Magazin des Weltfriedensdienst e.V.
4/2017
+++ Wasser-FuĂ&#x;abdruck +++ Wasser-Politik +++ Kenia: Ressourcenkonflikt
Einblicke
Gruß aus der Geschäftsstelle Liebe Leserin, lieber Leser,
In unserem Büro in Harare trafen sich: Uli Westermann, Vivien Scherler, Maren Voges, Andrea Case, Tim Bunke, Eli Josef-Westermann, Christof Schmid, Simone Loose
Stefanie Hess bei den Global Water Dances 2017 in Berlin
das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu und es ist die Saison für Rückblick und Ausschau. Der Weltfriedensdienst hat ein weltweit einzigartiges Tool entwickelt: Die Wasserampel. Rufen Sie die Wasserampel unter www.wasserraub.de/wasserfussabdruck auf und testen Sie gleich Ihren Wasser-Fußabdruck. Die Auswirkungen des Wasserverbrauchs betreffen die ganze Welt – wir zeigen Ihnen Wege, den eigenen Konsum zu steuern und Ihren Wasser-Fußabdruck zu verkleinern. Unsere Südpartner bedrängt dieses Thema hautnah. Ressourcenkonflikte weiten sich aus. Über die Verteilung und Nutzung der Ressourcen entbrennen gewalttätige Konflikte, welche sich auf politischer Ebene fortsetzen: So war die Wahl in Kenia von der Angst vor Unruhen überschattet. Unser Kooperant in Kenia äußert sich zu den Wahlen auf den Seiten 6-7. Unsere Partnerorganisation STEPS ermöglicht es Machtlosen und Ausgegrenzten, Einfluss zu nehmen und die Gesellschaft so zu verändern, dass darin Platz für sie ist. Elaine Maane von STEPS besuchte den Weltfriedensdienst und zeigte beim Jahrestreffen Mitte November, auf welche Weise und mit welchen Medien das gelingt. Wir nutzten die Gelegenheit zum gemeinsamen Lernen. Austausch, Gespräch und Verständnis füreinander: Dies ist die Basis unserer Friedensarbeit und unsere Methode gegen Menschenfeindlichkeit, die sich weltweit im Jahr 2017 viel Raum erobert hat. Auch in Deutschland haben wir viel gesprochen: Über Wasser, das uns verbindet. Mit unseren Partnern. Mit den Gremien bei VENRO und im Konsortium ZFD, um die Projekte mit unseren Südpartnern zu erhalten, die dieses Jahr besonders gefährdet waren. Mit unseren SpenderInnen. Mit unseren StifterInnen und UnterstützerInnen. Mit unseren Mitgliedern. Mit unseren KritikerInnen. Wir versuchen zu reden mit denen, denen die Welt zu komplex ist, zu unfair, zu ungerecht, die Angst haben vor der Zukunft. Sie haben uns dabei geholfen: Dankeschön! Wir brauchen Sie auch im nächsten Jahr.
Ein Teil des Teams der Geschäftsstelle vor dem neuen Wassermobil
Kommen Sie gut hinein ins Neue Jahr. Und in der Adventszeit, zur Weihnacht, zwischen den Jahren wünsche ich uns allen ein wenig Muße, eine Pause. Weltweit. Beste Grüße
Ein Teil des Teams der Geschäftsstelle vor dem neuen Wassermobil
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Querbrief 4/2017
Judith Ohene (Geschäftsführung)
Titelthema
ROT – GELB – GRÜN Die Wasserampel ist online: wasserraub.de/wasserfussabdruck. Sie ermöglicht Ihnen eine Abschätzung Ihres Wasser-Fußabdrucks. Unter welchen Umständen ist mein Konsum für Wasserraub im globalen Süden verantwortlich? Wie erziele ich große Effekte durch kleine Änderungen in meinem Konsumverhalten?
Bei der Entwicklung der Wasserampel orientierten wir uns zunächst an den digitalen CO2 -Rechnern. Der absolute Wasser-Fußabdruck sagt aber wenig aus. Hier kommt es vielmehr auf den lokalen Kontext an: Wo genau wird das Wasser zur Herstellung der Produkte verbraucht, die wir konsumieren? Daher ist der „Wasserfresser“ Kaffee trotz seines hohen WasserFußabdrucks von knapp 19.000 Litern pro Kilogramm weitgehend unbedenklich, weil es in den Anbaugebieten viel regnet.
