Natürlich_2010_12

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Ätherische Öle heben die Stimmung 16 Dufte Weihnachten

Warum sie uns so nahe sind 54

Rosenkohl ist besser als sein Ruf 32

Geld verdienen mit Naturschutz 44 Schlaue Bauern

Die

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Zwischen Himmel und Erde

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Engel. Vielen Menschen sind die Mittler zwischen dem Irdischen und Göttlichen aber das ganze Jahr über ständige Begleiter und verlässliche Stütze. Die Zahl derer, die an die himmlischen Wesen glauben, scheint zuzunehmen – und mit ihr unweigerlich auch die Kommerzialisierung von Seraphim und Co. Was es mit den Engeln auf sich hat, wie sie zu uns stehen und wo wir sie finden können, davon handelt der Artikel ab Seite 54. Was ich dabei gelernt habe: Engel haben immer Zeit für uns, denn sie haben sonst nichts zu tun.

Engel haben immer Zeit für uns, denn sie haben sonst nichts zu tun.

fest im Irdischen verwurzelt: der Rosenkohl. Und spätestens die inspirierenden Rezeptvorschläge machen klar, dass Rosenkohl eine auserwählte Delikatesse ist und ganz zu Unrecht als unbekömmliches Gemüse verschmäht wird. Vielleicht ist für Sie sogar ein Weihnachtsmenü dabei – mit regional angebautem Rosenkohl natürlich.

Einen anderen Draht zum Göttlichen und eine zurzeit ebenfalls sehr populäre spirituelle Spielwiese bietet die Kabbala. Der Artikel ab Seite 10 bringt Licht in das komplexe, im Judentum verankerte Glaubensgebäude und erläutert insbesondere das kabbalistische Heilverständnis, wonach Heilung im Spirituellen und nicht im Körperlichen beginnt.

Geerdeter geht es dann wieder ab Seite 32 zu, ist der Protagonist dieses Artikels – auch wenn er himmelwärts strebt – doch

Dass es Bauern gibt, die nicht primär Gemüse anbauen oder Milch­ und Fleischwirtschaft betreiben, sondern vielmehr mit Naturschutz ihr Geld verdienen, zeigt die Geschichte ab Seite 44. Leider sind es noch wenige Pioniere, die auf Buntbrachen, Blumenwiesen, Hecken oder Hochstammobstkulturen setzen. Die meisten Landwirte verstehen sich nach wie vor als Produzenten, nicht als «Landschaftsgärtner».

Ob bei irdischen oder himmlischen Themen – ich wünsche Ihnen mit unserem Dezemberheft eine erhellende Lektüre, die eine oder andere Einsicht oder gar Erleuchtung und eine besinnliche Weihnachtszeit.

Herzlich, Ihr

Redaktor

Die Frage an Sie: Genügend Abwehrkräf te ?

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Rosenkohl: Sehr gesund und eine wahre Delikatesse 32

Bauer Baum ann

Gesundheit

8 Olivenöl ist gut für die Leber

9 Mit Sport Erkältungen vorbeugen

10 Kabbala heilt den Menschen

16 Ätherische Öle und ihre Wirkung

20 Schachtelhalm für starke Nägel

24 Heinz Knieriemen über das kranke Gesundheitswesen

Beratung

26 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

30 Schoggi aus Schweizer Kakao

31 Stadtoase: Oerlikoner MFO-Park

32 Rosenkohl: Verkannte Delikatesse

38 Remo Vetter: Die weise Feldmaus Frederick

Natur

42 Ohne Pflanzenvielfalt keine Biodiversität

43 Ausstellung: Den Pilzen auf der Spur

44 Landwirtschaft: Mit Naturschutz Geld verdienen

48 Mythische Bolle di Magadino

Leben

52 Kultur: Zugang auch für Behinderte

53 Die Sonneseite des Älterwerdens

54 Engel: Die heimlichen Helfer

3 Editorial 6 Leserbriefe

58 Leserangebot 61 Agenda 62 Rätsel 63 Markt 65 Vorschau 66 Carte blanche

Danke an «natürlich leben»

Danke Sabine Hurni, dass Sie das Olivenöl zum Braten klar empfohlen haben, statt des empfindlicheren Rapsöls. Es wird langsam höchste Zeit, dass die Leute endlich alle wissen, dass Olivenöl einfach besser hitzestabil ist als Rapsöl. Danke auch für die Essenz im Artikel von Remo Vetter. Gute Ansätze, die meine volle Zustimmung bekommen, denn im Prinzip ist gesundes Geniessen aus dem eigenen Garten ja ganz einfach und dazu noch höchst lustvoll. Danke auch an Heinz Knieriemen für das Thema Eisen, das ich genau gleich sehe und auf das ich meine Studenten in der Schule immer wieder hinweise. Und nochmals Danke für den Hinweis auf die «Chestene Chilbi» im Greppen, wo ich übrigens an der ersten derartigen Veranstaltung vor über zehn Jahren mein erstes Kastanienkochbuch präsentieren durfte.

Erica Bänziger, Verscio

Guter Rat ist billig

Remo Vetter weiss Rat

Lieber Herr Vetter, Ihr Ratschlag war super. Wir haben nun eine BeinwellPflanze und haben einige Male mit Beinwell und Brennnesseln einen Auszug gemacht und gespritzt und gegossen. Die Liebstöckel-Pflanze ist nun wunderbar gediehen und wir konnten viel davon ernten und geniessen. Herzlichen Dank für Ihren guten Rat.

Monika Kuttnig, per Mail

Allmächtig «natürlich leben» 11-10

Meine langjährige Erfahrung zeigt, dass es natürlich sein soll, dass Unnatürlichkeit zu Gesundheit führen soll. Die Strohhalme, an denen sich bestimmte Leute festklammern, sind meist nicht diejenigen, die die Natur bietet, denn: Mit Homöopathie, Phytotherapie, Kinesiologie, Shiatsu, Reiki und dergleichen ist es nicht getan.

Mir sind mehr Besserwisser, Ignoranten oder falsch Informierte bekannt, als solche, die wirklich auf natürlicher Basis gesund werden möchten. Das beginnt mit der Schuldzuweisung an die Gene, das Wetter und vieles mehr. Vielleicht wäre der natürlichere Weg einmal eine Erfahrung wert, die aufzeigt, wie weit wir uns von der Natur entfernt haben.

Erwin Breus, Rüti

Carte blanche: Ohne Worte «natürlich leben» 10-10

In der Nacht vor Weihnachten verschwanden die Sterne vom Himmel. Das war eine Hexe, welche die Sterne in ihrer Tasche versteckte», schrieb etwa um 1830 der ukrainisch-russische Schriftsteller Gogol in seinem Werk «Die Nacht vor Weihnachten». «Und dann plötzlich ein Fleck auf dem sternfreien Himmel, welcher grösser und grösser wurde. Was ist denn das? Ein Deutscher – Nemez?...» Ein fliegender Deutscher auf dem russischen Himmel in der Nacht vor Weihnachten? Nonsens… Das meinte der russische Schriftsteller natürlich nicht. «Nemez» auch «Nemec» – die aktuelle Bezeichnung für die Deutschen in slavischen Ländern – stammt vom Adjektiv «nemoi», welches wörtlich aus dem Russischen als «stumm» oder «sprachlos» übersetzt wird. Früher benutzten die slavischen Völker den Begriff «Sprachloser» oder «Nemez» für alle Fremden, also Ausländer, weil diese aus ihrer slawischen Sicht sprachlos waren. Was Gogol unter dem «Nemez» meinte, verrät ihnen eine turbulente und höchst vergnügliche Naturgeschichte «In der Nacht vor Weihnachten». Frohe vorweihnachtliche Zeit Ihnen allen!

Galina Leistner-Martin, Naturschule Bodensee

Notfall Mann

«natürlich leben» 10-10

Endlich einmal ein Artikel von Walter Hollstein, dem ich vollumfänglich zustimmen kann – dachte ich zumindest. Nur schade, kann er auch diesmal einen Seitenhieb auf die Feministinnen nicht unterlassen. Ich finde das Feministinnen-Bashing des Autors völlig unverständlich, handelt es sich doch bei den meisten Aussagen um Tatsachen, die die feministische Forschung längst erkannt hat. So waren feministische Wissenschaftlerinnen unter den Ersten, die darlegten, dass Männer am männlichen Rollenbild leiden, obwohl oder gerade weil sie die Macht innehaben. Ich behaupte sogar, dass Männerforschung aus der Frauenforschung hervorging und auf ihren Erkenntnissen aufbauen kann. Aber eben, auch hier gilt: zuerst verlacht – dann nachgemacht und zuletzt gar selbst erdacht. Schade!

Ich hoffe, die Macher/-innen der Zeitschrift geben demnächst einer Feministin gleichviel Publikationsraum wie Walter Hollstein.

Barbara Amsler, Bern

Im Frauenkäfig «natürlich leben» 9-10

Wir Frauen freuen uns über jeden Mann, der im Frauenkäfig mit uns die anstrengende, schlecht oder gar nicht bezahlte Erziehungs- und Schulungsarbeit teilt. Sogar über Herrn Hollstein!

Verena Pini, Bern

Ich bin Mutter von zwei Söhnen und arbeite als Lehrerin. Der Artikel von Walter Hollstein hat mich recht ärgerlich gestimmt, da er für mich in seinen einseitigen Schuldzuweisungen und in seiner Jammerstimmung fast nicht zu überbieten ist. Schon die Überschrift «Im Frauengefängnis» polemisiert gegen genau die gesellschaftliche Gruppe, die aufgrund der Abwesenheit der Männer, die mühsame, in der Regel wenig Lorbeeren einbringende Arbeit machen, Kinder zu «erziehen», sie zu begleiten, zu versorgen und zu unterrichten.

Natürlich fehlen die Väter und die Männer den Buben und Mädchen. Und natürlich bräuchte es auch die männlichen Kräfte in der Erziehung, da bin ich mit Herrn Hollstein einig. Aber sollen sich die Frauen jetzt auch noch aus der Erziehung zurückziehen, nur weil sie als Frauen Buben angeblich schlecht erziehen, ein «Frauengefängnis» darstellen? Und sind Männer einfach nur deshalb die besseren Erzieher und Lehrer, nur weil sie Männer sind. Ich denke Frauen und Männer haben weibliche und männliche Anteile, wenn auch vom eigenen Geschlecht jeweils mehr.

Ich bin mit Herrn Hollenstein auch einig, dass die Schule, so wie sie in der Schweiz organisiert ist, den Stärken vieler Mädchen mehr entgegenkommt und für die Stärken vieler Buben keinen Platz hat. Es wäre also sicher sinnvoll, wenn wir uns über die echten Entwicklungsbedürfnisse von Kindern im Allgemeinen und von Buben im Besonderen Gedanken machen würden. Ich möchte hierzu Literatur zur Arbeit von Rebecca und Mauricio Wild empfehlen, die die Bedürfnisse von Kindern sozusagen in «Artgerechter Umgebung» untersucht haben. Eine Auseinandersetzung mit solchen Fragen bringt sicher mehr, als von einem «Frauengefängnis» zu sprechen, insbesondere in einer Zeit, in der der männliche Nachwuchs in besonderem Masse «Opfer» einer medialen Industrie wird, die ihnen eine bequeme Scheinwelt liefert, in der sie ihre Bedürfnisse nach Stärke und Abenteuer zwar

virtuell ausleben können, sie jedoch zugleich im realen Leben immer häufiger versagen lässt. Angela Capelli, Igis

Walter Hollstein beklagt die «fehlende männliche Identität und Desorientierung» in der heutigen Gesellschaft. Woran orientierten sich Buben denn bisher? Die Definition von Männlichkeit war mit Gewalt und Kriegertum verknüpft. Es ist nicht zu bedauern und schon gar keine «Katastrophe», wenn diese unselige Verbindung heute aufgelöst wird. Im Gegenteil, es ist eine grossartige Chance, neue Identifikationen zu finden, die an lebensförderliche Werte gekoppelt sind. Statt hier positive Möglichkeiten aufzuzeigen, verstrickt sich der Autor in Widersprüche. So beklagt er, dass Gefühlsunterdrückung bei Buben zu Verhaltensstörungen führe. Doch wer hindert Buben «systematisch» daran, ihre Emotionen auszudrücken, wo sie doch geradezu «weiblichkeitsüberfrachtet» aufwachsen und von «weiblichen Werten zugeschüttet» werden, die auf Gefühlsausdruck und Kommunikation ausgerichtet sind? Der Autor beobachtet, dass Jungen «wenig von dem lernen, was Beziehung, Liebe und Partnerschaft erfordern». Wo doch genau diese «weiblichen Verhaltensmuster» von Mitgefühl und Dialogbereitschaft den Buben «in Kindergärten, Horten, Schulen» vermittelt werden!

Walter Hollstein stellt fest, dass es die Buben selber sind, «die sich stossen» an den weiblichen Werten und an den «Fähigkeiten für intime und soziale Beziehungen». Woran mag das liegen und warum wünschen Männer keine Gleichberechtigung? Wo sie doch an der eigenen Härte leiden und dies beklagen. Eine Haltung gemäss dem Motto: «Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!» führt uns nicht weiter. Neue Wege und Modelle sind gefragt, wenn wir unsere Gesellschaft lebensförderlich umgestalten wollen. Die heutige Situation kann kreativ als Chance zum Wandel gesehen werden, wofür durchaus hoffnungsvolle Ansätze für beide Geschlechter existieren. Hier sind wir alle sowohl individuell wie gemein-

schaftlich herausgefordert, Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Wir brauchen keine Schwarzmalerei, sondern positive Ziele, die zum notwendigen Engagement motivieren.

Patricia Ertl, Kappel a. Albis

Balsam für Haut und Seele «natürlich leben» 7-10

Kürzlich habe ich den Artikel zum Thema Olivenöl in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift «natürlich leben» gelesen und bin glücklich darüber, dass viele Falschinformationen, die man sonst über Olivenöl zu lesen bekommt, ausgeblieben sind. Dafür gebührt Ihnen ein grosses Kompliment.

Da ich selber Olivenöl produziere (das Leserangebot Arkalé im selben Heft stammt von mir) und ein Interesse an einer gut informierten Kundschaft habe, erlaube ich mir dennoch, auf ein Paar Punkte hinzuweisen.

Olivenöl wird heute grossmehrheitlich nicht gepresst, sondern zentrifugiert. Ich schätze die Menge auf gegen 90 Prozent. Der Grund ist ganz einfach: Pressmatten sind unhygienisch und die Olivenpaste ist ständig Sauerstoff ausgesetzt, was zu Fehlaromen führt und den Oxidationsprozess beschleunigt.

Die Worthülse «kalt gepresst» ist in zweifacher Hinsicht irreführend. Nach EU-Norm beträgt die maximal zulässige Temperatur für ein extra Vergine 27 Grad – vor wenigen Jahren waren es 41 Grad. Man müsste also, wenn überhaupt, korrekterweise von «lauwarmer Pressung», noch besser aber von «lauwarmer Extraktion» sprechen. Leider halte ich mich selber (noch) nicht an die transparentere Bezeichnung. Es ist nicht einfach, lieb gewonnene Labels auf die Müllhalde zu werfen, obwohl dies natürlich ehrlicher wäre. Andreas Venakis, per Mail

Briefe an «natürlich leben» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

«Ob Paris, Tokio oder London: Hüsler Nest ist immer dabei.»

Topmodell Patricia Schmid schläft aus Überzeugung im Hüsler Nest.

Seit ihrer Entdeckung beim Elite Model Look 2004 ist die Aargauerin Patricia Schmid ein international gefragtes Fashionmodel für renommierte Modelabels. Sie lebt in New York.

Gesundheit

Lesen_ Den Himmel berühren

Was passiert, wenn die geliebte Partnerin mit einer Brustkrebsdiagnose nach Hause kommt? Barbara Bosshard erzählt von einem langen gemeinsamen Weg, der von Liebe, Glück und Hoffnung, aber auch von Leid und Trauer geprägt war. Und schliesslich erzählt die Autorin davon, wie eine neue Liebe sie wieder glücklich werden liess, ohne dass die Verstorbene dabei in Vergessenheit gerät. «Den Himmel berühren» ist eine Geschichte, die berührend aufzeigt, wie man an schwierigen Situationen wachsen kann, und in welcher weder der Tod noch die lesbische Liebe der Autorin ein Tabu sind.

_Barbara Bosshard: «Den Himmel berühren», Wörterseh-Verlag 2010, Fr. 39.90

Hirnverletzung_ Rasch handeln

Rund 24 000 Menschen erleiden in der Schweiz jährlich eine Hirnverletzung, ausgelöst durch Unfälle, Hirnblutungen oder Schlaganfälle. Die Folgen sind häufig zurückbleibende Einschränkungen der Hirntätigkeit, die sich durch Lähmungen und Sprachstörungen bemerkbar machen. Die rasche und richtige Behandlung kann hier Schlimmstes verhindern. Das 24­Stunden­Hilfstelefon 0800 444 880 der Stiftung Pro Integral unterstützt kostenlos Direktbetroffene und Verwandte. _www.prointegral.ch

Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»

Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.

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Olivenöl_ Gut für die Leber

Olivenöl extra vergine kann die Leber vor schädlichen oxidativen Einflüssen schützen, wie Wissenschaftler der University of Monastir in Tunesien und der King Saud University in Riad, Saudi­Arabien, herausgefunden haben. Die Forscher setzten 80 Ratten, die teils mit Olivenöl gefüttert wurden, teils nicht, einem Herbizid aus. Dabei zeigten Tiere, die auf einer Olivenöldiät waren, eine signifikant höhere Aktivität antioxidativer Enzyme und entsprechend geringere Leberschäden als Tiere, die kein Olivenöl auf ihrem Speisezettel hatten. ajo

Sport_ Das Immunsystem aktivieren

Die Zeit der triefenden Nase steht bevor. Dass sportliche Menschen in der Regel gesünder sind, ist eine Binsenwahrheit. Amerikanische Forscher haben nun untersucht, wie sich regelmässige körperliche Betätigung auf den Verlauf von Erkältungskrankheiten auswirkt. Von den über 1000 Versuchspersonen hatten die sportlich Aktiven nur halb so viele Krankheitstage wie die Unsportlichen. Durch die Bewegung zirkulieren vermehrt Immunzellen im Körper, erklären die Forscher die positive Wirkung. Die Wahrschein­

lichkeit, dass der Organismus schädliche Viren und Bakterien entdeckt und abtötet, werde erhöht und die Anzahl der Infektionskrankheiten wie Erkältungen könne verringert werden, berichtet das British Journal of Sports Medicine. Um gegen Schnupfen und Co. gewappnet zu sein, muss an fünf oder mehr Tagen die Atemfrequenz beschleunigt, der Herzschlag erhöht oder der Körper ins Schwitzen gebracht werden. Und zwar mindestens 20 Minuten. Ob mit zügigem Gehen, Velofahren, Schwimmen oder Treppensteigen spielt keine Rolle. tha

Göttliche Zahlen

In der Kabbala ist die Zahlenmystik ein Mittel zur Zwiesprache mit Gott. Doch die jüdische Kabbala ist mehr als nur Zahlenmystik. Sie behandelt alle Seiten des Lebens. Vor allem geht es aber um die spirituelle Heilung des Menschen.

Text Gundula Madeleine Tegtmeyer

Die Popikone Madonna tut es und andere Promis auch: Kabbala ist in. Anhänger der jüdischen Mystik erkennt man an dem roten dünnen

Bändchen am Handgelenk. «Die Kabbala ist offen für Menschen jeden Glaubens», betont David Naor, Leiter vom Kabbala Centre in Tel Aviv. Naors Eltern leiten das Kabbalah Centre in Berlin, er selbst gibt regelmässig Seminare auch in der Schweiz. «Wir schliessen niemanden aus, selbst jemand mit einer kriminellen Vergangenheit kann zu uns kommen. In den USA begleiten wir auf Wunsch Gefängnisinsassen», so Naor. Kabbalisten urteilten nicht über einen Menschen und fragten nicht nach den Beweggründen. Das stehe ihnen nicht zu, sagt er. «Wir glauben und konzentrieren uns vielmehr auf den göttlichen Lichtfunken, der in jedem Menschen ruht.» Dieses Licht im Menschen zu erwecken, seine Seele zu heilen, um «tikkun», die Heilung der Welt, zu erreichen, das ist das vornehmliche Ziel der Kabbalisten.

Prinzip

Selbstverantwortung

Das hebräische Wort Kabbala bedeutet soviel wie «empfangen» und bezeichnet die jüdische Mystik. Kabbalisten sind auf der Suche nach einer Erfahrung der unmittelbaren Beziehung zu Gott. Nach kabbalistischer Ansicht hat Gott alles, was er im Universum geschaffen hat, auch am Menschen geschaffen. Hieraus ergibt sich das Weltbild der wechselseitigen Entsprechungen von oben und unten oder anders ausgedrückt, der Grundgedanke vom Mikrokosmos (Mensch) und Makrokosmos (Universum). Die wichtigsten Schriftwerke der Kabbala sind das Sefer Jezira (Buch der Formung), der Bahir (Buch des

Lichts) und der Zohar (hebräisch für Glanz).

