale Interaktionen fördern so die Herzgesundheit und tragen entscheidend zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Aktivitäten finden, die einen Freude bereiten, und diese regelmässig einplanen.
Strategien für
«Um Freude, Liebe und Mitgefühl bewusst zu erleben, ist es hilfreich, persönliche Rituale in den Alltag zu integrieren», sagt Belinda Egli, Komplementärtherapeutin für Atemtherapie sowie diplomierte Meditations- und Yogalehrerin am Zürcher Gesundheitszentrum JIVITA. Es gibt zahlreiche Methoden, um diese positiven Emotionen zu fördern:
• Freude fest im Alltag verankern: Aktivitäten finden, die Ihnen Freude bereiten, und diese regelmässig einplanen. So wird Freude zu einem festen Bestandteil des Alltags.
• Wohlfühlzonen schaffen: Ruhige Ecken für Meditation oder Achtsamkeitspraxis einrichten. Ein gemütlicher Platz mit Kissen, Decke und Kerze kann die «MeTime» besonders wertvoll gestalten.
• Meditation und Achtsamkeit: Regelmässige Meditation kann den Parasympathikus aktivieren, Stress abbauen und langfristig das Wohlbefinden steigern. Metta und Dankbarkeitsmeditationen sind besonders effektiv, um positive Gefühle zu kultivieren.
• Ein Glückstagebuch führen: Das tägliche Festhalten positiver Ereignisse oder Begegnungen hilft, sich an die schönen Momente des Tages zu erinnern und die Freude länger zu bewahren.
• Achtsamkeitsrituale in den Alltag integrieren: Ob ein Spaziergang in der Natur oder eine kurze Atemübung am Morgen – regelmässige Achtsamkeitsmomente beruhigen das Nervensystem und fördern das körperliche Wohlbefinden.
• Langfristig dranbleiben: Die regelmässige Anwendung dieser Rituale ist entscheidend für nachhaltige positive Effekte. Mit der Zeit reagiert das Nervensystem immer entspannter, wenn die positiven Rituale kontinuierlich gepflegt werden.
Regelmässige Meditation kann den Parasympathikus aktivieren, Stress abbauen und langfristig das Wohlbefinden steigern.
funktion wird gestärkt: Ein ruhiger, tiefer Atem verbessert die Sauerstoffversorgung und unterstützt das gesamte Kreislaufsystem. Selbst die Leber, das zentrale Entgiftungsorgan des Körpers, profitiert von einem ausgeglichenen Gemütszustand. Studien zeigen, dass Gefühle wie Wut und Frustration die Leber belasten, während Freude und Entspannung ihre Funktion fördern.
Freude, Liebe und Zufriedenheit stärken nachweislich das Immunsystem. Menschen, die regelmässig gute Gefühle erleben, sind weniger anfällig für Infektionen und erholen sich schneller von Krankheiten. Chronischer Stress hingegen schwächt die Immunabwehr, da er entzündungsfördernde Prozesse im Körper anstösst.
Emotionen stärken die Widerstandskraft Positives Denken und Freude senken die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, versetzen den Körper in einen entspannten Zustand und fördern Heilungsprozesse – dies belegen zahlreiche Studien. Langfristig kann eine positive Grundhaltung chronische Entzündungen mindern und das Risiko für Autoimmunerkrankungen senken.
Wer dem Körper regelmässig Entspannung und Ausgeglichenheit gönnt, schützt die Organfunktionen und fördert das allgemeine Wohlbefinden nachhaltig. «Die Integration positiver Rituale in den Alltag und die bewusste Wertschätzung glücklicher Momente sind einfache und wirkungsvolle Wege, die Lebensqualität dauerhaft zu verbessern», ergänzt Belinda Egli. «Unser Körper hat eine begrenzte Lebenszeit, und je mehr Fürsorge wir ihm in Form von Entspannung und Ausgeglichenheit schenken, desto länger bleibt er fit und leistungsfähig.» •
Ute Liebhard ist Vorstandsmitglied im Europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortraining.
Positive Emotionen fördern das körperliche Wohlbefinden und können Krankheiten vorbeugen. Lachyoga, Meditation und Achtsamkeit sind dabei wirkungsvolle Ansätze, wie Ute Liebhard* im Gespräch erklärt.
Interview: Angela Bernetta
«natürlich»: Welche Strategien oder Techniken gibt es, um Freude, Liebe oder Mitgefühl gezielt zu fördern und damit unser körperliches Wohlbefinden zu verbessern?
Ute Liebhard: Bereits ein bewusstes, absichtliches Lächeln oder Lachen – auch ohne äusseren Anlass – kann im Alltag wahre Wunder wirken. Humor hebt nicht nur die eigene Stimmung, sondern beeinflusst auch das Umfeld positiv. Darüber hinaus gibt es viele Wege, das Wohlbefinden zu fördern: tägliche Bewegung, achtsames Essen, Dankbarkeit für das, was man hat, und der bewusste Umgang mit freundlichen Menschen sind nachweislich wichtige Faktoren. Ebenso entscheidend ist es, klare Grenzen zu setzen und sich das Recht zu nehmen, auch einmal Nein zu sagen, um das eigene Gleichgewicht zu wahren.
Wie funktionieren Techniken wie Lachyoga, Meditation und Achtsamkeit?
Lachyoga kombiniert absichtliches Lachen mit Atemund Dehnübungen sowie positiven Affirmationen. Dadurch werden Glückshormone freigesetzt und Stress reduziert. Meditation und Achtsamkeit fördern das bewusste Erleben des Moments und helfen ebenfalls, Stress abzubauen. Beide Methoden unterstützen innere Ruhe und Gelassenheit, regulieren Emotionen und stärken die Resilienz.
Inwiefern kann eine regelmässige Praxis von Lachyoga, Meditation oder Achtsamkeit helfen, das vegetative Nervensystem zu beruhigen?
Lachyoga, Meditation und Achtsamkeit fördern die Aktivierung des Parasympathikus, den «Ruhemodus» des Nervensystems. Dadurch kann der Cortisolspiegel (Stresshormon) gesenkt und die Ausschüttung von Dopamin, Endorphinen, Serotonin und Oxytocin –
Hormone, die Wohlbefinden und Mitgefühl unterstützen – angeregt werden.
Welche körperlichen Effekte sind dabei nachweisbar?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass absichtliches Lachen die Gesundheit positiv beeinflussen kann: Es senkt die Herzfrequenz, reduziert den Blutdruck, verbessert die Lungenfunktion, stärkt das Immunsystem und kann Entzündungsmarker verringern. Schon ein einmaliges Training zeigt positive Effekte, die durch regelmässiges Training nachhaltig verstärkt werden. Dennoch sollte Lachtraining den Arztbesuch nicht ersetzen, wenn gesundheitliche Bedenken bestehen.
Wie kann das bewusste Erleben von Freude, Liebe oder Mitgefühl zu einem besseren körperlichen Wohlbefinden führen?
Positive Emotionen fördern die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen wie Oxytocin, welche die Entspannung, Heilung und Regeneration des Körpers unterstützen. Diese Gemütslagen senken den Stresspegel und steigern das allgemeine Wohlbefinden.
Können langanhaltende positive Gefühle wie Liebe und Mitgefühl auch präventiv auf körperliche Beschwerden oder Erkrankungen wirken? Wenn ja, wie äussert sich das?
Ja, regelmässige positive Gefühle wie Liebe und Mitgefühl können präventiv wirken, indem sie das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen senken und das Immunsystem stärken. Menschen mit hohem emotionalem Wohlbefinden erkranken seltener an stressbedingten Krankheiten.
*Ute Liebhard ist Vorstandsmitglied im Europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortraining.
Ihre Krankenakte ist seitenlang. Ihre zahlreichen Diagnosen niederschmetternd. Doch Mirjam «Mirja» Gygax aus Konolfingen ist trotz körperlichen Einschränkungen eine Powerfrau, die aus der ihr zur Verfügung stehenden Kraft sehr, sehr viel macht.
Samuel Krähenbühl
Stell dir vor, dein Antrieb ist die Musik und du bringst alles mit, was eine Sängerin braucht. Deine Stimme ist einzigartig, du komponierst, spielst Instrumente und die Textideen fliegen dir buchstäblich um die Ohren. Die Zeichen für eine erfolgreiche Karriere stehen gut. Genau so geht es Mirjam «Mirja» Gygax aus Konolfingen. Ihre Krankheitsakte ist lang. Am Anfang steht vor 24 Jahren eine Gesichtslähmung, deren Ursache nicht sofort gefunden wird. Im Jahr 2007 muss der Kieferknochen durch eine Prothese ersetzt werden. 2008 folgt die Diagnose Multiple Sklerose. Dazu, dazwischen und danach: Immer wieder Magen-Darm-Probleme. Das sind nur einige der wichtigsten Diagnosen, die Mirja erhält. Ganze fünf Seiten füllt die chronologische Zusammenstellung ihrer Krankheitsgeschichte in der neu erschienenen Biographie «Herzklang».
Enormer Einsatz trotz Einschränkungen
Doch wenn man die quirlige Mitvierzigerin live erlebt, würde man zunächst nicht glauben, was sie alles hinter sich hat. Zwei lebendige und fröhliche Augen schauen einen aus dem hübschen Gesicht an. Dass sie eine Kieferoperation hatte, sieht man effektiv nur, wenn man es weiss. Und was sie alles so leistet im Leben. Da ist zunächst ihr erlernter Beruf als Primarlehrerin. Nachdem sie jahrelang in der Volksschule gearbeitet hat, ist sie nun selbständig tätig. Im eigenen Haus in Konolfingen führt sie eine Art Lernatelier für Homeschooling-Kinder der 1. bis 6. Klasse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Musik.
Die Lehrerin mit Leidenschaft hat aber auch immer wieder selbst geschriebene Musicals mit ihren Schülerinnen und Schülern einstudiert. Und es nicht dabei bewenden lassen. Sie hat unter dem Titel «Phips und die Zauberlinse» nicht weniger als fünf illustrierte Musikbücher mit integrierter CD der Tonaufnahmen herausgegeben. Teilweise bereits in zweiter oder gar dritter Auflage. Ein sechstes zum Thema Piraten ist in Planung. Dazu hat sie mit ihrem Mann dessen vier Kinder, die er in die Ehe brachte, aufgezogen.
Traum wird weitergelebt
Und auch die Musik hat sie nie losgelassen. Obwohl ihre Gesundheit weder lange Studiozeiten noch eine Konzerttournee zulässt, realisierte sie bereits ihr siebtes Album. Musik machen ist ihr grosser Traum geblieben und zur Medizin geworden. Denn trotz allen Schwierigkeiten ist sie noch da, wie es das folgende, von ihr selbst komponierte und vertonte Lied zum Ausdruck bringt:
U plötzlech isch’s wieder still
U der Sturm isch verby
I bi läär u i bi müed u i bi chly I bi verletzt, i bi verwundet
Aues tuet mir weh
Niemer söu mi so gseh
Aber i bi no da, i bi no da, i bi no da De chani ou wieder ufsta
Ob i flueche u frage warum
Es isch egal
Mängisch lat dir ds Läbe grad ke Wahl
U di Wuet u all di Träne
Bruche Chraft, woni nid ha Auso lanis ga
Aber i bi no da, i bi no da, i bi no da De chani ou wieder ufsta
Musik & Text: Mirja
«Ich erlebe zwar viel Scheisse, aber daraus wird viel Gold»
Mirjam Gygax ist zwar erst 45 Jahre alt. Aber sie hat eine Krankenakte, wie sie nicht viele Neunzigjährige haben. Doch trotz aller Schwierigkeiten leistet sie Enormes. Im Interview erklärt sie, wie sie trotz Handicaps ihr Leben erfolgreich meistert.
Interview: Samuel Krähenbühl
«natürlich»: Die Kurzfassung Ihrer Krankenakte in Ihrer Biographie «Herzklang» füllt nicht weniger als fünf Seiten. Sie startet im Jahr 2000, als Sie 21 Jahre jung waren, mit einer misslungenen nasalen Impfung. Wie war Ihre Gesundheit zuvor?
Mirjam Gygax: Ich nenne die Auflistung meiner Krankheitsgeschichte selbst «Chronologie des Schreckens». Die Lähmung war schon eine sehr einschneidende Erfahrung. Ich startete zwar noch als gesundes Baby, war dann aber schon als Kind häufig krank.
Trotz dieser «Chronologie des Schreckens» wirken Sie aber immer fröhlich, lebendig und optimistisch … Nein, ich bin nicht immer fröhlich. Ich habe bereits früh gelernt, mich hinter einem lachenden Gesicht zu verstecken. Das ist eine reine Selbstschutzfunktion. Wenn man sich schwach gibt als Jugendliche, ist man ein Angriffsobjekt.
Ist denn Ihre positive Lebenseinstellung gespielt?
Nein, ich bin ein positiver Mensch, der darauf schaut, was möglich ist. Und nicht darauf, was nicht geht. Und ich finde immer wieder Wege, damit ich machen kann, was mir wichtig ist. Diese positive Lebenshaltung habe ich von meinen Eltern mitbekommen. Ich habe Freude an Menschen, an der Welt. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Die «Strahlefrau» gibt es also schon. Das ist die eine Seite. Im Buch war es mir aber ein Anliegen, auch die Schattenseite zeigen zu dürfen. Meine Schwierigkeiten, Tiefs, Krisen.
Ihre Krankheitsgeschichte ist echt beeindruckend. Das sind die nackten Fakten. Doch es ist auch wieder nur die eine Seite, denn hier schaut man nur auf das Defizit. Jede Herausforderung bietet aber auch Chancen. Das macht die Resilienz aus. Es ist immer beides. Das kommt auch in meinen Liedern zum Ausdruck.
1 Stolz auf die erste eigene CD «Triibguet» 1995.
2 KortisonStosstherapie während den MSSchüben.
3 Mirja Gygax an der Buchvernissage am 20. Oktober 2024 in Thun.
Wie kam es dazu, dass Sie Ihre Leidensgeschichte in Ihren Kompositionen verarbeiten?
Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen, Lieder zu komponieren. Das gehört zu meiner hochsensiblen Natur, die hatte ich von Anfang an. Ich musste so vieles verarbeiten. Die Lieder waren immer mein Weg, meine Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten, da konnte ich immer alles rausgelassen.
Sie haben trotzdem viel auf die Reihe bekommen … Ja, brutal viel. Ich könnte viel stolzer sein, als ich bin. Ich habe es vielleicht auch aus einem inneren Drang herausgemacht. Es steckte eine gewisse Verzweiflung darin, dass ich mich nicht ausbremsen lassen wollte. Doch wenn der Körper streikt, geht nichts mehr. Dann gibt es aber auch die schönen Momente, an denen ich denke: Ich habe es geschafft. Etwa an der Buchvernissage zu meiner Biographie «Herzklang» in der «Alten Oele» in Thun. Das ganze Konzertlokal war randvoll mit Menschen, die mir nahestehen, die meine Musik mögen. Es war so viel Liebe im Raum! Diesen Moment werde ich ein Leben lang mitnehmen. Das sind dann die «I bi no da»-Momente. Dieser Song auf meinem neusten Album bringt meinen Wesenskern auf den Punkt.
Man könnte es also wie folgt auf den Punkt bringen: Viel Talent, aber der Sprit reicht nicht für ein Langstreckenrennen?
Ja, genau. Ich möchte so vieles! Ich bin begeisterungsfähig, habe viele Ideen. Aber dann bremst es mich wieder aus. Das frustriert mich enorm! Ich sehe immer so viele Möglichkeiten, aber dann sagt das System wieder: Nein, fertig. Das ist schwierig zu akzeptieren.
Die Frustration führt zu Trauer, ja, manchmal fast in die Depression. Ich erlebe deshalb immer wieder Bergund Talfahrten. Auf grosse Visionen folgen grosse Frustrationen.
Aber es gibt auch immer wieder beeindruckende Erfolge.
Ja, das stimmt. Ich habe fünf Zauberlinsenbücher und drei Lehrmittel herausgegeben. Und jetzt auch noch eine Biographie über mich. Das alles habe ich geschafft, vieles geschenkt bekommen.
… und Sie haben soeben einen neuen Tonträger und eine Biographie über sich herausgebracht, die Ihre Musik aufnimmt. Wie ist das im Rückblick?
Die Kombination von Musik und Text finde ich genial, das ist einmalig! Das war wieder einmal himmlische Logistik, das passiert mir immer wieder im Leben. Ich erlebe zwar viel Scheisse, aber daraus wird viel Gold.
Was war die grösste Angst?
Nach meiner Diagnose von Multipler Sklerose (MS) war nicht der Rollstuhl meine grösste Angst, sondern dass ich Depressionen bekommen könnte. Doch ich erlaube das Wunder! Ich habe meine Krankheit in Gedanken «umprogrammiert», von unheilbar auf heilbar. Ich habe wohl den besten Verlauf von MS, den man haben kann, dafür bin ich extrem dankbar.
Was bringt die Zukunft?
Hoffentlich ganz viel Musik und schöne Begegnungen mit Herzensmenschen! Ich glaube, am Ende zählen nur die Beziehungen, die man gelebt und geliebt hat. •
SCHWERPUNKT
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Ich habe Freude an Menschen, an der Welt. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. »
Mirjam Andrea Gygax-Strässle
Mirjam Andrea GygaxSträssle (*1979) ist Primarlehrerin, Musikerin und Sängerin sowie Gesundheitscoach. Sie arbeitet als Lehrerin, ist Autorin (Phips und die Zauberlinse, Werkbucher Zytglogge) und Musikerin und Sängerin in diversen Projekten. Sie hat vier erwachsene Stiefkinder und lebt zusammen mit ihrem Mann und zwei Katzen in einer ehemaligen Schoggimanufaktur am Tor zum Emmental.
Stell dir vor, dein Antrieb ist die Musik und du bringst alles mit, was eine Sängerin braucht. Deine Stimme ist einzigartig, du komponierst, spielst Instrumente und die Textideen fliegen dir buchstäblich um die Ohren. Die Zeichen für eine erfolgreiche Karriere stehen gut. Genau so geht es Mirja. Doch was, wenn der Körper deine Träume nicht unterstutzen will? Wenn Krankheit und Schmerz in die Quere kommen? Alles beginnt mit einer gelähmten Gesichtshälfte. Mirja spürt: Irgendetwas stimmt nicht. Doch am selben Abend ist ein Konzert geplant und das Lokal füllt sich. Nach diesem einschneidenden Erlebnis jagt eine Diagnose die nächste. Obwohl ihre Gesundheit weder lange Studiozeiten noch eine Konzerttournee zulässt, plant sie ihr siebtes Album. Denn Musik machen ist ihr grosser Traum geblieben und zur Medizin geworden. Herzklang ist eine Hommage an die Musik und eine Aufforderung, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wenn du dem Klang deines Herzens folgst, wird alles möglich. Auch abseits vom Rampenlicht.
Autorin: Yvonne Wiedmer Gebunden, Hardcover, 164 Seiten Format 16 x 23 cm, ISBN 978-3-03818-586-4 CHF 29.00 statt CHF 39.00
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Die Craniosacral Therapie gehört zu den beliebtesten komplementärtherapeutischen Methoden in der Schweiz. Sie hat sich bei akuten sowie chronischen Beschwerden, Schmerzen und Krankheiten bewährt und unterstützt die Rehabilitation nach Unfällen und Operationen. Sie kann die schulmedizinische Behandlung sinnvoll und wirksam ergänzen. Die Craniosacral Therapie dient der Linderung von Erschöpfungszuständen und Ängsten und stärkt das Immunsystem.
Die Methode ist für Menschen jeden Alters geeignet. Besonders Eltern und Kinder profitieren von dieser Methode, sei es während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt. In der Behandlung arbeiten Craniosacral Therapeutinnen und Therapeuten mit der Intelligenz des Körpers zusammen, um ein systemisches Gleichgewicht zu erreichen. Die Sitzungen finden in der Regel im Liegen und in entspannter, bekleideter Position statt.
Mit einfühlsamen Berührungen und der Ausrichtung auf das Gesunde wird der Raum geöffnet, in dem der Körper in die Stille eintauchen kann. Sowohl auf Körperebene als auch im Gespräch werden die therapeutischen Prozesse ressourcen- und lösungsorientiert begleitet.
Die Wirksamkeit ist durch verschiedene Studien wissenschaftlich belegt. Die preisgekrönte Studie von Dr. Heidemarie Haller zeigt, dass die Craniosacral Thera-
pie nicht nur chronische Nackenschmerzen signifikant lindern, sondern auch den Schlaf verbessern und die Ängstlichkeit erheblich reduzieren konnte. Zudem beschrieben die Probanden «Gefühle wie Glück, Frieden und Zuversicht. Die Schmerzen erschienen jetzt weniger bedrohlich und weniger als Last.»
Die meisten Zusatzversicherungen übernehmen einen Anteil der Kosten. •
Für Interessierte bietet die Schweizerische Gesellschaft für Craniosacral Therapie, Cranio Suisse®, weitere Informationen und eine Liste qualifizierter Therapeutinnen und Therapeuten auf ihrer Website www.craniosuisse.ch.
Freude ist gratis. Sie braucht nur Aufmerksamkeit. Liebe und Mitgefühl sind die Schlüssel zu einem freudigen Leben. Der Blick auf das Schöne ist selbst dann möglich, wenn das Leben uns herausfordert.
Text: Lioba Schneemann, Illustration: Sonja Berger
Ist Freude erleben eine Lebenskunst? Manchmal scheint es so schwer zu sein. Denn der Alltag, auch in der «gesättigten» Schweiz, bereitet uns viele Sorgen. Seien es die endlosen To-do-Listen, die fordernden Kinder, der unfreundliche Nachbar oder der unzufriedene Partner. Seien es die Meldungen aus allen Ecken dieser verwirrten Welt. Immer findet sich etwas, das uns belastet, ärgert oder dies «könnte». Wie können wir angesichts dieser Herausforderungen freudig gestimmt sein? Ist es überhaupt erwünscht? Darf ich das sein?
