Natürlich_2009_05

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Migros, Aldi, Lidl und Coop

Kraftort Garten

Remo Vetter über das kleine Paradies vor der eigenen Haustür 48

Antioxydantien

Angereicherte Lebensmittel sind alles andere als gesund 12

Blumengedichte

In Sachen Orchideen ist die Schweiz unschlagbare Weltspitze 54

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Malen • Zeichnen • Formen

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Naturgestalter: MO 18. Mai 19:00

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❑ Über- und Untergewicht

❑ Störungen des Herzkreislaufsystems

❑ Stoffwechselstörungen

❑ Abbau von Stress

❑ Allergische Erkrankungen

❑ Gelenk und Wirbelsäulenerkrankungen

❑ Atemwegserkrankungen

Vorkurs: DO 14. Mai 19:00

Naturgestalter

2009/10/11

2 Jahre berufsbegleitende Ausbildung

Infoanlass MO 18. Mai 19:00

• Natur wahrnehmen und gestalten

• Die Gestaltungskräfte der Natur und ihre Erscheinungsformen – unmittelbares Erleben, ästhetisches Wahrnehmen, naturwissenschaftliches Erkennen

• Ein neuer Zugang zur Natur

Vorkurs Bildnerisches Gestalten

2009/10

Vollzeit oder berufsbegleitend

Infoanlass DO 14. Mai 19:00

• Eine Grundausbildung in Gestaltung und Kunst

• Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung an eine Fachhochschule für Gestaltung und Kunst (Propädeutikum)

• Ein Zwischenjahr für Suchende, die Ihre Berufswahl gründlicher abstützen wollen

• Die Grundlage für eine Lehrstelle als Grafiker, Dekorateur, etc.

weitere Kurse

in Malen, Zeichnen und Formen

• für Erwachsene und Kinder

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Arthur Wyss,Schulleitung

Maler und Lehrer für bildnerisches Gestalten

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Discounter schlagen zu

Liebe Leserin, lieber Leser

Alles neu macht der Mai – und das gilt auch für unser Magazin, das sich mit dieser Ausgabe weiterentwickelt hat. Das Layout ist nun wärmer, und den traditionsreichen Name «Natürlich» haben wir mit dem Wort «leben» sinnvoll ergänzt, denn: «Natürlich leben» ist mehr als ein Hefttitel, es ist ein Lebenskonzept, dem wir seit fast 30 Jahren verpflichtet sind.

Zu diesem Lebenskonzept gehört auch unser kritischer Blick auf aktuelle Themen. Mit Lidl ist nach Aldi der zweite deutsche Discounter in der Schweiz angekommen. Vorausgeeilt ist ihm sein schlechter Ruf. Miserable Arbeitsbedingungen und billige Produkte ohne Ethik sind nur zwei der an ihn gerichteten Vorwürfe. Doch stimmen sie? Wir ziehen den Vergleich zwischen Lidl, Aldi, Coop und Migros und stellen fest: Kein Discounter und kein Grossverteiler kann es sich heute noch leisten, auf umweltfreundliche und fair hergestellte Produkte zu verzichten.

Wer Supermärkte am liebsten links liegen lässt, wird sich über die Ratschläge von Remo Vetter freuen. Er verbindet in seiner

Kolumne Philosophie mit lustvoller Gartenarbeit und erklärt, wie der eigene Garten zum Kraftort und das selber gezogene

Gemüse zum Quell der Gesundheit für die ganze Familie wird.

Doch es braucht nicht unbedingt einen eigenen Garten, um in diesen von der allgegenwärtigen Finanzkrise geprägten Zeiten

Kraft zu schöpfen. Das zeigen die Betrachtungen von Irène Zumsteg. Für die praktizierende Schamanin ist die Krise eine Chance, um nach der Masslosigkeit der letzten Jahre wieder neue Akzente im Leben setzen zu können.

Falls Ihnen das zu ernsthaft ist, amüsieren Sie sich mit Nicole Amreins neuer Kolumne «Öko-Lisa». Ich bin sicher, Sie werden sich in dieser sympathischen Person – zumindest teilweise –wieder erkennen.

Herzlich Ihr

Chefredaktor

Entzündungen

Entzündungen

Ursache vieler Krankheiten und Schmerzen!

Ursache vieler Krankheiten und Schmerzen!

Was haben Arthrose, Knie- und Rückenschmerzen, PMS (Prämenstruales Syndrom), hohe Cholesterinwerte, Depression, Burn-out Syndrom und viele andere Krankheiten gemeinsam?

Experten sind sich einig: Nach neusten Erkenntnissen ist eine dauerhafte Entzündung Gift für unseren Körper –und vermutlich hauptverantwortlich für zahlreiche Zivilisationskrankheiten.

Für unsere Leser verschenken wir im Wert von Fr. 12.–, solange Vorrat, eine Ausgabe des neu erschienen Büchleins von

Dr.Tina Sampalis M.D.Ph.D «Entzündungen»

In diesem wertvollen Ratgeber erfahren Sie allgemein verständliche Zusammenhänge über den Entzündungsstress und vor allem wie Sie durch die gezielte Auswahl der richtigen Lebensmittel dem Entzündungsstress entgehen können.

Lesen Sie im Büchlein von Dr. Tina Sampalis was diese Entdeckung so einzigartig macht und wie es Ihr Leben verändern kann.

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Für ein Gratisexemplar des neuen Büchleins «Entzündungen» von Dr. Tina Sampalis im Wert von Fr. 12.–

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Billigdiscounter sind besser als ihr Ruf 26

Inhalt

Gesundheit

8 Aktuell

12 Mythos Antioxidantien

18 Heinz Knieriemen über den Masernterror

20 Passionsblume gegen Prüfungsangst

Essen

24 Aktuell

26 Billigdiscounter sind besser als ihr Ruf

32 Die Wiedergeburt des Dinkels

Beratung

38 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

40 Aktuell

42 Insektenhotel selbst gebaut

48 Remo Vetter: Die Leichtigkeit des Gärtnerns

Natur

52 Aktuell

54 Blumengedichte: Die grösste Orchideensammlung der Schweiz

60 Jurahöhenweg zum Wasserschloss

Leben

64 Aktuell

66 Finanzkrise: Die Rückkehr der guten Geister

72 Öko-Lisa: Alles neu macht der Mai

Plus

3 Editorial

6 Leserbriefe

74 Leserangebote 77 Rätsel

78 Agenda

79 Markt

81 Vorschau

82 Carte blanche

Orchideen: Die exotischen Blütenwunder von Basel 54
als Chance für neue Werte 66

Die Geburtsplaner «Natürlich» 3-09

Heinz Knieriemen spricht mir aus dem Herzen. Wer sich für die Praxis interessiert, wie es anders geht, dem sei das Buch der Hebamme Ina May Gaskin, «Die selbstbestimmte Geburt», empfohlen. Die Autorin geht auf die heute oft unnötig angewandten Techniken ein und wie eine selbstbestimmte Geburt verlaufen kann. Und dass Schmerzen auch ohne Medikamente nicht sein müssen.

Monika Beetschen, Sornetan

Geh, wohin dein Herz dich führt «Natürlich» 3-09

Mit grossem Interesse habe ich den Bericht über die Wanderschäferei gelesen. Sehr skeptisch stehe ich den Züchtungen wollenloser Schafe gegenüber. Denn wenn wir die Schafwolle nicht hätten, müssten wir sie erfinden. Übrigens entsteht in Thun zurzeit eines der ersten grösseren Minergie-P-eco-Häuser der Schweiz. Das Dreifamilienhaus ist mit Schurwolle von Schweizer Schafen isoliert.

Otto Brechbühl, Guggisberg

Es hat mich sehr gefreut, dem Schäfer Luigi Cominelli in Ihrer Zeitschrift wieder zu begegnen. Vor etlichen Jahren realisierte Marcel Imsand den wunderschönen Bildband «Luigi, der Schäfer» mit

einzigartigen Fotos. Auch in Ihrem Artikel sprechen die Bilder für sich, da braucht es keinen Kommentar. Solche Eindrücke, wie sie der Schäfer mit seinen Tieren vermittelt, dürfen nicht verloren gehen. Ich hoffe, dass Luigi Cominelli seiner Tätigkeit noch lange nachgehen kann und dereinst einen würdigen Nachfolger finden wird. Lilian Wyss, Schaffhausen

Editorial «Natürlich» 3-09

Ich stelle monatlich 2,1 Säcke an den Strassenrand. Wenn Sie wöchentlich zwei Säcke hinstellen, ist dies ein eminenter Unterschied. Mein Lösungsansatz liegt nicht in der Wegwerfmentalität, sondern in der Konsumhaltung der Menschen. Ich frage mich vor den gut sortierten Gestellen, ob ich den gewünschten Artikel auch wirklich brauche. Wirklich brauche ich eigentlich wenig, eigentlich brauche ich nur Zeit und das in rauen Mengen, aber davon wächst mein Müllberg nicht.

Der Aspekt der Produktion ist richtigerweise nicht auszuschliessen. Ich male mit Bioprodukten, so, dass meine Arbeiten nicht konserviert werden müssen, aber kompostiert werden können. Sollten Sie sich in einer freien Minute auf meiner Homepage www.rolandhaechler.ch umsehen, werden Sie sehen, dass ich in der von Ihnen gewünschten Richtung arbeite.

Roland Hächler, Kölliken

Briefe an «Natürlich leben»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «Natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

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Woher der Wind weht «Natürlich» 3-09

Flatulenz entsteht auch, wenn das Verhältnis von aktivierenden und regenerierenden (Körper dämpfenden) Nahrungsmitteln in einer Mahlzeit nicht ausgeglichen ist. Wer nur Regenerierendes isst, dämpft den Magen damit und dieser mag nicht richtig arbeiten. Wer zum Beispiel Linsen (regenerierend) mit anderem Gemüse (regenerierend) isst, hat Probleme. Wenn man Linsen mit Ei (aktivierend) kombiniert, gibt es dagegen kein Gas. Das Ei gibt die Energie, die Linsen gut zu verdauen. Die informative Farbtabelle von Ulla Baumann, zu finden im Internet unter www.boe-online.ch, zeigt, was regenerierend und was aktivierend ist.

Noch mehr nützliche Informationen enthält ihr Buch «Essen Sie sich gesund mit Bedarfsorientierter Ernährung». Andrerseits entstehen Gase in der Verdauung auch durch falsch gekochtes, zu weich gekochtes, mehrfach verarbeitetes oder denaturiertes Essen (UHT-Produkte, Mikrowelle, Büchsenfood usw.), was die Darmflora und Darmstraffheit schädigt. Kathrin Anderau Höhne, Basel

In Allahs Namen «Natürlich» 4-09

Mit Interesse und Erstaunen habe ich Ihr Editorial zur islamischen Heilkunde und den betreffenden Artikel gelesen. Als langjähriges Mitglied einer internationalen Menschenrechtsorganisation habe ich die Verfolgung, Vertreibung, Versklavung und Tötung vieler Christen aus dem Südsudan eingehend verfolgt. Leider genügten auch die Friedensbemühungen der Uno nicht, die islamische Regierung von ihrem schrecklichen Tun abzuhalten. Im Gegenteil: Der Völkermord in Darfur geht weiter. Heilmedizin und schöne

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Mythen in Ehren, aber die Muslime sind um ihr grosses Lehrbuch, den Koran, wahrlich nicht zu beneiden. Schon darum nicht, weil Mohammed den Gläubigen im Gegensatz zu Jesus keine Glaubensgewissheit nach dem Tod gegeben hat – mit Ausnahme des Märtyrertods. Kein Wunder, wenn unter solchen Umständen Selbstmordanschläge Zulauf haben.

Max Nydegger, Pfungen

Schlank und rank «Natürlich» 4-09

Mit Nicht-tun vieles bewirken: ganz einfach nur auf den Fleischkonsum verzichten. Vegetarier werden schneller schlank, sind gesünder, konsumieren umweltgerechter und sind ökologisch nachhaltiger. Wenn wir aufhören, Tiere zu essen, können wir uns zurücklehnen – der Körper wie auch die Erde werden sich erholen. So einfach ist es, so einfach!

Markus Scheuring, Bonstetten

Gnadenbrot

«Natürlich» 4-09

Die April-Ausgabe war im Besonderen sensationell, effizient und lehrreich! Herzlichen Dank für die verschiedenen wertvollen und informativen Artikel. Speziell gefreut hat mich der Artikel «Gnadenbrot». An arme, vernachlässigte, schutzbedürftige Tiere denken die Menschen gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit kaum mehr. Vielen Dank.

Pia Müller, Diepoldsau

Die Kraft der Farben

«Natürlich» 4-09

Einspannender, interessanter Artikel ist «Die Kraft der Farben». Dass sich Farben aber gegenseitig auch wie aufheben können, zeigt «Natürlich» wohl unbeabsichtigt. Die rote Titelschrift ist im braun des Galeriebodens nur sehr schlecht lesbar. Schade.

Willi Grimm, Kehrsatz

362318_bearbeitet.qxp 19.3.2009 16:50 U

Naturbewusst und komfor tabel schlafen?

Lob für «Natürlich»

Ich möchte Ihnen zur Zeitschrift «Natürlich» gratulieren. Eines der wenigen Magazine, die echte Hilfestellung in der täglichen Lebensgestaltung anbietet. Eine natürliche Lebensweise scheint so einfach und nahe liegend zu sein und dennoch tun sich unendlich viele Menschen so unsäglich schwer damit.

Rolf Sollberger, La Tour-de-Peilz

Nicht lupenrein

Im Heft 3-2009 wurde im Artikel auf das neue Konsumentenportal www.kosmetikanalyse.com der Stiftung zur Förderung der Hautgesundheit hingewiesen. Die Stiftung garantiert eine neutrale Bewertung von Kosmetikprodukten. Die Bewertungen können nach Zahlung von 30 Euro für sechs Monate auf einer von der Stiftung erstellten Datenbank abgerufen werden.

Es zeigte sich nun aber, dass das System, bei dem die User selber auf den Inhalt Einfluss nehmen können, seine Tücken hat. Wenn beispielsweise ein Benutzer bei einem Produkt falsche Angaben macht, etwa fälschlicherweise gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe angibt, enthält das Kosmetikprodukt automatisch eine schlechte Bewertung.

Auf Nachfrage von «Natürlich» konnte Günter Reichelt von der Stiftung Kosmetikanalyse nicht plausibel erklären, wie – möglicherweise auch vorsätzliche – falsche Eingaben durch die User überprüft und verhindern werden können. Sein Kommentar dazu: «Unser Einfluss ist natürlich gering.»

Hans Peter Neukom

Sass da Grüm – Ort der Kraft

Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen.

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«Muslime sind um den Koean nicht zu beneiden»

Gesundheit

Lesen _Sanfte Heilpraxis

Von lauter einfachen Dingen handelt dieses Buch. Es ist von A bis Z praktisch, auch dort, wo es Einsichten in die Natur und Elemente vermittelt. Heilkräfte bieten sich überall, auch in unserer nächsten Umgebung. Der Autor Jürg Reinhard ist nicht nur Arzt, sondern auch Physiker und Bergführer und macht die Leser mit den lebendigen Heilkräften der Natur vertraut und zeigt einfache Wege zur Selbstheilung mit Mitteln, die in jedem Haushalt, im Kühlschrank, auf Balkon und Terrasse sowie im Garten zur Verfügung stehen.

_ Reinhard Jürg: «Sanfte Heilpraxis mit selbstgemachten Medikamenten», AT Verlag 2009, Fr. 38.–

Bewegt_ Fitte Senioren

Wer sich gerne und oft bewegt und Sport treibt, hat

Gratis:

Vitamine_ Kein Schutz vor Krebs

Vitaminpräparaten wird häufig nachgesagt, sie könnten das Krebsrisiko vermindern. Die Einnahme von Vitamin C oder E verringert das Prostatakrebs-Risiko oder das Risiko, an anderen Krebsarten zu erkranken, jedoch nicht. Zu diesem Ergebnis sind zwei amerikanische Studien gekommen. Für die eine wurden die Daten von über 35000 Männern ausgewertet, an der anderen nahmen rund 1000 Ärzte teil. Keine der beiden fand Hinweise darauf, dass die Anzahl der Erkrankungen bei Einnahme von Vitaminpräparaten geringer war. kel _ Siehe auch Artikel Seite 12

Die praktischen eBooks von «Natürlich leben» Bald blühen wieder Blumen. Für unsere Leserinnen und Leser haben wir deshalb auf unserer Homepage www.natuerlich-online.ch das neue eBook «Fit in den Frühling!» bereitgestellt. Das eBook bietet eine Fülle von Anregungen und wichtigen Informationen, um gesund zu bleiben oder rank und schlank zu werden. Das eBook können Sie gratis downloaden, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken. Diese zwei eBooks stehen ebenfalls gratis für Sie zur Verfügung: «Gut essen!» und «Die 20 besten Heilkräuter». Erfahren Sie, wie einfach es ist, ayurvedisch zu kochen oder sich vegetarisch zu ernähren. Und lernen Sie die besten Heilkräuter für fast alle Fälle kennen. Hier finden Sie Hilfe, egal, ob Sie von Asthma oder Zahnschmerzen geplagt werden.

_ Die eBooks von «Natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-online.ch

Pollenalarm

Der Frühling ist für Pollenallergiker eine Leidenszeit. Doch Linderung ist möglich.

Jedes Jahr leiden viele Menschen unter den Vorboten des Frühlings: eine juckende, laufende oder verstopfte Nase, Niesattacken, tränende, brennende und gerötete Augen, geschwollene Augenlidern. Wenn die ersten Bäume und Sträucher blühen, deuten solche Symptome auf einen Heuschnupfen hin. Die volkstümliche Bezeichnung steht für eine Pollenallergie, eine allergische Rhinitis. Die Pflanzenpollen geben in Kontakt mit der Tränenflüssigkeit oder mit den feuchten Schleimhäuten eine Reihe biologisch wirksamer Stoffe wie etwa Eiweisse ab. Eine starke Allergenität weisen vor allem die Pollen von Hasel, Erle, Esche, Birke, Gräser, Roggen, Mais, Beifuss und Ambrosia auf. Diese können bei empfindlichen Menschen eine heftige Immunreaktion

auslösen und so zu den erwähnten Symptomen eines Heuschnupfens und Augenentzündungen führen.

Zwar bietet die pharmazeutische Industrie laufend verbesserte Antiallergika, sogenannte Antihistaminika, in Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten an, die mindestens die unangenehmen Symptome lindern und inzwischen auch weniger Nebenwirkungen haben. Für schwerere Fälle kennt die moderne Allergologie weitere Behandlungsansätze wie Desensibilisierung und verwandte immunologische Therapien.

Ein erfolgreiches Hausmittel zur Linderung des Heuschnupfens ist die Nasenspülung mit Kochsalzlösung: zwei bis drei Teelöffel Salz in einem Liter warmem Wasser lösen und damit die Nase mit einer

Nasendusche spülen. Pollenallergene sind leicht wasserlöslich und werden so abtransportiert. Seit einiger Zeit bieten Apotheken ein Nasengel an, das die allergieauslösenden Stoffe davon abhalten kann, durch die Nasenschleimhaut in die Blutbahn zu gelangen. Therapien aus der traditionellen chinesischen Medizin, wie etwa die Akupunktur, oder verschiedene homöopathische und anthroposophische Mittel, tragen ebenfalls zur Linderung von Heuschnupfen und Augenentzündungen bei. Ein bewährtes Mittel gegen entzündete Augen ist das Kraut des Augentrosts (Euphrasiae herba). Der Fachhandel bietet Fertigpräparate als Tropfen, Tinkturen und Globuli an. Hans-Peter Neukomm

_ www.pollenundallergie.ch

Wissenschaft_ Wetterfühlig

Was unzählige Menschen regelmässig erfahren, dass sich das Wetter auf ihr Wohlbefinden auswirkt, bestätigt nun auch die Wissenschaft. Amerikanische Forscher konnten zeigen, dass die Wetterlage Kopfschmerzen verursachen kann. Demnach steigt das Risiko für starke Kopfschmerzen pro Temperaturanstieg von 5 Grad Celsius um 7,5 Prozent. Der fallende Luftdruck wirkt sich ebenfalls negativ aus. Bei Luftschadstoffen wie Feinstaub, Russ oder Schwefeldioxid fanden sie hingegen keinen Zusammenhang mit der Auslösung von Kopfschmerzen. ajo

REINKARNATIONS-ANALYSE / LEBENSBERATUNG

Negative Erfahrungen erzeugen negative Erwartungen und Ängste,die sich seelisch und im Alltagsleben bemerkbar machen.Konflikte, die wir aus früheren Existenzen mitgebracht haben,beeinflussen bereits seit der Zeugung unser jetziges Leben.Mangelndes Selbstbewusstsein beeinflusst in jeder Beziehung unser Verhalten und hindert uns daran,unsere Lebenserwartungen und Wünsche zu erreichen. Rückführungen erlauben bedrohliche Situationen aus der Vergangenheit,die uns geprägt haben,zu erkennen und die negativen Verhaltensmuster aufzulösen,auch wenn sich diese bereits als funktionelle Störung,z.B.als Stress,Burnout,Ängste, Phobien,Migräne oder Panikattacken bemerkbar gemacht haben.

Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen

Praxis für Reinkarnations-Analyse und Psychokybernetik Dipl.Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS

Prof.Mitglied IARRT,CA USA / S.P.R.London UK

Gründungs- und Prof.Mitglied EARTH

Tel.052 659 10 63 (08.00 - 09.00h) bbachmann@ecps.ch / www.ecps.ch

Alternativ_ Mittelohrentzündung behandeln

Im Alter von drei Jahren haben durchschnittlich 50 bis 80 Prozent aller Kinder mindestens einmal eine akute Mittelohrentzündung ertragen müssen. Bis zu 20 Prozent leiden unter wiederholten Mittelohrentzündungen. Hauptursache sind Viren und Bakterien. Die Alternativmedizin setzt bei der Vorbeugung von Mittelohrentzündungen auf Sonnenhutpräparate oder auf osteopathische Behandlungen. Amerikanische Wissenschaftler haben deren Wirksamkeit in einer Doppelblindstudie untersucht. Weder die einzelnen Behandlungen noch die kombinierte Anwendung konnten das Risiko für eine Mittelohrentzündung verringern. ajo

Termin_ Für die Komplementärmedizin

Am 17. Mai entscheiden die Schweizer, ob die Komplementärmedizin in der Verfassung verankert und damit wieder in die Grundversicherung aufgenommen werden soll. Laut Umfragen nutzt bis zu 70 Prozent der Bevölkerung die Komplementärmedizin. Obwohl die Wirksamkeit mit naturwissenschaftlichen Methoden oft nicht nachweisbar ist, lassen sich Behandlungserfolge nicht von der Hand weisen. Die Prognosen deuten auf eine klare Annahme der Vorlage – wobei man sich allerdings fragen kann, was die Komplementärmedizin in der Verfassung zu suchen hat. ajo

Problematische Lebenssituationen im Privat- oder Berufsleben werden gelöst und positiv beeinflusst. Rückführungen ermöglichen uns auch den karmischen Beziehungen,die uns mit bestimmten Menschen verbinden,nach zu gehen und so zu erfahren,was uns mit ihnen heute verbindet.

Altersregression / Geburtsrückführung helfen dabei,sich von den von der Gesellschaft uns auferlegten Zwängen,zu befreien.Sie weisen uns den Weg zur Selbstfindung und bewusster Gestaltung der eigenen Existenz,indem wir unsere wahren Fähigkeiten zum Erblühen bringen.Die Erkenntnisse und selbst gewonnenen Einsichten führen zu einem erfüllten,selbst bestimmten und verantwortungsvollen Leben in dem man "nein zu sagen" gelernt hat.

Die anhaltende positiven Auswirkungen bei der Auflösung von seelischen Konflikten, mangelndes Selbstbewusstsein,so wie bei Konzentrationsproblemen bei Kindern und Jugendlichen,zeigen wie effektiv diese dynamischen Methode der Problembewältigung ist.

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Glück,Erfolg und Gesundheit sind erlernbar

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Das Kochbuch für moderne Kräuterhexen mit 160 neuen Rezepten von Gisula Tscharner

Wald und Wiese auf demTeller

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Auf ihren kulinarischen Streifzügen sucht die gelernte Theologin und Wildpflanzenfachfrau Gisula Tscharner nicht ausgefallene Pflanzen in heilen Welten,sondern begeistert sich für die ganz gewöhnlichen,alltäglichen Gewächse.Die 160 neuen Rezepte sind absolut alltagstauglich und einfach in der Zubereitung.

Gisula Tscharner

Wald und Wiese auf dem Teller

Neue Rezepte aus der wilden Weiberküche

160 Seiten,über 100 Farbfotos von Ulla Mayer-Raichle

Fr.39.90

Von derselben Autorin und Fotografin:

Gisula Tscharner/Heinz Knieriemen

Hexentrank und Wiesenschmaus

Rezepte aus der wilden Weiberküche

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Mythos

Antioxidantien

Künstliche Antioxidantien haben den Ruf von Allheilmitteln. Doch Studien der letzten Jahre belegen: Sie schaden mehr, als dass sie nützen.