Entdecken Sie Spielraum in Ihrem Konsumverhalten bei 28 ausgewählten Produktgruppen
Kartoffeln aus Ägypten oder anderen Trockenregionen hingegen haben mit 428 Litern pro Kilogramm eigentlich einen kleinen Wasser-Fußabdruck. Die Wasserknappheit in ihren Anbau-
gebieten jedoch macht selbst das problematisch. Daher kamen wir schnell von der Idee eines Wasserrechners zur Wasserampel, die den WasserFußabdruck bewertet. Die einzelnen Produkte sind nach ihrer potenziellen Auswirkung auf Frischwasser-Ökosysteme, Verbrauchsmenge, Verschmutzung und Knappheit von Wasser im Herkunftsgebiet gewichtet. Die Kriterien laden bewusst zur Reflexion und Diskussion ein. Wir informieren über nachhaltige Landwirtschaft, Trockenregionen, tierische Produkte, Palmöl, Baumwolle, Müll und Mikroplastik. Wir haben Tipps, wie Sie im Alltag Ihren Wasser-Fußabdruck schon mit kleinen Verhaltensänderungen drastisch reduzieren. Und wir zeigen, wie der Weltfriedensdienst mit seinen Partnern Konflikte um die Ressource Wasser konkret bearbeitet. Was haben wir gelernt?
gionen und ist sehr bewässerungsintensiv. Das Smartphone und andere IT ist ohne Belastung von Gewässern bei der Gewinnung der Rohstoffe nicht zu haben. Mit ein bisschen mehr Achtsamkeit lässt sich doch eine ganze Menge erreichen. Dennoch muss die Politik ihre Verantwortung wahrnehmen. Mehr dazu auf den folgenden Seiten.
Bio-Landwirtschaft ist in Bezug auf Wasser nicht unbedingt nachhaltig. Ein konventionell, aber umsichtig mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln umgehender Landwirt aus der Region schont Gewässer in der Regel mehr als die großen industriellen BioBetriebe. Bei einigen Produkten können Sie einfach nicht in den Grünen Bereich kommen. Ein Produkt wie Baumwolle stammt ausschließlich aus Trockenre-
Projektteam: Helge Swars, Julian Koch, Joel Hähnle, Leonie Brandl und Julia Hess. Grafik: Anja Teßmann, Programmierung (und mehr): Zweibusch
Querbrief 4/2017
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Titelthema
NACHHALTIGE WASSERPOLITIK Wie wir wasserbewusst einkaufen können, zeigt uns die Wasserampel auf wasserraub.de/wasserfussabdruck. Aber wie können wir sicher sein, dass das Wasser aus dem Flussgebiet oder Grundwasserreservoir, das virtuell in unserem Einkauf steckt, nachhaltig bewirtschaftet wird?
NICHT ESSBAR: BATTERIEN & ROSEN
Und warum sind Rosen schlecht für
letzten 30 Jahren um durchschnittlich
Handys, Laptops, E-Bikes und Elektro-
unseren Wasser-Fußabdruck? Am
fünf Meter.
autos brauchen sie: aufladbare Lithium-
Naivasha-See in Kenia werden Rosen für
Batterien. Die Herstellung der Batterien
den europäischen Mark produziert. Jede
Die Beispiele Batterien und Rosen
hat ökologische und soziale Folgen in
dritte zum Valentinstag in Deutschland
demonstrieren, wie unser Kaufverhalten
anderen Teilen der Welt. Vor allem im
verkaufte Rose kommt aus Kenia. Die
den Wasser-Fußabdruck beeinflusst.
Lithium-Dreieck Bolivien, Argentinien
Rosen wachsen in den regenärmsten
und Chile wird der Abbau massiv aus-
Monaten des Jahres. Die fußballfeldgro-
AUCH BIOSIEGEL BIETEN KEINE
geweitet. Doch welche Folgen hat das
ßen Gewächshäuser benötigen jeden
ORIENTIERUNGSHILFE
dort für die Umwelt und die Menschen?
Tag ca. 20 Millionen Liter Grund- und
Vertrackt ist es auch beim Wasser-
Allein in Argentinien sicherten sich
Seewasser. Pro Rose sind das 5,5 Liter
Fußabdruck von Nahrungsmitteln:
Konzerne bereits Förderlizenzen für
Wasser. Zum Vergleich: Pro Tag verfügt
deutsche oder EU-Biosiegel bieten nur
165.000 Hektar Hochland. Ein Kon-
eine Kenianerin über nicht mehr als
wenig Orientierungshilfe. Die Siegel
zern schwärmt auf seiner Website gar
sieben Liter Trinkwasser. Auch durch
zertifizieren zwar eine Landwirtschaft,
von der „billigsten Lithiumförderung
die Rosenproduktion senkte sich der
die grundsätzlich Gewässer und Böden
der Welt“. Lithium ist in den großen
Grundwasserspiegel in Kenia in den
in ihrer Funktion als Wasserspeicher
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Salzseen im Nordosten Argentiniens leicht zugänglich. Die Regierung treibt die grundwasserintensive Förderung ohne Rücksicht auf die lokale Bevöl-
Unter den großen Salzseen schlummert ein Schatz: Lithiumkarbonat
kerung, Umwelt und Gesetze voran. Das empfindliche und wasserarme Ökosystem der Salzseen gerät aus dem Gleichgewicht. Die Lebensgrundlage der Menschen ist akut gefährdet. „Batterien sind nicht essbar: Wer uns das Wasser raubt, nimmt uns das Leben!“, ist die Parole einer lokalen Protestbewegung. Der hohe Verbrauch des virtuellen Wassers bei uns führt in anderen Regionen der Welt vermehrt zu Konflikten um die lebenswichtige Ressource. Die Frage ist: Brauchen wir wirklich jedes Jahr ein neues Handy?