Ja, ich darf. An der Freude festzuhalten, sie zu empfinden, kann eine Kraft sein, die uns mit dem Leben versöhnt. Und uns mit anderen verbindet. Sich dessen bewusst sein, dass man lebt, gesund ist, oder es wieder sein wird. Ja, selbst wer nicht wieder ganz gesund sein wird, kann pure Lebensfreude empfinden. Lebendig zu sein, kreativer Gestalter seines Lebens sein zu können – allein das reicht schon aus, um ein Gefühl der Freude aufkommen zu lassen. «Die Samen der Freude keimen in jedem von uns», schrieben einmal Erzbischof Desmond Tutu und Seine Heiligkeit der Dalai Lama. Letzterer ist bekannt für seine Definition vom Sinn des Lebens: Der Sinn des Lebens bestehe darin, glücklich zu sein: «Der Wunsch nach Glück ist ganz tief in unserem Inneren verankert.» Des Weiteren sei der Gewinn an Erkenntnis und Mitgefühl wichtig.
Freude durch Aufmerksamkeit
Was es braucht, ist die bewusste Entscheidung dafür. Wohin richte ich meinen Fokus? Eines der bekanntesten Beispiele ist das des jüdischen Arztes Viktor Frankl, der trotz der grausamen Erlebnisse im Konzentrationslager der Nazis ein Buch mit dem Titel «… trotzdem Ja zum Leben sagen» verfasste. Wir können, wie sein Beispiel zeigt, trotz allem einen ungebrochenen Willen zum Leben, zum Ganzsein – auch wenn es eine gebrochene Ganzheit ist – spüren. Und wach, aufmerksam und fähig sein, das Gelingende, wenn nicht gar Funken von Freude in uns spüren. Wichtig war wohl, dass Frankl geträumt hat. Dass er, sollte er das KZ überleben, seine Erfahrun-
gen und Einsichten später mit der Menschheit teilen will. Dieses Träumen, das mit einer gewissen Vorfreude einhergeht, kann retten. Träume entwickeln, Visionen darüber, wohin es gehen kann oder sollte. Was kann ich noch tun? Was ist möglich, trotz aller Grenzen?
Bestimme, wohin die Reise geht Welche Qualität wir in unserem Leben fördern möchten und welche wir geringer gewichten können, ist unsere Entscheidung. Augenblick für Augenblick. Wir können uns jederzeit auf die Aspekte des Lebens konzentrieren, die zur Freude führen. Dass wir es wirklich auch «nötig» haben, das Freudvolle immer wieder bewusst zu kultivieren, hat mit unserem evolutionären Erbe zu tun. Wir sind geboren mit einer Tendenz zur Negativität. Darum ist es wichtig, diese Schieflage unserer Biologie durch absichtsvolles Wahrnehmen des Schönen und Gelingenden zu richten. Wir können unseren Blickwinkel also jederzeit ändern und damit unsere Sicht auf die Menschen und die Welt. Auch die Perspektive zu erweitern, immer wieder etwas mehr Distanz in das Geschehen zu bringen, indem wir innehalten und nicht gleich reagieren, kann viel Druck nehmen und unnötige Stressreaktionen verhindern. Aber auch Schwierigkeiten können uns helfen. Denn sie können uns zu Fragen führen wie: Was kann ich daraus lernen? Wie kann ich weise damit umgehen?
« Die Samen der Freude keimen in allen von uns.
Akzeptanz ist eine weitere Fähigkeit, die unser Erleben von Freude stärkt. Sie gehört zu den wichtigsten Faktoren der Resilienz. Gemeint ist nicht Resignation, sondern die Annahme dessen, was ist. Nehmen wir das Leben und Situationen, die wir erleben, mit einer Haltung der Akzeptanz an, kämpfen wir nicht unnötig. Gemäss dem Gebet: «Gott, gebe mir den Mut, das zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann. Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.» Die Energie wird nicht verschwendet, sondern wir können sie dort, wo es Sinn macht, einsetzen.
Natürlich hilft uns auch der Humor – eine weitere und besonders gut schmeckende Zutat zum Freude-Rezept! Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ohne Lachen keine Lebenslust – und wie wir ja wissen, nimmt ein Lächeln, ein spontanes Lachen oft dem Schrecken die Spitze. Die Schwere fällt ab. Vor allem hilft uns, der Humor über uns selbst, unsere Fehler und Macken. Lachen wir einfach mal, anstatt uns selbst diese unleidigen Vorwürfe zu machen, bringt das Erleichterung und fördert unsere Selbstliebe. Wie man heute weiss, entwickelt man durch Selbstfreundlichkeit und Selbstmitgefühl automatisch mehr Lebensfreude. Beides bringt uns dazu, auch nachsichtiger und toleranter mit anderen Menschen zu werden, was sich wiederum in gemeinsamer Freude ausdrückt.
Powerfood für Freude
Und da sind bei der Kooperation und Verbundenheit mit anderen angekommen: Wesentliche Schlüssel für Gesundheit und wohl die grösste Quelle der Freude. Verbundenheit ist unser Lebenselixier und unser natürlichster Zustand. Somit sind mangelnde soziale Kontakte, wie auch viele Studien zeigen, ein Risiko für früheren Tod und mit täglichem Rauchen vergleichbar (dem Killer Nr.1 weltweit). Gemeint sind natürlich die realen Kontakte: lebendiger Austausch, mit Berührungen, Berührt-Werden, Gesehen- und Gehört-Werden. Die sozialen Medien können das niemals ersetzen. Verbundenheit beinhaltet auch das Gefühl, dass wir mit allem verbunden sind und Teil eines Grösseren. Mehr denn je braucht es heute solche Menschen, die diese Verbundenheit vorleben. Die allseitige Verbundenheit ist leicht erlebbar und wird zu-
Lebendige, persönliche Beziehungen sind wichtig und können durch keine virtuellen Kontakte in sozialen Medien ersetzt werden.
dem gefördert, wenn wir oft in der Natur unterwegs sind. Laufen. Sitzen. Sein. Den Boden unter den Füssen spüren oder mal wieder in der Erde wühlen. Die Natur erhöht das Gefühl der Freude unmittelbar, einfach, weil sie schön ist. Und weil sie für uns da ist und wir für sie da sind. Sie fordert von uns nichts – welch eine Wohltat!
Dankbarkeit ist schliesslich eine rasch wirkende und immer verfügbare Tugend, die ebenso massgeblich zum Wohlbefinden und reinem Glücksempfinden beiträgt. Eine wunderbare Übung zur Stärkung von Dankbarkeit ist das tägliche Notieren von mindestens drei Dingen, für die ich dankbar bin. Eine ebenso starke Wirkung auf uns hat es, wenn wir Dankbarkeit einem anderen Menschen gegenüber ausdrücken. Ein Tipp: Schreiben Sie einen Brief an einen lieben Menschen. Lesen Sie diesen bald dieser Person oder, wenn das nicht geht, sich selbst laut vor.
Die Natur erhöht das Gefühl der Freude
unmittelbar, einfach, weil sie schön ist und uns nichts
Was wirklich zählt Alle Aspekte ergänzen sich. Indem wir eine der Tugenden stärken, stärken wir auch zugleich eine andere. Der Hauptaspekt ist: Wir alle sind angewiesen auf Anerkennung und Liebe. Darum ist Mitgefühl als zutiefst menschliche Eigenschaft, diejenige, die sicher am bedeutendsten ist. Der Dalai Lama führt dies aus: «Der Grund dafür, dass Liebe und Mitgefühl das höchste Glück hervorbringen, liegt letztlich darin, dass uns diese Tugenden mehr bedeuten als alles andere. Der Wunsch nach Liebe ist in jeder menschlichen Existenz tief verwurzelt. Er entsteht, weil wir alle ganz grundlegend miteinander in Verbindung stehen und voneinander abhängig sind.»
Mitgefühl ist eine Geisteshaltung, die auf dem Wunsch beruht, dass andere nicht leiden sollen. Es ist der tiefe Wunsch, dass andere befreit sind vom Leid. Es ist mit einem Gefühl der Verpflichtung, Verantwortung und des Respekts dem anderen Menschen gegenüber verbunden. Grösste Ruhe, so der Dalai Lama, sei im Inneren durch die Entwicklung und Kultivierung von Liebe und Mitgefühl möglich. Und je mehr wir uns um das Glück anderer kümmerten, desto grösser werde unser Gespür für Wohlbefinden. Warmherzige Gefühle der Nähe zu anderen Menschen zu pflegen, sei der Garant dafür, dass der Geist zu Ruhe käme. «So können wir sämtliche Ängste und Unsicherheiten besiegen und werden stark genug, alle Hindernisse zu überwinden. Das ist der wahre Schlüssel zum Erfolg im Leben.»
Lachen wir. Mögen wir mitfühlen. Leben wir das aus in einer Welt des Wahnsinns. Der US-amerikanische Dichter Jack Gilbert geht in «A Brief for the Defense» diesen Weg: «We must risk delight. We must admit there will be music despite everything.» Wir müssten, so schreibt er weiter, die Sturheit haben, unsere Freude zu akeptieren, in dem rücksichtslosen Brennofen dieser Welt. •
www.poetrysociety.org/poems/abriefforthedefense www.de.dalailama.com/messages/compassionandhumanvalues/compassion www.damicharf.com
Sorrow everywhere. Slaughter everywhere. If babies are not starving someplace, they are starving somewhere else. With flies in their nostrils. But we enjoy our lives because that's what God wants. Otherwise the mornings before summer dawn would not be made so fine. The Bengal tiger would not be fashioned so miraculously well. The poor women at the fountain are laughing together between the suffering they have known and the awfulness in their future, smiling and laughing while somebody in the village is very sick. There is laughter every day in the terrible streets of Calcutta, and the women laugh in the cages of Bombay. If we deny our happiness, resist our satisfaction, we lessen the importance of their deprivation. We must risk delight. We can do without pleasure, but not delight. Not enjoyment. We must have the stubbornness to accept our gladness in the ruthless furnace of this world. To make injustice the only measure of our attention is to praise the Devil. If the locomotive of the Lord runs us down, we should give thanks that the end had magnitude. We must admit there will be music despite everything. We stand at the prow again of a small ship anchored late at night in the tiny port looking over to the sleeping island: the waterfront is three shuttered cafés and one naked light burning. To hear the faint sound of oars in the silence as a rowboat comes slowly out and then goes back is truly worth all the years of sorrow that are to come.
Unser Lymphsystem durchzieht den gesamten menschlichen Körper als feines Netz und ist Müllabfuhr und Polizei zugleich: Stoffwechselendprodukte und Schadstoffe werden abtransportiert, Krankheitserreger erkannt und abgewehrt.
Wichtige Heilpflanzen für das Lymphsystem sind der Storchenschnabel, die Ringelblume und der Steinklee.
Laura Columberg
Ein schwaches Immunsystem im Winter oder geschwollene Beine im Sommer können ihren Ursprung im Lymphsystem haben. Gerät dieses ausgeklügelte System ins Stocken, zeigt sich das häufig in Form von Stauungen oder gesundheitliche Beschwerden. Das Lymphsystem beginnt blind im Gewebe des Körpers.
Die haarfeinsten Gefässe, nehmen täglich zwei bis vier Liter Lymphflüssigkeit aus dem Zwischenzellgewebe auf. Diese Flüssigkeit wird im Blutsystem als Nebenprodukt gebildet und kann bei Störungen des Abflusses zu Schwellungen führen. Das Lymphsystem verästelt sich zu immer grösseren Gefässen und verläuft parallel zu den grossen Venen des Blutkreislaufes, bis es sich schlussendlich zum rechten sowie dem grösseren linken Brustlymphgang vereinigt.
Es handelt sich hierbei um die grössten lymphatischen Gefässe, welche die Lymphflüssigkeit über die Schlüsselbeinvenen wieder zurück in das venöse System und somit in den Blutkreislauf bringen. Das lymphatische System umfasst Organe wie die Thymusdrüse, das Knochenmark, die Milz, die Mandeln, den Blinddarm und den Peyer-Plaques im Dünndarm.
Aufgaben des Lymphsystems
Das lymphatische System spielt zum einen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr, also bei der Bekämpfung von Krankheitserregern, die in den Körper gelangen. Als körpereigene Polizei erkennt es Eindringlinge und wehrt diese ab. Ausserdem transportiert die Lymphe Fremdstoffe ab, die in die Zellzwischenräume gelangt sind und vom Körper über andere Wege nicht abgebaut werden können. Zum anderen ist sie für den Austausch und Transport von Stoffwechselendprodukten sowie Nährstoffen zuständig und dient daher als wertvolles Transportsystem. Die fünf wichtigsten Aufgaben des Lymphsystems sind folgende:
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Das Lymphsystem schützt, reinigt und versorgt den Körper. »
1. Immunabwehr: Lymphatische Organe bilden Abwehrzellen (Lymphozyten) und verteilen diese im Körper. Wenn die Lymphe Fremdkörper, Zellreste, Bakterien oder Viren in die Lymphknoten bringt, treffen diese dort auf die Abwehrzellen, wodurch eine Immunreaktion eingeleitet wird und die schädlichen Elemente aus der Lymphe herausgefiltert werden.
2. Abtransport von Stoffen: Die Lymphe transportiert die herausgefilterten Abfallstoffe zur Leber und zu den Nieren für die Ausscheidung.
3. Ernährung der umliegenden Zellen: Die Lymphe enthält unter anderem Eiweisse und Mineralien. Ausserdem werden fetthaltige Nährstoffbausteine vom Darm direkt zu den Körperzellen transportiert.
4. Blutreinigung: Die Milz entfernt überalterte, funktionsunfähige rote Blutkörperchen aus dem Blut und zerlegt sie in Bruchstücke. Fresszellen bauen diese dann ab.
5. Regulierung des Wasserhaushaltes: Die Lymphe reguliert das Flüssigkeitsvolumen im Gewebe und ist für den kontinuierlichen Abtransport von Flüssigkeiten aus den verschiedenen Körperteilen zuständig.
Die Lymphe im Fluss
Die Lymphe fliesst herzwärts, wo sie in den geschlossenen Blutkreislauf mündet. Damit dies entgegen der Schwerkraft funktioniert, sind die Lymphgefässe mit Klappen versehen. Jeder Abschnitt zwischen zwei Klappen, hat seinen eigenen kleinen Signalgeber – ein kleines Lymphherz. Durch das Zusammenziehen wird die Lymphe mit rhythmischen Bewegungen von einem Abschnitt in den nächsten gepumpt. Zusätzlich aktiviert die Muskeltätigkeit den Lymphfluss.
Lymphknoten –
Sammelstation der Lymphe
Lymphknoten sind winzige bohnenförmige Organe, die als Sammelzentren der Lymphe dienen. In ihnen können Substanzen wie geschädigte Zellen, infektiöse Organismen oder Fremdstoffe mit Hilfe der weissen Blutkörperchen herausgefiltert und zerstört werden. Lymphknoten verteilen sich über den gesamten Körper und treten meist in Gruppen auf. Zum Teil sind sie in geschwollenem Zustand tastbar – zum Beispiel am Hals, in der Achselhöhle oder in der Kniekehle. Zu geschwollenen Lymphknoten kommt es, wenn sich der Körper gegen einen Erreger wehrt. Das Immunsystem läuft dann auf Hochtouren. Lymphknoten können aber auch anschwellen, wenn die Produktion von Lymphozyten aus dem Ruder läuft. Bei dieser krankhaften genetischen Fehlsteuerung werden übermässig viele Immunzellen produziert oder sie werden nicht ausreichend abgebaut. Dadurch können bösartige Vergrösserungen entstehen, sogenannte Lymphome. Daher gilt: bei schmerzhaften oder harten und unbeweglichen Lymphknotenvergrösserungen, die nicht mit einer akuten Erkältung oder Grippe in Verbindung gebracht werden können und über längere Zeit bestehen bleiben, sollten Sie zur genaueren Abklärung eine ärztliche Fachperson aufsuchen.
Wenn das Lymphsystem ins Stocken gerät
Ist das Lymphsystem überfordert, staut sich die Lymphe in den Gefässen und dem umliegenden Gewebe. Fehlerhafte Lebensführungen, organische Leiden, Verletzungen oder Entzündungen können Gründe dafür sein, dass an Armen und Beinen, aber auch Kopf oder Genitalien Schwellungen entstehen. Manchmal sind auch Krebsoperationen die Ursache, wenn Lymphgefässe beschädigt oder Lymphknoten entfernt worden sind. Neben der Ödembildung sammeln sich auch Fette, Eiweisse, Zellteile und Schadstoffe im Gewebe an. Das Gewebe kann sich verhärten, die Immunabwehr im Bereich des Lymphödems wird geschwächt, die Barrierefunktion der Haut verringert sich und das
Die Ringelblume ist eine der Heilpflanzen, die Entzündungen auch im Lymphsystem zu bekämpfen hilft.
Risiko für Wundinfektionen ist erhöht. Je länger ein Lymphödem besteht, ohne behandelt zu werden, desto ausgeprägter ist das Krankheitsbild und die Entstehung weiterer Beschwerden möglich, wie zum Beispiel ein Lipödem oder chronische Wunden.
Pflanzenkraft für das Lymphsystem
In der Naturheilkunde wird dem Lymphsystem eine grosse Bedeutung zugesprochen und als wichtiges Ausleitungsorgan geschätzt. In der Irisdiagnostik, sowie der damit verbundenen Konstitutionstherapie, findet sich die lymphatische Konstitution, erkennbar an einer blauen Grundfarbe des Auges. Diese Konstitution steht für eine angeborene Sensibilität des Lymphsystems. Diese körperliche Neigung kann sich in einer Über- oder Unterfunktion des Lymphsystems zeigen, und besonders bei gesundheitlicher Schwächung in den Fokus rutschen. Hier lohnt sich eine spezifische konstitutionelle Stabilisierung und umfassende naturheilkundliche Beratung.
Eine der wichtigsten Heilpflanzen für das Lymphsystem ist der Stinkende Storchenschnabel (Geranium robertianum). Die enthaltenen Gerbstoffe, Flavonoide und ätherischen Öle entfalten im Lymphsystem eine bewegende, ziehende und reinigende Wirkung. Der Storchenschnabel kann nicht nur in akuten Zuständen der Lymphstauung eingesetzt werden, sondern auch prophylaktisch. Auf seelischer Ebene unterstützt er bei Blockaden durch Schock oder Traumen. Zusätzlich wird die Funktion des Immunsystem reguliert und gestärkt sowie die Lymphreinigung unterstützt. Die Anwendung als Tee, Tinktur oder spagyrische Essenz kann individuell passend auf Sie abgestimmt werden.
Lymphdrainage kann helfen, unser Lymphsystem zu entlasten.
Bei entzündlichen und schmerzhaften Beschwerden im Bereich der Lymphknoten sowie der Haut, lohnt sich eine zusätzliche Anwendung mit der Ringelblume (Calendula officinalis). Die enthaltenen Flavonoide entfalten im Körper eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Berührt man eine Ringelblume mit den Händen, um sie zu pflücken, hinterlässt sie auf der Haut ein klebriges Sekret. Dies weist auf die hervorragende wundverklebende Eigenschaft hin.
Die lokale Anwendung in Form von Salbe oder Öl ist vorrangig. Besonders bei chronischen Wunden und Schwellungen von Lymphknoten sollten sanfte Einreibungen und Streichungen versucht werden. Lassen Sie sich hierfür von einer Fachperson in der Naturheilpraxis, Drogerie oder Apotheke beraten.
Die dritte der drei wichtigsten Lymphheilpflanzen ist der Steinklee ( Melilotus officinalis). Seine Cumarine entfalten im Körper eine lösende und bewegende Wirkung, die der Ödembildung besonders an Armen und Beinen entgegenwirken. Zusätzlich entfalten die Cumarine – die übrigens nach frischem Heu riechen –eine blutgerinnungshemmenden Wirkung. Auf seelischer Ebene wirkt der Steinklee beruhigend und entspannend – eine Wirkung, die besonders bei chronischen Lymphbeschwerden, die an der körperlichen Kraft zehren, geschätzt wird. Auch diese Heilpflanze kann in Form von Spagyrik, Tinktur oder Tee eingenommen werden. Die Anfangsdosierung sollte hier sanft gewählt werden, da einige Menschen die Cumarine in der Verdauung spüren. Neben dem Einsatz von Heilpflanzen wird naturheilkundlich mit manuellen Behandlungen wie Lymphdrainage, Massagen oder
einer lymphaktivierenden Fussreflexzonentherapie gearbeitet. Diese Methoden bewegen, entlasten und entstauen die Lymphe, mit dem Ziel eine Verbesserung des Lymphflusses sowie die Reinigung der Lymphe zu erreichen. Um langfristig und nachhaltig Veränderungen erreichen zu können, sollten aber auch eine antientzündliche Ernährung, ausreichend Bewegung und lymphflussförderende Massnahmen in den Alltag einbaut werden. Suchen Sie sich hierfür Hilfe in einer Naturheilpraxis oder bei einer gesundheitlichen Fachperson.
Und auch wenn Sie aktuell keine Beschwerden im Lymphsystem wahrnehmen. Nicht unter Schwellungen an Armen und Beinen leiden. Oder eine gute Immunabwehr haben. Entlasten Sie Ihr Lymphsystem dennoch von Zeit zu Zeit. Ganz im Sinne des Lebensmottos: «Im Fluss bleiben heisst, sich dem Leben anzupassen und Veränderungen anzunehmen.» •
So bringen Sie Ihr Lymphsystem in Schwung
Bewegung: sanftes Hüpfen auf dem Trampolin, Spazieren an der frischen Luft, Walken, Schwimmen
Kneippen: Trockenbürsten an Beinen und Armen, Wechselduschen, Storchengang durch kaltes Wasser
Trinken: 35 ml Wasser/Tee pro kg Körpergewicht sollten pro Tag getrunken werden
Lymphmassage: zupfen sie sanft an der «Schwimmhaut» zwischen Zehen und Fingern – dies aktiviert das Lymphsystem
Magenbeschwerden gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen und können Menschen jeden Alters betreffen. Typisch sind Beschwerden wie Druck im Oberbauch, Übelkeit, Sodbrennen oder ein unangenehmes Völlegefühl.
