WHOZOK PRINTED #55

Page 1

WHOZOK PHOTOMAGAZINE | PEOPLE AND PLACES | GERMAN ISSUE NO 55 | W W W. W H O M AG . E U

| €12 | $15 | £7

Yvon ne C atte r fel d FOTOGR AFIERT VON OL AF KROENKE


WHOZOK Die deutschsprachige Ausgabe unseres Portraitmagazins zeigt herausragende Persönlichkeiten an herausragenden Orten. Nicht schön, sondern Kunst. Nicht hell, sondern dunkel. Alle Portraits, Making-of’s und Videoclips im Magazin und auf unseren Plattformen online.

FOTOS: OLAF KROENKE

MAKING-OF: WILFRIED HOCHHOLDINGER CAFÉ-BAR REZA P H OTO : B R I T TA N A U M A N N

WHO–2


PATRICIA AULITZKY 46

CHRISTOPH BACH 16

SUSANNE BORMANN 36

THELMA BUABENG 49

ANNIKA ERNST 33

OLIVER BRÖCKER 26

FABIAN BUSCH 10

FREDERICK LAU 08

TOBIAS OERTEL 52

RUDOLF MARTIN 47

KIDA RAMADAN

DANIEL ROESNER 38

ANNE SCHÄFER 39

MAX VON THUN 50

40-45

Mor itz Ble ibtre u Sy lv este r Groth Hannes Jae nicke

D etle v Buck

D ieter Haller vorden

Alex andra Mar ia L ara

Jan Jos ef Liefers

Mi š el Matiče v ić

Chr i stiane Paul

Oskar R oehler

Pheline R o g g an

Mar ia S chrade r

G öt z S chuber t

Jannik S chümann

Franzi ska We i sz Su s anne Wuest

WHO–3

Ay lin Tez el

Ma x im Mehmet

C hr i stine Urspr uch

Wotan Wilke Möhr ing Nik X helilaj

Oliver B erben

Br uno G ans

Heike Makats ch

Kirsten Niehuu s

Tom S chilling

Matthias S chweig höfer

Simon Verhoe ven

Johann von Bülow

R onald Z ehr feld

Aug u st Zir ner

Janni s Nie wöhne r

Volker S chlöndor ff

Til S chweig er

Aug u st Wittg enstein

L or na Ishema

D ieter L andur i s

Anna L oos

Jonas Nay

S enta B e rge r

S onja G erhardt

S andra Hüller

Stefan Konarske

Peter L ohme yer

Clemens S chick

BRIGITTE ZEH 29

Ir i s B erben

Philipp Hochmair

Michael Müller

L av inia Wil s on

Fahr i Yardim

Anke Eng elke

Sibel Kekilli

PHILIPP OEHME 34

AGLAIA SZYSZKOWITZ 35

Mar i s a L eonie B ach

Stephan Kampw ir th

EVA MATTES 04

LORE RICHTER 32

ULRIKE C. TSCHARRE 21

Ke n D uken

Oliv er Ma succi

S abin Tambrea

TIM SEYFI 17

Karoline Her f ur th

Torben Liebrecht

WILFRIED HOCHHOLDINGER 07

MARLEEN LOHSE 27

LUCAS REIBER 18

Natalia Avelon

Aug u st D iehl

Helg e Jürg en s

LUISE HEYER 06

STEFAN GUBSER 48

HANS-WERNER MEYER 28

ADRIAN TOPOL 22

T homa s Ar nold

MERLE COLLET 08

DORKA GRYLLUS 20

TOBIAS LICHT 37

BARBARA PHILIPP 11

+

YVONNE CATTERFELD 24

RALPH HERFORTH 46

PETER BENEDICT 51

MAXIMILIAN BRÜCKNER 30

ASTRID M. FÜNDERICH 14

MAX HEGEWALD 32

TIMO JACOBS 12

FLORIAN BARTHOLOMÄI 09

Jasmin Tabatabai

Mark Was chke

Felic itas Woll

Oliver Wnuk


E VA

M AT T E S

Pauly Saal Wenn du glücklich sein willst, sei glücklich!

WHO–4



LU I S E

H E Y E R

Waldorf Astoria Man muss sich verschwenden wollen.