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Um den Lesefluss zu verbessern, nutzen wir hier einmal nur die weibliche Form. Natürlich sind auch alle Männer und andere Identitäten gemeint.
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Querbrief 4/2017
Titelthema
schont. Dies gilt aber nur für Landwirtschaft in wasserreichen Gebieten. Die Biosiegel verraten nichts über die Nachhaltigkeit von (Bewässerungs-)Landwirtschaft in Trockengebieten. Denn der Wasserverbrauch ist schlicht kein Kriterium2. Durch die Nachfrage nach Bioprodukten drängen mehr und mehr industriell wirtschaftende Betriebe auf den Bio-Markt. Gemüse-Großfarmen, die Andalusien mit ihren Folientunneln überziehen, bekommen ein Biosiegel, obwohl sie die Gewässer in der Trockenregion massiv übernutzen. DIE POLITIK IST GEFORDERT
Eine Arbeiterin schneidet Rosen auf einer Blumenfarm in Naivasha
Als Bürgerinnen eines demokratischen Rechtsstaats erwarten wir, durch unseren Konsum nicht zu WasserraubKomplizinnen zu werden. Daher ist
Oberflächengewässern. Bio-Siegel
und der CO2 -Fußabdruck ist vergleichs-
die Bundesregierung unserer Meinung
sollten ausschließlich für nachhaltige
weise höher. Und welche Alternativen
nach dazu verpflichtet, für Transparenz
Landwirtschaft vergeben werden.
zur Übernutzung ihrer lokalen Gewässer haben denn vom Export abhängige
über die Herkunft von Konsumgütern und Lieferketten zu sorgen und Ver-
Generell braucht es Gesetze, die Um-
Regionen? Was passiert, wenn Investiti-
stöße zu ahnden.
weltfolgekosten zum Teil der betriebs-
onen in Infrastruktur, Arbeitsplätze und
wirtschaftlichen Rechnung machen.
Steuereinnahmen wegfallen? Den Kopf
Aktuell subventionieren Deutschland
Damit wären Rahmenbedingungen
in den Sand stecken, bis die Region
und die EU den Raubbau an der Res-
für eine nachhaltige Produktion von
endgültig ausgetrocknet ist, löst das
source Wasser. Mehr als 50 Milliarden
Nahrungsmitteln und anderen Konsum-
Problem nicht. Wir brauchen Lösungen
Euro Steuergelder fließen Jahr für Jahr
gütern geschaffen.
für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässern. Denn bis 2030 werden
über die gemeinsame Agrarpolitik in eine industrielle Nahrungsmittelpro-
„WEITER SO“ IST KEINE OPTION
sich aufgrund des Klimawandels die
duktion. Dabei werden der Allgemein-
Die Beispiele stellen uns vor ein Dilem-
Trockenregionen der Erde weiter aus-
heit die Kosten für die Bewältigung
ma. Wenn Verbrennungs- durch Elektro-
dehnen und (Über-)Lebensraum von
der Folgen aufgebürdet, wie z. B.
motoren ersetzt werden, ist Mobilität
etwa drei Milliarden Menschen sein.
für die Aufbereitung von Grund- zu
damit noch lange nicht nachhaltig.
Trinkwasser als notwendige Folge der
Werden statt Rosen aus Kenia Rosen
Nitratbelastung . Daher fordern wir von
aus niederländischen Gewächshäusern
Deutschland und der EU, öffentliche
gekauft, sieht es zwar mit dem Wasser-
Gelder in Form von Subventionen an
Fußabdruck schon sehr viel besser aus.
öffentliche Leistungen zu knüpfen. Das
Allerdings verbraucht die Beheizung der
ist z. B. der Schutz von Grund- und
Gewächshäuser im Winter viel Energie
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HELGE SWARS arbeitet als Projektkoordinator und Spendenwerber beim Weltfriedensdienst. Er ist Agrarwissenschaftler mit Mediationsausbildung.
