WILLOW CREEK MAGAZIN 1/23

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LEITUNGSKONGRESS 2024

HOPE – Gemeinden als Hoffnungsträger inspirieren

MEGAN

MARSHMAN

Hoffnung, die nicht enttäuscht

KARL VATERS

Kleine Gemeinde, große Wirkung

JOEL JAGER

Blick auf 47 Jahre

Willlow-Geschichte

LEITUNGSKONGRESS

7. – 9. MÄRZ 2024 IN KARLSRUHE

K48991 1/23

Alltagsakrobaten.

Durch Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatik auf christlicher Basis.

In der de’ignis-Fachklinik erhalten Sie bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, Ängsten, Zwängen und Burnout, sowohl stationär als auch ambulant oder tagesklinisch eine individuell auf Sie ausgerichtete Behandlung. Nutzen Sie auch unsere Präventionsangebote, um bereits heute Ihrer seelischen Gesundheit nachhaltig etwas Gutes zu tun.

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Meine Seele verdient die beste Behandlung.

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Zu den wichtigsten Eigenschaften einer guten Führungskraft zählt, Hoffnung zu wecken. Gerade in unsicheren Zeiten ist sie grundlegend dafür, dass Menschen sich hinter einer gemeinsamen Vision und einer Führungsperson versammeln, trotz Herausforderungen am Ball bleiben, mutig Neues wagen. Das geschieht, wenn Leitende eine Kultur der Zuversicht etablieren.

Das gilt auch für Gemeinden: Ihr Auftrag ist, eine begründete Hoffnung sicht- und erfahrbar zu machen. Eine Hoffnung, die die Kraft zur Veränderung besitzt. Weil Hoffnung so entscheidend ist, wird auch das zentrale Thema beim Leitungskongress 2024 (LK24) in Karlsruhe »Hoffnung« sein: »Hope«. Der Kongressgemeinschaft werden Schritte zum Entdecken aufgezeigt: wie Gemeinden, Gruppen und jeder einzeln zum Hoffnungsträger im eigenen Umfeld werden kann. Und wie wir ganz persönlich neue Zuversicht gewinnen. Aus gutem Grund also beschäftigt sich unser Magazin mit der Kraft, die der Hoffnung innewohnt: Willow TeachingPastorin Megan Marshman, Sprecherin beim LK24, beschreibt, wie sie nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes wieder Zuversicht fand. US-Pastor Karl Vaters, auch er LK24-Sprecher, verrät: »Mehr als zwei Jahrzehnte lang dachte ich, der große Wachstumsschub befände sich gleich um die Ecke. Doch bis zu dieser Ecke war es sehr weit. Wie sich herausstellte, blieb meine Gemeinde klein, also fingen wir an, bewusst klein zu sein.« Für ihn war das ein Wendepunkt, um mit neuer Hoffnung sein Pastorenamt auszuüben. Und schließlich erzählt Joel Jager, Gründungsmitglied der Willow-Gemeinde, der im Dezember nach 47 Jahren als dienstältester Angestellter in den Ruhestand getreten ist, wie die Chicagoer Gemeinde zu einem weltweiten Hoffnungsträger wurde.

Hoffnung hat verschiedene Seiten. Einige werden Sie in dieser Ausgabe entdecken. Lassen Sie sich inspirieren! Sie sind ein kleiner Vorgeschmack auf den kommenden Leitungskongress im März 2024.

Sind Sie dabei?

Gotthard Westhoff / Redaktionsleitung

04 Willow Welt Kurz

08 Leitungskongress 2024

7.-9. März 2024 in Karlsruhe

12 Hoffnung, die nicht enttäuscht

Megan Marshman beschreibt, weshalb wir Gottes Plan für unser Leben fest vertrauen können

14 Von der Inspiration zur Transformation

Megan Marshman über den Verlust ihres Ehemanns und wie die schmerzhafte Erfahrung sie verändert hat

16 Kleine Gemeinden, große Wirkung

Karl Vaters erklärt den Unterschied zwischen einer Gemeinde, die festhängt, und einer, die strategisch handelt

24 »Hier hat Gott seine Hand im Spiel«

Joel Jager blickt zurück auf seine 47-jährige Mitarbeit in der Willow-Gemeinde

28 For the one. For the world.

Die Schwerpunkte der Willow Creek Community Church 2023

30 »Den Kongress gemeinsam zu erleben, macht den Unterschied«

Viktor Fröse über seine Kongress-Erfahrung mit einem großen Team

32 Mein Willow Moment

Markus Hasenfuß hat entdeckt, was seine Unzufriedenheit mit seiner Gemeinde mit ihm zu tun hat

33 Eine einladende Gemeinde werden

Christian Kelter skizziert den Visionsprozess seiner Heilig Geist-Pfarrei in Hünenberg (Schweiz)

34 Stellenmarkt

Kleinanzeigen / Impressum

EDITORIAL / INHALT
notiert
EDITORIAL /INHALT 3

WILLOW WELT

News aus dem weltweiten Willow- Netzwerk

Material für die Passionszeit

Wegbereiter werden

2022 war ein bewegtes Jahr. Mit der Verschiebung des Leitungskongress in Leipzig stand Willow Creek Deutschland bekanntlich vor existenziellen Herausforderungen. Aber durch viele Menschen, die ein Herz für das Anliegen von Willow besitzen, die gebetet und großzügig gegeben haben, wurden wir getragen und in der Krise über alle Maßen gesegnet. Voller Vorfreude arbeiten wir nun für den nächsten Leitungskongress, der vom 7.-9. März 2024 in Karlsruhe stattfinden wird.

Zur Passionszeit hat Willow Creek Deutschland »Die Passion in Porträts« herausgegeben. Ein Material-Paket zur Gestaltung einer Passionsandacht oder eines Karfreitagsgottesdienstes. Anhand von 35 Fotos mit dazugehörigen Texten, werden die Ereignisse der letzten Tage und Stunden im Leben von Jesus nachempfunden: vom letzten Abendmahl über den Garten Gethsemane, den Verrat, die Geißelung bis hin zur Kreuzigung. Jede Szene lädt die Betrachter ein, sich an das zu erinnern, was Jesus für uns auf sich genommen hat. Die Kombination aus Texten, Bildern, Musik, Licht, Dunkelheit und Stille entfalten eine tiefe Kraft, die das Passionsgeschehen lebendig werden lässt.

Download-Paket-Inhalte:

• 23-seitiges Skript für 4 Sprecher

• 35 Passionsgeschichten-Porträts

• Powerpoint-Vorlage

• Grafiken für Webseite, Flyer

• Programm-Ablauf

Preis: € 30,-

Bestellung: willowshop.de

Allerdings: Die neuen Umstände und finanziellen Rahmenbedingungen werden uns auch künftig weiter fordern. Was macht uns Mut? Dass wir zusammen Willow sind! Das haben wir im vergangenen Jahr auf übernatürliche Weise erlebt. Und: dass Gottes Herz für den Hoffnungsort Kirche in der Willow-Bewegung schlägt. Deshalb werden wir uns mehr denn je für Leitende stark machen, die wirkungsvolle Gemeinden bauen, die Hoffnungsorte in unserem Land sind.

Das nächste Kapitel

Für diese Mission gehen wir künftig neue Wege. Wir entfalten unsere von Gott gegebene Plattform für Leitende weiter und schließen weitere Partnerschaften mit internationalen Gemeinden, die Vorreiter für Gemeindeentwicklung sind. Darüber hinaus arbeiten wir an einem Kongresserlebnis, das mehr Interaktion, Teamerlebnis und Spiritualität bietet. Und wir investieren in junge Menschen, um ihre Talente ans Licht zu bringen.

Wir freuen uns, wenn du Wegbereiter für dieses nächste Willow-Kapitel wirst. Mit einer regelmäßigen Spende für die Zukunft unserer Willow-Bewegung ist das möglich. Eine Zukunft, die wir nur gemeinsam gestalten können und deren Ziel es ist, dass mehr Gemeinden zu Hoffnungsorten in unserem Land werden.

Ja, ich spende regelmäßig: willowcreek.de/weg-bereiten

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»Who i am zeigt, Dass du Dich nicht mehr von Deinen negaTiven glaubenssäTzen

leiTen lassen musst, sonDern dass du Deine geDanken und gefühle leiTen kannsT. und wie Du durch Jesus deine wahre identiTäT findest – WhO You are!«

aleX, o‘Bros

WHAT YOU ARE MADE FOR

Das ist doch total normal, mich mit anderen zu vergleichen? Und an diese Minderwertgefühle muss ich mich halt gewöhnen. Geht doch allen so!« – Kennst du solche Gedanken? Lass dich von Leuten inspirieren, die erlebt haben, wie der Kreislauf von negativem Denken gestoppt wurde. Die ausgestiegen sind aus Neid, Stolz, Einsamkeit, Anxiety, Depression und »Wer bin ich eigentlich«-Frust. In diesem Buch erzählen dir junge Frauen und Männer von ihrem Weg zu einer starken Identität.

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Kino-Freikarten für Lebensmittelspende

Das Care Center der Willow-Gemeinde hat eine Partnerschaft mit dem Star Cinema in South Barrington vereinbart. Übers Jahr veranstaltet das Lichtspielhaus in seinen Räumen nun Lebensmittelsammlungen für den sozialmissionarischen Arbeitszweig der Gemeinde. Als Dank erhalten die Spender eine Freikarte für einen Film, den das Kino eigens für die Spendenaktion zeigt. Neben dem Star Cinema unterhält das Care Center zahlreiche weitere Partnerschaften mit regionalen Firmen, die ebenfalls Sammelaktionen organisieren. »Wir erhalten auf diese Weise zum Beispiel hunderte von tadellosen Bekleidungsstücken oder mehrere tausend Windeln. Unternehmen nutzen diese Aktion oft als Teambuilding-Event, indem sie sich gemeinsam für eine gemeinnützige Sache engagieren«, berichtet die Care Center-Leiterin Carrie Schumacher.

Das Care Center unterstützt Menschen im Einzugsgebiet der Gemeinde in verschiedenen

Notlagen: durch Lebensmittel- und Kleidungsspenden, kostenfreie Zahnbehandlungen und Augenärztliche Versorgung sowie eine Rechtsberatung. Jährlich werden 10.000 Familien durch diese Leistungen unterstützt.

DonutDrop-Day

Die Willow-Regionalgemeinde in Huntley hat im Februar 170 Boxen mit je einem Dutzend Donuts an zahlreiche Organisationen, Unternehmen und Gruppen in ihrer Region verteilt, darunter die Polizeiwache, Feuerwehr, Behörden, Stadtwerke, Schulen, Krankenhäuser. Die von ehrenamtlichen Gemeindegliedern überreichten Donut-Boxen enthielten eine Dankeskarte mit den Worten: »Willow Huntley feiert euch für das, was ihr für unseren Ort leistet. Seid gewiss, dass ihr wertgeschätzt seid und wir für euch beten.« Die Aktion sorgte für großes Echo. Zahlreiche Empfänger posteten Team-Fotos mit ihrer Donut-Box in den Sozialen Medien.

Wegen eines Eissturms Ende Februar ist in vielen Vororten von Chicago für nahezu einen ganzen Tag der Strom ausgefallen. Zahlreiche Unternehmen, Schulen und Einrichtungen blieben geschlossen. Die Willow-Regional-Gemeinde in Crystal Lake, die davon nicht betroffen war, öffnete daraufhin ihre Räumlichkeiten als Arbeitsraum und Aufenthaltsort. Angeboten wurden kostenfreies W-LAN und Gratis-Kaffee in der großzügigen Gemeinde-Cafeteria.

Die Willow-Gemeinde in Crystal Lake arbeitet schon seit geraumer Zeit eng mit den öffentlichen Einrichtungen und Schulen am Ort zusammen. So finden im Gemeindeauditorium die Events statt, für die die Kapazitäten in der Schule nicht reichen, wie kürzlich ein Schüler-Highschool-Konzert mit 800 Besuchern.

