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INSAITER 03 / 2013
Liebe Leser! Der Insaiter ist das Informationsmedium des Wiener Zitherensembles - Hannelore Laister. Die Zeitschrift wurde von den Mitgliedern des Ensembles gegründet, um unsere Aktivitäten einem breiten Publikum zugänglich zu machen und größere Resonanz in der Öffentlichkeit zu finden. Wir möchten uns damit aber auch der öffentlichen Kritik stellen. Wir sind für Rückmeldungen zu unseren Konzerten und Aktivitäten dankbar. Die Zeitung erscheint vierteljährlich und ist für alle aktiven und unterstützenden Mitglieder kostenlos. Auch interessierte Nichtmitglieder können die Zeitschrift selbstverständlich – gegen einen Unkostenbeitrag von € 6,- / Ausgabe bzw. € 20,- für ein Jahresabonnement abonnieren.
INHALTSVERZEICHNIS Leitartikel ................................................................
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Sommernachtskonzert auf Stift Melk ...............
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Tremblazz beim FWF Sommerfest .....................
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Werkbearbeitung „Masquerade Suite“ .............
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Der Zithernachwuchs—Update .........................
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Zisterzienserstift Zwettl .....................................
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Chronik: Die Rettung des Donauwalzers .......
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Ankündigungen & Termine ..............................
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Impressum .............................................................
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Für alle Anfragen, Informationen und Rückmeldungen schreiben Sie uns bitte an: m.kutter@kabsi.at (oder per Briefpost an die Adresse des Vereins lt. Impressum). Wir freuen uns auf zahlreiche Leserreaktionen und persönliche Kontakte!
Bildnachweis: Cover, Rückseite, S.7, S.14-16 : commons.wikimedia.org; S.5-6: www.fwf.ac.at S.17: welt-der-operette.com; Restliche: Mitglieder des WZE
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Sommernachtskonzert auf Stift Melk Am 9. August 2013 gastierte das Wiener Zitherensemble zum zweiten Mal im Stift Melk, als Teil des Sommerkonzertzyklus im Gartenpavillon des Stiftes. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Pater Martin zur fürsorglichen Betreuung des gesamten Teams. Die Wetterprognosen sollten sich an diesem Tag leider erfüllen, während zu Beginn der Vorbereitungen und Proben noch die Sonne lachte, stellten sich pünktlich wie vorhergesagt am späteren Nachmittag Gewitterwolken und starke Regenfälle ein. Die phantasievollen Rokoko-Fresken im Inneren des Pavillons trösteten jedoch über die nassen Außenbedingungen hinweg und das Konzert war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Das breit gefächerte Programm von klassischen bis modernen Stücken fand großen Anklang beim Publikum und wurde mit lang anhaltendem Beifall bedacht.
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Programm Stift Melk
Im Gedenken J.S. Bachs
Alan Silvestri / Feather Theme
(F.G. Knotzinger) Wiener Zitherensemble
(Monika Kutter) Wiener Zitherensemble
J.S. Bach / Fuge, BWV 1000
Ron Goodwin / Miss Marple
(S. Hörandner) Stephan Hörandner
(Monika Kutter) Wiener Zitherensemble
Antonio Vivaldi / Sonate F-Dur
Jimmy Forrest / Night Train
(F.G. Knotzinger) Wiener Zitherensemble
(Monika Kutter) Wiener Zitherensemble
Evaristo F.Dall‘Abaco / Sonata op.1/Nr. 4
Anonym / Debiasi Tanz
(F.G. Knotzinger) Wiener Zitherquartett
Barbara Laister-Ebner, Monika Kutter
G.F. Händel / Wassermusik, HWV 349
Karl Hodina / Vogerl am Bam
(S. Hörandner) Wiener Zitherquartett
Barbara Laister-Ebner, Monika Kutter
Georg Bizet / Carmen Phantasie
F. von Suppé / Leichte Kavallerie
(G. Last) Barbara Laister-Ebner,
Wiener Zitherquartett
Monika Kutter Johann Schrammel / Wien bleibt Wien Astor Piazzolla / Escualo
Wiener Zitherquartett
(Monika Kutter) Wiener Zitherensemble C.M. Ziehrer / Weaner Madln (H. Pröll) Wiener Zitherensemble PAUSE Erich Benedini / Waltz in Minor
Zugabe: Anton Karas / Harry Lime Thema
(G. Last) Wiener Zitherensemble
(Monika Kutter) Wiener Zitherensemble
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tremblazz trembl‘N dAs FWF Sommerfest Der FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung - ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Er ist allen Wissenschaften in gleicher Weise verpflichtet und orientiert sich in seiner Tätigkeit ausschließlich an den Maßstäben der internationalen Scientific Community.