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Die Biosiegel von Naturland und Bioland enthalten Kriterien für Wasser.
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Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes ermittelt für Deutschland künftige Preissteigerungen von 32-45 %, die jeder Haushalt zu tragen hat.
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International
INTERVIEW MIT UNSEREM KOOPERANTEN TIM BUNKE IN KENIA Isiolo Peace Link stärkt die Widerstandsfähigkeit, die „Resilienz“, der Menschen von Isiolo County gegenüber neuen riesigen Infrastrukturprojekten. Tim Bunke arbeitet seit Oktober 2017 in Kenia. Das Interview führte Claudia M. Voigtmann.
Worum geht es bei den Infrastrukturprojekten?
Tim Bunke: Kenia ist geographisch zweigeteilt, in die südlichen Highlands, die sehr fruchtbar sind, und den ariden, trockenen Norden. Inzwischen gibt es ein riesiges, millionenschweres Investitionsprogramm in Kenia, die sogenannte Kenya Vision 2030, in deren Rahmen unter anderem eine Eisenbahn von Lamu an der ostafrikanischen Küste bis in den Südsudan beziehungsweise nach Äthiopien gebaut werden soll. Man muss sich das einmal vorstellen: Bis vor drei Jahren führte keine Teerstraße von Isiolo zur äthiopischen Grenze. Die 500 Kilometer ist man quer durch die Wüste gefahren. Jetzt gibt es einen Highway; auch eine Pipeline wird gebaut. Und ein
SÜDSUDAN ÄTHIOPIEN
UGANDA
KENIA Isiolo
großer Flughafen in Isiolo, ich glaube einer der größten in Kenia, ist schon fertiggestellt. Rund um Isiolo ist es jedoch noch ziemlich „wild“, da gibt es viele Nationalparks und game reserves, was die dort lebenden Leute auch nicht unkritisch sehen, weil sie als Hirten dieses Land nicht mehr für ihre Herden nutzen können. In Isiolos Umgebung soll eine Retortenstadt für Touristen entstehen ähnlich wie Sun City in Südafrika. Und welches Ziel verfolgt Isiolo Peace Link?
Isiolo Peace Link möchte unter anderem die sozio-ökonomischen Rechte der Menschen dort stärken. Bei den vielen Investitionsprojekten, die gerade in der Region implementiert werden, herrscht große Unsicherheit: ‚Wo wird was gebaut und was bedeutet das für mich als Anwohnerin oder Anwohner?‘ Wir wollen gegen diese Fremdbestimmung protestieren, um zu bewirken, dass diese Dinge in Zusammenarbeit mit den dort lebenden Menschen und nicht von oben herab ohne vorherige Konsultationen bestimmt werden.
Ich muss meine Papiere in Ordnung bringen – noch immer bemühe ich mich um meine Arbeitserlaubnis! In den ersten Monaten war ich wochenlang damit beschäftigt, zwei Autos zu kaufen, eins für mich selbst und eins für die Partnerorganisation, und dabei habe ich überhaupt keine Ahnung von Autos. Momentan lebe ich in Nairobi. Isiolo ist vier Stunden Fahrt davon entfernt, was viel Fahrerei bedeutet. Alle zehn Tage fahre ich nach Isiolo, um mich mit meiner Partnerorganisation zu treffen. Wir arbeiten sehr viel an den Plänen. Ein großer Teil meiner Tätigkeit ist noch Übersetzungsarbeit: sich kennen lernen, eine gegenseitige Sozialisierung, wie machen wir diese Dinge, wie macht ihr diese Dinge, wie können wir einen gemeinsamen Nenner für unsere Zusammenarbeit finden? Außerdem lerne ich Buchhaltung. Und ich muss Berichte schreiben. Lesen Sie das ungekürzte Interview auf weltfriedensdienst.de/interview-mit-unserem-kooperanten-tim-bunke-in-kenia
Nairobi
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Mombasa
Die riesigen Infrastrukturprojekte von Kenya Vison 2030 sollen die Investitionen ankurbeln
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In Isiolo bin ich quasi als Pionier – also nicht nur als allererster vom Weltfriedensdienst in Kenia, sondern auch allein – tätig. Das heißt, ich musste bei Null anfangen, was bis heute einiges Chaos mit sich bringt.