Der Sefer Jezira soll zirka 70 nach Christus entstanden sein. Es ist das erste mystische Buch, das die sogenannten Sephiroth detailliert beschreibt. Die zehn Sephiroth sind gemäss kabbalistischer Lehre Dimensionen oder Urpotenzen Gottes, durch die dieser das Universum erschuf und mit den Menschen in Verbindung steht. Als bedeutendstes Schriftwerk gilt der Zohar, der im 12. Jahrhundert in Katalonien und in der Provence entstand und eine Sammlung von Monologen und Kommentaren zur Tora, den fünf Büchern Moses, ist.

Giovanni Pico della Mirandola (1463 bis 1493), italienischer Humanist und Philosoph, war der erste Christ, der sich intensiv mit den Lehren der Kabbala beschäftigte. Er beauftragte den jüdischen Konvertiten Raimundo Moncada kabbalistische Literatur ins Lateinische zu übertragen.

Nach kabbalistischer Überzeugung kommt jeder Mensch mit einer reinen Seele auf die Welt, sammelt aber im Laufe seiner Leben (Kabbalisten glauben an die Reinkarnation) durch Fehlverhalten klippot (hebräisch für Scherben) an. Dieser «Müll» deckt dann sein wahres Wesen zu. Zudem beschäftigt sich der Mensch laut der kabbalistischen Lehre zu oft mit nebensächlichen Dingen und gibt Kleinigkeiten ein viel zu grosse Bedeutung. Damit verliert er schnell den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Die Konsequenz: Er gerät aus der seelischen Balance und ist dadurch anfälliger für Krankheiten und psychische Störungen. Gottes Licht ist immer in der Welt, heisst

Gematria

In der Kabbala ist die Zahlenmystik ein Mittel zur Zwiesprache mit Gott. Jeder der 22 hebräischen Buchstaben hat einen Zahlenwert. Gematria ist die Technik der Interpretation von Worten mithilfe von Zahlen. Wörter transportieren über ihre numerische Summe zusätzliche Assoziationen. In der hebräischen Bezeichnung für Gott kommen die Buchstaben He ( Zahlenwert 5 ) und Jodh (mit Zahlenwert 10) am häufigsten vor – laut Kabbalisten ein Verweis auf die Einteilung der 10 Sephiroth in zwei Fünfergruppen. Auch die Zahlen drei und 7 haben grosse Bedeutung. Die drei Mutterbuchstaben (Aleph, Mem und Schin) verbinden die Sephiroth und stehen symbolisch für die Elemente Luft, Wasser und Feuer. Von den 10 Sephiroth stehen 3 für den Geist und 7 für den Körper. Mit diesen Zahlen soll man in der Meditation den Weg zu Gott finden.

es bei den Kabbalisten. Es liegt an uns, ob wir es empfangen können. Die Kabbala lehrt Verantwortung für alles, was uns passiert, zu übernehmen. Noch konkreter ausgedrückt: «Ich war die Ursache.»

Kabbala, das bedeutet auch, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen. Eine zentrale Lehre der Kabbala ist, dass man die physische Welt heiligen soll – nicht indem man ihr Untertan ist, sondern indem man sie beherrscht. Das beginne damit, dass man sich selbst beherrsche und versuche, in Einklang und Harmonie zu leben mit der eigenen Seele und dem eigenen Potenzial.

Heilen mit Freude und Licht

Freude (hebräisch simcha) und Licht (or) spielen bei der Heilung eines Menschen nach Ansicht des Jerusalemer Rabbiner und Kabbalisten Matityahu Glazerson zentrale Rollen. Krankheit ist seiner Ansicht nach Ausdruck von fehlender Balance. Und die gilt es wieder herzustellen. Schon die alten Weisen wussten, dass Heilung im Spirituellen beginnt und nicht im Körperlichen. In seinem Buch « Torah, Light und Healing» schreibt Glazerson, dass eine Person in einen Zustand zurückversetzt werden müsse, in dem die göttliche Lebenskraft wieder scheine.

Natürlich kann er diesen Gedanken kabbalistisch untermauern. Der Kranke

heisst auf Hebräisch «choleh». Fünfmal steht dieses Wort in der Tora. Die Zahl Fünf wiederum steht bei den Kabbalisten als Symbol für Perfektion. Womit für Glazerson bewiesen ist, dass die Tora, also das göttliche Licht, Geist und Körper wieder in einen heilen Zustand überführen und somit die Krankheit überwunden werden kann. Wodurch? Durch «simcha», Freude. Ordnet man die hebräischen Buchstaben des Wortes «chamesch» (fünf) in anderer Reihenfolge an, so ergibt sich das Wort «simcha».

«Eines der Hauptwerkzeuge der Kabbala ist der Zohar», erklärt Naor, «er unterstützt uns, Kraft zu finden und sich mit dem Licht zu verbinden. Jeder Buchstabe hat eine Formung und Schwingung, die verbunden sind mit einer schöpferischen Kraft. Die Schwingung geht direkt in die Seele ein. Um das zu erreichen, reicht es nicht, die Buchstaben nur zu lesen, man muss sie visualisieren.» Daher sind Hebräisch-Kenntnisse auch nicht zwingend notwendig.

Vielen Menschen scheint die jüdische Mystik Antworten auf Schicksalsschläge und Krankheiten zu geben. Die Kabbala ist lebensbejahend, denn sie lehrt, dass das höchste Ziel des Lebens allen Menschen gemeinsam ist: die von Gott für uns alle bestimmte vollkommene Freude und Erfüllung zu erlangen. Dazu aber muss das

Ego überwunden werden. Ego ist negativ besetzt mit «nehmen» also mit «was ist für mich drin?». Das spirituelle Licht hingegen steht laut Kabbala für «geben» und somit für Erfüllung und Glückseligkeit. Aus allen Gesellschafts- und Bildungsschichten und jeden Alters strömen Menschen in Kabbalazentren und -seminare, auch in Deutschland und in der Schweiz. Als Nichteingeweihter könnte man sich dazu hinreissen lassen, das als Modeerscheinung abzutun oder gar von Humbug zu sprechen und dabei übersehen, dass in der Kabbala ein uraltes Wissen über einen direkten Zusammenhang von Seele und Krankheit ruht. Ein Beispiel. Im Zohar wird erläutert, dass in der Galle die harte und bittere Energie von Missgunst und auch Eifersucht sitzt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis Neid zur Erkrankung der Galle führe. Durch eine kranke Galle wiederum können auch Leber oder Herz angegriffen werden. Somit kann dass Bewusstsein den Körper beeinflussen, in diesem Beispiel im negativen Sinne.

Karmische Altlasten

Viele Gäste sind in das Tel Aviver Kabbala Centre gekommen. Die Stimmung ist ausgelassen. Es wird gesungen, Frauen schliessen sich zu Ketten zusammen und wiegen ihre Körper. Die Männer tanzen freudig, beinah ekstatisch. Es ist Erev Rosh Ha-

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schana, der Vorabend des jüdischen Neujahrsfests, der hier kabbalistisch gefeiert wird. Auch kleine Delegationen aus Deutschland und der Schweiz sind angereist.

«Die Arbeit mit dem Bewusstsein, sich seinen Lebensaufgaben zu stellen und Verantwortung zu übernehmen, das entspricht der Kabbala-Lehre und sind in meiner Praxis auch meine Therapie-Ansätze», erzählt Sarah Sylvia Hiener. Die deutsche Heilpraktikerin ist mit ihrem Mann aus Deutschland angereist. Ihr Ehemann ist Pfarrer und hat viele Jahre in Schwarzafrika als Seelsorger für die Kirche gearbeitet. Nun leben die beiden dicht an der Schweizer Grenze. Vor gut 18 Jahren hat auf einer Israelreise ein kleines Büchlein über die jüdische Mystik ihr neue Denkanstösse für ihr Leben gegeben. Nach dem Biologie- und Chemiestudium hatte Hiener 13 Jahre lang als Lehrerin gearbeitet. Doch dann kamen ihr Zweifel am Schul- und Gesellschaftssystem. Sie schmiss den sicheren Job hin. Nach einigen Schicksalsschlägen entdeckte sie die Homöopathie für sich. Sie wagte einen beruflichen Neustart und absolvierte eine Ausbildung zur Heilpraktikerin sowie eine Ausbildung in transpersonaler Psychologie.

Angesprochen auf Kabbala und Heilung kommt die engagierte Heilerin in ihr Element: «Meine Arbeit bezeichne ich als Spurensuche der Seele. Alle Störungen beginnen immer in der Psyche. Das hat sich in meiner Praxis wieder und wieder bestätigt. Meine Patienten kommen meist aus höheren Bildungsschichten, die auch Fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen, beschäftigen und die sich mit den sehr eindimensionalen Bildern und Erklärungen der Kirche nicht zufriedengeben wollen», sagt sie. Diejenigen, die offen seien, führe sie an die Kabbala heran.

«Unsere karmischen Altlasten zeigen sich in Krankheiten und Ängsten bis hin zu Beziehungsproblemen. Ich arbeite mit meinen Patienten unter anderem mit dem Prinzip der Anziehung. Indem wir uns unser Fehlverhalten bewusst machen und unser Verhalten ändern, verändern wir auch unsere Ausstrahlung und ziehen Konstruktives in unser Leben», erklärt sie. Meditationen über eine für den Patienten passende Sephira könne die fehlende Energie in sein Leben bringen. Nach einer nachdenklichen Pause fügt sie hinzu: «Die Schulmedizin ist absolut notwendig, aber sie ist eine Notfallmedizin. Eine optimale Betreuung wäre, wenn Schuldmediziner und Heiler voneinander wissen und sich austauschen und beide die Seele sowie Empfindungen des Patienten ernst nehmen.» u

Sephiroth

Literatur

_ Joseph Dan: «Die Kabbala – eine kleine Einführung», Reclam-Verlag 2007, Fr. 8.90

_ Ernst Müller: «Der Sohar – Das heilige Buch der Kabbala», Dietrichs-Verlag 2007, Fr. 29.90

Wie kann der körperlose Gott mit der körperlichen Welt interagieren? Die jüdische Mystik erklärt dies durch die Sephiroth (hebräisch für Ziffer), die Qualitäten oder Urpotenzen Gottes, die mehr Vorstellungen als Wesen sind. Nach kabbalistischer Lehre strahlt Gott aus und gibt sich Formen, die für uns verständlich sind. Zu jeder der zehn Sephira (Einzahl von Sephiroth) gehört einer der Namen für die vielen Aspekte Gottes, zum Beispiel «bina», der Verstand, oder «chesed», die Liebe. Die Sephiroth sind im Lebensbaum über hebräische Buchstaben miteinander verknüpft und die drei Arten der Lettern haben dabei verschiedene Kräfte und Funktionen.

Der Sefer Jezira zeigt, wie die Buchstaben und Sephiroth den ganzen Kosmos verbinden, und verknüpft jede Sephira und die zu ihr gehörenden Buchstaben mit dem Kalender, Engeln und den Himmelskörpern, dem menschlichen Körper und auch mit jeder Tat und jedem Gedanke.

72 Namen Gottes

Nach der kabbalistischen Lehre bedarf es aufrichtiger spiritueller Arbeit, um unsere negativen Neigungen zu beseitigen, die uns vom Geschenk des Lebens, der vollkommenen Freude und Erfüllung, trennen. Eine der wichtigsten Lehren der Kabbala besagt, dass wir unsere Lebensaufgaben aktiv annehmen müssen, damit aber nicht alleine sind. Es gibt kraftvolle Werkzeuge, die uns dabei helfen sollen, die Tora eingeschlossen. Nach kabbalistischer Lehre bringen 72 Kombinationen hebräischer Buchstaben aus dem Kapitel 14 des Buches Exodus (Moses führt die Israeliten vor ihren ägyptischen Verfolgern durch das Rote Meer ) eine spirituelle Schwingung hervor, die ein machtvolles Mittel gegen die negative Energie des menschlichen Egos ist. Die Namen sind ein Hilfswerkzeug für die Menschheit zur Überwindung des menschlichen Egos und somit zur Erlangung der Kontrolle über das Chaos und die physische Natur.

Einfach dufte

Viele Blumen und Kräuter, Kerzen, Räucherstäbchen und Parfums haben zwei wichtige Eigenschaften gemeinsam: Sie duften gut und steigern unser Wohlbefinden. Ätherische Öle beeinflussen uns von aussen und von innen.

Text Silvia Beneke, Markus Kellenberger

Kein Tag ist glücklich ohne Wohlgeruch», hiess es im alten Ägypten –und das hat sich gehalten. Das Interesse an ätherischen Ölen und deren wohltuender Wirkung wird bis heute geschätzt, nicht zuletzt in der Weihnachtszeit. Im Altertum war die Verwendung von Duftstoffen jedoch nur höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten, den Königen, Priestern und Adeligen. Die Stoffe waren selten und teuer, deshalb schenkten die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind in der Krippe Weihrauch und Myrrhe.

Im 12. Jahrhundert war es dann Hildegard von Bingen, die die ätherischen Öle in die Naturheilkunde einbrachte, allerdings noch bescheiden mit der einfachen Anwendung von Lavendelöl. Erst im Verlauf der nachfolgenden Jahrhunderte wurden immer mehr Essenzen und deren gesundheitliche Wirkung entdeckt. Heute gehört die Aromatherapie so selbstverständlich zur Naturheilkunde wie andere Naturheilmittel auch. Die in der Naturheilkunde verwendeten Pflanzen sind denn meist auch die Quelle vieler ätheri-

scher Öle, die als Badezusatz oder Raumduft in Duftlämpchen verwendet werden. Ausserdem sind sie Körperölen zugesetzt, werden als Heilmittel inhaliert, als Gewürz in der Küche eingesetzt – oder sie sind Bestandteil verschiedener Naturkosmetikas. Die Schweizer Kosmetikfirma Farfalla beispielsweise setzt seit über zwanzig Jahren auf Düfte, bei denen natürliche ätherische Öle die Hauptrolle spielen.

«Ätherische Öle werden hauptsächlich durch Wasserdampfdestillation gewonnen,

ein kleinerer Teil im sogenannten Kaltpress-Verfahren», wie Doris Brülhart von Kneipp Schweiz erklärt. Die so gewonnenen Öle haben verschiedene Heilwirkungen, doch das ist kein Wunder, denn die Aromaöle sind für die Pflanzen selbst ein wichtiger Bestandteil: Sie fungieren als Temperaturregler, Informationsträger, Energiespeicher und Krankheitsschutz. Deshalb hat jedes ätherische Öl nicht nur seinen eigenen und unverwechselbaren Duft, sondern auch seine spezifische Wirkung auf Körper, Geist und Seele.

Bis tief in die Seele

Aus diesem Grund ist die Wahl des zu verwendenden ätherischen Öles wichtig, denn es kann ausgleichend, harmonisierend, anregend, aber auch beruhigend und

entspannend wirken. Mehr noch: Einige von ihnen wirken direkt auf das menschliche Hormonsystem, andere reinigen und desinfizieren die Raumluft.

Die Aromatherapie geht davon aus, dass ätherische Öle den Körper auf zwei Wegen beeinflussen: Einerseits werden sie beim Einatmen von der Schleimhaut und beim Einnehmen als Kräuter von Magen und Darm aufgenommen. Aber auch beim Einreiben der Haut gelangen sie in den Blutkreislauf und in die Organe. Eine der angenehmsten Formen dafür ist die Massage mit duftenden Essenzen. Sie bietet ein ganzes Paket an Heilwirkungen. Die Öle werden dabei über die Haut aufgenommen, zudem führt die direkte Berührung zu einer angenehmen Entspannung der Muskulatur und damit auch der Seele.

Im Reich der Düfte

Ätherische Öle sind vielseitig einsetzbar: In der Küche, als Raumduft, in Cremes und Massageölen, im Badewasser, aber auch als reine tropfenweise zu verwendende Essenz. Sie sind in kleinen Fläschchen im Fachhandel erhältlich. Die Auswahl ist riesig, deshalb macht eine Beratung Sinn. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Öle hoch konzentrierte Substanzen sind, die Haut und Atemwege stark reizen können.

Ätherische Öle in der Küche

Über die Nase, hauptsächlich aber über Magen und Darm, wirken ätherische Öle in der Küche. Gewürze wie Rosmarin und Majoran heben die Stimmung und regen die Verdauung an. Die Gewürze können frisch verwendet werden oder tropfenweise direkt als ätherisches Öl, das im Fachhandel erhältlich ist.

Ein einfaches Rezept zum Ausprobieren ist der «Duftsalat à la Tomate». Für zwei Personen braucht es vier nach Belieben geschnittene Tomaten, eine fein gehackte kleine Zwiebel, wenig Olivenöl und Balsamico, etwas Salz und je ein Tröpfchen ätherisches Öl von Schwarzer Pfeffer, Rosmarin und Majoran.

Ätherische Öle für die Gesundheit

Die Inhalts- sowie Duftstoffe von ätherischen Ölen haben unterschiedliche Wirkungen auf den Organismus und die Stimmung. Hier ein paar Beispiele:

l Antibakterielle Wirkung haben: Thymian, Oregano, Bohnenkraut, Nelke, Teebaumöl, Eukalyptus.

l Entspannend wirken: Pfefferminzöl, Rosen, Baldrian, Melisse, Lavendel.

l Die Verdauung regen an: Vanille, Rosmarin, Majoran.

l Stimmungsaufhellend sind: Rosmarin, Orange, Zimt.

Achtung: Für Kinder sind viele ätherische Öle aufgrund ihrer starken Wirkung nicht geeignet. Eukalyptus zum Beispiel kann bei Kleinkindern Atemkrämpfe hervorrufen.

Der zweite wichtige Weg führt bei der Aromatherapie über die Nase, konkret über die Riechnerven. Das funktioniert bei der Massage – hauptsächlich aber bei Inhalationstherapien und selbstverständlich mit Raumbeduftungen mittels Kerzen und Duftlampen. Im oberen Teil der Nasenhöhle befinden sich die Geruchsrezeptoren mit unzähligen haarähnlichen Fortsätzen, den sogenannten Zilien. Auf deren Oberfläche befinden sich Rezeptoren, die Duftmoleküle binden können. Wir besitzen rund 400 solcher Rezeptoren, die in unterschiedlicher Zahl angeregt werden, abhängig davon, ob ein Duft aus mehreren chemischen Komponenten besteht. Am anderen Ende der Geruchsrezeptorzellen befinden sich Nervenfasern, die die Duftinformation in elektrische Signale übersetzt und sie direkt ins Riechhhirn leitet. Dort werden die elektrischen Impulse

analysiert und in ein Erregungsmuster umgewandelt, damit höhere Gehirnzentren diese lesen und interpretieren können. Je nach Muster wirken diese Informationen dann entspannend oder anregend.

Ganzheitliche Wirkung

Wie wichtig Gerüche, die wir oft nur unbewusst wahrnehmen, sind, zeigen Studien zur Partnerwahl. Mehr noch als das Äussere eines Menschen spielt dabei nämlich sein Geruch eine wichtige Rolle. Er teilt unserem «Urgehirn» mit, ob er gesund ist, ob seine Gene kompatibel sind – und ob er ebenfalls sexuell angeregt ist. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Man kann jemanden «gut riechen» – oder eben nicht.

Die Aromatherapie regt also den ganzen Menschen an, seine Organe, seinen Organismus, die Seele und seine Instinkte. Anstatt nur ein einzelnes Symptom zu be-

kämpfen, wird bei jeder Behandlung immer auch auf Abwehrsteigerung und Kräftigung des Körpers abgezielt, um so gegen eine erneute Erkrankung gewappnet zu sein. Deshalb stellt sich jeweils die Frage, welcher Duft wogegen eingesetzt werden kann. Forscher der Universität Kiel in Deutschland haben nachgewiesen, dass sich zum Beispiel Pfefferminzöl, sanft auf Schläfen, Stirn und Nacken aufgetragen, in seiner Wirkung gegen stressbedingte Kopfschmerzen nicht von der Wirkung des schmerzstillenden Medikaments Paracetamol unterscheidet – aber wesentlich verträglicher ist. Zudem ist unbestritten, dass die meisten ätherischen Öle effizient Krankheitserreger töten oder zumindest in Schach halten.

Doch die feinen Düfte können noch mehr. Nicht nur im privaten Bereich, auch in Pflegeeinrichtungen, Seniorenheimen und Kliniken verbessern sie die Atmosphäre, denn allein durch den Geruch vermitteln sie Gefühle wie Liebe, Geborgenheit und seelische Wärme. Sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden können dadurch gelindert werden. So erstaunt es nicht, dass verschiedene Studien belegt haben, dass beim Einsatz von aromatherapeutischen Massnahmen der Medikamentenbedarf deutlich reduziert werden konnte. u

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Nagelprobe

An den Nägeln lässt sich einiges über den Gesundheitszustand eines Menschen ablesen. Doch auch Kälte und Trockenheit setzen ihnen zu. Ackerschachtelhalm wirkt aufbauend.

Text Sabine Hurni
Harfenvirtuose Andreas Vollenweider: Starke Nägel sind sein Kapital.