W I L F R I E D

H O C H H O L D I N G E R

CafĂŠ-Bar Reza Weil ich es liebe. Ich tue es, ich kann es, ich will es.

WHO–6



F R E D E R I C K L AU U N D K I DA R A M A DA N Hyatt Kida Ramadan: Berlin ist immer die Hauptrolle, Digga.

M E R L E

C O L L E T

25hours Hotel / Bikini Es ist das Herz, nicht die Weste! In Anlehnung an Wilhelm Buschs Gedicht 'Schein und Sein'


F L O R I A N

B A R T H O L O M Ä I

Volksbühne Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden. Sokrates

WHO–9


FA B I A N

B U S C H

Café Literaturhaus What if You´re right and they´re wrong?

OH MY GOD, IT’S BERLINALE VON

starring:

J U L E

M A L Z

Olaf Kroenke a.k.a. Der Chef Kunhild Haberkern a.k.a Der Kuni-Chef Britta Naumann a.k.a. Dr. Betty Boop Ava Dreessen a.k.a. The Brain Marc Erpunkt a.k.a The Machine Jule Malz a.k.a. Der Bleistif

F R E I TAG

forderung: Innerhalb der nächsten 72 Stunden

Auftritt Fabian Busch. Ein College-Junge im

circa 45 Shootings á 20 Minuten abzureissen.

Teddyfell-Parka. Und dann auf einemal: Muta-

„So kannst Du nicht shooten!“, räuspert sich The

Das Ziel: abgefahren gute Fotos mit einem State-

bor! Zaubert er doch glatt ein schickes Samtsak-

Brain durch die Kleiderbürste. Der Chef blickt

ment, das zieht.

ko aus dem Rucksack. Der Kuni-Chef muss ein

an sich hinunter. Recht hat sie. Überall stachelt

wenig pushen, um den Chef und Fabian aus dem

die Haar Couture von Hilde und Luise aus

Der erste grüne Tee im Literaturhaus Fasanen-

Gespräch zu ziehen: ‚Ihr müsst jetzt auch mal ein

seinem Look, ihres Zeichens französische Bull-

strasse. Noch nicht einmal den kann man in

paar Fotos machen!‘ Man muss dem Literatur-

doggen und Teil der WHOMAG-Familie. Derzeit

Ruhe trinken. The Brain dokumentiert neben

haus die Schuld geben. Hier fällt man einfach zu

im Ferienlager bei Verwandten in der Haupt-

dem Auftakt-Shoot mit Tobias Oertel jeden

schnell in den Zen-Modus.

stadt. Wir schreiben Tag Eins des Shooting-

Löffelstreich. Bedient dabei zwei iPhones und

Marathons auf der Berlinale. Ein pfeifend kalter

gefühlte 13 Instagram Accounts gleichzeitig. Tal-

Allerdings nicht, wenn Winterelfen mit lockig

Freitagmorgen poliert die Linse am Savignyplatz.

king about Multitasking. Ein paar perfekte erste

roten Haaren das Bild betreten. Marleen Lohse.

Das Taschengeld für die nächsten drei Tage wird

Takes. Der Chef und Tobias teilen ihren Kaffee

Eine Stimme, so rauh und weich; die weibliche

verteilt. „Geht das auch für Alkohol?“ Klar, geht

mit Gesprächen über Zeit für andere, Mitgefühl

Version von Tom Waits. „Fabian wird gerade

alles. Solange der Job erledigt wird. Die Heraus-

und Dankbarkeit.

geshootet, oder?“ Natürlich, man kennt sich in

WHO–10


B A R B A R A

P H I L I P P

Kempinski Hotel Bristol Meinung braucht Haltung!



TI M O

J AC O B S

Bethanien

T I M O J AC O B S T R Ä G T H E R R VO N E D E N

Besser ist der Feind von Gut.

