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Liebe Leser!

INHALTSVERZEICHNIS

Der Insaiter ist das Informationsmedium des Wiener Zitherensembles - Hannelore Laister. Die Zeitschrift wurde von den Mitgliedern des Ensembles gegründet, um unsere Aktivitäten einem breiten Publikum zugänglich zu machen und größere Resonanz in der Öffentlichkeit zu finden. Wir möchten uns damit aber auch der öffentlichen Kritik stellen. Wir sind für Rückmeldungen zu unseren Konzerten und Aktivitäten dankbar.

Leitartikel ................................................................

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Die Generalversammlung ....................................

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Das Weihnachtskonzert in Baden ......................

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Die Zeitung erscheint vierteljährlich und ist für alle aktiven und unterstützenden Mitglieder kostenlos. Auch interessierte Nichtmitglieder können die Zeitschrift selbstverständlich – gegen einen Unkostenbeitrag von € 6,- / Ausgabe bzw. € 20,- für ein Jahresabonnement abonnieren.

Im Portrait: Paula Mechtler und Christian Steger .....................................................

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Notenauszug „Csárdás“ .......................................

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Tremblazz—Demo CD Release ........................

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Das Sommerkonzert im Stift Melk ..................

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Chronik: Des Kaisers neue Kinder ..................

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Ankündigungen & Termine ..............................

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Impressum .............................................................

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Für alle Anfragen, Informationen und Rückmeldungen schreiben Sie uns bitte an: m.kutter@kabsi.at (oder per Briefpost an die Adresse des Vereins lt. Impressum). Wir freuen uns auf zahlreiche Leserreaktionen und persönliche Kontakte!

Bildnachweis: Cover: wallmay.com; Rückseite: hintergrundbilder-pc.de; S.6+16: commons.wikimedia.org; Restliche: Mitglieder des WZE

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Die Generalversammlung Am 21.J채nner 2013 fand die 22. ordentliche Generalversammlung des Wiener Zither Ensembles statt, zur Information gibt es das Protokoll hier zum Nachlesen.

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DAS WE IHNACHTSKONZERT IN BADE N „Große Werke und zarte Klänge“ Das Wiener Zitherquartett in Baden

4 Tage vor Weihnachten gab das Wiener Zitherquartett im Haus der Kunst in Baden bei Wien ein Weihnachtskonzert. Das Haus der Kunst am Kaiser-Franz-Ring 7 kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken. Errichtet in den Jahren 1818/19, trat es 1913 besonders ins Blickfeld, da eine Spielbankengesellschaft ein Casino einrichten wollte. Erlaubte „Kursaalspiele“ sollten das Ganze tarnen. Doch die Tarnung flog auf und nach knapp einem Jahr musste das Casino wieder schließen. In den Jahren danach diente das Gebäude Karl I. gelegentlich für Audienzen, beherbergte die Kurdirektion, später den Fremdenverkehrsdienst und zahlreiche andere Amtsstellen. Nach dem zweiten Weltkrieg war das Haus von der Roten Armee besetzt. Erst im Jahre 1956 erneuerte die Malerschule das heruntergekommene Gebäude als „Heim der Kunst“. Seit dieser Zeit finden immer wieder Ausstellungen und Konzerte im Veranstaltungssaal statt. So konnte auch das Quartett am 20. Dezember vor gut gefülltem Saal ein sehr stimmungsvolles Konzert zum Besten geben. Der Saal hatte eine ausgezeichnete Akustik, dies war sehr wichtig, da das Konzert ohne Mikrofone gespielt wurde. In der bewährten Programmischung von Barock bis „Volksmusik“ (in diesem speziellen Fall ist der

„Spate Abend“, Variationen über ein Kärntner Volkslied, gemeint) wurde der Geschmack des Publikums voll getroffen und wir konnten direkt spüren, wie sehr die Zuhörer das Programm genossen! Ein Wiederholungskonzert im heurigen Jahr ist, laut Hans-Gerd Ramacher, Leiter der Abteilung für Kultur der Stadt Baden, nicht ausgeschlossen!