Lange Nägel waren früher in China ein Zeichen dafür, dass der wohlhabende Träger keiner körperlichen Arbeit nachgehen musste. Heute liegen lange Nägel bei vielen Frauen im Trend. Zum Erstaunen aller Kurznagelträger treffen sie die richtigen Tasten auf dem Handy mit verblüffender Präzision. Oft handelt es sich bei heutigen Nägeln um künstliche Produkte. Nicht nur, weil Nail-Art sehr beliebt ist, sondern auch weil die eigenen Nägel oft nicht hart genug sind. Sie brechen ab, bevor sie die erwünschte Länge erreicht haben.

Die Nägel an Fingern und Zehen sind Auswüchse der Haut. Sie bestehen aus verhornten Zellen der Oberhaut, die dicht aneinander liegen. Der sichtbare Teil des Nagels ist die Nagelplatte. Sie ist durchsichtig und erscheint rosa, weil darunter sehr viele Blutkapillaren den Nagel versorgen. Der weisse Halbmond am Übergang zur Haut heisst Lunula. Dieser Teil erscheint weiss, weil darunter die Nagelwurzel liegt. Dort werden die Hautzellen in verhornte Nagelzellen umgewandelt und langsam nach vorne geschoben. Etwa 0,5 bis 1 Millimeter pro Woche wächst ein gesunder Fingernagel im Schnitt. Deshalb geht es ziemlich lange, bis ein abgebrochener Nagel wieder nachgewachsen ist. Im Alter, durch Nährstoffmangel oder bei Durchblutungsstörungen kann das Nagelwachstum verlangsamt sein. Das sind Krankheitszeichen, die ärztlich abgeklärt werden müssen.

Kieselsäure hilft

Ein schlechter Gesundheitszustand der Nägel kann ein Hinweis auf Leber-, Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen sein. Weisse Flecken sind oft die Folge von kleinen Verletzungen des Nagelbettes. Doch auch Stress, Krankheit, Protein- oder Zinkmangel können zu weissen Flecken

auf den Nägeln führen. Die Nägel wachsen deshalb besonders gut, wenn der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Besonders wichtig für die Nägel sind Eiweisse, Schwefel, Silizium, Eisen, Zink und die B-Vitamine. Deshalb sollten qualitativ hochstehende Nahrungseiweisse aus Milch, Fisch, magerem Fleisch und Hülsenfrüchten regelmässig auf den Teller kommen.

Neben Eiweissen und den B-Vitaminen ist Silizium für die Nägel und die Haare essenziell. Dieses kommt als Kieselsäure in natürlicher Form vor allem im Schachtelhalm vor. Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) enthält fünf bis acht Prozent Kieselsäure sowie ein bis zwei Prozent Kalium- und Aluminiumsalze. Ebenso verschiedene Flavonoide. Diese drei Wirkstoffe sind für die schwach harntreibende Wirkung wie auch für die Gewebsheilung verantwortlich. Äusserlich angewendet kann eine Schachtelhalm-Abkochung deshalb auch bei schlecht heilenden Wunden sehr hilfreich sein. Damit die festigende und Mineralstoff spendende Wirkung zugunsten von Fingernägeln und Haar ein Erfolg wird, ist die äusserliche Anwendung nicht genügend wirksam. Seine Struktur verbessernde Eigenschaft entfaltet der Schachtelhalm in Form eines Kieselsäurepräparates oder als Teeabkochung. Wie bei allen Anwendungen, die der Haut, den Nägeln und den Haaren zugutekommen, braucht es auch mit der Kieselsäure etwas Geduld. Da die kräftigere Nagelstruktur von der Nagelwurzel her nachwächst, sind die ersten Erfolg erst nach drei Monaten zu verzeichnen. Es braucht lange, bis sich der Nagel vollständig erneuert hat.

Anspruchslose Heilpflanze

Der Acker-Schachtelhalm ist eine mehrjährige Pflanze. Im Frühjahr treibt er einen

Schachtelhalmtee zubereiten

Übergiessen Sie zwei bis vier Teelöffel Schachtelhalmkraut mit kochendem Wasser. Verwenden Sie dazu keinen Teebeutel, sondern den offen zu kaufenden Schachtelhalm. Lassen Sie den Schachtelhalm zusammen mit dem Wasser weitere fünf Minuten kochen und sieben Sie das Ganze nach 10 bis 15 Minuten ab. So lösen sich die mineralischen Inhaltstoffe des Ackerschachtelhalmes optimal. Diesen Tee sollten Sie während dreier Monate zwei- bis dreimal täglich trinken. bräunlichen Spross aus dem Boden. Erst im Sommer entwickelt sich der grüne, bis zu 50 Zentimeter hohe Stängel mit den verzweigten Seitenästen. Der Hauptspross besteht aus zwei bis sechs Zentimeter langen Abschnitten, die innen hohl sind. Der Ackerschachtelhalm treibt zähe Wurzeln, die sich tief in den Boden graben. Die Vermehrung erfolgt nicht über eine Blüte, sondern über die Bildung von Sporen. Der Gattungsname Equisetum ist lateinischer Herkunft. Er setzt sich aus equus (Pferd) und seta (Schwanz) zusammen. Grund dafür sind vermutlich die feinen Zweige des Sommersprosses. Der Artname arvense weist auf den bevorzugten Standort der Pflanze hin, liebt der Ackerschachtelhalm doch lehmhaltige Sandböden oder Wie-

senränder. Er ist in ganz Europa zu finden, in Asien und Nordamerika. Selbst das Klima scheint ihn nicht sonderlich zu kümmern. Er kann sich in warmen Zonen genauso verbreiten wie in arktischen Gebieten.

Wegen des hohen Gehaltes an Kieselsäure wurde die Droge früher zum Reinigen von Zinngefässen, Möbeln und Parkettfussböden verwendet. Deshalb ist er auch unter dem Namen Zinnkraut oder aufgrund seiner Form als Katzenschwanz bekannt. Zu Heilzwecken verwendet man nur die unscheinbaren Blätter des grünen Sommertriebes. Sie müssen von Mai bis Juni gesammelt werden, weil sie dann noch lösliche Vorstufen der Kieselsäure enthalten. Die Herbstpflanzen haben die Kieselsäure bereits fest eingebaut. Nach der Trocknung müssen die Blätter grün aussehen, braun gefleckte sind zu entfernen. In der Schweiz kommen zehn Schachtelhalmarten vor, doch nur der Ackerschachtelhalm ist für therapeutische Zwecke verwendbar. u

Das stärkt die Nägel

1

Wo alles beginnt

Mit der Zufuhr von Nährstoffen ist es oft nicht getan. Erst wenn die Verdauungs- und Stoffwechseltätigkeit gut ist, können die Mineralstoffe und Vitamine zu den Nägeln gelangen und dort ihre Aufgabe erfüllen. Chronische Verstopfung oder eine sehr träge Verdauung führen mit der Zeit zu trockener Haut und spröden Nägeln. Um das zu verhindern braucht der Darm viel Feuchtigkeit. Wertvolle Nahrung für den Darm sind zum Beispiel Weizenkeime, Milchzucker und ballaststoffreiche Lebensmittel kombiniert mit einer ausreichenden Trinkmenge. Kräftige Gewürze und warme Mahlzeiten halten den Darm und seine Verdauungsleistung ebenfalls fit.

2 Schutz im Alltag

Langer Kontakt mit Wasser, Kälte und Chemikalien machen den Nägeln zu schaffen. Wer die Nägel aufbauen will, sollte zum Putzen und Geschirrspülen Gummihandschuhe tragen. Handschuhe aus Wolle schützen die empfindliche Haut an den Fingern vor Kälte.

Das ist nicht nur entspannend, man kann auch viel lernen dabei.

6 Hausmittel

Zitronensaft soll sehr pflegend sein für die Nägel. Für ein Handbad mischt man den an Vitamin C reichen Saft mit Wasser. Fünf Minuten darin baden, die Finger leicht schütteln, bis sie trocken sind, und dann die Nagelhaut vorsichtig zurückschieben. Mit der Zitronenschale kräftig über die Nägel reiben und am Schluss mit einem Tuch nachpolieren.

7 Nährstoffe

B-Vitamine, vor allem Biotin, sind wichtig für die Nägel. Das Biotin kommt in Eiern, Weizenkeimen, Haferflocken und Champignons vor. Vitamin C kann die Elastizität der Nägel verbessern.

«natürlich leben» im TV

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Ohne Lack

Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.

_ Weitere Infos und Video: www.natuerlich-leben.ch

Nagellack ist zwar schön und lässt die Hände anmutig und feminin erstrahlen. Zum Schutz vor dem Austrocknen der Hornplatte braucht der Nagel im Durchschnitt ein bis zwei nagellackfreie Tage pro Woche.

4 Pflegeprogramm

Jeden Abend vor dem Zubettgehen reichhaltige Nagel- und Handcremen einschmieren. Dabei die Nagelwurzel gut massieren. Besonders wohltuend ist auch eine Handmaske. Man schmiert die Hände über Nacht dick ein und zieht einen Baumwollhandschuh an.

5 Maniküre

Die Nägel wenn möglich in trockenem Zustand vor dem Baden oder Duschen mit der Feile kürzen. Leisten Sie sich auch ab und zu eine professionelle Handpflege.

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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Heinz

Knieriemen über

das kranke Gesundheitswesen

Eine neue Medizin der Sanftheit, Verträglichkeit und Bescheidenheit tut not. Selbstvertrauen und Selbstheilungskräfte der Menschen sind zu stärken, nicht die heutige Reparaturmedizin.

Unser Gesundheitswesen ist krank und reformbedürftig. Doch statt einen Heilungsprozess einzuleiten, werden Individualität, Vielfalt und zukunftsorientierte Sichtweisen behindert und unterdrückt. Die weiteren Schritte Richtung Expertenmedizin entfremden die Menschen gegenüber ihrem Krankheitsbild, führen zu einem unheilvollen Verlust an volksmedizinischem Basiswissen und selbstverantwortlichem Handeln. Gesetzgeber und Gesundheitsbehörden sitzen weiterhin dem Mythos der Allkompetenz der herrschenden medizinischen Lehre auf. Diese ist dabei, sich zu Tode zu siegen, da sie nicht mehr zu bezahlen ist. Die Situation wird vielen schmerzhaft bewusst, da durch die politische Orientierungslosigkeit und falsche Prioritäten die sozialen Konflikte verschärft werden.

Falsche Prioritäten

Mir ist zufällig eine Tageszeitung vom November 1991 in die Hände geraten. Ein kurzes Zitat aus einem Leitartikel: «Die Spitalkosten steigen, die Arztkosten steigen, die Versicherungskosten steigen –bald kann auch der Mittelstand die Prämien nicht mehr zahlen. Das Solidaritätsprinzip ist völlig aus dem Lot geraten. Einen Weg aus der Katastrophe suchen gleich zwei hängige Initiativen sowie eine Gesetzesrevision und Bundesrat Cotti mit einem Notprogramm.» Seit Cotti ist nun

während annähernd zehn Jahren weitergewurstelt worden – und die Gesundheitskosten stiegen ungebremst weiter, Notprogramme hin oder her.

Eine Familie oder ein gewerbliches Unternehmen müssen sich zwingend Gedanken machen, wenn ihre Ausgaben Jahr für Jahr das Drei­ bis Achtfache der allgemeinen Teuerung übersteigen. Doch für unser Gesundheitswesen, das immer mehr zu einem Krankheitsverwaltungssystem verkommt, führt solches nicht zu einem grundsätzlichen Nachdenken über Weg und Ziel – es bleibt bei Deklamationen und Absichtserklärungen.

Kaum ist die Schweinegrippe vorbei, kümmert sich der Bundesrat schon um die nächsten Angst­ und Horrorszenarien. Der Sicherheitsausschuss (Ueli Maurer, Micheline Calmy­Rey und Eveline Widmer­Schlumpf) wälzt sogenannte Vorsorgeplanungen, statt Gesundheitspolitik mit einem Potenzial für Kosteneinsparungen zu betreiben. Aktuell und bedrängend sind für unsere obersten Bundesbehörden Giftanschläge, Pockenviren und starke Erdbeben, die unser Land erschüttern. Bereits im Jahre 2008 hat der Bundesrat ein erstes Paket an Vorsorgeplanungen verabschiedet. Eines der Themen war seinerzeit eine weltweite Grippe­Pandemie – ein Szenario, das von mehr als 1000 Toten, mehreren 10 000 Spitalpatienten und 300 000 Kranken ausging.

Was hat die Gesundheitspolitik aus den nicht eingetretenen und völlig absurden Horrorszenarien gelernt? Nichts – wie üblich. Vielmehr sollen laut dem Bundesamt für Gesundheit und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen neu auch Schwangere gegen Grippe geimpft werden. Diese werden als Risikogruppe eingestuft, denn als solche sind sie auch gut vermarktbar. Dabei sind Impffragen, die sogar mit offiziellen Tagen der Impfungen bedacht werden, im Gesamtspektrum der Krankheiten längst zu marginalen Erscheinungen ohne jede präventive Wir­

«Die Gesundheitspolitik hat aus den absurden Horrorszenarien nichts gelernt.»

Sinnbild für das schulmedizinische Verständnis des Menschen?

kung geworden. Unsere Gesundheitsbehörden sind da aktiv und prosper, wo Gelassenheit und ruhige Distanz angemessen wären.

Übel an der Wurzel behandeln

Wenn unser Krankheitswesen gesunden soll, geht es nicht um einige kosmetische Korrekturen und Änderungen von Rahmenbedingungen, sondern um ein neues Denken, das Verantwortung nicht nur delegiert. Unser Körper ist ein Frühwarnsystem für die lebensfeindlichen, gesundheitsschädigenden Zumutungen unserer Zeit, unseres Denkens und Handelns. Und die Kompetenz des Körpers, selbst schwerste Krankheiten und Verletzungen auszuheilen, wird immer noch unterschätzt. In der Regel werden diese Selbstheilungskräfte blockiert und behindert, weil wir uns passiv den Experten ausliefern, wenn eine Reparatur angesagt ist.

Nach diesem Prinzip, Reaktionen des Körpers und des Geistes zu unterdrücken und gegen diese mit suppressiven, symptomunterdrückenden Pharmaka anzukämpfen, werden heute ganze Arzneimittelgruppen bezeichnet: Antipyretika, Antiphlogistika, Antimykotika, Antazida, Antihistaminika, Antibiotika, Antidepressiva usw. Schon im 19. Jahrhundert warnte der bekannte amerikanische Homöopath James Tyler Kent davor, dass sich die konventionelle Medizin weniger um die Ursachen als um die Resultate der Krankheiten kümmert. Nach Kent muss die Medizin die Wurzel des Übels behandeln und nicht den Defekt als die Folge pathogener Einflüsse und Entwicklungen.

In der heutigen medizinischen Praxis ist der Patient kaum einmal Partner des Arztes auf dem Weg zur Heilung, sondern Objekt von Diagnostik und Therapie. Schäden werden durch chemische oder physikalische Eingriffe von aussen behoben – ein System, das letztlich darauf aufgebaut ist und nur funktioniert, wenn der

«Die

Selbstheilungskräfte des Körpers werden immer noch unterschätzt.»

Mensch ein ständig reparaturbedürftiges Wesen bleibt. Diese passive Patientenrolle (patiens = duldend, erleidend), die prophylaktische, gesund erhaltende Möglichkeiten gering schätzt, folgt einerseits dem Ansatz der Schulmedizin, es kommt andererseits aber auch der weitverbreiteten Bequemlichkeit konsumorientierter Menschen entgegen.

Neue Bescheidenheit

Eine Medizin mit Zukunftsperspektiven setzt auf Sanftheit, Verträglichkeit und Bescheidenheit. Sie stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstheilungskräfte, sie arbeitet sozial, verantwortungsbewusst und mit einem hohen Mass an Nächstenliebe, die Vorrang vor der Profitoptimierung hat. Von dieser Maxime, von einer Kultur der Stille, der Sorgfalt, des Masses und der Selbstverantwortung wie auch der sinnlichen Lust entfernen wir uns immer mehr. Die Praxis der Heilkunde, aber auch der Erfahrungsmedizin wird von der derzeitigen Situation in Forschung, Lehre, Kassensystem und Politik behindert. Wenn unser Krankheitswesen gesunden soll, müssen sich die Strukturen grundsätzlich ändern. Dazu gehört, dass in dem offenen System einer umfassenden und ausgewogenen Heilkunde der persönliche Einsatz des Arztes oder Therapeuten im direkten Kontakt mit Hilfesuchenden höher bewertet wird. Der Schwerpunkt muss sich von der Klinik und Reparaturmedizin hin zur präventiven Medizin verschieben, die Beschwerden, Störungen und Krankheiten zu verhindern sucht oder dann so frühzeitig erkennt und mit allen therapeutischen Möglichkeiten behandelt, bevor sie ins chronische Stadium übertreten. u

Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente Berater-Team von «natürlich leben» beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich leben», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich leben»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.

Mandelsteine

Ich habe immer wieder Mandelsteine (Tonsillensteine) im Mund. Das ist eklig und lästig. Wie kann ich sie entfernen? B. P., Olten

Tonsillensteine sind zum Glück nicht schädlich. Doch häufig sind sie die Ursache für Mundgeruch. Die Mandelsteine sind klein und haben eine kalkig-mürbe Konsistenz. Die Steinchen werden in den Schleimhautfalten der Gaumenmandeln aus Speiseresten, Schleimhautzellen und Bakterien gebildet. Die Tonsillensteine können Sie gut selber entfernen. Legen Sie den Kopf nach hinten und dehnen Sie so die Kehle. Die Spannung führt dazu, dass sich die Steine von alleine lösen. Als weitere Möglichkeit können Sie mit einem Holzstäbchen vorsichtig gegen die Unterseite der Gaumenwand drücken und Druck nach oben geben.

Vorbeugend würde das Ölziehen wirken. Das ist eine Anwendung aus der indischen Naturheilkunde, die das Immunsystem stärkt, Parodontose vorbeugt und den Mund sauber hält. Sie nehmen morgens nüchtern einen Esslöffel voll Olivenöl in den Mund und ziehen das Öl durch die Zähne. Nicht gurgeln und spülen, sondern nur durch die Mundhöhle bewegen, und das jeden Morgen gleich nach dem Aufstehen etwa zehn Minuten lang. Danach spucken Sie das Öl aus. Das reinigt die Mundhöhle und entfernt Bakterien, Speiseresten und Ablagerungen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mit dieser Methode auch die Mandelsteine in Schach halten können. Sabine Hurni

Nagelrillen: Nährstoffmangel?

Ich habe seit einigen Jahren längs verlaufende Rillen auf den Fingernägeln. Jemand sagte mir, dies habe mit einem Nährstoffmangel zu tun. Ich nehme HIV-Medikamente. Könnte es ein Kalziummangel sein? N. S., Rüti

Bei einer HIV-Infektion kann es gut sein, dass der Körper mehr Mikronährstoffe verbraucht, als zugeführt werden. Das ist selbst bei einer harmlosen

Grippe so. Um herauszufinden, welches Mineral Ihnen in welchem Ausmass fehlt, gibt es Institutionen, die Nährstoffanalysen anbieten, zum Beispiel anhand einer Blutuntersuchung oder einer Haarmineralanalyse. Die Rillen können aber auch einen Hinweis auf körperliches Kältegefühl und Trockenheit geben. Haben Sie auch Untergewicht? In diesem Fall würde ich Ihnen empfehlen, ein warmes, nährendes Frühstück zu essen. Zum Beispiel ein Porridge (Haferbrei), dem Sie noch etwas Leinöl beigeben können, das reich an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren ist, und für zwischendurch kalziumreiche Mandeln. Sabine Hurni

Komplexe Hautkrankheiten

Ich habe Tupfennägel, eine Psoriasisart. Gibt es Alternativen zum Kortisonpräparat? Was wäre von Ayurveda her möglich? D. D., Abtwil

Wenn Sie Hautkrankheiten wirklich heilen möchten, dann müssen Sie von innen her arbeiten. Anders geht es leider fast nicht. Bei Psoriasis und verwandten Krankheiten sind in der Regel der Umgang mit Stress und vor allem auch die Ernährung mitverantwortlich für die Krankheitsentstehung. Ayurvedisch gesehen ist bei der Psoriasis ziemlich vieles im Ungleichgewicht. Wenn Sie das Problem wirklich anpacken möchten, dann wäre vermutlich eine reinigende Ayurvedakur in einem medizinischen Zentrum angesagt. Sie bietet Ihnen auch die Möglichkeit, sich für drei bis sechs Wochen vollkommen aus dem Alltag auszuklinken und sich so ein bisschen Luft zu schaffen. Als ersten Schritt würde ich Ihnen aber empfehlen, dass Sie mit ayurvedischem Ghee kochen. Die eingesottene Butter nährt den Darm und sorgt dafür, dass die Nahrung gut verdaut wird. Das hat einen ausgleichenden Effekt auf den Körper. Je nach dem kann das Ghee gleichzeitig auch äusserlich helfen. Allerdings müssten Sie es über Nacht auftragen und Baumwollhandschuhe darüber anziehen, da das Ghee etwas streng riecht. Generell sind innerlich auch Omega-3-Fettsäuren zu emp-

fehlen. Sie sind im Leinöl in grossen Mengen vorhanden. Ein weiteres Augenmerk gilt dem Säure-Basen-Gleichgewicht. Sie können innerlich ergänzend zu einer gemüse- und obstreichen Kost ein Basensalz einnehmen und die Hände regelmässig in einem Basenbad baden. Sabine Hurni

Blasenentzündung

Was kann ich gegen Blasenentzündungen tun? B. H., Winterthur

Im Akutfall halten Sie sich bei der Blasenentzündung am besten an die Durchspülungstherapie mit Brennnesselkraut und Birkenblättern sowie an die desinfizierenden Bärentraubenblätter. Die harntreibenden Drogen sorgen für ein gesteigertes Wasserlösen und spülen Krankheitserreger mit dem Harn aus. Beachten Sie jedoch, dass Sie die Bärentraubenblätter nur als Kurzzeittherapie (maximal zehn Tage) einsetzen. Auch Preiselbeersaft hilft, wenn er bei den ersten Anzeichen eingenommen wird. Er verhindert durch den hohen Gerbstoffanteil, dass sich die Bakterien in der Schleimhaut der Blase einnisten können.

