Natürlich_2009_04

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In Allahs Namen

Die Kraft der Prophetenmedizin

Blütenwanderung

Zu Fuss durch den blühenden Frühling

Gnadenbrot

Wo ausrangierte Tiere in Frieden leben

Farbenkraft Die heilsame Wirkung vonRot, Gelb und Blau

Küchengarten

Gestalten, bepflanzen undgeniessen

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Liebe Leserin, lieber Leser

Die faszinierende Kultur des Islams wird hierzulande auf unterdrückte Frauen, Al Kaida oder Taliban reduziert.

Der Islam wird in unseren Breitengraden oft auf unterdrückte Frauen, Al Kaida oder Taliban reduziert und als Bedrohung westlicher Werte wahrgenommen. Seine faszinierende Kultur gerät dabei in den Hintergrund. Während die traditionelle chinesische Medizin hierzulande für viele Menschen fast zur gesundheitlichen Grundversorgung gehört, ist zum Beispiel die auf dem Koran basierende Prophetenmedizin ein gänzlich unbekannter Aspekt muslimischer Kultur. Dies ist umso erstaunlicher, als dass der Heilsglaube interessante Parallelen zur westlichen Heilkunde aufweist. Ab Seite 20 bringen wir Ihnen die unbekannte Welt der Prophetenmedizin näher. Nicht nur glauben kann heilsam wirken, auch Farben tun es. Davon handelt der Artikel ab Seite 28. Die starke Wirkung, die Farben auf uns haben, zeigen exemplarisch die Bilder der Stäfaer Künstlerin Susanne Gremminger, die den Text begleiten. Eine Farbtherapeutin anderer Art stellt die Natur dar. Die Blütenpracht einer artenreichen Blumenwiese im Frühling stimuliert unsere Sinne und unsere Psyche positiv. Dies kann man mit gutem Recht auch von der Strahlkraft des Adonisröschens behaupten. Die selten gewordene und in der Schweiz auf der Roten Liste stehende Pflanze kommt nur noch an einzelnen Stellen im Wallis vor. An diesen führt die blütenreiche Wanderung vorbei, die wir Ihnen ab Seite 38 vorstellen.

Seine Sinne durch Farben und Gerüche anregen: Dies lässt sich auch in einem Geschäft in der Zürcher Altstadt erleben, von dem die Geschichte abSeite 64 handelt. Mit seiner Verweigerung gegenüber schnelllebiger Modernität ein Anachronismus macht genau diese Tugend das Kolonialwarengeschäft Schwarzenbach zeitlos modern. Lassen Sie sich entführen in eine längst vergangene Zeit.

Herzlich Ihr

Entzündungen

Entzündungen

Ursache vieler Krankheiten und Schmerzen!

Ursache vieler Krankheiten und Schmerzen!

In diesem

Nr.4,April 2009

Gesundheit

10 Erweiterte Wohnzone: Die Küche im Garten

16 Erste Hilfe aus der Natur: Goldrute gegen Blasenschwäche

20 Prophetenmedizin: Heilen mit Allahs Segen

Was haben Arthrose, Knie- und Rückenschmerzen, PMS (Prämenstruales Syndrom), hohe Cholesterinwerte, Depression, Burn-out Syndrom und viele andere Krankheiten gemeinsam?

Experten sind sich einig: Nach neusten Erkenntnissen ist eine dauerhafte Entzündung Gift für unseren Körper –und vermutlich hauptverantwortlich für zahlreiche Zivilisationskrankheiten.

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In diesem wertvollen Ratgeber erfahren Sie allgemein verständliche Zusammenhänge über den Entzündungsstress und vor allem wie Sie durch die gezielte Auswahl der richtigen Lebensmittel dem Entzündungsstress entgehen können.

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28 Farben: Wirken auf Körper und Seele

Natur

38 Blütenwanderung: Adonisröschen im Wallis

42 Vogelkinder: Heisshungrig und nimmersatt

48 Pelister-Nationalpark: Geheimtipp in Mazedonien

54 Heinz Knieriemen über…: sein Falterfieber

Gesellschaft

60 Gnadenbrot: Altersheime für Tiere

64 Tradition im Trend: Kolonialwarenladen Schwarzenbach

70 Was ich heute kann besorgen: Zwanghaftes Aufschieben

Rubriken

3 Editorial

4 Inhalt

6 Aktuell

34 Agenda

35 Marktplatz

36 Leserberatung

56 Wissen

59 Medientipps

74 Leserangebote

77 Leserbriefe

79 Rätselseite

81 Vorschau, Impressum

82 Carte blanche

Heft

20

Prophetenmedizin

Statt der modernen Medizin ist für viele gläubige Muslime der Koran die Hauptquelle für die Gesundheit. Der islamische Heilglaube weist Parallelen zurwestlichen Heilkunde auf.

28

Kraft der Farben

Farben wirken auf Körper und Seele und können heilsam sein. Die naheliegendste Farbtherapeutin befindet sich direkt vor unserer Haustür: die Natur.

60 Gnadenbrot

Verwaisten, schlecht behandelten und «ausrangierten» Tieren einen Platz bieten, wo sie in Frieden leben können, das wollen Tiergnadenhöfe. Der Mehrheit derNutztiere bleibt diesallerdings verwehrt.

38

In voller Blüte

Von Martigny nach Saxon durch naturnahe Kulturlandschaft führt die blütenreiche Frühlingswanderung. Der Höhepunkt ist kein Gipfel, sondern die seltenen Adonisröschen.

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Karl Bodmer: Schweizer Indianermaler

Wer als Jugendlicher die spannenden IndianerhäuptlingsBiografien von Ernie Hearting verschlungen hat, dem wurde auch der Name Karl Bodmer (1809-1893) unauslöschlich in dieGedächtnisfestplatte eingraviert. In diesen Büchern waren Kupferstiche nach Vorlagen des Zürchers zwischen den Text geschaltet. Während es Bodmers Landschaften und seine Indianerkonterfeis in den USA bis in die Schulbücher schafften, blieben die Bilddokumente in seiner Heimat relativ obskur.

Bodmer begleitete den Naturforscher Prinz Maximilian zu Wied von 1832 bis 1834 als Zeichner und Maler auf einer Expeditionsreise an den oberen Missouri. Dabei entstanden über 300

Skizzen und Aquarelle, die Landschaften sowie indianische Genreszenen und Portraits umfassen. Vor allem Letztere zeigen, wie sehr der Humanist Bodmer Wert darauf legte, die Indianer würdevoll aussehen zu lassen. Die formal sicheren und detailreichen Darstellungen wurden von keinem anderen der zahlreichen Indianermaler qualitativ auch nur annährend erreicht. Alle 81 Kupferstiche aus Wieds Reisebericht sind im Nordamerika Native Museum in Zürich in einer Ausstellung zu bewundern.

Hans Keller

Bis 9. August 2009

Zürich, Nordamerika Native Museum, Seefeldstrasse 137, www.nonam.ch

Die umweltfreundlichsten Autos

Für alle, die beim Autokauf auf die Umwelt und den Treibstoffverbrauch achten, hat der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) in seiner neuen Auto-Umweltliste die500 ökologischsten Fahrzeuge zusammengestellt. Am besten schneidet demnach der Honda Insight Hybrid ab, knapp gefolgt vomFiat Punto 1.4 mit Erdgasantrieb. Auf Platz dreibrachte es der Toyota IQ 1.0.

Grundlage für die Bewertung bildete ein vom Institut fürEnergie- und Umweltforschung in Heidelberg entwickeltes System, das sich auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse abstützt. Im Wesentlichen wurden die Autos nach vier Kriterien bewertet: CO2-Ausstoss, Verkehrslärm, Luftschadstoffe und Naturbelastung.

Am meisten Gewicht erhielt dabei der CO2-Ausstoss, da die Prüfer den durch den Ausstossvon Treibhausgasen verursachten Klimawandel als wichtigstes Umweltproblem einschätzen.

Die Auto-Umweltliste ist auf dem Internet unter www.natuerlich-online.ch/auto abrufbar oder kann beim VCS unter Telefon 0848 611 611 in gedruckter Form bezogen werden. ajo

Wann müssen
Weisheitszähne raus?

Die Besten

RangMarkeModellHubraumLeistungTreibstoffart in cm3 in kW / PS

1HondaInsight Hybrid133965 / 88Benzin

2FiatPunto 1.4 Erdgas CH136851 / 70Gas

3ToyotaIQ 1.099850 / 68Benzin

4FiatPanda 1.2 Erdgas CH124238 / 52Gas

5CitroënC3 1.4i GNV Erdgas CH136050 / 68Gas

6ToyotaPrius 1.5 Hybrid149786 / 117Benzin

7HondaCivic 1.3i-DSI Hybrid133985 / 115Benzin

8Smart fortwo coupé 45 kW mhd 99945 / 61Benzin

9DaihatsuCuore 1.099851 / 69Benzin

10CitroënC1 1.0i99850 / 68Benzin

10FordKa 1.3i CNG Erdgas CH129951 / 69Gas

10Peugeot107 1.0i99850 / 68Benzin

10ToyotaAygo 1.099850 / 68Benzin

Quelle: VCS Auto-Umweltliste 2009

Weisheitszähne haben aus naturheilkundlicher Sicht eine wichtige Bedeutung für dieGesundheit. Sie sollten daher nicht übereilt entfernt werden. Besser ist es, das Für und Wider individuell abzuklären, raten Naturärzte.

Aus verschiedenen Gründen: Die chinesische Akupunkturlehre beispielsweise ordnet die unteren Weisheitszähne der Nebenniere, die oberen der Niere zu. Die Nieren gelten alsEnergiezentrum des menschlichen Körpers und haben eine wichtige Bedeutung für das Immunsystem. Werden die Weisheitszähne entfernt, kann dies die Immunabwehr schwächen und Allergien und Autoimmunkrankheiten verstärken oder verursachen.

Gratis:

Entgegen weit verbreiteter Meinung sind Weisheitszähne nicht für das Platzproblem im Kiefer verantwortlich. In diesem Fall kann eine langfristige Ernährungsumstellung und bei Gebissschäden ein so genannter Bionator helfen, der einer herausnehmbaren Zahnspange ähnelt und auf beide Kiefer wirkt. Erst wenn sich das Platzproblem im Kiefer nicht vollständig beheben lässt, sollte eine Entfernung der Weisheitszähne erwogen werden, da eine Bissverschiebung zu Verspannungen mit Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel oder Ohrgeräuschen führen kann. Dabei gilt: Nicht alle Weisheitszähne gleichzeitig herausnehmen lassen, um den Energiehaushalt des Körpers zu schonen. kel

Die praktischen eBooks von «Natürlich»

Bald blühen wieder Blumen. Für unsere Leserinnen und Leser haben wir deshalb auf unserer Homepage www.natuerlich-online.ch das neue eBook «Fit in den Frühling» bereitgestellt. Das eBook bietet eine Fülle von Anregungen und wichtigen Informationen, um gesund zu bleiben oder rank und schlank zu werden. Das eBook können Sie gratis downloaden, ausdrucken undper Mail an Freunde verschicken.

Diese zwei eBooks stehen ebenfalls gratis für Sie zur Verfügung: «Gut essen» und «Die 20 besten Heilkräuter». Erfahren Sie, wie einfach es ist, ayurvedisch zu kochen oder sich vegetarisch zu ernähren. Und lernen Sie die besten Heilkräuter für fast alle Fälle kennen. Hier finden Sie Hilfe, egal, ob Sie von Asthma oder Zahnschmerzen geplagt werden. Die praktischen eBooks von «Natürlich» kostenlos auf www.natuerlich-online.ch

Sternengucker: Die Milchstrasse

Beim Betrachten des Himmels in einer wolkenlosen Nacht sind mit blossemAuge mehrere tausend Sterne zu sehen. Sie erscheinen uns als winzige Punkte und doch sind es veritable Sonnen. Zwischen den Sternen erstreckt sich ein schwach schimmerndes Band: die Milchstrasse. Was wie ein diffuser Nebel aussieht, ist unsere eigene Spiralgalaxie. Unsere Sonne befindet sich in deren Randbereich. Die Beobachtungsposition von diesem Teilder Galaxie aus ermöglicht uns einen Blick auf die Anhäufung von Sternen, wie wenn wir uns am Rand eines Tellers befänden und umherblickten. Diese ungeheure Sternenmenge, die wir sehen, präsentiert sich uns als das Band der Milchstrasse. Diese hat einen Durchmesser von etwa 100000 Lichtjahren (1 Lichtjahr entspricht rund 9,5 Billionen Kilometern) und beherbergtrund 200 Milliarden Sonnen.

Andreas Walker

Frauen im Kampf für die Natur

Die Umweltstiftung «Fondation Yves Rocher» zeichnet im Jahr 2009 zum dritten Mal drei Frauen aus der Schweiz mit dem Umweltpreis «Trophée de femmes» aus. Irene Pfister-Hauri, Franziska Kaguembèga-Müller und Jacqueline Moesch Mampuya werden jetzt für ihr aussergewöhnliches Engagement im Umweltund Naturschutz geehrt. Die drei Preisträgerinnen haben sich unabhängig voneinander für Wiederaufforstungsprojekte und den Schutz von Dorfwäldern in verschiedenen Regionen Afrikas eingesetzt.

«Wir wollen mit dieser Auszeichnung Frauen ehren, die sich nachhaltig für die

Natur engagieren und die sich beispielhaft für Umweltschutz einsetzen – ob national oder weltweit», erläutert Sabine Fesenmayr von der Umweltstiftung «Fondation Yves Rocher».

Zum dritten Mal hat die Umweltstiftung «Fondation Yves Rocher» den Umweltpreis in der Schweiz ausgeschrieben. Aus allen Einsendungen haben die Jurymitglieder der Umweltstiftung «Fondation Yves Rocher» drei Preisträgerinnen ermittelt. Dabei legte sie einen besonderen Schwerpunkt auf Frauen die in ihrem langjährigen Engagement auch andere Menschen für ihre Sache motiviert haben. kel

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Die Küche imGarten

Ein Küchengarten liefert feines Gemüse, aromatische Kräuter und Obst zum Naschen. Richtig gestaltet und bepflanzt versorgt er uns nicht nur mit gesunder Nahrung, sondern wird zur erweiterten Wohnzone.

Text: Brunhilde Bross-Burkhardt

Foto: fotolia.com

Egal wie gross ein Grundstück ist, Gestaltungsideen lassen sich meist verwirklichen. Für den Küchengarten bietet sich der «Garten im Garten» an:Der Gemüsegarten bildet eine Einheit für sich; schmale Rabatten, niedrige Einfassungen oder ein niedriger Zaun trennen ihn vom restlichen Gartenareal ab. Die Grundform kann rechteckig, quadratisch oder sogar rund sein. Rechteckige und viereckige Beete sind einfacher zu bewirtschaften als runde oder unregelmässig geformte. Der Bauerngarten kann ein Vorbild füreinen dekorativen Küchengarten sein.

Historische Vorbilder

In historischen Schloss- oder Abteigärten findet sich oft ein sogenannter Küchengarten und ein Obstgarten. Die herrschaftlichen Gärtner kultivierten hier Gemüse, Kräuter und Obst für dieadeligen oder klösterlichen Haushalte. Ein bekanntes Beispiel für einen Küchengarten befindet sich beim Schloss in Villandry an der Loire in Frankreich. In Deutschland gibt es ebenfalls einige sehenswerte historische

Küchen- und Obstgärten, beispielsweise in Seligenstadt am Main. In der Schweiz ist ein Küchengarten, ein «jardin potager», am Schweizerischen Nationalmuseum im Château de Prangins am Genfersee zu besichtigen. Hier werden Gemüse- und Obstarten und -sorten aus der Zeit des 18. Jahrhunderts gezeigt. Die Schlossdomäne Wildegg zeigt im Nutz- und Lustgarten ebenfalls die Gemüsevielfalt vergangener Zeiten.

Solche historischen Küchengärten regen zum Nachahmen an. Ein Küchengarten auf einem normalen Hausgrundstück fällt allerdings notgedrungen schlichter aus. Doch auch auf kleiner Fläche und mit überschaubarem Aufwand lässt sich viel Nützliches heranziehen.

Für den Küchengarten wählt man den am besten besonnten Teil des Grundstückes aus, der nicht beschattet von Gebäuden, Bäumen, Sträuchern und Gehölzen, aber dennoch vor Winden geschützt ist. Und natürlich ist es auch wichtig, dass er von der Küche aus gut zu erreichen ist, um schnell noch etwas Schnittlauch oder Liebstöckel für den Salat oder ein paar Andenbeeren fürs Dessert holen zu können.

Durch Wege gegliedert

Der Küchengarten, der immer ein Nutzgarten ist, sollte durch gut zugängliche Wege gegliedert sein. Der Wegebelag prägt das Bild des Gartens mit. Am praktischsten sind grosse Betonplatten; sie sind bei jedem Wetter begehbar und lassen sich gut sauber halten. Bewährt hat sich auch ein Wegebelag aus Rindenmulch; der sieht natürlich aus und ist bei jedem Wetter angenehm zubegehen. Kleine Zwischenwege im Küchengarten braucht man nicht zu befestigen; das können Trampelpfade sein, die je nach Beeteinteilung von Jahr zu Jahr neu entstehen.

Die lineare Wegstruktur kann man durch niedrige Hecken aus Sträuchern

Ein Küchengarten will strukturiert sein

oder Einfassungen aus Stauden und Sommerblumen betonen. Der Klassiker für eine niedrige Einfassungshecke ist geschnittener Buchs. Wichtig ist, dass man den niedrigen Einfassungsbuchs (Buxus sempervirens Suffruticosa) nimmt oder die ganz langsam wachsende blau-grüne Sorte «Blauer Heinz». Gelegentlich wird auch der Falsche Buchs, der schnellwüchsige, immergrüne Liguster, für Abgrenzungen verwendet.

Solche Schnitthecken wollen gepflegt sein. Wer sich das regelmässige Schneiden nicht aufbürden möchte, kann sich auf einzelne in Form geschnittene Buchsbüsche beschränken, die beispielsweise die Ecken betonen.

Als weitere Gewächse für ganz niedrige Hecken bieten sich die Eberraute (Artemisia abrotanum), der Gamander (Teucrium spec.) oder das Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) an. Gelegentlich werden auch Zitronenund Gartenthymian (Thymus spec.), Ysop (Hyssopus officinalis) oder Lavendel (Lavandula spec.) gepflanzt. Stauden wie Schnittlauch (Allium schoenoprasum) oder gefüllt blühende Römische Kamille (Anthemis nobilis Plenum), dicht nebeneinander gepflanzt, ergeben ebenfalls hübsche Einfassungen. Und sogar Sommerblumen mit kompaktem buschigem Wuchs wie Tagetes machen sich als blühende Einrahmung gut.

Wer den formalen Gestaltungsstil mitseinen ganz klaren Linien nicht so gerne mag, kann auch niedrige Sträucher frei wachsen lassen und so den Gemüsegartenteil einfassen. Da bieten sich die Fingersträucher (Potentilla fruticosa), niedrige Spiräen (Spiraea japonica) oder niedrige Bodendecker- oder Strauchrosen an.

Gestalten mit Hochstämmchen

In ganz kleinen Gärten wird man stattder Sträucher oder Stauden eher platzsparende tote Materialien verwenden und die Gartenteile mit niedrigen Zäunen, Weidengeflecht, Holzbrettern oder Steinen abgrenzen.

Dekoratives Gemüse für den Küchengarten

● Amaranth: rot- oder grünblättrig, mit hängenden oder stehenden Rispen.

● Artischocken und Cardy sind interessant durch ihr Blattwerk. Guter Ertrag nur in milden Klimaregionen.

● Kohlgewächse mit ihren verschiedenen Blattfarben und Blattkräuselungen sind ganz wichtig, vor allem im Herbst. Gesunde Kohlköpfe haben ihre eigene Ästhetik. Ausser Weisskraut (Weisskabis) und Rotkraut (Rotkabis) ist es der Wirsing (Wirz) mit seinen gekräuselten Blättern; Palmkohl Nero di Toscana (schmale lange Blätter, aufrechter Wuchs); Federkohl Redbor (violetter Kopf); Kohlrabi Azur Star (blaue Knolle, hoher Strunk).

● Mangold wirkt mit seinem aufrechten Blattwerk und den interessant gefärbten Stängeln. Mangold bleibt lange auf dem Gartenbeet stehen und bildet so einen ruhenden Pol bei dem ständigen Wechsel der Kulturen rundherum. Sorten: Charlotte (rotstielig), Bright Lights (Stiele in Rot, Rosa, Weiss, Creme, Gelb, Grün), Genfer (breite, weisse Stiele).

● Rote Melde: aufrechter, verästelter Wuchs, versamt sich.

● Salate bringen vor allem im Frühsommer und im Herbst Formen- und Farbenvielfalt. Da gibt es Schnitt-, Pflück-, Kopf-, Batavia- und Eissalate mit mehr oder weniger gekräuselten Blättern in verschiedenen Grün- und PurpurTönen. Romana-Salate und Zuckerhut-Salate wachsen eher aufrecht. Im Herbst sind die Endiviensalate und der Zuckerhut sehr wichtig. Sorten: Kopfsalat Merveille des quatre saisons (rotbraun), Pflücksalate Lollo bionda, Lollo rossa (hellgrün und violett, gekrauste Blätter, bildet lockere Köpfe aus).

● Schmetterlingsblütler (Leguminosen): Für das Erscheinungsbild des Gemüsegartens sind Stangenbohnen und Feuerbohnen sehr wichtig, aber auch die Buschbohnen, von denen es Sorten mit attraktiver Blüte gibt. Attraktive rote Blüten hat die Spargelerbse. Zuckererbsen oder Kefen wirken ebenfalls durch die Blüten und den Fruchtschmuck. Stangenbohnen-Sorten: Blauhilde (dunkelviolette Bohnen), Borlotti (zum Auskernen), Landfrauen, Die Weinländerin (gesprickelt).

● Zuckermais und Ziermais eignen sich mit zwei Metern Wuchshöhe gut als Sichtschutz. Beim Säen darauf achten, dass die anderen Gemüse noch genügend Sonne bekommen. Eine hübsche Ziermais-Sorte ist Tricolor mit grün-weiss-rot gestreiften Blättern.

Stangenbohne

Blauhilde

Feuerbohnen-Blüten

Farbiger Mangold

Grünkohl Redbor

Foto: Brunhilde Bross-Burkhardt
Fotos: RenéBerner
Foto: Brunhilde Bross-Burkhardt

Ringelblumen und Rote Melde: dekorativ und essbar

In Kombination mit den Einfassungen oder für sich alleine geben Hochstämmchen von Beerenobst oder von Rosen einschönes Bild. Vor allem in kleinen Gärten lässt sich so der Raum gut ausnutzen. Die Hochstämmchen können gutam Rand der Gemüsebeete stehen und nehmen dort nur wenig Licht und Nahrung weg. An ihrem Fuss dürfen sichKräuter wie Minzen oder Kapuzinerkresse ausbreiten. Eine gute Wahl sind Johannisbeeroder Stachelbeer-Hochstämmchen. Auch Kulturheidelbeerbüsche fügen sich auf Standorten mit saurem Boden gut ein. Rosenhochstämmchen sehen zwar zur Blütezeit sehr hübsch aus, sind aber recht empfindlich und erfrieren im Winter oft.Auch Säulenobst oder scharf geschnittene Spalierbäumchen passen an den Rand der Gemüsebeete. Spalierbäumchen können ein hübsches Gestaltungselement sein, sofern sie fachgerecht geschnitten werden.

Bei den kleinen Obstgehölzen verbindet sich das Dekorative mit dem Nützlichen. Wählen Sie in der Baumschule

Obstgehölze mit ganz schwach wachsender Unterlage als Spindeln oder speziell gezüchtete Säulenobstbäumchen. Bei den Spindelbüschen müssen die Äste in einer bestimmten Weise gezogen werden. So lässt sich mit den Mini-Bäumchen eine gute Sichtbegrenzung schaffen. Säulenobst wächst straff aufrecht und blüht und fruchtet dicht am Stamm. Die Bäumchen brauchen keinen Schnitt.

Kletterhilfen

Die Bäumchen können einzeln stehen oder an einem durchgehenden Spalier gepflanzt sein. Die Spindelobstbäumchen pflanzt man im Abstand von 2Metern; die Säulenobstbäumchen im Abstand von etwa 30 bis 40Zentimetern. Das Obstspalier aus Spalierbäumchen oder Säulenobst sollte so platziert sein, dass die Beete trotzdem genügend besonnt sind. Die Spalierbäumchen oder Säulenobstbäumchen, die wirklich wenig Platz brauchen, können zum Beispiel die Ecken einer Beetfläche markieren.