Die Einnahme von künstlichen Antioxidantien ist populär. In Amerika schluckt mittlerweile jedes dritte Kind mindestens einmal pro Tag eine Superpille. Darin enthalten sind Multivitamine oder zusätzlich Spurenelemente. Die am häufigsten angebotenen Antioxidantien sind die Vitamine A, C, E, Beta­Carotin, Lutein, Lycopin, bei den Mineralien sind es Selen und Zink. Bis zu 13 unterschiedliche Substanzen können hierzulande in einer Pille enthalten sein.

Als Zusatzstoffe finden sich Antioxidantien auch in Lebens­ und Arzneimitteln, in Kosmetika oder sogar Kunststoffen. Die Lebensmittelindustrie setzt sie ein, um das Ranzigwerden von Fetten oder bei Säften Geschmacksveränderungen zu verhindern. In der Kunststoffindustrie werden unter anderem durch Zusatz von Antioxidantien Alterung oder Verharzung von Materialien verhindert.

Lebenswichtig

Der Verkauf von Antioxidantienpräparaten für die Gesundheit boomt. Doch mehrere kürzlich erschienene Studien belegen, dass künstliche Antioxidantien den menschlichen Organismus mehr schädigen als ihm zu nützen. Kaspar Berneis, Leiter Klinische Ernährung an der Universitätsklinik Zürich, sagt: «Für gesunde Menschen sind diese Mittel nicht von belegtem Nutzen, auch sind sie oft recht teuer.»

Für die Beliebt­ und Bekanntheit der Nahrungsergänzungsmittel haben Hersteller viel getan. Seit über dreissig Jahren vermitteln sie unter eifrigem Rühren der Werbetrommel das einfache Credo: Antioxidantien sind immer gut. Sie stärken das Immunsystem, schützen vor dem Älterwerden oder helfen Kranken wieder schneller auf die Beine.

Tatsächlich handelt es sich bei den Antioxidantien um lebenswichtige Substanzen – doch braucht der Körper sie nur in geringen Mengen. «Antioxidantien sind nötig, um im Körper bestimmte Aufgaben bei biochemischen Abläufen des Stoffwechsels zu übernehmen», erläutert Berneis. «Sie unterstützen den Körper

zum Beispiel bei der Bildung von Blutkörperchen, beim Knochenaufbau oder der Aktivierung des Immunsystems.»

Seit den 1970er­Jahren versuchen Wissenschaftler, den Funktionen und Wirkungen dieser Stoffe auf die Spur zu kommen. Gegenwärtig gehen die Fachleute davon aus, dass Antioxidantien organische Verbindungen sind, die im Körper Oxidationsprozesse verhindern. Eine Oxidation ist eine Reaktion mit Sauerstoff. Beim Aufschneiden eines Apfels verfärben sich beispielsweise nach kurzer Zeit die Schnittflächen bräunlich, weil sie mit Sauerstoff reagieren. Das Aufträufeln von Zitronensäure (Vitamin C) verhindert diese Interaktion mit dem Sauerstoff, wodurch der Apfel länger ansehnlich bleibt.

Antioxidantien sollen auch die Fähigkeit haben, sogenannte freie Radikale unschädlich zu machen, die im Zellstoffwechsel entstehen. Dies sind kurzlebige chemische Verbindungen, die wegen ihrer ungebundenen Elektronen sehr reaktionsfähig sind. Sie entstehen in den Zellen lebender Organismen als Nebenprodukte des Stoffwechsels und können aufgrund ihrer Reaktivität unter bestimmten Umständen schädlich wirken. Allerdings konnte die Richtigkeit dieser These bisher aufgrund der Kurzlebigkeit der freien Radikale nicht schlüssig bestätigt werden.

Pseudowissenschaftlich

Um den schwierigen Sachverhalt publikumswirksam zu vermitteln, wurden griffige Wortschöpfungen erfunden: Antioxidantien seien Radikalfänger oder reaktive Sauerstoffspezies, die oxidativen Stress beseitigen, heisst es etwa. Auch die Notwendigkeit eines «aktiven Zellschutzes» wird beschworen, um vor der Entstehung schädlicher freier Radikale geschützt zu sein. Ernährungsexperte Berneis warnt allerdings vor solchen Begriffen und erklärt, dass allein der oxidative Stress bloss ein Modeausdruck sei und jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehre. Künstliche Nahrungsergänzungsmittel stehen in der Tradition des «Vitaminpapstes» Linus Carl Pauling (1901–1994). Der Wegbereiter der heutigen sogenannten orthomolekularen Medizin erklärte

Falsche Werbeversprechen

Antioxidantien werden von der Werbung pauschal als Allerheilmittel angepriesen. Sie sollen

● das allgemeine Wohlbefinden und die Schönheit verbessern

● Alterungsprozesse verlangsamen

● Schutz bei ungesunder Lebensweise und Überbelastungen bieten

● Erkältungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Augenerkrankungen und Krebs vorbeugen

● Heilungsprozesse unterstützen

● Nebenwirkungen von Strahlen- und Chemotherapie lindern

Gesunde Ernährung deckt den Antioxidantienbedarf auf natürliche Art

Das Motto von Vitaminpapst

Carl Pauling «viel hilft viel» hält sich hartnäckig

damals überzeugend, dass grosse Dosen von Vitamin C vorbeugend gegen Erkältungen helfen würden. Seither hält sich sein Motto «viel hilft viel» hartnäckig. Paulings Erfolg beruht auf der Idee des Mangels: dass mit normaler Ernährung nicht genügend Antioxidantien in den Körper gelangen und eine Zuführung künstlicher Nahrungsergänzungsstoffe zwingend nötig sei. Der zweifache Nobelpreisträger hat bis heute zahllose Anhänger. Pauling versuchte durch Forschung, die Wirkung der Antioxidantien zu belegen. Er legte Ergebnisse vor, dass Labormäuse mit hoch dosierten Vitaminen versorgt, länger lebten als ihre «unterversorgten» Artgenossen. Der sich entwickelnde erfolgreiche Absatz von Antioxidantien nährte weitere Untersuchungen, die sich auf die Bekämpfung von Erkrankungen ausweiteten. Es

folgten über die Jahre zahlreiche Arbeiten zum positiven Einfluss verschiedener Vitamine etwa bei der Vorbeugung von HerzKreislauf ­ Erkrankungen, bei Krebs, Osteoporose, Rheuma oder Diabetes. Es schien, als seien Antioxidantien tatsächlich multifunktional einsetzbar.

Doch in letzter Zeit setzt ein Umdenken ein. So sorgte 2007 ein Bericht in einer amerikanischen Medizinalfachzeitschrift für Furore. Wissenschaftler hatten in einer Übersichtsarbeit die Ergebnisse von 385 Studien ausgewertet. Das Fazit: Die Einnahme von Beta­Carotin, Vitamin A und E steigert eindeutig die Sterblichkeitsrate. Nur bei der Vergabe von Vitamin C und Selen konnten sich die Forscher wegen uneindeutiger Faktenlage nicht festlegen. Eine gross angelegte, placebokontrollierte Studie, bei der freiwillig 14 000 amerikanische Ärzte mitgemacht hatten, konnte zudem weder für Vitamin E noch für Vitamin C positive Einflüsse auf die Vorbeugung von HerzKreislauf­Erkrankungen ausmachen. Im Gegenteil: Ärzte, die hoch dosiertes Vit­

amin E geschluckt hatten, erlitten im Durchschnitt häufiger einen Schlaganfall, als jene, die wirkstofffreie Placebos eingenommen hatten.

Nützt nicht

Den hoch dosierten Vitamin­C­Vergaben zum Schutz vor Erkältungen erteilten auch die Autoren des deutschen medizinischen Fachmagazins Arzneimittel­Telegramm eine Absage. Sie hatten in einer zweiteiligen Übersichtsarbeit insgesamt 19 Studien aus dem Zeitraum von 1996 bis 2003 untersucht und kamen zum ernüchternden Schluss, dass die Vitamine A, C, E und Beta­Carotin keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Erkältungen haben. Zwar habe sich eine statistische Verkürzung von Erkältungen von wenigen Stunden ergeben, so die Autoren, doch sei diese unbedeutend. Das Gleiche gelte für die vorbeugende Behandlung von HerzKreislauf­ sowie urologische Erkrankungen. Zudem stellten die Forscher im Zusammenhang mit der Einnahme von Vitamin E bei Atemwegsinfekten eine

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Statt das Krebsrisiko zu senken, vergrösserten Vitaminabgaben dieses

statistisch signifikante Verschlechterung der Krankheitsverläufe fest.

Das gleiche Team untersuchte auch die oft propagierte Wirksamkeit hoch dosierter Vergaben von Beta­Carotin, Vitaminen A, C und E allein oder in Kombination zur Verbesserung verschiedener Augenerkrankungen. Fazit: Die Vitamine schützen nicht, sondern können sogar eine Verschlechterung des Sehvermögens bei grauem Star bewirken. Auch ein altersbedingter, fortschreitender Sehverlust (Makuladegeneration) oder die degenerative Netzhautschädigung Retinitis pigmentosa lasse sich nicht aufhalten, fanden sie.

Natürlich ist besser

Künstliche Antioxidantien werden auch zur Krebsvorsorge oder zur Verbesserung des Krankheitsverlaufs bei einer Krebserkrankung als wirksame Substanzen angepriesen. Der «Selenium and Vitamin E Cancer prevention trial» (Select), eine 35 000 Männer umfassende Studie über die Vorbeugungen von Prostatakrebs kam hingegen zu einem ernüchternden Ergebnis. Die Untersuchung musste abgebrochen werden, da sich bei den Probanden, die zur Krebsvorsorge täglich Vitamin E in Kombination mit Selen verabreicht bekamen, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko einstellte. In einer Nachauswertung der Studie stellten Forscher ausserdem ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Diabetes

aufgrund der vorbeugenden Einnahme von Selen fest.

Krebspatienten nehmen häufig Antioxidantien ein, um unerwünschte Effekte der Chemo­ oder Strahlentherapie vorzubeugen. Neue experimentelle und klinische Daten führten jedoch zur Vermutung, dass Antioxidantien Tumorzellen sogar schützen könnten. Verschiedene Wissenschafter befürchten überdies, dass Antioxidantien die Bestrahlungsergebnisse verschlechtern und damit die Überlebenszeit der Patienten verkürzen statt verlängern. Daher raten viele Experten nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand dringend davon ab, Antioxidantien sowohl zur Vorbeugung von Krebs als auch als Mittel gegen Störwirkungen von Chemooder Strahlentherapien einzunehmen.

Bei der Erforschung künstlicher Nahrungsergänzungsmittel wird zudem eine bedeutsame Tatsache ausser Acht gelassen: Es gibt genügend natürliche Antioxidantien in unseren Nahrungsmitteln. Die tägliche Versorgung ist über eine ausgewogene, vielseitige Ernährung gewährleistet. Dazu gehören frisches Obst, Gemüse, vollwertiges Brot, Getreide, Fisch und auch Fleisch. Deshalb betont Kaspar Berneis: «Niemand, der sich normal und gesund ernährt, braucht sich um eine ungenügende Aufnahme von Antioxidantien zu sorgen.» Vitaminmangel sei in Mitteleuropa selten und könne vor allem bei Alkoholismus, chronischen Darmerkrankungen oder Fehlernährung auftreten. Berneis empfiehlt, die Feststellung eines Vitaminmangels immer über einen Arzt abzuklären, der dann auch geeignete Gegenmassnahmen vorschlagen könne. u

Vitamine aus naturheilkundlicher Sicht

Das Kunstwort «Vit-amin», im 20. Jahrhundert vom polnischen Biochemiker Casimir Funk kreiert, ist etymologisch gesehen eine Anrufung (Amen, arabisch «amin») des Lebens (Vita). Die Hoffnungen vieler Menschen in diese Substanzen erinnern an die Suche mittelalterlicher Alchemisten nach dem Stein der Weisen. Dieses Elixier oder sein medizinisches Pendant, das Arkanum, war damals in ähnlicher Weise ideologisch vereinnahmt wie heute der mittels antioxidativer Vitamine geführte Kampf gegen die Radikale des Sauerstoffes. Schon der österreichische Chemiker und Pharmazeut Rudolf Hauschka (1891–1969) wies in seiner Ernährungslehre immer wieder auf die fundamentalen Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen hin. Bis heute besteht die Vermutung, dass strukturelle und funktionelle Unterschiede zwischen natürlichen und künstlichen Vitaminen die Unterschiede bei der Bioverfügbarkeit oder der biologischen Wirkung bedingen und auch zur Schädlichkeit antioxidativer Wirkstoffe beitragen können.

Heinz Knieriemen über

den Masernterror

Von Impfzwang ist viel die Rede, nicht aber von verfehlten Impfstrategien und den wahren Ursachen für die vielen Maserntoten weltweit.

Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «Natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

TDer Applaus der Schmetterlinge

Das Leserangebot im «Natürlich» 4­2009 wird eifrig benützt. Bis Redaktionsschluss habe ich über 600 RückantwortCouverts mit den Samen des wilden Fenchels versandt. Nun erschöpft sich der Vorrat. Leserinnen und Leser, die ich jetzt nicht mehr bedienen kann, erhalten von mir gegen Ende Oktober Fenchelsamen der neuen Ernte.

ageszeitungen, Fernsehen, Zeitschriften, Kantonsärzte und Gesundheitsbehörden sind im Moment eifrig bemüht, die Masern als unser gravierendstes Gesundheitsproblem darzustellen. Jedes Mittel ist recht, um die Bedrohung von ungeimpften Kindern durch den aggressiven Virus drastisch zu schildern. In einer Tageszeitung wird unter dem Titel «Den Viren hilflos ausgeliefert» die Schweiz in Sachen Masern als das schwarze Schaf Europas angeprangert. Dabei wird ein bemitleidenswertes, angeblich masernkrankes Kind abgebildet, das den Eindruck erweckt, als ob es an Pocken in schwerem Akutstadium leide. Meine fünf Kinder sind an Masern erkrankt. Ich kann mir daher auch ein Bild der äusseren Erscheinung der Masern machen und bin empört über solch manipulierte Bilder. Wer die vielen Publikationen zum Thema Masern aufmerksam und kritisch wahrnimmt, dem stehen die Haare zu Berge. Da wird die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zitiert, sie wolle die Masern in Europa bis zum Jahre 2010 – ursprünglich war es das Jahr 2000 – ausgerottet haben. Auf diese Weise soll die Zahl der laut WHO weltweit fast 200000 Maserntoten reduziert werden. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass es in Europa nur wenige Maserntote gibt. Die Todesfälle spielten bereits vor den Massenimp­

fungen im Gesamtspektrum der Krankheiten keine wesentliche Rolle.

Die Krankheit grassiert vor allem in Entwicklungsländern. Und nicht nur bei den Masern hat sich gezeigt, dass nicht gegen Hunger, soziales Elend, schlechte Wasserhygiene usw. angeimpft werden kann, wo die eigentlichen Ursachen liegen. Eine dringende Lösung wäre daher sozialer Ausgleich und Brot für alle auf dieser Welt.

Im Übrigen sind nicht Bangladesch und Burkina Faso für die Pharmaindustrie interessant. Verdient wird an der Masernimpfung und den Ausrottungsstrategien weiterhin in den USA und Europa.

Böse Impfverweigerer

Wir erfahren aus der Tagespresse auch, dass es noch Bereiche gibt, wo die Schweiz absoluter Spitzenreiter ist, nämlich im Exportieren der Masern. Sieben Schweizer hätten die Masern in den letzten drei Jahren in die eigentlich masernfreie USA getragen. Wie das? Von jedem Schweizer, der in die USA einreist, wird der Nachweis für eine aktuelle Masernimpfung verlangt.

Und noch eine weitere Ungereimtheit: Der Luzerner Gesundheitsdirektor Markus Dürr sieht die Sicherheit der Gäste seines Touristenortes gefährdet. Nicht geimpfte Schweizer seien ein Risiko vor allem für Touristen aus den Staaten, wo die Krankheit ausgerottet sei. Hoppla. In den

Es ist bemerkenswert, wie die angeblich masernfreien USA als Vorbild in Gesundheitsfragen hochgespielt werden.

USA herrscht immer noch strikter Impfzwang. Will der Luzerner Gesundheitsdirektor damit andeuten, dass die Impfung der Gäste aus Amerika unwirksam ist?

Ich fände es gut, wenn die USA sich mit ihren Hausaufgaben beschäftigen. Kürzlich war zu lesen, dass in US­Kliniken in den letzten drei Jahren 237420 Menschen unnötigerweise gestorben seien. Jeder zweite dieser vermeidbaren Todesfälle ist auf eine von folgenden Ursachen zurückzuführen: Blutvergiftung, Lungenentzündung, Herz­ und Atemversagen. Es gibt viel zu tun, wenn Geld und Kräfte einmal nicht mehr ausschliesslich für das Ausrotten von Infektionskrankheiten eingesetzt werden.

Laut Gedanken macht sich Markus Dürr auch über Zwangsmassnahmen für Impfverweigerer. Leute, die sich nicht ans Obligatorium hielten, sollten die Heilungskosten selber tragen, fordert er. Zunächst einmal: In aller Regel entstehen bei Masern keine Heilungskosten. Wir haben unsere Kinder während der Masern gepflegt und begleitet. Die Masern sind gekommen und wieder gegangen. Zum anderen lautet die Botschaft des Luzerner Gesundheitsdirektors etwa so: Nicht Junkies, Raucher und chronische Säufer gefährden ihre Gesundheit und damit unser Sozialversicherungswesen, sondern die Impfverweigerer müssen an die Kandare genommen werden.

Solidarität

Es ist bemerkenswert, wie die angeblich masernfreien USA als Vorbild in Gesundheitsfragen hochgespielt werden. Es sei hier nur an die Tatsache erinnert, dass mehr als 20 Prozent der US­Bürger über keinen gesundheitlichen Versicherungsschutz verfügen – mit dramatischen Folgen und vielen tragischen Einzelschicksalen. In einem Gesundheitswesen wie dem schweizerischen mit vielen aufgeklärten und mündigen Menschen sind die Ausrottungsstrategien für Kinderkrankheiten nicht durchzusetzen – nicht einmal mit Zwangsmassnahmen. Das hat auch eine Ärztearbeitsgruppe mit über 500 Mitgliedern so gesehen, die praktisch vollständig mundtot gemacht worden ist. Sie hat die Ausrottung von Masern, Mumps und Röteln in immunologischer, epidemiologischer und sozialer Hinsicht als bedenklich empfunden, vor allem deshalb, weil die Impfkampagnen zu einer gefährlichen Verlagerung des Krankheitsalters führen, massive künstliche Eingriffe in ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Mikroben bedeuten und die massive Zunahme von Allergien und Autoimmunerkrankungen begünstigen.

Solidarität mit den Entwicklungsländern beweisen wir nicht dadurch, dass wir brav den Impfstrategien folgen, sondern indem wir helfen, dort die Lebensgrundlagen zu verbessern. Wenn das geschieht, werden die Masern bald kein gravierendes Gesundheitsproblem mehr sein. u

_ Weitere Infos zum Thema Impfen finden Sie unter www.natuerlich-online.ch (Suchwort «Impfen»)

Ruhig Blut

Der Gedanke an bevorstehende Prüfungen lässt so manche Hände zittern und Herzen klopfen. Das ist normal. Führen Leistungsdruck und Versagensängste allerdings zu Panikattacken ist Hilfe angezeigt.

Text: Sabine Hurni

Sarah Zürcher steht kurz vor ihrer Lehrabschlussprüfung. Seit Wochen überwältigen sie Panikattacken, wenn sie an die mündliche Prüfung denkt. Das Herz schlägt ihr bis zum Hals, die Magengegend fühlt sich flau an und in ihrer Fantasie hört sie bereits das Gelächter der Experten, die sich über ihr Nichtwissen lustig machen. Ihr Verstand weiss, dass diese Gefühle irrational und unnötig sind. Trotzdem spielen ihre Nerven verrückt und lähmende Ängste versetzen sie in einen Zustand absoluter Handlungsunfähigkeit.

Sarah leidet unter Prüfungsangst. Diese Angst hat nichts mit Lampenfieber oder leichter Nervosität vor den Prüfungen zu tun, die einfach dazugehören und die Konzentrationsfähigkeit auf ein Maximum zu steigern vermögen. Angstzustände vor Prüfungen, Bewerbungsgesprächen, Präsentationen oder auch Flugreisen können zu vollständigen Blackouts führen. Die Angst zu versagen nimmt überhand, obwohl sie meistens völlig unbegründet ist. Schon Wochen vorher spüren die Betroffenen eine innere Anspannung, nervöse Durchfälle, Schlaflosigkeit oder ein ständiges Zittern der Hände. Oft verfallen sie auf Ausweichstrategien. Die einen überlegen sich, wie sie dem befürchteten Ereignis ausweichen könnten oder schieben die Prüfungsvorbereitung heraus, bis sie unter einem derartigen Druck stehen, dass erst recht nichts mehr geht. Anderen passiert das Gegenteil. In ihrer Nervosität lernen sie beinahe ununterbrochen. Das bringt allerdings nichts. Diese Art des Lernens gleicht vielmehr einem ruhelosen Aktivismus und führt nicht zu einer Vertiefung der Materie.

Prüfungsangst verlernen

Was viele nicht wissen: Prüfungsangst kann man verlernen. Natürlich geschieht dies nicht von heute auf morgen und führt in kleinen Schritten hin zum Vertrauen auf die eigenen Stärken. Wichtige Begleiter auf diesem Weg zur inneren Ruhe oder zur eigenen Mitte sind Entspannungsübungen, Mentaltraining und die seelische Unterstützung von Partnern und Freunden.

«Natürlich leben» im TV

Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und TeleTell. Sonntag ab 18.20 Uhr mit stündlicher Wiederholung, Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm. _ Weitere Infos und Video: www.natuerlich-online.ch

Fünf Tipps zur Angstund Panikbewältigung

1

Denken Sie immer daran: Die Angstgefühle und die dabei auftretenden körperlichen Symptome sind zwar sehr unangenehm, aber grundsätzlich weder schädlich noch gefährlich –nichts Schlimmes wird geschehen.

2

Steigern Sie sich nicht noch in grössere Ängste hinein, sondern konzentrieren Sie sich darauf, was um Sie herum und mit Ihrem Körper wirklich geschieht. Versuchen Sie, Gedanken wie «Was wird geschehen?» und «Wohin kann das führen?» zu vermeiden.

3

Warten Sie ab. Geben Sie der Angst Zeit, vorüberzugehen. Beobachten Sie, wie die Angst von selbst wieder abnimmt. Laufen Sie nicht davon, sondern akzeptieren Sie die Angst.

4

Halten Sie sich Ihre Fortschritte vor Augen. Denken Sie daran, wie zufrieden Sie sein werden, wenn Sie die Angst dieses Mal aushalten.

5

Wenn Sie sich besser fühlen, schauen Sie sich um und planen ruhig und gelassen den nächsten Schritt.

Das stärkt blank liegende Nerven

l Entspannen: Alles was die innere Ausgeglichenheit fördert kann hilfreich sein, so zum Beispiel Atemübungen, autogenes Training, Sport, Meditation oder Yoga

l Gespräche: Der Austausch mit Vertrauenspersonen kann den Druck ausgleichen. Bei starken Ängsten lohnt sich allenfalls eine psychologische Beratung durch eine Fachperson.

l Lerngruppen: Gerade bei Menschen, die aus Panik ununterbrochen lernen, ist die Zusammenarbeit mit Mitschülern hilfreich. Gemeinsam können die Lernenden klarer beurteilen, wo der Schwerpunkt gesetzt werden soll.

l Naturheilkunde: Kinesiologie und Bachblüten sind zwei Heilmethoden, die besonders erfolgreich Ängste und seelische Blockaden lösen können.

Ein weiterer Weggefährte ist die Passionsblume. Sie bietet bei Angstzuständen und nervöser Unruhe unterstützende Hilfe. Hauptwirkstoffe des Passionsblumenkrautes sind die Flavonoide. In Spuren kommen zudem ätherische Öle und verschiedene Zuckerarten vor. Aufgrund der Wirkstoffkomposition wirken die Blüten und die Blätter der Passionsblume beruhigend bei schwachen Nerven, nervösen Herzbeschwerden, Einschlafstörungen, Angstzuständen, Unruhe und nervösen Spannungen. Kurz: das Passionsblumenkraut ist ein ausgezeichnetes Tagessedativum. Es beruhigt die Nerven auf eine sanfte Art, ohne dass der Tee oder die Tinktur müde oder schläfrig machen. Die Heilpflanze wirkt deshalb besonders ausgleichend in Stresssituationen, die starke Nerven und einen wachen Geist erfordern.

Königin der Blüten

Das pflanzliche Beruhigungsmittel brilliert aber nicht nur in seiner Wirkung. Passiflora incarnata verzaubert mit ihren wunderschönen Blüten auch jeden Betrachter, lädt ihn ein zum Verweilen – und zum Meditieren. Passionsblumen sind kletternde Stauden, die mehrere Meter Höhe erreichen.

Passionsblume richtig anwenden

Bei akuten Angstzuständen kurz vor einer Prüfung ist die Passionsblume nicht das Mittel der ersten Wahl, weil es etwas Zeit braucht, bis sie ihre Wirkung zeigt. Die Heilpflanze leistet ihren Beitrag vor allem in der stressreichen Vorbereitungsphase auf Prüfungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Pflanze als Tee, als Tinktur, als homöopathische Zubereitung oder in Form einer Tablette eingenommen wird. Hauptsache es geschieht mit einer gewissen Regelmässigkeit und Ausdauer.

