2 minute read

ALLGEMEINES NATIONALPARKWISSEN

Next Article
NATIONALPARK

NATIONALPARK

halb von 800 Metern die Tanne zusammen mit der Buche dominierte. Fichten gab es deutlich weniger als heute, sie wuchsen vor allem in den kälteren Hochlagen. Dauerhaft waldfrei waren nur einige Moore, Felsen und Blockhalden – sie boten Lebensraum für viele hochspezialisierte Arten.

Schon die nacheiszeitlichen Jäger:innen und Sammler:innen haben die Wälder des Nordschwarzwalds für sich genutzt –jedoch, verglichen mit heutigen Maßstäben, nicht sehr intensiv. Sie legten bereits Brände zur Verbesserung ihrer Jagdgründe, wodurch sie immer wieder für Lichtungen im Wald sorgten, auf denen Wildtiere grasen konnten und so leichter zu jagen waren. Im Laufe der Zeit rotteten die Jäger:innen die großen Pflanzenfresser nach und nach aus, wodurch sich auch die Wälder stark veränderten.

Advertisement

FAKTENBOX: Das Mosaik unterschiedlichster Waldstrukturen – von Totholz bis zu jungen wild wachsenden Bäumen – bildet die Lebensgrundlage für eine besonders große Vielfalt unterschiedlicher Tier-, Pilz- und Pflanzenarten.

Die heutigen Grinden („kahler Kopf”) sind ein weiteres Resultat des menschlichen Eingreifens, da mit der wachsenden Bevölkerungszahl im Mittelalter nicht nur die Nachfrage nach Weideflächen für Vieh, sondern auch der Holzbedarf für die Flößerei sowie Bauzwecke stark stieg, so steht Amsterdam beispielsweise auf Tannenholz-Pfählen aus dem Schwarzwald.

Die seit rund 250 Jahren wieder aufgeforsteten Wälder sind in ihrer Struktur nicht mit den ursprünglichen vergleichbar. Vor allem die Moore, Kare, Felsen, Blockhalden und die länger ungenutzten Bannwald-Gebiete vermitteln aber bis heute einen kleinen Eindruck von der Urlandschaft des Schwarzwalds. Heutzutage prägen menschengemachte Fichtenmonokulturen, d. h. unnatürliche, künstlich angelegte Forste, einen großen Teil der Waldbilder des Schwarzwalds. Diese wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt als Ersatz für die weitgehend abgeholzten ursprünglichen TannenBuchen-Urwälder. Die Fichte wurde dabei lange als „Brotbaum“ der Waldwirtschaft gesehen, da sie im Vergleich zu anderen Baumarten schnell wächst und dennoch eine gute Holzqualität liefert.

Heute schon mal draußen gewesen?

Quelle: Nationalpark Schwarzwald

DIE 10  062 HEKTAR GROSSE Fläche des Nationalparks ist in drei unterschiedlich stark geschützte Zonen unterteilt:

Kernzone

Die Gebiete der Kernzone sind am stärksten geschützt. Die Flächen werden komplett sich selbst überlassen nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“. Mehr als 50 % des Nationalparks Schwarzwald sind bereits Teil der Kernzone (Stand 2021).

Entwicklungszone

In der Entwicklungszone darf bis zu 30 Jahre nach der Gründung eines Entwicklungsnationalparks noch eingegriffen und die Waldentwicklung gelenkt werden. Für den Nationalpark Schwarzwald bedeutet das, dass spätestens 2044 drei Viertel der Fläche zur Kernzone zählen müssen.

Managementzone

In der Managementzone greift das Nationalparkteam dauerhaft pflegend und lenkend ein. Dadurch sollen die Biotop- und Artenschutzziele gesichert und die Interessen der angrenzenden Wirtschaftswälder gewahrt werden (z.B. Borkenkäfermanagement). Ebenso liegen die Grindenflächen in der Managementzone, um dieses bedeutende Habitat und Kulturgut zu erhalten.

Quelle: Nationalpark Schwarzwald

Nationalpark Schwarzwald

Wegekonzept Wanderwege

Waldfläche außerhalb des Nationalparks

Bundesstraße

Landesstraße

Kreisstraße

Nationalpark

FAKTENBOX: Was ist das Wegegebot?

Alle Zonen des Nationalparks können besucht werden. Aus Rücksicht auf die Wildtiere und den strengen Schutzstatus gilt jedoch im gesamten Nationalpark ein allgemeines Wegegebot. Die ausgewiesenen Wege dürfen nicht verlassen werden. Einzelne Wege können auch saisonal gesperrt sein, insbesondere im Winter, um zusätzliche Ruhezonen für Wildtiere zu schaffen. Zudem werden Wege rückgebaut, die aus der Nutzung genommen werden, um größere Flächen für Wildtiere zu schaffen, die nicht vom Menschen durchgangen werden.

Kernzone

Entwicklungszone

Managementzone

Freiwilliges BKM in der Entwicklungszone

Wegweiser

Westweg im NLP

Rund-, Themen-, Erlebnisund sonstige Wanderwege

Verbindungs-, Zugangs- und sonst. ausgeschilderte Wege

Neue ausgeschilderte Verbindungswege

This article is from: