Wendezeit 4/15 - Heissi Marroni

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Juli/August 2015

Nr. 4/15

endezeit

Zeitschrift für ganzheitliches Leben und für ein neues Zeitalter mit mehr Geist und Seele

• «Heissi Marroni»

Wie aus der edlen Kastanie das «Brot der Armen» wurde

• Geschichte der Bibel: Was ist Inspiration? • Hinrichtung mit Zwischenfällen • Weltbester Gartenkünstler in St. Moritz


Inhalt

Zu lesen

Gedankensplitter

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in Nr. 5/15

Gesehen • Gelesen • Gehört Krebskongress: Heilung ist immer möglich Powertrio im Kampf gegen die Pfunde Englischsprachige Psi-Websites Warum sich kleine Kinder nicht erziehen lassen Spektakulörer Dinosaurierfund in Wales

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Geschichte der Bibel: Sogenannte Gründe gegen

Religion Geschichte der Bibel – Was ist Inspiration?

die Inspiration?

7-11

Uris Kolumne Behalte Deine Gedanken unter Kontrolle

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Parapsychologie:

Parapsychologie Unheimliche Wirklichkeiten: Hinrichtung mit Zwischenfällen Prophezeiungen für 2015 aus Palmblättern Transwelt - Erfahrungen jenseits von Raum und Zeit

13-15 16/17 18-20

Das Universum des Todes

Esoterik Theosophie

21-28

S chwerpunkt – R eportage «Heissi Marroni» – Warum die Edelkastanie früher «Brot der Armen» hiess Korsika und die Esskastanie - eine Liebesgeschichte Korsika entdecken Der Kastanienbaum der hundert Pferde Die Esskastanie – Wertvolles Grundnahrungsmittel Rezepte mit der Esskastanie

29-31 32-34 35-37 38/39 39-41 42/43

Reportage Er galt als der weltbeste Gartenkünstler

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Vorstellungen 50 51 51

Bücher / CDs Callum Cooper: Paracoustics Lauren Walker: Energieheilung mit Yoga Peter K. Keller: Todesurteil aufgehoben! Patrick Lynen: Mach dich mal locker Jennie Apel und Dirk Grosser: Kartenset - Jeder Tag ist ein Segen Dr.med. Daniel Dufour: Liebes-Krisen Kurt Hungerbühler: Heilung der Organe OM C. Parkin: Angst - Die Flucht aus der Wirklichkeit Christiane Northrup: Göttinnen altern nicht

Agenda – Agora Therapeutenliste

Theosophie

Buch– und CD/DVD–

Ökologie Darwinfinken sind Schnell-Entwickler Der Magnetsinn der Waldmaus Hungrige Larven bringen ganze Bienenvölker um

Bewusstsein als Skalpell

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Gesehen – gelesen – gehört

… und viele weitere Themen

Anfang September online


Gedankensplitter

Impressum

Wendezeit Nr. 4/15 Juli/August 2015) – 27. Jg. (Gesamt–Nr. 156) Erscheint 6 x jährlich: Januar, März, Mai, Juli, September, November Herausgeber: Fatema Verlag GmbH

Redaktion Wendezeit,

Parkstr.14, CH–3800 Matten/ Interlaken Tel. +41(0)33 826 56 51, Fax 826 56 53 E–Mail: verlag@fatema.com Internet: http://fatema.com http://wendezeit.info Leitung: Orith Yvette Tempelman

Regelmässige Beiträge von: Uri Gel­ler (Ko­­lumne), Ernst Meckelburg (Grenz­ wis­sen­­schaften), Rudolf Passian (Pa­­­ra­­­psycho­lo­gie).

In dieser Ausgabe sind ausserdem Texte fol­­­gen­der Autoren erschienen: W. J. J. Glashower, Heini Hofmann, Beate Kostka, George Langelaan, Thomas Ritter, Barbara Zimmermann, Matthias Zimmermann

Copyright: Fatema–Verlag GmbH. Alle Rech­te vor­be­halten. Nachdruck, auch aus­zugs­weise, nur mit Genehmi­ gung der Re­dak­­­tion. Na­ment­lich ge­­ kenn­­zeich­­­­nete Bei­trä­ge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Re­dak­ tion wieder. Für unverlangt ein­ge­sand­ tes Material wird kei­ne Gewähr über­ nom­men. Gerichtsstand: Inter­laken.

Anzeigenverwaltung: Fatema Verlag Tel. +41(0)33 – 826 56 59, Fax +41(0)33 – 826 56 53

Therapeuten–/Beraterliste: Grundeintrag CHF 12,–/€ 10,–/Jahr Erweit. Eintrag: CHF 24,–/€ 20,–/Jahr Der Eintrag in die Therapeutenliste wird jeweils automatisch um ein Jahr verlängert, falls er nicht mindestens sechs Wochen vor Ablauf schriftlich beim Verlag ge­kündigt wird. Bestäti­ gung der Kün­digung nur per Mail. Abonnemente sind gratis. Freiwillige Spen­den zur Unkostendeckung willkommen

Liebe Leserin, Lieber Leser, Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe hat mehr mit Ökologie als mit Esoterik oder Spiritualität zu tun. Warum wird einem solchen Thema in dieser Zeitschrift also ein so prominenter Platz eingeräumt? Der Begriff Ökologie hatte ursprünglich eine rein naturwissenschaftliche Bedeutung. Meyers Enzyklopädisches Lexikon definiert den Begriff als „denjenigen Bereich der Biologie, der sich mit den Wechselbeziehungen zwischen den Organismen und der unbelebten und belebten Umwelt befasst“. Wechselseitige Beziehungen entstehen aber auch in Bezug auf unseren Umgang mit der Natur. Zwischen den Bewegungen und Veränderungen in der Natur und dem Denken und Handeln des Menschen gibt es gewisse Parallelen. Wenn das Weltklima sich verändert, so ändert dies – hoffentlich – auch unser Denken und Handeln. Es gibt eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Natur, aber wenn diese zum Tragen kommen soll, müssen wir uns ihrer bewusst werden. Je mehr wir uns also mit Ökologie oder mit Umweltthemen befassen, desto mehr wird sich auch unser Umgang mit der Natur wandeln. Im Zuge des New-Age-Denkens etablierte sich zunehmend ein neues Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge. Die Verschmutzung und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Erde und Luft durch herkömmliche technologische Entwicklungen wurde ab den 1970er Jahren verstärkt durch die Ökologiebewegung ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, der Begriff Ökologie wurde um eine soziale und spirituelle Dimension erweitert. Und die „heissen Marroni“ werden wohl nicht das letzte „nicht-esoterische“ sondern eher ökologische Schwerpunktthema dieser Zeitschrift bleiben.

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CH: Postkonto 20–584170–8, Fatema–Verlag GmbH, 3800 Matten

Übrige Länder: Commerzbank Bayreuth–Maximilianstr., BLZ 773 400 76, Kto 154544100, Fatema-Verlag oder IBAN CH84 0900 0000 9171 4207 3

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Krebskongress: Heilung ist immer möglich 17. Kongress für Biologische Krebsabwehr Was können Patienten selbst zu Ihrer Heilung tun? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch den 17. Patienten-Arzt-Kongress der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr am 9. und 10. Mai 2015 in Heidelberg, mit über 900 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Kompetente Krebskranke, die selbstbestimmt und in Würde ihrer Krankheit begegnen. Mit diesem Bild eröffnete Kongressleiter Dr. med. György Irmey den 17. Patienten-Arzt-Kongress der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. (GfBK). Über 900 Patientinnen und Patienten, Mediziner und Therapeuten informierten sich zwei Tage lang intensiv in Vorträgen und Seminaren über ganzheitliche Krebstherapie. Patientenkompetenz hatte die GfBK zum Motto des diesjährigen Kongresses gemacht, das grsse Potential an eigenen Kräften, die Patienten für ihre Gesun-

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dung nutzen können. «Zur ärztlichen voll über ihre Heilungsverläufe berichAufgabe gehört nicht nur die ‹Bekämp- teten. «Ich habe Wohlergehen, Energie fung des Krebses›, sondern die Förde- und Gesundheit zurückgewonnen», sagt rung der Selbstwirksamkeit», heisst es in sie heu­te. Alle Patienten betonten, wie einer Stellungnahme der Gesellschaft an­ wichtig es sei, aus der Angst und der lässlich des Kongresses. «Da haben wir Opfer­hal­tung zu kommen. Sie sind in der noch Medizin viel Entwicklungs- selbst aktiv geworden, habe neue Respotenzial», kommentierte Dr. Irmey. «Die sourcen entdeckt und für sich selbst geMedizin von innen wird an den Hoch- sorgt. schulen nicht gelehrt», kritisierte auch der bekannte Onkologe Dr. med. Walter Abwehr stärken Weber im Eröffnungsvortrag über Spon­ Mit welchen biologischen Mitteln Mentan­remissionen bei Krebs. schen gezielt ihre Abwehrkräfte stärken Spontane Verläufe können, war Thema verschiedener Fach­ vorträge. So hemmen z. B. Schwerme«Krebs verläuft in Schüben und kann talle wie Cadmium, Quecksilber, Eisen auch rückläufig sein», sagte Dr. Weber. oder Kupfer die Aktivität von AbwehrEr habe viele Spontanremissionen in sei­ zellen und sind ein Co-Faktor bei Krebs­ ner Praxis erlebt, etwa bei jedem 20. Pa- erkrankungen. Deshalb sei Entgiftung, tienten. Warum bildet sich ein Krebs zu- Entsäuerung und Entschlackung eine rück? Dr. Weber zitierte dazu wissen- wichtige Voraussetzung der Heilung, so schaftliche Studien. Demnach überneh- Dr. med. Ralf Oettmeier. Wie ein guter men Patienten mit Spontanremissionen Vitamin-D-Spiegel das Risiko einer Krebs­ die Verantwortung für sich, sie ändern erkrankung senkt, zeigte Prof. Dr. med. Muster in ihrem eigenen Leben, die sich Jörg Spitz an aktuellen Studien. als ungünstig für die Gesundheit herausgestellt haben. Sie entwickeln wie- Ein Seminar widmete sich ganzheitlider Kreativität. Sie sind gläubig oder spi­ chen Ansätzen bei Prostatakrebs. An Pros­ rituell und erkennen an, dass es etwa tata-Ca. erkranken jährlich 70.000 MänGrösseres gibt als sie selbst. ner in Deutschland. Dr. med. Herbert Bliemeister berichtete, wie sich mit Hil­ «Wichtig ist, anzuerkennen, dass die Er- fe der DNS-Diagnostik genauer die Böskrankung etwas mit dem eigenen Leben artigkeit von Tumoren einschätzen lässt. zu tun hat», so Dr. Weber weiter. «Was Dr. med. Thomas Dill aus Heidelberg ist in meinem Leben geschehen? Wel- stellte moderne, schonende, organerhal­ chen Einfluss kann ich selbst auf das tende Therapien vor wie die Irreversible Krankheitsgeschehen nehmen?» Es ge- Elektroporation (IRE). Bei dieser minimalhe nicht um Selbstvorwürfe und Schuld- invasiven Behandlungsmethode werden gefühle, denn die lähmen. Tumorzellen durch örtlich begrenzte elektrische Felder zerstört. u «Hinschauen und für sich Verantwortung übernehmen», war der Rat von Barbara Kunze, die 2010 an Brustkrebs erkrank­ te. Barbara Kunze war eine der ehemaligen Patientinnen und Patienten, die auf dem Kongress eindrucks© Gabriele Schilgen

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Powertrio im Kampf gegen die Pfunde

Zucker und Stärke – zu reduzieren. Zum gesunden Abnehmen gehört natürNachhaltig abnehmen: mit gesunder Er­ lich auch viel Bewegung. ­nährung, regelmässiger Bewegung und Ideal ist die regelmässige Heilpilzen Ausübung eines Ausdauer­­ spor­tes wie Laufen, Wal(humannews) – Alle Jahre wieder – die ken, Schwimmen oder Rad­ Zeit vor dem Sommer ist eine besonders fahren. populäre Zeit, um überflüssigen Pfunden den Kampf anzusagen. Bei vielen hat Heilpilze sind ideale der Winter mit kleinen und grösseren Er­ Abnehm-Begleiter und nährungs-Sünden und wenig Bewegung wirken dem Jo-Jo-Efseine Spuren hinterlassen. Besonders am fekt entgegen Bauch, gerne aber auch an Po, Hüften und Oberschenkeln, haben sich so eini- Heilpilze – als Pilzpulver ge Fettpölsterchen angesammelt. Doch vom ganzen Pilz eingedarüber hinaus schleppen immer mehr nommen – können aufDer Heilpilz Coprinus hat sich unterstützend gegen HeissMenschen dauerhaft belastende Kilos grund ihrer spezifischen hungerattacken bewährt. mit sich herum. Daten des Robert Koch- Inhaltsstoffe die Gewichts­Instituts zufolge sind allein in Deutsch- abnahme effektiv unterstützen. So haben Auch dieser Pilz fördert eine bessere Verland 67 Prozent der Männer und 53 Pro- sie sehr wenige Kalorien und liefern uns dauung. Wer noch mehr tun möchte, zent der Frauen übergewichtig. Und es auch eine Fülle wertvoller Nähr- und Vi­ dem empfiehlt sich der Nopal-Saft (Feikommt noch dicker: Rund ein Viertel talstoffe, die ideale Abnehm-Begleiter genkaktus). Durch seine Einnahme kom­ der Erwachsenen ist adipös, also stark sind. Darunter zum Beispiel reichlich Vi­ men Fettverdauung und Fettabbau noch tamine der B-Gruppe, Mineralstoffe wie zusätzlich in Schwung. Zudem trägt er übergewichtig. Magnesium, Kalium oder Kalzium, Pro- zu einer Verminderung des BlutzuckerGesundheitsrisiko Übergewicht teine, Ballaststoffe und ungesättigte Fett­ anstiegs nach dem Essen bei. säuren. Weiterer Pluspunkt: Heilpilze ent­ Eine alarmierende Bilanz, da Überge­ halten Enzyme, welche die Ausleitung Bei den «Birnentypen» – hier ist das Fett wicht und insbesondere Adipositas ein der beim Fettabbau freigesetzten Toxi- überwiegend an Po und Oberschenkeln hohes Risiko für die Gesundheit bedeu- ne unterstützen. Dadurch kann dem ge- verteilt – steht die Entschlackungsproble­ ten. Unter anderem können in der Folge fürchteten Jo-Jo-Effekt entgegengewirkt matik im Vordergrund. Daher sind sie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankun­ werden. Sie helfen daher, das individu- mit den Heilpilzen Reishi und Hericium gen, Diabetes Typ 2, Fettstoffwechselstö­ elle Wohlfühlgewicht zu erreichen und gut beraten. Beide befördern die Ausleirungen, Gicht, Krebserkrankungen, Throm­ auch auf Dauer zu halten. tung der im Rahmen einer Diät verstärkt bosen oder Gelenk- und Rückenbeschwergelös­ten Toxine und Schlacken. Der den auftreten. Somit ist die Entscheidung, Auch beim Abnehmen gilt: «Äpfel Rei­shi über die Leber, der Hericium überflüssige Pfunde loszuwerden nicht nicht mit Birnen verwechseln» über den Verdauungstrakt. Der Reishi nur aus ästhetischer Sicht sinnvoll. kann zudem die Sau­erstoffaufnahme des Bei den sog. «Apfeltypen» – mit Fettkon- Blutes erhö­hen und steigert daher soGesunde Ernährung und viel Bezentration Bauch und meist diabetischer wohl die Leistungsfähig­keit als auch die wegung Nei­gung – steht die Fettproble­matik im Vitalität, was sich positiv auf den Ka­lo­ Fokus. Wichtigster Basispilz ist hier der rienver­brauch auswirkt. Crash-Diäten lassen zwar zunächst die Maitake. Durch seine spezifischen Inhalts­ Pfunde purzeln, führen aber in aller Re- stoffe trägt er zur einer ver­bes­ser­ten Fett­ Sowohl für den Apfel- als auch den Bir­ gel zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt, so verdauung und zu einem vermehr­ten Fett­ nentyp hat sich zusätzlich die kombinier­ dass nach der Diät schnell noch mehr abbau bei. Auch erhöhte Triglyzeridwer­ te Einnahme der Heilpilze Cordyceps Kilos auf die Waage gebracht werden te können mit seiner Hilfe gesenkt werden. und Polyporus bewährt. Der Cordyceps als zuvor. Für eine nachhaltige Gewichts­ unterstützt die Nierentätigkeit und bringt reduktion empfiehlt sich stattdessen die Als günstig hat sich zudem der Coprinus die Ausleitung von wasserlöslichen Schla­ dauerhafte Umstellung auf eine ausge- erwiesen. Er enthält das insulinartig wir­ cken über dieses Organ in Gang. Wie wogene, leichte und vitalstoffreiche Kost kende Vanadium, wodurch er eine blut- der Reishi aktiviert er zudem den Enermit viel Gemüse, Obst und Pilzen. Ins- zuckersenkende Wirkung entfaltet und giefluss und trägt so zu mehr Vitalität, besondere gilt es, das Überangebot an so auch hilft, Hungergefühle oder Heiss- Wohlbefinden und Lust auf Aktivität bei. kurzkettigen Kohlenhydraten – vor allem hungerattacken in Schach zu halten. Der Polyporus ist von hoher Bedeutung

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Der Heilpilze Maitake unterstützt eine bessere Fettverdauung und kurbelt so den Fettabbau an. Daher hat er sich bei der Gegensteuerung von Übergewicht sehr bewährt.

für die Entschlackung und die Entgiftung über die Lymphe. Er enthält spezi-

elle Triterpene, die zu einer Entlastung wendungsspektrum gibt es u.a. auf www. des Lymphsystems führen, und begüns- heilenmitpilzen.de. tigt die vermehrte Ausscheidung von Flüs­ Die MykoTroph AG, Institut für Ernähsigkeit, Natrium und Chlorid. rungs- und Pilzheilkunde mit Sitz in Limes­ Die genannten Heilpilze sind als Pilzpul­ hain, wurde 2003 von Franz Schmaus verkapseln erhältlich. Erfahrungen des gegründet. Der Dipl. Agraringenieur be­­ My­koTroph Instituts für Ernährungs- und schäftigt sich bereits seit mehr als 30 Pilzheilkunde (Limeshain) zufolge, haben Jahren mit der Wirkung und Anwendung sich insbesondere Pilzpulverkapseln be- von Heilpilzen und gehört zu den re­ währt, die aus dem ganzen Pilz herge- nom­­miertesten Experten auf diesem Gestellt werden, da nur in ihnen alle wirk- biet. Ziel des Instituts ist es, das Wissen samen Inhaltsstoffe – wie z. B. die für die um die vorbeugende und hei­len­de WirSchlackenausleitung erforderlichen En- kung von Pilzen in Deutschland und in zyme – enthalten sind. Weitere Informa- Europa einer breiten Öffent­lich­keit zutionen zur Pilzheilkunde und ihrem An- gänglich zu machen. u

Englischsprachige Psi-Websites American Institute for Parapsychology, AIP – parapsychologylab.com Eine gemeinnützige Organisation zur För­ derung der wissenschaftlichen psychischen Forschung, zur Förderung der Ausund Weiterbildung von Parapsy­cholo­gen auf allen Erfahrungsebenen und von allen Denkschulen. American Society for Psychical Research (ASPR) – www.aspr.com ASPR ist die älteste Organisaton für psychische Forschung in den USA. Mit ihren Labors, Büros, der Bibliothek und dem Archiv dient es als globales Informationsnetzwerk. Alliance Studying Paranormal Experiences – www.paranormalsocieties.com ASPE – Eine Vereinigung, die para­nor­ ma­le Erfahrungen studiert. Eine Allianz aus neugierigen und engagierten Leute, deren Ziel es ist, paranormale Erlebnisse zu dokumentieren, zu studieren und zu bewahren. Sie ermutigen die Menschen, ihre Beobachtungen und Erfahrungen ein­zureichen.

gie, psychische Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln.

lich akademisch.

Monroe Institut – www.monroeinstituBoundary Institute – www.boundaryte.org Eine gemeinnützige Forschungs- und institute.org/bi/index.html Die Non-Profit-Forschungsorganisation Bildungsorganisation, die von Robert widmet sich der Erkundung neuer An- Monroe gegründet wurde, der über sätze in der Physik und der Mathematik, vierzig Jahre lang das menschliche Besowie der Untersuchung gewisser pa­ra­ wusstsein studiert hat. normaler Phänomene in Bezug auf das Pacific Neuropsychiatric Institute – Bewusstsein. www.pni.org/esp/ Centre for Fundamental and AnomaInformationen über paranormale Experi­ lies Research – www.c-far.org mente, déjà vu-Erlebnisse u.a.m. Mit Tests C-FAR wurde von interessierten Wissen­ und Spielen. schaftlern gegründet, die bestimmte Ideen dazu haben, wie Wissenschaftler, Phi­ ParaNexus – www.paranexus.org loso­phen u.a. die Geheimnisse des Lebens Dieser professionelle gemeinnützige Ver­ band fortschrittlicher UFOlogen, Para­psy­ ergründen könnten. chologen und begeisterter Anhänger ist International Ghost Hunter’s Society auf die Erforschung und das Verständnis www.ghostweb.com der menschlichen Existenz durch das wis­ Die Internationale Ghost Hunter-Gesell- senschaftliche Studium der psychischen schaft sammelt Fotos, Videos, Geisterge­ und anomalen Erscheinungen im Luftbe­ schichten, bietet ein Heimstudium und ei­ reich, ihre Wirklichkeit und ihre Auswir­ nen Bildschirmschoner an, und vieles mehr. kungen auf die Menschheit ausgerichtet.

James Spottiswoode and Associates – The Paranormal Network – mindreaBerkeley Psychic Institute – www.berwww.jsasoc.com der.com Dokumente, Artikel und Experimente Es handelt sich um die Webseite von keleypsychic.com Dieser 1973 gegründete «psychische auf den Gebieten der Parapsychologie, Loyd Auerbach, einem Forscher para­nor­ Kindergarten» lehrt durch Unterricht in Remote Viewing, paranormale Berichte, maler Phänomene und Geisterjäger. Sie Hellsehen, Meditation, Heilung und Ener­ pa­ra­normale Erkenntnisse u.a.m. Ziem- enthält Artikel, Rapporte, Berichte und

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The Parapsychology Foundation – www.parapsychology.org Gegründet im Jahr 1951 zur Förderung und Unterstützung unparteiischer wissenschaftlicher Untersuchungen über die psychischen Aspekte von Telepathie, Hell­ sehen, Hellsehen und Psychokinese.

Bildungsorganisation zum Studium «un­ gewöhnlicher Erfahrungen, die auf noch nicht erfasste Fähigkeiten hinweisen».

The Parapsychological Association – www.parapsych.org Eine Vereinigung von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Autoren auf dem Gebiet der Parapsychologie. Enthält Artikel, eine Bücherliste und einen Veranstaltungskalender.

Society for Psychical Research – www.spr.ac.uk Sein Zweck ist die Förderung, auf einer wissenschaftlichen Basis, des VerständPrinceton Engineering Anomalies Renisses von Ereignissen und Fähigkeiten, search PEAR – www.princeton.edu/~pear/ die allgemein als «psychisch» oder «paDas Princeton Engineering Anomalies Re­ ranormal» gelten. search Labor liefert Informationen über seine Forschung auf dem Gebiet der Pa- Society for Scientific Exploration – rapsychologie, der aussersinnlichen Wahr­ www.scientificexploration.org Bietet ein kritisches Forum von Rationanehmung und der Psychokinese. lität und Beobachtungsbeweisen für die Rhine Research Center – www.rhine.org oft seltsamen Ansprüche am Rande der Eine gemeinnützige Forschungs- und Wissenschaft. u

Warum sich kleine Kinder nicht erziehen lassen

Nähe gefährlichen oder ungefährlichen Unternehmungen widmen.

Vor Gefahren schützen

Barbara Zimmermann. Die Erziehung von Kindern ist erst ab einem bestimmten Alter möglich. Auch wenn Grosseltern gern anführen, dass auch Kleinkinder eine feste Erziehung benötigen, sollten sich junge Eltern bewusst machen, dass sich kleine Kinder nicht erziehen lassen. Das ist auch nicht nötig. Im Kleinkindalter lernt das Kind, sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. Dabei richtet es sich danach, was es bei den Personen im Umfeld sieht und richtet sein eigenes Verhalten darauf aus. Dabei ist es dem Kleinkind ziemlich egal, ob sich die Menschen in seiner

Kleinkinder ahmen nach

Umfragen, Veranstaltungen und vieles mehr.

Paranormal Research Organization – www.paranormal-research.org Die Organisation von Loyd Auerbach un­ terstützt ernsthafte und sachkundige For­ scher und Ermittler im paranormalen Bereich und vermittelt gleichzeitig Bildungsressourcen für Enthusiasten. .

Für Eltern von Kleinkindern ist diese Zeit schwierig. Zum einen müssen sie ihr eigenes Verhalten überdenken, damit sie dem Kind nichts potentiell Gefährliches vorleben. Zum anderen müssen sie das Kleine vor Gefahren schützen. Die Klein­ kindzeit ist geprägt von Aufregungen und Wutanfällen des Kindes, das manche Sachen noch nicht selbst machen kann, obwohl es doch so gern möchte. Hilfen oder gar Verboten der Eltern begegnet es mit Protestgeschrei, das ganz schön auf die Nerven gehen kann.

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Natürlich bedeutet eine nichtmögliche Erziehung im Kleinkindalter nicht, dass die Kleinen tun dürfen, was sie wollen. Nur auf eine konkrete Kleinkinderziehung im herkömmlichen Sinne sollten Eltern sich nicht einlassen. Besser ist es, das Kind unter Aufsicht seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Wie sich Fürsorge der Eltern und Selbständigkeit des Kleinkinds miteinander vereinbaren lassen, dafür bieten Internetseiten wie bambiona.de eine wertvolle Hilfestellung. Dort sind auch Informatio­ nen darüber zu finden, warum es sinnvoll ist, im Kleinkindalter auf eine Erziehung zu verzichten. u

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Das Buch richtet sich an Psychologie- Die beiden früheren Bücher von Calund vor allem auch an Parapsychologie- lum Cooper waren Telephone Calls Studenten und auch an die breite Öf­ from the Dead und Conversations with fentlichkeit angesichts der Vielzahl der Ghosts. u behandelten Themen. Das Buch behanDoktorand der Universität delt die Physik des Schalls, die Psychologie des Schalls, Infraschall, Poltergeisvon Northampton veröffentlicht neues Buch über ter, «Lärmgei­s­ter», eine kurze Über­sicht über das Phänomen und die Psycho­logie Parapsychologie der Tonbandstimmen, die mysteriösen TeCal Cooper, Dozent und Doktorand an lefonanrufe, die schamani­sche Verwen­ der University of Northampton hat kürz- dung von Musik, die Musik am Totenlich sein drittes Buch über paranormale bett und die Analyse von Polter­geist-Rap. Aktivität veröffentlicht. Am Buch mitgewirkt haben nam­hafte Forscher auf den Ge­bieten der PsychoParakustik: Sound and the Paranormal logie, Physik, Anthropologie, Elek­tro­nik, (Der Schall und das Paranormale) wur- Musik und forensische Kri­minalistik. de Anfang Juni veröffentlich. Die Idee des Doktorvaters Steve Parson: sein Dok­ Cal Cooper: «Das Buch ist ein nützliches torand solle Infraschall untersuchen und und recherchiertes Handbuch für jeden, dessen parapsychologischen Effekte auf der sich für die Rolle des Schalls in unGeist und Körper des Menschen. Vor ei- serem täglichen Leben interessiert, für nigen Jahren begannen er und Cal mit seine Beziehung zu paranor­malen Erder Entwicklung von Ideen für ein Buch, eignissen, für die Geschichte der das eine Vielzahl von Aspekten des diesbezüg­lichen Forschung sowie für Schalls und dessen Beziehung zum Pa­ die Möglichkeit, eigene Experimente ra­normalen abdecken würde. durch­zufüh­ren.»

Das erste Buch, das Yoga und moderne Energiemedizin miteinander verbindet

Lauren Walker

Energieheilung mit Yoga Das sanfte Praxisprogramm zur Harmonisierung der feinstofflichen Kräfte

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rung des Energieflusses • Sonnengruss und Balance-Übungen zur Harmonisierung der Aura-Energie

Yoga fördert nachweislich die Gesundheit, klärt den Geist und ist eines der • Spezielle Asanas, um Kraft zu tanken und die Chakren zu klären besten Mittel überhaupt gegen Stress und Anspannung. Aber Yoga kann noch viel mehr: »Es stimuliert unmittelbar die Lauren Walker unterrichtet Yoga und Me­ feinstofflichen Energien, die in und um ditation seit 1997. Ihre Artikel über Yoga uns fließen – und genau hier kann man erschienen z.B. in der New York Times, ansetzen, um die heilende Wirkung von darüber hinaus ist sie Kolumnistin für Yoga auf Körper, Geist und Seele gezielt das renommierte Yoga Journal. Im Rahzu verstärken«, erklärt Lauren Walker. men eines von ihr initiierten Yoga-ProAuf Grundlage ihrer jahrelangen Erfah- gramms an der Norwich University entrung präsentiert die Autorin ein einzig- wickelte sie die Methode des Energy Me­ artiges Programm, das bewährte Metho- ­dicine Yoga, die sie mittlerweile weltweit den der Energiemedizin mit Yoga-Asa- lehrt. Die Autorin lebt in Vermont und nas kombiniert. Alle Übungen sind ein- Montana. fach zu erlernen und zeigen innerhalb Brosch., 272 S., CHF 28,90 / € 19,99, ISkurzer Zeit heilsame Effekte, u. a.: BN 978-3-7787-8253-8, eBook CHF 19,90 / € 15,99, EAN 9783641157135, • Atemübungen und Kopfmassagen zur u Vitalisierung des Körpers und Aktivie- Lotos Verlag

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Die Geschichte der Bibel

Was ist Inspiration? W. J. J. Glashower

Dieses Kapitel gehört eigentlich noch zu dem vorigen. Dort hatten wir gesehen, dass bestimmte Bücher für kanonisch erklärt wurden, weil sich herausstellte, dass sie göttliche Autorität haben. Nun wollen wir noch einen Schritt weitergehen und zeigen, dass bestimmte Bücher deshalb göttliche Autorität haben, weil sie von Gott inspiriert wurden. Hinter dem Problem «kanonisch oder apokryph» steckt also in Wirklichkeit die Frage nach der «Inspiration». Darum werden wir uns nun mit diesem Thema befassen. Die Frage nach der Inspiration ist heute eine der Fundamentalisten und aktuells­ ten Themen im christlichen Lager, weil viele andere Fragen, wie die Glaubwürdigkeit, Unfehlbarkeit und absolute Autorität der Bibel direkt damit zusammen­ hängen. Vermittelt die Bibel uns göttliche Botschaften in menschlicher, also unvollkommener Form? Oder sind etwa alle einzelnen Wörter von Gott eingegeben und damit wichtig und unfehlbar? Waren die Bibelverfasser nur «Schreibmaschinen», die blindlings registrierten, was Gott ihnen diktierte? Die Beantwortung dieser Fragen ist für die heutige Theologie von sehr grosser Wichtigkeit (wie wir später noch sehen werden), darum wollen wir uns jetzt mit ihnen befassen. Die Ausgangsbasis für unsere For­ schungen ist natürlich die Bibel selbst, denn sie sagt ja an vielen Stellen von sich, dass sie von Gott inspiriert ist (wenn dieses Wort in unserer deutschen Übersetzung auch so nicht vorkommt). Die göttliche Eingebung ist nicht ein-

fach eine Art «poetische Eingebung», von der die Bibelverfasser Gebrauch mach­ten, sondern vom Heiligen Geist getrieben, schrieben sie Wor­te nieder, die von Gott ka- tel) schriftlich festlegen lassen. Das ist men. Am besten lässt sich das erkennen, «der Odem des Allmächtigen» (vgl. Hiwenn wir einige der betreffenden Schrift­ ob 32,8). stellen, die im Neuen Testament von der Die Inspiration ist also Gottes Werk, wel­ Inspiration reden, näher betrach­ten. ches durch die Bibelverfasser ausgeführt wurde. Die Art und Weise wird uns in 1. Biblische Schlüsseltexte Petrus 1,10 + 11 näher erklärt: «Nach Die wichtigste Stelle finden wir in 2. Ti- dieser Seligkeit haben gesucht und gemotheus 3,16: «Denn alle Schrift, von forscht die Propheten, die von der GnaGott eingegeben, ist nütze zur Lehre, de geweissagt haben, die auf euch komzur Aufdeckung der Schuld, zur Besse- men sollte, und haben geforscht, worauf rung, zur Erziehung in der Gerechtig- oder auf was für eine Zeit der Geist keit.» Wir sehen, dass hier «der Schrift» Christi deutete, der in ihnen war und (ein für die Bibel bekannter Ausdruck: zu­vor bezeugt hat die Leiden, die über siehe u.a. Johannes 7,38 + 42; 10,35; Ga- Christus kommen sollten, und die Herrlater 3,8 + 22; auch für einzelne Bibel- lichkeit danach. «Hieraus lernen wir alstellen gebraucht: siehe u.a. Lukas 4,21; so folgendes: 1. dass die Inspiration durch Johannes 19,37; Apostelgeschichte 8,35) das Wirken des Heiligen Geistes, der in ein besonderes Kennzeichen gegeben den Bibelverfassern wirkte, geschah; 2. wird. dass die Autoren beim Niederschreiben der unfehlbaren Wahrheit, deren ErfülDieses Kennzeichen ist, dass die Schrift lung gesichert ist, vom Heiligen Geist «von Gott eingegeben» ist. Im Griechi- geleitet wurden, und 3. dass die Inspiraschen ist das nur ein Wort: theopneustos, tion durch den Heiligen Geist so gewelches buchstäblich «gottgehaucht» be­ schah, dass die menschlichen Verfasser deutet. Das heisst erstens, dass die Schrift manchmal selber nicht begreifen konnoder die «heiligen Schriften» (2. Timo­ ten, was diese von Gott eingegebenen theus 3,15) von Gott «ausgehaucht», d.h. Worte eigentlich bedeuteten. In 2. Petvon ihm ausgegangen sind; es sind sei- rus 1,21 finden wir noch eine weitere ne Worte und so aufgeschrieben, wie er wichtige Stelle, die über Inspiration wollte. Und zweitens sind es Worte, die spricht: «Denn es ist noch nie eine Weiser «eingehaucht» hat, d.h. er hat sie sagung aus menschlichem Willen herdurch Menschen (Propheten und Apos- vorgebracht; sondern von dem Heiligen