WHO–13



der jungen, deutschen Schauspielszene. Große Freude beiderseits, Umarmung und ein wenig Plauderei. Fabian wirft einen Blick auf die Dispo, die Dr. Betty Boop für die nächsten Tage vorgesehen hat. Erwägt kurzfristig, die übliche Berlinale-Rutsche gegen einen Tag in unserem Produktionsbus einzutauschen. So viele bekannte Gesichter, die wir noch ablichten werden. Kann er gerne machen. One spot is always free. The Machine fährt inzwischen den Wagen vor. Er ist ein Freund der klaren Ansagen. Sowohl von uns, als auch vom Navi. Wird er still, wird es gefährlich. Dann ist er hangry. Gute Maschinen muss man ölen. Im WHO-Mobil kurze Rekapitulation des Shootings. Ist der Chef happy mit den ersten Shoots? „Wie das so ist mit der Kunst. Man schafft etwas, betrachtet es und entscheidet A S T R I D

M .

F Ü N D E R I C H

dann, ob es gut ist, oder nicht.“

Kempinski Hotel Bristol Ich bin ja sehr für Flip Flops, auch wenn sie leider aus Plastik sind.

Ankunft Hyatt, Potsdamer Platz. Wir wurschteln uns durch das Pressefoyer, Ausnahmezustand in der Lobby. Der Bleistift kritzelt kniend Notizen ins Macbook, die Kameratasche fungiert als Pult. Improvisation ist alles. Schreiben kann man überall. Kida Ramadan und Frederick Lau lassen sich in Rotzlöffelmanier ablichten. Lehnen sich an weisse Wände, während der Chef im Multimodus ablichtet. Dr. Betty Boop und Kuni-Chef turnen sich durch die Blitz-Assistenz. Strecken hier, ausbalancieren dort. Die beiden Jungs haben Spaß, ‚Digger‘ fällt ungefähr 30 mal. Ob wir von der versteckten Kamera seien. Who knows! Der Chef spreads his camera-love: „Chill mal ein bisschen. Top, top! Einmal noch Profil. Got it! Blitz!“ Der Bleistift bezieht Beobachtungsposten an einem silbernen Berlinale-Bär. We love it. The Brain avanciert zum fluchenden Schneewittchen. Ein erstaunliches Repertoire an Kraftausdrücken am frühen Morgen. Der Bleistift hört alles. Die kurzen Pausen zwischen den Shoots werden zur Klärung der wichtigen Fragen des Lebens und entspannter Spesenverbrennung am Tresen genutzt. What about Tinderdates in der Sauna? Dürfen vier Cokes an der Hyatt-Bar so viel kosten wie ein Familienticket für das Haus der Geschichte? Neben den Aufzügen im Foyer flackert wieder der Blitz. Annika Ernst posiert vor der Linse. Sitzt entspannt auf dem Boden und tut sowieso, wie ihr geheißen. Unglaublich flexibel, sehr

WHO–15


C H R I S T O P H

B AC H

Bethanien Duty first, self second.

WHO–16


T I M

S E Y F I

Volksbühne Happiness is not a destination. It's a way of life.

WHO–17


ausdrucksstark. Gelernt ist gelernt. Ein Handstand wäre definitiv drin gewesen. Wir sind das Rudel, das die Beute blitzt. Und diese Beute lässt sich gerne blitzen. Wir grooven uns im Team schön ein. Der persönliche Kontakt entwickelt sich relaxed, unkompliziert und interessiert. Der Kuni-Chef sucht mal wieder die Brille. Wie schlimm es sei, die Augen zwar dabei zu haben, aber nie zu wissen, wo sie gerade sind. Zumindest das klickende Auge des Chefs ist allzeit bereit. Kurze Mittagspause im Potsdam Center, vorbei gedrängelt an der wachsenden Schlange der Promijäger des Hyatt-Seiteneingangs. Welche Celebrity fährt wohl gleich vor? Penelope? Brad? Clooney? Der bekommt jetzt Zwillinge? Zwischen Sushi und Wasserflaschen diskutieren wir den Segen des Photoshops. Der Chef sinniert über den Slogan für das Mag. „Photoshop ist unser Bruder“ avanciert zu „Photoshop ist unser Puder“, Linsenphilosophie nennt man das wohl. Stilbruch beim Locationwechsel. Ab ins Café Reza. Wilfried Hochholdinger erscheint im feinen Zwirn mit frischpolierter (respektiver geschminkter) Visage. Raucht und sitzt daher wie ein Kunstwerk. Im Hintergrund die Palette von Gainsbourg, Aznavour und Co.. Im Reza darf man rauchen. The Machine und der Bleistift frönen synchron ihrer Nikotinsucht. Ziehen in Erwägung, für den Rest des Tages hier Gin Tonics zu trinken. Bis einer heult. Hochholdinger wird vom Chef zum Shooting Richtung Waschräume

