Thunersee Liebi Winter 24

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SEELIEBE

WO DER WINTER

AM SCHÖNSTEN IST

HAUSBESUCHE

RENATE RUBINS LIEBE FÜR GESCHICHTEN

ARCHITEKTUR

REISE IN DIE VERGANGENHEIT

Von Schneehasen

Liebi T hunersee und Winterzauber

Wo man sich zu Hause fühlt

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Liebe Leserin, lieber Leser

Schon bald klopft der Winter an die Tür, die Nächte werden länger und die Tage kürzer. In dieser Winterausgabe der ThunerseeLiebi laden wir Sie ein, einen Spaziergang durch unsere m alerische Region zu machen.

Lust auf ein feines Fondue mit Familie und Freunden? Sicher finden Sie in unserem Food-Report ein schönes Restaurant, um dieses zu geniessen.

Ein Besuch der geschichtsträchtigen Kirche Scherzligen am Ufer der Aare bei deren Ausfluss aus dem Thunersee – ein wunderschöner Ort, um in sich zu gehen und die Stille zu geniessen.

Wer Tradition liebt, geht zum «Zweitjenner» nach Sigriswil und feiert zusammen mit den Einheimischen mit Unterhaltung, Speis und Trank.

S o viele spannende und interessante Berichte mit wunderschönen Bildern bereichern diese Ausgabe ausserordentlich.

Ich gehöre seit Januar 2016 zum Team des Weber Verlags und konnte schon viele Ausgaben der ThunerseeLiebi in den Händen halten und lesen. Die ThunerseeLiebi ist so vielfältig und s pannend wie unser Verlag und unser Team.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, viele schöne Augenblicke, einen gesunden Winter und viel Lesespass mit unserem tollen Magazin.

Highlights

Der Winter ist die Jahreszeit, in der sich alles in seiner ruhigsten Gestalt präsentiert. Wir haben für Sie eine eindrückliche Serie von Fotos zusammengestellt, die Ihnen den Thunersee zur kalten Jahreszeit von seiner schönsten Seite zeigt.

Was hoppelt da durch die verschneite Alpenlandschaft? Schneehasen – perfekt an das Leben in der Kälte angepasst. Doch leider sind die Überlebenskünstler stark von der rasanten Ausbreitung des Klimawandels betroffen.

He rzliche Grüsse

In ihrer Backstube in Hünibach zaubert Barbara Steffen die unterschiedlichsten glutenfreien Köstlichkeiten. In der Adventszeit verwandelt sich dieses Refugium in eine wahre Weihnachtsbäckerei. Ausserdem präsentiert uns Barbara Steffen köstliche Rezepte.

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Einblick

T hunersee

6 S eeliebe: Wo der Winter am schönsten ist

16 T ierwelten: Der Schneehase – Überlebenskünstler

36 I n eigener Sache: Der Thunersee für zu Hause

64 Natur & Outdoor: Alpkäse – das Gold aus dem Justistal

86 T radition: Mit Treicheln und viel Lärm das alte Jahr vertreiben

92 K raftorte: Die Lichtkirche Scherzligen

112 A rchitektur: Reise in die Vergangenheit

132 G eschichte: Weihnachten in Thun vor 200 Jahren

Persönlichkeiten

24 S amuel Bleuer: «Thun hat es mir schon immer angetan.»

30 Jesse Ritch Kama: Musiker mit Leib und Seele

76 Hausbesuche: Renate Rubin – Liebe für Geschichten

G enuss & Heilen

42 Fondue-Report: Rund ums Caquelon

50 M it Liebe produziert: Glutenfreier Genuss

58 G eniessen ab Hof: L andwirtschaft mit Weitblick

70 Naturheilkunde: Vitamin C – der natürliche Superheld

Kunst & Handwerk

98 «Yvonne Spycher, quelle découverte magnifique!»