Bei tropischen Temperaturen fand sich die Crème de la Crème der heimischen Wissenschaftselite im Palais Clam-Gallas in der Währingerstrasse in Wien ein, um die Preisträgerin des Wittgensteinpreises, Ulrike Diebold, Professorin für Oberflächenphysik an der Technischen Universität Wien, und die neun START – Projektleiterinnen zu ehren, aber auch den Präsidenten des FWF, Christoph Kratky, nach 8 Jahren im Amt in die Pension zu verabschieden.
Am 15. Juni gab die Internationale START-/ Wittgenstein-Jury Förderungsempfehlungen zu den diesjährigen Auszeichnungen ab. Der Wittgenstein-Preis ist Österreichs höchstdotierter und prestigeträchtigster Wissenschaftspreis, der seit 1996 durch den FWF vergeben wird. Die STARTAuszeichnung ist die höchstdotierte und anerkannteste FWF-Förderung für NachwuchsforscherInnen, die aufgrund ihrer bisher geleisteten wissenschaftlichen Arbeit die Chance erhalten sollen, in den nächsten sechs Jahren finanziell weitgehend abgesichert, ihre Forschungsarbeiten zu planen, eine eigene Arbeitsgruppe auf- bzw. auszubauen und diese eigenverantwortlich zu leiten. Die Entscheidungen wurden auf einer Pressekonferenz am 17. Juni bekanntgegeben, die Auszeichnungen am selben Abend im Rahmen des FWF Sommerfests verliehen.
FWF Präsident Christoph Kratky, Wittgenstein Preisträgerin Ulrike Diebold, BM Karlheinz Töchterle
Als Überbringer der Auszeichnungen gab sich Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle die Ehre. Die musikalische Rahmengestaltung der Preisverleihung durften die Tremblazz, bestehend aus Barbara Laister-Ebner und Monika Kutter an den Zithern und Christina Bachler mit ihrer Stimme, gestalten. Das Sommerfest des FWF ist neben der zentralen Preisverleihung auch in vielerlei anderer Hinsicht 5
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ein erwähnenswertes Event. Die Organisatoren haben sich neben einer aufwendigen Gartengestaltung noch so einiges einfallen lassen. So wurde man gleich beim Betreten des Gartens von Pantomimen, Akrobaten und Feuerschluckern empfangen. Oliver Maar an seinen Drehorgeln verlieh der Veranstaltung auch akustisch einen wunderbaren Einklang auf den bevorstehenden Höhepunkt des Abends, der dann von den Tremblazz mit
sommerlichen Klängen eingeleitet und begleitet wurde. Das überschwängliche Buffet und die bis in die Nacht andauernden sommerlichen Temperaturen luden danach noch lange zum Verweilen ein. Alles in allem ein wunderbarer Abend.