MitarbeiterWertschätzung

Die Willow-Gemeinde hat die Mitarbeitenden besonders geehrt, die seit 20 und mehr Jahren in der Gemeinde angestellt sind. »Die meisten von ihnen tauchen nicht auf der Bühne auf, erfüllen aber seit vielen Jahren sehr treu wichtige Dienste im Hintergrund. Dafür sind wir extrem dankbar«, erklärte der Leitende Pastor Dave Dummitt kürzlich im Gottesdienst. Dienstältester – und Gründungsmitglied der Gemeinde – ist Joel Jager (ganz rechts). Auf Seite 24 blickt er zurück auf die bewegte 47-jährige Gemeinde-Historie.

WILLOW CREEK GEMEINDE WILLOW HUNTLEY
WILLOW CRYSTAL LAKE Gemeinde
als Zufluchtsort
6 WILLOW WELT

Für Leitende und Gemeinden

NEWSLETTER Die monatliche Infomail enthält Updates über die Arbeit, Termine und Angebote von Willow Creek im deutschsprachigen Raum. Zu abonnieren unter: willowcreek.de/newsletter

WILLOW-NETZWERK Weltweit sind mehr als 10.000 Gemeinden aus über 90 Denominationen in mehr als 35 Ländern Teil des Willow-Netzwerks. Es versteht sich als Visionsgemeinschaft innovativer Menschen, die nach bibli schem Auftrag Gemeinde bauen und voneinander lernen wollen. Sie können dazugehören. Eine Partnerschaft im Netzwerk ist möglich als Einzelperson, Hauptamtliche oder Gemeinde: willowcreek.de/partnerschaft

WILLOW SHOP Hier finden Sie eine große Anzahl sorgfältig ausgewählter Produkte zu Themen wie geistliches Wachstum, Leitung, Kleingruppen, Kindergottesdienst oder Geschenkartikel. Mit jedem Einkauf unterstützen Sie zudem die Arbeit von Willow Creek Deutschland: willowshop.de

SOZIALE MEDIEN Folgen Sie unseren Profilen, um über die Arbeit von Willow Creek im deutschsprachigen Raum auf dem Laufenden zu bleiben. Sie finden interessante Berichte, Fotos, News, … – und bei Willow-Veranstaltungen zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen: willowcreek.de/facebook willowcreek.de/twitter willowcreek.de/instagram

OPEN DOORS TAG 2023 VERTRAUEN

Samstag, 20. Mai

10:30–17:30 Uhr | Messe Erfurt

UNTERSTÜTZEN

Die Kongresseinnahmen decken bei weitem nicht die Ausgaben der vielschichtigen Arbeit von Willow Creek im deutschsprachigen Raum, die als eigenständige Werke keine finanzielle Unterstützung der WillowUS-Gemeinde erhalten. Mit Ihrem finanziellen Beitrag helfen Sie, dass Gemeinden hierzulande nachhaltig verändert werden: willowcreek.de/spenden

Das erwartet dich:

• Bewegende Berichte von verfolgten Christen

• Lobpreis mit der Outbreakband und gemeinsames Gebet

• Interaktive Ausstellung und Ermutigungsaktionen

• Übersetzung auf Arabisch, Englisch und Farsi

Open Doors Tage 2023

18. Mai:

19. Mai:

20. Mai:

Open Doors Jugendtag

Open Doors Gebetsabend

Open Doors Tag & Open Doors Kindertag

Kostenlose Tickets unter: www.opendoors.de/odtage

WILLOW IMPULSE

LK 24

LEITUNGS KONGRESS

9. MÄRZ 2024

Unsere Welt ist in den vergangenen Jahren eine andere geworden. Unverändert geblieben ist der Auftrag der Kirche: eine begründete Hoffnung sicht- und erfahrbar zu machen. Eine Hoffnung, die die Kraft zur Veränderung besitzt: in Menschen, Familien, Firmen, Kommunen, in aller Welt.

So können Gemeinden zu Hoffnungsorten werden, die ihr Umfeld nachhaltig prägen, Glauben, Liebe und Hoffnung vermitteln. Leitungspersönlichkeiten haben dabei eine Schlüsselrolle. Ob in einer kleinen Gruppe, einer Gemeinde oder in der Gesellschaft – sie können das Bewusstsein schaffen und eine Kultur der Hoffnung fördern.

Der Leitungskongress 2024 zeigt wie das gelingen kann. Er inspiriert zu einem leidenschaftlichen Glauben, fördert die eigene Führungskompetenz, vernetzt Gleichgesinnte und mobilisiert das gesamte Gemeindeteam zu einem Leben als Hoffnungsträger am eigenen Ort.

» PROJEKTE MIT VIEL HERZBLUT«

Direktor Holger Klanfer über die dm-Arena als Location für kirchliche Events

Mit dem LK24 organisiert Willow Creek Deutschland zum dritten Mal einen Kongress in der dm-arena Karlsruhe. Auch andere kirchliche Organisationen nutzen den Veranstaltungsort. Überrascht Sie das große Interesse?

Holger Klanfer: Bei der Messe Karlsruhe arbeiten wir stark zentriert auf die Kunden. Wir möchten nah an ihren Bedürfnissen sein, ihre Herausforderungen verstehen. Durch die zurückliegenden Veranstaltungen kirchlicher Organisationen verfügen wir inzwischen über umfangreiche Kompetenzen und Lösungen in diesem Bereich. Kombiniert mit den vielseitigen Möglichkeiten unseres veränderbaren Veranstaltungsgeländes, finden wir für jedes Event die passende Lösung. Außerdem sind kirchliche Organisationen gut vernetzt, sodass die positiven Erfahrungen von Karlsruhe schnell verbreitet werden. Das freut uns natürlich.

Mit einer breiten Auswahl an Messen, Fachkongressen, Konferenzen und Kulturveranstaltungen sind Sie Gastgeber verschiedenster Events. Hand aufs Herz: Welchen Eindruck machen kirchliche Kongressanbieter auf Sie?

Die Zusammenarbeit und Kommunikation sind immer von großer Wertschätzung geprägt. Das gilt für alle kirchlichen Organisationen, die bei uns zu Gast waren. Wir spüren sehr stark, dass die Projekte mit viel Herzblut organisiert werden und sinnstiftend sind – und wir haben große Freude daran mitzuwirken und die Veranstalter mit unserer Fachkompetenz darin zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Es ist jedes Mal eindrücklich zu sehen, wie sehr auch die Teilnehmenden mit großer Begeisterung die Veranstaltungen ausfüllen.

Ab welcher Veranstaltungsgröße und -Form ist die Messe Karlsruhe ein geeigneter Standort?

Wir können für alle Formate die passende Location oder Service bieten – von multifunktional bis emotional. Größentechnisch gibt es kaum Grenzen. Wir haben schon Veranstaltungen von 50 bis 50.000 Personen durchgeführt. Hier lohnt sich immer eine Kontaktaufnahme und ein persönliches Gespräch mit uns.

NEUE KONGRESSKONZEPTION

WILLOW CREEK

LEITUNGSKONGRESS

7. – 9. MÄRZ 2024

DM-ARENA KARLSRUHE

Der Leitungskongress 2024 wird mit einigen Neuerungen aufwarten: Neben einem hochkarätigen Speaker-Line-Up, wartet ein Kongresserlebnis, das mehr Interaktion, mehr Möglichkeiten zur Teamentwicklung und noch mehr Praxisbeispiele bieten wird. Dabei wird der Kongress die Fragen aufgreifen, die Christen und Gemeinden derzeit beschäftigen. Dabei sein lohnt sich – gemeinsam mit dem gesamten Leitungs- und Mitarbeiterteam der Gemeinde. Der Kongress ist geeignet als Fortbildungs- und Teambuilding-Event für die ganze Gemeinde. Es empfiehlt sich, den LK24 schon jetzt als Gemeinde-Termin für 2024 fest im Kalender einzutragen.

Freue dich auf:

• Frische Impulse für deinen Glauben

• Praktische Inputs für deine Leitungsaufgaben

• Wertvolle Austauschrunden in deiner Gruppe

• Starke Beispiele unterschiedlicher Hoffnungsträger

• Hilfreiches Netzwerken mit Gleichgesinnten

• Und vieles mehr

To-Do:

• Termin im Gemeinde-Kalender eintragen

• Leitende und Mitarbeitende informieren

• LK24-Grafiken downloaden und nutzen

Anmeldung:

Im Mai geben wir auf der Willow-Webseite sowie

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ADVERTORIAL
HOLGER KLANFER , Director Congress & Cultural Events, Messe Karlsruhe messe-karlsruhe.de

SPANNENDE SPEAKER

Beim LK24 warten spannende Köpfe, erfahrene Praktiker aus unterschiedlichen Lebenswelten und aus Kirchen jenseits konfessioneller Grenzen. Sie eint die Überzeugung, dass gute, integre Leitung der Schlüssel für wirkungsvolle Gemeinde, herausragende Teams und überzeugende Initiativen ist. Ein erster Auszug des Line-Ups: liches Wachstum.

CHRIS MCCHESNEY ist New York-Times-Bestsellerautor, Speaker und Unternehmensberater, der internationalen Konzerne und Non-Profit-Organisationen dabei unterstützt, ihre wesentlichen Ziele angesichts konkurrierender Prioritäten zu entdecken und zu erreichen.

DR. JUSTUS GEILHUFE ist Pfarrer in der Domgemeinde Freiberg/ Sachsen sowie Seelsorger an der Technischen Universität Freiberg und gehört zum Vorstand des Sächsischen Pfarrvereins.

DR. AMY ORR-EWING ist Autorin und Theologin, die sich mit gesellschaftlichen Themen beschäftigt und aus biblischer Perspektive einordnet. Die Britin hält Vorträge an Unis sowie vor Abgeordneten des Britischen Parlaments und Weißen Hauses.

MEGAN MARSHMAN ist Teaching Pastor in der Willow Gemeinde in Chicago und gehört zum Leitungsteam von Hume Lake Christian Camps in Kalifornien, in dem junge Erwachsene in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden.

KARL VATERS zählt zu den führenden Experten in Fragen von kleinen Gemeinden. Der Pastor der Cornerstone Christian Fellowship in Kalifornien hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, in denen er auf den wichtigen Beitrag kleiner Gemeinden eingeht.

...

Vorfreude ist erlaubt auf weitere interessante Speaker, die in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden.

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KONGRESSE

LK24Sprecherin

H FFNUNG, DIE NICHT ENTTÄUSCHT

Megan Fate Marshman ist überzeugt, dass wir Gottes Plan für unser Leben fest vertrauen können. Auch unter schwierigen Umständen. Diese Tatsache gilt es nicht nur für wahr zu halten, sondern zu (er)leben – dann wird sie unser Leben verändern

12 KONGRESSE

Ich war in einem Raum mit lauter wichtigen Leuten. Die große Bedeutung dieses Treffens wurde mir in der Vorstellungsrunde bewusst: Jeder sollte sagen, womit er oder sie es verdient hatte, hier anwesend zu sein. Auch wenn der Vorsitzende es nicht direkt sagte, war doch klar, dass alles von unserer Präsentation abhängen würde.

Mein rechter Nachbar begann: »Ich habe neunzehn Jahre für diese bekannte Firma gearbeitet und habe einige ziemlich große Projekte mit sehr bekannten Leuten gemanagt.«

Seine rechte Nachbarin machte weiter. (Das hieß: Ich würde als Letzte drankommen. Mist!) Sie erzählte, dass sie lange ein Niemand gewesen war, aber nach einer kürzlichen Beförderung nun durchaus ein Jemand war.

Jeder klang wichtiger als der Vorgänger. Dann war ich an der Reihe. Ich durchforstete mein Gehirn nach etwas Wichtigem, was ich sagen könnte. Wenn man nach Referenzen ging, wäre ich hier im Raum fürs Kaffeekochen zuständig gewesen. Das Ironische an der Sache war, dass all diese Leute gekommen waren, weil sie gemeinsam mit mir ein wichtiges Projekt auf den Weg bringen wollten. Meine Güte! Sie glaubten an mich und hofften, dass wir etwas würden bewegen können. Ich betete leise um Führung.

Und Gott erinnerte mich an eine bestimmte Sache. Diese, Herr? Bist du ganz sicher? Gott nickte. – Gespannte Stille.