Die Ursachen sind vielfältig: von harmlosen Verdauungsstörungen, stressbedingten Problemen oder Lebensmittelunverträglichkeiten bis hin zu schwerwiegendere Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündungen.
Laura Columberg
Fast alle kennen es: Nach einem üppigen Essen, bei Stress oder ganz ohne erkennbaren Grund meldet sich der Magen. Ein unangenehmes Ziehen, ein drückendes Gefühl oder schmerzhaftes Brennen mit Aufstossen – unser Magen ist oft der Erste, der sich bemerkbar macht, wenn etwas im Alltag nicht mehr rundläuft.
Etwa 100 Millionen Nervenzellen umhüllen den Verdauungstrakt und bilden das sogenannte Bauchhirn. Es denkt mit, es fühlt mit, es erinnert sich – kein Wunder also, dass Stress und Hektik, aber auch emotionale Sorgen und Belastungen wortwörtlich «auf den Magen schlagen». Umso mehr, wenn er durch üppige oder zu hastig eingenommene Mahlzeiten, Fertigprodukte mit vielen Zusatzstoffe, reichlich Kaffee oder Energie-Getränke, das eine oder andere Gläschen zu viel und durch häufige Schmerzmittel oder chemische Medikamenteneinnahme belastet wird. Dann greift überschüssige Magensäure die Schutzschicht der Magenschleimhaut an und verursacht Sodbrennen, Völlegefühl, manchmal regelrechte Magenkrämpfe oder gar eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) mit Gewebsdefekten.
Aufgaben des Magens
Der Magen (Gaster) ist ein fleissiges Organ. Unermüdlich kneten seine Muskeln den Nahrungsbrei und aus seinen Wänden ergiessen sich täglich zwei bis drei Liter Verdauungssaft. Dabei handelt es sich in erster Linie um starke Salzsäure, die eiweissspaltende Enzyme aktiviert und als «Ätzmittel» auch direkt zur Aufspaltung der Nahrung beiträgt. Zu den wichtigsten Aufgaben des Magens zählen:
1. Aufnahme und Speicherung von Nahrung: Der Magen dient als Reservoir, in dem die aufgenommene Nahrung zwischengespeichert wird, bevor sie in den Dünndarm gelangt.
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Etwa 100 Millionen Nervenzellen umhüllen den Verdauungstrakt und bilden das sogenannte Bauchhirn.
2. Mechanische Zerkleinerung: Durch rhythmische Muskelbewegungen (Peristaltik) wird die Nahrung durchmischt und zerkleinert.
3. Chemische Verdauung: Der Magen produziert Magensäure (Salzsäure). Diese erleichtert die Verdauung der Eiweisse mithilfe des Enzyms (Pepsin). Ausserdem werden Krankheitserreger abgetötet, die mit der Nahrung aufgenommen wurden.
4. Bildung von Verdauungssäften: Der Magen bildet neben der Magensäure auch Schleim um die Magenwand vor Säure zu schützen, sowie den sogenannten Intrinsic Factor. Dabei handelt es sich um ein Protein, das die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm ermöglicht.
5. Regulierung des Weitertransports: Der Magen steuert, wann und wie viel Nahrung in den Dünndarm abgegeben wird. Dies geschieht durch den Magenpförtner, der den Speisebrei portionsweise abgibt.
Völlegefühl und Übelkeit
Kurzfristiges Völlegefühl oder leichte Übelkeit nach dem Essen kennen alle. Manchmal wird ein Gewürz nicht vertragen, die Speisen waren zu gross oder zu fettreich oder ein Nahrungsmittel sorgt für Unwohlsein. Aber auch Sorgen und Stress können sich so bemerkbar machen. Meist genügt in diesem Fall die naturheilkundliche Unterstützung der Verdauungskraft mit Bitterstoffen. Bei längerfristigem Unwohlsein sollte die Ursachenforschung in den Fokus gerückt werden: Nach welchen Speisen treten die Beschwerden auf? Oder zu welcher Tageszeit? Was hilft und was verschlechtert die Beschwerden?
Volkskrankheit Sodbrennen
Der saure Mageninhalt sollte besser nicht in Richtung Speiseröhre und Rachen fliessen. Doch vielen Menschen widerfährt genau das: Sie leiden an Sodbrennen (Reflux). Da die zurückfliessende Magensäure die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre reizt, zählen brennende Schmerzen sowie saures Aufstossen –besonders beim Bücken, im Liegen oder nach dem Essen – zu den unangenehmen Folgen.
Jeder Mensch leidet ab und zu an Sodbrennen: Verantwortlich hierfür sind meist Diätfehler, die eine hohe Säureproduktion provozieren. Zu schweres Essen, Süsses in Kombination mit Kaffee, ein Glas Wein zu viel … Zusätzlich besteht anatomisch aber auch eine Schwachstelle am unteren Teil der Speiseröhre. Hier befindet sich ein muskulärer Ringverschluss als Übergang zum Magen. Dieser macht das Zurückfliessen des Speisebreis relativ einfach. Besonders wenn die Muskelkraft nachlässt oder das vegetative Nervensystem gestresst ist.
Wird das brennende Geschehen jedoch chronisch, können akute Magenentzündungen mit Schleimhautdefekten entstehen, in seltenen Fällen sogar Speiseröhrenkrebs. Leiden Sie seit längerem unter akutem Magenbrennen und einem regelmässigem Reflux mit Schmerzen hinter dem Brustbein, suchen Sie bitte eine ärztliche Fachperson für weitere Abklärungen auf.
Sodbrennen durch zu wenig Magensäure
Viel häufiger als zu viel Magensäure ist ein Mangel an Magensäure. Auf den ersten Blick klingt dies paradox, da sich Sodbrennen sauer und ätzend anfühlt. Auf den zweiten Blick ist es jedoch einleuchtend. Das saure Gefühl in Speiseröhre und Rachenraum bedeutet nicht automatisch, dass zu viel Säure im Magen gebildet wird, sondern nur, dass sie am falschen Ort ist. Hierfür ist besagter Speiseröhren-Verschluss verantwortlich. Mit zunehmendem Alter oder bei einer Unterfunktion des Magens kann dieser immer weniger Spannung aufbauen. Auch Nahrungsmittelallergien, Alkohol und Nikotin können den Magenverschluss zum Erschlaffen bringen.
Ein säurearmer Magen führt also genauso zu den typischen Symptomen des Refluxes wie eine tatsächliche Säureüberproduktion. Für Betroffene ist der Unterschied zwischen zu viel oder zu wenig Magensäure oft nicht erkennbar. Suchen Sie daher eine Fachperson in der Naturheilpraxis, Drogerie oder Apotheke auf und lassen Sie sich beraten. Zudem sollten die bekannten Säureblocker nicht übereifrig eingenommen werden. Sie helfen nicht in beiden Fällen – im Gegenteil – bei einer funktionellen Magenschwäche und verminderten Bildung an Magensäure, wirken die Blocker zusätzlich schwächend und erschlaffen die Magenmuskulatur. Nehmen Sie bereits Magenschoner? Dann setzten Sie
Tipps bei Sodbrennen
Trinken: Süssgetränke, Alkohol sowie kohlensäurehaltige Getränke begünstigen Sodbrennen. Lieber zimmerwarmes Wasser, Kamillen oder Melissentee trinken.
Ernährung: Vermeiden Sie spätes, schweres und sehr fett oder eiweisshaltiges Essen. Viel bekömmlicher abends sind gedämpftes Gemüse, Suppen oder warmes Müsli.
Akuthilfe: Im Akutfall kann Kartoffelsaft, Heilerde oder Trinkmoor Linderung schenken.
Liegen: Erhöhen Sie den Kopfteil des Bettes um wenige Zentimeter.
diesen auf keinen Fall von heute auf morgen ab. Dies müsste unter fachmännischer Begleitung in langsamen Schritten erfolgen. Ansonsten verstärken sich die Beschwerden durch den Entzug deutlich. Und es muss geklärt werden, ob der Magenschoner aus gesundheitlicher Sicht abgesetzt werden kann oder ob eine akute Erkrankung seinen Einsatz erforderlich macht.
Der gestresste Magen
Ein häufiges Erscheinungsbild der modernen Lebensweise, mit stressbetonter und schneller Nahrungsaufnahme ist der Reizmagen. Betroffene leiden unter wiederkehrenden Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit, Magenschmerzen und Sodbrennen, ohne dass eine organische Ursache vorliegt oder diagnostiziert werden kann. Typischerweise ist der deutlich erkennbare Bezug zu Stress, emotionaler Belastung und Sorgen. Die Magenschleimhaut reagiert immer empfindlicher auf einzelne Nahrungsmittel und Stress. So kann eine schlechte Nachricht den Appetit zum Erliegen bringen, Ärger zu Magenbrennen und Übelkeit führen und die Rahmsauce mit Saucenbinder den Reflux antreiben.
Naturheilkundliche Hilfe für den Magen
Magenprobleme sind weitverbreitet und treten in den unterschiedlichsten Formen und Intensitäten auf. Manchmal ist die Ursachenforschung langwierig und
Eine leicht verdauliche Abendmahlzeit, wie zum Beispiel eine warme Suppe, ist besonders schonend für den Magen.
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Die Speiseröhre, der Magen und auch der Darm stehen für die Übergangsstelle von der Aussenwelt zur Innenwelt. »
schwierig. Manchmal finden sich aber auch klare Anhaltspunkte die verändert werden können. Naturheilkundlich wird die Magenfunktion nicht nur organisch-chemisch betrachtet. Die Speiseröhre, der Magen und auch der Dam stehen für die Übergangsstelle von der Aussenwelt zur Innenwelt. Hier kommt der Organismus mit körperfremden Substanzen in Kontakt und macht sie zu körpereigenen. Zudem verdaut der Magen seelische und geistige Themen – daher kommt auch der Ausdruck: «Das hat mir auf den Magen geschlagen.»
Stress und emotionale Belastungen können zu Magenproblemen wie Völlegefühl, Übelkeit, Magenschmerzen und Sodbrennen führen.
Aus der Fülle der Heilpflanzen, die den Magen unterstützen sind einige hervorzuheben: Pfefferminzblätter, Kamillenblüten und Fenchelsamen enthalten ätherische Öle, die auf das Gewebe von Speiseröhre und Magen entzündungshemmend einwirken und Völlegefühl sowie Übelkeit lindern. Hildegard von Bingen empfahl bei sämtlichen Magenbeschwerden die bekannten Fenchel-Galgant-Kautabletten. Schleimhautschützend wirkt Malvenblütentee oder über Nacht gequollene Leinsamen. Als stark basischer Saft kann Kartoffelsaft bei akutem Magenbrennen eingesetzt werden: man trinkt Schluckweise über den Tag mehrere Deziliter bis zur Besserung.
Bitterstoffpflanzen wie Engelwurz, Schafgarbe, Wermut, Enzian, Löwenzahn, aber auch bittere Küchenkräuter wirken aktivierend auf die Verdauungsfunktionen und stärken die Verschlusskraft des Magenpförtners. Im Gegensatz zu künstlichen Säureblockern können diese natürlichen Verdauungshilfen über längere Zeit eingenommen werden und regulieren die Magenfunktion, egal auf welche Seite die Entgleisung stattgefunden hat. Die Anwendung in Form von Tee, Tinktur oder spagyrischen Essenzen kann individuell angewendet werden. Bei Reizmagen oder akuter Magenschleimhautentzündung, sollte die Auswahl auf einen milden Bitterstoff wie die Schafgarbe oder den Löwenzahn fallen. Zu starke Impulse verstärken die Thematik. Zusätzlich sind hier entspannende Massnahmen wie Atemtherapie, Meditation und Stressreduktion im Alltag notwendig um langfristig und nachhaltig Veränderungen erreichen zu können.
Des Weiteren setzt die naturheilkundliche Behandlung bei Überlegungen zur Ernährung an. Nebst einer basenreichen, mediterranen Kost sind Fragen wie –
Nehme ich mir ausreichend Zeit und setzte ich mich zum Essen? – überaus wichtig. Das vegetative Nervensystem hat einen grossen Einfluss auf einen reibungslosen Ablauf im oberen Verdauungssystem. Je entspannter die Atmosphäre, desto harmonischer funktioniert das Zusammenspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus. Um den Magen wieder in Balance zu bringen sind meist kleinere Mahlzeiten sinnvoller als üppige Speisen. Und sogenannte Säurelocker wie Kaffee, Alkohol und Süssspeisen sollten für eine gewisse Zeit vom Speiseplan gestrichen oder nur in sehr kleinen Mengen konsumiert werden.
Magenbeschwerden werden immer häufiger. Lassen Sie sich frühzeitig naturheilkundlich begleiten und nehmen Sie die Beschwerden ernst. Meist genügen schon sanfte Impulse durch Naturheilmittel und Veränderungen von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, um das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. •
Laura Columberg
Dipl. Naturheilpraktikerin TEN mit eigener Praxis in Brugg AG. Spezialisiert auf Frauen- und Kinderheilkunde. www.praxiscolumberg.ch
Steven Wolf, Yves Scherer
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Heilpflanzen und entdecken Sie die natürliche Heilkraft, die uns umgibt. In «Heilpflanzen – Die Kraft der Natur nutzen» teilen zwei passionierte Kräuterkundige ihr Wissen und ihre Erfahrungen. Yves Scherer, erfahrener Herbalist und Naturheilpraktiker, und Steven Wolf, der seit seiner Kindheit mit der Pflanzenwelt verbunden ist, führen Sie durch die Vielfalt der Heilkräuter. Lernen Sie die wichtigsten Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete kennen und erfahren Sie, wie Sie diese sicher in Ihrer Hausapotheke einsetzen können.
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272 Seiten, 148 × 210 cm, gebunden, Hardcover Mit 160 Abbildungen. ISBN 978-3-03818-640-3 CHF 29.–
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Es ist jedes Jahr dasselbe. Spätestens im Februar sind die meisten guten Vorsätze zum neuen Jahr schon still begraben worden. Schade, denn die meisten Vorsätze haben wir doch mit dem festen Willen gefasst, sie auch umzusetzen, aber vermutlich in zu grossen Schritten. Zeit also für einen neuen Versuch – diesmal mit Erfolg.
Markus Kellenberger
Nein, Sie sind nicht der einzige Mensch auf Erden, der es mal wieder nicht geschafft hat. Auch mein Vorsatz fürs neue Jahr, auf Süsses zu verzichten, hielt nur wenige Tage, dann verführte mich ein Dessert. Das ist kein Wunder, denn wie viele Menschen neige ich dazu, gefasste Vorsätze radikal umsetzen zu wollen, ganz nach dem Motto: ganz oder gar nicht. Dass das meistens schief geht und warum, weiss die Forschung.
Viele unserer guten Vorsätze verlaufen im Sand, weil wir Gewohnheitstiere sind. Unser Alltag besteht aus vielen kleinen und grossen Gewohnheiten, die sich wie Trampelpfade in unser Hirn eingeprägt haben. Das fängt schon bei Morgenritualen an wie aufstehen, unter die Dusche, Kaffee aufsetzen, frühstücken …
niemand denkt jeden Tag neu darüber nach. Dieses Programm läuft ebenso automatisch ab wie der Griff zur Schokolade, zum Handy oder das allabendliche Einschalten des Fernsehers. «Unser Kopf ist voll von solchen Trampelpfaden», sagt der Neurologe und Buchautor Manfred Spitzer. «Sie machen unser Leben einfach und bequem.»
Diese alten Pfade zu verlassen braucht Willenskraft, und «die ist wie ein Muskel», sagt Roy Baumeister, der an der Queensland Universität in Australien zu Themen wie Selbstkontrolle und Motivation forscht. «Wenn wir die Willenskraft überstrapazieren, wird sie müde», erklärt er. Und wer müde wird, neigt dazu, auf die bequemen und vertrauten Pfade zurückzukehren. Vorsatz ade!
Damit das nicht passiert, braucht es also einen Trainingsplan, damit sich eine neue Gewohnheit erfolgreich etablieren kann, denn wer von Null auf Hundert gleich einen Marathon rennen will, hat verloren. Das «Konzept der kleinen Schritte» ist da viel Erfolg versprechender, und das geht so:
Formulieren Sie Ihren Vorsatz einfach und klar: Statt sich vage vorzunehmen, ab morgen mehr Sport zu treiben, formulieren Sie ein klares Ziel. Das kann zum Beispiel sein, jeden Dienstag und Donnerstag eine halbe Stunde joggen zu gehen. Dasselbe gilt für den vagen Vorsatz, weniger essen zu wollen. Stellen Sie einen konkreten Diätplan auf.
Machen Sie aus Ihrem Vorsatz ein ernsthaftes Projekt : Zerlegen Sie dieses Projekt in Teilschritte. Um beim Beispiel von «mehr Sport» zu bleiben, könnten Teilschritte heissen: erstellen Sie einen Zeitplan; suchen Sie sich eine ansprechende Strecke; rennen Sie nicht gleich los, sondern spazieren Sie die ersten zwei Wochen zügig, joggen Sie nur Teilstrecken. Kleine Erfolge stärken die Willenskraft.
Vorsätze dulden keinen Aufschub: Es gilt die 72-Stunden-Regel, und diese besagt: setzen Sie Ihren Vorsatz entschlossen innerhalb von drei Tagen um. Danach, das bestätigt die Motivationspsychologin Veronika Brandstätter von der Universität Zürich, besteht kaum mehr eine Chance, dass Sie Ihren gefassten Vorsatz tatsächlich auch umsetzen.
Am Dranbleiben führt kein Weg vorbei : Bis sich eine neue Gewohnheit als neuer Trampelpfad im Hirn eingeprägt hat, braucht es mindestens zwei Monate. So lange müssen Sie durchhalten. Rückschläge sind in dieser Zeit übrigens völlig normal. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis alle Hürden genommen sind und der gefasste Vorsatz Wirklichkeit geworden ist.
Die «Gift und Gegengift Methode» Neben dem «Konzept der kleinen Schritte» gibt es noch eine etwas in Vergessenheit geratene weitere Methode, um gute Vorsätze zu verwirklichen. Sie wurde vor rund zwanzig Jahren von den beiden Kreativ-Trainerinnen Annette Blumenschein und Ingrid Ute Ehlers entwickelt. Sie nennt sich die «Gift und Gegengift Methode» und begeistert mich immer wieder, denn sie macht Spass und besteht aus fünf hilfreichen Schritten:
1. Formulieren Sie als Erstes das pure Gegenteil Ihres Vorhabens, also das «Gift». Lautet das Ziel etwa: «Ich möchte drei Mal pro Woche abends joggen gehen», schreiben Sie auf: «Ich möchte so wenig joggen gehen wie nur möglich.»
2. Jetzt kommt der kreative Teil: Überlegen Sie, wie Sie das «Gift» effektiv in die Tat umsetzen können. Zum Beispiel: «Ich bleibe jeden Abend zu Hause und schaue Serien», oder «Ich esse so viel, dass ich mich nicht mehr bewegen mag.» Nehmen Sie sich für diesen Schritt genügend Zeit. Holen Sie das Schlechteste aus sich heraus. Lassen Sie sich in Ihrer Fantasie nicht einschränken, sondern formulieren Sie lustvoll selbst die absurdesten «Verhinderungstaktiken». Alles ist erlaubt.
3. Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, machen Sie eine kleine Pause, bevor es darangeht, das «Gegengift» zu formulieren. Nehmen Sie dazu ein neues Blatt und übersetzen Sie die vorher aufgelisteten giftigen Massnahmen in ihr Gegenteil.
4. Sie haben nun eine Liste mit konkreten Handlungsanweisungen vor sich, um Ihren guten Vorsatz zu verwirklichen. Diese können Sie noch einmal dahingehend ordnen, wie umsetzbar die einzelnen Schritte tatsächlich sind, und gegebenenfalls solche aussortieren, die tatsächlich ins Reich der Fantasie gehören.
5. Stehen auf dieser Liste vielleicht Ideen, um Ihren Vorsatz umzusetzen, die Ihnen auf direktem Weg nicht eingefallen wären? Falls ja, hat die Übung ihr volles Potenzial entfaltet.
Alles, was Sie jetzt noch tun müssen ist: Setzen Sie Ihren Vorsatz um, die Chancen stehen gut. •
Buchempfehlung
Annette Blumenschein
Ingrid Ute Ehlers
«IdeenManagement: Wege zur strukturierten Kreativität», Gerling Akademie, 2004
Haben Sie Fragen?
Markus Kellenberger begleitet Menschen auf der Reise ins Innere und beantwortet Ihre Fragen aus den Bereichen Leben, Liebe, Glaube und Spiritualität persönlich und ganzheitlich. m.kellenberger@weberverlag.ch
Der Gedanke an Nadeln mag im ersten Moment einschüchternd wirken. Doch in der beruhigenden Atmosphäre von Tara Dolma Goldhaus’ Praxis legt sich die Nervosität schnell. Den Stich einer Akupunkturnadel spürt man kaum, dafür die positive Wirkung umso mehr. Die uralte Heilmethode hilft die Lebensenergie zum Fliessen zu bringen und das innere Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die Zunge verrät mir, was ich über eine Person und ihren Lebenswandel wissen muss», erklärt die Akupunktur-Therapeutin Tara Dolma Goldhaus. Aus diesem Grund beginnt sie ihre Erstbehandlungen immer mit einer Zungendiagnose ergänzt von einem ausführlichen Gespräch und der Pulsanalyse. Die Farbe, Form und Beschaffenheit von Zungenkörper und -belag verraten viel über den Zustand der inneren Organe.
Diese gründliche Anamnese hilft den Ursachen der Beschwerden auf den Grund zu gehen. Dadurch findet Tara Dolma Goldhaus in ihrer Praxis in Thun heraus, wie die Behandlung ablaufen wird und an welchen Punkten sie die Nadeln setzt. Wenn beispielsweise jemand mit Kopfschmerzen zu ihr in die Praxis kommt, ist es wichtig zuerst die Ursache herauszufinden. Denn
je nachdem ob Stress, Ernährung, Hormone oder Schlafmangel dahinterstecken, gestaltet die Therapeutin die Behandlung anders.