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Geschichte der Bibel

Geist getrieben haben Menschen im es sind buchstäblich seine Worte, die in Namen Gottes geredet.» Hier erkennen der Schrift niedergelegt sind; er selbst wir, dass die Bücher der Bibel nicht in ist Quelle und Ursache der Heiligen eigener Initiative des Verfassers ge- Schriften. schrieben wurden, sondern dass die Pro­ pheten (im weiteren Sinn eine Bezeich- b) Das menschliche Werkzeug. Gott genung für alle Bibelverfasser) vom Heili- brauchte die Menschen, um sein göttligen Geist «getrieben», ja sogar buchstäb­ ches Wort niederzuschreiben; diese Men­­ lich «getragen und mitgeführt» wurden schen fungierten nicht als «Schreibmawie die Blätter vom Wind. Inspiration ist schinen», denn sie hatten ihren eigenen «getrieben werden» vom Heiligen Geist. Stil und Wortschatz (wie wir noch sehen Es soll durch Seine Kraft geschehen, werden). Gott gebrauchte ihre Persönlich­ nicht nach den Überlegungen der Bibel- keit, um Seine Gedanken zu offenbaren. verfasser, damit diese nicht ihre eigenen Die Bibelverfasser hatten verschiedene Gedanken niederschrieben, sondern die Ausdrucksformen, wie beispielsweise ei­ Gedanken Gottes, von Ihm selbst stam- ne Flöte und eine Oboe verschiedene Töne von sich geben; aber es war Gott, mend, zum Ausdruck brachten. der diese Instrumente «bespielte», daDann heisst es auch, «dass keine Weissa­ mit sie die Melodien hervorbrachten, die gung in der Schrift eine Sache eigener Er wollte (vgl. 1. Korinther 14,7 in andeAuslegung ist» (2. Petrus 1,20); es han- rem Zusammenhang). delt sich um die Worte Gottes selber. Da­ rum haben diese Worte auch göttliche c) Das geschriebene Ergebnis. Das ProAutorität, wie wir in 2. Tim. 3,16 gesehen dukt des «Bespielens» von seiten Gottes haben: «Denn alle Schrift, von Gott ein- und das «Getriebenseins» der Verfasser gegeben, ist nütze zur Lehre, zur Aufde- ist ein geschriebenes Buch von göttlickung der Schuld, zur Besserung, zur cher Autorität. Dieses Buch hat laut 2. Tim. 3,16 das letzte Wort in dogmatiErziehung in der Gerechtigkeit.» schen, moralischen und anderen Fragen. Wir können unsere Definition von Inspi- Nicht alles, was die Bibelverfasser geration noch etwas präzisieren: Die Bibel sagt oder geschrieben haben, hat diese wurde in diesem Sinne inspiriert, dass Autorität; denn genaugenommen sind vom Heiligen Geist getriebene Männer nicht die Verfasser inspiriert, sondern die «gottgehauchte» Worte geschrieben ha- «heiligen Schriften», die sie niedergeben, die für die Menschen göttliche Au- schrieben haben, sind «gttgehaucht». torität besitzen. Wir müssen beachten, dass 2. Tim. 3,16 sagt, dass die Schrift Unterschied zwischen Offeninspiriert ist, und nicht die Verfasser. In barung und Erleuchtung manchen Fällen werden die Bibelverfasser auch noch andere Bücher geschrie­ Es gibt noch eine andere, sehr wichtige ben haben, ohne dass diese deshalb als Schriftstelle über Inspiration. Diese wirft inspiriert anzusehen sind. Und die Ver- gleichzeitig ein Licht auf die zwei Befasser haben, obwohl sie gläubig waren, griffe «Offenbarung» und «Erleuchtung». auch manches falsch gemacht. Wir brau­ Zwischen diesen beiden Begriffen und chen dabei nur an Mose, David oder Pe- der Inspiration gibt es einen krassen trus zu denken. Nur die Bücher der Bibel, Unterschied. In 1. Korinther 2,10-16 ledie sie verfassten, sind «gottgehaucht», sen wir: «Uns aber hat es Gott offenbart trotzdem waren die Autoren beim Schrei­ durch seinen Geist; denn der Geist erben ganz einbezogen, denn sie wurden forscht alle Dinge, auch die Tiefen der «vom Heiligen Geist getrieben», und wir Gottheit. Denn welcher Mensch weiss, lesen, dass «der Geist Christi in ihnen» was im Menschen ist, als allein der Geist war. Es gibt also drei Elemente im Pro- des Menschen, der in ihm ist? Wir aber haben nicht empfangen den Geist der zess der Inspiration: Welt, sondern den Geist aus Gott, dass a) Die göttliche Verfasserschaft. Das Wort wir wissen können, was uns von Gott ist von Gott ausgegangen, «ausgehaucht», geschenkt is. Und davon reden wir auch

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nicht mit worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Sachen für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes, es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich verstanden sein. Der geistliche Mensch aber ergründet alles und wird doch selber von niemand ergründet. Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen? Wir aber haben Christi Sinn.» In dieser wichtigen Stelle wird der Reihe nach über das gesprochen, was wir schon in Offenbarung. Inspiration und Erleuchtung eingeteilt haben. Bei allen drei Bezeichnungen spielt der Heilige Geist die entscheidende Rolle. Erstens hat Gott durch seinen Geist den Gläubigen die Wahrheit geoffenbart (entfaltet, enthüllt, bekanntgemacht). Gott kennt ja die Tiefen seiner selbst und in demnach auch imstande, sie uns zu offenbaren. Zweitens sehen wir dann, dass der Heilige Geist die Wahrheit nicht nur ent­ faltet, sondern auch in den Personen gewirkt hat, zu denen die Offenbarung kam, also hier in den Aposteln. Sie haben den Geist aus Gott empfangen, so dass sie nicht nur die Wahrheit hörten, sondern auch wussten, was ihnen von Gott aus Gnade geschenkt worden war. Darum redeten sie mit Worten, die ebenso von diesem Geist gewirkt, d.h. inspiriert waren. Weil es derselbe Gott ist, der dies alles bewirkt, sind die Schriften dieser Apostel also ebenso rein, ebenso inspiriert und autoritativ wie die Offenbarung, die sie bekamen. Wir stossen in 1. Korinther 2,13 noch auf eine Übersetzungsschwierigkeit. Es scheint aber, dass wir den Schluss von Vers 13 («und deuten geistliche Sachen für geist­ liche Menschen») im Zusammenhang ge­ sehen am besten folgendermassen über­ setzen sollen: a) «so dass wir geistliche Sachen durch geistliche Worte mitteilen»; oder b) «und deuten Geistlichen (Sachen) für Geistliche (Menschen)». In der ersten Übersetzung geht es um die Inspiration: Die geistlichen Dinge, über die die Verfasser der Bibel reden, sind nicht in


Geschichte der Bibel

menschlich unvollkommener Form verfasst, sondern in geistlichen, also von Gott inspirierten Worten. Die «Form» ist ebenso autoritativ und unfehlbar wie der «Inhalt» (falls wir diese Begriffe wirk­ lich voneinander trennen können), denn beide sind geistlich, von Gottes Geist ge­ wirkt. In der zweiten Übersetzung geht es um die Erleuchtung: Nicht jeder Mensch kann geistliche Wahrheiten ver­ stehen, sie können nur geistlich denken­ den Menschen zugänglich gemacht wer­ den. Das bedeutet (wie die Verse 14-16 weiter erklären), dass der Geist Gottes nicht nur für die Offenbarung von Gottes Wahrheit und für die Inspiration der heiligen Schriften nötig ist, sondern dass auch diejenigen, die Gottes Wort empfangen, seinen Geist brauchen. Der Bibelleser muss «geistlich» sein, erleuchtet vom Heiligen Geist, denn die Wahrheit kann nur «geistlich», durch das Licht des Heiligen Geistes, beurteilt und verstanden werden. Wer diese geistliche Erleuchtung besitzt, hat «Christi Sinn» (das rechte Verständnis).

Die Inspiration unterscheidet sich also (vgl. Lukas 24,31 + 32 + 45) Wie wir schon von der Offenbarung und der Erleuch- sahen, verstanden sogar die Bibel­verfas­ tung. Gott hat «vorzeiten manchmal und ser nicht alles, was sie niederschrie­ben auf mancherlei Weise geredet zu den Vä­ Und doch waren ihre Schriften vollkomtern durch die Propheten» (Hebräer 1,1). men inspiriert. Es gibt wohl verschie­de­ Das ist eine Offenbarung; aber wenn al- ne Stufen der Erleuchtung, nicht aber le diese Propheten ihre gesamten Offen- eine abgestufte Inspiration. Die Apostel barungen einfach aufgeschrieben hätten, waren mehr erleuchtet als David, und wären daraus nicht ohne weiteres «Hei- dieser war wiederum mehr erleuchtet lige Schriften» entstanden. Dazu war aus­ als Bileam. Aber die Worte, die wir in der ser der Offenbarung die «Inspiration» not­ Schrift von Bileam, David und Paulus wendig. Offenbarung ist die göttliche Ent­ vorfinden, sind alle gleich inspiriert, gleich hüllung der Wahrheit, Inspiration ist die göttlich und von gleicher Autorität. göttliche Niederschrift der Wahrheit. Einerseits wurde den Propheten viel geofMerkmale der Inspiration fenbart, das nicht in inspirierten Schriften festgelegt wurde; andererseits gibt Wir haben nun auf drei Aspekte der Inses eine Menge inspirierter Schriften in piration hingewiesen (Gott als Autor, das der Bibel, die keine neue Offenbarung menschliche Werkzeug und das geschrie­ enthalten. Aber es besteht auch ein Un- bene Resultat); ferner erklärten wir die terschied zwischen Inspiration und Er- Unterschiede zwischen Inspiration einer­ leuchtung. Die Inspiration der Schrift ist seits und Offenbarung plus Erleuch­tung nicht zugleich eine Garantie dafür, dass andererseits. Wir wollen jetzt etwas nädiejenigen, die darin lesen, sie auch ver- her auf die Art und die Charaktereigenstehen werden. Dazu ist Erleuchtung des schaften der Inspiration eingehen, und Herzens und des Verstandes notwendig er­läutern zuvor zwei Hauptmerkmale:

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a) Die Inspiration ist wörtlich, das heisst, Lesezeichen unantastbar macht: «Denn die einzelnen Wörter des ursprüng­lich ich sage euch wahrlich: Bis dass Himgeschriebenen Bibeltextes sind von Gott mel und Erde vergehe, wird nicht verinspiriert; b) Die Inspiration ist allumfas- gehen der kleinste Buchstabe noch ein send, das heisst, jeder Teil des Bibeltex- Tüpfelchen vom Gesetz, bis dass es alles tes ist von Gott inspiriert. geschehe.» Anmerkung: Diese zwei Merkmale zusammen bedeuten, dass jedes Wort des ursprünglich geschriebenen Bibeltextes inspiriert ist; wir sprechen hier nachdrücklich über den «ursprünglich geschrie­ benen» Text, weil in den späteren Handschriften (Kap. 3 und 4) und Überset­ zungen Fehler vorkommen können. Was lehrt die Bibel selber über ihre wörtliche Inspiration? Sie macht sehr deutlich, dass nicht nur ihr Inhalt (ihre Botschaft, ihr kerygma = Verkündigung), sondern auch ihre Form (ihre Wörter) von Gott inspiriert ist. Im Alten Testament lesen wir mehrere hundert Male, dass das Wort des Herrn zu den Propheten kam. Mose schrieb alle Worte nieder (2. Mose 24,4). David sagte: «Der Geist des Herrn hat durch mich geredet, und sein Wort ist auf meiner Zunge» (2. Samuel 23,2). Und zum Propheten Jeremia sprach Gott: «Tritt in den Vorhof am Hause des Herrn und predige denen, die aus allen Städten Judas hereinkommen, um anzubeten im Hause des Herrn, alle Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg» (Jeremia 26,2). Das waren dieselben Worte, die Jeremia spä­ ter in ein Buch schreiben musste: «Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Wor­te, die ich zu dir geredet habe über Israel, über Juda und alle Völker von der Zeit an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias bis auf diesen Tag» (Jeremia 36,2). Im Neuen Testament ist es ebenso. Wir sahen schon in 1. Korinther 2,13, dass die Inspiration «nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann», geschieht, «sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Sachen für geistliche Men­ schen». In Offenbarung 22,19 warnt Johannes: «Und wenn jemand etwas davon tut von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott abtun seinen Anteil vom Baum des Lebens.» Und letztlich bezeugt uns der Herr Jesus in Matthäus 5,18 selber, dass diese wörtliche Inspiration sogar Buchstaben und

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Ebenso souverän bezeugt die Schrift in 2. Timotheus 3,16 von sich selbst, dass ihre Inspiration allumfassend ist, und dass kein Teil der Bibel davon ausgeschlossen ist: «Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Aufdeckung der Schuld, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.» Darum kann Paulus in Römer 15,4 schreiben: «Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf dass wir durch Geduld und den Trost der Schrift die Hoffnung festhalten. «So verstehen wir auch die unverbrüchliche Einheit der Schriften, die deswegen zusammengefasst werden können als «die Schrift» (Ein­zahl!), über die Jesus in Johannes 10,35 sagte: «– und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden.» Die allumfassende Inspiration der Schrift macht sie zu einem unverbrüchlichen, einzigen Ganzen, so dass es absolut nicht gestattet ist, auch nur etwas von ihren Worten hinwegzutun oder hinzuzufügen (vgl. 5. Mo­ se 4,2; Offenbarung 22,18 + 19).

Abweichende Inspirationstheorien Aus dem Obenstehenden erkennt der Le­ ser, dass wir die Bibel als das unfehlbare, autoritative, völlig inspirierte Wort Gottes akzeptieren. Dies war auch der all­ gemeine Standpunkt der christlichen Kir­ che während mehr als 18 Jahrhunderten. Es entstanden zwar öfter Probleme, wenn man sich vorzustellen versuchte, wie die Bibel einerseits wörtlich von Gott inspiriert sein kann und andererseits doch eindeutig von menschlichen Autoren mit unterschiedlichem Stil und Wortschatz zusammengestellt wurde; aber letztlich ist das ja eine Frage, die wir nie vollständig beantworten können, weil wir als Menschen das Wirken des Geistes Gottes nicht begreifen. Ähnlich verhält es sich mit der Beteiligung des Geistes Gottes bei der Wiedergeburt: «Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sau-

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sen wohl; aber du weisst nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist» (Johannes 3,8). Das Wort, das hier für «Wind» gebraucht wird, ist dasselbe wie das, was auch für «Geist» verwendet wird. Die Stelle erinnert uns an «gott­ gehaucht» (2. Timotheus 3,16) und an «von dem heiligen Geist getrieben» (2. Petrus, 1,21). Die Frage des Nikodemus nach dem «Wie» der Wiedergeburt ist darum genauso töricht, wie du nach dem «Wie» der Auferstehung der Toten (1. Korinther 15,35 + 36), die ja auch ein unerforschliches Werk des Geistes Gottes ist (Römer 8,11), oder die Frage nach dem «Wie» der Inspiration… Das heisst natürlich nicht, dass wir nicht sorgfältig überprüfen dürfen und müssen, was uns die Bibel über ihre Inspiration mitteilt. Dabei müssen wir ungekürzt an dem fest­ halten, was die Schrift uns sowohl über ihre allumfassende, wörtliche Inspiration als auch über «das menschliche Element» lehrt, das in Stil, Wortgebrauch und Persönlichkeit der Bibelverfasser zu­ tage tritt. Hieraus erkennen wir ja gerade das Wunder der Bibel. Sie ist ein total menschliches Buch und gleichzeitig ein total göttliches, unfehlbares Buch! Das Wunder des geschriebenen Wortes Gottes ist vergleichbar mit Jesus Christus, dem fleischgewordenen Gotteswort (Johannes 1,1-14), der zugleich vollkomme­ ner Gott und vollkommener Mensch war und ist. Der Heilige Geist, der über Maria kam, um «das Heilige» den Sohn Got­ tes, aus ihr zu erwecken (Lukas 1,35), war derselbe Geist, der einzelne Menschen dazu trieb, göttliche Prophetie her­ vorzubringen (2. Petrus 1,21). Genauso wie man in der Kirchengeschich­ te das Wunder der Person Christi zu erklären versuchte, indem man seine Mensch­ heit oder seine Gottheit leugnete, ging man auch mit der Bibel vor. Entweder man zerredete das menschliche Element in der Schrift, oder man griff ihre Inspiration an. Im ersten Falle kann man zu der Lehre, die «mechanische Inspiration» genannt wird, hierbei soll die Persönlichkeit der Bibelverfasser ganz ausgeschaltet sein. Das hiesse, dass diese nichts anderes als Sekretäre gewesen sind, die das göttliche Diktat blindlings


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Jeremia, Fresko von Raphael 1511/12, in der Kirche S. Agostino in Rom

niederschrieben. Schon eine oberflächliche Betrachtung der Bibel zeigt sofort, dass diese Auffassung unsinnig und falsch sein muss. Man erkennt in jedem Buch der Bibel den Stil, die Gemütsverfassung (siehe z.B. Jeremia 18,19-23; Galater 3,1-5; 4,12-20; 5,12), die zeitlichen Umstände und die Umgebung des Verfassers. Bei einer mechanischen Inspiration müssten alle Bücher der Bibel vollkommen gleichtönend sein, was sie aber keineswegs sind. Wohl finden wir auf dem Gebiet des Spiritismus (also des Ok­ kulten und Dämonischen), solche «automatischen Diktate», aber für die Bibel gilt: «Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan» (1. Korinther 14,32); d.h. die Prophezeiungen geschehen nicht ausserhalb des Willens und der Persönlichkeit des Propheten. Eine spiritistische Inspiration ist Gottes und des Menschen unwürdig. Gott schuf den Menschen in seinem Bilde und macht darum Gebrauch von dessen Fähigkeiten (vgl. Lukas 1,1-4) und seiner Persönlichkeit; aber die Inspiration garantiert dabei, dass der Mensch die Worte niederschreibt, von denen Gott (rechnend mit dem «Instrument», das er «bespielt») will, dass sie aufgeschrieben werden. Dabei

wird menschlichem Versagen vorge- schen inspirierten und nicht-inspirierten beugt. Gott will kein «Medium» als Teilen der Bibel machen. Man dürfe sein Werkzeug, sondern er will den auch nicht sagen, dass die Bibel an sich ganzen «Menschen». Nun gibt es eine Offenbarung Gottes sei, sondern aber auch Andere, die das wunder des Gott offenbare sich uns durch die Bibel vollkommen Mensch­lichen und voll- in einer persönlichen Begegnung mit kommen Göttlichen der Bibel nicht den Menschen. Trotz dieses fehlbaren, ak­zeptieren können und dem entge- un­vollkommenen Buches erkenne der genhalten: Wenn es menschliche Ele- Mensch im Glaubenserleben aber doch mente in der Bibel gibt, müssen sie die Stimme Gottes. Die Bibel sei nicht dann auch notwendigerweise, nach Gottes Offenbarung, sondern nur ein Be­ normalen menschlichen Kriterien, un­ richt früherer persönlicher Offenbarunvollkom­men sein. Das hiesse dann, gen Gottes an Menschen; die Offenbadass ein so altes Buch, wie es die Bi- rung zwar sei vollkommen, doch der Bebel ist, historisch und wissenschaft- richt nur stümperhaft. Aber Gott könne lich unglaubwürdig oder sogar völlig dem Menschen, der ihm im Glauben beunwichtig wäre, und dass man erwar- gegnet, durch diese Stümperhaftigkeit ten dürfte, Mythen, Legenden, fromme hindurch begegnen, und in solch einem Über­treibungen und sachliche Wider- Moment könne die Bibel für den Gläusprüche darin zu finden. Das bringt bigen zum Gotteswort wenden. In der uns zur «Bibelkritik», die wir noch extremeren Form dieses Denkens (der ausführlicher behandeln wol­len. Entmythologisierungstheloogie) werden alle objektiven, historischen Aussagen Für den Augenblick können wir diese der Bibel als an sich nicht zur Sache geabweichenden Theorien am besten hörend abgewiesen; das sollte nur die über­blicken, wenn wir davon ausge- mythische Form sein, die man abtragen hen, dass nach unserer festen Glaubens­ müsse, um an den wahren religiösen über­zeu­gung die Bibel Gottes Wort ist; («existentiellen») Kern der biblischen Bot­ das bedeutet, dass jedes Wort der Bibel schaft heranzukommen. Die Bibel kön(d.h. der Urtext) zu diesem Wort Gottes ne also für uns zum Gotteswort werde, gehört. Demgegenüber stehen nun der wenn sie auf die richtige Weise entmyModernismus (19. Jh.) mit seiner Auffas- thologisiert und dadurch der Kern der sung, dass die Bibel nur Gottes Wort absoluten Liebe aufgedeckt werde, wie enthält, und ferner die Neo-Orthodoxie dieser im Mythos der selbstlosen Liebe (20. Jh.) mit ihrer Auffassung, dass die Gottes in Christus verfasst sei. Die BeBibel unter bestimmten Umständen zum handlung und Widerlegung dieser AnWort Gottes wird. schauungen muss bis später warten, aber wir wollen zeigen, dass 1. diese Ansicha) Der Modernismus. Er behauptet, be- ten in völligem Widerspruch zu den ausstimmte Teile der Bibel hätten göttliche drücklichen Aussagen stehen, die die Bi­ Autorität, aber sehr viele Teile seien bel über ich selbst macht, dass sie 2. zu menschlich und fehlerhaft (d.h. histo- grosser Inkonsequenz führen und dass risch und wissenschaftlich unglaubwür- sie 3. letztlich auf einem falschen wisdig und überholt). Die Teile aber, die in- senschaftlichen Weltbild fussen, wie auch spiriert sind, seien durch eine Art göttli- auf philosophischen Ausgangspunkten, che «Erleuchtung» (nach Auffassung man­ die abgelehnt werden müssen. Wir wolcher Leute sogar mehr eine Art religiö- len in der nächsten Folge einigen Einser Intuition) niedergeschrieben worden. wänden unsere Aufmerksamkeit schenDiese Erleuchtung soll verschiedene ken, die die Anhänger dieser alternatiStufen gekannt haben, so dass auch die ven Auffassungen gegen die Lehre der inspirierten Teile mehr oder weniger mit oben beschriebenen Inspiration angereligiösen Irrtümern und primitiven Welt­ führt haben. u anschauungen behaftet seien. b) Neo-Orthodoxie. Nach dieser Auffas- Nächste Folge: Sogenannte Gründe gesung dürfe man keinen Unterschied zwi­ gen die Inspiration

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Es ist extrem wichtig, seine eigenen Gedanken unter Kontrolle zu behalten. Viele Leute schweifen in einem Sumpf zufälliger Gedanken und hängen jedem nach, der gerade auftritt. Wer so denkt, überlässt sein Innenleben dem Zufall. Mit anderen Worten, es ist eine reine Glückssache, ob Sie am Ende grosse Geisteszustände erreichen und Grosses anziehen. Wenn Sie stattdessen nur negativ denken werden Sie in Ihrem Leben auch weniger Grossartiges erleben. Aus allererstes müssen Sie sich Ihrer Gedanken bewusst werden. Weil in der

Regel so viele Gedanken durch unseren Kopf schwirren, sind wir uns nicht wirklich bewusst, was wir denken. Wenn Sie sich Ihrer Gedanken immer bewusst bleiben, können Sie einige Überraschun­ gen erleben. Sobald Sie wissen, woran Sie denken, können Sie beginnen, diese Gedanken bewusst zu lenken. Wenn Sie merken, dass Sie an Sachen denken, die Sie eigentlich nicht wollen bedeutet das, dass Sie Ihre Gedanken wieder in richtige Bahnen lenken und durch solche ersetzen müssen, die Sie wollen. Ihr Zustand, Ihre Haltung oder – wenn Sie eine metaphysische Glaubensstruktur haben – Ihre Schwingungen, scheinen passende Situationen anzuziehen. Da die Gedanken die eigene Haltung beeinflussen ist es von grösster Wichtigkeit, diese Gedanken bewusst in die gewünsch­-­ te Richtung zu lenken. Denken Sie negativ beispielweise nach dem Vorbild «ich bin nutzlos, ich kann nichts richtig machen, alles, was ich berühre, fällt

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auseinander, jedermann will mich ausnützen, ich kann niemandem trauen, ich hasse meine Arbeit…» so wird Ihr Zustand, Ihre Haltung – oder, falls es Ihnen lieber ist, werden Ihre Schwingungen – passende Menschen, Situationen, Ereignisse oder Manifestationen anziehen. Denken Sie positiv – zum Beispiel «jeden Tag und in jeder Hinsicht geht es mir besser und besser, ich liebe das, was ich tue, andere Leute sind nett zu mir», und positive Dinge werden in Ihr Leben eintreten. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass Sie wie ein Roboter herumlaufen und in Ihrem Kopf lauter positive Mantren wiederholen sollen. Es genügt, wenn Sie sich Ihrer Gedanken bewusst werden und Ihren inneren Dialog in die Richtung lenken, die Positives anziehen wird. Wenn Sie sich zum Beispiel mit einem geliebten Menschen streiten – vielleicht über etwas, das längst vergangen ist – und sich Ihrer negativen Gedanken bewusst werden, können Sie das alte Gefühl durch eine schöne Erinnerung an eine glückliche Zeit mit derselben Person ersetzen und sich darüber Gedanken machen. Wetten, dass der Umgangston versöhnlicher sein wird?


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nheimliche Wirklichkeiten

George Langelaan

Hinrichtung mit Zwischenfällen Verurteilte, die der Tod nicht will pern. der Strick wurde um sei­nen Hals gelegt, mit dem Knoten unter seinem linken Ohr, so dass sein eigenes Gewicht ihm die Wirbelsäule brechen würde, was einen sofortigen Tod herbeiführt. Der Pfarrer, der das Vaterunser betete, trat einen Schritt zurück, der Gefängnisdirek­ tor gab mit dem Kopf das Zeichen, und der Henker betätigte den Hebel, der die Klappe öffnen sollte. Es geschah jedoch nichts. Am 23. Februar 1895 wurde John Lee um Die Wachen ergriffen Lee beim Arm und 8 Uhr 55 im Gefängnis von Exeter, Eng- führten ihn einen Schritt zurück Der Hen­ land, zum Schafott geführt. Er hatte eine alte Dame mit fünfzig Messerstichen getötet. Der Henker verstand sein Geschäft und hatte am Vortag alles sorgfältig vorberei­ ten. Das Seil war geölt und die Klappe durch die der Delinquent fallen sollte, war kontrolliert und mit einem achtzig Kilo schweren Sandsack ausprobiert worden. Den Kopf mit einer Kapuze aus grauem Stoff bedeckt, die Hände im Rücken zusammengebunden, stellte man John Lee auf die Klappe. Ob er noch etwas sagen wolle? Als Antwort hörte man nur sein Zähneklap-

John Lee und seine alte Mutter

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George Langelaan

ker kam herbeigelaufen und sah nach, warum die Klappe sich nicht öffnete. Alles hatte funktioniert, denn die grosse Eisenklinke, welche die Klappe in der Luft hielt, war hochgeschnellt, als er den Hebel betätigte. Der Henker stellte alles wie­der richtig ein und zog am Hebel. Nun öffnete sich die Klappe vor den Füssen des Verurteilten, der immer noch wartete. Die Klappe wurde wieder geschlossen und Lee nochmals darauf gestellt. Ohne das Zeichen des Gefängnisdirektors abzuwarten, zog der Henker an seinem He­bel, der Riegel unter der Klappe sprang mit einem leichten Klick zur Seite, aber die Klappe öffnete sich nicht. Auf Bitten des Pfarrers befahlt der Gefängnisdirektor, John Lee in seine Zelle zurückzubrin­gen. Dort wartete er eine Stunde lang, oh­ne zu wissen, warum.

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Parapsychologe

Gefängnis von Exeter

Dann wurde er von neuem auf die Klappe geführt. Wieder vergebens. Man versuchte es noch zwei weitere Male, aber die Klappe funktionierte nicht. Schliesslich griff der Vertreter der Krone ein und hob das Urteil auf. John Lee wurde in seine Zelle zurückgebracht. Er wartete nochmals zehn Tage, bis der Bericht vom Home Office in London eingehend geprüft worden war. Der Fall wurde sogar dem Parlament vorgetragen, und man kam zum Schluss, Lees Todesstrafe in lebenslängliches Gefängnis umzuwan­ deln. Einige Jahre später kam ihm ein neuer Erlass zugute und schliesslich sogar die königliche Begnadigung.

habe den Einbruch begangen, aber schwor, nichts mit dem Verbrechen zu tun zu habe, dessen man ihn beschuldigte. Der wirklich Schuldige befände sich an seiner Seite. Langsam wurde die Menge ungeduldig, und der befehlshabende Offizier der militärischen Wache, die um den Karren aufgestellt war, gab dem Henker ein Zeichen, Samuels das Seil um den Hals zu legen; auf einen heftigen Peitschenhieb hin stürzte das Pferd, das vor den Karren gespannt war, davon.

Um einen blutigen Aufstand zu verhindern, und weil er wohl auch selbst von Zweifeln befallen war, gab der Offizier nun den Befehl, Samuels ins Gefängnis zurückzubringen.