104 A telier Picassa: Kunst ohne Grenzen

124 B asteln: Familie Engel

126 B asteln: Oh Tannenbaum

128 B asteln: Tannenbäume aus Zapfen

130 B asteln: Tannenbäume aus Blätterteig

L iteratur

120 L esen macht glücklich! Buchtipps von Lucie Moritz

122 I nterview mit Thomas Bornhauser: «Es gibt ein Leben nach dem Tod.»

138 B ärndütsch: Reise

141 Kreuzworträtsel

142 Gute Adressen

144 Veranstaltungen

146 A usblick & Impressum

Publireportage

84 H auenstein Immobilien: Familienunternehmen

g estaltet die Zukunft der Region

Wo der Winter am schönsten ist

Bei einem Spaziergang rund um den See lassen sich die prächtigen schneebedeckten Berge bestaunen.

«Das knirschende Geräusch des Schnees unter den Füssen und der klare Duft der kalten Luft wecken Erinnerungen an vergangene Winter.»

Das ganze Jahr hindurch sind der Thunersee und seine Umgebung einfach atemberaubend. Jede Saison hat ihre Vorzüge und lässt den See in anderem Licht erstrahlen.

Der Winter ist dabei die Jahreszeit, in der sich alles in seiner ruhigsten Gestalt präsentiert, wie die eindrücklichen Fotos in diesem Beitrag zeigen.

er Winter am Thunersee ist eine Zeit der Stille und des Zaubers. Die schneebedeckten Gipfel der Berner Alpen, die m ajestätisch über den See hinausragen, bilden eine atemberaubende Kulisse. Besonders das Dreigestirn aus Eiger, Mönch und Jungfrau bietet in dieser Jahreszeit einen beeindruckenden Anblick.

Vor dem kalten, klaren Himmel glitzern die schneebedeckten Bergspitzen im Sonnenlicht, während der Thunersee in tiefem Blau ruht und der Frost die Ufer in zarte Eiskristalle hüllt. Und wenn sich der Schnee auch in tiefere Gefilde getraut, verwandelt sich die Region in eine märchenhafte Winterlandschaft. Ein Spaziergang entlang des Sees in den frühen Morgenstunden, wenn der Nebel noch wie ein S chleier über dem Wasser liegt, vermittelt eine besondere Winterstimmung. Die Natur scheint in sich gekehrt, alles wirkt friedlich und in einer Art Winterruhe. Das knirschende Geräusch des Schnees u nter den Füssen und der klare Duft der kalten Luft wecken Erinnerungen an vergangene Winter. Was jedes Mal aufs Neue eindrücklich ist, sind die verschiedenen Lichtstimmungen. Und egal ob Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang – das Farbenspiel verleiht dem See und seiner Umgebung etwas

Magisches. Der Winter ist auch eine Zeit der Gemütlichkeit. Wenn es langsam eindunkelt, erstrahlen die Städte und Dörfer rund um den Thunersee i n festlicher Beleuchtung, und in den Fenstern flackern Kerzen. In den verschneiten Gassen herrscht eine ruhige, besinnliche Atmosphäre. Das Kaminfeuer in den Chalets wärmt nicht nur das Haus, sondern auch das Herz. Die winterlichen Märkte, auf denen warme Getränke wie Glühwein und duftende Leckereien angeboten werden, laden zu einem gemütlichen Verweilen ein.

M an muss also nicht in die Karibik reisen oder die Skipisten runterbrettern, um einen schönen Winter zu verbringen. Wer sich auf die Kälte und die R uhe einlässt, wird eine wunderschöne Zeit rund um den Thunersee verbringen.

Links: Auch im Winter sind die Stimmungen am See magisch.

Bild oben: Nehmen Sie sich Zeit, atmen Sie tief durch und lassen Sie es zu, dass die Natur auf Sie einwirkt.

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Dieses Exemplar ist wohl aus seinem Nickerchen erwacht.

Überlebenskünst ler

Was hoppelt da durch die verschneite Alpen-Landschaft? Schneehasen – perfekt an das Leben in der Kälte angepasst mit ein paar tollen Tricks in petto, die ihnen das Überleben in der rauen Gegend erleichtern. Doch leider sind die Überlebenskünstler stark von der rasanten Ausbreitung des Klimawandels betroffen.

Text: Laura Spielmann P Bilder: Speedy Füllemann, zvg

Schneehasen gelten als Eiszeitrelikt – eine abgetrennte Population, die in sogenannten Kälteinseln lebt. Die grösste Population von Schneehasen lebt in Skandinavien und R ussland. Die Population in den Alpen lebt isoliert von dieser. Schneehasen sind während der letzten Eiszeit in die Alpen eingewandert – und geblieben, da es in den tieferen Lagen zu warm für sie wurde.