Innere Ruhe
Die Akupunktur kann sowohl bei akuten Beschwerden wie beispielsweise einer plötzlichen Nackenstarre als auch bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose Linderung verschaffen. «Bei akuten Problemen braucht es meist vier bis sechs Sitzungen», erklärt Tara Dolma Goldhaus. Bei chronischen Beschwerden können bis zu 20 Sitzungen nötig sein. Um die Wirkung der Akupunktur zu verstärken, kombiniert die Therapeutin diese mit anderen Methoden, wie dem Moxa. Dafür gibt sie kleine Beifuss-Bündel auf die Nadel und zündet diese an. Durch die Wärme wird die positive Wirkung der Nadel verstärkt und kann noch
tiefer eindringen. Als Unterstützung zur Akupunktur setzt Tara Dolma Goldhaus auch auf die Meditation. «Ich sage immer, dein bester Arzt ist dein innerer Arzt», erklärt die Therapeutin. Regelmässiges Meditieren sorge nicht nur für geistige Ruhe, sondern unterstütze auch die Selbstheilungskräfte.
Nicht nur Menschen profitieren von der Akupunktur, auch bei Tieren hilft die Akupunktur. So kann sie bei von Schmerzen geplagten Tieren Linderung verschaffen und nervöse Vierbeiner beruhigen.
Angst vor Nadeln
Meist gefertigt aus rostfreiem Stahl, aber auch aus Gold oder Silber sind Akupunkturnadeln sehr filigran, kaum dicker als ein Haar. Deshalb spürt man den Stich in den meisten Fällen kaum. Wer grosse Angst vor Nadeln hat, dem rät die Therapeutin von der Behandlung ab: «Wenn jemand sehr angespannt ist während der gesamten Behandlung, besteht die Gefahr, dass die Person noch stärker verkrampft. In diesem Fall wähle ich lieber eine andere Therapie-Methode, wie die Fussreflexzonen-Therapie.»
Altes Wissen
Die Akupunktur ist eine uralte Therapieform aus der Traditionellen Chinesischen und Tibetischen Medizin. Die Anfänge der Heilmethode reichen über 3000 Jahre zurück, sie ist also gar älter als das Römische Reich. Ziel der Akupunktur ist es, das innere Gleichgewicht des Menschen wieder herzustellen. Das Qi, die menschliche Lebensenergie, fliesst entlang von zwölf Hauptbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den gesamten Körper. Wenn die Energie nicht mehr ungehindert fliessen kann, sorgt das für körperliche oder psychische Beschwerden.
« Die Akupunktur bringt die Lebensenergie wieder zum Fliessen. »
Nun ist das Ziel durch das Platzieren von feinen Nadeln auf ausgewählten Punkten entlang der Meridiane, die Blockaden zu lösen und die Lebensenergie wieder zum Fliessen zu bringen. Die genaue Wirkung im Körper ist wissenschaftlich noch nicht komplett aufgeklärt. In der Forschung wird aber davon ausgegangen, dass die heilende Wirkung der Akupunktur unter anderem dadurch verursacht wird, dass durch den Impuls der Nadel das Nervensystem stimuliert wird und schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Substanzen wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet werden. «Mich fasziniert, dass nur eine Nadel – ohne irgendwelche Medikamente darin – so viel bewirken kann», erzählt Tara Dolma Goldhaus. •
In der Tibetischen Gesundheitspraxis bietet Tara Dolma Goldhaus neben Akupunktur auch Fussreflexzonenmassage, Schmerztherapie und medizinische Massage an. www.tibetische-gesundheitspraxis.ch
Die Akupunkturnadeln sind sehr filigran, kaum dicker als ein Haar.
Das zweite Seminar der Stiftung Biophysikalische Medizin vom 23. November in Zürich beleuchtete die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen zwischen Quantentheorie und Komplementärmedizin.
Fabrice Müller
Die Medizin soll wieder «wissenschaftlicher» werden und somit alle bekannten Theorien und klinischen Resultate gleichwertig behandeln, fordert die gemeinnützige Stiftung «Biophysikalische Medizin». Dies setze beispielsweise den Einbezug der Quanten- und Chaostheorie wie auch der Phänomene aus der Komplementärmedizin voraus. Die Nichtbeachtung solcher Einflüsse habe unter anderem zur heutigen Krise im Gesundheitswesen beigetragen. Diese Zusammenhänge werden im neuen Buch «Medizin NEU gedacht» von Dr. med. dent. Urs Weilenmann, Präsident der Stiftung «Biophysikalische Medizin» und der Schweizerischen Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin, beschrieben.
Quantentheorie und ihr Blick auf die Welt
Prof. Thomas Görnitz von der Universität Frankfurt, Autor verschiedener Bücher über die Quantentheorie, referierte über den Beitrag der Quantenphysik für ein besseres Verständnis von Leben und Bewusstsein. Entgegen manchen Vorurteilen sei die Quantentheorie näher an den Alltagserfahrungen als die klassische Physik. «Wir ‹destillieren› das Regelhafte aus der Natur heraus. Die Quantentheorie ermöglicht dadurch einen neuen Blick auf Welt und Mensch», erläuterte Thomas Görnitz. Denn die Quantentheorie beschränke sich nicht nur auf die Fakten der Vergangenheit, sondern beziehe auch die Möglichkeiten der Gegenwart und Zukunft mit ein.
Phytotherapie: kleine Reize mit grosser Wirkung
Alles hängt mit allem zusammen. Dr. Herbert Schwabl, Präsident des Schweizer Verbandes für Komplementärmedizinische Heilmittel und Vorstandsmitglied im Dachverband für Komplementärmedizin (Dakomed), sprach über die Wirkzusammenhänge zwischen Informationen und Substanzen aus dem Kosmos, der Natur – insbesondere der Pflanzen – und dem Menschen. Als
Vielstoffgemische mit Pflanzen, Kräutern und Mineralien in über tausend verschiedenen Verbindungen wirke die Phytotherapie auf verschiedene Bereiche des Körpers. Wichtig sei, so Herbert Schwabl, nicht die Menge, sondern die Qualität der Information einer Substanz. «Kleine Reize können manchmal mehr erzeugen Wirkung als starke. Das ist ein grosser Vorteil der Regulationsmedizin.» Leider stehe die Komplementärmedizin stark unter Druck und werde zunehmend hinausgedrängt.
Die Wirkung der Akupunktur sei vielerorts besser erforscht und in ihrer Wirksamkeit bewiesen als die Schulmedizin – mit dieser Aussage startete Dr. med Thomas Holzknecht, Facharzt Anästhesiologie und Akupunktur, in sein Referat über die Möglichkeiten der Akupunktur. Der französische Arzt Paul Nogier entdeckte und erforschte die Verbindungen zwischen Ohrpunkten und Organen. Durch die Stimulation von Ohrpunkten werden Impulsreflexe provoziert und Resonanzen im Organismus ausgelöst. In den letzten Jahren haben sich über Erfahrungswerte immer mehr Ohrakupunkturpunkte herauskristallisiert. So eigne sich die Ohrakupunktur auch für die Behandlung von Traumata.
« Die Quantentheorie ermöglicht dadurch einen neuen Blick auf Welt und Mensch. »
«
Die Darm-HirnVerbindung sei in vielerlei
Hinsicht als Organ zu betrachten. »
Homöopathie: von wegen keine Studien!
Dr. med. Klaus von Ammon, Neurochirurg und Homöopathischer Arzt, widerlegte in seinem Vortrag den Vorwurf, dass es keine aussagekräftigen Studien zur Wirksamkeit der Informationsmedizin gebe. Er verwies zum Beispiel auf die PEK-Studie von 1998 bis 2005. Das Programm Evolution Komplementärmedizin bestätigte die Evidenz zur Wirksamkeit und dass es ausreichend Belege für die klinische Wirksamkeit der Homöopathie gebe. Die BMC Public Health Studie von 2005, die in Deutschland und der Schweiz durchgeführt wurde, liess chronische Erkrankungen Kopfschmerzen bei Frauen, allergische Rhinitis bei Männern und Atopie bei Kindern mit Homöopathie behandeln. Dabei ergab die
Langzeitstudie mit 3981 Patienten signifikante Verbesserungen bei den Betroffenen sowie eine Verbesserung der Lebensqualität
Der grosse Einfluss der Ernährung. Über die Zusammenhänge zwischen Darm und Hirn sowie zwischen der Ernährung und dem psychischen Verhalten von Menschen berichteten Dr. sc. Nat. Karl Frei von der Klinik für Neurochirurgie in Zürich und Doris Slongo, Rechtsanwältin sowie Mutter eines Kindes mit starken ADHS-Symptomen. Die Darm-HirnVerbindung sei in vielerlei Hinsicht als Organ zu betrachten, erklärte Karl Frei. «Das Mikrobiom des Darmes ist entscheidend für neurologische Erkrankungen, Herz-Kreislauf, Diabetes Typ 2 usw. Eine Nahrungsumstellung führt oft zu einer massiven Verbesserung der Symptome.»
Solche Erfahrungen machte Doris Slongo bei den ADHS-Symptomen ihres Kindes: Durch den Verzicht auf Phosphor und Zusatzstoffe konnten die ADHSSymptome laut der Anwältin stark reduziert werden. Gemäss Studien konnte die Gewalt in Gefängnissen durch die Ernährung, sprich, mit der Beigabe von Omega3, Vitaminen, Spurenelementen, Fettsäuren und Aminosäuren, spürbar abgebaut werden. Lithiumsalze gelten dabei als essenzielle Spurelemente mit antidepressiver und antiaggressiver Wirkung.
www.medizinzukunft.ch •
GESUNDHEIT
Mehrheit der Personen ab 65 Jahre schätzt ihre Gesundheit als gut bis sehr gut ein
Die Mehrheit der Menschen in der Schweiz ab 65 Jahren schätzt die eigene Gesundheit als ausgezeichnet, sehr gut oder gut ein. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die unter der Schirmherrschaft des «Commonwealth Fund» in zehn Ländern durchgeführt wurde, darunter auch in der Schweiz. Die Befragung fand gemäss einer Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit im Frühling 2024 statt. Sie zeigt zudem, dass hierzulande 97 Prozent der älteren Personen eine Hausärztin oder einen Hausarzt haben, die in den meisten Fällen auch die Koordination der medizinischen Versorgung übernehmen. Die amerikanische Stiftung «Commonwealth Fund» lässt alle drei Jahre in mehreren Ländern eine Befragung unter der älteren Wohnbevölkerung durchführen. Die Schweiz gehört auch dazu. Die Resultate zeigen, dass die Mehrheit der hiesigen Wohnbevölkerung ab 65 Jahren ihre Gesundheit als gut bis sehr gut einschätzt. Knapp 45 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Gesundheit als gut, 24 Prozent als sehr gut und knapp 5 Prozent als ausgezeichnet. Damit liegt die Schweiz weiterhin im vorderen Mittelfeld der verglichenen Länder. Gleichzeitig geben mehr als drei Viertel der älteren Personen an, dass sie mindestens an einer chronischen Krankheit leiden oder litten. Am häufigsten nennen sie Bluthochdruck, gefolgt von Gelenkschmerzen und Herzkrankheiten. ska
CH
Am 16. November fand das fünfte Swiss Patient Forum von EUPATI CH Schweiz unter dem Thema «Bereit für die Patient*innen-Vertretung?» in Bern statt, eingebettet in das Erste Schweizer Symposium zu Patientenund Öffentlichkeitsbeteiligung/-engagement (PPIE) im Gesundheitswesen. Vertreterinnen und Vertreter von Patientenorganisationen, Personen mit Krankheitserfahrungen sowie Fachpersonen aus dem Bereich der Patientenbeteiligung diskutierten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Ziel des Anlasses war es gemäss einer Mitteilung von EUPATI, den Weg von Patientinnen hin zu einer Rolle als Patientinnen-Vertretung in einem Gremium zu vereinfachen. Im Mittelpunkt des jährlich stattfindenden Swiss Patient Forum steht der Austausch von Erfahrungen und von Wissen im Bereich PPIE (Patient and Public Involvement and Engagement). Organisiert wurde das Swiss Patient Forum vom Verein EUPATI Schweiz, der Schweizer Vertretung der Europäischen Patientenakademie zu Therapeutischen Innovationen. ska
Die Établissements Hospitaliers du Nord Vaudois eröffnen ein Zentrum für integrative Medizin –mit Angeboten wie Hypnose und Homöopathie. Das schreibt medinside.ch. Die Établissements Hospitaliers du Nord Vaudois betreiben vier Spitäler, drei Permanencen und diverse SpezialiAmbulatorien zwischen Genfersee und Neuenburgersee. Nun startet die RegionalspitalGruppe noch ein spezielles Programm: In Yverdon-les-Bains eröffnete sie ein Zentrum für integrative Medizin.
«EquYlibre», so der Name des Ambulatoriums, verbindet Schulmedizin und komplementäre Therapien. Die Patient*innen sollen dort ganzheitliche Betreuung und Berücksichtigung ihrer Geschichte und ihrer Besonderheiten betreut werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Prävention sowie der langfristigen Gesundheit. Angeboten wird unter anderem Akupunktur, funktionelle Medizin, Sonotherapie, Hypnose oder Homöopathie. Durch die Kombination mit anderen Spitalabteilungen – etwa dem Schmerzzentrum im gleichen Gebäude – soll diese Synergie eine individuelle, sichere und hochwertige Versorgung bieten. «EquYlibre verkörpert eine Medizin, die über die Symptome hinaus heilt, indem sie den Menschen in seiner Gesamtheit, mit seinen Besonderheiten und seiner Geschichte berücksichtigt», sagt Monica Pagin, die medizinische Leiterin des Zentrums. «Unsere Aufgabe ist es, eine qualitativ hochwertige Betreuung anzubieten, die im Zuhören und Wohlwollen verankert ist.» ska
GESUNDHEIT
Grundversicherung: Anpassung des Leistungskatalogs ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 treten diverse Änderungen der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) in Kraft. Das schreibt das Bundesamt für Gesundheit in einer Mitteilung. So übernimmt neu die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) die Kosten der sogenannten Kopforthesentherapie bei einem vorzeitigen Schädelnahtverschluss bei Säuglingen, wenn die versicherungsmässigen Voraussetzungen zur Kostenübernahme durch die Invalidenversicherung (IV) nicht gegeben sind. Seit 2013 werden die Kosten von Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs im Alter von 50 bis 69 Jahren von der OKP übernommen. Dabei handelt es sich um den Nachweis von Blut im Stuhl alle zwei Jahre oder um die Darmspiegelung alle 10 Jahre. Das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) sieht die Möglichkeit vor, dass die Leistungen von Präventionsprogrammen auf Antrag von der Franchise befreit werden können. Dies ist in 14 Kantonen bereits der Fall. Es handelt sich um die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, St.Gallen, Tessin, Uri, Waadt und Wallis. Ab dem 1. Januar 2025 werden neu auch die Leistungen des Früherkennungsprogramms des Kanton Solothurn von der Franchise befreit. Neben diesen Änderungen wurde eine Reihe weiterer Anpassungen der KLV und ihrer Anhänge vorgenommen. ska
NATUR
170 000 Stunden Freiwilligenarbeit im BirdLife-Netzwerk
Zum Tag der Freiwilligenarbeit vom 5. Dezember zieht BirdLife Schweiz in einer Mitteilung Bilanz der geleisteten Einsätze für die Natur. Die Zahlen sind beeindruckend: Rund 170 000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben die 430 BirdLife-Naturschutzvereine in den Gemeinden letztes Jahr geleistet. Sie betreuten über 900 Naturschutzgebiete und führten Veranstaltungen für über 50 000 Teilnehmende durch. Die BirdLife-Naturschutzvereine und -Kantonalverbände führten letztes Jahr 2245 Exkursionen und weitere Anlässe durch und hielten darüber hinaus 379 Vorträge. An 108 Kursen gaben sie ihr grosses Wissen über die heimische Natur- und Vogelwelt weiter. 64 Jugendgruppen führten viele hundert Anlässe für Kinder durch. Hinzu kamen 195 Exkursionen und Angebote für Schulklassen, an denen über 3000 Kinder teilnahmen. Sie alle staunten über die Vielfalt der Natur, lernten Tier- und Pflanzenarten kennen und erlebten unvergessliche Momente. Nicht eingerechnet sind die vielfältigen Angebote der vier BirdLife-Naturzentren. Auch sie brachten die Natur zehntausenden Menschen näher und führten zahlreiche Schulklassen durch die faszinierenden Naturgebiete. ska
Mein Weg zu einem selbstbestimmten Leben
Empowerment bedeutet ins Deutsche übersetzt «Ermächtigung». Damit bezeichnet man Strategien und Massnahmen, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen erhöhen sollen, damit diese ihre Interessen selbstverantwortlich, selbstbestimmt und eben eigenmächtig vertreten können. In den vier Seminaren setzen Sie sich mit Ihrer Energiebilanz, Ihren Ressourcen, und dem Sinn Ihres Lebens auseinander und erstellen daraus eine Lebensvision.
Fachschule LIKA, Stilli b. Brugg, 056 441 87 38, lika.ch
WEITERBILDUNG
ErnährungsPsychologische Beratung IKP
Diese ganzheitliche Weiterbildung berücksichtigt sowohl die Aspekte einer Ernährungsberatung als auch die psychologischen Hintergründe des Essverhaltens. Sie erlangen fundiertes Ernährungsfachwissen, praxisnahe Kompetenzen in Ernährung und Psychologie und können mit einer ganzheitlichen Beratung Betroffene zu einem gesunden Essverhalten begleiten.
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Casa Santo Stefano – Auch 2025 mit zahlreichen Yoga-Retreats, -Wochenenden und inspirierenden Workshops.
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02.3. – 06.3. Yoga Retreat im Tessin
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Was machen Sie, wenn sich erste Anzeichen eines grippalen Infektes bemerkbar machen? Leider verschwindet mit jeder Generation mehr Wissen über die Wirkung von Hausmitteln und die natürlichen Heilmittel zur Aktivierung der Abwehrkräfte. Lieber greift man bei ersten Anzeichen eines Infektes zu Breitbandheilmitteln, die gleichzeitig Fieber senken, Schmerzen lindern und die Schleimhäute abschwellen lassen. Ein Beutel oder eine Brausetablette entsprechen je nach Produkt einer bis zwei KopfschmerzenTabletten, ergänzt mit Vitamin C und einem abschwellenden Wirkstoff.
Aus naturheilkundlicher Sicht macht es allerdings keinen Sinn, bei einer beginnenden Erkältung ein Schmerzmittel einzunehmen. Viel besser wäre es, in diesem Moment das Immunsystem zu aktivieren, damit es seine Arbeit verrichten und mit dem Ansteigen der Körpertemperatur die Keime aus dem Körper herausschaffen kann.
Wer mit bleiernen Gliedern, roten Wangen, einem Kratzen im Hals oder einem fiebrig brummenden Schädel nach Hause kommt, kann auf natürlichem Weg wieder die Kurve kriegen. Ich möchte Ihnen hier einen kleinen Überblick über meine Lieblingsheilmittel geben. Die folgenden drei Geschütze stehen bei mir immer im Schrank, damit ich sie bei Bedarf sofort anwenden kann. Bestimmt gibt es viele weitere Methoden, die ich nicht kenne oder momentan nicht auf dem Radar habe:
Natürliches, ätherisches Eukalyptusöl (Eukalyptus globulus)
Das stark belebend und erfrischend duftende Öl schützt den Körper vor äusseren Einflüssen. Die, darin enthaltenen Stoffe haben antibakterielle, leicht antivirale Eigenschaften. Das Öl wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, auswurffördernd, fiebersenkend und reinigend. Das Öl ist sehr stark und sollte nur verdünnt mit einer Salbe oder einem Öl und nicht bei Kindern unter 6 Jahren verwendet werden. Man gibt fünf Tropfen Öl in einen Klecks Fusscreme und schmiert sich vor dem Zubettgehen die Füsse ein. Das wirkt stark entgiftend. Bei Atemwegserkrankungen zusätzlich zwei Tropfen Eukalyptus in etwas Pflanzenöl geben und auf Brustkorb, Nacken und Hals auftragen. Vorsicht, nicht zu nahe an die Augen kommen, sie tränen sonst. Und zu guter Letzt: Über Nacht und tagsüber ein Tupfer pures Öl auf die Nasenspitze geben.
Mineralsalz nach Dr. Schüssler Nr.3
(Ferrum phosphoricum)
Ferrum phosphoricum ist ein Mineralsalz, das auf einer feinstofflichen Ebene die Wirkung von Eisen in den Zellen unterstützt. Es hilft bei der Abwehrarbeit und löst die Ursache von Fieber. Es ist das Heilmittel, um erste Entzündungsphasen, erste Fieberschübe und erste Erkältungsanzeichen im Keim zu ersticken oder zumindest den Krankheitsverlauf abzukürzen. Am einfachsten ist es, rund sechs Tablettchen des Mineralsalzes in einem grossen Glas heissem Wasser zu lösen und dieses Wasser langsam und schluckweise zu trinken. Ansonsten lutscht man die 6 Tabletten im fünf Minuten Takt.
Propolis, das Bienenkittharz, das den Bienenstock vor Keimen schützt
Propolis ist eine harzartige Substanz, welche die Bienen an Bäumen sammeln und mit Speichelsekret, Wachs, Pollen und ätherischen Ölen anreichern. Das ergibt eine klebrige Substanz, mit der sie die Waben dicht machen um die Brut vor Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen zu schützen. Was bei den Tieren funktioniert, ist auch bei uns Menschen erfolgreich. Das Bienenharz gilt als natürliches Antibiotikum und kann immer dann angewendet werden, wenn der Körper in Begriff ist, Bakterien zu eliminieren. Propolis gibt es als Tinktur, Spagyrische Essenz oder verarbeitet in Kapseln im Fachhandel zu kaufen.