Vom Tee aus Passionsblumenkraut trinkt man zwei­ bis viermal täglich eine Tasse. Zubereitung: 1 Teelöffel Passionsblumenkraut mit zirka 150 Milliliter kochendem Wasser übergiessen und 10 Minuten lang ziehen lassen. In Teemischungen oder Präparaten ist die Passionsblume oft kombiniert mit beruhigendem Baldrian, Hopfen und Melisse. Auch Kava­Kava (Rauschpfeffer) ist ein sinnvolles Ergänzungsmittel. Es wirkt ebenfalls bei Angstzuständen.

Von Juli bis August bringt die Pflanze ihre einzigartigen Blüten hervor, die ihr auch ihren frommen Namen gab. Der fädige, blauweisse Kranz aus sterilen Staubblättern symbolisiert die Dornenkrone, die fünf fertilen Staubblätter die Wundmale und die drei Narben die Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt wurde.

Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nord­, Mittel­ und Südamerika. Seefahrer brachten eine Passionsfrucht einst nach Europa und übergaben sie einem Pater, der die Samen aussäte. Sieben Jahre später überraschte ihn die Schlingpflanze mit ihren bestechenden Blüten. Insgesamt gibt es über 400 verschiedene Passionsblumengewächse. In Europa sind vor allem vier Arten verbreitet. Die heilkundlich besten Früchte stammen von Passiflora edulis var. maracuja. u

Literatur

_ Doris Wolf und Rolf Merkle : «So überwinden Sie Prüfungsängste» PAL-Verlag 2007, Fr. 18.–

_ Borwin Bandelow: «Das Angstbuch –Woher Ängste kommen und wie man sie bekämpfen kann», Rowohlt TaschenbuchVerlag 2006, Fr. 18.60

Essen

Bio_ Weiter auf Vormarsch

Gemäss den neusten Zahlen aus der Studie «The World of Organic Agriculture» wächst der Biolandbau weltweit weiterhin. Demnach stieg die biologisch bewirtschaftete Fläche im Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Millionen Hektaren und betrug 30,4 Millionen Hektaren. Dabei liegt Australien mit 12,3 Millionen Hektaren flächenmässig an der Spitze, gefolgt von China mit 2,3, Argentinien (2,2 Mio.) und den USA (1,6 Mio.). Spitzenreiter in Europa sind Österreich mit rund 360 000 Hektaren und die Schweiz (126 000). Ein zweistelliges Wachstum konstatiert die Studie für den globalen Biomarkt. 2006 wurden für rund 40 Milliarden Franken Bioprodukte umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 6 Milliarden Franken. Am meisten biologische Produkte wurden in Europa und Nordamerika konsumiert. ajo

Gesund_ Gegen Übergewicht

Regelmässig führt der Migros-Genossenschafts-Bund das Therapieprogramm «club minu» für übergewichtige Kinder und Jugendliche durch. Das von einem Fachteam geleitete Programm richtet sich an Kinder zwischen 11 und 16 Jahren und deren Eltern, die gemeinsam bereit sind, etwas gegen das Übergewicht zu unternehmen. Es dauert neun Monate und soll den Betroffenen helfen, langfristig abzunehmen sowie ein gesundes Ess- und Bewegungsverhalten zu entwickeln. Auf den Kurs folgt eine individuelle Nachbetreuung. Die Kurskosten werden zu einem grossen Teil von den Krankenkassen übernommen. ajo _ www.minuweb.ch

Lesen_ Die Welt des Tees

Tee ist mehr als bloss ein Aufguss aus getrockneten oder fermentierten Blättern des Teestrauchs – Tee ist Kultur. Das Buch «Die Welt des Tees» stellt alles Wissenswerte über die Teekultur, die verschiedenen Sorten und Teegärten der Welt ästhetisch ansprechend und informativ zusammen. Der Leser erfährt viel Interessantes über Anbau, Produktion, Traditionen und Zeremonien rund um den Tee und die wichtigsten Tipps für dessen richtige Zubereitung.

_ Cornelia Haller-Zingerling: «Die Welt des Tees», Verlag Neuer Umschau 2006, Fr. 32.–

Saison_ Der Bärlauch ruft

Nun spriesst er wieder in schattigen, feuchten Laubwäldern: Bärlauch ist nicht nur ein delikates Wildgemüse, sondern auch ein Heilmittel. Er enthält schwefelhaltige Substanzen, die die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern, gefässerweiternd wirken, Blutdruck und Blutfettwerte senken und einer Gefässverkalkung vorbeugen können. Zudem wirken die Inhaltsstoffe anregend auf die Magenschleimhäute und hemmen das Wachstum von schädlichen Bakterien im Darm. kel

Essen_ Hunger auf Froschschenkel

Bis zu einer Milliarde Frösche landen laut einer Studie weltweit jedes Jahr in Kochtöpfen. Der Hunger auf Froschschenkel treibe die Amphibien an den Rand des Aussterbens, warnen Forscher aus Australien, Kanada, Singapur und den USA.

Froschschenkel seien längst nicht nur eine französische Delikatesse, sagte Corey Bradshaw von der Adelaide-Universität in Australien. Sie stünden auf dem Menu von europäischen

Schulmensen, würden auf Märkten in Asien angeboten und in Restaurants überall auf der Welt gegessen.

Die Studie ergab einen alarmierenden Anstieg des weltweiten Froschschenkelkonsums in den letzten 20 Jahren. Grösster Exporteur ist demnach Indonesien. Da die Lage der Amphibien aufgrund schwindender Lebensräume weltweit bereits prekär ist, schlagen die Forscher vor, Frösche in Farmen zu ziehen. sda

Natürlich leben 5|2009 Foto: René Berner

Billig ist gut

Die deutschen Discounter Aldi und Lidl haben die Schweiz erreicht. Konsumenten fürchten um Qualität, Sozialverträglichkeit und Umweltstandards. Zu Recht?

Rappenspalter, Schnäppchenjäger und preisbewusste Konsumenten befinden sich heute in einer komfortablen Situation. Sie können beim Lebensmittelkauf zwischen Denner, den Günstiglinien von Migros (M-Budget) und Coop (Prix Garantie) sowie den beiden deutschen Ketten Aldi und Lidl wählen. Im Discount finden sie alles, was Herz und Gaumen begehren: das gesamte Trockensortiment, Milchprodukte, Brot, Fleisch, Früchte und Gemüse. Es gibt auch Bioprodukte und Fettarmes für Fitnessbewusste. Wer will, kann selbst bei Aldi einen wahren Gourmetkorb mit Lachs, Riesengarnelen und Champagner füllen – und dies zu einem sensationell günstigen Preis.

Der deutsche Lebensmittelriese Aldi hat seit seinem Start in der Schweiz vor vier Jahren auch jene Zweifler eines Besseren belehrt, die befürchteten, er werde die Qualitätsansprüche der Schweizer nicht befriedigen können. Schnell hat sich gezeigt, dass Aldi keinen Vergleich zu scheuen braucht. Am häufigsten gekauft werden nicht etwa Waffeln oder Knabber-

Schnell hat sich gezeigt, dass Aldi keinen Vergleich zu scheuen braucht.

gebäck, sondern Gemüse und Früchte, Wurstwaren und Jogurts. Hohe Wiederverkaufsraten zeigen, dass die Kunden mit der Qualität der Produkte äusserst zufrieden sind. Laut den Lebensmittelexperten des Marktforschungsinstituts IHA offenbart der Erfolg von Aldi die Lern- und Anpassungsfähigkeit des deutschen Discounters. Auch Lidl, in anderen Ländern bekannt für sein gutes Obst- und Gemüsesortiment, wird ein ähnlicher Erfolg vorhergesagt – trotz negativer Schlagzeilen in

der Presse. Die ersten 13 Filialen in der Schweiz, die am 19. März eröffnet wurden, sind jedenfalls in den ersten Wochen geradezu überrannt worden.

Qualität zu tiefem Preis

Die Konsumenten haben gemerkt, dass sich mit Discount-Artikeln viel Geld sparen lässt – und zwar ohne Einbussen bei der Qualität. Dass die günstigen Lebensmittel nicht schlechter sind als weitaus teurere Markenprodukte, bestätigen auch immer wieder die Tests in der Konsumzeitschrift K-Tipp. Die billigsten Produkte, ob industrielle Trockenwaren und Konserven oder Fleisch und Frischprodukte, schneiden oft am besten ab. Ein Beispiel: Die Kalbsbratwurst von Denner zum Preis von 3 Franken 95 pro Paar bekam vom K-Tipp die Note Gut. Die berühmte OlgaBratwurst aus einer Metzgerei in St. Gallen, für Kenner die Bratwurst schlechthin, erntete jedoch ein Ungenügend, war aber um 57 Prozent teurer. Mandarinen und Clementinen waren in einem anderen Vergleich des K-Tipps bei Aldi mit einem Preis von 2 Franken pro Kilo am günstigsten, bei Migros und Coop mit 3 Franken 40 wesentlich und Bio-Paradiesli Zürich mit 11 Franken pro Kilo eklatant teurer, obwohl es bezüglich Qualität kaum Unterschiede gab.

Aufschlussreich ist auch ein Vergleich zwischen Premium-Lebensmitteln und den jeweiligen Günstig-Alternativen bei Migros und Coop: Der Weichkäse Brie der Prix-Garantie-Linie von Coop erhielt vom K-Tipp die beste, der dreimal teurere Premium-Käse von Migros Sélection die schlechteste Note. «Auf den Preis als Qualitätskriterium ist kein Verlass», folgert denn auch Josiane Walpen von der Stiftung für Konsumentenschutz. «Ein höherer Preis garantiert keinesfalls, dass ein

Produkt qualitativ mehr bietet.» Sie verweist auf weitere Testresultate, bei denen sich herausstellte, dass Coop die gleichen Produkte einfach in verschiedener Verpackung verkaufte: Einmal als Prix Garantie, einmal als normale Eigenmarke.

Fazit aus den verschiedenen Tests für den Konsumenten: Wer durchs Band die günstigsten Lebensmittel kauft, erhält im Schnitt nicht schlechtere Qualität, als wenn er konsequent auf die teuersten Produkte setzt. Aber er zahlt bloss die Hälfte.

Erstaunlicherweise schneiden auch die Bioprodukte in den Tests oft nicht besser als konventionell produzierte Produkte ab, obwohl sie fast doppelt so teuer sind (siehe auch «Natürlich» 10-08). So kostete ein Warenkorb mit 54 Bioartikeln gemäss KTipp bei Coop 430 Franken, mit konventionellen Produkten hingegen nur 246 Franken. Bei der Migros musste ein Konsument für dieselben Produkte jeweils 414 Franken für Bio und 236 Franken für konventionell bezahlen. Bioknoblauch etwa war fünfmal teurer als konventioneller.

Das deutsche Magazin Ökotest kommt in seinen Tests zu ähnlichen Schlüssen wie der K-Tipp: «Discountmarken sind durchschnittlich nicht besser oder schlechter als Markenprodukte und selbst mit ihren Bioprodukten schneiden die Discounter nicht schlechter ab als die spezialisierten Biosupermärkte und Bioläden.»

Verwässerung von Schweizer Normen

Bioanhänger befürchten jedoch, dass mit den nach EU-Normen gelabelten Bioprodukten, wie sie mit Aldi und Lidl vermehrt in die Schweizer Regale gelangen, die hiesigen Bio-Normen verwässert würden. Stellt man einzig auf harte Fakten, also auf Qualitäts- und Schadstoffparameter ab, sind solche Bedenken jedoch unbegründet. Jacqueline Forster-Zigerli von Bio Suisse betont aber, dass es sehr wohl Unterschiede zu den EU-Normen gebe. Sie weist auf das Kriterium der Gesamtbetrieblichkeit, wie es für Landwirte mit Schweizer Bioknospe gilt. Auch in der Tierhaltung und der Verarbeitung sind die Schweizer Bioregeln strikter. So dürfen

Knospe-Produkte keinerlei Aroma- und Farbstoffe enthalten, auch keine natürlichen. Ein Erdbeer-Jogurt mit Knospe darf also nicht mit natürlichem Randensaft gefärbt werden. Bioäpfel oder Biobroccoli, die aus Neuseeland oder Amerika eingeflogen werden, fallen aus ökologischen Gründen aus dem Raster von Bio Suisse. Die Nutztierschutzorganisation KAG Freiland warnt, dass als Folge des verschärften Preiskampfes im Detailhandel immer mehr Fleisch bloss nach Minimalvorschriften produziert werde: in reiner Stallhaltung also und ohne Auslauf, mit Turbomast bei Poulets und Vollspaltenböden bei Mastmunis. KAG Freiland appelliert an den kritischen Konsumenten, nicht allein auf Qualität, Geschmack, Chemie und den Preis zu achten. Ebenso wichtig seien die Bedingungen, unter denen die Produkte hergestellt würden, nämlich möglichst art-, umweltgerecht und sozial-

Wo teuer schlecht ist

l  Beim Test des K-Tipps von Dosen-Tomaten landeten die Pelati von M-Budget unter den 15 verglichenen Produkten mit Note 5,3 auf Rang 2. Aldi schaffte es mit Note 5,1 ins vordere Mittelfeld. Am schlechtesten mit Note 4,5 schnitten die mit 44 Rappen rund viermal teureren Tomaten des Markenherstellers Hero ab. Die Experten bewerteten Geruch, Geschmack und Aussehen. Bei der Analyse der Inhaltsstoffe im Labor wurden nicht nur die Rückstände von Ergosterin, Blei, Zinn und Pestiziden ermittelt, die Chemiker wollten auch wissen, wie viel natürlichen Farbstoff Lycopin die Tomaten enthielten. Dieser gilt als sehr gesund und soll besonders vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen.

l  Bestnoten für die Energiedrinks bei einem Test der Zeitschrift Saldo von M-Budget, Prix Garantie und Denner, während das doppelt so teure bekannteste Markenprodukt Red Bull nur eine flügellahme 4,5 bekam.

l  Zu den guten Mineralwassern gehörten gemäss K-Tipp das mit 20 Rappen pro Liter günstigste Prix Garantie von Coop (stammt aus der Eptinger-Quelle) und die Eigenmarke von Denner (40 Rappen pro Liter). Nur ein Genügend hingegen für das Luxuswasser Perrier (3 Franken 40 pro Liter), gar ein Ungenügend für das berühmte San Pellegrino (80 Rappen pro Liter).

l  Bestnote (sehr gut) vom K-Tipp für den Blütenhonig von Aldi (70 Rappen pro 100 Gramm), ein Gut für die Blütenhonige von Prix Garantie (50 Rappen) und M-Budget (50 Rappen). Schweizer Blütenhonig bei Migros und Coop erhielt zwar ebenfalls ein Gut, kostete aber 2 Franken 45 pro 100 Gramm. Für gleiche Qualität war also im selben Laden fünfmal mehr zu bezahlen.

verträglich. Oder in der Labelsprache: Fair, bio, eco, sozial und regional.

Damit kommen Faktoren ins Spiel, die in den Warentests häufig ausgeblendet werden. «Hätte man als Käufer vom gesamten Herstellungs- und Vermarktungsprozess Kenntnis, so wären die Preisunterschiede in den Tests zumindest nachvollziehbarer», gibt Esther Delli Santi, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) zu bedenken.

Der ganzheitliche Konsument hat es allerdings beim Griff ins Einkaufsregal nicht einfach. Auf der Verpackung steht weder etwas von der Ethik des Unternehmens, noch was es für die Tierhaltung oder den Landbau tut. Auf dem Kopfsalat ist der Stundenlohn des Pflückers nicht gelistet. Wir wissen auch nicht, wie viel CO2 beim Transport des Gemüses verpufft worden ist. Die üblichen Deklarationen beschränken sich darauf, die Inhaltsstoffe auszuweisen.

Migros und Coop versuchen das Dilemma mit verschiedenen Labels zu lösen. Es gibt MSC-Fische und FSC-Holz, MaxHavelaar-Bananen, Bio- und FairtradeShirts, 7-Punkte-Fleisch, Aus-der-Region-

für-die-Region, Pro Specie Rara, Pro Montagna. Der Konsument weiss, dass er mit diesen Marken einen Aufpreis für soziale und ökologische Produktion bezahlt. Migros und Coop haben auf diesem Gebiet unbestritten eine Führungsrolle übernommen.

Aber: Marine Stewardship Council (MSC), Forest Stewardship Council (FSC) und Bio sowie regionale Produkte sind inzwischen auch bei Aldi und Lidl erhältlich. Und was die Nachhaltigkeit betrifft, so reklamiert Aldi für sich, als erster Lebensmittelhändler die Abwärme aus Kühlanlagen genutzt, verschliessbare Tiefkühltruhen in seine Filialen gestellt, ein mit Solarzellen betriebenes Lager errichtet und die PS-Stärke des Lastwagenparks heruntergefahren zu haben. «Die beste Nachhaltigkeit ist eben der Kostendruck», meint ein ehemaliger Aldi-Mitarbeiter.

Sozialkodex

Mit Blick auf den Gesamtumsatz drängt sich ohnehin die Frage auf, ob nicht zu viel Aufhebens um die ethischen Labels gemacht wird. Die Migros tätigt mit ihnen gerade mal 10 Prozent, Coop 12 Prozent des Lebensmittelgeschäftes. Die feinen

Auf dem Kopfsalat ist der Stundenlohn des Pflückers nicht aufgelistet.

Label-Unterscheidungen kümmern viele Konsumenten wenig. Gerade in schlechteren Zeiten zählt immer öfter einzig der Preis. In Deutschland steigerten die Discounter ihre Marktanteile in den letzten zehn Jahren von 30 auf 45 Prozent. In der Schweiz, wo der Marktanteil der Discounter noch nicht 15 Prozent beträgt, schlummert in diesem Bereich also noch ein riesiges Potenzial. Da rückt die Frage ins Zentrum, wie denn die grosse Mehrheit der nicht speziell gelabelten Lebensmittel produziert wird? Müssen wir, wenn wir nur auf den Preis achten und zum Discounter strömen, ein schlechtes Gewissen haben?

Alle grossen Anbieter – Migros, Coop, Aldi, Lidl – haben sich verpflichtet, einen internationalen Kodex für sozialverträgliche Produktion einzuhalten. Diese Business Social Compliance Initiative (BSCI) setzt Mindeststandards für Löhne, Arbeitszeit und Arbeitsplätze in Ländern der Dritten Welt. Gewisse Unterzeichner

nehmen es mit der Einhaltung des Kodexes allerdings nicht so ernst, hat jüngst die Organisation Clean Clothes Campaign festgestellt. So zahlten Lieferanten von Lidl und Aldi in Bangladesh Hungerlöhne von umgerechnet 20 bis 36 Franken pro

Sowieso fragt sich mancher, warum er beim Einkaufen noch die Welt retten soll.

Monat. Um durchzukommen, braucht eine Familie in Bangladesh 72 Franken pro Monat. In gewissen Fabriken wurde an sieben Tagen pro Woche von 8 bis 22 Uhr gearbeitet. «Der grosse Wettbewerbsdruck zwingt die Lieferanten oftmals, die Angaben bei den Sozialaudits zu fälschen», so die Autoren der Studie.

Lidl – in der Schweiz in den letzten Monaten immer wieder negativ in den Schlagzeilen, mal wegen Bespitzelung, dann wegen falsch angekündigten Ladenöffnungszeiten – hat reagiert: In einem Pilotprojekt, in das 34 Produzenten in China und Bangladesh eingebunden sind, werden nun die Arbeitsbedingungen noch strenger überprüft.

«Billigstpreise können ein Indiz sein, dass in der Produktionskette ungerechte Löhne bezahlt und Umweltaspekte nicht berücksichtigt werden, müssen aber nicht«, sagt Tobias Meier, Leiter des Bereichs Fairer Handel bei der Entwicklungsorganisation Helvetas. So ist Biobaumwolle aus fairer Produktion auf dem Weltmarkt zwar um 150 Prozent teurer als konventionelle Baumwolle. Doch das wirkt sich auf den Endpreis eines T-Shirts um lediglich rund 50 Rappen aus. «Letztlich sind billige Lebensmittel halt doch teurer, denn was der Konsument im Laden einspart, müssen anderswo Menschen, Tiere oder Natur bezahlen», ist dagegen Jacqueline Forster-Zigerli überzeugt. «Wer verdient wie viel an einer Schachtel Schwarztee mit 50 Beuteln, die zum Beispiel in der Migros 90 Rappen kostet?», fragt sie sich.

Das Angebot macht es Wer Antworten auf solche Fragen möchte, studiert am besten die Liste des WWF, auf der Labels und einzelne Produkte hinsichtlich ihres ökologischen und sozialen Fussabdrucks bewertet werden. Allerdings ist diese Liste zu kompliziert, als dass sie

sich einfach zum Einkaufszettel umfunktionieren liesse. Sowieso fragt sich mancher, warum er beim Einkaufen auch noch die Welt retten soll. Können wir uns nicht einfach damit begnügen, dass die Vorschriften eingehalten werden? «Grundsätzlich kann der Konsument davon ausgehen, dass die zum Verkauf angebotenen Produkte gesetzeskonform und nicht gesundheitsschädlich sind», räumt Josiane Walpen ein.

Aus dieser Optik spricht nichts dagegen, einfach zu den günstigsten Lebensmitteln zu greifen. Diese stammen – ob bei Aldi, Coop, Denner, Lidl oder Migros – zu zwei Dritteln aus Europa. Und da unterliegen alle mehr oder weniger den gleichen Spielregeln. Aldi kontrolliert die eingekaufte Ware sogar strenger als der behördliche Lebensmittelchemiker, der einfach auf die Einhaltung der gesetzlichen Mindeststandards achtet.

Bei den beiden deutschen Discountern gilt die Devise, die Qualität bekannter Markenprodukte mit den Eigenmarken möglichst zu übertreffen, etwa mit noch mehr Haselnüssen im Milch-Nuss-Brotaufstrich als bei Nutella. «Alle unsere Produkte müssen einer kompromisslosen

Wo teurer besser ist

«Unsere Kompetenzmarken Slow Food, Fine Food und Betty Bossy differenzieren sich durch Geschmack, Qualität und Zusatznutzen», erklärt Coop-Sprecher Nicolas Schmied. Und er nennt einige Beispiele zum Beweis, dass teurere Produkte tatsächlich Mehrwert erbringen:

l  Tortellini Prix Garantie enthalten in der Füllung 6 Prozent Spinat und 2,5 Prozent Ricotta; die doppelt so teuren Betty-BossiTeigwaren bestehen aus 8 Prozent Spinat und 5 Prozent Ricotta.

l  Die Bio-Salsa-Napoli von Betty Bossi enthält 34 Prozent echte Tomaten, die dreimal günstigere Tomaten-Salsa von Prix Garantie nur 29 Prozent Tomatensaftkonzentrat. Betty-Bossy-Mischsalat ist fast doppelt so teuer wie der Mischsalat von Prix Garantie, weil nur Frischgemüse verwendet wird. Bei Prix Garantie prägen hingegen Lagergemüse (Kabis, Karotten) die Mischung.

l  Prix-Garantie-Jogurts sind einfacher verpackt, enthalten weniger Milchfett und geringere Fruchtanteile als die Jogurts der Eigenmarke von Coop.

l  Zwischen der Kalbsbratwurst von Prix Garantie und derjenigen von Bell liegt der Unterschied in der Rezeptur: mehr Speck, dafür

weniger Schweinefleisch bei Prix Garantie. Bei der Migros steht, wie Sprecherin Martina Bosshard betont, M-Budget für den besten Preis, das Standard-Sortiment für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, die teure Linie «Sélection» für höchste Qualität. Manchmal liegt der Unterschied nur im Design und der Verpackung, es gibt aber auch substanziellere Differenzen bei der Rezeptur und den Inhaltsstoffen, wie folgende Beispiele zeigen:

l  Der M-Budget-Rohschinken ist nur kurz gereift und getrocknet, dafür umso fetter; der Standardschinken wird vier Monate gereift, ist ohne Fettauflage und aus Teilen des Stotzens; der teure Culatello di Parma ist 18 Monate gereift und aus dem Fleisch von speziellen Salami-Schweinen aus der Lombardei und der Emilia Romagna.

l  Sélection-Poulets sind mit Schweizer Bio-Futter gemästet. Ihr Fleisch ist reicher an Proteinen, fettarmer und saftiger als bei gewöhnlichen Poulets.

l  Die weisse M-Budget-Bratwurst enthält nur Schweine- und nicht das teurere Kalbfleisch.

l  Im M-Budgetjogurt hat es 2 Prozent Fruchtpüree, im Standardjogurt 8 Prozent Fruchtmasse.

Qualitätsphilosophie standhalten», sagt Aldi-Suisse-Sprecher Stephan Gast.

Und betreffend Löhnen in der Schweiz: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Lebensmittelhändlern sind gering, auch wenn das Thema in den Medien heiss diskutiert wird und kein Geheimnis ist, dass sich die deutschen Discounter für gewerkschaftliche Lösungen nicht sonderlich erwärmen können.