Ich sagte: »Ich war schon mal im Gefängnis.«

Alle Unterkiefer klappten nach unten.

Jawohl, vor vielen Jahren hatte mich die unglückliche Kombination aus dem Wunsch, es allen recht machen zu wollen, verbunden mit Ladendiebstahl in große Schwierigkeiten gebracht. Ich schloss meinen Bericht mit folgender Wahrheit: Wenn ich meine Hoffnung auf mich, meine Erfolge und meine Wichtigkeit setze, dann kann ich nur enttäuscht werden. Oder –noch schlimmer – ich lande hinter Gittern.

Deshalb finde ich meine Hoffnung lieber woanders. bzw. bei jemand anders. Ich will euch jetzt aber nicht mit dem Spruch kommen »Hoffe auf den Herrn«, sondern ich möchte euch ehrlich sagen, wer ich bin. Auch ich habe versucht, meine Hoffnung in mir selbst zu finden und bin gescheitert. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Es gibt nämlich eine Option, die nicht enttäuscht. Es gibt eine tiefe Hoffnung, die real ist, die Leben verändert und uns einen ganz neuen Sinn schenkt.

Was ist echte Hoffnung?

Jeremia sagt uns, dass Gott nichts Schlechtes plant, sondern uns Zukunft und Hoffnung geben will: »Ich, der HERR habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.« (Jer. 29,11).

Zukunft und Hoffnung sind miteinander verwandt, aber unterscheiden sich doch deutlich. Hoffnung ist eine Vision von der Zukunft, die Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Zukunft ist das Eintreffen der Vision.

Warum ist es wichtig, dass Gott uns beides schenkt? Warum gibt er uns nicht einfach nur eine Zukunft? Weil wir in der Gegenwart von der Zukunft nichts haben, von der Hoffnung aber schon. Hoffnung gibt uns eine fesselnde Vision von der Zukunft, die uns durch dunkle Zeiten trägt. Hoffnung lässt uns weitermachen.

Aber was ist Hoffnung? Die Bibel definiert diesen Begriff anders als der Duden. Wenn du sagst: »Ich hoffe, dass dies oder jenes geschieht«, ist in diesem Fall Hoffnung einfach Unsicherheit. Hoffnung heißt dann nur: Das klingt gut, ist aber unwahrscheinlich.

Biblische Hoffnung dagegen bedeutet, dass ich mir einer Sache sicher bin, auch wenn sie noch nicht eingetroffen ist. Wir reden hier von einem feststehenden Ergebnis. Der hebräische Begriff für Hoffnung ist tikvah. Das kommt von qaveh = binden. Auch das hebräische Wort für »Seil« hat hier seine Wurzel. Hoffnung heißt also: Da ist ein Seil, das uns an etwas Festes bindet. Das meint auch der Schreiber des Hebräerbriefes mit dem Vers: »Diese (Hoffnung) haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele.« Das Ende der Geschichte ist uns bekannt: Liebe, Erneuerung und Sieg.

Dein jetziges Leben wird bestimmt von der Hoffnung auf das, was noch kommt. Wenn du in der Oberstufe hoffst, dass du zur Uni gehen wirst, wirst du dich anstrengen. Wenn du hoffst, dass eine bestimmte Band live genauso gut ist wie im Fernsehen, wirst du dir Karten für deren Konzert besorgen. Wenn du hoffst, dass sie dich heiratet, wirst du anfangen, für den Ring zu sparen. Hoffnung zeigt sich in konkreten Taten. Eine feste Hoffnung in eine gute Zukunft ist notwendig, um das Leben zu führen, das Gott für dich vorgesehen hat. Und das ist es doch, was wir wollen: das bestmögliche Leben.

Eine unklare Definition von Hoffnung bedeutet: Wir hoffen, dass wir es noch zur Tankstelle schaffen, auch wenn die

Tankanzeige schon lange leuchtet. Das wäre natürlich toll, aber darauf wetten solltest du nicht.

Viel zu viele Menschen leben in Unsicherheit, weil ihre Hoffnung unsicher ist. Sie leben mit vielen »Was wäre, wenn«. Viel zu viele Menschen gehen in ihrer Angst unter, weil sie keine echte Hoffnung haben.

Die biblische Hoffnung bietet das genaue Gegenteil von Angst: eine sichere Zukunft. Wenn unsere Zukunft sicher ist,

haben wir eine ganz andere Sicht auf die Gegenwart. Wir müssen die Gegenwart nämlich nicht nutzen, um eine unsichere Zukunft zu kontrollieren, sondern können uns ganz auf sie einlassen. Hoffnung verändert die Gegenwart.

Und so frage ich dich: Wie kann deine Hoffnung auf die Zukunft dein heutiges Chaos beeinflussen? Wie kann Gottes Versprechen einer Zukunft ohne Angst deine heutige Unsicherheit beruhigen? Wie kann sich Gottes Versprechen für Versöhnung auf deine kaputten Beziehungen auswirken? Wie kann Gottes Versprechen, dass die Pforten der Hölle seine Gemeinde nicht überwältigen, deinen Blick auf die Kirche verändern? Wenn du es zulässt, kann Gottes Versprechen einer Zukunft deine Träume beeinflussen und deinem Leben einen neuen Sinn geben. Hoffnung verändert vielleicht nicht sofort deine Lebensumstände, aber sie verändert auf jeden Fall dich. Auch du kannst einen Traum haben.

MEGAN FATE MARSHMAN ist Teaching Pastor der Willow Creek Community Church in Chicago. 2021 verlor sie plötzlich ihren Ehemann durch einen Herzinfarkt. Die zweifache Mutter wird beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe darüber sprechen, wie Menschen nach leidvollen Erfahrungen wieder Hoffnung schöpfen können.

Übersetzung: Antje Gerner

13 KONGRESSE
»Hoffnung ist eine Vision von der Zukunft, die Auswirkungen auf die Gegenwart hat.«

VON DER INSPIRATION ZUR TRANSFORMATION

Im Februar 2021 verstarb der Ehemann von Megan Marshman völlig unerwartet mit 36 Jahren an einem Herzinfarkt. Megan, die zum Predigt-Team der Willow Creek Community Church gehört, ist Mutter von zwei Söhnen im Alter von vier und sieben Jahren. Im Interview spricht sie über den Verlust und wie die schmerzliche Erfahrung sie verändert hat.

Megan, dein Beitrag in diesem Magazin über Hoffnung, die nicht enttäuscht (Seite 12-13), hast du vor dem Tod deines Mannes verfasst. Wie gehst du persönlich damit um, wenn vieles plötzlich hoffnungslos erscheint?

Megan Marshman: Durch den plötzlichen Verlust von Randy fühlte ich zunächst eine unbeschreibliche Leere. Momente, die eigentlich hätten gefüllt sein müssen mit Leben und Freude, fühlten sich farblos und tot an. Als ich zum Beispiel sonntagmorgens allein mit meinem Söhnen zum Gottesdienst fuhr und sie beim Kinderprogramm abgab, überkam mich eine große Einsamkeit. In den ersten sechs Monaten nach seinem Tod gab es wohl keinen Gottesdienst, in dem ich nicht geweint habe. Ganz ehrlich: Das macht keinen Spaß – aber ich wollte mich nicht zuhause verkriechen, sondern Menschen um mich haben, von denen ich mich getragen fühle.

Viele Menschen fühlen sich oft unsicher im Umgang mit Trauernden. Das verstehe ich gut. Mein Mann ist kurz nach unserem 10-jährigen Hochzeitstag gestorben. Kurz vorher dachte ich noch: Jetzt scheine ich endlich begriffen zu haben, was es heißt, als Ehepaar »ein Fleisch« zu

sein. Nämlich dass Dinge, die Randy begeistern, auch mich begeistern, und dass das, was ihn belastet, auch mich belastet. Ich war so froh, diese komplexe Thematik endlich tiefer verstanden zu haben. Und dann war er plötzlich fort. Eine Woche nach seinem Tod fragte ich meine engsten Freundinnen: »Wenn zwei Menschen eins geworden sind – und dann einer der beiden nicht mehr da ist – was geschieht dann mit der Hälfte, die übrig geblieben ist? Dieser Person fehlt doch dann etwas. Wie geht man mit dieser mathematischen Gleichung um?«

Was haben deine Freundinnen geantwortet?

Sie waren so weise, darauf nicht einfach einen Bibelvers zu zitieren. Sie saßen nur da und haben den Schmerz mit mir geteilt.

Und dann?

Sechs Monate später kam eine der Frauen auf mich zu und sagte: »Ich habe über dein Matheproblem von damals nachgedacht. Ich habe dich in den letzten Wochen beobachtet und dabei festgestellt, dass eine Hälfte von dir sinnbildlich im Himmel, und die andere Hälfte hier auf der Erde ist.« Sie erklärte, dass Gott mir offenbar diese neue Perspektive verliehen hat, auf der einen Seite zwar traurig über den Verlust, zugleich aber auch voller Hoffnung zu sein. In meinem Trauerprozess habe ich entdeckt, dass Trauer und Schmerz nicht die einzige Perspektive sind. Freude und Hoffnung sind verfügbar – auch inmitten von Leid und Verlust. Das habe ich in den letzten zwei Jahren oft erlebt.

KONGRESSE 14

Wie groß war die Überwindung, nach dem Tod deines Mannes wieder öffentlich zu predigen?

Recht groß. Begonnen habe ich damit ein halbes Jahr nach dem Tod von Randy. Ich sagte dem Leitenden Pastor, dass ich mich noch nicht wohl dabei fühle, live vor Menschen zu sprechen und wir die Predigt lieber vorab aufzeichnen sollten. Das haben wir getan: Im Gottesdienstsaal befanden sich also nur ein paar Kameraleute. Es fühlte sich seltsam an, vor leeren Stühlen zu predigen. Nach der Aufzeichnung wurden die Strahler auf der Bühne heruntergefahren; ich stand dort oben im Halbdunkel und fühlte mich in dem Moment so allein! Plötzlich kam der Pastor zu mir auf die Bühne und sagte: »Das wird für dich jetzt eine sehr spannende Lebensphase, Megan.« Ich sagte: Echt? Und er fuhr fort: »Es scheint, dass du von einer Phase, in der du eindrucksvoll warst, in eine Phase kommst, in der du wirkungsvoll wirst. Weißt du weshalb? Weil Schmerz etwas ist, mit dem sich viele Menschen identifizieren können, mehr als mit Erfolg.« Das werde ich nie vergessen.

Kennen Sie Ihre geistliche Gabe?

Hat sich deine Art zu predigen verändert?

Definitiv. Mir geht’s nicht mehr nur um Inspiration, sondern um Transformation. Ich versuche die Menschen noch mehr in die Lage zu versetzen, selbst ihren Glauben im Alltag ins Spiel zu bringen. Oft gilt ja die unausgesprochene Vereinbarung: Am Sonntag kommt ihr alle zu mir in die Kirche – ich päpple euch dann nach einer harten Woche wieder auf, sodass ihr für die neue Woche wieder die nötige Energie habt. Wenn die am nächsten Wochenende wieder aufgebraucht ist und ihr gescheitert seid, geht das Spiel am Sonntag wieder von vorne los. Dieses Abhängigkeitsdenken ist natürlich ungesund. Jetzt beziehe ich die Menschen viel mehr in meine Predigten ein. Aber auch in diesem Punkt habe ich dazugelernt.

Nämlich?

Ich bin von Haus aus ein echtes Energiebündel und kann Menschen allein durch meine Leidenschaft motivieren. Zum Beispiel mit dem Bibellesen anzufangen oder sich für eine bestimmte Aktion anzumelden. Das gelingt oft allein durch Motivation. Aber: Dieser Motivationsschub ist nach zwei Tagen wieder verflogen. Denn eines kann ich nicht: das Herz der Menschen verändern, sodass ihre Begeisterung zu einer neuen Haltung führt. Das kann nur Gott bewirken. Auf unser Thema bezogen: Ich kann nicht einfach sagen »Seid hoffnungsvoller!« Dieser Appell wird Menschen nur frustrieren. Stattdessen versuche ich sie selbst mit der Quelle der Hoffnung in Verbindung zu bringen. Das ist viel nachhaltiger.