Später wurde eine neue Untersuchung angeordnet, nach der Samuels’ Komplize verurteilt und gehängt wurde. Im Augenblick des Sterbens schliesslich gestand dieser das Verbrechen. Samuels wurde gefeiert und entlassen. Er fiel jedoch sehr schnell in seine alten Gewohnheiten zurück, wurde auf frischer Einen Augenblick lang schaukelte Sa- Tat beim Stehlen ertappt und schliessmuels am Seil hin und her, doch dann lich zu Zwangsarbeit verurteilt. Er erriss dieses. Die Wache richtete die Ge- trank, als er mit zwei anderen Gefangewehrläufe auf die Menge, während der nen einen Fluchtversuch unternahm. Henker ein neues Seil anbrachte und der Karren zurückgeholt wurde. Protest nach der Hinrichtung

Da der Verurteilte sich beim Sturz ver- Vor kaum einem Jahrhundert wurde ein letzt hatte und nicht mehr stehen konn- junger englischer Landarbeiter, John te, setzte man ihn auf eine Tonne im Davies, vom Gerichtshof in Wales zum Karren. Als alle Vorbereitungen getrof- Tode durch den Strang verurteilt; er war fen waren, hieb der Henker nochmals angeklagt, zwei Männer auf der Strasse nach Montgomery überfallen und ausmit der Peitsche auf das Pferd ein. geraubt zu haben. Nun wurde es plötzlich totenstill in der Lee war wirklich der Mörder der alten Menge, und das neue Seil drehte sich Davies erhob Einspruch und behaupteDame. Er hatte es auch nie geleugnet. Faser um Faser auf, so dass es immer te, dass im Gegenteil die beiden Kläger Viele Jahre später sagte er einmal: «Ich länger wurde. Der Gehängte drehte sich ihn angegriffen hätten, um ihm seine glaube, an diesem Tag hat mir eine erst langsam herum, bis er schliesslich Börse abzunehmen. Nach einem Kampf hatten die beiden Zeugen ihn bewusstMacht geholfen, die stärker ist als die mit den Füssen den Boden erreichte. los in die Stadt geschleppt und beschulErdanziehung.» «Genug damit! Das ist Gottes Wille! Er digt. Tatsächlich standen die Ankläger ist unschuldig!» schrie die Menge und nicht im besten Ruf. Es war jedoch kein stürmte auf die Soldaten ein, die nun ih- anderer Zeuge vorhanden. Aber auch Dreimal gehängt John Davies selbst war bei den Leuten re Bajonette aufgepflanzt hatten. Im September 1803 wurde in Sydney in Wales nicht gut angeschrieben. der Einbrecher Joseph Samuels ange- «Machen Sie schnell ein Enklagt, einen Polizisten, der ihn beim de!» befahl der Offizier dem Einbruch überraschte, erschlagen zu Henker. Da kein anderer haben; er wurde zum Tode verurteilt Strick vorhanden war, band und auf einem Karren zum Marktplatz er das gerade benutzte Seil gefahren, wo er gehängt werden sollte. mit einem Knoten zusammen. Der Karren hielt unter einem zwischen zwei Bäumen befestigten Balken an. Ein drittes Mal wurde SamuDas Seil hing schon herab. Ein Kompli- els, mehr tot als lebendig, auf ze Samuels, der noch kein Geständnis den Karren geschleppt. Trotz abgelegt hatte, wurde herbeigeführt, der Zwischenrufe aus der erum an der Hinrichtung teilzunehmen. regten Menge, die auf die Im Augenblick, als der Henker in den Soldaten einschlug, peitschte Karren kletterte, um Samuels den Strick der Henker das Pferd. Dieses um den Hals zu legen, bat dieser um ein Mal riss das Seil kurz über letztes Wort. Er gestand noch einmal, er dem Hals des Verurteilten. Blick über Montgomery (Wales) zum Long Mynd

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Parapsychologie

Als er das Schafott bestieg, beteuerte er noch einmal seine Unschuld. «Ich bin unschuldig. Ich sterbe mit der Bitte, Gott möge meine Unschuld bewei­ sen und niemals Gras über meinem Grab wachsen lassen.» Der Henker waltete hierauf seines Amtes. Der Hingerichtet wurde in einer Seiten­ ecke des kleinen Gemeindefriedhofs von Montgomery begraben. Bald unterschied sich sein Grab deutlich von allen anderen, die mit Gras bedeckt waren: John

und der Grund um sechzig Zentimeter erhöht. Neue We­ge wurden angelegt, Gärt­ner säten überall Gras­ s­amen und sorgten dafür, dass der gan­ze Friedhof innerhalb einiger Wochen zu einer schönen Rasenfläche wurde. Nur John Davies’ Grab blieb ein rechteckiger Fleck nackter dunkler Erde, auf der nichts wachsen wollte. Gärtner und Experten untersuchten das GeDas Grab von John Davies in Montgomery. lände, wechselten den Erdboden aus, düngten ihn Davies’ Grab war ein rechteckiger Fleck und säten an­deren Samen, sogar einen nackter Erde. Es sprach sich herum, und Rosenstrauch pflanzten sie. Es war umaus der Nachbarschaft kamen die Leute sonst. Alles verdorrte, nach einem Reund wollten das Grab ohne Gras sehen. genfall und etwas Wind kam die nackte Der Gemeindeverwaltung passte das Erde wieder zum Vorschein. nicht, und so liess sie das Grab mit Grasboden bedecken. Doch das Gras wurde So entschloss sich die Gemeindeverwalgelb und verstrocknete in wenigen Tagen. tung, die Natur walten zu lassen. Auch Man grub die Erde um und säte neuen heute noch wächst kein Gras über dem Rasen. Auch der wollte nicht wachsen. Grab, das den Namen Robbers Grave, Das Grab des Räubers, erhielt. Um die Jahrhundertwende, dreissig Jah­ re nach der Hinrichtung von John Da- War John Davies wirklich unschuldig? u vies, musste der Friedhof der Verbreiterung und Neuanlage von zwei Strassen Nächste Folge: Das Universum des Toweichen. Er­de wurde herangefahren des

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rophezeiungen für 2015 aus Palmblättern

Thomas Ritter

Über unsere Zeit heisst es im Vishnu Purana (Das Leben oder die Taten des Gottes Vishnu, in der Hindu-Mytholoie Bewahrer der Schöpfung - Anm. Th. R.), von dem einige Abschnitte Bestandteil der Palmblattprophezeiungen sind: «Die Herrscher, die auf der Erde regieren werden, werden gewalttätig sein; sie wer­ den sich der Güter ihrer Untertanen bemächtigen. Die Kaste der Sklaven und der Kastenlosen wird die Oberhand gewinnen und allen befehlen. Ihr Leben wird kurz sein, unersättlich ihre Gier; Mit­ leid werden sie kaum kennen. Die Besitzenden werden Ackerbau und Handel aufgeben, sie werden selbst zu Sklaven werden oder Berufe ausüben, die keine wirklichen Werte oder Güter schaffen. Die Herrscher werden unter dem Vorwand von Sicherheit und Stabilität durch immer höhere Steuern und Abgaben ihre Untertanen plündern und ausrauben und das private Eigentum werden sie ver­ nichten. Die sittliche Gesundheit und das Gesetz werden Tag für Tag abnehmen, bis die Welt ganz verdorben sein und Gottlosigkeit unter den Menschen herrschen wird. Einziger Beweggrund für die Frömmigkeit wird die physische Gesundheit sein; einziges Band zwischen den Geschlechtern die Leidenschaft; einziger Weg zum Erfolg die Falschheit. Die Erde wird nur we­ gen ihrer materiellen Schätze verehrt wer­ den. Die Priestergewänder werden die Priestereigenschaften ersetzen. Eine einfache Waschung wird die Reinigung bedeuten, die Rasse wird unfähig sein, göttliche Geburten hervorzubringen. Die Menschen werden fragen: Warum sollen wir uns noch an die überlieferten Schriften halten? Die Hochzeiten werden kein Ritual mehr sein. Akte der Frömmig­

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keit, auch wenn sie noch geübt werden, delle des Zusammenlebens und Wirtschaftens finden nun grössere Beachtung. Während in der zweiten Jahreshälfte weniger mit krisenhaften Situationen zu rechnen ist, bestehen MöglichDer Besitzende, der das meiste Geld un- keiten für Unruhen und bewaffnete Aus­ ter die Leute verteilen wird, wird über die einandersetzungen in der zweiten und Menschen herrschen, denn das Ziel ih- dritten Woche des März 2015 sowie in rer Wünsche ist Reichtum, gleichviel, ob der ersten bis dritten Juliwoche 2015. Die­ rechtmässig erworben oder nicht. se Unruhen stellen das vorläufige Ende der politischen und gesellschaftlichen Jedermann wird sich für einen Weisen Veränderungen der Jahre 2012 bis 2015 halten. Die Leute werden Angst haben dar. Viele Probleme werden sich auf über­ vor Tod und Hungersnot; und nur deshalb raschende Weise zwischen Mai und Juli werden sie eine rein äusserliche Religio- 2015 lösen. Insbesondere neue technisität und Ordnung bewahren. sche Entwicklungen werden in dieser Zeit dazu führen, dass im Bereich der Die Söhne und Töchter werden die Wün- Mobilität und der Kommunikation gros­ sche ihrer Eltern, Verwandten und Le­ se Veränderungen eintreten. Sie werden bens­partner nicht mehr befolgen. Egois- von den meisten Menschen als hilfreich tisch, verworfen, lügnerisch und haltlos und befreiend empfunden. Ab Septemwerden sie sein. Sie werden herabsinken ber 2015 ist wieder mit einer Mehrung zum Gegenstand sexueller Befriedigung.» des Wohlstandes, grösserer Sicherheit im sozialen Bereich und Verbesserungen Soweit die Aussagen des Vishnu-Pura- insbesondere im Export von Gütern aus na. der Mitte Europas zu rechnen. werden wirkungslos bleiben. Jede Lebens­ ordnung wird unterschiedslos für alle gleich sein.

Für 2015 konnten bislang folgende Aspekte des Palmblattmanuskriptes übersetzt werden: Die Entwicklungen der letzten Monate des Jahres 2014 setzen sich auch in der ersten Hälfte des Jahres 2015 fort. Ab Juli bis zum Oktober 2015 kommt es dann zu einer allgemeinen Beruhigung der po­ litischen und wirtschaftlichen Lage. Neue wissenschaftliche Entdeckungen und tech­ nische Lösungen vermitteln den Menschen trügerische Zuversicht. Die Herrscher hin­ ter den Regenten werden diese Situation erneut für ihren Versuch nutzen, um mittels des Geldes Macht über die gesamte Menschheit zu erlangen (möglicherweise als Einführung einer «Weltwährung» zu verstehen – Anm. Th. R.). Dies wird dazu führen, dass die Menschen einander näher rücken. Neue Mo­

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Zu Problemen in der Wirtschaft und Technik kann es insbesondere zwischen der letzten Januarwoche und der zweiten Februarwoche 2015, von Mitte Mai bis Mitte Juni 2015 sowie von der dritten Septemberwoche bis zur zweiten Oktoberwoche 2015 kommen. Im ersten halben Jahr und dann wieder im Dezember 2015 ist mit extremen Wet­ terphänomenen zu rechnen, insbesonde­ re Überschwemmungen (erste Jah­res­ hälfte – Anm. Th. R.) und hartem Winter, der bis Ende März 2016 andauern wird. Durch Wind, starken Regen und ungewöhnliche Wärme können im September und Oktober 2015 alte, überwunden geglaubte, aber auch neue, und bislang in Europa unbekannte Krankheiten auftreten – es besteht die Tendenz zu einer seuchenartigen Ausbreitung dieser Leiden. Im Zusammenhang damit werden


in Europa und Asien Hunderttausende tö­ dieser Endpunkte. Denn schon bald, das ten. Die Infizierten sind anfällig für jede ist abzusehen, wird nichts mehr so sein an sich harmlose Krankheit, wie Erkältun­ wie zuvor: Die Geschichte der Menschgen oder Infektionen selbst kleins­ter Wun­ heit beginnt von neuem – auf einer ande­ den, die bei Ihnen jedoch schwers­te Infek- ren Ebene, wenngleich, wie anzu­neh­men tionen bis hin zum Tod hervorrufen kön- ist, nicht für alle, weil dies auch eine Fra­ nen. Die Kräfte der Erkrankten schwinden ge des Geldes sein wird. Schöne neue sehr rasch, selten dauert es mehr als drei Welt? Spannend wird es auf jeden Fall!» Tage bis zum Tod (Ganesh­babu Shastri nannte diese Krankheit in seinen Aufzeich­ *) Rishis: bedeutet wörtlich «Rasende» oder besnungen RISC – Rapid Im­mun System Col­ ser «Seher». Die Rishis waren die Hei­ligen des laps – beschleunigter Zusammenbruch ve­dischen Zeitalters in Indien und gelten als des körpereigenen Immunsystems – Anm. die Schöpfer der geheimnisvollen PalmblattTh. R.). Die Sterblichkeitsrate unter den bibliotheken Asiens.. Das Sternbild «Grosser In Mitteleuropa hingegen (insbesonde- Infizierten ist sehr hoch. Erst nach Jahr- Wagen» steht mit seinen Sternen für die Siere in Deutschland, Österreich und der zehnten, in der Zeit nach dem Jahr 2048, ben Rishis. Schweiz – Anm. Th. R.) finden grosse Ver­ wird bekannt werden, dass es sich bei änderungen bei der Versorgung von Al- RISC um eine biologische Waffe handelten und Kranken statt, die von vielen te, die auf Betreiben einflussreicher Krei­ Thomas Ritter Reiseservice Betroffenen als gerecht angesehen wer- se der USA freigesetzt wurde, um dem Spirituelle Reisen erleben mit dem Rei­ den. Ebenso werden neue Gesetze das Bevölkerungswachstum entgegenzuwirken». seservice von Thomas Ritter Zusammenleben der Menschen regeln. Dies geschieht gegen Ende des Jahres. Ob die kommenden Jahre so verlaufen müssen, wie hier beschrieben, liegt in un­ Wir alle spüren immer intensiver die persönlichen, gesellschaftlichen und spi­ Von April bis Ende Juni 2016 ist eben- ser aller Hand. Die Akasha-Chronik, auf falls weltweit mit Verwüstungen durch der die vorhersagen des Palmblattma­nu­ rituellen Veränderungen dieser Welt. Sie wollen wissen, was das Schicksal für sehr starke Regenfälle und Überschwem­ s­kriptes beruhen, schreibt den Ver­lauf von mungen zu rechnen, welche die Ausbrei­ Ereignissen nicht unausweichlich vor. Je- Sie in den kommenden Jah­ren bereittung von Seuchen begünstigen. Es wird der Mensch ist durch die Kraft seiner Ge­ hält? Dann konsultieren Sie auf einer aber in jener Zeit auch Probleme mit neu- danken im Stande, aktiv auf diesen Pro- spirituellen Reise die Palmblattbibliotheken in Indien und Bali oder befraen Medikamenten geben. Dies führt zu zess einzuwirken. Angst, Panik oder das öffentlichen Diskussionen insbesondere Festhalten am Alt­her­ge­brachten in An- gen die Zukunftsdeuter von Myanmar. in Deutschland und Österreich, wo sich die betracht der bevorstehenden Veränderun­ In dieser Saison ist eine Kombination Hersteller dieser Medikamente und Ärz­ gen sind falsche Signale. Die Wen­de­zeit, des Besuches der Schicksalsbibliotheken Indiens und der Palmblattbibliote für ihre Taten verantworten müssen. in der wir leben, hat nach den Aussagen ) der Rishis* nichts Erschrecken­des an sich. thek von Bali möglich. Sie können jedoch auch die Konsultation einer Palm­ Von Experimenten im Bereich der Biolo- Sie ist viel eher eine grosse Chan­ce zur blattbibliothek im Nor­den Indiens auf gie und Chemie gehen Gefahren für die persönlichen Weiterentwick­lung. der spirituellen Reise mit dem Besuch ganze Mensch­heit aus. (Siehe dazu auch die seit 2006 bekannten Vorhersagen, wel­ Oder, um es mit den Worten des Zu- des legendären Taj Mahal verbinden. che an dieser Stelle noch einmal zitiert kunftsforschers Alvin Toffler zu sagen: Spüren Sie in Südengland dem Gewerden sollen: «Die meisten Menschen, darunter viele Fu- heimnis der Kornkreise nach oder suchen Sie in Rennes le Chateau den le«In den Jahren ab 2018 wird eine merk- turologen, begreifen die Zukunft lediglich gendären Schatz des Pfarrers Berenger würdige Krankheit in den USA aber auch als Fortsetzung der Gegenwart, wobei sie vergessen, dass Trends, Sauniere. Folgen Sie Elfenspuren in wie mächtig sie auch er­ Irland, lösen Sie das Rätsel der Gralsschei­nen mögen, sich kirche von Trehorenteuc in der Bretanicht nur linear weiter- gne oder lassen Sie sich vom Geist der entwickeln. Sie errei- Templer auf einer Rundreise durch chen Endpunkte, an Frankreich inspirieren. denen sie gleichsam explodieren und neue Anschrift & Kontaktdaten Phänome­ne hervorbrin- Thomas Ritter Reiseservice gen. Sie ändern die Rundteil 14, 01728 Bannewitz Richtung. Sie halten in- OT Possendorf ne und beginnen von Telefon +49(0) 35206/23399, neuem.Viel­leicht mar- Telefax +49(0) 35206/23399 kiert die Biotechnologie, info@thomas-ritter-reisen.de Das Sternbild «Grosser Wagen» steht mit seinen Sternen für u die Gentechnik, einen die Sieben Rishis. sich auch alte Weltbilder sowie Religionen bis zum Juni 2016 grundlegend verändern, und vielleicht sogar auflösen. Die Struktur der grossen Glaubensgemeinschaf­ ten in Europa, dem Orient und Asien erfährt tiefgreifende Veränderungen, die zu einer Annäherung der Religionen und einem friedlicheren Miteinander führen wird. In Amerika hingegen werden die Gläubigen auf alten Wahrheiten beharren. Dort kommt es zwischen August und September 2016 zu religiös motivierten bewaffneten Auseinanderset­zungen.

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T

ranswelt – Erfahrungen jenseits von Raum und Zeit

Ernst Meckelburg Alles Sein ist Feldverdichtung Schon der berühmte englische Chemiker und Physiker Michael Faraday (1791-1867) glaubte zu wissen, dass Materie lediglich eine Feldverdichtung darstelle – besser wohl: «Knoten» im Fein­ stofflichen. Die dominierende Rolle des Feldes erkannte auch der Mathematiker Hermann Weyl mit der Feststellung: «Nicht das Feld bedarf zu seiner Existenz der Materie als seines Trägers, sondern die Materie ist umgekehrt eine Ausgeburt des Feldes.» Paranormale Phänomene zeigen deutlich, dass es auch zwischen Materie/Energie und höherdimensionalen Feldern echte Wechselbeziehungen geben muss. Hier erkennt man ganz reale Berührungspunk­ te zwischen Psychischem (der feinstoff­li­ chen Steuerung, die unter anderem Ap­por­ te, Teleportationen usw. auslöst) und Ma­ teriellem, zwischen belebter und (schein­ bar) toter Materie. Das Leben stellt sich als beseelte organische Materie dar, vom Bewusstsein entsprechend unserer Vorbe­ stimmung gesteuert.

geführt wird (hier: feinstoffliche Energie), fliesst in dessen Wicklungen Strom, baut sich ein elektromagnetisches Feld auf (d.h. eine höherdimensionale Matrize), dessen Kraft den Papierbogen durch­ dringt und dort auf das amorphe Eisenpulver formgestaltend einwirkt Letzten Endes ist es also das durch elektrische Energie erzeugte Feld (analog: das fein­ stoffliche Feld im Hyperraum), das sich auf das Eisenpulver (aus Kernteilchen, Atomen und Molekülen bestehende Ma­ terie) formgestaldend-«belebend» auswirkt, das jene hübschen Feldlinien«Gemälde» verursacht, wie wir sie noch aus unserer Schulzeit vom Physikunterricht her kennen. In ähnlicher Weise dürf­ ten sich auch höherdimensionale Ener­ giefelder auf Form und Leben in unserem grobstofflichen Universum schöpferisch auswirken. Wenn «Materie», so wie wir sie kennen, nichts weiter als eine niederdimensionale Spielart feinstofflicher Energien («erstarrtes» Feinstoff­li­ ches) und deren Felder ist, wird auch verständlich, warum es bei sogenannten «logurgischen Eingriffen immer wieder zu Apporten, Penetrationen, De- und Rematerialisationseffekten kommt. Die Geistheiler, über deren Tätigkeit noch an anderer Stelle zu berichten sein wird, besitzen offenbar die seltene Gabe, mittels eigener psychischer Energie heilend auf die erkrankte Bewusstseinsmaterie des Patienten einzuwirken. Hierbei könnte der im psychischen Leib wur­ zelnde Krankheitsherd vom Soma getrennt und durch entsprechende Apportund Rematerialisationstechniken aus dem materiellen Körper entfernt werden.

Ein Beispiel aus der Elektrotechnik soll den Einfluss höherdimensionaler, gestal­ tender Felder auf die Materie (Formen) und das Leben in unserem Universum überhaupt veranschaulichen helfen. Ver­ gleichen wir einmal die feinstoffliche Ener­ gie mit dem elektrischen Strom, den man unter anderem dazu benutzt, um in einem Elektromagneten (analog hierzu: im Hyperraum) ein magnetisches Kraftfeld (höherdimensionale Matrize) aufzubauen. Auf diesem Magneten liegt nun ein Blatt Papier (analog: unsere Welt), über Psychokinese das völlig wahllos Eisenpulver (hier: grob­ und die Quantentheorie stoffliche Materie unserer Welt) ausgebreitet wird, eben jene Materie, die sich Der Journalist Paul Uccusic (1937-2013) gemäss der Einsteinschen Formel E = mc2 befasst sich in seinem Buch PSI-Resüin Energie zurückverwandeln lässt (ana­ mee auch mit der sogenannten Walkerlog: in die feinstoffliche Kondition). So- Theorie, die paranormale Phänomene bald dem Elektromagneten, dessen Weich­ aus quantentheoretischer Sicht behaneisenkern unmagnetisch ist, Energie zu- delt. Hier setzt sich ein Physiker mit Ein-

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griffen in bestehende Systeme (in unserem Universum) und – am Beispiel der Wahrscheinlichkeitsfunktion» auseinander. Psychokinetische Phänomene – dargestellt an der bewusstseinsgesteuerten Beeinflussung von fallenden Würfeln (Würfelexperimente) – lassen sich nach Walkers Auffassung aus der Quantentheorie herleiten. Walker meint dazu: «Der selektierende Vorgang ist dabei nicht ein Quantenprozess im Gehirn, sondern ein rein physikalischer Prozess – Rhines Würfelmaschine etwa. Da mehrere Potentialitäten (sechs Möglichkeiten) für die Ausgangsund Endlage der Würfel bestehen, führt schon eine kleine Unsicherheit in den Ausgangsbedingungen dazu, dass die Endlage nicht mehr bestimmt werden kann – genau die Bedingung, die die Heisenbergsche Unschärferelation stellt. Infolge der Instabilität (der «Unschärfe») des Systems führt schon eine geringe von aussen eingebrachte Informationsmenge über den Willenskanal zu makroskopischen Effekten (z.B. Psi-Effekte). Diese Effekte als solche der Wahrscheinlichkeitsteilung sind selbstverständlich nicht an einen Einzelfall, sondern nur an einer Summe vieler Einzelfälle erkennbar.» Diese Theorie erweist sich nach neuesten Erkenntnissen als eine brauchbare Ausgangsbasis für die Erfassung und mathematische Ableitung paraphysika-

Paul Uccusic (1937-2013)


Parapsychologie

lischer Phänomene. Die Interpretation von Wirkungsmechanismen der uns fremd erscheinenden Para-Effekte wie Apporte, Penetrationen und Teleportationen setzt zunächst das Verständnis für Felder höherer Ordnung voraus; dies ist aber offenbar nur eine Frage der Zeit.

Taylor schiesst auch eine direkte Einwirkung auf besagte Störstellen mehr aus. Er sieht seine Theorie dadurch erhärtet, dass bei Biegeversuchen Stellen, die unter Belastung (Spannung) stehen, am ehes­ ten zu Schaden kommen. Dass PK-Phänomene und verwandte Effekte, also auch Apporte und Teleportatio­ nen, anfänglich und ausschliesslich durch niederfrequente elektrische Felder verursacht oder ausgelöst werden, ist kaum denkbar, und Professor Taylor möchte sich mit dieser Theorie keinesfalls festgelegt sehen. Wir wissen, dass Phänome­ ne wie diese auch dann noch auftreten, wenn Medien aus einem Faradayschen Käfig heraus «operieren» – eine Vorrich­ tung, die die gesamte elektromagnetische Strahlung fernhält.

Funktionsmodelle Eine Klassifizierung paranormaler Objektbewegungen stösst dadurch, dass ein und dasselbe Phänomen unterschiedlich in Erscheinung tritt, auf gewisse Schwierigkeiten. Man sollte daher deutlich zwischen Erscheinungsformen, fundamentalen Wirkmechanismen und gewissen Funktionsprinzipien unterscheiden. Was die paranormalen Wirkmechanis­ men der Apporte und Teleportationen an­belangt, so bieten sich derzeit zwei unterschiedliche Hypothesen an: 1. Diese Phänomene beinhalten das Verlassen unseres Raumzeit-Kontinuums durch Dimensionswechsel (den soge­ nann­ten Dimensionskipp) bei Ort A (Her­ ausfallen oder –katapultieren aus dem Raum­zeit-Gefüge) und das simultane Auftauchen B, da beide Orte – vom Hyperraum aus gesehen – deckungsgleich sind. Der Vergleich mit einem Waagebalken drängt sich uns auf. Tippt man das eine Balkenende an, so bewegt sich das andere genau zur gleichen Zeit nach oben. Wir haben es hier – gewollt oder ungewollt – mit einer Verdrängung von Materie «in der Zeit» zu tun, die im zeitneutralen Hyperraum erfolgt. Der zuvor erwähnte Dimensionskipp dürfte sich auf paraphysikalischem Wege bewerkstelligen lassen. 2. Die Vernetzung erfolgt unter vorheriger Substanzauflösung und Umwandlung in feinstoffliche Energien (Dematerialisation bei Ort A), deren Transport (Kipp) über den zeitneutralen Hyper­raum und Rematerialisation bei Ort B. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass beide Funktionsprinzipien gleichermassen gel­ ten.

Uri Geller (© Dmitry Rozhkov)

Die Taylorsche Theorie könnte sich aber Der Mathematiker und Physiker Profes- dennoch als zutreffend und nützlich ersor John Taylor vom Londoner King’s weisen, wenn man sie in das hier entwiCol­lege war nach zahlreichen Laborver- ckelte Hyperraumsystem integrieren wür­ suchen mit Uri Geller und anderen Psy- de. Magnetische, elektrische und Gravichokineten zunächst davon überzeugt, tationsfelder stellen nur Sekundär- und PK-Phänomene noch am ehesten mit Tertiärscheinungen des höherdimen­sio­na­ elektromagnetischen Wirkmechanismen len, feinstofflichen Geschehens dar, und erklären zu können. Nach sorgfältigem sie wären – an diese Szene «angekopEliminieren anderer Verursachungsfak- pelt» – durchaus als entsprechende Matoren stellt er – was das Verbiegen von nipulationsfelder denkbar. Auf diese Wei­ Objekten ausschliesslich mittels psychi- se, d.h. unter Inanspruchnahme des Hyscher Energien anbelangt – zusammen- perraumes, dürften feste Objekte und Pa­ fassend fest: «Als mögliche Auslöser ra-Energien gleichermassen die Schran­ken kom­men niederfrequente Schwingun- eines Faradayschen Käfigs überwin­den. gen in Betracht, die in den kleinen Kristallen der Metalle (im sogenannten Man ist, was natürliche, ungewollt ausKorn) hervorgerufen werden. Elektro- gelöste Para-Phänomene anbelangt, zumagnetische Strahlung einer bestimm- nächst einmal geneigt, eher die Hypothe­ ten Frequenz bewirkt, dass sich die se vom Dimensionskipp, vom sanften Über­ Elektronen in ihrer Bewegung dem al- gang, als die des Substanzauflösungsternierenden Feld entsprechend anpas- prinzips (Zerrütteln der Materie) zu aksen. Wenn die Korngrenzen dem Elekt- zeptieren. Dennoch wären bei künstlich ronenfluss einen leich­ten Widerstand zu bewirkenden Objektversetzungen – entgegensetzen, kann sich diese Bewe- Desintegrationsmethoden (unter Umstän­ gung auf das Korn deformierend aus- den mittels pulsierender Magnet­felder) – wirken und in ihm schwa­che Schwin- Verfahren zur Auflösung grobstofflicher gungen könnten dann auf im Kristallgit- Bindungen ebenfalls vorstellbar. ter vorhandene Störstellen übergreifen und diese zum Wandern an­regen. LäNullzeit-Operationen gen erst einmal genügend Stör­stellen beieinander, so könnten sie zusammen- Für Dimensionswechsel in Nullzeit mitwachsen und in der Folge Biegen, Rei- tels «schwacher» psychischer Energien ssen und schliesslich Bruch verursa- sprechen gewisse Vorkommnisse während Poltergeist-Aktivitäten, bei denen es häu­ chen.»

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fig zu spontan auftretenden Apporten nutzen. Unter Umständen weisen sie auf «Quasi»-Apporte, um die Materialisation kommt. Lyall Watson sieht das so: «Was eine Funktionsstörung nicht des bekann­ von Phantomen oder Gliedmassen derbeinahe alle Poltergeisterscheinungen un­ ten, sondern eines ‹ausgedehnte­ren› Or- selben (z.B. Phänomene der Eva C.) unter anderem gemeinsam haben, ist der ganismus hin.» ter Zuhilfenahme körpereigener oder Umstand, dass nur selten jemand die Ge­ fremder Bioplasmafelder. Animistische genstände im Zustand der Bewegung Um das ohnehin komplizierte psychoki- Erklärung: die psychische Komponente sieht, und unter den wenigen Fällen, in netische Geschehen verständlich zu ma­ des Mediums «formt» aus allerorts vordenen das geschah, konnte ich nicht ei- chen, sollen hier zum Abschluss alle denk­ handenem Bioplasma mehr oder weninen einzigen finden, in dem jemand be- baren Funktionsprinzipien zusammenfas­ ger vollständige Phantome unterschiedrichtet hätte, er habe gesehen, wie sich send aufgezählt werden: licher Konsistenz (filmartig, durchsichtig ein Gegenstand zu bewegen begann.» Ge­ oder scheinbar dreidimensional). schwindigkeit ist beileibe keine Hexe- – Zufällige (ungewollte) Apporte und Te­ Spiritualistische Erklärung: Phantom-Phä­no­ rei, auch dann nicht, wenn sie offenbar le­portationen mene werden durch Persönlich­keits­ker­ unendlich gross wird, d.h. beim «DurchSie kommen, möglicherweise bedingt ne Verstorbener ausgelöst, die mit ih­rer queren» des Hyperraumes in Null­zeit. durch magnetische, quantenmechanische psychischen Kraft (Bewusstsein) vom «Jen­ Der amerikanische Parapsychologe Wil­ oder gravitative Anomalien (evtl. durch seits» her in unser Raumzeit-Gefüge hin­ liam G. Roll beschreibt ins einer Studie sogenannte Singularitäten wie Mini- einwirken; als Manipulationsinstrument Der Poltergeist mehrere interessante Ap­ Schwarze und -Weisse Löcher), die in dient hier ebenfalls das Biopla­smafeld. porte. Hier heisst es z.B.: «Meine Gross- unserem Raumzeit-Gefüge auftreten, spo­ mutter sah, wie sich die Steine mitten in radisch zustande. Man könnte von ei- Erscheinungen (orts- oder zeitgebundeder Luft materialisierten. Mit Sicherheit nem zufälligen Herauskippen aus unse- ne) liessen sich ebenfalls in diese Katewaren sie nicht durch Fenster, Wände rem bekannten Universum – mit oder gorie einordnen. Es dürfte sich hierbei ohne Rückkehrmöglichkeit – sprechen; aber mehr um Automatismen handeln, oder Decke hereingekommen.» denen eine bestimmte Programmierung In diesem Buch befasst sich Roll auch – Durch Dritte gewollt herbeigeführte Ap­ zugrunde liegt. mit einem Spukfall, der sich 1968 in ei- porte und Teleportationen – Paraphysikalisch (künstlich) bewirkte Ap­por­ nem kleinen Ort bei Rosenheim (Bayern) im Hause eines Baggerführers ereignet Hervorgerufen durch mediale und an- te und Teleportationen grösseren Aus­masses hatte: «An Fenstern und Türen wurde dere psychokinetische Techniken: Technisch ausgelöste Versetzungen im geklopft. Gegenstände flogen durch die Luft und – das Merkwürdigste von allem – a) durch Errichten einer aus psychischer Raumzeit-Gefüge. Möglicherweise mit Energie bestehenden, zeitneutralisieren­ Hilfe starker pulsierender Magnetfelder Steine drangen in geschlossene Räume den Transportblase (Hyperraumlift); Di­ (Schaffung künstlicher physikalischer Ano­ ein. Einmal fiel, als der Ortsgeist­liche in mensionswechsel; malien) durch Aufrütteln der Materie, der Küche das Haus segnen wollte, ein durch Nutzung überall vorhandener hyStein von der Decke, obwohl alle Türen und Fenster geschlossen waren. Als er ihn b) durch Zerrütteln der Materie mittels pa­ pothetischer Schwarzer oder Weisser Mi­ ranormal erzeugter und sekundär wir­ken­ ni-Löcher, die (in Nullzeit) alles mit alaufhob, fühlte er sich warm an.» der, pulsierender Magnetfelder; Trans­port lem verbinden, oder nach bislang unbedurch den Hyperraum und anschlies­sen­ kannten paraphysikalischen Prinzipien. Roll hat für alle diese Vorfälle eine einde Rematerialisation an einem anderen leuchtende Theorie zur Hand: «Anders Ort. Man sollte hier von einer Ver­drän­ Wem die hier geschilderten Fälle und ausgedrückt, können wir uns das Psigung der Materie «in der Zeit» bzw. von Hypothesen zu irreal, die nur skizzenhaft Feld als aus psychischer Energie besteZeitkontraktion am versetzten Ort spre­ angedeuteten Funktionsmodelle zu weit hend vorstellen. Dieses Feld umgibt seichen. hergeholt erscheinen, möge sich einmal ne Quelle, in unserem Fall die spukausselbstkritisch fragen, wie er – als Angelösende Person, und steht in Interaktion mit physikalischen Objekten in seiner – Autoteleportationen (das Teleportieren höriger des wissenschaftlichen Establishments im 19. Jahrhundert – mit KolUmgebung, ungefähr so wie das Son- des eigenen Körpers) legen verfahren wäre, die sich, von Zunenlicht mit den Wassermolekülen interagiert, wenn es den Ozean durch- Wie unter «Durch Dritte gewollt herbei- kunftsvisionen geplagt, ihm gegenüber dringt. Im Laufe dieses Prozesses wird geführte Apporte und Teleportationen». in geradezu «unwissenschaftlicher», verpsychische Energie in eine andere Form Die Transportblase besässe ebenfalls ei- antwortungsloser Weise über derart verder Energie umgewandelt, beispiels- ne höherdimensionale, zeitneutralisieren­ wegene, «unsinnige» Projekte, wie die weise in kinetische oder in Lichtenergie. de Struktur; man könnte sie auch als Raumfahrt, Atomreaktoren, Computer, «zeitfreies Feld» bezeichnen. Laserkanonen usw. oder auch «nur» über die Feinstruktur der Materie ausgelasSpukerscheinungen sind möglicherweise Symptome einer Art Parapsychopatho­ – Apporte feinstofflicher Phantome (Ma­ sen hätten. Die Antwort möge sich ein jeder selbst geben. logie, um einen von dem verstorbenen terialisationsphänomene) amerikanischen Parapsychologen Pro­fes­sor J. Banks Rhine geprägten Begriff zu be- Es handelt sich hierbei eigentlich um Nächste Folge: Bewusstsein als Skalpell u