Hierzulande bevorzugen Schneehasen Höhen ab ca. 1300 Meter. Vornehmlich sind sie nachts und bei Dämmerung im Bereich der Wald- bzw. Baumgrenze bis hin zur Gipfelregion anzutreffen. Die Kombination zwischen offenen alpinen Weidflächen und Schutz bietenden Bäumen, Büschen und Felsblöcken sind für sie der perfekte Lebensraum. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern,

Kräutern, Knospen, Baumrinden, Zweigen und Wurzeln – richtet sich aber immer nach dem örtlichen Angebot und der Jahreszeit. Auf der Suche n ach Nahrung legen die ca. 3,5 Kilogramm schweren und etwa 60 Zentimeter grossen Vegetarier oft weite Strecken zurück. Zwischen Ruhestätte und Nahrungsplatz können bis zu zwei Kilometer mit einer Höhendifferenz von 200 Metern liegen.

Schneehasen sind scheue Tiere und standorttreu. Die Paarung findet jeweils von März bis April statt, die Tragzeit beträgt sieben Wochen. Die Häsin kann

Bilder: Durch das Jahr hindurch wechselt das Fell mehrmals die Farbe – gleich bleiben die schwarz gefärbten Ohren.

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Glutenfreier Genuss

Text: Blanca Bürgisser P Bilder: Luca Däppen, zvg

Auf dem Brotbaum erwartet die Kundschaft eine grosse Auswahl glutenfreier Brote.

In ihrer Backstube in Hünibach zaubert Barbara Steffen die unterschiedlichsten glutenfreien Köstlichkeiten. Im dazugehörenden Café und auf dem Onlineshop kann sich jeder von dieser Vielfalt überzeugen. In der Adventszeit verwandelt sich das Refugium von Barbara Steffen in eine wahre Weihnachtsbäckerei.

Betritt man Barbara Steffens Café, ist man umgeben von allerlei Köstlichkeiten.

Von Müesli über Pasta und Brot bis hin zu Süssgebäck finden Menschen mit Glutenunverträglichkeit hier alles, was ihr Herz begehrt. Und a nders als bei so manchen glutenfreien Produkten aus dem Supermarkt überzeugen Barbara Steffens K reationen optisch ebenso wie geschmacklich. Dafür testet sie ihre Rezepte so oft, bis sie perfekt sind. «Für mein Zopf-Rezept brauchte ich 100 Versuche», erzählt sie. Heute geht es dank ihrer Erfahrung z war schneller, doch es fliessen noch immer 20 bis 30 Versuche in ihre neuen Rezepte.

Die grösste Freude

«Das Allerschönste ist, wenn ich den Leuten mit meinen Produkten eine Freude bereite.»

«In der Lehre hat mir mein Chef immer gesagt: ‹Ein guter Koch ist der, der ohne Rahm und Butter gut kochen kann›», erinnert sich Barbara Steffen. Auch heute noch mag sie die Herausforderung, auf Gluten und Laktose zu verzichten und aus den Produkten, die sie noch verwenden darf, das Beste herauszuholen und neue Rezepte zu entwickeln.

Doch das Allerschönste an ihrem Beruf ist für Barbara Steffen, wie sehr sich die Leute über ihre Produkte freuen: «Für mich ist das viel wichtiger als der Verdienst.» «Letztens kam ein kleines Mäd-

In Barbara Steffens Café lässt es sich wunderbar frühstücken.

chen an ihrem Geburtstag zum Zmörgele ins Café. S ie mochte den Zopf unglaublich gerne. Als es Zeit war zu gehen, kam sie zu mir und hat mich direkt umarmt, weil sie so Freude hatte», erzählt Barbara Steffen lächelnd. «Oder vor einiger Zeit besuchte ein Mann einen meiner Kurse. Als wir das gebackene Brot probierten, kamen ihm die Tränen. Da hat er mir erzählt, dass er seit fünf Jahren, seit er Zöliakie hat, kein Brot m it Kruste mehr gegessen hat. Und dass ihm dieser Kurs jetzt wieder ein bisschen mehr Lebensqualität zurückgibt», erinnert sie sich an diese berührende Begebenheit. «Das Schönste an meiner Arbeit ist, dass ich mit meiner Erfahrung anderen Menschen helfen kann.»