Einige Gegenstände sind im Nutzgarten durchaus nützlich. Stangen- und Feuerbohnen, Erbsen undmanche Gurken brauchen Stäbe oder Schnüre, um sich hochzuhangeln. Gerade in kleinen Hausgärten kann manauf solche vertikalen Klettereinrichtungen nicht verzichten. Für Stangenbohnen bieten sich Fichtenstangen oder Bambusstäbe als Stützen an. Kreative Menschen bauen phantasievolle Gebilde daraus. Erbsen halten sich mit ihren Kletterorganen an dünnem Draht oder Geäst fest. Ein Maschendrahtgeflecht oder Reisig von Haselnusssträuchern ist für sie als Unterlage ideal. Mit etwas Fantasie lässtsich natürliches Material finden, das wenig kostet und doch seinen Zweck gut erfüllt.

Für Spalierbirnen, Weinreben, Kiwi etc. braucht man stabile Klettergerüste. Das können solche aus Holzlatten sein,möglichst aus verwitterungsstabilem wie Robinienholz.

Dekoratives Gemüse

Die Gemüsepflanzen selber sind ebenfalls ein wichtiges Gestaltungselement. Bunte Gemüse sind gefragt, also Gemüse mit ungewöhnlicher Blattfärbung, mit schönem Blattwerk und

straffem Wuchs. Amaranth, Artischocken, Cardy, Lauch, Melde und Mangold passen hervorragend in einen dekorativen Küchengarten. Auch die abwechselnde Pflanzung von grünund rotblättrigem Salat in der Reihe hatihren Reiz. Es soll Gartenästheten geben, die das Gemüse nur nach derOptik aussuchen. Sinnvollerweise sollte das gesäte oder gepflanzte Gemüse auch in der Küche verwertet werden. Die beliebten Tomaten eignen sich wegen ihres hohen Wärmeanspruchs nicht so gut für Freilandbeete, ausserdem werden sie im Freien oft von der Kraut- und Braunfäule verunstaltet.

Das sind alles gut gemeinte Gestaltungsvorschläge. In der Praxis allerdings ist es gar nicht so einfach, einen optisch schönen Küchengarten zu kreieren. Die geschönten Bilder in denGartenmagazinen wecken da oft falsche Erwartungen bei angehenden Küchengärtnern. Erfahrene Pflanzer wissen, dass sich das Gefüge im Garten ständig ändert: Da wird gesät, gepflanzt und geerntet; es gibt Mulchschichten und Wildkrautecken. Pflanzen sterben ab, andere kommen unerwartet zum Vorschein.

Ans Gestalten im Garten muss man daher mit dem Wissen herangehen, dass alles im Wandel ist. Ein Garten ist kein Wohnzimmer, in dem alles seinen festen Platz hat. Der ständige Wandel hat durchaus seinen Reiz. Gärtner freuen sich an zufälligen Pflanzenkombinationen, an der Harmonie von Blättern und Blüten, auch am Unerwarteten. ■

Literatur: Mein kleiner Küchengarten. Von Brunhilde Bross-Burkhardt. blv-Verlag 2007, Fr. 24.–

Gestaltungselemente imKüchengarten

● Einfassungshecken aus Buchs oder Kräuter-Halbsträuchern wieYsop, Lavendel, Eberraute, Gamander oder Bergbohnenkraut

● Hochstämmchen von Beerenobst (Johannisbeeren, Stachelbeeren)

● Säulenobst und Spalierobst

● Gemüse und Kräuter mit interessanten Blattformen und -färbungen

● Dekorative Elemente wieRankgerüste fürStangenbohnen usw.

Foto: Brunhilde Bross-Burkhardt

Für alle, die zuhause die Umwelt schützen.

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Viele Frauen leiden unter einer schwachen Blase und unfreiwilligem Harnabgang. Der beste Schutz vor Inkontinenz sind gezieltes Muskeltraining unddie Stärkung der Nieren. Hierkann die Goldrute Unterstützung bieten. Text: Sabine Hurni

wert

Was gibt es Schöneres als ein herzhaftes Lachen, ein Kichern mit Freundinnen oder ein schallendes Gelächter wegen eines guten Witzes? Jede fünfte Schweizerin lacht aber nicht mehr so ungezwungen. Sie fürchtet sich davor, beim Lachen oder auch beim Niesen, Husten oder dem Tragen schwerer Lasten Harn zu verlieren. Vielleicht ein Tröpfchen oder zwei, vielleicht aber auch den ganzen Blaseninhalt. Bei einigen Betroffenen braucht es nicht einmal mehr einen derartigen Reiz. Der Harndrang ist von einem Moment zum anderen so stark, dass es manchmal nicht mehr bis zur nächsten Toilette reicht.

Das Problem liegt an der Muskulatur. Die ballonartige Harnblase ist umringt von einem Muskel. Bei der Entleerung zieht sich dieser Muskel zusammen und presst so den Urin in die Harnröhre. Von dort wird der Harn aus dem Körper ausgeschieden. Damit dies jedoch nicht unkontrolliert geschieht, ist die Harnröhre durch einen Schliessmuskel verschlossen. Erst wenn sich der Muskel ent-

So stärken Sie Ihre Blase

Die Blase lässt sich erziehen. Wobei dies zwar mit etwas Disziplin verbunden ist. Beginnen Sie aber nicht erst mit dem Training, wenn die Blase bereits schwach ist. Vorbeugen ist und bleibt der beste Schutz vor unfreiwilligem Harnabgang.

● Trinken trotz allem: Trinken Sie die empfohlenen 3 Deziliter pro10 Kilogramm Körpergewicht. Den grössten Teil der Trinkmenge sollten Sie am Morgen einnehmen und gegen Abend nur noch wenig trinken, damit Sie nachts nicht aufwachen. Meiden Sie kalte Getränke.

● Täglich trainieren: Rumpfbeugen, Bauchtanz oder Beckenbodentraining nützen am meisten, wenn sie täglich durchgeführt werden. Beckenbodentrainingskurse werden in fast allen Gemeinden angeboten.

● Gesund essen: Eine ausgewogene Mischkost mit vielen Faserstoffen aus Kohlenhydraten, Gemüse und Obst sorgt nicht nur für eine regelmässige Verdauung, sondern hilft auch dabei, das Gewicht zu kontrollieren. Vermeiden Sie kalte Lebensmittel.

● Rundum bewegt: Ideale Sportarten um den Beckenboden zu trainieren sind Radfahren, Schwimmen, Walking, Ballett, Fechten und Gymnastik.

● Tief atmen: Wann haben Sie das letzte Mal tief in den Bauch, bis knapp unter den Bauchnabel

spannt, öffnet sich die Harnröhre und der Harn fliesst ab. Eingebettet ist der Harnapparat in die Beckenbodenmuskeln. Sie stützen die Gebärmutter, die Harnblase und auch den Mastdarm.

Beckenbodentraining und Stärkung der Nieren

Diese Muskeln können aber mit der Zeit schwach werden, sich unkontrolliert zusammenziehen oder sich plötzlich entspannen. Die Ursachen dafür sind vielseitig: Geburten, Übergewicht oder chronische Verstopfung sind enorme Belastungen für die Beckenbodenmuskulatur. Gleichzeitig verändert sich bei den Frauen durch das Absinken des Östrogenspiegels in der Menopause das Gewebe. Es wird dünner und das Bindegewebe schwächer. Viele dieser Faktoren lassen sich nicht beeinflussen. Das heisst allerdings nicht, dass Frau ihr von der Natur auferlegtes Schicksal bloss geduldig hinnehmen muss. Mit Beckenbodentraining, einer Stärkung der

geatmet? Viele Frauen atmen nur bis in den Brustraum, obwohl die Zeiten der engen Korsetts schon lange vorbei sind.

● Delegieren: Das Tragen von schweren Sachen darf Frau ruhig den Männern überlassen. Wenn es nicht anders geht, sollen die Lasten nah am Körper getragen und möglichst aus der Hocke aufgehoben werden.

● Prostatatabletten: Die Tabletten für Männer enthalten in der Regel Brennnesselwurzeln, Sägepalmenblätter und Kürbiskernöl. Das sind Bestandteile, die auch Frauen mit Inkontinenz helfen können.

● Tagebuch führen: Schreiben Sie auf, was Sie beschäftigt. Blasen- und Nierenprobleme haben oft einen seelischen Hintergrund. Häufig geben die Einträge auch einen Hinweis darauf, welche Ereignisse das Problem verstärken.

● Reizmittel meiden: Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Cola, Schokolade, scharfe Speisen und künstliche Süssstoffe können die Blase zusätzlich reizen.

● Sicherheit für unterwegs: MitSpezialbinden, die selbst grössere Harnmengen sofort aufsaugen und neutralisieren können, vermeiden Sie schlimme Überraschungen. DieBinden sind um ein Vielfaches saugfähiger als normale Damenbinden.

«Natürlich» im TV

Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und TeleTell. Sonntag ab18.20 Uhr mit stündlicher Wiederholung, Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.

Weitere Infos und Video: www.natuerlich-online.ch

Bauchmuskulatur, Bauchtanz und einer Gewichtsreduktion kannsie die Muskulatur im Unterleib fit halten.

Zudem kann auch eine Stärkung der Nieren heilsam wirken. Eine der wichtigsten Heilpflanzen auf diesem Gebiet ist die Echte Goldrute (Solidago virgaurea). Das Zusammenspiel von Saponinen, Flavonoiden, Phenolglykosiden und ätherischen Ölen führt zu einer

Goldrute richtig angewendet

Das Goldrutenkraut ist ein wichtiger Inhaltsstoff in vielen Nieren-Blasen-Zubereitungen, zumBeispiel verarbeitet in Pflanzendragées, als Tinkturen oder spagyrische Essenzen. Ebenso wirksam ist die Teezubereitung als Einzeldroge oder kombiniert mit anderen Heilpflanzen. Die obere Tagesdosis beträgt 12 Gramm des getrockneten Krautes. Das entspricht etwa 4 Tassen Tee pro Tag, die zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Für die Teezubereitung übergiessen Sie 1 bis 2 Teelöffel Goldrutenkraut mit zwei Deziliter kochendem Wasser und lassen den Aufguss 10 Minuten ziehen.

harntreibenden und leicht krampflösenden Wirkung. Daher wird das Goldrutenkraut bei vielen entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege als Durchspülungstherapie angewandt. Die Heilpflanze erhöht dieHarnmenge und sorgt so für eine vollere Blase, aber ohne die Entleerungshäufigkeit zu verändern.

Die Goldrute verbessert die Nierentätigkeit auf sanfte Weise und kann sogar in der Nierensteinprophylaxe erfolgreich sein. Gerade bei Frauen, diemit dicken Socken ins Bett schlüpfen, kann die Goldrute die Nieren wirkungsvoll stärken. Kalte Füsse sind nämlich oft ein Hinweis darauf, dass die Nieren eher schwach arbeiten. In der Volksmedizin gilt die Goldrute zudem als sogenanntes Blutreinigungsmittel, das bei Rheuma, Gicht und Hauterkrankungen verwendet wird.

Goldgelbe Sonnen

Die in Europa heimische, bis zu einem Meter hohe Pflanze ist kaum zu übersehen. Ihre gelben Blüten sehen aus wie kleine Sonnen, die trauben- oder rispenförmig angeordnet sind. Solidago virgaurea gehört zu den Korbblütlern, wächst in lichten Wäldern, auf trockenen Wiesen, im Gebüsch oder in Hecken. Selbst auf 2500 Meter Höhe sind die goldenen Ruten noch zu finden. Sie blühen während der warmen Sommermonate von Juli bis September. Das ist auch die ideale Erntezeit. Man sammelt die oberirdischen Teile samt Stängel, Blüten und Blättern. Zusammengebunden zu Büscheln werden sie kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Oft wird die Echte Goldrute mit ihrem nahen Verwandten, der Kanadischen Goldrute, verwechselt. Dieser Neophyt wurde im letzten Jahrhundert eingeschleppt und hat sich bei uns an Waldrändern und Seeufern stark verbreitet. Medizinisch kann die Kanadische Goldrute allerdings nicht mit der Heilwirkung der Echten Goldrute mithalten. ■

INFOBOX

Literatur: Anne Freimann, «Wege aus der Blasenschwäche», Schlütersche Verlag 2007, Fr. 22.50 Mehr Informationen unter: www.inkontinex.ch www.blasenzentrum-frauenfeld.ch

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Inch Allah

Für viele gläubige Muslime ist der Koran die Hauptquelle für ihre Gesundheit. Mehr als moderner Medizin vertrauen sie auf die Kraft der sogenannten Prophetenmedizin. Islamwissenschaftler J. Christoph Bürgel erklärt, wie dieser spezielle Heilglaube entstand – und was ihn mit westlicher Heilkunde verbindet.

Text: J. Christoph Bürgel

In einer mittelalterlichen arabischen Quelle findet sich der folgende Dialog, der sich zwischen einem christlichen Arzt und einem frommen Beamten des Kalifen Harun al-Rashid zugetragen haben soll. Der Arzt fragt den Beamten: «Gibt es in eurem Buch (dem Koran) nichts über Medizin, da doch das Wissen zweierlei Wissen umfasst, Wissen vom Körper und Wissen vom Glauben?»

Dieser entgegnet: «Doch! Gott hat die ganze Medizin in einem halben Koranvers vereinigt!»

«Nämlich?», fragt der Arzt.

«Esset und trinket, ohne auszuschweifen!» (Sure 7,31).

Der Arzt fragt weiter: «Aber von eurem Propheten ist nichts über Medizin überliefert?»

Und der Beamte antwortet: «O doch! Er hat die Heilung in leicht verständliche Worte gekleidet.»

«Und die lauten?»

Der Beamte führt nun zwei bekannte Hadithe mit diätetischen respektive hygienischen Vorschriften an: «Der Magen ist der Krankheit Zelt, die Vorsicht der Krankheit vorangestellt!» Und: «Gib jedem Körper das, woran du ihn gewöhnt hast!»

Worauf der Arzt ausruft: «Euer Buch und euer Prophet haben da für Galens Medizin keinen Bedarf mehr gelassen!»

Der Dialog beleuchtet schlaglichtartig den Widerspurch, der die Heilkunst des islamischen Mittelalters beherrschte: der Gegensatz zwischen der von den Griechen ererbten, nach seinem wichtigsten Vertreter benannten wissenschaftlichen oder galenischen Medizin und der prophetischen Medizin, die man – zumindest in ihren Ursprüngen – dem Propheten Muhammad zusprach.

Der Gegensatz erinnert an ähnliche Bruchlinien, wie sie auch westliches Heilwesen durchziehen. Zum Beispiel an den grundlegenden Konflikt, der zwischen der Schulmedizin und einigen Formen der Naturheilkunde besteht, ganz zu schweigen von jenen «Heilern», die beanspruchen, durch Handauflegen Genesung zu erzielen. Anhänger der Christian Science tun dies im Namen Jesu und in Anlehnung an sein Vorbild.

Genauso ist es mit der Prophetenmedizin im Islam. Auch sie entstand aus religiösen Motiven, aus dem Wunsch heraus, dem Vorbild des Propheten auch in medizinischen Dingen zu folgen. Die ga-

lenischen Ärzte dagegen folgten dem Vorbild und den Lehren Galens. Autoritätsglaube also in beiden Fällen. Aber die einen, die Galeniker, nahmen in Anspruch, im Namen der Vernunft, der Ratio, zu handeln, dieandern, die Frommen, dagegen im Namen einer göttlich inspirierten Weisheit. Es handelt sich also um ein Paradebeispiel der uralten, bis heute fortwirkenden und oft in Konflikte ausartenden Spannung zwischen Vernunft und Offenbarung.

Griechische Lehre der Vernunft Im Zentrum der von Galen (129 bis 199) vertretenen Medizin steht die sogenannte Humoralpathologie, also die Lehre von den vier Säften Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle, denen Eigenschaften wie Wärme und Kälte zugeordnet wurden. Gesundheit beruht auf der Ausgewogenheit derSäfte, ein Ungleichgewicht bewirkt Krankheit. Die Therapie physiologischer Erkrankungen bestand im galenischen System auf dem Prinzip contraria contrariis, das heisst, das Zuviel einer Qualität wurde mit deren Gegenteil bekämpft. Einfachstes Beispiel: Bei Fieber, also zu viel Hitze, machte man kalte Umschläge.

In dieses einfache System wurden nun Krankheiten ebenso wie Medikamente eingeordnet und manchmal wohl auch hineingezwängt. Das System selber aber wurde immer feiner nuanciert. Jedes Heilkraut, jeder Hustensaft, jede Salbe und jedes Mineral waren nun nicht einfach kalt oder warm, sondern kalt im zweiten, warm im dritten Grad und so weiter. Was der Arzt ausserdem berücksichtigen musste, waren die persönlichen Umstände des Patienten: sein Temperament, sein Beruf, seine Gewohnheiten, das Klima seines Wohnorts. Das heisst aber, der Arzt musste die allgemeinen Regeln modifizieren, dem individuellen Fall anpassen, und das mit Hilfe von logischen Schlüssen. Logik war daher laut Galen für den echten Arzt unentbehrlich, ja er ging sogar noch weiter und forderte in einer kleineren Schrift, «dass der beste Arzt Philosoph sein müsse».

Dahinter verbirgt sich der Anspruch, nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele zuständig zu sein. Galen war überzeugt vom engen Zusammenhang zwischen Körper und Seele und hat dies in einer programmatischen Schrift «Dass

die Kräfte der Seele der Mischung des Körpers entsprechen», dargetan. Bezeichnend ist die Erzählung von der Heilung eines Mannes, deran dem Wahn litt, eine Schlange verschluckt zu haben. Galen liess sich die vermeintliche Schlange beschreiben, beschaffte sich eine solche, gab dem Mann bei verbundenen Augen einBrechmittel und manipulierte die Schlange in den Auswurf, sodass sie der Kranke erblickte, als man ihm die Binde von den Augen nahm. Überzeugt, dass dies die Schlange sei, die er verschluckt hatte, war er von seinem Wahn geheilt.

Die galenische Medizin genoss in der Frühzeit des Islam hohes und scheinbar uneingeschränktes Ansehen. Wie Muhammad im Koran das Siegel der Propheten genannt wird (Sure 33,40), so nannte man Galen das Siegel der Ärzte. Ibn AbiUsaibià, Autor der bedeutendstenSammlung von Ärzte-Biografien, die dasislamische Mittelalter hervorgebracht hat, schreibt in seiner Galen-Biografie. «Es ist bei Gross und Klein in vielen Nationen wohlbekannt, dass Galen das Siegel der grossen lehrenden Ärzte war und dass keiner in der Heilkunst ihm nahe-, geschweige denn gleichkommt. Kein Arzt ist nach ihm gekommen, der nicht im Range unter ihm stände und vonihm lernen müsste!»

Kritik an Galen ist im 13. Jahrhundert äusserst selten, und wo sie überhaupt auftaucht, ist sie immer punktuell und mit dem grössten Respekt gegenüber dem Meister verbunden. Die wichtigsten Beiträge der arabischen Medizin liegen in der Systematisierung des überkommenen Stoffes, in der Erweiterung der Drogenkunde und im Krankenhauswesen.

Die Ratschläge des Propheten Ungeachtet – oder vielleicht auch gerade wegen der augenfälligen Erfolge der arabisierten griechischen Medizin – erwuchsen dem galenischen Prinzip Gegner, und zwar in den Reihen der Orthodoxie. Der Islam hat immer eine starke Fähigkeit besessen, Neues aufzunehmen; aber stärker noch als seine Fähigkeit, Fremdes zuassimilieren, war und ist seine Kraft, das mit seinem Wesen nicht Vereinbare abzuwehren und auszusondern. Denn: Es gibt für den frommen Muslim nur eine Autorität in allen Lebensfragen, und zwar Gott, dessen Wille sich in letztgültiger und unabänderlicher Form im Koran

kundgetan hat und der seinen eigenen Aussagen zufolge Frohbotschaft, Rechtleitung, Gesetz, Wissen, Weisheit und Licht bringt.

Der Gläubige bedarf im Grunde also keiner weiteren Informationsquelle – und wenn doch, müssen alle anderweitigen Informationen mit den im Koran niedergelegten Richtlinien übereinstimmen. Ein grosser mittelalterlicher Rechtsgelehrter fasste das in die unmissverständlichen Worte: «Es ist allein die vom Propheten ererbte Wissenschaft, die den Namen Wissenschaft verdient. Alles andere sind

entweder unnütze oder überhaupt keine Wissenschaften, auch wenn sie so bezeichnet werden. Jede nützliche Wissenschaft ist nämlich notwendig im Vermächtnis des Propheten enthalten.»

Das Motiv für die Entwicklung der Prophetenmedizin ist also religiöser Natur. Es ging darum, für den gläubigen Muslim, der Skrupel hatte, die von Heiden stammende, von Nichtmuslimen praktizierte Medizin für sich in Anspruch zu nehmen, eine religiös akzeptable Heilpraxis zu begründen. Wo aber sollte sie herkommen?

Der Autor

J. Christoph Bürgel, 1931, war von 1970 bis 1995 Ordinarius und Direktor des Instituts für Islamwissenschaften an der Universität Bern. Erhat zahlreiche Publikationen zum Thema islamische Kultur-, Wissenschafts- und Literaturgeschichte veröffentlicht, mit der zentralen Fragestellung: Wie beeinflusst die Religion kulturelle Phänome? Fürseine Übersetzungsarbeiten aus dem Arabischen, Persischen und Urdu erhielt er verschiedene Preise.

Ein Gedicht für die Heilkunst

Dschalaluddin Rumi, der geniale Mystiker von Konya aus dem13. Jahrhundert und einer der grössten Dichter persischer Sprache überhaupt, hat auch das metaphysische Heilen praktiziert und er beschreibt es in folgendem Ghasel, einer speziellen Liedform, in seiner anmutig-heiteren und burschikosen Weise:

D ie Mystischen Heiler Ärzte sind wir und Doktoren weit von Bagdad hergereist, haben schon so mancher Kuren sehr erfolgreich uns befleisst.

A lte Leiden und Gebresten heilen wir zum Allerbesten mit der Zange, die das Übel rasch aus Sehn' und Adern reisst.

Ä rzte sind wir sehr geschickte, da der Heiland uns entzückte, und wir hauchen neues Leben Toten ein mit unserm Geist.

F ragt doch jene, die's gesehen, nach den Zeichen, die geschehen, wie ein jeder, den vom Leiden wir erlösten, laut uns preist!

Ä rzte fremd auf weiter Reise haben uns auf fremde Weise mit Arzneien und Latwergen, die man nie gesehn, gespeist!

S orgen woll'n den Weg wir wehren, Kummer aus den Kammern kehren, schöne, gute Gotteszeugen, deren Glanz durchs Dunkel gleisst!

Ä rzte sind wir göttlich-wahre, heilen ohne Honorare, denn wir sind von reiner Seele, keine Gier uns geilen heisst.

U nd verschreiben wir Banane, Myrrhe und Myrobalane, sind es Paradiesesfrüchte, nicht die Speisen, die du weisst.

W er wie wir als Arzt erfahren, darf die Flaschenschau sich sparen, da er, wie im Leib die Seele, durch den kranken Körper kreist.

D och nun schweigt und lasst die Worte, denn wir fliegen von dem Orte falkengleich davon; es hausen Eulen leider hier zumeist!

aus «Dschalaluddin Rumi, Gedichte aus dem Diwan», ausgewählt, aus dem Persischen übertragen und erläutert von J.C. Bürgel Verlag C. H. Beck, 2003, Nr. 58

Der Koran schweigt sich über Medizinisches aus, sieht man davon ab, dass er für Kranke gewisse Erleichterungen bei der Erfüllung des Ritualgesetzes vorsieht und dass er den Honig einmal als Heiltrank bezeichnet. Dagegen werden von Muhammad medizinische Ratschläge überliefert. Die Äusserungen und Verhaltensweisen des Propheten bilden für den Muslim eine wichtige, den Koran ergänzende Quelle für ein gesetzesgerechtes Betragen des Frommen. Im 9. Jahrhundert wurden daher diese Berichte, Hadith genannt, zu Tausenden gesammelt und in grossen Kompendien niedergelegt, deren Autorität dem Koran kaum nachstand und die das muslimische Leben und Wesen, den islamischen Menschentypen und damit seine Kultur ganz entscheidend geprägt haben.

Die Kraft der Bannsprüche

Die wichtigste dieser Sammlungen, der Sahîh von al-Bukhârî, enthält 3450 Berichte, darunter 80 medizinischen Inhalts, aufgeteilt in die beiden Abschnitte «Über die Kranken» und «Über die Heilung». Neben religiösen Problemen wie etwa die der sühnenden Kraft des Leidens und neben sozialethischen wie der Frage, ob Frauen Männer besuchen und pflegen dürfen, findet sich eine Reihe rein medizinischer Ratschläge.

Hier einige Kostproben:

● Muhammad sagte: «Die Heilung besteht in drei Dingen: ein Schluck Honig, ein Schnitt mit dem Schröpfkopf und ein Brennen mit dem Feuer; doch meiner Gemeinde verbiete ich das Brennen!»

● In einem andern Hadith empfiehlt Muhammad den Schwarzkümmel mit folgenden Worten: «Bedient euch dieses schwarzen Korns — es heilt alles ausser dem Tod!»