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Theosophie Rudolf Passian

Die Theosophische Gesellschaft 2. Teil Mabel Collins (1851-1927), eine der bekanntesten Autorinnen aus der Anfangs­ zeit der Theosophischen Gesellschaft (TG), verlegte die Existenz der «Meister vom Himalaja» in die Seele des Menschen, was zum Bruch mit Helena Petrowna Bla­ vatsky (HPB) und der TG führte. Karl Rohm bemerkt in diesem Zusammenhang, dass es um die Jahrhundertwende eine respektable Menge an englischsprachiger «Meister»-Literatur gab. Er war von Frau Collins 1910 um den Druck ihres Meister-Manuskripts vom «Jünger» in Englisch gebeten worden, weil die grosse eng­lische Theosophische Verlagsanstalt zu sehr überhäuft war mit solchen Meis­ ter­­geschichten, «um alle drucken zu kön­­ nen» – Rohm hält denn auch all diese Er­ zählungen für dichterische Phantasie.1 Die Rede ist vor allem von den Meistem Koot Hoomi und Morya. Diese sollen sogar die TG gegründet haben. Der theosophische Kunstmaler Prof. Hermann Schmiechen, der HPB in London kennen­ lernte, malte Bildnisse dieser beiden Meis­ ter nach seiner Vorstellung. Miers zufolge (S. 363) habe er später erklärt, dass diese Meister niemals in persona existiert hätten, «sondern nur der mentalen Bewusstseinssphäre von HPB angehörten». Für andere, beispiels­weise für Prof. C. W. Sellin, stand fest, dass Koot Hoomi (geschrieben auch «Kut-Humi») mit HPB identisch war. In der Tat scheint es mir hinsichtlich der Blavatskyschen Meister ein Wagnis zu sein, sie unbesehen als Autoritäten zu akzeptieren. Wer in Tiefen- und Parapsy­ chologie einigermas­sen Bescheid weiss, wird da seine Bedenken haben. Selbst wenn wirklich Wesenheiten agieren, die personal vom Medium unabhängig sind, so kommt doch in jedem Falle das Gesetz der Anziehung des Ähnlichen zum

Tragen. Mit anderen Worten: Über ein charakter­lich und seelisch unausgegli­che­nes Medium werden sich ethisch hoch­entwickelte Wesen kaum manifestieren können und wollen, egal, ob man sie Geister oder Meister nennen will. HPB aber war, wie schon dargelegt, in ihrer Art von ausgeprägter Zwiespältigkeit und oft unberechenbar. Das bezeugen alle mir vorliegenden Bio­graphien. In einer solchen von Dr. med. Franz Freudenberg heisst es u. a.: «Ihre Phantasie erfindet zügellos… Ihre saloppe Haltung und ihre männlichen Allüren flössten der guten Gesellschaft von New York natur­gemäss anfangs kein gelin­des Grausen ein… Ihre Briefe (an Olcott) unterzeichnet sie mit ‹Jack›, und auch in den späteren ‹Mahatmabriefen› wird sie als ‹unser Bru­der HPB› bezeich­ net.» Nach dem Tode HPBs erwartete man folgerichtig ihre Wiederkehr als Mann, als «Bruder». Annie Besant: «Möge der Meister, dem sie mit unerschütterlichem Mute, mit wankelloser Ergebenheit dien­te, uns den Bruder zurücksenden, den die Welt als HPB kennt.»2

Helena Petrowna Blavatsky (HPB)

auf jene Heirat zu. Er wird untermauert durch einen merkwürdigen Bericht von Subba Row (auch: Subba Rao oder Subbarao), einem angeblich selbst paranormal begabten führenden Mitglied der TG. Charles W. Leadbeater, von dem noch zu sprechen sein wird, veröffentlichte den Bericht unter dem 14.6.1885. HPBs zweite Ehe, die sie am 3.4.1875 Subba Row mutmasst bzw. behauptet mit dem Armenier Michael C. Betanelly nicht mehr und nicht weniger, als dass unter der Bedingung einging, dass sie HPB «vor etwa 20 Jahren aus dem Er­den­ ihren Namen behält und der Gatte «kei- ­leben schied» und dass sich seitdem vier nen Anspruch auf die Privilegien der Wesenheiten ihres Körpers bemächtigHochzeitsnacht machen dürfe», wurde ten. Das würde erklären, warum «Ma­da­ bereits ein Jahr danach geschieden. HPB me so häufig leugnet, was sie wenige sei darüber herzlich froh gewesen und Stunden zuvor gesagt hat»!4 habe erklärt, «der Gedanke, in die Lage zu kommen, ihren Körper einem Manne Diese seltsame und unglaublich anmupreiszugeben, sei ihr so entsetzlich und tende Ansicht, wonach sich des Körpers unfassbar, dass sie selber die von ihr ge- eines soeben Verstorbenen irgendwelche gebene Einwilligung in eine Scheinehe Fremdpersönlichkeiten bemächtigen und nur durch eine damalige Besessenheit ihn biologisch am Leben erhalten können, ist theoretisch denkbar. Ob in der erklären könne»!3 Praxis machbar, ist eine andere Frage. Dieser von ihr selbst ausgesprochene Ver­ Unwillkürlich denkt man an die «Zomdacht trifft mögli­cherweise nicht bloss bies» im Voodookult, doch hat dies

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Esoterik

Subba Row (Tallapragada Subba Rao)

nichts damit zu tun. Zur Deutung der Manifestation von vier Spaltpersönlichkeiten bei HPS, darunter einer «übellau­ ni­gen, alten Tibetanerin», genügt nämlich vollkommen die Annahme zeitwei­ liger mediumistischer Besessenheit ohne Trance. Da hilft unter Umständen auch die Anwesenheit von hellsichtigen Kontrollpersonen nicht vor dem Getäuscht­ wer­den. Wenn die «Brüder des Linken Pfades» etwas Wichtiges in Szene setzen wollen, so verhalten sie sich keineswegs wie Einfaltspinsel. Es gibt zu denken, wenn HPB selber zugab: «Es ist furchtbar, dass mir zuweilen ein Mahatma erscheint, den ich für den wahrem Meister halte, während ich später zu meinem Ent­ setzen erkennen muss, dass es ein Dämon war, der sich unter seiner Maske verbarg.»5 Und wie oft mag sie es nicht gemerkt haben?

Nach HPBs Weggang aus Indien, schon nem «Kurzgefassten Grundriss der Gewährend der Schiffsreise, begann sie heimlehre» schreibt Dr. Franz Hartmann, mit der Abfassung der «Geheimlehre». dass die Lehren von HPB weder erdichDies soll wiederum unter Mahatma- tet noch von «Geistern» mitgeteilt worEinfluss erfolgt sein, vornehmlich durch den sei­en, «sondem sie sind angeblich einen Meister namens Djwal Kuhl aIias einem der ältesten Manu­skripte, dem Djawhal Kuhl (gesprochen «Dschall Buche Dzyan (was ‹Buch der geistigen Kull»). Im Druck erschien das zweibän- Erkenntnis› heissen soll), entnommen, in dige Werk 1888 in London. Es enthält welchem die Resultate der Forschungen über weite Strecken Stellungnahmen der Adepten und Weisen zusammengeund Auseinandersetzungen zu wissen- stell sind (und dessen Original sich im schaftlichen und philosophischen Aus- Besitz der Meister der Weisheit in Tibet sichten des 19. Jahrhunderts, die wohl befinden soll». Es spricht für die Redwegen ihres Ein­tagsfliegen­charakters lichkeit Hart­manns, dass er die Worte längst vergessen sind. Einen dritten «angeblich» und «soll» gebrauchte, die Band soll später Annie Besant aus nach­ hier kursiv wiedergegeben sind. ge­lassenen HPB-Schriften zu­sammen­ Der Kosmogonie in der «Geheimlehre» ge­stellt haben. werden sieben Stro­phen des Buches HPBs Darlegungen in der «Geheimleh- Dzyan zugrunde gelegt, der Entwicklung re» bestechen durch ein enormes Wissen. des Menschen (Anthropogenie) im zwei­ Allein schon die zahlreichen Quel­len­hin­ ten Band zwölf Stro­phen. Diese selbst weise sind verblüffend. Es mutet unwahr­ scheinlich an, dass sie die Seitenzahlen von ihr gelesener Bücher aus dem Gedächtnis angeben konnte. Vielleicht holte sie das gelegent­lich nach. An­dererseits scheint ihr Erinnerungsvermö­gen mitun­ ter bestens funktioniert zu haben, denn sie bemerkt zu einem ihrer Zitate: «Aus dem Gedächtnis, aber nahezu wört­lich.» Nur während ihrer mutmasslichen Beses­ senheitszu­stände konn­te es anscheinend passieren, dass sie sich an kurz zuvor Gesagtes nicht mehr zu erinnern schien. Übrigens gibt Hans Freimark die Quellen an, aus denen sie schöpfte.7 Oder waren es die «Meister»? Beatrice Flemming zufolge schrieb HPB «durchweg un­ ter Inspiration einiger Meis­ter, die ihr auch Der Begründer der Mormonenkirche, Josef astral die Bücher vorhielten, aus denen Smith, soll auf wunderbare Weise beschriftezu zitieren war». Ein ty­pischer Fall nach­ te Goldplatten gefunden haben. träglicher Glorifizierung.

HPB war um ihre mediale Veranlagung gewiss nicht zu beneiden. Ihre jahrelange vulgärspi­ri­tistische Betätigung auf der Basis ihrer nicht in geregelte Bahnen HPB stützt ihre Geheimlehre auf ein rätgeleiteten Medialität wirkte sich zwangs­ selhaftes Buch, das sie mit meisterlicher läufig zum Schaden ihres körperlichen Hilfe hell­sichtig wahrgenommen haben und seelischen Wohlbefindens aus. Sie will: das «Buch Dzyan». Ausser ihr selbst war ja auch fast immer leidend. Das soll- sah es kein Nor­mal­sterblicher. Das ist te Medien in ähnlicher Lage zur War- ähnlich wie beim Begründer der Mor­mo­ nung dienen. Es ist hier wie bei der Ma- nenkirche, Josef Smith (1805-1844), der gie: Nur reinstes, Wollen und stetige Ar- beschriftete gol­dene Platten auf wunder­ beit am eigenen Charakter sollten, Grund­ bare Weise gefunden und übersetzt halage sein zur Entfaltung jeglicher Media­ ben wollte. Platten, die dann wieder ver­ lität. Wer Medium, d. h, Mittler, sein will, schwanden. Auf diese Weise soll das Buch trägt grosse Verantwortung.6 «Buch Mormon» entstanden sein.8 In sei­

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Die goldenen Platten der Mormonen; die Originale sollen verschwunden sein.


Esoterik

fehlt, für die die Sanskritsprache das Wort ‹Antahkarana› geprägt hat». Hinzu kommt noch die teils fehlerhafte Wiedergabe von Worten und Zitaten in San­s­krit, Griechisch und Latein in den Werken HPBs, worauf von Fach­gelehrten schon vor 1900 hingewiesen worden war.9 Wie dem auch sein mag, die theosophischen Hauptlehnii klingen auf den ersten Blick gar nicht so übel. Von Abweichungen einzelner Autoren abgesehen, dürfte die folgende Aufzählung, die verschiedenen Quellen entstammt, der offi­ziellen Lehre entsprechen. Dabei kam ich auf sieben Haupt­lehren (B. Flemming nennt sie «Meisterschlüssel des ewigen Wissens»), obwohl im allge­ meinen bloss fünf genannt wer­den:

HPB will das «Buch Dzyan» mit meisterlicher Hilfe hellwichtig wahrgenommen (= gechannelt) haben.

eine «Grosse Weisse Bruderschaft» bilden. Ab einer be­stimmten Entwicklungsstufe des Menschen geben sie sich ihm als Führer zu erkennen.

1. die Lehre von der Wesenseinheit aller Dinge, die Entste­hung einer Vielheit von Welten aus dieser We- Als weiterer Hauptpunkt wird gewöhnlich die Lehre vom Ziel der Entwicklung senseinheit; angeführt und vom Weg, der zu diesem 2. die Lehre von der Offenbarung dieser Ziele führt, nämlich dem «theosophischen Wesenseinheit auf sieben Stufen oder Pfad». Wohlweis­lich unerwähnt bleibt Ebenen des Daseins, d. h. die Lehre ein anderer Lehrsatz, wonach Luzi­fer/ von der siebenfältigen Konstitution des Sa­tan als dem Schöpfer und Herrn der Materie gottähn­liche Verehrung gebührt. Menschens und des Weltalls;

sind mirakelhaft dunkel gehalten, unver­ s­ tändlich und verwirrend für den, der sich vornimmt, das dickleibige Werk zu lesen – wozu sich die Beiziehung von Fremd­ wör­ter­büchern neueren und älteren Datums emp­fiehlt. Insonderheit befremden die zahlreichen Sanskritaus­drücke. Dr. 3. die Lehre von der Göttlichkeit und Hartmann gibt selber zu, dass für manche Unsterblichkeit des Menschen; Sans­kritworte die deutschen Begriffe feh­ len. Ich frage mich: Wozu überhaupt so 4. die Lehre von der Entwicklung des viele Fremdwörter? Da ist von Chohans Bewusstseins durch alle Naturreiche und Dhyan Chohans die Rede, von Lipi­ hindurch bis zum Menschen, dann kas und Pitris, von Rak­shasas, Ar­hats, Asu­ weiter bis «zum Übermen­schen und zu ras, Kumaras und Chayas und was sonst einem göttlichen Wesen»; noch alles, das mit den Schöpferkräften des Logos zusam­menhängt oder zu tun 5. die Lehre von der periodischen Wiehaben soll. Kahir meint hierzu, das Studerkehr aller Dinge, insbesondere der dium der Adyar-Theosophie werde durch Wie­derverkör­pe­rung (Reinkarnation) die vielen Sans­kritaus­drü­cke nicht geals Mittel zur Höherentwicklung; rade erleichtert. Zwar würden viele dieser Worte «Be­griffs­bezeichnungen prä- 6. die Lehre vom Karma als dem Gesetz zisester Art darstellen, zu deren Über­set­ der ausgleichenden Gerechtigkeit, der zung die geringere geistige Feinheit der Ursache und Wirkung, wodurch der modemen Sprachen nicht ausreicht». Es Mensch zum Selbstgestalter seines sei jedoch nicht einzusehen, warum sich Schicksals wird; ein Schüler der Geisteswissenschaften «mit den vielen unverdaulichen Voka- 7. die Lehre vom Vorhandensein einer beln belasten soll, zu deren innerem Ver­ Adepten-Hierarchie, der sogenannten ständnis zumeist jene geistige Brücke Meister bzw. Mahatmas, die gemeinsam

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Lediglich zu Punkt 1 möchte ich einiges bemerken: Die Lehre von der wesenseinheit aller Dinge mag im ersten Moment faszinierend klingen, aber sie kann

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Esoterik

sehr leicht zu einem ver­schwommenen Pantheismus und über diesen zu einem pantheistisch verbrämten Edel­mate­ria­lis­ mus führen. Der Pantheismus wird allerdings sowohl philosophisch als auch religionsgeschicht­ lich sehr verschieden definiert. In der Adyar-TG und ähnlichen Geistesrichtun­ gen versteht man hier­unter das Einssein Gottes mit seiner Schöpfung, genauer die Identifikation der unpersönlich gedachten Gottheit mit dem Weltall und der Natur, was logischerweise die Auf­ he­bung, ja Unmöglichkeit eines persönlichen Verhältnisses zwischen Mensch und Gott bedeutet. Scho­penhauer sprach denn auch in Bezug auf den Pantheismus von einem «höflichen Atheismus». Spinoza, Hegel, Schleiermacher, Goethe und Herder fassten ihn jeweils anders auf. Religions­geschichtlich finden wir den Pantheismus besonders in den Veden, im Brahmanismus und in Griechenland, wo der Ausspruch «Hen kai Pan» geprägt wurde, des «All und Einen», wonach alles eins ist, «alles der Götter voll».

Geistige in ei­nem solchen Masse mate- aus.» Und weiter: «Gott ist also nicht nur rialisiert habe, «als es die Adyar-Theo- geistig durch seinen Willen und durch seine Liebe relativ in allem gegenwärtig, sophie tut»?10 sondern auch stofflich, durch das Urlicht Hier haben wir jenen entscheidenden und dessen Verwandlungen und Verdich­ Punkt, der einen gott­gläubigen Men- tungen.»12 schen unbefriedigt lassen muss: Wenn nämlich unser Bewusstsein lediglich ein In einer anderen Mitteilung von gleichArbeitsprodukt darstellt, so kann man falls bemerkenswertem Niveau wird ersich schwerlich an den Beginn alles klärt, Gottes Kraft sei es, die überall – auch Seins einen persönlichen Gott gemäss im menschlichen Geiste – vorhanden ist, christlicher Schau vorstellen. Wenn das während die Art der Bewegung bzw. ViGöttliche nur und ausschliesslich im bration von seiner weisheitsvollen Liebe Entwick­lungs­pro­dukt liegt, so ist der gelenkt würde. Sein ständiges Ausstrah­ Mensch selber ein Gott, und zwar einer, len des Urlichtes, «sein Sichgeben, fällt der ohne ethische Verantwortlichkeit auf assimilationsfähiges und nicht-assi­ tun und lassen kann, was immer ihm be- mila­tionsfähiges Leben... Es gab keine liebt. Etwas Höheres als den Menschen ‹Zeit›, da nicht zurückstrahlende Liebe gibt es ja nicht. Ein solcher Pantheismus aufgefangen und empfunden wurde. ‹Im liefert die Grundla­gen zur Selbstvergöt- Anfang war das Wort, und das Wort war terung, Ich­bezogenheit und Grös­sen­ bei Gott, und Gott war das Wort›, d. h. wahn. Gott lässt man hier bestenfalls als die Individualität des ‹Sohnes›; einTotaliWeltbewusstsein gelten, das sich selber tätsbegriff, der eine Welt umfasst, für die erst aus der Welt (Materie) herausent­ euch die Begriffe fehlen, war stets. Und wickeln musste. Der Christ aber betet ins Unwandelbare strömt allet Leben zunicht Gott in der Natur bzw. die Materie rück und wird, wenn es assimilationsfäals Gott an. Für ihn sind Schöpfer und hig geworden ist, relativ unwan­ Schöpfung nach wie vor zweierlei Din- delbar.»13 ge, obwohl auch in der christlichen Mystik die Natur als von Gott belebt In der Blavatsky-Theosophie begegnet und nach göttli­chen Gesetzen beseelt uns der Pantheismus mit stark materielgedacht wird. «Ehret die Na­tur, aber be- lem Einschlag. Aus dem «Strahlenden He­ tet sie nicht an, denn sie ist ein Geschöpf ros» geht das All in verschiedenen Ema­ Gottes wie ihr», heisst es in einer Beleh- nationsstufen hervor, um am Ende ins rung von «drüben».11

Ursprünglich schuf die Phantasie des Na­ turmenschen den Fetischglauben. Für den Fetisch­diener steckt die Gottheit in irgendeinem Gegenstand. Die Naturgewalten fürchtet er als Mächte, die über Glück und Unglück, Leben und Tod gebieten. Darüber hinaus mag Hellsich­tig­ keit, die vorzeiten allgemeiner gewesen sein dürfte als heute, zur Verehrung von Auch im Offenbarungswerk «Geist, Kraft, Stoff», das von Baronin Adelma von Vay Natur­wesenheiten geführt haben. in nur 36 Tagen auf dem Wege automaAn diese Formen anschliessend, tritt der tischen (willensunabhängigen) Schreibens materialistische Pantheismus auf, wie er empfan­gen wurde und in dessen Voruns im tbeosophischen Weltbild entge- wort gesagt wird: «Der Zweck unserer gentritt. Die sichtbare Welt als ursprün- Arbeit ist, euch durch Logik den Beweis gIich unsichtbare Ein­heit ist Gott, der der höchsten Intelligenz, Gottes, zu gesich in der geoffenbarten Vielheit tätig ben», finden wir den pantheisti­schen Ge­ manifestiert. Alles Geistig-Seelische, wie danken. Aber hier führt er nicht zur Über­ Bewusstsein und Empfindung, gilt hier bewertung des Ichs und seiner Gleichals Entwicklungsprodukt der Materie. setzung mit Gott. Hier wird viel mehr Demnach ist menschliches Bewusstsein ausgeführt, dass Gottes stofflicher Auskein von Anfang an vorhandenes We­ druck das Urlicht eei. Dieses wirkt durch sens­merkmal des Menschen, sondern Vibrationen. Da es allgegenwärtig ist, be­ muss erst mühselig entwickelt werden, deute dies die Allgegenwart Gottes. «Wäh­ und zwar in der Materie. Hat demnach renddem aber Gott geistig unwandelbar Hans Freimark recht mit seiner Feststel- allgegenwärtig ist, ist es das Urlicht in lung, dass noch keine Lehre das im Verwandlungen. Da Gott unendlich ist, Menschen unzweifelhaft vor­handene dehnt er auch sein Urlicht unendlich

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Nichtbewusstsein, in die reine Übersinn­ lichkeit, zurückzukehren. Und das wie­ der­­holt sich in unermesslichen Zeitläufen immer wieder aufs neue gemäss dem Ein- und Ausat­men Brahmas. Eine an sich materialistisch-trostlose Perspektive ohne erkennbaren tieferen Sinn, hätten HPBs «Meister» nicht den Evolutions­ gedanken eingebaut: Nun vollziehen sich keine ewig gleichen Kreisläufe mehr, son­ dern alles unterliegt einer spiralförmigen Höher­entwicklung.

Christentums, soweit er aus «Meister»Sicht überhaupt mit unserem Jesusbild identisch ist, auch bloss ein Gottmensch unter vielen. Dabei erfolgt eine Un­ter­ schei­dung zwischen Jesus und Christus: Der Geist des Christus bediente sich des Men­schen Jesus. Jesus als Jünger des Christus stellte Letzterem bloss seinen Körper zur Verfügung. So kategorisiert man Jesus einerseits zu einem Weltlehrer, wie sie von der «Okkulten Hierar­ chie» dann und wann zur Erde geschickt werden, wobei er als «das Lamm der Elohim» gilt und der Widder das Symbol höchsten geistigen (sprich luziferischen) Lichtes darstellt, anderer­seits haben nach Auffassung von Annie Besant Jesus und die Apostel nie gelebt. Und das Neue Testament sei eine Erfin­ dung von Mönchen aus dem 2. Jahrhundert. Mal so, mal so. Da kenne sich aus, wer mag.

Annie Besant (1847-1933) war eine britische

Theosophin, Freidenkerin, Freimaurerin, Der «Geheimlehre» zufolge sind Kosmos Frauenrechtlerin, Journalistin, Schriftstel­ und Mensch von ihrer Entwicklung her lerin und Politikerin siebenfach gegliedert. Eine Art Gott ist zwar auch hier der Urgrund aller Dinge, die höchste Befestigung des Selbstbeaber weder transzendent (über menschwusstseins… in unserem unsterblichen liches Bewusstsein und Erfahrung hinSelbst», unserem «Vater im Himmel», ausgehend) noch persönlich. Dabei wird schreibt Dr. Franz Hartmann in seinem unterschieden zwischen Gott und GottBuch «Mysterien, Sym­bole und maheit: Gott alias Brahma ist der Geist und gisch wirkende Kräfte» (S. 158). Das das Leben im All. Die Gottheit dagegen als das Brahman ist weder Geist noch Eine Gottesauffassung im christlich-abend­ Gebet, wie wir es im Christentum kenStoff, weder Form noch Kraft, sie ist das ländischen Sinne lehnen HPB und ihre nen, ist laut HPB «eine auf einem IrrSein an sich und als solches unwahr- «Meister» ab. Miers schreibt (S. 278), die tum beruhende Schwäche, denn es gibt nehmbar. Gott ist das Sich-Offenbaren- Tendenz des Meisterglaubens lasse sich nichts, was man ‹Hilfe von oben› nennt. de, wäh­rend die Gottheit das Nichtoffen­ gut aus dem Brief X des Meisters Koot Der Bittruf an einen persönlichen Gott bare, das Absolute ist. Seit den Upani­ Hoomi an A. P. Sinnett aus dem Jahre ist ein Hieb ins Leere.»15 Damit shaden ist Brahman der Sanskritbegriff 1881 erkennen, wo es heisst: «Weder un­ kennzeich­net HPB ihre Grundeinstelfür das Absolute. Nicht-Zeit (akala) und ­sere Philosophie noch wir selbst glau- lung überdeutlich, und dies sollte eiZeit (kala) sind die beiden Seins­for­men ben an einen Gott, und am allerwenigs- gentlich zur Beurteilung ihres Gesamtdes Brahman. ten an einen, des­sen Pronomen mit ei- werkes und dessen Quellen voll­ständig nem grossen E (Er) geschrieben werden genügen. Wie kann man reines, erquiNach der «Geheimlehre» waren sämtli- muss.» Dr. med. G. Wyld schrieb im ckendes Wasser aus einer schlamm­ che personifizierten Götter in früheren «Light» vom 13.2.1901: «Als ich noch haItigen Quelle erwarten wollen? Per­ Ent­faltungs­perioden Menschen; denn «um Präsident des britischen Zweiges der TG sön­lich erfahrene Gebetshilfe scheint ein göttlicher, volIbewusster Gott, ja selbst von Frau Blavatsky war, behauptete die- HPB demnach niemals erlebt zu haben. der höchste, zu werden, müssen die geis­ selbe, es gäbe weder einen persönlichen tigen Urintlligenzen durch den mensch- noch einen unpersön­lichen Gott, und Im Zuge der speziell durch Annie Belichen Zustand hindurch­ge­hen». Der erging sich oft in gemeinen, profanen sant betriebenen Verein­nahmung des Mensch be­ginnt seinen Weg unbewusst Scherzen über die Person und Lehre Christusgedankens kam es dennoch zu einer Art Gebete ohne Vorstellung eials Monade, die ihrerseits «ein Atom Christi.» nes persönlich ansprechbaren Vater­ des Absoluten oder vielmehr der Absolutheit ist». Bewusstsein muss auf dem Ebenso wird das Gebet als Hinwendung gottes, die als «Anrufungen» aufgefasst langen Weg der Entwicklung durch zahl­ des Menschen an eine höchste Instanz, werden. In Leipzig erschien etwa um lose Existenzformen in der Materie erst zu Gott, abge­lehnt. Nach ]inarajadasa, , 1920 ein «Theo­­so­phisches Gebet­buch, errungen wer­den, und zwar ausschliess- dem seinerzeitigen Präsidenten der Adyar- zusammen­gestellt im Auftrag der Theolich in der Materie. Im Jenseits gibt es TG nach dem Tode von G. S. Arundale, sophischen Ge­sellschaft». Ob hiermit kei­ne Weiterentwicklung. Im Verlaufe ei­ habe Buddha das Sichverlassen auf Ge- die Adyar-TG gemeint ist, entzieht sich nes solchen äo­nenlangen Werdens ent- bete als Aberglauben bezeichnet. Es ge- allerdings meiner Kenntnis. Von Annie wickelt sich dann aus dem in der Mona- be nur einen Gott und das sei das «Hö- Besant jedoch stammt das theosophide sozusagen «po­tentiellen Gott» ein «ef­ here Selbst» des bzw. im Menschen und sche «Mantram der Einheit» bzw. die fektiver Gott».14 mit diesem könne man Zwiesprache hal­ «Universale Anrufung», eine Art Univerten. Ein solches Gebet sei keine «Schwär­ salgebet, mit dem alle in­ternationalen Aus dieser Sicht ist der Begründer des merei nach aussen, sondern vielmehr Treffen der Adyar-TG eröffnet werden:

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Esoterik

O verborgenes Leben, das in jedem Atom schwingt, o verborgenes Licht, das in jedem Geschöpfe leuchtet, o verborgene Liebe, die alles in Einheit umschliesst –

eine als Kirche getarnte Tochterorganisation der Adyar-TG. Ohne Letzteres aus­ schliessen zu wollen, lautet aber die Selbstdarstellung der LKK etwas anders: Wedgwood kam von der «Altkatholischen Kirche der Niederlande» her, die dort 1723 infolge der von den Jesuiten gelehr­ ten Unfehlbarkeit des Papstes und der nachfolgenden Differenzen mit Rom ent­ standen war.

­möge ein jeder, der sich eins fühlt mit Dir,

Wedgwood selbst war 1916 zum Bischof geweiht worden. Er dachte «anfänglich nicht daran, die Altkatholische Kirche Frau Besant sah in diesen an sich sehr Grossbritanniens zu verlassen und eine tiefsinnigen und schönen Wonen eine neue Kirche zu gründen», 1917 jedoch Anrufung der dreifachen Natur der Wirk­ beschloss man wegen Meinungsverschie­ lichkeit, in ihren Aspekten von Leben, denheiten mit Utrecht eine Namens­än­ Licht und Liebe, was der christlichen derung: «Liberale Christliche Kirche», die Gottesverehrung keineswegs entgegen­ 1918 zur «Liberal-Katholischen Kirche» steht. Diese Anrufung als ein Mittel des wurde. «hohen Yoga der Selbstverwirklichung» zu betrachten mag persönliche An­sichts­ Theosophen fühlten sich sehr bald zur Charles Webster Leadbeater (1847-1934) war sache bleiben. Auch gegen eine «Ver- LKK hingezogen, und 1917 wurde Char­ Priester, Theosoph und Okkultist. Anfang des wirklichung des Christus in uns» wäre les W. Leadbea­ter von Bischof Wedg- 20. Jahrhunderts war er einer der führenden und umstrittensten Ideologen der Theosophikaum etwas einzuwenden, wenn nicht – wool zum Priester und nachfolgend zum schen Gesellschaft Adyar. Seit 1916 war er bei genauerem Hinsehen – immer wieder Bischof geweiht. Damit batte die AdyarBischof der Liberalkatholischen Kirche. Luzifer derjenige wäre, um den sich al- Theosophie endgültig Fuss gefasst. Jiles dreht. Zwar haben HPB und später narajadasa sprach 1934 bereits von «un- Hier haben wir wieder einen Punkt, der mir persönlich gar nicht gefallen will. Rudolf Steiner es bald unterlassen, ihre serer Kirche». Im christlichen Spiritualismus wird ge­ Publikations­orga­ne «Luzifer» zu nennen, aber das blieb lediglich eine taktische Wedgwood und Leadbeater erarbeite- lehrt, dass Gott ursprünglich reine Äusserlichkeit; innerlich gab es in diesem ten die Rituale der LKK bzw. brachten Geist­wesen schuf, denn aus Gott als Punkt keine Veränderung, und was nüt- sie in eine neue Form. Leadbeater ist al- der höchstvorstellbaren Vollkommenzen äusserliche Korrekturen, wenn sie in­­ so keineswegs Gründer oder Mitbe- heit kann logischerweise nichts Unvollnerlich nicht nachvollzogen werden? gründer der LKK. Er war jedoch, als Nach­ kommenes – wie es z. B. wir Menschen folger Wedgwoods, Vorsitzender Bischof sind – entstehen. Diese Urgeister waren rein, aber vollkommen sollten sie In der Pro-und-contra-Literatur zur Theo­ von 1922 bis 1934.16 erst durch eigene Willensanstrengung sophie wird ge­wöhnlich behauptet, Lead­ beater habe 1916 zusammen mit James In «Isis entschleiert» (Band II, S. 644) werden. In ihnen lag der Keim zu allem Ingall Wedgwood (gest. 1951) die «Libe- schreibt HPB: «Die Welt benötigt keine Guten, auch der Liebe. In ihrer Reinral-Katholische Kirche» (LKK) gegründet, sektiererischen Kirchen weder des Bud- heit lag das Bedürfnis nach Vervoll­ dha, Jesus, Mohammeds, Swedenborgs, kommnung, also waren sie entwick­ Calvins noch irgendeine ande­re.» Für lungsfähig. Zugleich be­sas­sen sie das HPB stellt die christliche Auffassung göttliche Attribut des freien Willens. vom «Engelsturz», diesem teilweisen Ab­ Ohne diese Willens­freiheit wären sie fall der Urgeister (Erstlinge) von Gott, bloss als mechanisch-instinktiv le­ben­ eine grobe theologische Irreführung dar, de Geschöpfe gewesen, so dass ihr Mitdenn die «Sonnen-» oder «Feuerengel» arbeiten im göttli­chen Schöpfungsplan seien ja nur deshalb zu «Aufrührern im kein eigenes, beglückungsfähiges Ver­ Himmel» geworden, weil sie sich wei- dienst gewe­sen wäre. Solche reinen gerten, sich in «sinnlose Menschenge- Geistwesen können «fallen», d. h. ge­ häuse» ein­zuverlei­ben, denen sie ihre gen­­sätzlich denken und handeln, soBewusstheit nicht hätten geben, über­ lange sie ihre individuelle Vollkommen­ tra­gen können. Sie wollten, dass der heit nicht erreicht haben. Mensch seiner selbst be­wusst wird und eigenverantwortlich handeln lernt. HPB nennt es eine «Selbst­aufopferung um 1.Miers bringt ein Verzeichnis der in der theosophischen Literatur vorkommenden der intellektuellen Un­abhängigkeit der Siegel der Adyar-TG mit der Maxime Keine Meisternamen (S. 276 f. seines «Le­xikons Menschheit willen».17 Religion ist höher als die Wahrheit erkennen, dass er darum eins mit jedem Anderen ist

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des Geheimwissens») und bemerkt, dass

me», Paris 1931, S. 23 und 92ff.) weiss ver-

die Existenz «von Meistern der gedachten

schiedene Rosenkreuzerschriften namhaft zu

chen niederen Grundteile belebt. Aber es scheint, dass das doch nicht so ist. Bei ihrem