Bleibt letztlich die Frage, warum die Discounter ohne nachweisbare Qualitätseinbussen günstiger sein können? «Discount ist eben eine eigene Handelsform», beteuert der Branchenexperte. Aldi und Lidl zielen auf die gängigste, von allen Konsumenten benötigte Ware. Aldi hat 1000 Produkte im Sortiment, Lidl und Denner je 1800, Migros und Coop hingegen je 40 000. Konzentration auf das Wesentliche, heisst die Maxime etwa bei Aldi. Einfache Ladenausstattung, effiziente Logistik, enge Kalkulation und – dank der Menge – günstigere Einkaufspreise. Die Ware steckt in Kartons, die auf Paletten gestapelt sind. «Das alles wirkt sich nicht direkt auf die Qualität des Produktes, sehr wohl aber auf den Preis aus», sagt Josiane Walpen.

Die Vollsortimenter Migros und Coop haben im Vergleich eine ganz andere Kostenstruktur. Ihre Supermärkte sind zehnmal komplexer. Fleisch, Fisch und Käse sind nicht einfach abgepackt, sondern in bedienten Auslagen erhältlich. Die Präsentation von Obst und Gemüse wird mit Spiegeln und Licht inszeniert. Jede Peperoni ist adrett ausgerichtet, jeder Apfel glänzt. Und statt zwei wie beim Discounter gibt es davon mindestens ein Dutzend Sorten. Die Käseauslagen sind so reich bestückt, dass auch die verwöhntesten Gourmets und Connaisseurs fündig werden.

Der Konsument zahlt also den höheren Preis vor allem für Schönheit, Vielfalt und Nähe. Coop deckt die Schweiz mit einem dichten Netz von 1000 Verkaufsstellen in fünf unterschiedlichen Formaten ab, die Migros kommt auf 600 Läden in ebenfalls fünf Formaten. Aldi und Lidl hingegen beschränken sich auf ein einziges Ladenformat mit bei Aldi 93 und Lidl 13 über die Schweiz verstreuten Filialen. u

Gesundes Korn

Dinkel ist in der gesunden Küche heute wieder ein Muss. Zwischenzeitlich geriet das alte Getreide allerdings in Vergessenheit.

Text Annette Weinzierl

Im Bezug auf alte Getreidesorten wie Dinkel beobachteten wir im Lauf der letzten 40 Jahre eine grosse Konsumveränderung», erzählt Andreas Lehmann von der Lehmann Holzofenbeck AG in Lanterswil TG. Während die Kunden früher hauptsächlich aus Weizen hergestellte Backwaren bevorzugten, sei mit dem in den letzten Jahren aufgekommenen BioBoom das Interesse an Dinkelprodukten stark angestiegen, so der Bäcker.«Deshalb begannen wir bereits in den 80er-Jahren immer mehr Brote und Gebäcke mit alten

Der Bioboom führte zu einem vermehrten Interesse an Dinkelprodukten.

unverfälschten Dinkelsorten herzustellen und uns das anspruchsvolle Know-how wieder anzueignen.»

Getreidekulturen

Inzwischen versorgt das Backgewerbe seine Kundschaft mit einer Vielfalt schmackhaften Gebäcks aus dem gesunden Korn und verhalf der alten Getreideart damit zu einer Wiedergeburt. Insbesondere in Deutschland und in der Schweiz wird auch wieder verstärkt Dinkel angebaut. Das Getreide stellt nur geringe Ansprüche an Boden und Klima. Es ist robuster als Weizen, widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen, verträgt starken Frost und benötigt keinen Dünger. Trotz dieser Vorzüge wurde er über Jahrzehnte vom Markt verdrängt, denn im Gegensatz zum Weizen lässt sich der Ertrag von Dinkel nicht durch landwirtschaftliche Intensivdüngung steigern. Zudem verursacht das aufwändige Entspelzen des Dinkelkorns zusätzliche Kosten.

Vor allem aufgrund der angespannten Ernährungssituation während der beiden Weltkriege wurde der Dinkelanbau zu Gunsten des ertragreicheren Weizens stark reduziert. Mit dem Einzug der ökologischen Landwirtschaft und dem Aufkommen alternativer Ernährungsformen wurde das Urkorn wieder interessant. «Darüber hinaus verhalfen die Hildegard-

vereine Dinkel zu wachsender Beliebtheit», sagt Andreas Lehmann. Die wichtigsten reinen Dinkelsorten sind Schwabenkorn, Ostro, Oberkulmer Rotkorn und Bauländer Spelz. Letzterer insbesondere für die Gewinnung von Grünkern.

Seit Beginn des Ackerbaus vor etwa 10 000 Jahren bilden Getreide und Getreideerzeugnisse für den Menschen eine wichtige Nahrungsgrundlage. Alle Hochkulturen stützten sich stets auf mindestens eine dem jeweiligen Land angepasste Getreideart. Noch heute spricht man von der Reiskultur in Asien, der Maiskultur in Amerika, der Hirsekultur in Afrika oder der Weizenkultur der Römer.

In den kargen Regionen Europas prägte neben Roggen und Buchweizen auch der Dinkel die Lebensweise der Menschen. Dinkel (Triticum spelta) kommt ursprünglich aus dem südwestlichen Teil Asiens und zählt aus botanischer Sicht zur Familie der Süssgräser. Er ist eng mit dem heute bekannten Weichweizen (Triticum aestivum) verwandt. Die ältesten Dinkelfunde stammen aus dem 5. und 6. Jahrtausend v. Chr. und wurden in steinzeitlichen Siedlungen

Dinkel stellt nur geringe Ansprüche und ist weniger empfindlich als Weizen.

am Südrand des Kaukasus und im nördlichen Mesopotamien entdeckt. Weitere Vorkommen in Europa sind aus der frühen Bronzezeit – etwa um 2000 v. Chr. –vor allem aus dem Südwesten und Norden Deutschlands, aus Schweden, Dänemark und der Schweiz bekannt. So fand man Dinkelüberreste aus den Pfahlbaugebieten am Baldegger See im Kanton Luzern und Bodman-Schachen am Bodensee.

Aus der Not geboren

Die Römer bauten Dinkel bevorzugt in den Gebieten nördlich der Alpen an. Über Jahrtausende hinweg besass das Getreide eine grosse Bedeutung für den menschlichen Speiseplan: Die ländliche Bevölkerung ernährte sich überwiegend aus einem

Für mehr Ökologie

Dinkel ist eine Weizenart und wird in der Schweiz auch als Spreu bezeichnet. Er zählt zu den Spelzgetreidesorten – auch Spelz ist daher ein Synonym für Dinkel. Es stammt aus dem Germanischen und bedeutet spalten, woraus sich der lateinische Begriff «spelta» entwickelte. Die Dinkelkörner sind von einer Spelze umgeben, einer fest anliegenden Hülle, die sich beim Dreschen nicht löst. Sie schützt das Getreidekorn vor äusseren Einflüssen wie Insektiziden und Pestiziden. Zudem bietet sie Schutz vor Schadstoffen aus der Atmosphäre sowie vor Pilzkrankheiten. Während beim Weizen die Körner beim Dreschen direkt vom Spelz getrennt werden, geschieht dies beim Dinkel in einem besonderen Schälvorgang, dem Gerben. Dabei werden die für den Menschen ungeniessbaren und unverdaulichen äusseren Schichten des Korns entfernt. Viele Jahre wurde das Dinkelspelz als Abfallprodukt weggeworfen, heute wird es für gesundheitsfördernde Spreukissen verwendet.

Dinkel kann bis zu 170 Zentimeter gross werden, seine Ähren bilden längliche, goldgelb bis rötlich gefärbte Körner aus. Er gedeiht bevorzugt auf kalkreichen Böden und verfügt über ein kräftiges Wurzelwachstum, das eine optimale Ausnutzung vorhandener Nährstoffe ermöglicht. Er ist gegen Nässe ebenso unempfindlich wie gegen extreme Trockenheit und für die ökologische Landwirtschaft eine ideale Nutzpflanze.

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Mit UrDinkel sind der Fantasie in Küche und Backstube kaum Grenzen gesetzt. Ob Brote,Gebäcke,Teigwaren oder andere Gerichte,das urschweizerische Getreide besticht durch seinen unverwechselbaren Geschmack.Geniessen Sie mit UrDinkel echte Schweizer Getreidekultur,von engagierten Bauern angebaut und sorgsam verarbeitet.

urdinkel.ch

mit Dinkel zubereiteten Brei, der auch heute noch Habermus genannt wird – was so viel wie Lebensspender bedeutet. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über den Dinkelanbau in Deutschland stammen aus dem 8. Jahrhundert. Während des Mittelalters wurde Dinkel in Anbaugebieten an Neckar, Rhein und Mosel kultiviert. Familien- und Ortsnamen wie Dinkelmann, Dinkelsbühl, Dinkelacker oder Dinkelhausen weisen noch heute auf seine einstige Bedeutung hin. Aus alten Ertragslisten ist ersichtlich, dass auch die Schweiz ein bedeutendes Anbaugebiet war. Hierzulande war Dinkel als das wichtigste Brotgetreide so bedeutsam, dass er im 14. Jahrhundert sogar aus Deutschland importiert werden musste, um den Bedarf decken zu können. Mit Beginn des Industriezeitalters im 19. Jahrhundert und der Einführung des leichter zu verarbeitenden Weizens verlor Dinkel jedoch rapide an Bedeutung

Unter Feinschmeckern gilt der aus Dinkel gewonnene Grünkern als die aromatischste aller Getreidesorten. Das grünbraun gefärbte Korn wurde etwa hundertfünfzig Jahre nach dem Tod Hildegards von Bingen (1098 bis 1179) entdeckt. Mit Beginn der kleinen Eiszeit im 14. Jahrhundert wurden die Winter in Europa länger und die Sommer feuchter und kühler. Das Hauptgetreide drohte am Halm zu verfaulen. Diese klimatischen Veränderungen bewogen die Bauern dazu, das Korn bereits im «milchreifen» Zustand zu ernten, wenn der Mehlkörper noch nicht fest, sondern milchig ist. Um die Körner haltbar zu machen, wurden sie über dem Holzkohlenfeuer langsam getrocknet. Bald erkannten die Menschen die Vorzüge des gedarrten Dinkels. Da dem unreifen Korn jedoch die guten Backeigenschaften fehlen, kochte man die grünen Körner mit Wasser zu einer wohlschmeckenden Suppe.

Heute erntet man Dinkel zur Grünkernproduktion während der Zeit der Milchreife im Juli. In speziellen Trocknungsanlagen werden die Ähren bei 120 Grad Celsius gedörrt. Erst durch diese Behandlung entwickelt Grünkern sein herzhaftes Aroma. Er eignet sich – ge-

Das alte Getreide hat viele wertvolle Inhaltsstoffe und ist für Allergiker gut geeignet.

schrotet oder als ganzes Korn – zur Zubereitung von Salaten, Aufläufen, Suppen, Müesli und Bratlingen. Etwas Grünkernmehl zum Brotteig hinzugefügt, veredelt den Geschmack des Brotes. «DinkelGrünkern verwenden wir in einer Brotsorte mit gutem Erfolg; ansonsten verwende ich Grünkern in der Küche wegen seines exzellenten Geschmacks», sagt Andreas Lehmann. Da Grünkern während der Milchreife geerntet wird, kann er nicht zum Keimen gebracht werden.

Gesunde Küche

Dinkel zeichnet sich durch seine wertvollen Inhaltsstoffe aus. Bereits Hildegard von Bingen lobt den Dinkel in ihrer «Physica» und empfiehlt ihn neben der Edelkastanie und dem Fenchel uneingeschränkt für Gesunde und Kranke als Lebensmittel. «Und wenn einer so krank ist, dass er vor Krankheit nicht essen kann, dann nimm die ganzen Körner des Dinkels und koche sie in Wasser unter Beigabe von Fett oder Eidotter. Wenn ein Kranker diese Speise isst, heilt sie ihn innerlich wie eine gute und gesunde Salbe.»

Dinkel sollte heute in keiner gesunden Küche fehlen, liegt er doch hinsichtlich seines Eiweiss-, Vitamin- und Mineralstoffgehaltes ganz vorn. Im Dinkel ist mehr Klebereiweiss enthalten als im Weizen, dadurch findet eine bessere Versorgung des Körpers mit lebensnotwendigen (essenziellen) Aminosäuren statt. Unter anderem enthält Dinkel die Aminosäure Tryptophan, aus der etwa das Schlafhormon Melatonin gebildet wird. Tryptophan spielt auch bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle, wirkt stimmungsaufhellend und zügelt den Appetit. Dinkel enthält viele Vitamine der B-Gruppe wie beispielsweise Niacin und Pantothensäure, die bedeutsam für die Stärkung von Nerven und Gehirn sind und dazu beitragen, den Stoffwechsel zu regulieren.

Seine leicht verdaulichen Kohlenhydrate sind ideale Energiespender, der hohe

Anteil an Ballaststoffen fördert die Verdauung. Das gesunde Korn verbessert das Allgemeinbefinden und steigert die Leistungsfähigkeit, da seine vielen wasserlöslichen Wirkstoffe schnell ins Blut übergehen und so die Nährstoffe rasch für den Körper verfügbar werden. Dinkel ist vielfältig in der Küche einsetzbar und begeistert mit seinem typischen Geschmack und seinen besonderen Teigeigenschaften. «Neben dem gesunden Aspekt ist für mich der Genuss und die Lust am Brot genauso wichtig, denn nur gut ist auch gesund», so Lehmann. Die alten ursprünglichen Sorten, die nicht mit Weizen gekreuzt wurden, stellen auch für Personen mit einer Weizenunverträglichkeit eine leckere und gesunde Alternative dar, denn sie enthalten kaum Allergene. Bei Vorliegen einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) sollten jedoch auch Dinkelprodukte besser gemieden und glutenfreien Sorten wie Hirse, Amaranth, Buchweizen, Quinoa oder Reis der Vorzug gegeben werden. u

Literatur

_ Birgit Hauer: «Dinkel, Einkorn, Amaranth – Korngesunde Köstlichkeiten»

Stocker Leopold Verlag 2007, Fr. 27.50

_ Ute Rabe: «Dinkel und Grünkern, Vollwertige Koch- und Backrezepte», Pala Verlag 2006, Fr. 16.90

_ Theres Berweger: «Dinkel – das gesunde Getreide»

Fona Verlag 2003, Fr. 29.90

Internet _ www.urdinkel.ch

Rezepte mit Dinkel

für 4 Personen

Tassenküchlein

Zutaten

125 g Butter, weich

100 g Zucker

1 Prise Salz

1 Päckchen Vanillezucker

2 Eier

250 g Dinkel-Weissmehl

1 TL Backpulver

4 EL Espresso oder Milch

50 g Mocca-Schokolade, gehackt

Zubereitung

4 ofenfeste Tassen von je 2,5 dl Inhalt bebuttern, mit Mehl bestreuen, kühl stellen. Für den Teig die Butter rühren, bis sich Spitzchen bilden. Zucker, Salz und Vanillezucker dazurühren. Eier zufügen, rühren, bis die Masse hell ist. Mehl und Backpulver mischen, zusammen mit der Flüssigkeit und Schokolade darunterrühren. Den Teig in die vorbereiteten Tassen füllen. 20 bis 25 Minuten in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheiz ten Ofens backen. Lauwarm oder ausgekühlt servieren.

Sonnenguetzli

Zutaten

Teig:

100 g Butter, weich

100 g Puderzucker

1 Prise Salz

½ Päckchen Safran

1 Zitrone, abgeriebene Schale

2 Eier

2 EL Maisstärke

300 g Dinkel-Weissmehl

Glasur:

100 g Puderzucker

2 EL Zitronensaft

Einige Tropfen gelbe Lebensmittelfarbe

Zubereitung

Butter rühren bis sich Spitzchen bilden. Puderzucker, Salz, Safran und Zitronenschale zugeben. Eier beifügen, weiterrühren, bis die Masse heller ist. Maisstärke und Dinkelmehl zugeben, zu einem Teig zusammenfügen, nicht kneten. Teig in

Dinkel-Linsen-Mousse

Zutaten

75 g Dinkelschrot

50 g rote Linsen

Butter zum Andünsten

1 Zwiebel, fein gehackt

1 bis 2 Knoblauchzehen, gepresst Zirka 3,5 dl Gemüsebouillon

1 dl Vollrahm, steif geschlagen

1 Hand voll gemischte Kräuter, z. B. Basilikum, Zitronenthymian, Schnittlauch, fein geschnitten

Salz, Pfeffer aus der Mühle Kräuter zum Garnieren

Zubereitung

Dinkelschrot und Linsen in der Butter andünsten. Zwiebeln und Knoblauch zugeben, mitdämpfen. Mit der Bouillon ablöschen, aufkochen, offen bei kleiner Hitze 20 bis 30 Minuten köcheln, bis die Flüssigkeit vollständig eingekocht ist. Unter gelegentlichem Rühren auskühlen lassen. Kurz vor dem Servieren den Schlagrahm und die Kräuter sorgfältig darunter ziehen, würzen. Aus der Masse mit Hilfe von Löffeln Schiffchen formen, auf Teller geben, garnieren.

Tipp: Mit Mais-Chips, Cracker, Brot oder Gschwellten servieren oder das Mousse zusammen mit fein gehobeltem Gemüse auf Toast- oder Fladenbrot auftürmen und mit Salat servieren.

Bagels

Zutaten

500 g Dinkel-Weissmehl

1 TL Salz

15 g Hefe, zerbröckelt

2 EL Honig

2 bis 2,25 dl Milch, lauwarm

1 Ei

50 g Butter, gewürfelt, weich Garnitur:

2 Liter Wasser

2 EL Rohzucker

½ Ei, verquirlt

Sesam zum Bestreuen

Zubereitung

Für den Teig Mehl und Salz mischen. Hefe mit Honig und Milch anrühren, dazugie ssen. Ei und Butter beifügen, zu einem wei chen, elastischen Teig kneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur zirka 2 Stunden ums Doppelte aufgehen lassen. Teig in 10 Teile schneiden, zu runden Brötchen formen. Brötchen mit einer Kelle in der Mitte durchstechen, dann kreisend bewegen, bis ein Ring entstanden ist. Ringe auf bemehlter Tischfläche zugedeckt 10 bis 15 Minuten aufgehen lassen. Für die Garnitur Wasser mit Zucker aufkochen. Bagels portionenweise ins kochende Wasser gleiten lassen, einmal wenden, herausheben und auf das mit Backpapier belegte Blech legen. Mit Ei bestreichen, mit Sesam bestreuen. 15 bis 20 Minuten in der Mitte des auf Grad vorgeheizten Ofens backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Tipp: Bagels lassen sich beliebig füllen, zum Beispiel mit Gemüsequark, Lachs und Meerrettichschaum, Schinken und Senfbutter.

_ Die Rezepte wurden uns von IG Dinkel zur Verfügung gestellt. Diese fördert unter der Marke «Urdinkel» den Anbau des alten Getreides in der Schweiz.

IG Dinkel, Inforama, 3552 Bärau, Tel. 034 409 37 38, www.urdinkel.ch

Komposition mit Holz und Stein

Dinkel-Kresse-Salat mit Geisskäse

150 g Dinkelkörner, ganz

5 dl Wasser

1 Lorbeerblatt

1 Zwiebel, halbiert

2 Hand voll Kresse

2 Geisskäse, je ca. 130 Gramm

2 EL Zitronensaft

1 EL Apfelsaft

2 EL Rapsöl Salz, Pfeffer aus der Mühle Wenig abgeriebene Zitronenschale Zubereitung

Dinkelkörner kurz spülen, mit dem Wasser in eine Pfanne geben. Zugedeckt zirka 4 Stunden einweichen. Lorbeer, Nelke und Zwiebel beigeben, aufkochen und offen auf kleinem Feuer etwa 30 Minuten köcheln. Getreide zugedeckt auf der ausgeschalteten Platte 1 bis 2 Stunden ausquellen lassen. Kresse waschen, gut trockenschütteln. Käse in Viertel schneiden. Für die Sauce alle Zutaten gut verrühren, würzen. Dinkel mit der Sauce mischen. Nach Belieben zugedeckt 1 Stunde marinieren oder mit der Kresse und dem Käse direkt auf Teller anrichten und servieren. u

Inserate

Haben Sie Fragen?

Beratung

Ein Lob dem Knoblauch

Stimmt es, dass die Mitte der Knoblauchzinke beim Kochen zu entfernen ist, da sie Blähungen verursacht?

Jack Schärer, Arbon

FSabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-online.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Rat & Tat» auch online für Sie da.

alls der Keim des Knoblauchs wirklich lästige Nebenwirkungen auslösen sollte, wäre die Laboranalytik dem längst auf die Spur gekommen. Vom Knoblauch, in dem sich bereits Lebensprozesse regen, geht wie vom Grün der keimenden Zwiebel keine Gefahr aus.

Knoblauch gehört wie der Spargel, der Schnittlauch und die Zwiebel zur Familie der Liliengewächse, der auch die Tulpe und das Maiglöckchen angehören. In dieser Familie gibt es einige Knollen, die giftig sind. Doch Rückschlüsse auf Knoblauch und Zwiebel sind nicht möglich. Im Standardwerk «Heilpflanzen-Kompendium» werden für Knoblauch keine Kontraindikationen aufgeführt und als Nebenwirkungen lediglich seltene MagenDarm-Reizungen und Ausdünstungen über Haut und Atem angegeben. Die Berührungsängste zum Knoblauch haben andere Hintergründe.

Das ändert nichts daran, dass Knoblauch ein eigentliches Lebenselixier ist. Er regt die Verdauung und den Stoffwechsel an, beschleunigt die Ausscheidung giftiger Stoffe. Blutkreislauf, Blutfettwerte, Blutdruck und Sauerstoffversorgung der Organe, vor allem des Herzens, werden günstig beeinflusst und regelmässiger Knoblauchgenuss wirkt Arteriosklerose entgegen. Vor allem aber tut der Knoblauch Magen und Darm gut. Ähnlich wie bei der Zwiebel, ergänzen sich die schleimlösenden Wirkungen mit den keimhemmenden. Mit oder ohne Keim – regelmässiger Knoblauchgenuss tut gut.

Heinz Knieriemen

Hinterfragen: Kaliummangel

Ich leide unter einem Kaliummangel. Nun habe ich gelesen, dass Mango viel Kalium enthält. Welche anderen Früchte und Nahrungsmittel sind sonst empfehlenswert?

H. S., Teufen

EInputs aus der Leserschaft

l Scheidenentzündung («Natürlich» 4-09): Ein Dermatologe hat mir gegen Scheidenpilz Salzwasserbäder empfohlen. Damit konnte ich den Pilz immer wieder erfolgreich behandeln.

M.W., Oberägeri

l Fersensporn («Natürlich» 4-09): Das Wichtigste bei einem Fersensporn ist die richtige Belastung des Fusses, damit wir im Lot stehen. Die Ursache für Fersensporn liegt in der falschen Belastung. Die Ferse ist überlastet. Richtiges Stehen kann in einer Spiraldynamik-Therapie erarbeitet werden.

Ruth Räth, Haldenstein

Bei den Brahmanen Indiens gilt Knoblauch als sinnesbetäubend und wird nicht angerührt. Den buddhistischen Mönchen war Knoblauch aus demselben Grund verboten. Auch der römische Senat untersagte den Knoblauchgeniessern den Besuch des Kybele-Tempels und die Rituale zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin, da er wilde Ausschweifungen durch die angeblich aphrodisiernde Wirkung befürchtete.

s stimmt, dass Mangos viel Kalium enthalten. Bevor Sie sich mit einer Packung Mangoschnitze eindecken, möchte ich Sie aber dazu ermuntern, Ihren Kaliummangel zu hinterfragen, damit Sie der Ursache auf die Spur kommen. Es kann sein, dass Sie über die tägliche Kost zu wenig Kalium zu sich nehmen. Genauso gut kann es aber auch sein, dass Ihr Körper den Mineralstoff schlecht aufnimmt. Kalium ist kein typisches Mangelelement. Wenn es fehlt, stimmt häufig mit der Ver-

Knoblauch, ein Liliengewächs mit vielfältiger Wirkung.

dauung etwas nicht. Das kann mit der Einnahme von Abführmitteln, Durchfall oder mit anderen Verdauungsstörungen zusammenhängen. Gerade bei der regelmässigen Einnahme gewisser Abführmittel kann Kalium der Auslöser eines wahren Teufelskreises sein: Aufgrund des Abführmittels wird Kalium vermehrt ausgeschieden, gleichzeitig regt es aber auch die Darmtätigkeit an; fehlt es, führt dies wiederum zu Darmträgheit.

Ist Ihr Darm gesund, dann richtet sich die Aufmerksamkeit einerseits auf die Lebensmittel und andererseits auf die Zubereitung derselben. Kaliumreich sind neben den Mangos (frisch oder trocken) auch Pilze, Bananen, Datteln, Bohnen, Chilis, Käse, Spinat und Kartoffeln. Gerade bei der Zubereitung von Gemüse ist es wichtig, dass es nicht zu lange im Wasser liegt. Beim Kochen in viel Wasser werden zu viele Mineralstoffe aus dem Lebensmittel rausgeschwemmt. Sabine Hurni

Fluor im Zahngel

Sind fluorhaltige Zahnpasten schädigend? Wie können sich meine Kinder ausser mit regelmässigem Zähneputzen gegen Karies schützen?