● Zwei Männern, die an einer Magenverstimmung erkrankt nach Medina kamen, gab der Prophet den Rat, von der Milch und dem Urin ihrer Kamele zu trinken.

● Weitere von Muhammad empfohlene Heilmittel sind unter anderem Antimon –es soll den Haarwuchs fördern und denBlick schärfen, und die indische Kostwurz, die bei Halsschmerzen in die Nase und bei Lungenentzündung in die Ohren geträufelt werden soll.

Neben den teils harmlosen, teils dubiosen Medikamenten steht die religiöse Magie, der Heilzauber (ruqan) in Form

von Bannsprüchen, die von magischen Gesten begleitet sind. Solche Bannsprüche sind zum Beispiel die beiden letzten Suren des Korans; in der 113. wird Gott angerufen gegen «die in die Knoten Spuckenden (Frauen)», also Hexen.

Heilzauber, hilft gegen den überall drohenden bösen Blick, der auch Krankheiten verursacht; er schützt vor Schlangen und Skorpionen sowie vor Zauber im Allgemeinen. In diesen Umkreis gehört auch der Rat, jeden Morgen sieben Datteln einer bestimmten, Cadjwa genannten Sorte zu essen; das schütze den Tag über gegen Gift und Verzauberung.

Welche Wirkungen hat die Prophetenmedizin erreicht? Sie hat in einem freilich sich über Jahrhunderte hinziehenden Prozess die galenische Medizin teils verdrängt, teils so durchdrungen, dass das einst auf rationalem Argumentieren, auf dem Glauben an die in der Natur waltende Kausalität beruhende System in eine magisch durchwachsene islamische Heilpraxis verwandelt wurde.

Interessant sind dabei die verschiedenen Stationen dieser Entwicklung.

● Schon im 9. Jahrhundert betrachtet Ahmad ibn Hanbal, der Gründer der vierten und strengsten der vier islamischen Rechtsschulen, religiöse Therapie mit Hilfe von Buchstabenzauber, wie sie heute noch in der islamischen Welt praktiziert wird, als legal. Nebenbei gesagt, gab es ähnliche Praktiken auch im christlichen Abendland, wie sich Gotthelfs Roman «Annebäbi Jowäger» entnehmen lässt.

● Vom 12. Jahrhundert an dringt die Prophetenmedizin in die wissenschaftliche Medizin ein, und es erscheinen in Werken einzelner Autoren – allerdings sind dies in der Regel nicht Ärzte, sondern Rechtsgelehrte oder Enzyklopädisten –Kapitel, die früher in keinem seriösen Werk über galenische Medizin Eingang gefunden hätten, wie «Der Heilzauber für den Kranken und das Beten für ihn und seine Seele»; «Amulett-Aufschriften gegen Fieber und Schmerzen»; «Der Böse Blick und seine Bannung».

● Im 14. Jahrhundert konstatiert ein ebenfalls sehr bekannter Gelehrter, der Ägypter as-Suyûtî, in einem Werk über Prophetenmedizin die Übereinstimmung von galenischer und prophetischer Medizin mit den Worten: «Das Rezitieren von Beschwörungsformeln und das Tragen von Amuletten sind genauso eine Form,

zur Sicherung der Gesundheit bei Gott Zuflucht zu suchen, wie die medizinische ( galenische) Therapie.»

Keine Heilung ohne Glauben

Engagierte Vertreter der Prophetenmedizin wollten sich freilich mit der Gleichberechtigung beider Systeme nicht begnügen, vielmehr die galenische Medizin der prophetischen unterordnen. Dies kommt in einer Reihe vonBerichten zum Ausdruck.

So wird in prophetenmedizinischen Werken der eingangs wiedergegebene Dialog zwischen einem christlichen Arzt und einem frommen Beamten des Kalifen Harun al-Rashid überliefert. Er läuft drauf hinaus, dass Koran und Hadith die galenische Medizin überflüssig machen. Im Vergleich dazu ist die folgende Dreistufung, die man ebenfalls in prophetenmedizinischen Werken findet, noch gnädig. Sie besagt, die Prophetenmedizin verhalte sich zur galenischen wie diese zur Quacksalberei. Fatalerweise entspricht dieser Satz einem ähnlichen, den Galen gesagt haben soll: Die göttliche Medizin verhalte sich zu seiner wie diese zur Quacksalberei.

Der arabische Autor Ibn Abi Usaibicà berichtet in seiner umfangreichen Galen-Biografie, dass der griechische Lehrmeister Patienten, deren Leiden er mit seiner Kunst nicht beizukommen vermochte, ins Asklepieion, die griechische Variante eines Sanatoriums, zu schicken pflegte, zur Behandlung durch eine auf Schlaf und Traum aufbauende götterbezogene Medizin.

Das zeigt ein bemerkenswertes Bewusstsein für zwei der Heilkunst immanente, aber oft und gern verdrängte Fakten: zum einen die Grenzen der ärztlichen Kunst, zum anderen die wichtige Rolle, die der Glaube bei jedem physiologischen Heilungsprozess spielt. Unsere Zeit hat eine wachsende Einsicht dafür entwickelt oder sie ist zumindest in einem Prozess des Umdenkens begriffen, der Rückbesinnung darauf, dass in der Medizin, wie überhaupt in allen Disziplinen, die mit dem Menschen, seiner Erziehung, seiner Gesundheit, seiner Kunst, seiner Politik zu tun haben, die Vernunft allein nicht genügt. Dem Irrationalen, und das heisst ja nicht zuletzt des Glaubens, kommt eine beträchtliche Rolle zu, vor allem lässt sich in der Heilkunst dieser

Faktor nicht ausklammern, weshalb man immer wieder erstaunlichen Erfolgen sogenannter Heiler und ebenso unerklärlichem Versagen schulmedizinischer Therapien begegnet.

Bei allem Negativen, was die Prophetenmedizin bewirkt hat, kann man ihr nicht absprechen, dass sie dieses irrational oder metaphysische Element stärker gewichtet hat als die galenische Medizin. So waren mystische Heilige oft die besseren Ärzte, wie es das aus dem späten 13.Jahrhundert stammende Gedicht von Rumi, dem grossen mystischen Dichter von Konya, nicht ohne Humor darstellt (siehe Kasten auf Seite 25).

Auf zwei bezeichnende Ereignisse muss an dieser Stelle eingegangen werden:

● In Pakistan wurde vor nicht allzu langer Zeit der bis dahin gültige Begriff tibbyunani, griechische Medizin, durch den Begriff tibb islami, islamische Medizin, ersetzt. Was auf den ersten Blick nach unzulässiger Aneignung aussieht, so als hätte der Islam die galenische Medizin erfunden, ist in Wirklichkeit einer der zahllosen, die ganze Geschichte der islamischen Kultur durchziehenden Legitimationsvorgänge: Kulturelle Phänomene werden legitimiert, indem man sie islamisiert und damit ihres heidnischen Charakters beraubt. Die islamische Kulturgeschichte ist ganz wesentlich ein

nicht endender Prozess der Islamisierung.

● Das zweite Ereignis ist das Erscheinen einer zauberhaften Erzählung des ägyptischen Autors Yahya Haqqi, betitelt «Die Lampe der Umm Haschim».

Geschichte von der heiligen Öllampe

Der Inhalt dieser Geschichte ist kurz zusammengefasst folgender: Ismäìl, Sohn eines kleinen Krämers in einem Kairoer Altstadtviertel, hat in England Medizin studiert und kehrt, erfüllt vom Bewusstsein der Überlegenheit westlicher Zivilisation, insbesondere der Medizin, in seine Heimat zurück. Armut und Rückständigkeit schockieren ihn bei der Ankunft; aber noch entsetzter ist er, als er erleben muss, wie seine Mutter der im Haus lebenden Base Fatima die kranken Augen mit dem Öl aus der Lampe der nahen Moschee der Umm Haschim behandelt, das als heilkräftig gilt, besonders für Augenleiden. Es kommt zu einem erregten Dialog, in welchem er der Mutter Aberglauben und ihm der hinzutretende Vater Unglauben vorwirft. Schliesslich schleudert er das Ölkännchen aus dem Fenster, stürzt aus dem Haus und eilt zur Moschee der Umm Haschim, wo er eine Zeitlang dem ihn abstossenden Treiben der Gläubigen um die Ampel herum zuschaut, und zer-

schlägt diese dann in höchster Wut. Fast gelyncht von der rasenden Menge, wird er im letzten Moment erkannt und blutüberströmt nach Hause getragen. Wieder genesen, geht er mit Energie an die Behandlung seiner Base. Doch vergeblich. Obwohl ihm die Professoren der Augenklinik die Richtigkeit seiner Methode bestätigen, verschlimmert sich das Leiden und eines Morgens scheint Fatima erblindet. Der Misserfolg löst bei Ismaìl eine innere Krise aus. Wochenlang irrt er tatenlos umher und fragt sich, warum er gescheitert ist. Die Antwort auf diese Frage findet er zugleich mit der Lösung seines persönlichen, in der Entfremdung vom Ursprung beruhenden Konflikts. Er beginnt, Ägypten wieder mit anderen Augen und Europa distanzierter zu sehen.

Am nächsten Fest der Umm Haschim leuchtet auch ihm erneut das Licht der Wunderlampe; er erkennt, dass es keine Wissenschaft ohne Glauben geben kann. Aus dieser neuen Haltung heraus gelingt ihm nun auch die Heilung seiner Base. Erheiratet sie und eröffnet eine Praxis ineinem Kairoer Armenviertel.

Der Reiz der Erzählung lässt sich mit wenigen Worten nicht wiedergeben; doch lässt sie ahnen, wie sich hier ein ganz im Wirklichen verankertes Geschehen zum Symbol verdichtet. Die Ampel und ihr Öl stehen dabei nicht für die Aufrechterhaltung abergläubischer Praktiken, denn sie sind in allen drei Abrahamsreligionen bekannte Symbole des Heiligen. Es geht Haqqi also um die Bewahrung spiritueller Werte, die die Ratio ergänzen müssen, soll es nicht zu einer Verkümmerung und Verödung des menschlichen Wesens kommen. In diesem Sinn kann das Beispiel der Prophetenmedizin im Islam anregen über eine in allen Kulturen ähnlich existierende, immer neue Lösungen erfordernde Spannung nachzudenken. ■

INFOBOX

Literatur

• Celler: «Der Koran für Nichtmuslime», Verlag Nietsch H., 2009, Fr. 41.50

• «Moderne Medizin und Islamische Ethik», Herder Verlag, 2008, Fr. 24.90

• Abu Zaid, Nasr Hamid: «Mohammed und die Zeichen Gottes», Herder Verlag, 2008, Fr. 35.90

• Elger: «Islam», Verlag Fischer Taschenbuch, 2004, Fr. 16.70

• J. C. Bürgel: «Allmacht und Mächtigkeit. Religion und Welt im Islam», Verlag C.H. Beck1991

Links zum Thema: www.natuerlich-online.ch/prophetenmedizin

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Die Kraft der

Farben

Farben wirken auf Körper und Seele.

Dies macht sich die Farbtherapie zunutze.

Auch die Natur ist voller heilender Farben.

Text: Claudia Wartmann

«Bringen Sie Farbe in Ihr Leben.» Mit diesem Slogan wirbt ein schwedisches Möbelhaus für seine Textilien. Gesundheitstherapeutin Lisa Studer kann diesem Werbespruch nur beipflichten. Sie hat Farben schon seit Langem in ihre Arbeit und ihr Leben integriert: «Wenn jemand niedergeschlagen und traurig ist, empfehle ich, gelbe Kleider zu tragen, ein Bad mit gelben Badezusätzen zu nehmen oder vermehrt gelb-orangefarbene Nahrungsmittel zu essen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie gut das tut: Man fühlt sich besser, fröhlicher, vitaler.» Farbe kann nämlich weit mehr als Inneneinrichtungen aufpeppen und das traute Heim verschönern. Farbe kann Wunden heilen, Schlafstörungen beseitigen, das Immunsystem anregen, Depressionen lindern, die Konzentration fördern, Gefühle auslösen, unser Unterbewusstsein beeinflussen und noch vieles mehr. Eine starke Leistung für etwas, das eigentlich nur Schwingung ist.

Farben sind nichts anderes als Spektralteile des Lichts. Trifft weisses Licht auf ein Prisma, wird es in verschiedene Farben aufgespalten. Bekanntestes Beispiel für dieses Phänomen ist der Regenbogen. Er entsteht, wenn das Sonnenlicht von Milliarden von Regentropfen in einem bestimmten Winkel gebrochen wird. Die einzelnen Farben weisen jeweils unterschiedliche Wellenlängen auf. Treffen die Lichtstrahlen auf eine Materie, werden sie von dieser – je nach deren Beschaffenheit – ent-

weder absorbiert oder reflektiert. Die zurückgeworfene Strahlung wird aufgrund ihrer Wellenlänge als ganz bestimmte Farbe wahrgenommen. Und zwar nicht nur mit den Augen: Auch die Haut nimmt anscheinend die verschiedenen Wellenlängen auf. So soll es blinde Menschen geben, die dank ihrer sensibilisierten Wahrnehmung auf ihrer Haut Farben erkennen können.

Farben machen Leute

Die heilende Wirkung der Farben war den Menschen schon früh bekannt. So wurden im alten China Darmkranke mit gelber Farbe eingeschmiert, Scharlachkranke in rote Tücher eingewickelt und Epileptiker auf violette Teppiche gesetzt. 1903 erhielt der dänische Arzt Niels Finsen den Nobelpreis, weil er nachweisen konnte, dass Farben das Gewebe stimulieren und so Hautkrankheiten heilen können. In Amerika werden heute früh geborene Babys, die an Gelbsucht leiden, nicht mit Bluttransfusionen behandelt, sondern mit blauem Licht bestrahlt. Zahnärzte verwenden blaues Licht, um Zahnschmerzen bei kurzen operativen Eingriffen zu lindern.

Die Kraft der Farben wirkt aber nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern beeinflusst auch unser seelisches Empfinden sowie unsere emotionale und geistige Verfassung. «Farben haben die Macht, uns zu unseren Bedürfnissen zu führen», sagt Willy Küttel, Bereichsleiter der Farbtherapeuten-Ausbildung

an der Samuel-Hahnemann-Schule in Aarau. Für ihn sind Farben und Bedürfnisse identisch. Eine Erkenntnis, die sich auch Innenarchitekten, Werbefachleute, Psychologen, Modeberater, Alternativmediziner, Verkaufsstrategen und Therapeuten zunutze machen. Wände in Büroräumen werden entsprechend bemalt, um Arbeitsmoral und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen; in den eigenen vier Wänden sorgen Farben von Vorhängen, Möbeln und Bettwäsche für Wohlbefinden und Entspannung; die farbliche Gestaltung von Verpackungen ruft Geschmacksassoziationen hervor und verleitet zum Kauf; die Farbe von Kleidungsstücken verrät etwas über den Seelenzustand des Menschen und beeinflusst die Wahrnehmung seiner Persönlichkeit durch sein Gegenüber. Ob Fussballleibchen, Büromöbel, Frottiertuch, Pommes-Chips-Packung, Schreibunterlage, Sofakissen, Buchumschlag, Fixleintuch, Turnschuhbändel oder Werbeprospekte von Parteien – Farben sind überall und beeinflussen uns auf subtilste Art und Weise. «Leider wird die Wirkung von Farben noch viel zu wenig wahrgenommen», ist Küttel überzeugt.

Farbtherapeutin Natur

Während wir im Alltag der Wirkung von Farben meist unbewusst ausgesetzt sind, setzen Therapeuten die Kräfte derFarbschwingungen gezielt ein, um Beschwerden wie Schlafstörungen,

Natur

Farben | gesundheit

Gelbes Fenster

Appetitmangel, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Spannungszustände oder Konzentrationsschwierigkeiten zu lindern oder zu heilen. Der Gang zum Therapeuten ist jedoch nicht immer zwingend, denn direkt vor unserer Haustür wartet eine Therapeutin, die mit heilkräftigem Sonnenlicht und natürlichen Farben aufwartet: die Natur. Gräser, Bäume, Blumen, Blätter, Himmel, Hügel, Wiesen, Felder, Vögel, Wolken, Steine oder Schmetterlinge offerieren eine überwältigende Palette an intensiven Farben und feinsten Farbnuancen. Ein Spaziergang durch Wald und Wiese kann die Gesundheit und Vitalität stärken und unser inneres Farbgleichgewicht regulieren. Farbtherapeut Küttel: «Die Farben der Natur wirken bereichernd. Sie regen uns an, unsere inneren Bedürfnisse zu leben und zu befriedigen.»

Die dominanteste Farbe der Natur ist Grün. Grün ist die Heilfarbe schlechthin, wirkt sie nach Ansicht der Farbtherapie doch ausgleichend und harmonisierend, beruhigend und lindernd.

Sie vermittelt ein Wohlgefühl, in dem innere Ruhe sich ausbreiten und Neues entstehen kann. Wie oft finden wir bei einem Waldspaziergang plötzlich Lösungen oder staunen über überraschende Hinweise oder Gedanken aus unserem Inneren. Grün hilft, die eigene Mitte zu finden. Besonders in Phasen der Ungeduld oder Unzufriedenheit kann Grün das innere Gleichgewicht wieder herstellen.

Rares Orange, Powerfarbe Rot

Kein Wunder also, schwärmte Hildegard von Bingen, die berühmte Äbtissinund Kräuterkundige, bereits im 12. Jahrhundert: «Aus lichtem Grün sind Himmel und Erde geschaffen und alle Schönheit der Welt.» Wobei Hildegard mit Grün nicht allein die Farbe meinte, sondern vor allem die «Grünkraft», eine Schöpfungskraft, die alles Lebendige durchströmt. «Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist grün.» Wenn im Frühling die Natur erwacht und von «Grünkraft» durchströmt wird, manifestiert sich neben dem Grün noch eine andere Farbe: Gelb blühen die ungeduldigen Haselsträucher bereits im Januar oder Februar. Auch die knallgelben Huflattichblüten können es kaum erwarten. Sie folgen der Schneeschmelze auf Schritt und Tritt. Auf mageren Wiesen spriessen die dunkelgelben Frühlings-Schlüsselblumen, auf lichtem Waldboden die blassgelben Wald-Schlüsselblumen und in den Gärten die Osterglocken. Gelb ist die Farbe des Frühlings schlechthin und wird mit der Sonne und ihren Qualitäten assoziiert – mit Freude, Heiterkeit, Optimismus und Lebenslust. Dementsprechend soll es die Stimmung verbessern: Nach dem kühlen Blau des Winters ist das warme Gelb des Frühlings eine Wohltat für das Gemüt. Es hilft, die Lustlosigkeit und Antriebsschwäche zu überwinden, die uns im lichtarmen Winter erfasst hat. Gelb macht müde Menschen munter, nicht nur stimmungsmässig, sondern auch geistig. Gelb fördert Konzentration, Lernen undDenken.

Anders als das weit verbreitete Gelb ist Orange in der einheimischen Pflanzenwelt nicht häufig anzutreffen. Einige wenige Blumen wie die Feuerlilie, die Ringelblume, das Orangerote Greiskraut oder das Orangerote Habichtskraut leuchten in der Wiese oder im Garten wie züngelnde Flammen. Wenn die Nächte kühler werden, reifen am Sanddorn, der Hundsrose oder dem Pfaffenhütchen die orangefarbenen Früchte heran. Die relative Seltenheit von Orange in der Natur soll aber nicht dazu verleiten, auf die öffnende und belebende Wirkung dieser Farbe zu verzichten. Jeder Tag birgt zwei Gelegenheiten, in zauberhaftes, orangefarbenes Licht einzutauchen – beim Aufgang und Untergang der Sonne. Orange ist nach Ansicht der Farbtherapie eine

Lassen Sie die Farben wirken

aktivierende Farbe, die Lebensfreude vermittelt, die Kontaktfreudigkeit fördert und den Lebensmut stärkt, vor allem dann, wenn Traurigkeit oder Mutlosigkeit vorherrschen. Noch stärker als Orange ist Rot, die kräftigste, wärmste und belebendste aller Farben. Ihre kraftvolle Energie soll ausgesprochen vitalisierend wirken, die Lebenskraft stärken, Bewegung in Angestautes bringen, Ausdauer, Mut und Willensstärke fördern – eine richtige Powerfarbe also. Aber aufgepasst: Ein Zuviel an Rot kann umschlagen in Aggression. Nicht umsonst sieht jemand rot, wenn er sich von seiner Wut mitreissen lässt. Das wohl intensivste Rot in der Pflanzenwelt findet sich in den zarten, zerbrechlich wirkenden Mohnblumen, aber auch in den reifen

Überanstrengte, müde Augen nach einem langen Fernsehabend oder der Arbeit am Computer? Ein Gefühl von Enge oder nervöser Hektik nach einem aufreibenden Arbeitstag? Grün ist eine Wohltat für die Augen und lässt einen Raum und Ruhe finden. Lassen Sie die Augen in die Ferne schweifen, über grüne Hügel und Wälder, und atmen Sie tief durch.

Mühe, die ständig abschweifenden Gedanken zu sammeln? Traurig, niedergeschlagen, resigniert? Am Lernen einer Fremdsprache oder für eine bevorstehende Prüfung? Gelb heitert auf und unterstützt Konzentration und intellektuelle Fähigkeiten. Setzen Sie sich in eine blühende Löwenzahnwiese oder stellen Sie eine Sonnenblume an Ihren Arbeitsplatz.

Früchten von Weissdorn, Schneeball oder Rotem Holunder.

Violett steht für Spiritualität

Die warmen Farben Gelb, Orange und Rot leuchten im Spätherbst nochmals in allen Schattierungen, wenn die Blätter der Bäume sich verfärben. Die starken Farben sind in dieser Zeit sehr willkommen, wirken sie doch wie ein heftiges Aufbäumen von Licht und Lebenskraft, bevor Kälte, Dunkelheit und Starre das Zepter übernehmen. Violett findet man in allen Jahreszeiten. Im Frühling kämpfen sich die violetten Soldanellen auf den Bergwiesen durch den nassen und schweren Schnee. Violett blühen im März und April die Veilchen, denen die Farbe so-

Mühe, am Morgen in die Gänge zu kommen? In düsterer Stimmung? Lust, aber keinen Mut, etwas Neues anzupacken? Orange stärkt Lebensmut und Lebensfreude. Lassen Sie sich vom Sonnenaufgang beleben oder betrachten Sie eine Ringelblume.

Völlig erschöpft nach einer grossen körperlichen Anstrengung? Noch etwas schwach auf den Beinen nach einer Krankheit? Saft- und kraftlos, ohne Energie und Unternehmungslust? Rot vitalisiert und aktiviert dieLebenskräfte. Ziehen Sie rote Socken an und atmen Sie die Farbe einer roten Rose ein.

Gischt

gar den Gattungsnamen verliehen hat: Viola. Im Sommer folgen Glocken- und Flockenblumen, wie etwa die tief violette Teufelskralle. Im Herbst erscheinen die blasslilafarbenen Herbstzeitlosen. Sie alle sollen durch ihre Farbausstrahlung entspannend, reinigend und inspirierend wirken. Empfohlen wird Violett zum Beispiel beim Bedürfnis, sich von veralteten Mustern, negativen Gedanken oder belastenden Einflüssen zu befreien oder beim Wunsch, sich für Intuition und Spiritualität zu öffnen.

Noch kühler als Violett wirkt Blau, das für Ruhe, Friede und Stille steht. Nicht ohne Grund wird bei nervöser Schlaflosigkeit blaue Bettwäsche empfohlen. In der Natur finden wir zwar keine Bettwäsche, dafür ganze Polster aus Frühlingsenzian, in deren Nähe sich erholsam ruhen lässt. Wie die Familie der Enziangewächse weisen auch die Gattungen Ehrenpreis und Vergissmeinnicht zahlreiche Arten auf, die mit ihren unterschiedlichen Blautönen Tiefe und heitere Gelassenheit ausstrahlen.

Das Gefühl, in einer schlechten Phase zu stehen und nicht vonder Stelle zu kommen? Stress? Negative Gedanken? Bedürfnis nach Reinigung oder mehr Spiritualität?

Violett reinigt, entspannt und inspiriert. Setzen Sie sich zu einer violetten Blume in die Wiese und meditieren Sie mit ihr.

In gereizter Stimmung, weil der Chef wieder mal genervt hat?

Eine Wut im Bauch? Zappelig, nervös und aufgedreht?

Blau kühlt und beruhigt. Legen Sie sich in eine Wiese und träumen Sie in die Weite des blauen Himmels hinein.