Weitere Tipps rund um Grippe und Erkältung
Eines der effizientesten Heilmittel ist der Schlaf. Schlafen ist zentral für das Immunsystem. Bestimmt kamen auch Sie schon nach Hause und seufzten: «Ich gehe sofort ins Bett.» Selten sind die Signale des Körpers so klar, wie wenn das Immunsystem mit der Abwehr von Erkältungsviren beschäftigt ist. Wenn sich der Körper hinlegt und ins warme Bett sinkt, kann das Immunsystem in Ruhe seine Arbeit verrichten. Folgen Sie also dem Impuls, schlafen zu wollen, auch wenn die Schlafenszeit noch weit entfernt ist.
Das zweite Allheilmittel ist Wasser. Sei es als Tee mit einem Stück Ingwer, als zehn Minuten lang gekochtes Wasser, wie es die indische Lehre Ayurveda zum Entgiften empfiehlt oder als kalte Waschung bei Fieberschüben. Sebastian Kneipp empfiehlt bei grippalen Infekten das Abwaschen des Körpers mit einem, mit kaltem Wasser getränkten und ausgedrückten, Waschlappen. Das kühlt den fiebrigen Körper rasch. Danach nicht abtrocknen, sondern das Wasser trocknen lassen und wieder ins Bett gehen. Beim nächsten Fieberschub wiederholen.
Und Hand aufs Herz; hat Kranksein nicht auch was Schönes? Lassen Sie sich fallen, sagen Sie alles ab und zelebrieren Sie das Kranksein als Ich-Zeit zum Fläzen, Sein und Schlafen. Manchmal muss der Körper zu dieser Waffe greifen, wenn die Seele baumeln will, der Kopf aber nicht auf sie hört. •
Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch AyurvedaKochkurse, Lu Jong und Meditationskurse anbietet.
Seit einiger Zeit plagt mich bei den grossen Zehen ein Nagelpilz, den ich versuche, mit natürlichen Mitteln zu heilen (Teebaumöl-Tinktur, DSM, Koll. Silber). Leider bis jetzt ohne Erfolg und nun glaube ich, dass er sich auf meine anderen Zehen- und Fingernägel ausbreitet. Was kann ich tun?
P. N., Aarau
Ein Pilzbefall der Haut oder Nägel hat sehr oft einen Zusammenhang mit dem Darm. Wenn das Gleichgewicht der Darmflora aus der Balance geraten ist, fehlt dem Körper die Abwehrkraft, um sich gegen die Pilze zu behaupten. Es ist wichtig, dieses Milieu wieder gut aufzubauen. Dabei sind verschiedene Punkte zu beachten:
1. Die Nahrung sollte reich an Ballaststoffen sein. Ballaststoffe sind faserreiche Bestandteile von pflanzlichen Lebensmitteln. Enthalten zum Beispiel in Brokkoli, Karotten und Süsskartoffeln. Kaufen Sie sich zudem eine Packung Weizenkleie und nehmen Sie davon morgens und abends einen Teelöffel. Man kann sie ins Essen geben, oder mit etwas Wasser direkt runterschlucken.
2. Essen Sie immer mal wieder Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Artischocken und Bananen. Diese Lebensmittel gehören zu den Präbiotika. Sie enthalten Stoffe, die den Darmbakterien als Nahrung dienen und deren Wachstum und Aktivität fördern. Mit Hilfe dieser Nahrung bilden die Bakterien kurzkettige Fettsäuren, welche die Darmwand stärken und so deren Barrierefunktion aufrechterhalten.
3. Der Darm liebt resistente Stärke. Genau wie oben beschrieben ist auch sie Nahrung für die guten Darmbakterien und baut indirekt die Darmwand auf. Damit sich in Lebensmitteln resistente Stärke bildet, müssen sie erhitzt, abgekühlt und erst 12 Stunden später gegessen werden. Ideal sind ca. 4 Gramm pro Tag. Gute Quellen sind Bananen, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Reis oder Haferflocken. Jeweils etwas mehr kochen und am nächsten Tag essen. Erneutes Aufwärmen zerstört die resistente Stärke nicht.
4. Viel frisches Gemüse und Obst liefert dem Darm nicht nur Ballaststoffe, sondern auch eine grosse Menge an Polyphenolen. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die im farbigen Gemüse, den aromatischen Kräutern und den stark pigmentierten Beeren vorkommen. Sie wirken entzündungshemmend.
5. Zu guter Letzt sind da noch die Probiotika, wie man sie im Fachhandel kaufen kann. Leider sind viele der enthaltenen Bakterien nicht Magensaftresistent, sodass nur ein Bruchteil in den Darm gelangt. Stabiler sind jene, aus natürlich fermentierten Lebensmitteln wie aus Miso, Nato (fermentierte Sojabohnen), afrikanischem Gari oder dem koreanischen Kimchi.
Bestellen Sie sich im Fachhandel ein Fläschchen Neemöl (Phytomed). Mit diesem Öl können Sie den Nagel betupfen. Evtl. anreichern mit Teebaumöl, denn Neem riecht etwas streng. Machen Sie sich zweimal die Woche ein Fussbad mit einem Schuss Apfelessig und achten Sie penibel auf die Hygiene. Alle Nägel stark zurückschneiden, ganz besonders jene, die befallen sind. Sonst geht der Pilz immer wieder auf den gesunden Nagel über.
Vor 5 Jahren wurde bei mir eine Polyneuropathie diagnostiziert. Nun werden die Taubheitssymptome an beiden Füssen und Fingern immer stärker. Gibt es aus Ihrer Sicht Therapien oder Pflanzen, mit denen ich das Fortschreiten der Krankheit etwas bremsen kann?
A. O., St.Gallen
Aus der Sicht der Naturheilkunde steht bei der Polyneuropathie die Regeneration des Nervenkostüms und die Ausscheidung von Toxinen im Vordergrund. Wie bei allen Autoimmunerkrankungen kann Stress neue Schübe auslösen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie jegliche Formen von Stress vermeiden. Nicht nur den physischen, sondern auch den emotionalen Stress. Haben Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Ayurveda Kur zu machen? Das ist zwar nicht günstig, doch zur inneren Reinigung und für die Beruhigung der Nerven gibt es meiner Meinung nach fast keine bessere Methode.
Generell gilt: Ölen Sie sich zweimal die Woche VOR dem Duschen mit Sesamöl ein. Das ist das beste Nerven-Beruhigungsmittel, das es gibt. Essen Sie in regelmässigen Abständen drei warme Mahlzeiten pro Tag und gehen Sie immer um dieselbe Zeit schlafen. Essen Sie sehr viel gekochtes Gemüse, trinken Sie warmen Tee und vermeiden Sie den Genuss von zu viel tierischen Proteinen. Als Heilmittel könnte das Padma 28 etwas für Sie sein. Es ist ein tibetisches Naturheilmittel, das viele verschiedene Pflanzenmittel enthält. Man setzt es vorwiegend bei arteriellen Durchblutungsstörungen ein, doch offenbar wurde es auch schon bei Polyneuropathie mit Erfolg verabreicht. Ich würde es drei Monate lang mit der höchstmöglichen Dosierung, 3 mal 2 Tabletten, einnehmen.
Er ist einer der ersten Frühlingsboten, der bereits im Februar den braunen Waldboden grünen lässt. Kaum ein anderes Kraut liefert uns im frühen Frühjahr so viele Nährstoffe, wie dieser wilde Knoblauch.
So hilft der Bärlauch: Bärlauch hat einen positiven Einfluss auf einen zu hohen Blutdruck. Deshalb wurde in den alten Heilkundebüchern empfohlen, im Frühling reichlich Bärlauch zu essen. Das reinigt die Blutgefässe und beugt Gefässerkrankungen vor. Die jungen Blätter sind reich an ätherischen Ölen. Sie wirken auf den Körper reinigend, antiseptisch und blutdruckregulierend. Der Bärlauch gehört zudem zu den Einschleuserpflanzen für Eisen und erleichtert die Aufnahme von Eisen in die Zellen. Wer einen erhöhten Bedarf an Eisen hat, sollte im Frühling reichlich Bärlauch naschen.
Anwendung: Bärlauch sollte immer frisch konsumiert werden. Getrocknet verliert er seine Wirkung. Man kann ihn zum Kochen verwenden, frisch ab Feld essen oder ein Pesto daraus zubereiten.
Weitere Tipps rund um den Bärlauch:
• Solange der Bärlauch noch nicht blüht, ist die Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen sehr gering. Trotzdem soll man die Pflanze nur sammeln, wenn man sich mit ihr befasst hat und sicher ist, sie richtig bestimmen zu können.
• Zum Haltbarmachen bereitet man am besten ein Bärlauchpesto zu: Auf 100 Gramm Bärlauch kommen 100 ml Olivenöl und ½ TL Salz. In saubere Gläser abfüllen und kühl lagern. Passt als Basis für Salatsaucen, ergänzt mit Parmesan und Nüssen über die Sphaghetti oder auch als Beilage zu Gschwelti.
• Auch die Knospen, Blüten und Samen kann man essen und in der kreativen Küche einsetzen. Shr
Erfahrungswissen von Angehörigen: eine unterschätzte Ressource
Im Gesundheitswesen sollte nichts über den Kopf der Betroffenen hinweg geschehen. Insbesondere in der Langzeitpflege gilt dies neben den Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten selbst vor allem auch für Angehörige.
Angehörige eines pflegebedürftigen Menschen sind mehr als nur Freunde oder Familie. Oft stehen sich Angehörige von SpitexKlientinnen und Klienten oder Pflegeheimbewohnerinnen und bewohnern nahe und verbringen viel Zeit mit den zu unterstützenden Menschen. Sie kennen nicht nur die Bedürfnisse und das emotionale Befinden der pflegebedürftigen Person sehr gut, sondern übernehmen, wo nötig, unterstützende Aufgaben.
Dies zeichnet sie als Expertinnen und Experten im Leben von direkt betroffenen Patient*innen aus. Denn dieses Wissen liefert wertvolle Informationen über das Wohlbefinden der zu unterstützenden Person und über eine mögliche medizinische Notwendigkeit. Richtig eingesetzt werden Angehörige dadurch zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Ärzt*innen, Fachpersonen und dem pflegebedürftigen Menschen.
Werden Angehörige stärker in alle Pflege und Betreuungsprozesse eingebunden, gewinnen am Ende alle: Fachpersonal, Patientinnen und Patienten bzw. Klientinnen und Klienten, sowie auch Pflegefachpersonen.
Susanne Gedamke, Geschäftsführerin SPO
Mehr zum Thema Patient*innenrecht:
Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch
Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.
Im Rahmen der SPOMitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
Ich habe im Sprunggelenk einen lädierten Knorpel, der mir beim Gehen Schmerzen bereitet. Wissen Sie Rat, wie ich ihn wieder aufbauen oder zumindest erhalten, nähren, stabilisieren kann? A. B., Zürich
Das Wichtigste ist, dass Sie mit Massagen die ganze Beinmuskulatur lockern. Nur freie Muskelbahnen können das Blut und die Nährstoffe zum Knorpel transportieren. Entweder selbst mit den Faszienrollen arbeiten (vom Gesässmuskel bis runter zu den Zehen) oder/und regelmässig in die Massage gehen. Ölen Sie den Knöchel täglich mit Johanniskraut- oder Olivenöl ein. Es dringt bis tief in den Knochen und nährt ihn. Danach eine alte Socke darüber ziehen und einwirken lassen.
Es ist wichtig, dass Sie sich Mineralstoff- und vor allem Basenreich ernähren. Freie Säuren schiebt der Körper sofort ins Binde- und Knorpelgewebe ab, was zu Entzündungen führen kann. Deshalb ist es wichtig, dass Sie täglich 5 bis 7 Portionen Gemüse und Obst zu sich nehmen, alles andere ist Beilage. Sie könnten zum Beispiel nachmittags einen Grünsaft machen mit einer Frucht, einer Handvoll dunkelgrünem Salat und einer Handvoll Gemüseblätter. Wenn Sie die Wildkräuter kennen, dürfen sehr gerne auch von diesen einige in den Grünsaft rein. Zwei Stunden vorher und nachher keine Milchprodukte essen. Sie blockieren die Aufnahme der sekundären Pflanzenstoffe.
Von Seiten der Heilmittel wäre es der Extrakt aus frischen Grünlippmuscheln, der den noch intakten Knorpel schützt und Entzündungen hemmt. Allerdings immer nur solange man es einnimmt. Das AyurvedaRezept für starke Knochen ist Mandelmilch mit Safran, Kardamom und Ingwer. Alles zusammen aufkochen und morgens nüchtern, wie auch abends vor dem Zubettgehen je eine Tasse trinken.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch
Der Ausdruck «der springende Punkt» bezieht sich auf das Herz – genauer gesagt, auf das zu schlagen beginnende Herz eines Embryos: Ab diesem Moment lebt ein Wesen. Mit dem Einsetzen des Herzschlags sind wir Zeit unseres Lebens springende Punkte: werden geboren, atmen, orientieren uns, essen, trinken, lernen, laufen herum, arbeiten … und malen Herzchen, wenn wir verliebt sind.
Warum eigentlich? Wie kommt es, dass Herzen unser Symbol für die Liebe sind? Ich frage nicht nur wegen des Kitsches. Sondern um herauszufinden, wo in uns die Liebe zu Hause ist. Die Antwort ist: überall. Denn wir spüren nicht nur unser Herzklopfen, wenn wir lieben. Wir haben auch Schmetterlinge im Bauch, weiche Knie, lassen uns vom Unterleib bestimmen, es geht uns an die Nieren, der Kopf ist blank gefegt, wir gehen wie auf Wolken, kriegen kein Wort heraus … und doch dient als Symbol dafür immer das Herz, dieses «muskuläre Hohlorgan, das mit Kontraktionen Blut in den Kreislauf pumpt und so die Versorgung aller Organe sichert». Warum?
Ich wage eine Antwort: Das Herz wohnt in der Brust –dort, worauf Menschen weltweit, egal welcher Kultur tippen, wenn sie von sich selbst reden. Hier sitzt gefühlt unser Ich. Nicht zu verwechseln mit dem zappelnden, wichtigtuerischen Ego. Im Gegenteil, das Ego steht der Liebe meistens eher im Weg.
Das Ich aber ist unser tiefstes Zentrum, die innerste, intimste, gleichzeitig undefinierbarste Stelle in uns. Dieses Ich ist die Quelle unserer Liebe. Und mit Liebe meine ich nicht nur Begehren, nicht nur ewige Treue, das Beste wünschen, alles füreinander tun und zusammen alt werden wollen oder einander tief erkennen. Sondern all das zusammen und noch mehr.
Liebe ist der Kontakt von Zentrum zu Zentrum, sagte der Paläontologe und Jesuit Teilhard de Chardin. Wer liebt, erkennt das Unverwechselbare des anderen in jeder
Tätigkeit – in der Art, wie er geht, wie ihre Stirn geformt ist, worüber er lacht, was sie empört und wofür sein Herz schlägt. Wer liebt, schaut hinter die Masken und Muster einer Person und erkennt etwas, das hindurchleuchtet – etwas Einzigartiges und tief Vertrautes. Wer liebt, erkennt auch, wo sich das Gegenüber von dieser Einzigartigkeit entfernt und verbiegt.
Unser Ich ist das Persönlichste und Unverwechselbarste, was es gibt. Und auf unergründliche Weise ist es ebenso das Unpersönlichste. Denn das Ich ist in Wirklichkeit gar kein Punkt und keine Stelle: Es ist eine Öffnung. Eine Öffnung wohin?
Eine Antwort darauf finden wir im traditionellen Indien. Dort grüsst man sich mit «Namaste» – «Ich grüsse das Göttliche in dir». Damit erinnert man an den essenziellen Kern des Menschseins im Gegenüber. An das Ich. Und wie erkennen wir das göttliche Ich eines anderen? Nur durch unser eigenes göttliches Ich und die Resonanz der beiden.
Vielleicht behalten wir das im Hinterkopf, wenn wir wieder einmal Liebeskummer haben oder uns ungeliebt fühlen: Wir könnten einen anderen Menschen gar nicht lieben, sprich sein göttliches Wesen erkennen, wenn wir selbst nicht auch diesen göttlichen Kern, dieses Ich hätten. Wir lieben immer nur so viel, wie wir auch selbst liebenswert sind. Das ist der springende Punkt in der Liebe.
Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann und FrauSein.
Schmerzen: man möchte nur, dass sie aufhören.
Es gibt Schmerzen, die niemand erleiden will, und es gibt Schmerzen, die der Mensch bewusst sucht. Insofern ist Schmerz ein Paradox, ein Widerspruch in sich, denn was immer wir auch tun: es gibt kein Leben ohne Schmerz, denn er ist unser Feind und zugleich auch unser Freund. Schmerz sitzt uns in den Knochen, zerreisst uns das Herz, bereitet uns Lust oder lässt uns spirituell wachsen.
Markus Kellenberger
Nach der fünften schweren Rückenoperationen im letzten Frühjahr gab Ernst Egger auf. Sechzehn Jahre lang dauerte sein Martyrium, das 2008 mit einer ersten Operation begann. «Aber jetzt ist Schluss, aus, ich habe genug», sagt er mir bei unserer Begegnung. «Nie wieder werde ich mich unters Messer legen – und auf die Nebenwirkungen all dieser Schmerzmittel und Antidepressiva, die ich in dieser Zeit geschluckt habe, verzichte ich mittlerweile auch.» Der seit kurzem pensionierte selbständige Metzger aus Heimenhausen im Kanton Bern gehört zu den rund 700 000 Menschen in der Schweiz, die unheilbar an chronischen Rückenschmerzen leiden – egal, was die Medizin ihnen anzubieten hat. Gemäss den Statistiken des Bundesamtes für Gesundheit BAG leiden 1,5 Millionen Menschen, das sind 16 Prozent der Gesamtbevölkerung, an unterschiedlichen Formen von körperlichem, chronischem
Schmerz. Rückenleiden machen den grössten Teil davon aus, gefolgt von unterschiedlichen rheumatischen Erkrankungen und durch Diabetes verursachte Nervenschäden, die ebenfalls zu permanenten Schmerzen führen. Die moderne Schmerzmedizin kann vieles, aber nicht alles. Bei einem Beinbruch, einem Schnitt in den Finger, bei morgendlichen Kopfschmerzen oder einem löchrigen Zahn hat sie viele Möglichkeiten, das Leiden rasch zu lindern, aber bei chronischen Schmerzen ist sie oft so gut wie hilflos. Und so unbarmherzig das auch tönen mag: eine schmerzfreie Welt wird es trotz aller Forschung nie geben, denn Schmerz gehört zum Leben.
Alarmsignal auf allen Kanälen
Ohne unsere Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden, wären wir verloren. Er ist in der Regel ein Warnsignal, das uns vor weiterem Schaden oder Krankheiten be-
wahren will und uns zwingt, hinzuschauen, unser Handeln zu überdenken und wo nötig auch Hilfe anzunehmen. Das gilt nicht nur für den körperlichen Schmerz, sondern auch für den seelischen, der uns als Trauer, Liebeskummer, Angst oder Einsamkeit begegnen kann. Im Gegensatz zum körperlichen Schmerz fehlt dem Seelenschmerz oft die klare Botschaft.
Er nagt still und lässt sich lange verdrängen. Rund ein Drittel der Bevölkerung leidet laut den letzten Statistiken aus dem BAG an psychischen Problemen, wobei leichte bis schwere Depressionen und Angststörungen die häufigsten Symptome darstellen. Immer öfters trifft es dabei junge Menschen.
Auch Seelenschmerzen sind ein deutliches Signal. Sie sagen, dass es dringend an der Zeit ist, uns um uns selbst zu kümmern, uns zu fragen, wo im Leben wir stehen und welche Veränderungen angegangen werden müssten. Wie der Phönix aus der Asche können wir aus seelischem Schmerz neu geboren werden. Ein klassisches Beispiel dafür ist Goethes «Die Leiden des jungen Werther». In dieser Geschichte spiegelt Werthers Herzschmerz die urmenschliche Erfahrung wider, dass es eben gerade dieser Seelenschmerz ist, der uns zu neuen und befreienden Erkenntnissen führen kann – sofern wir uns dieser Aufgabe stellen.
In vielen Religionen und spirituellen Strömungen ist Schmerz deshalb ein wichtiger Katalysator, ein Mittel zum Zweck, das es Menschen erlaubt, in höhere Sphären des Glaubens und des Bewusstseins zu gelangen,
weil er uns an unsere Grenzen bringt und Demut lehrt. In vielen spirituellen Traditionen wird Schmerz deshalb auch als unabdingbarer Reinigungsprozess verstanden, ohne den die Seele nie frei werden und in den Himmel oder ins Nirwana übergehen kann. Der am Kreuz leidende Christus oder der über die Schmerzgrenze hinaus meditierende Buddha sind eindrückliche Beispiele dafür. Aber auch die Philosophie befasst sich seit ihren Anfängen immer wieder mit dem Thema Schmerz. Zum Beispiel in der philosophischen Denkrichtung des Existenzialismus, die betont, dass der Mensch seine eigene Bedeutung und Verantwortung in einer oft sinnlosen oder chaotischen Welt selbst erschaffen muss – und der Weg dorthin führe unter anderem durch den Schmerz der Erkenntnis. Dieser Meinung jedenfalls waren die beiden französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und Albert Camus, die, erschüttert von erlebten Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, den Existenzialismus massgeblich geprägt haben.
markieren
So ist es nicht verwunderlich, dass Schmerz in vielen Kulturen ein Schlüssel zu Verwandlung und Reife ist. Ob es die Schmerzensrituale der Cheyenne sind oder die Qualen einer Geburt – Schmerzen markieren oft den Übergang von einem Lebensabschnitt zum nächsten. Er ist ein Lehrer, der den Menschen zeigt, dass Wachstum einen Preis hat – und dass es häufig erst der körperlich oder seelisch durchlebte Schmerz ist, der uns zu dem macht, was wir sind. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist auch das Initiationsritual der Massai, bei dem bis heute junge Männer eine Beschneidungszeremonie bestehen müssen. Der Schmerz, den sie dabei erleiden, ist der Preis dafür, den sie zahlen, um erwachsene und vollwertige Mitglieder ihres Stammes zu werden.