B. S., Flawil

Solange Ihre Familie das Zahngel so verwendet, wie es vom Hersteller empfohlen wird, schützt es effektiv vor Karies und schädigt die Gesundheit nicht. Es ist aber berechtigt, wenn Sie solchen Produkten kritisch gegenüberstehen. Sie enthalten Fluoride, vor deren Überdosierung gewarnt wird. Das Spurenelement schützt vor Karies, indem es die Bakterienaktivität im Mund hemmt. Zudem macht es Knochen und Zähne härter. Über Kochsalz, Vollkornprodukte oder Gemüse nehmen wir mehr als genug Fluor auf. Daher ist die zusätzliche Einnahme von Fluortabletten und die Anwendung fluorhaltiger Zahnpasten umstritten.

Die Frage nach dem Nutzen von fluoridierten Produkten lässt sich meiner Meinung nach nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten, sondern ist von der Lebens- und Ernährungsweise abhängig. Wer nach der Hauptmahlzeit und einem Dessert zwischendurch weder nascht noch schleckt, bei dem als Getränk Wasser oder

ungesüsster Tee auf den Tisch kommt und dessen Ernährung generell abwechslungsreich und gesund ist, der braucht kein zusätzliches Fluor. Der Speichel neutralisiert die Säure im Mund und der Zuckerkonsum konzentriert sich auf die Mahlzeiten, nach denen die Zähne ohnehin geputzt werden. Das ist das beste Rezept gegen Karies. Doch nicht in jeder Familie läuft es so ab. Oft haben die Kinder uneingeschränkten Zugang zu allen möglichen Schleckereien. Das erhöht das Kariesrisiko erheblich. In solchen Fällen bieten die fluoridierten Produkte einen guten Schutz vor Karies. Sabine Hurni

Schwangerschaftsdiabetes

Bei meiner Tochter ist Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert worden, und sie muss zur Ernährungsberatung. Worauf würden Sie noch achten?

Annemarie Ulmi, Zürich

Die Zahl der Frauen, die an Schwangerschaftsdiabetes erkranken, ist steigend. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Frauen über 30 Jahren, bei Übergewicht oder einer zu schnellen Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, nach wiederholten Fehlgeburten und wenn Diabetes in der Familie vorkommt. Da ein Schwangerschaftsdiabetes symptomfrei verlaufen kann, wird meist routinemässig ein Glukosetoleranz-Test in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. In vielen Fällen verschwindet der Schwan -

gerschaftsdiabetes nach der Geburt wieder. Die Krankheit ist nicht unproblematisch und muss sofort behandelt werden.

Mit der Ernährungsberatung ist Ihre Tochter auf einem guten Weg, denn die Ernährungsumstellung steht im Vordergrund. Der Verzicht auf Süsses ist absolut notwendig, weitere Einschränkungen bei den raffinierten Kohlenhydraten und anderen Stärkeprodukten ebenfalls.

Ihre Tochter soll sich auf eine vollwertige Ernährung konzentrieren, basierend auf frischem Gemüse, kombiniert mit Geflügel, Fisch, Fleisch, Eiern, Nüssen, Samen und kalt gepresstem Öl oder Butter sowie genügend Flüssigkeit in Form von Wasser.

Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken: l Zimt erhöht die Insulinproduktion und vermindert Insulinresistenz

l Alphaliponsäure (als Kapseln erhältlich) vermindert erhöhten Blutzucker nach den Mahlzeiten

l Chromium unterstützt den Insulintransport und die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Der Bedarf an Chromium ist in der Schwangerschaft erhöht. Chrom ist in Tabletten- und Kapselform erhältlich. l Unterstützung der Bauchspeicheldrüse mit Hilfe einer homöopathischen Behandlung.

Zentral für Diabetiker ist auch die tägliche Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Lebensweise.

Natascha Muff, Ernährungsberaterin

Fluorhaltige Zahnpasten schützen vor Karies, sind aber zurückhaltend anzuwenden.

Haus&Garten

Lesen_ Einheimische Bäume und Sträucher

Wer handliche Naturführer «Einheimische Bäume und Sträucher» zeigt Interessierten die häufigsten Baum­ und Straucharten Mitteleuropas. Farbfotos der Pflanzen am Naturstandort sowie von Blüten und Blättern machen das Erkennen einfach. Beschreibungen informieren über Verbreitung, Standort, Knospen und Zweige, Blüten und Blätter. Das Buch ist auf Wanderungen und Spaziergängen und im Garten ein verlässlicher Begleiter. Der Autor ist Biologielehrer, Naturfotograf und Autor zahlreicher Pflanzenbestimmungsbücher. _ Jean-Denis Godet: «Einheimische Bäume und Sträucher», Verlag Eugen Ulmer 2008, Fr. 27.30

Ökologie_ Solarenergie aufs Hausdach

Immer mehr Hausbesitzer benutzen Sonnenkollektoren für Warmwasseraufbereitung und Heizung. Von 2003 bis 2008 in der Schweiz hat sich deren Zahl mehr als verdreifacht. Insgesamt waren Ende letzten Jahres rund 85000 Quadratmeter Sonnenkollektoren installiert. Wer auf diese umweltfreundliche Energiegewinnung umsteigen möchte, findet unter www.wwf.ch/solar alle wichtigen Informationen. kel

Tipp_ Gärtnern ohne Torf

Viele der Gartenprodukte enthalten Torf aus Hochmooren Norddeutschlands und Russlands. Der Torfabbau zerstört diese einzigartigen Lebensräume unwiderruflich. Pflanzenerde ist auch torffrei erhältlich:

l Fragen Sie in der Gärtnerei danach. Die Inhaltsangaben auf den Packungen geben ebenfalls Aufschluss über die Zusammensetzung.

l Erde selber mischen: reifen Kompost, Gartenerde oder letztjährige Topferde, Perlit oder Lavagranulat zu gleichen Teilen und dazu etwas Gesteinsmehl mischen.

l Versorgen Sie den Boden regelmässig mit Kompost, als Strukturverbesserer für schwere Böden ist Rindenkompost geeignet.

l Kulturflächen zum Schutz vor Hitze oder Ausschwemmung immer mit einer luftdurchlässigen Mulchschicht bedecken.

l Gründüngungen lockern den Boden und reichern ihn zum Teil mit Stickstoff an. kel

Sozial_ Der eigene Gärtner

Wer gewisse Arbeiten im eigenen Haus und Garten nicht selber ausführen möchte, dem bietet die Sozialfirma Stiftung Wetterbaum aus Frauenfeld ihre Dienste an. Ob Jäten, Schneiden von Bäumen und Sträuchern, Holzen oder Rasenarbeiten – Wetterbaum übernimmt. Die Stiftung hat das Ziel, psychisch, geistig oder physisch beeinträchtigte Menschen in arbeitsmarktnahen Tätigkeitsfeldern und mit gezielter Förderung beruflich und sozial in der Gesellschaft zu integrieren. Neben Gartenarbeiten legt Wetterbaum auch in den Bereichen Umwelt­ und Forstpflege sowie Liegenschaftsund Umzugsdienstleistungen Hand an. ajo _ www.wetterbaum.ch

Biodiversität _ Der Braune Bär liebt Unkraut

Längst hat sich die Schneedecke zurückgezogen und in den Gärten den Blick auf die Versäumnisse des letzten Herbstes freigegeben: hier ein Asthaufen, da ein Holzstapel und, über den Rasen verteilt, das modernde Laub. Wer jetzt angesichts stirnrunzelnder Nachbarn in hektische Aufräumlaune verfällt, sollte einen Moment innehalten. Denn noch könnte sich in seinem Garten ein Bär verstecken.

Der Braune Bär ist ein nachtaktiver Falter aus der Familie der Bärenspinner. Die lang behaarte Raupe überwintert in feuchten Schlupflöchern und fliegt ab Juni als Schmetterling durch

Gärten, Parks und Wälder. Vorausgesetzt, sie durfte ihren Winterschlaf in einem etwas verwilderten Refugium in Ruhe zu Ende führen und einen gedeckten Tisch vorfinden: Brennnesseln, Wildgräser und Mädesüss. Alles, was Menschen gerne als Unkraut bezeichnen, mag der Braune Bär besonders gern. _ In der Fotoausstellung «Wildnis Stadtgarten» zeigt der Winterthurer Fotograf Beat Märki, wie viel Schönheit im Verborgenen kreucht, fleucht und blüht. Die Ausstellung im Zentrum Obertor in Winterthur dauert bis zum 10. Juni. www.obertor.ch

Check in

Hotelbauten in grüner Natur sind für Umweltschützer in der Regel ein rotes Tuch, insbesondere wenn die Gäste fliegend reisen. Eine Ausnahme sind Insektenhotels. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.

Text Andreas Krebs

Fertiges Insektenhotel: Die Zimmer sind bereit für eine Vielfalt von Gästen

In einem blütenreichen Garten oberhalb von Zürich steht ein Insektenhotel. Ein Ein und Aus ist das hier, ein richtiges Tohuwabohu. Wildbienen, Wildwespen und Hummeln fliegen aus zum Flieder, hin zu den Wildblumen, üppig die Farben, süss der Nektar und die Baumsäfte, Früchte, der Honigtau, an dem sich die Insekten laben.

Für ihren Nachwuchs werden sie zu gnadenlosen Jägern. Denn ihre Larven brauchen proteinhaltige Nahrung: Mücken, Fliegen, Raupen stehen auf dem Speiseplan, viele Schädlinge auch. Bienen und Wespen lähmen ihre Beute mit einem Stich und bringen sie den Larven als Lebendkonserve nach Hause. Andere Beute wird an Ort und Stelle von Kopf und Flügel befreit, zerkleinert und dann als durchgekaute Feinkost dem Nachwuchs verfüttert.

Unter dem Insektenhotel befindet sich eine Steinmauer. Hier sonnen sich Eidechsen, Käfer krabbeln, eine Spinne harrt dessen,

was da kommt. Eine Fruchtfliege fliegt in ihr Nest, ein Snack.

Der Garten gehört zum Kinder­ und Jugendheim Sonnenberg. «Ich bewirtschafte den Garten ökologisch und setze kein Gift ein», sagt der Gärtner Niklas Göth. «Natürlich habe ich Blattläuse im Garten, aber die sind kein Problem.» Den Schädlingen rückt eine Armada von Wildbienen, Wildwespen, Marienkäfern oder Ohrwürmern zu Leibe. Den biologischen Schädlingsbekämpfern hat Göth das Hotel gebaut.

Einfach selbstgebaut

Der Bau eines Insektenhotels ist ganz einfach. Es braucht lediglich etwas Fantasie oder eine Bauanleitung, verschiedene Materialien aus der Natur, ein wenig Geschick und etwas Zeit. Und die Bewohner der Residenz sind absolut ungefährlich und spannend zu beobachten. Wolf Richard Günzel, Autor des Buches «Das Insektenhotel», versichert: «Die Bewoh­

ner verhalten sich gegenüber Menschen absolut friedlich.» Überdies ist der Stachel von Wildbienen und ­wespen nur schwach ausgebildet und könne die menschliche Haut nicht durchdringen. Viele Arten besitzen nicht einmal einen Stachel. «Insektenquartiere und Nisthölzer bauen sind ein Kinderspiel – und Kinder begeistern sich dafür», sagt Günzel. Ein Insektenhotel ist ein spannendes Projekt für Schulen und Familien. Wichtig sei allerdings das Umfeld: «Blüten in der Nähe sind die Grundvoraussetzung, dass ein Insektenhotel angenommen wird.» Ideal sind alte Wildpflanzen, diese haben weit offene Blüten und oft sehr viel Nektar. Viele Kulturpflanzen hingegen bilden

Die Bewohner des Insektenhotels sind ungefährlich und spannend zu beobachten.

Schaukasten

Um zu demonstrieren, wie die Insekten das Insektenhotel nutzen, kann eine Musterwohnung gebaut werden.

Zu diesem Zweck wird ein Holzkasten gefertigt:

l An Stelle der Füllung mit den Naturmaterialien wird an der Frontseite eine abnehmbare Holzplatte eingepasst

l Durchsichtige Plastikschläuche mit unterschiedlichen Durchmessern in 10 Zentimeter lange Stücke schneiden; in die Frontplatte Löcher im Durchmesser der Schlauchstücke bohren; die Schlauchstücke am Ende mit Pfropfen verschliessen und mit der anderen Seite so in die Löcher stecken, dass sie gut halten

l Schaukasten aufstellen. Von Zeit zu Zeit kann die Deckplatte abgenommen und in den Schläuchen die eingenisteten Insekten beobachtet werden. Allerdings sollte die Deckplatte nicht ständig entfernt werden.

kaum Nektar. Wichtig ist zudem, das Hotel an einem geschützten Ort zu platzieren, zum Beispiel unter einem Baum. Es sollte gegen Süden ausgerichtet sein, damit es die Gäste sonnig und warm haben. Nach einem Regenguss muss das Hotel schnell wieder trocknen, denn bei Dauerfeuchtigkeit würden die Eigelege und der eingetragene Pollen­ und Proteinvorrat von Pilzen befallen werden.

Zuerst bauen wir einen stabilen Holzrahmen aus massiven Brettern mit zum Beispiel drei Etagen. Dem Rahmen verpassen wir eine Rückwand und ein überhängendes Dach, das wir mit Schindeln oder Plastik abdecken. Fertig ist der Rohbau. Es geht sogar noch einfacher: In einen gut getrockneten Baumstrunk verschieden grosse Löcher bohren, schon steht die Nisthilfe für Masken­, Mauer­, Löcher­, Blattschneiderbienen; ein Blumentopf mit Stroh gefüllt und kopfüber aufgehängt reicht als Nachtquartier für Dutzende Ohrwürmer. Auch sie helfen, die Blattlauspopulation in Schach zu halten.

Zimmer schnell bezogen

Nein, gefährlich sind sie nicht, die Gäste eines Insektenhotels, aber viele von ihnen sind gefährdet. In Mitteleuropa leben rund 500 Arten solitär lebender Wildbienen, über die Hälfte steht auf der Roten Liste. Fast alle brauchen Niströhren, in denen sie ihre Brutzellen aneinanderreihen können. Dazu benutzen sie bereits vorhandene Höhlungen oder graben sich ihre Nistgänge selbst. Die Nester sind klein: Die Larven entwickeln sich in verlassenen Käferfrassgängen oder Mauerritzen, in hohlen Pflanzenstängeln oder winzigen Erdlöchern. Den im Holz lebenden Bienenarten fehlen heute die Altbaumbestände, die früher in Streuobstwiesen, in lichten Auwäldern oder Pärken zu finden waren. Trockenrasen, ein besonders wertvoller Lebensraum für im Boden nistende Solitärbienen und Hummeln, sind rar geworden. Zusammen mit den krankheitsanfälligen Honigbienen sind Wildbienen die wichtigsten Bestäubungsinsekten. Sie sichern die Erträge unserer Kulturpflan­

Ohne die Wildbienen und -wespen gäbe es keine Äpfel, Birnen oder Kirschen.

zen. Ohne sie gäbe es keine Köstlichkeiten wie Äpfel, Birnen, Kirschen. Experten schätzen, dass ohne die Insekten 80 Prozent aller Blütenpflanzen von der Welt verschwinden würden. Zudem halten Wildbienen und Wildwespen Wollläuse und Blattläuse in Schach. So tragen sie bei zum ökologischen Gleichgewicht im Garten – mit ihrer Hilfe erübrigt sich der Einsatz von Chemie.

Weil die Bewohner nicht nur Spinnmilben, Dickmaulrüssler, Fliegen, Mücken sowie andere lästige Viecher und Schädlinge jagen, sondern auch Kulturpflanzen bestäuben, hat Göth sein Insektenhotel direkt beim Gemüsegarten aufgestellt. «Ich war erstaunt, wie schnell das Hotel angenommen wurde», sagt er. Schon am ersten Tag kamen die ersten Insekten geflogen. Vor allem an Sonnentagen herrscht bald Hochbetrieb. Es dauerte nicht lange, bis sie Eier in die verschiedenen dargebotenen Brutröhren zu legen begannen. «Gegen Herbst war eine stattliche Anzahl Röhrchen mit Holzspänen oder Lehm verschlossen», erzählt Göth. Diese verschlossenen Pflanzenstängel dürfen nicht geöffnet oder im Winter, mit der Absicht sie zu putzen, ausgekratzt werden. Das würde die überwinternden Tiere töten. Nur stark verwitterte, nicht belegte Nisthilfen sollte man auswechseln.

Vielfalt bringt Vielfalt

Auch wenn die Lage optimal ist, ein Insektenhotel ist kein Urlaubsparadies. Hier wird fleissig gearbeitet, Gärtner und Kinder des Sonnenbergs konnten es beobachten. Umsorgende Mütter richten die Kinderstube ein, legen Eier. Arbeitsscheue Verwandte dringen in fremde Wohnungen und legen ihre Eier in gemachte Betten. Larven schlüpfen und müssen versorgt werden. Nahrungsvorräte werden hingeschafft oder aus fremden Vorratskammern

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geklaut. Es gibt Streit, Umzüge, Eingangskontrollen, ungebetene Gäste werden rausgeworfen. Ein Insektenhotel bietet Zugang zu einer faszinierenden Welt. Beobachtend können wir nebenbei viele Vorurteile abbauen, die oft unser Verhältnis zu Insekten prägen.

Nachdem wir den Rohbau in blütenreicher Umgebung an einem wind­ und regengeschützten Ort platziert haben, geht es ans Einrichten. Bei der Innenarchitektur ist Vielfalt das Gebot. Einige Nützlinge fliegen auf Rot; die Farbe soll insbesondere Florfliegen anziehen. Geeignete Brutplätze für Wildbienen, Schwebfliegen, Grab, Schlupf­ und Faltenwespen und andere Hautflügler sind Schilfrohr, Bambusröhren, Lochziegel, Ziegelsteine, Lehm, Stroh, Hartholz und Rinde. In Holunder­ und Weidenzweigen brüten viele Insekten besonders gerne; andere sind angewiesen auf markhaltige Stängel, etwa von Disteln, Königskerzen, Fingerhüten, Holunder, Brombeere, Himbeere, Heckenrose, Rohrkolben. Ideale Brutröhrchen sind auch die etwas dickeren Zweigabschnitte von Forsythie oder Pfeifenstrauch (Falscher Jasmin), in denen die Hohlräume meist schon tief und durchgängig genug sind, sodass sich eine weitere Aushöhlung erübrigt. Die Pflanzenröhrchen befreien wir von Blättern und Seitentrieben. Dann schneiden wir sie in Stücke von mindestens 10 Zentimetern; dabei darauf achten, dass der Stängel am hinteren Ende einen Knoten aufweist, also verschlossen ist, während der gesamte vordere Teil für den Nestbau zugänglich bleibt. Die Abschnitte gut trocknen lassen. Sind die Stängel trocken,

kontrollieren, ob die Hohlräume durchgängig sind. Gegebenenfalls mit einer Stricknadel oder mit Draht Mark oder Trennwände herausstochern. Reste transportieren die Bienen und Wespen selber hinaus. Nun schnüren wir Stängel und Stroh zu separaten Bündeln.

Unordnung erwünscht

In gut getrocknete Hartholzstücke bohren wir im Abstand von gut 2 Zentimetern möglichst tiefe Löcher von 2 bis 10 Millimetern Durchmesser. Am besten eignet sich das Holz von Eiche, Buche, Birke, Akazie, Ahorn und Apfelbaum. Das Holz von Nadelbäumen dagegen ist unbrauchbar, denn es ist weich und grobfaserig, dadurch quellen die Bohrlöcher bei feuchter Witterung schnell zu. Ausserdem enthält es viel Harz, der die Flügel der Insekten verkleben kann.

Loch­ und Gitterziegel eignen sich gut als Brutstätte für einige im Mauerwerk nistende Wildbienenarten. Dazu schmieren wir die Löcher mit Lehm oder Ton zu und bohren Löcher von 2 bis 10 Millimeter; manche Löcher lassen wir ohne Einschlupflöcher, dort können sich Seidenbienen oder Lehmwespen ihre Brutröhren selber graben.

Nun setzen wir die einzelnen Elemente in unseren Rohbau, den Holzkasten. Das Einrichten bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Insekten mögen es durchaus etwas unordentlich. Nun ist unser Hotel bereit für Mauerbienen, Maskenbienen, Mörtelbienen, für Goldwespen, Lehmwespen, Schlupfwespen, für die Florfliege und die Marienkäfer. u

Insektenhotel selbstgebaut

1

Holzkasten bauen (Grösse beliebig)

Material: Bretter, Winkel, Schrauben, Nägel, Schraubenzieher, Säge, Hammer Für den Rahmen brauchen wir vier Bretter aus unbehandeltem Holz, Stärke mindestens 20 Millimeter. Die Tiefe des Kastens sollte mindestens 15 Zentimeter betragen; den Rahmen mit Winkeln verschrauben; beliebig viele Trennwände einbauen, Rückwand anschrauben.

2

Nisthilfen suchen und präparieren

Material: Stroh, Schilf, Holz, Ziegelsteine, Lehm etc., Schere, Messer, Säge, Bohrer, Stricknadel. Geeignetes Material für Nisthilfen sammeln (siehe Artikel), dieses von Seitentrieben und Blättern befreien; trocknen und bündeln. Für die Nistblöcke in Hartholzstücke möglichst tiefe Löcher bohren, 2 bis 10 Millimeter Durchmesser, Ziegelsteine mit Lehm zuschmieren; Löcher in Lehm stechen.

3

Holzrahmen mit Nisthilfen füllen Hier kann der Fantasie freien Lauf gelassen werden.

4

Insektenhotel aufstellen

Nistkästen und Nistblöcke an sonniger und windgeschützter Stelle platzieren. Wenn die Holzkästen nicht unter einem Dachvorsprung oder an einer anderen regengeschützten Stelle stehen, empfiehlt es sich an ihrer Oberseite Dachpappe anzubringen.

Die Leichtigkeit des Gärtnerns

Für Remo Vetter steht fest: Ein Garten, egal wie gross, ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Schweisstreibende Arbeiten sind hier fehl am Platz.

Text Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen AR tätig, wo er mit Hilfe seiner Familie den SchauKräutergarten von A. Vogel hegt.

Jeder Mensch braucht einen «save space», einen Ort, wo man sich entspannen und die Energien auftanken kann. Für mich ist das ohne Zweifel der Garten. Hier habe ich die Zeit und Musse, um die getätigten Arbeiten, Gespräche und Begegnungen zu reflektieren. Der Grossvater meiner irischen Frau Frances hatte zwölf Kinder. Es gab nur einen Ort, wo er ein paar Minuten allein sein konnte, nämlich in einem ausgedienten radlosen schwarzen Londoner Taxi, das er sich aufs Feld gestellt hatte und das ihm als Bibliothek und Rückzugsort diente.

Mit Lust an die Arbeit

Ich erlebe immer noch zu viele Gärtner, die täglich im Kampf gegen die Natur sind. Sei es, dass der Garten zu gross ist, dass man das Unkraut zu lange hat wachsen lassen oder eben einem schlicht die Zeit zum Gärtnern fehlt.

Mein geheimes – und somit verratenes – Gegenkonzept ist, dass ich eine pro-aktive Haltung einnehme und die anstehenden Arbeiten, wie das Kratzen der Blumen-, Kräuter- und Gemüsebeete mit der Pendelhacke, täglich in kleinen Intervallen erledige. Dadurch gebe ich dem Unkraut erst gar keine Chance zu keimen und anzuwachsen und komme so viel weiter.

_ Leserangebot: Im Buch «The Lazy Gardener – Wie man sein Glück im Garten findet» hat

Remo Vetter seine Gedanken zusammengefasst. Sie finden sein unterhaltsames Buch als Leserangebot zum Vorzugspreis auf Seite 74.

Wenn ich beim Gärtnern eine pro-aktive Haltung einnehme, statt immer nur zu reagieren, wenn ich dem Boden und mir Sorge trage, dann geht die Arbeit schnell und leicht von der Hand, und der Erfolg stellt sich unweigerlich ein. Das tut der Pflanze gut – und mir auch. Diese proaktive Haltung hat übrigens auch für ganz viele andere Lebensbereiche Gültigkeit.

Mein Fitnesscenter und das meiner Familie ist der Garten. Frühmorgens kratzen wir die Beete mit der Pendelhacke oberflächlich durch. Das ist gut für das Gehirn, denn wir verrichten eine leichte Tätigkeit, bei der unser Geist erwacht und sich auf den Tag einstimmt. Es ist ausserdem gut für die Bauchmuskulatur, womit wir auf weitere Turnübungen verzichten können, und zu guter Letzt ist die ganze Sache gut für den Boden.

Wer steuert den Gärtner?

Als Gärtner habe ich das Gefühl, bestimmen zu müssen, was wann zu geschehen hat und was wo gedeihen darf. Wir unter-

Passion der Familie Vetter: Der Garten begeistert auch Tochter Seraina und Gattin Frances

teilen die Welt in Subjekte und Objekte –und hier im Garten wie in der Natur im Allgemeinen ist der Mensch das Subjekt –und damit Bestimmer und Entscheidungsträger. Ich wähle die Pflanzen aus, ich jäte das Unkraut, ich ernte den Salat. Was wäre, wenn das alles gar nicht stimmt! Vermutlich hat auch die Hummel das Gefühl, Subjekt und Bestimmerin zu sein. Vielleicht sieht auch sie in der Blüte, die sie zum Bestäuben anfliegt, nur das Objekt. Tatsache ist: Die Blüte zieht die Hummel mit ihrer Farbe und ihrem Duft an, die Hummel ist somit ein Objekt der Pflanze. Plötzlich stellt sich mir an diesem strahlenden Frühlingsnachmittag während

des Pflanzens und Säens die Frage: Habe ich gewählt, diese Kartoffel jetzt zu pflanzen, oder hat mich die Kartoffel dazu bewogen? Ich erinnere mich genau an den Moment, als mich die Kartoffel im Januar aus dem Samenkatalog anstrahlte. Ich las vom «zartgelben buttrigen Geschmack», und es war um mich geschehen!

Aus dieser Sicht offenbart sich der Garten in einem völlig neuen Licht. Alle die Pflanzen, die ich bis anhin als Objekte meiner Begierde und Wünsche betrachtet hatte, lassen mich für sie arbeiten. Und überhaupt: Wer gibt mir das Recht zu entscheiden, was wo wachsen darf und was nicht? Vielleicht wäre es ja sinnvoller, so

quasi aus dem Hintergrund zu beobachten, was wo gedeiht. Und jetzt fange ich an, Bienenweide-Samen unter die Mirabellenbäume zu säen. Im Bewusstsein, dass der Baum mir diesen Wink gegeben hat. Die Bienenweide zieht die Hummeln und Bienen an und diese bestäuben die Mirabellenblüten.

Die tägliche Bodenkosmetik

Fast alle Pflanzen lieben einen humushaltigen, lockeren Gartenboden. Wenn die Erde zu lehmig ist, verbessern wir die Struktur mit einer guten Kompostgabe im Frühling und Herbst und wiederholten Gründüngungseinsaaten.

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Die Natur bietet uns eine Vielzahl von Pflanzen an, die wir brauchen, um Kräuterauszüge herzustellen. Für einen Auszug legen wir frisch geerntete Kräuter ein bis zwei Tage lang in kaltes Wasser und giessen anschliessend den Boden um die Nutzpflanzen, Blumen und Gemüse.

Für unsere «Pflanzen- und Bodenkosmetik» setzen wir hauptsächlich Brennnessel- und Beinwellauszüge ein. Wir nennen unsere Arbeitsweise so, weil wir sie praktisch täglich ausführen. Sie ist uns zur Routine geworden wie die persönliche Körperpflege. Brennnesseln haben einen hohen Stickstoffanteil und sind gerade für stark zehrendes Gemüse wie Gurken, Zucchini oder Kohl ideal, denn sie stärken das Pflanzenwachstum und sind gut gegen Blattlausbefall.

«Ich bin angekommen»

Die Philosophie unserer Arbeitsweise ist einfach: Auf einem gesunden Boden wachsen gesunde Pflanzen, und diese erhalten uns gesund. Das Faszinierende daran ist, dass uns die einfach hergestellten Kräuterauszüge nichts kosten, da wir die Ausgangsmaterialien in unserem Garten oder in der freien Natur finden.

Als Gartenliebhaber erfüllt mich die Arbeit mit den Pflanzen mit viel Freude. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit mit den weltweit stattfindenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten und in den Betrieben bin ich dankbar, ein Stück Erde bepflanzen zu dürfen. Ein alter Freund hat einmal zu mir gesagt: «Ich brauche nicht mehr zu reisen. Ich bin angekommen. Die ganze Welt entfaltet sich in meinem Garten.»

Und so halte ich es wie Voltaire in seinem Roman Candide: «Il faut cultiver notre jardin.» u

1. Aussaaten im Mai

l Gemüse: Busch­ und Stangenbohnen, Erbsen, Kefen, Karotten, Spinat, Kopf­ und Schnittsalat, Radieschen, Randen, Rettich.

l Blumen, Kräuter: Edelwicke, Kapuziner, Sonnenblumen, Stockrosen, Tagetes, Zinnie, Borretsch, Dill, Estragon, Fenchel, Kamille, Kapuziner, Koriander, Kresse, Majoran, Petersilie, Ringelblumen, Schnittlauch, Stevia.

2. Auspflanzung im Freiland

l Gemüse: Artischocken, Auberginen, Broccoli, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Kohlgewächse, Kürbisse, Lattich, Lauch, Peperoni, Salat, Sellerie, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln.

l Kräuter: Basilikum, Lavendel, Liebstöckel, Lorbeer, Meerrettich, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse.

Ich ernte die Pflanzen abends und gebe diese in eine Giesskanne. Nach 24 bis 48 Stunden giesse ich den Gartenboden um die Pflanzen und die Pflanztöpfe, nicht die Pflanzen selber.

4. Schneckenparadies

Ich leite die Schnecken weg von den Gartenbeeten, indem ich ihnen an einer entfernten Stelle im Garten ein Schneckenparadies eingerichtet habe. Das Schneckenparadies ist ein dunkler, feuchter Grashaufen, in dem ich regelmässig auch Garten­ und geeignete Küchenabfälle deponiere.

5. Pro-aktiv handeln statt reagieren

_ Leserberatung: Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?

Remo Vetter gibt Ihnen persönlich die richtigen Tipps.

Schreiben Sie an: «Natürlich leben», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich­online.ch

l Beeren: Bodenbedeckung oder Untersaaten mit Bienenweide (Phacelia).

3. Bodenkosmetik mit Pflanzenauszügen

Brennnesseln und Beinwell sind hervorragende und kostengünstige Düngemittel.

Gehen Sie jeden Tag in den Garten. Ich pflege viele kleine Kurzeinsätze (15 Minuten). Das ist viel lustvoller, als stundenlang etwas tun zu müssen.

6. Nützlinge ansiedeln

Ich beobachte die Natur. Wenn etwas im Ungleichgewicht ist, siedle ich Nützlinge an. Lesen Sie dazu den Artikel über Insektenhotels auf Seite 42.

6 Tipps für ein entspanntes Gärtnern
Remo Vetter: beim Gärtnern zur Ruhe kommen

Natur

Sterngucker im Mai_ Die dunkle Seite des Mondes

Wenn der Mond zwischen der Erde und der Sonne steht, ist er für uns unsichtbar. Dann wendet er uns seine dunkle Seite zu – es ist Neumond. Kurz nach Neumond erscheint allmählich in der Abenddämmerung die schmale Mondsichel. In dieser Phase kann man oft das sogenannte Erdlicht sehen. Man sieht nicht nur die von der Sonne beleuchtete Sichel, sondern in einem fahlen Licht auch den Rest des Mondes. Dieses stammt von der sonnenbeschienenen Erde, die das Sonnenlicht in den Weltraum reflektiert. Das Erdlicht ist jeweils bei zunehmendem Mond in der Abenddämmerung und bei abnehmendem Mond in der Morgendämmerung sichtbar.

Wissen_ Zügiger Vogelzug

Kanadische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass gewisse Singvögel auf dem Vogelzug erheblich schneller unterwegs sind als bisher angenommen. Sie statteten Walddrosseln und Purpurschwalben mit einem neuartigen, 1,2 Gramm schweren Chip aus. Die bis anhin verwendeten GPS­Empfänger sind aufgrund des Gewichts für kleine Singvögel nicht geeignet. Die Forscher fanden heraus, dass die Purpurschwalben über 500 Kilometer pro Tag zurücklegten, während die Walddrosseln fast 300 Kilometer erreichten. Bis anhin ging man davon aus, dass Kleinvögel nur rund 150 Kilometer pro Tag schaffen. ajo

Lesen_ Eine kleine Geschichte der Gletscher

DKurs_ Bachrenaturierung

Bäche sind wichtige Lebensräume für die Natur und natürliche Bachlandschaften ein geschätztes Erholungsgebiet. In der Vergangenheit wurden Bäche aber oft eingedolt und kanalisiert. Das gestiegene Umweltbewusstsein und das Bedürfnis nach naturnahen Erholungsgebieten führen heute vielerorts dazu, verbaute Bäche zu renaturieren. Das Naturama Aargau führt zum Thema Bachrenaturierung am 27. Mai 2009 (18.30 bis 20.30 Uhr) an der renaturierten Bünz in Boswil AG einen kostenlosen Kurs durch. Fachleute orientieren über Vernetzung, Eigendynamik des Gewässers, Unterhalt, Planung, Bau und Kosten derartiger Wasserbauprojekte. ajo _ Anmeldung: Naturama Aargau, Thomas Baumann, Telefon 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch

er Zusammenhang zwischen den Klimaveränderungen und dem Abschmelzen der Gletscher lässt sich besonders gut in den Alpen beobachten. Ausdehnung und Rückbildung von Gletschern im Lauf der Erdgeschichte hat es freilich immer gegeben. Der Gletscherforscher Amédée Zryd schaut zurück auf die lange Geschichte von Eiszeiten und Warmphasen und erklärt, warum die heutige Erderwärmung anders ist als die vorangegangenen. Am Beispiel vergangener klimatischer Extremereignisse analysiert der Autor auch die Gefahren des heutigen Klimawandels.

_ Amédée Zryd: «Eine kleine Geschichte der Gletscher – Die Alpengletscher im Klimawandel», Haupt Verlag 2008, Fr. 19.80

Die vermarktete Natur

Das Verhältnis des Menschen zur Natur soll sich in den nächsten Jahren erheblich verändern und vor allem durch die Wirtschaft bestimmt werden.

Die Beziehung zwischen Mensch und Natur wird sich in den nächsten Jahren erheblich verändern.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Gottlieb­Duttweiler­Instituts (GDI) in Rüschlikon. Demnach soll die Natur als idyllischer Rückzugsort – «unverfälscht» auf dem Land oder inszeniert und gestylt in städtischen Räumen – in zwanzig Jahren für die Menschen von grösserer Bedeutung sein als heute. Da diese ihre Vorstellung von der Natur auch vermehrt real erleben wollten, werde die Freizeitindustrie diese Sehnsüchte künftig in einer Vielzahl von Naturerlebnissen zu erfüllen versuchen. Andererseits werde die Gesellschaft die Natur, etwa im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen, wieder vermehrt als Bedrohung wahr­

nehmen; aber auch als Patientin, da die durch den Menschen verursachten Naturveränderungen spürbarer würden.

Ökonomisierte Natur

Die Studie geht davon aus, dass sich ökologische Nachhaltigkeit als Leitwert bei einem Grossteil der Konsumenten durchsetzt. Was allerdings nicht unbedingt bedeute, dass dies auch zu nachhaltigem Verhalten führe, so die Autoren. Vor allem an den Lifestyle of Health and Sustainability (Lohas) angelehnte Konzepte würden Erfolg haben, da sie keinen Verzicht voraussetzten. Der Begriff Nachhaltigkeit werde damit vollends von Marketingstrategen instrumentalisiert und die Konsumenten in Zukunft mit entsprechenden Werbebotschaften überhäuft werden.

Damit schafft die Wirtschaft laut dem GDI jedoch auch Aufmerksamkeit für Naturthemen und trägt durch umweltfreundlichere Produkte zum Schutz der Natur bei. Die Ökonomisierung der Natur sorge sogar dafür, dass die Wirtschaft zusehends die bisherige Rolle der Naturschutzorganisationen übernehmen werde, sind die Autoren überzeugt: «Sie werden mit riesigen Budgets und emotionalen Kampagnen das Bewusstsein für die Natur schärfen und sich auch für deren Erhalt einsetzen.» Das Betätigungsfeld der Umweltorganisationen sieht das GDI in Zukunft vor allem dort, wo die Natur für die Wirtschaft keinen Profit abwirft, etwa als Anwälte nicht markttauglicher «randständiger» Natur oder als interdisziplinäre Umwelt­Denkfabrik. ajo

Foto: Bildagentur Waldhäusl Natürlich leben 5

Blumengedichte

Die Schweizerische Orchideenstiftung betreibt in Basel eine international renommierte Dokumentations- und Forschungsstätte. Diese geht auf den Orchideenliebhaber Jany Renz zurück.

Text Heini Hofmann
Einheimisch: Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra)

Was die Kolibris unter den Vögeln, sind die Orchideen unter den Blumen: faszinierende Geschöpfe, allseits bewundert. Die Familie der Orchideen ist zudem die artenreichste unter den Blütenpflanzen: 25 000 Arten sind bisher bekannt und es werden laufend neue entdeckt, so dass Fachleute mit insgesamt rund 30 000 verschiedenen Spezies rechnen. Die einzige Nutzpflanze unter den Orchideen ist eine Vanille.

Mit der Schweiz haben diese Paradiesvögel unter den Blumen nicht nur deshalb zu tun, weil sie hier mit immerhin gut 70 Arten vertreten sind, sondern weil hier eine der weltweit ersten Adressen in Sachen Orchideen, eine international renommierte Dokumentations- und Forschungsstätte, ansässig ist: die Schweizerische Orchideenstiftung am Herbarium Jany Renz in Basel.

Einzigartige Sammlung

Zu solchem Primat kam die Schweiz durch einen der bedeutendsten Amateur-Orchideensystematiker des 20. Jahrhunderts: Jany Renz. Seine deutschen Eltern hatten sich 1904 in Kallern AG eingebürgert. Geboren wurde er 1907 in Korfu, Griechenland, verbrachte aber seine Kindheit in Castel San Pietro, da die Familie zu Beginn des Ersten Weltkrieges ins Tessin zog. Nach der Matur, die er in der Ostschweiz erwarb, und nach erneutem Aufenthalt in Griechenland, studierte er in München Chemie und kam 1936 als Chemiker in die damalige Sandoz AG in Basel, wo ihm später während vielen Jahren die Gesamtleitung der pharmazeutisch-chemischen Forschung und Fabrikation oblag.

Doch Jany Renz lebte zwei Leben. Während er beruflich als Chemiker die pharmazeutische Wirkung der Inhaltsstoffe von Heilpflanzen – vor allem sogenannte Herzglykoside – erforschte, galt seine zweite Liebe den Orchideen, wobei hier die äussere Gestalt der Pflanze mit ihrem Reichtum an Farben und Formen im Fokus seines Interesses stand. Bereits mit 17 Jahren beschrieb er seine erste, neu ent-

Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

Die Schweiz ist in Sachen Orchideen weltweit eine der ersten Adressen.

deckte Orchidee. Über 100 weitere Erstbeschreibungen folgten im Verlauf seines Lebens. Nach unzähligen Sammelreisen, die er nach seiner Pensionierung 1971 noch intensivierte, hatte er schliesslich zum Thema Orchideen 3000 Fachbücher, 5000 Sonderdrucke und 19 000 Herbarbelege aus aller Welt zusammengetragen.

Diese immense private Sammlung des 1999 verstorbenen Orchideenliebhabers ist eine der grössten und wertvollsten der Welt. In Erinnerung an den rund um den Globus bekannten Forscher und Sammler wurde 2001 die Schweizerische Orchideenstiftung gegründet, und der gesamte Nachlass ging als wertvolles Kulturgut an die Universität Basel.

Im Botanischen Institut Basel haben Herbarium und Bibliothek eine neue Bleibe gefunden und von hier aus unterstützt die Stiftung die Weiterführung der Forschungs- und Sammeltätigkeit. Eine ideale Ergänzung bietet die grosse Sammlung lebender Orchideen des Botanischen Gartens der Universität Basel beim Spalentor mit rund 1700 Arten.

Weltweit vernetzt

So entstand am Rheinknie ein einmaliges Kompetenzzentrum für Orchideen, wo sich Forscher aus aller Welt die Klinke reichen. «Die Orchideenstiftung bezweckt», so betont deren Kustos Samuel Sprunger, «auf nationaler und internationaler Ebene die Erforschung und den Schutz wildlebender Orchideen und sorgt für die Weiterführung von Herbarium und Bibliothek.» Momentan ist die Stiftung daran, das immense Sammelgut – Herbarien, Dias und Zeichnungen – zu digitalisieren und auf der Homepage der Universität Basel (www.orchid.unibas.ch) weltweit zugänglich zu machen. Dabei werden aus Artenschutzgründen detaillierte Ortsangaben vermieden. Auch die gesamte

Verführt und getäuscht

Normalerweise profitieren bei der Bestäubung sowohl Blütenpflanzen als auch Insekten; denn die Pflanze belohnt die Bestäubungsdienste mit Nektar. Das tun auch die Nektarblumen unter den Orchideen. Doch viele Arten verzichten auf solches Geben und Nehmen und lassen ihre Bestäuber leer ausgehen. Tricks gibt es viele: Kesselfallenblumen lassen die Insekten in eine Blütenfalle rutschen, die sie nicht mehr über die Einstiegsöffnung, sondern nur noch über einen Ausgang hinter dem Geschlechtsapparat verlassen können, vorbei an Narbe und Staubblättern, und so die Bestäubung vollziehen. Nektartäuschblumen simulieren mit Duft, Farbe und Gestalt der Blüte perfekte Nektarblumen, doch ohne Nektar. Schlafstättenblumen bieten in ihren röhrenförmigen Blüten Schutz bei Nacht, Nässe und Kälte. Beim Ein- und Austritt passiert im Vorbeigehen die Bestäubung. Noch raffinierter machen es die Sexualtäuschblumen. Ihre Blüten gleichen frappant Weibchen von Bienen, Hummeln oder Wespen, sodass deren Männchen auf den imitierten Sexappeal hereinfallen. Beim Kopulationsversuch mit der Blüte beladen sie sich mit den Pollenpaketen. Nutzen haben sie selber keinen, und trotzdem fallen die Männchen mehrmals auf diese Anmache rein.

Jany Renz: Chemiker von Beruf, Botaniker aus Leidenschaft.

Literatur über Orchideen wurde an der Universitätsbibliothek Basel katalogisiert. Die Stiftung empfängt Besucher und Wissenschaftler aus aller Welt, organisiert Ausstellungen oder partizipiert an solchen im In- und Ausland und pflegt den Austausch mit allen namhaften internationalen Orchideeninstitutionen. Und sie bemüht sich um Schutz sowie Pflege von Biotopen und engagiert sich in Erhaltungs- und Wiederansiedlungsprojekten. Mit dem Swiss Orchid Research Award verleiht die Stiftung seit 2006 zudem eine Auszeichnung für wissenschaftliche Forschung in den Fachbereichen Evolutionsund Reproduktionsbiologie, Taxonomie, Anatomie, Physiologie und Ökologie der Orchideen. Der erste Award ging nach Deutschland, derjenige von 2008 nach Kenia.

Gefährdete Kosmopoliten

Orchideen gehören zur Familie der einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Sie sind Weltbürger und vom nördlichen Polarkreis bis hinunter nach Tierra del Fuego an der Südspitze Südamerikas und bis auf die Inseln südlich von Australien vertreten. Nur gerade im offenen Wasser und in Vollwüsten fehlen sie. Orchidaceen sind vielgestaltige Inkarnationen bizarrer Formen und Farben: Die kleinste misst bloss 3 bis 4 Millimeter, während die grössten, die Vanillen, bis 20 Meter lange Lianen ausbilden. Viele – in der Schweiz und in Europa alle – wachsen auf dem Boden (terrestrisch), andere – vor allem in den Tropen – auf Bäumen (epiphytisch) oder sogar auf Felsen oder Lava (lithophytisch). Die Orchideenblüte besteht aus

Botanische Bibliothek

Eine Sammlung getrockneter, präparierter und bestimmter Pflanzen nennt sich Herbarium und ist eine Art botanische Bibliothek. Noch heute ist diese Art der Dokumentation bei der Erforschung pflanzlicher Biodiversität unbestritten, obschon sich das Präparationsverfahren seit dem 17. Jahrhundert nicht wesentlich verändert hat. Wer eine neu entdeckte Pflanze gemäss internationalem Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN) gültig beschreiben will, muss ein sogenanntes Typusbeleg in einem anerkannten Herbarium hinterlegen, das heisst, die komplette Pflanze samt Gattungs- und Artbezeichnung, Fundort mit Angabe von Höhe und Pflanzengemeinschaft sowie Datum und Name des Sammlers. Getrocknet werden Herbarbelege üblicherweise zwischen Fliesspapierlagen in einer belüfteten Pflanzenpresse. Farbige Blüten können mit dem Bügeleisen (Einstellung Seide) unter Fliesspapier geglättet und getrocknet werden.

Zwecks Schädlingsvermeidung werden die Belege paketweise während drei Tagen bei minus 60 Grad Celsius tiefgefroren und anschliessend in Plastikhüllen eingeschweisst.

Orchideen sind schwierig zu herbarisieren, weil sie sukkulente Pflanzenteile aufweisen und ihre Blüten oft fleischig sind. Deshalb ist – besonders in den Tropen – die Gefahr des Verschimmelns oder Verfaulens gross.

drei umgewandelten Kelchblättern und drei Blütenblättern, deren mittleres, Lippe genannt, stark abgewandelt, oft sackförmig (wie beim Frauenschuh) und leuchtend gefärbt ist und so Bestäuber anlockt.

So wie viele Pflanzen von einer Lebensgemeinschaft (Symbiose) mit Pilzen profitieren, tun dies auch Orchideen, aber auf ihre Weise. In der Regel versorgt eine Pflanze den Pilz mit Kohlehydraten aus der Fotosynthese, die er nicht selber tätigen kann. Umgekehrt hilft der Pilz der Pflanze bei der Aufnahme von Mineralstoffen aus dem Boden, indem er sein feines Netz von Pilzfäden als Erweiterung der gröberen Wurzeln zur Verfügung stellt.Da Orchideen sehr kleine Samen bilden, die über wenig Reservestoffe verfügen, könnten sie nach der Keimung nicht allein überleben. In frühen Lebensstadien sind daher alle Orchideen auf die Versorgung durch Pilze angewiesen, und

Orchideen sind Kosmopoliten und Inkarnationen bizarrer Farben und Formen.

zwar sowohl bezüglich mineralischer Nährstoffe als auch Kohlehydrate. Gewisse Orchideen, die nur wenig oder kein Blattgrün enthalten und keine Fotosynthese betreiben können, bleiben dieser Lebensweise sogar als ausgewachsene Pflanze treu und werden dadurch zu einseitigen Schmarotzern der Pilze.

Orchideen bevorzugen die Natur- der Kulturlandschaft und lieben nährstoffarme Lebensräume. Deshalb haben ihnen seit Mitte 19. Jahrhundert die landwirtschaftlichen Bodenverbesserungen, der Einsatz von Kunstdünger und die gesteigerte Intensivnutzung stark zugesetzt, sodass vor allem in Agrarlandschaften wie dem Schweizer Mittelland viele Arten ver-

schwunden sind. Einigen, wie etwa dem attraktiven Frauenschuh, sind auch Bestandesplünderungen durch den Menschen zum Verhängnis geworden. Umgekehrt hat sich gezeigt, dass mit den ökologischen Bestrebungen der Landwirtschaft und mit optimaler Pflege von Restbiotopen die Orchideenvorkommen spürbar angehoben werden können. Wo Orchideenfachleute, Behörden sowie landwirtschaftliche und andere Grundeigentümer zusammenarbeiten, besteht für die botanischen Raritäten wieder Hoffnung. u

_ In der Universitätsbibliothek Basel zeigt die Schweizerische Orchideenstiftung bis zum  20. Mai 2009 die Ausstellung «Orchideen aus Europa, Kleinasien und Nordafrika». www.orchid.unibas.ch.

Renanthera aus Südostasien

Wo alles zusammenfliesst

Auf dem Jura-Höhenweg zwischen Dielsdorf und Brugg ist Wasser, wenn nicht immer offensichtlich, ein ständiger Begleiter. Einen imposanten Schlusspunkt setzt das Wasserschloss: der Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat.

Text: Dominik Wunderlin

Baden: mittelalterlicher Badeort auf der Route des Jura-Höhenwegs

Jeder, der ihn auch nur ein wenig kennt, kann es bestätigen: Der Schweizer Jurabogen ist ein wunderbares Wanderland. Hier lassen sich in angenehmer Höhe abwechslungsreiche Touren unternehmen, bei denen sich immer wieder Gelegenheiten zum Geniessen umfassender Panoramas bieten. Gerade die im Mittelland wohnenden Menschen wissen es zu schätzen, dass bei Dunst- oder Nebellagen auf den Jurahöhen die Sonne

scheint und dann zumeist auch der Blick auf die ganze Alpenkette frei ist. Vor allem von den Aussichtspunkten im Deutschschweizer Jura eröffnet sich gegen Norden und Westen auch die Sicht auf die benachbarten Mittelgebirge Schwarzwald und Vogesen, während von den Kämmen und Gipfeln des welschen Juras die nach Westen fast ins Unendliche gehende wellenförmige Landschaft der Freigrafschaft Burgund genossen werden kann.

Wandern im Jura und über die vorderste Kette heisst auch, sich zu Fuss fern grosser Städte und Dörfer fortzubewegen. Zwar liegt der Ausgangspunkt Dielsdorf unweit von Zürich und auch der Zielort Nyon ist bloss 20 Kilometer von der welschen Metropole Genf entfernt. Doch auf dem über 300 Kilometer langen JuraHöhenweg durchquert man lediglich 16 grössere Siedlungen, wovon die Hälfte gleich auch Etappenorte sind. Fern der

Zivilisation ist der Wanderer dennoch nicht. Zahlreiche einsam gelegene Bergbauernhöfe und Sennereien, oft mit Gastbetrieb, aber auch alte Kurhäuser und Berghotels finden sich am Weg und bieten sich zur verdien ten Rast an.