Art, also in Form mehr oder weniger überir-

machen, die HPB gemeinsam mit Olcott in

Tode verliessen alle gewöhnlichen Grund-

discher Lebewesen im Himalaja, sehr um-

Amerika studierte und die ihr als Quelle

teile den Körper, wie bei anderen, und der

stritten» sei. Wenn man jedoch HPB selber

dienten, um den Mahatmas jene fabelhaf-

zeitweilige Inhaber hat den ganzen Mangel

glauben will, so ist die Sachlage recht ein-

ten Eigenschaften anzudichten, die den ro-

aus seiner eigenen Organisa­tion zu ergän-

deutig; denn im Februar 1886 bekannte sie

senkreuzerischen ‹Adepten› nach­gerühmt wur­

zen. Daher sind zwei Che­las (nach B. Flem-

in einem Brief an ihren Landsmann Wsewo-

den. Entgegen ihrer Behauptung hat sie al-

mings Definition ‹Probeschüler›), die nur we­

lod Sergejewitsch Solowjew: «Ich wer­de in der

so die Mahatmas nicht in allen Stücken frei

nig von Okkultismus verstehen, dazu be-

‹Times› und in allen Zeitungen veröffentli-

erfunden, sondern den von den Rosenkreu-

stimmt, ihm nötigenfalls abzulösen. Und da

chen, dass Meister Morya und Mahatma

zern geschaffenen Prototyp getreulich ko-

ferner kein Adept oder Chela zu gewissen

Koot Hoomi nur das Produkt meiner eige-

piert» (ZfO 1931/32, 62) «Eine schöne Be-

regelmässigen Perioden einen Frauenkörper

nen Phantasie sind, dass ich sie in allen Stü-

scherung!» könnte man sagen. Aber den

berühren kann, oder auch wenn sie an ir-

cken frei erfunden habe» (wiedergegeben in

Theosophen bleibt noch ein Hintertürchen

gendeiner Frauenkrankheit lei­det, so hatte

ZfO 1931/32, 59. Diesen Briefwechsel er-

offen. Es könnte doch sein, HPB irrte sich in

eine schreckliche, übellaunige, grobkörni-

wähnt auch Pribytkow in seinem in Leipzig

der Annahme, die Meister erfunden zu ha-

ge, unwissende alte Tibetanerin für den Ad-

1895 erschienen Buch «Aufrichtige Unterhal­

ben; in Wirklichkeit war ihr deren Existenz

epten oder die Chelas eintreten müssen, da

tungen über den Spiritismus» sowie Freu-

von eben­diesen Meistern inspiriert worden…

denberg in den PsStud 1907, 32). Mit diesem Selbstbekenntnis dürfte die Frage nach Ursprung und Realität jener

2.Besant, H. P. Blavatsky und die Meister der Weisheit, S. 71

«Mester» ein für allemal geklärt sein. Als fiktive Vorstellungsbilder können sie aber,

sie das einzige weibliche Wesen ist, das zu die­sem Zweck zu haben war. Es scheint, dass, wenn einer dieser vier den anderen ablöst, er keine Ahnung von dem hat, was die anderen drei gesagt oder getan haben,

3.PsStud. 1907, 30

infolge theosophischer Glaubensstärke, zu

so entsteht natürlich endlose Verwirrung. Das erklärt die Erscheinung, dass Madame

pseudorealistischen Astralformen verdich-

4.PsStud 1901, 24 ff. lautet: «14. Juni 1885:

tet worden sein, genährt durch und abhän-

Subba Row erzählte uns neulich mehr, als

so häufig leugnet, was sie wenige Stunden zuvor gesagt hat…

gig von der Vorstellungs- und Glaubens-

ich wenigstens früher über Madames merk-

kraft ihrer Anhänger. Bis zu einem gewis-

würdig komplexen Zustand wusste, und es

Es erklärt sich daraus auch, dass sie biswei-

sen Grade können solche Phantasiegestal-

zeigte uns gewiss deutlich, wie töricht es

len vom Okkultismus weniger zu wissen

ten alias Gedankenautomaten ein schein-

wäre, sie zu tadeln, weil sie etwas zeigt, was

scheint als wir, und dann wieder mit der

bar eigenständiges Leben erlangen und ge-

wir bei jedem Anderen einen ausserordent-

Kraft und Autorität eines Rishi (Gottmensch) spricht. Mehrere Monate lang hat, infolge

gebenenfalls hellsichtig wahrgenommen wer­

lichen Mangel an sittlichen Eigenschaften

den. Man bedenke doch für einen Hypnoti-

nennen wurden. Wir hatten völlig recht mit

ihrer (HPBs) verschiedenen Krankheiten, das

sierten beispielsweise pflegen sogar die ihm

der Annahme, dass die ursprüngliche HPB,

schreckliche alte Weib fast die ganze Zeit

suggerierten fiktiven Personen oder Dinge

die von Natur hellsehend war und wenigs-

hindurch fungiert, und ihre ganze Umge-

von realer Natur zu sein.

tens etwas von Okkultismus verstand, etwa

bung hatte demzufolge unter ihrer Laune

Übrigens verweist der seinerzeit recht gut

vor zwanzig Jahren aus dem Erdenleben

zu leiden. Gleichwohl hält der Adept noch

informierte Ernst Hentges auf einen rosen-

schlief und dass ein gewisser Adept (‹initia-

die Verbindung aufrecht, wir denken in der

kreuzerischen Vorwurf gegen­über HPB. Er

te›), der in irgendeiner Weise sein Ziel ver-

Hoffnung, dass er imstande sein werde, die

schreibt: «Rene Guénon (in «le Théosophis-

fehlte, freiwillig sich in diesen Körper ver-

‹Secret Doctrine› durch sie zu vollenden. Ob

setzte oder dahin versetzt wurde, ge­wis­ser­

aber dieser arme kranke Körper lange ge-

massen zur Sühne, um sein Mög­lichstes zur

nug für diesen Zweck zusammengehalten

Mitteilung der Wahrheit an die Welt durch

werden kann, das kann gegenwärtig nie-

diesen kundzutun.» An sich eine gewagte

mand vorher wissen.»

Spekulation, aber auch von Rasputin verlautet, er sei als Kind beim Baden ertrunken

Und S. Row fährt weiter fort: «Selbstver-

und nach seiner Wiederbelebung ein Ande-

ständlich ist diese wahre Erklärung für Au-

rer gewesen (MuSch 6. Jg., Nr. 22, 11). Ob

ssenstehende nutzlos. Gleichwohl können

allerdings von einem steckengebliebenen

wir, denke ich, auch ihnen gegenüber für

Adepten hohe Wahrheiten erwartet werden

Madames Widersprüche eine Erklärung

könnten, wäre zu bezweifeln. Subba Row

bieten, ohne bewusste Verlogenheit auf ih-

fährt fort: «Wie wir gleichfalls richtig annah­

rer Seite zuzugeben, wenn wir ihnen erzäh-

men, war er häufig in anderen Geschäften

len, dass sie als Russin grosse Neigung zu

von diesem Körper abwesend. Jetzt aber

Übertreibungen, gepaart mit einem siebar-

komme ich zu einem Punkt, über den ich

tigen Gedächtnis und überstürzter unge-

völlig im Irrtum gewesen war. Ich hatte ge-

nauer Ausdrucksweise besitzt, besonders

dacht, während der Abwesenheit des Ad-

wenn wir hinzufügen, dass das Englische

epten lebe der Körper in einem Zustand

nicht ihre Muttersprache ist, weshalb sie es

ähnlich dem des Margrave im Bulwers

häufig missversteht. – Die arme alte Dame!

‹Strange Story›, nur durch seine ursprüngli-

Ihr Leben ist wirklich ein wunderliches ge-

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7.H. Freimark, «Geheimlehre und Geheim­wis­ senschaft», Leipzig 1913, S. 64 ff.

nun nicht mehr verlasse. Und ich glaube an keinen Erlöser, er wäre denn in mir selbst. Ich wüsste auch nicht, wovon ich erlöst

8. Miers gibt auf S. 286 an, dass der wirkliche

werden sollte, da ich meinen Weg doch

Autor Solomon Spalding geheissen habe, der

selbst gewählt habe und auf ihm auch bis

in jungen Jahren einmal Pfarrer gewesen sei.

zum Ende ausharren will. Und ich bitte um

9. MuSch, 6. Jg., Nr. 10, 15, sowie PsStud

weise Begünstigung. Und ich flehe um kei-

keine Gnade als eine besondere, ausnahms­ 1901, 79/80.

ne Erlösung vom Übel, denn ich vertraue dem Walten der absoluten Gerechtigkeit als

10. H. Freimark, «Moderne Theosophen und ihre Theosophie», Leipzig 1912, S. 45.

einer Gesetzlichkeit, und ich weiss, dass jenes Übel, das mir begegnet, die unausbleib­ liche Folge meines eigenen Tuns und Las-

Mahatma Koot Hoomi sei nur das Produkt ihrer eigenen Phantasie, sie habe ihn in allen Stücken frei erfunden, gab HPB zu.

11.«Reformierende Blätter», Budapest 1879,

aus folgen mag, eine Belehrung enthält, die

S. 431.

ich zu meinem eigenen Besten nutzen kann. 12. Adelma von Vay, «Geist, Kraft, Stoff»,

wesen, und wer kann sagen, was dabei

mir beisteht im Ringen mit meiner äusseren 13. Odin Nerei, «Christentum, Theosophie und

lich in mir und durch mich offenbar werde.» 14. «Geheimlehre» 1, S. 132 und 266.

Adyar-Theosophie und ihre Zweiglehren er­ wuchsen, sollten eigentlich ausreichen, um zu sagen: Danke, das genügt!

und inneren Natur, damit das Göttliche, wel­ ches zutiefst in mir verborgen ist, allmäh-

Spiritismus», in ZfS 1918, 12.

ne und offensichtlich wahrheitsgemässe Kennzeichnung des Bodens, auf dem die

Aber ich glaube an eine wohlwollende, urgül­ tige Allmacht, die mir hilft zu bestehen, die

Berlin, 6. Aufl. 1969, S. 11.

noch herauskommen mag.» Diese von Leadbeater selbst vorgenomme-

sens ist und dass das Leiden, welches dar-

17. «Geheimlehre» II, S. 533. 15. Zitiert aus der «Geheimlehre», nach A. L. Matzka,

«Theosophie

und

Anthroposo-

Fortsetzung folgt

u

phie», Graz 1950, S. 5.Miers, S. 399 f., der hier Gustav Meyrink zi-

29.

tiert. – Meine Meinung: Hätte HPB dem ernsthaften Gebet mehr Gewicht beigemes­

16. Vgl. «Material-

sen und es in Demut praktiziert, wäre viel-

dienst» der Evange-

leicht manches anders gelaufen.

lischen Zentralstelle

Rudolf Passian L I C H T U N D S C H AT T E N DER ESOTERIK

für Weltanschauungs­ 6 Hierzu heisst es in einem jenseitigen Kommentar zum Matthäus-Evangelium («Refor-

fragen der EKD, Stuttgart, Nr. 2/1977,

mierende Blätter zur Bildung reiner Ethik»,

S. 42 ff. – Die Zeit-

Bd. 1, Budapest 1878, S. 331), dass die viel-

schrift «Adyar» Nr.

fältigen Mediumschaften gegeben worden

4/1974 enthält fol-

seien, um Mitmenschen geistig und physi-

gendes Glaubens-

kalisch vom Vorhandensein höherer Kräfte

bekenntnis: «Ich

zu überzeugen, «vom Vorhandensein eines

glaube nicht an

Urgeistes, einer Urkraft, eines Urlichtes; von

meine Sündhaftig-

der Wahrheit des erlösenden Wortes, von

keit, wiewohl ich

der erlösenden Kraft christlichen Tuns, vom

weiss, dass ich lan-

Gnadenreichtum des erlösenden Gesetzes;

ge noch nicht gut

um sie zu überzeugen von der Unsterblich-

bin. Ja, ich glaube

keit und Verantwortlichkeit des ihnen inne-

an keine Sünde als

wohnenden geistigen Wesens». Und an an-

eine Sache, die

derer Stelle (S. 371): «Wehe euch Medien,

straf­bar wäre. Da-

die ihr den falschen Geistern folgt, die euch

gegen weiss ich,

hinausführen auf die Schaubühne, um aus

wenn ich auch gele-

euren geistigen Gaben – über die ihr gar

gentlich strauchle

Einer der namhaftesten deutschen Parapsychologen beleuchtet auf der Basis einer zeitlos gültigen Ehtik die Grau- und Dunkelzone esoterischer Lehren und Praktiken. Nach langjährigen intensiven Studien entstand somit ein zuverlässiger Wegweiser im Labyrinth von Esoterik und New Age. Der Autor eröffnet uns den Blick für den gigantischen Kampf zwischen Licht und Finsternis auf allen Lebensgebieten und um jede Menschenseele. Bewußt oder unbewußt stellen wir jetzt die Weichen sowohl für unsere persönliche als auch für allgemeine Zukunft. Wohl jenen, die sich geborgen wissen in einer höheren Liebe! Das ist nach R. Passian die beste „Esoterik“. 412 Seiten, kart. 17,00 Euro, 30,20 SFr ISBN 978-3-87667-250-2

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ralischen die Wahrheit suchen!»

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mal gefunden Weg

Wendezeit 4/15


«Heissi Marroni» Warum die Edelkastanie früher «Brot der Armen» hiess

Die Edelkastanie (Castanea sativa), auch Esskastanie genannt, ist ein sommergrüner Baum mit stärkereichen Nussfrüchten. Auf der Mittelmeerinsel Korsika kennt man den Baum auch als «Brotbaum», da mit seinen Früchten seit jeher Mehl hergestellt wird, das zum Backen von Brot, Pfannkuchen, Kuchenteig oder Nudeln u.a.m. dient. Esskastanien sind viel mehr als nur eine winterliche Leckerei, die an den Bahnhöfen und auf dem Wochenmarkt mit dem traditionellen Ruf «Heissi Marroni»

feilgeboten werden. Sie hätten in Wirk- Da Kastanien glutenfrei sind, kann das lichkeit das Zeug für ein Grundnah- Mehl daher von Zöliakie-Patienten als rungsmittel – und zwar für ein sehr ge- Getreide-Ersatz verwendet werden. sundes. Während wir uns also zumeist Kastanien werden gekocht oder gerösmit Brot, Nudeln und Milchprodukten tet als Beilage verwendet oder als Salatmehr schlecht als recht über Wasser hal- zutat. Sie werden zu Huhn, Truthahn, ten, immer mehr übersäuern und chro- Schwein, Gans und Hase als Beilage genisch vor uns hinkränkeln, wäre die Ess- reicht oder auch zum Füllen verwendet. kastanie eine sättigende und gleichzei- Als Süssigkeit werden Kastanien zu tig glutenfreie sowie basische Alternati- marrons glacés, zu Vermicelles, Mousse, ve. Überdies kann die Esskastanie min- Soufflé, Creme und Eiscreme verarbeidestens so variantenreich zubereitet tet. Traditionelle Desserts sind castagwerden wie die Kartoffel und schmeckt nacci (Kastanienbrot), necci (Pfannkuzudem ausserordentlich köstlich. chen), Pudding und ballotte (Kastanien

Wendezeit Wendezeit4/15 4/15

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in Fenchelwasser gekocht). Weit verbreitet sind geröstete Kastanien, die auch ausserhalb der Anbaugebiete im Winter auf Strassen verkauft werden. Marronen haben einen zart süssen, nussigen und etwas mehligen Geschmack. Ursprünglich aus Kleinasien bzw. dem Kaukasus stammend, verbreitete sich die Esskastanie im Zuge der Expansion der Römer nach und nach in ganz Europa. Heute wird ihr Anbau besonders in den warmen mediterranen Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich (vor allem Korsika), Türkei, Portugal sowie im Tessin betrieben. Im Herbst beginnt die Erntezeit der Esskastanie und reicht bis in den November und sogar bis in den Dezember hinein – abhängig von der Kastanienart. Zwischen September und Oktober fallen die reifen Früchte auf den Boden. Dabei platzen ihre Schalen auf, geben die Esskastanien frei und müssen nur noch aufgesammelt werden. Die so genannten Dauermarronen hingegen werden im November per Hand von den Bäumen gepflückt.

Die Esskastanie – Das «Brot der Armen» Lange bevor Kartoffel und Mais in Europa Fuss fassen konnten, galt die Esskastanie für eine breite Bevölkerungsschicht als unentbehrliches Grundnahrungsmittel. Meistens wurde die Esskastanie zu Mehl verarbeitet, aus dem dann Brote gebacken wurden. Vor allem für die ärmere Bergbevölkerung stellten die Kastanienbäume wahre Lebensretter dar, die sie vor Hungersnöten bewahrten. Nicht umsonst wurde die Esskastanie deshalb als das «Brot der Armen» bezeichnet, und es hiess, dass ein Kastanienbaum pro Person genüge, um gut durch den Winter zu kommen. Anhand dessen lässt sich bereits erahnen, welches Multi-Talent sich hinter der Esskastanie verbirgt – sowohl bei der Verarbeitung und Verwendung als auch im Hinblick auf eine sättigende, vollwertige und gesunde Ernährung. Kastanien haben eine breite Verwendungspalette. Als Halbfertigprodukte

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werden geschälte Maroni und Kastanien sowie Kastanienpüree hergestellt, sie werden weiterverarbeitet, bevor sie an den Endverbraucher gelangen. Die Palette an Fertigprodukten ist wesentlich grösser: ganze geschälte Kastanien werden vor allem in Frankreich zum Kochen im Haushalt verwendet, sie dienen häufig als Beilage. Kastanien können auch in Wasser, trocken oder vakuumverpackt sein, tiefgefroren oder in Zuckersirup eingelegt. Grosse Maroni (55 bis 65 Stück je kg) werden kandiert, das heisst langsam in Zuckersirup gekocht. Sie dienen unter anderem als Grundlage für die Herstellung von Marrons Glacés, glasierten Maroni. Weitere Produkte sind Maroni in Alkohol, Maronencrème, Mehl und Flocken. Mehl wird aus

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getrockneten und geschälten Kastanien hergestellt und meist mehrfach gemahlen. In der Vergangenheit war es sehr weit verbreitet und in vielen Gebieten ein Hauptnahrungsmittel. Heute wird es zu Gnocchi, Pasta, Brot, Polenta und Gebäck verarbeitet. Flocken werden in Frühstücks-Müslis verwendet. In Frankreich und Italien wird aus Kastanien Likör hergestellt, auf Korsika und in der Schweiz Bier. Während der Zeit der grossen Kriege ernährten sich die Einwohner der korsischen Dörfer im Landesinnern massgeblich von Kastanien. Frische Kastanien sind leicht verderblich und müssen zur Lagerung vorbe-


handelt werden. Heute industriell weit verbreitet ist die Hydrotherapie: die Früchte werden für einige Tage in kaltem Wasser eingelegt, die Milchsäuregärung führt zu einer Konservierung der Kastanien, anschliessend werden sie getrocknet. Weitere Konservierungsmethoden sind Trocknen, gekühlte Lagerung und Tiefgefrieren.

Stamm und eine grosse Krone. Das Hauptprodukt ist die Frucht. Niederwald wird im Umtrieb von 15 bis 30 Jahren bewirtschaftet – in Frankreich bis zu 40 Jahren. Die Niederwald­ wirtschaft war traditionell mit dem Weinbau verbunden, da das Kastanienholz zu Fassdauben und Stecken verarbeitet wurde.

Nach der Ernste im Herbst wird die Kastanie von den Bauern an Einzelhändler verkauft. Zu Saisonbeginn wird die Frucht vor allem gekocht und gebraten konsumiert, aber während des ganzen Die Welternte an Kastanien Jahres kann man sie als Kastanienmehl betrug im Jahr 2006 etwa kaufen und sie wird dann vor allem als 1,17 Mio. Tonnen, wovon alPulenda gegessen. Die Pulenda ist ein lerdings nur rund 151‘000 t. Brot, dessen Rezept von Dorf zu Dorf, ja auf die Edelkastanien entfievon Familie zu Familie variiert. len. Der grösste Produzent ist China mit ca. 850‘000 TonIm Winter wird die Pulenda zusammen nen, gefolgt von Südkorea, mit anderen korsischen Spezialitäten der Türkei und Italien. wie dem «Stufatu», einem nahrhaften Eintopf mit Lammfleisch, Zwiebeln, NuHolz deln und Käse gegessen, oder mit Käse aus Ziegen- oder Schafsmilch, mit ma- Die Kastanie bietet aber nicht nur Früch­ arbeitet. In der Vergangenheit war auch gerem Schweinefleisch von den halb- te und dient als Nahrungsgrundlage; ei- die Holzkohlenerzeugung und die Nutwilden Schweinen, die sich vorwiegend ne wichtige Rolle spielt auch das Stamm­ zung als Feuerholz von grosser Bedeuvon Edelkastanien ernähren; gelegent- holz. Das Holz der Edelkastanie hat ei- tung. Das Holz wird ausserdem für Einen warmen, goldbraunen Ton. Vergli- senbahnschwellen, Decken- und Dach­ lich gibt es auch Wildschwein. chen mit Eichenholz fehlen ihm Mark- balken und bei Hang- und LawinenbauEin beliebtes Getränk bei den Einheimi- strahlen, so dass die Maserung nicht so ten sowie im Schiffbau eingesetzt. schen aber auch bei den Touristen ist stark ausgebildet ist. Es ist leicht zu bedas korsische Kastanienbier «Pietra». arbeiten und da der Faserverlauf meist Kastanienholz im Alltag Aufgrund des grossen Erfolgs dieser gerade ist, kann es zudem verhältnisBiersorte hat die Brauerei Pietra noch mässig gut gebogen werden. Kastanien- Die verschiedenen Holzarten werden in zwei weitere Biersorten auf den Markt holz nimmt Politur, Beizen, Lack und sogenannte Resistenzklassen eingeteilt, gebracht: das Weizenbier Colomba mit Farbe gut an. Dank des hohen Gerbsäu- wobei die Edelkastanie und die Eiche in Macchia-Kräutern und ein blondes Bier regehaltes (Tannin) ist das Holz äusserst der Klasse R2 auftreten mit einer witterungsbeständig und zudem resis- Haltbar­keit von 15-25 Jahren. Ein wenamens Serena. tent gegen Pilzbefall und Insektenfrass. nig besser schneidet nur noch die RobiKastaniensorten, Das Holz der Edelkastanie hat einen nie ab in Klas­se R1-2. Douglasie, Lärche warmen, goldbraunen Ton. Verglichen und Kiefer sind in der Klasse 3-4 mit eiAnbau und Ernte mit Eichenholz fehlen Markstrahlen, so ner Haltbarkeit von 10-15 Jahren. In der Es gibt mehrere hundert Kastaniensor- dass die Maserung nicht so stark ausge- Klasse R4 unter 10 Jahren Haltbarkeit ten, die meist nur kleinräumig angebaut bildet ist. Es ist leicht zu bearbeiten und liegen die Fichte, Tanne und Ulme. Auch werden. Sie sind häufig an das Lokalkli- im Freien auch ohne chemische Be- beim Brenn­wert kann die Edelkastanie ma angepasst. Allein in Frankreich sind handlung weitgehend witterungs- und auftrumpfen. Bei einem Brennwert von über 700 Sorten registriert. Der Anbau fäulnisbeständig. Da der Faserverlauf 2‘000 kWh/rm (Heizwert je Raummeter) erfolgt in unterschiedlichen Formen: meist gerade ist, kann es verhältnismä- liegt sie nur unwesentlich unter Buche, ssig gut gebogen werden. Es nimmt Po- Eiche, Robinie und Esche mit einem Wert Der Hochwald ist die extensive Form litur, Beizen, Lack und Farbe gut an. von 2‘100 kWh/rm; im Vergleich dazu der Bewirtschaftung. Er entsteht meist Fichte und Tanne mit 1‘400 kWh/rm. aus Samen und bildet häufig eine ge- Holz von Hochwald-Bäumen wird zu schlossene Kronenschicht. Möbeln und zu Fenster- und Türrahmen Und zu guter Letzt noch eine weitere verarbeitet, aber auch zu Telefonmasten Verwendungsmöglichkeit dieses BauEine Selve ist eine Hochstammplantage und ähnlichem. Kleinere Hölzer aus dem mes: Die Borke der Edelkastanie wurde bestehend aus gepfropften Bäumen. Niederwald werden zu Gartenzäunen, Wei­ in der Vergangenheit zum Ledergerben Hier haben die Bäume einen kurzen depfosten, Wein- und Likörfässern ver- genutzt.

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K

orsika und die Esskastanie – eine Liebesgeschichte

Kühe durchstreifen die Kastanienwälder im Hinterland von Calvi

Andreas Dengs, www.photofreaks.ws_pixelio.de

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Seit jeher wurde tanien-trockner, die heute noch verwenauf Korsika die det werden. Kastanie als Brotbaum be- Die Edelkastanie bevorzugt temperatzeichnet. Er humide, ozeanische Klimabedingungen wächst in vielen sowie saure Böden. Sie liebt Wärme und Mikroregionen ist eine submontan-mediterrane Baum­ der Insel, auf ei- art. Die Jahresmitteltemperatur sollte ner Höhe zwi- zwischen 8 und 15° C liegen bei warmen schen 500 und Herbsten und mindestens sechs Mona800 m.ü.M. Die ten über +10° C. Sie ist sehr empfindlich meisten der al- gegen Spätfröste. Für eine gute Entwick­ ten Häuser be- lung benötigt sie eine Wärmesumme der finden sich Kas- Tagesmittelwerte von 3600 Gradtagen.

Wendezeit 4/15


Typisches Dorf im Hinterland von Calvi

Hinsichtlich der benötigten Nie­der­ schlä­ge gilt die Edelkastanie als mesophil: gute Entwicklung bringt sie bei Niederschlägen zwischen 600 und 1600 mm pro Jahr. Eine verregnete Blütezeit im Juni verträgt sie schlecht. In dürregefähr­deten Lagen, in Gebieten mit ausgepräg­ter Som­mertrockenheit, sowie auf staunassem Boden gedeiht sie nicht. Die Edelkastanie ist eine Lichtbaumart und wird bei zunehmender geographischer Brei­ te noch lichtbedürftiger.

Stamm und Borke eines alten Baums mit einer erwachsenen Person als Grössenvergleich.

Der beste Boden für die Edelkastanie ist frisch, locker und tiefgründig mit einem hohen Kalium- und Phosphor-Gehalt. Auf älteren, tiefgründigen Kalkböden mit genügend verfügbarem Kalium und Phos­phor und einem Kalk­gehalt unter 20% kann sie gedeihen; ansonsten meidet

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sie auf schweren, tonigen Böden gedeiht sie nicht. Sehr gut geeignet sind phosphorreiche vulkanische Böden.

Krankheiten und Herbivore In den letzten Jahren haben sich auf Korsika Krankheiten verbreitet. Die zwei

Der Späte Kastanienwickler oder Eichenwickler Splendana Cydia ist eine Schmetterlingsart aus der Familie der Wickler, dessen Raupen sich unter anderem in reifen Früchten der Edelkastanie entwickeln.

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(Cryphonectria parasitica

ne wesentlich geringere Bedeutung. Die Blätter werden vom Pilz Myco­sphaerella maculiformis befallen, die Früchte von Rhacodiella castaneae, Phoma endogena, Botrytis cinerea, Fusarium roseum und Penicillium expan­sum. Seit den 1950er Jahren tritt das Kastanienmosaikvirus (ChMV) auf, das vor allem im Sommer zu Blattnekrosen führen kann. Die Edelkastanie ist jedoch re­lativ wenig anfällig. Von den Insekten, die sich von der Edelkastanie ernähren, hat der Esskastanienbohrer (Curculio elephas) die grösste wirtschaftliche Bedeutung. Er frisst das Innere der Früchte, wie auch der Späte Kastanienwickler (Cydia splendana) und der Frühe Kastanienwickler (Pammene fasciana) und Xyleborus dispar. Seit 2002 ist auch die Kastaniengallwespe in Europa nachgewiesen. Der Bauer Antoine Poli ist ein typischer korsischer Bauer. Er besitzt rund 400 Kastanienbäume, die mehrheitlich mehrere Hundert Jahre alt sind. Durchschnittlich kann er pro Baum 40 kg Früchte ernten, die er hauptsächlich unbearbeitet verkauft. Seine Frau Paulette stellt aber auch köstliche Kuchen aus Kastanienmehl her, die sie zusammen mit selbstgemachter Marroni- und Feigenkonfitüre (die Beiden besitzen 15 Feigenbäume), mit korsischem Frischkäse und Schweinewürste auftischt. Zum Betrieb gehören auch Rinder, die ausschliesslich der Fleischproduktion dienen. Die halbwilden Tiere verbringen das ganze Jahr im Freien

wichtigsten Krankheiten werden durch Pilze verursacht. Der Kastanienrin­den­ krebs (Cryphonectria parasitica) wur­de 1938 aus Amerika eingeschleppt und hat in den folgenden Jahrzehnten grosse Teile der Kastanienbestände vor allem in Südeuropa vernichtet. Auch der korsische Bestand war betroffen. Durch die biologische Bekämpfung mit hypovirulenten Stämmen ist die Edelkastanie nicht mehr in ihrem Bestand bedroht und beginnt sich in vielen Gebieten wie­ der zu erholen.

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Die Tintenkrankheit, ausgelöst durch die Phytophthora-Arten Phytophtho­ ra cambivora und Phytophthora cinna­ momi, befällt Bäume bevorzugt auf feuchteren Böden. Das Mycel dringt in die Wurzeln ein und führt zu Blatt­ welke, fehlender Fruchtbildung bis zum Absterben der Krone. An der Stammbasis bilden sich häufig schwar­ ze Exsudate, die zum Namen der Krankheit geführt haben. Die übrigen Krankheiten haben ei-

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Derzeit werden vermehrt Anstrengungen unternommen, um die Kastanienhaine zu erhalten. Alte Bäume werden beschnitten, behandelt, usw. und neue Plantagen angelegt. Neue Kastanienmühlen werden gebaut und bringen neues Leben in die Dörfer und Weiler.

Curculio elephas


Auf der «Ile de Beauté» ist es möglich, am selben Tag eine Bergklettertour zu unternehmen und im Meer zu schwimmen.

Korsika entdecken Als langjähriger Korsika-Spezialist hat Wer auf der Insel mit seinem eigenen Fahr- schen dem Kontinent und Korsika: Nizza, das österreichische Unternehmen Rhom­ zeug unterwegs sein will benutzt die Fäh- Toulon, Savona, Piombino und Livorno nach berg Reisen (www.rhomberg-reisen.com) re: bis zu 30 Fährpassagen pro Tag zwi- Ajaccio, Bastia, Calvi. seine Abflughäfen erweitert und fliegt heuer wie gewohnt von diversen österreichischen und deutschen Flughäfen und zudem auch ab der Schweiz. Die Schweizer Fluglinie Helvetic Airways fliegt als Rhomberg-Charterflüge jeden Sonntag von Zürich (seit 2013) und neu von Bern direkt nach Calvi und zurück. AirFrance bietet von Mai bis Anfang Oktober einen Direktflug BaselCalvi an. Weitere Flughäfen auf Korsika sind Ajaccio, Bastia und Figari, die zum Teil auch aus Genf angeflogen werden. Wochentags ist es weiterhin möglich, aus der Schweiz beispielsweise via Nizza nach Korsika zu fliegen. Allerdings dauert die Reise bis zu sechsmal länger als mit der direkten Flugverbindung.

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Ein bei deutschspra- nen Urlaub in diesem Feriendorf verchigen Bergsteigern, bringt, kann von vielen Angeboten proWanderfreunden und Familien beliebtes Ferienziel auf Kor­sika ist das Feriendorf «Zum störrischen Esel», das vor 55 Jahren von drei Mitgliedern des ös­ terreichischen Alpenclubs gegründet wurde. Für jene, die weder des Französischen noch des Korsischen mächtig sind bietet der «störrische Esel» einen gewaltigen Vorteil: das ganze Team ist deutschsprachig. Auch eine Bernerin ist Grete Müller, die Frau des Feriendorf-Grünmit dabei: Joëlle Böni, ders Kurt Müller, begleitet Wandergruppen in Toch­ter des Telebie­lin­ der Balagne und kennt jedes Kraut und jede Blume des Maquis. Die Pflanzenformation gue»-Programmleiters des Maquis ist charakteristisch für Gebiete mit mediterranem Klima. Markus Böni. Wer sei-

Sant’Antonino ist in 479 m Höhe auf einem Gebirgskamm gelegen. Aufgrund der ausgezeichneten Panoramasicht wird es auch «Adlerhorst sder Balagne» genannt. Der Ort kann nur zu Fuss begangen werden. Das Ortsbild prägen eine Vielzahl enger Gassen mit hohen Granithäusern und Gewölben. Als ehemalige befestigte Hochburg der Grafen Savelli diente Sant’Antonino damals auch für die Bewohner der Balagne als sZufluchtsstätte vor Piraten.

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Reportage Schon fast tropisch anmutender Garten des Feriendorfs «Zum störrischen Esel»

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fitieren: Klettertouren, Fotoausflüge, Fa­ mi­lienwanderungen in der Balagne, dem Hinterland von Calvi, Bootsausflügen, Schnorcheltouren, Badeferien am Strand, usw. Radbegeisterte können im Feriendorf entweder ein Bike mieten und auf eigene Faust losradeln oder in Begleitung des Triathleten Yann Bartos die schönsten Radstrecken in der Balagne entdecken. Gerne organisiert das Feriendorf auch Besuche bei Weinbauern oder bei Kastanienbauern.