Giftige Holunderbeeren?

Ich habe gehört, dass rohe Holunderbeeren und deren Saft giftig sind. Stimmt das? Was passiert mit den Vitaminen und dem Eisen, wenn ich ihn koche? Ist er auch ohne Zucker haltbar? I. B., Ammerswil

DWenn Sie immer wieder an Blasenentzündungen leiden, sollten Sie auch den Darm aufbauen. Ist die Darmschleimhaut nicht intakt, so leiden auch die Schleimhäute in anderen Körperregionen, sie werden durchlässig für alle möglichen Eindringlinge. Den Darm können Sie mit Ballaststoffen wie zum Beispiel Weizenkeimen oder allgemein mit faserreicher Kost aufbauen, allenfalls kombiniert mit Bifidus oder Molkengetränken. Sabine Hurni

ie Holunderbeeren sind nicht giftig. Roh sind sie einfach sehr schwer verdaubar und können Blähungen oder Unwohlsein verursachen. Deshalb sollte man sie nur gekocht geniessen. In der Regel reicht es, wenn Sie die Beeren 5 bis 10 Minuten lang kochen. Die wärmende Wirkung können Sie unterstützen, indem Sie etwas Zimt oder Ingwerpulver beigeben. Wenn Sie die Beeren schonend bei niederen Temperaturen kochen, bleiben die meisten Vitamine erhalten.

Wie bei Gemüse geben Sie die Holunderbeeren in eine gut verschliessbare Pfanne, Deckel drauf und auf höchster Stufe aufkochen. Dann auf die kleinste Stufe schalten und das Ganze köcheln lassen. Den Deckel dabei nie entfernen, damit das Kondenswasser in der Pfanne bleibt. Sobald die Holunderbeeren weich sind, können Sie das Ganze durch ein Sieb streichen.

Haltbar ist der Saft so jedoch noch nicht. Sie müssen ihn mit Zucker konservieren. Man verwendet pro zwei Liter Saft ein Kilogramm Zucker. Kurz aufkochen und heiss in vorgewärmte Flaschen abfüllen. So ist der Saft zwei bis drei Jahre haltbar. Zur Herstellung von Gelee verwenden Sie mit Vorteil Gelierzucker. Die Holunderbeeren haben einen sehr geringen Pektingehalt. Da Sie nur den Saft, nicht aber die pektinreicheren Beerenschalen verwenden, bringen Sie den Saft mit normalem Zucker kaum dick. Sabine Hurni

Cholesterin: Mass halten

Mein Arzt sagt, bei mir bestehe eine Gefässrisiko-Konstellation, weil das «schlechte» Cholesterin erhöht sei (das «gute» ist normal). Medikamente will ich nicht einnehmen. Was kann ich über die Ernährung tun?

R.S., Effretikon

Bravo! Ich finde es gut, dass Sie sich keine Angst machen lassen und auf sich selber hören. Denn Angst löst Stress aus und Stress ist schlussendlich auch eine Gefässrisiko-Konstellation. Solange das HDL-Cholesterin (das «gute») hoch ist, brauchen Sie sich um das LDL-Cholesterin (das «schlechte») keine Sorgen zu machen. Das HDL transportiert das LDL nämlich von den Gefässwänden weg. Über die Ernährung können Sie Folgendes machen:

1. Ballaststoffreich essen. Das heisst täglich einen Esslöffel Weizenkeime einnehmen, Vollkornprodukte Weissmehlprodukten vorziehen, zu jeder Mahlzeit entweder Gemüse oder Obst essen.

2. Die Fette ein wenig im Auge behalten. Höchstens einmal pro Woche entweder ein Gipfeli, Frittiertes und Paniertes essen. Also lieber ein Vollkornbrötchen als ein Gipfeli, besser geschwellte Kartoffeln als Pommes und eine Grillade statt Cordon Bleu. Und dazu Gemüse statt Nüdeli.

3. Gehen Sie sparsam mit den Fetten um. Verwenden Sie Butter nur als Brotaufstrich und benutzen Sie zum Kochen Olivenöl oder das ayurvedische Ghee. Margarine und Co. enthalten derart viele

Zusatzstoffe, dass Sie Ihrer Gesundheit damit nicht unbedingt einen Gefallen tun.

4. Machen Sie täglich einen langen Spaziergang von mindestens 30 Minuten.

5. Zucker und süsse Backwaren reduzieren.

6. Etwa zwei Eier pro Woche sind in Ordnung. Vergessen Sie aber nicht, dass viele Speisen Eier enthalten: Kuchen, Mayonnaise, Desserts, Mehlspeisen, Teigwaren usw.

Egal ob der Cholesterinspiegel hoch ist oder nicht, gilt es masszuhalten. Verzichten Sie unter der Woche auf die süssen Schlemmereien, können Sie sich am Sonntag mit gutem Gewissen und viel Genuss ein Stück Butterzopf und ein Stück Kuchen am Nachmittag genehmigen.

Sabine Hurni

Haarausfall und Verstopfung

Seit längerer Zeit habe ich extrem starken Haarausfall. Haartinkturen, Schüssler-Salze und Hirseflocken brachten keinen Erfolg. Ich bin Vegetarierin, trinke sehr viel, leide aber trotzdem oft an Verstopfung. F. H., Thun

Haarausfall ist in der Regel ein sehr komplexes Problem. So wie Sie das Thema schildern, könnte es sein, dass die Lösung quasi im Darm liegt. Dieser scheint ziemlich trocken zu sein. Wenn Sie es schaffen, dass die Verdauung besser wird, gleicht sich vermutlich auch der Haarausfall aus. Als ersten Schritt sollten Sie den Darm in Schwung bringen: Kaufen Sie sich in der Drogerie ein leichtes Abführmittel, das Sie zehn Tage lang einnehmen, zum Beispiel täglich morgens nüchtern ein Teelöffel Bittersalz gelöst in einem Glas warmem Wasser. Danach nehmen Sie

für ein paar Wochen täglich etwa vier Teelöffel Milchzucker ein. Sie können ihn in Milch oder Tee lösen und so trinken. Das baut die Darmflora auf.

Nehmen Sie zudem ein Stärkungsmittel zu sich, das Hefe (B-Vitamine) und Mineralstoffe enthält. So sind Sie umfassend abgedeckt mit allem, was Ihr Körper braucht. Gerade als Vegetarierin ist es wichtig, dass Sie über andere Wege zu Ihrem Eiweiss kommen. Hülsenfrüchte, Eier, Sojaprodukte, eventuell Fisch oder Milchprodukte sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Eine warme Milch mit Honig, Ingwer, Kurkuma und Kardamom am Abend vor dem Schlafengehen kann die Verdauung zum Beispiel sanft stärken und liefert Ihnen auch die nötigen Eiweisse.

Versuchen Sie auch einmal ein warmes Müesli am Morgen, indem Sie zum Beispiel die Flocken kurz aufkochen. Frische Früchte können Sie auch gleich mitkochen, Trockenfrüchte über Nacht einweichen und ebenfalls aufkochen. Das ist nicht nur ein wunderbarer Start in den Tag, sondern regt auch die Verdauung an. Auch ins Müesli können Sie noch etwas Zimt und Kardamom geben. Sabine Hurni

Gebärmutterentfernung:

Zweitmeinung einholen

Im Moment laufen die Voruntersuchungen, weil mit meiner Gebärmutter offenbar etwas nicht in Ordnung ist. Sie schrieben kürzlich in einem Artikel, dass oft zu früh operiert werde. Wie soll ich jetzt auf die Resultate reagieren? K. B., Thun

Solche Befunde verunsichern. Die Warterei auf die Resultate macht die Situation erst recht schwierig. Sobald die Laboranalysen da sind, sollte Ihnen die Frauenärztin sämtliche Möglichkeiten aufzeigen, die Sie haben. Es liegt in ihrer Verantwortung, Ihnen die Vor- und Nachteile sowie die Risiken jedes Eingriffs oder jeder möglichen Behandlung genau aufzuzeigen. Eine Gebärmutterentfernung ist meiner Meinung nach die letzte infrage kommende Lösung. Nicht jede Frau reagiert gleichermassen sensibel darauf, wenn das Kernstück ihrer Weiblichkeit

entfernt wird. Es gilt also sehr gut abzuwägen, ob die Operation wirklich die einzige Lösung ist. Sobald die Untersuchungsergebnisse vorliegen, könnten Sie sich auch an eine Frauenarztpraxis wenden, die auf Frauenheilkunde und Naturheilkunde spezialisiert ist. Gerade bei so entscheidenden Fragen sorgt ein zusätzliches Gespräch mit einer weiteren Fachperson oft für etwas mehr Klarheit. Sabine Hurni

Kröte im Hals

Bei kühlem Wetter habe ich starke Schleimabsonderungen im Rachenraum, nachts oft stärker. Habe ich eine chronische Rachenentzündung oder einen Pilz? R. S., La Tour-de-Peilz

Um herauszufinden, ob es sich um eine Entzündung oder einen Pilz handelt, müssten Sie sich von ihrem Hausarzt untersuchen lassen. In der Regel lassen sich schleimige Atemwegserkrankungen sehr gut mit Hausmitteln behandeln. Eine wunderbar schleimlösende Heilpflanze ist zum Beispiel der Thymian. Er hat einen sehr wärmenden Charakter und hilft bei Kältekrankheiten und Verschleimungen. Zweibis viermal täglich eine mit etwas Honig gesüsste Tasse Thymiantee kann bereits helfen. Eine weitere, sehr gute Schleimlöserin ist die Zwiebel. Entweder in Stücke geschnitten auf das Nachttischchen legen oder als Wickel zubereiten. Sehr wohltuend wirkt zum Beispiel ein warmer Fusssohlenwickel oder ein Halswickel. Beides sollten Sie über Nacht einwirken lassen (siehe «natürlich leben» 10-10).

Ergänzend dazu können Sie auch über die Ernährung eine Reduktion der Schleimbildung erreichen. Ein Zuviel an kühlenden Speisen wie Milch, Joghurt, Käse und Brot verstärkt das Problem ebenso wie ein Zuwenig an warmen Speisen mit Gemüse und Früchten. Es kann sein, dass es bereits hilft, wenn Sie bei kühlem Wetter warme Mahlzeiten essen und nur warme Getränke trinken. Auch Fastentage können die Schleimproduktion reduzieren. Ein

klassisches ayurvedisches Heilmittel gegen zähen Schleim ist das Trikatu. Darin enthalten sind die drei scharfen Gewürze Ingwer, schwarzer Pfeffer und langer Pfeffer. Vermischt mit etwas Honig, ergibt sich ein schmackhafter und wirksamer Schleimlöser. Sabine Hurni

Schimmlige Ananas

Wenn ich eine Ananas kaufe, sehe ich oft, dass die Exemplare auf der Unterseite an der Schnittstelle Schimmel aufweisen. Weshalb ist das so? Kann man die Früchte trotzdem bedenkenlos essen? A. F., Winterthur

Bei herkömmlichen Ananas werden die Schnittstellen vor dem Transport mit einem fungiziden Gel bestrichen. Bei den unbehandelten Früchten kann sich an der verletzten Schnittstelle Schimmel bilden. Stellt sich die Frage, was nun das kleinere Übel ist – das Fungizid oder die Schimmelsporen. Schneiden Sie in beiden Fällen die Schnittstelle grosszügig ab und geniessen Sie die Ananas. Die Frucht enthält sehr viele Enzyme und Vitamine, die für uns sehr wertvoll sind. Auch wenn Sie einmal pro Woche eine Ananas essen, ist die möglicherweise damit eingenommene Menge an Schimmelgiften (Aflatoxine) verschwindend klein. Sie steht in keinem Verhältnis zu den wertvollen Stoffen, die Sie beim Genuss von Ananas zu sich nehmen. Sabine Hurni

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Haus&Garten

Saisontipp _Chinakohl

Chinakohl ist ein kalorienarmes

Wintergemüse, das ursprünglich in der chinesischen Provinz Kanton kultiviert wurde und zunehmend auch auf den europäischen Tafeln Zugang findet. Er ist im Gegensatz zu anderen Kohlarten leicht verdaulich und kann deshalb als Schonkost eingesetzt werden. Sein zartes Aroma kommt als knackiger Salat, als Wokgemüse und auch auf einer Rohkostplatte wunderbar zur Geltung. rbe

Delikatessen_ Schweizer Kakao und Kaviar

Exotische Schweizer Produkte: Sieben Jahre nach der Eröffnung der Masoala-Halle im Zürcher Zoo trugen die Kakaopflanzen dieses Jahr erstmals Früchte. Maitre Chocolatier François Stahl stellte aus den geernteten Kakaobohnen zwei Kilogramm Kakaomasse und die erste reine Schweizer Schokolade her. Schweizer Kaviar gibt es bereits. Das Tropenhaus Frutigen nutzt das warme Abwasser des Lötschbergs für die eigene Störzucht. Auf die gleiche Weise soll nun auch das Abwasser des Gotthard-Basistunnels sowohl auf Urner- als auch auf Tessinerseite zur Störzucht genutzt werden. Hans-Peter Neukom

Lesen_ Invasive Arten

Auch wenn sie Auge und Herz von Blumenfreunden erfreuen mögen, der Schmetterlingsflieder oder die Kanadische Goldrute gehören nicht in den Hausgarten. Denn die Exoten breiten sich hierzulande unkontrolliert aus und gefährden die heimische Artenvielfalt. Was es mit solchen invasiven Pflanzenund Tierarten auf sich hat, wie sie nach Europa gelangten und wie sie sich auf Umwelt, Landwirtschaft, Infrastruktur und unsere Gesundheit auswirken, beschreibt der Ökologe Wolfgang Nentwig von der Universität Bern in seinem Buch.

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Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»

Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.

Auszeichnung_ Gartenpreis für Oerlikon

Der MFO-Park in Zürich-Oerlikon ist vom Europäischen Gartennetzwerk mit dem Europäischen Gartenpreis geehrt worden. Laut der Organisation sollen mit der Auszeichnung in der Kategorie «zeitgenössischer Garten» das innovative Konzept und Design des Parks gewürdigt werden. Der MFO-Park steht im Neubauquartier Neu-Oerlikon, das im Rahmen der Umnutzung des Areals der ehemaligen Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) um die Wende zum 21. Jahrhundert entstanden ist. Der Park besteht aus einem

grossen bepflanzten Stahlgerüst, dessen Inneres zum Verweilen und Flanieren einlädt und auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Verschiedene Treppen und Gehsteige führen auf ein rund 20 Meter hoch gelegenes Sonnendeck auf dem Dach. Die rund eine Hektare grosse Parkanlage wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. ajo

_ www.neu-oerlikonkret.ch _ www.eghn.org

Eine schwierige Beziehung

Rosenkohl weckt unangenehme Kindheitserinnerungen. Doch eigentlich ist das als unbekömmlich verpönte Gemüse eine wahre Delikatesse und seine gesundheitlichen Vorzüge sind ohnehin unbestritten.

Was gesund ist, schmeckt zuweilen scheusslich. Diese Erfahrung haben wir bereits als Kleinkind gemacht. Ganz oben auf unserer Liste der verabscheuungswürdigen Gemüsesorten stand über kurz oder lang der Rosenkohl. Ab da half nichts mehr. Weder die Tarnung der grünen Bällchen mit Rahmsosse noch das aufmunternde Lächeln der Mama beim Schöpfen. Der bittere Beigeschmack hatte sich eingeprägt. Bei manchen so nachhaltig, dass sie den Rosenkohl bis heute meiden. Sie bekamen unlängst gar noch eine Bestätigung von der Wissenschaft: Die Abneigung sei genetisch bedingt. Während wir von Natur aus auf Süsses abfahren, rümpfen wir die Nase bei jenen Bitterstoffen, die in vielen Gemüse- und Früchtesorten vorkommen. Aber ist das nicht Chabis? Bewiesen ist nämlich, dass sich bittere Erfahrungen revidieren lassen, gerade beim Essen. Wer es mit einem ungeliebten Lebensmittel mal wieder probiert, stellt unter Umständen fest: So übel schmeckt das doch gar nicht – und greift fortan öfter danach. Manchmal steigt die einst gehasste Kohlsorte sogar zum Favoriten auf. Die Zeit ist also reif, Rosenkohl zu rehabilitieren. Und ihn so zuzubereiten, dass er eine feine und luftig-leichte Note bekommt. Haben Sie je blanchierte Rosenkohlblättchen mit klein geschnittenen, getrockneten Aprikosen und Preiselbeeren probiert? Sehr empfehlenswert.

Brüsseler Züchtung

Einige Kohlsorten werden seit Tausenden von Jahren angebaut, der Rosenkohl hingegen ist ein vergleichsweise junges Gemüse. Man kennt ihn seit dem 18. Jahrhundert, heisst es beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst. Es ist eine spezielle Züchtung aus der Region um Brüssel, weshalb lange Zeit auch die Bezeichnung «Brüsseler Sprossen» oder «Brüsseler Kohl» geläufig war. Rosenkohl gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler. An einem Stängel, der bis zu 90 Zentimeter hoch wird, gedeihen 20 bis 40 Achsensprossen – jene kompakten Miniaturkohlköpfe, die schliesslich auf unserem Teller

liegen. «In der Schweiz wurde Rosenkohl zunächst in den Hausgärten angepflanzt», sagt Hans Ueli Müller, Bio-Gemüsebauer aus Bibern (SO). Seit den 1950er-Jahren wird auch professionell produziert. Das Gros der in der Schweiz verzehrten Menge kommt aber aus dem Ausland, hauptsächlich aus den Benelux-Staaten.

Hans Ueli Müller pflanzt Rosenkohl seit zwölf Jahren an – als eine von mehreren Kulturen. Warum? Weil das Wintergemüse aus der Reihe tanzt. Es wird dann reif, wenn andere Sorten bereits geerntet und eingelagert sind. Haupterntezeit ist von September bis in den Dezember hinein. Das bringt Arbeit auf den Gemüsehof, die fünf Angestellten haben auch in den kalten Monaten zu tun – und zwar alle Hände voll: Sie machen den Rosenkohl für den Verkauf parat; jedes einzelne Kohlköpfchen muss kontrolliert und gerüstet werden. Bei 10 bis 15 Tonnen pro Erntesaison gebe das «Stunden wie verrückt», aber mit einer Maschine lasse sich diese Arbeit halt nicht erledigen. Was von Müllers Hof kommt, wird im Bio-Fachhandel und auf Wochenmärkten in den Regionen Bern und Solothurn sowie im Seeland verkauft. Die Nachfrage sei gestiegen in den letzten Jahren. Kunden schätzen die Gemüsesorten aus ihrer Region, erst recht, wenn sie aus biologischer Landwirtschaft stammen, sagt Müller. Den Grossverteilern liefere er keinen Rosenkohl. «Die Anforderungen sind immens, das Gemüse muss perfekt aussehen, da wird null und nichts toleriert.» Der BioBauer will damit nicht gesagt haben, dass sein Rosenkohl von schlechterer Qualität sei, aber die Röschen hätten hie und da mal einen dunklen Fleck. Seine Kundschaft störe das nicht, aber würde man das Bio-Gemüse im Supermarkt neben die makellos aussehende konventionelle Ware legen, käme es rein optisch schlecht weg. Ausserdem könne er bei den günstigen Preisen der Importware sowieso nicht mithalten.

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Im Bio-Landbau zählt Rosenkohl zu den heiklen Kulturen. Sie ist anfällig für Schädlinge. Vor allem die Kohlmottenschildlaus,

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auch Weisse Fliege genannt, hat es auf die Röschen abgesehen. Die erwachsenen Insekten sitzen meist auf der Unterseite der Blätter und legen dort ihre Eier ab. «Den Schädlingen beizukommen, ist mit den Mitteln, die wir Bio-Bauern zur Verfügung haben, sehr schwierig», sagt Müller. Mit Kaliseife beispielsweise müsse man die Läuse direkt erwischen – ein mühsames Unterfangen. Anders im konventionellen Landbau, wo Insektizide eingesetzt werden. Sie dringen in die Pflanze ein. Saugt das Insekt am Pflanzensaft, ist das sein sicherer Tod.

