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Polysportive Kindersportwoche: Sportarten schnuppern
from TM 01 2019
by WEBER VERLAG
Die Stiftung Jugendförderung Berner Handball organisiert in Zusammenarbeit mit Wacker Thun und Rotweiss Thun eine polysportive Kindersportwoche, in der 5- bis 12-Jährige diverse Sportarten kennenlernen können. Sie findet vom 8. bis 12. April 2019 statt.
Die polysportive Kindersportwoche bietet Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren von Montag, 8. April bis Freitag, 12. April eine Woche, in der sich alles um Bewegung, Spiel und Spass dreht. Die Stiftung Jugendförderung Berner Handball organisiert diesen Event in Thun bereits zum dritten Mal. Alle Spiele finden innerhalb und ausserhalb der Sporthalle Gotthelf in Thun statt.
Verschiedene Sportarten
In der polysportiven Kindersportwoche stehen verschiedene Kursinhalte auf dem Programm. Dabei legt die Leitung ihren Fokus neben unterschiedlichen Spielsportarten auch aufs Geräteturnen, verschiedene Rückschlagspiele oder das Tanzen. «Das Kennenlernen von neuen Sportarten, zum Beispiel Lacrosse oder Kin Ball, ist ein wichtiger Bestandteil der Kindersportwoche», sagt Organisator Martin Friedli. Die Freude am Sport und gemeinsamen Spiel steht dabei im Vor-
Polysportive Kindersportwoche
Wann: 8. – 12. April 2019 Wo: Sporthalle Gotthelf Thun Kosten: CHF 255.– inklusive Essen & Teilnehmergeschenk, Rabatt für Geschwister (ab 2. Kind): CHF 35.Anmeldung: bis 28. März oder solange Plätze verfügbar sind unter www.stiftung-jugendfoerderung.ch/kindersport-wochen Kontakt: martin.friedli@stiftung-jugendfoerderung.ch dergrund. Nach dem Motto «Lachen – Lernen – Leisten» versuchen die Leiterinnen und Leiter den Kindern ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern und ihnen neue Bewegungsformen näherzubringen.
Besuch von Wacker Thun
Aufgeteilt in Altersgruppen betreuen die gut ausgebildeten und motivierten Leiterinnen und Leiter die Kinder jeweils von 9.30 bis 16 Uhr. Auf Wunsch ist eine Zusatzbetreuung von 8 bis 17.30 Uhr möglich. Highlights dieser Woche sind neben dem Besuch von Spielerinnen und Spielern von Wacker Thun und Rotweiss Thun auch das Spielturnier am Mittwochnachmittag sowie die Abschlussolympiade.
Neue Bekanntschaften machen
Neben Sport und Spass dreht sich die Kindersportwoche auch um neue Bekanntschaften. «Bereits nach dem ersten Tag haben die Kinder einen engen Zusammenhalt. Nicht zuletzt aufgrund des Sports und des gemeinsamen Mittages-
Bild: In der Kindersportwoche können 5bis 12Jährige zahlreiche Sportarten ausprobieren, zum Beispiel Geräteturnen.
sens lernen die Kinder sich sehr schnell kennen, Sport verbindet eben», sagt
Text: Fabio Burri Bild: Eliane Clerc
Martin Friedli.
«Alessio macht erste Erfahrungen in der Berufswelt»
Mit dem Jugendprojekt «Lift» werden Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereitet. In Thun engagiert sich die Oberstufenschule Buchholz gemeinsam mit Pro Juventute Kanton Bern und der Wirtschaft. Der 14-jährige Alessio profitiert von diesem Angebot.
In der Nase den Geruch von Poliermittel und Benzin, in der Hand einen Schleifklotz, ist der 14-jährige Alessio gerade dabei, die Karosserie eines Fords zu schleifen. Seine Bewegungen sind ruhig, sorgfältig, konzentriert. Wie jeden schulfreien Mittwochnachmittag verbringt Alessio auch diesen im Rahmen seines Wochenarbeitsplatzes in der Thuner Carrosserie Luginbühl im Gwatt. Hier kann er als Teilnehmer des Projekts «Lift» erste wertvolle Berufserfahrungen sammeln. Die Arbeit macht ihm sichtlich Freude. «Ich habe meine eigenen Verantwortungsbereiche. Es gibt immer etwas zu tun», sagt Alessio, «alle hier sind sehr freundlich zu mir.» Den Wochenplatz sieht der Schüler vor allem als Vorbereitung auf das Berufsleben und als Chance für die Zukunft. Zudem sei es eine gute Abwechslung zu seinem Schulalltag.
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Chance für die Zukunft
«Lift» ist ein schweizweites Integrations- und Präventionsprogramm an der Nahtstelle zwischen der Volksschule (Sek I) und der Berufsbildung (Sek II) und wurde als Projekt entwickelt. Zielgruppe sind Jugendliche ab der 7. Klasse. Kernelement sind regelmässige Einsätze, sogenannte «Wochenarbeitsplätze», in Gewerbebetrieben der jeweiligen Region. In Thun engagiert sich die Oberstufenschule Buchholz gemeinsam mit Pro Juventute Kanton Bern und vermittelt den Schülerinnen und Schülern solche Wochenarbeitsplätze in Betrieben. Insgesamt 30 Schülerinnen und Schüler der Oberstufenschule Buchholz nehmen aktuell am Projekt teil. Sie unterschreiben einen Vertrag, der im Minimum für drei Monate gilt. Oftmals arbeiten die Schülerinnen und Schüler jedoch für ein bis zwei Jahre am gleichen Ort.