Korn und Mohn

Kein Zweifel, Farben sind lebendige Kräfte, die uns innerlich stärken und unterstützen können. «Nehmen Sie Farben und die Natur bewusst in sich auf», empfiehlt denn auch die deutsche Farbtherapeutin Ingrid Kraaz von Rohr. «Eine intensive Naturwahrnehmung –von Farben, Pflanzen oder Blüten – ist eine Art der Speisung, die Ihr Inneres stärkt und immer mehr verschönt.» Wenn dies kein ausreichender Grund für einen baldigen Spaziergang in der Natur ist. ■

Zu den Bildern

Die gezeigten Bilder stammen von Susanne Gremminger aus Stäfa. SeitAnfang der 80er-Jahre beschäftigt sich die Künstlerin mit Farben undden verschiedenen Arten der Applikation und Gestaltungsmöglichkeiten. Ab2002 begann sie sich intensiv mit der Malerei zu beschäftigen. 2005 folgte die erste Ausstellung. Neben Bildern mit Acryl und Pigmenten sowie Collagen mit verschiedensten Materialien kreiert sie auch Gipsskulpturen. www.susannegremminger.ch

natürlich 4-2009

Seminare

Infoabend zu Chinesische Medizin, 2.4.,19.00 Uhr

Infoabend zu Zen Shiatsu, 7.4.,19.30 Uhr

TAO CHI Schulungszentrum, 8048 Zürich, Telefon 044 401 59 00, info@taochi.ch

Der Neue Lichtkörper

Ausbildung 3 x 3 Tage, ab 3.4. Bewusstsein wecken durch Ernährung, 3./17.6. Meditatives Ferienseminar in Santorini, Griechenland, 7.–14.6. FOCUS für ganzheitliche Bildung, 6018 Buttisholz, Tel. 041 9281010, info@focus-bildung.ch

Fachausbildung in ReinkarnationsAnalyse und Therapie, mit ECPSAbschlussdiplom. Beginn September Praxis für Reinkarnations-Analyse, Barbara Bachmann,Tel.052 65910 63, bbachmann@ecps.ch

Seminar «Einführung in die Praxis Systemischer Strukturaufstellungen» mit Dr. jur. Markus Ronzani und Franziska von Blarer, 7./8.5. Ausbildungsinstitut perspectiva, Basel, Tel. 061 641 64 85, info@perspectiva.ch

Seminar «Ich schneide dir die Haare, du installierst meinen Computer» – Arbeit und Konsum, Sinn und Sein im Alltag, 25.4. Tagungshaus Rügel, Tel. 062 767 60 54, kurse@ruegel.ch, www.ethik-labor.ch, www.beckerkom.ch

«Nutze dein Energiepotential! Effizient arbeiten – Energie statt Stress», mit E.Forrer Engler, 27.–29.4. «Sind Sie sauer, ohne Power?», mit M. Camenzind,17.5. Kurhaus St.Otmar, Weggis, Tel. 041 392 0010, www.otmarsan.ch

Impulstage für Therapeuten und Berater. Strategisches Arbeiten in der systemischen Beratung, mit W. Marquardt,1.–2.5. ISA, Institut für systemische Ausbildungen, Schwarzenburg, Tel. 031 731 40 11, mail@isa-web.ch

Wandern, Spielen, Atmen In der Toskana.

Mit dem Arzt Ruediger Dahlke, demClown Jan Krol und dem Fotografen Bruno Blum. 2.–8.5.

Infos: brunoblum@bluewin.ch

Telefon 031 348 53 08

Ausstellungen

«Geschichten aus der Schattenwelt» – Ausstellung über Figuren aus China, Indien und der Türkei Bis Ende April

Völkerkundemuseum der Universität Zürich, Zürich, Tel. 044 634 90 11, www.musethno.uzh.ch

«Essen und Macht» – Ausstellung übers Schlachten, Schlemmen und Hungern. Bis September Mühlerama, Zürich,Tel.044 42276 60, www.muehlerama.ch

«Vom Staub» – Ausstellung von Beat Gugger, bis 24.5.

Forum Schlossplatz, Sibylle Birrer, Aarau, Tel. 062 822 65 11, info@forumschlossplatz.ch

«Stills» – Ausstellung über Farb- und Bleistiftzeichnungen, bis 25.4.

Galerie Goldenes Kalb, Aarau, Tel. 062 822 94 89

«Tier: Nutz und Schutz, Bürde und Würde» – Dauerausstellung

Schweizer Kindermuseum, S. und R.Kaysel, Baden, Tel. 056 22214 44, info@kindermuseum.ch

«Roter Sandstein – Schwarzer Asphalt» – Ausstellung von Daniel Hediger, bis 29.5.

Medizinisches Zentrum, Brugg, Tel. 056 462 61 61

«Kraft und Zauber in der Kultur der Berberteppiche», bis 31.10.

Galerie Darkoum, J. Lerch, Lostorf, Tel. 062 298 22 20, jeannette.lerch@galeriedarkoum.ch

«Bergbilder – Jura und Alpen», bis 29.11.

Historisches Museum, Olten, Tel. 062 212 89 89, historisches-museum@olten.ch

«Blumen und Gärten» – Aus der Wettinger Kunstsammlung, bis 5.7.

Galerie im Gluri-Suter-Huus, Wettingen, Tel. 056 426 29 69

«Ägyptische Grabschätze aus Schweizer Sammlungen» Sonderausstellung, bis15.11.

Kulturama – Museum des Menschen, Zürich, Tel. 044 260 60 44, mail@kulturama.ch

Kultur

«Witzerland» – Witz und Satire ausder Schweiz über die Schweiz. Multimediale Zusammenstellung humoristischer Innen- und Aussenansichten der Schweiz, ab 2.4. Schweizerisches Landesmuseum, Zürich, www.landesmuseum.ch

«Der Publikumsliebling» Autorenlesung von Hans Schenker, 3.4., 20.15

Villa Heerematt, 5742 Kölliken, Tel. 079 693 72 28, www.spaektrum.ch, www.heerematt.ch

Geburt – ein Film von Silvia Haselbeck und Erich Langjahr Festival «Visions du réel», Nyon www.visionsdureel.ch

«La Réunion – tropische Orchideen unter französischer Flagge»

Vortrag von Markus Grimm, 21.4., 20.00 Uhr

Orchideenverein Mittelland, Hotel Sonne, 5702 Niederlenz

«Auf Öl- und Gassuche in der Schweiz» – Erzählung über die Entstehung und Förderung von Erdöl und Erdgas, 16.5., 9.00 Uhr

Naturama Aargau, 5000 Aarau, Tel. 062 832 72 00, info@naturama.ch

Darwin und Wallace –zwei ungleiche «Brüder», Vortrag von Michael Kessler,14.4., 12.30–13.00 Uhr

«Delikate Wildkräuter» Vortrag von Elisabeth Schneeberger, 12.30–13.00 Uhr

«Die Pflanzenwelt von Jemen, Oman und der Insel Sokotra» Vortrag von Gerhard Lauchs, mit anschliessendem Apéro, 24.4.,19.30–20.30 Uhr

Botanischer Garten Universität Zürich, Tel. 044 634 84 61, www.bguz.unizh.ch

Vorlesung «Chemie und Pharmazie: Natur-Wissenschaften zwischen Mystik, Kunst und Industrie», 8.5.,15.00–22.00 Uhr Collegium@Hönggerberg / Forum Molekulare Wissenschaften, Zürich, www.chab.ethz.ch, www.collegium.ethz.ch

Schweizer Mühlentag 2009, 23.5. VSM Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde, 4584 Lüterswil, 032 351 56 83, info@muehlenfreunde.ch

Gesundheit

Hatha Yoga und Meditation, mit Verena Marti, 27.4.–1.5.

Hotel Seeblick, 9405 Wienacht AR, Tel. 071 891 31 41, info@hotel-seeblick.ch

«E Wuche lang d'Seel la bambele» – Wohlfühlwoche im Tessin, 19.–25.4.

Casa Civetta, Tessin, Tel. 091 796 27 24, www.casacivetta.ch

Fasten – Wandern – Wellness, inSerpiano TI,18.–25.4./26.4.–3.5. Fasten – Wandern – Wellness, in St. Moritz,16.–23.5.

Ida Hofstetter, 8708 Männedorf, Tel. 044 92118 09, info@fasten-wandern-wellness.ch

Meditative Fastenferien – ein Weg zum Neubeginn, im Parkhotel Beatenberg,11.–18.4. / 18.–25.4. / 25.4.–2.5.

Essenz-Institut, 8260 Stein am Rhein, Tel. 052 741 46 00, www.fasten.ch

Lomi Lomi Na’au. Hawaiianische Körperarbeit im traditionellen Stil, mit Gerhard Schobel Singer, Hotel Rössli in Mogelsberg, 20.–25.4. aeon Zentrum für Psychosynthese und ganzheitliches Heilen, 4053 Basel, Tel. 061 262 32 00 www.aeon.ch

Starke Wildkräuter. 25.4. Institut für Ayurveda, Zürich, Tel. 044 432 83 55, info@ayurveda-ernaehrung.ch

Feldenkrais, 3.–9.5. Yoga und Naturerlebnis, 23.–30.5. Casa Santo Stefano, Hotel Garni –Seminarhaus, 6986 Miglieglia, Tel. 091 60919 35, www.casa-santo-stefano.ch

Wohlfühlwoche, mit M.Bachmann-Krapf, 9.–16.5. Kurhaus St.Otmar, Weggis, Tel. 041 392 0010, www.otmarsan.ch

Einführung in Ayurveda. «Welcher Typ bin ich?» 16.5.

Start Lehrgang Ayur-ErnährungsberaterIn, 21.11.

ayurQuell, Brigitta Künzli, Olten, Tel. 076 398 86 86, www.ayurvedakurse.ch

Gartengeräte aus Kupfer

Die PKS-Gartengeräte aus Kupfer stehen im Dienst einer behutsamen, natürlichen Bodenverbesserung. Kupfer ist in einem gesunden Boden in geringen Mengen natürlich vorhanden. Kupferspurenelemente lösen sich beim Gebrauch der Gartengeräte und beeinflussen den Boden und den Wasserhaushalt in diesem positiv. Die Voraussetzung für eine kräftige Vegetation wird unterstützt. Die alten Chinesen und auch unsere Kulturkreise haben Kupferwerkzeuge schon vor Jahrtausenden hergestellt und verwendet. Viktor Schauberger, Ökologe, Querdenker und Erfinder, hat diese Idee in den 1950er-Jahren wieder aufgegriffen.

Weitere Informationen: Toni Halter, 6062 Wilen, 041660 88 91, www.energieprojekte.ch

Perfekt geschminkt

Reisen zu sich selbst

Stillen Sie Ihre tiefe Sehnsucht nach Frieden, Glück und Erfüllung. Die Programme von InSpiration Reisen sind massgeschneidert für Menschen, die eine spirituell ausgerichtete Reise suchen. Möchten Sie sich auf einer Reise innerlich berühren lassen? Freundschaften mit Menschen aus anderen Kulturen schliessen? Ruhe und Gelassenheit finden? In einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten unterwegs sein? Dann sind Sie bei InSpiration genau richtig. Intensive Naturerlebnisse, die geheimnisvolle Mystik alter Kulturen, Besuche bei Schamanen, geistigen Führern und Heilern sowie die Teilnahme an Ritualen sind Bestandteil dieser aussergewöhnlichen Reisen. Destinationen: Tibet, Nepal, Sri Lanka, Sinai, Griechenland. Weitere Infos und Buchung: InSpiration Reisen GmbH Luzern,Tel. 041763 37 77, info@inspiration-reisen.ch,www.inspiration-reisen.ch

Horizonterweiterung

In wunderschönen Landschaften lässt sich vortrefflich Abstand gewinnen, Energie und Gelassenheit tanken. Dies wird noch gesteigert, wenn wir zu Fuss unterwegs sind und in Regionen, wo uns Ungewohntes neugieriger und empfänglicher macht. Die Bewegung und das Draussensein entfalten eine kräftige Wirkung. Besonders wirken Wüstenlandschaften Marokkos mit ihren Oasen, Sanddünen und Gebirgswüste. Oder die archaische Gebirgswelt des Hohen Atlas mit Berberdörfern, Terrassenfeldern, mit Weite und Raum auf Pässen und auf kargen Hochebenen. Oder unberührte, karge Hochebenen in Norwegen. Neben mannigfaltigen Natur- und Reise-Erlebnissen bietet Rickli Wanderreisen: kleine Gruppen mit familiärer Atmosphäre, möglichst nachhaltiger Umgang mit der Umwelt, Respekt gegenüber den einheimischen Traditionen und Wertvorstellungen, faire Preise sowohl für Teilnehmer als auch für einheimische Partner.

Weitere Infos: Rickli Wanderreisen, Matthias Rickli, Biologe, Telefon 071 330 03 30, www.ricklireisen.ch

In der Sauna zu Hause

Coverderm ist eine Produktelinie für Gesicht und Körper, die zum optimalen Abdecken jeglicher Art von Unvollkommenheiten und Farbtonveränderungen der Haut entwickelt wurde. Bei Bibeli, Augenringen, Couperose, Pigmentstörungen, Narben, Besenreisern, Vitiligo oder Feuermalen bietet das Makeup die Gewähr, lange perfekt geschminkt zu sein. Coverderm ist wisch-, schwitz- und wasserfest und eignet sich auch beim Sport. Durch seine Atmungsaktivität verstopft es keine Poren und lässt die Haut atmen. Coverderm ist für alle Hauttypen geeignet und in verschiedensten Farbtönen erhältlich.

Bezugsquelle: ESTA Trading GmbH, Sonnmattstrasse 4, 4103 Bottmingen, Telefon 06142130 44, info@esta-trading.ch, www.esta-trading.ch

Designorientiert, einfallsreich und äusserst qualitätsbewusst. Das sind dieMarkenzeichen des Wädenswiler Saunabauers Küng. Diese Eigenschaften zeichnen Küng-Saunas seit jeher aus und werden von Kunden im In- und Ausland geschätzt. Künghat den Trend in Richtung mehr Zuhause und Rückzug erkannt und integriert seine Saunas immer häufiger in den Wohnraum. Das verlangt Fingerspitzengefühl, gestalterische Sicherheit, effiziente Raumnutzung und handwerkliche Perfektion. Das Unternehmen beantwortet den Ruf nach Ästhetik und hochwertigen Materialien mit exklusiven, ausschliesslich in der Schweiz entwickelten und handgefertigten Sauna-Lösungen aus klassischen Hölzern, edlem Naturstein, viel Glas und sogar Leder.

Weitere Informationen:

KÜNG AG Saunabau, Rütibüelstrasse 17, 8820 Wädenswil, Tel. 044 780 67 55, info@kuengsauna.ch, www.kuengsauna.ch

Scheidenpilz: das hilft

Ich leide an einem Vaginalpilz: kein Juckreiz und kein nennenswerter Ausfluss, aber ein Brennen der Scheide und des Gesässes. Ich nehme keine Medikamente, esse gesund und bin normalgewichtig. Seit ein paar Jahren verwende ich regelmässig eine Vaginalcreme gegen die Trockenheit. Ich wasche mich zweimal pro Woche intim mit einer hautschonenden Lotion, sonst nur mit Wasser. Während einer Antibiotikakur wurde das Problem stärker. Kann der Vaginalpilz mit dem Immunsystem zusammenhängen?

R.K., Beinwil

Schleimhaut zu trocken, gerät die ganze Mikroflora ins Ungleichgewicht.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, die diplomierte Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur. Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung der Frage vor.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-online.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten und Natur können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen.

Unser kompetentes «Natürlich»Berater-Team ist unter der Rubrik «Rat & Tat» auch online für Sie da.

Sie haben absolut recht, wenn Sie im Zusammenhang mit dem Vaginalpilz auch an das Immunsystem denken. Es spielt eine grosse Rolle bei der Abwehr von Bakterien und Pilzen. In Ihrem Fall, und übrigens bei sehr vielen Frauen nach den Wechseljahren, liegt die Ursache für Scheidenerkrankungen im Intimbereich allerdings sehr wahrscheinlich eher an der Trockenheit der Scheide. Nach dem Absinken des Östrogenspiegels verändert sich die Schleimhaut in der Scheide. Sie wird trockener, empfindlicher und entsprechend anfälliger für Pilze. Im gesunden Zustand weist sie ein saures Milieu auf. Das schützt sie vor dem Eindringen von Pilzen und Bakterien. Ist die

Für die Therapie empfehle ich Ihnen drei Schritte: Erstens den Aufbau der Darmflora, zweitens die Befeuchtung der Scheidenschleimhaut und drittens einen disziplinierten Umgang mit Süssigkeiten. Dass sich durch die Antibiotikabehandlung Ihre Beschwerden verschlimmerten, ist eine äusserst wichtige Beobachtung. Antibiotikabehandlungen zerstören auch die «guten» Bakterien der Scheidenschleimhaut. Mit Präparaten, welche die Darmflora aufbauen (lebende Bakterienkulturen) unterstützen Sie indirekt auch die Bakterienflora in der Scheide. Die Scheide befeuchten Sie am besten mit natürlichen Produkten. Sehr gut bakterienhemmend sind naturbelassenes, ätherisches Lavendel- oder Teebaumöl. Geben Sie je 5 Tropfen davon in 100 ml Mandelöl und tragen Sie diese Mischung morgens und abends auf die Schleimhäute auf. Es kann auch öfter sein. Ideal ist es übrigens, wenn sich auch Ihr Mann behandelt. Auch Männer können Träger von Candidapilzen sein und ihre Frau beim Geschlechtsverkehr immer wieder von neuem anstecken. Mit dem Verzicht auf Zucker entziehen Sie dem Pilz seine Nahrung. Versuchen Sie deshalb mit Süssigkeiten und Limonaden Mass zu halten. Sabine Hurni

Schluss mit Trauermücken

In meinen Aussaatschalen schwirren kleine Fliegen herum. Können Sie mir sagen, wie diese heissen? Sind sie schädlich? Hildegard Müller, Fehraltorf Es handelt sich um Trauermücken. Sie treten meistens im Winter auf. Trauermücken lieben feuchte, humose und vor allem torfhaltige Substrate. Gerade dunkle Ecken mögen sie sehr.Trauermückenlarven ernähren sich von Humusstoffen und sich zersetzendem organischem Material. Sie befallen aber auch die Wurzeln von Sämlingen und Stecklingen. Durch diese Frassschäden entstehen Eintrittspforten für Fäulnisbakterien und Pilze, die danach noch stärkere Schäden anrichten.

Trauermücken können relativ einfach bekämpft werden. Streuen Sie Quarzsand auf die Erde. So können die Trauermücken ihre Eier nicht mehr ablegen. Nach fünf Tagen ist das Trauermückenleben zu Ende.

André Töngi, Gartenberater

Sabine Hurni

Ungiftig: der Schaum von Hülsenfrüchten

Immer wenn ich Linsen koche, versuche ich den Schaum, den es beim Aufkochen gibt, wegzunehmen. Ich habe einmal gehört, dass der Schaum, den es beim Kochen gibt, giftig sei. Stimmt das überhaupt? Margrit Herrmann, Luzern

Jahrelang war man der Meinung, der Schaum, der beim Kochen von Hülsenfrüchten entsteht, sei schädlich oder sogar giftig. Doch nach heutigen Erkenntnissen weiss man, dass die Schaumbildung durch die in den Hülsenfrüchten enthaltenen Saponine entsteht. Saponine gehören in die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Sie geben den Pflanzen die Farbe, den Duft und das Aroma, und dienen der Abwehr gegen Schädlinge

und Krankheiten. Die in Hülsenfrüchten enthaltenen Saponine haben eine allgemeine Schutzfunktion für die Pflanze, unter anderem Schutz vor Insekten. Nach neuesten Forschungen erfüllen sekundäre Pflanzenstoffe wichtige Funktionen im menschlichen Organismus. Somit ist der Schaum

Fersensporn natürlich behandeln

Seit einigen Monaten habe ich stärkere Schmerzen und leichte Schwellungen an der Ferse. Ich stehe beruflich den ganzen Tag und kann den Fuss nicht entlasten. Mit einer Schmerztablette geht es einigermassen. Am Abend mache ich mir ein Fussbad mit Salzwasser. Über Nacht bessert es ganz leicht. Ich habe manchmal auch Schmerzen am Ellbogen und manchmal in den Knien. Ist das Rheuma?

J. G., Lommiswil

alles andere als schädlich. Natürlich sieht er nicht ganz so appetitlich aus. Bei gewissen Sorten beeinflusst er auch den Geschmack negativ. Am besten Sie probieren aus, wie Ihnen die Hülsenfrüchte besser schmecken –mit oder ohne Schaum. Natascha Muff, Ernährungsberaterin

Langes Stehen kann für den Körper zur Tortur werden. Mit dem Fussbad sind Sie bereits auf einem guten Weg. Das ist wohl das grösste Geschenk, das Sie Ihren Füssen nach einem langen Arbeitstag machen können. Ich könnte mir vorstellen, dass es noch besser wirkt, wenn Sie das Salz durch Schwefel ersetzen. Das Schwefelbad macht die Sehnen weich, regt die Durchblutung an und lindert den Schmerz. Ihrer Beschreibung nach handelt es sich bei den Fersenschmerzen umeinen Fersensporn. Das ist eine Entzündung der Sehne, die von der Fusssohle, über die Ferse bis hin zur Achillessehne verläuft. Meist betrifft es Leute, die regelmässig über lange Zeit auf hartem Boden stehen müssen oder deren Bewegungsapparat starken Belastungen ausgesetzt ist wie etwa bei Langstreckenläufern. Linderung bringt vorallem das Weichmachen undAufdehnen der Sehnen. Erweichen können Sie diese mit demSchwefelbad. Zudem sollten Sie täglich folgende Dehnungsübungausführen: morgens im Bett mit einem Handtuch unter derFusssohle das Bein im Knie gestreckt hochziehen oder den Fussüber eine stabile Glasflasche oder Holzrolle dehnen. Was das Rheuma beziehungsweise die Entzündung in den Gelenken betrifft, ist die Ernährung das A und O. Verzichten Sie in nächster Zeit auf Innereien, Schweinefleisch, Würste, Speck, Bratbutter, Eier, fettreiche Milchprodukte und Erdnüsse. Diese Lebensmittel fördern die Entzündungen. Gemüse, Vollkornprodukte undPflanzenöle (Lein-, Raps-, Baumnussöl) hingegen wirken denentzündlichen Prozessen im Körper etwas entgegen. Ebenso dieVitamine C und E. Heilpflanzen wie Hagenbuttenextrakt oder auch Teufelskralle und Weihrauch lindern die Schmerzen. Sie dürfen sie ruhig auch mit einer Schmerztablette kombinieren. Wichtig ist, dass Sie neben einer symptomatischen Therapie auch dieUrsache behandeln.

Sabine Hurni

In voller Blüte

Von Martigny nach Saxon führt die blütenreiche

Frühlingswanderung durch naturnahe Kulturlandschaft. Der Höhepunkt ist für einmal nicht ein Gipfel, es sind die seltenen Adonisröschen.

Text: Sabine JossFotos: Fredy Joss

Beim Bahnhof Martigny fehlen Wanderwegweiser, deshalb gehen wir zuerst Richtung Zentrum. Viele Bäckereien, Restaurants und die jetzt noch kahlen Platanen sorgen für eine fast südländische Atmosphäre. Wir durchqueren den alten Stadtteil und erreichen hinter dem Friedhof den Wald. Der Wanderweg führt nun eigentlich auf einem Strässchen weiter, doch wir folgen dem kleinen Pfad entlang der Bisse, wie hier die Suonen, die historischen Wasserleitungen, genannt werden. Vorläufig wird das Plätschern des Wassers noch vom Verkehr übertönt.

Nach der Autobahnschlaufe und Punkt 478 entdecken wir stachlige Kugeln und lange, gezähnte Blätter am Boden – viele der mächtigen Bäume mitzerfurchter Rinde entlang dem Weg sind Kastanien. Am linken Wegrand wächst das Bisamkraut mit gelbgrünen, kugelig zusammengefassten Blüten. Seine Blätter ähneln denen des Buschwindröschens und sollen zerquetscht nach Moschus duften. Immer wieder fallen zwischen den noch kahlen Buchen und Eschen dieblühenden Wildkirschenbäume auf. Diese Baumart scheint verbreiteter zu sein, als man

denkt. In den Pflanzungen und Gärten ausserhalb des Waldes blühen Aprikosenbäume, und immer wieder kommen wir an der rot leuchtenden Gefleckten Taubnessel vorbei.