Was steckt an Gesundem im Rosenkohl? Er ist ein schier unschlagbarer Vitaminlieferant, besonders reich an Vitamin C. Da können sogar Zitrusfrüchte und Kiwis einpacken. Auch der Gehalt an Folsäure (Vitamin B9) ist hoch. Sie spielt eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen und bei der Zellteilung.

Rosenkohl enthält darüber hinaus Glucosinolate, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen. Diese schwefelhaltigen Verbindungen haben nach Angaben der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung einen stechenden Geruch und dienen der Pflanze als Insektenschutz. Im menschlichen Körper sollen Glucosinolate eine krebshemmende Wirkung haben. Dass Rosenkohl möglicherweise das Krebsrisiko senkt, zu diesem Schluss kommt auch

eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam. Danach hat er einen positiven Einfluss auf den Entgiftungsstoffwechsel des Menschen und schützt weisse Blutkörperchen vor Zellschäden, die durch krebserregende Stoffe entstehen. Allerdings muss man regelmässig davon essen: Den Probanden wurden sechs Tage lang jeweils 300 Gramm gegarter Rosenkohl verabreicht. Ob sie ihn danach noch sehen und riechen konnten, ist nicht bekannt.

Apropos: Wer seinen Nachwuchs von den Vorzügen der kleinen, grünen Kohlköpfe überzeugen will, braucht Geduld und Fantasie. Zum einen zählen Wintergemüse wegen ihres oft bitteren Geschmacks bei kaum einem Kind zu den Lieblingsgerichten. Hinzu kommt, dass Kleinkinder ein neues Lebensmittel wiederholt ablehnen, ehe sie sich damit anfreunden. Nach Angaben von Ernährungsexperten kann das 10-mal oder auch 15-mal der Fall sein. Deshalb: Beharrlich bleiben, aber das Kind nicht zum Essen zwingen. Sondern den Rosenkohl beim nächsten Mal lieber in Gemüsesuppe schnetzeln oder Gemüsestrudel packen. Vielleicht klappt es aber auch mit der Tarnmethode – die Bällchen mit Rahmsosse übergiessen. u

Wussten Sie, …

… dass Rosenkohl nach dem ersten Frost erst richtig gut wird? Der Frost sorgt dafür, dass die Stärke in der Pflanze in Zucker umgewandelt wird. Das Gemüse bekommt ein feineres Aroma.

… dass man den strengen Kohlgeruch leicht wegbekommt? Dazu einfach einen Schuss Essig ins Kochwasser geben.

… dass unangenehmer Kohlgeruch auch auf alte Ware hinweisen kann? Achten Sie beim Kauf ausserdem darauf, dass die Röschen verschlossen und grün sind. Bei gelblichen Blättern und braunen Schnittstellen am Strunk ist das Gemüse überlagert.

… dass sich Rosenkohl gut ein paar Tage im Kühlschrank hält? Am besten lagert man ihn in einem verschlossenen Plastikbeutel.

… dass Dünsten, Blanchieren oder Dämpfen die besten Zubereitungsarten sind? Sie sind schonend, die wertvollen Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten. Zum rohen Verzehr ist Rosenkohl ungeeignet.

… dass man Rosenkohl gut einfrieren kann? Am besten blanchiert man ihn vorher ein paar Minuten. Das macht ihn bekömmlich, reduziert die Bitterstoffe, verbessert den Geschmack und sorgt für eine knackig-frische, leuchtend grüne Farbe.

Rosenkohl-Apfelsuppe mit Curry Zutaten

300 g Rosenkohl

1 grosser Apfel

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

Etwa 2 cm frischer Ingwer

1 EL Olivenöl

1 EL mildes Currypulver

7 dl Gemüsebouillon

1 dl Sauerrahm

Salz, Pfeffer

Zubereitung

Rosenkohl vierteln. Apfel schälen, entkernen und klein würfeln. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein hacken und im heissen Öl andünsten. Currypulver beigeben und kurz mitdünsten. Mit Gemüsebouillon ablöschen und aufkochen. Rosenkohl und die Hälfte der Apfelwürfeli zufügen, etwa 10 Minuten

köcheln. Ein paar Rosenkohlviertel aus der Pfanne nehmen und in Streifen schneiden. Restlichen Rosenkohl mit der Flüssigkeit pürieren. Sauerrahm dazugiessen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Apfelwürfeli und Rosenkohlstreifen in die Suppe geben und heiss servieren.

Zubereitung

Tortilla mit Rosenkohl und Maroni

Zutaten

400 g Rosenkohl

125 g geschälte tiefgekühlte Maroni, aufgetaut

6 Eier

Salz, Pfeffer

2 EL Olivenöl

150 g Speckwürfeli

100 g Preiselbeeren aus dem Glas

Rosenkohl halbieren. Mit den Maroni in einen Siebeinsatz oder Dämpfkörbchen geben und über Dampf in 12 bis 15 Minuten weich garen. Eier verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer beschichteten Bratpfanne erhitzen. Speckwürfeli beigeben und knusprig braten. Rosenkohl und Maroni kurz mitbraten. Eiguss darüber verteilen. Zugedeckt bei schwacher Hitze 8 Minuten backen. Mithilfe eines Tellers wenden und in 3 bis 5 Minuten fertig garen. Auf eine Platte stürzen und mit den Preiselbeeren servieren.

Auch im Winter gibt der Garten einiges her. Doch Vorräte anlegen alleine reicht nicht, um die entbehrungsreiche Winterzeit farbiger zu machen. Das lehrt uns eine Feldmaus.

Text Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Kannst du noch oder spielst du schon Golf?» war vor einiger Zeit in der Londoner Times zu lesen. Adressiert war diese Frage zweifellos an die «Golden Agers», die gut situierte 50-plus-Generation auf der Suche nach mehr Lebenssinn, Lebensqualität und Zufriedenheit.

Nachdem uns iPhone (auch ich habe eins), Twitter und Facebook überrollt haben, läuft unser Leben entweder in die totale Kommerzialisierung und Kontrolle durch den «Big brother» (ich habe zurzeit 3566 virtuelle Freunde auf Facebook) –oder führt zu einer Besinnung und bewussten Pflege der Nachbarschaft und damit zu echten Begegnungen. Wir sind heute bereit, so weit zu gehen, um etwas Befriedigendes zu finden: Ayurvedaferien in Indien, Wellness auf Bali, das ist doch alles toll und gut, doch vieles liegt unmittelbar vor unserer Haustüre.

Die weise Feldmaus

Vor 50 Jahren war man froh, wenn Essen auf den Tisch kam, heute stellen wir uns die Frage, ob es Sushi, italienisch, spanisch, oder thailändisch sein soll. Hat uns das alles glücklicher und zufriedener gemacht?

Ich wage zu behaupten: nein. Und so stelle ich die Behauptung in den Raum, dass sich viele Menschen in den kommenden Jahren mit zentralen Lebensfragen beschäftigen werden. Ich vermute, dass Lebensqualität, Zufriedenheit, Zeitfindung und persönliche Freiräume in zehn Jahren in Statistiken zu persönlichen Bedürfnissen ganz oben stehen werden. Lebensqualität würde für mich heissen, wieder mehr Zeit für persönliche Begegnungen zu haben, Gemeinschaftsgärten zu pflegen, ökologische Wohnprojekte zu planen, in denen

junge Familien und «Golden Agers» zusammen leben und arbeiten.

In den kalten und dunklen Wintermonaten kommt mir immer wieder die Geschichte von Frederick in den Sinn: Rund um die Wiese herum, wo Kühe und Pferde im Sommer grasten, stand eine alte Steinmauer. In dieser Mauer, nahe beim Kornspeicher, wohnte eine Feldmausfamilie. Weil es bald Winter wurde, begannen die kleinen Feldmäuse Körner, Nüsse, Weizen und Stroh zu sammeln. Alle Mäuse arbeiteten Tag und Nacht. Alle, bis auf Frederick. «Frederick, warum arbeitest du nicht?», fragten die anderen. «Ich arbeite doch», sagte Frederick, «ich sammle Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage.» Und als sie Frederick so dasitzen und auf die Wiese starren sahen, sagten sie: «Und nun Frederick, was machst du jetzt?» «Ich sammle Farben», sagte er nur, «denn der Winter ist grau.» Einmal sah es so aus, als sei Frederick halb eingeschlafen. «Träumst du, Frederick?», fragten sie vorwurfsvoll. «Aber nein», sagte er, «ich sammle Wörter. Es gibt viele lange Wintertage und dann wissen wir nicht mehr, worüber wir sprechen sollen.»

Als nun der Winter kam und der erste Schnee fiel, zogen sich die Feldmäuse in ihr Versteck zwischen den Steinen zurück. In der ersten Zeit gab es noch viel zu essen und die Mäuse erzählten sich Geschichten über singende Füchse und tanzende Katzen. Da war die Mäusefamilie ganz glücklich, denn es war ja auch kurz vor Weihnachten. Aber nach und nach waren fast alle Nüsse und Beeren aufgeknabbert, das Stroh war aufgebraucht und an Körner konnten sie sich kaum noch erinnern. Es war auf einmal sehr kalt zwischen den Steinen der alten Mauer, und keiner

wollte mehr sprechen. Da fiel ihnen plötzlich ein, wie Frederick von Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern gesprochen hatte. «Frederick», riefen sie, «was machen deine Vorräte?» «Macht die Augen zu», sagte Frederick und kletterte auf einen grossen Stein. «Jetzt schicke ich euch die Sonnenstrahlen. Fühlt ihr schon, wie warm sie sind? Warm, schön und golden.» Und während Frederick so von der Sonne erzählte, wurde den Mäusen schon viel wärmer.

«Was ist mit den Farben, Frederick?» «Macht wieder eure Augen zu», sagte dieser. Und als er von blauen Kornblumen und roten Mohnblumen im gelben Kornfeld und von grünen Blättern am Beerenbusch erzählte, da sahen sie die Farben so klar und deutlich vor sich, als wären sie

aufgemalt in ihren kleinen Mäuseköpfen. «Und die Wörter?» Frederick räusperte sich, wartete einen Augeblick und dann sprach er wie von einer Bühne herab: Wer streut die Schneeflocken? Wer schmilzt das Eis? Wer macht lautes Wetter? Wer macht es leise? Wer bringt den Glücksklee im Juni heran? Wer verdunkelt den Tag? Wer zündet die Mondlampe an? Als Frederick aufgehört hatte, klatschten alle und riefen: «Frederick, du bist ja ein Dichter!»

Im richtigen Film

«Jesses Gott», sagte eine Passantin kürzlich, als sie an unserem Garten vorbeiging, klatschte in die Hände und zeigte verzückt auf ein drei Meter hohes gebogenes Gestänge mit viel zu schwerem, fluoreszie-

Wichtige Arbeiten im Dezember

Der Dezember ist gar kein so karger Monat, wie oft vermutet wird. Es lässt sich also noch immer recht gut aus dem Garten leben. Wenn die Temperaturen im milden Bereich bleiben beziehungsweise nicht zu tief sinken, können wir verschiedene Gemüse auf dem Beet belassen und direkt ernten. Ehrlich gesagt lasse ich es seit Jahren darauf ankommen. Manchmal erfriert etwas, oft jedoch haben wir Glück und ernten den ganzen Winter durch und ich spare mir erst noch viel Zeit.

l Rosenkohl, Blumenkohl, Federkohl, Rot­ und Weisskohl, Lauch, ja sogar Rüben, Pastinaken, Knollensellerie, Randen und Zwiebeln lasse ich auf dem Beet stehen, ebenso Endivie, Winterportulak und Nüsslisalat. Karotten lassen wir so lange im Boden, bis dieser friert.

l Beim Blumenkohl binden wir die Blätter wie ein Schal um die Köpfe, um sie vor Frost zu schützen.

l Topinampur ernten wir, da die Mäuse (ausser Frederick) sich sonst an die Wurzeln machen.

l Den letzten Stangensellerie ernten wir vor dem Frost. Er enthält zu viel Wasser und würde sonst verfaulen.

l Beim Einlagern von Gemüse achten wir darauf, dass das Lager kühl und trocken ist und keine Mäuse und Schädlinge eindringen können. Es empfiehlt sich das Gemüselager mehrmals wöchentlich zu kontrollieren. Am einfachsten geht das immer dann, wenn man etwas aus dem Vorrat holt.

l Wenn es nicht zu kalt ist, schneiden wir die Apfel­, Birnbäume und Beerensträucher und mulchen die Baumscheiben mit Kompost. Falls es die Zeit zulässt, bürste ich die Obstbaumstämme und verabreiche ihnen einen Kalk­Lehm­Anstrich, um sie vor Frost­ und Schädlingen zu schützen.

l Im Dezember ist es auch Zeit, das Werkzeug in Ordnung zu bringen, Pflanztöpfe zu reinigen, Messer und Scheren zu schleifen, den Gartenschuppen aufzuräumen und – welch eine Freude – die Samen für das nächste Jahr zu bestellen.

rend glänzendem Aufsatz. «Das könnte eine Artischockenkolonie sein.» Das seien Artischocken, erwiderte ich über den Hag hinüber. «Artischocken», raunte sie und war ganz verzückt.

Wir befinden uns auf rund tausend Meter über Meer, oberhalb von Teufen, am Rande des Waldes, am Rande der Berge, am Rande der Welt, im Appenzellerland. Raues voralpines Klima. Selbst einem Gartennarren wird klar: Hier oben dürften keine Artischocken wachsen, die wachsen am Mittelmeer, wo es warm ist und nach Ferien riecht. Trotzdem gedeihen uns die Artischocken hier, selbst prächtige ShisoPflanzen, Meerrettich und eine Vielzahl von wunderbar duftenden Heil- und Küchenkräutern. Da staunt der Gartenlaie und beisst in so ein Shiso-Blatt, das leicht nach Minze schmeckt und in der japanischen Küche als Tee und zum Würzen der Speisen verwendet wird. «Sind wir im falschen Film?», fragte sich die Besucherin. «Nein, Sie sind einfach in einem Garten, in dem mit der Natur gearbeitet wird. Wir versuchen hier so zu gärtnern, dass auch scheinbar unmögliche Dinge möglich werden.» Wir holen uns die Unterstützung der Natur. Darum gibt es in unserem Garten Insektenhotels, Brut- und Schlafplätze für Nützlinge. Das ist ein wichtiger Trick auf dieser Höhe. Die In-

sekten müssen sich wohlfühlen. Darum haben wir die richtigen Lockstoffe für unsere Helfer gepflanzt. Hier wächst zum Beispiel Süsskraut, Zauberstrauch, Goldmelisse, Salbei, Bienenweide und vieles mehr. Das sind fantastische Pflanzen für Hummeln und Bienen. Jedes Insekt hat seine Vorliebe für bestimmte Arten, die Präferenzen sollte man also kennen und auch die Zeiten der Blüte der einzelnen Pflanzen. Alles ziemlich kompliziert, könnten Sie denken aber keine Angst: Alles läuft von selbst. Die Natur reguliert das schon. Wir sind hier eigentlich nur die faszinierten Beobachter, vorausgesetzt wir lassen es zu und nehmen uns nicht so wichtig. Ich wünsche Ihnen zum Jahreswechsel, dass Sie berührt werden von den einfachen Dingen des Lebens; einem Sonnenstrahl auf ihrem Gesicht, einem freundlichen Lächeln, einem Spaziergang im Garten mit Ihrer Familie, Ihrem Partner und Freunden. Ich wünsche mir, dass der Garten zu einem Ort der sozialen und persönlichen Vernetzung wird und auch so genutzt werden kann. u

Remo Vetter weiss Rat

Der richtige Häcksler

Im Moment besitze ich einen Häcksler mit schräg stehendem Teller mit Doppelmesser. Diese Maschine ist relativ leistungsfähig. Leider schneidet sie nicht zur Zufriedenheit. Astwerk bis etwa zwei Zentimeter «frisst» sie wohl. Aber: Weiches Schnittgut wie Blätter verstopft die Maschine rasch, feine Äste fasern nur und werden nicht richtig geschnitten, und Halme gehen unzerkleinert durch die Maschine. Nun gibt es noch Häcksler mit Schneckenwalze. Was raten sie mir? Vom Alter her, ich bin 79 Jahre alt, sollte das Gerät leicht handhabbar sein. Bei Grossverteilern konnte man mir nicht helfen, dort werden nur die Geräte angepriesen, die im Laden stehen. Heinz Flückiger, Emmenbrücke

Ich habe in den vergangenen Jahrzehnten mit den Häckslern der Marken Wolff und Stoeckler gearbeitet. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, einen leistungsfähigen Häcksler zu haben, da die kleinen zu wenig Leistung haben und schnell am Limit laufen, verstopfen oder das Material nicht wunschgemäss zerkleinern. Natürlich müssen Aspekte wie Preis, jährliche Einsatzdauer, Zeitaufwand und Handlichkeit auch mitberücksichtigt werden. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, das anfallende Material für den Aufbau von Hügelbeeten einzusetzen, respektive zu sammeln und durch den Förster im Stundenansatz (und für mich ohne Aufwand!) häckseln zu lassen. Als Alternative dazu bieten die meisten Gemeinden heute einen Häckseldienst an.

Bahnhofsareal im Dornröschenschlaf

Unsere Tochter beabsichtigt, ein grosses Grundstück in Frankreich zu erwerben, konkret handelt es sich um das Areal eines stillgelegten Bahnhofes. Das Grundstück liegt seit Jahrzehnten in einem Dornröschenschlaf und ist mittlerweile ein regelrechtes Reptilien­, sprich Schlangenparadies geworden. Alles ist total überwuchert mit Brombeeren. Unsere Tochter will vorerst nur einen kleinen Gürtel davon befreien. Von Hand ist das nur sehr

mühselig zu schaffen, die Brombeeren schlagen immer wieder aus. Wie soll sie vorgehen? Mit schwerem Gerät? Und noch etwas: Das Gelände wurde von der Nachbarschaft auch als wilde Mülldeponie genutzt.

Kerstin Kathriner, per Mail

Sie stellen mir eine interessante und auch eine heikle Frage. Einerseits würde ich raten, sich in einem ersten Schritt nicht zu überfordern und klein anzufangen, das heisst, erst einmal den von ihrer Tochter vorgeschlagenen Gürtel zu säubern. Oft überschätzt man im ersten Enthusiasmus seine Kräfte und Kapazität und verliert dann rasch die Lust an der Arbeit – nicht zuletzt, weil die Brombeeren immer wieder drücken und fröhlich neue Wurzeln machen. Beunruhigt hat mich auch die Mülldeponie.

Ich komme zum Schluss: Lassen Sie professionell und mit den richtigen Geräten roden, und anschliessend gute Erde heranführen. Sie können danach einen kleinen Teil der Fläche bewirtschaften und den grossen Rest mit einer Gründüngung einsäen, damit sich der Boden regenerieren kann. Das sollte zu schaffen sein, ohne sich zu überfordern.

Eine Alternative dazu stellt die Arbeit mit Tieren dar. Sie könnten zum Beispiel Schweine einsetzen, die den Boden tief «umpflügen» und so das Wurzelwerk der Brombeeren langsam zerstören. Das braucht aber seine Zeit.

Wintermantel für Pflanzen

Meine Topinamburpflanzen sind jetzt doch noch zum Blühen gekommen; nicht allzu üppig, aber immerhin. Nächstes Jahr wird es dann vielleicht besser. Nun habe ich noch eine Frage wegen der Überwinterung von mehrjährigen Pflanzen: Bis jetzt habe ich Oleander, Passionsblume und Geranien immer in den Keller gestellt. Jetzt gibt es neu Wintervlies­Folie, Kokos­Winterschutz­Matten und sogar ein Kälteschutzhaus. Würde WintervliesFolie reichen, um meine Pflanzen auf dem Balkon zu überwintern?

Christine Heggendorn, Bern

Natürlich ist so ein Wintervlies eine attraktive Variante, um das mühselige Schleppen von Pflanzentöpfen zu umgehen. Dennoch neige ich dazu, meine geliebten Pflanzen in den Keller zu verfrachten, da ich dem Vlies nicht ganz traue. Im Keller habe ich die Gewissheit, dass ich sie durchbringe, draussen ist mir das Risiko zu gross. Auch könnte es sein, dass die Pflanzen im Spätwinter auf dem Balkon zu früh austreiben und beim nächsten Frost die jungen Triebe wieder verlieren.

Bienenweide und Mäusefrass

Laut Ihrem Artikel sollte die Aussaat von Phacelia im Herbst gemacht werden –aber da kann ja gar keine Blütenpracht mehr wachsen. Im Garten einer Freundin blüht der Phacelia im Moment wunderbar. Spielt es also keine Rolle, ob die Aussaat im Herbst oder im Frühling geschieht? Und noch eine Frage: Im Frühling kaufte ich Topinamburknollen. Sie gedeihen wunderbar, haben aber keine Blüten. Können Sie sich das erklären?

