Natürlich_2010_07

Page 1


Spiritualität

Das Ende der bösen Götter 48

Neuraltherapie

Spritzen gegen Schmerzen 10

Ökobewegung

Visionäre und Querdenker 54

Kirschen

Gesunde Versuchung 24

Die Natur weiss, was gut ist.

De shalb pro duzier t sie für uns täglich fr is ch e Produk te wie Bio-Tomaten. Dies ist nur eines von über 10 00 Migros BioProduk ten. Infos auf www.migros.ch/bio

GR OS SE SB EG INN TM IT EIN EM INS ER AT.

Se he nSie,was au sdem Ei wird, undgew innen SieEinkau fsgu tschei ne vonCoop City im Ges amtwer tvon CHF130 000.–

1. La den Sie dieB eeTagg -Ap pgratisauf IhriPhoneo derA ndroid-Hand y. Füralleübr ig en Hand ys:htt p: //get.be et agg.co m

2. Fotografiere nSie den QR-C od eu nte nlink sauf dies er Seitemit dem Be eTagg QR-Rea deru nd lass en Sie sich üb er raschen

Alternativ teilnahme: www.das- ka nn -nur-ein -i nserat .c h/ei

Da skan nn ur ei nI nserat .

Interaktivit ät is tnur einer dervielenVor züge vonInser aten,beworben vo nManuel Ro hrervon derWer beag enturC ontex ta.Eine Ak tion derSchweizerPresseinZus ammenarb eitmit dem Kreativ nachwuchs derSchweizerWer beag enture n. www.schwe izerpresse.ch

Spiritualität

Das Ende der bösen Götter 48

Neuraltherapie

Spritzen gegen Schmerzen 10

Ökobewegung

Visionäre und Querdenker 54

Kirschen

Gesunde Versuchung 24

Die Natur weiss, was gut ist.

De shalb pro duzier t sie für uns täglich fr is ch e Produk te wie Bio-Tomaten. Dies ist nur eines von über 10 00 Migros BioProduk ten. Infos auf www.migros.ch/bio

GR OS SE SB EG INN TM IT EIN EM INS ER AT.

Se he nSie,was au sdem Ei wird, undgew innen SieEinkau fsgu tschei ne vonCoop City im Ges amtwer tvon CHF130 000.–

1. La den Sie dieB eeTagg -Ap pgratisauf IhriPhoneo derA ndroid-Hand y. Füralleübr ig en Hand ys:htt p: //get.be et agg.co m

2. Fotografiere nSie den QR-C od eu nte nlink sauf dies er Seitemit dem Be eTagg QR-Rea deru nd lass en Sie sich üb er raschen

Alternativ teilnahme: www.das- ka nn -nur-ein -i nserat .c h/ei

Da skan nn ur ei nI nserat .

Interaktivit ät is tnur einer dervielenVor züge vonInser aten,beworben vo nManuel Ro hrervon derWer beag enturC ontex ta.Eine Ak tion derSchweizerPresseinZus ammenarb eitmit dem Kreativ nachwuchs derSchweizerWer beag enture n. www.schwe izerpresse.ch

Gott straft sofort

Liebe Leserin, lieber Leser

Jetzt hängen sie wieder, die Kirschen in Nachbars Garten.

Einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen sind eng mit diesen süssen Früchten verbunden – und dazu gehört auch die wilde Flucht vor dem wütenden Bauer. Die Kirschen, die ich vor dem Davonrennen noch schnell in die Taschen stopfte, hat mir meine Mutter lange nicht verziehen. Die Hosen waren neu.

Heute kaufe ich das wunderbare Steinobst auf dem «Märit», und zwar ausschliesslich Schweizer Früchte. Das schont nicht nur die Kleider, sondern hilft auch der Natur, denn gut die Hälfte der Kirschen wird hierzulande noch immer in Hochstamm-Kulturen produziert. Mehr dazu, und was man mit Kirschen in der Küche alles machen kann, lesen Sie ab Seite 24.

jedenfalls behauptete meine strenggläubige Grossmutter – und, wo Gott zögerte, vollstreckte sie seinen Willen in vorauseilendem Gehorsam oft gleich selber.

Nicht die göttliche Liebe nimmt zu, sondern das religiöse Konfliktpotenzial.

Doch was ist das für ein Gott, was sind das für Götter, die ständig mit Strafe und Verdammnis drohen, die die eigenen Schäfchen auf ewig in die Hölle stossen und deren Feinde gnadenlos zerschmettern? Rund 4000 Religionen gibt es weltweit, aber nicht die göttliche Liebe nimmt zu, sondern das religiöse Konfliktpotenzial. Für den Psychiater Jakob Bösch ist es deshalb an der Zeit, sich von solchen Gottheiten zu verabschieden. Ab Seite 48 plädiert er für ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben jenseits der Furcht vor rachsüchtigen Göttern und Propheten.

Kirschen kaufen statt klauen hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Man kann sich das schlechte Gewissen sparen und muss nicht Gottes Strafe fürchten, denn Gott straft sofort. Das

Falls Ihnen Kirschen zu süss und Götter zu sauer sind, nur keine Angst: Das neue «natürlich leben» bietet noch mehr Themen. Mehr dazu im Inhaltsverzeichnis – und natürlich im Heft.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

Ganzheit in Gesundheit und Bildung

Europäische Akademie für Ayur veda

Infoabend -Ayurveda-Ausbildungen - 10. Sept. 2010 /Zürich

Ayur ve da

Ausbildungen

Master of Science in Ayurveda-Medizin berufsbegl. Hochschullehrgang für Mediziner (MSc) Dipl. Ayurveda-Spezialist* analog OdA KT Ayurveda Komplementärtherapie

Ayurveda-Massage /Ayurveda-Therapeut* Ayurveda Gesundheits- &Ernährungsberater* Psychologischer Ayurveda-Berater * EMR konform

Seminare&Fortbildungen

Zum Kennenlernen und Vertiefen Dravyaguna –Ayurveda Pflanzenheilkunde

Intensive Fortbildung 2– Ayurveda-Fussmassage Grundlagen der Ayurveda-Psychologie –Mit dem Herzen sehen Ayurveda-Basislehrgang u.v.m.

FordernSie kostenlos unser Infomaterial an!

8032 Zürich . Hofstr.53 . Tel044 260 70 -70 . Fax -71

Umfangreiche Seminardatenbank &N ewsletterabo: www.ayurveda-akademie.org

Sommerliche Hautpflege mit Olivenöl 14

Inhalt

Gesundheit

8 Rückenschmerzen am Arbeitsplatz

9 Tai Chi tut der Psyche gut

10 Naturheilkunde und Ausbildung Teil 3: Neuraltherapie

14 Olivenöl: Balsam für Haut und Seele

Beratung

18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

22 Sanddorn: Wertvoller Gartenstrauch

23 Ausstellung: Weiden und Korbflechter

24 Kirschen: Süsse Versuchung

30 Remo Vetter: Ode an die Schönheit

34 Heinz Knieriemen über richtige Butter

Natur

36 Ein Pilz bedroht die Amphibien

37 Vogelbestimmung per Handy

38 Wetterfrösche und was sie taugen

42 Aufstieg zum Chrüzlistock

Leben

46 Gentech-Baumwolle fördert Schädlinge

47 Schweizer Städte – keine Öko-Cities

48 Abschied vom strafenden Gott

52 Einkaufen mit dem Transportvelo

54 Die Ökobewegung und ihre Köpfe

61 Öko-Lisa: Das perfekte Ich

Bösch 48

Das Neuste

gibt‘s jetzt natürlich auch per

Mail.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Newsletter von natürlich leben. Bitte geben Sie uns unter natuerlich-leben.ch/newsletter Ihre E-Mail an. Und schon erhalten Sie regelmässig:

■ Wertvolle Gesundheitstipps aus der Natur

■ Nützliche Ratschläge bei Fragen zu Natur und Garten

■ Exklusive Angebote zu Vorzugspreisen

■ Immer wieder Neues aus der natürlich-leben-Welt

Die Ölkrise «natürlich leben» 6-10  B eim Lesen des Artikels «Die Ölkrise» ist mir wieder aufgefallen, wie gefährlich es ist, die Klimaentwicklung auf unserem Planeten beein ussen zu wollen. Im Kyotoprotokoll von 1997 hat man die Reduktion der Treibhausgasemissionen mithilfe von Biotreibstoffen empfohlen.

Die katastrophale Auswirkung dieser gut gemeinten Empfehlung zum Erdöl-Sparen ist der enorme Anbau von Ölpalmen (in den Tropen), Raps (auf europäischen Feldern), Zuckerrohr und Soja – leider meistens auf Kosten der Natur, der Lebensmittel-Versorgung in der Dritten Welt und der Verschärfung der sozialen Kon ikte. Besser wäre, die Mittel in die Alternative «Elektroautos» zu investieren, wie der «Energieexperte» Rudolf Rechsteiner im Artikel verkündet. Wenn es nach der Meinung solcher Experten geht und man vor allem in die Entwicklung von Sonnen- und Windenergie investiert, führt das zu einem ähnlichen Desaster, wie wir es mit den erwähnten forcierten Agrotreibstoffen bereits erleben. Und am Schluss haben wir trotz allem nicht genug Strom – weder für die Autos, noch für die Industrie, Bahnen und den Haushalt.

Wie lange dauert es noch, bevor die Leute begreifen, dass die meisten Empfehlungen der Kyoto-Propheten uns jede Menge Geld kosten, der Natur oft vor allem schaden und überhaupt keine sichere Energiezukunft garantieren? Die andere Philosophie, dass man in die Erwärmung des Klimas nicht eingreifen, sondern in solche Massnahmen investieren soll, die das Leben mit der natürlichen Klimaerwärmung ermöglichen würde, ist vermutlich gar nicht so abwegig.

Lubos Jäger, Zumikon

Esoterik und Esowatch «natürlich leben» 6-10  Ich war etwas überrascht, in «natürlich leben» die Webadresse von Esowatch zu nden, klassiert doch diese Site die im selben Heft beleuchtete Homöopathie klar als Pseudowissenschaft. Esowatch ist im Feld der organisierten Skeptiker angesiedelt, einem weltweiten Netz mit sehr starker Medienpräsenz, das sich vordergründig für wissenschaftliche Redlichkeit einsetzt. Diese Gruppen wirken wie ein Magnet auf Akademiker, die schon alle Antworten zu kennen glauben und der naiven Auffassung sind, dass alles Wissen der Welt ihnen auf dem Silbertablett in Form von Peer-reviewed Journals präsentiert wird. Die unwissenschaftlichen Untersuchungen von Randphänomenen dieser Skeptikervereine und ihre schon im Voraus feststehenden Schlussfolgerungen sind legendär. Das Ignorieren von Sachverhalten, die dem zur Wahrheit erhobenen wissenschaftlichen Dogma zuwiderlaufen, ist die meist angewandte Methode. Das Bestreben, gegen pseudowissenschaftliche Aktivitäten anzukämpfen, ist verständlich und auch grundsätzlich zu unterstützen; was aber Esowatch und die Skeptiker in ihrem Rundumschlag prakti-

Briefe an «natürlich leben»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

zieren, ist nicht nur schlechte Wissenschaft, sondern sie vergessen dabei schlicht, dass auch die Wissenschaften keine sicheren universellen Wahrheiten liefern, denn alles beruht letztlich auf Annahmen.

Akademiker vor allem der naturwissenschaftlichen Sparten sollten sich stattdessen bemühen, Anomalien nicht als Ärgernis, sondern als willkommene Chance für echten Fortschritt in der Wissenschaft wahrzunehmen.

Solange dies nicht der Fall ist, bleiben solche Skeptiker allesamt geistige Nachfahren jener Kirchenvertreter, die sich weigerten, durch Galileos Fernrohr zu blicken, oder von Lord Kelvin, der vor etwas mehr als 100 Jahren «bewies», dass ein Gegenstand, der schwerer als Luft ist, nicht iegen kann, was bewirkte, dass der erste Motor ug der Wright Brothers in den Medien und in der öffentlichen Meinung vier Jahre lang als Humbug galt.

Hans Holzherr, Bern

Grosse «Natürlich»-Sammlung  I

ch habe seit 1995 vollständige «natürlich leben»-Jahrgänge. Falls jemand Interesse hat, kann er sich bei mir telefonisch (061 741 19 35), per Mail (stemart@gmx.ch) oder per Post melden.

Stephanie Martin, Grellingen

Titelbild

«natürlich leben» 6-10

erne aber auch kritisch lese ich seit Jahren «natürlich leben». Seit der Neuaufmachung jedoch stelle ich immer wieder fest, dass vor allem die Titelseiten sehr «aufgemotzt» daherkommen. Oftmals nach meinem Geschmack sehr «unnatürlich». Dies wurde wiederum mit der Juni-Ausgabe bestätigt

Es mag ja eine hübsche Frau dargestellt sein, jedoch wurden sämtliche Natürlichkeiten wie Fältchen, Sommersprossen, Härchen, Wangenröte oder Pickelchen weg retouchiert, sodass das Gesicht wie Samt daherkommt. Dass es sich um mit Wasserstoffperoxid gefärbtes Haar handelt, toppt das ganze Erscheinungsbild. Kitsch pur. Ein blondes «Hübschchen», makellos und doch trügerisch.

Bitte bleiben Sie «natürlich» und lassen Sie Ihr Magazin nicht zu einem Modekatalog verkommen. Von diesen Modeheften wird die Menschheit schon oft genug in die Irre geführt. Und wenn Sie mit «natürlich leben» junge Menschen ansprechen möchten, sollten diese nach Möglichkeit davon lernen können, statt sich bildlich falsch zu orientieren. Karin Wallensteiner, Emmetten

Wider die Einfalt «natürlich leben» 6-10

mmer mehr Bio in den Läden – und trotzdem immer weniger Artenvielfalt. Wie kommt das? Vor einiger Zeit beleuchtete «natürlich leben» die Bio-Szene kritisch und fragte, «Alles Bio – alles besser?», und erntete böse Leserbriefe. Heute sehe ich immer deutlicher, wie recht Ihr Magazin mit dieser kritischen Fragestellung hatte. Die Bio-Landwirtschaft ist heute ein Wirtschaftszweig wie jeder andere auch, und um genügend Gewinn erwirtschaften zu können, müssen Acker- und Weideächen her. Auf Kosten der Natur natürlich. Mit dem romantischen Bild des BioKleinbauern aus der Coop-Werbung hat das schon lange nichts mehr zu tun. Wir brauchen neue Landwirtschaftskonzepte –und wir müssen unsere Konsumhaltung überdenken. Urs Bitterlin, Basel

Komposition mit Holz und Stein

Gesundheit

Arbeitsmedizin 1_ Schwaches Rückgrat

L(Seco) mit dem neu gegründeten Verein

Früherfassung und guter Koordination die

aut dem Bericht «Fit for Work? Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Schweizer Arbeitsmarkt», der Teil eines 24 Staaten umfassenden Forschungsprogramms ist, führen Rückenprobleme und Erkrankungen des Bewegungsapparats vermehrt zu Arbeitsunfähigkeit. Dem wollen Arbeitsmediziner, Ärzte, Patientenorganisationen und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit dem neu gegründeten Verein Fit for Work Swiss entgegenwirken. Sie wollen mit Arbeitgebern und -nehmern sowie den Versicherungen Lösungen erarbeiten, um mit Früherfassung und guter Koordination die Behandlung Betroffener zu verbessern und die Arbeitsausfälle zu reduzieren. ajo

Arbeitsmedizin 2_ Belastende Grossraumbüros

Lesen_ Körper, Seele und Geist

Die spirituelle Yogapraxis mit Meditation als Weg zur Gesundheit und Klarheit ist ein wesentlicher Bestandteil der Yoga-Lehre von Remo Rittiner. Das zeigt sich auch in seinem Grundlagenwerk «Das grosse Yoga-Therapiebuch».

Verständlich geschrieben zeigt es die Grundprinzipien der traditionellen Yoga-Tradition. Es eignet sich für Anfänger wie Fortgeschrittene, die sich für das grosse und ganzheitliche Heilungspotenzial der Yogatherapie interessieren. Mit Bild und Text werden alle Übungen Schritt für Schritt anschaulich erklärt.

 Remo Rittiner: «Das grosse Yoga-Therapiebuch», Verlag Vianova 2010, Fr. 42.90

Grossraumbüros belasten Arbeitnehmer. Dies zeigt eine Befragung von über 1000 Personen, die das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) und die Hochschule Luzern durchgeführt haben. Demnach leiden Arbeitnehmer in Grossraumbüros mehr unter Lärmbelastungen, Zugluft, trockener oder abgestandener Luft oder zu niedrigen Temperaturen und weisen mehr Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwierigkeiten, gereizte Augen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auf als in Kleinbüros. Dementsprechend sind in grossen Büros auch krankheitsbedingte Absenzen häufiger und die Zufriedenheit der Personen mit ihrer Arbeit ist geringer. ajo  www.seco.admin.ch/dokumentation/ publikation/00008/00022/04153

Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»

Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.

Die eBooks können Sie gratis herunterladen, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken.

 Die eBooks von «natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-leben.ch

Die regelmässige Ausübung von Chinas Volkssport Tai Chi, der mit dem Trend zu fernöstlicher Lebenskultur auch im Westen populär wurde, scheint sich positiv auf verschiedene psychische Belastungen und Leiden auszuwirken. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Tufts University School of Medicine in Boston, USA, in einer Metastudie. Dabei analysierten die Mediziner die zurzeit publizierten Untersuchungen zur Auswirkung von Tai Chi auf die psychische Verfassung. Eine Mehrheit der 40 bewerteten

Studien attestiert der ritualisierten Kampfkunst mit den langsamen, fliessenden Bewegungen positive Effekte bei Stress, Angst und Depressionen sowie eine Verbesserung der Gemütsverfassung bei Gesunden und chronisch Kranken. In den meisten Untersuchungen praktizierten die Probanden Tai Chi zwei- bis dreimal pro Woche während durchschnittlich je 40 bis 60 Minuten. Viele der Arbeiten würden allerdings methodische Mängel aufweisen, schreiben die Mediziner, was ihre Aussagekraft schwäche. ajo

Psyche_ Schatten wegboxen mit Tai Chi

Heilende Spritzen

Bei der Neuraltherapie werden Schmerzpatienten lokal wirkende Betäubungsmittel gespritzt. Das unterbricht den Schmerzkreislauf und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Alle Menschen kennen Schmerz. Er ist manchmal allumfassend, beherrscht den ganzen Körper und das Bewusstsein. Dann besteht nur noch der Wunsch nach einer Befreiung oder danach, zumindest eine kleine Pause gewährt zu bekommen. Unzählige Betroffene stehen genau unter diesem zermürbenden Dauerstress. Schmerzpatienten leiden an Migräne, Trigeminus-Neuralgie, Rheuma oder schweren chronischen Rückenschmerzen; Patienten mit unklaren Schmerzsymptomen wechseln oft von einem Arzt zum nächsten, um endlich eine Diagnose zu erhalten. Weil keine der schulmedizinischen Massnahmen wirkt, gelten viele als «austherapiert». Dementsprechend erscheint eine schlagartige Besserung oder gar eine Heilung nach dem erfahrenen Leid meist wie ein Wunder.

Den

Körper umstimmen

Anita Minder (Name geändert) aus Bern litt unter einer Migräne mit schweren wöchentlichen Anfällen. Wegen der hohen Fehltage überlegte sich der Arbeitgeber, ihr die Stelle zu kündigen. «Ihr Leidensdruck war in zweierlei Hinsicht ausserordentlich hoch», sagt der Berner Neuraltherapeut Dieter Thommen. Für die erste Behandlung kam die Patientin mit starken Schmerzen in seine Praxis. Thommen entschied, sie an mehreren Stellen des Kopfes zu behandeln. «Als ich einen Nervenaustrittspunkt über der linken Augenbraue anspritzte, verschwand der Schmerz innert Sekunden», so der Arzt.

Thommen praktiziert seit fast 20 Jahren. Als Internist suchte er bald nach seiner Praxiseröffnung nach neuen Wegen. «Weil ich nicht mehr nur Symptome bekämpfen wollte», sagt er. Durch ein Erlebnis bei einem Neuraltherapeuten entschied er sich für das alternative Verfahren: Er erlebte mit, wie eine Patientin, die einen Hexenschuss erlitten hatte, sich kurz nach der Verabreichung der Spritzen wieder schmerzfrei bewegen konnte. «Ein beeindruckendes Erlebnis», erinnert er sich.

Vor einer Behandlung führt der für Neuraltherapie qualifizierte Arzt eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung durch. Entsprechend der Diagnose spritzt er danach das lokal wirkende Betäubungsmittel Procain in spezifische Hautareale oder für die Erkrankung bedeutsame Nervenknoten (Ganglien).

Es wird vermutet, dass die geringen Procain-Mengen starke und anhaltende Heilreize auf die den Hautpunkten zugeordneten Organe ausüben (siehe Kasten). Oder anders ausgedrückt: Bei der sogenannten Infiltration der Nervenknoten werden Impulse auf das vegetative Nervensystem ausgeübt, die bei funktionsgestörten Organen die Selbstheilung des Körpers auslösen. In der Naturheilkunde werden solche durch Heilreize bedingten Reaktionen als Umstimmung bezeichnet. Naturheilkundlich Orientierte bedienen sich verschiedenster Umstimmungstherapien. Der berühmte Arzt und Theologe Paracelsus (1493-1541) bezeichnete den Heilreiz als einen Anruf an den «inneren Archeus». Dieser jedem Menschen innewohnende (ideale) Teil entspricht dem vollkommenen Lebensprinzip. Dazu ge-

hören idealerweise Gesundheit und die optimale Funktion des ganzen Körpers.

Wichtig: gesunde Zähne

Im besten Fall kann ein einziger neuraltherapeutischer Heilreiz ausreichen, um eine dauerhafte Umstimmung zu vollziehen. «Doch die phänomenale oder wundersame Wirkung tritt nicht so häufig auf», relativiert Thommen. Meistens seien mehrere Behandlungen notwendig, wobei dies von der Erkrankung oder Funktionsstörung abhänge. «Durchschnittlich sind ausschliesslich der Anamnese sechs bis zehn Behandlungen nötig», sagt der Mediziner. Dabei stehen Patient und Arzt in einem engen Dialog: «Wir sind auf die Mitarbeit unserer Patienten angewiesen», so Thommen. «Sie müssen uns genau schildern, ob, wann und wie sie Besserung empfanden oder sich sonstige Reaktionen einstellen.» Oftmals erfolgt eine Änderung der Behandlung aufgrund der beschriebenen Körperreaktionen. Und wenn ein Patient keine Besserung verspürt, beginnt die Suche nach einem möglichen «Störfeld».

Bei Anita Minder kehrten die Kopfschmerzattacken nach der ersten beeindruckend heilsamen Reaktion nach längerer Ruhephase wieder. «Wenn sie im Anfall in die Praxis kam, konnte dieser mithilfe mehrerer Spritzen jeweils sofort beseitigt werden», erläutert Thommen, «aber eine endgültige Heilung wollte sich nicht einstellen.»

Dann konnte der Arzt aber die noch vorhandenen Weisheitszähne als Störfeld ausmachen. Nachdem ein Zahnarzt die Weisheitszähne entfernt hatte, wurde die Behandlung bei der Migränepatientin

Wo nützt die Neuraltherapie?

Ein wichtiges Einsatzgebiet der Neuraltherapie sind chronische Schmerzen. Migräne und andere Kopfschmerzen, Neuralgien, rheumatische Erkrankungen wie chronischentzündliche Schmerzzustände des Bewegungsapparats, Allergien, Krankheiten mit Entzündungsprozessen (z.B. Mandelentzündungen), Herz-KreislaufErkrankungen (z. B. Herzrhythmusstörungen), Verdauungs- und Schlafstörungen, wie auch hormonell bedingte Störungen (z. B. prämenstruelles Syndrom, Wechseljahrbeschwerden), Schmerzzustände nach Operationen, Schwindel, Tinnitus gehören unter anderem zu den Indikationen der Neuraltherapie. Für Menschen, die an einer Allergie gegen das Lokalbetäubungsmittel Procain oder unter Psychosen leiden sowie mit Blutverdünnungsmitteln behandelt werden, ist die Neuraltherapie ungeeignet.

Entstehung der Neuraltherapie

Eine Heilung von einer Sekunde zur nächsten machte 1925 Furore: Der deutsche Arzt Ferdinand Huneke hatte seiner chronisch und schwer an Migräne leidenden Schwester ein procainhaltiges Antirheumatikum gespritzt. Allerdings machte er einen Behandlungsfehler: Statt in die Muskeln spritzte er das Medikament versehentlich in eine Vene – und schlagartig von einer Sekunde zur nächsten war die Schwester von ihrer quälenden Migräne befreit. Dieses als Sekundenphänomen bekannt gewordene Ereignis, konnten Ferdinand und sein Bruder Walter Huneke an anderen Migränepatienten wiederholen. Beeindruckt von diesem ungewöhnlichen Heileffekt entwickelten die beiden Ärzte das später als Neuraltherapie benannte Verfahren.