Urheberrecht: Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“, Universität Konstanz. Zuerst erschienen unter https://www.exzellenzcluster.unikonstanz.de
International
WAS VERHINDERT GEWALT? Von der turbulenten Wahl in Kenia berichtet Tim Bunke, Kooperant und ZFD-Fachkraft des Weltfriedensdiensts
Der Projektpartner Isiolo Peace Link setzt sich gemeinsam mit Tim Bunke dafür ein, dass die Menschen im Isiolo County besser in die für diese Region geplanten Investitionsprojekte eingebunden werden. Konflikte zwischen unterschiedlichen Ethnien um den Zugang zu Wasser und Weideland, Viehdiebstahl oder die Besetzung politischer Ämter werden häufig durch Korruption gesteuert und durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie beeinflusst. Auf Fingerspitzengefühl kommt es an, wenn es darum geht, verfeindete Gruppen an einen Tisch zu bringen, um weitere Konflikte zu verhindern. Aus seinem Arbeitsalltag erzählt der promovierte Ethnologe im Interview links. Auf dieser Seite berichtet Tim Bunke von den Wahlen 2017.
KENIA IM WAHLJAHR 2017 Von Tim Bunke Bei Wahlen in Kenia droht immer Gewalt. Rund um die Präsidentschaftswahl 2007 gab es mehr als 1.200 Tote. Die Menschen befürchteten, dass sich ein solches Drama wiederholt. Bei der Präsidentschaftswahl im August 2017 blieb es verhältnismäßig ruhig. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Auszählung erklärte der Oberste Gerichtshof diese jedoch in einer historischen Entscheidung für ungültig. Sie wurde Ende Oktober wiederholt. Der Boykott der Neuwahl durch die Opposition stürzte Kenia in eine beispiellose Verfassungskrise. Geringe Wahlbeteiligung, gegenseitige Anschuldigungen und endlose Verhandlungen ob der Legitimität der
Tim Bunke (hinten links) und ZFD-Koordinatorin Andrea Case (rechts) mit dem Team von Isiolo Peace Link Hassan Abdullahi, Emma Akai Abong, Abdia Mohamud, Hussein Mursal, Rose Mwari (von links)
Feierlichkeiten zur Eröffnung des Response Centre
Präsidentschaftswahlen haben Kenia stark zugesetzt und zeugen von einer zutiefst zerrissenen Gesellschaft. Unsere Projektregion in Isiolo ist ethnisch und politisch gemischt. Zusammen mit anderen NGOs, Polizisten, Ältesten und der Lokalregierung hat Isiolo Peace Link für die Wahlperiode ein „Response Centre“ etabliert. Eine gemeinsame Einsatzzentrale von NGOs und Polizei kombinierte Frühwarnsysteme mit schnellen Reaktionsmöglichkeiten. Das ist bislang einzigartig in Kenia. Radiostationen informierten und sensibilisierten die EinwohnerInnen. Die Bevölkerung erhielt Notfallnummern, so dass bei Zwischenfällen schnell eingegriffen und geschlichtet werden konnte: Mediatoren, Sanitäter und Polizisten waren im Einsatz. Gewaltausbrüche in Isiolo County konnten daher schnell und nachhaltig bearbeitet werden. Wir glauben, dass wir potenzielle, langanhaltende Konflikte verhindert haben.
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News Aktiv werden
SCHWITZEN FÜR DEN GUTEN ZWECK Wenn SchülerInnen zehn Mal „um die Kirche“ laufen – wie soll das gegen Armut und Unfrieden helfen?
Sponsorenläufe sind ein probates Mittel, um SchülerInnen auf die Probleme aufmerksam zu machen, vor denen Gleichaltrige in Afrika, Asien oder Lateinamerika stehen. Gleichzeitig leisten sie einen finanziellen
Thanks for Running
AUS DER WFD-FAMILIE Unser langjähriges Mitglied Gisela Leber ist nicht mehr. Ihren Angehörigen gilt unser herzliches Beileid. Statt Kränze spendeten die Trauergäste 735 Euro. Eine würdige Art, ihrer zu gedenken. Seit ihrer Ausreise als "begleitende Partnerin" von Bernd Leber nach Gambia 1970, blieb Gisela Leber uns ein Leben lang verbunden.