Hungerblümchen

und Reiherschnäbel

Nach einem Steg über die Bisse wechseln wir wieder auf den regulären Wanderweg. Das Frühlings-Hungerblümchen mit seinen winzigen weissen Blüten wächst hier fast flächendeckend auf dem steinigen Untergrund und zeigt,

wie es zu seinem Namen kam. Bei Chez les Farquet lichtet sich der Wald und gibtden Blick frei auf die Handels- und Industriestadt Martigny und auf die schneebedeckten Gipfel, die das Rhonetal vom Genferseegebiet bis hinauf in die Region von Sion bekränzen. Auf der gegenüberliegenden Talseite macht die Rhone unterhalb von Les Follatères eine enge Kurve. Bei diesem sogenannten Rhoneknie wechseln die klimatischen Verhältnisse im Wallis. Flussabwärts Richtung Genfersee ist das Klima eher ozeanisch mit reichlich Niederschlägen, flussaufwärts aber kontinental und von

Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)

Merkmale: 10 bis 30 Zentimeter hoch, Blätter buschig gefiedert mit zirka 1 Millimeter schmalen, linealen Zipfeln. Blüten gelb, bis 6 Zentimeter und mehr im Durchmesser

Lebensraum: trockenwarme Hügel, Magerwiesen, kollin-montan

Besondere Anforderungen: An kalkhaltigen und im Winter sonnenarmen Schattenhängen

Blütezeit: April bis Mai

Verbreitung: osteuropäisch-westasiatisch, reicht im Norden bis zum Ural und nach Gotland (Schweden)

Familie: Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae)

Gefährdung: in der ganzen Schweiz gefährdet und geschützt

Besonderes: Die Blüten haben eine ähnliche Form wie ein Parabolspiegel und bündeln das Licht zum Blütenzentrum. Die hier messbar erhöhte Temperatur nutzen Insekten zum Aufwärmen, bevor sie mit Blütenstaub bepudert wieder weiterfliegen. Die Blüten folgen dem Stand der Sonne und können so den ganzen Sonnentag nutzen. Die winzigen Samen werden im Herbst von Ameisen verbreitet. Das Frühlings-Adonisröschen stammt ursprünglich aus russischen und innerasiatischen Steppengebieten und konnte nach dem Ende der Eiszeit in die Alpen einwandern. Dank ihrer Anpassung an starke Strahlung, extreme Temperaturverhältnisse und wechselnde Feuchtigkeitsbedingungen konnten sich diese Steppenpflanzen bis heute in den Alpen halten. Die Pflanze wurde früher als Mittel gegen Ödeme, Gicht und Nierensteine eingesetzt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde seine Wirkung bei Herzbeschwerden erkannt.

trockenen, heissen Sommern geprägt. Unter den Bäumen mit ihren aufsprungbereiten Knospen stossen die fleischigen, dunkelgrünen Buchenschösslinge durch das rostbraune Laub. Efeublättriger Ehrenpreis wuchert am Wegrand.

Bei den Rebbergen treffen wir auf die ersten Flaum-Eichen. Die jungen Blätter dieser Eichenart sind auf der Unterseite behaart oder beflaumt. Weiter vorne blühen zwischen den Reben das ZwergStiefmütterchen, eine Unterart des hier ebenfalls vorkommenden Feld-Stiefmütterchens, sowie der Reiherschnabel. Eidechsen rascheln unsichtbar durchs Laub. Wir sehen Stängelumfassende Taubnesseln und den weiss blühenden Acker-Steinsamen am Wegrand, der wirklich sehr harte, weisse Samen hat.

Bald erblicken wir den auffälligen Hügel von Charrat, der von einem kontinentalen Halbtrockenrasen bewachsen ist.

Auf dem Weg des Adonis

Aphrodites Tränen

Wenig später stossen wir auf den Chemin des Adonis, den Adonis-Wanderweg, der von Charrat nach Saxon führt. Diesem folgen wir auf einem kleinen Pfad und steigen zum Hügel auf. Rechts wächst der relativ seltene, wärmeliebende Schriftfarn zwischen den Steinen. Weiter oben tauchen vor der Hütte des alten Schiessstands die ersten Büschel der goldgelb blühenden Frühlings-Adonisröschen auf – und dann sehen wir immer mehr. In der ganzen Umgebung strahlen sie wie kleine Sonnen. Der Legende nach sind die Frühlings-Adonisröschen aus den Tränen Aphrodites gewachsen, die für jeden Blutstropfen, den Adonis bei seinem tödlichen Jagdunfall verlor, eine Träne vergoss. Das eindrückliche Frühlings-Adonisröschen stammt ursprünglich aus russischen und innerasiatischen Steppengebieten. Nach dem Ende der Eiszeit

Anreise: Mit der Bahn von Lausanne oder Visp nach Martigny

Rückreise: Von Saxon mit der Bahn nach Visp oder Lausanne

Schwierigkeit: T1. In Martigny Wegweiser erst ab Friedhof

Wanderzeit: Martigny bis Saxon 3 Stunden

Höhendifferenz: Zirka100 Meter Auf- und Abstieg

Einkehren/Übernachten: Zahlreiche Restaurants und Hotels in Martigny und Saxon

Karten: Landeskarte 1:25000, 1305 Dent de Morcles, 1325 Sembrancher

Wanderkarte 1:50000, 272T St-Maurice, 282T Martigny

Variante: Vom Bahnhof Charrat-Fully durch Aprikosenplantagen bis zum Hügel mit den Adonisröschen. Bis Saxon 11⁄ 2 Stunden

Informationen: Office du Tourisme de Martigny: Telefon 027 720 49 49, www.martignytourism.ch

Office du Tourisme de Saxon: Telefon 027 744 40 20, www.saxon-fun.net www.charrat.ch/adonis.html

vorungefähr15000 Jahren hinterliess derzurückweichende Rhonegletscher trocken-kalte Steinwüsten, die von Steppenpflanzen besiedelt werden konnten. Erst später folgten ihnen Birken, Föhren, Lärchen und Laubbäume wie die FlaumEiche. An den für Schweizer Verhältnisse sehr trockenen und exponierten Flächen im Rhonetal, die sich im Sommer stark aufheizen und im Winter stark abkühlen, konnten sich Relikte dieser ehemaligen Steppenvegetation halten. Ein Teil der ehemaligen Adoniswiesen im Wallis ist heute aber verschwunden.

Letztes Refugium

Als einzige Region der Schweiz erfüllt das mittlere Rhonetal heute noch die Ansprüche des Frühlings-Adonisröschens: magere Trockenrasen auf Kalkböden, heisse Sommer, kalte Winter und ganzjährig wenig Niederschläge. Federgras

Wanderung | natur

undPfriemengras sind weitere Steppenarten, die hier vorkommen. Ab Mai kann man die langen, typisch federartigen Grannen des Federgrases sehen. Auch der blaugrüne Walliser Schwingel braucht noch mehr Zeit bis zur Blüte. Immerhin blühen die attraktiven violetten BergAnemonen, das gelbe Grauflaumige Fingerkraut oder Séguiers Wolfsmilch.

Kontinentale Halbtrockenrasen wie hier in Charrat werden traditionsgemäss von ziehenden Schafherden beweidet. Das giftige Frühlings-Adonisröschen, das von den Schafen verschmäht wird, profitiert von dieser Beweidung, weil dadurch die Konkurrenz der Gräser kleiner und die Verbuschung gebremst wird. Viele der in diesem Verband vorkommenden Arten sind selten und gefährdet.

Beim Weiterwandern über den Hügelrücken kommen wir immer wieder an goldgelben Adonis-Büscheln vorbei. Es begleitet uns auch auf dem weiteren Weg-

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abschnitt durch lichten Wald mit vielen Flaum-Eichen. Am Wegrand blühen Felsen-Veilchen sowie blaue und weisse Leberblümchen. In Felsritzen wachsen derSchwarzstielige Streifenfarn und der Tüpfelfarn. Auf einem kurzen Abschnitt über Asphalt erreichen wir schliesslich den Bahnhof von Saxon, das im 19. Jahrhundert für seine Heilquelle und die Spielcasinos bekannt war. Heute sorgen vor allem die Aprikosen und Trauben für Einnahmen.

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4-2009

Heisshunger

Die Aufzucht von Jungen ist für Vögel eine aufreibende Tätigkeit. Blaumeisen sind hingebungsvolle Eltern und Amseln helfen sogar bei der Aufzucht von fremden Nestlingen.

Text: Heini Hofmann

Legionen von Jungvögeln werden jedes Jahr von eifrigen Eltern aufgezogen, unter vollem Einsatz derer Kräfte und unter Missachtung der eigenen Bedürfnisse – eine fast «übertierliche» Leistung. Doch der Gefahren lauern so viele, dass nur wenige der aufopfernd grossgezogenen Nachkommen überleben. Trotz der unbarmherzigen Gesetze der Natur vollzieht sich das verborgene Schauspiel Jahr für Jahr von Neuem. Schauen wir uns zwei Beispiele – ein der Norm entsprechendes und ein wohl einmalig aussergewöhnliches – etwas näher an.

Blaumeisen: vorbildliche Eltern

Weil Baumhöhlen in unserer ausgeräumten Landschaft selten geworden sind, weichen Meisen zum Brüten gerne in Nistkästen aus. Spezialanfertigungen von Ornithologen erlauben uns den nicht alltäglichen Einblick in eine solche Kinderstube.

Ursprünglich war die Blaumeise ein Waldvogel mit mehr Affinität zum Laub- als zum Nadelgehölz. Heute trifft man sie auch in der Nähe des Menschen, in Obstkulturen, Parks und Gärten an. Sie bewohnt die ganze Schweiz, steigt jedoch kaum über die Montanstufe und ist vor allem in den Ostalpen nur spärlich verbreitet. Der Gesamtbestand in der Schweiz dürfte rund eine Viertelmillion Brutpaare betragen.

Blaumeisen sind kleine, adrette, quirlige und bloss gut zehn Gramm schwere Federbällchen – aber grossartige Eltern! Eine oder wenn es schief läuft gelegentlich zwei Bruten ziehen sie gross und mit was für einem Engagement. Bereits im Februar, wenn an sonnigen Tagen erstmals ihr trillerndes Lied ertönt, beginnt die Suche nach einer geeigneten Nistmöglichkeit. Im April legt dann das Weibchen in die mit Moos, Tierhaaren und Federchen gepolsterte Nestmulde 6 bis 15 bloss 1,3 Gramm leichte Eilein mit ro-

ten Punkten und Flecken. Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass die Intensität dieser Sprenkelung auf den Gesundheitszustand des Weibchens rückschliessen lässt. Nach 13 bis 15 Tagen Brutdauer schlüpfen die winzigen, nackten Wesen.

Was sich in den 19 bis 20 Tagen Nestlingsdauer in diesem engen, finstern Verlies der Kastenhöhle abspielt, ist schlicht ergreifend: Nonstop alle zwei bis drei Minuten – und dies ohne Mittagspause – schleppen die Altvögel Futter an, vorwiegend Raupen. Solange die Jungvögel noch ganz klein sind, übergibt das Männchen das gesammelte Insektenfutter meist dem Weibchen zur Verteilung.

Reinheit trotz engsten Verhältnissen

Mit zunehmendem Alter wird die Fütterung ein nachgerade stürmisches Ereignis, indem die Jungen mit weit geöffne-

Tag 16: Die frisch geschlüpften Blaumeisen sind noch blind und nackt
Tag 1:Ein Blaumeisen-Ei wiegt gut 1 Gramm

tem Sperrrachen und lauten Bettelrufen auf die Altvögel einstürmen. Man staunt, dass es bei solchem Wirrwarr noch möglich ist, die Übersicht für eine gleichmässige Futterzuteilung zu behalten.

Peinlich exakt halten es die Elternvögel auch mit der Reinhaltung des Nestes. Sie achten nach der Fütterung darauf, ob ein Jungvogel das Hinterteil hebt, nehmen den weissen Kottropfen mit dem Schnabel weg und tragen ihn raus. So sich ein solcher noch am Nestboden befindet, taucht der Altvogel mit heftigen Flügelbewegungen, als ob er schwimmen würde, unter die Jungschar und holt den Kot herauf; denn dieJungen sollen sauber und gesund aufwachsen.

Schliesslich beginnen die Jungvögel, sich im Gebrauch der Flügel zu üben –und das alles im dunklen Verlies unter batterieähnlich engsten Verhältnissen. Dann folgt der grosse Tag des gestaffelten Ausfliegens – in die vermeintliche

Freiheit, wo der unbarmherzige Überlebenskampf auf sie wartet, den nur wenige von ihnen bestehen werden.

Fehlgeleitete Amseln

Die Natur kann bekanntlich knallhart und – gemessen an menschlichen Massstäben – grausam sein, wenn man zum Beispiel an Infantizid (Kindstötungen) durch Bärenväter oder Schimpansenmütter denkt. Es gibt aber auch das Gegenteil von Rabeneltern. Nach dem Blaumeisen-Beispiel einer normalen Vogelbrut nun ein ganz anderer, exzentrischer und aussergewöhnlich selten eintretender Fall einer artübergreifenden Hilfeleistung während der Jungenaufzucht zwischen recht unterschiedlichen Vögeln: die unwahrscheinliche Geschichte eines Amselmännchens, das sich um junge Rotschwänzchen kümmert.

Wir Menschen sind natürlich geneigt, darin eine altruistische, von Gefühlen

geleitete Leistung zu sehen; die Biologie interpretiert dies allerdings etwas nüchterner und unromantischer, nämlich als fehlgeleitetes Verhalten. Nun, es überrascht und erstaunt so oder so. Auf einem Querbalken am Vordach fand ein Rotschwänzchenpaar einen idealen Nistplatz – wettergeschützt undfür kletternde Raubfeinde unerreichbar. Alles nahm seinen gewohnten Gang: Nestbau, Eiablage, Brüten. Doch dann ergab es sich, dass auch ein Amselpaardiese Wohnlage als ideal einstufte. Auf demselben Balken, in rund einem Meter Abstand, baute auch es ein Nest – und begann mit dem Brutgeschäft (welch übles Wort für eine hehre Sache).

Trotz dieser räumlichen Nähe kam es nicht zur Rivalität. Die kleineren Rotschwänzchen wären den grösseren Amseln wohl auch nicht gewachsen gewesen, ganz abgesehen davon, dass sie jetzt die Futterbeschaffung fürs Stopfen der hungrigen Sperrrachen –

Tag 24: gut gefüttert und schon bald flügge

ihre Jungen waren mittlerweile geschlüpft –voll in Anspruch nahm.

Bei den Amseln, die im Brutfahrplanzwei Wochen später dran waren, herrschte noch Ruhe. Das Weibchen sass auf den Eiern und das Männchen sang morgens und abends schöne Lieder, was aber nicht seine Vollbeschäftigung sein konnte. Deshalb begann sich der Amselmann für die Nachbarsbrut zu interessieren und kam dabei – menschlich interpretiert – auf die Idee, jetzt schon etwas dafür zu üben, was er in paar Tagen bei sich zu Hause ohnehin tun müsste.

Doppelt versorgt wächst besser

Also holte der Amselvater Futter, brachte es aber nicht seinem Weibchen – dieses machte hin und wieder selber kurze Futterausflüge –, sondern näherte sich damit der Rotschwänzchenbrut, was bei den Nestlingen dort lauthalses Betteln auslöste. Worauf er die fremden Jungen zu füttern begann.

So wurden nun fortan die jungen Rotschwänzchen von ihren beiden Eltern und dem fremden Amselvater abwechslungsweise mit Futter versorgt, von Letzterem sogar mit grösseren Portionen, sodass sie rascher als üblich wuchsen.

Nachdem die Rotschwänzchen flügge geworden waren, blieben die Amseln allein zurück. Doch ihnen war das Glück weniger hold; denn als ihre Jungen schlüpften, holten sie die Elstern. So sind Freud und Leid in der Natur oftsehr nahe beieinander. Und obschon sich vieles davon in unserer unmittelbaren Nähe abspielt, nehmen wir diese kleinen Wunder und Tragödien am Wegrand meist überhaupt nicht wahr. ■

Wann soll man eingreifen?

Bei den Jungvögeln unterscheidet man zwischen Nestflüchtern und Nesthockern. Nestflüchter besitzen beim Schlüpfen ein vollständiges Dunenkleid und können sofort laufen oder schwimmen. Sie beginnen schon bald, selbstständig Nahrung aufzunehmen. Beispiele von Nestflüchtern sind Enten und Hühnervögel. Bei den Nesthockern verbleiben die zuerst nackten und blinden Jungen über längere Zeit im Nest, wo sie von den Altvögeln gefüttert und umsorgt werden. Nesthocker sind zum Beispiel Greifvögel, Eulen, Spechte, Segler und die Singvögel wie Amsel oder Blaumeise. Nesthocker verlassen manchmal ihr Nest, bevor sie richtig fliegen können. Verbreitet ist dies etwa bei Amseln und vor allem Meisen. So kommt es ab und zu vor, dass man einen scheinbar verlassenen Jungvogel findet. Diese ungeschickt herumflatternden Jungvögel sind aber meist nicht verletzt oder aus dem Nest gefallen, sondern halten sich in ihrer Nestumgebung auf, wo sie von den Eltern gefüttert werden. Deshalb wäre es falsch, diese Jungvögel mitzunehmen, besonders weil ihre Überlebenschancen in Pflege drastisch sinken und weil eine Auswilderung schwierig ist.

Eingreifen soll man nur, wenn man sicher ist, dass sich ein Vogel in Gefahr befindet oder verlassen ist, zum Beispiel bei der Zerstörung des Nestes oder dem Tod der Altvögel. Sitzt ein Jungvogel auf einer Strasse oder ungeschützt vor Katzen oder Regen, so hebt man ihn auf und setzt ihn in die nächste Hecke oder in den nächsten Baum. Die Jungvögel können dabei problemlos mit den blossen Händen angefasst werden. Wenn man aus Distanz (mindestens 50 Meter) festgestellt hat, dass das unselbstständige Junge während einer Stunde nicht von den Eltern mit Futter versorgt wird, kann man es in Obhut nehmen. Es ist zu beachten, dass alle Nesthocker ausser den Singvögeln ausserordentlich schwierig aufzuziehen sind. Zudem ist für die Pflege und Haltung von wildlebenden Vogelarten eine Haltegenehmigung erforderlich, die vom Kanton erteilt werden muss. Am besten bringen Sie den Vogel einem Spezialisten, der ihn fachgerecht betreut. Fachstellen mit den nötigen Einrichtungen sind offizielle Pflegestationen, Tierspitäler, Zoos, die Vogelwarte Sempach und grössere Volièren. Die aktuelle Liste der Pflegestationen kann beim Birdlife Schweiz oder der Vogelwarte angefordert werden.

Quelle: Birdlife Schweiz Birdlife Schweiz, Tel. 044 457 70 20, www.birdlife.ch Schweizerische Vogelwarte Sempach, Tel. 041462 97 00, www.vogelwarte.ch

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in die Zukunft

Der Pelister-Nationalpark im Süden Mazedoniens setzt auf nachhaltigen und sanften Tourismus – auch mit Schweizer Hilfe. Die wilde Berglandschaft ist ein Geheimtipp fern der ausgetretenen Ferienpfade.

Text: David Roth

Als ich in Ohrid in den Bus nach Bitola einsteige und nach einer Haltestelle in der Nähe des Pelister-Nationalparks frage, sehen mich die wartenden Passagiere erstaunt an. Der Chauffeur überlegt eine Weile, wundert sich über den neugierigen Ausländer, verspricht aber, mich in der Nähe des Parkeingangs aussteigen zu lassen.

Der im Süden der Republik Mazedonien nahe der griechischen Grenze liegende Pelister-Nationalpark ist einer von drei Nationalparks des Landes, mit 17150 Hektaren nicht der grösste, dafür aber der älteste. Schon 1948 einigte sich die sozialistische Staatsführung des damaligen Jugoslawien auf die Schutzwürdigkeit seiner nur dort vorkommenden Molika-Fichten, seiner geomorphologischen Besonderheiten wie der zwei in der Eiszeit von abfliessenden Gletschern geformten Bergseen Golemo und Malo Ezero.

Vom Sperrgebiet

zum Vorzeigeobjekt Nationalpark bedeutete zu dieser Zeit ein abgeriegeltes Naturreservat mit praktisch keinerlei Zugang für Menschen. Die über 1000 verschiedene Ar-

ten umfassende Flora wie die Fauna –zahlreiche Vogelarten und über 40 verschiedene Säugetiere, darunter Luchse, Wildschweine und Bären – wurden in Ruhe gelassen. Und die wenigen Leute, die eine Besuchsbewilligung erhielten, mussten fürchten, gegen eines der zahlreichen Verbote zu verstossen. Von einer Parkverwaltung im modernen Sinn, die nicht nur Pflege und Erhaltung, sondern auch Information und Bildung beinhaltet, war der Pelister weit entfernt.

Die meisten seiner Bewohner zogen auf der Suche nach Arbeit in die Städte und Besucher blieben wegen der restriktiven Bewilligungspraxis aus. Doch nach dem Zusammenbruch von Jugoslawien und der Erlangung der Unabhängigkeit Mazedoniens erkannte die neue Parkleitung, dass eine Öffnung und eine damit einhergehende beschränkte Nutzung sowohl für Besucher von ausserhalb als auch für die lokale Bevölkerung, aber ebenso für den Nationalpark selber ein Gewinn sein könnte. Die Bevölkerung der angrenzenden Dörfer erhielt Lizenzen zum Sammeln von Beeren und Pilzen. «Heute sind ganze Gemeinden von der Ernte im Pelister abhängig», sagt Kata-

rina Ivanisˇevica. Sie ist Mitarbeiterin der auf Umweltfragen spezialisierten Nichtregierungsorganisation Natura Nova und Beraterin der Parkleitung. Das zweite Standbein des Parks ist mittlerweile der sanfte Tourismus geworden. Nicht nur im Park kann heutzutage übernachtet werden, sondern auch die traditionellen Dörfer in der Umgebung bieten einfache Unterkünfte an. Stolz verweist Aleksandra Pandovska, die Medienbeauftragte des Nationalparks auf das bisher Erreichte: Mit finanzieller Unterstützung des Schweizerischen Departements für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) habe man seit dem Jahre 2000 einiges auf die Beine gestellt, was auch von offizieller Seite anerkannt worden sei. 2007 ist der Pelister-Nationalpark mit dem Umweltpreis der mazedonischen Regierung ausgezeichnet worden, wobei besonders seine Bemühungen um die Erhaltung der Biodiversität, die Entwicklung eines sanften Tourismus und der Einbezug der lokalen Bevölkerung hervorgehoben wurden. Das Deza stellte Ende2007 die Finanzbeiträge aufgrund politischer Unstimmigkeiten mit der Parkleitung jedoch ein, unterstützt den Park aber weiterhin ideell.

Überalterung der Dörfer

Nachdem der Bus in Richtung Bitola verschwunden ist, stehe ich alleine an der staubigen Hauptstrasse und schaue hoch zum Nationalpark. Von unten sieht man nur unendliche Wälder und hoch oben über der Baumgrenze gelbgrüne Wiesenflächen. Die Luft ist trocken und heiss, auch Anfang September liegen die Temperaturen in Mazedonien über 30 Grad. Ich folge der kleinen Strasse, die nach Malovisˇte

führt, dem einzigen Dorf im Parkgebiet. Bald begrüsst mich ein Schild, eingerahmt von reifen Brombeeren, über mir kreist ein Adler. Die Landschaft wird von einer Mittelmeervegetation dominiert, die Bäume sind grün, die Wiesenflächen dagegen kahl und steinig – geregnet hat es seit Monaten nicht mehr. Der Sommer in Mazedonien ist heiss, die Winter können dagegen sehr kalt sein. Man sagt, der Winterwind blase direkt aus Sibirien hierher.

Ein Grossteil des Pelister-Nationalparks ist Gebirgsland

Malovisˇte ist ein kleines Dorf mit 120 ständigen Einwohnern, dessen Bevölkerung aber besonders an Wochenenden anwächst, wenn die ehemaligen Bewohner aus dem Umland in ihr Heimatdorf zurückkehren. Auf dieses Phänomen trifft man in ganz Mazedonien, wo die Abwanderung in städtische Regionen die ländlichen Gebiete entvölkert hat. Als Erstes begegnet mir eine alte Frau, die sich über die Abwanderung beklagt und bemängelt, dass nur

Brajcˇino bietet Bed and Breakfast in traditionellen Häusern an
Foto: David Roth

noch alte Leute im Dorf wohnten. «Früher hat es hier 3000 Menschen und 5000 Schafe gehabt, es gab Handwerker und Händler, für den Wochenmarkt sind die Leute von weither angereist», sagt sie. Heute gingen die Jungen alle in die Stadt und die Schule hätte bereits vor zwanzig Jahren geschlossen werden müssen. Die Fassade des ehemaligen Schulhauses deutet auf die einstige Grösse und verblichenen Glanz hin, Sgraffiti und schön gestaltete Fensterstürze zieren die Mauer – der hintere Teil ist längst eingestürzt.

Die Bewohner von Malovisˇte gehörendem Volk der Vlachen an, das eineromanische Sprache spricht, dem Rumänischen verwandt. In alten Zeiten arbeiteten sie als Hirten und zogen mit ihren riesigen Schafherden sommers über die Bergkuppen, um in der kalten Jahreszeit in den warmen Tälern Thessaliens zu überwintern. Die Männer folgten ihren Tieren und lebten noch Ende des 19. Jahrhunderts als Halbnomaden, während die Frauen und Kinder im Dorf blieben. Erst die Grenzen der nach 1918 neu entstandenen Nationalstaaten verunmöglichten diese Lebensweise und zwangen die Menschen zur Sesshaftigkeit und zu einer ersten Abwanderung aus den Berggebieten. Heute sind die Vlachen in der makedonischen Gesellschaft aufgegangen und nur ihr Idiom verrät ihre Abstammung.