Naturärztin/Naturarzt

Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:

• Klassische Homöopathie

• Chinesische Medizin

• Europäische Naturheilkunde

Studienbeginn: Aug ust 2010

Eulerstr asse 55 , 4051 Basel Tel. 061 560 30 60, www.anhk .ch

ACADEMY OF CHINESE HEALING ARTS

Klassische und Traditionelle

Chinesische Medizin

Berufsbegleitende und Vollzeitausbildung in:

� Akupunktur

� Kräuterheilkunde

� Tui Na/An Mo Massage

� Diätetik

� Qi Gong

� Medizinische Grundlagenfächer

Beginn neuer Lehrgänge ab September 2010

Academy of Chinese Healing Arts

Unterer Graben 1 | 8400 Winterthur Telefon 052 365 35 43 info@chiway.ch | www.chiway.ch

Reif für was Neues? Fusspflegeausbildung

20-tägige Intensivausbildung bei pédi-suisse, die führende Fusspflegeschule der Schweiz.

Ideal zur Eröffnung einer Fusspflegepraxis mit Diplomabschluss

Verlangen Sie unser kostenloses Aus- und Weiterbildungsprogramm. Weitere Informationen unter: www.dobi.ch, 062 855 22 44 www.pedi-suisse.ch, 044 780 88 48

Yoga University Villeret

Diplomausbildung des Schweizer Yogaverbandes zum/zur

YogalehrerIn

Beginn: Oktober 2010

■ Mit Diplom des Schweizer Yogaverbandes.

■ Mehr als zehn international bekannte DozentInnen öffnen dasTor in ein neues bereicherndes Berufsleben.

Yoga University Villeret, Rue de la Gare 5, CH-2613 Villeret

Tel. 032 941 50 40, Fax 032 941 50 41, www.yoga-university.ch

AUSBILDUNGSLEHRGANG

• zur holistischen Lebens- und Trauerberater/in auch Sterbebetreuer/in

Als Grundlage dient die Individualpsychologie und dem Trauerkonzept. Start der Ausbildung 5. November 2010 in Rüttenen SO/Kilchberg ZH.

• Enneagramm Lebens- und Laufbahnberatung Psychosynthese und Astrologie. Start der Ausbildung 23. Oktober Hinweis, der Basistag am findet statt am: 28. August 2010

Workshop für Trauerarbeit.

«Wie begleite ich Kinder in Trauer?» am 10./11. Juli 2010 «Trauer mit dem inneren Kind» am 14./15. August 2010 Erlebnisferien IKARIA (Griechenland)

Die Insel der Kraftquellen. Naturbelassen und vielfältig 9.–24. September 2010

Schreibwerkstatt

Ab Juli finden regelmässige Schreibwerkstatt-Abende statt – «gemeinsam – statt einsam» geeignet für alle Interessierte, keine Vorkenntnisse nötig, die Lust und Freude zu Lachen, zu Schreiben und wirken genügt. Neue Tagesekurse!!!!

Für weitere Informationen kontaktieren Sie: LEQUA – Beratung und Schulung für Persönlichkeitsentwicklung und Trauerverarbeitung. Oberrüttenenstr.21a, 4522 Rüttenen, Tel. 032 621 03 05, www.lequa.ch/info@lequa.ch

Konzept und Ausbildung

Die Neuraltherapie besteht aus zwei Behandlungsansätzen: der Segmenttherapie und der Störfeldtherapie. Während Erstere in der klinischen Medizin anerkannt ist, gilt Zweitere noch als wissenschaftlich nicht erwiesen.

1 Segmenttherapie

Der menschliche Körper ist in Hautareale, sogenannte Head-Zonen, unterteilt, die über die Rückenmarksnerven des vegetativen Nervensystems mit den einzelnen Organen verbunden sind. Auf diese Weise sind alle Organe in bestimmten Hautarealen repräsentiert. Bei der Segmenttherapie spritzt der Arzt das lokal wirkende Betäubungsmittel Procain in das von einer Krankheit betroffene Areal (Infiltration). Dies unterbindet die Weiterleitung der Schmerzen oder Verspannungen vermittelnden Nervenimpulse und damit den Schmerzzyklus. Die Ruhigstellung der Nerven regt die körpereigenen Heilungskräfte an. Daneben wirkt das Lokalanästhetikum entzündungshemmend. Mit der Segmenttherapie lassen sich über die Hautareale auch innere Organe behandeln. Übergeordnete Regelkreise (unwillkürliche Funktionen wie Blutdruck, hormonelle Steuerung, Gewicht) können durch die kurzfristige Stimulation ebenso erreicht und so zu einem Neustart bewegt werden.

2 Störfeldtherapie

Bleibt die Segmenttherapie erfolglos oder verschlimmern sich die Beschwerden, liegt nach Auffassung der Neuraltherapie ein Störfeld vor. Solche Störfelder sollen das Nervensystem mit fehlerhaften Signalen überreizen und zu Schmerzen oder Fehlfunktionen von Organen führen. Störfelder werden demnach zum Beispiel von chronischen Entzündungen, Verletzungen oder Narben verursacht. Sie können sich am Ort der Schmerzen oder an entfernten Körperstellen befinden und Fehlfunktionen im Körper auslösen. Eine Schmerzmittelinjektion in ein als Störfeld identifiziertes Hautareal kann dem Körper positive Heilimpulse verleihen und zur Normalisierung der Funktion führen.

3 Ausbildung

Wer sich in Neuraltherapie ausbilden lassen will, muss ein abgeschlossenes universitäres Medizinstudium mitbringen. Ärzte können sich in Weiterbildungskursen zum Neuraltherapeuten ausbilden lassen.

 Informationen unter www.neuraltherapieschweiz.ch

Naturheilkund e u nd Ausbildun g 3 I 6

schon nach wenigen Sitzungen endgültig abgeschlossen. «Die Zahngesundheit wird gerne unterschätzt», sagt Thommen. Kranke oder tote Zähne wie auch Implantate könnten den ganzen Körper in Mitleidenschaft ziehen und verschiedene Funktionsstörungen hervorrufen. «In solchen Fällen ist eine enge Zusammenarbeit mit einem Zahnarzt nötig, um einen Therapieerfolg zu erzielen.»

Kosten abklären

Die Neuraltherapie gehört zu den komplementären Fachrichtungen, die 1998 aus dem Leistungskatalog der Schweizer Grundversicherung herausgenommen wurden, obwohl die im Rahmen des Programms Evaluation Komplementärmedizin (PEK) durchgeführten Fallstudien und Kostenanalysen gute Resultate ergaben. Vor allem die Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie von schmerz- und entzündungsbedingten Leiden zeitigte deutlich bessere Ergebnisse als konventionelle Behandlungen, auch bezüglich der Einsparung von Kosten. Die Therapie eines Hexenschusses beispielsweise dauert im Durchschnitt nur zwei bis drei Sitzungen, meist mit sofortiger Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und infolgedessen deutlich kürzeren Arbeitsabsenzen.

Naturheilkunde und Ausbildung

ind Sie an einer Ausbildung im Bereich Naturheilkunde interessiert oder wollen Sie mehr über die verschiedenen Richtungen wissen?

In der Serie «Naturheilkunde und Ausbildung» stellen wir Ihnen die fünf Heilmethoden, die wieder in der Grundversicherung verankert werden sollen, Homöopathie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Traditionelle Chinesische Medizin und Anthroposophische Medizin ausführlich vor.

 Im nächsten Heft: Phytotherapie

Bis die Schweizer Krankenkassen komplementärmedizinische Behandlungen allenfalls wieder bezahlen müssen, fallen für Patienten, die sich neuraltherapeutisch helfen lassen wollen, Kosten an. Wer keine Zusatzversicherung abgeschlossen hat, sollte den finanziellen Aufwand vor einer Behandlung mit dem Neuraltherapeuten besprechen. ◆

Literatur

 Stefan Weinschenk: «Leitfaden Neuraltherapie», Verlag Urban und Fischer 2009, Fr. 115.–

 Lorenz Fischer: «Neuraltherapie nach Huneke – Grundlagen, Technik, Praktische Anwendungen», Hippokrates-Verlag 2007, Fr. 69.90

Balsam für Haut und Seele

Olivenöl eignet sich nicht nur für die Feinschmeckerküche, sondern bringt als Pflegemittel auch trockene und müde Haut wieder zum Strahlen. Text Sabine Hurni

Auf der Handfläche sollen die feinen Linien unsere Stärken und Schwächen verraten. Im Gesicht hingegen zeigen sie vor allem eines: unser Alter. Einem Netz aus feinen Rillen und Fältchen gleich überzieht die Haut unseren Körper. Sie ist das grösste Organ und dient als äussere Barriere gegen Bakterien und Pilze. Eine makellos schöne Haut ist in unserer Gesellschaft der Inbegriff von Jugendlichkeit, Dynamik und Erfolg. Viele Menschen – vor allem Frauen – lassen sich das einiges kosten. Von der Pflegecreme bis hin zum Anti-Aging-Joghurt oder der Anti-Aging-Pille hat der Markt fast alles zu bieten, was ewige Jugend verspricht.

Trockene Haut im Alter

Doch aufhalten können wir den natürlichen Hautalterungsprozess nicht. Er beginnt bereits zwischen dem zwanzigsten und dem dreissigsten Lebensjahr. Im Bindegewebe bilden sich die elastischen Fasern und das Kollagen zurück, die Haut erschlafft und die Falten werden sichtbar. Zunächst sind es nur Mimikfältchen, doch mit der Zeit kommen neben den Krähenfüssen an der dünnen Haut der Augenwinkel auch die Marionettenfalten vom

Die richtige Hautpflege

Weniger ist mehr – so lautet die Grundregel für eine gesunde und gepflegte Haut. Deshalb gilt:

l Nur einmal pro Tag duschen.

l Nicht zu heiss duschen und die Haut danach kühl oder kalt abspritzen.

l Milde Produkte mit vorwiegend pflanzlichen Inhaltstoffen verwenden.

l Rücken und Beine sind selten wirklich dreckig. Wer trockene Haut hat, sollte nur Achselhöhlen und Intimzonen duschen.

l Die Haut nach der Dusche trocken tupfen anstatt rubbeln.

l Eine individuell auf die eigene Haut abgestimmte Gesichtspflege verwenden. Bei trockener Haut besteht diese aus Reinigungsmilch, Tonic und Creme.

Mundwinkel zum Kinn und die Glabellafalten zwischen den Augenbrauen hinzu.

Mit zunehmendem Alter wird die Haut aber auch dünner. Dadurch kann über sie mehr Wasser verdunsten. Weil gleichzeitig die Tätigkeit der Schweiss- und Talgdrüsen abnimmt, neigt die Haut im Alter mehr denn je zu Trockenheit und Juckreiz. Zudem ist sie schutzloser sämtlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt.

Gut gibt es Sonnencremen und Hautpflegemittel, die mit den enthaltenen Wirkstoffen der Hautalterung vorbeugen und den allzu schnellen Alterungsprozess der Haut verlangsamen. Sie schützen die Haut vor Sonnenstrahlen, freien Radikalen und Luftschadstoffen. Diese Faktoren lassen sich zugunsten der Haut steuern. Gleichzeitig soll eine Gesichtscreme Feuchtigkeit spenden, den HydrolipidFilm aufbauen, die Durchblutung fördern und das Gewebe nähren. All das trägt dazu bei, dass sich das Hautbild verschönert. In vielen Produkten sind deshalb Vitamine,

Leserangebot

Unseren Leserinnen und Lesern bieten wir das feine kalt gepresste Olivenöl Arkalé aus Kreta an. Die Psiloelia-Oliven verleihen ihm ein unvergleichliches Aroma.

_ Bestellen Sie das exquisite Olivenöl zum Vorzugspreis von Fr. 17.– pro 0,5 Liter mit der Bestellkarte auf Seite 58.

Qualität vom Olivenbaum

Olivenbäume prägen das Bild von Spanien, Italien und Griechenland. Diese Länder gehören zu den wichtigsten Olivenölproduzenten. Die rund 2,5 Millionen Tonnen Olivenöl, die weltweit jährlich produziert werden, stammen hauptsächlich aus diesen Mittelmeerländern. Gewonnen wird es aus den Früchten des knorrigen Öl­ oder Olivenbaumes (Olea europaea). Er gehört zur Familie der Ölbaumgewächse ebenso wie Esche, Jasmin, Flieder und Forsythie. Im Extremfall kann ein Olivenbaum mehrere 1000 Jahre alt werden.

Eiweisse, Enzyme, Hormone, Harnsäure, Ceraminde und Feuchtigkeitsdepots enthalten. Sie sollen die Haut straff und elastisch machen.

Die Olivenernte erfolgt je nach Anbaugebiet zwischen Oktober und Dezember. Bei dieser aufwendigen Arbeit werden die Oliven entweder mit Holzstangen aus dem Baum geklopft, von den Ästen gestrählt oder maschinell mit Rüttelmaschinen vom Baum geschüttelt. Ausgelegte Netze fangen die herunterfallenden Oliven auf. Danach erfolgt die Pressung, aus der Olivenöl in vier verschiedenen Qualitäten hervorgeht: Tropföl Als Tropföl wird Olivenöl bezeichnet, das vor der Pressung aus den Oliven fliesst. Es schmeckt sehr fruchtig und ist besonders mild. Aufgrund seiner Seltenheit ist das Tropföl eher teuer.

Natives Olivenöl extra Dieses Olivenöl entsteht aus der ersten kalten Pressung. Es darf maximal ein Prozent Ölsäure enthalten: je geringer der Ölsäuereanteil, desto besser die Qualität. Andere Bezeichnungen für diese Qualitätsstufe sind «extra vergine», «virgen extra» und «vierge extra».

Natives Olivenöl Dieses Olivenöl entsteht bei der zweiten Pressung und darf maximal zwei Prozent Ölsäuren enthalten.

Raffiniertes Olivenöl Als raffiniertes Olivenöl wird heiss gepresstes Öl bezeichnet. Bei der Raffination werden unerwünschte Begleitstoffe entfernt, um ein möglichst reines Öl zu erhalten. Es hat keinen ausgeprägten Olivengeschmack mehr. Zur Verbesserung des Geschmacks kann wieder natives Olivenöl zugemischt werden.

Gleichzeitig enthalten die Cremen oft auch Pflanzenöle. Jojobaöl, Nachtkerzenöl, Weizenkeimöl, Avocadoöl oder Rizinusöl und pflanzliche Wachse wie Sheabutter können in die Haut eindringen und pflegen diese aufgrund ihrer Inhaltstoffe nachhaltig. Sind die Öle in die Pflegeprodukte eingearbeitet, hinterlassen sie auf der Haut keinen unerwünschten Glanz. Auch mineralische Öle und Wachse wie Paraffinöl, Vaseline (Petrolatum), Erdwachs oder Hartparaffin finden in der Hautpflege Verwendung. Sie werden von der Haut jedoch nicht aufgenommen und bleiben auf der Oberfläche. Dort wirken sie vor allem hautglättend und verhindern einen Wasserverlust über die Haut.

Ein ganzheitlicher Akt

Ein seit jeher bewährtes Genuss- und Hautpflegemittel ist das Olivenöl. Es wird aus dem Fruchtfleisch und dem Kern von Oliven gewonnen. Wie alle Pflanzenöle besteht auch das Olivenöl aus Glyzerin und Fettsäuren. Die im Olivenöl enthaltenen Phenole machen die Blutgefässe elastischer. Dadurch kann das Blut besser zirkulieren. Je höher der Phenolgehalt im Olivenöl, desto positiver wirkt sich dieses auf die Blutgefässe aus.

Qualitativ hochstehende Öle der Bezeichnung «extra vergine» weisen einen hohen Phenolgehalt sowie einen sehr geringen Anteil an Ölsäuren aus und sind kalt gepresst. Der Gehalt an Ölsäure im Olivenöl steigt, wenn die Früchte lange am Baum hängen. Idealerweise werden die für das Öl verwendeten Oliven daher noch grün geerntet. Lange Wartezeiten zwischen der Ernte und der Pressung können den Gehalt an Ölsäure ebenfalls massiv

Mit Olivenöl zu schöner Haut

Ein Schälchen Olivenöl im Wasserbad oder in der Mikrowelle kurz erwärmen. Sich von Kopf bis Fuss damit einmassieren. Kurz einwirken lassen und danach duschen. Wer seiner Haut gleichzeitig ein Peeling verpassen möchte, kann dem Öl etwas Meersalz beigeben. Das körnige Salz rubbelt Hornhaut und feine Hautschüppchen weg. Das macht die Haut weich und geschmeidig.

erhöhen. Nach der Ernte müssen die Oliven deshalb direkt verarbeitet werden.

Aber nicht nur innerlich ist das Olivenöl eine Bereicherung. Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin E und den vielen essenziellen, ungesättigten Fettsäuren ist das Pflanzenöl ein wunderbarer Radikalfänger, der müde und ausgetrocknete Haut wieder zum Strahlen bringt. Für die Hautpflege dient warmes Olivenöl als Gesichts- oder Handmaske über Nacht oder kann auch als Ganzkörperpflege vor dem Duschen eingesetzt werden.

Die eigene Haut mit einem warmen Olivenölmantel zu umhüllen, ist mehr als nur ein Schönheitsritual. Es schmeichelt auch der Seele und entspannt den ganzen Körper. So ist auch die Hautpflege ein ganzheitlicher Akt – gekoppelt an die Lebenseinstellung, die Ernährung, die Trinkmenge und den erholsamen Schlaf. Denn wahre Schönheit strahlt von innen. ◆

«natürlich leben» im TV Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.30 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.

_  Weitere Infos und Video:  www.natuerlich-leben.ch

Ayur veda-Pension Quelle für Körper, Seele und Geist

Ayur veda-Kuren im Le Cocon

Gönnen Sie sich Zeit und lassen Sie sich Ihrer Gesundheit zuliebe ver wöhnen. Per sönliche, auf Ihre Bedür fnisse abgestimmte Behandlungen und Massagen wirken entschlackend, entspannend und nährend. Johanna Wäfler und Markus Dür st freuen sich auf Sie.

Unser Angebot:

•EinwöchigeAyur veda-Kuren zum Entschlacken und Regener ieren.

•Amrit a, die königliche Kur.

•Neu: Panchak arma-Kur.

Ayur veda-Pension Le Cocon, rue de la Combe-Grède 33, CH-2613 Villeret Tel. 032 941 61 63, mail@lecocon.ch, www.lecocon.ch

! "# $! % ' (! )$ !* +, - $. $# *+ #/ ." 0! +$ 01

Einneuer Weg, sichleichter, freier undbeweglicherzufühlen! Informationen zurAusbildung oder Liste der TRAGER-Praktiker

TR AG ER VerbandSchweizTVS,Aemättlihof 117, 6370 Stans Telefon041 535 71 77, info@trager.ch,www.trager.ch

Einige TRAGER-PraktikerInneninIhrerNähe:

Bern: Susanne Roth 031 311 32 57

Wir haben ein einzigar tiges Rezept für Ihre Badeform entwickelt: SLIMFOR, mit 8 (!) rein pflanzlichen Inhaltsstoffen aus kontrollier tem Anbau

Kombinieren Sie SLIMFOR mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung

Einsiedeln: SolangeAckermann 078 741 87 18

Forch-Zürich: MarianneBerger Rora 044 918 12 15

Luzern: Monika Hame Buholzer 078 858 95 54

Rafz: Nina Hässig-Weber 078 753 85 83

Rheinfelden: SarahRuthBuser 061 331 91 69

Rombach-Aarau: ElisabethBouveratBachmann 079 671 60 84

Rupperswil: Maja K. Richner 062 897 30 12

St.Gallen: Dora Müller 071 244 20 36

Uster: PeterFankhauser 043 497 84 65

Wädenswil: Marianne Kellersberger 044 780 77 69

Bringt Sie i n Badeform… …SLIMFOR

So macht Ihre Badefigur Spass!

SMS-Bestellung: 077 415 67 15 (Name, Adresse, Bestellung)

Bestelltelefon: 071 929

FRühLIngS-AktIOn

Jetzt bestellen gegen Rechnung:

90 Kapseln Slimfor für ca. 15 Tage Fr. 45.– statt Fr 49.–

4-Wochen-Kur Slimfor Fr. 85.– statt Fr 98.–

6-Wochen-Kur Slimfor Fr. 115.– statt Fr. 147.–

Vorname:

Nachname:

Strasse:

PLZ / Or t:

Telefon:

Ihr Fachhändler: H&S vita AG, Spezialversand für Naturprodukte, Postfach 171, 9532 Rickenbach b. Wil

Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.

Rote Quittenkonfitüre

Wie erreiche ich, dass mein Quittengelee eine intensive rötliche Färbung erhält?

Susanne Züllig, Villigen

Eine Solothurner Bauersfrau hat mir verraten, wie das Quittengelee eine intensiv-rötliche Farbe bekommt. Sie lässt den für das Gelee gewonnenen Saft ohne Zucker einen Tag stehen, wobei dieser durch enzymatische Veränderungen eine rötliche Färbung erhält. Der Saft nimmt dabei keinen Schaden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dem zum Gelieren bereitgestellten Quittensaft den Saft roter Früchte beizumischen. Bewährt haben sich rote Trauben und der Saft des Granatapfels. Die Trauben mit den Häuten zur Saftgewinnung kochen, denn erst diese geben eine intensiv Farbe. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie üblich mit dem Geliermittel der Wahl wie Agar-Agar, Unigel oder Gelierzucker, den es neuerdings auch in Form von Rohzucker gibt.

Heinz Knieriemen

Brennende Füsse

Ich leide am Burning ­ Feet ­ Syndrom. Die Fusssohlen beginnen zu brennen, sobald ich abends zur Ruhe komme. Was lässt sich dagegen tun?

E. K., Dübendorf

Es kann sein, dass das Problem mit dem Säure-Basen-Haushalt zusammenhängt. Essen wir täglich mehr Teigwaren, Brot, Fleisch und Milchprodukte als Früchte und Gemüse kann das den Körper überhitzen. Gleichzeitig verschiebt diese Kost das Säure-Basen-Gleichgewicht in den sauren Bereich. Früchte und Gemüse wirken dagegen ausgleichend und kühlend

auf den Körper. Als erste Massnahme scheint es mir wichtig, dass Sie Ihre Ernährung unter die Lupe nehmen. Zusätzlich zur gewohnten Nahrung noch fünf Portionen Früchte und Gemüse zu verspeisen, ist kaum möglich. Einfacher geht es, wenn Sie jede Mahlzeit mit einer Handvoll «Grünzeug» ergänzen. Jetzt im Sommer können Sie zum Frühstück zum Beispiel Fruchtschnitze mit etwas Naturjoghurt essen oder zusätzlich zum Brot ein paar Gurkenscheiben knabbern. Abends ein paar Zuccettischeiben braten oder eine Karotte dünsten.

Gleichzeitig können Sie sich Mineralund Basensalze zuführen, die das Ausscheiden von freien Säuren fördern. Solche Basenmischungen erhalten Sie im Fachhandel. Nach zwei, drei Wochen werden Sie merken, dass sich der Körper anders anfühlt. Vielleicht sind Sie vitaler und vermutlich lässt auch das Brennen nach. Äusserlich können Sie abends die Schüssler-Salz-Lotion Nr. 12 auf die heissen Füsse auftragen. Die Lotion enthält Calcium sulfuricum und regt dadurch den Stoffwechsel an. Besonders erfrischend wirkt die Lotion, wenn Sie sie im Kühlschrank lagern.

Gönnen Sie Ihren Füssen aber auch tagsüber immer wieder etwas Luft. Spazieren Sie ab und zu barfuss über eine Wiese, testen mit den Zehenspitzen die Wassertemperatur eines Baches oder streifen Sie wenigstens zu Hause die Schuhe und Socken von den Füssen. Das ist nicht nur eine Wohltat für die Füsse, sondern befreit auch Herz und Seele. Sabine Hurni

Joggen auf Asphalt

Ich höre immer wieder, dass Joggen auf dem Asphalt nicht gut sei für die Gelenke. Stimmt das?

Sybille Herzog, Baden

Joggen ist eine der gesündesten Sportarten, die es gibt. Auch im Training auf Asphalt laufen, ist in der Regel kein grosses Problem. Natürlich gibt es auf weichem Waldboden weniger Schläge, aber die richtige Mischung macht es aus.

Ein Marathon ausschliesslich auf Asphalt ist ungesund. Wenn Sie oft und auch mal länger auf Asphalt laufen, sollten Sie lediglich darauf achten, dass die Laufschuhe einigermassen neu sind und etwas dämpfen, Sie ab und zu Krafttraining und Fussgymnastik machen, eine einigermassen korrekte Lauftechnik haben.