Bearbeitung: Gotthard Westhoff

KONGRESSE
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Tim

KLEINE GEMEINDEN GR SSE WIRKUNG

Die meisten von uns haben ein Wunschbild der eigenen Gemeinde im Kopf. Vor unserem inneren Auge sehen wir mehr Gottesdienstbesucher, neue Gemeindemitglieder oder ein größeres Gebäude. Sosehr wir es auch leugnen mögen: Wir denken und handeln so, als sei eine größere Gemeinde eine bessere Gemeinde; und wenn sie sich nicht in diese Richtung bewegt, meinen wir, dass sie feststeckt.

Doch bevor wir weitere Energie darauf verwenden, unsere Gemeinde in eine bestimmte Richtung bewegen zu wollen, sollten wir uns eine wichtige Frage stellen: Steckt meine Gemeinde in ihrer Entwicklung fest oder ist sie einfach nur klein? Wenn auch kleine Gemeinden ein unerlässliches Element der Missionsstrategie von Jesus darstellen, sollten wir den Unterscheid zwischen diesen beiden Möglichkeiten kennen.

am Ort zu knüpfen, hat eine gebäudelose Gemeinde ganz natürlich eine Brücke zu anderen Gruppen, mit denen sie Räumlichkeiten teilt. Also: Woran können wir erkennen, ob eine kleine Gemeinde festhängt oder strategische Wege findet?

Ist Ihre Gemeinde klein, weil sie Menschen ausgrenzt? Dann handelt sie nicht strategisch und hängt fest.

… in der Vergangenheit eingefroren ist

Eine Gemeinde muss nicht mit Trendsettern gefüllt sein, um frisch und innovativ zu bleiben. Man kann der Vergangenheit Ehre erweisen und sich gleichzeitig in die Zukunft bewegen. Die meisten schönen alten Kirchengebäude sind heute wenig mehr als Museen. Ich war aber auch schon in einigen gotischen Kathedralen, die mit Menschen aller Altersgruppen und Hintergründen gefüllt waren, Menschen, die erst ein modernes Lobpreislied mit Bandbegleitung sangen, gefolgt von einem traditionellen Kirchenlied mit Begleitung durch eine uralte Kirchenorgel.

Klein

zu sein heißt nicht unbedingt, dass man feststeckt

Die erste Verantwortung einer Leitungsperson besteht darin, die Realität abzustecken. Dazu gehört, unsere Möglichkeiten und Herausforderungen zu identifizieren und zu beurteilen sowie alternative Wege zu finden, wie wir diese Herausforderungen überwinden können. Probleme müssen nicht zu Ausreden werden. Es ist keine Ausrede zu sagen: » Auf diese Weise geht es nicht.« Zu einer Ausrede wird ein Problem erst, wenn wir sagen: » Auf diese Weise geht es nicht und auch auf keine andere Weise.«

Kleine Gemeinden sind für ihre mangelnden Mittel bekannt, doch wir sollten uns von diesem Mangel nicht bestimmen lassen. Bei innovativer Gemeindearbeit geht es nicht darum, »in« oder »trendsetzend« zu sein. Es geht darum, nach alternativen Wegen zu suchen, wenn die althergebrachten Wege einen nicht mehr weiterbringen. Hat eine Gemeinde beispielsweise kein eigenes Gemeindegebäude, kann man das leicht als ein Problem ansehen. Aber es ist besser, es als Chance zu betrachten. Während andere Gemeinden erst aus ihrem Gebäude herauskommen müssen, um Kontakte zu Menschen

Eine Gemeinde hängt fest, wenn sie … … ungewollt klein ist Einige Gemeinden sind klein, weil sie (ich sage es nur ungern) miserabel sind. Sie machen so vieles falsch, da ist es ein Wunder, dass überhaupt noch jemand zum Gottesdienst kommt. Eine Gemeinde fügte ihrem Gebäude einen Anbau hinzu, aber auf eine solche Weise, dass vom Foyer aus zwei prominente Saaltüren von beiden Seiten direkt zur Bühne führten. Die regelmäßigen Gottesdienstbesucher wussten das und machten einen Umweg, um von hinten in den Saal zu treten, aber uninformierte Gäste betraten den Saal oft über die Bühne, teilweise während eines laufenden Gottesdienstes, und mussten feststellen, dass die gesamte Gemeinde sie anstarrte! Auf die Frage, warum diese offensichtliche Fehlkonstruktion nicht berichtigt wurde, lautete die Antwort leider schlichtweg: »Na ja, so oft passiert das nun auch nicht.« Natürlich nicht! Denn wenn es sich herumspricht, dass eine Gemeinde eine derartige Einstellung hat, bleiben die Gäste aus.

Ist Ihre Gemeinde klein, weil sie ihre Fehler nicht berichtigt? Dann handelt sie nicht strategisch und hängt fest.

… durch Ausgrenzung klein ist

Die meisten Gemeinden grenzen Menschen nicht absichtlich aus, auch wenn das ein schwacher Trost für Menschen ist, die sich ausgegrenzt fühlen. Es gibt aber tatsachlich Gemeinden, die Menschen ganz bewusst ausgrenzen. Sie haben eine übertriebene restriktive Theologie und bauschen etwas Nebensachliches zu einem großen Problem auf. Das führen sie dann als Beweis dafür an, dass sie in einem Zeitalter leben, in dem niemand das echte Evangelium hören will, das nur sie predigen.

Stellt Ihre Gemeinde Traditionen über die Veränderungen, die notwendig werden, um den Missionsbefehl von Jesus zu erfüllen? Dann handelt sie nicht strategisch und hängt fest.

… immer weniger das sie umgebende Umfeld abbildet

Viele Gemeinden, die festhängen, spiegeln ihr Umfeld wider – das heißt ihr Umfeld, wie es war, als die Gemeinde gebaut wurde oder das letzte Mal eine dynamische Phase hatte. Eine strategisch handelnde kleine Gemeinde in einem ethnisch und kulturell vielseitigen Umfeld ist auch eine ethnisch und kulturell vielseitige Gemeinde. Liegt das Durchschnittsalter der Gemeindemitglieder 25 Jahre über dem Durchschnittsalter der Einwohner im Umfeld, dann handelt die Gemeinde nicht strategisch, sondern hängt fest. Eine mit Senioren gefüllte Gemeinde in einer Seniorensiedlung mag den Bedürfnissen ihres Umfelds hingegen genau richtig entsprechen.

Sieht die Demografie Ihrer Gemeinde so aus, wie ihr Umfeld früher einmal ausgesehen hat, statt so, wie es jetzt aussieht? Dann handelt sie nicht strategisch und hängt fest.

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LK24SPRECHER

Karl Vaters hat ein Herz für kleine Gemeinden. Ihr Wert und wichtiger Beitrag sollen neu zur Geltung kommen. Dafür engagiert sich der Pastor auch als Coach. In diesem Beitrag erklärt er den Unterschied zwischen einer Gemeinde, die festhängt, und einer, die strategisch handelt.

KONGRESSE

Eine Gemeinde ist bewusst und aus strategischen Gründen klein, wenn sie

… aus gutem Grund klein ist

Für viele Menschen funktioniert das Kleinsein gut. Selbst viele Megakirchen haben aufgehört, größere Gebäude zubauen und vervielfachen lieber kleinere Veranstaltungsorte. Manche Menschen ziehen einen kleinen Rahmen vor, um Gemeinschaft mit anderen Christen zu haben und sich in der Gemeinde zu engagieren. Das alte Klischee von kleinen Gemeinden mit festgefahrenen Mitgliedern, die gegen Wachstum sind, damit ja alles so bleibt, wie es immer war, entspricht meist nicht der Wirklichkeit. Die neuen Befürworter kleiner Gemeinden sind eher jung und engagiert, besagt eine Studie. Sie suchen nach sinnstiftenden Zielen und Beziehungen, denen sie sich in einem persönlicheren Rahmen widmen können. Sie wünschen sich eine Atempause vom ständigen Kulturlärm. Bei ihnen finden besonders Gemeinden Widerhall, in denen es Ruheorte gibt.

Ist Ihre Gemeinde klein, weil Ihre Zielgruppe Menschen sind, die den persönlichen Rahmen wertschätzen? Dann hängt sie nicht fest, sondern handelt strategisch.

vorübergehend

klein ist

Das ist die Situation, in der sich die

meisten Pastoren kleiner Gemeinen ihrer Meinung nach befinden. Das dachte ich lange Zeit auch. Mehr als zwei Jahrzehnte lang in drei verschiedenen Gemeinden dachte ich, der große Wachstumsschub käme gleich um die Ecke. Doch bis zu dieser Ecke war es sehr weit. Wie sich herausstellte, blieb meine Gemeinde klein, also fingen wir an, bewusst klein zu sein. Einige Gemeinden bleiben tatsachlich nur vorübergehend klein. Doch da niemand voraussagen kann, wie lange diese Phase anhält, sollte sich auch so eine Gemeinde daranmachen, eine gute kleine Gemeinde zu sein.

Stecken Sie nicht Ihre ganze Energie ins Wachstum; fördern Sie auch die Gesundheit der Gemeinde! Ist Ihre Gemeinde noch klein, aber gesund? Dann hängt sie nicht fest, sondern handelt strategisch.

… klein ist, um den Aufwand zu reduzieren und ihr Profil zu schärfen Nachdem ich begonnen hatte, über den Wert kleiner Gemeinden zu schreiben, bekam ich eine Einladung, bei einer Konferenz für Hausgemeindeleiter zu sprechen. Solche Gemeinden sind offensichtlich mit Absicht klein, und diese Leiter hatten genauso viel Leidenschaft dafür, Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen und das Reich Gottes voranzubringen, wie andere Gemeindeleiter, die ich kennengelernt habe. Sie waren zwar nicht grundsätzlich gegen herkömmlichere Gemeinden, aber der häusliche Rahmen passte für sie und ihre Mission am besten.

Ist Ihre Gemeinde klein, weil Sie bewusst Strukturen und unnötigen Aufwand reduzieren, und ihr Leben und ihre Botschaft optimieren wollen? Dann hängt sie nicht fest, sondern handelt strategisch.

… klein ist, um besser in eine Gesellschaft eindringen zu können Große Autos leisten gute Dienste besonders für Menschen, die viel zu transportieren haben. Allerdings haben sie es oftmals schwerer, einen Parkplatz zu finden. Großen Gemeinden ergeht es ähnlich. Sie haben zwar eine » Ladekapazität «, die kleineren Gemeinden fehlt, aber sie sind ungeeignet für Orte, an denen Grundbesitz teuer oder das Einzugsgebiet dünn besiedelt ist. Oder wo christliche Gemeinden verfolgt werden, Krieg herrscht und

Die Cornerstone Christian Fellowshop von Pastor Karl Vaters ist eine MehrgenerationenGemeinde, die Anfang der 1950er Jahren in Fountain Valley gegründet wurde, einem 57.000Einwohner-Ort in Süd- Kalifornien

KONGRESSE
»Wie sich herausstellte, blieb meine Gemeinde klein. Also fingen wir an, bewusst klein zu sein.«

vieles mehr.

Ist Ihre Gemeinde klein, um eine Kultur zu erreichen, zu der große Gemeinden keinen Zugang finden würden? Dann hängt sie nicht fest, sondern handelt strategisch.

… klein ist durch Veranlagung und Begabung

Ich bin noch nie einem Pastor begegnet, der sich für das Pastorenamt entschied, weil er seine Zeit unbedingt damit verbringen wollte, Geld zu beschaffen, Angestellte zu managen oder sich mit Behörden wegen Baugenehmigungen herumzuschlagen. Die meisten Pastoren gehen in den vollzeitlichen Dienst, weil sie die Herzen von Menschen durch einen persönlichen Hirtendienst berühren wollen. Die meisten Pastoren erreichen ihr Optimum durch die Gaben, die gerade in einer kleinen Gemeinde zur vollen Geltung kommen können.

Wenn Ihre Begabung und Berufung einem Hirtendienst in einem kleinen Rahmen entspricht, dann machen Sie Ihre Sache innerhalb dieses Rahmens gut! Verachten Sie nicht Ihren Platz am Leib Christi oder begehren den Platz eines anderen – oder die Gemeindegröße eines anderen! Erreichen Ihr Dienst und Ihre Gemeinde ihre größte Effektivität für das Reich Gottes in einem kleinen Rahmen? Dann hängen sie nicht fest, sondern handeln strategisch.

KARL VATERS ist Pastor der Cornerstone Christian Fellowship in Fountain Valley, Kaliforniern sowie Gemeindeberater und Autor, der besonders die Bedürfnisse von kleinen Gemeinden in den Blick nimmt. Vaters ist Sprecher beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.

Auszug aus: Karl Vaters - Kleine Gemeinde, große Wirkung. Raus aus der Wachstumsfalle. Francke. Erhältlich: willowshop.de

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WAS MIR H FFNUNG GIBT

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In Krisenzeiten und Herausforderungen sind der Blick auf das Gelungene, die Lichtblicke und Hoffnungszeichen besonders wichtig. Sie machen Mut, stecken andere an. Für das Willow Creek Magazin geben Menschen aus unterschiedlichen kirchlichen Kontexten Einblicke in das, was ihnen in den vergangenen Monaten Hoffnung gegeben hat.

Mittendrin, im Dorf

Manchmal blicke ich auf die Austrittszahlen unserer Kirche. Schaue auf die Herausforderungen ihrer Struktur. Sehe die riesigen Vakanzen und kaum zu bewältigenden Aufgaben. Wo ist Gott? Herr, wohin soll ich gehen?

Und dann bin ich einfach da, mittendrin: In den ersten Wochen meiner Amtszeit in ›meinem Dorf‹ in Thüringen. Es ist Oktober und wir feiern Erntedank. Ein Gottesdienst, der in mir das Feuer für meinen beginnenden Dienst entfacht. Ja, wir sitzen in einer spinnenverwebten rissigen Dorfkirche – aber sie ist voll. Voll mit Menschen, die sich trauen zu klatschen. Die beim Reingehen lachen. Die ihre Mütze auflassen, weil es kalt ist. Ein Kirchenältester bekommt nach den Abkündigungen schallenden Applaus wegen einer grandiosen Pointe. Mein Kollege und ich, im Talar, lachen mit. Weil es möglich geworden ist in dieser Kirche, die abbaut.

Ich habe Hoffnung – ja, mehr als das: Ich sehe, dass etwas wächst, weil wir mittendrin sind. Im Dorf, in der Gemeinschaft, präsent und nah dran. Jesus tat Wunder, verwandelte Wasser zu Wein, vermehrte Brot und veränderte Menschen. Ich sehe: Da passiert Verwandlung – vor allem mit unserer Generation. Jetzt, wo so viel brachliegt… Da sind die alteingesessenen Christen und die aus der Kirmesgesellschaft, die gemeinsam feiern. Auf dem Dorffest und jetzt im Gottesdienst. Auch sie, die sonst so kirchenfern sind, kommen nicht nur Heiligabend. Sondern auch zu Ostern oder zum Erntedankfest und sprechen mich danach an: wegen meiner ›Rede‹. »Die war cool!« Und dass Gott wie Schokolade im Doppelkeks ist, das glauben sie auch. Der hält uns zusammen und macht es einfach schöner und süßer. Amen!

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THERESE CHARLOTTE ROPPEL ist Pfarrerin im Vorbereitungsdienst in der Ev. Kirche Mitteldeutschland

Schöne Überraschung

CHRISTIAN A. SCHWARZ ist Gründer des Institute for Natural Church Development, das sich mit der Entwicklung der christlichen Religion beschäftigt

Als jemand, der berufsmäßig mit Abwehrmechanismen gegenüber Veränderungen bestens vertraut ist, bin ich vor zwölf Jahren nicht gerade hoffnungsvoll an das bislang herausforderndste Projekt meines Lebens gegangen: das Thema »Gottes Energie« im Neuen Testament zu erforschen und die Ergebnisse so mit der Welt zu teilen, dass neue Vitalität in einzelnen Menschen und ganzen Gemeinden freigesetzt wird.

Da ich all die Jahre in Gesprächen über dieses Thema häufig Vorbehalten begegnete – um es sehr zurückhaltend auszudrücken –, war ich auf das Schlimmste gefasst, als es im letzten Jahr nun endlich darum ging, diese Erkenntnisse über Publikationen und Coachingangebote mit anderen zu teilen. Ich war darauf eingestellt, die gleichen Stichworte zu hören, die ich in den vergangenen zwölf Jahren zu hören bekommen hatte: »unbiblisch«, »Irrlehre«, »Synkretismus« etc.

Und was erlebte ich? Nachdem der letzte Band meiner Energie-Trilogie fertiggestellt war, hörte ich von Menschen, die die Bücher gelesen bzw. das Training in Anspruch genommen hatten, nicht ein einziges Mal Stichworte wie die eben genannten. Vielmehr erlebte ich eine intellektuelle und emotionale Offenheit, die ich nach allen Vorerfahrungen bei Christen, die stark ihre »Bibeltreue« betonen, nicht erwartet hatte. Statt – wie es häufig der Fall ist – die eigene Bibeltheorie zu benutzen, um sich vor neuen biblischen Erkenntnissen abzuschirmen, führte nun das Schriftstudium dazu, die eigene Wohlfühlzone zu hinterfragen. Eine Erfahrung, die mich für die Zukunft ermutigt: Argumente –gepaart mit Bibelfestigkeit und Beharrlichkeit – vermögen tiefgreifende Veränderung zu bewirken.

Bob, der Hoffnungsträger

Gestern kam sie an. Die Autobiografie meines Freundes Bob. Geboren vor über 80 Jahren in einem Dorf, irgendwo in Kanada. Sohn eines Farmers. Einfachste Verhältnisse. Kurze Schulzeit, dann noch Bibelschule. Das war’s. Berufung von Gott in den Dienst nach Deutschland. 1964 Ankunft in Bremerhaven, mit einem einzigen Koffer. Kein Wort Deutsch. Keine Kontakte. Was konnte aus dem schon werden? Eigentlich hoffnungslos.

Erster, zögerlicher Anfang einer Camp-Arbeit. Leidenschaftliche Hingabe anstelle menschlicher Möglichkeiten. Erste Predigten auf Deutsch –mit peinlichen Versprechern. Aber dann: Wunder über Wunder geschehen. Gott schenkt zwei Schlösser am Starnberger See. Tausende junger Menschen kommen durch Bob zum Glauben, weihen ihr Leben dem Höchsten. Auch ich.

Bobs Segensspur ging weiter. Sie zieht sich durch ganz Europa, durch 18 Länder, bis nach Afrika. Der einfache Farmerjunge wird zum bekannten Evangelisten. Bob – für mich ein Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten. Gott benutzt oft durchschnittliche Leute überdurchschnittlich. Unglaublich! »Die Hand Gottes hat das getan«, ist seine Biografie überschrieben, nach Jesaja 41,20. Eine passende Überschrift, auch für heute. Er kann! Das ist die Hoffnung.

PROF. DR. STEPHAN HOLTHAUS ist Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen.
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Erweckung in Paderborn

TINI BRÜNING studiert Angewandte Theologie an der katholischen Hochschule in Paderborn

Ich träume von einer Erweckung in meiner Heimat. Deshalb bin ich nach einem zweijährigen

Aufenthalt bei der katholischen Loretto Gemeinschaft in Österreich wieder aufgebrochen, um nach Paderborn zurückzukehren. Dort lebe ich seit mittlerweile drei Jahren wieder, darf wirken und staunen. Inmitten einer weltweit krisenhaften Zeit konnte ich erleben, wie Gott Wege ebnet, Menschen zusammenführt und Umstände schafft, auf die ich keinen Einfluss haben konnte. Ich habe erlebt, dass meine Verfügbarkeit für Gott und mein Vertrauen auf ihn ausreichen, damit er seine Versprechen erfüllen kann. Im vergangenen Jahr habe ich mit anderen feurigen Katholiken den Zusammenschluss Refocus Him gegründet und erstmalig ein Pfingstfestival in Paderborn organisiert. Gemeinsam mit 220 Menschen versammelten wir uns, wie die Jünger in der Apostelgeschichte, um das Wirken des Heiligen Geistes zu erbitten und Pfingsten zu feiern. Für mich ist Erweckung angebrochen und die Sehnsucht wahr geworden, die Gott in mein Herz gelegt hat: an seinem Reich in unserer Stadt mitzuwirken. Meine Erfahrung ist, dass er jeden mutigen Glaubensschritt belohnt und dadurch Segen vermehrt. Natürlich ist er es, der sein Reich baut; doch er verwendet dazu mein kleines »Ja«. Er macht sich in gewisser Weise von unserer Bereitschaft abhängig, wie damals von Maria, der Mutter Jesu. Sie sagte: »Mir geschehe nach deinem Wort«. So möchte ich ebenfalls bereit sein, und immer hoffnungsvoll.

Schritte ins Unbekannte

GUNNAR ENGEL ist Pastor der Evangelischen Apostelkirchengemeinde in Kiel und vielgesehener YouTuber

2022 war ein Jahr der Veränderungen. Unsere Tochter Zoë wurde geboren. Titus wurde damit zum großen Bruder, Anni und ich zum zweiten Mal Eltern. Dazu kam der Familienumzug: Ich habe meine Stelle gewechselt und bin als Pastor nach Kiel gegangen. Natürlich waren das alles freiwillige Dinge. Trotzdem waren es viele Schritte ins Unbekannte. Besonders erinnere ich mich an einen Abend im Gebet. Es war einer meiner letzten Abende in der Gemeinde, die ich bald verlassen sollte. Ich ging in die Kirche und betete. In mir war eine Mischung aus Vorfreude, Abschied, Glück und Aufregung. Ich schüttete Gott mein Herz aus. Erzählte ihm, was mir Sorgen machte. Und je mehr ich mir von der Seele redete, desto stiller wurde es in mir. Es war, als würde Gott sagen: »Ich sehe, was du hier in den letzten Jahren gemacht hast. Die Dinge, die funktioniert haben und auch, wo du gescheitert bist. Aber nun ist es Zeit loszulassen. Ich gehe auch diesen nächsten Schritt mit dir.« Von da an konnte ich mich ganz an dieser Hoffnung festhalten: Bei allem, was sich verändert – Jesus ist da. Und er ist immer noch der Gleiche.

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»HIER HAT GOTT

SEINE HAND IM SPIEL«

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Der wichtige Einschnitt kam 1972: Seinerzeit wurde der 19-jährige Joel Jager von seinem Freund Bill Hybels eingeladen, gemeinsam die Kleinstadt Kalmazoo/Michigan zu verlassen, um in Chicago eine Jugendgruppe aufzubauen. Die anfangs 30, bald 1.200 Jugendlichen bildeten den Startpunkt für eine Gemeinde, die weltweit zu einem Vorreiter für eine Gemeinde für kirchenferne Menschen wurde. Während der 47 Jahre ihres Bestehens hat Joel Jager im Technikbereich der Gemeinde die gesamte Willow-Historie hautnah miterlebt. Im vergangenen Dezember ist er in den Ruhestand getreten. Mit dem Willow Creek Magazin blickt er zurück auf eine bewegte Gemeindegeschichte. Wir haben als Magazin über die Anschuldigungen gegen Bill Hybels und die Krise der Gemeinde ehrlich berichtet. Viele waren enttäuscht und suchen nach Wegen, das Gute zu behalten - und dabei auch Versagen und Enttäuschungen auszuhalten. Hier spricht ein Freund, der aus seiner Sicht über 47 bemerkenswerte Willow-Jahre berichtet.

Joel, als frischer Pensionär hast du jetzt mehr Zeit, dich deinem Hobby zu widmen. Es heißt, du seist ein Autonarr.

Allerdings. Seit meinem 12. Lebensjahr schraube ich an Autos herum, noch bevor ich meinen Führerschein in der Tasche hatte.

Wenn du auf die 47-jährige Geschichte der Willow Creek Community Church zurückschaust – angefangen von der Jugendgruppe mit 30 Leuten bis zur Gemeinde mit 23.000 Gottesdienstbesuchern in den Hochzeiten –was war dein persönliches Highlight?