A B O
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Tel.:
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Werkbearbeitung
Walzer aus der Masquerade Suite von Aram Ilyich Khachaturian Am 18. Mai 2014 (siehe Ankündigungen) steht also wieder ein großes Konzert in der Burg in Perchtoldsdorf auf unserem Konzertplan. So wie beim letzten Konzert in der Burg nehme ich auch diesmal dieses Konzert zum Anlass einige neue Bearbeitungen zu machen, die uns dann die nächsten Jahre auf unseren Konzerten begleiten werden. Das erste Werk ist schon vollbracht und soll nun hier kurz vorgestellt werden, inklusive kurze Notenprobe. Es handelt sich um den Walzer aus der Masquerade Suite von Aram Ilyich Khachaturian. Seine Kompositionen sind beeinflusst von der armenischen und kaukasischen Volksmusik . Er war einer der wichtigsten sowjetischen Komponisten der 1930er bis 50er Jahre. Eine Auswahl seiner Werke wurde im Jahr 2013 zum Weltdokumentenerbe erklärt. Aram Ilyich Khachaturian wuchs in Tiflis als Sohn einer armen Buchbinderfamilie auf und war schon früh von der armenischen, georgischen und aserbaidschanischen Musik seiner Umgebung fasziniert. Während seiner Schulzeit spielte er Tenorhorn. Er erlernte die russische Sprache und ging 1922 nach Moskau, um dort Biologie zu studieren. Bereits nach wenigen Monaten wechselte er jedoch an das „Musikpädagogische Gnessin-Institut“ und schrieb sich dort für das Instrument Cello ein. Nach drei Jahren wechselte er in die Kompositionsklasse und 1926 ging bereits seine erste Komposition in Druck. Dann wechselte er an das Moskauer Konservatorium und lernte dort bei Nikolai Mjaskowski und Michail Gnessin . 1933 beendete er sein Studium im Alter von 30 Jahren und heiratete seine Kommilitonin. Sein Stil ging von der russischen Musik des 19. Jahrhunderts und vom französischen Impressionismus aus und lehnte sich stark an die armenische Volksmusik an. Durch den persönlichen Stil, den er daraus entwickelte, gewann er für die Musik Armeniens große Bedeutung.
Aram Ilyich Khachaturian (* 24. Mai (jul)/6. Juni 1903 (greg.) in Tiflis; †1. Mai 1978 in Moskau) ...war ein sowjetisch- armenischer Komponist.
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Die Schauspielmusik zu Maskerade schrieb Khachaturian 1941 für eine Produktion des gleichnamigen Stückes des russischen Schriftstellers Mikhail Lermontov. Es hatte am 21. Juni 1941 im Vakhtangov Theater in Moskau Premiere. Besser bekannt ist dieses Werk allerdings in der Form einer 5-sätzigen Suite.
Das Studium dieser Arbeiten half ihm dabei den richtigen Stil und die melodische Inspiration zu finden, ohne die er nach eigenen Worten, das zweite Thema des Walzers nicht gefunden hätte, das sich wie ein magischer Schlüssel verhielt. Der Rest des Walzers flog im dann förmlich zu. 1944 erweiterte Khachaturian dann diese Schauspielmusik zu einer 5-sätzigen Suite
Speziell das Walzer Thema bereitete Khachaturian einige Schwierigkeiten. Die Heldin des Stückes Nina beschreibt das Thema des Walzers im Stück mit den Worten: „Wie schön dieser neue Walzer ist!...etwas zwischen Trauer und Freude hat mein Herz ergriffen.“ Diese Worte hatten den Komponisten veranlasst eine Thema zu schreiben, das es als schön und neu empfand. Sein früherer Lehrer, Nikolai Myaskovsky, versuchte ihm zu helfen, indem er ihm zahlreiche Romanzen und Walzer aus der Zeit Lermontov's zukommen ließ.
Walzer Nocturne Mazurka Romance Galop
Viel Spaß mit der kurzen Notenprobe auf den folgenden Seiten.
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E T A D P U — S H C U W H DER ZITHERNAC Zur Erinnerung: in der letzten Ausgabe des Insaiter wurde Johanna Florentina Ebner vorgestellt, geboren am 15.Mai 2013, siehe rechts. Die Redaktion ging damals davon aus, dass bis zu den ersten Tönen auf der Zither wohl noch eine gewisse Zeit vergehen wird…. Wir revidieren diese Annahme wieder, siehe Foto unten!
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STIFT ZWETTL
Zur Einstimmung auf unseren Auftritt im Zisterzienserstift Zwettl bringen wir hier einen kurzen Überblick zu Geschichte und Architektur des Stiftes.