Sonnenbrille auf die Toilette. So ein Zwirn mit blauem Auge ist eine gute

gebeten. „Lachen soll ich nicht?“ „Nee, das passt ja nicht zu der Mystery-

Fotostory.

figur, die Du Dir ausgedacht hast!‘. Der Chef sagt an. Jetzt noch mal mit Konterprogramm auf der Brücke beim Gleisdreieck. Meeting mit Daniel Roesner auf dem Parkplatz beim Baumarkt. Immer noch eiskalt. Daniel wäre viel lieber in L.A. geblieben. Nun lebt er in Köln auf einem Schiff. Immerhin am Wasser und seine Jacke riecht auch noch ein wenig nach Kutter. Soll uns recht sein, wir riechen nach dem Reza alle nach Aschenbecher. Lüftungsshooting in einer verlassenen Baustelle, Roesner vor Graffititrümmern, Roesner am Bauzaun. Zurück zum Hyatt. Keep the Rudel moving. Hans-Werner Meyer spaziert im maßgeschneiderten Anzug daher. Hochgeschlossen, mit feinen Gesichtszügen. Während der Chef ihn vor der Lobby blitzt, lungert der Bleistift wieder tippend auf dem Teppich in derselbigen gerade fragt, ob man etwas verpasst, wenn man nicht auch beim Schreiben auf dem Boden hockt. Bald sitzt die Reporter-Crowd auch auf auf dem Flausch. Nur eine Frage der Zeit. Nach dem Shoot im WHO-Mobil ab zur Kulturbrauerei. Langsam wird es dunkel, der Wind frostet durch den Berliner Nachmittag. Es erscheint Maximilian Brückner. Ein Unikat. Spaziert daher, als wäre er gerade aus seinem Tatortbüro gefallen. Inklusive der Jacke, die er im Episodenbüro trägt. Es sei die einzige, die er hätte, sagt er. Der Chef choreographiert mit ihm ein paar Superheldenposen. Wir nehmen Maximilian mit auf ein Bier. Nun hastig am Brandenburger Tor vorbei geschlittert. Beim Bier verquatscht. Das nächste Mal kommen nicht nur Salamis in die Proviantbox, sondern auch ein paar Piccolöchen. Mit Salamifingern begrüßt man

WHO–18

L U C A S R E I B E R T R Ä G T E I N H E M D V O N C A R PA S U S

herum. Freestyle-Journalismus. Jede Wette, dass sich die anwesende Presse


LU C A S

R E I B E R

H'Otello K80 Manchmal hab ich keine Ahnung warum, aber es soll alles genau so sein!

WHO–19


D O R K A

G RY L LU S

Motzstrasse Warten ist wachsen.

WHO–20


U L R I K E

C .

Motzstrasse Mut zur Lücke.

WHO–21

T S C H A R R E


sowieso keine Schauspielelite. Dann lieber schon mit einer kleinen Fahne. Next stop Waldorf Astoria. Langsam werden wir müde. Noch drei Termine. Blitzen, pushen, durchziehen. Während das Team Luise Heyer shootet, lädt der Bleistift in der Lobby seine Schreib-Maschine auf. Misstrauen unter den Pagen. Gehen die Stromschnorrer um? Glücklicherweise ist man in Berlin. Man wird geduldet. Mit dem Shooting von Oliver Bröcker und Ralph Herfurth geht der erste Tag zu Ende. Licht aus. Blitze laden. Linse putzen. Ein wenig ruhen. S A M S TAG Im dicken ‚B‘ ist es wieder klirrend kalt. Aber diesmal sind wir well prepared. Kleine Shooting-Eskimos. Selbst der Chef trägt eine lange Unterhose. Dr. Betty Boop hat uns heute ein paar Outdoor-Shootings in die Dispo gelegt. Daunenmantel-Party ist angesagt. The Machine lässt uns auf dem Ku’damm raus. Im Story of Berlin lichtet das Team den ersten internationalen Superstar ab. Der Bleistift bewacht das Equipment. Protect the pack, wie in einem echten Rudel. Nachdem der Chef seinen Schlachtruf „Arm yourselves!“ verlauten lassen hat, beginnt der Shooting-Tag. Die Waffen in diesem Fall: Kamera, Blitz und die iPhone-Kavallerie von The Brain und Dr. Betty Boop. Die sozialen Medien wollen gefüttert werden. Rudolf Martin ist quasi aus dem Set von CSI gefallen. Der sieht auch vor einer unspektakulären Plexiglaswand gefährlich aus. Ist in echt aber ganz lieb. Dann hinein ins Story of Berlin; erste Szene ein alter Berliner Hinterhof. Natürlich und authentisch nicht gefegt. Alles ein wenig staubig. Keine Zeit für Eitelkeiten. Stichwort lange Unterhosen. Zurück im WHO-Mobil philosophiert der Chef,