Oh, das ist leicht zu beantworten – mag aber etwas überraschend klingen.

Weshalb?

Weil es nicht das ist, was man vielleicht erwarten würde: etwa die hohen Gottesdienstbesucherzahlen, die weltweite Aufmerksamkeit oder die riesigen Events, die wir zu Weihnachten und Ostern auf die Bühne brachten. Meine Highlights waren Momente, an denen ich am Mischpult saß und von einem Lied im Gottesdienst so tief berührt wurde, dass ich buchstäblich eine Gänsehaut bekam. Ich spürte: Jetzt redet Gott durch diesen Liedtext ganz persönlich zu mir. Das werde ich nie vergessen. Aber das ging nicht nur mir so. Regelmäßig wurde uns zurückgemeldet: Ich saß bei euch im Gottesdienst und es war so, als wäre die Predigt, dieser Song, dieser Kreativbeitrag nur für mich. Das ist tausendmal passiert. An diesen geistlichen Ereignissen beteiligt gewesen zu sein, ist unbeschreiblich.

Wann hattest du das erste Mal den Eindruck: Gott geht mit dieser Gemeinde einen außergewöhnlichen Weg?

Dieses Gefühl hatte ich schon in der Jugendgruppe, aus der die Willow-Gemeinde hervorgegangen ist. Wenn in drei Jahren eine Jugendgruppe von 30 auf 1.200 Personen anwächst, ist so ziemlich jedem klar: Das ist nicht normal. Hier hat Gott seine Hand im Spiel. Aber es waren nicht nur die Zahlen. Es war auch diese enorme Offenheit für die Botschaft bei den Teenagern, die bereit waren, ihr Leben zu ändern. Das war schon surreal.

Was hat die jungen Menschen so angesprochen?

Der damals völlig neue Ansatz: die moderne Musik,

die Dave Holombo einführte; dann kam die damals 15-jährige Nancy Beach mit ihrer künstlerischen Ader dazu und baute ein Kreativteam auf – und natürlich die Andachten von Bill Hybels.

Die Menschen waren gefesselt davon, wie er biblische Inhalte anschaulich und praktisch erklären konnte: in der Jugendgruppe, wie auch später in der Gemeinde. Er besaß die Gabe, Beziehungen zu Menschen aus allen Schichten herzustellen: vom LKW-Fahrer über CEOs bis buchstäblich hin zu Präsidenten. Viele sagten: Jetzt verstehe ich zum ersten Mal, was es mit dem christlichen Glauben auf sich hat! Sie entdeckten: Ich kann diesen Glauben tatsächlich auch in meinem Alltag leben, ohne dass es irgendwie schräg wäre. Viele erlebten das als eine große Befreiung.

1981 folgte der Umzug ins neu errichtete Gemeindezentrum in South Barrington. Das Kino war mit seinen 900 Plätzen viel zu klein. Wir mussten drei Gottesdienste hintereinander anbieten, um alle Menschen unterzubringen. Mit dem eigenen Gebäude und den neuen Möglichkeiten explodierten die Besucherzahlen dann förmlich. Was man dabei nicht vergessen darf: All das lief komplett ohne irgendwelche Werbekampagnen. Die einzige ›Werbung‹ war die Mund-zu-MundPropaganda. Menschen waren begeistert von dem, was sie in der Gemeinde erlebten, und erzählten davon genauso unverkrampft, wie sie es in den Predigten hörten: zuhause, am Arbeitsplatz, in ihrer Nachbarschaft.

Auch die Bereitschaft sich zu beteiligen, war offenbar riesengroß.

Ja, das meiste lief über die Ehrenamtlichen. Ich gehörte zu den Wenigen, die angestellt waren. Das hieß, dass ich an jedem Samstag bestimmt 35 Anrufe machen musste, um sicherzustellen, dass alle Ehrenamtlichen – allein im Technikbereich –am Sonntag an Deck waren. Und das Woche für Woche. Mobiltelefone gab‘s damals ja noch nicht.

Im Laufe der Jahre haben viele versucht, den Erfolg von Willow zu entschlüsseln. Sogar bei Harvard wurde die Willow-Gemeinde in einer Fallstudie besprochen. Zu welchem Fazit kamen die Analysten?

Die mit Abstand am häufigsten genannte Schlussfolgerung war: Bei Willow geht’s nur um Entertainment. Die Menschen kommen einfach wegen der

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modernen Musik, den Theaterstücken und der coolen Show. »Willow ist wie ein Strom mit einem Kilometer Breite – der aber nur einen Millimeter Tiefgang hat«, schrieb die Chicago Sun Times mal. Tatsache ist, dass wir niemals biblische Wahrheiten verwässert, sondern sie einfach in einem zeitgemäßen Kontext vermittelt haben. Die technischen Möglichkeiten, die wir ab 2003 im neuen State-of-the-Art-Auditorium zur Verfügung hatten, spielten immer eine untergeordnete Rolle. Im Fokus stand immer die Message.

Du hast deine Entscheidung, die Kleinstadt in Michigan für das Abenteuer in Chicago zu verlassen, also nicht bereut.

Ich bin sehr dankbar für diesen Weg. Dadurch hat sich für mich eine völlig neue Welt eröffnet, die mein Leben unglaublich bereichert hat.

Du stehst Bill auch heute noch nahe?

Ja. Mal abgesehen davon, dass wir uns buchstäblich seit der Kindergartenzeit kennen, liegt es wohl auch daran, dass wir so gegensätzliche Typen sind. Dadurch haben wir uns in all den Jahren wunderbar ergänzt. Er war immer der, der sich hinstellen und frei reden konnte. Ich war immer der, der im Hintergrund mittels Technik seine Stimme verstärkt, übertragen, aufgezeichnet oder vervielfältigt hat. Das hat er immer wertgeschätzt. Er hat mir immer wieder klargemacht, dass meine praktischen Veranlagungen geistlichen Wert besitzen und dass Gott sie benutzt, um seine Gemeinde zu bauen.

Wie enttäuscht warst du, als die Gemeinde vor einigen Jahren in eine Leitungskrise geriet, die wesentlich mit Bill zu tun hatte?

Als die Anschuldigungen 2018 vorgebracht wurden, war ich völlig überrascht. Ich war ja nicht nur mit

Bill selbst eng befreundet, sondern auch mit all jenen, die diese Vorwürfe gegen ihn erhoben. Hätte ich gewusst, dass da offenbar etwas vorgefallen war, hätte ich vielleicht dazu beitragen können, die Dinge aus der Welt zu räumen.

Ist möglicherweise niemand auf dich zugegangen, weil du ihm zu nah warst?

Ich weiß es nicht. Tatsache ist, dass ich ihn schon so lange kenne, wie ich denken kann. All die Jahre habe ich eng mit ihm zusammengearbeitet – hier in Chicago und auf vielen internationalen Reisen. Auch in unzähligen privaten Settings habe ich ihn erlebt. Persönlich habe ich keinen Moment erlebt, den ich als problematisch einstufen würde. Auf der anderen Seite kann ich aber auch nichts entkräften.

Hast du mit ihm über die Dinge gesprochen? Natürlich. Ich habe ihn gefragt: »Ist deine Beziehung zu Gott noch solide?« Seine Antwort: »Ja, Joel.« Die Vergebung zwischen Gott und Mensch ist das eine. Die Versöhnung zwischen Menschen wohl ungleich schwieriger, weil andere daran mitbeteiligt sind. Ich hoffe, dass es irgendwann dazu kommt.

Das Konzept des Seeker Service, den die Willow-Gemeinde in den 80er Jahren etabliert hat – ein Gottesdienst, der ganz auf Menschen ausgerichtet ist, die mit Glaube und Kirche nichts am Hut haben –, wurde weltweit von zahlreichen Gemeinden übernommen und hat viele Menschen erreicht. Was ist heute ein Schlüssel, um Menschen erfolgreich mit dem Glauben bekanntzumachen?

In den USA haben die Gemeinden großen Zulauf, die den Schwerpunkt auf eine packende Predigt legen –also auf eine Botschaft, die Menschen ins Herz trifft.

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Das Mischpult war viele Jahre lang Jagers Arbeitsplatz. Hier ist er 1985 bei einem Outdoor-Gemeinde-Event am See auf dem Willow-Campus zu sehen.

Und was ist mit begeisterndem Worship?

Seien wir ehrlich: In den meisten Gemeinden ist die ›Playlist‹ im Gottesdienst doch recht schlank und nahezu identisch.

War das früher anders?

Definitiv. Zu den Zeiten des Seeker Service nutzten wir ein viel breiteres musikalisches Spektrum. Damals wurden auch säkulare Songs im Gottesdienst vorgetragen, weil viele davon die menschlichen Sehnsüchte so treffend auf den Punkt bringen. Sie waren immer eine Steilvorlage für jede Theaterszene oder Predigt.

In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten bei der Gottesdienstgestaltung für viele Gemeinden deutlich vergrößert.

Die größeren Gemeinden sind heute alle mit einer guten Technik ausgestattet und haben hervorragende Musiker in ihren Reihen. Bunte Strahler sind mittlerweile auch Standard. Echte Unterschiede gibt es in der Predigt: im Stil und in der geistlichen Tiefe. Wenn ein Pastor oder eine Pastorin auf authentische Weise darüber reden kann, wie man in eine Beziehung zu Gott kommt und wie diese praktisch gelebt werden kann, dann zieht das die Menschen in den USA derzeit am meisten an.

Ist Worship also überbewertet?

Ich sprach vom missionarischen Moment. Natürlich kann man mit Musik Menschen anziehen. Es gilt aber ehrlich zu fragen: Was spricht die Menschen wirklich dabei an? Sind es die Texte oder nur die Melodie und die Art, wie ein Song performt wird? Wir müssen uns die Frage gefallen lassen: Fördert dieses Lied meine Interaktion mit Gott oder erzeugt es nur ein schönes Gefühl? Ich weiß: Das ist oft ein schmaler Grat.

Die Willow-Gemeinde hat mit Dave Dummitt seit 2020 einen neuen Leitenden Pastor und ein völlig neues, sehr junges Leitungsteam. Wie siehst du die Zukunft der Gemeinde?

Das Team arbeitet gerade an neuen Wegen, wie eine einladende Gemeinde heute aussehen sollte. Die Ansätze klingen vielversprechend. Zugleich sind sie dabei, die Kultur der Gemeinde weiterzuentwickeln und von einem Top-Down-Leitungsstil – der früher in vielen Gemeinden ja gang und gäbe war – zu einem kollaborativen Leitungsstil zu wechseln. Die Entscheidungsprozesse werden dann wohl etwas länger dauern. Aber der Ansatz passt wohl besser in unsere heutige Zeit.

Die Gemeindearbeit sollte sich ohnehin nicht um die drehen, die die Gemeinde früher einmal gegründet haben und was sie damals toll fanden. Der Blick sollte immer noch vorn gerichtet sein, auf die Menschen, die es noch zu erreichen gilt und die Wege, die heute dazu nötig sind. Willow war immer offen für Menschen, die auf der Suche sind nach Gott –das wird auch künftig so bleiben.

Anfang der 2000er Jahre wurde der Gemeinde-Campus deutlich erweitert: mit dem Bau eines 7.000-Personen fassenden Gottesdienst-Auditoriums und des sozialdiakonischens Care Centers

JOEL JAGER gehört zu den Gründungsmitgliedern der Willow Creek Community Church. Bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2022 hat er 47 Jahre im Technikbereich mitgearbeitet. Im Alter von zehn Monaten erkrankte Joel an Kinderlähmung. Seitdem ist er die meiste Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Die andere Seite der Medaille: Sein Sohn Evan hat bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio Silber im 3.000 Meter Hindernislauf gewonnen. Bei vielen Wettkämpfen begleitet Joel seinen Sohn.

Interview und Übersetzung: Gotthard Westhoff

Joel Jager, Willow Creek Community Church

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FOR THE ONE. FOR THE

Welche Schwerpunkte setzt die Willow Creek Community Church 2023?