Von der Nachbarsküche ins eigene Café

Barbara Steffen ist nicht, wie man vielleicht im ersten Moment annimmt, Bäckerin, sondern gelernte Köchin und Diätköchin. «Das ist aber vielleicht sogar ein Vorteil», überlegt sie, «denn als Bäcker*in lernt man Jahre lang, wie ein Teig sein soll, und wenn man mit glutenfreiem Backen anfängt, muss man wieder bei null beginnen. Denn das Backen ohne Mehl ist komplett anders.»

Die gelernte Köchin führte einige Jahre ein Restaurant, bis sie aus gesundheitlichen Gründen aufhö -

Pastateig

Für 4 Portionen:

300 g Schär-Mix-Brot

3 Eier

100 g Wasser

20 g Rapsöl

5 g Flohsamenschalen, gemahlen

Füllung:

300 g Ricotta

150 g Parmesankäse

50 g Pesto oder Gemüsepüree

(z.B. Kürbis)

Salz und Pfeffer etwas Butter

Gluten- und laktosefrei

Alle Zutaten für den Teig in einen Knetkessel geben, 3 – 4 Minuten langsam kneten, Teig in Klarsichtfolie einpacken, bei Zimmertemperatur 30 Minuten lang ruhen lassen. Den Teig mit dem Wallholz oder mit der Pastamaschine ca. 1 mm dick ausrollen.

Der Pastateig eignet sich für Nudeln, Lasagne und Ravioli.

Ravioli-Füllung:

Alle Zutaten mischen, in die Ravioli füllen, diese in heissem, nicht kochendem Wasser ziehen lassen. Anschliessend die Ravioli in Butter schwenken, nach Belieben mit frischen Kräutern oder Gemüse garnieren. Mit Parmesankäse bestreuen.

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Der Chästeilet im Justistal findet jeweils am Freitag nach dem Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag statt. Hier der zum Verteilen aufgeschichtete Käse der Alp Spycherberg. Die Spezialität dieser Alp: Der Name der Alp wurde auf dem Rand eingraviert.

Alpkäse –das Gold aus dem Justistal

Am Freitag nach dem Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag findet der legendäre Chästeilet im Justistal, Sigriswil, statt. Dabei wird nach jahrhundertealtem Brauch der Käse nach einem ausgeklügelten System auf die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter aufgeteilt. Doch wie ist dieser schmackhafte Alpkäse überhaupt entstanden?

Text: Samuel Krähenbühl P Bilder: Therese Krähenbühl-Müller, zvg

Der Justistaler Alpkäse ist bei Käseliebhabern heiss begehrt. Doch bis das Gold aus dem Justistal am Chästeilet Ende September geteilt und dann im neuen Jahr genossen werden kann, ist es ein langer Weg und braucht den vollen Arbeitseinsatz der Sennen im Tal. Damit überhaupt gekäst werden kann, heisst es am Morgen früh aufstehen. Spätestens um fünf Uhr ist für die Sennen Tagwache. Sie treiben die Kühe ein, die über Nacht auf der Weide gegrast haben. Bis Anfang August bleiben die Tiere wegen der Fliegen und Bremsen den Tag über im Stall und weiden i n der Nacht. Nach dem Melken geht es ans Käsen.

Ohne Hitze kein Alpkäse

Früher wurde der Käse in allen Alphütten direkt über dem Feuer in einem Kupferkessel erhitzt. Heute ist das nicht mehr überall so. In einigen der neueren Hütten werden die Kessi indirekt mit Dampf erhitzt, der aber nach wie vor mit Holz erzeugt wird. Die Milch vom Morgen kommt mit der Milch vom Abend in eine grosse Kupferwanne in der Kä-

serei. Der Rahm auf der Milch vom Vorabend schwimmt oben auf. Er wird abgenommen und später zu Butter verarbeitet. Die Milch vom Morgen hingegen geht vollfett ins Kessi. Nun gibt der Käser die Bakterienkultur und das Lab in die Milch. Das Ziel ist es, dass die Milch dick wird, sodass man sie in einem weiteren Schritt schneiden kann. Deshalb gibt man das Lab, das aus Kälbermagen gewonnen wird, bei. Die Bakterien bewirken, dass der Käse reift. Wer als Käser auf einer Alp arbeiten will, sollte zumindest einen Kurs in der Landwirtschaftsschule Inforama in Hondrich bei Spiez besuchen.