In der spirituellen Welt gibt es kein Wachstum und keine Veränderung ohne Schmerz oder Tränen.
Seit der Steinzeit sucht der Mensch Mittel, um Schmerzen zu lindern – bis heute ist diese Suche in Gang. Die Verbindung von überlieferter Tradition und moderner Forschung prägt die aktuelle Schmerzmedizin. Natürliche Heilmittel, ergänzt durch neuste Technologien, schaffen einen ganzheitlichen Ansatz zur Schmerzlinderung.
Frühgeschichte: Heilpflanzen wie Weidenrinde, die Salicylsäure enthält und später als Aspirin bekannt wurde, nutzten bereits die Menschen der Steinzeit. Schamanen und Heiler kombinierten Kräuter mit Ritualen und spirituellen Praktiken, um Schmerzen sowohl über den Körper als auch über den Geist zu lindern. Ein Konzept, das bis heute in indigenen Kulturen und in der alternativen Heilkunde oft erfolgreich angewendet wird.
Antike: Hochkulturen wie Ägypten, Mesopotamien, Indien und China nutzten pflanzliche Arzneien wie zum Beispiel Opium aus Schlafmohn. Der griechische Arzt Hippokrates beschrieb vor rund 2500 Jahren die schmerzlindernde Wirkung von Weidenrinde, und die Traditionelle Chinesische Medizin TCM entwickelte Akupunktur als Methode zur Schmerzbehandlung.
Mittelalter: Arabische Gelehrte wie der aus Persien stammende Arzt Avicenna verfassten im 10. Jahrhundert bedeutende Werke zur Schmerztherapie und Medizin. Diese wiederum beeinflussten die in Europa die aufkommende Klostermedizin. Heilpflanzen wie Baldrian, Lavendel und Johanniskraut wurden gezielt gegen Schmerzen eingesetzt, und Kräuterkundige wie die im 12. Jahrhundert tätige Klostervorsteherin Hildegard von Bingen hinterliessen ein reiches Erbe an Kräuterwissen, das die Schmerzmedizin und Kräuterheilkunde bis heute beeinflusst.
Frühe Neuzeit: Im 16. Jahrhundert verbreitete sich Paracelsus' Ansatz, natürliche Substanzen gezielt einzusetzen. Der Basler Arzt löste damit einen wichtigen Schritt in Richtung moderner Medizin
aus, und die angelaufene Renaissance befreite die Forschung endgültig von religiösen Vorstellungen und Verboten. Das führte zu Fortschritten in Chemie und Botanik. So konnten Wissenschaftler mit neuen Methoden erstmals Wirkstoffe aus Pflanzen isolieren, so zum Beispiel das schmerzstillende Morphin aus Opium.
19. Jahrhundert: Die moderne Anästhesie wurde begründet. Äther als Betäubungsmittel wurde erstmals 1842 vom USamerikanischen Arzt Crawford W. Long verwendet, während Chloroform 1847 vom schottischen Arzt James Young Simpson als Anästhetikum eingeführt wurde. Äther und Chloroform ermöglichten erstmals in der Geschichte der Medizin schmerzfreie Operationen. Einen entscheidenden Schritt für die Selbstbehandlung von Schmerzen gelang dem deutschen Chemiker Felix Hoffmann. Er synthetisierte 1897 den in der Weidenrinde enthaltenen und schmerzlindernden Wirkstoff Salicin und entwickelte daraus das bis heute bekannte Aspirin.
20. Jahrhundert: Neue Medikamente wie hochwirksame Lokalanästhetika und synthetische Opioide, darunter Methadon, erweiterten die Schmerztherapie. Multidisziplinäre Ansätze entwickelten sich, darunter Physiotherapie, Psychotherapie und auch die Neuromodulation. Das ist ein medizinisches Verfahren, bei dem elektrische oder chemische Reize gezielt im Rückenmark und auch im Hirn gesetzt werden, um das Nervensystems auf direktem Weg zu beeinflussen. Es wird hauptsächlich zur Behandlung von chronischen Schmerzen und neurologischen Störungen wie Epilepsie und Parkinson eingesetzt.
Unser Jahrhundert: Die aktuelle Schmerzmedizin kombiniert moderne Pharmakologie mit alternativen Ansätzen wie Akupunktur, Yoga und Achtsamkeitsmeditationen. Chronische Schmerzen werden seit 2001 als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt, und individualisierte und geschlechtsspezifische Therapien stehen immer mehr im Fokus.
werden im Hirn über dieselben
Nervenverbindungen empfunden
und können
deshalb zu einem einzigen Gefühl verschmelzen.
Wo Schmerz und Lust sich treffen
In unserem Kulturkreis sind wir von solchen blutigen Ritualen weitgehend weggekommen. An deren Stelle sind andere Übergangs- und Wachstumsrituale getreten, darunter sportliche Wettkämpfe wie Marathonläufe, die ohne die Überwindung der eigenen Schmerzgrenze kaum zu bewältigen sind. Das bringt uns direkt zu einem weiteren Aspekt des Schmerzes – er kann Lust bereiten. Lust und Schmerz werden im Hirn über dieselben Nervenverbindungen empfunden und können deshalb zu einem einzigen Gefühl verschmelzen. Körperlich kann das bei sportlichen Aktivitäten und auch beim Sex passieren, und uns in tranceartige Zustände führen. Auf der seelischen
Ebene kann es Musik sein, die intensiv auf unsere Emotionen einwirkt und gleichzeitig Trauer und Freude auslösen kann.
Doch was helfen all diese Erkenntnisse über die Vielfältigkeit und den Wert des Schmerzes Menschen, die ohne Chance auf wirkliche Heilung täglich an ihm leiden und von ihm in ihrem Sein eingeschränkt werden? Gibt es einen Weg, um in Frieden mit seinem Schmerz leben zu können? Siegfried Lenz, einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, schrieb dazu in seinem Essay «Über den Schmerz» folgendes: «Der Schmerz eröffnet uns nicht nur unsere Ohnmacht und Verletzlichkeit, sondern lässt uns auch eine tröstliche Möglichkeit der Existenz erkennen – die Möglichkeit einer Bruderschaft im Schmerz.»
Eine Bruderschaft im Schmerz? Diesen alles andere als einfachen Weg hat Ernst Egger, der frisch pensionierte Metzger vom Anfang unserer Geschichte, am Ende seiner erfolglosen Odyssee durch die Instanzen der modernen Medizin gewählt. Er hat sich mit seinen chronischen Rückenschmerzen so weit wie möglich arrangiert. «Ärzte, Operationen und Medikamente haben mir meine Schmerzen trotz aller gut gemeinter Versuche nicht nehmen können», sagt er. «Deshalb habe mich entschieden, mich an dem zu freuen, was ich kann – und nicht länger dem nachzutrauern, was ich wegen meinem Rücken alles nicht mehr kann.» •
Wie fühlt sich ein Schmerz an? Ein Schmerztagebuch kann Klarheit schaffen.
Körperlicher Schmerz kennt viele Formen
«Können Sie mir sagen, wie sich die Schmerzen anfühlen?»
Das ist eine klassische Sprechstunden-Frage, deren Antwort vielen von uns schwer fällt. Es scheint fast unmöglich, das Schmerzgefühl in Worte zu fassen, denn es gibt viele Arten von Schmerz. Aber genau das ist wichtig, denn wenn Schmerz nicht richtig behandelt wird, wirkt sich das negativ auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden aus. Das sind die wichtigsten Schmerzarten:
Akute Schmerzen: Akute Schmerzen treten plötzlich auf und können auf eine Krankheit, Verletzung oder Operation zurückzuführen sein. Der Schmerz kann sich stechend und sehr intensiv anfühlen. Er lässt aber nach, sobald die Ursache beseitigt oder das Gewebe verheilt ist.
Auslöser für akute Schmerzen sind: Verstauchungen, Blutergüsse, Überanstrengungen beim Sport, Verbrennungen, Knochenbrüche, Schnitte und auch Operationen.
Chronische Schmerzen: Chronische Schmerzen zehren extrem an den Kräften, da sie so hartnäckig sind und über Monate oder sogar Jahre anhalten können. Die Intensität der Schmerzen kann sich ständig verändern; an einigen Tagen sind sie erträglich, an anderen sehr stark. In manchen Fällen lässt sich keine Ursache feststellen, in anderen sind die Schmerzen auf eine frühere, längst verheilte Verletzung zurückzuführen.
Beispiele für chronische Schmerzen sind: häufige Kopfschmerzen, Arthrose, Rückenschmerzen.
Entzündliche Schmerzen: Bei einer Entzündung treten die Schmerzen oft spezifisch im betroffenen Bereich auf und werden meistens als «dumpfe» Schmerzen beschrieben, die manchmal von Rötung, Schwellung und Erwärmung des betroffenen Bereichs begleitet werden. Entzündungsschmerzen treten häufig in Gelenken und im Rücken auf.
Neuropathische Schmerzen: Sie beruhen im Grunde auf einem Fehler im Nervensystem, zum Beispiel, wenn Nerven beschädigt wurden oder aus einem anderen Grund nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Die Folge sind kribbelnde, schiessende oder stechende Schmerzen, für die es keine offensichtliche Ursache gibt.
Physiologischer Nozizeptorenschmerz: Das sind Schmerzen, die durch eine Schädigung des Körpers verursacht werden und eine Schutzfunktion haben. Gute Beispiele dafür sind Schmerzen in überlasteten Gelenken, im unteren Rückenbereich oder Schmerzen nach Sportverletzungen und nach Operationen.
Führen Sie ein Schmerztagebuch Zurück zur ursprünglichen Frage in der ärztlichen Sprechstunde: «Können Sie mir sagen, wie sich die Schmerzen anfühlen?» Vielen Menschen, die unter Schmerzen leiden, hilft ein Schmerztagebuch. Darin zeichnen Betroffene täglich auf:
• ob und welche Schmerzen sie an diesem Tag hatten;
• wie lange die Schmerzen anhielten;
• ob die Schmerzen im Laufe des Tages zu und abnahmen oder konstant blieben;
• ob es einen – vermuteten – Auslöser für die Schmerzen gibt, wie zum Beispiel körperliche Aktivitäten, Schlafqualität, Nahrungsmittel oder Stress;
• wie stark die Schmerzen auf einer Skala von 1 (leicht) bis 10 (unerträglich) sind. Jeder Mensch hat ein individuelles Schmerzempfinden, deshalb ist es wichtig, die Intensität der Schmerzen für sich selbst einzuschätzen.
Je besser Menschen ihre Schmerzen in einer Sprechstunde beschreiben können, desto genauer kann eine Behandlung durchgeführt werden. Ein ganzheitlicher Ansatz hilft dabei, über den Schmerz hinaus zu denken – und die Freude am Leben wieder zurück zu gewinnen.
Hilfreiche Website
Mehr Infos über Schmerz, Schmerzberatung und Schmerzforschung unter www.swisspainsociety.ch
Je dunkler die Schokolade, umso besser ist sie für die Gesundheit.
Schokolade macht nicht nur glücklich und zufrieden, sondern enthält auch unzählige gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Beim Konsum sollte aber definitiv auf Qualität und nicht auf Quantität geachtet werden.
Therese Krähenbühl-Müller
Wer kennt es nicht, dieses wunderbare Gefühl, wenn ein Stück Schokolade langsam auf der Zunge zergeht und sich eine wahre Geschmacksexplosion im ganzen Mund ausbreitet. Ein Moment Glückseligkeit in einem kleinen quadratischen Stück, so lässt sich Schokolade am besten beschreiben. Dass Schokolade so beliebt ist, kommt nicht von Ungefähr. Es ist aber nicht nur ihr verführerischer Geschmack, der sie auszeichnet. Schokolade verfügt über unzählige, gute Inhaltsstoffe.
Verführerisches Lebensmittel
Je dunkler die Schokolade, umso besser ist sie für die Gesundheit. Denn ihre wirklich guten Bestandteile liegen im Kakao. Unter anderem ist darin Arginin enthalten. Dabei handelt es sich um eine Aminosäure, der eine ähnliche Wirkung wie dem Medikament Viagra nachgesagt wird. Arginin soll die Durchblutung des Körpers und damit das sexuelle Verlangen sowohl bei Männern wie bei Frauen steigern. Kein Wunder also, dass Schokolade als eines den verführerischsten Lebensmitteln überhaupt gilt.
« Schokolade verführt die Sinne und verwöhnt Gaumen, Herz und Seele zugleich. »
Gut für die Psyche
Die Kakaobohne hat aber noch viele weitere gute Eigenschaften. Unter anderem sind in ihr viele Antioxidantien enthalten, die den Körper vor freien Radikalen schützen und somit das Immunsystem entlasten. In diversen Studien wurde auch die positive Wirkung
«
Schokolade ist mehr als nur Genuss – sie ist Tradition, Inspiration und ein Stück pure Lebensfreude. »
von Kakao auf den Cholesterinspiegel nachgewiesen. So soll durch dunkle Schokolade das HDL-Cholesterin, das als gutes Cholesterin gilt, erhöht und das LDL-Cholesterin, das als schlechtes bekannt ist, gesenkt werden. Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass sich bei Personen, die an Diabetes Typ 2 leiden, die Werte deutlich verbesserten, wenn sie täglich 42 Gramm dunkle Schokolade assen. Bei solchen Versuchen sollte aber stets der Rat von Fachpersonen beigezogen werden und auch hier gilt, dass die Menge das Gift macht. Während sich ein sogenanntes «Reieli» dunkle Schokolade täglich vermutlich durchaus positiv auf das physische und psychische Befinden auswirkt, ist nur etwas mehr Schokolade bereits zu viel des Guten.
Alte Schokoladenrituale
«Schokolade ist fassbar, greifbar und vor allem essbar gewordenes Glücksgefühl», sagte einst der deutsche Regisseur Wim Wenders. So erstaunt es wenig, dass Schokolade im Zusammenhang mit diversen Ritualen eine wichtige Rolle spielte und spielt. In den alten Kulturen Süd- und Mittelamerikas war das Trinken von Kakao ein spirituelles Ritual. Es ging bei den Inkas, Maya s und in der Olmec Kultur darum, sich mit der Natur zu verbinden und die Göttin des Kakaos, Ixcacao genannt, zu Ehren. Diese Rituale wurden in diversen Kulturen weitergeführt und erfreuen sich in gewissen spirituellen Kreisen aktuell wieder grosser Beliebtheit. Die Idee ist es, dass hochkonzentrierter Kakao in der Gruppe im Rahmen einer Zeremonie getrunken wird und sich dieses Ritual herzöffnend auf die Teilnehmenden auswirken soll. Oft werden dabei
Mantren gesungen oder es wird meditiert oder Yoga praktiziert. Wem dieser Zugang zum Kakao etwas zu abgehoben ist, kann mit einfachen Mitteln auch in den eigenen vier Wänden die dunkle Flüssigkeit zubereiten.
Dabei sollte nicht nur auf die richtige Menge, sondern auch auf gute Qualität geachtet werden. Über 65 Prozent des gesamten Weltkakaos wird lediglich von drei Grosskonzernen eingekauft und komplett automatisiert zu einem einheitlichen Zwischenprodukt, der Kakaomasse, verarbeitet. Diese wird dann an Grosskonzerne weiterverkauft, die daraus Couverture erstellen, die dann zum Endprodukt verarbeitet wird. Oft ist es einem Produkt, das aus einem Rohstoff hergestellt wurde, hinter dem bereits so viele Arbeitsschritte stecken, anzuschmecken, dass es stark verarbeitet wurde. Dazu kommt, dass bei so viel Zwischenhandel die Produzenten, also die Kakaobauern, oftmals auf der Strecke bleiben und nicht den Preis erhalten, der ihr Produkt eigentlich auch wert wäre.
Schokoladenliebhaber konsumieren darum immer häufiger sogenannte «Bean-to-Bar»-Schokolade. Wenn ein Schokoladenproduzent die fermentierten und getrockneten Kakaobohnen direkt beim Kakaobohnenanbauer einkauft, darf er seine Schokolade mit dem «Bean-to-Bar»-Label kennzeichnen.
Wer zum ersten Mal ein Stück «Bean-to-Bar»-Schokolade isst, mag am Anfang vielleicht etwas überrascht sein, da der Geschmack in der Regel intensiver und sicher auch etwas weniger süss ist. Ähnlich wie
Schokolade findet vor allem auch häufig in Desserts Anwendung.
«
Schokolade ist ein Herzöffner, der Menschen verbindet, Wärme schenkt und die Seele mit süssem Glück erfüllt.
bei einem guten Wein, kommen aber auch viel mehr Geschmackskomponenten, bei der Kakaobohne sind das über 600, zum Vorschein und es ist ein grosses Vergnügen, sich auf diese geschmackliche Entdeckungsreise einzulassen.
Schokolade als Herzöffner Wer noch auf der Suche nach Inspirationen rund zum Thema Kakao ist, sollte sich unbedingt den Film «Chocolat» mit Juliette Binoche und Johnny Depp in den Hauptrollen ansehen. In diesem Film wird auf berührende Weise gezeigt, wie Schokolade und die liebevolle Intension dahinter, Menschen verändern
und Herzen öffnen kann. Und man erhält auch die Antwort auf die Frage, was die beste Variante davon ist. Nie schmecke ihm Schokolade so gut, wie als dickflüssiges Heissgetränk, erklärt Johnny Depp am Ende des Films. Das ist wenig erstaunlich, denn Heissgetränke zaubern an kalten Tagen Wärme und Gemütlichkeit in Bauch und Seele. Sie werden in gemütlicher Runde getrunken und sorgen auch wegen ihren geistreichen Inhaltsstoffen für gute Stimmung. Optional können aber fast die meisten Heissgetränke auch ohne Alkohol zubereitet werden. •
Dickflüssig, süss und lecker
Das Heissgetränk schlechthin ist die heisse Schokolade. Leider wird sie meist als simples Anrührgetränk mit heisser Milch und Schokolade in Pulverform serviert. Dabei sollte eine heisse Schokolade etwas dickflüssiger sein. Diese Konsistenz hinzu bekommen ist gar nicht schwierig. So wird die heisse Schokolade zubereitet:
• Für zwei Tassen Schokolade wird eine halbe Tafel schwarze Schokolade (ca. 50 g) in zwei Tassen warmer Vollmilch geschmolzen.
• Einen gestrichenen Teelöffel Maizena in etwas kaltem Wasser auflösen, zur Schokolade dazugeben und das Ganze unter ständigem Rühren aufkochen.
• Zum Schluss die Schokolade mit Zucker oder auch etwas Zimt, Lebkuchengewürz oder einem Schuss Obstbrand verfeinern.
• Wer mag, gibt noch etwas Schlagrahm obendrauf.
GUET
Autorinnen: Daniela Bieder; Monika Hansen; Claudia Link 320 Seiten, 21,5 × 25,5 cm Gebundene Ausgabe, Hardcover Mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-03818-413-3
CHF 49.– | EUR 49.–
Zubereitung
Suppe — Zwiebeln, Kartoffeln und Apfel in Stücke schneiden, Blumenkohl in Röschen trennen und Strunk in Stücke schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen. Gemüse und Apfel ca. 5 Min. andämpfen. Mit Wein ablöschen, Bouillon dazugiessen und zugedeckt ca. 20 Min. weich köcheln. Halbrahm dazugiessen, Suppe fein pürieren und abschmecken.
Garnitur — Apfel in Scheibchen schneiden, Nüsse hacken. Suppe damit garnieren.
2 Zwiebeln
200 g mehligkochende Kartoffeln
1 Apfel
500 g Blumenkohl
1 EL Butter
1 dl Weisswein
8 dl Gemüsebouillon
2 dl Halbrahm Salz, Pfeffer
1 Apfel
2 EL Haselnüsse
In diese Würfel packen wir sie in geballter Ladung: Die pfiffige Kombination, die uns durch den Winter hilft. Kurkuma, Ingwer und Zitrone – zusammen mit Pfeffer –gelten als besonders entzündungshemmend. Sie boosten das Immunsystem. Die übrigen Zutaten sind süsse Wonne pur. Wo solche Würfel fallen, kommt auch das Glück.
Zubereitung
Süssmost-Ingwer-Würfel
1. Alle Zutaten in einem Mixer gut durchmixen
2. Absieben und in Eiswürfelformen abfüllen.
3. Danach die Formen für 24 Stunden in den Gefrierschrank stellen.
4. 1–2 gefrorene Würfel in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser übergiessen.
Tipp
Das Getränk kann auch direkt nach der Zubereitung genossen werden. Die Ingwer-Würfel sind in der kalten Jahreszeit wahre Seelenwärmer.
40 g Ingwer, frisch oder getrocknet
4 TL Kurkumapulver
2 Prisen Cayennepfeffer
4 EL Biofarm-Birnel oder -Apfeldicksaft
4 dl Biofarm-Süssmost
1 Zitrone, Saft
Haselkätzchen sind pollentragende männliche Blüten.
Der Haselstrauch ist in unserer heimischen Natur zwar allgegenwärtig, doch so richtig kennen wir ihn nicht. Dabei war die Hasel einst eine hoch geschätzte Nahrungs- und Heilpflanze.
Yves Scherer
Der Haselstrauch ist die Pflanze, mit der ich als Kind wohl am engsten verbunden war.
Jedes Jahr lieferte er von neuem Stecken zum Spielen. Geschält und getrocknet, am dünneren Ende mit einer Kerbe versehen und mit gespaltenen Schwanenfedern beklebt, ersetzten die jungen Haseltriebe die Pfeile, die ich im vergangenen Jahr «verschossen» hatten.
Alte Namen für die Hasel sind Hagennuss, Hexenstrauch, Lämmerschwanz, Märzennudel, Nussstrauch und Zellernuss. Die German*innen nannten sie «Hasla», die Römer*innen «Corylus», nach dem griechischen Wort «corys» für Maske oder Hut. Die Haselnuss liegt nämlich in einem Fruchtbecherblatt (Cupula) wie hinter einer Maske verborgen. Wenn sich dieser Becher öffnet, sieht es aus, als ob die Nuss einen Hut trage. Der wissenschaftliche Name Corylus avellana verweist auf die italienische Gemeinde Avella in der Nähe von Neapel, in der seit der Antike Haselnüsse angebaut werden.