Risto ist einer der Bewohner von Malovisˇte, ich treffe ihn an, als er seiner Tochter bei der Herstellung von Burek

hilft, einem traditionellen und auf dem ganzen Balkan verbreiteten Gebäck. Er sei geblieben, seine Frau und sein Sohn auch, aber die Tochter lebe mit ihrem Ehemann in der Stadt.

Der Nationalpark als neuer Arbeitgeber

Während die Bewohner von Malovisˇte ihren Holzbedarf in den umliegenden Wäldern decken und Pferde den Transport erledigen, säumen staubige Waldstrassen die Hänge des Pelistergebirges, die eine modernere Forstwirtschaft ermöglichen. Risto erzählt stolz, dass er und sein Sohn beim Nationalpark angestellt seien, als Ranger. Zu ihren Aufgaben gehöre nicht nur die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes, sondern auch der Unterhalt der gutmarkierten Wanderwege.

Der Aufbau eines alternativen Tourismus ist neben der Erhaltung der Artenvielfalt eines der Hauptziele des Parkmanagements. Das beinhaltet den Aufbau eines Netzes von Wanderwegen, deren Markierung und Unterhalt, daneben aber auch den Ausbau des Angebots an Unterkunftsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Im Park selber gibt es das Molika-Hotel, das Zimmer zu bescheidenen Preisen offeriert, und zwei Berghütten, die einen einfachen Standard bieten – Schlafsäcke und Essen sind selbst mitzubringen.

Brajcˇino, unweit des Pelister gelegen,bietet Übernachtungsmöglichkei-

ten in traditionellen Häusern an. Darauf ist Katarina Ivanisˇevica besonders stolz, denn wenn man von ländlichem Tourismus in Mazedonien spreche, dann meine man vor allem Brajcˇino, unterstreicht sie. Dort betreiben mehrere Familien Bed-and-Breakfest-Betriebe und bieten aus lokalen Nahrungsmitteln hergestellte Speisen an. Und die Nachfrage bleibe nicht aus, so Ivanisˇevica. Die Besucher werden entweder direkt bei den Wirtefamilien untergebracht oder sie haben die Auswahl zwischen einer eigenen Wohnung und einem Kloster.

Weg der Kirchen und Kapellen

Auch in Malovisˇte hat man mit Tourismusprojekten begonnen. Bis anhin gab es in diesem malerischen Dorf zwar mehrere Kirchen, aber keine Unterkunftsmöglichkeit. Inspiriert vom Erfolg in Brajcˇino will man auch hier auf die touristische Karte setzen. Als ich in Malovisˇte ankomme, sieht man von touristischen Attraktionen nicht viel. Es fehlt das Geld für die nötigen Renovationen der alten Fassaden, ganz zu schweigen von irgendwelchen Ausbauplänen. Dafür gibt es gratis Informationen zu den Wanderwegen und auch über die Geschichte des Dorfes lassen sich die Bewohner gerne aus, selbstverständlich nur in Mazedonisch oder im aromunischen Dialekt der Vlachen.

In den letzten Jahren sind immerhin verschiedene alte Wege wiederhergestellt worden, es gibt den Felsenweg,

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Informationsabende: 14. April, 2. Juni, 1. Sept. 09

www.icsb.ch – info@icsb.ch Tel.03130130 42, Fax 0313016791

Mitglied des Schweiz. Verbandes Cranio Suisse ®

Aktuelle Termine: Intensivausbildung

1.5.–8.5.09 • Herzberg /Asp ob Aarau KlangmassageI 25.–26.4.09 • Thun 16.–17.5.09 • Zürich

Wir senden Ihnen gerne Informationen zu den Ausbildungsseminaren.

WOMEN AND EARTH

Schule für schamanische Heilwege

Focusing Zyklus in 4 Teilen

Women and Earth Erlenstrasse 49 CH-4058 Basel

Mit Teresa Dawson Ort: Damvant, JU Teil 1: 7. - 10.5.2009

Teil 3 und Teil 4

tas Zukunft bearb indd 1
Bhadrena Tschumi Gemin und Kavi Gemin
2 Moizi Moebel

der vom Molika-Hotel von 1449 Metern aus bis zu den beiden Bergseen Golemo und Malo Ezero und der Berghütte auf 2226 Metern führt. Die ganze Strecke ist gut markiert und informiert als Lehrpfad ausserdem über die geologischen und ökologischen Besonderheiten des Gebiets. Der Weg führt weiter auf 2601 Meter bis zum Pelister, dem Berg, der dem Nationalpark den Namen gab. Der Aufstieg vom Hotel bis zum Gipfel dauert insgesamt gute fünf Stunden und ist ausdauernden Wanderern vorbehalten.

Daneben gibt es verschiedene familienfreundliche Wanderungen. Ein historischer Wanderweg erinnert auch an die Saloniki-Front im Ersten Weltkrieg, als sich die französischen und bulgarischen Truppen auf den Hängen des Pelister in den Schützengräben gegenüberstanden. Wie viele Opfer dieser Krieg in diesem Gebiet gefordert hat, veranschaulicht ein Besuch des französischen Soldatenfriedhofs in Bitola, wo 13000 Männer ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Ein weiterer Wanderweg verbindet Malovisˇte und seine Kirche Svata Petka mit den weitverstreuten Kirchen und Kapellen auf den umliegenden Bergen. Svata Petka wurde im 19. Jahrhundert

erbaut, die Grundmauern stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche, die in ihrer Grösse und Ausstattung an vergangenen Reichtum und an die einstmals grosse Bevölkerungszahl von Malovisˇte erinnert, steht inmitten des Dorfes. Ihre wunderbare Ikonostase liefert auf 100 Quadratmetern ein Meisterwerk der makedonischen Holzschnitzkunst.

Ehemalige Kulturlandschaft

Von der Kirche steigt der Weg zwischen einigen schönen Exemplaren der Malovisˇter Profan-Baukunst gegen die umgebenden Buchenwälder hoch und führt zur Wallfahrtskirche Svata Anna. Von dort kann man weitergehen zur Kapelle des Heiligen Spas, von wo aus man nicht nur einen guten Ausblick aufden Gipfelgrat des Pelister hat, sondern auch hinunter gegen Westen zum Prespasee sieht.

Besonders dieser Weg illustriert eindrücklich, wie stark genutzt und begangen die heute dicht bewaldeten Hügel früher waren: Die jetzige Natur war damals Kulturland. Heute sieht man um das Dorf einige wenige Kühe und Schafe, Käse wird nur zum Hausgebrauch hergestellt und die wenigen

Pferde als Tragtiere für Brennholz verwendet.

Auf den Wanderwegen begegne ich keiner Menschenseele – wo früher die Viehwirtschaft für das Einkommen sorgte, soll heute der sanfte Tourismus die Gegend versorgen. Auch mit Schweizer Entwicklungsgeldern ist der Weg bis dahin noch lang. Solange bleibt der Pelister-Nationalpark ein Geheimtipp, der zu entdecken bleibt. ■

www.park-pelister.com, www.brajcino.com

BULGARIEN
Foto: David Roth
Malovisˇte: Hoffnung auf Zukunft dank sanftem Tourismus

Heinz Knieriemen über

sein Falterfieber

Heinz Knieriemen ist Spezialist für Gesundheits- und Ernährungsthemen. Seit über 20 Jahren setzt er sich für «Natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander.

Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente und Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

4-2009

In seinem Garten beobachtet Heinz Knieriemen Jahr für Jahr das Treiben des seltenen

Schwalbenschwanzes – dank einer Fenchelpflanze. Die will er Ihnen nicht vorenthalten.

In unserem Garten wächst ein wilder Fenchel, den ich einst aus der Toskana von einem Bachrand mitgebracht habe. Mittlerweile ist die schöne Pflanze über zwei Meter gross. Sie bereichert unsere Küche mit frischem würzigem Grün, und sie hat seit einigen Jahren auch andere Liebhaber gefunden, die sich an ihr erfreuen. Alle Jahre wieder wartet unsere Familie im späten Frühling und im Herbst gespannt auf ein besonderes Ereignis: Der Schwalbenschwanz, eine der schönsten und selten gewordenen einheimischen Schmetterlingsarten, besucht den wilden Fenchel, legt Eier ab, setzt farbige Akzente mit den schön gelb, grün und rotbraun gezeichneten Rüebliraupen, die sich schliesslich verpuppen.

Die erste Generation des Jahres bleibt gut zwei Wochen verpuppt, bevor die Schmetterlinge an einem warmen sonnigen Spätfrühlingstag schlüpfen. Die zweite Generation im Jahreslauf verpuppt sich normalerweise gegen Mitte September. In unserem Garten hat uns im vergangenen Jahr allerdings die letzte von 27 Rüebliraupen erst am 7. Oktober verlassen. In besonders war-

men Jahren gibt es sogar drei Generationen Schwalbenschwänze, wobei die letzte als Puppe überwintern muss und erst im nächsten Frühling schlüpft.

Tarnung oder Farbenpracht –je nachdem

Die Raupen wachsen sehr schnell heran und häuten sich vier- oder fünfmal. Wenn sie dann etwa fünf Zentimeter lang sind, kriechen sie an einen trockenen geschützten Ort, spinnen sich mit einigen Fäden an Holz oder eine Wand an und verpuppen sich. Die Puppe ist vollkommen wehrlos und wird vor allem von verschiedenen Wespenarten bedroht. Doch die Natur hält für sie einen Schutz bereit: Puppen können sich den Farben und Schattierungen der Umgebung so perfekt anpassen, dass Tier und Hintergrund verschmelzen. Die Schmetterlinge passen sich im Gegensatz zu den wehrlosen Puppen nicht ihrer Umgebung an, sondern schwelgen in ihrer Farbenpracht und erfreuen unser Auge. Auch der Schmetterling verlässt sich auf einen natürlichen Schutz. Er hat –

wie auch andere Schmetterlings- und Schwärmerarten – zwei auffallend farbige Punkte auf den Hinterflügeln. Sie dienen dazu, einen Feind, etwa einen Vogel, zu verwirren, der mit dem Schnabel auf die vermeintlichen Augen zielt, aber ins Leere stösst.

Jeder Garten

ein Schmetterlingsparadies

Der Schwalbenschwanz ist in seinem Bestand bedroht. Zur Eiablage kommt er gern in naturnahe Gärten. Er ist allerdings sehr wählerisch, was seine Wirts-

pflanzen betrifft. In der Natur finden wir ihn häufig auf wilden Möhren, im Garten bevorzugt er Fenchel, Rüebli und Dill. Doch besonders anziehend findet der Schwalbenschwanz offensichtlich den wilden Fenchel, der zudem ausdauernd ist, also nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden muss. Leserinnen und Leser des «Natürlich» können bei mir mit Rückantwort-Couvert einige Samen des wilden Fenchels beziehen und damit das Biotop in ihrem Garten erweitern. Der Applaus der Schmetterlinge ist Ihnen auf jeden Fall gewiss. ■

Leserangebot

Mit einem an sich selbst adressierten und frankierten Rückantwort-Couvert bestellen Sie einige Samen des wilden Fenchels aus Heinz Knieriemens Garten, die Sie in einen Aussaattopf oder direkt inden Garten ausbringen können. Das Angebot endet am 1.Mai 2009 oder mit dem Erschöpfen des Samenvorrats. Das Couvert an folgende Adresse schicken:

Heinz Knieriemen Dachsweg12, 4512 Bellach

Foto: RenéBerner

Inserate

Yoga University Villeret

Diplomausbildung des Schweizer Yogaverbandes zum/zur

YogalehrerIn

Beginn: Oktober 2009

■ Mit Diplom des Schweizer Yogaverbandes.

■ Mehr als zehn international bekannte DozentInnen öffnen dasTor in ein neues bereicherndes Berufsleben.

Yoga University Villeret, Rue de la Gare 5, CH-2613 Villeret Tel. 032 941 50 40, Fax 032 941 50 41, www.yoga-university.ch

Schlank

Wer abnehmen will, sollte nicht auf weit verbreitete Irrtümer hereinfallen: die 10 bekanntesten Diätmyten

1.

Auf Dauer schlank in zwei Wochen

Mehrere Kilos in kurzer Zeit – das versprechen zahlreiche Radikal-Diäten. Aber: Wird die normale Kalorienzufuhr rigide reduziert, drosselt der Körper seinen Energieumsatz. In dieser Phase verliert man Gewicht, nimmt jedoch zu, sobald man wieder auf die gewohnte Kalorienmenge umstellt.

Tipp: Die Ansprüche auf das Abnehmen weniger hochstecken, das heisst, pro Monat nicht mehr als zwei oder drei Kilo abnehmen.

2. Wer abends hungert, nimmt ab

Mit knurrendem Magen ins Bett – manche Abnehmwillige kasteien sich regelrecht für ihr Wunschgewicht. Oft langt man am nächsten Tag dann umso mehr zu. Besser: Abends ruhig etwas essen, aber in Massen. Wenn sich noch vor dem Schlafengehen Appetit einstellt, zum Obstteller greifen.

3. Light-Produkte lassen Pfunde purzeln Lebensmittel, die mit dem Begriff «light» werben, locken in der Regel mit fettreduziertem Inhalt und enthalten entsprechend weniger Kalorien als normale Produkte. Weil Fett aber ein Geschmacksträger ist,

Foto: Irisblende.de

und rank

wird bei Light-Produkten gern besonders grosszügig portioniert. Besser ist, auf Produkte umzusteigen, die von sichaus weniger Fett enthalten, etwa auf gekochten Schinken statt Salami oder Frischkäse statt Butter fürs Brot.

4. Atkins-Diät lässt Hüftpolster schwinden

Das Prinzip der von Robert Atkins entwickelten Diät: Fette und Eiweisse ja, Kohlenhydrate nein. Der Stoffwechsel soll dadurch gezwungen werden, die körpereigenen Fettreserven statt der zugeführten Kohlenhydrate zu verbrennen. Nachteil: Die Kostform ist extrem einseitig und lustlos, denn man müsste dauerhaft auf Weggli, Pasta und Mehlspeisen verzichten.

Ernährungsexperten empfehlen, besser auf eine überwiegend pflanzliche Kost umzustellen, sowie zusätzlich Vollkornprodukte, Kartoffeln und fettarme Milchprodukte zu essen. Die liefern den richtigen Mix aus Kohlenhydraten und Eiweissen.

5.

Am besten gar kein Fett Nein! Denn Öle und Fette enthalten lebenswichtige Fettsäuren. Aber wenn schon Fette, dann am besten pflanzliche Öle. Sie sind reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch ein

Stück fettreicher Fisch sollte regelmässig auf den Tisch kommen, zum Beispiel Lachs, Makrele oder Hering.

6. Vegetarier

werden schneller schlank Obst und Gemüse sind von Natur aus kalorienarme Lebensmittel, doch wer sagt denn, dass Vegetarier nicht mit Sahne oder Creme fraiche kochen? Wer abnehmen möchte, sollte auf jeden Fall viel Obst und Gemüse in seinen Speiseplan einbauen, zusätzlich aber auch auf die übrigen Zutaten achten.

7. Fünf Mahlzeiten am Tag sind besser als drei Nicht unbedingt, denn wer bei drei Mahlzeiten über die Stränge schlägt, wird dies auch bei fünf Mahlzeiten tun. In diesem Fall lieber dreimal am Tag essen, aber auf regelmässige Zeiten achten. Der Körper lernt so, seinen Hunger zu bestimmten Zeiten zu stillen.

8. Diäteffekt

dank Negativ-Kalorien

Hartnäckig hält sich die Mär über Lebensmittel, deren Verdauung mehr Kalorien verbraucht, als man mit ihnen aufnimmt. Richtig hingegen ist: Viel Trinken steigert den Energieumsatz desKörpers. Über den Tag verteilt

sechsgrosse Gläser Wasser trinken, zu jeder Mahlzeit eines.

9. Die Süssstoff-Lüge

Substanzen wie Aspartam und Saccharin süssen Kaffee und Tee ohne Kalorien. Das Problem: Der Körper verbindet mit der Süsse eine Kalorienzufuhr. Irgendwann holt er sich die Kalorien doch. Besser: Nehmen Sie echten Zucker, und reduzieren Sie langsam die Menge.

10. Fettschmelze in der Sauna

Die Hitze kurbelt nicht die Fettverbrennung, sondern die Schweissbildung an, und Schweiss besteht aus Wasser – und nicht aus Fett.

Das hilft nachhaltig beim Abnehmen:

● Zeit nehmen beim Essen. Erst nach15 bis 20 Minuten setzt das Sättigungsgefühl ein.

● Wenig verarbeitete Lebensmittel essen: Seelachs natur statt Fischstäbchen, Salzkartoffeln statt Pommes.

● Für Alltagsbewegung sorgen, Sport treiben: verbrennt Kalorien, baut Muskelmasse auf (die weitere Energie verbraucht), fördert das Körpergefühl.

● Nicht nebenbei essen, sondern die gesamte Aufmerksamkeit auf das Essen lenken.

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Konsum oder Verzicht?

Ob sich mit umwelt- und sozialverträglichem Konsum die anstehenden Umweltprobleme lösen lassen, war kürzlich Gegenstand einer Tagung in Solothurn.

Ob der Lifestyle of health and sustainability (Lohas), der auf Gesundheit und Nachhaltigkeit bedachte Lebensstil, das Konsummodell der Zukunft ist oder vor allem eine hohle Marketingstrategie, darüber scheiden sich die Geister. Auf jeden Fallversuchen immer mehr Firmen mit mehr oder weniger umwelt- und sozialverträglichen Produkten, ein kaufkräftiges Publikum für sich zu gewinnen. Eine von der Stiftung «Praktischer Umweltschutz Schweiz» (Pusch) kürzlich in Solothurn durchgeführte Tagung stellte die Chancen und Grenzen des grünen und fairen Konsums zur Diskussion.

Für Peter Unfried von der linken deutschen «Tageszeitung» steht dabei fest, dass der Lohas der zukünftige Lebensstil sein muss. Wichtig seien öffentliche Identifikationsfiguren wie AlGore oder der Schauspieler Leonardo DiCaprio, die das Neue vorlebten und symbolisierten. Unfried erhofft sich eine neue Klima- und Konsumkultur innerhalb der stilbildenden Mittelschicht, deren verändertes Konsumverhalten sich auf die Wirtschaft und Märkte niederschlägt. «Wichtig ist jedoch, dass jeder bei sich selber beginnt», sagte er am Anlass.

Laut Josef Känzig vom Institut für Wirtschaft und Ökologie der Universität St. Gallen gilt es für einen ressourcenschonenden Konsum die richtigen Prioritäten zu setzen. Mit verbesserter Gebäudeisolation, niedrigerer Raumtemperatur, energieeffizienten Haushaltsgeräten, einer vermehrten Nutzung des öffentlichen Verkehrs und von Carsharing, der Bevorzugung von Bahn- anstelle von Flugreisen, einem vermehrten Einsatz von Windenergie, einem längeren Gebrauch von Konsumgütern und der Reduktion des Fleischkonsums liessen sich bis zu 30 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs einsparen, so Känzig. Für eine Umsetzung spielt laut dem Fachmann allerdings die Akzeptanz der verschiedenen Massnahmen eine entscheidende Rolle. Wenig erstaunlich akzeptieren Konsumenten technische Massnahmen wesentlich besser als eine Änderung ihres Konsumsverhaltens, ressourcenschonende Massnahmen im Wohnbereich eher als bei der Mobilität.

Verschiedene Unternehmen stellten an der Tagung ihre ökologischen und sozialverträglichen Konsumgüter vor: Elektrovelos, energieeffizienter Hausbau, Lifestyle-Getränke, Unterwäsche. Das Ganze verkam dabei ein wenig zur blossen PR-Veranstaltung mit den entsprechenden Marketingfloskeln. Kauft und konsumiert unsere Produkte und alles wird gut, lautete die Losung.

Einen wohltuenden Kontrapunkt setzte der Umweltjournalist Hanspeter Guggenbühl. «Mit dem grünen Lifestyle ist dieWelt nicht wesentlich ökologischer geworden», betonte er. Das als unabdingbar angesehene Wirtschaftswachstum und der steigende Konsum frässen Effizienzfortschritte grüner Produkte vorzu wieder auf. Der Ressourcenverbrauch in unserem wachstumssüchtigen System sei nicht nachhaltig und zu hinterfragen. Guggenbühl forderte eine Steigerung der Konsumeffizienz, das heisst die effizientere Nutzung dervorhandenen Ressourcen: zum Beispiel durch eine bessere Personenauslastung der Wohnfläche, die Benutzung des Velos statt des Auto bei kurzen Pendelwegen, die Bildung von Fahrgemeinschaften. «Ein effektiver Konsum schont dieUmwelt weit mehr, als grüner Mehrkonsum», sagte er. Für Felix Meier, Leiter des Bereichs Konsum und Umwelt beim WWF, stehen Wachstum und Ökologie dagegen nicht unbedingt in einem Widerspruch. Er stellte eine entsprechende im Auftrag der Umweltorganisation verfasste Studie vor. Demnach lassen sich die Klimaziele, bis 2035 eine Reduktion des CO2-Ausstosses von 60 Prozent gegenüber 2001 zu erreichen, auch mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von jährlich einem Prozent realisieren. Gemäss der Studie soll dies vor allem über technologischen Fortschritt, Effizienzsteigerung und Ersetzen nicht nachhaltiger Energieformen und ohne grossen Verzicht möglich sein. «Diese Anpassungen sind bei einem Wachstum der Wirtschaft rascher, besser und sozialverträglicher umzusetzen alsbei wirtschaftlicher Stagnation», ist Meier überzeugt. ajo

Lohas: auch in China eine Zielgruppe

Fliessende Wasser

Die Yoga-Tradition

Als einzigartiges Nachschlagwerk verfasst von einem der herausragenden Autoren zum Thema Yoga gibt das Buch einen Überblick über die 5000 Jahre alte Geschichte des Yoga und präsentiert Teilübersetzungen zahlreicher Schlüsseltexte. Es gibt einen umfassenden und profunden Einblick in die ganze vielfältige «Wissenschaft» des Yoga. Welche Strömungen prägten den Yoga? Wie stellt sich Yoga in Hinduismus, Buddhismus und anderen Religionen dar? Diese und andere Fragen beantwortet der Yoga-Kenner Georg Feuerstein höchst aufschlussreich. Dabei gelingt es ihm, das Wissen des Gelehrten mit der Einsicht des Praktizierenden zu verbinden.

Georg Feuerstein: «Die Yoga-Tradition – Geschichte, Literatur, Philosophie und Praxis», Yoga Verlag 2008, Fr. 60.–

Fliessgewässer gehören zu den vielfältigsten und biologisch interessantesten Landschaftselementen. Seit Tausenden von Jahren spenden sie Leben und gestalten das Umland. Der Bildband zollt der Bedeutung der Flusslandschaften Mitteleuropas und der Alpen Rechnung. In eindrücklichen Bildern ergänzt mit informativen Texten stellen der Biologe Jan Ryser und der Geograf Raymond Beutler die Vielfalt und Schönheit der fliessenden Gewässer vor. Sie beschreiben die verschiedenen Eigenschaften von Wasser und veranschaulichen den ökologischen Wert von Fliessgewässern als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Welche Quelltypen gibt es? Wie funktionieren Gletscher? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Fliessgewässern und der Landschaft? Wie passen sich Tiere der Flussdynamik an? Diesen und anderen Fragen gehen die Autoren in ihren leicht verständlichen Texten nach. Das Buch will für die Schönheit der Landschaft sensibilisieren und führt vor Augen, wie kostbar natürliche und naturnahe Fliessgewässer sind.

Jan Ryser und Raymond Beutler: «Fliessende Wasser – Flusslandschaften der Alpen und Mitteleuropas», Haupt Verlag 2008, Fr. 58.–

Praxis-Ratgeber für alle Heimtierfreunde

Der von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) herausgegebene Ratgeber «Tier im Recht transparent» beantwortet alle Rechtsfragen von der Anschaffung eines Heimtieres bis über seinen Tod hinaus. Leicht verständlich erklärt er die Rechte des Tieres und die Pflichten des Halters. Weit über das Tierschutzgesetz hinaus beleuchtet das Buch unter anderem die tierrelevanten Aspekte des Kaufvertrags-, Haftpflicht-, Arbeits-, Miet- und Versicherungsrechts sowie die alltäglichen Probleme beim Tierarzt oder bei Reisen mit Tieren. Der Infoteil bietet viele Musterformulare sowie eine Sammlung hilfreicher Adressen und Links.

Bolliger / Goetschel / Richner / Spring: «Tier im Recht transparent», Verlag Schulthess Juristische Medien 2008, Fr. 49.–

Gnadenbrot

Schlecht behandelten, verwaisten und «ausrangierten» Tieren einen

Platz im Alter bieten, wo sie in Frieden leben dürfen, daswollen

Tiergnadenhöfe. Davon profitieren zwar ein paar Pferde, Schweine und Esel. Doch der Mehrheit der Nutztiere bleibt dies verwehrt.