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isterzienser nennen sich die Mönche und Nonnen, die in der Tradition der Gründer des
der Zisterzienser im Nordwald. Mönche aus Stift Heiligenkreuz errichten am Kamp die ersten Klos-
Kloster Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit führen wollen. Der Zisterzienseror-
tergebäude und beginnen das klösterliche Leben. 1159 konnte die erste Klosterkirche geweiht wer-
den entstand durch Reformen aus der Tradition der Benediktinermönche. Die verschiedenen Zwei-
den. Die romanische Kirche wurde im 14. Jh., einer Zeit
ge der Zisterzienser, die sich dem geistlichen Erbe des Mutterklosters Cîteaux verpflichtet wissen, bil-
kultureller Blüte, durch einen gotischen Kirchenbau ersetzt. Im Zuge der politischen Verhältnisse
den die "Familia Cisterciensis".
(Kriege und Reformation) des 15. und 16. Jh. kam es zum Niedergang des Klosters. Ab Mitte des 16.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich die Zisterzienser in Österreich zu einem Priesterorden.
Jh. setzte jedoch eine Periode der Erneuerung ein, das Kloster gelangte unter der Regierung tüchtiger
Heute wirken die Zwettler Mönche in erster Linie als Seelsorger und nehmen den Bildungsauftrag
Äbte, die die religiösen und wirtschaftlichen Verhältnisse ordneten, zu neuer Blüte. Vor allem die
im Schulunterricht und in der Erwachsenenbildung wahr. 1138 legte Hadmar I. von Kuenring
Barockzeit ist es, in der die Stiftsgebäude unter Abt Melchior Zaunagg vollkommen umgestaltet wer-
mit seiner Stiftung den Grund für die Ansiedlung
den. Die Kirche wird fertiggestellt und im Innern 14
Fotos (v.l.n.r.): Stiftskirche, Kreuzgang, Cellarium, Detail Kreuzgang
kostbar ausgestattet. Mit dem Kirchturm erhält das Stift sein unverkennbares Wahrzeichen. Joseph Munggenast und Paul Troger gestalten den barocken Bibliothekssaal. Gegen Ende des 18. Jh. erfolgt unter politischem Druck eine weitgehende Veränderung des klösterlichen Leben, die Mönche wenden sich vermehrt der Seelsorge in den anvertrauten 15 Pfarren zu. Im 20. Jh. übersteht das Stift die beiden Weltkriege und die NS-Zeit unbeschadet. Mit der Gründung des Bildungshauses in den 1920er-Jahren und der HLUW Yspertal als “Projekt für die Zukunft” entstanden neue Arbeitsfelder in der Seelsorge. Umfangreiche Renovierungsarbeiten die mit der Kirchenrenovierung 2013 ihren Abschluss finden lassen das Stift heute in neuem Glanz erstrahlen. (Quelle: www.stift-zwettl.at)
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des Donauwalzers, eigenhändig niedergeschrieben von Johann Strauß. Der Ausflug durch die geheimnisvollen Gänge und Schächte des Wiener Musikvereinsgebäudes fand kurz vor Weihnachten des Jahres 2006 statt. Und der Mann, der die Noten von Österreichs heimlicher Nationalhymne aus dem Safe holte und mir für ein paar Minuten anvertraute, heißt Josef Laister und (war) Präsident des Wiener Männergesang-Vereins, in dessen Eigentum sich der Walzer „An der schönen, blauen Donau“ befindet. Herr Kommerzialrat Josef Laister hatte mich wenige Tage davor auf die dramatische Situation der Besitzverhältnisse des Donauwalzers hingewiesen. Der Wiener Männergesang-Verein steckt seit längerem schon in einer schweren Finanzkrise. Man hat alles versucht, die Probleme zu lösen, sowohl Republik Österreich als auch Stadt Wien darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Chor nicht mehr selbst erhalten könnte. Doch man sei auf taube Ohren gestoßen. Wenn nicht bald etwas geschieht, müsse der Verein seinen bei weitem wertvollsten Besitz verkaufen. Den Donauwalzer.