Marius Stahlberger, Redaktion Fit for Life

Magenbakterien

Eine Magen ­ Darm ­ Spiegelung hat ergeben, dass ich zu viele Helicobacter­ Bakterien im Magen habe. Der Arzt gab mir zwei verschiedene Antibiotika. Gibt es Alternativen? U. W., Uzwil

Helicobacter-Bakterien kommen bei jedem Menschen vor. Offenbar hat Ihr Arzt aber eine Magenschleimhautentzündung festgestellt. Wenn Sie die Antibiotika nicht nehmen und stattdessen mit alternativen Heilmitteln eine Genesung erzielen möchten, sollten Sie das mit Ihrem Arzt absprechen. Er kann am besten beurteilen, wie akut die Lage ist und wie schnell Sie handeln sollten.

Der Magen ist als Schutz vor der aggressiven Magensäure mit einem Schleim überzogen. Sonst würde er sich selber verdauen: Die nahrungszersetzende Flüssigkeit unterscheidet nicht zwischen dem eigenen Körper und dem soeben gegessenen Hackbraten. Je nach Lebens- und Ernährungssituation nimmt die Qualität des Magenschleimes ab. Säure und Bakterien können in die Magenwand eindringen und für Druckgefühl, Völlegefühl und Krämpfe sorgen. Ursachen dafür sind zu fettiges Essen, zu schnelles Essen, Alkohol-, Nikotinund hoher Kaffeekonsum, ebenso Stress und gewisse Medikamente. Prüfen Sie deshalb auch Ihre Lebensgewohnheiten. Schaffen Sie sich Freiräume, um in Ruhe ihre Mahlzeit zu essen und versuchen Sie, sich in dieser Zeit nur aufs Essen zu kon-

zentrieren: Wie schmeckt die Nahrung, wie fühlt sie sich auf der Zunge an und was verändert sich alles durch das Kauen? Das ist eine einfache Achtsamkeitsübung, die sich gut in den Alltag einbauen lässt. Es gibt im Alltag viele Möglichkeiten, sich mit jeder Faser des Körpers auf das zu konzentrieren, was man gerade tut. Auch wenn solche Achtsamkeitsübungen nur eine Minute dauern, ist der Entspannungseffekt hoch.

Seitens der Naturheilkunde wirken Rollwickel mit Kartoffelsaft sehr beruhigend auf die gereizten Magenwände. Trinken Sie morgens und abends je ein Glas Kartoffelsaft und legen Sie sich danach auf den Rücken. Nach zwei Minuten rollen Sie sich auf die Seite und dann auf den Bauch und die andere Seite. So verteilt sich der Saft im ganzen Magen. Auch bittere Heilpflanzen wie zum Beispiel Schafgarbentee beruhigen den Magen. Sabine Hurni

Zähneknirschend

Mein Kiefergelenk ist entzündet, weil ich nachts so angespannt bin und stark mit den Zähnen knirsche. Beissspange, Johannisöl zum Einreiben und Knierolle für die Beine brachten nicht den gewünschten Erfolg.

N. S., Luzern

Mit diesem Problem sind sie nicht allein. Viele Menschen tragen nachts wahre Nervenkämpfe aus, weil der Druck am Arbeitsplatz oder in der Familie zum Teil gewaltig auf ihnen lastet. Dabei wäre die entspannende Nachtruhe so wichtig. Fürs Erste könnte ein pflanzliches Entspannungspräparat die angespannte Situation ein bisschen lockern. Gönnen Sie sich auch einmal eine Massage. Vermutlich sind sämtliche Muskeln rund um das Kiefergelenk und die Schläfen total verspannt. Körperarbeit würde Ihnen vermutlich auch seelisch gut tun, um den Belastungen

besser begegnen zu können. Probieren Sie abends ganz bewusst, den Alltag hinter sich zu lassen. Das können Sie tun, indem Sie sich ganz klar ins Bewusstsein rufen, dass der Arbeitstag nun Vergangenheit ist, dass erst in der Zukunft ein neuer strenger Tag beginnt und dass alles Vergangene oder noch nicht Eingetroffene jetzt überhaupt nicht relevant ist. Was vorgefallen ist, können wir nicht mehr ändern und wenn, dann erst am nächsten Tag, also in der Zukunft, sicher nicht abends im Bett. Gegen die Entzündung selber brauchen Sie eigentlich nicht viel zu machen. Sobald sich die innere Anspannung legt, nimmt auch der Druck auf das Gelenk und damit die Entzündung ab. Das Einreiben von Johannisöl und allenfalls einer Arnikasalbe reichen vorerst. Sie können zusätzlich Vitamin C einnehmen, ein Pflanzenöl, das reich an Omega-3-Fettsäuren ist (Leinöl) oder Weizenkeime, die reich an Vitamin E sind. Das alles hilft ebenfalls, die Entzündungssituation zu entschärfen. Die wirkliche Therapie ist aber jene vom Stressabbau.

Sabine Hurni

Blähende Rosinen

Ich bekomme von den Rosinen im Müesli Blähungen. Ist es die Kombination zwischen pflanzlichem Fett und den tierischen Eiweissen der Milch, die ich nicht vertrage?

J. F., Mund

Sind es tatsächlich die Rosinen im Müesli, die Ihnen Blähungen machen? Ich vermute vielmehr, dass das «staubige Futter» als Ganzes die Blähungen hervorruft. Wenn Sie die Flockenmischung und vor allem die Dörrfrüchte abends in etwas Wasser einweichen, sollte sie schon viel bekömmlicher werden. Milch und frische

INSPIRATION AUS DER NATUR

Vögel haben uns etwas zu sagen.Es ist eine alte,fast schon vergessene Kunst,sich die wachen Sinne der Tiere und im Besonderen die der Vögel zunutze zu machen.Ralph Müller beschreibt auf sehr lebendige Weise das faszinierende Leben der Vögel und die Kunst, die Botschaften zu verstehen,die in ihrer Stimme,ihrer Körpersprache und ihren Verhaltensweisen verborgen liegen.

Ralph Müller

Die geheime Sprache der Vögel

Den Vögeln lauschen,sich berühren lassen,von ihnen lernen

256 Seiten,über 150 Farbfotos

Fr.49.90

Bestellcoupon

Ja, ich bestelle mit Rechnung, zuzüglich Versandkosten*:

Expl. Ralph Müller: Die geheime Sprache der Vögel, Fr.49.90

Expl.Fiona Danks/Jo Schofield: Werkstatt Natur, Fr.34.90

Name Vorname

Strasse PLZ/Ort

Datum/Unterschrift Telefon

Bitte

Der Wald,ein Bachlauf oder ein einsamer Sandstrand werden zu Orten voller aufregender neuer Ideen,die Kinder begeistern und ihre Familien,Betreuer und Lehrerinnen dazu ermuntern,wieder vermehrt nach draußen zu gehen.Alle Anleitungen sind detailliert beschrieben und mit Farbfotos wiedergegeben.

Fiona Danks / Jo Schofield

Werkstatt Natur

101 Ideen zum Spielen,Gestalten und Werken in und mit der Natur 160 Seiten,300 Farbfotos

Fr.34.90

benützen Sie den Bestellcoupon. Sie können auch gerne übers Internet, telefonisch oder per Fax bestellen. *Ab einem Bestellwert von Fr. 55.– liefern wir Ihnen die Bücher innerhalb der Schweiz portofrei.

Senden Sie bitte den ausgefüllten Bestellcoupon an: AT Verlag, AZ Fachverlage AG Versand

Bahnhofstrasse 41, 5000 Aarau

Telefon 058 200 44 11 Fax 058 200 44 01 versand@at-verlag.ch www.at-verlag.ch Auch im Buchhandel erhältlich.

Früchte sind schwer verdaubar, wenn man sie zusammen isst. Joghurt und Früchte gehen gut zusammen und sind entsprechend bekömmlicher.

Sabine Hurni

Vegetarisch ohne Mangelerscheinungen

Meine 19 ­ jährige Tochter isst seit über zehn Jahren weder Fisch noch Fleisch. Sie leidet an akutem Eisen ­ und Vitamin ­ B12 ­ Mangel. Ihr Arzt gleicht den Mangel mit Spritzen aus. Nun möchte sie ihre Ernährung anpassen. Was muss sie beachten?

B. H. Zürich

Ohne Fleisch und Fisch lässt es sich gut leben. Doch die Versuchung ist gross, dass sich Vegetarier nur noch von Getreideprodukten wie Teigwaren, Reis oder von Kartoffeln ernähren, ergänzt mit etwas Gemüse oder Salaten. Auf die Dauer und vor allem im Wachstum, bei sportlicher Betätigung oder in der Schwangerschaft reicht diese Art von Nährstoffversorgung nicht aus. Viel zu oft vergessen wir in unserer Kochkultur die Hülsenfrüchte. Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind reich an pflanzlichem Eiweiss und Eisen. Deshalb eignen sie sich hervorragend als Fleischersatz. Vitamin B12 findet sich in tierischen Lebensmitteln wie Quark, Joghurt, Käse und Eier. Diese Lebensmittel bereichern eine vegetarische Küche ebenfalls. Was auch nicht fehlen darf, ist die gesamte Palette an saisonalen, heimischen Gemüse- und Früchtesorten. Ein nährstoffreicher Snack sind Sprossen: Samen und Hülsenfrüchte können Sie keimen lassen und dann als Beilage zu Salat, Quark oder pur geniessen. Ihre Tochter sollte zudem den Konsum von Kaffee, Schwarztee und Energiedrinks tief halten. Sie können die Aufnahme vieler Nährstoffe hemmen. Ein weiteres Augenmerk gilt auch der Zubereitung der Speisen. Alles was ein zweites Mal aufgewärmt wird, enthält fast keine Vitamine mehr. Um die leeren Speicher fürs Erste wieder zu füllen ist eine Nahrungsergänzung oder eine weitere Spritze wohl nicht zu vermeiden. Wenn ihre Tochter gleichzeitig die Ernährung sukzessive umstellt, wird sich der Vitamin- und Mineralstoffhaushalt in den nächsten Monaten aber langsam ausgleichen.

Sabine Hurni

Unregelmässige Menstruation

Ich habe öfters eine unregelmässige Menstruation. Gibt es Pflanzen, welche die Regelblutung positiv unterstützen oder fördern?

M. K., Barigiota

Es gibt einige Pflanzen, die das Hormonsystem allgemein positiv beeinflussen können, allen voran Keuschlamm, Frauenmantel, Hopfen und Soja. Menstruationsfördernd wirken Schafgarbe und Brennnessel, weil eine unregelmässige Menstruation nicht selten auch mit einem Hang zur Verstopfung einhergeht. Bewegung, Wärme, viel Flüssigkeit und verdauungsfördernde, leicht bittere Heilpflanzen haben deshalb eine Wirkung auf den Blutfluss. Doch es braucht Geduld und Ruhe. Überlegen Sie sich auch, wann das Prob-

lem nicht auftritt. Vielleicht haben Sie die Menstruation im Sommer regelmässiger als im Winter. Falls Sie kürzlich die Pille abgesetzt haben, kann es einige Zeit dauern, bis sich das eigene Hormonsystem wieder eingependelt hat.

Sabine Hurni

Windeln waschen?

Sind Stoffwindeln umweltfreundlicher als Wegwerfwindeln? Gibt es hierzu eine klare Antwort?

Familie B., Meggen

Eine klare Antwort kann ich Ihnen leider nicht geben. Beide Windelarten sind mit gewissen Kompromissen verbunden. Mit den Stoffwindeln produzieren Sie weniger Abfall – Sie brauchen jedoch Wasser und Energie, um die Windeln zu waschen und verbrauchen Waschmittel,

das in der Produktion ebenfalls Wasser und Energie braucht. Auch für die Produktion der Baumwolle wurden Wasser, Energie und Pestizide eingesetzt. Stoffwindeln brauchen nur einmal produziert zu werden, Wegwerfwindeln hingegen verbrauchen nicht nur bei der Herstellung, sondern auch bei der Entsorgung Energie. Günstiger kommen die Stoffwindeln auf jeden Fall. Nur fällt natürlich viel mehr Arbeit an als bei Wegwerfwindeln. Vielleicht wären ökologische Wegwerfwindeln eine Alternative, aber auch die müssen hergestellt und entsorgt werden.

Interessant ist ein Blick in die Vergangenheit: Offenbar wurden unsere Eltern und Grosseltern, die mit Stoffwindeln aufwuchsen, früher «stubenrein» als die heutigen Pampers-Kinder. Der Aufwand, die Windeln zu waschen, war so gross, dass die Mütter die Kinder einfach zu bestimmten Zeiten auf den Topf setzten. So gaben sie ihnen einen Rhythmus vor.

Sabine Hurni

Inserat

Die Energie der neuen Zeit

SGfB & EFPP anerkannte Ausbildungen in Psychosynthese-Beratung, Coaching & Therapie. Seminarauszug

18.– 22 Aug Sei was Du wirklich bist Einführungskurs Psychosynthese 13.– 14 Sep. Krisen– und Konfliktbearbeitung Aktive Vertrauensbildung in Beziehungen 01.– 03 Okt Start der neuen berufsbegleitenden Psychosynthese–Grundausbildung

18.– 25 Okt Hawaii Spirit Shaman Healer Training auf Kreta

Info‘s, Kurs– und Ausbildungsprogramme: aeon Zentrum für Psychosynthese & ganzheitliches Heilen CH 4053 Basel, Dornacherstr. 101 T. 061 262 32 00 willkommen@aeon.ch www.aeon.ch

Schafgarbe

Haus&Garten

Recycling_ Schwuppdiwupp

Und – schwuppdiwupp – herrscht Ordnung im häuslichen Recyclingsystem: mit dem Recyclingsystem Schwuppdiwupp. Erfunden hat es Roland Stahel vom Atelier «echt praktisch» in Herrliberg (ZH), nach Eigendeklaration ein bequemer Mensch, der mit seinen Projekten das Leben schöner und einfacher machen will. Das Recyclingsystem besteht aus zusammensteckbaren Kartonbehältern, in welche die üblichen Papiersäcke passen. Diese füllt man mit PET, Altglas und Co. – und das Recyceln geht plötzlich geordnet vonstatten und macht Spass. ajo _ www.schwuppdiwupp.ch

Lesen_ Teufelsfeige und Witwenblume

Von der heilkräftigen Madonnenlilie des Mittelalters über die symbolträchtige Nelke der italienischen Renaissance bis zur Tulpenmanie des Barock: Blumen zu züchten war stets ein Ausdruck eines bestimmten Zeitgeistes. Der von Pro Specie Rara herausgegebene Bildband beleuchtet die lebendige Geschichte unserer Gartenblumen und porträtiert Pflanzenjäger, Züchterinnen und Botaniker.

_ Pro Specie Rara (Hrsg.): «Teufelsfeige und Witwenblume: Historische Zierpflanzen –Geschichte, Verwendung, Botanik», Christoph-Merian-Verlag 2010, Fr. 49.90

Tipp_ Sanddorn im Garten

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) macht sich ausgezeichnet im Hausgarten. Und die Früchte des anpassungsfähigen und hübschen Strauchs schmecken Vögeln und Menschen. Der Vitamin-C-Gehalt der orangen Sanddornbeere übertrifft zudem jenen von Zitrusfrüchten um ein Vielfaches. Durch die Beigabe von Zucker und weiteren Zutaten entsteht das kräftig und leicht säuerlich schmeckende Sanddornmark. Dieses kann sowohl in warmen Tee als auch in kaltes Wasser gegeben werden. Mit Mineralwasser verdünnt ergibt Sanddornmark im Sommer einen herrlichen Durstlöscher. rbe

Wohnen_ Nicht für Pappnasen

Möbel müssen nicht zwingend aus Holz oder Pressspanplatten bestehen. Ein ökologisch sinnvolles und stabiles Material ist auch Karton. Ob klassisches Chuchichäschtli, Clubtisch, Sitzbank, Sideboard oder extravaganter Scribble-Hocker, die Basler Firma Art on Card stellt ihre Möbel vollständig aus Karton her. Das verwendete Material besteht aus 90 Prozent recyclierten Fasern und – für die Festigkeit und Stabilität – aus 10 Prozent Neufasern. Haben die Möbel eines Tages ausgedient, lassen sie sich über die Altpapiersammlung entsorgen. ajo _ www.artoncard.ch _ www.kartonshop.ch

Ausstellung_Verflixt und verflochten

Körbe aus Weiden erweisen sich für die Gartenarbeit nach wie vor als unersetzbare Behälter. Diese werden bis heute von geschickten Händen vor allem aus den Ruten der anbaubaren Korb-Weide geflochten. Ansonsten sind Weiden richtige Vagabunden. Wo immer es ihnen gefällt, treiben sie Wurzeln: an Bächen, auf Kiesböden, im Moor. In der Schweiz unterscheidet man über dreissig Arten:

von der winzigen alpinen Kraut-Weide bis zur Sal-Weide, einem stattlichen Baum. Salix (Salz) lautet denn auch der lateinische Name der Weiden und Weidenrinde enthält Salicylsäure, ein altbekanntes Mittel gegen Schmerzen, das bis heute Bestandteil von Medikamenten wie Aspirin ist.

All das und mehr erfährt man in der aktuellen Ausstellung «Verflixt und verflochten – Von Weiden und Korbflech-

tern» des Naturmuseums Winterthur, in deren Zentrum eine begehbare, aus Weidenbündeln geflochtene Hütte steht. Neben viel Wissenswertem über die Weiden zeigt die bis zum 24. Oktober 2010 dauernde Schau auch dekorative Beispiele von Korbgefässen aus verschiedenen Zeiten und Geflochtenes aus der Werkstatt moderner Korb- und Flechtwerkgestalter. Hans Keller _ www.natur.winterthur.ch

Die süsse Versuchung

Die Vielfalt an alten und neuen Kirschensorten in der Schweiz ist gross. Die Konsumenten schätzen einheimische Ware –was auch mit einem wirkungsvollen Grenzschutz zu tun hat.

Text Annette Weinzierl

Ein Kilogramm Kirschen isst jeder Schweizer jährlich während der kurzen Saison von Mitte Juni bis Ende Juli», sagt Rolf Matter vom Schweizerischen Obstverband in Zug. «Was den Konsum von Kirschen hierzulande betrifft, zählt die Schweiz innerhalb von Europa zu den wichtigsten Erzeugerländern. Allerdings exportiert die Schweiz laut Matter kaum Kirschen in andere Staaten. «Dank günstigem Klima, aber auch einem effektiven Grenzschutz, der die inländischen Produzenten während der Schweizer Erntezeit vor ausländischer Konkurrenz schützt, stammt jede zweite in der Schweiz konsumierte Kirsche aus inländischem Anbau», sagt er.

Heute ist die Kirsche weltweit über zahlreiche Länder gemässigten Klimas verbreitet. Die grössten Süsskirschen-Erzeuger und Exportländer sind die Türkei, die USA und Italien. Zu den wichtigsten europäischen Anbauländern zählen neben Italien auch Frankreich, Spanien und Griechenland; beim Sauerkirschenanbau sind vor allem Russland, Polen und Deutschland zu nennen.

In der Schweiz werden die leckeren Früchte in vielen Regionen traditionell

mit einer grossen Sortenvielfalt an Tafelkirschen und einem hohen Anteil an Brennkirschen gehegt und gepflegt: «Der überwiegende Teil der gesamten Kirschenmenge stammt aus der Nordwestschweiz, beispielsweise aus dem Baselbiet, Fricktal und dem Kanton Solothurn, ebenfalls über grössere Flächen verfügen die Kantone Bern, Luzern und Schwyz», so Matter. Die beiden Letzteren seien besonders bekannt für ihre Brennkirschen. «Etwa die Hälfte der Tafelkirschen stammt aus Niederstammanlagen. Der Rest, wie auch die Konserven- und Brennkirschen, wächst nach wie vor auf den landschaftsprägenden und ökologisch wertvollen Hochstammbäumen», sagt der Fachmann.

Kostbare Kriegsbeute

Die ursprüngliche Heimat der Kirsche sind das westliche Asien und das östliche Europa. Erste Kultivierungen fanden am Schwarzen Meer statt. Von der dort eroberten Stadt Kerasos brachte der römische Feldherr und Feinschmecker Lucius Lucinius Lucullus anno 74 vor Christus die saftigen Süsskirschen nach Rom, was ihm grossen Ruhm eintrug. Er räumte unter den vielen wertvollen Tributgeschenken

bezeichnenderweise einem Kirschbäumchen den zentralen Platz auf seinem Triumphwagen ein. Die seiner Meinung nach kostbarste Kriegsbeute, die Edelkirsche, liess ihn sprichwörtlich in die Geschichte eingehen, sagen wir doch von unliebsamen Zeitgenossen gerne, mit ihnen sei nicht gut Kirschen essen.

Etwa 250 Jahre später gab es bereits erste Kulturformen der Kirsche am Rhein, von wo aus sie sich über ganz Europa bis Britannien ausbreitete. Um die Verbreitung der Kirschbäume machte sich vor allem Karl der Grosse während seiner Regentschaft im 8. und 9. Jahrhundert verdient. Anpflanzungen erfolgten damals in der Nähe von Siedlungen, da Kirschen aufgrund ihrer geringen Haltbarkeit für längere Transporte nicht geeignet waren. Später hüteten dann oft die Mönche innerhalb ihrer Klostermauern die Kirschbäume als wertvolles Gut.

Der Kirschbaum zählt als Steinobstgehölz zur Familie der Rosengewächse. Innerhalb der Rosengewächse gehören Kirschen wie Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Nektarinen oder Mirabellen zum Steinobst, sie besitzen einen Stein und keine Kerne wie Äpfel oder Birnen.

Die Urform des Kirschbaums stammt von der wilden Vogelkirsche (Prunus avium) ab, aus der durch Kreuzungen und Mutationen die heutigen Süsskirschen entstanden. Als Wildform unserer Sauerkirschen hingegen gilt die asiatische Weichselkirsche (Prunus cerasus): Der altrömische Name «cerasus» geht dabei wahrscheinlich auf die bereits erwähnte

Das Neuste gibt‘s jetzt natürlich auch per Mail.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Newsletter von natürlich leben. Bitte geben Sie uns unter natuerlichleben.ch/newsletter Ihre E-Mail an. Und schon erhalten Sie regelmässig:

■ Wertvolle Gesundheitstipps aus der Natur

■ Nützliche Ratschläge bei Fragen zu Natur und Garten

■ Exklusive Angebote zu Vorzugspreisen

■ Immer wieder Neues aus der natürlich-leben-Welt

www.natuerlich-leben.ch/newsletter

türkische Stadt Kerasos zurück. Bei den Germanen entstand daraus die Bezeichnung «kirsa». Im deutschsprachigen Raum wandelte sich der Begriff dann später von der Kersbeere über die Kersche bis etwa Mitte des 15. Jahrhunderts die Kirsche gebräuchlich wurde. In den oberrheinischen und schweizerischen Regionen ist dazu bis heute die Bezeichnung Chriesi üblich. Die französische Cerise und die englische Cherry haben dieselbe linguistische Herkunft.

Grosse Sortenvielfalt

Die prall gereiften Kirschen versprechen je nach Sorte und Witterungsverlauf von Juni bis Juli höchste Gaumenfreuden. Unter den Süsskirschen differenziert man die weichen, saftigen Herzkirschen (Prunus avium var. juliana) und die aromatischen Knorpelkirschen (Prunus avium var. duracina) mit festem Fruchtfleisch. Bei den Sauerkirschen dagegen schätzt man besonders Schattenmorellen und Weichseln, die ausgezeichnete Konfitüren und Säfte ergeben. Dazu gibt es dunkle Früchte mit rotem, färbendem Saft und gelbe bis gelbrote Sorten, deren Saft keine färbende Eigenschaft besitzt.

Die Fülle an alten und neuen Sorten in der Schweiz ist beachtlich: «Allein für Tafelkirschen existieren über vierzig verschiedene Vertreter wie beispielsweise Kordia, Regina, New Star oder Techlovan, um nur einige zu nennen – und jedes Jahr kommen neue hinzu», berichtet Rolf Matter vom Schweizerischen Obstverband.

«Auch die begehrten Brennkirschensorten existieren in der Schweiz in Hunderten von Sorten. Viele davon sind nur von regionalem Interesse, aus ihnen werden oft exklusive Kirschbrände in kleinen Mengen hergestellt.» Hierbei gelten vor allem die Nordwest- und Innerschweiz, die sich auf den Anbau von Brennkirschen spezialisiert haben, als wichtige Produktionsgebiete. Zum Brennen edler Tropfen eignen sich aufgrund des Zuckergehaltes und des Aromas vor allem die Sorten Dolleseppler, Basler Adler, Basler Langstieler, Lauerzer, Mischler, Muskatteller und Wölflisteiner. Die Kirschen dürfen dabei – je nach gewünschter Ausprägung –klein oder gross, süss, sauer bis leicht bitter schmeckend und schwarz, braun, rot oder auch gelb gefärbt sein.