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Beitrag zu deren Lösung. Nach einer Info-Veranstaltung wissen die Läuferinnen und Läufer bescheid über die Situation anderer Kinder im globalen Süden: wie beeinträchtigt eine schlechte Infrastruktur die Lernerfolge von SchülerInnen? Wie führt der Klimawandel zu Missernten? Wie graben Konzerne den KleinbäuerInnen das Wasser ab? Und sie erfahren, was unsere Partnerorganisation im Land tut, um junge Menschen durch Bildung fit fürs Leben zu machen und das Überleben zu sichern. Die so motivierten SchülerInnen bitten ihre Eltern, Verwandten, Nachbarn und Geschäftsleute im Kiez, ihr Sponsor oder ihre Sponsorin zu werden. Jede gelaufene Runde kostet die Sponsoren ein paar Cent. Meist legen die TeilnehmerInnen die Strecke zu Fuß zurück. Per Fahrrad, Inliner oder schwimmend geht es aber auch. Es ist egal, ob ein Kind schnell läuft oder langsam. Oder ob es viel oder wenig Geld einnimmt. Jeder Cent zählt. Und Dabeisein ist das Wichtigste. Nach dem Lauf ist „Zahltag“. Die LäuferInnen spenden die Beiträge der Sponsoren dem vorher ausgewählten Projekt. Im Sommerhalbjahr 2017 waren viele Hundert SchülerInnen auf den Beinen, um anderen zu helfen. Im Schwarzwälder Zimmern legten die
TeilnehmerInnen mehrere Hundert Kilometer zurück. Sie unterstützen die Kindertagesstätte „Jardim Bom Retiro“ in einer Favela im Großraum Rio. Das Besondere: Es war ein Mehrgenerationenlauf, an dem Kindergartenkinder, SchülerInnen, Eltern und Großeltern teilnahmen. In NRW kamen die SchülerInnen des Gymansiums Hückelhoven bei einem Lauf für den Ressourcenschutz in Simbabwe ins Schwitzen. Und die Real- und SekundarschülerInnen in Velen-Ramsdorf rannten für Ökoprojekte des Weltfriedensdiensts. Die Freie Schule Köln lief und radelte für Benin. Auch die Berliner HeinrichZille-Grundschule spendete einen großen Teil ihrer Einnahmen für ihr Partner-schaftsprojekt in Senegal. Zur Nachahmung empfohlen: Unsere Checkliste zur Vorbereitung eines Sponsorenlaufs schicken wir gern allen LehrerInnen, SchülerInnen und Fördervereinen. weltfriedensdienst.de/aktiv-werden
KATRIN STEINITZ kümmert sich beim Weltfriedensdienst um SpenderInnen und die Partnerschaftsgruppen
Lesen News
BUCHTIPP
Von der RAF in die Favela: Das Leben unseres Vorstandsmitglieds Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das Terrain der westdeutschen Linken vermessen wird. Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, 1970 Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, 1975 Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln, 20 Jahre Haft bis 1995, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Kooperant des Weltfriedensdiensts in Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes. Die Bilanz seines bewegten Lebens lautet: Ohne den Mut, Grenzen zu übertreten, sich auf unbekanntes
Terrain zu wagen, können die versteinerten Verhältnisse, in denen die große Mehrheit der Menschen zu leben gezwungen ist, nicht verändert werden. Genauso gilt aber: Die Mittel des Widerstands müssen am Ziel einer befreiten Gesellschaft orientiert sein. Und: Befreiung fängt an der Basis an. Ein Lebensrückblick ohne jede Beschönigung und in uneingeschränkter Konfrontation mit den begangenen Fehlern.
Taufer, Lutz Über Grenzen Assoziation A ISBN 978-3-86241-457-4 288 Seiten Paperback 19,80 €
R WIE RESSOURCEN-KONFLIKT Ressourcenkonflikte entstehen, wenn der Zugang zu Ressourcen nicht dem Bedarf bzw. Anspruch verschiedener NutzerInnen entsprechend geregelt ist. Es gibt Konflikte um den verwehrten Zugang zu Ressourcen wie Land, Wald oder Wasser. Und es gibt Konflikte um die gerechte Verteilung von Ressourcen. Häufig werden Ressourcenkonflikte lokal ausgetragen und entziehen sich damit einer breiten medialen Aufmerksamkeit. Die Ursachen dieser Konflikte scheinen in vielen Fällen in größere Zusammenhänge eingebettet, wie etwa in globale Handelsstrukturen oder in weltumspannende Phänomene wie dem Klimawandel. Übrigens spricht man von versteckten Ressourcenkonflikten, wenn die Zugangs- und Verteilungskonflikte im Verborgenen wirken und diese nicht offen ausgetragen werden. Dies geschieht beispielsweise im Fall von "virtuellem Wasser".
Wem stehen also welche Ressourcen zu, besonders wenn diese knapp werden? Wer bestimmt über den Zugang und die Verteilung? Diese Fragen zeigen, dass Ressourcenkonflikte eng mit dem Thema Gerechtigkeit verknüpft sind. Und ohne Gerechtigkeit gibt es keinen nachhaltigen Frieden. http://wfd.de/ressourcengerechtigkeit-ressourcenkonflikteverhindern-frieden-entwicklung-menschenrechte/
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News
AKTUELLES +++ weltfriedensdienst.de/thema/aktuelles
+++ MIT BILDUNG GEGEN GEWALT, 10.7.2017
+++ FILM ZUM UN-WELTFRIEDENSTAG, 20.9.2017
Unser Partner AdoleScER war im Juli zu Besuch in Deutschland. Im Lateinamerika-Forum Berlin berichteten Daniela Araujo und André Luiz Fidelis de Azevedo von AdoleScER, wie sich Jugendliche aus Favelas in Brasilien für eine Kultur der Gewaltfreiheit engagieren.