Christine Heggendorn, per Mail

Phacelia kann die ganze Gartensaison hindurch ausgesät werden. Also nicht nur explizit im Herbst. Wir säen Phacelia auf allen Brachflächen, da sie sehr schnell wächst, blüht und Nützlinge anzieht. Falls Sie erst jetzt säen, wird sie nicht mehr zur Blüte kommen, jedoch trotzdem den Boden unkrautfrei und krümelig halten. Am besten ist es, Phacelia so zu säen, dass sie gleichzeitig wie die Nutzpflanzen blühen und somit die Bestäubung der Obst- und Fruchtpflanzen fördern.

Die Topinambur müssten eigentlich blühen. Lassen Sie die Knollen in der Erde, vielleicht kommen sie nächstes Jahr zur Blüte. Dass es dieses Jahr nicht geklappt hat, könnte an Mäusefrass liegen. Die kleinen Nager lieben das gesunde Knollengemüse.

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich­leben.ch

Natur

Sterngucker im Dezember_ Die grosse Mondfinsternis

Am 21. Dezember 2010 ist Vollmond – und gleichzeitig stehen Erde, Sonne und Mond exakt in einer Linie, was zu einer totalen Mondfinsternis führen wird. Der Beginn dieser Mondfinsternis kann bei uns bei schönem Wetter beobachtet werden. Mit dem Eintauchen in den Kernschatten am Dienstagmorgen um 7.32 Uhr beginnt sich der Mond oben links langsam zu verdunkeln. Je tiefer der Mond im Nordwesten gegen den Horizont sinkt, desto mehr wird er verfinstert werden. Gleichzeitig wird im Südosten die Morgendämmerung des anbrechenden Tages sichtbar. Wenn etwa die Hälfte des Mondes verfinstert ist, wird er in Mitteleuropa hinter dem Horizont versinken. In Nord-, Mittelamerika und im östlichen Asien sowie nördlich des Polarkreises ist jedoch die gesamte Mondfinsternis sichtbar. Andreas Walker

Geoportal_ Veränderte Landschaft

Auf dem Internet stellt das Bundesamt für Landestopografie neu ein Geoportal zur Verfügung, auf dem sich Landkarten und verschiedenste Geoinformationen abrufen lassen. So kann man beispielsweise in beliebige Kartenausschnitte der historischen Dufourkarte zoomen und durch Überblenden mit heutigen Karten die Veränderungen der Landschaft nachvollziehen. Des Weiteren lassen sich Daten zu Themen wie Energie, Wirtschaft, Umwelt, Biologie, Geologie oder Infrastruktur, aber auch Wanderwege abrufen und darstellen. ajo _ www.geo.admin.ch

Lesen_ Gletscher der Alpen

Heute verlieren die Gletscher weltweit an Masse – ein alarmierendes Signal für den Klimawandel. «Gletscher der Alpen» widmet sich diesen gefährdeten Naturwundern und erklärt, wie sie entstanden und die Landschaft in der Vergangenheit gestalteten und auch heute noch verändern. Mit Beispielen aus dem ganzen Alpenbogen und vielen ästhetischen Bildern vermittelt das Buch einen umfassenden Einblick in die Welt der Eisriesen.

_ Jürg Alean:

«Gletscher der Alpen», Haupt-Verlag 2010, Fr. 54.90

Pflanzen_ Rückgrat der Artenvielfalt

Die Pflanzenvielfalt ist die unentbehrliche Grundlage, auf der die gesamte Biodiversität eines Ökosystems beruht. Dies haben Wissenschaftler der Universitäten Zürich und Bern in einem gross angelegten Experiment im deutschen Jena herausgefunden. Demnach bestimmt die pflanzliche Artenvielfalt massgeblich die Vielfalt der in der Nahrungskette höher stehenden Organismen. Umgekehrt führt der Verlust von Pflanzenarten laut den Forschern zu einer kaskadenartigen Abnahme der Anzahl und Vielfalt an Organismen entlang der Nahrungskette. ajo

Ein Männlein steht im Walde…

Pilz-Schau des Naturhistorischen Museums Basel

Pilze sind geheimnisvolle Gewächse, die die menschliche Fantasie seit Urzeiten beflügeln. Was in dieser Schau des Naturhistorischen Museums Basel facettenreich gezeigt wird. Neben den informativen Säulen, in deren Vitrinen schöne PilzPräparate zu diversen Themen wie Sammeln, Giftpilze und Symbiosen zu bewundern sind, werfen Pilze in grossen Kuben ihre riesigen Schattenbilder auf Leinwände – was ausgesprochen kinderfreundlich daherkommt, besonders dort, wo zum Beispiel eine Hexe ihr todsicher gefährliche Pilze enthaltendes Süppchen kocht.

Die Schau versucht, dem Besucher anschaulich und mit wenig Text die enorme Vielfalt der Pilze näherzubringen. Pilze sind Lebewesen jenseits von «Gut» und «Böse». Vor gewissen Schimmelpilzen beispielsweise ekeln wir uns, wenn sie unsere Nahrungsmittel befallen haben, während wir ihre «Kollegen» schätzen, welche uns leckeren Käse und das Bier bescheren. Man erfährt hier aber auch, dass die kugel-, becher- und hutförmigen oberirdischen Pilzteile mit ihrer Formenvielfalt aus einem unterirdischen, weitverzweigten Geflecht spriessen, das man Myzel nennt. Pilze und ihr Myzel gehen oft mit Bäumen eine Arbeitsgemeinschaft ein, indem das Myzel der Baumwurzel Wasser zuführt und der Baum als Gegenleistung den Pilz mit organischen Stoffen aus der Fotosynthese versorgt.

Anschaulich werden essbare, ungeniessbare und teilweise hochgiftige Pilze präsentiert, deren Genuss tödlich sein kann. Am spektakulärsten ist wohl der extra für die Basler Schau eingerichtete grosse Holzkubus, in welchen man von unten den Kopf durch Löcher stecken kann – und dann aus der Pilzperspektive in ein Stück Wald guckt.

Hans Keller

_ Die Ausstellung im Naturhistorischen Museum Basel dauert bis Ende April 2011 _ Weitere Infos unter www.nmb.bs.ch

Thomas Baumann bauert ökologisch –das freut sein Schwein.

Schlauer Bauer

Mit Naturschutz liesse sich in der Landwirtschaft gutes Geld verdienen. Doch erst wenige Bauern setzen auf Artenvielfalt als Betriebszweig – die meisten wollen lieber produzieren.

Text Andreas Krebs

Man kann auf jedem Stück Land etwas für die Natur machen, man muss einfach damit anfangen», sagt Thomas Baumann. Der Agronom bewirtschaftet im aargauischen Suhr, mitten im Agglomerationsbrei, einen Biobetrieb. Seine Produkte verkauft er fast ausschliesslich im Direktvertrieb: Gemüse, Brot, Most und den Käse seiner 25 Milchgeissen – ein Zustupf allerdings. Denn 70 Prozent seines Einkommens stammen aus ökologischen Direktzahlungen. Dafür pflegt Baumann auf rund 21 Hektaren seines Betriebes ökologische Ausgleichsflächen.

Da sind Hochstammobstbäume auf einer steilen, wieder artenreichen Blumenwiese, Brennnesseln entlang der Wege; unten in der Ebene Hecken und Brachflächen in Äckern – Oasen für viele Tiere – und zwei schöne, glückliche Schweine, die ein Plätzchen direkt an der Suhle schon komplett umgewühlt haben. Das sei eines der erfolgreichsten Kreuzkrötenprojekte, verkündet Baumann stolz: «Die Säue machen das grossartig. Grabend und wühlend halten sie die Fläche frei, so entstehen Tümpel für Kreuzkröten, Unken und andere Pioniere.»

Viel Geld für wenig Leistung

Durch das Lichten des Waldes am steilen Hang ist der Schachbrettfalter wieder aufgetaucht. Schleiereule und Turmfalke sind zurückgekehrt. Der Neuntöter brütet wieder, nachdem er sich 50 Jahre lang nicht gezeigt hat in der Region – für ihn sind Büsche im offenen Feld lebenswichtig, weil er dort seine Jungen aufzieht. «Ohne Direktzahlungen könnte ich all das nicht machen», sagt Baumann und blickt vom Hügel ins Tal auf seine Felder: ein Mix aus Landwirtschaft und Naherholungsgebiet. «Das sind wichtige Orte im städtischen Leben», sagt er. «Sie bringen Ruhe ins hektische Leben der Menschen. Und sie sind existenziell für die Entwicklung der

Kinder. In unserer dichter werdenden Landschaft werden solche Räume immer wichtiger», ist er überzeugt.

Die Bevölkerung müsse mit einbezogen werden in die Landwirtschaft, deren Aufgabe es sei, diese Grünräume zu pflegen, so Baumann: «Wir haben das Knowhow und die Geräte dazu. Es ist eine total spannende Aufgabe, so einen Raum aufzuwerten und ihn dem Bedürfnis der Bevölkerung und der Natur zur Verfügung zu stellen. Das sind gute Perspektiven für junge Bauern.»

Jedoch tun sich viele Bauern schwer mit den Betriebszweigen Naturschutz und Landschaftspflege. Ein psychologisches Problem, meint Markus Jenny, Spezialist für Agrarökologie bei der Vogelwarte Sempach: «Viele Bauern sehen sich als Produzenten und nicht als Buntbrachenpfleger.» Das Naturverständnis sei den Bauern abhandengekommen. «Sie lernten nur, produktiver zu sein, die Natur wurde dabei völlig vernachlässigt. Da gibt es ein gewaltiges Defizit», sagt Jenny.

Jenny fordert eine Brot-und-BlumenProduktion, wie er es nennt. Im Artikel 104 der Bundesverfassung ist dasselbe so formuliert: Die Landwirtschaft habe einen Beitrag zu leisten an die sichere Versorgung der Bevölkerung, die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft sowie für die dezentrale Besiedlung des Landes. Um diesen Verfassungsauftrag zu erfüllen, leistet sich die Schweiz die teuerste Landwirtschaft der Welt. Hierzulande gibt es noch rund 55 000 Bauernhöfe mit etwa 100 000 Beschäftigten. Im Durchschnitt stammen rund 70 Prozent des bäuerlichen Einkommens aus direkten Subventionen wie Flächenbetrag und indirekt aus preisregulierten Produkten – die wiederum zum Status der Schweiz als Hochpreisinsel beitragen. 2012 und 2013 wird sie wie bisher mit rund 3,5 Milliarden Franken pro Jahr direkt unterstützt. Ein grosser Teil dieser Gelder

verfehlt allerdings sein Ziel. So werden rund zwei Milliarden Franken für die sogenannten allgemeinen Direktzahlungen ausgerichtet, die an keinerlei Leistungen seitens der Bauern gebunden sind. Bisher bekommt viel Geld, wer viel Land und viele Tiere besitzt – egal wie und ob überhaupt er das Land bewirtschaftet und egal wie er die Tiere hält.

Der Konsument entscheidet mit Eine Landwirtschaft mit vielen Tieren aber kann nicht ökologisch sein. Heute stecken in jeder bei uns produzierten Nahrungsmittelkalorie 2,5 Energiekalorien –vor allem fossile, importierte Energie für Treibstoffe, Dünger und Kraftfutter. «Wir haben zu viele Tiere», sagt Jenny. «All diese Tiere in all den Mastanlagen fräsen vor allem Kraftfutter aus dem Ausland, wo teilweise Menschen hungerten, weil statt für ihr Brot für den Trog unserer Schweine produziert werde. «Diesem Problem muss sich die Gesellschaft stellen», sagt Jenny. «Wollen wir diesen Kreislauf aufrechterhalten oder zeigen wir uns solidarisch?» Nicht nur die Bauern, sondern vor allem auch die Konsumenten müssten also umdenken und ihre Essgewohnheiten anpassen. Es gilt, weniger tierisches Eiweiss zu konsumieren.

Eine auf Selbstversorgung der Schweiz ausgerichtete, produzierende Landwirtschaft stehe keineswegs im Widerspruch zu den ökologischen Zielsetzungen des landwirtschaftlichen Verfassungsauftrags – ganz im Gegenteil, sagt Andreas Bosshard, Agrarökologe und Geschäftsführer von Vision Landwirtschaft. Der Verein setzt sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, welche die natürlichen Ressourcen wie lebendige Böden und eine hohe Artenvielfalt pflegt und nutzt. «Eine solche Landwirtschaft arbeitet insgesamt extensiver als unsere heutige, weist eine deutlich bessere Energiebilanz auf, verursacht weniger Umweltschäden, bietet

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einer grösseren Artenvielfalt Lebensraum und ernährt aus dem eigenen Boden mehr Menschen, so Bosshard. Die Bauern seien auf eine entsprechende Agrarpolitik ebenso angewiesen wie auf eine Allianz mit den Konsumenten. Die müssten bereit sein, die hochwertigen Produkte aus Schweizer Produktion zu fairen Preisen zu kaufen. «Die Konsumenten bestimmen mit ihrem Kaufverhalten, was, wo und wie nachhaltig produziert wird. Unsere Bauern werden sich mit Sicherheit danach richten.»

Eine nachhaltige bäuerliche Nahrungsmittelproduktion wird also weiterhin auf eine grosszügige Unterstützung der Bevölkerung angewiesen sein. «Das wird nur gelingen, wenn der Steuerzahler weiss, dass seine Gelder für anerkannte Ziele und Leistungen effizient eingesetzt werden», sagt Bosshard. «Dazu sind grundlegende Reformen unumgänglich.» Er und andere Fachleute fordern daher, dass die nicht an Leistungen gebundenen, pauschalen allgemeinen Direktzahlungen in leistungsorientierte Beiträge mit klaren Zielen umgewandelt werden müssen (siehe Kasten). Landschaftspflege und Naturschutz sollen dabei zwei wesentliche Elemente sein.

Produktion und Ökologie «Fürs Nichtstun wird es kein Geld geben», nimmt Jenny Kritikern den Wind aus den Segeln. Der Betriebszweig Ökoausgleich sei ebenso anspruchsvoll wie die Produktion von Milch oder Ackerfrüchten. «Den Liegestuhl in die Blüemliwiese stellen, reicht nicht», stimmt Hans Rüssli vom Schweizerischen Bauernverband zu. Er findet die Pflege der Landschaft ebenfalls wichtig. Aber: «Die Erträge vom Markt sind zuverlässiger als Direktzahlungen. Wir brauchen eine produzierende Landwirtschaft», sagt Rüssli.

Biobauer Baumann zeigt auf einen grossen Hof auf der gegenüberliegenden Talseite: «Ist mit produzierender Landwirtschaft das gemeint?» Der mache nur noch zwei grosse Felder Viehfutter, einfach zu

bewirtschaftende Intensivkultur, herzinfarktmässig. «Für Mensch und Natur völlig nutzlos, man könnte die Fläche ebenso gut teeren» sagt Baumann. Die Überschüsse produzierende Landwirtschaft sei auf dem Irrweg, glaubt er und widerlegt Rüsslis Argumentation: «Bei Gemüse, Obst und Getreide ist der Ertrag nicht jedes Jahr gut, ausserdem schwanken die Preise. Für Ökoflächen hingegen gibt es Sechsjahresverträge und ab dem ersten Jahr das volle Einkommen. Das bietet kein anderer Betriebszweig.»

Derweil sind die Investitionen für Ökoflächen äusserst gering. Setzlinge für Hecken etwa stellt der Kanton Aargau Baumann gratis zur Verfügung. Für Hecken bekommt er 50 Franken pro Are und Jahr, während es für Weizen 20 gäbe. «Die Buchhaltung zeigt es: Ökologie ist der beste Betriebszweig», sagt darum Baumann. Jenny stimmt dem zu: «Längerfristig können Bauern dank Ökozahlungen mit Naturschutz mehr Geld verdienen, als wenn sie alles intensiv bewirtschaften.»

Keinesfalls aber müssten sich die Bauern aber zu reinen Naturschützern und Landschaftsgärtnern entwickeln, so Baumann. «Meine Vision ist eine Landwirtschaft, bei der hochwertige Produkte und Ökologie gleichgestellt sind. In der Agglomeration kann sie die Aufgabe eines Stadtparks übernehmen, aus dem weiterhin landwirtschaftliche Produkte kommen, die man vor Ort verarbeitet, veredelt und verkauft.»

Dass Nahrungsmittelproduktion und Landschaftspflege Hand in Hand gehen, beweist er auch mit seinem Karpfenteich, den er neu angelegt hat – eine Nischenproduktion und eine Oase für Tiere und Pflanzen in der Agglomeration. «Wasser ist ein Magnet für die Natur», sagt er, «und ich produziere darin naturnah Karpfen – wir essen ja immer mehr Fisch.» u

Surftipps

Subventionen im Wandel

Das Parlament berät im Frühling über die Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems. Dabei geht es um die Konkretisierung der in der Bundesverfassung verankerten gemeinwirtschaftlichen Leistungen. Direktzahlungen (rund 3,5 Millionen Franken) sollen konsequent auf die von der Bevölkerung gewünschten gemeinwirtschaftlichen Leistungen ausgerichtet werden. Massnahmen mit unspezifischer Zielausrichtung (rund zwei Millionen Franken) sollen durch zielgerichtete Instrumente ersetzt werden. Der Bundesrat schlägt fünf permanente Direktzahlungsinstrumente vor, die jeweils nach deren Hauptzielsetzung benannt sind:

1

Kulturlandschaftsbeiträge zur Offenhaltung der Kulturlandschaft.

2

Versorgungssicherheitsbeiträge zur Erhaltung der Produktionskapazitäten für den Fall von Versorgungsengpässen.

3

Biodiversitätsbeiträge zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität.

4

Landschaftsqualitätsbeiträge zur Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung vielfältiger Kulturlandschaften.

5

Tierwohlbeiträge zur Förderung einer Tierhaltung, die über den Standard des Tierschutzgesetzes hinausgeht. Qualität soll also gezielter entlöhnt werden. Dadurch würden sich die Wirksamkeit und die Effizienz des Direktzahlungssystems verbessern. Die Organisation Bio Suisse moniert dagegen, dass die bisher schon verschwindend kleine Bio­Prämie wegfallen soll. Damit riskiere die Schweiz eine Bioausstiegswelle. Unter Vorbehalt der Zustimmung von Bundesrat und Parlament könnten die neuen Richtlinien 2014 in Kraft treten.

Mythische Bolle di Magadino

Das Naturschutzgebiet Bolle di Magadino im Mündungsgebiet von Ticino und Verzasca hat auch keltisches Erbe zu bieten.

Text Elmar Good

Gletscherschliffplatte mit Kultschalen.

Die vom Schalensteinexperten

Franco Binda in seinem Buch erwähnten Schalensteine auf dem Hügel bei Ragno sind nicht leicht zu finden, obwohl es sich um vier Gletscherschliffplatten aus Gneis handelt, von denen die grösste 5 mal 2 Meter misst und die unglaubliche Anzahl von 128 Schalen mit einem Durchmesser zwischen 3 und 20 Zentimetern aufweisen soll. Direkt am Wegrand allerdings liegt ein prächtiger und leicht zu findender Stein, der mit aussergewöhnlich schönen Schalen verziert ist. Die anderen Schalensteine sind auf der gegenüberliegenden Wiese verstreut und, obwohl sie erstaunlich grosse Schalen aufweisen, nicht leicht zu finden, weil sie mit ihrer abgeplatteten Oberfläche nur wenig über das Gras hinausragen. Ausserdem liegen sie auf Privatgrund und wurden, als wir sie besuchten, als Unterlage für die Misthaufen einer Eselweide missbraucht. Was würden die keltischen Vorfahren wohl zum Verhalten ihrer Nachfahren sagen?

Prähistorischer Kultplatz

Das Vorhandensein von gleich mehreren Schalensteinen in einzigartiger Lage über dem See lässt an diesem Ort einen prähistorischen Kultplatz vermuten. Die Aussicht über den Lago Maggiore mit dem Ghiridone im Hintergrund ist bemerkenswert. Die Bewohner von Magadino werden manchmal von ihren Nachbarn aus

Ascona und Locarno verspottet, wenn etwa über sie gesagt wird, bei ihnen scheine weder im Sommer die Sonne, noch leuchte im Winter der Mond. In der Naturphilosophie spricht man bei solchen Bedingungen von der «Sonne um Mitternacht». Das gelbe Licht der verborgenen Sonne mischt sich mit dem tiefen Blau des Weltraums und lässt ein ruhevolles, mystisches Grün entstehen. Vielleicht eignete sich gerade deshalb die nach Norden ausgerichtete Waldlichtung mit Blick auf den See als prähistorischer Kult­ und Opferplatz. Auch die optische Verbindung zu Kultorten am gegenüberliegenden Seeufer lässt dies vermuten.

Von Ragno aus lässt sich erahnen, welche Bedeutung der Lago Maggiore bereits für die Schifffahrt in der Zeit der Kelten und Römer hatte. Lokale Wetterexperten unterscheiden bis acht verschiedene Winde oder Windrichtungen auf dem See. Diese wirken sich unterschiedlich auf den Wellengang aus, was von der Schifffahrt beachtet werden muss. Am meisten gefürchtet ist der Marenca­Wind. Wenn sich das schlechte Wetter aus dem italienischen Valcuvia in seltenen Fällen bis zur Ticinomündung auswirkt, kommt dieser von der Schifffahrt gefürchtete Wind auf. Die Bezeichnung Marenca soll sich auf die hohen und langen Wellen beziehen, wie sie sonst im Allgemeinen nur von Meeresküsten bekannt sind.