Wir sagen von unliebsamen Zeitgenossen gerne, mit ihnen sei nicht gut Kirschen essen.

Kirschen in der Küche

1

Küche

Kirschen sind vielseitig verwendbar, wobei Süsskirschen roh und einfach pur am besten schmecken. Besonders beliebt sind alle Arten von Aufläufen mit Kirschen, aber auch kalte Suppen, rote Grütze, Kompott, Kuchen, Torten, Kirschsauce und Konfitüre. Heiss und flambiert reicht man die süssen Früchte gerne zu Glace. Auch Kirschbowle oder Kirschsaft lassen sich aus ihnen herstellen. Ein halber Liter Saft deckt etwa den Vitamin­C­ Bedarf eines ganzen Tages.

2 Einkauf

Sonnenverwöhnte Kirschen laden in der Hochsaison zum Schwelgen ein und zeigen sich selbst durch die «Kalorienbrille» betrachtet im allerbesten Licht. Mit nur 60 Kilokalorien (250 Kilojoule) pro hundert Gramm sind sie optimal für die schlanke Linie. Durch das Zusammenwirken gesunder Inhaltsstoffe wie Fruchtund Traubenzucker, Wasser, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen sie unseren Stoffwechsel und sorgen für Wohlbefinden. Als besonders effektiv gelten hierbei die Anthozyane, zur Gruppe der Flavonoide zählende rotviolette Farbstoffe, die vor allem gegen Herz-KreislaufErkrankungen und Krebs ihre schützende Wirkung entfalten.

Dazu sollen diese Farbstoffe positiv gegen Cellulite wirken, wie amerikanische Hautärzte in San Diego festgestellt haben. Nach deren Erkenntnissen sind die Anthozyane in der Lage, das Bindegewebe neu aufzubauen, indem sie – zusammen mit Vitamin C und Zink aus der Frucht –Eiweissbausteine zu Kollagenfasern verknüpfen. Dadurch soll eine Straffung des Gewebes und so eine Verbesserung des Hautbildes erreicht werden.

Der Krebsspezialist Michael Gould von der medizinischen Fakultät der Universität von Wisconsin in Madison hat darüber hinaus entdeckt, dass eine in den Kirschen enthaltene Substanz namens Perillylalkohol der Entwicklung verschiedener Krebsarten wie Magen-, Brust-, Prostata-, Lungen-, Leber- und Hautkrebs entgegenwirkt. Perillylalkohol sei etwas vom Vielverspre-

Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass die Früchte immer mit Stiel angeboten werden, so halten sie länger und bluten nicht aus. Zugreifen sollten Sie bevorzugt bei heimischer Ware. Diese ist in der Regel weniger stark mit Schadstoffen belastet als Importware, frischer und die kürzeren Transportwege sind umweltfreundlicher.

3 Lagerung

Kirschen sind nicht lange lagerfähig. Kühl aufbewahrt sollten sie spätestens nach zwei Tagen verzehrt werden. Sie lassen sich jedoch gut einfrieren, ob mit oder ohne Stein, nach dem Auftauen verlieren sie allerdings viel Saft.

4 Verarbeitung

Kirschen werden am besten in stehendem Wasser gewaschen, denn ein starker Wasserstrahl kann ihre zarte Schale aufplatzen lassen. Zum Entsteinen gibt es spezielle Kirschkernentsteiner; durch diese praktischen Küchenhelfer verlieren die Früchte weniger an Saft.

chendsten, was sie bei Labortieren zur Heilung von Krebs bislang untersucht hätten, sagt Gould. Die Substanz wird nun von der Universität in ersten Versuchen an Krebspatienten getestet.

Bewährtes Hausmittel

In früheren Zeiten konnte man den Gesundheitswert des roten Steinobstes zwar nicht wissenschaftlich nachweisen, dennoch hat die Kirsche als Hausmittel und Naturmedizin, etwa zur Linderung quälender Schmerzen bei Rheuma und Gicht, eine lange Tradition. Diese Anwendung konnte zwischenzeitlich durch zahlreiche Studien als wirksam belegt werden. Heute ist bekannt, dass der Verzehr von täglich einem halben Pfund Kirschen zur Normalisierung eines zu hohen Harnsäurespiegels im Blut beiträgt und damit hilft, Gichtattacken und Gelenkschmerzen zu reduzieren. Zudem regulieren Kirschen und Kirschsäfte die Verdauung, indem sie hartnäckigen Verstopfungen zu Leibe rücken. Ausserdem gelten sie als ideales Naturheilmittel bei Zahnfleischentzündungen und wirken Parodontose entgegen. Die traditionelle Volksmedizin kennt noch weitere Einsatzmöglichkeiten für die Früchte des Kirschbaumes. So soll ein aus frischen Kirschstielen zubereiteter Tee Linderung bei chronischer Bronchitis, hartnäckigem Husten oder auch bei Harnwegsentzündungen bringen. Dazu einen Teelöffel der Stiele mit einer Tasse heissen Wassers übergiessen und nach zwei Minuten absieben; davon täglich bis zu drei Tassen nach den Hauptmahlzeiten trinken. Auch die Kerne der Kirschen – in kleine Baumwollsäckchen eingenäht – liegen heute wieder im Trend: Im Backofen aufgeheizt und direkt am Körper angewendet, geben sie bei Gelenk- und Muskelschmerzen ihre wohlige Wärme ab. u

Süsse Kirschenküche

Rezepte für 4 Personen

Limetten-Kokos-Milchreis mit Kirschenkompott

Zutaten

2 Bio­Limetten oder ­Zitronen

0,75 dl Wasser

2 EL Zucker

750 g Kirschen

1 Stück Ingwer, 2 bis 3 Zentimeter

5 dl Kokosmilch

5 dl Wasser

1 Prise Salz

200 g Milchreis

2 bis 3 EL Zucker

2 EL Kokosflocken

Literatur

_ Lucas Rosenblatt und Lukas Fassbind: «Kirschen und Kirsch», Fona-Verlag 2008, Fr. 28.–

Surftipps

_ www.natuerlich-leben.ch/surftipps

Zubereitung

Limettenschale fein abreiben und beiseite stellen. Limetten auspressen. Gut die Hälfte des Saftes mit Wasser, Zucker und den Kirschen in eine Pfanne geben. Ingwer schälen, fein dazu reiben. Aufkochen und zugedeckt zirka 5 Minuten köcheln. Auskühlen lassen. Kokosmilch, Wasser und eine Prise Salz aufkochen. Reis beigeben und bei kleiner Hitze 25 bis 30 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln. Limettenschale, restlichen Limettensaft und Zucker darunterrühren. Kokosflocken in einer Bratpfanne hellbraun rösten, über den Milchreis streuen. Mit dem Kompott servieren.

Mandel-Panna-Cotta mit Balsamico-Kirschen

Zutaten

5 dl Rahm oder Halbrahm

50 g Zucker

1 Päckli Vanillezucker

2 EL geschälte, gemahlene Mandeln

½ TL Agar­Agar (Je nach Produkt braucht es mehr oder weniger; die Menge sollte zum Andicken von 5 dl Flüssigkeit reichen)

500 g Kirschen

Etwas abgeriebene Orangenschale

2 dl Orangensaft

3 EL Zucker

4 EL guter Aceto balsamico

Zubereitung

Rahm, Zucker, Vanillezucker, Mandeln und Agar-Agar zusammen verrühren.

Unter Rühren aufkochen und 1 bis 2 Minuten köcheln. In Portionenförmchen füllen. Ausgekühlt im Kühlschrank einige Stunden fest werden lassen. Kirschen entsteinen. Orangenschale und -saft, Zucker und Aceto balsamico zusammen aufkochen. Kirschen zufügen und zirka 5 Minuten köcheln. Kirschen mit einer Drahtkelle aus dem Sud heben. Diesen bei grosser Hitze sirupartig einkochen. Über die Kirschen giessen und auskühlen lassen. Panna cotta stürzen und mit den Balsamico-Kirschen servieren.

Kartoffelküchlein mit Kirschen-Senf-Sauce

Zutaten

350 g Kirschen

4 bis 6 getrocknete Aprikosen

1 dl Rotwein

1,5 dl Bouillon

1 TL Maizena

1 EL Senf Salz, Pfeffer

800 g Kartoffeln

2 kleine Eier

2 EL Mehl

Salz

Süss-scharfe

Sauerkirschenkonfi

Für 2 Gläser à 2,75 dl Inhalt

Zutaten

500 g Sauerkirschen

1 Stück Ingwer zirka 2 Zentimeter

1 Bio­Zitrone

2 bis 3 Prisen Chilipulver

350 g Gelierzucker

Zubereitung

Butter zum Braten

Zubereitung

Kirschen entsteinen. Aprikosen in Würfeli schneiden. Aprikosen und Kirschen mit Rotwein und Bouillon aufkochen. Einige Minuten köcheln. Maizena mit etwas Wasser verrühren. Mit Senf zur Sauce geben, kurz aufkochen und mit Salz und Pfeffer würzen. Kartoffeln schälen, auf der Bircherraffel reiben. Kartoffelraspel in einem Sieb gut ausdrücken. Mit Eiern und Mehl vermengen, salzen. In der heissen Butter portionenweise dünne Küchlein beidseitig goldbraun braten. Warm stellen. Sauce erhitzen und mit den Küchlein servieren.

Rezeptautorin Brigitte Aeberhard-Baur ist auf gesunde, schmackhafte und kreative Rezepte spezialisiert, die sich einfach zubereiten lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Solothurn und ist Co-Autorin verschiedener Kochbücher. Mehr zum Thema Kirschen unter www.wildeisen.ch

Sauerkirschen entsteinen. Ingwer und Zitronenschale mit einer feinen Raffel reiben. Zitrone auspressen. Kirschen, Ingwer, Zitronenschale und 0,5 dl Zitronensaft mit dem Stabmixer nicht zu fein pürieren. Chili und Gelierzucker mit dem Püree vermischen und aufkochen. 3 bis 4 Minuten sprudelnd kochen. Ab und zu umrühren. Pfanne zur Seite schieben. Sobald sich der Schaum gesetzt hat, diesen abschöpfen. Konfitüre randvoll in saubere, heiss ausgespülte Gläser füllen und verschliessen. Gläser auf den Deckel stellen.

Ode an die Schönheit

Der Juli ist die Zeit, um es im Garten geruhsam anzugehen: zu geniessen, sich an der Schönheit der Natur zu erfreuen –und zu ernten, was man gesät hat.

Text Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der  Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Es ist Juli – Ferienzeit, Reisezeit –und der Sommer erreicht hierzulande seinen Höhepunkt. Die Tage sind lang, die Abende lau. Vielleicht gehören auch Sie zur wachsenden Schar jener, die ihre Ferien zu Hause im Garten geniessen, Freunde einladen, Zeit für Musse mit ihren Lieben haben. Gehen Sie die Gartenarbeit während der Sommerzeit geruhsam an und gestehen Sie sich viel Zeit und Pausen zu. Setzen Sie sich mit einem Buch, einem feinen Getränk an Ihr Lieblingsplätzchen und erfreuen Sie sich an der Vielfalt und Schönheit der Natur.

Freunde einladen

Wir hatten bereits im Juni viele Freunde im Garten und konnten die Gaben der Natur aus vollen Zügen geniessen. Ich finde, dass man seine Gäste danach auswählen sollte, ob sie gehaltvolles Essen und Trinken zu schätzen wissen und ein gutes Gespräch führen können. Mit stimmigen Gästen, gutem Essen und einem feinen Wein erübrigt sich die Frage, wann man leben solle, wenn nicht jetzt.

Bei Gärten ist es ein wenig so wie bei Menschen: Der erste Eindruck, die ersten Sekunden und Minuten lassen meist erkennen, ob man sich in ihrer Gegenwart wohlfühlt. Besuche ich auf Reisen einen Garten, verhalte ich mich wie eine Biene: Ich lasse mich von den Farben anziehen, atme die Düfte ein und nehme den optischen Eindruck auf. Der Garten bedient unsere Sinne wie vielleicht nur noch gute Kunst, Architektur, Essen und Trinken. Jetzt im Sommer an einem schattigen Bäumchen vorbeizugehen, ein buntes Blumenbeet zu betrachten, Gräser, die sich im Wind bewegen, Vogelgezwitscher in einheimischen Gehölzen. Das sind Erlebnisse, die einem niemand nehmen kann. Erlebte Gärten machen glücklich, weil etwas Wunderbares entsteht, das uns zu Herzen geht.

Im biologischen Gartenbau galt lange Zeit als ehernes Gesetz, dass bestimmte Pflanzenzusammenstellungen besondere Vorteile bringen sollen. Da ich sehr viele Pflanzen miteinander vermische und nach dem Lustprinzip arbeite, ist es schwierig festzustellen, welche Kombinationen am besten zusammen gedeihen. Eine unumstössliche Tatsache aber gibt es: Monokulturen sind viel anfälliger als Mischkulturen. (Un)kräuter, Gräser und Wildblumen sind wichtige Helfer im Garten. Legen Sie, wenn immer möglich Beete mit mehreren Arten an oder kombinieren Sie verschiedene Gemüsepflanzen. Das lockt Insekten an und führt Schädlinge in die Irre. Neben den Tomaten pflanze ich auf meinen Hügelbeeten verschiedene Sorten Basilikum. Es ist interessant zu beobachten, wie wuchtig die Südländer in dieser Kombination gedeihen. Über die Jahre haben sich die Fenchelsamen im ganzen Gemüseund Kräutergarten ausgebreitet. Fenchel zieht Schwebefliegen und Wespen an, die sich von Blattläusen und den Raupen des Kohlweisslings ernähren.

Im Garten gilt es jetzt die Erdbeerableger auszulichten, die Stöcke zu putzen und mit Kompost zu düngen. Die Ruten der abgeernteten Himbeeren entfernen wir und lichten aus, binden die jungen Ruten auf und mulchen die Himbeerwälle mit Kompost. Wir pflanzen seit einigen Jahren die Himbeeren auf Wällen, da wir so keine Staunässe haben. Die Pflanzen scheinen das zu schätzen. Auf jeden Fall haben wir viel weniger Ausfall als früher mit den Flachbeeten.

Ein Erntefest

Die ersten Stangenbohnen schmecken am besten. Wir ernten sie sehr jung, bevor sie faserig werden. Im Juli können wir die ersten Kartoffeln ernten und das verbinden wir meist schon mit einem kleinen, vorge­

zogenen Erntedankfest, weil die Kartoffeln in unserem Speiseplan einen wichtigen Platz einnehmen – und frisch gegraben schmecken sie ganz einfach sagenhaft. Unsere Zwiebeln erreichen bereits eine gute Grösse und wir ernten und verarbeiten sie täglich ab Beet. Die Erbsen reifen jetzt sehr schnell, sodass wir mehrmals wöchentlich ablesen und diese Delikatesse frisch geniessen.

Randen ernten wir, sobald sie die Grösse eines Pingpong­Balls haben. In diesem Stadium sind sie am zartesten. Brokkoli ernten wir laufend, damit die Pflanzen neue Köpfe bilden. Fenchel schneiden wir knapp über dem Boden, sodass sich nach der Ernte junge fiedrige Blätter bilden, die wir in Salaten und Suppen verwenden.

Zucchini ernten wir laufend noch im Baby­Stadium. Die Blüten frittieren wir oder füllen sie mit Lachs­Mousse und garen sie im Steamer. Auch Buschbohnen ernten wir täglich in jungem Stadium. Zusammen mit Zwiebeln machen wir herrliche Bohnensalate.

Unsere Kinder lieben Artischockenblätter, die wir garen und mit selbstgemachter Mayonnaise geniessen. Wir ernten, solange die schuppenartigen Blätter noch dicht geschlossen sind und die Fruchtstände etwa die Grösse eines Ten­

nisballs haben. Bei Mangold und Spinat ernten wir die jungen Blätter für Salate und dünsten die Stiele und grösseren Blätter. Die frühen Kohlrabi liebt unsere Jungmannschaft, wenn sie nicht grösser als Golfbälle sind und frisch mit Kräutersalz gewürzt verzehrt werden können. Rüebli ziehe ich aus der Erde, wenn sie noch klein, knackig und wunderbar süss schmecken.

Dem Rhabarber geben wir nach der letzten Ernte eine gute Kompostgabe, lassen die Pflanzen jetzt zünftig wachsen, damit sie erstarken können und auch im nächsten Jahr kräftig austreiben. Radieschen haben wir laufend gesät und können jetzt mehrmals wöchentlich ernten. Nicht zu gross werden lassen, sonst werden sie scharf und holzig.

Rucola und die meisten Blattsalate können jetzt laufend geerntet werden. Pflückt man nur so viel, wie man gerade braucht, treiben die Pflanzen immer wieder neue Blätter aus. Gurken sollten Sie ernten, wenn sie noch klein sind. Zu grosse Gurken entwickeln bitter schmeckende Samen.

Kostbares Wasser

Auf abgeerntete Beete und in Zwischenräume säen und pflanzen wir Rosenkohl,

Wichtige Arbeiten im Juli

1 Ernten

Neue Kartoffeln, junge Randen, Zwiebeln, Karotten, Busch­ und Stangenbohnen, Kefen, Erbsen, Salate.

2 Aussaaten

Randen, Fenchel, Erbsen, Bohnen, Federkohl, Winterlauch.

3 Auspflanzen

Kohl, Brokkoli, Rosenkohl, Wintersalate.

Federkohl, Winterkohl, Herbstblumenkohl, Brokkoli, Gemüsefenchel, Kohlrabi, Lauch und Wintersalate. Zur Vermehrung von strauchigen, mehrjährigen Kräutern wie Thymian, Salbei und Rosmarin schneiden wir verholzte Stecklinge und bewurzeln diese in einer Mischung aus Kompost, Erde und Sand. Wichtig für die Wurzelbildung ist, dass die Mischung immer schön feucht bleibt und nicht austrocknet.

Wir bewässern unseren Garten nur sehr spärlich und nur wenn nötig. Wasser wird im Garten aber immer gebraucht und jetzt

W AND ER RE ISEN

Durchatmen unD LosLaufen

Maro kko «Herbs ti mH ohen Atlas» :A rc haische Gebirgs-Landschaften, Weite und Raum auf Pässen und auf kargen Hochebenen, Berberdörfer und Terrassenfelder in den Tälern 25. 9.–9. 10. 2010

Marokko «Natur-Juwelen»: Wandern im Gebirge des Hohen Atlas und in der Wüste vo nS üdmarokko-eine fantastische Kombination vonLandschaften und Stimmungen. 2.–16 Okt. 2010

Marokko «WüstenWandern»: Von einer Oase hinaus in die Sanddünen mit ihren sanften Formen und klaren Linien. Und weiter durch die herbe Felswüste 6.–20. Nov. 10, 23. Dez.–6. Jan.2011, 5.–19. Feb. 2011

Marokko: «Sandweltender Wüste»: Wandern durch überwältigende Dünenlandschaften. We ite ,R aum, Ruhe im Sandmeer.18.–28. Nov. 10, 23. Dez. 2010–2. Jan. 2011, 26. Dez. 10–5. Jan 2011, 3.–13. März 2011

Rickli Wanderreisen Nachhaltige Naturerlebnisse - sorgfältig, rücksichtsvoll Reisen - bewusst geniessen.

Matthias Rickli, Biologe Tel. 071 330 03 30 www.ricklireisen.ch

REINKARNATIONS-ANALYSE / LEBENSBERATUNG

Sonnige Aussichten für Ihr Geld.

1991 bauen wir Solarkraftwerke, verwirklichen Klima Pilotprojekte, fördern Solarenergie in den ärmsten Ländern.

Mit dem Zeichnen von rückzahlbaren Anteilscheinen machen Sie konkreten Klimaschutz möglich.

Mann und Frau

Eine neue Vision der Einheit

17/18. Juli 2010

Symposium in Caux ob Montreux

InternationaleSchule des Goldenen Rosenkreuzes, +41(0)21 966 10 10 LECTORIUMROSICRUCIANUM info@rosicrucianum.ch www.rosicrucianum.ch/symposium

Negative Erfahrungen erzeugen negative Erwartungen und Ängste,die sich seelisch und im Alltagsleben bemerkbar machen. Konflikte, die wir aus früheren Existenzen mitgebracht haben, beeinflussen bereits seit der Zeugung unser jetziges Leben. Mangelndes Selbstbewusstsein beeinflusst in jeder Beziehung unser Verhalten und hindert uns daran, unsere Lebenserwartungen und Wünsche zu erreichen. Rückführungen erlauben bedrohliche Situationen aus der Vergangenheit, die uns geprägt haben, zu erkennen und die negativen Verhaltensmuster aufzulösen, auch wenn sich diese bereits als funktionelle Störung, z.B.als Stress,Burnout, Ängste, Phobien, Migräne oder Panikattacken bemerkbar gemacht haben.

Solarspar Bahnhofstrasse 29 4450 Sissach

Tel. 061 205 19 19

Fax 061 205 19 10 info@solarspar.ch www.solarspar.ch

Der innovativste Zapper auf dem Markt Der VariZapper

Dr Hulda Clarks Zapper wurde sehr bekannt in den letzten Jahren und ist ein fester Bestandteil ihres Protokolls geworden. Der VariZapper ist die nächste Evolution Ihres Zappers. Das Kennzeichen des Geräts ist seine modulare Konstruktion: Der untere Teil des Geräts kann herausgenommen werden und durch den VariGamma Frequenzgenerator ersetzt werden, um das Gerät in einen vollständigen Bio-Frequenzgenerator für komplexere Anwendungen umzuwandeln. Der VariZapper kann deshalb in einen Frequenzgenerator (auch einzeln erhältlich) für einen Bruchteil der Kosten umgewandelt werden.

Das komplexere VariGamma System wurde auf eine intuitive Art entwickelt, um ein einfaches Programmieren zu ermöglichen. Wenn ein individuelles programmieren des VariZappers erwünscht ist, können kleine Kärtchen, besser bekannt als Program Driver Cards (PDC’s) eingesetzt werden. Die Program Driver Cards enthalten Reihenfolgen von gezielten Frequenzen gemäss Dr Hulda Clark’s Frequenzliste. www.drclark.com

Die Nr 1. Webseite für Produkte nach Dr Hulda Clark Dr Clark Zentrum, Zieglerstrasse 44, CH - 3007 Bern Tel +41 31 868 31 31 Fax +41 31 868 31 32 info@drclark.com

Problematische Lebenssituationen im Privat- oder Berufsleben werden gelöst und positiv beeinflusst. Rückführungen ermöglichen uns auch den karmischen Beziehungen, die uns mit bestimmten Menschen verbinden, nach zu gehen und so zu erfahren, was uns mit ihnen heute verbindet.

Altersregression / Geburtsrückführung helfen dabei, sich von den von der Gesellschaft uns auferlegten Zwängen, zu befreien. Sie weisen uns den Weg zur Selbstfindung und bewusster Gestaltung der eigenen Existenz, indem wir unsere wahren Fähigkeiten zum Erblühen bringen. Die Erkenntnisse und selbst gewonnenen Einsichten führen zu einem erfüllten, selbst bestimmten und verantwortungsvollen Leben in dem man "nein zu sagen" gelernt hat.

Die anhaltende positiven Auswirkungen bei der Auflösung von seelischen Konflikten, mangelndes Selbstbewusstsein, so wie bei Konzentrationsproblemen bei Kindern und Jugendlichen, zeigen wie effektiv diese dynamischen Methode der Problembewältigung ist.

Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen

Praxis für Reinkarnations-Analyse und Psychokybernetik

Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS

Prof.Mitglied IARRT, CA USA / S.P.R. London UK

Gründungs- und Prof.Mitglied EARTH

Tel. 052 659 10 63 (08.00 - 09.00h)

bbachmann@ecps.ch / www.ecps.ch

FACHAUSBILDUNG

IN REINKARNATIONS-ANALYSE UND THERAPIE mit ECPS Abschlussdiplom

Verlangen Sie unverbindlich die ausführlichen Unterlagen.

Glück, Erfolg und Gesundheit sind erlernbar

in den trockenen Monaten gehen wir besonders sorgsam damit um. Wir versuchen, so viel Regenwasser zu sammeln wie möglich. Dazu haben wir unter allen Dachrinnen Regentonnen aufgestellt. Wenn bei Trockenheit Wasser knapp ist und Sie nicht alle Pflanzen versorgen können, gilt es zu entscheiden, welche am dringendsten bewässert werden müssen: Priorität haben Sämlinge und frisch gesetzte Pflanzen, die noch wenig Wurzeln haben; danach kommen Kübelpflanzen und Kräuter, welche

die Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen können; nach diesen bediene ich Obst und Fruchtgemüse, wenn die Früchte gerade anwachsen; wenn noch Wasser übrig bleibt, folgen Gemüse, die leicht in Saat schiessen, zum Beispiel Salat, Stangensellerie, Spinat.