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D N U R E L T H C E M A L U A P : T IM PORTRAI CHRISTIAN STEGER Diesmal stellen wir im Portrait zwei neue Mitglieder vor, die unser Ensemble seit Herbst 2012 verstärken.

Mein Name ist Paula Mechtler. Seit meinem 7.lebensjahr musiziere ich, begonnen hat es mit Gitarre. Das ging gut und machte mir Spaß, daher wollte ich noch ein zweites Instrument lernen. Meine Eltern unterstützten mich in meinen musikalischen Ambitionen. Ihre Bedingung war, dass das zweite Instrument für unsere Wohnungsnachbarn aushaltbar sein musste und kleiner als ein Klavier sein sollte. Bei einem Konzert der Musikschule Langenzersdorf fiel mir die Zither auf. Da sie eindeutig kleiner als ein Klavier und leiser als ein Schlagzeug war , stimmten meine Eltern gleich zu. Junge Zitherschülerinnen sind selten, daher wurde ich in der Musikschule begeistert aufgenommen und begann im März 2009 mit dem Unterricht bei Sabine Horvath. Ein Jahr später wechselte ich nach Floridsdorf zu Monika Kutter. Als ich im ersten Gymnasium die Zither mit in den Musikunterricht nahm, hatten die meisten meiner Mitschülerinnen keine Ahnung wie eine Zither aussieht und wie sie sich anhört.

selten ist, interessieren sich viele Menschen dafür. Mittlerweile gibt es in meiner Umgebung viele Zitherfans, die auch gerne die Konzerte des Ensembles besuchen.

Als mich Monika im Herbst 2012 ins Ensemble aufgenommen hat, habe ich mich sehr gefreut. Die Proben sind oft eine Herausforderung für mich,

Mittlerweile ist sie mein Lieblingsinstrument, ich mag ihren Klang, sowohl in volkstümlichen als auch in modernen Liedern. Technisch fordert sie mich mehr heraus als die Gitarre und weil sie so

machen aber auch viel Spaß. Ein erstes Konzert konnte ich auch schon mitspielen und ich freue mich auf weitere.

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Mein Name ist Christian Steger,

grösser war meine Freude, als ich im Sommer 2011 zufällig bemerkte, dass die VHS-Penzing nur 5 Gehminuten von meiner Wohnung entfernt liegt und dort tatsächlich Zither Kurse stattfinden.

als neues Mitglied im Wiener Zither Ensemble darf ich mich ebenfalls kurz vorstellen. An einem lauen Herbsttag im September 1972, erblickte ich im 14. Wiener Gemeindebezirk das Licht der Welt. Danach verging die Zeit fast wie im Flug, nach 5 Jahren HTL in Mödling folgte ein Architekturstudium an der TU Wien, meine Hochzeit im Jahr 2001 und Arbeitsjahre in Architekturbüros in Wien. Seit 2006 bis heute bin ich für die Stadtgemeinde Schwechat im Bereich Hochbau tätig.

Von etwaigen musikalischen Vorkenntnissen völlig unbelastet begann ich also am 5. Oktober 2011 um 17:30 Uhr meine erste Unterrichtsstunde in der VHS Penzing, unter der fachkundigen Anleitung von Barbara Laister-Ebner.

Meine Neugierde für das Instrument wurde durch die alte und nicht mehr gespielte Zither meiner Mutter geweckt. Dem ersten Versuch vor ca. 20 Jahren das Instrument zu Hause zu lernen, war jedoch ein kaum messbarer Erfolg beschieden. Umso

Ein Jahr danach, im September 2012 wurde ich sehr herzlich im Wiener Zither Ensemble aufgenommen, wo ich nun gemeinsam mit Luise und Stephan in der Elegie spiele.

A B O

Lassen Sie sich regelmäßig über die Aktivitäten unseres Vereins informieren! Bestellen Sie ein Abo des Insaiter oder empfehlen Sie unsere Zeitschrift weiter! Unsere Zeitschrift erscheint ¼-jährlich. Das Jahresabo zum Preis von € 20,- beinhaltet 4 Ausgaben.