Im Januar fand in der Willow Creek Community Church die jährliche Vision Night statt. Der Leitende Pastor Dave Dummitt sowie der CampusPastor von South Barrington, Shawn Williams, informierten über die aktuelle Entwicklung der Gemeinde und die Schwerpunkte für 2023. Dabei stellten sie auch Ergebnisse aus der Gemeindeumfrage vor, die Ende 2022 durchgeführt wurde.

grund von 41,5% im Jahr 2021 auf aktuell fast 44% gewachsen ist. Das heißt: Etwas mehr als die Hälfte der Gottesdienstbesucher sind Weiße. Die größte ethnische Gruppe ist mit 20,6% die der Hispanics (Grafik 3).

In der Post-Pandemie verzeichnet die Gemeinde aktuell das größte Wachstum in der Arbeit mit Kindern: Etwa 900 nehmen derzeit an den Programmen von WillowKids teil. Eine ›Mitarbeiter-RekrutierungsInitiative‹ zum Jahresbeginn konnte der durch die Pandemie stark zurückgegangenen ehrenamtlichen Mitarbeit positiv entgegenwirken: 587 Menschen erklärten sich im Anschluss bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. »Wir freuen uns riesig über diese enorme Bereitschaft. Allerdings waren wir nicht vorbereitet auf eine so große Resonanz. Es wird ein paar Wochen dauern, bis wir die vielen Menschen in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche integriert haben«, sagte Dave Dummitt.

Schwerpunkte für 2023

Gemeindeumfrage

37% der heutigen Gemeindeglieder sind in den vergangenen fünf Jahren neu zur Gemeinde hinzugekommen – also nach der Leitungskrise von 2018. Das betrifft den zentralen Standort in South Barrington sowie die weiteren sieben Willow-Regionalgemeinden im Einzugsgebiet von Chicago. 39% der Neulinge waren zuvor nicht Teil einer anderen Kirchengemeinde.

Auffällig ist die Altersstruktur der ›neuen‹ Willow-Leute aus dem vergangenen Jahr: 43% gehören zu den Millennials

– Menschen also, die zwischen 1981 und 1997 geboren wurden (Grafik 2). Damit kommt die Gemeinde dem im vergangenen Jahr anvisierten Ziel näher, ›jünger‹ werden zu wollen.

Gefragt wurde auch, wie die Neuen zur Gemeinde gefunden haben. Hauptgrund ist mit 56% eine Einladung von Freunden oder Familienmitgliedern (Grafik 1).

Eine ›ermutigende Entwicklung‹ nannte Willow-Pastor Dave Dummitt die gestiegene Diversität. Aus der Umfrage ging hervor, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher mit ethnischem Hinter-

Für 2023 lautet der Schwerpunkt der Willow-Gemeinde ›For the one. For the world. – Für den Einen. Für die Welt‹. Mit ›For the one‹ soll bewusst ein missionarischer Akzent gesetzt werden – mit dem Ziel, dass bis zum Jahresende 1.500 weitere Menschen die Gemeinde erstmals besucht haben. Campus-Pastor Shawn Williams betonte: »Wir wollen nicht wachsen, damit sich die Zahlen schöner anhören, sondern damit mehr Menschen von Gottes Hoffnung und Liebe erfahren.« Er verwies darauf, dass Jesus stets den Einzelnen im Blick hatte: den Ausgestoßenen, den Kranken, den Einsamen … »Wer ist dieser Eine für dich? Wen hat Gott dir aufs Herz gelegt? Schreib diesen Namen auf! Bete für offene Türen – und du wirst überrascht sein, was Gott tun wird«, so Williams.

2023 wird die Gemeinde mehrere Impact-Sundays anbieten: Gottesdienste, die sich besonders für Menschen eignen, die dem Glauben fernstehen.

Beim Schwerpunkt ›For the world‹ sollen Menschen angesprochen werden, sich erstmalig in der Gemeinde zu

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Gründe für den Erstbesuch Grafik 1
Altersstruktur der Willow-Gemeinde Grafik 2

THE WORLD.

engagieren. Auch jene, die ihre Mitarbeit während der Pandemie beendet haben, gelte es wieder zur Mitarbeit einzuladen: um die Welt ein Stück weit zu verändern, ob vor der eigenen Haustür oder weit darüber hinaus.

Auch diejenigen, die wegen der Leitungskrise 2018 die Gemeinde verlassen haben, spielten indirekt eine Rolle. Der South Barrington-Campus-Pastor erklärte: »Wenn du seit mehr als fünf Jahren zu Willow gehörst, kennst du Menschen, die heute nicht mehr Teil von Willow sind. Sie saßen vielleicht einmal neben dir. Wenn sie inzwischen Teil einer anderen Gemeinde geworden sind, sind sie dort gut aufgehoben. Aber wenn nicht, lade sie wieder ein! Wir können sie integrieren, weil jemand, der integriert ist, seine Hand ausstreckt.«

Zum Abschluss machte Dave Dummitt deutlich: »Unser Ziel ist nicht, die beste Gemeinde in unserer Gegend zu sein –wir wollen die beste Gemeinde für unsere Gegend sein.«

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GOTTHARD WESTHOFF Diversität in der Willow-Gemeinde Grafik 3 Shawn Williams
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Dave Dummitt
Outbreakband Koenige
Partner: veranstalter: @spiritkongress @spirit_kongress www.spirit-kongress.de
FrÜhBuChEr bIs31.5.
Johannes Hartl Samuel Rösch Klaus Douglass pia Wick Anna-Nicole Heinrich Andreas Malessa Albert Frey & Priester
Lothar
Kosse & Band Worship Café Band
1. – 3.
September 2023 RuhrCongress Bochum

DEN KO N GRESS GEMEINSAM ZU ERLEBEN, M ACHT DEN UNTERSCHIED

Der Siegburger Gemeindeleiter Viktor Fröse besucht Willow-Konferenzen am liebsten in einem großen Team

Mit 38 Teilnehmenden ist Viktor Fröse, Leiter einer evangelischen Freikirche in Siegburg, zum LK22 nach Leipzig angereist. Eine beeindruckende Gruppe. Wie ist es ihm gelungen, so viele Leute aus seiner Gemeinde zu mobilisieren? Dafür habe es gar keine große Motivationsstrategie gebraucht, sagt er, alle aus der Gruppe seien sehr gern und selbstverständlich mitgekommen. »Wir haben in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen mit dem Kongress gemacht und erleben ihn als eine Zeit, die uns als Team inspiriert. Das spricht sich unter den Mitarbeitern rum und motiviert dazu, wiederzukommen.«

Seit 2010 besucht Viktor die Willow Creek-Kongresse, zusammen mit seinem Co-Gemeindeleiter Andrej. Nach der ersten Teilnahme stellten die beiden fest, dass sie das Gehörte und Erlebte nicht so in die eigene Gemeinde transportieren konnten, wie sie es gern wollten. »Der Funke sprang einfach nicht über.«

Warum? »Manche Dinge muss man erlebt haben. Ich stelle immer wieder fest, dass es einen großen Unterschied macht, einen guten Vortrag als Video zu schauen oder eine Konferenz als Gruppe mitzuerleben. Man nimmt nicht nur Informationen auf, sondern ganz unterschiedliche Eindrücke – die man sofort mit anderen teilen und verarbeiten kann.« Und noch etwas spielt eine Rolle: »Jeder von uns braucht unterschiedliche Dinge auf seiner Reise als Jünger und Leitender. Was die einen bewegt, ist für andere nicht so relevant. Und umgekehrt. Das alles und für alle bietet einem ein Kongress.«

Von Mal zu Mal ist die Gruppe an Leuten gewachsen, die mit zu den Kongressen gefahren ist, ein Großteil des Leitungskreises und andere Gemeindemitglieder in Schlüsselpositionen. »Den Kongress gemeinsam zu erleben, macht den Unterschied«, bringt Viktor es auf den Punkt.

INSPIRATIONSQUELLE FÜR

DIE GEMEINDEARBEIT

Willow Creek ist für die Gemeinde in erster Linie eine Inspirationsquelle, die für den eigenen Dienst motiviert und bereichert. Bei früheren Kongressen hätte das Team feste Reflexionsrunden auch zwischen und nach den Vorträgen geplant, erzählt Viktor. Doch mit einer 38-köpfigen Gruppe wie beim LK22 würde es zunehmend kompliziert, die Gruppe zwischendrin noch zusammenzubringen. Aber durch die gemeinsamen Essenspausen fände ganz automatisch ein lockerer Austausch über die Sessions statt. Entscheidend ist für Viktor vor allem, was nach dem Kongress bleibt und in die Gemeinde getragen wird. Deshalb würden sie nach einem Kongress noch gemeinsam über die Inhalte sprechen und reflektieren. In unterschiedlichen Bereichen der Gemeindearbeit schließt sich stets ein reger Austausch an die Konferenzen an. »In unseren Leitungssitzungen nehmen wir eine ganze Zeit danach noch Bezug auf die Vorträge, die uns bei bestimmten Themen beschäftigen«, berichtet der Gemeindeleiter.

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Die Willow Creek-Kongresse haben die Gemeinde in ihrer Entwicklung vorangebracht. Nicht nur durch die Vorträge, sondern auch durch das Netzwerken mit anderen Leitenden, durch die Besuche an den Ständen spannender Werke. So haben sie beispielsweise eine eigene GemeindeApp durch Inspirationen vom vorhergegangenen Kongress entwickelt.

Einige Mitarbeiter der Gemeinde reisen bewusst als Ehepaar an, um auch für ihre persönliche Reise mit Gott profitieren zu können. »Das bereichert uns in unseren Beziehungen und Familien, da einige Dinge auch dort umgesetzt werden können«, freut sich Viktor. »Ich persönlich habe meinen 17-jährigen Sohn zum LK22 mitgenommen, der die Zeit als sehr positiv empfunden hat.«

Mut zum Kongressbesuch macht Viktor Fröse schließlich auch Unternehmern: »Leiter in ihren Unternehmen nehmen die Kongresse ebenfalls als bereichernd wahr, sie bekommen gute Impulse für ihre Aufgaben und die Verantwortung in ihrem Umfeld.«

GRETA-MARIEKE DITTMER

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Benedikt Schweizer NETZWERK
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Ein Teil des Gemeinde-Teams um Viktor Fröse beim LK22 in Leipzig
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israelische Gesellschaft.

Da ist er. Dieser eine Moment. Vielleicht ganz kurz nur. Aber in diesem Augenblick springt ein Funke über. Hoffnung blüht auf. Eine neue Perspektive wächst. Viele erfahren solche Momente, in denen Gott sie besonders berührt. Und nicht wenige erleben sie bei einem Willow-Kongress, während einer Chicago-Studienreise oder als Mitarbeitende bei einer Willow-Veranstaltung. MARKUS HASENFUß (Foto oben) erzählt von dem Moment, in dem ihm klar wurde, dass seine Unzufriedenheit mit der Gemeinde etwas mit ihm zu tun hat.

Mitte der 2000er Jahre war Gemeindeaufbau in unserer evangelischen Kirchengemeinde recht neu. Ich war damals noch nicht im Kirchengemeinderat, kannte Willow nicht und Gemeindeaufbau war für mich kein wirkliches Thema. Dachte ich zumindest.

Mit vielem, was in der Gemeinde (nicht) lief, war ich unzufrieden. Dass ich dazu berufen sein könnte, mich einzubringen, um etwas zu verändern und dass meine Unzufriedenheit etwas mit Gottes Auftrag an mich zu tun hätte, ahnte ich damals nicht im Geringsten.

Dann fragte mich ein Mitglied des Kirchengemeinderates, ob ich Lust und Zeit hätte, mit zum Leitungskongress 2005 nach Stuttgart zu fahren.

Ich? Wirklich?

Aus meiner Sicht war Gemeindeaufbau etwas für diejenigen, die noch Hoffnung hatten, unsere Kirchengemeinde zu retten. Ich hatte schon meine liebe Not mit der ehrenamtlichen Arbeit für ein Freizeithaus der Gemeinde. Ich gehörte nicht zur Gemeindeleitung – und

sollte an einem dreitägigen Leitungskongress teilnehmen, allerdings nur bei einer Liveübertragung in einer Gemeinde (weil die Halle ausgebucht war) – und sollte dafür auch noch Urlaub nehmen …?