Falls wir verreisen, schneiden wir die Untersaaten und Gründüngungen mit der Sense und verwenden das Schnittgut als Mulch. Das schützt die Beerensträucher und die sich im Wachstum befindlichen Pflanzen vor dem Austrocknen. Gleichzeitig mache ich einen Rundgang im Gemüsegarten und dünne die Direktsaaten aus. Den Tomaten gebe ich nochmals eine Packung aus Brennnesseln, Beinwell und wässere gut.

Wichtig ist es auch, die Tomaten aufzubinden und auszubrechen, sonst erleben wir nach der Rückkehr aus den Ferien eine unliebsame Überraschung, weil die Tomatenpflanzen wie Kapuzinerkresse am Boden wuchern und lediglich kleine Früchte hervorbringen. Jetzt kann ich meinen Garten ruhigen Gewissens ein bis zwei Wochen sich selbst überlassen. u

Remo Vetter weiss Rat

Kartoffelsterben

Wir wohnen auf 1350 Meter Höhe an sehr sonniger Lage. Leider haben wir Probleme mit unseren Kartoffelstauden. Nach dem Setzen der Saatkartoffeln wachsen sie jeweils normal, sterben aber noch vor der Blütenbildung ab. Die geernteten Kartoffeln sehen jeweils gesund aus, bleiben aber sehr klein. Haben Sie eine Vorstellung, was das sein könnte?

Bosshard, Morissen

Ich habe aus der Distanz den Eindruck, dass der Boden Mangelerscheinungen aufweisen könnte, da die Kartoffeln gut anwachsen, dann stocken und absterben. Lassen Sie den Boden analysieren, zum Beispiel beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl). Im Weiteren rate ich, auf für das Berggebiet bewährte Sorten zu achten. Pro Specie Rara kann Ihnen da weiterhelfen.

Um die Pflanzen vor dem Wind zu schützen, wäre es sicher sinnvoll, Hecken zu pflanzen. Verwenden Sie dafür einheimische Gehölze. Gute Fachliteratur zum Anlegen von Hecken gibt es zuhauf. Sie finden Sie in Buchhandlungen, beim Fibl und natürlich auch bei Pro Specie Rara. _ www.fibl.ch _ www.prospecierara.ch

Wespen im Storenkasten

Können Sie uns sagen, inwiefern Wespen Schaden anrichten können? Bei uns hat sich ein Volk im Storenkasten eingenistet. Gibt es eine Möglichkeit, die Wespen zu einem Umzug zu bewegen?

Augusto Spaccarotella, Altnau

Grundsätzlich meine ich, dass Wespen keinen Schaden anrichten – einmal abgesehen von möglichen Stichen, was natürlich nicht angenehm ist. Freiwillig werden die Tiere nicht umziehen. Sie können sich aber an spezialisierte Firmen (Kammerjäger) wenden, die ganze Nester umsiedeln können. Wenn Sie selber aktiv werden möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Firma Biogarten (www.biogarten.ch) in Grossdietwil bietet Wespenschutzmittel an. Im Fachhandel sind auch Produkte der Firma Recozit erhältlich, die sich auf die Bekämpfung von Insekten und Mäusen spezialisiert hat.

Den Boden lüften

Ab Herbst haben wir einen eigenen grossen Garten, den wir erst urbar machen müssen, aber im Frühling wollen wir unser eigenes Gemüse säen und pflanzen. Gibt es ein Buch für das komplette Neuanlegen eines Bio-Gartens, kurz und präzis gehalten? Wie oft graben Sie mit Ihrem Kupferspaten den Garten um? Wie bearbeiten Sie die Erde sonst, damit eine schöne Krume entsteht?

Wie decken Sie die Erde ab?

Manfred Winkler, via E­Mail

Es gibt viele Bücher zur Gartengestaltung. Ein Tipp ist schwierig. Ich empfinde Büchervorschläge wie Wein­ oder Käsepräferenzen. Ich müsste Sie besser kennen, um Ihnen einen Vorschlag zu machen.

Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit, setzen Sie sich in eine grössere Buchhandlung mit einer guten Gartenabteilung (Orell Füssli, Thalia) und stöbern Sie. Ich bin überzeugt Sie werden fündig. Natürlich bietet auch das Internet eine Fülle von guten Informationen und Tipps. Ich grabe den Garten nie um, sondern halte es wie in der Natur. Vielmehr lüfte ich jeden Tag den Boden mit der Pendelhacke (ich arbeite seit vielen Jahren mit Kupferwerkzeugen. Lesen Sie mehr dazu auf www.thelazygardener.ch, www.kupferspuren.at oder googeln Sie Viktor Schauberger). Ich habe dadurch keine Schnecken, kein Unkraut, dafür eine extrem luftige, krümelige Erde und säe die Brachflächen kontinuierlich mit Phacelia (Bienenweide) ein. Früher habe ich abgedeckt, gemulcht, mit dem Fazit, dass mir die Schnecken die Eier unter dem Mulch ablegten und ich an Regentagen bis zu 500 Schnecken zerschneiden musste. Durch meine proaktive Haltung (tägliches lüften) habe ich keine Schnecken mehr. Mein Rezept heisst also: tägliches lüften und dadurch eine krümelige, leichte Erde, unterstützt durch Gründüngung auf Brachflächen.

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich-leben.ch

richtige Butter

Die industrielle Milchverarbeitung kreiert geschmacklich sterile Produkte. Schmackhafte und gesunde Butter besteht aber aus naturbelassener Rohmilch. Das täte auch unseren Kindern gut.

zogen wurde.» Verboten ist auch die Mikrofiltrierung von Milch, also die Filtrierung durch Filter mit besonders kleinen Poren.

Geschmacksverlust

In der industriellen Milchverarbeitung unterscheiden wir zwischen zwei wichtigen Verfahren, die in unterschiedlicher Weise Einfluss auf die Qualität des Nahrungsmittels nehmen: das Pasteurisieren und das Homogenisieren. Das Pasteurisieren von Milch dient der Entkeimung. Dadurch wird die Haltbarkeit in unterschiedlicher Weise erhöht. Dabei wird zwischen Kurzzeiterhitzung (71 bis 74 Grad für 45 Sekunden), Extended Shelf Life (ESL) bei 85 Grad für 10 bis 15 Sekunden und Ultrahocherhitzung (UHT) bei 135 bis 150 Grad für 3 bis 6 Sekunden unterschieden. ESL steht für längere Haltbarkeit im Regal, bringt also als relativ neues Verfahren für Milchverarbeiter und Detailhändler nur Vorteile. Damit kann rationaler produziert und Kosten können gesenkt werden. Und das ist allemal wichtiger als die Lebensmittelqualität.

Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Seit meiner Kindheit bin ich ein Butterfan. Um einmal einen saloppen Zigaretten­Werbespruch zu verwenden: Für gute Butter laufe ich meilenweit – notfalls bis zur Molkerei Biedermann im thurgauischen Bischofszell, die als einzige in der Schweiz noch unpasteurisierten Anken aus biologischer Rohmilch herstellt und diesen in Bioläden und Reformhäusern vertreibt. Es ist wie so oft im Leben der feine Unterschied, der mich von der speziellen Qualität und vom gesundheitlichen Wert überzeugt.

Für die Herstellung und den Verkauf von Rohmilch und Rohmilchprodukten gelten besondere Hygienevorschriften. Im EU­Recht, dem sich auch die Schweiz im Wesentlichen anpasst, wird das so umschrieben: «Rohmilch ist das unveränderte Gemelk von Nutztieren, das nicht über 41 Grad Celsius erhitzt und keiner Behandlung mit ähnlicher Wirkung unter­

Als noch kritischer sehe ich das Homogenisieren der Milch. Homogenisieren bedeutet Feinstverteilung des Milchfettes. Vorteile bietet die Behandlung vor allem verpackungstechnisch und logistisch. Ohne Eingriff würde die Milch in der Verpackung aufrahmen. Die Feinstverteilung der Fettanteile hat aber noch weitere Auswirkungen. Die Milch verliert ihren dezenten Rahm­Kasein­Geschmack. Sie wird geschmacklich zu einem Sterilprodukt. Hinzu kommt noch ein weiterer Effekt: Zusammen mit der Hitzedenaturierung verstärkt die Homogenisierung zusätzlich den Aufhelleffekt. Der Kaffee wird also viel weisser als mit der gleichen Menge Rohmilch.

Worin bestehen nun die feinen Unterschiede zwischen pasteurisierter und homogenisierter Milch und der naturbelassenen Rohmilch, die nur auf 41 Grad erhitzt wird, um die Milchsäure­Bakterienflora nicht abzutöten? Eine so hergestellte Butter ist kein uniformes Produkt. Geschmack und Farbe sind abhängig vom Zyklus der Jahreszeit, von Fütterung und Tierhaltung – ein gesundes, lebendiges Produkt, das dem Rhythmus der Natur folgt. Auch die traditionsreiche Schweizer Käseherstellung weiss diese Vorzüge zu schätzen.

Appenzeller, Greyerzer und Emmentaler sind immer noch Rohmilchprodukte.

Degenerierte Kinder

Der unpasteurisierte Rohmilch­Anken bringt für eine Molkerei alles andere als nur Vorteile, denn nach Lebensmittelverordnung hat er eine Haltbarkeit von nur 18 Tagen, konventionelle Butter dagegen von 30 Tagen. Es ist also wirtschaftlich nicht lukrativ, sich den Markttendenzen nach möglichst langer Haltbarkeit zu verweigern.

Dafür lässt sich immer wieder feststellen, welche gesundheitlichen Folgen gerade für Kinder die industrielle Milchverarbeitung mit sich bringt. Ein an UHT­Milch gewöhntes Stadtkind, das auf einem Bauernhof Rohmilch trinkt, wird sich mit Durchfall herumplagen, da es nicht mehr über die nötigen Verdauungsenzyme verfügt. Die Folgen werden heute

zwar wahrgenommen und in Studien erhärtet und beklagt, doch die nötigen Konsequenzen fehlen. Da die Milchsäurebakterien beim Hocherhitzen abgetötet werden, ist eine beginnende Verderbung, zum Beispiel bei einer Säuerung und Dicklegung der Milch zudem nicht mehr erkennbar.

Wenn Kinder regelmässig Milch direkt vom Bauernhof trinken und unpasteurisierte Milchprodukte essen, leiden sie überdies weniger an Heuschnupfen und Asthma. Das belegt eine Studie unter Beteiligung des Instituts für Sozial­ und Präventivmedizin der Universität Basel. Untersucht wurden dabei 15 000 Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden und den Niederlanden. Alle Kinder, die Milch direkt vom Bauernhof tranken, zeigten sich widerstandsfähiger gegen Asthma und Allergien. Dabei

machte es keinen Unterschied, ob die Kinder in der Stadt oder auf dem Land lebten. Doch welche Lehren werden aus der Studie gezogen? Ärztinnen und Ärzte warnen weiterhin vor Rohmilch und Rohmilchprodukten, da diese für sogenannte Risikogruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und alte Menschen angeblich eine Gefahr darstellen. Trotzdem laufe ich für gute Butter weiterhin meilenweit. u

Kinder, die Milch direkt vom Bauernhof trinken, leiden weniger an Heuschnupfen und Asthma.

Natur

Sterngucker im Juli_ Planetenparade

Im Juli kann in der Dämmerung ein seltenes Schauspiel beobachtet werden. Mit Merkur, Venus, Mars und Saturn sind gleich vier Planeten nach Sonnenuntergang im Westen und Nordwesten am Abendhimmel zu sehen. Besonders interessant wird es zur Monatsmitte, wenn die schmale zunehmende Mondsichel sich noch dazu gesellt. Von der Planetengruppe erstrahlt die Venus mit Abstand am hellsten; am schwächsten leuchtet Merkur. Der sonnennächste Planet ist jeweils nur nach Sonnenuntergang in Horizontnähe zu sehen, wo er im Dämmerschein bald verblasst. Andreas Walker

Amphibien_ Tödliche Pilzinfektion

Die Amphibien sind weltweit durch die rätselhafte Pilzkrankheit Chytridiomykose bedroht, die immer wieder zu Massensterben führt. Laut Experten wurden bereits über 200 Arten ausgelöscht. Allerdings sterben nicht alle von einer Infektion betroffenen Tiere. Forscher der San Francisco State University haben herausgefunden, dass der Tod erst ab einer kritischen Infektionsschwelle eintritt und Tiere mit geringer Infektionsrate sich von der Krankheit wieder erholen. Darin könnte der Grund liegen, dass in der Schweiz bisher zwar Infektionen, aber keine Massensterben aufgetreten sind («natürlich leben» 4-2010). ajo

Lichtblick_ Camera obscura der Natur

Wer an einem schönen Sommertag im Wald spazieren geht, kann gelegentlich am Boden kreisförmige oder ovale Lichtflächen beobachten, die im Schatten von dicht belaubten Bäumen im flirrenden Sonnenlicht entstehen. Es ist das Bild der Sonne, das am Boden sichtbar wird. Wandern die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen, werden sie durch das dichte Blätterdach wie in einer Lochkamera teilweise abgeblendet.

Dieses Instrument besteht aus einem dunklen Behälter, dessen Vorderseite mit einem kleinen Loch versehen ist, durch das Licht einfallen kann. Auch ohne Sammellinse entsteht auf der gegenüberliegenden Seite ein auf dem Kopf stehendes Abbild der Aussenwelt. Im 18. Jahrhundert benutzte man eine solche Camera obscura als Skizzierinstrument, mit dem Objekte direkt auf Papier kopiert werden konnten.

Schmale Spalten im Blätterdach wirken wie Öffnungen einer Lochkamera und wandernde Sonnenstrahlen und projizieren fast scharfe Bilder der Sonnenscheibe auf den Boden. Besonders interessant kommt dieses Phänomen bei einer Sonnenfinsternis zur Geltung. Wird die Sonne vom Mond teilweise bedeckt, steht sie als Sichel am Himmel und die Sonnenbilder am Boden erscheinen ebenfalls als kleine Sicheln. Andreas Walker

Hören_ Die Stimmen der Heuschrecken

Das Zirpen der Heuschrecken gehört zur akustischen Untermalung lauer Sommerabende in der Natur. Wie bei den Vögeln lassen sich auch bei den Heuschrecken die verschiedenen Arten anhand ihres Gesanges unterscheiden. Der Exkursionsführer «Die Stimmen der Heuschrecken» und die dazugehörige DVD stellen alle Arten der Schweiz und Deutschland und ihre Gesänge vor. _ Christian Roesti und Bruno Keist: «Die Stimmen der Heuschrecken», Haupt-Verlag 2009, Fr. 39.–

Mobil_ Handy-Vogelführer

Der Naturschutzbund Deutschland bietet Vogelfreunden und iPhone-Besitzern eine Gratisapplikation an, mit der sich Vogelarten mit dem Mobiltelefon direkt in der Natur bestimmen lassen. Man gibt einfach die Merkmale des beobachteten Vogels (Lebensraum, Schnabel, Beine, Grösse, Gefieder usw.) ein und das App liefert Vorschläge, um welche Vogelart es sich handeln könnte. Überdies sind über die Vögel umfassende Zusatzinformationen und für 40 gängige Arten auch die Stimmen verfügbar. Der mobile Führer deckt sämtliche Vogelarten Deutschlands ab und eignet sich auch für die Schweiz. ajo _ http://itunes.apple.com/us/app/ nabu-vogelfuhrer/id323709166?mt=8

Wetterfrösche

Pflanzen und Tiere reagieren auf Veränderungen des Wetters. Obwohl sie sich zur Vorhersage nur sehr bedingt eignen, kann, wer die Zeichen richtig zu deuten versteht, aus dem Buch der Natur einiges herauslesen.

Die gehäuften Unwetter und Naturkatastrophen machten es deutlich: Der Mensch, seine Ernten und damit sein Überleben sind vom Wetter abhängig. Deshalb die Vorhersagen, heute computergestützt, früher basierend auf Pflanzen- und Tierbeobachtungen. Doch wie weit können Letztere immer noch hilfreich sein und wie weit beruhen sie auf Irrglauben?

Es ist schwierig, die Zukunft vorherzusagen, vor allem deshalb, weil sie erst noch bevorsteht. Diese Binsenwahrheit bestätigt sich selbst bei modernsten, ausgeklügelten Computerprogrammen und Modellrechnungen, mit denen meteorologische Vorschauen getätigt werden. Doch die gleiche Vorsicht ist geboten bei der Interpretation pflanzlicher und tierischer Signale.

Wetterfühlige Pflanzen

Unter den Wetterprophezeiungen im Volksmund und in den meteorologischen Bauernregeln gibt es solche, die absolut verlässlich sind. Andere dagegen darf man nicht ernst nehmen, da sie auf einem Beobachtungsirrtum oder einer Fehlinterpretation beruhen. Wie aber funktionieren die biologischen Meteosignale tatsächlich?

Pflanzen und Tiere verändern ihr Verhalten aufgrund von Witterungseinflüssen. Pflanzen reagieren – als Fotometer oder als Hygrometer – hauptsächlich auf Veränderungen von Licht und Luftfeuchtigkeit. Tiere tun desgleichen, nur dass sie zusätzlich noch auf Temperatur und atmosphärischen Druck ansprechen wie Barometer oder Thermometer.

Fotometrische Pflanzen antworten auf Richtung und Stärke des Lichteinfalls, und viele, etwa der Echte Mehlbeerbaum, richten ihre Blätter nach der Lichtstrahlung

aus, um so die Fotosynthese zu steigern. Enziane und Seerosen reagieren selbst auf kurzfristige Veränderungen der Helligkeit und schliessen ihre Blüten, wenn eine Wolke im Vorbeiziehen die Sonne verdeckt.

Anders die hygrometrischen Pflanzen: Bei ihnen verändert sich je nach Luftfeuchtigkeit der Wassergehalt bestimmter Zellen, was wie beim Strandhafer bei Trockenheit ein vorübergehendes Einrollen der Blätter hervorruft. Analoges zeigen Tannzapfen: Sie öffnen sich bei Trockenheit und schliessen sich, wenn es feucht wird. Allerdings reagieren pflanzliche Hygrometer oft gegenläufig. Während sich die Blüten beispielsweise von Sauerklee, Gänseblümchen und Löwenzahn bei aufziehendem Regen schliessen, machen es Blauer Lattich, Grosser Wiesenknopf und Fünffingerkraut gerade umgekehrt.

Bei den Tieren wiederum reagieren vor allem diejenigen auf höhere Luftfeuchtigkeit, die sich bei Trockenheit verkriechen und Regenperioden für die Ernährung und Fortpflanzung nutzen, also Schnecken, Regenwürmer und Asseln. Deshalb: Asseln an den Wänden, schlechtes Wetter nicht zu ändern – ausser es handle sich um Innenwände; dann könnte es sein, dass die Wohnung feucht ist.

Der Laubfrosch: ein Flop Sind Fliegen und Bremsen anhänglich (sprich lästig), wird das Wetter schlecht, sagt die Bauernregel und hat recht, denn die schwüle Atmosphäre vor einem Gewitter bringt Menschen und Tiere zum Schwitzen und der aufkommende Wind verbreitet den Schweissgeruch, der wie ein Lockmittel wirkt. Erklärbar ist auch die folgende Volksweisheit: Ist das Spinnennetz gut befestigt, wird das Wetter heftig. Tatsächlich: Wenn die Spinnenseide Was-

ser aufsaugt, zieht sie sich zusammen und wird kürzer und dicker.

Selbst die Temperaturmessung ohne Thermometer ist möglich, weil das Verhalten vieler Insekten temperaturabhängig ist. So zirpen Grillen und Heuschrecken nur dann, wenn es mindestens 12 bis 15 Grad warm ist. Während der Hitzewelle im Sommer 2003 allerdings haben in Italien die normalerweise tagaktiven Zikaden auf Nachtkonzert umgestellt. Die Natur ist anpassungsfähig.

Dass Amphibien auf Luftdruckveränderungen reagieren sollen, liess sich in Versuchen allerdings nicht bestätigen. Deshalb hat sich das lebende Barometer, der Laubfrosch auf dem Leiterchen im Einmachglas, nicht bewährt – zum Glück für diesen. Aber es gibt tatsächlich Barometertiere, nämlich parasitäre Wespen, die ihre Eier in andere Insekten legen. Bei Druckabfall vor schlechtem Wetter beschleunigen sie die Eiablage in hektischer Weise. Auch Reisebrieftauben arbeiten mit Druckunterschieden und registrieren

im Ma lc ant one , Südt ess in

Hotel Garni – Seminar haus

TAICHI& QIGONG SCHULE

Piet Haeuser | www.tqz .ch | 041 370 07 91

Das «etwas ander e» Albergo Eine spezielle Atmosphäre erwartet Sie in unseren zwei typischen und stilvoll renovierten Tessinerhäusern aus dem 18 Jahrhundert.

Angeli und Christian Wehrli, CH-6986 Miglieglia Tel. 091-609 19 35 , www.casa-santo-stefano.ch

Körper freundliche Naturmaterialien sorgen für einen besseren Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich und garantieren ein gesundes Schlafklima.

Natürlich • Komfortabel Ohne Schadstoffe

Schöne moderne Betten aus einheimischem Massivholz und kuschelige Bio-Bettwaren

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! (Auch Lieferung und Versand.)

TaiChi & QiGong im Graubünden 07.-14.08.2010

3-jährige QiGong Ausbildung SGQTanerkannt 3-jährige Ta iChi Ausbildung SGQTanerkannt

Das Hotel mit dem musischen Ambiente und dem besonderen Klang im ruhigen Goms.

HOTE L

…n atü rl ic hn ac hh alle nd

Hotel Glocke I 3998 Reckingen-Gluringen Telefon 027 9742550 www.glocke.ch I info @glocke.ch

-Schulmedizin 150, 200, 600 Stunden Für alle Ausbildungen der Komplementärmedizin

-Traditionelle Chinesische Medizin Grundlagen, Akupunktur,Tui-Na -Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN) -Westliche Pflanzenheilkunde

-Reflexzonenmassage

VitaLana • P. + M. Müller • Kniestrasse 29 8640 Rapperswil • Telefon 055 21110 66 vitalana@bluewin.ch • www.vitalana.ch

362318_bearbeitet.qxp 19.3.2009 16:50 U

Attraktives Öko-Einfamilienhaus im Emmental an sehr ruhiger, kinderfreundlicher Lage, Bauzonenrand, mit lieblicher Aussicht und idyllischem, pflegeleichtem Garten: Baujahr 2003, 6 Zimmer, Grundstückfläche 556 m2, Wohnfläche 188 m2, gedeckter Sitzplatz und Balkon, Garage mit Geräteraum, Hobbyraum, CO2 neutrale Pellet-Heizung, Zentralstaubsauger, Waschmaschine und Tumbler, Dachwassernutzung (Speicher) usw. Anfragen unter: Tel. 062 964 02 12

Sie Sitzen ca

Sass da Grüm – Ort der Kraft

Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen.

Hotel Sass da Grüm

CH-6575 San Nazzaro Tel. 091 785 21 71 www.sassdagruem.ch

13,7

Stunden pro tag

Besuchen Sie unsere Infoabende: 24.8./26.10.2010 in Bern SAKE BIL DUNGSZ ENTRU M, 301 4B ERN TEL. 031 352 35 44, www.sake.ch

Achten Sie darauf, es richtig zu tun!

Moving-people GmbH Eichtalstrasse 55, 8634 Hombrechtikon Tel: 055 244 48 90 Mail: info@moving-people.ch www.moving-people.ch/www.backapp.eu

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten: Anouk Claes, Peter Goldman, Jürg Neuenschwander, Pyar Troll, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Heidi Brüeder li, Stefan Fäsch, Nel Houtman, u.a.

Nächster Ausbildungsbeginn: 25. August 2010

«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

Zentr um Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch

diese auf innerhalb von nur zehn Metern Höhendifferenz. Sie haben also sozusagen einen biologischen Höhenmesser eingebaut.

Oft sind jedoch vermeintliche Wetterpropheten unter den Tieren nur indirekt solche, denn meistens sind es vielmehr ihre Beutetiere, die je nach Witterung ihr Verhalten ändern. So sind Maulwürfe vor einem Gewitter nur deshalb so eifrig, weil es auch – nomen est omen – die Regenwürmer sind, die auf ihrem Speisezettel stehen. Und der Spruch, dass wenn die Schwalben niedrig fliegen, man wird Regenwetter kriegen, bezieht sich nicht auf die Vögel, sondern auf die von ihnen gejagten Insekten, die bei fallendem Luftdruck bodennah herumschwirren. Allerdings hat besagte Bauernregel mittlerweile grundsätzlich an Glaubwürdigkeit verloren, seit Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die Schwalben bei schlechtem Wetter in grösserer Höhe fliegen als bei gutem («natürlich leben» 9-2009).