D amit die Milch Zeit hat, einzudicken, essen die Sennen ihr Frühstück. Danach gehts zurück zum Käsekessi. Der Käser greift zur Käserharfe und

Bilder: Der Käse wird mit Druck gepresst, damit die Molke aus der Käsemasse gedrückt wird und somit die beim Alpkäse nicht erwünschte Lochbildung unterdrückt wird.

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Vitamin C –der natürliche Superheld

Vitamin C macht fit, ist an diversen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und kämpft als Antioxidans gegen Krebs. In frischem Obst und Gemüse enthalten, überraschen vor allem die unauffälligen Herbst- und Wintersorten als natürliche Quellen.

Text: Erna Jonsdottir P Bilder: zvg

An apple a day keeps the doctor away», pflegte unsere Mutter zu uns Kindern zu sagen, bevor sie aufmunternd in den knackigen Apfel biss. Ein Apfel am Tag ersetzt den Arzt wohl kaum, doch er trägt aufgrund seiner wichtigen Nährstoffe – darunter Vitamin C – viel zur Gesundheit bei. Unsere Mutter isst mit 74 Jahren nach wie vor jeden Tag mindestens einen Apfel i nklusive «Bütschgi». Krank sahen wir sie tatsächlich selten. Mit dem Verzehr von Äpfeln ist sie nicht a lleine. Die kalorienarme Frucht ist laut «Bio Suisse» auf der Früchterangliste absoluter Spitzenreiter: Um die 15 Kilogramm isst jede Schweizerin u nd jeder Schweizer durchschnittlich pro Jahr. Im Herbst feiern Sorten wie Gala, Elstar, Cox Orange oder Boskoop Hochsaison. Diese zählen zwar nicht zu den Lagerköniginnen, richtig aufbewahrt halten sie aber immerhin bis zu fünf Monate. Falsch gelagert können Äpfel faulen, überreif werden oder vertrocknen. Ausserdem fällt die Vitaminkurve rasant ab.

Sauer macht lustig und fit

Ein frischer Apfel liefert im Schnitt 12* Milligramm (mg) Vitamin C pro 100 Gramm Frischgewicht. Der Gehalt variiert je nach Sorte: Während der «Braeburn» mit rund 19 Milligramm trumpft, muss sich der «Gala» mit durchschnittlich 5 Milligramm geschlagen geben. Damit holt sich die einheimische Lieblingsfrucht hinsichtlich des Gehalts an Vitamin C im Vergleich zu anderen Früchten keine Goldmedaille. Doch der Verzehr von einheimischen Äpfeln ist nachhaltig und dank der guten Lagerungsfähigkeit sind sie das ganze Jahr hindurch erhältlich. Ein Blick auf die Rangliste der Top-Vitamin-C-Lieferanten zeigt: Den Apfel schlagen die K iwi (78 mg), die Orange (52mg), die Zitrone (50mg) oder die Grapefruit (40,9mg). Diese wiederum werden von zahlreichen Beeren, Kräutern und

Links: Die Vitamin-C-Klassiker unter sich.

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«Yvonne Spycher, quelle découverte magnifique!»

Yvonne Spycher arbeitet in ihrem Atelier im Wichterheergut Oberhofen, dem einzigen Atelier ohne Seesicht, aber ebenso inspirierend. Wie sieht sie, die sie vor allem Bilder aus der Natur und Tierwelt malt, ihre Zielgruppe? «Falsche Frage», lacht sie. Wie dann anders? «Für wen ich nicht male? Nämlich für Leute, die mir einen Auftrag erteilen wollen, aber mir konkret vorschreiben, wie das Bild zu ihrer Polstergruppe passen sollte.» Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

Thomas Bornhauser P Bilder: Thomas Bornhauser, zvg

Als Erstes stellen wir die Gretchenfrage: «Kann man die Kunst des Malens lernen?» Wir bekommen das zu hören, w as uns ebenfalls viele Fotografen und Schriftsteller sagen. Die Hardware einer Kunst, die Technik, k ann man erlernen, nicht aber die Software, die Begabung an sich. Diese wird einem in die Wiege gelegt. Das Auge, das Gespür für ein Foto, für einen Roman, für ein Gemälde. Heisst für Yvonne Spycher: «Ich denke, dass ich das Auge für Farbkombinationen und die Details habe, die ein Bild harmonisch erscheinen lassen.»