A D R I A N

auch König der Anglizismen, über unsere Missi-

Hotel Amano

on und das Cruisen durch fremde Cities mit einem nicen Team. „Ich habe ja das blöde Gefühl, dass dies eine richtig geile Ausgabe wird.“ Ankunft in der Classic Remise, vollgepackt mit aufwendig restaurierten Oldtimern. Wir verlieren The Machine. Auch Kuni-Chef ist beeindruckt und Dr. Betty Boop kurzfristig schockverliebt in Peter Benedict. Oder seine Karre. Oder beides.

T O P O L

Du bist nicht auf dieser Welt um anderen zu gefallen! Glaube nicht alles, sondern hinterfrage. Suche immer nach dem warum, sowohl im Innen auch als im Außen. Bleib neugierig!

Ein lässiger Typ, sein Anzug farblich auf seinen

WHO–22


WHO–23


& M A K E U P : C H R I S T I A N E B U C H H O L Z , S T Y L I N G : DA N A RO S K I , WA L D B E R L I N HAIR

Y VO N N E

C AT T E R F E L D

The Grand Du kannst nichts verpassen! Das Leben ist immer da, wo du gerade bist - und nicht, wo du sein willst.

WHO–24


WHO–25


O LI V E R

B R Ö C K E R

Waldorf Astoria Blow shit up.

WHO–26


M A R L E E N

L O H S E

Café Literaturhaus Take your broken heart, make it into art. Carrie Fisher

Original-Fiat abgestimmt. Es wird zuviel gequas-

Pariser Boulevard auf die grauen Straßen Berlins

selt. Der Bleistift reicht Kaffee. Die Zeit rennt

gespült worden. Diese dezidierte Art und Weise

davon. Dr. Betty Boop möchte gerne mit Signore

der Artikulation und Haltung. C’est magnifique!

Benedict weiter cruisen. Nix da. „OKAYYYYY!“, ruft der Chef laut. Dass bedeutet: Bewegung,

Vor den Toren des Pauly Saals wendet The

avanti, wir haben keine Zeit.

Machine bereits den Wagen. Nur ein paar Meter zum Amano Hotel. Begegnung mit Adrian To-

Landung in der Auguststrasse. Shooting von

pol. Quirlig, fröhlich. Schraubt neben der Schau-

Eva Mattes und Lore Richter im Pauly Saal. Die

spielerei nachts im Kamikaze-Style mit seinem

Mattes will gerne barfuss abgelichtet werden und

Team in den großen Produktionsstudios seine

summt fröhlich zu Bob Dylan aus den Speakern.

Filme zusammen. Und lässt sich in der Lobby

Der Chef ist hin und weg. Lässt Madame Mattes

sogar zu ein paar Kickbox-Moves hinreißen. Der

auf nackten Sohlen durch den Pauly Saal spazie-

Chef winkt Susanne Bormann heran, die Adrian

ren, shootet und frohlockt. The Brain schwingt

gleich herzlich um den Hals fällt. Die beiden ha-

kurz die Terminpeitsche. Adieu Eva, Bonjour

ben schon einmal einen Kinofilm gedreht. Plau-

Lore!

dern nun ein wenig über die Schwierigkeit von Schauspielern, für Fotos zu posieren. Bewegung