Unser Verein lebt von den Beiträgen unserer Mitglieder. Sie können auch unterstützendes Mitglied des WZE werden. Die jährliche Mitgliedschaft beträgt € 50,plus € 5,- einmalige Einschreibgebühr . Die Mitgliedschaft beinhaltet das Abonnement der Zeitung sowie alle zusätzlichen, das Ensemble betreffenden Informationen. Schicken Sie bitte den folgenden Abschnitt an die Insaiter Redaktion (Adresse lt. Impressum), oder bestellen Sie bequem per e-mail an: insaiter@zitherensemble.net. Bitte hier abschneiden

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Tel.: 8


NOTENAUSZUG - „Csárdás“ Im August 2012 war das Geburtstagsfest meiner Frau anlässlich eines runden Geburtstages. Ein bisschen Zigeunermusik hat sie dabei gerne, aber es war kein geeigneter Musiker greifbar. So habe ich den Csárdás von Monti für die Zither vorbereitet und das Umschreiben der Noten von Klavier auf Zither hat mir Spaß gemacht. Der Zeitaufwand spielt dann keine Rolle. Es ist ungewöhnlich einen Csárdás auf der Zither zu spielen, aber man kann es doch. Es war vielleicht eine Uraufführung auf diesem Instrument und ich glaube, es klingt auch sehr gut, wenn auch der Charakter des Stückes auf der Zither anders ist. Interessant ist das Stück auch wegen des oftmaligen Wechsels der Tonarten und der Dur und Mollklänge. Außerdem habe ich viele tiefe Bassnoten eingefügt, was den Csárdás volleren Klang verleiht. Die Begleitung mit vollen Akkorden ist auch sehr wichtig.

Für mich war es jedenfalls sehr spannend den Csárdás zu spielen. Von den anwesenden Gästen wurde das Musikstück und meine Interpretation sehr gut aufgenommen. Bertl

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tremblazz — demo cd release

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Das Sommerkonzert im Stift Melk

Zum 2. Mal gastieren wir heuer im Stift Melk als Teil des Sommerkonzertzyklus im Gartenpavillon des Stiftes.

lesen, in der sich ein umfangreicher Artikel dazu findet. Ich habe mich auch diesmal bemüht ein breitgefächertes Programm zusammenzustellen. Zu hören werden Werke von Bach, Vivaldi, Bizeth, Piazzolla, Goodwin, aber auch Zierer, Suppé und Hodina sein.

Nach unserem Debut im Sommer 2010 folgt dieses Jahr nun der 2. Teil unserer Präsentation in diesem Rahmen. Die Gartenkonzerte sind im herrlichen Pavillon immer ein ganz besonderes Erlebnis. Details zu Geschichte und Gestaltung des Pavillons können Sie in der Ausgabe 2-10 des Insaiter nach-

Der Konzertzyklus umfasst diesmal ein wirklich abwechslungsreiches und spannendes Programm. Die Konzerte finden jeweils um 19. Uhr statt.

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Freitag, 2. August 2013 „Strawinskys Hochzeitstanz“ Duo K2-Winkler (Klarinette und Akkordeon) Georg Winkler, Es-, B-Klarinette, Bassklarinette Hubert Kellerer, Akkordeon

Samstag, 17. August 2013 Windräder drehen sich im Abendrot Liederabend (Sopran & Alt & Klavier) Lieder und Duette der Spätromantik (R. Strauss, A. Dvořák u.a.) Christina Foramitti, Sopran Irene Wallner, Alt Ines Schüttengruber, Klavier

Samstag, 3. August 2013 Bilder einer slawischen Seele (1) Simona Eisinger, Sopran Christian Sist, Bass

Freitag,23. August 2013 classic meets jazz Cyril Gurtner Duo mit Sebastian Küberl piano & bass

Freitag, 9. August 2013 Wiener Zitherensemble E-Musik, Barock, U-Musik, Wienerisches.