Pflanzen und Tiere dienen dem Menschen aber nicht nur als Wetterpropheten, er nutzt sie auch für die Deutung der Zukunft – und begibt sich dabei gerne auf Glatteis. Seltene Erscheinungen werden mit Vorliebe als Glücksbringer gedeutet, wie etwa die fünflappige Fliederblüte oder das vierblättrige Kleeblatt. Letzteres entsteht allerdings wenig glücklich, durch eine Verletzung einer Blattknospe in der Entwicklungsphase durch Mensch, Tier oder Fahrzeug.

Zu den Glücksbringern zählt auch der liebenswerte Marienkäfer. Die Anzahl Punkte auf seinem Rücken soll die bevorstehenden Glücksmonate symbolisieren. Verzwickt daran ist allerdings, dass verschiedene Arten unterschiedlich viele Punkte tragen, nämlich 2, 7, 13, 22 oder sogar 24. Weniger Glück unter den Tieren haben jene, die der Volksmund zu Todes-

boten machte, denn darunter leidet auch ihr Image: der Holzwurm mit seinem tickenden Grabgeräusch, der Totenuhr, oder die Schleiereule mit ihrem unmelodisch-schauerlichen «Todesschrei», aber auch Raben und Ratten.

Wann beginnt der Frühling?

Immens ist das Feld ungeklärter Indizien. Daher wird momentan intensiv geforscht an der Fähigkeit gewisser Tiere, feine Erschütterungen und schwache elektromagnetische Wellen zu registrieren, die einem Erdbeben vorausgehen. So rettete die aussergewöhnliche Unruhe von Hunden in der chinesischen Stadt Haicheng beim Erdbeben von 1975 dank frühzeitiger Evakuierung 90 000 Menschen das Leben. Und bei der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 überraschte der Umstand, dass praktisch keine Wildtiere ertranken. Es gibt also noch Rätsel zu entschlüsseln. Ob dagegen die Schwalben, Störche, Kuckucke und Pirole tatsächlich den Frühling machen? Hier hat die Forschung gezeigt, dass Zugvögel einem inneren Jahresrhythmus folgen. Der Zeitpunkt des Reiseantritts ist also angeboren, nicht wetterabhängig. Zudem erstreckt sich das Eintreffen der genannten Arten über mehr als einen Monat. Wann also beginnt der Frühling?

Für den Übergang vom Winter zum Frühling spielte seit dem Mittelalter der 2. Februar (Mariä Lichtmess) eine grosse Rolle: Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee, hiess es etwa. Oder: Wenn an Lichtmess die Lerchen singen, wirds uns Frost und Kälte bringen. Allerdings bestätigt eine Analyse von Klimadaten aus den letzten 25 Jahren diese Bauernregel in keiner Weise.

Man nimmt es fast ein bisschen enttäuscht zur Kenntnis, dass Volksweisheiten des Öftern einer Überprüfung nicht standhalten. «Treibt die Esche vor der Eiche, hält der Sommer grosse Bleiche.» Oder: «Treibt die Eiche vor der Esche, hält der Sommer grosse Wäsche.» Beobachtungen im Mai 2003 ergaben, dass die Blätter der Eiche früher sprossen als jene der Esche –gefolgt von einem Jahrhundertsommer.

So ist denn die Treffsicherheit naturgestützter Zukunftsprognosen und Wetterregeln mehrheitlich vorsichtig zu beurteilen ganz nach dem Prinzip: Das Wetter ist schön – ausser es regnet. u

Tröstliche Liebesstatistik

Selbst die himmlische Macht der Liebe versucht der Mensch über die Natur zu ergründen – durch das Zählen der Dornen eines Stechpalmenblattes oder der «Blütenblätter» einer Margerite (Anführungsstriche deshalb, weil beim Korbblütler eben diese «Blütenblätter» eigenständige Miniblüten darstellen).

Folgerichtig zählt man nicht beim Entblättern, sondern beim Entblüten: 1 = er/sie liebt mich, 2 = ein bisschen, 3 = sehr, 4 = leidenschaftlich, 5 = wahnsinnig, 6 = gar nicht. Möchte man also leidenschaftlich geliebt werden, müsste die Anzahl der «Blütenblätter» ein Vielfaches von 6 sein plus 4 dazu. Dies bedeutet, auf eine Formel reduziert: Leidenschaftlich = n mal 6 + 4, wobei n eine ganze Zahl ist, grösser als 0. Eine statistische Untersuchung an Margeriten hat nun gezeigt, dass diese im Durchschnitt 21, also 3 x 6 = 18 + 3 «Blütenblätter» haben. Ergo tröstet die Natur immerhin oft mit einem «Er oder sie liebt mich sehr».

Die Etzlihütte ist Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Chrüzlistock.

Auf zum Gipfel

Der Aufstieg zum Chrüzlistock ist etwas für erfahrene Wanderer. Entschädigt werden diese auf dem Gipfel mit einem überwältigenden Rundblick.

Es scheint, dass der Chrüzlipass, der dem Chrüzlistock seinen Namen gab, schon vor vielen Hundert Jahren eine grosse Bedeutung hatte. Er war ein Zubringer zum Lukmanier, über den sich damals viel Verkehr zwischen Süddeutschland und Oberitalien abwickelte. Erst im 13. Jahrhundert lief ihm der Gotthard den Rang ab, nachdem die Schöllenen mit dem Bau der Teufelsbrücke und des stiebenden Steges gangbar gemacht worden war. In der Folge diente der Chrüzlipass hauptsächlich als Pilgerweg vom Tavetsch in der Surselva nach Einsiedeln und zurück; umgekehrt besuchten Gläubige aus dem Urnerland auch Gottesdienste in Disentis. Auch für den Viehhandel soll der Übergang eine gewisse Bedeutung gehabt haben; die Urner holten sich mit Vorliebe Ferkel aus dem Tavetsch.

Fremde Händel

Wieweit der Chrüzlipass beim Vorstoss der österreichischen und russischen Truppen unter General Suworow im September 1799 von militärischer Bedeutung war, ist nicht ganz klar. Die Heeresgruppe unter General Rosenberg sollte die Franzosen im Urserental vom Oberalppass her angreifen, während die Hauptmacht Suworows, durch die Leventina vorrückend, den Gotthardpass überwand. Die französischen Truppen hatten sich aber bereits in die Schöllenenschlucht zurückgezogen. Ihr erbitterter Widerstand wurde zum Teil mit mutigen Umgehungsmanövern überwunden. Offenbar war auch ein

Detachement der Heeresgruppe Rosenberg zu einer weiträumigeren Umgehung über den Chrüzlipass abkommandiert worden. Allerdings ohne entscheidende Wirkung, denn als das Suworowsche Heer im unteren Reusstal eintraf, hatten die Franzosen sich über den Urnersee zurückgezogen und sämtliche Schiffe mitgenommen. Der Rest der Geschichte mit Suworows historischer «Flucht» über den Pragel- und den Panixerpass ist bekannt. Heutzutage geht es auf diesem beliebten Übergang vom Urnerland ins Tavetsch sehr viel friedlicher zu. Wanderer, Schulklassen und ganze Vereine benützen ihn auf ihrer Wanderung von der Etzlihütte nach Sedrun oder umgekehrt. Von der Passhöhe aus erreicht man den Nordgipfel des Chrüzlistocks (2709 m ü. M.) weglos,

Der schönere Aufstieg führt über Mittelplatten.

Zum Chrüzlistock

Gebiet

Östliche Urner Alpen

Gipfel

Chrüzlistock (Nordgipfel 2707 m ü. M., Südgipfel 2714 m ü. M.)

Charakterisierung

Wandergipfel für bergtüchtige Wanderer, die die Einsamkeit lieben und etwas mehr leisten wollen als nur den üblichen Übergang von Uri nach Graubünden oder umgekehrt.

Schwierigkeit

T 4 bis 5 (Alpinwandern bis anspruchsvolles Alpinwandern). Bis Chrüzlipass und Mittelplatten Bergwege und Wegspuren, immer gut markiert. Für trittsichere und

Bristen

Amsteg

Gurtnellen

Bristen

Rossbodenstock

Treschhütte

Pörtli Lücke

Etzlibergstock

erfahrene Bergwanderer. Aufstiege zum Chrüzlistock meist weglos und ohne Markierungen, bei sichtigem Wetter sehr gut zu finden; bei Nebel aber nicht ratsam.

Wanderzeit

Etzlihütte bis Chrüzlistock: 2 ½ bis 3 Stunden

Höhendifferenz

Etzlihütte bis Chrüzlistock: 665 m

Talorte

Bristen UR (770 m ü. M.)

Kleines Dorf im Urner Reusstal, Ausgangspunkt für das Maderanertal. www.silenen.ch.

ÖV: Mit SBB bis Erstfeld, anschliessend Postauto nach Amsteg, Bristen, Golzernbahn­Talstation.

Sedrun GR (1448 m ü. M.)

Hauptort des Tavetsch, den obersten Teil des Bündner Oberlandes. www.sedrun.ch.

ÖV: Mit RhB ab Chur nach Disentis, anschliessend mit der Furka– OberalpBahn nach Sedrun.

Ausgangspunkt

Etzlihütte (2052 m ü. M.), oberhalb Müllersmatt. SAC­Sektion Thurgau. 75 Plätze. Bewartet Mitte Juni bis Ende Oktober.

Oberalpstock

Witenalpstock

Chrüzlipass

Chrüzlistock

Etzlihütte

Mittelplatten

Piz Giuv

Piz Nair

Fellilücke

Oberalppass

Camona da Cavardiras

Forcla da Strem Sut

Piz Ault

Caschle

Sedrun Rueras

Chrützlistock_AT.eps

Reservationen: Hüttentelefon/Fax 041 820 22 88, www.etzlihütte.ch. Erreichbar von Bristen in 4 Stunden (mit Bergtaxi bis Hinter­Etzliboden auf 1330 m ü. M., von hier noch 2 Stunden), von Sedrun über den Chrüzlipass in 3 ½ Stunden.

Auf- und Abstieg

Via Chrüzlipass: kurzer Abstieg zur Müllersmatt. Nach der Brücke über den Etzlibach und dem linken Bergweg folgend bis zur Passhöhe des Chrüzlipasses: 1 Stunde. Nun weglos, aber ohne Kletterei dem Nordostrücken folgend zum Nordgipfel, dann über den Sattel und den Blockgrat (leichte Kletterei, unschwierig) zum Südgipfel.

Via Mittelplatten: Wie oben beschrieben, nach der Brücke über den Etzlibach dem rechten Bergweg folgend, später auch weglos, aber immer gut markiert bis zur Passhöhe der Mittelplatten: 1 Stunde. Vom obersten Mast der Starkstromleitung aus pfadlos über Blockfelder nach Nordosten, unter dem Piz Pali hindurch und über den Westrücken des Nordgipfels. Weiter, wie oben beschrieben, auf den Südgipfel. Wenn im Frühsommer noch Altschnee in den Mulden liegt, ist es eventuell vorteilhafter, über die Schneefelder direkt in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln zu gelangen. Abstieg auf denselben Routen.

Karten

Landeskarte 1212 Amsteg (1: 25 000), 256 Disentis/Mustér (1: 50 000)

Führer

SAC­Clubführer, Urner Alpen Ost, SAC­Verlag, Bern

Alternative

Caschlé (2546 m ü. M.), südlich des Chrüzlistocks, auf dem Abstieg nach Sedrun oder Rueras leicht «mitzunehmen».

aber leicht, immer dem Nordostkamm folgend, in eineinhalb bis zwei Stunden.

Tolle Rundsicht

Bedeutend schöner und abwechslungsreicher ist der Aufstieg zum Chrüzlistock aber von der Etzlihütte aus über die Mittelplatten (2487 m ü. M.). Die Leitungs-

masten der Aare-Tessin-Kraftwerke hat man beim Aufstieg immer zur Linken, und man macht sich so seine Gedanken über Technik und Landschaftsschutz, aber auch darüber, welcher Anstrengungen es einst bedurfte, eine solche Leitung im Hochgebirge zu bauen. Beim obersten Mast auf der Passhöhe überschreitet man die Kantonsgrenze zwischen Uri und Graubünden und zugleich die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Rätoromanisch. Südlich von uns heissen die Berge nun nicht mehr «-stock» zum Nachnamen, sondern führen das Adelsprädikat «Piz» vor ihrem Namen. Der Aufstieg zum Sattel zwischen dem Nord- und dem Südgipfel ist in der ersten Sommerhälfte, wenn noch Altschnee liegt, einfacher und bequemer. Ein luftiger Blockgrat zum Hauptgipfel verlangt eine

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

Gewinnen Sie dreimal zwei Übernachtungen für zwei Personen im Hotel Crestas in Brigels GR. Inmitten des beschaulichen Bergdorfes und der atemberaubenden Bergwelt der Surselva gelegen, bieten das Hotel und seine Gastgeberin viel Charme und Herzlichkeit und das Restaurant feinste Bündner Spezialitäten. www.crestas.ch

Leserangebot

Wettbewerbsfrage

Von welchem Pass aus gelangt man auf den Chrüzlistock?

Panixerpass Oberalppass Chrüzlipass

Richtige Antwort auf den Coupon übertragen und einsenden.

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

kurze, aber leichte Kletterei. Kinder sollten auf diesem Stück ans Seil genommen werden.

Bei gutem Wetter bietet sich auf dem Gipfel eine überraschende Rundsicht. Sie wird dominiert vom alles überragenden Oberalpstock und reicht vom Rheinwaldhorn bis zum Vierwaldstättersee. ◆

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 5­2010: Druesberghütte

Je zwei Übernachtungen für zwei Personen im Elite­Hotel in Brunnen haben gewonnen:

• Corina Casparis, 6045 Meggen

• Eleonore Huber, 4133 Pratteln

• Bernadette Sennrich, 5430 Wettingen

Gipfelwanderungen sind besondere Bergerlebnisse und belohnen einen mit einem erhabenen Ausblick. Das Wanderbuch «Die schönsten Gipfelziele der Schweiz» stellt 75 der schönsten Wandergipfel in allen Regionen der Schweizer Alpen vor und liefert dazu alle praktischen Informationen wie Ausgangspunkt, Schwierigkeit, Wanderzeit, Hütten und Verpflegungsmöglichkeiten sowie Kartenskizzen für die optimale Vorbereitung. Bestellen Sie «Die schönsten Gipfelziele der Schweiz» aus dem AT­Verlag mit untenstehendem Coupon zum Vorzugspreis von Fr. 32.90 statt Fr. 39.90.

Wettbewerbs- und Bestellcoupon

Senden Sie mir: «Die schönsten Gipfelziele der Schweiz», à Fr. 32.90, inkl. MwSt., + Fr. 6.90 Versandkosten Ich nehme nur am Wettbewerb teil

Wettbewerbslösung: Panixerpass Oberalppass Chrüzlipass

Name Vorname

Strasse, Nr. PLZ/Ort

Datum Unterschrift 7-2010

Das Leserangebot ist gültig bis 30. August 2010 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Juli 2010.

Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Dunja Schmetzer, « Gipfelziele », Postfach, 5001 Aarau, oder unter www.natuerlich-leben.ch

Leben

Mobilität_ Vision Velopass

Letztes Jahr lancierte die Velopass GmbH im Raum Lausanne ein Fahrrad­Mietkonzept, dank dem man selbstständig und rund um die Uhr mit einer Benutzerkarte Velos ausleihen kann. Bereits sind in der Westschweiz weitere Stationen hinzugekommen. Auch in der Deutschschweiz will Velopass ihr Ausleihsystem etablieren. «Am aktivsten treiben wir unser Projekt derzeit in Basel voran, weitere Kontakte bestehen in St. Gallen, Baden, Spreitenbach und Winterthur», sagt Peter Gschwend, Koordinator von Velopass für die deutsche Schweiz. Das Ziel: ein nationales Netzwerk mit Veloverleihstationen. ajo _ www.velopass.ch

Gentechnik_ Schuss nach hinten

Der Anbau gentechnisch veränderter, gegen bestimmte Schadinsekten resistenter Bt­Baumwolle, kann dazu führen, dass andere Schädlinge besser gedeihen. Dies haben Wissenschaftler der Chinese Academy of Agricultural Sciences in Beijing herausgefunden, die während zehn Jahren Baumwollplantagen in Nordchina untersuchten. Da die Baumwolle nicht mehr wie früher mit einem Insektizid behandelt werde, mit dem auch bestimmte Wanzen getötet worden seien, hätten sich diese nun besser zu vermehren vermocht, so die Forscher. Die Wanzen schädigen laut den Experten nicht nur die Baumwolle selber, sondern beeinträchtigen auch diverse andere Kulturpflanzen. ajo

DVD_ Kunst und Krieg

Der Erste Weltkrieg hat die Welt und die Kunst mehr verändert als die Zeit zwischen 1939 bis 1945. In eindrücklichen Bildern und Gesprächen zeigen die vier DVDs, wie die Urkatastrophe der Moderne Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle beeinflusst und den Surrealismus hervorgebracht hat. Und sie zeigen, wie wichtig die Erfahrungen des vergangenen Jahrhunderts sind, wenn es darum geht, glückliche Auswege aus den Wirren unserer Zeit zu finden. _ Bütler/Kluge: «Der Erste Weltkrieg –Kunst und Krieg / Die Abwesenheit von Kriegskunst», 4 DVDs mit Begleitbuch, Verlag NZZ Format 2010, Fr. 120.–

Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»

Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.

Nentsorgung, Qualität des Abwassersystems, Luftverschmutzung und Verkehrsbelastung. Rang eins belegt Calgary vor Honolulu und Ottawa. ajo _ www.mercer.com/qualityofliving Ökostadt_ Rang 12 für Bern

ach dem Mercer Quality of Living Survey, das jährlich die Lebensqualität von Städten ermittelt und laut dem Zürich und Genf hinter Wien 2010 wiederum zu den lebenswertesten Orten der Welt gehören, kommen die Schweizer Städte bei der Umweltbeurteilung weniger gut weg und

sind nicht einmal unter den besten Zehn vertreten. Bern als Bestplatzierte rangiert auf Platz 12, gefolgt von Zürich auf Platz 19 und Genf auf Platz 25. Das amerikanische Consulting­Unternehmen Mercer beurteilte das ökologische Befinden von über 200 Städten anhand der Wasserverfügbarkeit und ­trinkbarkeit, Abfall­

Das Jüngste Gericht von Michelangelo (gemalt 1536 – 41).

Götterdämmerung

Der Mensch braucht keine bösen und rachsüchtigen Götter, die ihm mit Verdamnis drohen, findet Jakob Bösch. Stattdessen plädiert er für ein verantwortungsvolles und selbstbestimmtes Leben im Diesseits.

Text Jakob Bösch

A

n Gottesbildern ist heutzutage kein Mangel. Weltweit soll es um die 4000 verschiedene Religionen geben. Mit der Globalisierung scheint jedoch das religiöse Kon iktpotenzial zu wachsen. Es ist ein Streit um die «wahrere Wahrheit». Der beste Nachweis für den göttlichen Ursprung von Glaubensbotschaften wäre aber das Wachsen von Toleranz, Lebensfreude und Humor.

Gewalttätiger Gott

Gott drohte in der biblischen Schöpfungsgeschichte Eva und Adam mit dem Tod, falls sie vom Baum der Erkenntnis essen würden. Doch Luzifer, der Lichtbringer, klärte sie auf, dass sie nicht sterben würden. Eva und Adam staunten, wie süss die Frucht der Erkenntnis war.

Und sie starben natürlich nicht. Ihr Leben startete erst richtig durch und eine grenzenlose Neugier war in ihnen geweckt. Gott, welcher der Lüge überführt war, reagierte gewalttätig auf seine Blamage. Er kündigte dem Paar das Aufenthaltsrecht in seinem Revier und verfolgte Eva mit üblen Verwünschungen, sie solle beim Gebären Schmerzen haben.

Für Luzifer war es ein gewaltiger Imagegewinn. Er konnte seine Stellung im Glaubensmarkt langfristig festigen. Eva und Adam genossen es, Kinder zu zeugen und die Welt zu entdecken. Das anwachsende Wissen der Menschen war aber ein Stachel in Gottes Fleisch. Seine Macht

wurde infrage gestellt. Freimütig bekannte er sich zu seiner Eifersucht. Er wollte und will alleiniger Gott sein.

Ein Heer von Werbern und Spionen in seinem Dienst umwirbt bis heute die Menschen. Mit Hunderten von Regeln und Verboten versuchen die Gottesstreiter der verschiedenen Religionen, den Verstand eigenständiger Menschen zu verwirren und die Lebensfreude aus ihren Herzen zu vertreiben. Registriere man sich jedoch bei Gottes Bodentruppe – so sagen sie – winke für die Auserwählten als Belohnung ein unbegrenzter Gratisaufenthalt in Gottes herrlichem Ferienressort. Doch Gottes

Werber haben sich zersplittert. Es gibt ständig Streit, wer denn im Besitz der unverfälschten göttlichen Gebote ist. Man schlägt sich deshalb gegenseitig die Köpfe ein. Und für den ewigen Ferienaufenthalt werben die Christen mit sexbefreitem Harfespielen, der Islam mit sechs Dutzend Jungfrauen für jeden Mann. Doch während bei letzterem Angebot ein Recycling-Konzept für die Frauen fehlt, die im Paradies den Männern nicht mehr als Jungfrauen zur Verfügung gestellt werden können, sei bei der sexfreien Variante die Anzahl der Hauptgewinne auf 144 000 beschränkt, wie die Offenbarung verkündet. Bei sechs Milliarden Menschen ein mickriges Angebot.

Wahrheit vermittelt wurde, bleibt in uns gespeichert als Weg zu innerem Frieden. Das ist in unserem Hirn verankert und läuft unbewusst. Auch bei dementen Menschen, die keine Erinnerung und kein Bewusstsein mehr von sich selbst haben, wirkt das Abspielen von Liedern aus ihrer Kindheit beruhigend.

Gott ist in uns

Der Mensch soll sich vom Erleuchtungsstress auf der ewigen Suche nach Gott befreien, findet Jakob Bösch. Entscheidend wäre für den Autor viel mehr, sich selbst zum Zentrum seines Denkens und Fühlens zu machen – nicht als arrogantes Ego, sondern als selbstbestimmtes Wesen, welches das Leben im Diesseits als Aufgabe und Essenz annimmt, unabhängig davon, ob es ein Jenseits oder einen Gott gibt. In seinem neuen Buch «Du sollst keine anderen Götter neben dir haben» führt

Bösch seine provokative These aus und liefert ein eindringliches Plädoyer für ein glückliches Leben im Hier und Jetzt.

 Das im AT-Verlag erschienene Buch bieten wir Leserinnen und Lesern von «natürlich leben» zum Vorzugspreis von Fr. 19.90 (plus Porto Fr. 5.90) an, zu bestellen mit der Bestellkarte auf Seite 58.

Religion gibt Halt

Ernsthafte Verwirrung herrscht auch, wie man die Gewinnaussichten fördern könnte. Hat grössere Aussichten auf ewige Ferien, wer Schläfenlocken trägt und einen Vollbart, die besseren Chancen mit bedecktem Kopf oder ohne Hut? Haben barhäuptige Fussballerinnen in Shorts gleiche Chancen auf einen himmlischen Hauptgewinn wie kopfbetuchte Teammitglieder mit verhüllten Beinen? Haben die verschleierten Spielerinnen im Himmel einen Logenplatz, weil sie im Stadion mit ihren Tüchern benachteiligt sind? Wird man vom Wettbewerb um die raren Himmelsplätze ausgeschlossen, wenn man zum Mittagessen ein Schweinssteak statt Poulet geniesst? Mehr und mehr Menschen fragen sich, wie man mit diesen Vertretern von widersprüchlichen göttlichen Wahrheiten umgehen soll. Wenige Menschen können sich die Welt ohne göttliche Schutzmacht vorstellen. Und ein persönlicher Schöpfergott ist ein beruhigender Gedanke. Zwar ndet die neue Forschung keine nachweisbare Wirkung des Betens. Doch das Gebet bleibt für viele ein wichtiger Halt: Wenn wir sonst nichts bewirken können, bleibt als letzter Ausweg das Beten. Die blosse Möglichkeit, dass es helfen könnte, vermag Trost zu geben.

Doch an den alten Traditionen hält uns noch anderes fest. Was uns in der Kindheit im Schutz elterlicher Geborgenheit als

Als das bis heute tradierte Gottesbild entstand, war die Erde eine ache Scheibe und bildete mit dem darüber gespannten Himmelszelt den gesamten Kosmos. Von der Evolution hatte man keine Ahnung. Das kleine Völklein der Israeliten, mit Moses an der Spitze, konnte sich da gut vorstellen, sie hätten den mächtigsten Gott auf ihrer Seite. Gnadenlos schlachteten sie Völker, die ihnen in die Quere kamen, samt Frauen und Kindern ab, um ihr «heiliges Blut» und den «heiligen Samen» rein zu halten. Wenn es aber 4000 Religionen und Gottheiten gibt, so gibt es aus Sicht der jeweiligen Religion entsprechend viele Ungläubige oder Atheisten. Jeder Anspruch, vor allen auserwählt zu sein, führt zu Kon ikten.