Der Hafen von Magadino ist wie kein anderer Ort im Tessin mit den Gottheiten des Windes und des Wassers verbunden. In der mythologischen Vorstellung ist das weite Meer der Körper des Meeresgottes, etwa des griechischen Poseidon oder des römischen Neptun, und sein Bewusstsein ist auf feinstoffliche Weise selbst im kleinsten Wassertropfen enthalten. Das Attribut des griechischen Meeresgottes Poseidon ist der magische Dreizack. Die drei Zacken symbolisieren die materiellen Leiden der Lebewesen, die sie nach Möglichkeit zu vermeiden suchen. Es sind die Leiden, die durch andere Lebewesen verursacht werden, die im eigenen Geist und Körper entstehen oder die wie Erdbeben und Überschwemmungen von Mutter Erde verursacht werden. Wenn sich die Erdgöttin durch das Verhalten der Menschen respektlos behandelt oder beleidigt fühlt, kann sie ihre Energien zurückziehen, was eine Verknappung der Bodenschätze zur Folge hat; sie kann aber auch das Klima verändern, die Temperatur ansteigen lassen oder das Land überfluten. Was sich für die Lebewesen verheerend auswirkt, ist aus ihrer Sicht ein natürlicher Reinigungsvorgang. Wer nicht hören will, muss fühlen.

Refugium für seltene Arten

Vielleicht deshalb und um besser mit ihnen kommunizieren zu können, haben die Menschen seit Urzeiten die Naturkräfte personifiziert, sich mit Dank und Bitte an sie gewandt und ihnen Opfer dargebracht. Alte keltische Opferplätze sind nicht nur ihrer Lage, sondern auch der dort durchgeführten Zeremonien wegen Orte der Kraft. Die einfachste Art und Weise, der Landschaftsgottheit ein Opfer anzubieten, ist, es in freier Natur in eine Schale zu legen. Auch die Schalensteine von Ragno kann man in diesem Sinne als prähistorische Opfergefässe deuten.

Der nordische Windgott wird von Odin oder Wotan verkörpert. Er ist im Alpenraum als Anführer des Wüetisheers, als Schicksalsgott, Schamane, Heiler, Zauberer und Magier bekannt. In der Natur erscheint er als Sturmgott, in der Psychologie als Urkraft, und den Schamanen schenkt er Inspiration und Exstase. Er gilt als klug, weise und gelehrt, was ihn nicht daran hindert, zuweilen eine List anzuwenden, um sein Ziel zu erreichen. Die drei wichtigsten Ereignisse seines Mythos

Natur und Mystik

Von der Postautohaltestelle Magadino gehen wir Richtung Hafen, bis wir die Strassenkreuzung mit dem Wegweiser erreichen. Wir folgen der Strasse, die zur Kirche San Carlo hinaufführt, und von dort auf dem Sentiero molina weiter aufwärts bis zur grossen Waldlichtung von Ragno. Anstatt geradeaus weiterzugehen, biegen wir hier rechts ab und bleiben auf dem Fussweg, bis wir nach wenigen Metern auf die erste Felsplatte mit Schalen treffen. Die anderen Steine liegen verstreut in der Wiese eines Privatgrundstücks und können deshalb nicht besichtigt werden. Auf dem gleichen Weg, wie wir gekommen sind, gehen wir zum Hafen von Magadino zurück.

Für die Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet folgen wir bei der Hafenanlage von Magadino dem Wegweiser Sentiero Magadino, am Bootshafen vorbei und einer Dauerausstellung von Steinskulpturen entlang bis zur kleinen Schiffswerft. Dort biegen wir links ab und gelangen auf dem Schutzdamm ins Naturschutzgebiet Bolle di Magadino. Hier beginnt der Naturlehrpfad (Informationstafel am Wegrand). Wie mit dem Lineal gezogen, verläuft der Wanderweg bis ans Ufer des Ticino.

In der Gegend von Lischedo biegt links ein kleiner Pfad zu einem erhöhten Naturbeobachtungsposten ab. Danach gehen wir weiter bis zum Ticinokanal, dort biegen wir links ab und gehen dem Flusslauf entlang Richtung See, wobei wir nicht ganz bis an die Spitze der Boletto-Halbinsel gelangen. Auf halbem Weg dorthin führt ein Pfad zu einer weiteren Beobachtungsplattform. Auf dem gleichen Weg kehren wir zurück ins Zentrum von Magadino.

Bolle di Magadino

Anreise Von Cadenazzo mit dem Postauto bis Magadino. Magadino Post (200 m ü. M.) – Ragno (Schalensteine 330 m ü. M.) – Magadino Porto (199 m ü. M.): ½ Stunden. Magadino Porto – Lischedo (197 m ü. M.) – Bolette – Lischedo – Magadino: 1½ Stunden.

Gesamtwanderzeit: 2 Std.

Rückreise Von Magadino Post mit dem Postauto nach Cadenazzo oder von Magadino Imbarcadero mit dem Schiff nach Locarno.

Landeskarte 1:25 000, 1313 Bellinzona

Information www.bolledimagadino.ch oder www.ticino.ch

sind sein Selbstopfer am Weltenbaum, sein Besuch beim Orakelbrunnen der Weisheit und der Raub des Unsterblichkeitstranks, den er an die Bewohner der himmlischen Planeten verteilte. Doch nicht nur Engel, sondern auch ihre Widersacher wollten von diesem ambrosischen Nektar kosten, der den ewigen Genuss paradiesischer Zustände in einem immer jungen Körper versprach.

Das Ticino­ und Verzascadelta wird im Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung als eine der letzten unverbauten grossen Flussmündungen in der Schweiz beschrieben. Die beiden heute noch getrennten Naturschutzgebiete zu beiden Seiten des Deltas sollen in Zukunft mit einem durchgehenden Wanderweg verbunden werden. Dann wird man von Locarno ungehindert dem See entlang bis nach Magadino spazieren können. Das unberührte Schilfgebiet an den Ufern des Lago Maggiore ermöglicht eine einzigartige Wasser­ und Sumpfvegetation und eine ausserordentliche Flora. Das seit 1977 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Gebiet ist ein Refugium für Amphibien, Fische und seltene Vogelarten und hat auch grosse Bedeutung als Rastplatz der Zugvögel, bevor sie zum Flug über die Alpen ansetzen. Der heute selten gewordene Kuckuck, dessen Ruf als Frühlingsbote gilt, findet hier von Ende März bis Anfang September eine Heimat. Doch auch hier macht sich die Erderwärmung

bemerkbar: Die Insektenraupen, die den Zugvögeln und ihrem Nachwuchs als Nahrung dienen, schlüpfen bereits zwei Wochen früher als sonst. Daher müssen nun auch die Vögel ihre Jungen zwei Wochen früher auf die Welt bringen. Und damit verschieben sich sowohl die Ankunft als auch der Abflug dieser Himmelsboten.

Die Vogelbeobachtung war seit der Keltenzeit sehr beliebt. Was würden wohl die im Vogelorakel bewanderten Druiden dazu sagen? Was würde ihnen das Verhalten der Vögel mitteilen und wie würden sie darauf reagieren?

Im Zeichen des grünen Kreuzes

Die in den Bolle di Magadino vorherrschende Farbe ist das geheimnisvolle Grün, das je nach Perspektive und Spiegelung durch den Übergang von Erde und Wasser, von See und Festland ein ganzes Spektrum von Schattierungen entfaltet. In der Naturphilosophie ist die Farbe Grün mit Pflanzenwelt, Medizin und Heilung verbunden. Schamanen glauben, dass die Wirksamkeit einer Medizin von der energetischen, in der lebendigen Pflanze enthaltenen Feenkraft abhängt. Diese feinstoffliche Kraft geht von der Seele der Pflanze aus, die dem Bewusstsein der Fee entspricht. Ihre Energie ist mittels Resonanz in den Molekülen der Pflanze gespeichert. Wenn wir also eine Medizin herstellen, sollten wir darauf achten, diese feinstoffliche Information der Pflanze

nicht zu verlieren. Im Lexikon der modernen Symbolik wirbt der Berufsstand der Apotheker – Zufall oder nicht – mit dem grünen Kreuz der Heiler. Will er sich damit auf keltische oder druidische Ärzte berufen?

Ein Aufenthalt im Naturschutzgebiet der Bolle di Magadino kann unsere Lebenslust wecken, die Lebenskraft stimulieren und das Herzchakra öffnen, indem wir mit der grünen Kraft oder Mutter Erde in eine harmonische Beziehung treten. C. G. Jung, der bekannte Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker, ordnete der Farbe Grün die nördliche Himmelsrichtung und den allumfassenden Wissensaspekt des Buddha Amoghasiddhi zu. Dieser ist für die Welt der Titanen zuständig; er wird, von der Grossen Mutter umarmt, auf einem geflügelten Donnervogel­

thron dargestellt. In seiner rechten Hand hält er einen doppelten Donnerkeil, der dem Schwert des Wissens entsprechend die Unwissenheit vertreibt, so wie die aufgehende Sonne die Dunkelheit der Nacht beendet.

Die Magadinoebene ist auch als «Gewächshaus» des Tessins bekannt. Glücklicherweise blieb das unmittelbare Mündungsgebiet mit dem Naturschutzgebiet davon verschont. Bis zu seiner Kanalisation vor rund 80 Jahren brachte sowohl der Ticino als auch die bis in die 60er­Jahre unverbaute Verzasca viel klares und nährstoffarmes Wasser, aber auch eine grosse Menge Kies und Geröll ins Delta. Dies machte sich das Kieswerk Magadino zunutze; heute hat es seinen Betrieb eingestellt, die Gebäude werden abgerissen und das Gelände soll renaturiert werden. Mit

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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

dem Bau der Staumauer von Vogorno wurde die Verzasca ruhiggestellt, und heute fliessen nur noch Restwassermengen im beinahe trockengelegten Flussbett durch die Bolle di Magadino in den Lago Maggiore. u

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12-2010

Leben

Kultur_ Zugang für Behinderte

Kulturelle Veranstaltungen sind für behinderte Menschen oft nicht zugänglich. Die Behindertenorganisation Pro Cap hat deshalb die Internetplattform «ZugangsMonitor» lanciert. Auf ihr finden Seh­, Mobilitäts­ und Hörbehinderte verlässliche Informationen über die Zugänglichkeit von Konzerten, Kinos, Theatern oder anderen kulturellen Anlässen. Mittels einer Suchmaske kann gezielt nach spezifischen Veranstaltungen gesucht werden. ajo _ www.zugangsmonitor.ch

DVD_ Zwischen Himmel und Erde

Der Kinofilm «Zwischen Himmel und Erde» des Schweizer Filmemachers Christian Labhart über die Anthroposophie ist jetzt auch als DVD erhältlich. In seiner filmischen Annäherung an die anthroposophische Bewegung und Philosophie porträtiert Labhart verschiedene Menschen, die als Anthroposophen tätig sind oder die umstrittene Bewegung hinter sich gelassen haben («natürlich leben» 1­2010). ajo _ www.zwischenhimmelunderde.ch

Wohnen_ Ins richtige Licht gerückt

Das Ende der Glühbirne rückt näher. Doch Energiespar­Lampen bereiten manchem Neueinsteiger Kopfzerbrechen. Frustriert stellt man fest, dass «warmweiss» hell, aber nicht warm leuchtet. Eine zuverlässigere Information als Angaben wie «warm comfort light» ist der KelvinWert. Je höher dieser ist, desto kälter das Licht. Als angenehm werden Birnen mit 2700 und weniger Kelvin empfunden. Bezüglich der Helligkeit ist die Lumen­Angabe aussagekräftiger als die Watt­Zahl: Je höher, desto mehr sichtbares Licht. Soll eine herkömmliche 75­Watt­Glühbirne ersetzt werden, kauft man eine Energiesparlampe mit 900 Lumen. Ausgediente Energiesparlampen sind Sondermüll und sollen dereinst an die Verkaufsstelle zurückgebracht werden. tha

Lyrik_ Gedichte für den Alltag

Es ist die Einfachheit der Sprache, das scheinbar Leichte und Spielerische, woraus Kuno Roths Gedichte ihre Kraft schöpfen und zum Eintauchen und Mitdenken einladen. Dabei sind die Töne für einen langjährigen Greenpeace­Aktivisten unerwartet leise: keine Mission und kein Schreien, sondern lakonische Zeilen, unaffektierte Worte. Roths Gedanken laden ein zum Innehalten und bilden ein lyrisches Gegengewicht zu unserer schnelllebigen, konsumorientierten Zeit.

_ Kuno Roth: «um Sichten – Poesie für den Alltag», Triga-Verlag 2009, Fr. 15.40.

«Im Allgemeinen werden Menschen glücklicher, wenn sie älter werden.»

Gesellschaft_ Die Sonnenseite des Älterwerdens

Gute Nachrichten für die westliche Gesellschaft im AntiAging­Wahn: Im Allgemeinen werden Menschen glücklicher, wenn sie älter werden. Dies sagt zumindest Laura Carstensen von der Stanford University. Die Wissenschaftlerin hat das seelische Wohlbefinden von Amerikanern im Alter zwischen 18 und 94 erforscht. Wie der deutsche Nachrichtendienst «Wissenschaft aktuell» meldet, hat Carstensen dabei 180 Teilnehmer während 12 Jahren für ihre Langzeitstudie begleitet. Die Probanden mussten regelmässig spontan Fragen zu ihrem augenblicklichen Befinden beantworten. Das Ergebnis: «Wenn Menschen älter werden, sind sie gefühlsmässig eher im Gleichgewicht und besser in der Lage, auch hoch­

emotionale Probleme zu lösen», erklärt die Wissenschaftlerin. Ältere Menschen können ihre Fehler annehmen und können mit dem zufrieden sein, was sie erreicht haben. Carstensen führt dies unter anderem darauf zurück, dass im Alter das Bewusstsein zunimmt, wie endlich das Leben ist. Demgegenüber seien junge Menschen mit Rückschlägen im Schul­ und Berufsalltag konfrontiert, was sie häufiger gestresst und frustriert werden lässt. «Das alles bedeutet, dass wir mit dem Altern der Gesellschaft auch eine neue Ressource bekommen», folgert Carstensen. Je grösser der Anteil an zufriedenen, abgeklärten und entspannten Menschen, desto weiser und freundlicher die Gesellschaft. tha

Engel

Engel umgeben uns – in Schaufenstern, Filmen und Bildern. Aber wandeln die Himmelsboten tatsächlich auch unter den Menschen? Viele sind davon überzeugt.

Text Susanne Strässle
«Die Engel werden meist zu stark vermenschlicht.»

Es gibt auch Engel, die beim Schreiben helfen. Sie können Erzengel Gabriel bitten, dass er Sie führt.» Für Andrea Fontanil-Harder gehören Engel zum Alltag, die Therapeutin aus Münchwilen gibt Engelseminare und beschäftigt sich intensiv mit feinstofflichen Welten. Engel sind für sie höhere Wesen, doch die Beziehung zu ihnen kann freundschaftlich unverkrampft sein: «Man darf Engel durchaus auch um etwas Praktisches bitten und sei es um einen freien Parkplatz.» Sie ist die verwunderten Blicke von Neulingen gewohnt. «Probieren Sie es einfach aus. Die Aufgabe der Engel ist, uns mit Liebe zu begleiten, 24 Stunden am Tag. Sie helfen gern, sie haben nichts Besseres zu tun», sagt die Expertin. Viele Menschen hätten schon Engel gespürt, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein: als eine unsichtbare Hand sie am Fussgängerstreifen zurückhielt oder ein Stein den Kopf verfehlte.

Interkulturelle Wesen

Engel sind keine Exklusivität des Christentums. Geistwesen göttlicher Natur finden sich in allen Weltreligionen. Die ältesten sind persische und mesopotamische Flügelwesen, die als Gesandte Gottes fungierten. In den Schriften der drei grossen abrahamischen Religionen – Judentum, Islam und Christentum – sind Engel aber besonders präsent. Sie gelten als eigener Teil der Schöpfung und es scheint, als ob monotheistische Religionen erhöhten Bedarf an himmlischen Vermittlern hätten: Sie übernehmen bestimmte Aufgaben, die etwa im Hinduismus auf verschiedene Gottheiten verteilt sind.

Das Wort Engel geht auf das griechische «ángelos» für Bote zurück. Im Alten Testament sind die Engel Verkünder, Warnende, aber auch apokalyptische Zerstörer. Man denke an Sodom und Gomorrha. In der Jesusgeschichte treten sie als wohlwollende Botschafter auf. Bereits das

Frühchristentum hat komplexe EngelHierarchien entwickelt: zuoberst Cherubim und Seraphim, zuunterst in direktem Menschenkontakt Erzengel und Engel. Auch die Idee eines persönlichen Schutzengels wird laut Matthäusevangelium (Mt 18,10) von Jesus angedeutet, wurzelt aber schon im ausserbiblischen jüdischen Schrifttum. Demnach begleiten je ein guter und ein böser Engel den Menschen. Im Islam sind es gar deren vier: zur Rechten der Engel, der das Buch der guten Taten führt, links jener, der die Sünden aufzeichnet, vorn und hinten die Behüter.

Doch sind Engel mehr als symbolische Bedeutungsträger, blosse Synonyme für die Macht Gottes? Und kann der Mensch mit ihnen in Kontakt treten? Das sind Glaubensfragen, die ein Psychologe anders beantwortet als ein Esoteriker oder ein Pfarrer.

Für die 39-jährige Vera Marti (Name geändert) ist die Präsenz des Schutzengels ein vertrautes Gefühl: «Ich spüre ihn in heiklen Situationen und wenn sich etwas Schwieriges zum Guten wendet. Oder besser gesagt: sie – mein Schutzengel ist weiblich.» Zwei Drittel der Deutschen gaben in einer Umfrage 2005 an, an einen Schutzengel zu glauben. Das sind sogar mehr, als bestätigten, an Gott zu glauben. Der Engelglaube hat sich offensichtlich teilweise von der traditionellen Kirche abgelöst. Eine Beobachtung, die auch Pater Hansruedi Kleiber, Präfekt der Jesuitenkirche Luzern, macht: «In der Seelsorge werde ich kaum auf Engel angesprochen. Das ist erstaunlich, wo doch Engel in den letzten Jahren so in Mode gekommen sind.»

Asyl ausserhalb der Kirche

Viele Katholiken wuchsen mit dem Gebet «Schutzengel mein» auf, und am 2. Oktober wird im liturgischen Jahreskreis das Schutzengelfest gefeiert. Doch auch wenn Papst Pius XII. Erzengel Gabriel 1951 zum Patron des Rundfunk- und Fernmeldewe-

sens machte und der Vatikan die HostComputer seiner Internetstation nach den Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael benannte: Die Engel sind in den Hintergrund geraten. Es scheint, als wäre es der modernen Kirche nicht mehr ganz wohl mit diesen schwer fassbaren Wesen, denen man im Mittelalter zuschrieb, die Sterne zu bewegen und das Wetter zu machen. Noch klarer der Fall in der evangelischen Kirche. Die Reformation hat die Engel regelrecht degradiert: Es brauche keine Mittler zwischen Mensch und Gott. Daher wurden die Engel auf ihren angestammten biblischen Platz als stille Diener Gottes zurückverwiesen.

Von der Kirche ins Abseits gedrängt, haben spirituelle und esoterische Bewegungen den Engeln Asyl gewährt. Davon zeugt eine unüberschaubare Fülle von esoterischen Lehrbüchern und Kursen, Erlebnisberichten und spirituellen Schriften. Hinzu kommen Engelzeitschriften wie das deutsche «Engelmagazin», das im Gewand einer Frauenzeitschrift mit Engelküche, Anleitungen zu Shopping mit Engeln, spiritueller Trennung, Aurareinigung und Channeling, Engel-Tarot und EngelHoroskop alles vereint, was in der Esoterik gerade Trend ist.

Psychologisch betrachtet erleben Engel ein Revival in einer Welt, die von manchen als zu rational, seelenlos oder gar als bedrohlich empfunden wird. Engel mit ihrer verlässlichen Fürsorge vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. «Es hat jedoch auch mit einem Hunger nach Erfahrung zu tun», sagt Jesuitenpfarrer Kleiber. «Man möchte Gott persönlich erfahren, dieser scheint vielen aber zu fern und abstrakt. Engel stellt man sich dagegen fast wie ein menschliches Gegenüber vor.» Dahinter steht zudem der Gedanke, Gott könne nicht ständig für jeden Einzelnen sorgen. Und während Gott auch als richtend oder gar strafend erlebt wird, gelten Engel als bedingungslos liebend.

«Für mich sind Engel Personifizierungen einer Realität, die mit dem Verhältnis Gott Mensch zu tun hat », sagt Kleiber. Viele Gläubige sind der Überzeugung, dass sie die Engel selber anrufen und von ihnen Antwort erhalten können. Manche Esoterikbücher geben gar Anleitungen, wie Engel durch Rituale oder Formeln gerufen werden können. Für Jörg Hirschi, der sich der christlichen Mystik näher fühlt, zweifelhafte Trends: «Erleuchtung in 60 Tagen, solche Rezepte sind mir fremd. Der Weg zu den Engeln braucht viel Zeit und innere Bereitschaft.»