Samstag, 24. August 2013 A Midsummer Night’s Dream Duo Klavier&Posaune Martin Ptak, Klavier/Komposition Alois Eberl, Posaune/Fender Rhodes

Samstag, 10. August 2013 Inter Lacrimas cholerisch … melancholisch Duo Cello&Klavier Doris Lindner, Klavier Stefanie Prenn, Violoncello

Donnerstag, 29. August 2013 und Freitag, 30. August 2013 Alle guten Dinge... Das Feinste aus Pop, Jazz und Gospel ... gesungen, gespielt und getanzt... Musik, Choregraphie, Licht.. Ein swingendes Kaleidoskop präsentiert von der Mandlburger-Schweiger-Connection und Chill'en'joy.

Mittwoch, 14. August 2013 Saiten- und Tastenzauber Harfe & Klavier, Klavier 4händig Rahel Pießlinger & Ines Schüttengruber Freitag,16. August 2013 Dedication Duo RIIO Ilse Riedler - Tenorsaxofon, Sopransaxofon, Klarinette, Bassklarinette, Komposition Ingrid Oberkanins - Vibraphon, Hang, Percussion, Stimme, Komposition Eigenkompositionen und Arrangements.

Samstag, 31. August 2013 Wandlungen Trio oreade, Streichtrio (Schweiz) Information: Stift Melk, Büro Kultur und Tourismus Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, A-3390 Melk Tel: +43-(0)2752-555-225, Fax: +43-(0)2752-555-226 kultur@stiftmelk.at

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DES KAISERS NEUE KINDER Herr Pointinger geht zum DNA-Test

werden, als Herr Hubert Pointinger in die Öffentlichkeit trat, um in Zeitungs- und Fernsehinterviews Details seiner Herkunft bekannt zu geben. Ich lernte in Herrn Pointinger einen durchaus seriös wirkenden Mann von 46 Jahren kennen, der von sich nicht mehr und nicht weniger behauptete, als ein Urenkel des Kaisers zu sein. Er sprach darüber sehr eindrucksvoll und hatte sogar ein Buch über seine zweifellos Aufsehen erregende Familiengeschichte geschrieben. Wir trafen uns im Parkhotel Schönbrunn, gegenüber von jenem Schloss, das von Herrn Pointingers angeblichen Ahnen jahrhundertelang bewohnt wurde. Beweis für die direkte Abkunft konnte der Linienpilot Hubert Pointinger keine vorlegen. Auch nach Briefen oder Tagebucheintragungen, in denen sich der Monarch zu seiner Liaison bekannt hätte, wird man vergeblich suchen. Aber vieles ist schlüssig und jedenfalls interessant, was Herr Pointinger zu erzählen hat. Unbestritten ist, dass Kaiser Franz Joseph in den Jahren 1860 bis 1872, wann immer er in Ischl weilte, im nahen Schafberg-Gebiet auf Jagd ging und bei diesen Gelegenheiten am Grauwitzhof der Familie Pointinger am Mondsee nächtigte. Das Ehepaar hatte eine resche Tochter namens Theresia, die im Gastbetrieb mitarbeitete. Der Familienchronik zufolge hätte die 17-jährige im Sommer 1863 gerade die im Garten sitzenden hohen Herrschaften bedient, als das kaiserliche Auge an ihr Gefallen fand. Da „Reserl“ die begehrlichen Blicke des Monarchen nicht entgingen, begann auch ihr Herz für ihn zu schlagen.