Zum UN-Tag des Weltfriedens luden wir ein zu einer Filmvorführung von „La Buena Vida – Das gute Leben“. Der preisgekrönte Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der kolumbianischen Dorfgemeinschaft Tamaquito vor dem Hintergrund des weltweit steigenden Energiekonsums, den das Streben nach Wachstum und Wohlstand verursacht. In der Diskussion mit dem Publikum berichteten wir, wie der Weltfriedensdienst Initiativen in Afrika, Asien und Lateinamerika bei der Durchsetzung des Rechts auf Wasser unterstützt.
+++ WASSERMOBIL ON TOUR Seit diesem Sommer informieren wir mit unserem rollenden und interaktiven Aktionsstand in Berlin und bundesweit über die zunehmende globale Wasserkrise. Denn „Wasserraub Macht Durst“. Von unseren Südpartnern erfahren wir, wo Entwicklungen schief laufen, warum es uns betrifft und was wir tun können. Wer mit dem Wassermobil auf Tour gehen will, meldet sich bei Stefanie Hess: info@weltfriedensdienst.de
+++ BENEFIZKONZERT VOICES, 3.11.2017 Für die Katatura-Kinderprojekte in Namibia sangen in der Berliner Trinitatiskirche zum 15. Mal so unterschiedliche Chöre wie Chor par Coer, Chorissimo, Fugatonale und Tontäter. Mit dabei war auch wieder das BrassCollegium Berlin.
Das Wassermobil – kein Fluchtwagen für Wasserräuber
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Querbrief 4/2017
Der Begegnungschor führt durch den Abend zu Migration
+++ FREMD IST DER FREMDE NUR IN DER FREMDE, 17.11.2017 Musikbegeisterte, Mitglieder und Freunde des Weltfriedensdiensts trafen sich im Refugio, das BerlinerInnen und Geflüchtete bewohnen und kreativ nutzen. Durch die interaktive Veranstaltung zum Thema Migration führte der Begegnungschor. Alt- und Neu-BerlinerInnen trafen sich, um gemeinsam zu singen, die Kultur und die Sprache der anderen zu entdecken und voneinander zu lernen.
+++ VOM SÜDEN LERNEN, 18.11.2017 Migration spielt eine Rolle in vielen unserer Projekte. Auf der gut besuchten Veranstaltung zum Thema Migration in den Projekten des Weltfriedensdiensts berichtete Elaine Maane, wie unser südafrikanischer Partner STEPS Filme als Medium für Emanzipation, Empowerment und die Integration von Randgruppen nutzt. Die Bedeutung des Migrationsthemas in unseren Projekten weltweit diskutierten wir auch anhand einer Ausstellung.
News
AKTUELLES +++ weltfriedensdienst.de/thema/aktuelles
+++ JAHRESTREFFEN UND TAG DER OFFENEN TÜR, 18.-19.11.2017 Nach der Mitgliederversammlung am Nachmittag des 18.11. begrüßten wir am 19.11. zahlreiche Neugierige, SpenderInnen und natürlich unsere Mitglieder in der Geschäftsstelle am Borsigturm. Team, Vorstand und Kooperanten stellten Highlights aus ihrer Arbeit vor: • Die Wasserampel – was steckt dahinter? • Das Wassermobil live • Hochaktuell: Myanmar
+++ BUCHVORSTELLUNG: WELTFRIEDENSDIENST E.V. Am Tag der Offenen Tür hatte auch ein lang erwartetes Werk Premiere: Die Geschichte des Weltfriedensdienst e.V. auf gut lesbaren 164 Seiten von Dr. Ulrich Luig. Versandkostenfrei als Taschenbuch und E-Book bestellbar unter: https://www.bod.de/buchshop/ weltfriedensdienst-e-v-ulrich-luig9783746031798
+++ WORKSHOP: MIT FILMEN MUT MACHEN, 20.11.2017 Unsere Südpartnerin Elaine Maane von unserer südafrikanischen Partnerorganisation STEPS, war im November zehn Tage zu Besuch in Deutschland. Die erfahrene Trainerin
bewies uns in diesem 4-stündigen Methoden-Workshop, was eine gute Moderatorin ausmacht. Wir lernten, wie STEPS ModeratorInnen ausbildet, damit angeleitete Filmvorführungen als Plattform für selbstbestimmtes Lernen dienen.