Kastanienbaum der hundert Pferde (Jean-Pierre Houël, ca. 1777)

Der Triathlet Yann Bartos, fachkundiger Begleiter und Leiter des Radverleihs, kennt die schönsten Radstrecken in der Balagne. Er gewann 2014 das Korsika Cross-Triathlon.

Weitere Infos: Feriendorf «Zum störrischen Esel» Club alpin autrichien Avenue Christophe Colomb, 20260 Calvi, Frankreich Gratistelefon aus der Schweiz: 0800 800 892 www.stoerrischeresel.com / www.rhomberg-reisen.com

Der Kastanienbaum der hundert Pferde (italienisch Castagno dei cento cavalli) ist ein jahrtausendealter Kastanienbaum am Osthang des Vulkans Ätna in der Nähe der Stadt Sant’Alfio auf Sizilien. Der Baum ist heute 22 Meter hoch und hat einen Umfang von ebenso 22 Metern.

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Der Kastanienbaum heute

Verschiedene Botaniker haben das Lebensalter des Baumes auf 2000 bis 4000 Jahre geschätzt. Er wird vielfach als der dickste und älteste Baum Eu­ro­ pas angesehen. Die erste gesicherte Erwähnung des Kastanienbaums der hundert Pferde findet sich im Jahr 1636 bei Don Pietro Carrera. In seinem Werk Il Mongibello schreibt er von einem «Baum mit imposantem Stamm, gross genug um dreissig Pferde in seinem Inneren zu beherbergen».

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Am 21. August 1745 stellte das Tribunale dell‘Ordine del Real Patrimonio di Sicilia den Baum und den benachbarten Kas­ta­ nienbaum des Schiffes unter Schutz. In Anbetracht der Zeit (Mitte des 18. Jahr­ hunderts) stellt dies einen der ersten Naturschutzakte überhaupt dar. Der Naturforscher Giuseppe Recupero hat in seinem Hauptwerk Storia natu­ra­le e generale dell’Etna den Baum detailliert beschrieben und versuchte, Beweise für die Einheit des Baumes zu finden, da man vermutete, dass der Baum in Wirk­


Reportage

Die Edelkastanie ist 22 Meter hoch und hat am Stamm einen Umfang von 22 Metern. Faktisch ist der Baum heute in drei Teilstämme von 13, 20 und 21 Me­ tern Umfang aufgeteilt. Es herrscht eine lebhafte Debatte darüber, ob es sich tatsächlich um einen einzigen Baum han­delt. Das Guinness-Buch der Rekorde führt seit einigen Jahren die Kastanie als den dicksten Baum der Der Baum wurde von vielen Reisenden Welt auf, Grundlage dafür ist allerdings gezeichnet, unter ihnen Jean-Pierre Houël, die Er­wäh­nung von 1780, die den da­ der ihn in seinem Hauptwerk Voyage maligen Umfang mit 57,9 Metern an­ pittoresque de la Sicile, de Malta e Lipari gibt. im Jahr 1787 beschrieb und malte. Auf seinem Gemälde ist auch die von Recu­ Eine Wissenschaftssendung des Fern­ seh­ senders Rai Uno hat DNS-Proben pero erwähnte Hütte zu sehen. der Kastanie entnommen und unter­su­ 1923 überstand der Baum ein Feuer, das chen lassen. Die Resultate sollen be­ den Hauptstamm beschädigte. Gerüchte stätigen, dass es sich bei dem Baum in sprechen von einem Racheakt einiger der Tat um eine einzige Pflanze handelt Einwohner von Giarre, nachdem Sant‘ und er somit tatsächlich der Baum mit Alfio, bis dahin ein Ortsteil von Giarre, dem grössten Umfang der Welt ist, noch vor dem Árbol del Tule (einer grossen die Unabhängigkeit erlangt hatte. Zypresse in Mexiko) mit einem Umfang Der Kastanienbaum war vormals im Be­ von 38 Metern. Allerdings sind diese sitz einheimischer adeliger Familien, die Ergebnisse umstritten. ihn als Veranstaltungsort für Fest­ban­ ket­te für ihre Gäste benutzten. 1965 wur­ In der näheren Umgebung des Baumes, de der Baum enteignet und zum Natio­ etwa vierhundert Meter entfernt, befin­ nalmonument erklärt. Erst gegen Ende det sich ein weiterer, mindestens tau­ des 20. Jahrhunderts haben orts­ansäs­ send Jahre alter Kastanienbaum, der Kas­ sige Behörden eine Reihe von Un­ter­su­ tanienbaum des Schiffes. Er wird als der chungen eingeleitet, die den Schutz und zweitälteste Baum in Italien und als der mit dem zweitgrössten Umfang an­gese­ Erhalt des Baumes zum Ziel hatten. lichkeit aus mehreren ein­zelnen Bäu­men bestünde. Er be­rich­tete auch von einer Hütte im Inneren des Baumes, die er al­ lerdings bei seinem letzten Besuch im Jahre 1766 verfallen vorfand. Darü­ber hinaus hat auch der Universal­ge­lehrte Alberto Fortis den Kastanienbaum unter­ sucht. Auch er be­schrieb die Hütte 1780 in Della coltura del castagno als verfallen.

hen. Sein Umfang beträgt 20 Meter und seine Höhe 19 Meter. Ebenfalls am Ost­hang des Ätna, jedoch im Gebiet von Zafferana Etnea, befindet sich eine fast tausend Jahre alte Steineiche, die Ilice di Carrinu mit einem Umfang von 4 Metern und einer Höhe von 19 Metern.

Die Legende

Die Legende erzählt von einer Königin, die mitsamt hundert Reitern und Pfer­ den während einer Treibjagd von ei­ nem Gewitter überrascht wurde und mit ih­ rem zahlreichen Gefolge unter den Zwei­ gen Unterschlupf fand. Das Gewit­ ter dauerte bis zum Abend an, und so verbrachte die Königin die Nacht unter den Blättern des Baumes in Gesellschaft von einem oder meh­ reren ihrer Lieb­ha­ber unter den Rei­ tern ihres Gefolges.

Es ist unklar, welche Königin dabei ge­ meint sein könnte, vielfach wird Johan­ na von Aragón genannt, anderen zufol­ ge soll es sich dabei um Johanna I. von An­jou oder auch um Johanna II. von Anjou handeln, die für ihre amourösen Aus­schweifungen bekannt war. Höchst­ wahr­scheinlich entspringt die Legende aber der Volksphantasie. Zumindest die bei­den erstgenannten sind wahr­schein­ lich niemals in Sizilien gewesen

Die Esskastanie – Wertvolles Grundnahrungsmittel Esskastanien bestechen durch ihre enor­ me Vielfalt an Inhaltsstoffen: Wertvolle Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiss, Bal­ laststoffe sowie unzählige Vitamine und Mineralstoffe. Wir finden hier also nahe­ zu alle (lebens)wichtigen Nährstoffe mit einem köstlichen Geschmack vereint.

Zu verdanken haben wir dies unter anderem der besonders hohen KonzentraWir bleiben länger satt und müssen uns tion des Mineralstoffes Kalium (707 mg/ nicht vor einer unkontrollierten «Heiss- 100 g) in der Esskastanie. Mit seiner bahungerattacke» kurz nach dem Essen sischen Wirkung sorgt das Kalium für fürchten – wie das bei einer Mahlzeit eine Neutralisierung von überschüssigem aus isolierten Kohlenhydraten (z.B. Weiss­ Natrium im Körper sowie für eine vermehl, Zucker usw.) der Fall wäre. Wir mehrte Narium-Ausscheidung über die Esskastanien fallen danach nicht in ein körperliches Nieren. Tief, sondern bleiben frisch und munter. – Wahre Energiespender Studien belegen dies und empfehlen eiEinen grossen Pluspunkt bietet der hoEdelkastanien senken ne gesteigerte Aufnahme von Kalium he Anteil an komplexen Kohlenhydraüber die Nahrung. Schliesslich ist das den Stresspegel ten. Sie bewirken nicht nur einen hohen Zuviel an Natrium – bedingt durch die Sättigungsgrad, sondern sorgen auch Mit dem häufigen Verzehr von Esskasta­ heute oft übliche zu salzreiche Ernähdafür, dass der Blutzucker nach dem Es- nien kann man den Nerven Gutes tun so­ rung – in manchen Fällen Mitverursasen von Kastaniengerichten langsam wie Blutdruck und Herzschlag regulieren. cher für hohen Blutdruck. ansteigt und relativ lange stabil bleibt.

Wendezeit 4/15

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Reportage

Mit einer kaliumreichen, aber zugleich Mit ihrem Vitamin-C-Gehalt ist die Essnatriumarmen Ernährung reduzieren Sie kastanie ein wahrer Booster für unser Im­­ präventiv das Risiko für Schlaganfall, munsystem und unterstützt uns bei der Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herz- Abwehr von Infektionen und Entzündun­ Rhythmus-Störungen. gen. Doch nicht nur das Immunsystem profitiert von der Esskastanie. Greifen Sie bei Stress und Ärger also lieber zu einem Esskastanien-Snack und Auch das Bindegewebe erfährt u.a. infol­ lassen Sie die Schokolade links liegen. ge des Vitamin C aus der Esskastanie eiDas ist wesentlich gesünder und ne straffende Wirkung – ein angenehmer schmeckt genauso gut. Nebeneffekt für alle Cellulite-Ge­plag­ten.

Esskastanien für Nerven wie Drahtseile Doch Kastanien helfen Ihnen nicht nur dabei, Ihre Nerven zu stärken, sondern bewirken auch wahre Wunder bei körperlicher und geistiger Erschöpfung. Ver­ antwortlich dafür ist der beachtliche Anteil der B-Vitamine (B1, B2, B3 und B6). B-Vitamine werden besonders für das Nervensystem, aber auch für einen leistungsfähigen Energiehaushalt benötigt.

All diejenigen unter Ihnen, die sich gesund ernähren möchten, dabei aber auf ihre schlanke Linie achten wollen, könZudem soll laut Studien ein hoher Vita- nen aufatmen. Sie dürfen weiterhin gemin-C-Gehalt das Risiko von Schlag­an­ trost zur Esskastanie greifen. Denn im fällen, Arteriosklerose und Herz-Kreis­lauf­ Vergleich zu anderen Nüssen weisen erkrankungen reduzieren. Schliesslich Ess­kastanien mit knapp 2 Prozent einen senkt es sowohl das Gesamt-Cholesterin relativ geringen Anteil an Fetten auf. als auch das schlechte LDL-Cho­leste­rin. Gemeinsam mit dem ebenfalls in der Esskastanie vorkommenden Vitamin E fungiert Vitamin C ausserdem als «Antioxidans» gegen angreifende freie Radikale, die nicht nur unsere Haut altern lassen, sondern auch unsere Körperzellen schädigen. Ein Vorgang, der letztendlich die Entstehung von Krebs begünstigen kann.

Auch wenn der Gehalt an B-Vitaminen beispielsweise in anderen Nusssorten hö­her ist – die Paranuss enthält etwa 1 mg Vitamin B1 pro 100 g – hilft die Esskastanie mit 0,23 mg Vitamin B1 pro 100 g Darüber hinaus schützt Vitamin E Ihre dennoch dabei, den täglichen Bedarf ei- Arterien vor Ablagerungen, indem es nes Erwachsenen von etwa 1 bis 2 mg die Produktion des schlechten LDLabzudecken. Cholesterins reduziert. Wenn Sie also viel Kopfarbeit leisten müs­ sen, bei der eine hohe und dauerhafte Konzentrationsfähigkeit gefragt ist, dann legen Sie sich ein kleines Tütchen mit gerösteten Esskastanien bereit.

Esskastanien bieten Top-Schutz mit Vitaminen

Die Esskastanie – Fit und schlank mit wenig Fett Einen positiven Einfluss auf das Cholesterinprofil im Blut übt neben

Neben den B-Vitaminen liefert die Esskastanie im Vergleich zu anderen Grund­ ­nahrungsmitteln (z. B. Getreide, Kartoffeln, Soja, Linsen) hohe Mengen an Vi­ ta­min C. Natürlich enthalten bestimmte Obst- und Gemüsesorten – Zitrusfrüchte, Spinat oder ­­Brokkoli – vergleichsweise mehr da­ von. Doch nicht jeder kann sich geschmacklich dafür begeistern und hat nun mit der Esskastanie eine gute Alternative.

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dem Vitamin E auch die Vielfalt der einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Li­nolsäure und Linolensäure) aus, die in der Esskastanie vorhanden sind: Das gute HDL-Cholesterin erhöht sich, das schlechte LDL verringert sich. Gute Voraussetzungen für ein funktionie­ rendes Herz-Kreislaufsystem.

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Esskastanien wirken als natürliche Antioxidantien Mit dem Genuss eines «Kastanien-Gerichtes» nehmen Sie überdies hochwertige sekundäre Pflanzenstoffe zu sich. In der Edelkastanie verstecken sich unter anderem schützende «antioxidative» Fla­­ vonoide und Lignane. Eine mit Flavonoiden angereicherte Ernährung senkt z. B. die Sterblichkeit in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Potential für die Entstehung einer bestimmten Form von Leberkrebs verringert sich ebenfalls. Zudem sollen Lignane – die zur


Reportage

grossen Gruppe der Phytoöstrogene (pflanzliche Hormone) gehören – einen Schutz vor bestimmten Krebserkrankungen (Brust, Darm) bilden. Schlussendlich mindern die antioxidativen Stoffe – laut einer Studie – auch die Gefahr der typischen Diabetesfolgeerkran­ kungen wie Überzuckerung, erhöhte Blutfettwerte und oxidativer Stress.

Die Esskastanie – Basenreich und magenfreundlich Mit einer kaliumreichen, basenüberschüs­ sigen Ernährung, die zusätzlich einen regelmässigen Verzehr der Esskastanie vorsieht, bereiten Sie ferner bestimmten Beschwerden im Magen-Darm-Bereich den «Garaus». Blähungen, Sodbrennen, Völlegefühl oder Reizungen der Magenschleimhaut – An­ zeichen eines überlasteten Verdauungssystems – gehören der Vergangenheit an. Meiden Sie also zukünftig Fertiggerichte und Produkte aus Weissmehl und setzen Sie vermehrt auf basenreiche Gerichte – natürlich so oft wie möglich mit der Esskastanie. Schon allein ihr hoher Anteil an Kalium (basischer Mineralstoff) neutralisiert vor­ handene überschüssige Säuren im Körper. Ein Brei aus Kastanien ist somit bei Reizungen bzw. Entzündungen von Magen und Darm das Mittel der Wahl. Schon Hildegard von Bingen soll hier auf eine kurmässige Anwendung eines solchen Breis geschworen haben. Eine basische bzw. basenüberschüssige Ernährung empfiehlt sich übrigens auch für Rheumapatienten, die ebenfalls auf eine säurereduzierte Ernährung achten müssen. Verstärken können Sie den Basen-Effekt, indem Sie Esskastanien mit anderen basisch wirkenden Lebensmitteln kombinieren. Lassen Sie sich beispielsweise ein Kürbis-Curry oder eine Kürbis-Marroni-Kartoffelsuppe schmecken.

Mit Esskastanien die Knochen stärken

Kastanienflocken, Kastanienchips, Kastanienpüree, Kastanienaufstriche, KasWer sich basisch ernährt und regelmä- tanienmilch und vieles mehr. Somit könssig die Edelkastanie auf dem Speise- nen Glutensensitive hier aus dem Volzettel stehen hat, tut nicht nur seinem len schöpfen. Denn allein aus dem KasMagen einen grossen Gefallen, sondern tanienmehl können viele Back- und Teig­ auch seinen Knochen. Denn neben allen waren wie Brot und Nudeln, aber auch bisher erwähnten Vitaminen und Mine- viele Nachspeisen hergestellt werden. ralstoffen, enthält die Esskastanie zudem Kalzium, unseren Knochenbaustoff. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass diese Teigwaren – wenn man Selbst wenn der Anteil an Kalzium hier sich glutenfrei ernähren möchte – ne(33 mg/100 g) bei weitem nicht an jenen ben Kastanienmehl kein Dinkel- oder von beispielsweise Mandeln (252 mg/ gar Weizenmehl enthalten (wie das oft 100 g) heranreicht, ist die Esskastanie der Fall ist), sondern mit glutenfreien den­noch eine sinnvolle Ergänzung – zu- Mehl­sorten zubereitet sind. mal man von Esskastanien deutlich mehr essen kann als von Mandeln. Bei all diesen wunderbaren Eigenschaften der Esskastanie bleibt jetzt nur noch Auch der bereits weiter oben erwähnte die Frage: Wie bereitet man die Esskashohe Kaliumgehalt der Esskastanie trägt tanie am besten zu? zur Knochengesundheit bei, da hohe Ka­ liumanteile zu einer verringerten KalziEsskastanien – Einfach und umausscheidung führen. Somit bleibt mehr leicht zubereitet Kalzium im Organismus, das nun in die Um die Esskastanie letztendlich essen Knochen eingelagert wird. zu können, muss die Frucht erst von ihWer also aktiv und präventiv einer mög- rer dünnen braunen Schale befreit werlichen Osteoporose (Knochenschwund) vor­ den. Diese wird vorab etwa eine Stunde beugen will, kann mit der Esskastanie in kaltes Wasser gelegt, anschliessend ebenso gewinnen wie Menschen, die häu­ abgegossen und mit einem Kreuzschnitt fig an Muskelkrämpfen leiden. Denn so­ oberhalb an der abgerundeten Seite wohl Kalzium als auch Kalium wirken versehen. Erst dann wird die Esskastabei der Steuerung der Muskeltätigkeit nie ins kochende Salzwasser gegeben oder geröstet. mit und somit Krämpfen entgegen.

Die Esskastanie – Frei von Gluten

Nach 4 bis 5 Minuten im kochenden Wasser bzw. 30 bis 40 Minuten im Backofen bei rund 200 Grad lässt sich die Neben all den bisher genannten positi- Frucht ganz einfach aus der geplatzten ven Auswirkungen auf unsere Gesund- Schale herauslösen. heit punktet die Esskastanie zu guter Letzt mit einer weiteren Eigenschaft. Frische Esskastanien halten sich nicht lange und sollten innerhalb einer WoDie Esskastanie ist glutenfrei. Somit ist che verarbeitet werden. Andernfalls sie besonders gut bekömmlich für Zölia- verlieren sie an Aroma und sind überkiepatienten (Zöliakie = Glutenunver- dies auch für Schimmel anfällig. träglichkeit) sowie für alle, die an zöliakieunabhängigen Glutenunverträglich- Tiefgekühlt schmecken Esskastanien keiten (Glutensensitivität) leiden. auch noch nach sechs Monaten. Je nachdem, ob die Kastanien später zum Besonders praktisch dabei ist, dass die Rösten oder Kochen vorgesehen sind, Esskastanie nicht nur in ihrer ursprüng- werden sie nach einem einstündigen lichen Form essbar ist. Aus ihr können kalten Wasserbad blanchiert und mit viele verschiedene Kastanienprodukte Schale bzw. gekocht und geschält in gewonnen werden, z. B. Kastanienmehl, Tiefkühlbeutel verpackt.

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Rezepte mit der Esskastanie 5 Zweige Rosmarin Meersalz

Zubereitung

Pulenda, das «Brot der Armen»

Lassen Sie sich von der Esskastanie überraschen und probieren Sie unsere folgenden Rezeptvorschläge aus. Wir wünschen Ihnen viel Spass und vor allem einen guten Appetit!

Bunter Salat mit gerösteten Maronen Zutaten für 2 Personen als Vorspeise 250 g Feldsalat 1 kleiner Kopf Radicchio 150 g geröstete Maronen 50 g Tofu 4 EL Olivenöl, kalt gepresst 2 EL Balsamico 1 TL Zitronensaft ½ Zwiebel 1 kleine Knochblauchzehe etwas Meersalz und Pfeffer Zubereitung Zuerst Feldsalat und Radicchio waschen bzw. putzen sowie den in Stücke geschnit­ tenen Tofu kurz in der Pfanne anbraten. Nachdem die Maronen im Ofen bei ca. 200 Grad für 20 bis 30 Minuten geröstet wurden, wird die Hälfte davon fein gehackt, der Rest vorsichtig halbiert.

Vorab die Kastanien waschen und eine Stunde lang in einer Schüssel mit kaltem Wasser schwimmen lassen. Dabei werden die oben schwimmenden Kastanien aussortiert, da diese nicht mehr ganz frisch und geniessbar sind.

Zutaten 200 g gekochte Marroni 100 – 150 ml Reismilch je 1 Messerspitze Vanillepulver und Zimt 4 EL Honig 50 g Öl (z. B. Leinöl)

Die Einnahme sollte am besten kurmäs­ sig erfolgen, und zwar einmal täglich über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen.

Zubereitung

Zutaten für 4 Personen 300 g geschälte Esskastanien 750 g Kürbis (Hokkaido)

Geröstete Rosmarinkastanien

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Marroni-Brei (bei MagenDarm-Beschwerden)

Zutaten für 1 Person 5 – 10 gekochte Marroni 1 EL Hildegard-Maronbrei-Mischpulver Der Backofen wird in der Zwischenzeit (besteht aus Dinkelmehl, Süss­holz und auf ca. 220 Grad vorgeheizt. Nachdem Engelsüss und ist in nahezu allen Naturdie Kastanienschalen oberhalb an der ab­ und Kräuterläden erhältlich) gerundeten Seite kreuzweise einschnit­ ten worden sind, werden sie gemeinsam Zubereitung mit den Rosmarinzweigen auf das Backblech gelegt. Die eingeritzte Seite soll Die gekochten Marroni werden püriert und anschliessend mit der eben genanndabei nach unten zeigen. ten Mehl-Pulver-Mischung sowie ein Die Ofentemperatur nun auf 200 Grad wenig Wasser vermengt. Anschliessend reduzieren, die Kastanien 20 bis 30 Mi- werden alle Zutaten aufgekocht. nuten lang backen bzw. rösten und dabei einmal wenden. Zum Schluss mit et­ Der entstandene Brei wird vor allem bei was Salz bestreuen und warm servieren. Magen-Darm-Beschwerden wie einer ge­­ reizten bzw. entzündeten Magenschleim­ Maronencreme haut oder sonstigen chronischen Entzün­ dungen in diesem Bereich angewen­det. (Brotaufstrich)

Die vorab in heissem Salzwasser gekoch­ ten Maronen zusammen mit der Reis­milch, dem Vanillepulver und dem Aus den Zutaten Olivenöl, Balsamico, Zimt bei kleiner Flamme Zitronensaft, Zwiebeln, Knoblauchzehe, bzw. ge-ringer WärmezuSalz und Pfeffer stellen Sie nun das fuhr unter gelegentlichem Dressing zusammen. Abschliessend ver­ Rüh­ren kochen, bis sie mengen Sie dieses mit dem Tofu, den weich sind. Sollte die gehackten Maronen und den Salatblät- Flüssigkeit dabei komplett tern. Der fertige Salat wird nun mit den ver­-dampfen, kann noch etwas Reismilch dahalben Maronen garniert. zu gegossen werden.

Zutaten für 4 Personen 600 g frische Kastanien mit Schale

Anschliessend etwas Honig und Öl hinzufügen. Danach wird alles mit einem Mix­stab püriert oder mit einer Gabel fein zerdrückt. Zum Schluss wird die Masse in Gläser gefüllt.

Nach ca. 5-10 Minuten vom Herd nehmen und die Marroni zerdrücken.

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Esskastanien mit Kürbis-Curry


Reportage

1 mittelgrosse Zwiebel 1 Knoblauchzehe 4 EL Rosinen 1 EL Olivenöl (kalt gepresst) 1 TL Thymian (getrocknet) 1 Prise Curcuma 1 Messerspitze Muskatnuss, frisch gerie­ben 1 Prise Paprikapulver Cayennepfeffer 1 TL Currypulver 300 ml Weisswein 400 ml Gemüsebrühe Meersalz

Zubereitung Bei diesem Rezept werden die geschälten Esskastanien in 400 ml Gemüsebrühe weich gegart. In der Zwischenzeit schälen Sie eine mittelgrosse Zwiebel und eine Knoblauchzehe, die dann in feine Scheiben bzw. Würfel geschnitten werden. Anschliessend dünsten Sie diese in Olivenöl. Dazu geben Sie dann den bereits zerteilten und in Stücke geschnittenen Kür­ bis sowie die Rosinen und die fertig gegarten Esskastanien. Für den würzigen Geschmack fügen Sie abschliessend 300 ml Weisswein und folgende Gewürze hinzu: getrockneter Thymian, Curcuma, eine Messerspitze frisch geriebene Muskat­nuss, eine Prise Paprikapulver, etwas Cayennepfeffer und Cur­rypulver. Alle Zutaten lassen Sie solange bei klei-

ner Hit­ze weiter köcheln bis der Kürbis weich ist.

klein geschnittene Kürbis und die Kartoffeln (meh­lig kochend) hinzu. Dann bedecken Sie alle Zutaten mit ausreichend Zu unserem Esskastanien-Kürbis-Curry Wasser. Um einen würzigen Geschmack passen als Beilage hervorragend schma- zu errei­chen, schmecken Sie alles mit etle Bandnudeln – am besten ebenfalls was Salz, Pfef­fer und einer Gemüsebrüaus Kastanienmehl. he ab.

Kürbis-Maroni- Kartoffel-Suppe Zutaten für 2 bis 3 Personen 1 kleine Zwiebel 1 kleine Stange Lauch 1 Karotte 200 g Kürbisfleisch 200 g gekochte Maronen 200 g Kartoffeln etwas Wasser Salz, Pfeffer (nach Belieben) Evt. etwas Gemüsebrühe 1 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe Curry- und Chilipulver (nach Belieben) Zubereitung Als erstes die Zwiebel schälen, klein schnei­ den und in etwas Olivenöl andün­sten. Da­ nach den geschnittenen Lauch sowie die zerkleinerte Karotte dazu geben und alles solange an­düns­ten bis es ein wenig Farbe be- kommt. Wer möchte, kann noch die klein ge- schnittene Knoblauch- zehe hinzufügen. Anschliessend kommen die geschälten, zerkleinerten Maronen, der

Nach zwanzig Minuten Köcheln werden die Zutaten abschliessend mit dem Pürier­ stab fein püriert. Wer nun möchte, kann die Suppe zusätzlich nachwürzen und mit Curry und/oder Chilipulver verfeinern. Als Beilage zur Suppe passt sehr gut in et­ was Olivenöl und Knoblauch angebra­te­ nes Vollkornbrot, z. B. Dinkel- oder auch Kamutbrot.

Quellen: www.zentrum-der-gesundheit.de www.waldwissen.net www.wikipedia.org u

Korsika Sommer-Schnäppchen Noch gibt es freie Plätze während der Ferienzeit auf den Direktflügen von Bern und Zürich nach Calvi und in ausgewählten Unterkünften: Im Feriendorf «Zum störrischen Esel» kostet eine Woche Bungalowferien mit Halbpension und Mittagslunch rund tausend Franken (998 Euro). Von grosszügigen Rabatten für Kinder (€ 388) und Jugendliche bis 15 Jahre (€ 542) profitiert das Fami­ lienbudget. In der Résidence Mare e Monte steht eine 2-Zimmer Mini-Villa für € 998 inklusive Mietwagen bereit – das erste Kind reist gratis mit, jedes weitere bezahlt nur € 199. Im 3-Sterne-Plus Hotel Caravelle gibt es das SommerSchnäppchen inklusive Flug, Transfer und Halbpen­ sion €1‘394 pro Person. Buchungen über die Schweizer-Gratistelefonnummer 0800 800 892 oder unter www.rhomberg-reisen.com

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Spektakulärer Dinosaurierfund in Wales:

Walisischer Fleischfresser ab sofort im National Museum Cardiff zu bestaunen Während der Blockbuster «Jurassic World» aktuell alle Kinorekorde bricht, wurde jetzt auch in Wales die Begeisterung für Dinosaurier zu neuem Leben erweckt: Das versteinerte Skelett eines Therapoda-Dinosauriers wurde am Strand in der Nähe von Penarth südlich der Walisischen Hauptstadt Cardiff entdeckt und ist ab sofort bis zum 6. September 2015 kostenlos in der Haupthalle des National Museum Cardiff zu bewundern. Der noch namenlose Walisische Dino ge­ hörte der Gruppe der Therapoda an und lebte vor 201 Millionen Jahren in der frü­ hen Jura-Periode. Er ist der erste fleischfressende Dinosaurier aus der gerade erst beginnenden Jura-Zeit, der jemals in Wa­ les gefunden wurde. Bisher konnten nur einzelne Zähne und Knochen aus dieser Epoche sichergestellt werden. Das gefundene Exemplar ist ein entfernter Ver­ wandter des berühmten Tyrannosaurus Rex und wahrscheinlich die weltweit älteste Dinosaurier-Gattung der Jura-Zeit. Der spektakuläre Fund gelang den Brüdern Nick und Rob Hanigan während einer Fossiliensuche nach einem Sturm im Frühjahr 2014. Zufällig entdeckten sie mehrere lose Blöcke, die das Skelett eines kleinen Sauriers inklusive seiner rasiermesserscharfen Zähne verbarg. Nach­ dem sie ihren Fund sorgfältig sicherten, kontaktierten sie Cindy Howells, Kuratorin für Paläontologie am National Museum Cardiff, die Zähne und Knochen mit Hilfe von Experten der University of Portsmouth und der University of Manchester analysierte. Da seine Knochen noch nicht vollständig entwickelt waren, gehen die Experten davon aus, dass es sich um ein jugendliches Exemplar handelt. Derzeit werden weitere wissenschaft­ liche Auswertungen durchgeführt, in de­ ren Ergebnis der Walisische Dino auch einen Namen bekommen soll. «So ein Fund gelingt nur einmal im Leben. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Trotzdem war es immer unsere Ab­

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sicht, unseren Fund an ein Museum zu übergeben, um ihn der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen», so Nick und Rob Hanigan. «Wir sind unendlich dankbar für die Grosszügigkeit der beiden Finder und freuen uns sehr darüber, unseren Besuchern nun den ersten fleischfressenden Dinosaurier aus Wales präsentieren zu dürfen, der zeitgleich auch zu den weltweit ältesten Fossilen aus der Jura-Zeit gehört», sagt David Anderson, Generaldirektor des National Museum Wales.

Rob and Nick Hanigan

bund des National Museum Wales, das sieben Museen im ganzen Land betreibt. Das National Museum Cardiff bietet eine Vielfalt an Ausstellungsgegen­ Der Walisische Dinosaurier war voraus- ständen aus den Bereichen Kunst und sichtlich ein kleiner, dünner und agiler Naturwissenschaft, die in ganz Grossbri­ Saurier, der etwa 50 cm in der Höhe und tannien seinesgleichen sucht. Das Mu200 cm in der Länge mass. Er zeichnete seum befindet sich inmitten des Verwalsich durch kleine, klin­genartige, gezack- tungsviertels von Cardiff und ist mit dem te Zähne aus, die darauf hinweisen, dass Auto oder dem Bus gut zu erreichen. er hauptsächlich Insekten, kleine Säuge­ tiere und andere Reptilien zu sich nahm. Öffnungszeiten und Eintritt: Ein flauschiges Fell mit Federn schütze ihn vor Kälte. Er lebte allerdings in einer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr Zeit, in der Südwales durch ein wärme- sowie an den meisten Feiertagen, die res Klima gekenn­zeichnet war. Zu seiner auf einen Montag fallen. Montags geVerwandtschaft gehören neben dem schlossen. Die Ausstellungen schliessen Tyranno­saurus Rex auch Saurier der um 16.45 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Gattung Coelophysis, die vor etwa 203 bis 196 Millionen Jahren im Südwesten Adresse: der USA heimisch waren. National Museum Cardiff «Nach wie vor fesseln uns Dinosaurier Cathays Park, Cardiff, CF10 3NP und machen und neugierig. Mit dem Wa­li­ Telefon: +44(0)29 2039 7951 sischen Therapoda freut sich das Na­tio­nal www.museumwales.ac.uk/cardiff/ u Museum Cardiff über eine neue Attraktion, die Besu­ cher aus aller Welt in eine faszinierende prä­his­to­ rische Welt entführt», so Ken Skates, stellvertreten­ der Minister für Kultur, Sport und Tourismus der Walisischen Regierung.

Über das National Museum Cardiff Das National Museum Cardiff gehört zum Ver-

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E

r galt als der weltbeste Gartenkünstler

Seine Handschrift reicht von Zürich über St. Moritz bis St. Petersburg

Heini Hofmann Wie der Zufall manchmal Glücksfee spielt: Berühmt geworden ist St. Moritz ursprünglich durch seine Heilquellentradition, und die Parkanlage im Bäderareal galt zu Glanzzeiten als das «Versailles der Alpen». Im zunehmend schwierigen Tourismusumfeld rückt diese Thematik heute nun wieder ins Zentrum der Überlegungen. Dabei kam Interessantes zum Vorschein.

Will man aus dem noch vorhandenen Bäderareal auf moderne Art ein neues Standbein für den Tourismus kreieren, bedarf es eines Gesamtkonzepts für eine hiefür zwingend not­wendige Trilogie «Quelle/Medical Well­ness/Kurhotel». Pro­ blematisch dabei ist, dass sich das gesamte Bäderareal samt der weltberühmten Mauritiusquelle, der Seele von St.