JOHANN STRAUSS ENTSCHULDIGT SICH
„Was kann ich für Sie tun, Herr Laister?“ „Machen Sie die Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam! Es gibt genügend Interessenten für diese Noten, aber wenn sie einmal verkauft sind, haben wir jede Kontrolle über sie verloren. Dann haben wir keinen Einfluss mehr darauf, in wessen Besitz sie vielleicht einmal gelangen. Bleibt die Partitur in Österreich oder würde sie auf dunklen Wegen ins Ausland geraten? Wir wissen es nicht.“ Und dann erzählte mir Herr Laister die Ge-
oder WIE ICH DEN DONAUWALZER RETTETE
Man führte mich durch lange, dunkle Gänge, ehe wir vor einem kahlen Raum Halt machten. Eine schwere Eisentür wird aufgesperrt, wir treten ein. Und stehen vor einem grauen Panzerschrank. In diesem liegen sie: die Originalnoten 16
“Wiener seid froh! Oho, wieso? No-so blickt nur um, I bitte warum? Ein Schimmer des Lichts, wir seh`n noch nichts…“
schichte des von ihm verwalteten Heiligtums. Und damit die Geschichte jener Melodie, mit der Johann Strauß wie mit keiner anderen die Tiefen der österreichischen Seele erfasst hat.
„Noch nichts zu seh´n“ war damals auch vom weltweiten Erfolg, den der Walzer dereinst feiern sollte – allerdings erst ab dem Jahre 1890, als ihn ein Oberlandesgerichtsrat namens Franz von Gernerth mit den neuen Worten „Donau, so blau“ versah. Damit wurde das Werk zum großen musikalischen Wurf des „Walzerkönigs“ und zur Jahrhundert-Melodie. Und das, obwohl sich die Wiener auch über den neuen Text, im Besonderen über die Zeile „Donau so blau“, mokierten. Mit vollem Recht sogar, wie die Farbabstimmung des Stroms in einer 1935 ganzjährig entnommenen Wasserprobe belegt: Die Donau bei Wien ist „ sechs Tage im Jahr braun, 55 Tage lehmgelb, 38 schmutziggrün, 49 hellgrün – aber niemals blau, nicht an einem einzigen Tag! „ Was der künftigen Popularität des Wassers natürlich keine Abbruch tat. Auch Johann Strauß konnte diese nicht erahnen. Als er die Noten, unmittelbar nach der Uraufführung, dem Männergesang-Verein als Geschenk überließ. Seither befinden sie sich im Besitz des Chors – wie übri-
Der 42-jährige „Walzerkönig“ hatte sie in seiner Wohnung in der Praterstraße komponiert und dann dem Wiener Männergesangverein gewidmet, dessen Chormitglieder das Musikstück am 15. Februar 1867 im Zuge einer „FaschingsLiedtafel“ im Ballsaal des Wiener Dianabades zur Uraufführung brachten. Damals freilich noch mit einem ziemlich holprigen Text den der Wiener Polizeibeamte Josef Weyl verfasst hatte: 17
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gens auch Originalnoten von Richard Wagner, Franz Liszt, Johannes Brahms, Anton Bruckner und Richard Strauss, die alle im Auftrag des Männergesang-Vereins komponiert hatten. Doch während der Wert dieser Noten nur wenige Tausend Euro beträgt, wäre eine Versteigerung des Donauwalzers bis zu einer Million bringen und somit die Finanzkrise lösen.
ein Stück nationaler Identität für immer verloren gehen könnte. Das Echo war immerhin so groß, dass mir im Jahr darauf vom Wiener Männergesang-Verein die „Schubert-Medaille in Gold“ verliehen wurde – die höchste Auszeichnung, die der Chor zu vergeben hat. Wie Präsident Laister erklärte ,hätte der Artikel „eine Lawine von Nachfragen losgelöst“. Es gab kaum eine Zeitung in Europa, die den Bericht vom drohenden Verkauf nicht zitierte hätte, und im Internet wurden 14200 Einträge zum „Verkauf des Donauwalzers“ registriert“. Herr Laister erhielt Interviewanfragen aus aller Welt. Ein Interessent aus Japan ließ sogar wissen, dass er den Donauwalzer unter allen Umständen kaufen würde, „und wenn Sie Noten allein nicht hergeben , dann kaufen wir den ganzen Männergesang-Verein“. Vor allem konnten Republik und Stadt Wien nun nicht mehr tatenlos zusehen, dass die Partitur eines Tages vielleicht in falsche Hände gelangen würde. Am 15. Februar 2007, dem 140. Geburtstag des Donauwalzers, wurde eine Privatstiftung gegründet, mit dem Ziel, die Originalnoten des Donauwalzers im Besitz des Männergesang-Vereines belassen zu können.