Text: Omkari Esther Zingrich

Tierschutz entsteht aus dem Bedürfnis, das Tier ebenso wie den Menschen vor Gewalt und fehlendem Respekt zu schützen. Schon vor 50 Jahren motivierte dieser Respekt gegenüber Tieren Hans Schwarz zur Gründung des Pferdealtersheims Le Roselet in Les Breuleux mit heute 170 Bewohnern. Seit den 1990er-Jahren sind weitere Tiergnadenhöfe entstanden, die Tiernotfällen eine Bleibe und Zuwendung bieten möchten. Monika Spoerlé hat beispielsweise vor 14 Jahren den Tierlignadenhof in Kaisten AG ins Leben gerufen, Ruth Maurer initiierte 1999 die Stiftung Samana Wasi in Rüti bei Büren BE und Claudia Steiger gründete zusammen mit Christof Zimmerli 2002 die Stiftung Tiere in Not – Animal Help (Stinah) in Zürich. Alle geben ihren ganzen Einsatz für ein ehrenamtliches Lebenswerk.

Beim Besuch auf den drei idyllisch im Grünen gelegenen Bauernhöfen tönt es überall gleich: zum einen fast täglich Anfragen wegen misshandelter, nicht mehr gewollter oder kranker Tiere, die leichtfertig abgetan werden sollten, zum anderen viel Arbeit für die Betreuung und den Unterhalt der aufgenommenen Tiere, kaum Zeit, um noch aktiv

zu werden für politische Arbeit und Bewusstseinsbildung durch Tage der offenen Tür, für Klagen gegen fehlbare Tierhalter oder um mal einen freien Tag zu geniessen.

Ein Leben für die Tiere

«Ich bin völlig überfordert», klagt etwa die 60-jährige Monika Spoerlé. «Seit Jahren kann ich weder ausschlafen, noch in die Ferien verreisen, manchmal mag ich nicht mehr aufstehen.»

Während sie in der Küche des über 200-jährigen Bauernhofs sitzt und spricht, streichen ihr tröstlich unzählige Hunde um die Beine und Katzen klettern auf ihren Schoss. Plötzlich tänzelt ein Reh, Sara mit Namen, an und kostet freudig von den Blaubeeren, die Manuela eben vorbeigebracht hat. Die treue Seele tätigt seit Jahren den Grossfuttereinkauf mit ihrem Auto, da auf dem Hof keins vorhanden ist. Seit 14 Jahren lebt Spoerlé mit über 100 Tieren: vom Goldfisch, von Füchsen, einem Reh, Schweinen bis zu Schafen und Pferden. Im von Grün und Blumen umrahmten Tierparadies schnattern Gänse und Enten, gackern Hühner und zwitschern Vögel.

Die umtriebige und standfeste Freidenkerin hat hier ihre Vision verwirklicht: einen Ort, wo Tiere Zuwendung finden und Menschen über die Tiere zu mehr Menschlichkeit erwachen sollen. Monika Spoerlé ist ein Gefühlsmensch und geht auf die Bedürfnisse ihrer Mitgeschöpfe ein, gleich ob Mensch oder Tier. Ihr Leben ist geprägt von Fürsorge. Schon während der Lehre als Modezeichnerin wurde die gebürtige Amriswilerin schwanger und schlug sich und ihre beiden Töchter mit Restaurantjobs und Arbeiten für Bank und Versicherung durch, betreute Pflegekinder und Haustiere.

Eigentlich müsste sie ihre Senkblase operieren lassen, doch sie stellt klar: «Mein Körper ist nicht mehr so wichtig für mich. Wichtig ist mir, dass der Tierlignadenhof abgesichert ist.»

Die beherzte Tierfreundin ist erleichtert, dass das ganze Unternehmen inzwischen in eine Stiftung umgewandelt wurde. Was sie jetzt noch sucht, sind Menschen, die sich auf dem Hof engagieren möchten. Denn die Arbeit wächst ihr über den Kopf. Der Miststock muss wieder abgeholt werden, das Elektrische, das Jaucheloch und der marode Geissenstall sollten repa-

riert werden. Laut Auflage des kantonalen Amts für Veterinärwesen steht der Bau eines speziellen Geheges für das Reh und eines für die Füchse – die verwaisten Jungtiere hat der Förster gebracht – an. «Nebst dem Putzen, Kochen und der Betreuung der Tiere begleite ich seit einem Jahr auch noch Michael, der an einer Form von Autismus leidet und inmitten der Tierfamilie aufblüht, durch eine Anlehre als Tierpfleger», sagt sie. «Und nächste Woche kommt eine 19-köpfige Klasse aus Bern, die einen Beitrag gespendet hat, zu Besuch.» Der erlebte Umgang mit Tieren sei wichtige Aufklärungsarbeit. Bezahlte Mitarbeitende bräuchte der Hof, denn mit freiwilligen Helfern klappe es nicht: «Wenn du dringend Hilfe brauchst, kannst du eine Liste von 20 Adressen kontaktieren und keiner hat gerade Zeit einzuspringen.»

Die Gleichgültigkeit aufbrechen

Die Unverbindlichkeit des freiwilligen Helfens haben auch Claudia Steiger und Partner Christof Zimmerli kennengelernt. «Freiwillige Helfer sind wertvoll, aber leider mangels Verpflichtung keine verlässliche Basis fürs Mittun», ist von ihnen zu hören. Die Initianten der Stinah, beide Juristen, arbeiten Vollzeit, um das Tierheim, das sie neben juristischer und politischer Tierschutzarbeit betreiben, finanzieren zu können. Weil sich die Schar in Not geratener, nicht platzierbarer Tiere – Pferde, Kühe, Geissen, Schafe, Hühner, Katzen und Hunde – mehrt, mussten diverse Tiere extern untergebracht werden.

Ende Juni zog das Paar von Buch am Irchel ZH nach Trasadingen SH auf einen grösseren Bauernhof, wo derzeit ein Aktivstall für 35 Pferde, einige Schafe und ein Refugium für Hühner entstehen. «Die Kühe und Ziegen bleiben vorerst extern, weil wir ihnen hier keine passenden Lebensbedingungen bieten können», erklärt Claudia Steiger und fährt fort: «Mit dem Aktivstall, wo die Haltungsbedürfnisse der Tiere sicht- und erlebbar gemacht und die Beziehung zu diesen ermöglicht werden, möchten wir die Mauer der Gleichgültigkeit den Nutztieren gegenüber aufbrechen.» Das Paar sucht nun eine bezahlte Teilzeitarbeitskraft. «Denn», betont Steiger, «bei uns stellt sich allmählich Erschöpfung ein.» Seit

Jahren dauert der Tag der beiden berufstätigen Tierfreunde mit Tierheim von vier Uhr morgens bis weit in die Nacht.

«Wir machen das hier gerne», hält die lebhafte Tierfreundin fest und meint den Individualtierschutz. «Doch nachhaltiger sind Aufklärungsarbeit und Verfahren gegen fehlbare Tierhalter. Letztere führen zu einer Festigung und Fortbildung der Rechtsprechung und damit wenigstens auf diesem Weg zu mehr Bewusstsein im Umgang mit den Tieren.» Allerdings lässt sich kaum jemand auf die Konfrontation mit fehlbaren Tierhaltern ein. Da ist die Angst vor Anfeindungen und Drohungen. «Bei Tierärzten kommt dazu, dass sie, wenn sie Anzeige gegen ihre Kundschaft erstatten, am eigenen Ast sägen», sagt Steiger.

Sie betont die Wichtigkeit des im Kanton Zürich institutionalisierten Amtes des Tierschutzanwalts. «Doch der Amtsinhaber hat keine polizeilichen Befugnisse. Er kann die Interessen des Tieres erst im Rahmen eines laufenden Verfahrens vertreten.» Entsprechend ist ihre Haltung zur 2007 eingereichten Tierschutzinitiative, die einen gesamtschweizerischen Tierschutzanwalt anstrebt: «Sie ist sehr wichtig, jedoch ändert auch dieses Amt nichts daran, dass irgendjemand den ersten Schritt tun muss, damit bei einem uneinsichtigen Tierhalter behördlich eingeschritten werden kann.»

Wenig Bewusstsein bei den Sportverbänden

Für Claudia Steiger und Christof Zimmerli bedeutet Tierschutz nicht, zu Vereinstreffs zusammenzukommen und über Missstände zu lamentieren. Für die beiden gehört die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tun dazu. «Nach gewissen Erfolgen hinsichtlich Haltungsverbesserungen muss nun vermehrt auch die Nutzung und Ausbildung der Tiere ins Zentrum des Augenmerks gestellt werden», sagt Steiger. Sieerzählt Beispiele von runtergebundenen Köpfen bei Pferden während des Trainings, von Sporenwunden an Pferdeflanken auf Dressurplätzen und von psychisch und physisch überforderten Pferden auf Springplätzen. «Die Nutzung ist für das Wohl der sensiblen, gutmütigen Pferde ein Risiko. Leider

sind sich die Sportverbände ihrer Pflichten in diesem Zusammenhang noch zu wenig bewusst.» Auf Fälle offenkundiger Tierquälerei werde nicht mindestens mit einer Disqualifikation, einer Sperre von weiteren Veranstaltungen oder mit dem Ausschluss reagiert. Ein Thema, das bei Stinah Dringlichkeit hat.

Das sind Gedanken, die sich auch Ruth Maurer von der Stiftung Samana Wasi (indianisch für «Stätte der Zuflucht») macht. Über ihre Schützlinge, das sind im Moment zwölf Tiere –Schafe, Esel und Pferde –, sagt die Tierheilerin und Bäuerin, die auf dem Hof von drei Teilzeitangestellten unterstützt wird: «Man muss sich bewusst sein, dass es manchmal Monate braucht, bis das Vertrauen des Tieres in den Menschen wieder aufgebaut ist. Konkret benötigt das pro Tier und Tag etwa eine Stunde Zuwendung.» Maurer, die nach ihrer Familienzeit auf ihre Berufung als Tierheilerin stiess, meint: «Ich fühlte mich Tieren schon immer nah und für mich ist selbstverständlich, dass Tiere fühlende Seelenwesen sind.»

Durch Liebe gesunden

Nach einer Ausbildung für spirituelles Heilen und der eigenen Tätigkeit als Tierheilerin war für sie völlig klar, dass Mensch und Tier durch Liebe gesunden. Das hielt sie auch in ihrem Buch «Heilung für unsere Tiere» fest. Die gebürtige Bernerin erzählt, wie sie in vielen Begegnungen Mitgefühl für ein krankes Tier empfunden, es voller Liebe umarmt und für Heilung gebetet hätte. «Die Besitzer staunten dann, als es diesen Tieren plötzlich wieder gut ging.»

Als sie 1978 zu reiten anfing, schockierten sie die Missstände der gängigen Pferdehaltung. «Wenn ein Tier auf einer sumpfigen Weide steht, ist das noch kein armes Tier. Schlimmer ist das Wegsperren eines Pferdes in eine Box.» Da komme jemand in der Freizeit, um ein Pferd auszureiten und den Rest der Zeit stehe dieses, mit seinem unbändigen Bewegungsdrang und als Gruppentier an seinem Standplatz ganz allein, empört sie sich.

Tiere, die bei Samana Wasi auftauchen, würden sonst zum Metzger abgeschoben oder wurden misshandelt. «Wenn sie ankommen, sind sie meist

inkörperlich und seelisch elendem Zustand – schmutzig und abgemagert.»

Einmal bekam sie ein 26-jähriges Pferd,das aus Schwäche zwei Wochen lang nicht aufstehen konnte. Der Tierarzt musste ihm gar ein Dopingmittel spritzen. «Schliesslich lebte es noch fünf Jahre, gesund und in Frieden», so Ruth Maurer. Oder: «Ein geblendeter Esel, heute zutraulich, sprang anfangs mit allen vieren in die Luft, schlug um sich und biss.» Drei Wochen lang habe sie lediglich Futter hinstellen können. «Da darf man noch gar nichts verlangen. Er soll ankommen und erfahren, dass man ihn einfach in Ruhe lässt.»

Wir seien in die Verantwortung genommen, wenn wir ein Tier kauften, sagt Mauer. «Wenn Pferdehalter ihre Tiere loswerden wollen, weil Kinder kommen, eine Scheidung ansteht, das Pferd nicht mehr gut gehen kann oder die Karriere ruft, da geraten sie bei meiner Stiftung an den falschen Ort. Ich möchte nicht noch fördern, dass man diese Tiere einfach abschiebt. Ich biete Tiervermittlung an und stelle Kontakte her, rate gegebenenfalls, Polizei oder Tierschutz einzuschalten. Erst wenn der Tierschutz kommt oder ein Tierarzt mir sagt, dass jemand mit der Pflege des Tieres überfordert ist, biete ich Hand. Ich mache keine Nacht-undNebel-Aktionen.»

Doch wenn die Tiere mal da sind, erwartet sie noch ein Stückchen Himmel nach einem trostlosen Leben. «Ich habe Freude, wenn ich sehe, wie die Augen der Tiere, die bei der Ankunft alles Elend spiegelten, ein Jahr später leuchten. Das ist Befriedigung. Alles, was ich mit dieser Stiftung machen kann, ist die Liebe zu den Tieren vorleben und darüber berichten.» ■

Adressen

• Stinah (Stiftung Tiere in Not – Animal Help), Zürich, Hof in Trasadingen SH, www.stinah.ch, Claudia Steiger und Christof Zimmerli, 079 621 99 76, 079 416 0172

• Samana Wasi Stiftung für Tiere in Not, 032 353 77 30 www.samanawasi.ch, Ruth Maurer, Rüti b. Büren BE

• Stiftung Tierlignadenhof, Kaisten AG www.tierlignadenhof.ch, 062 874 24 70

• Fondation p. le Cheval, Le Roselet, Les Breuleux JU, Altersheim für Pferde, www.philippos.ch, 032 95918 90

• New Graceland, Evelyne Bader, Bilten GL Für Renngreyhounds und Galgos www.newgraceland.ch, 055 615 36 67

• Esel in Not, Eselhof Aline, Feldbach ZH, 055 24415 25 INFOBOX

natürlich 4-2009

Colonialwaren

& Conserven

In Zürichs Altstadt steht ein Lebensmittelgeschäft, an dem die Zeit scheinbar spurlos vorbeigegangen ist: der Kolonialwarenladen H. Schwarzenbach.

Tradition und Authentizität sind sein Erfolgsrezept.

Text: Heini Hofmann

In der Zürcher Altstadt, rechts von der Limmat, zwischen Ober- und Niederdorf, keine hundert Meter vom Grossmünster entfernt, der Grabkirche der Stadtheiligen Felix und Regula, und schräg vis-à-vis vom Cabaret Voltaire imHaus der avantgardistischen, nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen revolutionär-künstlerischen Dada-Bewegung, zudem nicht weit weg von Gottfried Kellers Lieblingsbeiz oder dem Haus, wo Genosse Lenin die Zeit vor Beginn der russischen Revolution verbrachte, mitten drin im geschichtsträchtigen Altzürich steht es, das Kolonialwarengeschäft Schwarzenbach – selbst ein Kuriosum, aber erstaunlicherweise ein flott florierendes Zeitdokument. Wenn man in den altväterisch hergerichteten Schaufenstern die unzähligenexotischen Produkte in farbigen Packungen und bemalenen Büchsen bestaunt und dabei für kurze Zeit dieAugen schliesst, glaubt man eine Kamelkarawane vorbeiziehen und schwarz-, braun- und gelbhäutige Menschen in Plantagen arbeiten zu sehen –und alle Wohlgerüche Arabiens umschmeicheln die Nase. Doch der Traum ist Wirklichkeit.

Gelebte Tradition: das Ladeninnere wie es immer war

Gelebte Tradition

Das Kolonialwarengeschäft in der Zürcher Altstadt mag durch sein Traditionsbewusstsein antiquiert erscheinen. Doch das trügt; denn bezüglich FirmenImaging und Corporate-Identity-Auftritt stellen die Schwarzenbachs alles in denSchatten. Wo sonst in der Schweiz gibtes ein Detailhandelsgeschäft als Familienunternehmen, dessen Patron in fünfter Generation den gleichen Vornamen – von Heinrich I. bis Heinrich V. – trägt, das seine ursprüngliche, die Warenherkunft erläuternde Firmenbezeichnung, «Colonialwaren», beibehalten hat und sich bezüglich Einrichtung des Verkaufsladens und Warensortiment so gibt, wie es immer war?

Das Kolonialwarengeschäft Schwarzenbach widerspiegelt sich in seiner individuellen Identität als authentisches Produkt der eigenen Biografie. Wie ein Fels in der Brandung steht es inmitten der Hektik einer beschleunigten Wirtschaftswelt. Seine Schaufens-

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terauslagen und die Ladeneinrichtung haben sich seit Bestehen kaum verändert. Hier wird nicht auf der Welle des kurzfristigen Erfolgs geritten, verfolgt vom Zwang ständiger Veränderung undErneuerung. Nicht In-Sein ist angesagt, sondern Sich-selbst-Bleiben, anders als die andern. Das konsequente Verfolgen der persönlichen Note und der Tradition geniesst deshalb heute schon fast Kultstatus. Hier wird eine eigenständige Unternehmenskultur, die manche als verstaubt belächeln mögen, mutig und konsequent über Generationen durchgezogen, um damit langfristige Wertschöpfung im Sinn von Konstanz und daraus resultierendem Vertrauen zu gewinnen. Ein scheinbar unwirkliches, zeitfremdes Rezept, das jedoch – dank Einmaligkeit und Originalität – bestens zu funktionieren scheint. Der eigene Pfad erweist sich eben auch im Geschäftsleben oft als zielführender als derbequemere Mainstream.

Delikatessen

mit eigenem Charakter

Die inzwischen magische Institution im Bereich alteingesessener, spezialisierter Lebensmittelgeschäfte erinnert an einenKrämerladen aus früherer Zeit. Ladeneinrichtung, Verkaufstheke, Wandgestelleund selbst der Bodenbelag stammen noch aus der Gründerzeit. Alte Schriftzüge preisen die Produkte an: Colonialwaren, Conserven, Südfrüchte und Kaffeerösten. Auf die früheren Haus- und Hotellieferungen weist der Vermerk «detail und mi gros» hin. Und die Schaufensterauslagen sind ein sinnliches Schlaraffenland aus 1001 Nacht. Was vor 144 Jahren mit Teigwaren, Eiern, Gewürzen und Kaffee begann, ist heute ein riesiges Sortiment von rund 3000 Artikeln: darunter nicht weniger als 150 Teesorten und 17 verschiedene Kaffeemischungen. Zweimal wöchentlich wird – von der Strasse her einsehund riechbar – der eigenhändig eingekaufte Rohkaffee selber geröstet. Beides

kann man seit 1998 im angebauten Teecafé auch kosten und dabei feststellen, dass Tee und Kaffee, ähnlich wie Wein oder Käse, Regionalprodukte mit eigenem Charakter sind, geprägt von Klima, Boden und Verarbeitung.

Gross ist auch die Auswahl an Honig, Konfitüre, Schokolade und kandierten Früchten, an Salz-, Senf- und Gewürzspezialitäten, Öl und Essig, Hülsenfrüchten, Mehl und Flocken, Reis und Teigwaren. Schwarzenbachs Warenkorb ist heute enorm reichhaltig und lässt praktisch keine kulinarischen Wünsche offen, wie das Beispiel Dörrfrüchte im Offensortiment zeigt. Dazu, wie es sich gehört: keine Selbstbedienung, sondern kompetente Verkaufsberatung.

«Unsere Dörrfrüchte sind dank ihren konzentrierten Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen nicht nur gesund und deshalb auch von Sportlern sehr geschätzt», erklärt die Verkäuferin, «siehaben auch einen ökologischen Pluspunkt dank umweltfreundlicherem

Transport auf dem See- und Landweg statt per Luftfracht.» Der Klassiker unter den Dörrfrüchten sind die Feigen, zum Beispiel die kleinen, honigsüssen, wilden und unbehandelten aus dem Iran. Oder die speziell erlesenen IzmirFeigen aus biologischem Anbau, dünnhäutig, süss und saftig, weder schockgefroren noch begast, aber feinsäuberlich in Körbchen geschichtet.

Aus allen Ecken der Welt Im Mittelmeerraum war die Feige einst ein wichtiges Nahrungsmittel; denn sie enthält mehr Zucker und Vitamine als jede andere Frucht, und mit ihrer grossen Menge an Ballaststoffen wirkt sie sich vorteilhaft auf die Darmtätigkeit aus. Für die fruchtlose Jahreszeit warengetrocknete Feigen ein Grundnahrungsmittel wie Brot. Weil die frischen Früchte sehr empfindlich und nur kurzfristig haltbar sind, eignen sichgetrocknete Feigen auch besser fürden Transport und sie sind erst nochpreisgünstiger.

Daneben liegen in Schwarzenbachs Auslagen süsse, entsteinte Datteln aus Tunesien oder riesige, aromatische Medjool-Datteln aus Kalifornien, aber auch Datteln gefüllt mit Baumnusskernen. Weiter geht es mit Bananenchips aus kontrolliertem Anbau auf den Philippinen, geröstet in Honig und Zucker, und schmackhaften, bei Kindern beliebten Bananenstängeln aus Costa Rica, mit getrockneten Ananasdreiecken oder dem bisshärteren, aber aromatischeren Ananasmark aus Thailand sowie den knackig-getrockneten Ananasstücken aus Togo.

Beim Betrachten der kunterbunten Auslagen haben Auge und Gaumen dieQual der Wahl: Feingeschnittene, hocharomatische Mangoscheiben aus Mexiko wetteifern mit fruchtzuckergesüssten Mangostreifen, limesaftbeträufelten Papayaschnitzen, getrockneter Cavaillon-Melone oder schmackhaften Kokosstreifen aus Thailand, mit kandiertem, saftig-scharfem australischem Ingwer, biologischer Jackfruit aus Sri Lanka, bittersüssen Kumquats von den Philippinen, säuerlich-saftigen Nektarinenhälften aus Kalifornien oder naturbelassenen Kiwischeiben aus dem Iran.

Bei den getrockneten Aprikosen stammen die aromareichen Jumbos aus

Kalifornien, die als Wanderproviant beliebten, säuerlichen aus Südafrika und die süssen aus der Türkei. Bei den Pflaumen wiederum kommen die fleischigsten (nur während der kühleren Jahreszeit erhältlich) aus Frankreich, die säuerlichen Angelinos aus Kalifornien und die süssen entsteinten Kurpflaumen aus Chile. Entsteinte, süsse kalifornische Kirschen zaubern den Sommer auch imWinter herbei, während die roten Sauerkirschen aus Michigan etwas für jene sind, die Saures mögen.

Im Rückspiegel der Geschichte

Kolonialismus, die wirtschaftliche Expansion mit politischer Beherrschung, ist ein belasteter Begriff. Kolonien waren die von europäischen Staaten erworbenen, meist überseeischen Besitzungen. Der neuzeitliche Kolonialismus begann parallel zu den grossen Entdeckungen im 15. Jahrhundert und war ein Mix ausHandelsinteressen, Rohstoffausbeutung, politischen Absichten und Missionierungsdrang – ein Geschichtskapitel mit grossem Schattenwurf.

Die Entkolonialisierung, beschleunigt durch den Zweiten Weltkrieg, geschah aufgrund erwachenden Selbstbewusstseins und nationalistischer Bewegungen in den Kolonien selber, die auf politische Unabhängigkeit drängten, zudem weil viele Kolonialmächte durchden Krieg an Prestige verloren hatten und die öffentliche Meinung sich zunehmend gegen die Kolonisation wandte, aber auch weil die USA und die damalige UdSSR Druck auf die Kolonialmächte ausübten. Trotzdem blieben die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den ehemaligen Kolonien und dem «Mutterland» bis heute grossenteils bestehen. Die kleine Schweiz hat zwar selber nie Kolonien besessen. Doch indirekt nahm auch sie am Prozess der europäischen Expansion teil: durch Auswanderung unterschiedlicher Art (fremde Kriegsdienste, Siedlungsgründungen, Mission), durch den Aussenhandel, das heisst den Industrieexport, sowie durch die Einfuhr preisgünstiger Kolonialwaren. Deshalb gab es früher überall in den Städten und auf dem Land diese exotisch anmutenden Kolonialwarenläden mit ihrem fremdländischen Sortiment. Um der Geschichte und der politischen Korrektheit Genüge zu tun, verschwand diese Bezeichnung nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach gänzlich. Schwarzenbachs Kolonialwarengeschäft in der Zürcher Altstadt blieb ein Kolonialwarengeschäft.

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Zwetschgen, Äpfel, Beeren, Trauben, Nüsse

Natürlich fehlen – der Bezeichnung desGeschäfts zum Trotz – auch einheimische Produkte nicht, so etwa saueraromatische Fellenberger Zwetschgen, Schweizer Apfelringli mit Schale, Apfelschnitze mit Schale wie zu Grossmutters Zeiten für «Schnitz und drunter» oder leicht säuerliche ohne Schale. Aber auchBirnen «Gute Luise» als Snack, fürAufläufe oder Birnbrot, die selbst neben den saftig-süssen kalifornischen Jumbo-Früchten gute Figur machen.