Moritz, im Baurecht eines russischen Investors befindet, dessen Eduard August von Regel (1815-1892) – Begründer der ange­wandten Botanik, Gartenkünstler von Weltruf und «Vater des Bäderparks» von St. Moritz, geboren in Gotha, tätig gewesen in Zürich und St. Petersburg, wo er 1873 in den erblichen russischen Adelsstand erhoben wurde. (Public Domain-Bildarchiv)

Die Regel’sche Anlageskizze des Kurparks von St. Moritz mit dem ausgedehnten Wegnetz bis hinauf auf den Quellenberg. Diese Spazierwege dienten den so genannten Bade- und Terrainkuren und könnten für ein Revival der Bädertradition wieder von Interesse werden, da noch grösstenteils bestehend. Wer Auftraggeber dieser Planstudie war, ist nicht bekannt. (Aus Buch «Mythos St. Moritz»)

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Reportage

Name bedeckt gehalten wird (aber dennoch bekannt geworden ist). So fragen sich denn viele Einheimische und Gäste in St. Moritz, ob dieser Investor, der ja offenbar begeistert ist vom Engadin, sich dieser Sachlage wohl bewusst ist. Wer weiss, vielleicht kann ihn ja die nun anlässlich weiterer Recherchen gemachte Trou­­vaille für diese Revivalvision begeistern, zumal ja die russische Seele der Geschichte und der Kultur sehr zugetan ist. Denn der «Vater des Bäderparks» von St. Moritz namens von Regel war nicht nur Direktor des Kaiserlichen Bota­ni­schen Gartens zu St. Peterburg, son­dern zugleich weltbester Gartenkünstler. Sol­cher Standard verpflichtet!

Ein Gärtner mit Leib und Seele

abverdiente. Seine Lehrzeit schloss er am Bota­nischen Garten Berlin ab. Schon da­mals fiel er durch brillante Publikationen auf in der «Allgem. Gartenzeitung» und im «Verein zur Förderung des Gartenbaues».

Geboren wurde Eduard August von Regel am 13. August 1815 in Gotha. Schon in jungen Jahren entwickelte sich – bei der Arbeit im elterlichen Garten – seine Affinität zur Pflanzenwelt. Deshalb sagte er mit 15 Jahren dem Gymnasium sei- Am Botanischen Garten Zürich ner Vaterstadt adieu, trat zur Lehre im her­ zoglichen Orangengarten an, besuchte 1842 wurde von Regel als Obergärtner nebenbei die Handelsschule und bilde- in die Schweiz berufen, an den Botanite sich wissenschaftlich mittels Privatun­ schen Garten Zürich. Seine Stärke war es, kaufmännisches, wissenschaftliches terricht. und kommunikatives Talent zu vermaSeine Lehr- und Wanderjahre führten schen. Dank Samenhandel und Verkauf ihn 1833 zuerst an den Botanischen von Pflanzendoubletten generierte er Ein­ Gar­ten Göttingen, dann an denjenigen nahmen für den Ausbau des Zürcher von Bonn, wo er an der «Flora Bonnen- Gartens, der dadurch zu einer Vorzeigesis» sei­ne ersten publizistischen Sporen institution wurde. Und er verstand es

Das Bäderareal gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem als «Versailles der Alpen» bezeichneten Kurpark: Ganz rechts das neuste Kurhaus (heutiges Kempinski), links daran anschliessend das Vorgänger-Kurhhaus (das auch jetzt noch die Mauritiusquelle beherbergt) und ganz links, unterhalb der Französischen Kirche, das Paracelsusgebäude. (Aus Buch «Mythos St. Moritz»)

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Reportage

nicht nur, intelligente junge Leute zu tüchtigen Gärtnern auszubilden, son­ dern – durch seine Publikationen – die Liebe zur Gartenpflege in weite Kreise hinauszutragen. 1843 war er Mitbegründer und dann lang­ jähriger Alleinredaktor der «Schweiz. Zeitschrift für Land- und Gartenbau», ab 1852 mit geändertem Titel «Gartenflora». Zudem war er Mitbegründer des «Schweizerischen Land- und Gartenbau­ vereins», wo er u.a. Abhandlungen über Hopfen-, Wein- und Obstanbau schrieb. Wissenschaftlich publizierte er in der «Flora», der «Linnea» und der «Schweizerischen Zeitschrift für Gartenbau», bei­ spielsweise über die Bastardbildung bei Pflanzen.

Anlageplan Bäderpark St. Moritz In der Schweiz, seiner zweiten Heimat, lernte von Regel seine treue Lebensgefährtin kennen, die ihm vier Söhne gebar, von denen später einer Garteningenieur und ein anderer Botaniker wurde. An der Uni Zürich habilitierte er sich als Privatdozent und hielt Vorlesungen über Botanik. Noch während seiner Zürcher Zeit erschien der erste Band seines Standard­ werkes «Allgemeines Gartenbuch – ein Lehr- und Handbuch für Gartenfreunde». Wie sich erst jetzt herausstellte, hat Eduard August von Regel auch die berühmte erste Anlageskizze des Bäderparks von St. Moritz erstellt. Er muss dies noch von Zürich aus getan haben, und zwar kurz vor seiner Abreise 1855 (und nicht erst um 1870, wie bisher angenommen). Weil die handschriftlichen Angaben auf diesem kolorierten Plan nur teilweise zu entziffern sind, wurden Urheber und Bedeutung vorher nicht richtig erkannt (vgl. Kastentext).

Von Zürich nach St. Petersburg 1855 wurde der inzwischen gefragte Botaniker und Gartenbauspezialist ehrenvoll nach St. Petersburg berufen als Direktor des Kaiserlichen Botanischen Gartens, zuerst zuständig für die wis-

senschaftliche, ab 1875 für die Gesamtleitung. Diese Position eröffnete ihm und seinem Organisationstalent Tür und Tor. Dadurch und via den durch ihn gegründeten «Russischen GartenbauVerein» mit Ab­le­gern über das weite Zarenreich wurde er zum Reformer der gesamt­ russischen Gartenbaukunst, die fortan seine Handschrift trug. So stamm­ten der «Neue Alexan­der­gar­ten», die Denkmalanlage für Kaiserin Katharina sowie die Pläne der internationalen Gartenbau- Aus­ ­stel­lun­gen von 1869 und 1884 von ihm. Eduard August von Regels Tätigkeit auf russischem Boden während 37 Jahren bis Ein von Gartenarchitekt Eduard August von Regel 1880 zu seinem Tod 1892 beschieunterzeichnetes Schreiben mit Briefkopf «Directeur du Jardin Impérial de Botanique St.-Petersbourg». den ihm Weltruf als Garten(Public Domain-Bildarchiv) künstler. Davon zeugen rund 1000 wissenschaftliche Publi­ katio­nen in Deutsch und Russisch sowie einstige Gärtnerlehrling rückte in der viele Zeichen äusserer Anerkennung russischen Beamtenhierarchie bis zum wie Orden verschiedener Herr­scher eu- «Wirklichen Staats­rath» mit dem Prädikat ropäischer Staaten und Ehrenmitglied- «Excellenz» auf. Und selbst einige Pflan u schaften wissen­schaft­licher Gre­mien. Der zen sind nach ihm benannt.

Der Regel’sche Bäderpark-Plan Auf diesem Plan existiert das 1864 erbaute Neue Kurhaus (heutiges Hotel Kempinski) noch nicht, wohl aber (Bildmitte) das hufeisenförmige, vorherige Belle Epoque-Kurhaus, das 1854/55 entstand und in dessen rechtem Schenkel sich heute noch die Mauritiusquelle befindet, die das Heilbad speist und zu der früher gekrönte Häupter pilgerten, die nun aber leider nicht mehr öffentlich zugänglich, sondern in einem Kellerverlies weggesperrt ist. Da Eduard August von Regel am 10. September 1855 von Zürich nach St. Petersburg wechselte, muss dieser Plan also noch kurz vorher entstanden sein. Interessant ist vor allem das ausgedehnte Wegnetz im Talgrund und auf dem Quellenberg, das den kombinierten Bade- und Terrainkuren diente, was bedeutet, dass neben dem Badegenuss auch der körperlichen Fitness durch Spaziergänge Rechnung getragen wurde, etwas, das auch bei einem jetzt zur Diskussion stehenden Revival wieder genutzt werden könnte, weil der Grossteil dieser Wege immer noch existent ist, wie eine Überprüfung ergeben hat. Sollte es gelingen, die Bädertradition auf moderne Art wieder wachzuküssen, hätte dabei ein repräsentativer Kurpark grösste Bedeutung. Und wer weiss, vielleicht käme dann auch Eduard August von Regel in St. Moritz postum zu Ehren! HH

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Zwei Neuerscheinungen

onsadresse ursprünglich seiner jahrtausendealten Bädergeschichte. Weil späBücher, die bewegen ter schwergewichtig auf Sport gesetzt wurde, ging diese Tradition vergessen. Es gibt Bücher, die wandern ins Bücher- Zwei Publikationen sorgen nun für ein gestell zum Verstauben, andere werden Revival, das dringend notwendig ist, da zumindest gelesen. Es gibt aber auch der Tourismus mit grossen Problemen welche, die nachhaltige Wirkung entfa- kämpft. chen. Die weltberühmte Mauritiusquelle, mit der alles begonnen hat und zu der einst gekrönte Häupter pilgerten, fristet heute ein trauriges Kerkerdasein. Die Paracelsusquelle ist zugeschüttet, die Surpuntquelle stillgelegt, und aktuell ist das Heilbad, der letzte aktive Zeuge der Bädertradition, gefährdet. Das Bäderareal samt der einzigen noch aktiven Heilquelle hat die Gemeinde im Baurecht an einen russischen Investor abgetreten, dessen Name bedeckt gehalten wird.

3500 Jahre Wasser versus 150 Jahre Schnee

St. Moritz verdankt den kometenhaften Aufstieg zu einer weltersten Destinati-

scheidung steht. Denn mit dem drohenden Ende dieser Heilquellentradition würde St. Moritz seinen Schrittmacher und der Tourismus ein wichtiges Standbein mit grossem Zukunftspotenzial ver­ lieren.

In einer zusätzlichen «Weckschrift», beDer Wissenschaftspublizist und ehemali- titelt «Das Heilbad darf nicht sterben!», ge Zoo-/Zirkus-Tierarzt Heini Hofmann hat er diesen Sachverhalt akribisch rezeigt im Buch «Mythos St. Moritz» (über- cherchiert und rät St. Moritz, den bewähr­ arbeitete und erweiterte Zweit­auflage) ten, aber in Vergessenheit geratenen auf, dass man in Top of the World vor einer Trumpf, die Bädertradition, neu auszumedizinisch-touristischen Grundsatzent- spielen, um damit jenen Tourismusbereich (auf moderne Art) wieder zu aktivieren, mit dem man einst europaweit eine Führungsrolle innehatte, nicht vor 150 Jahren wie beim Wintersport, sondern seit fast dreieinhalbtausend Jahren!

Der Weckruf wird gehört

Das erste, 1832 an der Mauritiusquelle in St. Moritz Bad erstellte Kurhaus.

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Als freier Publizist ist Heini Hof­ mann bekannt für fundierte, ungeschminkte Analysen in seinen Artikeln


Freilegung der ersten Quellfassung 1907, bestehend aus zwei ausgehölten Lärchenstämmen.

Ältestes Holzbauwerk Europas: 3D-Modell der restaurierten Quellfassung von 1411 v. Chr.

und Büchern, die schon einiges bewegt haben. So wurde sein Erstlingswerk «Die Tiere auf dem Schweizer Bauernhof» mit sechs Auflagen zum erfolgreichsten Tierbuch der Schweiz, zum Impulsgeber in der Nutztierzucht, zum Auslöser der Schaubauernhof-Idee, zum Tierbuch des Jahres mit dem Pressprädikat «Haustier-Brehm» und wurde schliesslich mit dem Schweizer Tierärzte-Preis ausgezeich­ net und sogar lebend dargestellt im Schweizer Freilichtmuseum Ballenberg als erster Nutztierzoo. Nun geschieht mit seinen Publikationen über St. Moritz etwas Ähnliches: Die Du­ plothematik «Wasser und Gesundheit», basierend auf den Naturgaben «Sauerwasser, Gebirgssonne und Höhenklima», ist durch sie wieder aktuell geworden. Unter Einheimischen formiert sich eine Task-Force, die Hofmanns Visionen in die Tat umsetzen will. Geprüft wird auch sein Vorschlag, für das Engadin ein UNESCO-Weltnaturerbe zum Thema «Was­ serschloss und Terra sana» zu beantragen. Der ehemalige Kurdirektor von St. Moritz, Dr. Hans Peter Danuser von Platen, bezeichnet Hofmanns Publikation denn auch als «Das beste Buch, das je über St. Moritz geschrieben wurde!» (Bilder aus «Mythos St. Moritz») Heini Hofmann: Das Heilbad darf nicht sterben! Heini Hofmann: Mythos St. Moritz. 440 S., CHF. 98.--, ISBN 978-3-907067- 120 S., CHF 25.--, ISBN 978-3-03304575-0, MTZ Heilbad, St. Moritz. u 44-4, Montabella Verlag, St. Moritz.

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Die älteste Heilquelle der Welt fristet heute ein trauriges Dornröschendasein. Früher pilgerten gekrönte Häupter zu ihr; heute ist sie weggesperrt in einem Kellerverlies; keiner sieht sie mehr.

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Ökologie

Darwinfinken sind Schnell-Entwickler Matthias Zimmermann*) Die Evolution der Spezies verläuft auf «Doch diese These den Galapagos-Inseln, dem Geburtsort konnte bislang nie von Darwins Evolutionstheorie, unter- em­pirisch überprüft schiedlich schnell. Während etliche Vo- werden, da es keine gelfamilien nach wie vor neue, weitere geeigneten statistiArten hervorbringen, haben die be- schen Instrumentarirühmten Darwinfinken offenbar eine en gab, um die Entbesondere Form des Gleichgewichts er- wicklung der Biodireicht: So entstehen zwar neue Arten, versität über Jahrmilaber nur wenn andere aussterben. Zu lionen hinweg zu undiesem überraschenden Schluss kommt tersuchen», sagt Dr. ein Forscherteam um Dr. Luis Valente, Luis Valente. Zusamder derzeit als Humboldt-Stipendiat an men mit Prof. Rampal der Universität Potsdam zu Gast ist. Die Etienne von der UniStudie, deren Ergebnisse die klassische versität von GroninTheorie zur Evolution auf Inseln infrage gen und Dr. Albert stellen, wird jetzt in Ecology Letters ver- Phillimore von der öffentlicht. Universität von EdinKleingrundfink (Quelle: Ruben Heleno) burgh hat Valente ein Entfernte Inseln gelten als exzellente mathematisches Monatürliche Labore zur Erforschung der dell und ein darauf aufbauendes Com- kenntnis legt nahe, dass die klassische Evolution. Als relativ abgeschlossene Öko­ puterprogramm namens DAISIE entwi- Insel-Theorie für die Galapagos-Inseln systeme bilden sie wertvolle Modellsys- ckelt, um die Biogeografie von Inseln re- nicht zutreffend ist. Die Ergebnisse der teme, um Biodiversitätsprozesse genau- konstruieren zu können. Mithilfe von Studie, in der erstmals Evolutionsdynaer studieren zu können. Die in den DAISIE hat das Forscherteam nun die miken über sehr lange Zeiträume unter1960er Jahren vorherrschende Theorie Entwicklung verschiedener Vogelarten sucht wurden, haben die Forscher im hochrangigen Journal Ecology Letters zur Evolution auf Inseln sagt ein dyna- auf dem Archipel analysiert. veröffentlicht. Das dafür entwickelte misches Gleichgewicht zwischen der Immigration und dem Aussterben von «Die Ergebnisse zeigen, dass die be- DAISIE-Modell haben sie als Bibliothek rühmten Darwinfinken, zumindest was in der weitverbreiteten Software R für Arten voraus. die Zahl der Arten an- andere Forscher bereitgestellt. geht, bereits an einem evolutionären Endpunkt Prof. Dr. Ralph Tiedemann von der Uniangelangt sind», so Va- versität Potsdam, in dessen Gruppe Dr. lente. «Aber eben einem Valente derzeit forscht, freut sich mit produktiven: Neue Arten dem Autor über die herausragende wiskommen nach wie vor senschaftliche Leistung, die nicht zuhinzu, allerdings nur, wenn letzt zeigt, dass auch etablierte Theoriandere aussterben. Ursa- en wie die klassische Insel-Theorie imche hierfür dürfte ihre mer wieder wissenschaftlich überprüft ‹schnelle Evolution› mit und ggf. angepasst werden müssen. Zubis heute hohen Evolu- sammen mit Dr. Valente werden an der tions- und Aussterbera- Universität Potsdam nun weitere moleten sein.» Die Zahl ande- kulargenetische Analysen an Finkenvörer Vogelarten – und da- geln durchgeführt, um die neuen Ermit die Diversität – auf kenntnisse weiter zu untermauern. den Galapagos-Inseln ins­ *) Referat für Presse- und Öffent­lich­keits­- gesamt nimmt hingegen Grosser Kaktusfink (Quelle: Ruben Heleno) u noch immer zu. Diese Er- arbeit, Universität Potsdam

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Der Magnetsinn der Waldmaus

Ökologie

Beate Kostka M.A. , Universität Duisburg-Essen aus. Sie veröffentlichten die Ergebnisse jetzt in der Wissenschaftszeitschrift Nature Scientific Reports. Malkemper: «Wir haben im naturnahen Böhmerwald insgesamt 84 Waldmäuse getestet. Sie konnten sich in einer kleinen Arena über Nacht ein Nest bauen. Auffällig war, dass sie es auch in einem künstlich erzeugten Magnetfeld bevorzugt nach Norden oder Süden ausrichDass Zugvögel dank des Erdmagnet- teten.» Wurden sie jedoch durch Radiofelds den Weg zu ihren Winter- und frequenzen gestört, bevorzugten die Brutquartieren finden, ist schon lange Tiere plötzlich eine andere Ausrichtung, bekannt. Dass dieser sechste Sinn auch nämlich die Ost-West Achse. Malkemganz ähnlich bei der Waldmaus zu fin- per: «Man kann daraus folgern, dass den ist, fand ein internationales Team sich der sogenannte ‚Elektrosmog‘ auch um Dr. E. Pascal Malkemper von der auf die Orientierungsleistung von SäuUniversität Duisburg-Essen (UDE) her- gern auswirken könnte.»

Bislang war der bekannteste Vertreter für den Magnetsinn der unterirdisch lebende Graumull. Er nutzt ihn für die Orientierung in seinen dunklen Gangsystemen. Unklar war bisher, ob und inwiefern sich die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Säugetiere übertragen lassen, da Graumulle speziell an ein Leben unter Tage angepasst sind. Malkemper: «Unsere Versuche zeigen, dass der Mechanismus der Magnetfeldwahrnehmung bei Waldmäusen und Zugvögeln ähnlich ist. Der Graumull greift auf einen anderen, nicht durch Radiofrequenzen beeinflussbaren, Mechanismus zurück. Die Ergebnisse ebnen den Weg für die weitere Charakterisierung der Magnetrezeptoren.» u

Hungrige Larven bringen ganze Bienenvölker um Spärliches Nahrungsangebot bewirkt verheerenden Teufelskreislauf (pte) Ein schlechter Zugang der Bienen zu Pollen in deren Larvenstadium hat negative Konsequenzen für die gesamte Kolonie. Nicht nur, dass dies zu kleineren Arbeitern und kürzeren Lebensspan­ nen der Bienen führt. Der Nahrungs­stress im Larvenalter führt auch zu verhältnismässig schlechterer Produktivität im spä­­ teren Lebensabschnitt, wie Biologen des Wellesley College herausgefunden haben.

Folgenreicher Nahrungsstress Zum ersten Mal haben die Forscher auf offener Wiese einen Zusammenhang zwi­ schen schlechter Ernährung im frühen Alter der Bienen und der Suche nach Nah­ rungsquellen festgestellt. Der Nahrungs­ stress im jungen Bienenalter hat negative Konsequenzen für das Bienenvolk und kann zum Sterben einer ganzen Kolonie führen. Ein gefährlicher Teufelskreislauf setzt sich in Gang, der Äpfel, Beeren, Mandeln oder Gurken in Gefahr bringt. Die Nahrungssuche und der darauffolgende Tanz – Kommunikation über die Art und den Standort neuer Nahrungs-

quellen – sind für die Gesundheit eines Bienenvolkes von grundlegender Bedeutung, denn sie schaffen die Voraussetzung dafür, das Volk mit Nektar und Pollen zu ernähren. Ist jedoch nur eine zu geringe Anzahl an Pollen vorhanden, um die Bienenlarven zu ernähren, hat Nektarsuche: Nur starke Bienen sind gute Arbeiter (Foto: pixelio.de/luise) das auch langfristig negative Folgen für schon nach einen Tag starben. Noch daden Bienenstamm. zu tanzten diese Bienen auch seltener Signifikant kürzere Lebenszeit als die stärkeren Arbeiterbienen, die in ihrer Larvenzeit genügend Futter erhiel­ Wie das Team um Heather Mattila fest- ten. gestellt hat, waren solche Bienen kleiner, starben früher und begaben sich Die geringe Zahl an Pollen und der Erauch seltener auf die Suche nach neuen nährungsstress der Bienen hat eine ReiNahrungsquellen. Denn für diese ge-he von Ursachen, so wie die kommerzifährliche Arbeit sind die älteren Bienen elle landwirtschaftliche Nutzung und am Ende ihrer Lebenszeit zuständig, da der Einsatz von Pestiziden. «Wir müssen der Stamm leichter auf solche verzich-die Bienen in Gegenden belassen, die ten kann, falls diese bei der Nahrungs-bienenfreundlich sind. Gegenden mit viel suche ums Leben kommen. Grün und voller verschiedener Pflanzen, innerhalb des normalen Radius einer Ko­ Die kürzere Lebenszeit brachte also die lonie. Dabei müssen wir auch immer das Bienen um die wichtige Aufgabe des Futterangebot überprüfen und wenn nö­ Aufspürens neuer Nahrungsquellen. Falls tig Nahrungsersatz bereitstellen, falls sie sich trotzdem auf die Suche machten, die Nahrungssuche ausfällt oder die Lawar es sehr wahrscheinlich, dass sie ger leer sind», erläutert Mattila. u

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oft sehr begrenzt. Dadurch werden viele Patienten mit der Diagnose unheilbar ab­gespeist und lediglich mit chemischen Keulen behandelt. Diese beseitigen meis­tens nur Symptome und ziehen durch ih­re fatalen Nebenwirkungen weitere Krank­heiten nach sich. Der Autor ging diesen Leidensweg selbst einige Jahre. Er hatte eine der schlimmsten Krankheiten, die alle Organe angreift und schliesslich zerstört. Zur Schmerzbeseitigung wurden ihm drei medizinische Hämmer verordnet, deren Nebenwirkungen katastrophal waren.

Peter K. Keller

Todesurteil aufgehoben! Anregungen zur Selbstheilung Die Leistungen der Schulmedizin sind zweifellos auf gewissen Gebieten bewundernswert. Ihre Sicht bei psychosomatischen Krankheiten ist jedoch leider

Seit einigen Jahren ist Peter K. Keller vollkommen gesund und braucht keine Medikamente mehr. Für seine Heilung kombinierte er Schulmedizin mit Alter­ na­tivmedizin. Ausschlaggebend aber wa­ ren letztlich die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und sein Gottvertrauen. Peter K. Keller teilt hier seine Erfahrungen mit allen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Aber auch für Gesunde ist dieses Buch ein absolutes Muss, um erst gar nicht in eine solche Lage zu kommen.

Vom leichten Umgang mit den Widrigkeiten des Lebens Der Autor, Radiomoderator und Produzent hat einen Ratgeber entwickelt, um in 33 Tagen zu mehr Gelassenheit im Le­ben zu finden. Patrick Lynen ist ebenfalls Moderator und Entwickler der neuen WDRFernsehsendung «Die runde Ecke», deren Pilotfolgen im August und Septem­ber aus­ gestrahlt werden.

Patrick Lynen

Mach dich mal locker

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Peter K. Keller ist seit seiner Kindheit mit der Geistigen Welt verbunden. Er studierte zunächst Pädagogik und Psychologie und ließ gleichzeitig seine Stimme unter anderem bei Willi Domgraf-Fassbänder und Hans Hotter ausbilden. Seine Berufung als Schriftsteller, Sänger und Komponist übt er seit vielen Jahren mit großer Begeisterung aus. Mit Enthusiasmus gibt er Einzelstunden und Seminare in seinem Institut für Persönlichkeitsentfaltung und Stimmbildung in Bad Schussenried. Ein Aufenthalt in Indien sowie einige Schicksalsschläge vertieften seinen Zugang zu Schöpfer und Schöpfung. Alle seine Bücher und Lieder sind Zeugnisse dieser Verbindung. Peter K. Keller sieht seine Mission darin, suchenden Menschen zu helfen, ihren Weg zu sich selbst und zu Gott zu finden. Broschiert, 136 S., CHF 21,90 / € 12,80, ISBN 978-3-95531-085-1. Smaragd Ver­ lag u

ähnliche Nöte, Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen. Patrick Lynen zeigt dir 33 erprobte, ganz konkrete Strategien auf, wie du die ständigen Herausforderungen des Lebens mit mehr Leichtigkeit meistern kannst. Patrick Lynen besitzt die Weisheit und Au­ torität jener Menschen, die das, was sie lehren, selbst intensiv durchlebt haben.

Patrick Lynen arbeitet als Trainer, PreHandy verloren, Ärger mit den Kollegen, miumcoach und Zukunftsdenker in ganz Streit mit dem Nachwuchs? Das Leben Europa. Er ist ein Meister des Wandels, meint es nicht immer gut mit uns, manch­ hat schon viele unterschiedliche Dinge mal kann es richtig fies sein. Dann wird in seinem Leben gemacht, und kennt man hektisch, grollend oder wütend. Kei­ sich daher gut mit Brüchen und Wechne angenehmen Gefühle – und ungesund seln aus. Er war Zeitungsausträger, Aussind sie auch. Mach dich mal locker! hilfe bei McDonalds, Werbesprecher für Was wie eine grosse Herausforderung grosse Marken wie Coca-Cola oder Opel, klingt, ist in Wahrheit gar nicht so schwer. Radiomoderator bei SWR3, Lockvogel bei Wir sind alle so unterschiedlich – und «Verstehen Sie Spass?», Mitarbeiter bei doch wieder so gleich. Wir haben alle der Harald-Schmidt-Show, Redenschrei-

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ber, Ideenentwickler, Getränkeproduzent, Vermieter von Eifeltraum-Ferienhäusern, Kommunikationstrainer, Coach für Führungskräfte, Buch-Autor, Berater für ver­ schiedene Branchen, Referent für zahlreiche Universitäten und Akademien – darunter die renommierte ARD.ZDF Me­ dienakademie.

Staunenkönnens und der Dankbarkeit ge­ nährt, so dass wir die Welt mit neuen Augen sehen. Jennie Appel arbeitet als psychologische und energetische Beraterin mit schama­ nischen Techniken, Bewusstseinstraining und Coaching. Sie bietet schamanische Seminare und Workshops an und leitet spirituelle Reisen zu Kraftorten in Irland und England.

Zusammen mit dem Ideenentwickler und Illustrator Reiner Bergmann aus Aachen sind die Bestseller «how to get Gelassen­ heit» und «Wenn ich das früher gewusst hätte…» entstanden. Die «Fantastischen Vier» über Patrick Ly­ nen: «Seid ihr Zwerge oder Hünen, ob auf Bergen oder Dünen, ihr hört gerne Radio mit eurem Patrick verbinden sich mit achtsamen Worten zu heilsamen Impulsen, die auf vielen Lynen» Ebenen ihre Wirkung entfalten. Dieses Kartenset ist ein lebendiger Ausdruck Die App zum Buch: der uralten Kunst des Segnens. Eine Das Kursprogramm kann auch bequem Kunst, die auf das Wunder eines jeden als App absolviert werden.
So kann man einzelnen Augenblicks hinweist, die in die tollen Inhalte und Übungen ganz be­ die Schönheit der Natur einbindet und quem von überall aus täglich absolvieren. jedem Aspekt des Lebens Wertschätzung entgegenbringt. Der Koha Verlag und Patrick Lynen freu­ en sich sehr über dieses neue und mo- Berührende Motive aus Irland – schroffe derne Format, das wir erstmals – beglei- Klippen, grüne Hügel, uralte und mystische Steinkreise – verbinden sich mit acht­ tend zum Buch – anbieten. samen Worten zu heilsamen Impulsen, Broschiert, 112 S., CHF 11,90 / € 7,99, die auf vielen Ebenen ihre Wirkung entISBN 978-3-86728-283-3, e-Book CHF falten. Dieses Kartenset ist ein lebendi6,40 / 5,99, EAN 978-3-86728-745-6, Ko­ ger Ausdruck der uralten Kunst des Seg­ ha Verlag u nens. Eine Kunst, die uns auf das Wunder eines jeden einzelnen Augenblicks hinweist und jedem Aspekt unseres LeJennie Appel und Dirk Grosser bens Wertschätzung entgegenbringt. Je­ den Tag können wir eine neue Karte zie­ Kartenset: Jeder Tag ist hen, den Segen mit in unsere Meditation nehmen oder sie einfach beim Anein Segen schauen und Lesen auf uns wirken lasInspirierende Segenssprüche für jeden sen. So wird eine innere Haltung des Tag Im Juli erscheint im Schirner Verlag erstmals ein Kartenset mit irischen Motiven und Segen im spirituellen Kontext. Jennie Appel und Dirk Grosser haben die Segenssprüche selbst geschrieben. Die wunderschönen, fröhlichen Motive – schroffe Klippen, grüne Hügel, mystische Steinkreise und Klosterruinen –

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44 Karten mit Anleitung (Taschenbuch), mit Fotografien von Julia Knöchel, CHF 28,90 / € 19,95 (D) , € 20,60 (A), ISBN: 978-3-8434-9066-5

Dr. med. Daniel Dufour

Liebeskrisen Verletzte Gefühle heilen – Beziehungsprobleme lösen Das neue Buch von Dr. med. Daniel Dufour erzählt von den Widrigkeiten der Liebe und was daraus zu lernen ist. Seit über dreissig Jahren begleitet der Schweizer Arzt und Autor seine Patienten dabei, verletzte Emotionen zu heilen und ihre Autonomie wiederzufinden. «Liebeskrisen» beschreibt nun die Beziehungsprobleme, die auf der Verlassenheit und dem Mangel an Selbstliebe beruhen.

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Am Anfang steht die (Selbst-)Liebe So einzigartig wie jeder Mensch ist auch jedes Paar. Ob Hals über Kopf oder nach reiflicher Überlegung – wenn sich zwei Menschen dafür entscheiden, ihr Leben zu teilen und eine Partnerschaft einzugehen, steht meist die Liebe am Anfang dieses Abenteuers. Jeder bringt dabei seine schönen Erlebnisse und guten Eigenschaften in die Beziehung ein. Aber ein jeder trägt auch sein Päckchen, das mehr oder weniger vollgepackt ist mit noch unbewältigten Erfahrungen sowie mit seiner Erziehung, Prinzipien, Über­ zeugungen und Hemmungen. Der Schweizer Arzt und Autor Dr. med. Daniel Dufour ist davon überzeugt, dass hier der Grund für viele Beziehungsprobleme liegt: «Wenn jemand, der sein Leben mit einem anderen teilen möchte, sich selbst nicht liebt, dann wird es für ihn oder sie sehr schwierig, ja unmöglich, den Anderen zu lieben.» Sein neuestes Buch «Liebeskrisen» beschäftigt sich anhand von Fallbeispielen aus Dufours langjähriger Praxis mit verdrängten Gefühlsverletzungen und ihren Aus­ wirkungen auf das Liebesleben.

Das Phänomen der Verlassenheit Sehr viele Menschen leben seit ihrer frü­ hesten Kindheit mit einer Last, häufig sogar, ohne sich dieser bewusst zu sein. Sie leben mit einer Verletzung, die von dem Gefühl herrührt, als Kind nicht so geliebt worden zu sein, wie sie es gebraucht hätten. Wie bereits in seinen frü­heren Werken (z. B. «Das verlassene Kind») ver­ steht Dufour darunter das Phänomen der Verlassenheit. Der Begriff bezeichnet dem­ nach sowohl das Gefühl, verlassen worden zu sein, als auch die zahlreichen, sehr unterschiedlichen körperlichen und seelischen Erkrankungen, unter de­nen ein von Verlassenheit, Zurückweisung oder Ausgrenzung Betroffener leidet. Die Überlebensstrategien, die ein Mensch in dieser Situation entwickelt, bezeichnet der Autor bekanntlich als Denke: «Die Denke ist das Gefängnis, das wir uns ganz alleine errichten und in dem wir uns selbst einsperren, sowohl in kör-

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perlicher als auch in seelischer Hinsicht. Für die Denke ist das Leben eine permanente Gefahr, genau wie Bewegung, Neues, Begeisterung und Spontaneität. Die Denke verhindert, dass sich etwas verändert und dass alles im Fluss ist. Sie setzt alles daran, dass wir blockieren und uns an Ansichten und Verhaltensweisen festbeissen, die repetitiv und verknöchert sind.» Die Denke auszuschalten und Emo­ tionen zuzulassen, sei deshalb die Voraus­ setzung dafür, sich selbst zu lieben und sich dem Anderen gegenüber zu öffnen.