Unterirdisches Wasser

Die Jurahöhen mögen vor allem im südwestlichen Teil rauh und karg erscheinen. Das Klima erlaubt nur eine verkürzte Vegetationszeit und der kalkhaltige Boden verhindert eine üppige Vegetation. Ohne Eingriff des Menschen wäre der Jura unterhalb von etwa 1500 Metern weitgehend mit Wald – Tannen, Bergahorn und Buchen –bedeckt. Der Naturfreund kann auf den

teilweise durch klösterliche Rodungstätigkeit entstandenen, mageren Weidenflächen, in den Wäldern und in den herben Gipfelzonen eine erstaunlich reichhaltige Flora entdecken, die im Juni und Juli ihre grösste Blüte entfaltet. Unter den Pflanzen finden sich viele Arten, die auch im alpinen Raum heimisch sind. Dasselbe gilt auch für die Tierwelt, kann man doch vor allem im welschen Jura auch Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und viele selten gewordene Greifvögel beobachten.

Ein dankbarer Lebensraum für viele Kleintiere sind die auf den Weiden des Hochjuras charakteristischen Trockensteinmauern. Sehr häufig sind diese alten Zeugen des bäuerlichen Existenzkampfes im Be-

Von Regensberg zum Wasserschloss

Anreise: Von Zürich aus mit der S-Bahn (S5) nach Dielsdorf

Rückreise: Von Brugg verkehren diverse Schnellzüge und S-Bahnen

Distanz: 24.7 Kilometer

Höhenunterschiede: Aufstieg 895 Meter, Abstieg 970 Meter

Karte: 1:50 000 215 T Baden

Weitere Informationen: www.jura-hoehenwege.ch, www.cretes-du-jura.ch

reich des alten Fürstbistums Basel. Aus einem Gesetz dieses jurassischen Kleinstaats von 1702 lässt sich das Alter dieser oft kilometerlangen Mäuerchen zumindest erahnen: Die Grundbesitzer «sind gehalten, ihr Eigentum, Waldweiden, Mähwiesen und übrigen Besitz, mit Trockenmauern von angemessener Höhe zu umgeben».

Mittelalterlicher Sodbrunnen

Der Jura-Höhenweg zählt seit langer Zeit zu den schönsten und meistbegangenen Fernrouten der Schweiz. Wer sich auf diese Route begibt, weiss den Erlebniswert einer Wanderung zu schätzen, die durch eine prächtige Natur- und Kulturlandschaft führt. Mit dessen rot-gelber Markierung hatte der 1898 in Olten gegründete Schweizerische Juraverein (SJV) bereits 1905 begonnen. Mit der Realisation von «Wanderland Schweiz» wurde die jedem Jurawanderer vertraute Markierung aufgehoben und durch national einheitliche Wegweiser ersetzt.

Dank den im Allgemeinen guten Anbindungen aller Start- und Zielorte an den öffentlichen Verkehr eignet sich der gesamte, in gut zwei Wochen abzuwandernde Jura-Höhenweg genauso für Tagestouren. Dass indes der Hochjura nichts für nur leicht oder gar nicht ausgerüstete Spaziergänger ist, sei an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit betont. Gutes Schuhwerk und Regenschutz gehören ebenso zur Grundausrüstung wie ein Rucksack mit genügend Proviant und viel Flüssigkeit, zumal Brunnen mit Trinkwasser bei gewissen Etappen völlig fehlen.

Das lebensnotwendige Element Wasser ist auch bei unserer Wanderung ein häufig wiederkehrendes Thema. Von Zürich aus ist der Ausgangspunkt Diesdorf mit der S-Bahn bequem erreichbar. Durch das Dorf mit einigen schönen Riegelhäusern geht es durch die Reben in das 1245 gegründete Regensberg, das von einem Rundturm im savoyardischen Stil überragt wird. Das oberste Geschoss erlaubt einen prächtigen Blick ins Zürichbiet, in die Alpen und in den Schwarzwald. Im mittelalterlichen Städtchen Regensberg ist mit 57 Metern einer der tiefsten Sodbrunnen der Schweiz zu entdecken; bei den bemoosten Gemäuern von AltLägern lässt sich gut nachvollziehen, dass hier mit dem in Zisternen gesammelten Wasser sorgsam umgegangen werden

Blick vom Gebenstorfer Horn auf das Wasserschloss

musste. Die Fortsetzung führt in angenehmer Steigung zur Hochwacht. Neben der Bergwirtschaft befand sich im 17. und 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Alarmstationen der alten Eidgenossenschaft. Die exponierte Lage dient heute der Flugsicherung für den internationalen Flugplatz von Zürich. Vorbei an den Ruinen von Alt-Lägern führt der Weg durch ein Waldreservat mit ökologisch wertvollem Alt- und Totholzbestand. Auf der Südseite des Grates lassen sich lichtund wärmeliebende Tiere und Pflanzen wie beispielsweise die Feuerlilie beobachten.

Wasserschloss

Nach dem Lägernsattel meidet der JuraHöhenweg den schmalen und gefährlichen Pfad über den Grat und führt den LägernNordhang entlang. Bald nach dem vielsagenden Rastplatz Chaltbrünneli öffnet

sich beim Schartenfels der Blick auf Baden und das Bäderquartier, das seinen Ursprung in Thermalquellen hat. Nach stufenreichem Abstieg geht es über die gedeckte Limmat-Holzbrücke in die Altstadt von Baden, wo viele Wohnhäuser originelle Namen tragen.

Jenseits des Bahnhofsareals folgt wieder ein Aufstieg, der unweit der Ruinen des alten Schlosses «Auf dem Stein» vorbeiführt. Auf Baldegg gelangen wir zum 1985 gebauten, 35 Meter hohen Wasserturm der Stadtwerke Baden, der von moderner Versorgungstechnik zeugt und uns eine lohnende Rundsicht gestattet. Auf der Anhöhe von Baldegg laden zudem zwei Gaststätten zur Einkehr. Die Örtlichkeit war früher ein beliebter Molkenkurort. Nach der Durchquerung einer ausgedehnten Waldung steht man fast plötzlich auf einer Kanzel, dem Ge-

benstorfer Horn, der eine gute Einsicht ins sogenannte Wasserschloss bietet: der Zusammenfluss von Reuss, Limmat und Aare. Gegen Westen erkennen wir Windisch und das Städtchen Brugg, das nach einem Abstieg und dann teilweise die Aare entlang erreicht wird. Im Vindonissa-Museum in Brugg lässt sich schliesslich nachvollziehen, wie fortschrittlich die alten Römer ihre Wasserversorgung gelöst hatten. u

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 3-2009: Tweralpspitz.

2 Übernachtungen für 2 Personen im Gasthaus Rössli in Goldingen SG hat gewonnen

• Michele Hitz, Zurzacherstr. 42, Brugg

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

Dreimal zwei Übernachtungen für zwei Personen im Kurhotel im Park in Schinznach Bad. Das Vier-Sterne-Hotel liegt inmitten eines schönen Naturparks im Auengebiet der Aare. Der zum Unternehmen gehörende Bäderbetrieb und ein Golfplatz stehen den Gästen zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.aquarena.ch.

Wettbewerbsfrage

Wann wurde das Städtchen Regensberg gegründet?

w 1291 w 1245 w 1212

Richtige Antwort auf den Coupon übertragen und einsenden.

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Leserangebot

Das Buch «Jura-Höhenweg» dokumentiert den gesamten Jura-Höhenweg von Dielsdorf bis nach Nyon. In 15 Etappen lassen sich auf über 300 Kilometer abwechslungsreiche und malerische Natur- und Kulturlandschaften erwandern. Jede Etappe wird ausführlich und mit übersichtlichen Kartenausschnitten detailliert beschrieben.

Bestellen Sie «Jura-Höhenwege» aus dem AT Verlag mit unten stehendem Coupon zum Vorzugspreis von Fr. 16.90 statt Fr. 22.90

Wettbewerbs- und Bestellcoupon

Senden Sie mir: «Wanderland Schweiz, Jura-Höhenweg», à Fr. 16.90, inkl. MwSt., + Fr. 6.90 Versandkosten w Ich nehme nur am Wettbewerb teil

Wettbewerbslösung: w 1291 w 1245 w 1212 (richtige Antwort bitte ankreuzen)

Name Vorname

Strasse, Nr.

Datum

PLZ/Ort

Unterschrift 5-2009

Das Leserangebot ist gültig bis 30. Juni 2009 und gilt nur für die Schweiz Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Mai 2009 Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Nicole Flückiger, «Jura-Höhenweg», Postfach, 5001 Aarau, oder unter www.natuerlich-online.ch

Leben

Lesen_ Alles fühlt

Die Naturwissenschaften sind dabei, ihr Bild vom Leben radikal zu wandeln. Entstehung und Verhalten von Tieren und Pflanzen lassen sich nur dann vollständig erklären, wenn man Empfindung und Werte als Basis aller Lebensprozesse betrachtet. Es gibt kein Leben ohne Gefühle. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber erläutert, wieso Pflanzen und Tiere inniger verwandt sind, als vermutet.

_ Andreas Weber: «Alles fühlt – Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften», Berliner Taschebuch Verlag 2008, Fr. 18.90

Musik _Universeller Mozart

Um herauszufinden, wie Menschen anderer Kulturen westliche Musik wahrnehmen, haben deutsche Forscher der völlig isoliert lebenden Ethnie der Mafa aus Kamerun entsprechende Musik abgespielt. Die Probanden mussten angeben, welche Gefühle diese für sie ausdrückt. Dasselbe Experiment machten die Wissenschaftler mit westlichen Hörern. Mafa wie die Westler stuften die Musik übereinstimmend als fröhlich, traurig oder beängstigend ein. Beide Gruppen orientierten sich an Tempo und Tonart. Laut den Forschern deutet dies auf die Universalität westlichen Musikausdrucks hin. Da die Mafa diesen durchschnittlich weniger eindeutig bestimmen konnten, zeigt allerdings, dass auch eine kulturelle Prägung besteht. ajo

Kosmetik_ Abgefahren

So lush – zu Deutsch abgefahren – sich die Kosmetikfirma gleichen Namens gibt, so konsequent ist sie in ihren Prinzipien: 100 Prozent vegetarisch, 100 Prozent ohne Tierversuche, 70 Prozent ohne Konservierungsstoffe, 65 Prozent unverpackt. Zudem verzichtet Lush auf Inhaltsstoffe aus ökologisch problematischem Palmöl. In heute weltweit über 400 Läden bietet Lush von Hand hergestellte Kosmetika aus frischen Früchten und Gemüsen, ätherischen Ölen und Schokolade an. In der Schweiz gibt es die abgefahrene Kosmetik von Basel bis Zürich in zehn Lush­Geschäften zu kaufen. ajo _ www.lush-shop.ch

Einkaufen _Plastiksackgasse

Die weit verbreiteten Einkaufstüten aus Plastik verlieren angesichts des Ressourcenverbrauchs und der Abfallproblematik weltweit an Akzeptanz. Kürzlich hat die chinesische Regierung den Läden im Land verboten, Plastiksäcke gratis abzugeben; auch die Herstellung wurde verboten. Die französische Nationalversammlung hatte beschlossen, ab 2010 alle nicht kompostierbaren Plastiksäcke und ­verpackungen zu verbieten. Schon seit Ende 2007 setzt San Francisco auf Säcke aus biologisch abbaubarem Material. Das jurassische Parlament will als erste Schweizer Legislative im Kanton Plastiksäcke verbieten. sda

Topten bietet Konsumenten Entscheidungshilfe für eine ökologischere Welt

Tipp_ Die ökologischsten Produkte

Die Webseite www.topten.ch bietet umweltbewussten Konsumenten eine Entscheidungshilfe, um das beste Produkt oder die beste Dienstleistung zu finden. In den Kategorien Beleuchtung, Büro, Freizeit, Haus, Haushalt, Mobilität, Unterhaltung und Ökostrom werden Lampen, Drucker, Backöfen, Autos, Fernseher usw. nach Energieverbrauch, Umweltbelastung, Gebrauchsfähigkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit, Qualität und Preis­Leistungs­Verhältnis

bewertet und die jeweils besten Modelle vorgestellt. Topten stützt sich dabei auf Tests bewährter Institute oder auf nationale und internationale Warendeklarationen, Labels und genormte Herstellerangaben. Teilweise führen auch eigene Fachleute gezielt Untersuchungen durch. Als erstes Unternehmen führte die Migros diesen Frühling in ihrem Sortiment ein entsprechendes Topten­Label ein, das besonders energieeffiziente elektronische Geräte kennzeichnet. ajo

Gute Geister

Die Welt spielt verrückt, das Wirtschaftssystem bricht zusammen. Sind wir von allen guten Geistern verlassen? Nein, findet die schamanische Praktikerin Irène Zumsteg. Für sie ist die aktuelle Situation die Gelegenheit für einen neuen Aufschwung – von innen.

Text Irène Zumsteg

Wir befinden uns im Auge des Sturms. Alte Glaubenssätze zerfallen. Kirche, Schule, Staat und Wirtschaft – das System bröckelt und bricht zusammen, Reformen und Finanzspritzen zum Trotz. Langsam und unaufhaltsam. Das ist gut, denn jetzt können wir unseren Blick wieder auf Wesentliches richten. Krisenzeiten machen kreativ und lassen die Herzen sprechen.

Als das Kind Kind war, ging es mit hängenden Armen, wollte, der Bach sei ein Fluss, der Fluss sei ein Strom, und diese Pfütze das Meer.

Seit Jahrzehnten erfahren wir Materialismus und Technik in einer extremen Form. Wie aussen, so innen: Viele Menschen fühlen sich leer, ausgebrannt, leben von Passwort zu Passwort und von Virenschutz zu Virenschutz. In die schamanische Praxis kommen vermehrt nicht nur sogenannt esoterische Leute, sondern Menschen aus allen Himmelsrichtungen, die nach Lebenssinn, -freude und -kraft suchen. Hier sagt etwa eine Unternehmens-Chefin entnervt, dass sie keine Jahresend-Qualifikationen für die Mitarbeiter mehr ausfüllen möge, sondern schlicht hinschreibe: «Die Person hat eine Erfahrung gemacht und weiss selber, ob diese zu wiederholen oder zu verändern ist.»

Im Auge des Sturms: Der Markt hat die Politik entmachtet. Bereits Erstklässler werden so konditioniert, damit sie den späteren Ansprüchen der Wirtschaft genügen. Die Auswirkungen auf die Seele sind

Als das Kind Kind war, spielte es mit Begeisterung und jetzt, so ganz bei der Sache wie damals, nur noch, wenn diese Sache seine Arbeit ist.

nicht zu übersehen. Psychische Erkrankungen nehmen zu. Von sich selbst und von der Natur entfremdet, hat sich der einzelne entmündigen lassen. Er scheint in den Fängen eines komplexen Systems gefangen zu sein. Statt erneut Studien und

Lehrmeinungen zu repetieren, interessiert für einmal jenes uralte Wissen, das heute Schamanismus genannt wird, mit der Frage: Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen? Noch nicht von allen, doch von vielen, scheint es.

Das Leben ist nicht kompliziert. Es beginnt für alle mit der Geburt und endet mit dem Tod, dazwischen liegt das «Er-leben». Lebenserfahrungen können nicht mit einer Elle gemessen werden. Meine praktischen Recherchen in den letzten Jahren, vor allem in England und Irland, haben mich über schriftlich überlieferte Erkenntnisse und über zweitausend Jahre Geschichte hinausgeführt.

Heute nehme ich an, dass sich ein Mensch in dieses Leben katapultiert, um ganz bestimmte Erfahrungen zu machen und die dazu nötige Seelenkraft hat. Er wird von Mutter Erde beherbergt und ist mit allem verbunden, Krafttiere begleiten ihn. Der einzelne ist in diesem dies-

Als das Kind Kind war, wusste es nicht, dass es Kind war, alles war ihm beseelt, und alle Seelen waren eins.

seitigen Leben auf natürliche Art religiös, im wahrsten Sinne des Wortes «rück-verbunden», hat seine Verbündeten in der jenseitigen Geistwelt, Hilfsgeister und Gottheiten. Er braucht in dieser Hinsicht keine menschlichen Lehrmeister oder Kirchen, deren Glaubenssätze nachzubeten sind. Jeder Mensch ist unvergleichlich einzigartig ist und trägt das Wissen des Universums in sich.

Erst monotheistische Lehren, wie auch die jüdisch-christliche, brachen mit dieser Auffassung. Götter und Göttinnen wurden stereotypisiert und auf ein einziges Gottesbild reduziert. Hat nicht gerade dies den Weg zum Einheitsdenken und zur Normierung geebnet? Lehren sind nicht sakrosankt. Alles verändert sich laufend. Aufstieg und Fall grosser Kulturen gehören zur Menschheitsgeschichte. Nur ein Beispiel: Vor gerade zwei Jahren fanden

Die Autorin

Irène Zumsteg war Journalistin für Deutschschweizer Printmedien und Dozentin für politische und gesellschaftliche Journalismus-Themen an der Schule für Angewandte Linguistik in Zürich.

Seit 1998 lebt sie in der französischen Schweiz und arbeitet seit 2004 mit schamanischen Methoden: Sie hat sich unter anderem bei der Foundation for Shamanic Studies ausgebildet und das Zertifikat als professionelle schamanische Praktikerin in England abgeschlossen, beim Sacred Trust.

Sie begleitet Menschen in Wandlungsphasen, von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus. In ihrer Praxis interessiert sie sich insbesondere für Rhythmen und sogenannte psychopathologische Erkrankungen. _ www.scriptame.ch

Als das Kind Kind war, hatte es von nichts eine Meinung, hatte keine Gewohnheit, sass oft im Schneidersitz, lief aus dem Stand, hatte einen Wirbel im Haar und machte kein Gesicht beim Fotografieren.

Archäologen im waadtländischen Eclépens, auf dem Mont Mormont, eine keltische Kultstätte mit 270 Gruben für Opfergaben, das vermutlich grösste Heiligtum Europas.

Konsumtempel haben die Götter von damals abgelöst. Wir haben uns entfernt von unserer ureigenen Quelle, von unserem Boden, von unseren Wurzeln. Betäubte Kinder werden in eine betäubte Gesellschaft hineingeboren und in Watte geballt. Ein Zeichen dafür sind die weltweit stark zunehmenden Raten für Kaiserschnitte (beispielsweise 30 Prozent in der Schweiz, über 50 Prozent in Brasilien) und die vielen Rückenmarks-Narkosen bei Geburten.

Enge oder schmerzliche Durchgänge werden später im Leben eher gemieden, wenn der Mensch sie am Anfang des Lebens nicht hat erproben können. Aus Erfahrung lassen sich Kaiserschnitte und Geburtsnarkosen häufiger vermeiden, wenn die Eltern wieder natürlichen Kräf-

Als das Kind Kind war, war es die Zeit der folgenden Fragen: Ist was ich sehe und höre und rieche nicht bloss der Schein einer Welt vor der Welt?

ten vertrauen und das seelische Geburtsgeschehen mit einbeziehen – die Seele eines Kindes kann vom Jenseits ins Diesseits hinüber begleitet wird, wie es noch unsere Urgrossmütter taten. Ähnliches gilt für Kinderkrankheiten, die mit den verschiedenen Elementen vertraut machen. Können Kinder diese Proben nicht durchstehen, scheint sich der Organismus später andere Herausforderungen zu suchen, scheinen risikoreiche Sport- und Freizeitvergnügen elementarste Initiationen ersetzen zu wollen. Wenn Krankheitsprozesse als Übergänge betrachtet werden,

als eine Einladung zur Reorganisation, dann kann die Krankheit selbst zur Medizin werden. Doch noch nie gab es so viele Diagnosen und vor allem so viele sogenannt psychische Erkrankungen. Besonders die heutige Psychiatrisierung von veränderten Bewusstseinszuständen verdient Interesse: Oft noch werden Menschen, die in nicht alltägliche Bewusstseinszustände kommen, als krank und verrückt erklärt, mit Medikamenten ruhig gestellt und ausgesondert.

Wie war das vor der modernen Schulmedizin? Unsere Vorfahren gaben hochsensiblen Menschen einen besonderen Platz und achteten ihre Visionen. Zum Glück öffnen sich heute weitsichtige Mediziner wieder. So erarbeitet das Institut

Als das Kind Kind war, stellte es sich klar ein Paradies vor und kann es jetzt höchstens ahnen, konnte es sich Nichts nicht denken und schaudert heute davor.

für aussergewöhnliche Erfahrungen in Paris (Institut sur les Expériences Extraordinaires, www.inrees.com) im Moment zuhanden der Wissenschaft ein neues Verzeichnis über solche Erfahrungen. Dies könnte die Revolution einer Praxis bedeuten, in der Patienten in seelischer Not schnelle Schulbuch-Krankengeschichten übergestülpt wurden und in der sie mit künstlichen Medikamenten verwaltet wurden, die höchstens die Kassen der pharmazeutischen Industrie füllten.

Verlorene Menschen brauchen nicht in erster Linie künstliche Medikamente –sondern Menschlichkeit und eine Navigationshilfe, damit sie ihren Wahrnehmungen einen Ort geben können. Eine der vielen visionären Personen, die mit dem Etikett Schizophrenie lange Jahre in psychiatrischen Kliniken verbracht hatte, erzählte mir lachend, wie sie den Klinikarzt damals angeschrieen hatte: «Sie sind nicht mein Doktor. Man sollte Ihnen Ihre Lizenz entziehen. Ich brauche einen Poeten.» Damit bringt sie es auf einen wichtigen Punkt. Menschen sind mehr als ein technisches Wort, das eine Krankheit be-

Einfach leben

Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort. Josef von Eichendorff

● Leben heisst «Er-leben», Erfahrungen machen. Sich den Elementen aussetzen. Barfuss gehen, zu jeder Jahreszeit. Umarmen, einen Baum, einen Menschen, sich selbst.

● Es ist einfacher, eine Kerze anzuzünden, statt die Dunkelheit zu beklagen.

● Jetzt! Der jetzige Moment ist der einzige, der gelebt werden kann. Die Vergangenheit? Passé. Die Zukunft? Noch in der Ferne.

● Natürlichen Rhythmen folgen. Hinschauen, wo neues Leben entsteht, wo eine Pflanze wächst. Zeit für Stille.

● Drei Dinge sind sicher in der menschlichen Existenz: Geburt, Leben und Tod. Sich mit dem eigenen Tod auseinandersetzen. Er ist kein zu vermeidendes Drama, sondern eine Geburt in etwas Neues hinein.

● Einen Gegenstand fabrizieren, der nirgends gekauft werden kann und im täglichen Leben nützlich ist.

● Der inneren Weisheit und den Selbstheilungskräften vertrauen.

● Die Verantwortung zurückholen, für sich, für die Familie, für die Gemeinschaft. Wer hat im Staat das letzte Wort? Jeder Einzelne.

● Staunen. Wie ein kleines Kind. Über die Wunder eines jeden Tags, über die Schönheit und Vielfalt.

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Als das Kind Kind war, fielen ihm die Beeren wie nur Beeren in die Hand und jetzt immer noch.

schreibt. Menschen brauchen Nahrung für die Seele.

Wir brauchen alle weniger vorgekautes Denken, weniger Normen und weniger Schulexamen – dafür mehr wirkliche Lebenserfahrungen und natürliche Mutproben. Hier setzt auch der schottische Ökonom David Lorimer an, der Ideen für neues Bewusstsein in Unternehmern gelegentlich auch an Schweizer Hochschulen vertritt. Er hat zudem ein Lernprogramm für englische Schulen entwickelt, «Learning for Life», fürs Leben lernen. Kern dieses Lernprogramms sind Herzensqualitäten. Kinder sollen ihrer inneren Weisheit vertrauen, das Zauberwort heisst: «trust». Interessant dabei: Das englische Wort trust wird nicht nur für Vertrauen, sondern auch für Vereinigungen und für Multikonzerne gebraucht.

Natürlich braucht jede Gemeinschaft Spielregeln – wir haben die Chance, die heutigen menschlicher und naturverbundener zu machen. Bleibenden Eindruck hat mir die Aussage eines südamerikanischen Schamanen in Bezug auf Kinder gemacht. Er sagte: «Wenn sich bei uns ein Kind schlecht benimmt, schicken wir es in den Regenwald, damit es sich mit sich selbst auseinandersetzen kann.» Das leuchtet ein. Visionssuchen finden auch

in unserer Kultur wieder Interesse. Menschen, die sich nächtens allein im Wald ihren innersten Wünschen oder Ängsten aussetzen, können zu sich kommen und ihre Verwandlungskraft wieder entdecken. Kontakte mit der Natur sind ohne Ausnahme heilvoll in meiner Praxis: Wenn sich jemand für ein Treffen im Wald, am Fluss oder am See öffnen kann, geschehen manchmal gar kleine Wunder. So sagte eine während langer Zeit von Panikattacken geplagte Frau: «Ich habe in diesen Stunden im Wald ein ganzes Leben Revue passieren lassen – ich dachte nicht, dass ich es schaffe – jetzt gehe ich sicherer auf meinen Füssen.»

Wie die Auszüge vom «Lied vom Kindsein» von Peter Handke, die durch diesen

Als das Kind Kind war, warf es einen Stock als Lanze gegen den Baum, und sie zittert da heute noch.