Unter den getrockneten Beeren und Trauben finden sich naturbelassene chilenische Erdbeeren, säuerliche Cranberries, nur mit Apfelsaft leicht gesüsste Preiselbeeren aus Oregon, intensiv-säuerliche Stachelbeeren aus Kolumbien, Berberitzenbeeren aus Iran, die sich als Beigabe zu Trockenreis eignen. Dann spanische, mit den Kernen getrocknete Malagatrauben (Muskateller), kräftige kleine Rosinen aus Griechenland, sogenannte Korinthen, und schliesslich Sultaninen, saftig-helle aus der Türkei oder aber aus Chile entweder dunkelblaue, kernlos-saftige oder extra grosse Flames, Letztere als kernlose Alternative zur Malagatraube.

Auch Nüsse und Kerne gibts in allen Variationen: erlesene Grenobler Baumnüsse zum Knacken oder nährstoffreiche chilenische Baumnusskerne, ganz und gemahlen, Haselnüsse aus Italien, geröstet oder gemahlen, und dazu die extra grossen Römer Riesen. Weiter aus Spanien braune Mandeln –etwas breiter und dunkler als die kalifornischen, dafür aromatischer –, aber auch weisse, gehäutete oder gemahlene Ferranges, bekannt als Zutat zu Wiener Gipferl oder Amaretti. Nicht zu vergessen die frisch gerösteten Apéro-Salzmandeln, geschält oder mit Haut, die kalifornischen Mandelstäbchen, die in keiner Backstube fehlen, sowie die Bittermandeln, von denen allzu viele ungesund wären, die aber ins Amaretti gehören wie das Salz in die Suppe.

Die Aufzählung lässt sich beliebig weiterführen: Spanische Nüssli und geröstete, mit einer Wasabi-Kruste ummantelte Erdnusskerne, die fast so etwas wie süchtig machen können. Aus Bolivien die fettreichen Paranüsse, dreikantige «Samen» des wild wachsenden, bis 45 Meter hohen Brasilnussbaumes, aus Indien die speziell gut verträgli-

chen Kernels oder Cashew-Kerne, die zu den fettärmsten Nüssen zählen, undaus Kenia die Macademia-Nüsse, deren ursprüngliche Heimat Australien ist und die zu den Feinsten gehören.

Beziehung zu Kunden und Produzenten

Nicht zu vergessen die gerösteten und gesalzenen Apéro-Pistazien aus Kalifornien, die leicht harzig schmeckenden Pinienkerne aus Portugal, die als Samen des Pinienbaums in den braunen Zapfen reifen. Und schliesslich noch die – wie die Nüsse sehr fettreichen – Sonnenblumen- und Kürbiskerne, letztere aus Österreich – wobei hier die Kolonialherkunft wiederum zurelativieren wäre. Sehr beliebt sinddie hauseigenen Nussmischungen oder Tutti-Frutti mit gleichen Anteilen an Beeren und Nüssen.

Heute, wo die Kundschaft häufig selber reist und fremdländische Spezialitäten kennen und schätzen lernt, die sie dann auch zu Hause haben möchte, wandelt und vergrössert sich das Angebot und passt sich der Nachfrage an. Waren es bei den Dörrfrüchten früher vor allem Datteln, Feigen und getrocknete Bananen, sind es

heute Mangos, Papayas, Kokos, Kiwis oder Sauerkirschen. Das Angebot ist dauernd in Bewegung.

Mit sichtlichem Stolz sagt der 42jährige Ururenkel des Firmengründers und derzeitige Unternehmensleiter in fünfter Generation, Heini Schwarzenbach: «Weil ein Kleinunternehmen agiler ist, kann es rascher auf Kundenwünsche reagieren. Überhaupt spielt neben der Qualität des Angebots die Nähe zum Kunden und dessen individuelle Beratung eine ausschlaggebende Rolle; denn die Rückmeldungen aus derKundschaft lassen uns bei der Assortierung des Sortiments sofort richtig reagieren. Sobald neu eingeführte Produkte sich etabliert haben, werden sie dann oft auch von Grossverteilern in deren Finefood-Linien eingeführt.»

Der moderne Kolonialwarenhändler betont mit dem Brustton der Überzeugung: «Entscheidend ist auch der direkte Kontakt zu den Produzenten, worauf wir viel Zeit verwenden. Wir sind unterwegs mit offenen Augen undwissen deshalb, wo welche Produkte die besten sind. Und wir prüfen sie vorgängig und kaufen nur frische Ware ein.» Der Erfolg über Generationen gibt ihm Recht. ■ www.schwarzenbach.ch

Auch der Chef – Heinrich V. – legt bisweilen Hand an

Die Zeitschin

der

Das Aufschieben von Pendenzen kennen wir alle.

Doch das Laster kann auch zum Zwang werden. Dahinter können mangelndes Selbstwertgefühl oder Perfektionismus stehen. Abhilfe ist möglich.

Text: Hartmut Volk

Es ist doch erstaunlich: Was manch einem als Problem unserer eiligen und dadurch auch nicht selten überfordernden und somit geradezu zum Aufschieben verleitenden Zeit erscheinen mag, ist mitnichten ein so neues Phänomen. Prokrastination – so Aufschieben auf «Wissenschaftlich» – scheint eine dem Menschen durchaus eigene Verhaltensweise zu sein. So stellte beispielsweise um 1800 der grosse Aphoristiker und Spötter Georg Christoph Lichtenberg fest: «Alle Menschen schieben auf und bereuen den Aufschub.»

Und als hätte Lichtenberg bereits die Arbeitsverdichtung unserer Zeit vorausgeahnt, notierte er: «Eine Sache den Augenblick anfangen und nicht eine Minute, viel weniger eine Stunde oder einen Tag aufschieben, ist ebenfalls ein Mittel, die Zeit zu strecken.» Weiter: «Weil die Menschen sehr geneigt zum Aufschieben und zur Langsamkeit sind, so kann man sicher darauf rechnen, dass man die Oberhand in einer Sache behält, wenn man alles ohne den geringsten Verzug unternimmt.»

Eine Marotte, die zum Zwang werden kann

Also Entwarnung? Aufschieben – eine ungute, aber letztlich keine beängstigende Eigenschaft? Hat gar Goethe recht, wenn er Maria im ersten Akt des «Götz von Berlichingen» als sein Alter Ego sagen lässt, auch der Aufschub habe seine Freuden? Vorsicht! «Die Sache bekommt ein anderes Gesicht und Gewicht, wenn Aufschieben zum Zwang wird und dadurch intensives Leid erzeugt, zum Beispiel die berufliche Stellung oder private Beziehungen in Gefahr bringt», lenkt der Berliner Psychologe und Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert den Blick auf die andere Seite dieser janusköpfigen Eigenschaft. Und nennt sichere Zeichen für einen solchen

Zustand: Die Erledigung von Aufgaben und Vorhaben, die wichtig, vorrangig oder termingebunden sind, werden wieder und wieder hinausgeschoben, wobei das Aufschieben als unkontrollierbar erlebt wird. Das Bemerkenswerte dabei ist für Rückert, dass Menschen, die so von ihrem Aufschiebezwang beherrscht werden, nicht etwa faul auf der Bärenhaut liegen. Nein, sie tun etwas viel Verheerenderes: Sie wechseln von einer Tätigkeit zur anderen. Und zwar immer dann, wenn die Anspannung einen kritischen Wert erreicht. So bringen sie nichts zu Ende!

«Psychologisch gesprochen», so Rückert, «fehlt zwanghaften Aufschiebern die Impulskontrolle und überdies die Fähigkeit, sich mit wichtigen eigenen Zielen zu identifizieren und sich entsprechend konsequent zu verhalten.» Womit ein weiteres Wesensmerkmal zwanghafter Aufschieber erkennbar wird: keine zuverlässige Konzentration auf den Arbeitsprozess und der mangelnde Blick für das Wesentliche. Das zeigt sich daran, dass zwanghafte Aufschieber zu einer Überbewertung von Arbeitsergebnissen neigen. Die pragmatische Unterscheidung in «wichtig» und «weniger wichtig» schaffen sie nicht. Nicht zuletzt deshalb verbringen sie viel Zeit mit obsoleten Projekten, ohne sich Rechenschaft über ihren Arbeitsstil geben zu können.

Unter dem Strich charakterisiert Rückert zwanghafte Aufschieber so:

● fehlende oder ungeeignete Planungs-,Organisations- und Arbeitstechniken;

● fehlende oder ungeeignete Selbststeuerungsfähigkeiten;

● hohe Impulsivität, hohe Unachtsamkeit für den Prozess der Aufgabenerledigung, Misserfolgserwartungen;

● uneindeutige Motivationslagen hinsichtlich der Aufgaben oder ihrer Erledigung;

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● geringe Toleranz für Frustrationen und negative Emotionen;

● spannungsgeladene innere Konflikte;

● unrealistische Ansprüche an sich selbst;

● irrationale Einstellungen.

Doch was geht in zwanghaften Aufschiebern vor? Welche Motive treiben sie immer wieder von innen heraus zu ihrem unguten Tun? Rückert skizziert die zentralen Problemfelder: Aufgabenerledigung bedeutet Konzentration und Anstrengung. Wer eine geringe Toleranz gegenüber Entbehrungen und Frustrationen hat, wird Aktivitäten, die Anstrengung erfordern, rasch als zu anstrengend umdeuten. Aus «zu anstrengend» wird dann‚ es ist nicht zu schaffen. Das suggeriert, dass man gar nicht erst anzufangen braucht. Oder verleitet dazu, ab einer bestimmten Intensität von unangenehmer Spannung aufzuhören und sich einer anderen Tätigkeit zuzuwenden.

Schutz des Selbstwertgefühls

Aufschieben kann laut Rückert aber auch maskierter Ausdruck eines ungelösten inneren Konflikts sein. Beispiel: Jemand möchte Karriere machen, scheut aber davor zurück, sich in die Konkurrenz mit anderen zu begeben. Übt sie oder er nun Zurückhaltung in der Leistung, wird eine wirkliche Profilierung aufgeschoben, der Konflikt bleibt in der Schwebe und bei «man müsste», «eigentlich sollte ich», «ich würde gerne».

Ein weiteres Aufschiebemotiv ist vermeintliche Bedrohungen des Selbstwertgefühls zu vermeiden. Beispiel: Steckt jemand harte Arbeit in einen schwierigen Bericht, dessen Qualität aber in der entscheidenden Sitzung kritisiert wird, leidet das Selbstwertgefühl, die Sache wird als persönliches Versagen empfunden. Wäre der Bericht nun nach langem Aufschieben unter Hochdruck zusammengeschustert worden, könnte die Pleite darauf geschoben, dasImage als eigentlich hochkompetent gewahrt werden.

Exakt dieses Motiv, nicht in einem schlechten Licht dazustehen, kann auch Perfektionisten ins Unglück der Aufschieberei treiben. Perfektionistisch Veranlagte leiden, gelingt ihnen nicht auf Anhieb Vollkommenes. Also su-

Anleitung gegen zwanghaftes Aufschieben

● Erstellen Sie eine Liste von den Dingen, die es zu erledigen gilt – aus Notwendigkeit oder aus Wunsch. Dabei nicht vergessen: Der Mensch braucht für sein inneres Gleichgewicht auch Musse.

● Lassen Sie diese Liste etwas liegen, gehen Sie sie dann noch einmal mit dem so gewonnenen inneren Abstand durch.

● Konzentrieren Sie sich dabei auf das wirklich Wesentliche.

● Halten Sie die Ziele, die Sie nun fest entschlossen anstreben, schriftlich fest.

● Überlegen Sie, wie Sie diese Ziele in kleinen Schritten realisieren können.

● Überschlagen Sie den Zeitaufwand bis zur gewünschten Zielerreichung – und dann verdoppeln Sie ihn.

● Schauen Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz um und halten Sie sich die Politik vor Augen: Wo klappt alles perfekt und auf Anhieb? Und vor allem: Erkennen Sie, wie unterschiedlich die Dinge von verschiedenen Leuten bewertet werden.

● Belohnen Sie sich! Nicht nur für das geplante, auch für erreichte Etappenziele. Machen Sie sich diese Erfolge wirklich bewusst. Nichts macht erfolgreicher als Erfolg. Mit jedem erreichten Suboder Hauptziel werden Sie erfahrungsgemäss mutiger und selbstbewusster und Ihr Selbstwirksamkeitsgefühl wächst.

● Hilfreich und nützlich kann ein Veränderungstagebuch sein, in dem Sie Ihre Fortschritte, aber auch die Fehlschläge notieren. Das macht zum einen noch einmal das Erreichte bewusster und zum anderen regt es nach und nach immer stärker dazu an, Misserfolge nicht mehr zu beklagen, sondern darüber nachzudenken, warum etwas schief gegangen ist oder sein könnte.

chen sie Ewigkeiten nach der vollkommenen Lösung, ohne das Gefühl zu haben, aufzuschieben. Sie suchen eben nur nach dem Perfekten.

Aufschieben als Verweigerung

Ein gar nicht mal so seltenes Aufschiebemotiv ist auch passiv-aggressive Widersetzlichkeit. Hier ist das Aufschieben der Kompromiss zwischen äusserer Gefügigkeit und innerer Auflehnung. Beispiel: Die vom Chef gestellte Aufgabe wird als Schikane empfunden, doch fehlt der Mut oder es scheint nicht opportun, das frei herauszusagen. Also wird die Arbeit an der Sache aufgeschoben.

Grundsätzlich, so Rückert, gelte für pathologische Aufschieber: Je stärker Leistungen, Erfolge und äussere Anerkennung mit dem Selbstwertgefühl gleichgesetzt würden, desto grösser erschienen die Risiken von Pleiten. Folglich werde versucht, sie durch Aufschieben zu umgehen.

Was tun, um der Sache Herr zu werden? Das ist nicht ganz einfach. Fühlt jemand, dass ihm die Handlungskontrolle über sich entgleitet, rät Rückert, sich nach professioneller Hilfe umzusehen. «Glaubt jemand jedoch, die Dinge mit etwas mehr Selbstdisziplin in den Griff zu bekommen, ist das sogenannte BAR-Programm einen Versuch wert», sagt der Fachmann. Das Kürzel steht für «Bewusstheit, Aktionen und Rechenschaft».

Zunächst gilt es zu klären (Bewusstheit): Womit hat der Hang zum Aufschieben zu tun, welche Motive treiben dazu? Dabei lautet Rückerts dringlicher Rat: «Überprüfen Sie dabei unbedingt auch Ihre Befürchtungen auf deren Wahrheitsgehalt.» Dann gilt es, dieser Erkenntnis Taten (Aktionen) folgen zu lassen. Wichtig sind die Verbesserung der Selbstmanagementfähigkeiten und der Verzicht, Utopisches von sich zu verlangen und Ungeduld mit sich selbst zu vermeiden. Worauf kommt es an? Zu lernen, sich realistische Ziele zu setzen, in kleinen, aber konsequenten Schritten auf das Ziel zu zu marschieren und dabei nicht zu vergessen, sich die eigenen Fortschritte bewusst zu machen (Rechenschaft).

Oft hilft dabei ein innerer Aufmunterer, ein Losungswort (Mantra). Aus dem alten China ist so ein einprägsamer, wirkungsmächtiger Satz überliefert: Der Mann, der angefangen hat, kleine Steinchen fortzutragen, ist derselbe, der den ganzen Berg abgetragen hat. ■

INFOBOX

Literatur

Rudolf Stross: «Die Kunst der Selbstveränderung –Kleine Schritte – grosse Wirkung» Verlag Vandenhoeck & Ruprecht 2008, Fr. 30.90 Hans-Werner Rückert: «Schluss mit dem ewigen Aufschieben – Wie Sie umsetzen, was Sie sich vornehmen», Campus Verlag 2006, Fr. 32.90 Hans-Werner Rückert: «Entdecke das Glück des Handelns. Überwinden, was das Leben blockiert», Campus Verlag, 2004, Fr. 35.90

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Süsses Versprechen

«Natürlich» 3-09

Der lesenswerte Artikel «Süsses Versprechen» kommt leider am Anfang mit Fehlern und Ungereimtheiten daher. Die Summenformel von Haushaltszucker (chemisch Saccharose) ist C12H22O11, die angegebene gilt für Glukose, Fruktose und zahlreiche andere Monosaccharide, die weniger bekannt sind. Grundsätzlich sagt eine Summenformel aber wenig über die Natur einer Substanz aus und Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt sind, gibt es Tausende in der Natur, von Alkohol bis zu komplizierten Toxinen. Dass Zucker keine Spurenelemente, Vitamine usw. enthält ist trivial, da es sich um einen einheitlichen Stoff, also um eine Molekülsorte, handelt. Ausserdem ist Glukose nicht der Hauptbestandteil des Haushaltszuckers, sondern macht genau 50 Prozent pro Gewichtseinheit aus. Die andere Hälfte ist Fruktose (Fruchtzucker). Zur Spaltung in die beiden Komponenten kommt noch ein Molekül Wasser dazu.

Elmar Sturm, Aesch Weitere Leserbriefe auf Seite 78

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Edles Öl der Berber «Natürlich» 3-09

Auf Ihrer Marktplatzseite hatten Sie einen Kaufhinweis auf Arganöl. An der dokumenta in Kassel waren im Sommer 2007 in einem Saal einige überdimensionierte Gartenbeete zu sehen, bestückt mit Samentüten, auf denen die Namen von bedrohten und zur Nutzung für die Erste Welt monopolisierten Pflanzen standen. Auf der Rückseite war dann zu lesen, wie und durch welche Organisationen und auf Kosten welcher Regionen und Ethnien diese Pflanzen ausgebeutet werden. Auch das Arganöl aus Nordafrika war da aufgeführt. Es ist ausgerechnet eine deutsche Naturkostkette, die sich den Vertrieb dieses hochwertigen

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Öls unter den Nagel gerissen hat. Bisher gehörte es zur selbstverständlichen Ernährung und Körperpflege der Berberstämme. Jetzt aber müssen die einfachen Leute dort darauf verzichten, weil es durch den grossen Bedarf in Europa und die damit verbundene Preissteigerung für sie unerschwinglich geworden ist. Gewiss ist es wunderbar, dass wir Gesundheitsbewussten in der westlichen Welt uns heute den Luxus von natürlichen Köstlichkeiten aus aller Welt leisten können, aber ebenso bedenklich, dass wir dabei denen, die ohnehin schon wenig genug haben, auch noch die letzten Reserven an natürlichen Heil- und Aufbaumitteln wegnehmen – mit dem eher scheinheiligen Argument, dass wir diesen Menschen ein besseres Einkommen ermöglichen, wenn wir diese Produkte im Naturkostladen kaufen. Ist daswirklich die Entwicklungshilfe, die wir leisten wollen? Mir scheint das eher Neokolonialismus zu sein!

Elisabeth Stadler Rahman via E-Mail

Woher der Wind weht «Natürlich» 3-09

Gegen Flatulenz gibt es noch ein weiteres wirksames Mittel: die Trennkost nach Dr.Hay. Ich muss mich seit über 40 Jah-

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Einmal hatte ich zum Thema Furzen übrigens ein denkwürdiges Erlebnis. In Frankfurt am Main war ich zu «Handkäs mit Musik» eingeladen, dem typisch hessischen Abendessen. Es besteht aus besonderem Käse, Zwiebelsalat und Brot. Dazu trinkt man Apfelwein. Die «Musik» dazu ergibt sich anschliessend bei der fast unvermeidlichen Furzerei. Ich aber liess das Brot weg und hatte keinerlei Verdauungsprobleme – allerdings auch keine «Musik».

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 3-2009

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Redaktion: Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-online.ch Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-online.ch

Leserberatung:

Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-online.ch

Mitwirkende an dieser Nummer:

Brunhilde Bross-Burkhardt, J. Christoph Bürgel, Heini Hofmann, Heinz Knieriemen, Fredy Joss, Sabine Joss, David Roth, Hartmut Volk, Claudia Wartmann, Omkari Esther Zingrich

Verleger: Peter Wanner

Verlagsleitung: Karen Heidl

Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch

Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch Telefon 058 200 56 04

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ISSN 1423-5129

Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.

Wiedergabe von Artikeln und Bildern nurmit ausdrücklicher Genehmigung desVerlages.

Im Mai lesen Sie

Recht und billig: Deutsche Billigdiscounter wie Aldi und Lidl drängen auf den Schweizer Markt. Können Produkte, die fast nichts kosten, trotzdem ökologisch, sozialverträglich und qualitativ hochwertig sein?

Weitere Themen

• Die Finanzkrise aus schamanistischer Sicht

• Passionsblume hilft entspannen

• Insektenhotels selbst gebaut

• Dinkel: altes Getreide neu entdeckt

• Jurahöhenweg: auf den Spuren des Wassers

Antioxidantien: Antioxidantien gelten als Wundersubstanzen der Natur für die Gesundheit. Stimmt das wirklich?

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Orchideen: Eine Basler Forschungsstätte sammelt das Wissen über Orchideen. Exotisch und einheimisch – es sind wahre Blumenwunder.

Klamotten für die Schlangengrube

Biobäuerin und Neo-Regierungsrätin Susanne Hochuli über den Vorteil von Stahlkappenschuhen beim Regieren. Vielleicht betritt sie die politische Bühne allerdings auch barfuss.

Susanne Hochuli,1965, ist die erste grüne Regierungsrätin des Kantons Aargau. DieMutter einer 14-jährigen Tochter bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Partner einen Biobauernhof in Reitnau AG mit Reitbetrieb sowie Therapiereiten fürMenschen mit Verhaltensauffälligkeiten und Wahrnehmungsschwierigkeiten.

Die schönste Zeit im Leben einer Politikerin sei jene nach der gewonnenen Wahl bis zum Amtsantritt, soll Willi Ritschard gesagt haben. Damit ist auch gesagt, dass Willi Ritschard erstens keine Frau und zweitens keine Biobäuerin gewesen ist. Wird frau in dieser Kombination zur Regierungsrätin gewählt, zeigen sich ungeahnte Schwierigkeiten. Denken Sie nur an dieGarderobe! Als Biobäuerin haben Sie Schrank und Schubladen voll mit Jeans, T-Shirts, Baumwollsocken, Landigrünen Gummistiefeln und stahlkappenbewehrten Schuhen, die brauchts, weil ich nicht nur die Nase, sondern meist auch die Zehen zuvorderst habe. Welches dieser für sich ehrenhaften Kleidungsstücke wollen Sie als Regierungsrätin tragen? Doch, die Schuhe könnten gute Dienste leisten. Denn es ist nicht so, dass ich mich nur um Banalitäten kümmere wie Kleider, nein, ich reise in der ganzen Schweiz herum und besuche Regierungsgebäude, um den Groove des Regierens aus erster Hand zu erspüren, zu profitieren von den Erfahrungen längst gestandener Regierer und Regiererinnen. Eine Regierungsrätin hat mir gesagt: «Du wirst in einer Schlangengrube landen; aber bist du dir dessen bewusst, ist es nicht so schlimm.» Verstehen Sie, dass mir deshalb der Gedanke kam, Stahlkappenschuhe seien in die regierungsrätliche Garderobe hinüberzuretten? Wobei ich mit Schlangen schon Erfahrungen habe: Eine sehr farbige Schlange kroch vor einiger Zeit in unserem Quartier über die Strasse. Mein erster Gedanke war, sie sofort zu töten, sie dann zu trocknen und zu zermah-

len und so in den Besitz eines herrlichen Aphrodisiakums zu gelangen. Leider obsiegte meine grüne Vernunft. Ich holte einen Kessel und einen langen Stecken, um das Tier zu retten. Den Bauern rief ich, damit er meine heldenhafte Tat bewundern könnte.

Die Schlange war – wenn ich jetzt zurückdenke – etwa kinderarmdick und über einen Meter lang. Vielleicht ganz wenig kleiner. Der Bauer kam, und bevor ich die Schlange in den Eimer bugsieren konnte, packte er sie am Schwanz und liess sie in den Kübel fallen. Ich schrie, ob er von Sinnen sei, eine Schlange am Schwanz zu packen, vielleicht sei das eine getarnte grüne Mamba! Er meinte, man müsse nur schnell genug sein, dann mache der Schwanzgriff nichts.

Das war mir eine Lehre fürs Delegieren. Und so habe ich auch die regierungsrätliche Garderobe delegiert. Die Vorstellung, von Kleiderladen zu Kleiderladen zu tingeln, um mir regierungstaugliche Klamotten zu erstehen, war schlimmer als der Albtraum von einer Schlangengrube. Deshalb habe ich eine «Personal Shopperin» engagiert, stellte mich in Ankleideräume, liess mir die passenden Stücke reichen: reinschlüpfen, begutachten, rausschlüpfen und sich die Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Stücke erklären lassen. Ermahnungen gehörten auch dazu: Blaue Jeans und Barfussgehen gehören nicht zum regierungsrätlichen Common Sense. Nur dumm, dass ich genau so, barfuss und in Jeans, das Schlangenabenteuer überstanden habe. Mal schauen, was sich für die Schlangengrube eignet.

Susanne Hochuli

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