Genf unter anderem als Chirurg in Entwicklungsländern und als Abgesandter und Koordinator für das Internationale Rote Kreuz in Kriegsgebieten. Seit 1988 leitet er die Vitamed-Klinik in Genf und vertritt in der Praxis einen ganzheitlichen Ansatz, demzufolge nicht die Symptome, son­dern die tieferen Ursachen einer Krankheit behandelt werden. Dr. Dufour entwi­ckelte 1997 die «OGE»Methode und tritt als Ausbilder und Referent bei OGE-Seminaren in Europa und Kanada auf.

Die OGE-Methode

Am 17. Oktober 2015 bietet Dr. med. Daniel Dufour ein deutschsprachiges OGESeminar in Frankfurt a. Main an. Das Seminar hat das Ziel, dem Einzelnen zu helfen, sich von seinen Blockaden, seinen Ängsten und anderen Widerständen zu befreien, «um tagtäglich zu leben und nicht einfach nur zu überleben». Die Veranstaltung richtet sich an Laien und Therapeuten; Referent ist Daniel Dufour, Begründer der OGE-Methode (Referat auf Französisch, mit Simultanübersetzung auf Deutsch)

Die Umkehrung des Wortes EGO ist eine ganzheitliche Methode, die 1997 haupt­ sächlich, aber nicht ausschliesslich für all jene entwickelt wurde, die an Verlassenheit leiden. Das OGE-Konzept besteht darin, Hemmschwellen, Ängste und Blockaden aufzuzeigen und dem Betroffenen dabei zu helfen, seine Autonomie wiederzufinden, also zu genesen.

Angst vor dem Alleinsein oder einer Bin­ dung, emotionale und sexuelle Abhängig­ keit, rasende Eifersucht auf der einen, Broschiert, 190 S., CHF 21,90 / € 14,95 zwanghafte Harmoniesucht auf der an- (D), 15,40 (A), ISBN 978-3-86374-221-8. deren sind nur einige der Verhaltensmus­ Mankau Verlag u ter, die ihren Ursprung in der Erfahrung haben, einmal im Stich gelassen oder verletzt worden zu sein. Daniel Dufour zeigt an diesen Beispielen, wie sein Ansatz genutzt werden kann, um von einer Verlassenheit zu genesen, die sich häufig als Hinderungsgrund für ein erfülltes Gefühlsleben erweist, was immer auch unausweichliche Folgen für eine Partner­ schaft hat. Dabei geht es darum, die Aufmerksamkeit auf unseren Körper und unsere Sinneseindrücke zu richten. Dieses Vorgehen ermöglicht dem Einzelnen, sich so zu neh­­men, wie er ist. Er wird dabei auf sei­ne Stärken, seine Qualitäten und seine Kraft treffen. Nur so wird es ihm gelingen, auch den Alltag in einer Beziehung besser zu leben: «Sich selbst diese Aufmerk­sam­keit zu schenken, ist der erste Schritt, ohne den es keine Liebe geben kann.» Kurt Hungerbühler Dr. med. Daniel Dufour (geb. 1951) wirk­te nach seinem Medizinstudium in

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Heilung der Organe


Wenn die Seele schreit und der Körper schmerzt Beschwerden des Körpers, die sich manch­ mal zu bösen Krankheiten entwickeln, haben häufig seelische Ursachen. Körper, Geist und Seele wirken aufeinander, das beweisen die vielen Forschungsprojekte der letzten Jahre, die deutlich machen, wie eng menschliche Organe und mensch­ liche Seelen miteinander verbunden sind. Der Körper ist das Sprachrohr der Seele. Jedes ungute Gefühl, egal ob es durch Zurückweisung, Trauer oder einen Streit entstanden ist, löst im Gehirn Reaktionen aus, die sich in einem bestimmten Organ niederschlagen.

blem auf welches Organ schlägt. Der Magen ist der erste Ort, an dem eingenommene Speisen und Getränkeverdaut werden. Er ist also ein Ausdrucks­ ort, welcher sensibel darüber entscheidet, was verdaulich und verträglich ist. Magenprobleme sind nicht nur abhängig von Speisen, sondern vor allem auch von dem Zustand unserer Seele und ob sich uns etwas «auf den Magen» schlägt (Psyche/Akzeptanz/Probleme). Deshalb sollten wir nicht nur darauf achten, was wir essen, sondern auch auf das, was wir denken und wie wir handeln.

nen und Wünsche äussern dürfen? Haben Sie einen Vorgesetzten (Chef), Mitmenschen oder Mitarbeiter, mit dem Sie nicht reden können? Schlucken Sie alles, die Worte werden nicht ausgesprochen? Die Patientin bejahte diese Fragen und fing an zu weinen. Und sie erzählte mir, dass sie in einem Betrieb tätig ist, in dem ihr Chef eine sehr starke Dominanz auf sie ausübt und sie sich kaum wehren könne, auch gegenüber ihren Kollegen nicht. Sie schluckt alles, weil sie Angst hat, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

So wie Sie den Tag beginnen, so wird er auch enden.

Was man tun kann: Nehmen Sie einen Block und einen Blei­ Wenn etwas die Seele belastet, schüttet Wenn Sie zu den Menschen gehören, die stift. All das, was Sie bedrückt und bedas Gehirn Stresshormone aus. Diese Hor­ nicht abschalten können und Ihre Proble­ schäftigt, sollten Sie auf ein Blatt Papier mone lassen die Bereitschaft der Zel­len, me schlucken, anstatt sie zu lösen, wer­den schreiben. Ihre Gedanken, Ängste und Selbstheilung in Gang zu setzen, immer Sie früher oder später an Magenschmer- Ih­re Wut stehen auf dem Zettel und der weiter absinken. Es lohnt sich also, sich zen leiden. Kopf ist frei. Danach verbrennen Sie das die Zusammenhänge zwischen seelischer Blatt und werfen die Asche weg. Befindlichkeit und den einzel­nen Orga- Der Magen fühlt sich in seiner Aufgabe nen genauer anzusehen und Gegenstra- als Verdauungsorgan überfordert. Seine Mit diesem Vorschlag hat die Patientin Aufgabe ist die Verdauung und nicht die all ihre Ängste, all ihre Wut lösen können. tegien zu entwickeln. Problemlösung. Eine entsprechende InDas liegt mir im Magen formation des Verdauungsorgans geht an Kurt Hungerbühler war Dipl. Naturarzt das Gehirn. Der Mensch bekommt Kopf- und vermittelte TEN (Traditionelle Euro­ Mit Schmerzen zeigt uns unser Körper an, schmerzen verursacht durch den Magen. dass etwas aus den Fugengeraten ist. Aber rührt der Missstand auch tatsächlich von Negative Magen-Emotionen: einer körperlichen Fehlfunktion her? Ekel, Enttäuschung, Bitterkeit, Gier, Lee­ Seelische Konflikte erkennen re, Entbehrung, Übelkeit, Hunger

Ab und zu Schlafstörungen und ein Bisschen Stress gehören zum normalen Lebensalltag. Magenschmerzen sind auch kein Wunder, wenn man bedenkt, was heut­ zutage in den Nahrungsmitteln alles drin ist. Meistens sind es jedoch psychische Nö­ te, die als Schwäche und Krank­heit ihren Ausdruck auf der Organebene finden.

Affirmation: «Ich bin zufrieden.» «Ich bin gelassen.» «Ich bin ruhig.»

Dazu ein Beispiel aus der Praxis des Autors:

Eine Patientin kommt mit Magenverstim­ Jedes Organ in uns hat im «Grossrech- mung und Magenschmerzen, war bei ih­ ner» Gehirn ein Planfeld, das sein Organ rem Arzt und hatte eine Magenspiegebewusst und vor allem unbewusst steu- lung. Der Internist konnte nichts finden ert. So manchem ist das Bauchkneifen und die Schmerzen wurden immer stärnoch bewusst, als er eine wichtige Ar- ker, verbunden mi tKopfschmerzen. beit in der Schule geschrieben hat. Das Gefühlsleben reflektiert auf seine Orga- Meine ersten Fragen waren: ne. Umgekehrt können wir über eine Or­ Sind Sie in Ihrer Privatsphäre glücklich ganerkrankung auch das Gefühls­leben und sind Sie in Ihrem Beruf in einer Siablesen, wenn wir wissen, welches Pro­ tuation, in der Sie Ihre Gefühle, Emotio-

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päische Naturheilkunde) in der eigenen Naturheilpraxis im Fürstentum Liechten­ stein. Seine 25-jährige Praxiserfahrung in allen Bereichen der Naturheilkunde sowie Sammlungen verschiedener Fach­ personen hat er in seinen beiden Bü­chern gesammelt.

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Klopftechnik für den Magenmeridian:

Teemischung bei Appetitlosigkeit, Magen- und Darmbeschwerden

Man nimmt den Zeigefinger und den Mit­ telfinger und klopft unmittelbar unter den Augen zirka 20 Mal auf die Augenunterlider, so dass eine Vibration entsteht, da­ durch werden die Magennerven beruhigt. Kopfschmerzen sind meist ausgelöst durch Magenschmerzen, weil die Men­ schen ihre Problematiken, ihre Worte, ih­ re Wut nicht aussprechen können und der Magen leitet diese Wut weiter an den Kopf mit der Aufforderung: Sorge du da­ für, dass dieses Problem für dich jetzt ge­ löst werden kann, ich habe andere Funk­ tionen zu erfüllen.

OM C. Parkin

Angst – Die Flucht aus der Wirklichkeit. Die drei emotionalen Grundkräfte des Enneagramms der Charakterfixierungen. 1 Band. «Ein Leben frei von Angst ist möglich für denjenigen, der dem Geheimnis der Angst auf die Spur kommt.» OM C. Parkin Menschen fühlen sich von Angst regiert oder Menschen verleugnen Angst. Aber

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• 5 g getrocknete Melisse • 5 g Tausendgüldenkraut • 5 g getrocknete Pfefferminzblätter • 20 g Süssholzwurzel • 20 g Kamille • 1/4 l Wasser Die Kräuter mischen. 2 Teelöffel abmessen und mit dem kalten Wasser über­ giessen, zugedeckt 5 Stunden ziehen lassen. Dann abseihen und trinkwarm er­ hitzen. Ergibt 2 Tassen. Broschiert, 136 S., reich bebildert, CHF 29,90 / € 14,90, ISBN: 978-3-99025-186-7, Freya Verlag

wer weiss, was Angst wirklich ist? War- mitten aus seiner Angstwelt heraus. Im um lassen wir uns von Angst geisseln? Anschluss betrachtet OM C. Parkin Sind wir Opfer von Angst? Sollten wir Angst aus der Sicht der Weisheitslehre. Angst überwinden? Ist Angst nur ein Er öffnet die Augen für das, dem wir auf lästiges Übel? der Flucht den Rücken gekehrt haben und empfiehlt, das bestehende, erlernte Um diese Fragen beantworten zu kön- Konzept von Angst radikal in Frage zu nen, müssen wir uns auf das Thema stellen, sich der Angst mit dem Anfän«Angst» überhaupt erst einmal einlas- ger-Geist zu nähern und sie nach den sen. Vielleicht ist Angst sogar etwas, Regeln der Selbsterforschung völlig neu was wir nicht wirklich kennen. Wir wol- und im Jetzt zu erforschen. Hierzu dielen sie möglichst schnell loswerden – ei- nen im zweiten Teil des Buches ausgene schlechte Voraussetzung, wenn man wählte Darshan-Ausschnitte aus 20 Jahetwas kennenlernen will. Wie können ren mit Gesprächen zwischen OM C. wir aber einem so flüchtigen Phänomen Parkin und Schülern. So rückt Angst aus näherkommen und es erforschen? dem Dunkel der Vermeidung und Verheimlichung ins Licht des Bewusstseins, Angstneurose, Angststörung, Phobie, und das eigentliche Ziel des Suchenden Paranoia. Das sind im üblichen Ver- rückt näher: ein Leben ohne Angst. ständnis Störungen, die es zu beseitigen gilt. In Wirklichkeit sind diese seeli- Über OM C. Parkin schen Krankheiten Ausdruck einer Verdrängung, einer Angst, der Angst zu begegnen. «Angst ist Schwäche, Angst ist kindisch, Angst ist eine Beeinträchtigung.» Mit solchen Glaubenssätzen verurteilen wir etwas, was wir gar nicht verstehen. Dieser erste Band einer Trilogie, die den drei emotionalen Grundkräften des denkenden Geistes gewidmet ist, die dem objektiven Sehen des Seins im Wege stehen, beginnt mit einer einführenden Betrachtung der Energie von Angst im Spiegel des Enneagramms und einem spannenden Bericht eines Menschen

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OM C. Parkin ist ein spiritueller Meister, geln sich in den bei uns erschienenen heimnis der Alterslosigkeit ein. Dabei Heiler, Buchautor und Enneagrammleh- Werken wieder. Die thematischen geht es ihr um nichts weniger als die rer. Am 6. August 1990 machte er eine Schwerpunkte von advaitaMedia sind Emanzipation von allen Vorurteilen der Erfahrung, die «sein Leben» beendete: Mystik, Weltreligionen, spirituelle Su- Gesellschaft gegenüber dem Älter-werNach einem schweren Autounfall be- che und Innerer Weg, Vierter Weg, das den, von den Erwartungen der anderen gegnete er dem Tod. In einer seiner dar- Verhältnis von Lehrer und Schüler so- und auch von den Einflüsterungen der Ärzte. Sie fordert dazu auf, endlich all auffolgenden Begegnungen mit Ganga- wie die Lehre des Enneagramms. das zu tun, was Frauen zu alterslosen ji realisierte er das Selbst. Seit 1995 gibt Cedric Parkin, der den Namen OM von Hardcover, 171 S., CHF 21,90 / € 14,80, Göttinnen macht: die SelbstheilungsGangajis Lehrer Shri Poonja erhielt, die ISBN: 978-3-936718-35-5, advaitaMedia u kräfte stärken, optimale Ernährung, u. a. mit Superfood, die Freizeit erfüllend geErkenntnis des Absoluten in Darshan stalten, sich der spirituellen Dimension weiter. Als Advaita-Lehrer lehrt er in öffnen – um maximal sinnlich, vital und der Tradition von Ramana Maharshi kon­ freudvoll zu leben. fessionsübergreifend den Zugang zur Grossen Stille. Wie kaum ein Anderer ver­ Mit einem 14-Tage-Programm, um die körpert er dabei die Verbindung von öst­ Ideen der zeitlosen Göttin umzusetzen, und licher Nicht-Zweiheitslehre (Advaita) und einer Liste nützlicher Links, um die inne­ westlicher Tiefenpsychologie. Neben sei­ re Göttin weiter zu hegen und zu pflegen. ner Darshan- und Vortragstätigkeit leitet er die «Ennealliance – School for Inner Work», eine spirituelle Lebensschule für Erwachsene, deren Herzstück die Mys­ terienschule ist. Er gründete «Gut Sauns­ torf – Ort der Stille», ein klösterlicher Rück­ zugsort, der Menschen aus allen Traditionen und Gesellschaftsschichten zur Innenkehr und Selbsterforschung einlädt, sowie «advaitaMedia». Weitere Informa­ tio­nen zu OM C: Parkin finden Sie auf www.borntobe.de

Über advaitaMedia Unser Anspruch ist es, hochwertige Li- Christiane Northrup teratur zu verlegen, aus allen bedeutenden Traditionen, ein Repertoire, das sich Göttinnen altern nicht lohnt. Dabei schauen wir nicht in erster Linie darauf, wieviele Leser wir potenzi- Die Enthüllung des Geheimnisses der ell erreichen können sondern fragen uns, Alterslosigkeit ob das, was wir veröffentlichen, von Wert und ein Gewinn für die Leser ist. Mit mit Rezepten für ein strahlendes Äus­ Leidenschaft legen wir herausragende seres, Lebenskraft und Wohlbefinden spirituelle Titel wieder auf, die längst vom deutschen Markt verschwunden sind, weil Älterwerden ist nicht gleichbedeutend es sich für grosse Verlage häufig nicht mit dem Verlust der Gesundheit, Schönmehr rechnet, eine neue Auflage heraus­ heit oder dem Abgleiten in kulturelle zubringen oder diese auf lange Sicht vor­ Bedeutungslosigkeit. Niemand könnte rätig zu halten. Zudem publizieren wir das eindringlicher, überzeugender und fremdsprachige Autoren, die in Deutsch- leidenschaftlicher postulieren als die land kaum bekannt sind. Unsere Autoren weltweit renommierte Gynäkologin und sind zeitlose Meister, Kenner bestimmter Bestseller-autorin Christiane Northrup. Bereiche der Weisheitslehre oder Schrift­ Bereits mit „Frauenkörper, Frauenweissteller von Prosa oder Lyrik. Gemeinsam heit“ und „Weisheit der Wechseljahre“ ist ihnen, dass sie selbst einen inneren ermutigte sie unzählige Frauen, ihrem Weg gegangen sind und gehen. Ihre in- ureigenen intuitiven (Körper-) Wissen neren und äusseren Erfahrungen spie- zu vertrauen. Nun führt sie in das Ge-

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© Charles Bush

Christiane Northrup ist ausgebildete Gy­ näkologin und Geburtshelferin. Neben ihrer eigenen Praxistätigkeit gründete sie 1986 zusammen mit drei Kolleginnen das Zentrum «Women to Women», in dem Frauen zu allen gesundheitlichen Problemen ganzheitlich beraten und betreut werden. Ihre Bücher «Frauenkörper – Frauenweisheit» und «Weisheit der Wechseljahre» haben sich zu Standardwerken entwickelt. Christiane Northrup ist gern gesehener Gast in amerikanischen Fernsehshows und hält Vorträge im Inund Ausland. Geb., 544 S., CHF 36,90 / € 24,99, eBook CHF 24,90 / € 19,99, ISBN 978-3-44234182-5, Arkana – erscheint Ende August 2015 u

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A genda Einträge von Veranstaltun­gen mit Angabe von Telefon oder E–Mail sind kos­tenlos. Detaillierte Angaben zu den Veranstaltungen und/oder den Referenten (inkl. Links) kosten CHF 2.- pro Anlass. Die Agenda sehen Sie unter

http://fatema.com/agenda

Die nächste Ausgabe erscheint Anfang September. Bitte melden Sie Ihre Termi­ne von September/Oktober an:

Wendezeit–Agenda, Parkstr. 14, CH-3800 Matten verlag@fatema.com u pe

t e n , B e r at

w , us . er

Thera

E–Mail:

Veranstaltungen des

BPV,

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Quelle Bern

Die Agenda dieser Veranstaltungen sehen Sie unter http;//fatema.com/liste

http://fatema.com/veranstaltungen

Agora

Die in der Wendezeit vorgestellten Bücher online und bei der Redaktion erhältlich.

Wer hat Interesse an regelmässigem

Gedanken– und Erfahrungsaustausch und realisierbaren Vorschlägen

Redaktion Wendezeit Parkstr. 14 CH–3800 Matten b. Interlaken Tel. +41(0)33 826 56 51 E–Mail: verlag@fatema.com http://fatema.com/buecher

vor allem zum Thema

Bewusstseinswandel? N. v. Muralt, Tel. 044 910 66 41

Wer ist Maitreya? Maitreya ist der persönliche Name des Weltlehrers, des Hauptes der Geistigen Hierarchie unseres Planeten. Er wird von allen grossen Weltreligionen als der Messias, Krishna, der Imam Mahdi, Maitreya Buddha und der Christus erwartet. Er kommt als Avatar für das neue Zeitalter zurück, als Lehrer und Berater für alle Menschen – egal ob sie einer Religion angehören oder nicht. Er kommt mit seiner Gruppe, den Meistern der Weisheit. Gemeinsam werden sie die Menschheit inspirieren, eine neue, strahlende Zivilisation zu schaffen, die auf Gerechtigkeit und gemeinsamem Teilen basiert. Er wird zum Handeln aufrufen, um die Millionen Menschen, die täglich in einer Welt des Überflusses verhungern, zu retten. Durch Maitreyas Fürsprache werden die sozialen Belange Priorität erlangen, so dass ausreichende Nahrung, Obdach, Kleidung, Bildung und medizinische Versorgung für alle Menschen zu universellen Rechten werden. www.share–international.org

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Reb = Rebirthing RefZ = Reflex­zo­ nentherapie (n. Dorn) Rel = Religion REM = Ruhe, Entspan­nung, Mitte finden ResT = Resonanz­ therapie Ret = Retreats

Thera

He = Heilkräuter, spagyrische HK Ho = Homöopathie HP = Heilpraktiker/in HR = Heilrituale Hy  = Hypnosetherapie IK = Indigo Kinder JK = Jenseitskontakte Ka = Kartomantie/Kartenlegen KB = Katathymes Bilderleben KGT  = Kunst– und Gestaltungstherapie Ki = Kinesiologie, Psycho–Kinesiologie Kla = Klangtherapie KP = Kirlianfotografie KPsy  = Körperorient. Psychotherapie KT  = Kurzzeit–Therapieprogramme KUF = Krankheitsursachenfindung/ – auflösung L  = Lebensberatung/–hilfe Li = Lithotherapie/Edelsteintherapie LiG = Lichtgeometrie LK = Lichtkunst LL  = Lieben lernen M = Meditation Ma = Klass./intuitive/med. Massage MaT = Matrix Transformation Me = Metamorphose–Practitioner Med = Medialität Mer = Merkaba MH = Mediale Heilung/Beratung MM = Meditatives Malen, Mediales Malen, Mandala–Malen MT  = Mentaltraining, –coaching Na = Naturarzt, Naturheilpraktiker NK  = Natürliche Kosmetik NLP  = Neurolinguist.Programmieren No = Nosodentherapie Nu = Numerologie/Kabbalistik O  = Ohrkerzentherapie OA = Organspez. Aminosäuren PE = Persönlichkeitsentwicklung PH  = Prana (pranic) healing Pol = Polarity–Therapie PP  = Parapsychologie PsE = Psychosomatische Energetik Psy = Psycholog. Beratung/Psycho­therapie PsyS = Psychosomatik, Psycho­synthese PW  = Persönliches Wachstum/ –Training QH = Quantenheilung R  = Reiki Ra = Radionik Rad = Radiästhe­sie, Pendeln

u pe

t e n , B e r at

w , us . er

A  = Astrologie/Astropsychologie ADS = Aufmerksamkeitsdefizit–Syndrom AF = Akufeldur AL  = Astrolog. Lebensberatung AlexT = Alexander Technik All = Allergie+Asthmatherapie APu = Akupunktur/Ohrakupunktur APr = Akupressur Ar = Aromatherapie/–essenzen AS = Aura Soma AY = Ashtânga Yoga AT  = Autogenes Training Atl = Atlaslogie Au = Aurasehen, Aura–Arbeit etc. Av = Avatar B = Beratung BB  = Bach–Blüten Bf = Bewusstseinsförderung Bio = Bioenergie, Bioresonanz Bio–HA = Bioenergetische Haaranalyse BV  = Buchverlag/–versand CA  = Chakra–Aktivierung/–Arbeit Ch = Channeling ChG = Chi Gong ChrE = Therapie chron. Erkrankungen CM  = Chinesische Medizin Coa = Coaching CrS = Craniosacral–Therapie E  = Esoterik EFT = Emotional Freedom Techniques EnFS = Energetisches Feng Shui EnG = Energet. Gebäudereinigung EnR = Energet. Rückenmassagen EP  = Energiepyramiden Er = Ernährungsberatung/–begleitung ET  = Energetische Therapien Fa = Fastenseminare FaT = Familientherapie FH = Fernheilung FR  = Fussreflexzonenmassage/ Fussmassage FS = Feng Shui FT  = Farbtherapie/–punktur GA = Ganzheitl. Atemgymnastik/ – therapie GB  = Gesundheitsberatung/praxis Geo = Geomantie GH  = Geistheilung GKo = Ganzheitliche Kosmetik GKM = Ganzkörpermassage Ha = Handauflegen

RT = Rückführungen/Reinkarnations­therapie RüM = Rückenmassage n. Breuss Rut = Rutengängerei SchH = Schamanische Heilrituale SchM = Schreibmedium Sh = Shiatsu SO = Seminarorganisation Sp  = Spiritualität, spirit.Heilung SpL = Spirituelle Lebensberatung SpT = Spirituelle Therapie StB = Sterbebegleitung (MT Mensch und Tier) SUT = Seelische Urblockadentherapie Sy = Synergetik–Therapie SyS = System.Stellen n. Bert Hellinger Tar = Tarot Tan  = Tantra TC  = Tai Chi, Taijiquan TE  = Tachyon–Energie TfH = Touch for Health Th = Therapeut/in (allg.) Th.K. = Therapeut. Kartenlegen Tib = Fünf–Tibeter–Training TK = Tierkommunikation TLT = Time–Line–Therapie TPI  = Trager Psychophysische Integration Tr = Traumanalyse Tran = Trance TrT = Trauma–Therapie ÜG = Übungsgruppen VeM = Vedische Meditation VF  = Vitalfeld–Therapie Vi = Visagist/in W  = Wassertherapie (div. Methoden) WBe = Wohnberatung WBA  = Wirbelsäulen–Basis–Ausgleich WT = Wirbelsäuletherap. n. Dorn/Breuss Y  = Yoga/Kriya Yoga/Hatha Yoga Z  = Zilgrei

Schweiz Therapeuten/Berater 1714 Heitenried, Martin Moser, Konradshus 1, 079 211 30 73 – Ha / Sp / EnG / StB / GH – www.mwmoser.ch, twm@bluewin.ch 2504 Biel, Gesundheitspraxis Rosenquelle, Irmhild Beek, Hainbuchenweg 12, 032 322 45 42 – AT / BB / R / FR / GH – www. rosenquelle.ch, info@rosenquelle.ch 2545 Selzach–Haag, Ursula Markwalder, Chappeliweg 8, Zentrum für Mensch und Tier, 079 277 25 21 – TK / Med – www.zentrum–men–tier.ch, ursula.markwalder@bluewin.ch 2556 Schwadernau, Willi Stauffer, Standweg 20, 032 373 42 37 – AL / Er / RT 3007 Bern, Arpad Wächter, Landoltstrasse 73, 076 380 36 69 – L / MT / Med, – www.geistige–welt.com 3052 Zollikofen, Heidi Lanz, Rebenweg 5, 031 869 63 59 – MaT / Rei / L 3182 Ueberstorf, Edith Wilhelmy, Tutzishus 22, 076 360 69 79 – Bf / GH / MH / SchH / SO – www.altes–wissen.ch, Info@altes–wissen.ch

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3250 Lyss, Ruth Hirschi, Wallisloch 4, 079 292 90 64 – RT / KUF / Ch / AS / Au / SUT – www.reinkarnationen.ch, info@reinkarnationen.ch 3367 Thörigen, Dominic Frosio, Mattenbergstr. 15, 062 961 54 83 – A / GH / Me 3400 Burgdorf, Marianne Grund, Lyssachstr. 17, Tel. 034 422 68 68 – GB / GA / AT / Hy / TLT / Ha – www.grund–hps.ch 3400 Burgdorf, Wenzel Grund, Lyssachstr. 17, Tel. 034 422 68 68 – GB / FH / GH / Ha / Ki / Ra – www.grund–hps.ch, grund.hps@bluemail.ch 3400 Burgdorf, Praxis Hamali, Marlen Hämmerli, Steinhof 7, 034 423 63 68 – Kla / ChrE / SchH / REM / EnG / Coa – www.hamali.ch, marlen.haemmerli@besonet.ch 3422 Kirchberg, Rubinenergie–Verlag GmbH, Postfach 370, 079 469 82 22 – Hy / A / AT – www.rubinenergie.ch, praxis@rubinenergie.ch 3613 Steffisburg, Barbara Witschi, SingulArt GmbH, Untere Zulgstr. 1, 079 652 90 47 – AS / Sp / B / M / Med / SO www.singulart.ch, singulart@bluewin.ch 3654 Gunten, Gerrard McInerney, Schönörtli, 033 243 04 26 – L / MH / Sp 3706 Leissigen, Annette Ast, Blumenstrasse, 033 847 17 25 – Bio / SUT 4051 Basel, Anita Suter, Feierabendstr. 55, 079 245 56 64 – Sys / L / M / R / EFT – www.lebenskrisen–management.ch, mail@lebenskrisen–management.ch 4125 Riehen, Franziska Reusser, Lachenweg 34, 061 601 28 02 – JK / FH / SpL – www.franziska–medium.ch, franziska–medium@bluewin.ch 4125 Riehen, Dora Schaufelberger, Im Niederholzboden 52, 061 601 52 79 – GH / SpL / SO 4451 Wintersingen (b. Rheinfelden), Maria Waldvogel, 076 498 38 12 – Ch / SpL / SyS ­– www.kristallschaedel.ch 4562 Biberist, Heinz Fahrni, Bromeggstr. 22, 032 685 30 37 – Ma / APr / WBA 4718 Holderbank/SO, Dorothea Schneider, Hauptstr. 97, 062 390 10 04 – Bio / Ki / All 5505 Brunegg, Ruth Lengacher, Sandhübelstr. 6, 062 896 26 62 – E / ET / FT / L / Ka / Th.K – www.rhl.ch 5608 Stetten AG, Sabine Brem, Eggweg 2, 056 470 11 58 – GH / QH / SchM 6010 Kriens, Stefan Beutler–Huber, Schachenstr. 32, 041 320 26 30 – CrS / Pol / FR 6037 Root, Praxis Angelica, Claudia A. Lüthi, Schumacherstr. 3, 041 852 01 20 – GH / KUF / MH / Nu / SpL / TrT – www.praxis–angelica.ch 6816 Bissone, André P. Tondeur, Via Maroggia 34, 091 649 52 01 – MM / R / B 8008 Zürich, Dr. Peter Müri, Hammerstr. 23, 044 980 22 80 – Coa / PE / Tar 8053 Zürich, Lieselotte Eder, Carl–Spitteler–Str. 9, 044 262 58 68 – L / GH / FH – www.heilerkurs–eder.ch / www.physiognomik–eder.ch, l.eder@bluewin.ch 8106 Adlikon b. Regensdorf, Peter Bachmann, Schulhausstr. 1, 056 249 44 55 – WT / MH / ET 8247 Flurlingen, Barbara Bachmann, Gründenstr. 10, 052 650 10 63 – RT / Hy / KB / L / MT – www.ecps.ch, bbachmann@ecps.ch 8280 Kreuzlingen, Dolores Rüegg, Egelseestr. 4, 071 680 07 15 – FT / FR / R 8500 Frauenfeld, Susanne Schiesser, Altweg 16, 079 481 92 20 – Ch / Coa / FH / GH / MH – www.suschi.ch, info@suschi.ch 8700 Küsnacht, Silvia Kockel, Bergstr. 38, 043 844 08 18 – AtT / A / AS / Er / GB / L – www.lebensquell.ch ­­­­ 8762 Schwanden, Evelyne Huber, Zügerstenstr. 4, 055 644 14 25 – RT / BB / FH / GH / Ha / StB 8815 Horgenberg, Rösli Nägeli, Unterhaus,Steinkrattenweg 11, 044 726 21 62 – Ki / TfH / ET (n. Banis) 8882 Unterterzen, Patricia Pfiffner, Walenseestrasse 14, 079 216 42 01 – Na / Er / GKM / He / Ma / PsE – www.naturheilpraxis–patriciapfiffner.ch, patriciapfiffner@bluewin.ch 9430 St.Margrethen, Bahnhofplatz 3, jk–raum–für–meditation, Jessica Klammer, 076 / 582 77 24 – Sp, R, FH, Ha, Ent, CA – www.jk–meditationen.ch

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Deutschland Therapeuten/Berater 09456 Annaberg–Buchholz, Pfr. Helmuth Goy, Parkstr. 37, 03733–142180 – GH / Ha / FH 31832 Springe, Ingeborg Oelmann, Allerfeldstr. 17, 05045–9126 726 – Psy / PsyS / SyS – http://www.lebe–mutig–deinen–traum.de, blues–rock1@web.de 57627 Hachenburg, Dr. med. Ulrich Klettner, Wiedstr. 2, 02662–9696967 – CM / MH / PsyS 61381 Friedrichsdorf, Franz Braum, Ostpreussenstr. 18, 06172–778468 – GH / PH / RT 87459 Pfronten, Magdalene Helk, Allgäuer Str. 42, 08363 925216 – RA / CH / TK / JK www.andalassa.com, info@andalassa.com

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Wendezeit 4/15


1/08

Hellsehen 1/12

2/08

Karma

Edelsteine

2/12

3/12

Natur– Bach–Blüten wissenschaft 4/12 5/12

Was ist Leben? 6/12

Parallele Universen 1/13

Achtsamkeit Wunderkinder Savants 2/13 3/13

Burnout

Falun Gong

Charisma

4/13

5/13

6/13


Wendezeit

Die Zeitschrift, die das ganze Spektrum der unbegrenzten Möglichkeiten für ein ganzheitliches Leben im Wassermann­zeitalter zeigen will: Esoterik, Para­psycho­logie, Spiritualität, Lebenshilfe, My­stik, Ökologie, Alternativmedizin. Mit Reisereportagen und Beiträgen auch über Feng Shui, Heilöle/Steine, Medi­tation, sowie Vorstellungen von Buch– und CD–Neu­erscheinungen, u.a.m. Eine Medizin mit mehr Geist und Seele: das wünschen sich Abermillionen von Patienten. Entsprechend boomen «geistiges Heilen» und verwandte Heil­wei­sen. Auch um sie geht es in

Wendezeit Mit einer regelmässigen Kolumne von

U ri Geller und einer Therapeuten-/Be­rater-/ Dienstleistungsliste.


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