WHO–27

Lore Richter nimmt ein stilles Wasser und ist

ist ihr Beruf. Allerdings ist Adrian bei einem

in ihrer lässigen Eleganz geradewegs von einem

Spagatsprung für die Fotografen schon einmal


H A N S -W E R N E R Hyatt

M E Y E R

WHO–28


B R I G I T TE

Z E H

Remise Buchbinder Ralf Liersch

WHO–29

Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen.



die Hose gerissen. Da lief die KickboxPerformance heute schon besser. Dr. Betty Boop hat dem Team ein wenig Zeit zum Lunch anberaumt und lotst uns zu einem exzellenten Vietnamesen. Kuni-Chef wirft die Idee ein, dass bei der nächsten Berlinale Teamsweater Pflicht sind. Der Chef ergänzt, dass wir uns dann alle einfach nur durchnummerieren könnten. Er ist Nummer 1. Of course. Der Rest des Teams Nummer 2 bis infinitwwy. Das vereinfacht die Kommandos. Nummer 2 an den Blitz. Nummer 3 holt Kaffee. We love it. Es folgen drei Outdoor-Shootings vor der Volksbühne Berlin. Ein schnelles Höschen. Berlin ist ein Eispalast und der Februarwind lässt die Zapfen klingeln. Der Bleistift darf im Wagen bleiben. Das Macbook verliert in der Kälte einfach zu viel Saft. Florian Panzner kommt gerade vom Schlittschuhlaufen. Er kann sogar eine Pirouette. Das kann auch ebenfalls ins Höschen gehen. Aber er sieht recht heile aus. Der Chef lichtet ihn lockerflockig-eisig vor einem Graffiti ab. Etwas weiter links liegt ein abgekautes Brötchen auf einem Absperrband. Berlin halt. Es folgt Florian Bartholomäi. Nach dem Shoot von Florian dem Zweiten kündigt der Chef an, dass jeder, der in Hundeschiet getreten sei, nicht mehr mit ins Auto dürfe. Der einzige, der Schiete unter dem Schuh hat, ist er. Aber er ist der Chef. M A X I M I L I A N

B R Ü C K N E R

KulturBrauerei Zwei Leben sind schön so.

WHO–31


M A X

H E G E WA L D

Immanuelkirche Der Traum spielt mit dem Gedanken vom Fliegen.

L O R E

R I C HTE R

Pauly Saal Kategorisieren fßhrt nicht zu Intensität.


A N N I K A

E R N S T

Hyatt "Morgen", sage ich, "morgen!" "Ăœbermorgen!" sogar. Bald ist das Leben vorĂźber, ohne dass "morgen" je war.

WHO–33


P H I L I P P

O E H M E

H´Otello K80 Die deutsche Kunst endet im lauwarmen Wasser seiner Eitelkeit.

WHO–34


AG L A I A

S Z YS Z KOW IT Z

Nola´s Zweifle nicht an denen, die sagen, ich habe Angst. Aber habe Angst vor denen, die sagen, sie kennen keinen Zweifel. Erich Fried

Tim Seyfi tritt aus der Volksbühne. Der Sean Penn der deutschen Schau-

Publikums, dass sie erreicht. Und vielleicht gar nicht erreichen wollte.

spieler. Rauchend lässt er wissen, dass er mit Schönheitsidealen nichts am Hut hat. Er sei ja schließlich Schauspieler und kein Model. Der Chef liebt

Schon wieder im Hyatt. Der Bleistift fühlt sich fast schon zuhause. Ein

ihn. Tim liebt den Chef. Both are on fire. Tim Seyfi rockt das Bild. Noch

Shooting-Tag, der mit einem Big Bang endet. Thelma Buabeng rauscht ins

ein „Hero Shot“. Outdoor is over.

Bild. Eine Powerlady aus Ghana. Der Chef wieder absolutely on fire. Alles Gute kommt aus Ghana.