Die Kindheit als Fundament Ihr Atelier entspricht der Vorstellung einer Malerin: Ordnung herrscht zwar, ein Museum sähe aber anders aus. Das ist auch nicht nötig, im Zimmer sind

die Kreativität und die Reaktivität spürbar. Und erlebbar. Wann hat Yvonne ihr angeborenes Flair fürs Z eichnen entdeckt, fürs Malen? Bereits als Kind, sagt sie, und: «Meine Mutter hat viele Stunden beim Zeichnen mit mir verbracht.» Nach der Schulzeit kann sie sich ihren Wunsch, die Kunstgewerbeschule in Bern zu besuchen, nicht erfüllen. Schon d ie Aufnahmeprüfungen seien anspruchsvoll, hiess es, geschweige denn die Ausbildung an sich. «Rückblickend lässt sich sicher sagen, dass ich damals zu wenig Selbstvertrauen hatte.» Weshalb sie sich für die KV-Ausbildung entschieden hat.

Bilder: Aus der Serie «Ein Hundeleben» für den Kunstsupermarkt 2024/25.

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Text:

Reise in die Vergangenheit

Text: Laura Spielmann P Bilder: zvg

Das märchenhafte Schloss Hünegg ist kein gewöhnliches Museum. Eingebettet in eine weitläufige Parkanlage mit einheimischen und exotischen Bäumen und Blumen, ist es dank seiner Ausstattung – seit 1900 unverändert – ein einzigartiges Beispiel für das Leben im 19. und 20. Jahrhundert. Es scheint so, als kehrten die ehemaligen Bewohner jeden Moment zurück.

Der grosse Rundturm mit dem höchsten Punkt des Schlosses im Glanz der Abendsonne.

Oben: Die Küche im Schlosskeller – auch beliebt für Filmproduktionen.

Unten: Blick von der Eingangshalle auf das prachtvolle, herrschaftliche Treppenhaus.

Der ehemalige preussische Offizier Baron Albert von Parpart liess zusammen m it seiner Frau Adelheid von Bonstetten das Schloss Hünegg von 1861 bis 1863 erbauen. A ls Architekt wurde der erst 25-jährige Heino Schmieden aus Berlin engagiert. Dieser hatte vorher als Assistent bei verschiedenen Bauten in Berlin mitgewirkt und führte nun mit dem Schloss Hünegg seine erste selbstständige Arbeit durch. Inspirieren liess er sich dabei von den Renaissanceschlössern an der Loire, die er auf einer Studienreise kennenlernte. Beim Bau verwendete S chmieden unter anderem grünen Sandstein aus der Nähe von Bern, gelben Tuffstein aus Leissigen, marmorähnlichen Kalkstein aus dem Oberland und französischen Schiefer. Seinen Namen erhielt das Schloss übrigens von den auf dem Schlossareal entdeckten Hünengräbern.

Ab 1899 waren es die neuen Besitzer Gustav und Marie Sophie Lemke-Schuckert, welche die Anregungen für wichtige Erneuerungsarbeiten gaben. Unter anderem fügten sie auf der Nordostseite einen Vorbau mit Terrasse hinzu und gewannen damit eine Eingangsloggia, eine Dienerloge und einen A nrichteraum im Erdgeschoss mit Liftverbindung in die erweiterte Küche im Untergeschoss. Zudem liessen die beiden das Schloss vorwiegend im Jugendstil neu einrichten und brachten es auch technisch auf den neuesten Stand.