Text führen, weiss etwas in uns, dass wir Teil des Ganzen sind, und dass wir in einer Welt leben, die uns nährt. Wir haben die Freiheit, uns die Verantwortung für das Leben zurückzuholen, für die körperliche, spirituelle und ökologische Gesundheit. Keine Wirtschaft kommt letztlich am Menschen und an der Natur vorbei. Innere Kraft und Weisheit ist nicht käuflich. Träume noch weniger. Jetzt ist es Zeit, diesen Träumen wieder auf die Spur zu kommen. u

Literatur

_ Christian Rätsch: «Meine Begegnung mit Schamanenpflanzen»

AT Verlag 2009, Fr. 38.–

_ Nana Nauwald: «Schamanische Rituale der Wahrnehmung»

AT Verlag 2007, Fr. 34.90

Film

_ Wim Wenders: «Der Himmel über Berlin», Kinowelt Film Entertainment 2006, DVD, Fr. 28.90

Internet

_ Schamanismus: www.fss.at

«Der Weg des Schamanen», ein praktischer Führer zu innerer Heilkraft, Michael Harner

_ Ganzheitliches Bewusstsein für Führungskräfte in Wirtschaft und Politik: www.lassalle-institut.org

_ Vertrauen für Kinder, Seite in Englisch: www.learningforlife.org.uk

_ Alltagsphilosophie und Philosophieren mit Kindern: www.kinderphilosophie.ch

_ Neues Verzeichnis aussergewöhnlicher Bewusstseinszustände: www.inrees.com

Alles neu macht der Mai

Öko-Lisa spürt den Frühling und arbeitet an ihrer Bikinisilhouette. Obwohl: Dieses Jahr sind nicht Strandtage in der Dominikanischen Republik angesagt, sondern Veloferien im Tessin – ist halt ökologischer.

Die Autorin

Geboren 1970 in Bern, arbeitet Nicole Amrein als freie Journalistin und Romanautorin. Nach ihrer Tätigkeit als News-Moderatorin bei einem Schweizer Fernsehsender war sie unter anderem Redaktionsleiterin verschiedener Frauenmagazine sowie Autorin bei einem Gastromagazin. Sie hat mehrere satirische Frauenromane und Romanserien verfasst, darunter einige Bestseller. Jeden Monat gewährt sie uns einen unterhaltsamen satirischen und intimen Blick ins Tagebuch von Öko-Lisa. _ www.nicoleamrein.ch

Ach, wie wirds mir leicht ums Herz. Meine Hormone üben schon mal den Sommerreigen – und besässe ich einen Kirschbaum, wäre es nun an der Zeit, beleimte gelbe Tafeln aufzustellen, um die Kirschfruchtfliegen von den sich gelb verfärbenden Kirschen abzulenken. Sollen die Viecher ihre Maden sonst wo deponieren! Fleisch in jeder Form ist bei mir ab sofort tabu: Alles neu macht schliesslich der Mai, lässt mit strikter vegetarischer Ernährung hoffentlich auch bald wieder meine Silhouette als solche erkennbar werden.

Bis Anfang Juni erwarte ich messbare Resultate: mindestens zwei Kleidergrössen weniger. 38 wäre ideal, 42 ist auch okay. In diesem Jahr ist der Langstreckenflug in die Dominikanische Republik eh gestrichen. Wadenlange Velohosen in heimischen Gefilden statt sexy Bikini unter Palmen. Mein Beitrag zum Erhalt der Ozonschicht – durchaus kein bescheidener angesichts der Muskelzerrung im rechten Oberschenkel, die ich mir bei der letzten Seeumrundung eingehandelt habe. Fazit: Arnika bis zum Abwinken. Als Tinktur, als Salbe und Globuli.

Noch jedoch ist Mai. Jungfräulich präsentiert sich der Wonnemonat in meiner Agenda – bis auf das obligate Muttertagsmittagessen im Gasthof Löwen. Die anfänglich schlechte Laune meiner Mutter («Mir wäre etwas mehr Aufmerksamkeit das Jahr über lieber») gehört bei diesem Familientreffen genauso dazu wie der gespickte Rindsbraten. Konsequenterweise wird sich meine Metamorphose vom

Karnivoren zum Herbivoren also zeitlich etwas verschieben müssen, was in Sachen Abholzung der Regenwälder aber ohne schlechtes Gewissen einhergehen kann, verwendet der «Löwen»­Wirt doch ausschliesslich Fleisch von glücklichen Tieren.

Der Witz vom Fleischverzicht

Die gibt es auch auf meinem Nachbarsbauernhof. Dort kann ich mich jederzeit mit essenziellen Aminosäuren eindecken. Sie sind für den Körper lebensnotwendig, weil er sie nicht selber bilden kann. Daher auch die selbstkritische Frage, wie ich denn eigentlich auf die irrwitzige Idee gekommen bin, freiwillig auf Fleisch verzichten zu wollen – wo Ernährungsexperten den mässigen Genuss längst nicht mehr verteufeln, seit nachgewiesen ist, dass Eisen und Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln besser verwertet werden können, wenn sie eben in Kombination mit Fleisch verzehrt werden.

Getreu den Prinzipien der Trennkost wäre es genauso möglich, Kohlenhydrate wie Zucker, Brot und Nudeln vom Speiseplan zu streichen. Basta mit Pasta. Vertritt mein Vater nicht sowieso die Meinung, dass Kartoffeln dumm machen? Das Einzige, was in diesem Zusammenhang wirklich dumm ist, sind die Ergebnisse dieser Studie deutscher Neurologen, die besagt, dass, wer sich kohlenhydratarm ernährt, mit einer Einschränkung der Gehirnleistung rechnen muss. Deutsch und deutlich: Kluge Köpfe schützen sich nicht nur im Strassenverkehr und auf der Skipiste, sondern werfen auch immer wieder mal

Eine gewisse Sturheit scheint bei uns in der Familie zu liegen

Saccharide in den inneren Brennofen ein, weil sie dadurch besser denken und schneller reagieren können.

Sturheit liegt in der Familie

Nun ist es nicht mein Ziel, bis ans Ende meiner Lebenserwartung (immerhin 83 Jahre für Frauen in der Schweiz) wie die drei Affen vor mich hinzuvegetieren. Wenngleich Teile meiner Umwelt kaum traurig über einen allfälligen Stimmverlust wären, heisst es bei mir im Büro doch stets, ich spreche nicht, nein, ich schreie förmlich ins Telefon. Das kommt einzig und allein von meinen frühkindlichen Telefonaten mit dem Grosi im Seeland.

Die Ärmste war nicht nur schwerhörig, sondern auch halb blind – und das, obwohl sie nachweislich täglich zwei rohe Rüebli knabberte. War im Gemüseland ja an der Quelle. Als dann die Zähne weniger wurden, hat sie sich mit ihren und den Bonuspunkten der gesamten Verwandtschaft eine exklusive und hochverchromte Saftpresse gekauft.

Eine gewisse Unbeirrbarkeit, man könnte es auch Sturheit nennen, scheint bei uns in der Familie zu liegen. Deshalb denke ich auch nicht im Entferntesten daran, mein Vorhaben «Mai­Silhouette» aufgrund einiger ernährungsphysiologischer Kontroversen fallen zu lassen.

Sollen sich die Kohlenhydratverfechter und Fleischliebhaber doch ihre mehr oder minder gut durchbluteten Köpfe einschlagen – mein Wunschgewicht werde ich definitiv mit gesunder Mischkost erreichen. Von allem etwas, von nichts zu viel. Und was die Planung meiner Sommerferien angeht (Velohose contra Bikini), so gehe ich auch diese locker an: Statt einem Flugticket in die Dominikanische Republik kaufe ich mir ein Zugbillett nach Ascona und fahre dort mit einem Mietvelo die Strandbäder ab. u

_ Lesen Sie im nächsten Heft: Krise sei Dank – mollig ist in!

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 4-2009

Gesucht war: Heilpflanze

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Das Abenteuer des Lebens Huna-Schamanismus-Seminar, mit Eva Gütlinger in Bern, 6.–7.6. Lebensweg-Aufstellungen

Seminar mit Bernd Isert in Solothurn, 26.–28.6.

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Körperzentrierte Psychologische Beratung / Psychotherapie IKP

Info-Abend, 12.5.

Ernährungskurs mit Stefanie Sigwart, 9.5., 9.30-16.30 Uhr

Beziehungscoach / Partner-, Paar- und Familientherapie IKP

Info-Abend, 4.6.

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Stimm-Improvisationskurs 21.–24.5., Bern

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Alarm im Darm!

Ernährungskurs mit Stefanie Sigwart, 9.5., 9.30–16.30 Uhr

SHI Haus der Homöopathie, 6300 Zug, Tel. 041 748 21 77, www.shi.ch

Austellungen

Goldkäfer & Co.

Führung in der Käfersammlung Frey, 6.5., 12.15 Uhr

Darwin und der Stammbaum des Lebens: Säbelzähne bei ausgestorbenen Hirscharten 13.5., 18.00 Uhr

Blattflöhe. 4.6., 18.00 Uhr

Naturhistorisches Museum Basel, 4001 Basel, Tel. 061 266 55 00, www.nmb.bs.ch

Ölrausch – Eine Ausstellung für Nüchterne. Bis Juni

Naturama Aargau, 5000 Aarau, Tel. 062 832 72 00, www.naturama.ch

Hermann Obrist – Skulptur/ Raum/Abstraktion um 1900 bis Juni

Museum Bellerive, 8000 Zürich, Tel. 044 446 44 69 www.museum-bellerive.ch

Geschichten aus der Schattenwelt Figuren aus China, Indien und der Türkei. Bis Juni

Völkerkundemuseum der Universität Zürich, 8000 Zürich, Tel. 044 634 90 11, www.musethno.uzh.ch

China und der Westen: Reisebilder – Spiegelbilder bis Juni

Zentralbibliothek (Katalogsaal), 8000 Zürich, Tel. 044 268 31 00, www.zb.uzh.ch

Zimmer frei. Alpenhotels zwischen Abbruch und Aufbruch

Sonderausstellung bis 16.8. Schweizerisches Alpines Museum, Helvetiaplatz 4, 3005 Bern, Tel. 031 350 04 40, www.alpinesmuseum.ch

Sortenmarkt alte und erhaltenswerte Kulturpflanzen 9. Mai, 9 bis 16 Uhr

Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Grüntal, 8820 Wädenswil Telefon 058 934 59 20, www.spezialitaeten-markt.ch

Kultur

20. Afro-Pfingsten-Jubiläumsfestival Konzerte, 29.–31.5. / Workshops, 30.5.–1.6. / Märkte, 28.–30.5. / Filmfest 27.5.–10.6.

Afro-Pfingsten-Festival, 8400 Winterthur, Tel. 052 260 30 30, www.afro-pfingsten.ch

Unter der Donnertrommel –so wohl wie im Bauch der Mutter. Stand W087 an Afro-Pfingsten, 29./30.5. Rolf Bachmann Trommelbau, 8409 Winterthur, Tel. 052 242 88 10, chom@schamanentrommeln.ch, www.klangheilung.ch

Lachparade 2009 Weltlachtag in Zürich, 3.5. Verein Lachparade, 8002 Zürich, www.lachparade.ch

Poetry Slam

Acht Slammer tragen ihre Texte vor. 8.5., 19.30 Uhr

Takatuka, 4658 Däniken, Tel. 062 291 15 82, takatuka@pop.agri.ch

Reise auf die Galapagos Vortrag, 7.5., 19.30 Uhr

Hotel Krone, Bahnhofstrasse 52, 4663 Aarburg

Gesundheit

Fasten – Wandern – Wellness in St. Moritz, Hotel Waldhaus am See, 16.–23.5. in Saas Fee, Hotel Waldhaus am See, 16.–23.5.

Ida Hofstetter, 8708 Männedorf, Tel. 044 921 18 09, info@ fasten-wandern-wellness.ch

Gesund leben – vegetarisch leben!

Ernährungsvortrag im Volkshaus Zürich, 6.5., 20.00 Uhr

Heilung über das Nervensystem nach urchristlichen Heilweisen

Ärztevortrag im Volkshaus Zürich, 24.6., 20.00 Uhr

Ursula Hardmeyer, 4104 Oberwil, Tel. 061 401 32 37, www.universelles-leben.ch

Fastenwandern im Wunderland Schweiz Andeer: 9.–16.5.

Appenzell: 30.5.–6.6. Liselotte Güntert, 1712 Tafers, Tel. 026 494 25 79, www.fastenwandern.ch

Welcher Typ bin ich? Einführung in Ayurveda 16.5.

ayurQuell, Brigitta Künzli, Olten, Tel. 076 398 86 86, www.ayurvedakurse.ch

Yoga für Fortgeschrittene 30.5.–6.6.

5-Elemente Ernährung 7.–12.6., 7.–13.6.

Skizzen und Acrylmalen 7.–13.6.

Casa Santo Stefano, Hotel Garni-Seminarhaus, 6986 Miglieglia, Tel. 091 609 19 35, www.casa-santo-stefano.ch

Sind Sie sauer, ohne Power?

Mit M. Camenzind, 17.5.

Fasten – Wandern – Geniessen mit M. Bachmann-Krapf, 6.–13.6.

Stress lass nach!

Mit M. Camenzind, 21.6.

Kurhaus St. Otmar, Weggis, Tel. 041 392 00 10, www.otmarsan.ch

Fastenwandern: Seealpsee im Alpsteingebiet der Appenzeller Alpen

Abschalten

Das Hotel Walliserhof in Unterbäch VS bietet seinen Gästen unvergessliche Tage: der Duft des frischen Bergheus, die Kühle rauschender Bergwälder, den Charakter alter Walliser Dörfer auf sich wirken lassen oder auf der schönen

Markt

Gartenterrasse des Hotel verweilen und die Ruhe geniessen.

_ Hotel Walliserhof, 3944 Unterbäch, Tel. 027 934 28 28, www.rhone.ch/hotel-walliserhof

Der steviasüsse Eistee

Der Nice Tea des Getränkeherstellers Storms Ltd. ist gesüsst mit natürlichem und kalorienfreiem Stevia-Extrakt. Der Eistee wird aus reinem Bio-Teeaufguss und weiteren Bio-Zutaten aufbereitet und ist als Grüntee mit Zitrone oder Classic-Tee mit Pfirsich und Karkadenblüten erhältlich. Stevia-Extrakt hat keine Kalorien, löst keine Karies aus, kann bedenkenlos von Diabetikern konsumiert werden und im Gegensatz zu Zucker löst Stevia kein Abhängigkeitsgefühl aus.

_ Storms Ltd, Freiburgstrasse 23, 3280 Murten, Telefon: 026 670 74 84, www.stroms.ch

Satt sein –sich satt fühlen

Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Wohl nirgends trifft dieser Spruch besser zu als bei Menschen, die mit Ernährungsdisziplin ihr Übergewicht loswerden wollen.

Paya Konjac Tuber ist ein pflanzliches Quellmittel, das sein Trockenvolumen nach der Einnahme um das 200-fache erhöht und so ein Sättigungsgefühl erzeugt. Dadurch wird das Hungergefühl stark eingedämmt und macht eine wirksame Reduktion der Kalorienaufnahme entschieden leichter. Der Wirkstoff Glucomannan stammt von der in Japan heimischen Pflanze Amorphophallus konjac.

_ Tentan AG, Brünnliweg 16, 4433 Ramlinsburg

Ausbildung zum Homoöpathen

Eine fundierte Ausbildung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Berufstätigkeit und den Start in die berufliche Selbstständigkeit. Der Beruf des Homöopathen eignet sich besonders für Personen, die kontaktfreudig sind, sich für den Menschen und seine Krankheiten interessieren sowie ein gutes Einfühlungsvermögen besitzen. Die berufsbegleitende Ausbildung dauert drei Jahre. Personen mit einer medizinischen Vorbildung wie Apotheker, Heilpraktiker, Drogisten, Physiotherapeuten, Pflegefachleute und Hebammen besitzen eine optimale Ausgangsbasis. Personen ohne medizinische Vorkenntnisse werden individuell beraten.

_ Schule für klassische Homöopathie Zürich, Telefon 041 760 82 24, www.skhz.ch

Magnetfelder harmonisieren

Menschen, die regelmässig Magnetfeldern von Wasseradern, Erdstrahlen oder Elektrosmog ausgesetzt sind, müssen oft eine deutlich reduzierte Lebensqualität erdulden. In vielen Fällen halten die Beeinträchtigungen wie Schmerzen oder Müdigkeit trotz Medikamenten an. Magnetfeldprobleme sind jedoch lösbar. Die Firma Fostac AG hat eine Technologie entwickelt, die solche Störfelder vollständig harmonisiert.

_ Fostac AG, Dorfstrasse 28, 9548 Bichwil, Telefon 071 955 95 33, www.fostac.ch

Valle Onsernone. Ferien unter Palmen im sonnigsten Tessinertal. Nur 20 Min. vom Lago Maggiore, Locarno und Ascona. Studios und Wohnungen in ehem. Herrschaftshaus mit allem Komfort. Im Wandergebiet. Besuchen Sie uns im Internet: www.aimulini.com Für Prospekt: 091 7806353

Naturfarben-Malerei

Lehmbau, Tadelakt, Geomantie Bruno Weber, Tel. 079 677 08 74 www.naturfarben-malerei.ch

• Chelat-Therapie z. B. bei Schwermetallentgiftung Durchblutungsstörungen

• Hydro-Colon Darmreinigung

• Sauerstoff-Therapien Ozon-Oxyvenierung

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Fasten–Wandern–Wellness herrliche Orte, sehr gute Hotels Ida Hofstetter, Tel. 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch

Wohnraum Balance –Behandlung von Mensch und Ort. Systemische Radiästhesie nach S. Prumbach

Lotti Jäger Vogel, dipl. Radästhesistin, dipl. Lebens-Energie-Beraterin nach Körbler 062 723 22 34, jaeger@gesundheitspraxis-aarau.ch

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Naturheilpraxis Hp. Ludwig Rothenberger Brauneggerstrasse 7, D-78462 Konstanz Tel. 0049-7531-21496 www.naturheilpraxis-bodensee.de 196581_bearbeitet.qxp 20.3.2009 9:53 Uh

Kriya Yoga

Meditations-Seminare mit dem indischen Yogi Dhirananda

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Persönlicher Biorhythmus

Zeigt Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger,Churerstrasse 92 B, 9470 Buchs SG, Telefon und Fax 081 740 56 52

M ärchen erzählen lernen

• Einführung in die Märchenarbeit

• Kreativseminare

• Zeitschrift Märchenforum Mutabor Märchenseminare

Postfach • CH-3432 Lützelflüh Tel 0041 (0)34 431 51 31 www.maerchenseminare.ch

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29. Jahrgang

«Natürlich leben» erscheint 12x jährlich

Druckauflage: 50000 Exemplare

Abonnement: 1 Jahr Fr. 84.–inkl. MwSt. 2 Jahre Fr. 148.–

Ausland: zuzüglich Porto Einzelverkauf: Fr. 8.–

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«Natürlich leben» im Internet www.natuerlich-online.ch

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Redaktion:

Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-online.ch

Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-online.ch

Leserberatung: Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-online.ch

Mitwirkende an dieser Nummer: Nicole Amrein, Bert Fritschi, Heini Hofmann, Marion Kaden, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Pirmin Schilligen, Remo Vetter, Dominik Wunderlin, Irène Zumsteg

Layout: Renate Brogioli, Adrian Hablützel

Verleger: Peter Wanner

Verlagsleitung: Karen Heidl

Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch Telefon 058 200 56 04

Anzeigen Natürlich, Inserateverkauf Postfach, 8134 Adliswil cebeco@bluewin.ch, Fax 044 709 19 25

Christian Becker Telefon 044 709 19 20

Rolf Ulrich Telefon 044 710 19 91

Anzeigenadministration: Marina Djordjevic Telefon 058 200 56 14 marina.djordjevic@natuerlich-online.ch

Grafisches Konzept: artdepartment.ch

Herstellung

Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen

ISSN 1423-5129

Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.

Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

Im Juni lesen Sie

Darwins Irrtum

Die Evolution der Lebewesen beruht nicht in erster Linie auf dem Überleben des Stärkeren, sondern auf Kooperation, Kommunikation und Kreativität.

Küchenzirkus

Dass den Artisten in der Manege nicht die Energie ausgeht, dafür sorgt der Zirkuskoch Nour Eddie mit energiereicher Kost.

Weitere Themen

Heilendes Fieber

Die Hyperthermie, bei der das Körpergewebe künstlich erwärmt wird, dient der sanften Behandlung von Krebs.

Lebensentwürfe: So vielseitig wie das Leben l Mit Rotklee durch die Wechseljahre l Auf Grenzpfaden im Napfbergerland l Gründüngung und Wurmkomposter

«Natürlich leben» 7-2009 erscheint am 26. Juni 2009

Kontakt Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

RIch bin eine Baustelle

Was tun, wenn mit fortschreitendem Alter die ersten «Bresten» kommen. Thomas Widmer über Zerfallserscheinungen und die Hoffnung.

ückenschmerzen. Und das seit Wochen. Mühsam. Ich gehe gebeugt, ich humple, ich fühle mich wie 57, obwohl ich doch erst 47 bin.

Jeder Körper hat seine Sollbruchstellen, die ihm bei Fabrikationsbeginn eingebaut wurden. Irgendwann, wenn der Körper zu viel zu tun hat, zu sehr belastet wird oder gestresst, dann klemmt, bricht, reisst eine dieser Sollbruchstellen.

Oder mehrere. Ich verspreche, jetzt kommt keine Krankengeschichte. Nur so viel: Ich hatte nach einem Bänderriss zuerst zwei Jahre Knieprobleme. Dann Knie­Fuss­Probleme. Und seit Kurzem Knie­Fuss­Rücken­Probleme. Das Problem wird also jährlich komplizierter, und meine Lebensreise durch die Problemzone gleicht einem dieser Trans­Amerika­Trips in den postmodernen Romanen des mysteriösen Autors Thomas Pynchon: endlose Fahrten, Shoppingmalls, Rastplätze, Parkfelder, Schrottplätze, alles flach, nirgendwo eine Erhebung, an der man sich orientieren könnte, ein Nullpunkt im Koordinatensystem der Irrsal.

meter in der Gleichung meiner Gesundheit. Alles hängt auf verzwickte Weise zusammen. Und ich komme mir vor wie meine eigene Baustelle. Ich bin ein Renovationsprojekt. Ich könnte ein Schild neben mich stellen: «Totalsanierung der Anlage Thomas Widmer, Kosten 22450 Franken, beteiligte Architekten: Dr. med. Mattli, Pilates­Instruktorin Frau Moser, Orthopädietechnik Schmid, MRI­Institut Haushofer, voraussichtliche Beendigung und Neuinbetriebnahme 2011.»

«Es wird nie wieder gut. Aber hey! Ich lebe trotzdem. Ich und mein Schaden, wir sind Brüder im Guten.»

Ich habe jetzt nicht mehr nur einen Hausarzt, ich habe auch eine Physiotherapeutin. Und einen Orthopädietechniker. Er soll mir Einlagen verpassen. Ich muss dreimal hin, er tut sein Bestes, aber irgendwie wird das Problem nicht gelöst, sondern bloss verändert, und mit der Zeit weiss ich nicht mehr: War die Einlage gestern besser als heute? Soll ich eventuell auf der linken Seite leicht erhöhen lassen? Und täusche ich mich, oder zwickt der Rücken jetzt plötzlich an einer anderen Stelle? Und hat das wirklich noch mit dem Fuss zu tun? Es sind einfach zu viele Para­

2011? Du bist ein Optimist, würde mein Freund Max jetzt sagen, der einen lebenslangen Bandscheibenschaden hat, während ich von meinem immer noch hoffe, dass er temporär ist. Max hat sich eine Einstellung zugelegt, die er «konstruktiven Pessimismus» nennt und die daraus besteht, dass er sagt: «Es wird nie wieder gut. Aber hey, ich lebe trotzdem. Ich und mein Schaden, wir sind Brüder im Guten wie im Schlechten, bis zum Ende.» Max ist Realist. Ich habe noch Träume. Und kürzlich, nachts, hatte ich einen konkreten Traum. Ein alter Mann sass an meinem Bett. Er trug Kleider aus gegerbtem Leder, Ziege wohl. Er hatte ein Gesicht wie aus Pergament und eine seltsame quadratische Hutmütze aus dem erwähnten Leder. Und er summte immer wieder mit kehliger Stimme dieselben paar Worte, die ich nicht verstand, und schwenkte einen Birkenwedel über meinen Kopf. Er war ein Magier aus Sibirien, gekommen, mir den bösen Geist aus der Wirbelsäule zu treiben.

Leider bin ich dann aufgewacht. Und in diesem Zustand mag ich nicht so richtig glauben, dass ein helfender Schamane auftaucht. u

Thomas Widmer, 47, ist Hintergrundredaktor beim «Tages-Anzeiger» in Zürich und schreibt dort auch die Wanderkolumne «Zu Fuss». Er hat zwei Wanderbücher publiziert, www.echtzeit.ch.

Migros, Aldi, Lidl und Coop

Kraftort Garten

Remo Vetter über das kleine Paradies vor der eigenen Haustür 48

Angereicherte Lebensmittel sind alles andere als gesund 12

Blumengedichte

In Sachen Orchideen ist die Schweiz unschlagbare Weltspitze 54

Migros, Aldi, Lidl und Coop

Kraftort Garten

Remo Vetter über das kleine Paradies vor der eigenen Haustür 48

Antioxydantien

Angereicherte

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