In Bad Ischl und Umgebung wurde ja immer schon gemunkelt, dass Seine Apostolische Majestät, der Kaiser Franz Joseph, dem Salzkammergut nicht nur viele schöne Fotografien seiner Person sowie Schwarzweißfilme von der Jagd und eine repräsentative Villa hinterlassen hat, sondern auch mehrere nicht ganz ehelich geborene Kinder. Im Frühjahr 2007 sollte der Beweis dafür erbracht

Aber ein Kaiser ist selten allein und findet somit wenig Gelegenheit, sich einem Mädchen zu nähern, so resch es auch sein mochte. Erst sechs Jahre später, als Franz Joseph 39 und Theresia 23 Jahre alt waren, änderte sich die Situation schlagartig. Sie ist in diesem Sommer auf der zum elterlichen Gutshof gehörenden Eisenau-Alm beschäftigt, als der nach der Jagd allein des Weges kommende Monarch dort einkehrt. Nun gibt’s kein Halten

CHRONIK

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mehr, er fragt Theresia, ob sie allein sei und als diese bejaht, folgt er ihr in die Hütte. „Franz Joseph hat neben Reserl Platz genommen“, beschreibt Hubert Pointinger den Beginn der Affäre, „und nur Momente später ruht seine geöffnete Hand voller Erwartung in ihrem Schoß. Wie in Trance legt Reserl ihre zierliche Hand in die des Kaisers, und als sie kurz darauf die warmen Lippen Franz Josephs auf ihrer Haut und auf ihren geöffneten Lippen spürt, ist ihre Leidenschaft voll entbrannt.“

seph nützt nun in diesen Jahren jede Gelegenheit, um zum Grauwitzgut an den Mondsee zu eilen, und er vergisst niemals darauf, sein Reserl in ihrer Schlafstube zu beglücken. Das nächste Kind ist schon im Jahr darauf da und wird auf den Namen Franziska getauft. Wieder ein Jahr später stellt sich Sohn Matthias ein. Er ist der Urgroßvater des heutigen Chronisten Hubert Pointinger, der seine Familienrecherchen als eine „Art Wiedergutmachung für meine Ahnen „ sieht, die sehr unter ihrer Herkunft gelitten hätten. „Für mich selbst ist es ein Stück Vergangenheitsbewältigung.“

Zugegeben, die Geschichte klingt sehr nach Heimatroman, doch laut Hubert Pointinger kommt der Kaiser in den nächsten Monaten und Jahren immer wieder, und seine Besuche bleiben nicht ohne Folgen. Am 6. April1870 bringt Theresia ihren (und des Kaisers) Sohn Anton zur Welt. Franz Jo-

Auf die „Kaisergeliebte“ sollten bittere Zeiten zukommen. Nach dem Tod von Theresias Eltern hat ihr ältester Bruder das Gut übernommen, dessen Frau ihr feindlich gesinnt ist und sie vom Hof vertreibt. Als sich Theresia während des nächsten

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Treffs bei Franz Joseph ausweint, sorgt der – nicht gerade generös – für die Zukunft seiner Mätresse: Er spricht mit einem befreundeten Gutsbesitzer in Strobl, der des Kaisers Geliebte als Dienstmagd aufnimmt. Die drei Kinder werden indes von ihrer älteren Schwester versorgt. Theresia erkennt nun, dass ihre Leben keinerlei Perspektiven biete. So sehr sie Franz Joseph liebt, reichen die wenigen Begegnungen im Jahr nicht aus fürs Glücklichsein. Und so gibt sie sich dem Jäger Willi Buchwald hin, der sie 1874 heiratet und ihren drei Kindern ein guter Vater sein will. Doch der Kaiser lässt auch nach Theresias Heirat nicht locker. Es kommt zu einer weiteren Zusammenkunft. Ein Dreivierteljahr später, Ende Mai 1877, wird die kleine Wilhelmine als des Kaisers viertes Kind geboren. Theresias Ehe hält es aus, zumal auch Herr Buchwald nicht immer ganz treu gewesen sei.

Soweit die Geschichte des Herrn Pointinger. Ich schlug ihm vor, eine DNA-Analyse durchführen zu lassen, um zu klären, ob seine Angaben mit der Wirklichkeit übereinstimmten. Er dachte keine Minute nach, war sofort bereit dazu. Nun brauchten wir eine männliche Vergleichsperson, die mit Franz Joseph verwandt ist. Georg Hohenberg – der Enkel des in Sarajewo ermordeten Thronfolgers Franz Ferdinand und somit ein Urgroßneffe des Kaisers – stellte sich freundlicher weise für die Abstammungsuntersuchung zur Verfügung. Am 10. Beziehungsweise 24. April 2007 wurden ihm und Hubert Pointinger je ein Mundhöhlenabstrich entnommen. Das Ergebnis war eindeutig: Bei der Analyse von 16 DNA-Merkmalen des Y-Chromosoms wurden 10 Ausschlüsse festgestellt. Damit kann eine Verwandtschaft väterlicherseits zwischen den beiden Probanden ausgeschlossen werden. „Unterzeichnet Dr. Christa Nussbaumer, Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für forensische Molekularbiologie“.