D as Schloss gelang – nach mehreren Privatbesitzern – schliesslich 1958 an den Kanton Bern, der es auf Anregung der Gemeinde Hilterfingen aufkaufte. Letztere übernimmt auch heute noch die Betreuung, die Pflege und den Unterhalt des Parkes. D ie Haupträume des Schlosses wurden dann 1966

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Ausblick

auf die ThunerseeLiebi 1/2025 , erscheint Anfang März 2025

Campingplätze rund um den Thunersee

Die Vorzüge des Campens sind schnell aufgezählt: die Natur hautnah spüren, viel Zeit an der frischen Luft verbringen, den Alltag unkompliziert geniessen, entschleunigen und das eigene Wohlbefinden stärken. Die mit viel Herzblut geführten Campingplätze rund um den Thuner-

Erlebnis Spiezer Bürghügel

Die magisch schöne Spiezer Bucht, vielleicht eine der schönsten überhaupt, wird seeabwärts vom Spiezberg und seeaufwärts von der Bürg eingerahmt. Interessant sieht sie aus, diese Bürg, ein vom G letscher geformter Rundhöcker. Wir zeigen Ihnen in der Frühlingsausgabe diesen k raftvollen Ort, der voller Überraschungen steckt.

see bieten alles für entspannte Campingtage vor imposanter Bergkulisse. Ob Zelt, Wohnmobil oder Glamping, ob am Ufer des Sees oder erhöht mit Aussicht – rund um den Thunersee gibt es diverse Möglichkeiten und wir zeigen sie Ihnen.

Impressum

Herausgeberin und Verlagsleitung: Annette Weber-Hadorn, Weber Verlag AG

Konzept, Realisation: Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56, www.thunersee-liebi.ch, mail@thunersee-liebi.ch

Projektleitung: Nina Ruosch, n.ruosch@weberverlag.ch

Inserate: Fabienne Righetti, f.righetti@weberverlag.ch

Autoren: Thomas Bornhauser, Blanca Bürgisser, Alain Diezig, Andrea Fischbacher, Luisa Habegger, David Heinen, Ernst Hunziker, Erna Jonsdottir, Dr. Jon Keller, Samuel Krähenbühl, Salomé Mettler, Lucie Moritz, Laura Spielmann, Annette Weber-Hadorn, Anna Wingeier

Titelbild: Schneehase

Fotos: Thomas Bornhauser, Blanca Bürgisser, Luca Däppen, Alain Diezig, Larissa Dubach, Andrea Fischbacher, Speedy Füllemann, Luisa Habegger, Therese Krähenbühl-Müller, Samuel Krähenbühl, André Maurer, Martin Mostosi, Markus Nägeli, Salomé Mettler, Bruno Petroni, Stadtarchiv Thun, Justin Ben Thomas, Annette Weber-Hadorn, Anna Wingeier, z-arts

Layout und Grafik: Nina Ruosch, Aline Veugel

Bildbearbeitung: Adrian Aellig

Lektorat: Blanca Bürgisser, David Heinen, Laura Spielmann, Alice Stadler

Korrektorat: Laura Spielmann

Auflage: 10 000 Exemplare

Erscheinungsweise: 4× jährlich

Verteilung: Abonnenten, Kiosk, Anwohner um den Thunersee, KKK 1&2, VIPs, Geschäfte, Arztpraxen

Abonnementspreise: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.); 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.)

ISSN-Nummer: 2296-8504

Nächste Ausgabe: Anfang März 2025

Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten.

Kontakt/Aboservice: Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder abo@weberverlag.ch, www.thunersee-liebi.ch

Weitere Themen: Thunersee-Persönlichkeiten P Food-Report P Naturheilkunde P Mit Liebe produziert P G eniessen ab Hof P Kunst und Handwerk aus der Region P G eschichte

Das raffinierte Geschenk für jeden Geschmack!

Das Team der Rugen «Gnuss-Wält» berät Sie persönlich und stellt Ihren individuellen Geschenkkorb mit Bieren, Whisky, Gin und feinsten Delikatessen zusammen.

Schauen Sie hinter die Kulissen der Traditionsbrauerei und der Rugen Distillery! Perfekt für einen Ausflug mit der Firma, dem Verein oder als Erlebnis mit Freunden. Die Führungen von rund 2 Stunden werden auf Anmeldung durchgeführt.

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