Weiter ins Café Nola. Ein Schweizer Cafe. Natürlich trinken alle Kakao. Respektive Schweizer Schokolade. Allerdings leiden wir gerade kollektiv un-

Im Anschluss kurzer Dressing-Flashmob im Parkhaus. Umziehen und

ter Kältetourette. Es wird nur geflucht. The Brain zum Bleistift: „Now you

stylen auf Beton. Vor, hinter und im WHO-Mobil. The Brain führt einen

can feel it.“ Der Bleistift nickt. Gelegentliches Fluchen hilft gegen (fast)

kleinen Deo-Dance auf. Dr. Betty Boop putzt sich noch kurz die Zähne.

alles. Aber natürlich nicht in Anwesenheit von Aglaia Szyszkowitz. Sie

Als sie in der Ecke ausspuckt, denkt The Machine, sie müsste tatsächlich

wird mit ihren Nichten nach dem Shooting erst einmal ein Erdbeershake

spucken. Noch nicht. Später vielleicht. Nach der Party.

trinken gehen. Hoffentlich auf 1000 Grad erhitzt. Der Medienboard-Empfang im Ritz-Carlton wartet nur auf das Team. Und The Machine heizt zur letzten Shooting Location. Der Chef philosophiert

auf 1000 andere. Der Bleistift trägt rosa Sneaker auf dem roten Teppich.

auf der Rückbank fleißig vor sich hin. Joni Mitchell wird zitiert. Und die

Klassischer Berlinale-Fail in Farbfragen. Der Chef hängt sich in der

Tatsache diskutiert, dass die Rezeption jedes Künstlers eigentlich ein

Pressekurve monkey-mäßig an einen Scheinwerferträger, eingerahmt von

großes Missverständnis sei. Kurzer intellektueller Ausflug allerseits.

The Brain und Kuni-Chef. Einlauf der Schauspielriege. In Crews, alleine,

Diskussion der Intention von Kunst und der breiten Interpretation des

zu zweit. Ohne Handstand und Spagatsprung. August hier, Matthias da.

WHO–35


S U S A N N E B O R M A N N T R Ă„ G T E I N E N RO C K V O N S T I N E G OYA

S U S A N N E

B O R M A N N

Hotel Amano Bei dem Versuch perfekt zu sein verletzt man sich selbst.

WHO–36


T O B I A S

L I C HT

25hours Hotel / Bikini It's not forgetting that heals. It's remembering. Amy Greene, Bloodroot

WHO–37


Blitzlichtinferno. The Machine lehnt sich mit

schon ein wenig überarbeitet, ein wenig über

dem Ellbogen in ein Asia-Cupcake. Jetzt ist sein

den Punkt. Doch das Team steht fest zusammen.

Ellbogen fettig.

Wenn schon quengeln, dann alle gemeinsam.

Erst einmal eine rauchen. In der Raucherlounge

Durch den stillen Sonntagmorgen driftet das

herrscht eine Sauerstoffsättigung von 10,5

WHO-Mobil zur nächsten Location. Katerstim-

Prozent. Egal, das wird jetzt durchgezogen. Und

mung über der Stadt. Erste Euphorieblitze im

wieder hoch in den Rummel. Shooting the Stars.

Team. Schon so viel geschafft. Schon so viel geblitzt. Good job!

S ON N TAG

Im 25hours Hotel Bikini shootet der Chef Tobias Licht und Merle Collet in der Lobby und

Der Bleistift erwischt den nettesten Busfah-

der Monkey Bar. Dort oben beäugt The Brain

rer der Welt. Darf umsonst von Bahnhof Zoo

enttäuscht das verlassene Affenhaus des Tier-

mitfahren und auch noch mitten auf der Strecke

gartens. Zu kalt für die Affen. „Sie hätten ja we-

an der Kreuzung raus, weil „et viel zu kalt ist,

nigstens Pullover anziehen können!“ Immerhin

Frollein!“. So kann ein Tag beginnen. Im Hotel

spazieren die Alpakas in ihrem Gehege herum.

wartet die Crew schon mit Philipp Oehme. Heu-

Die könnten ja aus Akt der Nächstenliebe ein

te morgen ist Detox angesagt. Der dritte Pro-

paar Pullover für die Affen spendieren.