Die Hasel blüht als Erste
Den Haselstrauch findet man in Hecken und in Laubwäldern. Wenn er genügend Platz hat, kann er zu einem mehrstämmigen, sehr grossen Strauch heranwachsen
und bis zu 100 Jahre alt werden. Die Hasel gehört zur Pflanzenfamilie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie blüht sehr früh im Jahr. Noch bevor die Blattknospen austreiben, zeigen sich oft bereits im Januar die leuchtend gelben männlichen Haselkätzchen und die in Knospen verborgenen roten weiblichen Blüten – beide am selben Strauch. Für die Honigbienen ist der Blütenpollen der Hasel eine wichtige Proteinquelle. Für die steinzeitlichen Jäger- und Sammlergesellschaften war die Haselnuss ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Archäologische Funde belegen, dass auch die Pfahlbauer*innen, die etwa 3500 Jahre lang an den Seeufern des Schweizer Mittellandes siedelten, Haselnüsse gesammelt haben.
Die nahrhaften Nüsse werden von einer verholzten Schale geschützt und enthalten bis zu 60 % Fett mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, 20 % Eiweisse, Kohlenhydrate, Provitamin A, B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, Biotin, Folsäure), Vitamin C, E und K, Phytosterine sowie die Mineralien Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan und Selen. Dank diesem reichen Schatz an Wirkstoffen ist die Haselnuss äusserst nahrhaft und gesund.
Besonders wertvoll ist das kaltgepresste Haselnussöl. Es eignet sich zum Anrichten von Risotto, Gemüse-, Getreide- oder Linsengerichten und für Salatsaucen. Das Haselnussöl kann auch kosmetisch verwendet werden. Es regt die Durchblutung an, nährt, strafft und festigt die Haut. Von März bis April sind die jungen Blätter ein schmackhaftes Wildgemüse. Früher wurden die Blätter der Hasel Rauchtabakmischungen beigegeben. Die männlichen Haselkätzchen können getrocknet und gemahlen einem Kräutersalz beigegeben oder zum Strecken von Mehl verwendet werden.
Zauberpflanze und Symbol der Fruchtbarkeit
Im keltisch-germanischen Kulturraum galt die Hasel als lichtvolles freundliches Wesen, in dem die «Frau Hasel» wohnte. Eine um die Siedlungen der Menschen herum gepflanzte Hecke aus Haselsträuchern, das «Haslach», sicherte der Gemeinschaft Nahrung, Medizin und bot magischen Schutz vor Blitz, Feuer, Dämonen, wilden Tieren, Krankheiten und Schadzauber. Auch die Ratsund Gerichtsplätze wurden mit Haselpfosten umsteckt. Die magische Kraft der Hasel erschloss so den Zugang zu wahrhaftiger Weisheit und implementierte «Gottes Urteil». Wer in die Magie der Hasel eingeweiht war, konnte mit ihr Wetterzauber treiben, verborgene Schätze finden und Verbindung zu den Naturgeistern und den Ahnen aufnehmen.
Weil die Blüten der Hasel den Beginn des Frühlings verkünden und der Strauch so reich an Pollen und Früchten ist, wurde er als Symbol der Fruchtbarkeit gesehen. Die oft paarweise oder in Gruppen beieinanderstehenden Nüsse galten als Sinnbild erotischer Partnerschaft.
Die ungesättigten Fettsäuren und Phytosterine der Haselnuss senken den Cholesterinspiegel. Epidemiologische Studien konnten zeigen, dass der Verzehr der Nüsse das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senkt. Eine Handvoll Haselnüsse pro Tag soll eine vergleichbare Wirkung haben wie die Einnahme eines cholesterinsenkenden Medikamentes. Die vielen BVitamine spielen eine wichtige Rolle für Gehirn und Nerven. Sie fördern die Konzentration, die Leistungsfähigkeit, die Resilienz gegenüber Stressbelastungen und beugen degenerativen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer vor. Ausserdem binden gut durchgekaute Haselnüsse überschüssige Magensäure und können saures Aufstossen und Sodbrennen lindern. Studien belegen zudem eine stark antioxidative und keimhemmende Wirkung. Pikantes Extra: Haselnüsse sollen eine luststeigernde Wirkung haben! In den Blättern finden sich Gerbstoffe, Flavonoide und Spuren von ätherischem Öl, die Rinde junger Triebe enthält wundheilende Gerbstoffe und organische Säuren. Ein Umschlag mit
Er beschenkt uns mit einem breiten Wirkungsspektrum.
Rosmarin wird in der Kosmetik, in der Naturheilkunde und Räucherpraxis, wie auch in der Aromatherapie geschätzt. Seine Blätter werden in Shampoos verwendet. Rosmarin regt den Kreislauf an und lindert Gelenksschmerzen. Aus den Blüten wird zudem ein ätherisches Öl gewonnen, das Bakterien und Pilze bekämpft.
Da Rosmarin ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, ist er in unserem Klima nur bedingt winterhart. Ein geeigneter Standort im Garten ist daher entscheidend: Rosmarin bevorzugt lockere, humose bis leicht sandige Böden und mag es leicht feucht. Ideal ist ein Platz an einer Mauer in Süd oder Westlage, wo er von der Wärme der Steine profitieren kann.
gequetschten Blättern und Rinde eignet sich zur Behandlung von fetter Haut, Akne, nässenden Ekzemen, Wunden, Hämorrhoiden, Venenentzündung und Krampfadern.
Der Tee aus den Blättern wurde früher bei Leber- und Galle-Erkrankungen getrunken. Er unterstützt die Niere, wirkt leicht harntreibend, regt den Stoffwechsel an und soll Störungen des Gefässsystems bessern. Die
Wer hat nicht schon Grilladen mit den bekömmlichen, nadelähnlichen Blättern genossen? Der Duft erinnert an den Geschmack eines fein gewürzten Lammgigots, Suppen und Eintopfgerichten. Zu Kartoffeln lassen sich Rosmarinblätter und blüten verwenden.
Rezept: Rosmarinöl
Zutaten
Rezept für 1 Liter
• 200 g frischer Rosmarin
• 800 g Rapsöl
Jetzt ausprobieren! Zubereitung inkl. Videoanleitung unter: egk.ch/rosmarin#rezept
Von Januar bis März produziert die blühende Hasel sehr viel Pollen.
So beugen Sie Allergien vor
Die Haselnussallergie zählt zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien und tritt häufig schon im Kindesalter auf. Eine Kreuzallergie mit der Hasel-Pollenallergie ist möglich. Zur Linderung des Heuschnupfens ist die Unterstützung des Immunsystems wichtig. Hierzu eignen sich Lebensmittel, die viel Vitamin C und Magnesium enthalten.
Heilpflanzen-Anwendungen mit antiallergenem Potenzial:
• Malventinktur (Blüte und Blatt): 3× täglich 10–20 Tropfen in etwas Wasser einnehmen.
• Zedernöl (Cedrus atlantica) oder Zypressenöl (Cupressus sempervirens): 3× täglich 1 Tropfen äth. Öl auf einem Löffel Rahm einnehmen.
• Schwarze Johannisbeere: Knospenmazerat (Gemmo) für stündliche Anwendung im Akutfall.
• Pestwurz: Spezialextrakte sind in der Apotheke oder Drogerie erhältlich.
• Schwarzkümmelöl: Prophylaktische Einnahme 2–3 Monate vor der Pollensaison.
Haselblättern und Rinde
Innerlich bei leichten Durchfällen und zum Gurgeln:
1 TL zerkleinerte Blätter und Rinde pro Tasse mit heissem Wasser aufgiessen, bedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
3–4 Tassen täglich trinken.
Tee zur Spülung von Wunden und Hautkrankheiten: Zubereitung wie oben, jedoch die doppelte Menge Pflanzenmaterial verwenden.
Lässt man den Tee mindestens zehn Minuten ziehen, kann er auch als Gurgelmittel bei Entzündungen der Mund-und Rachenschleimhaut verwendet werden. Der Tee aus Haselkätzchen soll schweisstreibende und fiebersenkende Wirkung haben. Im alten Volksglauben galt bereits die Berührung des Haselstrauchs als heilkräftig.
Eine Heilpflanze zum Selbersammeln
Die Rinde von fingerdicken Trieben sammelt man am besten im März, wenn der Haselstrauch voll im Saft steht. Den Trieb abschneiden, die Rinde vom Holz schälen, klein schneiden und ca. zehn Tage lang trocknen lassen. Wer die jungen Blätter als Wildgemüse geniessen möchte, sammelt diese möglichst früh im Jahr. Für Teezubereitungen kann man sie bis im August sammeln. Die Nüsse reifen von Mitte September bis Ende Oktober. Gesammelt werden nur unverletzte Nüsse, die vor Kurzem zu Boden gefallen sind. Sie werden sechs bis acht Wochen lang getrocknet, bevor sie gegessen werden. Nicht im Backofen trocknen.
Wenn ich Pflanzen sammle, bedanke ich mich gerne im Stillen bei ihnen. Das gibt mir ein gutes Gefühl und ich bin überzeugt davon, dass die Pflanze das schätzt. •
YVES SCHERER
Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet eine eigene Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Kräuterwanderungen an: www.medizingarten.ch / www.medizinwald.ch
Obwohl am 21. Dezember der Winter beginnt, ist es oft im Dezember noch nicht klirrend kalt. Häufig treten die Phasen der grössten Kälte erst im Januar oder sogar erst im Februar auf. Der Hauptgrund dafür sind die warmen Ozeane, die nur langsam abkühlen und entsprechend unser Wetter beeinflussen Die intensivsten Kältewellen sind meistens verbunden mit dem Zufluss kalter Luft aus nördlicher bis östlicher Richtung. Dabei fliesst Polarluft während einer Bisenlage in unser Land.
Je höher ein Standort liegt, desto kälter sind in der Regel die Temperaturen. Im Alpenraum kann es im Winter jedoch genau umgekehrt sein. So ist es bei Nebellagen am Talgrund deutlich kälter als in den Bergen. Da kalte Luft schwerer ist als warme Luft, sinkt sie in klaren windstillen Nächten in Täler und Senken und bildet zwischen Alpen und Jura einen Kältesee, der meistens in Form eines Nebelmeers sichtbar wird. So können im Tal unter dem Nebel Temperaturen um den Gefrierpunkt vorherrschen, während es in den Bergen über dem Nebel frühlingshaft warm ist. Die Topografie sorgt ebenfalls dafür, dass die kälteste Temperatur in der Schweiz in La Brévine im Neuenburger Jura aufgezeichnet wurde, obwohl der Ort lediglich 1043 Meter über Meereshöhe liegt. Im Vallée de la Brévine entsteht im Winter ein ausgeprägter Kältesee, der zu extrem tiefen Temperaturen führen kann. La Brévine ist auch als «Sibirien der Schweiz» bekannt und hält den Schweizer Kälterekord mit minus 41,8 Grad, der am 12. Januar 1987 gemessen wurde.
Andreas Walker
Am 21. Dezember war der kürzeste Tag und gleichzeitig Winteranfang. Von diesem Zeitpunkt an werden die Tage wieder länger. Allerdings geschieht dies nur sehr langsam und auch nicht gleichmässig. Das Gefühl, am Morgen würde es auch nach dem Winteranfang noch lange nicht früher hell werden, trügt nicht. Am 21. Dezember geht die Sonne bei uns um 8.11 Uhr auf. Obwohl die Tage von diesem Zeitpunkt an wieder länger werden, findet der späteste Sonnenaufgang nicht am kürzesten Tag statt, sondern erst am 1. Januar um 8.14 Uhr.
Nach der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Dies geschieht jedoch so langsam, dass wir dies am Anfang kaum bemerken. So verlängert sich die Tageslänge von Winteranfang (21. Dezember) bis zum 15. Januar um lediglich 28 Minuten. Von diesem An
teil der Tagesverlängerung fallen auf den Abend 26 Minuten und auf den Morgen gerade einmal 2 Minuten. Durchschnittlich wächst die Tageslänge während dieser Zeitspanne also etwa eine Minute pro Tag. Vergleicht man die gleiche Zeitspanne vom 21. September bis zum 16. Oktober, so nimmt die Tageslänge in dieser Zeit um eine Stunde und 24 Minuten ab, was einer Verkürzung von knapp dreieinhalb Minuten pro Tag entspricht.
Ursache dieser Verschiebung sind die elliptische Form der Erdbahn um die Sonne, sowie die Neigung der Erdachse zur Bahnebene. Die Geschwindigkeit der Zunahme der Tageslänge wächst bis zum Frühling immer mehr und beträgt am Frühlingsanfang wieder etwa dreieinhalb Minuten pro Tag.
Andreas Walker
Der Weisse ZierLauch (Allium stipitatum ‹Mount Everest›) bildet im Juni angenehm duftende, weisse Blütenkugeln. Mit 100–110 cm Höhe ist er eine imposante Erscheinung, die auch als Schnittblume geeignet ist.
Ab Mai ziehen die Zierlauch-Gewächse mit ihren kugelrunden Blüten alle Blicke auf sich. Sie sind nicht nur pflegeleicht und trockenheitsverträglich, sondern bieten auch Insekten wertvolle Nahrung. In gemischten Beeten sorgen sie für Natürlichkeit und Charme.
Irène Nager, JardinSuisse
Bei den Zier-Lauchen fallen besonders die Arten mit grossen, runden Blütenständen auf. Etwas weniger auffällig sind die zierlicheren Allium-Gewächse, die aber nicht minder attraktiv und vielseitig in Gärten und auf Terrassen einsetzbar sind. Auch in der Floristik sind die Blütenstände aufgrund ihrer Ausstrahlung und guten Haltbarkeit sehr beliebt.
Pflegeleicht und vielseitig
Die meisten Allium-Arten sind Geophyten. Das heisst, sie bilden eine Zwiebel, in die sie sich nach der Blüte zurückziehen. Dadurch sind Lauchgewächse sehr robust und können längere Trockenperioden gut überstehen. Allium bevorzugen sonnige, warme Standorte mit gut durchlässigem, sandig-lehmigem Boden. Die meisten Arten blühen zwischen Mai und Juli. Die Blüten der Lauchgewächse werden rege von
«
Wie stolze Wächter ragen sie hoch über das Beet und verleihen jedem Garten
eine besondere Eleganz.
verschiedenen Insekten besucht; sie haben einen hohen ökologischen Wert und tragen zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum bei.
Um Zier-Lauch im Garten oder auf der Terrasse zu pflanzen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden sie im Frühling wie andere Blütenstauden gesetzt, oder die Allium-Zwiebeln kommen im Herbst – zusammen mit anderen frühlingsblühenden Geophyten – in den Boden. Bei etlichen Allium-Arten ist beides möglich. Der Pflanzabstand sollte mindestens 20 cm betragen – je nach Sorte auch mehr, um den grossen Blüten Raum zur Entfaltung zu geben.
Stars in der Rabatte
Zierlauchgewächse kommen am besten in gemischten Bepflanzungen zur Geltung. Mit ihrer Blütenstruktur verleihen sie Staudenbeeten einen natürlichen Charme. Sie sind ein wunderbares Element im Naturgarten und locken zahlreiche Insekten an. Die grossblumigen Arten bezaubern mit majestätischen Blütenbällen und beeindruckendem Wuchs. Wie stolze Wächter ragen sie bis zu 110 cm hoch über das Beet und verleihen jedem Garten eine besondere Eleganz.
Ideale Kombinationspartner für diese eindrücklichen Allium-Gewächse sind Blütenstauden, die nicht zu hoch werden oder später blühen, aber auch Blatt-
schmuckstauden oder Ziergräser. Zu den grossblumigen Zierlauch zählen z. B. der Kugel-Lauch ( Allium aflatunense ‹Purple Sensation›) oder der SternkugelLauch ( Allium christophii ).
In grosser Zahl gepflanzt, verwandeln die kleineren Allium-Arten den Garten in ein Meer aus sich sanft im Wind wiegenden Blütenständen. Sie eignen sich auch sehr gut für die Bepflanzung von Töpfen und Gefässen auf Terrassen. Den ganzen Sommer über attraktiv ist beispielsweise der Berg-Lauch ( Allium senescens); er blüht von Juli bis September und seine Blätter bleiben schön grün. Der Gelbe Lauch (Allium flavum) überrascht uns mit seinen schwefelgelben Blüten; sein Lieblingsplatz ist im Steingarten. Wie ein kleiner Vagabund sucht sich der Kugelkopfige Lauch ( Allium sphaerocephalon) seinen Platz am liebsten selbst aus. Mal hier, mal dort leuchten seine Blütenkugeln im Juli aus einer naturnahen Bepflanzung.
Mit seinen leuchtend lilafarbenen und essbaren Blüten vermag der Schnitt-Lauch ( Allium schoenoprasum) schöne Farbakzente in den Garten und auf die Teller zu zaubern. Gleichzeitig sind die Blüten ein Anziehungspunkt für Bienen und Hummeln, weshalb immer ein paar stehen bleiben sollten. Gleiches gilt für den Schnitt-Knoblauch ( Allium tuberosum), dessen
flache, grüne Blätter Salaten ein bekömmliches Knoblaucharoma verleihen – und das ohne Mundgeruch. Seine weissen Blütenstände erscheinen von Juli bis September.
Floristinnen und Floristen schätzen Allium besonders wegen seiner markanten Optik. Die grossen, kugelförmigen Blütenstände, verleihen jedem Blumenarrangement eine moderne und zugleich natürliche Eleganz. Begehrt sind insbesondere die grossblumigen Arten und Sorten. Die Blumen kommen frisch geschnitten und auf kurzen Transportwegen direkt ins Blumenfachgeschäft, was ein langes Vasenleben fördert.
Die Allium-Saison aus Schweizer Produktion beginnt in der Floristik etwa im Mai und reicht bis Juli. Floristen nutzen sie, um saisonale Gestecke, Sträusse und Hochzeitsdekorationen zu fertigen, die eine zeitlose und gleichzeitig aussergewöhnliche Wirkung erzielen. •
1 Die für Allium ungewöhnlich schwefelgelben Blüten des Gelben Lauchs (Allium flavum) erscheinen im Juli/August auf 30–40 cm hohen, straffen Stielen. Er fühlt sich an sonnigen, trockenen Standorten wohl, zum Beispiel im Steingarten.
2 Nicht nur in der Küche ist SchnittLauch (Allium schoenoprasum) ein Tausendsassa. Die lila Blüten bilden einen Blickfang im Garten und werden häufig von Insekten besucht. Durch etappenweisen Rückschnitt gibt es laufend frische Halme für die Küche und Blüten für die Bienen. Die Blüten von SchnittLauch sind essbar und bringen Farbe auf den Teller.
3 Die sternförmigen Einzelblüten gaben dem SternkugelLauch (Allium christophii) seinen deutschen Namen. Die Blütenstände können 25–30 cm Durchmesser erreichen und stehen auf 50–60 cm hohen Blütenstielen. Als Schnittblume geeignet. Blütezeit Juni/Juli.
4 Floristinnen und Floristen schätzen Allium besonders, um saisonale Gestecke und Sträusse zu fertigen, die eine zeitlose Eleganz ausstrahlen. Zwischen Mai und Juli kommen die auffälligen Blütenstände auch in der Hochzeitsfloristik wunderbar zur Geltung.
Die Zierlauchgewächse (Allium) sind in den Schweizer Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften Pflanze des Jahres 2025. Weitere Informationen zu diesen vielfältigen Zwiebelpflanzen finden Sie unter nebenstehendem QRCode.
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten und Landschaftsbaus, der Topfpflanzen und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Der Branchenverband bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen an. Dazu gehören beispielsweise die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles andere mehr. Jardin Suisse betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Höheren Fachprüfung (Gärtnermeister).
Schneehasen sind stark dem Klimawandel ausgesetzt.
Was hoppelt da durch die verschneite Alpen-Landschaft?
Schneehasen – perfekt an das Leben in der Kälte angepasst mit ein paar tollen Tricks in petto, die ihnen das Überleben in der rauen Gegend erleichtern. Doch leider sind die Überlebenskünstler stark von der rasanten Ausbreitung des Klimawandels betroffen.
Laura Spielmann
Schneehasen gelten als Eiszeitrelikt – eine abgetrennte Population, die in sogenannten Kälteinseln lebt. Die grösste Population von Schneehasen lebt in Skandinavien und Russland. Die Population in den Alpen lebt isoliert von dieser. Schneehasen sind während der letzten Eiszeit in die Alpen eingewandert – und geblieben, da es in den tieferen Lagen zu warm für sie wurde.
Hierzulande bevorzugen Schneehasen Höhen ab ca. 1300 Meter. Vornehmlich sind sie nachts und bei Dämmerung im Bereich der Wald- bzw. Baumgrenze bis hin zur Gipfelregion anzutreffen. Die Kombination zwischen offenen alpinen Weidflächen und Schutz bietenden Bäumen, Büschen und Felsblöcken sind für sie der perfekte Lebensraum. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern, Knospen, Baumrinden, Zweigen und Wurzeln – richtet sich
aber immer nach dem örtlichen Angebot und der Jahreszeit. Auf der Suche nach Nahrung legen die ca. 3,5 Kilogramm schweren und etwa 60 Zentimeter grossen Vegetarier oft weite Strecken zurück. Zwischen Ruhestätte und Nahrungsplatz können bis zu zwei Kilometer mit einer Höhendifferenz von 200 Metern liegen.
Schneehasen sind scheue Tiere und standorttreu. Die Paarung findet jeweils von März bis April statt, die Tragzeit beträgt sieben Wochen. Die Häsin kann bis zu drei Würfe pro Jahr haben mit jeweils bis zu vier Jungen. Als Nestflüchter haben die Jungen bei Geburt bereits ein Fell, können sehen und sich selbstständig fortbewegen. Einmal in der Nacht sucht die Mutter sie auf, um sie zu säugen. Nach rund vier Wochen werden sie entwöhnt und sind ab da auf sich selbst gestellt. Als Beutetiere sind Schneehasen Fressfeinden aus-
«
Durch den Klimawandel ändern sich die Lebensbedingungen der Tiere schneller, als sie sich daran gewöhnen können. »
Dieses Exemplar ist wohl aus seinem Nickerchen erwacht.
gesetzt, dies sind zum Beispiel Greifvögel, Füchse, Marder oder Rabenvögel. Auch Krankheiten, der Klimawandel, harte Lebensbedingungen und der Mensch führen zu hohen Sterblichkeitsraten unter den jungen Schneehasen.