Beleidigung der Menschenwürde

In den Vorschriften und Strafandrohungen der Gottheiten liegt das Übel. Götter mit Allmachtsansprüchen und Drohungen bis über den Tod hinaus sind verantwortlich für Intoleranz und Glaubenskriege und gehören in Pension geschickt. Gemäss soziologischen Studien sind religiöse Menschen grundsätzlich intoleranter als nicht religiöse. Für den amerikanischen Physiknobelpreisträger Steven Weinberg ist Religion gar eine Beleidigung für die Menschenwürde. Mit und ohne Religion gebe es gute Menschen, die Gutes tun, und böse Menschen, die Böses tun. Aber nur mit einem religiösen Hintergrund würden gute Menschen böse Taten begehen, ndet Weinberg. Dies wird besonders deutlich im Nahen Osten. Junge Menschen sprengen sich als Märtyrer mit möglichst vielen Opfern in die Luft als höchste Hingabe an Gott. Die Regierung der Gegenseite vertreibt Menschen gewaltsam aus ihrer Heimat

Die Naturwissenschaften sind die grösste spirituelle Errungenschaft der letzten Jahrhunderte.

und tötet sie, weil Gott das ganze Land Palästina dem Volk Israel als Geschenk gegeben habe. Beide Seiten bekennen sich so zu einem gewalttätigen Gott. Und die Christenheit behauptet, dieser Gott sei auch der ihre, der in seiner Rachsucht den Opfertod seines eigenen Sohnes gefordert habe. Man erschrickt, dass so viele intelligente und gutgesinnte Menschen sich weiterhin zu diesem Gott bekennen. Beispielsweise gesteht ein schweizerischer Nationalrat, Parteimitglied der EDU und bekennender Christ, freimütig, für ihn sei die Bibel vom ersten bis zum letzten Wort die Wahrheit. Bekennt er sich also auch zu den biblischen Büchern Moses, wo die gleiche Ideologie eines auserwählten Volkes und die gleichen Grausamkeiten beschrieben werden, wie sie uns von den Nazis in schrecklicher Erinnerung sind? Übergriffe in milderer Form kommen auch bei uns vor. Menschen, die eine bestimmte Religion verlassen möchten, werden psychischem Druck ausgesetzt oder sogar physisch bedroht.

Die Rassismus-Gesetzgebung schützt vor religiöser Verfolgung. Aber es sollte auch den Religionen nicht mehr erlaubt sein, Menschen in mannigfacher Art zu ängstigen und zu beschuldigen, indem Naturkatastrophen und individuelles Leid als Strafe Gottes interpretiert werden. Auch das Drohen mit ewigen Strafen im Jenseits gehört geahndet.

Sich von Gott befreien

Durch das Aufkommen der Naturwissenschaften, die Aufklärung und die Deklaration der Menschenrechte konnten der Christenheit in zähem Ringen die gefährlichsten Zähne solcher AuserwähltheitsIdeologien gezogen werden. Der Tiger scheint bei uns gezähmt. Tot ist er nicht. Weltweit gebärden sich Religionen intolerant und gewalttätig, wenn sie nicht durch säkulare, demokratische Staatsformen in Schranken gehalten werden.

Nach der modernen Astrophysik gibt es im sich rasend schnell ausdehnenden Universum etwa 100 Milliarden Galaxien. Allein die Milchstrasse, unsere Heimatga-

laxie, umfasst 300 Milliarden Sterne. Ausserdem soll es noch parallele Universen geben. Moderne Erkenntnisse lassen erahnen, warum Jahwe an den Anfang seiner Zehn Gebote seinen Allmachtsanspruch und seine Eifersucht stellte. Vielleicht ahnte er schon damals, dass er im Lichte der Wissenschaft, selbst wenn er Herr unseres ganzen Globus wäre, im Universum höchstens die Bedeutung hätte wie eine Mücke auf unserer Erde.

Die Vorstellung eines schöpferischen, lichterfüllten Kosmos vermag mindestens gleichermassen Geborgenheit zu vermitteln wie der Glaube an einen persönlichen Gott, der mit Behauptungen und Vorschriften unsere Vernunft beleidigt und die Völker gegeneinander aufhetzt. Der schöpferische Lichtkosmos befreit uns von den Hunderten unsinniger und sich widersprechender Gebote der traditionellen Religionen.

Die im alten Gottesbild feste und dunkle Materie hat sich aufgelöst. Jedes Teilchen davon kann als Lichtspur nachgewiesen werden. Manche Quantenphysiker sagen, die Materie sei ein riesiges Informationsfeld, das uns und das Universum erfülle und das auch Geist genannt werden könnte und uns mit allem verbinde. Deshalb dürfen wir die Naturwissenschaften als die grösste spirituelle Errungenschaft der letzten Jahrhunderte sehen. Sie befreit unser Denken und Fühlen. Sie macht es möglich, uns mit allen Völkern auf dem Globus zu verbinden in gemeinsamer Verantwortung für uns und unsere Erde. ◆

Der Autor

Jakob Bösch war bis 2006 Chefarzt der Externen Psychiatrischen Dienste Baselland und Lehrbeauftragter für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Universität Basel. Er beschäftigte sich intensiv mit alternativen Behandlungsmethoden, insbesondere mit der Integration geistigen Heilens in die Schulmedizin.  www.jakobboesch.ch

Das günstigste Transportgefährt steht in beinahe jedem Haushalt zur Verfügung. Das Velo ist als Allroundgefährt unschlagbar. Ein Rucksack eignet sich gut für Einkäufe bis zu 20 Kilogramm. Übersteigen die Einkäufe dieses Gewicht oder wird die Ladung sperrig, kommt ein Korb auf den stabilen Gepäckträger oder eine Velotasche zum Einsatz. Moderne Velotaschen lassen sich leicht abnehmen und als Tasche in das Geschäftslokal mitführen. Mehr Güter passen natürlich in einen Veloanhänger. Besonders beliebt sind Modelle, die sich als Trolley oder als Kinderwagen verwenden lassen.

Schnell amortisiert

Der Spezialist unter den Velos in Sachen Einkaufen ist ein echtes Transportvelo. Die Anschaffung eines Gefährts lohnt sich gerade in der Stadt. Der Aktionsradius einer jungen Familie beträgt in der Regel drei bis fünf Kilometer. Dies beinhaltet die üblichen Wege zum Einkaufen, Kindergarten und zur Schule. Die nicht gerade günstigen Anschaffungskosten von etwa 3500 Franken eines gut ausgestatteten Transportvelos sind in der Regel schnell amortisiert – vor allem im Vergleich zu den 900 Franken im Monat, die ein Schweizer Durchschnittsauto kosten.

Sollte sich das zu befahrende Gelände als stark coupiert erweisen, kann nachgeholfen oder besser nachgerüstet werden. Der Trend geht auch bei den Transportvelos zum Zusatzantrieb mittels Elektromotor. Hohe Transportlasten über hügeliges Gelände können mit dem Zusatzantrieb ohne exzessiven Kraftaufwand bewältigt werden.

Einspurige Transportvelos haben zwei Räder und lassen sich wie normale Fahrräder fahren und sind schmaler und wendiger als zweispurige Fahrzeuge. Zweispurige (dreirädrige) Fahrzeuge benötigen in der Regel eine kurze Umgewöhnungsphase. Dass kein Gleichgewicht gehalten werden muss, kann zu Beginn zu Irritationen führen. Die Sicherheit scheint gerade für den Kindertransport mit zweispurigen Transportvelos höher zu sein, da ein Umkippen nahezu ausgeschlossen ist.

Um das Einkaufen mit dem Fahrrad attraktiver zu machen, sind auch die Ladenbesitzer gefragt.

Velofreundliche Läden

Gemäss Umfragen gibt die velofahrende Kundschaft im Vergleich zur autofahrenden im Durchschnitt pro Einkauf zwar weniger Geld aus, dies wird aber durch häu gere Besuche mehr als kompensiert. Zudem können Detailhändler, die auf eine gute Veloinfrastruktur setzen, Geld sparen. Ein Autoparkplatz kostet etwa das Zwanzigfache eines gedeckten Veloabstellplatzes. Auch kann die Image fördernde Investition in einen Veloparkplatz mit dem Anbringen einer Reklametafel und dem Aufstellen einer Luftpumpe verstärkt werden. Der Detaillist zeigt mit solchen Massnahmen, dass bei ihm Velofahrer willkommen sind und geschätzt werden. Christoph Merkli, Geschäftsführer der Interessensgemeinschaft der Velofahrer Pro Velo Schweiz, sagt: «Veloabstellplätze

Bequem einkaufen

Einkäufe lassen sich mit dem Velo gut bewältigen. Für grosse Fuhren und den Kindertransport kann man sich die Anschaffung eines Transportvelos überlegen.

Text Bruno Angeli

sollten in der Nähe des Ladeneingangs liegen und fahrend erreicht werden können.»

Für Veloanhänger und Transportvelos solle eine zusätzliche Fläche reserviert werden. Die Velos sollten dabei nicht zu dicht angeordnet werden. So ist ein rasches Ein- und Ausparkieren möglich und die Velos können nach dem Einkauf komfortabel beladen werden. Aus Sicherheitsgründen emp ehlt Merkli zudem, dass der Abstellplatz gut beleuchtet ist.

Das Angebot an geeigneten Abstellanlagen ist gross. Besonders geschätzt werden Systeme mit Schieberillen, in die das Velo bequem eingeschoben werden kann. Hier können problemlos auch Motorfahrräder und Roller einparkiert werden. Weniger geeignet sind Systeme wie Vorderradhalter, Lenkerhalter oder Aufhänger, weil damit der Einstell- und Abschliessvorgang umständlich wird.

Für grössere Geschäfte bieten sich Velodächer an. Dies ermöglicht das ordentliche Abstellen der Velos und erlaubt auch das unterbringen von Sportvelos. Je nach Grösse des Unterstands und je nach Standortgemeinde sollte abgeklärt werden, ob dafür eventuell ein Baugesuch eingeholt werden muss. ◆

Surftipps

 www.natuerlich-leben.ch/surftipps

Schweizer Anbieter

DoubleDutch GmbH

Frauenfeld, Tel. 052 722 40 50 www.doubledutch.ch

Preisbeispiele: Small-Box-Version ab Fr 3390.–, Small-e-Box mit Elektromotor ab Fr. 4775.–

Simpel GmbH

Maschwanden, Tel. 044 500 55 00 www.simpel.net

Preisbeispiel: Nihola Family Swiss Edition Fr. 3795.–

Velo Zürich GmbH

8047 Zürich, Tel. 044 491 92 93 www.velo-zuerich.ch

Preisbeispiel: Bullitt Milk Plus Fr. 3400.–

Anhänger oder Transportvelo?

Vorteile von Transportvelos

● Beim typischen Transportvelo befinden sich Kinder und der Einkauf vor dem Fahrer, also im Blickfeld.

● Die Gesamtlänge eines Transportvelos ist geringer als bei Fahrrädern mit Anhängern.

● Anhänger sind für Autos teilweise nicht sichtbar. Deswegen führen viele Veloanhänger eine Fahne zur besseren Sichtbarkeit mit.

● Die meisten Velos sind für das Ziehen von Veloanhängern nicht geeignet.

In der Regel dürften die Bremsen nicht ausreichend dimensioniert sein.

● Der Veloständer, der das Velo mit Anhänger sicher hält, ist (noch) nicht erfunden worden.

Vorteile von Veloanhängern

● Transportvelos benötigen Platz.

● Es gibt Veloanhänger, die den Vorteil haben, dass sie sich zusammenklappen lassen und einfach verstauen lassen.

● Der Anschaffungspreis ist für einen Veloanhänger geringer als für ein Transportvelo.

Damit Tarzan nicht ins Leere fliegt: Umweltorganisationen wie der WWF machen heute auch mit Witz auf ihre Anliegen aufmerksam.

1999 hat das amerikanische Monatsmagazin Time eine Liste mit den 100 ein ussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Zwei Personen in der Liste sind Umweltschützer: In der Kategorie «Wissenschaftler und Denker» steht Rachel Carson neben Albert Einstein, bei den «Führern und Revolutionären» ist der ehemalige US-Präsindet Theodore Roosevelt neben Nelson Mandela aufgelistet. Carson wie Einstein und Roosevelt wie Mandela? Die vier haben laut Time ähnlich Bedeutsames bewirkt: Dank Roosevelt wurden in den USA schon 1906 Gesetze zum Landschaftsschutz erlassen; Carson hingegen kritisierte die Folgen der Pestizideinsätze per Flugzeug und brachte so Umweltprobleme bereits in den 1960erJahren auf die politische Agenda der USA. Die Umwelt wurde damit zum öffentlichen Thema.

Begrenztes Wachstum

Genau gleich wie in den USA wurzelt die Umweltbewegung auch in Europa im Naturschutz und in Massnahmen gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft. So entstand der erste Nationalpark in den Alpen und in Mitteleuropa bereits 1914 in der Schweiz. Auch die Vordenker der biologischen Landwirtschaft waren in der Schweiz daheim: Die Agrarwissenschaftler

Hans und Maria Müller entwickelten zusammen mit Hans-Peter Rusch in den 40er- und 50er-Jahren die Methode für den organisch-biologischen Anbau. Rudolph Steiner ist der Gründer der anthroposophisch ausgerichteten biodynamischen Landwirtschaft.

Die schnell fortschreitende Industrialisierung und Technologisierung Anfang des 20. Jahrhunderts brachte bald ganz neue und globale Umweltprobleme aufs Tapet. So erschütterte 1972 der Bericht «Die Grenzen des Wachstums» des Club of Rome die Öffentlichkeit. Die Autoren zeigten in ihren Ztukunftsszenarien, dass unkontrolliertes Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung in eine globale ökologische Katastrophe münden werde. Im selben Jahr machte der kanadische Bauunternehmer und Lebemann David Mc Taggart die Gefahren der Nukleartechnik zum öffentlichen Thema, als er mit seiner Segeljacht in die Sperrzone des MoruroaAtolls eindrang und Frankreichs Atomtests störte. Mc Taggart formierte darauf

Die Ökobewegung

Vordenker, Visionäre und Querköpfe sorgten dafür, dass der Natur- und Umweltschutz zu einem heute allgemein akzeptierten Bestreben wurde.

Text Rita Imwinkelried

15 km2 Regenwald verschwinden jede Minute.

aus verschiedenen Protestgruppierungen Greenpeace International und brachte Umweltprobleme systematisch mit spektakulären Aktionen an die Öffentlichkeit.

Nachhaltiger Konsum

Nun begann es in allen Lagern zu brodeln. Neue Weltenbilder machten die Runde, etwa die Gaia-Hypothese, wonach die Erde als lebendiger Organimus betrachtet werden kann. In den USA entstand das erste Umweltinstitut, die Verhütungspille wurde eingeführt, die AKW-Bewegung und Umweltkatastrophen wie der Dioxinunfall von Seveso und das Reaktorunglück in Tschernobyl sowie Sorgen um ein

bevorstehendes Waldsterben machten grosse Teile der Bevölkerung betroffen. Europaweit entstanden Alternativmedien (in der Schweiz zum Beispiel die linke Wochenzeitung Woz) und grüne Parteien.

«Die Aufbruchstimmung hatte sogar die bürgerliche Mittelschicht erfasst», erinnert sich Cécile Bühlmann, Stiftungsratspräsidentin von Greenpeace Schweiz und vorher 14 Jahre lang Präsidentin der Grünen Fraktion im Nationalrat. So sei etwa die 1983 gegründete schweizerische Grüne Partei unabhängig von Greenpeace aus bürgerlichen Kreisen entstanden, sagt Bühlmann. Mit der Zeit haben dann Annäherungen zu den Umweltgruppen statt-

Stammbaum der Ökobewegung

gefunden, aber erst ab Mitte der 90erJahre tauschten sich diese regelmässig mit den Parlamentariern aus.

Klimawandel, Energiefrage, Biodiversität, Gentechnologie, Wasser oder die Zerstörung des Regenwalds sind inzwischen globale Prioritäten geworden – seit dem ersten Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 auch für die Regierungen. Doch wie hat sich das auf den einzelnen Menschen ausgewirkt? Mathis Wackernagel, Er nder des ökologischen Fussabdrucks: «Vor 30 Jahren war das Konzept der ökologischen Einschränkung eine reine Hypothese, heute ist es allgemein akzeptiert. Die Frage sei bloss, wie dies zu realisieren sei.

Der Lifestyle of Health and Sustainability (Lohas) ist eine momentan im Trend liegende Reaktion der Konsumgesellschaft: das Geld gezielt in ökologisch produzierte Lebensmittel und Güter investieren und generell einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil führen. Das hat unter anderem zur Folge, dass lokale und biologische Produkte, auch wenn teurer, gut verkauft werden. Qualitätssiegel wie SlowFood und geschützte geogra sche Angaben (Terroir) machen für immer mehr Konsumenten den Unterschied aus, Begriffe wie Green Economy wecken Erwartungen. Doch ist ein nachhaltiger Lebensstil gänzlich ohne Verzicht überhaupt möglich, wie es die Lohas-Marketingstrategen einem gerne suggerieren?

Literatur

 Donella Meadows: «Die Grenzen des Wachstums – Das 30-Jahre-Update», Hirzel-Verlag 2009, Fr. 46.90

 James Lovelock: «Gaias Rache», Ullstein-Verlag 2008, Fr. 16.50

 Rachel Carson: «Der stumme Frühling», Verlag C. H. Beck 2007, Fr. 22.90

Surftipps

 www.natuerlich-leben.ch/surftipps

Als Präsident der ersten Naturschutzkommission der Schweiz setzt sich der Basler Naturforscher Paul Sarasin (1856 – 1929) massgebend für die Gründung des Schweizerischen Nationalparks 1914 ein. Um den Pachtzins für den geplanten Nationalpark zu finanzieren wird 1909 der Schweizerische Bund für Naturschutz (seit 1997 Pro Natura) gegründet.

Der österreichische Philosoph und Esoteriker Rudolf Steiner (1861 – 1925) ist Begründer der Anthroposophie und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.

Die Schweizer Agrarwissenschaftlerin Maria Müller (1894 – 1988), der Schweizer Agrarpolitiker und -wissenschaftler Hans Müller (1891 – 1988) und der deutsche Arzt und Mikrobiologe Hans Peter Rusch (1906 – 1977) entwickeln in den 40er-Jahren im Rahmen der Bauern-Heimatbewegung die Grundlagen der organisch-biologischen Landwirtschaft.

Um Zukunftsfragen zu untersuchen, wird in Rom 1968 der Club of Rome gegründet. Er ist multikulturell, an keine Ideologie oder Religion gebunden, seine Mitglieder sind Wissenschaftler, Industrielle, Ökonomen und öffentliche Persönlichkeiten. 1972 gibt er die Studie «Die Grenzen des Wachstums» heraus. Heute ist sein Hauptsitz in Winterthur.

1948 wird in Frankreich die International Union for the Conservation of Nature (IUCN) gegründet. Der IUCN hat den Begriff «nachhaltige Entwicklung» erfunden und setzt sich weltweit für die Erhaltung der Ökosysteme und den Schutz der biologischen Vielfalt ein.

Leserangebote

Selbsterkenntnis

«Du sollst keine anderen Götter neben dir haben» von Jakob Bösch

Viele Menschen wenden sich heute von den christlichen Kirchen ab und suchen nach einer neuen spirituellen Heimat. Besser wäre es aber, sich von diesem «Erleuchtungsstress», der ewigen Suche nach Gott und dem steten Streben nach Wachstum zu befreien. Machen Sie sich als selbstbestimmtes souveränes Wesen selbst zum Zentrum Ihres Denkens und Fühlens und nehmen Sie das Leben im Diesseits als Aufgabe und Essenz an.

Kalt gepresst

Olivenöl Arkalé Arkalé besteht aus dem Saft der Psiloelia, d. h. aus der «kleinen Olive». Das Aroma dieses Öls ist unvergleichlich intensiv. Wenn Sie Olivenöl mögen, das wirklich nach Oliven schmeckt, sollten Sie dieses probieren.

Essenz

Bösch eindringliches

Der Autor Jakob Bösch hält mit diesem Buch ein eindringliches Plädoyer für ein glückliches Leben im Hier und Jetzt, welches durch eine im Kern atheistische Lebenshaltung und zugleich eine reiche und freie Spiritualität ermöglicht wird.

Ihr Vorzugspreis Fr. 19.90

statt Fr. 24.90, Porto: Fr. 5.90

Alle Flaschen sind nummeriert. Die Herkunfts- und Qualitätsdeklaration ist auf maximale Transparenz ausgerichtet. Das Öl erfüllt die Vorgaben des OlivenölManifestes der Fachzeitschriften «Merum» und «Feinschmecker». Das kalt gepresste Olivenöl kommt aus Kreta. Inhalt: 0,5 Liter

Ihr Vorzugspreis Fr. 17.–statt Fr. 20.–, Porto inklusive

Design-Tasche Wäschesammler / Shopper XL (38 55 64 cm). Erhältlich in Stone, Pink, Lila

Exklusivpreis Fr. 40.–

Porto Fr. 5.90

Shopaholic

Design-Taschen von Wenko

Design-Tasche Shopper (42 62 40 cm)

Erhältlich in Stone, Pink, Lila

Exklusivpreis Fr. 39.–

Porto Fr. 5.90

Die trendigen Taschen in zwei verschiedenen Grössen sind vielseitig einsetzbar: zum gemütlichen Shoppen, in den Ferien als coole Strandtasche, perfekt zum Picknick im Grünen oder als Wäschesammler.

Die Taschen sind aus strapazierfähigem Kunststoff, handlich und wunderbar leicht. Sie sind in dezentem Stone, frechem Pink und stylischem Lila erhältlich. Ein modisches und zugleich praktisches Accessoire für die ganze Familie.

Butterzart

Sheabutter

Natur pur zur Pflege Ihrer Haut – Sheagold, die kalt gepresste Sheabutter wirkt heilend, pflegend und glättend. Das ganz besondere an Sheabutter ist der hohe Anteil an unverseifbaren Bestandteilen. Neben Vitamin E und Beta-Karotin enthält die Sheabutter auch Allantoin, was wichtig für die Zellgeneration und somit hervorragend die Abheilung von Entzündungen und Verletzungen unterstützt. Die Sheabutter ist kalt gepresst, wodurch alle wichtigen Inhaltsstoffe nahezu vollständig erhalten bleiben. Ausserdem wird durch diese Verarbeitung eine höchstmögliche Pflegequalität und unvergleichliche Naturbelassenheit erreicht. Die verarbeiteten Sheakerne kommen aus dem Norden von Ghana. Inhalt: 100 g

Ihr Vorzugspreis Fr. 33.80

statt Fr. 39.80, Porto inklusive

Sicherer wandern

Trekkingstöcke

Package 1:

Der würzige Snack

Ihr Vorzugspreis Fr. 31.–

statt Fr. 39.–, Porto: Fr. 9.–

Mit diesen leistungsfähigen Trekkingstöcken von Komperdell sind Sie auf Ihren Wanderungen sicher unterwegs. Sie bieten Ihnen durchs ganze Jahr Halt im alpinen Gelände und sorgen für eine ausgewogene Belastung der Arme und Beine. Die Stöcke sind aus Titanal gefertigt und gewährleisten höchste Widerstandsfähigkeit und maximale Qualität bei gleichzeitig geringem Gewicht. Durch die verlängerte Griffzone aus EVA-Schaum wird das Kürzerfassen in steilem Gelände oder beim Traversieren wesentlich erleichtert. Das mit Carbon verstärkte Verstellteil blockiert beim Auseinanderziehen, wodurch die drei Teleskopsegmente eine stabile Einheit bilden. Die Stöcke können bis auf eine Länge von 140 cm ausgefahren werden.

Ihr Vorzugspreis: Fr. 99.–statt Fr. 139.95, Porto: Fr. 5.90

Package 2:

Die süsse Versuchung

Ihr Vorzugspreis Fr. 34.–

statt Fr. 42.50, Porto: Fr. 9.–

Genuss aus der Natur

Cashews und Trockenfrüchte von Pakka

Die Pakka-Cashewnüsse wachsen in den Hügeln der MalabarRegion im Bundesstaat Kerala in Südindien. Die kargen Böden aus Lateriterde und der salzige Wind des Arabischen Meeres sind die besten Voraussetzungen für gesunde und robuste Cashewbäume und damit auch für die erstklassige Qualität und den unverwechselbaren Geschmack der Nüsse.