duktionstag. Aus Erfahrung a little bit edgy. Alle The Machine lässt das WHO-Mobil schon einmal warm laufen. Kleiner Cruise zu Brigitte Zeh im Atelier Christinenstrasse. Ein Hinterhof im Hinterhof. Das Team ist zu früh. Zeit für ein kleines Produktionsvideo. Sechs Foto-Monkeys, die fröhlich aus dem Bus springen. Einer rechts, einer links. Es filmt: The Machine. Aber halt, er muss ja mit ins Bild. Gedreht wird in sieben Sequenzen. Dann sitzt der Videoschnitt und alle sind wieder gut durchgefrostet. Warm kann ja jeder! Der Bleistift muss langsam die Sachen zusammenpacken. Der erste verlässt das Rudel, der Zug gen Heimat läuft in ein paar Stunden aus der Hauptstadt aus. Das Team muss noch ein wenig tapfer sein. Off the writing record. Ein paar Shootings noch und dann rollt auch das WHOMobil inklusive Bulldoggen wieder Richtung Heimathafen. Ein Wochenende voller Power, Blitz und Liebe. 48 Stunden Licht und Energie. Enjoy the MAG!

DA N I E L

R O E S N E R

Gleisdreieck Smile every day makes the hate go away.

WHO–38


A N N E

S C H Ă„ F E R

Rindermarkthalle Hamburg Ich bin, du bist, er ist, sie ist, es ist, ihr seid, wir sind!


#M B B P A R T Y MEDIENBOARD BERLIN BRANDENBURG

R OX

WHO–40



WHO–42


WHO–43



WHO–45


PATR I C I A

AU LI T Z K Y

Sofitel Not fitting in gives you a reason to stand out.

R A L P H

H E R F O R T H

Waldorf Astoria Es muss mehr als alles geben auf der Welt.


R U D O L F

M A R TI N

Museum Story of Berlin Imagine the opposite.

WHO–47


S TE FA N

G U B S E R

H´Otello K80 Keep moving forward and don´t give a shit what anybody thinks.

WHO–48


T H E L M A

B UA B E N G

Hyatt Alles gute kommt aus Ghana.

WHO–49


M A X

VO N

TH U N

Ellington Hotel

WHO–50


P E T E R

B E N E D I C T

Classic Remise Ich weigere mich, Feind zu sein.

WHO–51



T O B I A S

O E R TE L

Café Literaturhaus Dankbarkeit und Mitgefühl.

WHO–53


Olaf Kroenke a.k.a. Der Chef Publisher und Fotograf

Jule Malz a.k.a. Der Bleistift Autorin

Britta Naumann a.k.a. Dr. Betty Boop Produktionsleitung Production-World Clip

WHO–54


Soundtrack Ava Dreessen a.k.a. The Brain Social Media

Marc Erpunkt a.k.a The Machine Operations Kunhild Haberkern a.k.a Der Kuni-Chef Publisher und Creative Direction

WHO–55


Published by Olaf Kroenke Kunhild Haberkern Creative Director: Kunhild Haberkern Photographer: Olaf Kroenke Produced by Britta Naumann, production-world.de for WHOZOK Magazine Making of images and clips by Ava Dreessen Britta Naumann Kunhild Haberkern Text by Jule Malz Music written and performed by O C I available on itunes, apple music, amazon, spotify, google play Support: abovetheline.de 8-einhalb.de agentur-heppeler.de agentur-velvet.de agentur-vonk.de barbarella.de crush.de felix-bloch-erben.de jozopr.com lax-pr.de medienboard berlin brandenburg needberlin.com sandrapaule-pr.de schlag-agentur.de schuermann-pr.de schumacher-pr.com spr-berlin.de studlar.de Apple Corp. Canon Camera Systems Homestories|Sylt Kunicolors Mercedes Benz Miami Ad School Europe Milk Made Icecream Sixt Printed by Seltmann Printart www.seltmann.de Distributed by www.seltmannundsoehne.de www.facebook.com/whomagz www.whomag.eu Display your product, message or contact whomag@whomag.eu Find us on www.whomag.eu www.facebook.com/whomagz Imprint: Olaf Kroenke Eppendorfer Weg 269 20251 Hamburg Germany © WHOZOK Magazine Publication a.o.a.p.

Special Thx: Bethanien Buchbinderei Ralf Liersch Café Reza Classic Remise Gleisdreieck Hotel Amano Hotel Ellington H’Otello K80 Hyatt Immanuelkirche Kempinski Hotel Bristol Kultur Brauerei Literaturhaus Monkey Bar Nola’s Pauly Saal Ritz Carlton Sofitel Stadt Berlin The Story of Berlin 25hours Hotel/Bikini Volksbühne Waldorf Astoria


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.