Weinseller Journal Nr. 28 (Vorschau)

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WEIN SELLER JOURNAL

FAMILIE AMORIM VOM KORKEN ZUM WEIN

Text ________ Chandra Kurt Fotos ________ Jacopo Salvi

PORTUGAL

Frisch geerntete Rinden der Korkeiche. Bevor sie in die Verarbeitung kommen, ruhen sie erst mal eine Weile unter freiem Himmel.
Amorim Cork, S.A.
Herdare Aldeida de Cima

1870 begann die Geschichte der Korkproduktion der Familie Amorim –inzwischen sind sie die Kork-Könige der Welt.

Anne-Claire Schott ist eine der Topwinzerinnen der Schweiz. Ihre biodynamischen Weine vom Bielersee sind pure Gaumenwohltat und auch Botschafter der neuen Schweizer Weinszene.

du vulcain

Die letzten Flaschen zählen auch –denn es wird sie nicht mehr geben, die Kult-Cidres aus dem Friburgischen. Jacques hat sich entschieden, an einen heimischeren Ort für sich und seine Säfte zu ziehen: die Normandie. Nun sind aber die Cidres und die Idee vom Schmetterling auf dem Apfel noch so lange da, wie es seine Flaschen in unseren Läden und Kellern noch gibt. Wer es noch nicht versucht hat, sollte sich spätestens jetzt daran setzen, die schönsten aller Möste zu entdecken. Man kann von grossen Terroirs, Flaschen und Momenten träumen. Es ist so ein Cidre, fast unbeschreiblich, alles passt zusammen, alles an sich ein Geheimnis. Urchig und elegant. Danke für deine Arbeit, Jacques, geniess jeden weiteren Schluck, den du für die Menschen machen darfst.

Anne-Claire Schott

Anne-Claire ist bereits seit einigen Jahren mutig mit ihren Weinen unterwegs. Wenn es um schöne Labels im Schweizer Wein geht, kommt man nicht um Anne-Claire herum, ihr Wein ist das Zusammenspiel von Schönheit und Schönheit. Die Weine sind nicht in Verpackung gehüllt, sondern in ein Gewand, welches die Weine zärtlich und mit Eleganz aus dem Rebberg in den Weinkeller und auf den Tisch von weinliebenden Menschen bringt. Was Anne-Claire besonders gut kann ist, ihre eigenen Wünsche an eine vernünftige und schöne Verpackung durch die Hände einer KünstlerIn umsetzen zu lassen. Wie auch hier, ihr Pinot Gris 2019. Was Konzept und Ethik in der Schweiz an einen Tisch bringt und den Kreis mit wiederverwendbaren Flaschen wieder schliesst: BottleBack.

SCHOTTWEINE.CH

Genuss aus Äpfeln, die von biologisch bewirtschafteten alten, hochstämmigen Obstbäumen stammen.

BOTTLE BACK

Lanciert von der begabten Winzerin des Hauses Cruchon, Catherine. Verpackung ist ein sehr aktuelles Thema. Gerne würden wir uns eine bessere Welt wünschen, in der Recycling und Ethik alltäglich in unseren Produkten steckt. Doch so weit sind wir nicht, vor allem die Weinwelt ist noch sehr auf Konsum und Wegwerfen ausgerichtet. Nach jahrelangen Weinharassen und wiederverwendbaren Literflaschen sind die KonsumentInnen vermutlich ein bisschen bequemer geworden, was die Weinflasche anbelangt. Der Weg zum Wegwerfcontainer scheint bequemer, als sich mit dem Zurückbringen einer Flasche

herumzuschlagen. So waren es auch fast nur klassische Grosskellerweine, welche in den letzten Jahren in Mehrwegflaschen gelandet sind. Ohne Problem kommt man im Wallis an eine Literflasche Fendant mit dem Retrolook und dem Kronkorken. Um den kleinen Kellereien wieder eine Struktur zu bieten, entstand der Verein BottleBack, wobei alle teilnehmenden WinzerInnen eine gemeinsame Flasche nutzen, welche jeweils zu all den teilnehmenden WinzerInnen zurückgebracht werden kann. Mit schönen Labels und trotzdem einer Flasche, die wieder aufgewertet werden kann, sind wir auf dem richtigen

Weg, dafür schlägt das Herz der modernen Zeit von Weintrinkerinnen. Auch Ô Fâya Farm macht dabei mit und wir freuen uns so sehr über jede Flasche, die zurückgebracht wird. Es gibt sogar ein grosses Gastrokonzept, welches auf die Wiederverwendung unserer Flaschen angesprochen hat. Wenn Sie also am Hauptbahnhof in Zürich in der Brasserie Süd eine Flasche Mirage d’Arvine trinken, können Sie davon ausgehen, dass diese Flasche wieder bei uns in den Keller kommt und nach der Reinigung wieder befüllt werden wird. Toll, oder?

BOTTLEBACK.CH/PROJET

FRISK FISK ZÜRICH

Im Zürcher Niederdorf kann man in eine nordische Fischoase eintauchen, deren Weinkarte von der talentierten Emelie Brandin zusammengestellt worden ist. Die Fische und Krustentiere kommen direkt aus Norwegen und werden von Frederik Møller Andersen in seiner Fischhalle in Oslo persönlich begutachtet.

Im Herzen des Zürcher Niederdorfes befindet sich eine kleine Oase für Krustentier-Liebhaber. Es lohnt sich, mit grossem Hunger zu kommen.

Ronny Weiss und Emelie Brandin führen das Lokal.

Rechts Matteo Trivisano, Inhaber, der die Idee dazu hatte und auch die Quelle für nordischen Fisch gefunden hat.

Rezepte ________ Matteo Trivisano Fotos ________ Lukas Lienhard

Ronny Weiss und Emelie

Brandin führen den neuen Nordic-Hot-Spot «Frisk Fisk» in Zürich.

Schneekrabben, Langusten, Hummer und allerhand Muscheln stehen auf dem Angebot, genauso wie Lachsvariationen, Heilbutt, Kabeljau und vieles mehr. Das gemütliche Lokal wurde von Matteo Trivisano gegründet, der für längere Zeit in Norwegen lebte und sich schlicht in die Qualität der nordischen Fischund Krustentierküche verliebte. «Frisk Fisk» ist inzwischen nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Shop, bei dem je nach Saison und Angebot nordische

Köstlichkeiten bestellt werden können. Die Weinkarte des Lokals wurde von Emelie kreiert, die zuvor in der bekannten Gamper Bar in Zürich wirkte. Ihr Fokus liegt klar auf Naturweinen, Pet-Nats oder biodynamischen Klassikern von eher kleineren Produzenten. Allein schon die Auswahl der Champagner ist einen Besuch wert. Knapp 200 Positionen, die auch Cider und Süssweine beinhalten. Sorgfältig ausgewählt und ein Genuss für die Gäste.

Lachs ist natürlich zentral, wobei er auf die verschiedensten Arten zubereitet wird. Hier mit köstlichem Dill.

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