Der Wiener Männergesang-Verein zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Chören der Welt. 1843 gegründet, spielten seine bis zu fünfhundert Sängern im Kulturleben der Monarchie eine bedeutende Rolle. Es gehörte zu Lebzeiten von Johann Strauß zur Tradition des Vereins alljährlich im Fasching einen Liederabend zu veranstalten. Der Donauwalzer wurde unter der Leitung des Chormeisters Rudolf Weinwurm uraufgeführt, dessen Name übrigens in riesigen Lettern auf dem Plakat stand. Und winzig klein darunter: „Johann Strauß, k.k. Hofballmusik-Director“. Ich glaubte meinen Augen nicht trauen zu können, als ich die Noten im Musikvereinsgebäude für ein paar Minuten in Händen hielt. Findet sich doch auf Seite 1 des Klavierauszuges die an Chor, Musiker und Kopisten gerichtete handschriftliche Bemerkung:“ Bitte ob der schlechten und unsauberen Schrift um Verzeihung – ich musste binnen weniger Minuten damit fertig werden. Johann Strauß“.
In diesem befinden sie sich heute noch. Sie lagern im Safe des Raumes, indem ich sie für wenigen Minuten in Händen halten durfte. Und dort werden sie hoffentlich für alle Zeiten bleiben.
Bescheidener geht’s nicht. Johann Strauß entschuldigt sich für den Donauwalzer!
Aus: „Unter uns gesagt“ von Georg MARKUS PS: „Kommerzialrat Josef Laister“ ist mein Mann (für alle die dies noch nicht wissen ) und dem Wiener Männergesangverein geht es nach dem Austritt meines Mannes noch immer nicht gut. Hannelore Laister
Am 24. Dezember 2006 veröffentliche ich unter dem Titel „Rettet den Donauwalzer!“ einen Artikel im Kurier, der die verantwortlichen Kulturpolitiker aufforderte, es nicht zuzulassen, dass
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Ankündigungen 8. November 2013, 19 Uhr Unsagbar, Wien, Kaiserstr. 76 Zipegewo präsentieren: Opus "Dunkler Dämon" ...und andere Werke des jungen österreichischen Dichters Andreas Thürnbeck Lesung mit Zither und Band mit Werken von Soul bis Pop
7. & 8. Dezember 2013 Stift Zwettl, Festsaal und Cellarium Wiener Zitherensemble Unser erstes Adventkonzert im heurigen Jahr findet am 7. Dezember um 16 Uhr im Festsaal von Stift Zwettl statt. Am 8. Dezember um 10:30 Uhr folgt die musikalische Gestaltung der Vormittagsmesse im Cellarium von Stift Zwettl
13. Dezember 2013, 19 Uhr Adventkonzert in der Pfarrkirche Kagran, Wiener Zitherensemble St. Wendelinplatz, 1220 Wien Nachdem der Auftritt des Wiener Zitherensembles anlässlich der „Langen Nacht der Kirchen 2013“ in der Pfarrkirche St.Georg sehr großen Gefallen fand, wurden wir wieder eingeladen, um ein Adventkonzert zu spielen.
18. Mai 2014, 19 Uhr Burg Perchtoldsdorf, Neuer Burgsaal Wiener Zitherensemble Schon jetzt kündigen wir unser erstes Konzert 2014 im Neuen Burgsaal der Burg Perchtoldsdorf an.
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Impressum: Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Wiener Zitherensemble—Hannelore Laister. Adresse: Josef Deyl Gasse 9, A-2380 Perchtoldsdorf. Redaktion: Stephan HÜrandner, Monika Kutter, Barbara Laister-Ebner, Hannelore Laister, Christian Steger Layout: Christian Steger
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