Grosses Interesse für Projekt
Das Projekt ist sehr beliebt. Es gibt mehr Interessierte als zu vergebende Stellen. «Wir versuchen, die Wünsche der Jugendlichen zu berücksichtigen und ihnen einen möglichst passenden Schnupperplatz zur Verfügung zu stellen», sagt Denise Jacottet, Schulleiterin der Oberstufenschule Buchholz. Pro Juventute Kanton Bern sucht die Arbeitsplätze, welche die Schule weitervermittelt. Die Vielfalt an Arbeitsstellen ist gross und reicht von Gärtnereien über Coiffeur-Salons bis hin zu Drogerien oder Einsätzen bei Privatpersonen, zum Beispiel im Bereich Babysitting. «Für uns sind die Arbeitgebenden enorm wichtig. Ohne sie ginge es nicht», betont Jacottet. Um das Vertrauen und Engagement der Wirtschaft zu würdigen, organisiert die Oberstufenschule Buchholz jedes Jahr einen Anlass. Dabei werden alle Unternehmerinnen und Unternehmer eingeladen, die einen Wochenplatz anbieten. Der Anlass dient erstens der Wertschätzung und zweitens können sich die Leute untereinander austauschen.
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Dankbar für motivierte Jugendliche
Ruedi Luginbühl, Inhaber der Carrosserie Luginbühl GmbH, hat gute Erfahrungen mit dem Projekt gemacht. «Oftmals wissen Jugendliche nicht, was in der Arbeitswelt auf sie zukommt. Aus diesem Grund biete ich einen solchen Arbeitsplatz an», sagt Luginbühl. Das Projekt bringt auch für ein Unternehmen Vorteile: «Beim Schnuppern sehe ich angehende Lehrlinge nur wenige Tage. Wenn ein Jugendlicher oder eine Jugendliche jeden Mittwochnachmittag zur Arbeit kommt, sieht man sehr gut, wie jemand arbeitet, und vor allem, wie zuverlässig und engagiert jemand ist.» Ruedi Luginbühl hat auch schon die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche die Arbeit abbrechen mussten. Und er hat Verständnis dafür: «Es geht bei dem Projekt ja auch darum, herauszufinden, ob einem der Beruf interessiert oder die Tätigkeiten gefallen. Ich hatte auch schon eine Schülerin, die es körperlich nicht vermochte, über eine längere Zeit bei uns zu arbeiten. Das ist in Ordnung, denn genau dafür ist das Projekt ja da. Die Jugendlichen haben dadurch die Gelegenheit, die Arbeit kennenzulernen und zu erfahren, was sie später erwartet.» nen Einblick in die Arbeitswelt eines Car
Unsicher über seine Zukunftspläne
Mittlerweile ist die Karosserie geschliffen. Ruedi Luginbühl wirft einen prüfenden Blick auf das Werk des Schülers, bevor sich Alessio an die Reinigung der Innenseite des Autos macht. Alessio wird immer wieder von seinen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen gelobt, was sein Selbstbewusstsein steigert. Er zeigt, was er bereits alles gelernt hat. Eine Lehre als Carrosserie-Lackierer zieht Alessio allerdings nicht in Betracht. «Momentan interessiere ich mich für eine Lehre als Hochbauzeichner», sagt er. Ruedi Luginbühl sio keine Lehre in dieser Tätigkeit absolvieren will. Ich finde es jedoch
Bilder: Durch den Wochenarbeitsplatz im Rahmen des Projekts «Lift» erhält Alessio eiist das bewusst: «Ich weiss, dass Ales-
rosserielackierers.
schön, kommt er trotzdem jede Woche motiviert zur Arbeit.» Luginbühl kann sich gut vorstellen, jemandem eine Lehre anzubieten, der über eine längere Zeit bei ihm gearbeitet hat. Nachdem Alessio das Innenleben des Autos gereinigt hat, leert er die Abfalleimer. «Dafür bin ich jeden Mittwoch verantwortlich.» Die Jugendlichen lernen also nicht nur Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen, sondern werden durch einen Wochenplatz zu zuverlässigen Mitarbeitern.
Text: Fabio Burri Bilder: Patric Spahni
Das Projekt «Lift»
Das Projekt «Leistungsfähig durch individuelle Förderung und praktische Tätigkeit» (Lift) unterstützt Oberstufenschülerinnen und -schüler, um ihnen den Übergang in die Berufswelt zu vereinfachen. Die Oberstufenschule Buchholz und die Wochenplatzbörse der Pro Juventute sind angewiesen auf Unternehmen, die Wocheplätze anbieten. Kontakt: Wochenplatzbörse Thun, Tel. 077 494 67 72, Projektleitung «Lift», Tel. 079 637 34 48, www.jugendprojekt-lift.ch