Zu den jetzt vier „Kaiserkindern“ kommen vier weitere hinzu, deren Vater Willi Buchwald ist. Die Liaison mit Franz Joseph endet im Herbst 1878, als er eine – nachgewiesene – Affäre mit der Wienerin Anna Nahowski eingeht.“ Der Kaiser war, als die Beziehung mit Theresia Pointinger begonnen haben soll, seit 15 Jahren verheiratet, wobei seine Sissi zu diesem Zeitpunkt bereits viel auf Reisen war. Um seine im Salzkammergut lebenden angeblichen Kinder hat sich Franz Joseph laut Hubert Pointinger nie sonderlich gekümmert, deshalb verliefen deren Biografien auch alles andere als „standesgemäß“: Tochter Franziska heiratete eine Hausmeister in Wien, Wilhelmine wurde Kellnerin und die Söhne Anton und Matthias arbeiteten im staatlichen Forstdienst.

Mit anderen Worten: Hubert Pointinger ist mit Georg Hohenberg definitiv nicht verwandt. Da er jedoch nach wie vor von seiner „kaiserlichen Herkunft“ überzeugt ist, kündigte Herr Pointinger weitere DNA-Untersuchungen an. In seiner Familie seien so viele Details von den Besuchen des Kaisers überliefert – es gibt auch eine Fotografie der Theresia Pointinger mit Franz Josephs Bruder Ludwig Viktor -. Dass für ihn feststeht, die kaiserliche Familie sei auf dem Grauwitzgut ein- und ausgegangen. Es ist möglich, dass der Monarch ein Pantscherl mit Theresia Pointinger hatte. Ob diesem jedoch Kinder entsprungen sind, ist fraglich.

Das Grauwitzgut der Familie Pointinger existiert längst nicht mehr, Haus und Hof gingen in fremde Hände über und wurden später durch eine verheerende Überschwemmung zerstört. Das „Liebesnetz“ auf der Eisenau-Alm besteht hingegen nach wie vor.

Aus „Unter uns gesagt“ von Georg MARKUS

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Ankündigungen 3. Mai 2013, 19 Uhr Duo Kraftl-Ander Café Schmidhansl, Wien Klassisches und Modernes im gepflegten Wiener Ambiente.

24. Mai 2013, 20 Uhr Lange Nacht der Kirchen St. Georg Kirche, Wien Kagran Wiener Zitherensemble Das Wiener Zitherensemble nimmt erstmals an der Langen Nacht der Kirchen teil und wird Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm zum Verweilen einladen.

9. August 2013, 19 Uhr Sommernachtskonzert auf Stift Melk Wiener Zitherensemble Unser Ensemble kehrt zurück in das malerische Ambiente des Gartenpavillons im Stift Melk. Genießen Sie mit uns eine laue Sommernacht und lange Spaziergänge im Klostergarten!

7. & 8. Dezember 2013 Stift Zwettl Wiener Zitherensemble Schon jetzt kündigen wir unser Adventkonzert und die musikalische Gestaltung der Vormittagsmesse auf Stift Zwettl an.

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Impressum: Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Wiener Zitherensemble—Hannelore Laister. Adresse: Josef Deyl Gasse 9, A-2380 Perchtoldsdorf. Redaktion: Stephan HÜrandner, Monika Kutter, Hannelore Laister, Barbara Laister-Ebner, Burgi Skrepek, Paula Mechtler, Engelbert Fletzer, Christian Steger Layout: Christian Steger

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