Ich habe trotzdem »Ja« gesagt.

Und von der ersten Kongressstunde an haben mich die Themen, die Musik, Theaterstücke und Vorträge, die Freundlichkeit und das Engagement der Ehrenamtlichen (besonders derjenigen aus der Willow-Gemeinde in den USA) total berührt.

Es traf mich mitten ins Herz: Drei Tage ein einziger großer Willow-Moment, der vieles in mir in Gang gesetzt hat!

Stundenlange Nacherzählungen

Unsere Willow-Gruppe ist jeden Abend den kurzen Weg zum Schlafen nach Hause gefahren. Und mein Herz war so erfüllt, dass ich meiner Frau jeden Abend mehrere Stunden(!) lang davon erzählen musste. Es tat gut, über die Hoffnung für die Kirche zu sprechen. Und zu begreifen, dass wir als Gemeindemitglieder vor Ort einen Unterschied machen können – dass

es auch auf mich ankommt. Mir wurde zum ersten Mal klar: Gott möchte mich persönlich mit am Start haben.

Und meine Frau? Einen derart innerlich berührten und zunehmend motivierten Partner, in dem das Feuer des Glaubens und der Hoffnung für die eigene Gemeinde neu entfacht wurde, hatte sie nicht erwartet.

Seitdem hat der Leitspruch von Willow ›Die Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt‹ mich gepackt, auch wenn der Prozess auch nach mehreren Kongressbesuchen nicht abgeschlossen ist. Seitdem bin ich ›on fire‹ für unsere Gemeinde. Meine Unzufriedenheit, der Mangel, den ich wahrgenommen hatte, wurden verwandelt in die Motivation, mich selbst einzubringen und eine Vision für unsere Kirche zu entwickeln.

Allein tut man sich oft schwer. Was wir in den Gemeinden brauchen, ist eine kritische Masse: eine Hoffnungsgemeinschaft, die Gott wirklich große Dinge zutraut, die vorangeht, Vorhandenes weiterentwickelt und neue Ideen mutig ausprobiert.

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»DER MANGEL, DEN ICH WAHRGENOMMEN HATTE, WURDE VERWANDELT IN MOTIVATION«

Das Potenzial von Gastfreundschaft

Die katholische Heilig Geist Pfarrei in Hünenberg (Schweiz) entwickelt eine neue Willkommenskultur. Die Hintergründe schildert ihr Leiter Christian Kelter

In der Corona-Krise haben wir unerwartet die Erfahrung gemacht, dass der leidige, aber notwendige Türdienst trotz allem von vielen Menschen als Bereicherung erfahren wurde. Die Schwelle für den Eintritt in den Gottesdienst wurde unerwarteterweise als niedriger erlebt. Gott hatte uns etwas Neues gezeigt! So wurde schnell aus dem ›Kontrolldienst‹ ein Willkommensteam. Und unsere neu gelebte Willkommenskultur trägt seitdem viel zu einer besseren Atmosphäre in der Gemeinde bei. Wir spüren es rundherum. Da ist plötzlich mehr Offenheit und eine verstärkte Bereitschaft zur aktiven Teilnahme –im Gottesdienst, aber auch darüber hinaus. Es ist Teil unserer Vision, einladende Gemeinde zu sein. Das gilt es zu leben und eben auch zu verkünden.

Gastfreundschaft ist damit Teil von Mission. Sie nimmt Menschen in den Blick. Sie schafft neue Beziehungen. Und die führen zu lebendigerer Gemeinde. Das ist die Idee von Kirche. In seiner Klosterregel (ca. 540 n.Chr.) widmet der Heilige Benedikt ein langes Kapitel der Aufnahme von Gästen. Im Gast sollen wir Jesus Christus sehen, ihn freundlich und in Demut aufnehmen. Schon Benedikt wählt die Personen, die für Gäste zuständig sind, sorgfältig aus. In Gastfreundschaft wird von alters her investiert. Das spornt uns an. Wer Freude an Menschen hat, sensibel ist im Umgang mit Nähe und Distanz, darf seine Gabe gerne einbringen.

Gemeinschaft auf Augenhöhe

Auch dank Willow konnten wir Gastfreundschaft erleben und lernen. Wer erinnert sich nicht gern an den Beitrag ›Weltklasse-Service‹ von Horst Schulze, dem ehemaligen Chef der Ritz-CarltonHotelkette, beim Leitungskongress 2018 in Dortmund? Der war nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr inspirierend. Das Selbstverständnis von Schulze gilt auch für uns: »We are ladies and gentlemen, serving ladies and gentlemen«. Das beschreibt die Würde der Kinder Gottes. Wenn wir einander mit Liebe und Exzellenz dienen, dann leben wir unsere Sendung. Und das strahlt aus und lädt ein.

Dienstleistung als Dienst am Anderen

nachher nie mehr gesehen werden. Es ist recht, wenn der junge Mann um die Firmung bittet und selbst nicht genau sagen kann warum. Es ist in Ordnung, wenn die Tochter den toten Vater einfach nur würdig beerdigen will und Kirche halt dazu gehört. Wir dürfen darauf vertrauen, dass immer und überall zwischen Gott und den Menschen etwas passiert. Gott ist größer als alle gemeindlichen Konzepte. Gastfreundschaft heißt »Gott in allen Menschen und Situationen zu suchen« (Ignatius von Loyola). Den Menschen dienen heißt zugleich auch Gott dienen. Was für eine wundervolle Berufung!

Gottes Mission leben

Jesus war selbst gerne Gast und zugleich ein exzellenter Gastgeber. Davon berichten uns die Evangelien. Seine Kernbotschaft: »Du bist gesehen! Gott interessiert sich für dich und deine Geschichte!«

Oft höre ich in Gemeinden, dass wir uns nicht als Servicestellen missbrauchen lassen sollen. Dabei ist Service ist doch Dienst. »Was willst du, dass ich dir tue?«(Mk 10,51) fragt Jesus. Und es ist okay, wenn Leute kommen, um die Taufe für ihr Kind bitten und scheinbar

Challenge: Menschen gewinnen

Neben der ›Kundenpflege‹ (Schulze) möchten wir aber auch wachsen. Wir wollen als Gemeinde nicht bei uns selbst stehenbleiben. Das wäre zu wenig. Das Evangelium will ja maximal weit in die Welt ausstrahlen und wir sollen seine Botschafterinnen und Botschafter sein. Da möchten wir neu mehr Ehrgeiz entwickeln. ›Bring a friend‹ wird künftig wohl ein neues Gottesdienstformat sein. Wie genau wir das umsetzen und ausgestalten, steht jetzt an. Wie das geht? Wir wissen es noch nicht. Aber alle sind hochmotiviert. Und so fängt es an. Und also wird es gut.

CHRISTIAN KELTER ist Diakon und Gemeindeleiter der Pfarrei Heilig Geist in Hünenberg, im Schweizer Kanton Zug. Sein Podcast ›Glaubenszeit‹ ist bei bei i-Tunes und Spotify zu hören.

pfarrei-huenenberg.ch

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JUGEND- REFERENT/IN GESUCHT!

MIT INNOVATION UND VISION IN DIE ZUKUNFT JUNGER MENSCHEN INVESTIEREN!

"youth life"- JUNGSCHAR und JUGEND; 45-50 Kinder und Jugendliche; Viele gemeindefremde; Herausforderung und Verantwortung; keine lange Jugendtradition; klassische Jugend-Pionierarbeit; Tolles Team; Wir beten für weitere Erntehelfer denn die ERNTE ist groß...aber wenige sind der Arbeiter.

FeG Kandern (Südschwarzwald)

Pastor Timo Haack gemeindeleitung@feg-kandern.de www.feg-kandern.d

PASTOR:IN/REFERENT:IN (M/W/D)

JESUS GLAUBEN – GLAUBEN LEBEN – LEBEN TEILEN UNSER MOTTO, DEINE HERAUSFORDERUNG?!

Vielleicht sind wir genau die Kirche, die zu Dir passt. Bei uns wirst Du Menschen für Gott begeistern, predigen, begleiten, befähigen, neue Dinge anpacken, Gemeinschaft leben und fördern. Quer durch alle Generationen. Schau mal rein! https://www.baptisten-kirche.de/vielleicht-deine-neue-aufgabe

HAUPTAMTL. FÜR KINDER & TEENS

DIE EFG LEHRTE IN DER REGION HANNOVER SUCHT EINE/N HAUPTAMTLICHE/N MIT DEM SCHWERPUNKT KINDER UND TEENS.

Wir haben ein Herz für die Kinder und Teens in unserer Gemeinde und unserem Umfeld. Als kleine Gemeinde freuen wir uns auf dich als Unterstützung bei verschiedenen Angeboten und Aktivitäten. Nähere Infos über uns und die Ausschreibung findest du hier: www.efg-lehrte.de

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Lehrte, Köhlerheide 2, 31275 Lehrte www.efg-lehrte.de - bewerbung@efg-lehrte.de

Wir suchen... eine/n

Familienreferenten/in (m/w/d) in Vollzeit

für unsere Kirchengemeinde mit ihren drei Einrichtungen für Kinder zwischen 2 und 11 Jahren (2 Kindergärten & OGS)

Sie sind gefragt Haben Sie den Herzenswunsch Kinder und ihre Familien kennen zu lernen und sie in die Gemeinschaft der Kirchengemeinde einzuladen? Sind Sie der Überzeugung, dass es einen Unterschied im Leben eines Menschen macht, Gott zu kennen und haben Sie den Mut und die Entschlossenheit mit uns neue Wege zu gehen?

Das wünschen wir uns

Für diese neue Projektstelle suchen wir einen Menschen, der mit uns

den Schatz unserer Gemeinde und unseren Einrichtungen für Kinder hebt und zum Glänzen bringt.

Wer wir sind

In Trägerschaft der Ev. Kirchengemeinde Müllenbach-Marienheide werden in den beiden Kindergärten und der Offenen Ganztagsschule bis zu 300 Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren begleitet.

Die ausführliche Stellenausschreibung und weitere Infos finden Sie auf: www.kirchemm.de

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ZUM ORGANISATORISCHEN SUPPORT FÜR CHRISTLICHE

JUGENDFREIZEITEN AUF KORSIKA UND SPANIEN IM SOMMER 2023

Als Campmeister/in sorgst Du für einen guten Ablauf der Jugendfreizeiten in unseren Camps auf Korsika und in Spanien. Dazu gehört die Materialpflege, Einund Auschecken der Gruppen sowie organisatorische Unterstützung der Gruppenleiter/innen. Du bekommst Unterkunft, Reise- und Verpflegungskosten.

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Frankfurter Straße 20, 35625 Hüttenberg Tel. 06441 9740452 info@reise-werk.de

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JUNGE MENSCHEN BEGLEITEN GEMEINSAM GLAUBEN ENTDECKEN LEBEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN

Wir sind ein evangelischer Kirchenbezirk im Aufbruch. Mit vielen Menschen gestalten wir die ›Zeitenwende‹ in unserer Kirche und Gesellschaft. Wir suchen einen jungen, gut ausgebildeten Menschen, der*die innovativ ›tickt‹ und lokale und regionale Arbeit aufeinander beziehen möchte.

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die Gemeinde die Hoffnung der Welt ist, bilden wir Menschen für den weltweiten Auftrag aus. #theologischfundiert #praxisnah #auchohneabi #dual #geistlicheswachstum #gemeinscha t #6monatetoronto
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MEGAN MARSHMAN ist Teaching Pastor in der Willow Creek Community Church und gehört zum Leitungsteam von Hume Lake Christian Camps in Kalifornien. Vor zwei Jahren verstarb völlig unerwartet ihr Ehemann an einem Herzinfarkt. Die Mutter von zwei Söhnen im Alter von vier und sieben Jahren wird beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe darüber sprechen, wie Menschen nach leidvollen Erfahrungen wieder Hoffnung schöpfen können.

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»Freude und Hoffnung sind verfügbar – auch inmitten von Leid und Verlust.«

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