Kontakt zum Schutzengel Hirschi ist Geschäftsführer im Haus der Engel «Seraphim» in Zürich. Im Laden findet man zahllose Engelfiguren. Eine Statue, erklärt Hirschi, sei eine Art Antenne: eine Hilfe, die einem ermögliche, innezuhalten und sich für die Verbindung zu den Engeln zu öffnen. Es fällt auf, dass man hier kaum kindlich-verspielte Engel entdeckt, wie sie in Dekorläden zuhauf in den Auslagen zu finden sind. «Uns ist wichtig, dass Geist in den Figuren ist. ‹Pfupferli›-Engel mit Nuggis entsprechen nicht unserer Vorstellung von diesen erhabenen Wesen. Deshalb führen wir vor allem erwachsene Engel.» Darüber hinaus bietet das «Seraphim» einen Raum der Stille, in den sich jeder Passant zur Begegnung mit den Engeln zurückziehen kann. Das Team betet regelmässig – nicht für den Umsatz, sondern damit im Laden immer Engel präsent sein mögen.

Viele Menschen tragen ihre Geschichten ins «Haus der Engel», berichten von Engeln, die ihnen beistanden oder im Traum, als Licht, in Menschengestalt erschienen sind. Froh, hier endlich erzählen zu können, wofür sie ihr Umfeld für verrückt halten könnte. Andere kommen in die Kurse von Andrea Fontanil-Harder. Sie wollen mehr erfahren und suchen die Begegnung mit ihrem Schutzengel. «Dazu braucht es weder Rituale noch viel Wissen, sondern nur Offenheit», erklärt die Seminarleiterin. «Wir leiten die Leute an, damit sie den Kontakt selber knüpfen können. Das geht aber auch ohne Kurs.»

Andrea Fontanil-Harders Engelbild ist sehr offen. Sie sieht Engel als eine Energie, die sich unterschiedlich manifestieren kann. Sie will den Teilnehmenden zeigen, dass ihr Schutzengel auch im normalen Alltag für sie da ist: «Es gibt einfache, anschauliche Übungen. Man kann den Engel für sich ‹staubsaugen› lassen: Ist man müde nach einem anstrengenden Tag, bittet man ihn, alles Schwere wegzusaugen.» Fontanil-Harder hat die Intuitive Engeltherapie entwickelt, die durch Innenschau statt feste Leitsätze oder Rituale geprägt ist. Sie ist überzeugt von der Heilkraft der Engel, etwa beim Überwinden von Blockaden. Das baut sie in ihre Therapiesitzungen ein – mit der nötigen Vorsicht: «Es gibt Leute, die Engel hören und als schizophren abgestempelt werden. Doch es gibt auch Menschen, die psychisch krank sind. Wenn Angst im Spiel ist, steckt kein Engel dahinter», erklärt sie. «Bei einigen Patienten bestehe ich darauf, dass auch ein Psychiater sie begleitet.»

Wohlfühlspiritualität

Es mag überraschen, dass es direkte Verbindungen zwischen der Tiefenpsychologie und den Engeln gibt: C. G. Jung war überzeugt von der Existenz von Engeln, die sich übers Unbewusste offenbaren. Wie jede Engellehre beschäftigte auch Jung sich mit der Frage nach den gefallenen Engeln, mit Luzifer und seiner Entourage, die laut vorbiblischen Schriften und Bibel zur Hölle fuhren. Jung kam aber zum Schluss, dass nichts Böses in einem Engel liegen könne. Licht und Schatten waren für ihn vielmehr zwei Aspekte des geheimnisvollen Gottes. Ähnlich geht es vielen Mystikern und Esoterikern, die Engel als reine Liebe sehen.

Auch für Jesuitenpater Kleiber droht Schlechtes zunächst einmal vom Menschen: «Es besteht die Gefahr, dass gewisse Kreise solche negativen Figuren für ihre Zwecke instrumentalisieren.» Damit könnten Okkultisten und Fundamentalisten Verunsicherte manipulieren oder ihnen Geld aus der Tasche ziehen. Auch Fontanil-Harder sagt: «Wenn jemand behauptet, er rede mit Engeln und daraus

Befehle für andere ableitet, geht es nicht um Engel, sondern ums Ego des sogenannten Mediums.»

Niemand will zurück zum drohenden Gott und den Racheengeln des Alten Testaments. Viele Theologen stört aber die Wohlfühlspiritualität der Esoteriker, wo sich jeder seine eigene Religion zusammenstellt. Gleichzeitig fehlt der Kirche aber ein herzensnaher Umgang mit Engeln. Der deutsche Professor für Pastoraltheologie Hermann Kochanek erkannte im Engelglauben eine grosse Sehnsucht nach dem Geborgen- und Getragensein. Deshalb forderte er Seelsorger auf, die Gläubigen anzuleiten, den Spuren der Engel in ihrer Lebenswirklichkeit nachzugehen. Damit könne sich ihnen ein aufgeklärter, kritisch-reflektierter Zugang zu Erfahrungen der Transzendenz im Alltag öffnen.

Kann das auch die populäre Kunst leisten, etwa Wim Wenders Film «Der Himmel über Berlin», in dem Engel in Menschengestalt auf Erden wandeln? «Die Engel werden meist zu stark vermenschlicht», findet Hirschi, «aber vielleicht hilft es manchen zu merken, dass es noch eine andere Wirklichkeit gibt.» In FontanilHarders Kursen sind jedenfalls schon Sammlerinnen von Engelfiguren gelandet, die sich plötzlich fragten, ob es diese Wesen vielleicht tatsächlich gibt.

Diese Frage stellt sich letztlich immer nur den Zweiflern. Für die Glaubenden sind Engel Realität, denn sie wirken in ihrem Leben als positive Kraft. Auch Andrea Fontanil-Harder selbst haben Engel geholfen, ihr Leben umzukrempeln: Sie sei glücklicher, geerdeter, selbstsicherer geworden – und einen freien Parkplatz habe sie fast immer. u

Literatur

_ Heinrich Krauss: «Die Engel –Überlieferung, Gestalt, Deutung», Verlag C. H. Beck 2005, Fr. 14.50.

_ Uwe Wolff: «Alles über Engel und Dämonen – Ein himmlisches Wörterbuch», Guetersloher Verlagshaus 2009, Fr. 26.90.

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Der Besuch der alten Dame 16.12.2010

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Forum Schlossplatz Laurenzervorstadt 3, Aarau Tel. 062 822 65 11 info@forumschlossplatz.ch www.forumschlossplatz.ch

Sport und Wandern

Abend-Schneeschuhtour 16.12 2010, 19–20 Uhr ab Hotel Wasserwendi, Hasliberg Anmeldung notwendig bis Mittwoch, 15.12., 16 Uhr

SBHS GmbH, Kirchgasse 12 3860 Meiringen

Tel. 079 515 99 07 sandra.weber@bikekultour.ch www.bikekultour.ch

Langlauftour Loipe Cadi 30.12 2010

Lopie Disentis–Trun mind. 3 Personen erforderlich Tel. 081 936 50 55 info@snowsport-sedrun.ch www.snowsport-sedrun.ch

Weihnachtsweg Aeschi 10.12 2010, Wachthubel/ Läheli/Seewenegg

Tel. 033 654 14 24 info@aeschi-tourismus.ch www.wiehnachtswaeg.ch

Bär, Wolf, Wildsau Wanderung durch den Wildnispark bis 31.12.2010, Langenberg Tel. 044 722 55 22 info@wildnispark.ch www.wildnispark.ch

Krippenweg Oberägeri bis 24.12.2010

Tel. 041 750 40 12 anita.nussbaumer@frauenkontakt.ch

Walderlebnispfad bis 31.12.2010, Sihlwald

Tel. 044 722 55 22 info@wildnispark.ch www.wildnispark.ch

Fackelwanderung 24.12.2010, 17–18 Uhr Treffpunkt beim Eisplatz Clis da Ravaisch

Samnaun Tourismus Tel. 081 868 58 58 info@samnaun.ch www.samnaun.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-leben.ch /agenda

Zu gewinnen gibt es:

20-mal ein Kneipp ®-Mandelblüten-Pflegeset im Gesamtwert von Fr. 1000.–

KNEIPP_INSERAT_KREUZWORTRAETSEL 15.2.2008 16:27 Uhr Seite 1

PFLANZEN, HAUT UND KNEIPP

Wollen Sie mehr über naturnahe Hautpflege erfahren, dann bestellen Sie das kostenlose Merkblatt auf unserer GratisHotline 00800-56 34 77 46 36 oder info@kneipp-schweiz.ch

Das Öl der süssen Mandel ist bereits seit der Antike als besonders mildes Kosmetik- und Pflegeöl bekannt. Die Mandel ist eine Spezialpflege für trockene und sensible Haut. Die Bodybutter regeneriert, die Intensivcreme ist eine schützende Gesichtscreme, das Pflegebad unterstützt den Schutzmantel der Haut, das Douche pflegt die Haut, das Badesalz enthält natürliche Spurenelemente der Thermalsole – ein rundum reichhaltiges Pflegeset. Alle Kneipp®-Mandelblüten-Produkte sind frei von Konservierungsstoffen.

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Ideal für in jeden Schuh während des Winters!

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Nein, ich habe «natürlich leben»

Ich abonniere «natürlich leben» zu Fr. 84.–/Jahr nicht abonniert

Name Vorname

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Unterschrift Telefon

Und so spielen Sie mit: Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, Kneipp Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 3.1. 2011.

Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 11-2010

Gesucht war: Spagyrik

Markt

Bitterstoffe – Fitnesstraining für den Organismus

Bekannt ist die positive Wirkung von natürlichen Bitterstoffen auf den Magen und die Verdauungsorgane.

Pflanzliche Bitterstoffe stärken zudem das natürliche Abwehrsystem des Organismus und verfügen teils über eine antioxidative Wirkung. Bitterstoffe aktivieren die Geruchs- und Geschmacksnerven der Zunge; die Speicheldrüsen werden stärker aktiviert. Dadurch produziert auch der Magen mehr Verdauungssäfte; Galle und Bauchspeicheldrüse geben ebenfalls mehr Sekret ab. Die Verdauung wird unterstützt und Gifte, Bakterien oder Pilze werden aus den Magenund Darmwänden befördert. Heidelberger Kräuterpulver unterstützt mit seinen natürlichen Bitterstoffen die Menschen in einem zeitgemässen Lifestyle.

_ Vertrieb: E. Kern AG, 8867 Niederurnen, im Fachhandel erhältlich

Homöopathie gegen Grippe

In der nasskalten Jahreszeit steigt die Erkältungsgefahr.

Ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und Schwangere sind dabei besonders gefährdet. Neue Virusarten, die für Grippeerkrankungen verantwortlich sind, erfordern immer wieder umgehende Reaktionen der Forschung. Das Arzneimittel Spenglersan Virus influencae comp.-G. spielt eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe und Therapie der echten Grippe und diverser Formen von klassischen Erkältungskrankheiten. Spenglersan Virus influencae comp.-G enthält weder chemische Konservierungsmittel noch Alkohol. Spenglersane sind im Fachhandel erhältlich. _ Homöopharm AG, 4702 Oensingen

Hochkonzentriertes Vitamin C

Besonders in dieser Jahreszeit ist eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen zur Stärkung unserer Abwehrkräfte enorm wichtig. Als Basisversorgung empfiehlt sich ein ausgewogenes Multivitamin-Mineral-Präparat, das optimalerweise die Spurenelemente Zink und Selen enthält. Zusätzlich schützt die Einnahme eines Vitamin C-Präparates. Burgerstein Vitamin C retard enthält 500 mg reines Vitamin C pro Kapsel. Burgerstein Vitamin C retard wird zur Vorbeugung oder Behandlung eines Mangels oder zur Deckung eines erhöhten Bedarfs eingenommen.

Schutz für Blutgefässe

Der Alltag fordert uns Höchstleistungen ab. Einseitige Ernährung, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel sind Risikofaktoren. Mit einer Padma 28-Kur schützt man sich wirksam schon bei den ersten Anzeichen von Durchblutungsstörungen wie Ameisenlaufen, Spannungsgefühl in den Beinen und Armen, Einschlafen von Händen und Füssen sowie Wadenkrämpfen. Padma 28 ist ein gutes Weihnachtsgeschenk für mehr Lebensqualität. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder Drogerie beraten. _ Padma AG, 8603 Schwerzenbach www.padma.ch

_ Burgerstein Vitamine, erhältlich im Fachhandel

Damit die Verdauung

funktioniert

Eine gesunde Ernährung und eine optimale Gallenund Magensaft-Produktion sind die besten Voraussetzungen für eine gut funktionierende Verdauung.

Aus diesem Grund hat Morga die neue ProduktLinie «Active Line» geschaffen, die diese wichtigen Funktionen unterstützt. Die verschiedenen

Produkte von «Active-Line» erfüllen die unterschiedlichsten Ernährungsvorgaben aufs Beste: Lebensmittel, die auf rein pflanzlicher Basis reich sind an Ballaststoffen sowie Säfte und Tees mit natürlichen Bitterstoffen. Die verschiedenen

Produkte der «Active-Line» sind im Fachhandel erhältlich.

_ Infos bei Morga AG, 9642 Ebnat-Kappel www.morga.ch

www.erdklang.ch

La Gomera/Kanaren

Das abgeschiedene, ökologische Paradies für Familien, Seminare und Individual-Urlauber. Hotel Finca El Cabrito Telefon 0034-922-14 50 05, www.elcabrito.es

Persönlicher

Biorhythmus

Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch

Yogalehrer-Ausbildung

2011/12 im Yoga-Zentrum, 5408 Ennetbaden www.yoga-zentrum.ch in der Tradition von Paramapadma Dhiranandaji Infos: Yoga-Zentrum, Badstrasse 18b, CH-5408Ennetbaden, Tel &Fax 056 222’98’56 E-Mail: info@yoga-zentrum.ch

Ausbildung Aromatherapeut/-in IK

NEU in 3 Module aufgeteilt, Beginn April 2011. Der fundierte, praxisorientierte Lehrgang. Tel. 061 851 54 04, rknickenberg@vtxmail.ch www.institutknickenberg.ch www.bildungsraum-fricktal.ch

Fastenwandern

im Wunderland Schweiz mit Maya + Liselotte …fröhlich-gesunde Wochen unter kundiger Leitung… entspannen, entschlacken, Gewicht verlieren, Vitalität gewinnen! Gratis-Info bei: Maya Hakios CH-8269 Fruthwilen Tel. 071 664 25 29 www.fastenwandern.ch

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Hugh Milne – Visionäre CraniosacralThera pie, Weiterbildung VCSW GmbH, Rainstr 241, 8706 Meilen, Tel./Fax 044 793 44 55, VisionaryCSW@hotmail.com 32140-01

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Der direkte Draht zum Inserat

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Ausstellung: Kilchbergstr.35 8134 Adliswil

Tel. 044 713 00 77

info@saunabau-buerki.ch

BÜRKI SAUNABAU AG Langmoosstr.66 8135 Langnau a. A.

30. Jahrgang. ISSN 1663-4799

Erscheint monatlich.

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Leserzahlen: 159 000 (MACH Basic 2010-2)

Auflage: 50 000 Exemplare, verkaufte Auflage 39 222 Exemplare bezahlt.

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Herausgeberin

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Leiterin Zeitschriften

Ratna Irzan

Redaktion natürlich leben

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Redaktionsteam

Andres Jordi, Tertia Hager

Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Silvia Beneke, Elmar Good, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Simon Libsig, Vera Sohmer, Susanne Strässle, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Remo Vetter, Andreas Walker

Copyright

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt.

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Rolf Ulrich

Tel. +41 (0)44 710 19 91

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CH-8134 Adliswil

Fax +41 (0)44 709 19 25 cebeco@bluewin.ch

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Renata Brogioli, Fredi Frank Druck

Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner

CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB:

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Im Januar lesen Sie

Harmonisch Wohnen

Die Räume, in denen wir leben und arbeiten, beeinflussen das körperliche und geistige Wohlbefinden. Worauf es beim Einrichten, beim Bau eines Hauses und beim Zusammenleben ankommt.

Wege für Rehe

Der Lebensraum unserer Wildtiere ist knapp. Passagen über Autobahnen und andere Verkehrswege helfen, Inzucht zu vermeiden und die Biodiversität zu erhalten.

Weitere Themen

Fleischlos glücklich

Es muss nicht immer Tofu oder Quorn sein. Seitan ist aus Weizenmehl, rein pflanzlich und cholesterinfrei. Das Traditionsprodukt aus Asien passt auch bestens in unsere Küche.

l Die «Bärzelibuben» sind los l Schneeschuhtour im Appenzell l Hilfe bei Verspannungen l Medium: Der Draht zur Geisterwelt

«natürlich leben» 01-2011 erscheint am 4. Januar 2011

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 64, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch

Auf falscher Fährte

Simon Libsig weiss, wie sich das neugierige Kind kurz vor Weihnachten fühlt – elend und von der Welt vergessen. Die Mutter nimmts gelassen.

Es war drei Tage vor dem Weihnachtsfest, und er hatte das Geschenke-Versteck seiner Eltern immer noch nicht gefunden. «Komm schon, Junge», dachte er, «denk nach, denk nach!» Seine Eltern waren doch sonst nicht so erfinderisch. Das Fahrrad vom letzten Jahr hatten sie zwar in sämtliche Einzelteile zerlegt und jedes separat versteckt. Aber mal ehrlich, wenn Du kurz vor Weihnachten einen Fahrradsattel im Wäschetrockner findest, dann brauchst Du auch nicht mehr weiterzusuchen, dann ist der Fall klar.

Hatten seine Eltern ihm einfach noch nichts gesagt, weil sie ihn schonen wollten?

Nun aber lag die Sache anders. Er hatte schon überall gesucht:

Im Kleiderschrank der Mutter zwischen Pullis und Jeans, Socken und Höschen. In ihrem Beautycase zwischen falschen Locken, Fläschchen und Döschen. Er hatte oben auf dem Dachboden jede Kiste, jeden Koffer, jede Truhe durchwühlt, er hatte über den Teppich getastet, ob er irgendwas fühlt. Er suchte im Keller, in der Besenkammer und unter dem Sofa. Im Schnapsschrank, hinterm Regal und in der Garage beim Mofa. Aber da war nichts! Seine Eltern schienen tatsächlich so etwas wie die Mutter aller Verstecke gefunden zu haben. Oder aber? Moment!! Vielleicht fand er die Geschenke ja nur deshalb nicht, weil es einfach gar keine Geschenke gab! Vielleicht gab es diese Weihnachten einfach nichts, nada, null, niente! Vielleicht hatten die Eltern seinen Wunschzettel diesmal tatsächlich bloss als Wunschzettel entgegengenommen, und nicht wie üblich als Einkaufsliste! Vielleicht war das jetzt die Finanzkrise, die Rezession! Vielleicht mussten jetzt tatsächlich alle den Gürtel enger schnallen und er, quasi als letztes Glied in der Kette, spürte die Auswirkungen nun am eigenen Leibe.

Immerhin war er bloss 1 Meter 32 gross, vielleicht war er ja dieser «kleine Mann von der Strasse», von dem alle schreiben, dass es ihn am härtesten treffen werde! Hatten seine Eltern ihm einfach noch nichts gesagt, weil sie ihn schonen wollten? Wollten sie einfach bis nach Weihnachten warten, ehe sie ihm die ganze traurige Wahrheit offenbarten? Dass sein Vater womöglich nicht mehr genug Geld verdient, dass sie deswegen wegziehen müssten, in eine kleinere Wohnung, vielleicht auch nur in ein einzelnes Zimmer, ohne Heizung, vielleicht nach Schwamendingen?

Er schluckte leer und verabschiedete sich bereits innerlich von seinen Freunden, von der Schule und seinem Zuhause. Es waren nur noch drei Tage bis zum Weihnachtsfest, aber seine Stimmung war dahin. «Was ist denn mit Dir los?», fragte ihn die Mutter, als sie ihn so bedröppelt am Küchentisch sitzen sah. Aber er schaute nur aus leeren Augen und blätterte demonstrativ im Veranstaltungskalender von Schwamendingen. «Das gibt sich bestimmt wieder», dachte die Mutter, «sobald er am Weihnachtsabend seine Geschenke kriegt. Bis dahin muss er sich halt noch etwas gedulden.» Er hatte überall im Haus nach den Geschenken gesucht, und zwar gründlich. Nur an einem Ort hatte er vergessen nachzuschauen. Unter seinem eigenen Bett.

Simon Libsig (1977) kann lesen und schreiben. Mit dieser Fähigkeit gewann der Badener bereits mehrere Poetry Slams und den Publikumspreis Swiss Comedy Award 2009. Zurzeit ist er mit seinem neuen Solo-Programm «Sprechstunde» auf Tournee. Mehr Infos dazu auf www.simon-libsig.ch

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