+++ WASSER. GESICHTER. GESCHICHTEN. 2.12.2017 Eine Theaterproduktion mit jungen geflüchteten Menschen aus Syrien und dem Kongo in deutscher, arabischer, kurdischer, englischer und französischer Sprache tourte im November und Dezember durch Deutschland. Nach der Aufführung in Berlin diskutierten Theaterleute, Experten des Weltfriedensdiensts und Geflüchtete darüber, wie Wasser uns verbindet, wie aber Menschen immer öfter fliehen, weil ihnen der Zugang zur lebenswichtigen Ressource fehlt.
Elaine Maane, Trainerin und Koordinatorin von STEPS
+++ SOLI-KAMPAGNE: „TEILEN MACHT SATT“ Der Weltfriedensdienst, SODI und INKOTA führen gerade eine SoliKampagne durch, um Menschen zu ermöglichen, eine lebenswerte Zukunft selbst zu gestalten. Mit elf Artikeln und einem Video in der Zeitung „Neues Deutschland“ sammeln wir Spenden für unsere Partnerorganisation STEPS. Die Kampagne läuft noch bis Mitte Januar.
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Postvertriebsstück Gebühr bezahlt A9649 F
Am Borsigturm 9 13507 Berlin www.weltfriedensdienst.de
SPENDENTIPP – VON DER FAVELA INS SPRECHZIMMER In Brasilien kassiert die neoliberale Temer-Regierung viele soziale Errungenschaften aus „Lula-Zeiten“. Gerade in dieser Situation ist es wichtig, arme Gemeinden nicht allein zu lassen. Die NGO CAMPO berät Engagierte im Großraum Rio de Janeiro dabei, ihren Jüngsten einen sicheren, anregenden und schönen Ort zu geben. Für uns klingt das selbstverständlich. In den Favelas ist es das sicher nicht. Partnerschaftsgruppen aus Deutschland und der Weltfriedensdienst unterstützen diese Arbeit.
Raffaela (6) möchte Ärztin werden
Eine der unterstützten Kindertagesstätten ist Serpa Saúde. 2016 erreichte die Kita mit Ganztagesbetreuung, einem offenen Nachmittagsangebot und der Hausaufgabenbetreuung für GrundschülerInnen etwa 250 Kinder, vor allem aus sehr armen Familien. Isabel Capaverde von CAMPO fragte für uns Luciene, die Mutter der sechsjährigen Rafaela, die das letzte Kita-Jahr besucht. Luciene ist Kleinstunternehmerin. Sie backt und verkauft Kuchen.
Laune auf und freut sich auf das große Spielzimmer. Mit den regierungseigenen Kindertagesstätten ist Serpa Saúde nicht vergleichbar. Die lange Warteliste ist kein Zufall.
Wie findest du die Kita? Meine beiden älteren Töchter sind gut in der Schule. Das ist auf jeden Fall das Verdienst der Kita, die die Kinder mit Spielen und richtigen Projekten fördert. Sie sorgt sich um die Entwicklung der Kinder. Meine Töchter sagen mir, was gesundes Essen ist, weil sie das aus dem Gemüsegarten der Kita wissen. Jeden Morgen wacht Rafaela mit guter
Der Weltfriedensdienst kooperiert mit 23 Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum – Schulen, Gemeinden, Eine-Welt-Läden und privaten Spenderkreisen. Auch Sie können etwas tun: Initiieren Sie einen privaten Spenderkreis und unterstützen Sie eines unserer Projekte in Afrika oder Lateinamerika.
Was beeindruckt Dich an Deiner Tochter? Sie ist jetzt gut gerüstet für die Schule. Und sie möchte Ärztin werden. Das musst Du Dir mal vorstellen: von der Favela ins Sprechzimmer!
Spendenkonto Weltfriedensdienst e.V. Bank für Sozialwirtschaft | IBAN: DE06 1002 0500 0003 1475 05 www.weltfriedensdienst.de/spendenformular IMPRESSUM Herausgeber: Weltfriedensdienst e. V., Am Borsigturm 9, D-13507 Berlin Telefon: +49 (0)30 253 990-0, info@weltfriedensdienst.de, www.weltfriedensdienst.de, www.wasserraub.de Redaktion: Stefanie Wurm (V.i.S.d.P.), Jonathan Dümchen Elisabeth Olfermann, Helge Swars, Katrin Steinitz, Marsha Linnartz Lektorat: Florian Schubert Grafik: Anja Tessmann – Art Direction & Design Studio Druck: Spree Druck Berlin GmbH, gedruckt auf Recycling Papier Bildnachweis: Titel, S. 3, Karte S. 6: Anja Tessmann; S. 3: Dave Brenner; S. 2, 4, 8, 10, 11: WFD-Archiv; S. 2, Mitte: René Ritschel; S. 5: REUTERS/Antony Njuguna; S. 6-7: IPL-Archiv; S. 8 Zeichnung: Helge Swars; S. 12: CAMPO-Archiv