Die Choco-Cashews sind die ersten schokoladigen Gaumenfreuden von Pakka und verbinden buchstäblich den Norden mit dem fernen Süden. Die Bio-Cashews werden nach traditionellem Chocolatierhandwerk verarbeitet: Nachdem sie geröstet sind, werden die wertvollen Kerne mit einer hauchdünnen Karamellschicht überzogen und dann mit der edlen Bio-Couverture verfeinert.

Die zierliche Apfelbanane schmeckt nur entfernt nach Äpfeln, dafür belohnt sie mit betörender Süsse. So gehaltvoll wie die Banane ist, wurde sie namentlich auch als « Muse der Weisen » auserkoren. Wir bieten Ihnen eine salzige und eine süsse Zusammenstellung von Produkten an.

Package 1: Der würzige Snack

1 450 g Malabar-Pfeffer-Cashews, 1 120 g Meersalz-Cashews, 1 120 g Curry-Cashews

Package 2: Die süsse Versuchung

1 150 g Choco-Cashews Noir, 1 150 g Choco-Cashews Lait, 1 100 g Apfelbananen

Agenda

Historischer Handwerkermarkt in Huttwil.

Kultur

Mittelalterliches Dinnerspektakel Schloss Hallwyl 2.7. 2010, 19.15 – 22 Uhr

Schloss Hallwyl 5707 Seengen Tel. 062 767 60 10 www.ag.ch/hallwyl

Internat. Flute Masterclass 25.7.–1. 8. 2010, Weggis Bildungshaus Stella Matutina Zinnenstrasse 7, Weggis Tel. 041 390 11 55 info@wvrt.ch, www.wvrt.ch

«Wir retten Zürich» 20 Jahre Gessneralle

Performative Installation im Rahmen der Zürcher Festspiele 3. 7. 2010, 19.50 Uhr Türöffnung www.gessnerallee.ch www.zuercher-festspiele.ch

Dällebach Kari – Das Musical 14. 7.–28. 8. 2010

Seebühne Thun Ticketverkuaf: www.inszene.ch www.thunerseespiele.ch

Tanz mit Vampiren 22. 7. 2010, 18.30 – 22.45 Uhr

Freilichttheater Aarau, Schlossplatz Aarau www.freilichttheater.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-leben.ch /agenda

Seminar

Bachblüten­Seminar

Bachblüten und ihre praktische Bedeutung im Alltag 2. bis 8. 8. 2010, In Todtmoos (Südschwarzwald)

Elisabeth Specker-Küffer

Praxis für Kinesiologie und Lebensgestaltung

Lachenackerstrasse 42

8500 Frauenfeld

Tel. 052 722 11 02 info@specker-kueffer.ch www.specker-kueffer.ch

Integratives Coaching 8. 7. 2010, 19.30 – 21.30 Uhr

IBP Institut Wartstrasse 3, 8400 Winterthur info@ibp-institut.ch www.ibp-institut.ch

Sommerwoche:

Singen von Herzen 3.–10. 7. 2010

Hotel-Garni & Seminarhaus

6986 Miglieglia Tel. 091 609 19 35 info@casa-santo-stefano.ch www.casa-santo-stefano.ch

Holzklang 26.– 31. 7. 2010

Sunnehus

Kur- und Bildungszentrum Moos, 9658 Wildhaus Tel. 071 998 55 55 info@sunnehus.ch www.sunnehus.ch

Einheit von Atem –Gedanken – Bewegung 27.– 28. 8. 2010 9.15 –18.30 Uhr

IKP Zürich

Kanzleistrasse 17, 8004 Zürich

Tel. 044 242 29 30 info@ikp-therapien.com www.ikp-therapien.com

Stellenlos – Ohne Trauer keine Power 30. 7. 2010 «Wie begleite ich Kinder in Trauer?» 10./11. 7. 2010,

LEQUA – Beratung und Schulung für Persönlichkeitsentwicklung und Trauerverarbeitung

Oberrüttenenstrsse 21a 4522 Rüttenen, Tel. 032 621 03 05 www.lequa.ch

Kriya Yoga mit Kripanandamoyima Einführungskurse in die Meditationstechnik nach Paramahansa Yogananda Südtirol: 17.– 24. 7. 2010 Zürich-Zollikon: 4./5. 9. 2010 Schwarzwald: 9.–16.10. 2010

Sabine Schneider Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch

Keine Angst vor Wespen und Hornissen 11. 8. 2010, 18.30 – 20.30 Uhr, Hirschtal

Anmeldung: Thomas Baumann Naturama, Tel. 062 832 72 87 t.baumann@naturama.ch

Mausohren auf der Jagd –Fledermausbeobachtung 15. 7. 2010, 14 –18 Uhr Kirche Surrein

Anmeldung: bis 11. 7. 2010 unter info@wwf-gr.ch

Kräuterlehrgang 10/11 21. 8. 2010, Kursbeginn BZ Wallierhof, Riedholz Tel. 032 627 99 51 www.wallierhof.ch

Eine Woche für mich! Loslassen – Eintauchen –Kraft schöpfen 26. 9.– 3. 10. 2010 Vicosoprano/Bergell

Sibylle Waters, St. Gallen Tel. 079 686 43 51 www.sibyllewaters.ch

Presencing & Theorie U Praxiswoche von Praktikern für Praktiker 5.–11. 9. 2010 Vicosoprano/Bergell

Artesis Consulting, Engelburg Tel. 071 272 80 00 andreas.koller@artesis.ch www.artesis.ch

Auf dem Schnitzlerweg Axalp.

Markt

Historischer Handwerkermarkt

3.– 4. 7. 2010, 10 –20 Uhr Dorf Huttwil www.huttwil.ch

Indischer Bazar 18. 7. 2010, 11–17 Uhr

Bachstrasse 7, Zürich Wollishofen www.amma.ch

Gesundheit

Fasten – Wandern – Wellness 17.– 24. 7. 2010 in Ebnat-Kappel, SG

Ida Hofstetter Neuhofstrasse 11, 8708 Männedorf Tel. 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch

Eiger Nordic Walking Event 10. 7. 2010, Grindelwald Tel. 033 854 12 25 www.eigernordicwalking-event.ch

Der kranke Gesunde –Der gesunde Kranke 12. 7. 2010, 14 –16 Uhr

Psychiatrische Klinik Zugersee Widenstrasse 55, Zug-Oberwil

Tag der Gesundheit 11. 7. 2010, 10 –18 Uhr

Vercorin Tourisme

Rte de la Télécabine, 3967 Vercorin Tel. 027 455 58 55 vercorin@sierre-anniviers.ch www.vercorin.ch

Wandern wo die Holzspäne fliegen 19.– 25. 7. 2010, Axalp Tel. 033 952 80 80 www.schnitzlerweg-axalp.ch

Die kleinen, essbaren Pflanzen 10. 7. 2010, Champéry

Tel. 024 479 20 20 info@champery.ch www.champery.ch

Festival

Pyro­Games 2010 31. 7. 2010, 18 Uhr, Amphitheater Zürich Hüntwangen Badener Landstrasse 8194 Hüntwangen (Zürich) info@eventim.ch, www.eventim.ch

Das perfekte Ich

Auf der Suche nach dem adäquaten Lebensstil für eine bald Vierzigjährige erkennt Öko-Lisa ihr wahres Ich in der Unvollkommenheit.

Vier ist meine Lieblingszahl, schon immer gewesen, von Kindsbeinen an. Das wird sich auch nicht ändern, wenn ich demnächst eine Vier am Rücken trage. Dann bleiben mir immer noch 26 Jahre, bis das wahre Leben nach Udo Jürgens anfängt. Hoffentlich Zeit genug, um eine Antwort auf die vordringlichste aller Fragen zu finden, nämlich die, wer ich im Idealfall bin.

Die Autorin

Die Journalistin und Moderatorin Nicole Amrein hat mehrere satirische Frauenromane und Romanserien verfasst, darunter einige Bestseller. Jeden Monat gewährt uns die Bernerin mit spitzer Feder einen unterhaltsamen und intimen Blick ins Tagebuch von Öko-Lisa. www.nicoleamrein.ch

Mit der Erkenntnis, in ihrer Unvollkommenheit vollkommen zu sein, verabschiedet sich Öko-Lisa von unseren Leserinnen und Lesern.

Die Verkörperung des Lohas, des Lifestyle of health and sustainability, vielleicht? Doch reichen das bisschen Mülltrennen und die Einkäufe auf dem Wochenmarkt tatsächlich aus, um mich unter die echten Lohasianer reihen zu dürfen? Mehr noch: Will ich überhaupt zu dieser Gruppe besserverdienender BioFanatiker gehören, deren Ziel es ist, durch ihr Konsumverhalten und gezielte Produktauswahl Gesundheit und Nachhaltigkeit zu fördern, ohne auf etwas verzichten zu müssen? Kann man mit gutem Shopping wirklich die Welt verbessern, Unternehmen dazu bringen, dass sie fair und umweltbewusst handeln? Wäre es nicht sinnvoller, sich mehr auf sein Bürgersein als auf seinen Status als Konsument zu fokussieren? Sich politisch zu engagieren, gegebenenfalls auf der Strasse zu demonstrieren, statt unter dem Heizpilz sitzend Bio-Rindersteaks aus Argentinien zu verzehren?

Im Hamsterrad

Sollte ich mich nicht viel mehr einem radikalen Down-Shifting unterziehen? Zum Lovos konvertieren, einem Anhänger des Lifestyle of voluntary simplicity werden, der durch bewussten Konsumverzicht versucht, den Alltagszwängen entgegenzuwir-

ken und dadurch ein erfüllteres Leben zu führen? Weniger ist mehr. Warum wertvolle Lebenszeit durch übermässiges Arbeiten gegen viel Geld eintauschen, um damit Dinge in seinen Besitz zu bringen, die man eh nicht braucht? Wie viele Paare Designerschuhe wiegen das bewusst wahrgenommene Zwitschern eines Vogels auf, den Anblick der aufgehenden Sonne, das Glitzern auf der Oberfläche eines Sees? Wie viele PS muss mein neuer Hybrid-Offroader wirklich haben, damit ich zügig von A nach B komme?

Zeit ist Geld – und Geld hält das Hamsterrad am Drehen. Die Frage nach der eigenen Identität spielt dabei die geringste Rolle. Wichtig ist, dass ich in diesem System des Lohas und Lovos funktioniere, im besten Fall die nächsten 26 Jahre. Alles geben, um den gängigen Lifestylekonzepten zu genügen. Die innere Messlatte immer noch höher setzen, bemüht, allen und allem gerecht zu werden. Konformismus bis ans Ende der Tage im Streben nach dem perfekten Ich? Die baldige Vier auf meinem Rücken also ohne jede Bedeutung? Ignorieren, dass eben diese Zahl für die weltliche Vollkommenheit steht?

Ich? Vollkommen? Etwa so, wie ich jetzt gerade bin? In diesem Augenblick? Auch wenn ich beim Verlassen eines Raumes meist vergesse, das Licht abzudrehen? Trotz meiner ganzjährigen Vorliebe für Melonen jeder Art? Unabhängig von meiner Ungeduld, meinem Hüftspeck, meiner zu breiten Nase? Losgelöst vom letzten Kuchen-Exzess? Also wenn dem so ist, dann lasse ich die Champagnerkorken heute schon knallen – aus reiner Freude darüber, mir zu gestatten, so zu sein, wie ich eben bin. u

Markt

Schutz für Ihre Gelenke

Glucosamin und Chondroitinsulfat sind natürliche Bestandteile des Bindegewebes, der Bänder und der Gelenkknorpel. Beide Aktivstoffe dienen der Erhaltung einer optimalen Gelenkbeweglichkeit. Burgerstein ChondroVital ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosaminund Chondroitinsulfat, Vitaminen und Spurenelementen und kann einen Beitrag zum Schutz der Gelenke leisten. Während das Glucosaminsulfat den Erhalt der Knorpelmasse und Chondroitinsulfat die Elastizität von Knorpel, Bindegewebe und Bändern fördert, wirken Vitamin E, C, Zink, Selen, Mangan und Kupfer als Antioxidantien zum Schutz der Gelenkszellen. Burgerstein ChondroVital ist in Apotheken und Drogerien erhältlich.

 Antistress AG Rapperswil, 055 220 12 12, www.burgerstein.ch

Abnehmen mit Apfelessig

Ob Abnehmen mit einem Apfel beginnt, wie der Volksmund meint, ist nicht erwiesen. Sicher jedoch ist, dass die Fachliteratur den Apfelessig als effizienten Fettkiller beschreibt. Seine positiven Eigenschaften wirken sich reinigend auf den Magen aus, aktivieren die Verdauung und regulieren den Säurehaushalt im Körper. Vermehrter Genuss von Fleisch, Weisswein und Schokolade verursachen zu hohen Säuregehalt, was Gelenkschmerzen zur Folge haben kann. Ein optimaler Säure-Base-Haushalt erhöht dagegen das Wohlbefinden und reduziert Magenbrennen oder Mundgeruch deutlich. Für die natürliche und rasche Gewichtsreduktion gibt es neu die Golden-CiderApfelessig-Kapseln. Eine Kur mit Golden Cider ohne chemische Zusätze eliminiert hartnäckige Fettpolster an den Problemzonen.

Schweizer Bio-Kürbiskernöl

Cholesterinwerte im Griff

 Erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern

stützt auf natürliche Art und ohne störende Begleiterscheinun-

Die häufigsten Todesursachen in der Schweiz sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Meist besteht dabei ein Zusammenhang zwischen zu hohen Blutfettwerten und Gewichtsproblemen. Provisan-Guar-Granulat unterstützt auf natürliche Art und ohne störende Begleiterscheinungen die Regulierung und Normalisierung der Cholesterinwerte. Das Granulat besteht hauptsächlich aus Guarkernmehl. Guarkern ist der Keimling eines in Indien und Pakistan kultivierten Baums und artverwandt mit Erbsen und Bohnen.

Das erste Kürbiskernöl aus reinem Schweizer Bio-Anbau hat es in sich. Mit seinem röstigen Aroma, dem einmaligen Geschmack und seinem intensiven Grün gibt es Salaten, Saucen, Gemüsen und sogar Desserts eine leicht würzige Note. Kürbiskernöl ist aber auch wertvoll für die Ernährung, da es reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Spurenelementen ist. Nach dem Mahlen der Kerne knetet man sie zu einer Paste, röstet diese und presst sie aus. Kürbisse brauchen viel Raum, ein Hektar wirft maximal rund 800 Kilogramm Kerne ab; für einen Liter Öl braucht es 2,5 Kilogramm Kerne oder über 30 Kürbisse.

 Biofarm Genossenschaft, Kleindietwil 062 957 80 50, www.biofarm.ch

Natürlich schönes Haar

Kürbisse brauchen viel Raum, ein Hektar wirft

Fünf Shampoos mit hochwertigen Schweizer Pflanzenextrakten reinigen und pflegen die Haare sanft. Ergänzt mit einem Conditioner und einer Haarkur bietet Biokosma eine wirkungsvolle Pflege zum Wohle der Kopfhaut und abgestimmt auf die Pflegebedürfnisse unterschiedlicher Haartypen. Das Haar wird geschmeidig und besser kämmbar. Die neue BiokosmaHaarpflege erfüllt höchste Ansprüche an eine moderne, natürliche Haarpflege. Alle Produkte sind NaTrue-zertifiziert, im Fachhandel und Coop City erhältlich.  www.biokosma.ch

Das mit Kartoffelmehl und Apfelpulver angereicherte Mehl ist höchst flüssigkeitsbindend, ist kaum bis gar nicht verdaulich und quillt im Magen schnell auf.

Dabei wird es gelartig und bindet in dieser Konsistenz im Dünndarm Cholesterin und Gallensäuren. So werden Stoffwechselstörungen vermindert und die Leberfunktionen entlastet. Durch die quellende Eigenschaft wirkt das Granulat als natürlich sättigender Appetitzügler und so in Verbindung mit einer gesunden, vitaminreichen Ernährung als effektives Mittel gegen Übergewicht. ProvisanGuar-Granulat ist in Apotheken und Drogerien erhältlich.  www.hepart.ch

Zu gewinnen gibt es:

10-mal 3 Monatspackungen

RAUSCH Schweizer Kräuter Vital Kapseln im Gesamtwert von Fr. 1107.–

Die erste RAUSCH Schweizer

Kräuter Vital Kapsel

NEU

• kräftiges, fülliges Haar

Lust auf …

• gesunde, starke Nägel

• geschmeidige, straffe Haut

• Lebenskraft und Wohlbefinden

Die Kraft der Kräuter – spürbar wirksam

Exklusives Leserangebot für Abonnentinnen/Abonnenten

MelanSol ®-Sonnencreme, 177 ml, für Fr. 30.90 statt Fr. 39.90

MelanSol® LSF 30 ist eine antioxidative und hypoallergene Sonnenschutzlotion mit 21 natürlichen Substanzen für Gesicht und Körper. Die Antioxidanzien Bio-Melanin, Grüntee und Vitamin E, kombiniert mit dem reflektierenden mineralischen Pigment

Titandioxid, bieten einen neuzeitlichen Schutz gegen die schädigende Wirkung von UVA- und UVB-Strahlen.

Coupon einsenden an: freiraum AG, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich

Das Angebot ist gültig bis zum 31. 8. 2010

Ich bestelle ______ (Anz.) MelanSol®-Sonnencreme, 177 ml, zu Fr. 30.90 statt Fr. 39.90 (plus Fr. 6.– für P & VP) Preise inkl. MwSt. Ja, ich habe «natürlich leben» abonniert

Nein, ich habe «natürlich leben»

Ich abonniere «natürlich leben» zu Fr. 84.–/Jahr nicht abonniert

Name Vorname

Der Schweizer Kräuterspezialist RAUSCH AG KREUZLINGEN präsentiert nach zwölf Jahren Forschung seine erste Nahrungsergänzung. Die RAUSCH Schweizer Kräuter Vital Kapseln beinhalten hochwertige Wirkstoffe als Quelle für kräftiges, fülliges Haar – geschmeidige, straffe Haut – gesunde, starke Nägel –Lebenskraft und Wohlbefinden. Das einzigartige neue 2-fach-Wirkprinzip «DUO active», die Kombination von Öl-Kapsel und Kräuter-Kapsel, fördert eine gute Aufnahme und optimale Verwertung im Organismus. Schönheit von innen. Schönheit von aussen. Natürlich von RAUSCH. www.rausch.ch

Und so spielen Sie mit: Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, RAUSCH Wettbewerb, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 29. 7. 2010.

Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 6-2010

Gesucht war: Kardamom

30. Jahrgang

«natürlich leben» erscheint 12x jährlich

Druckauflage: 50000 Exemplare

Abonnement: 1 Jahr Fr. 84.–inkl. MwSt. 2 Jahre Fr. 148.–Ausland: zuzüglich Porto

Einzelverkauf: Fr. 8.–

Abonnementsbestellungen

Telefon 058 200 55 62 abo@natuerlich-leben.ch

«natürlich leben» im Internet www.natuerlich-leben.ch

Redaktion und Verlag AZ Fachverlage AG

Redaktion «natürlich leben»

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Telefon 058 200 56 50, Fax 058 200 56 51

Redaktion:

Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-leben.ch

Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-leben.ch

Leserberatung: Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-leben.ch

Mitwirkende an dieser Nummer:

Nicole Amrein, Bruno Angeli, Jakob Bösch, Peter Donatsch, Susanne Hochuli, Heini

Hofmann, Rita Imwinkelried, Marion Kaden, Heinz Knieriemen, Remo Vetter, Annette Weinzierl

Layout: Fredi Frank

Verleger: Peter Wanner

Verlagsleitung: Ratna Irzan

Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch

Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch

Telefon 058 200 56 04

Anzeigen

Natürlich, Inserateverkauf Webereistrasse 66, 8134 Adliswil cebeco@bluewin.ch, Fax 044 709 19 25

Christian Becker

Telefon 044 709 19 20

Rolf Ulrich

Telefon 044 710 19 91

Anzeigenadministration: Nicole Flückiger

Telefon 058 200 56 16 nicole.flueckiger@azmedien.ch

Grafisches Konzept: artdepartment.ch Herstellung

Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen

ISSN 1663-4799

Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.

Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

Im August lesen Sie

Wann ist man ein Mann?

Die traditionelle Männerrolle stimmt nicht mehr mit dem überein, was die Gesellschaft heute vom Mann als Partner und Vater erwartet.

Der Alchimist

Ob Stein, Holz, Heu oder Moose, Stefan Wiesner kocht mit allem, was die Natur hergibt – mit Erfolg.

Weitere Themen

Phytotherapie

Die Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten medizinischen Therapien und heute wieder zeitgemäss.

l Kraftorte der Natur l Hilfe gegen Bettnässen l Allalinhorn: ein Viertausender, der sich bezwingen lässt l Roger Lindauer: Küchenbauer und Tüftler

«natürlich leben» 8-2010 erscheint am 30. Juli 2010

Kontakt Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch

INach Regeln zu pflanzen

Als Biobäuerin versteht sich Susanne Hochuli selbstverständlich aufs Pflanzen. Bei der Begrünung des departementeigenen Betonplatzes gelten für die Regierungsrätin jedoch besondere Regeln.

Lassen wir einmal die wirklich wichtigen, geschriebenen Regeln stehen; die helfen uns ja, das Zusammenleben von immer mehr Menschen auf immer enger werdendem Raum zu organisieren. Doch viele ungeschriebene Regeln widersprechen dem gesunden Menschenverstand.

ch bin sehr froh, in der Schweiz leben zu können. Wir haben zum Beispiel Maler wie Paul Klee, der das Bild «Nach Regeln zu pflanzen» gemalt hat. Um ehrlich zu sein: Daran halte ich mich in meinem Garten nicht immer; beziehungsweise haben mein Garten und ich eigene, etwas wildwüchsige Regeln. Ja, sie lesen richtig: Mein Garten und ich haben Regeln, die aber nicht zwingend die Ihren zu sein haben. Wie Ihre Regeln im Leben nicht unbedingt die meinen sein müssen.

Mein Garten und ich haben Regeln, die Bürokratie hat ihre eigenen.

Klee hat das Bild 1935 gemalt. Ein Jahr vorher reichte er ein Einbürgerungsgesuch ein, das aber abgelehnt wurde. Die Regeln besagten damals, dass deutsche Staatsbürger sich erst um das Schweizer Bürgerrecht bewerben dürfen, wenn sie seit fünf Jahren ununterbrochen in der Schweiz leben. Da nützte es Klee auch nichts, dass er 1879 in der Schweiz geboren wurde und seine ganze Kindheit und Jugend hier verbracht hatte. 1939 versuchte Klee aufs Neue, Schweizer zu werden. Sein zweiter Antrag wurde von der Polizei kritisch geprüft, denn in der Öffentlichkeit wurde damals die moderne Kunst als eine Begleiterscheinung linker Politik angesehen. Vermutlich kannten die Polizisten sein Bild «Nach Regeln zu pflanzen» nicht. Was entspricht mehr schweizerischer Ordnung als Pflanzplätz­Regeln?

Regeln machen das Leben einfacher und manchmal sehr monoton – der Autopilot wird eingeschaltet. Aus lauter Angst gegen geschriebene und ungeschriebene Regeln zu verstossen, machen wir Menschen, was wir beziehungsweise die anderen schon immer gemacht haben und hinterfragen vieles zu wenig.

Ein Beispiel: Ich als Patronatspräsidentin des Vereins «Forum Betriebliches Gesundheitsmanagement» will diesen Job ernst nehmen und etwas für die Gesundheit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Departement tun. Am einfachsten ist es, sie über den Mittag ein wenig an der frischen Luft sitzen zu lassen, dachte ich mir, und es entstand die Idee einer Gartenterrasse draussen vor dem Bürogebäude. Ein kahler Betonplatz, leer bis auf Lieferwagen und kleine Lastwagen, die dort parkieren, wurde auserkoren, um mit vier bis fünf Tischen, dazu je vier Stühlen, und einigen nach Regeln bepflanzten Kübeln ausgestattet zu werden. Ja, nach Regeln bepflanzt, weil ins Stadtbild nicht alle Pflanzen passen und man sich diesbezüglich zu richten hat.

Aber nun kommt eine weitere Regel dazu: Es muss erst berechnet werden, ob die Tische und Stühle, angereichert mit Menschen, und die Pflanzkübel die Statik der darunter liegenden Tiefgarage nicht beeinträchtigen könnten. Parkende Lastwagen hin oder her. Fortsetzung folgt.

Übrigens: Klee wurde posthum eingebürgert. Er wurde krank, sein Gesuch nicht mehr weiter bearbeitet und er starb als Deutscher. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde er doch noch Schweizer. Ich meine, ein kluger Entscheid: «Nach Regeln zu pflanzen», daran halten wir uns in der Schweiz offensichtlich ja auch heute noch.

Susanne Hochuli, erste grüne Regierungsrätin im Aargau, ist Mutter einer 16-jährigen Tochter und wohnt auf ihrem Biobauernhof in Reitnau, der vom besten Bauern der Welt bewirtschaftet wird.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.