Perfekte Anpassung
Alles an den Schneehasen ist auf ihre Lebensumstände angepasst, eine Kombination von körperlichen Merkmalen und besonderen Verhaltensweisen machen sie zu wahren Überlebenskünstlern. Im Winter ist zudem alles darauf getrimmt, dass sie so wenig Wärme verlieren wie nur möglich: Angefangen bei ihrer Gestalt, die anders als bei ihren nahen Verwandten, den Feldhasen, viel gedrungener und kleiner ist – auch die Löffel sind viel kleiner als bei ihren Verwandten. Als besonderes Merkmal sind deren Spitzen das ganze Jahr hindurch schwarz. Auch ihr Fell hat sich angepasst: Das weisse, dichte Fell, das im Winter aus einer feinen Unterwolle und längeren Grannenhaaren besteht, dient nicht nur der Tarnung, sondern auch der Isolierung. Die weissen Haare sind aufgrund der fehlenden Farbstoffe hohl und wirken so isolierend. Gleichzeitig hilft das dem Tier seine Körpertemperatur zu regulieren, sodass es weniger Energie dafür aufwenden muss. Ihre breiten, kräftigen Hinterpfoten, deren lange, behaarte Zehen sich
besonders gut spreizen lassen, bieten eine grosse Auflagefläche, somit können sie sich wunderbar im Schnee fortbewegen, ohne einzusinken. Sie dienen also als eine Art Schneeschuhe. Schneit es, lässt sich der Schneehase einfach einschneien. Diese so gebildete Schneehöhle hat nämlich dieselbe Funktion wie ein Iglu – der Schneehase nutzt also die dämmenden Eigenschaften des Schnees aus. Eine kleine Öffnung dient der Sauerstoffversorgung. Auch für die Spuren, die sie hinterlassen, haben sie eine Lösung gefunden: Um ihre Feinde zu verwirren, laufen sie auf ihren eigenen Spuren zurück und machen zwischendurch grosse Sprünge, um die Spuren zu unterbrechen.
Schneehasen sind aber auch in den anderen Jahreszeiten richtige Tarnungskünstler: Im Frühjahr und im Sommer wechselt ihr Fell die Farbe: im Frühjahr zu graubraun, im Sommer zu braun – somit sind sie auch in diesen Jahreszeiten perfekt an ihre Umgebung angepasst.
Der Kot als kostbare Nahrung
Energie ist in den rauen Bergwintern das A und O des Überlebens. Doch im Winter ist das Nahrungsangebot knapp, und da die Schneehasen keine Fettreserven anlegen, müssen sie auf die Suche nach Nahrung gehen, und das nehmen, was sie kriegen können. So-
Ihr flauschiges Fell schützt sie bestens vor der Kälte.
mit müssen sie also ihre Ernährung umstellen. Rinden, Zweige, Knospen oder Fichtennadeln sind zwar trotz Schnee erreichbar, doch diese Nahrung ist nicht besonders nährstoffreich. Also haben die Tiere eine Methode entwickelt, um trotzdem an diese Nährstoffe zu kommen: Sie fressen ihren eigenen Kot. Im Blinddarm werden schwer verdauliche Pflanzenteile mithilfe von Mikroorganismen aufgeschlossen. Im Winter ist dieser durch den Blinddarm ausgeschiedene Kot feuchtweich; durch das Wiederaufnehmen gelangen die im Blinddarm bereitgestellten Vitamine wieder in den Magen, wo sie vom Körper aufgenommen werden können.
Auswirkungen des Klimawandels Schneehasen sind vom Klimawandel stark betroffen. Durch den immer wie stärker fortschreitenden Klimawandel ändern sich die Lebensbedingungen der Tiere schneller, als sie sich daran gewöhnen können. Schnee und Eis prägten die Alpen, doch immer wie mehr liegt der Schnee kürzer und es gibt davon auch weniger – und so schwindet der Lebensraum der Schneehasen und die Vernetzung einzelner Populationen nimmt ab. Die Schneehasen sind auf den Schnee angewiesen, denn durch ihr weisses Fell sind sie im Winter getarnt, ohne diesen logischerweise
nicht. Durch den Klimawandel sind sie aber «zu weiss». Denn das Fell bleibt länger weiss, als der Schnee hält, oder ihr Fell ist schon weiss, obwohl noch gar kein Schnee gefallen ist, was ihre sonst so perfekte Tarnung zunichte und sie anfällig für Fressfeinde macht. Als Anpassungs-Spezialisten können Schneehasen durch Evolution den Fellwechsel zwar anpassen, da aber der Klimawandel zu schnell voranschreitet, ist diese Anpassung an neue Bedingungen für sie nicht mehr rechtzeitig machbar. Auch die Beschaffenheit des Felles kann ein Problem darstellen: Ist es draussen zu warm, können sie ihre Körperwärme nicht mehr abgeben, dadurch könnte es zu einem Überhitzungsproblem kommen, wenn die Hasen sich nicht abkühlen können. Der Rückzug des Schneehasen in höhere Lagen dürfte zudem zu einem Bestandsrückgang führen, denn ein weiteres Problem, dem sie sich ausgesetzt sehen, ist die Hybridisierung mit den Feldhasen: Aufgrund steigender Temperaturen ziehen sich auch die Feldhasen in höhere Lagen zurück – ins Gebiet der Schneehasen. Sie werden so zu Konkurrenten, und die Feldhasen verdrängen die Schneehasen an für sie ungeeignete Nahrungsplätze – ihr Lebensraum verkleinert sich. Zudem können sie sich mit den Feldhasen verpaaren und fruchtbare Nachkommen zeugen, wodurch die Anzahl der Schneehasen sinkt. •
Viele Konsumentinnen und Konsumenten haben wenig Kenntnis von der Schweizer Nutztierhaltung. Dies beeinflusst stark das Einkaufsverhalten zu Ungunsten von tierfreundlichen Produkten. Deshalb führt die Nutztierschutz-Organisation KAGfreiland kostenlose Webinare zur Aufklärung über die Nutztierhaltung durch und möchte so ein bewussteres Einkaufs- und Konsumverhalten fördern.
KAGfreiland ist eine gemeinnützige Organisation, die sich mit Tierwohl-Projekten und Kampagnen für die Nutztiere einsetzt. Rund 100 zertifizierte Betriebe produzieren unter dem Label KAGfreiland und halten sich damit an strenge Tierhaltungsrichtlinien. Dazu zählen täglicher Auslauf ins Freie, Gruppenhaltung, eine Transportzeit von maximal zwei Stunden, keine Enthornung, kein Schwanz- oder Schnabel-Coupieren.
Damit das Tierwohl nachhaltig gefördert wird, muss sich auch das Einkaufs- und Konsumverhalten der Bevölkerung verändern. Mit ihrer Webinarreihe möchte KAGfreiland Grundlagenwissen über die Nutztierhaltung in der Schweiz vermitteln und somit die Wertschätzung und den Wissenstand über die Herkunft und Entstehung von tierischen Produkten in der Gesellschaft verbessern. Im ersten Webinar dieses Jahres am 19. Februar gewährt KAGfreiland einen Einblick in die Eierproduktion. Im Webinar vom 21. Mai geht es um die Rindfleisch-Produktion und am 24. September um Schafe und Ziegen. In den Webinaren zeigt KAGfrei-
land jeweils die verschiedenen Haltungs- und Produktionsformen auf. Ausserdem gewährt ein KAGfreilandProduzent einen Einblick in seinen Betrieb. (zvg) •
Daten Webinare
Mittwoch, 19. Februar 2025, 19.30 Uhr Tierwohl in der Eierproduktion
Mittwoch, 21. Mai 2025, 19.30 Uhr Tierwohl und Rindfleisch
Mittwoch, 24. September 2025, 19.30 Uhr, Tierwohl bei Schafen und Ziegen
Mittwoch, 26. November 2025, 19.30 Uhr (Thema noch offen)
(frühere Webinare können auf der Homepage angeschaut werden)
Anmeldung: www.kagfreiland.ch/projekte/ webinareinblickhinterdiestalltuerenlaufend/
Lasst die Flocken treiben
Der Winter kommt mit lautem Wind, Malt an Fensterscheiben; Ist ein loses wildes Kind, Lässt die Flocken treiben.
Wirft den Schnee ins weite Land. Wipfel, die sich sträuben, Schüttelt es mit trotzger Hand, Lässt die Flocken treiben.
Ist nur herzlos nicht sein Spiel, Lasst es tun und leiben, Alles drängt zum guten Ziel.
Lasst die Flocken treiben.
Gönnt dem Winterkind die Freud, Immer kann’s nicht bleiben, Einmal zähmt es eignes Leid –Lasst die Flocken treiben.
Louis Gut | Wolkenschäume
ISBN 978-3-905927-68-9
Wir suchen für jeden Monat ein schönes Natur oder Landschaftsbild. Senden Sie das Bild per EMail in hoher Auflösung (mindestens 3 Megabyte) per EMail an bild@natuerlich-online.ch unter Angabe Ihrer Adresse. (Querformat bevorzugt) Das aus Sicht der Redaktion schönste Bild wird jeweils abgedruckt und mit einem Gutschein des Weber Verlags im Wert von Fr. 50.– belohnt.
Weitere Bilder werden bei uns auf der Website natuerlich-online.ch aufgeschaltet.
Zusatz zur Leserfrage «Rotwein und Prostata», Natürlich 1124
In der letzten «Natürlich» Ausgabe veröffentlichten wir eine Leserfrage zum Einfluss von Rotwein auf die Prostata. Die Frage wurde von einem unserer Lesern an die Firma Delinat AG in St.Gallen weitergeleitet. Hier die entsprechende Antwort des Weinexperten Kevin Benz:
Es gibt Hinweise darauf, dass ein moderater Genuss von Rotwein positive Auswirkungen auf die Prostata haben könnte. Einige Studien zeigen, dass die im Rotwein enthaltenen Polyphenole, wie Resveratrol, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen. Das gilt in erster Linie für Rotwein-Sorten mit einem besonders hohen Anteil an Polyphenolen, insbesondere Resveratrol, wie etwa Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir und Shiraz. Auch bestimmte Gärungsprozesse und Ausbaumethoden können die Wirkung beeinflussen:
1. Bei der Mazeration zum Beispiel, werden die Traubenhäute während der Gärung länger im Most belassen. Dies fördert die Extraktion von Polyphenolen, einschliesslich Resveratrol, aus den Traubenschalen. Eine längere Mazerationszeit kann zu einem höheren Gehalt an Antioxidantien im Endprodukt führen.
2. Die Lagerung von Wein in Eichenfässern kann ebenfalls die antioxidativen Eigenschaften des Weins beeinflussen. Eiche enthält Tannine, die mit den Polyphenolen im Wein interagieren können und ihren Effekt verstärken können.
3. Eine kontrollierte Gärtemperatur kann die Entwicklung von Aromen und die Stabilität der Polyphenole im Wein fördern. Zu hohe Temperaturen können die Qualität der Polyphenole beeinträchtigen.
4. Wenn Milchsäurebakterien die Apfelsäure im Wein in Milchsäure umwandeln, kann dies den Geschmack des Weins abrunden und gleichzeitig die Stabilität der Polyphenole verbessern.
Wichtig bleibt anzumerken: Wein ist und bleibt ein Genussmittel, das im Mass getrunken werden soll. Sonst steht der potenziell gesundheitliche Nutzen in keinem Verhältnis zu den Risiken des Alkoholkonsums.
«The impact of moderate wine consumption on the risk developing prostate cancer.» M. Vartolomei, S. Kimura, M. Ferro, B. Foerster, M. Abufaraj, A. Brigani, P. Karakiewicz, S. F. Shariat. Clinical Epidemiology 2018:10 431444. https://doi.org/10.2147/CLEP.S163668.
Schoonen et al. (2005) Int J Cancer 113:13340
Briefe an natürlich
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per EMail an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder per Post an «natürlich», Leserbriefe, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt.
Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft
041 468 03 80
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Ein Blick hinter die Stalltüren: Tierwohl in der Eierproduktion
Wie viele Eier legt ein Huhn? Warum reden derzeit alle von Bruderhähnen? Und was ist der Unterschied zwischen Freilandhaltung und Bio-Eiern?
Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen am
Mittwoch, 19. Februar 2025, um 19.30 Uhr in unserem kostenlosen Online-Webinar zum Thema “Tierwohl in der Eierproduktion”
Interessiert? Jetzt anmelden: www kagfreiland ch/projekte/webinar-ein-blick-hinter-diestalltueren-laufend/
oberhalb von
brasil. Hafenstadt (Kw.)
eine Weltreligion
griech. Vorsilbe: Erd...
Schluss engl.: Lied
Luftfahrtpionier †
früherer BondDarsteller (Daniel)
Abk.: Dezember
CH-Unternehmer u. Politiker (Alfred) †
Vorname d. Schauspielerin Thompson schwebendes Luftfahrzeug
Vorname des engl. Musikers Collins
Anhalte-
Gemein-
Altschnee Kindersprache: Bett
Baumwolle (arab.frz.)
lit. Darstellung in der 1. Pers. Sg.
Gewässer in Mittelasien festes Ganzes
Hauptstadt von Kenia
Schiffsfahrer, Matrose
digitale Nachricht (engl.)
Autor v. Spottschriften
Lösung des Rätsels aus dem Heft 12/2024
Gesucht war: Meditation
Abk.: Auto Sport Schweiz Beruf im Bauwesen
schott. Seeungeheuer (ugs.)
Aufgussgetränk
Schiffsrippe
Trinkgefäss
Flachs
Unterwasserfahrzeug (Kw.)
Schienenstrang
bussfertig nicht jene
Fischfett
Nichtfachmann
amerik. Raubkatze
schnelle kreisende Bewegung
Frauengestalt aus «Don Carlos»
unentgeltlich, umsonst still, leise!
Blütensaft
Verteidiger (Fussball)
Vorname der Minnelli
frz.: Strasse Einfahrt, Eingang Widerhall
Universitätsspital Bern (Kw.)
schwerfällig
Computerdatei (engl.)
anpeilen, lokalisieren betriebsam, agil
Staat in Südarabien
Gewürzpflanze Fanatiker
Längenmass
Feuerwerkskörper
Tessiner Architekten (Rino u. Carlo) †
Bedeutung, geist. Gehalt
Musik: erste Tonstufe
Viehhüter alt Bundesrat (Gustave) † 1928
Besucher
Abk.: Million lat.: für, je Flächenmass
Gebirge auf Kreta
Obst verarbeitender Betrieb wohnen
aufgedruckter Betrag (Aktien)
Vorname Name
Strasse PLZ / Ort
Lösung
Und so spielen Sie mit:
Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: Weber Verlag, «natürlich», Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 26. Februar 2025. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
flutet die E-MailInbox
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IMPRESSUM
45. Jahrgang 2025, ISSN 2234-9103 Erscheint 10-mal jährlich Verbreitete Auflage: 18 113 Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2024)
Kontakt
mail@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Redaktion, Herausgeber und Verlag
Weber Verlag AG , Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun Tel. +41 33 336 55 55, leserbrief@natuerlich-online.ch www.weberverlag.ch
Verlegerin
Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch
Verlagsleiter Zeitschriften
Dyami Häfliger d.haefliger@weberverlag.ch
Chefredaktor
Samuel Krähenbühl, s.kraehenbuehl@weberverlag.ch
Leser*innenberatung
Sabine Hurni, s.hurni@weberverlag.ch
Weitere Autor*innen
Fabrice Müller, Angela Bernetta, Samuel Krähenbühl, Lioba Schneemann, Laura Columberg, Markus Kellenberger, Blanca Bürgisser, Sabine Hurni, Susanne Gedamke, Leila Dregger, Therese Krähenbühl-Müller, Yves Scherer, Andreas Walker, Irène Nager
Grafik/Layout
Shana Hirschi, Nina Ruosch, Aline Veugel
Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Anzeigenleitung
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Aboverwaltung abo@weberverlag.ch, Tel. +41 33 334 50 44
Druck
AVD Goldbach
Bildnachweise
Sonja Berger: 6-291, Mirjam Gygax: 14-18
Cranio Suisse®: 19
Andrea Abegglen: 44
Therese Krähenbühl-Müller: 56-59
Yves Scherer: 63
Andreas Walker: 67
Irène Nager: 68-71
Bossert Thomas: 78
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«natürlich» 03/25 erscheint am 27. Februar 2025
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Markus Kellenberger
Es ist wie jeden Winter: wenn es draussen kalt und garstig ist, sucht das Leben die Wärme und irgendwann auch etwas zu essen – und genau deshalb begegneten wir uns mitten in der Nacht. Das Licht aus dem Kühlschrank beleuchtete den Küchentisch wie eine kleine Bühne, und dort hockte sie in der Schale mit den Datteln. Alles an ihr war auf mich ausgerichtet, die runden Ohren, die Knopfaugen, ja sogar die Schnurrhaare, und ihr ganzes Wesen strahlte erschrockene Empörung aus. Mir war, als würde ich einen Einbrecher in flagranti ertappen – und der fragt mich: «Was hast du in der Küche zu suchen?» Doch noch bevor ich «Schokolade» sagen konnte, sprang die Maus mit einem Satz vom Tisch und verschwand husch hinter dem alten Tiba-Herd.
Ach, ihr Mäuse, dachte ich, und ging zurück ins warme Bett. Ich werde wohl wieder ein ernstes Wort mit euch reden müssen. Wie schon vor ziemlich genau einem Jahr. Damals entdeckte ich in der Küche wiederholt Spuren von nächtlichen Besuchern. Weil man mit Mäusen aber erst reden kann, wenn sie nicht mehr wegrennen können, stellte ich eine Lebendfalle auf. Und siehe da: schon am nächsten Morgen sass darin tatsächlich eine Maus. Sie war verständlicherweise etwas ungehalten.
Ich stellte den Käfig vor mir auf den Küchentisch und schob ihr einen Kronenkorken mit Wasser hinein. Mäuse haben immer Durst. Dann begann ich zu Frühstücken, gab ihr auch noch ein Bröcklein von meinem Brot ab, und so gewöhnten wir uns aneinander. Nach dem zweiten Kaffee steckte ich vorsichtig meinen Finger zwischen die Gitterstäbe, und tatsächlich, sie schnupperte daran.
Alles mögliche ging mir in diesem Moment durch den Kopf, denn seit Urzeiten sind Mäuse immer irgendwie mit uns Menschen verbunden. Als Schädlinge, als Nachtkobolde und leider auch als bedauernswerte Labortiere. Sie leben fast überall auf der Welt und liefern Stoff für Sprichwörter und Märchen, wie zum Beispiel «Das kleine Orchester» von Franz Hohler oder jenes von
der Maus und dem Löwen, das bereits im alten Babylonien erzählt wurde. Eine kleine Maus, heisst es dort, hatte den Schlaf eines Löwen gestört. Der wachte verärgert auf, und die Maus bat ihn, sie zu verschonen. Der Löwe liess sie gnädig laufen. Bald darauf wurde der Löwe von Jägern in einem Netz gefangen und erwartete seinen Tod. Doch da kam die kleine Maus zurück, biss das Netz kaputt und der Löwe konnte fliehen. Niemand ist zu klein, um Gutes zu tun.
Die Kleinsten sind manchmal die Grössten, und deshalb spielen Mäuse mit der ihnen eigenen Weisheit auch als schamanisches Krafttier eine wichtige Rolle. Sie stehen für feinfühliges Wahrnehmen und können mit ihrer Fähigkeit, tief zu graben, Menschen helfen, sich wieder an die ihnen innewohnenden – guten –Kräfte zu besinnen.
Aber jetzt ist genug sinniert, sagte ich zur Maus im Käfig, die sich wohl auch ihre Gedanken über uns Menschen gemacht hatte. Es ist Zeit, dich wieder frei zu lassen, allerdings mit einer Bitte. Sag deinen Verwandten, die in den Wänden wohnen, dass meine Küche für euch tabu ist. Ich öffnete das Türchen der Falle, die Maus huschte ohne weiteren Kommentar davon – und, Sie halten das bestimmt für ein Märchen, ein Jahr lang hielten sich die kleinen Wesen daran. Ein Jahr, das sind sechs oder vielleicht sogar acht Mäusegenerationen, und da geht schon mal etwas vergessen. Deshalb steht in meiner Küche jetzt wieder eine Lebendfalle. Miteinander reden lohnt sich immer.
Markus Kellenberger ist Autor und Journalist. In der Kolumne «Anderswelt» betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht, und an seinen «Feuerabenden» im Tipi begleitet er Menschen auf der Reise ins Innere. markuskellenberger.ch
Karin Winterberg Larsson, Franziska Nyfeler
Die Erde unter dem Bauch fühlt sich noch etwas frisch an. Trotzdem – so am Fluss zu liegen, ist herrlich. Nalia spürt den Boden, hört das Wasser und findet es wunderbar, über den Fluss hinaus in die Weite zu blicken. Nalia wohnt mit ihrer Grossmutter in einem Häuschen nahe des Waldes. Im Wald hat das Mädchen viele Lieblingsplätze. Es hat sich auf einer Waldlichtung sogar einen eigenen Garten geschaffen und Petersilienwurzel gesät. Eines Tages, als Nalia zu ihrem Gartenplatz kommt, merkt sie erschrocken, dass sich etwas verändert hat.
Nalias Geschichte berichtet von Liebe und Respekt gegenüber der Natur und den Tieren – und kann auch als einfache Anleitung zum Gärtnern gelesen werden.
© 2024
36 Seiten, 14,8 × 21 cm, gebunden, Hardcover Mit 160 Abbildungen. ISBN 978-3-03818-561-1
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