HOLGER TUMAT
Der JobRad-Mitgründer über Erfolg und Führung
LEITUNGSKONGRESS 2024
Gemeinden zu Hoffnungsorten entwickeln
AMY ORR-EWING
Abschied vom immerwährenden Sommer
KLAUS DOUGLASS
Die wichtigste Zukunftsaufgabe der Kirche
BIS ZUM 30.9. BUCHEN& SPAREN LEITUNGSKONGRESS2024
K48991
2/23
Neues aus dem BRUNNEN VERLAG
Was das Immunsystem unserer Seele stark macht
John Eldredge
Du machst meine Seele stark
Resilienz – Wege zu neuer Widerstandskraft
Die Sehnsucht unserer Seele nach Frieden und Schönheit, danach, dass alles gut ist, hat in den letzten Jahren einen schweren Schlag erlitten. Auf einfühlsame Weise hilft John Eldredge dabei, neue Widerstandskraft zu bekommen, die wir in dieser turbulenten Zeit brauchen und die in Jesus zu finden ist.
224 Seiten, gebunden
€ 22,‑ (D) / € 22,70 (A)
ISBN: 978 3 7655 3636 6
Inspirierende Bücher, die weiterhelfen
John Eldredge
Der ungezähmte Mann
Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit
288 Seiten, gebunden
€ 19,‑ (D) / € 19,60 (A)
ISBN: 978 3 7655 1840 9
Jennie Allen
Gemeinsam
Finde deine Herzensmenschen und entdecke das echte Leben
Entdecke, wie du deine Herzensmenschen finden, Freundschaften vertiefen und auch in Krisenzeiten dafür einstehen kannst. Konkrete Impulse und Fragen helfen dir dabei, dich auf den Weg zu machen, um die tiefe Verbundenheit mit Menschen zu erleben, zu der du erschaffen wurdest.
240 Seiten, Paperback
€ 20,‑ (D) / € 20,60 (A)
ISBN: 978 3 7655 2144 7
Patrick Barrett / Susy Flory Lebensretter mit langen Ohren
Als alles verloren schien, schickte Gott mir einen Esel
Patrick Barrett wuchs in einem irischen Dorf auf dem Rücken von Eseln auf. Nur bei ihnen fühlte er sich wirklich angenommen. Traumatisiert kehrte er Jahre später von einem Kriegseinsatz als gebrochener Mann zurück. Er glaubte, nichts könne ihn mehr retten. Aber er hatte nicht mit den Eseln gerechnet …
228 Seiten, gebunden
€ 22,‑ (D) / € 22,70 (A)
ISBN: 978 3 7655 3640 3
Diese und viele weitere Bücher erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung oder auf www.brunnen verlag.de
Gemeinde mit Mission
Damit Menschen von heute leidenschaftlich
Christus nachfolgen
Die Gemeinde ist ein vorzüglicher Ort, wo Gott und Mensch zusammenkommen. Damit Gemeinde missionarisch ist und wachsen kann, braucht es einen realistischen Blick auf unsere säkulare Kultur, eine gute theologische Grundlage und eine klare Zielperspektive ebenso wie praktische Impulse.
256 Seiten, Paperback
€ 20,‑ (D) / € 20,60 (A)
ISBN: 978 3 7655 2141 6
= Auch als E-book erhältlich
Philipp Bartholomä / Stefan Schweyer
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
als Redaktion kommen wir im Vorfeld eines Leitungskongresses in den Genuss, mit künftigen Speakern zu sprechen und Beiträge für das Magazin abzustimmen. Dabei erhalten wir einen Vorgeschmack auf das, was auf der Kongressbühne zu erleben sein wird. Für den Leitungskongress im März 2024 (LK24) zeichnet sich ab, dass ein Kennzeichen eine große Ehrlichkeit sein wird. Sagen was ist. Sich und anderen nichts vormachen.
Die britische Theologin Dr. Amy Orr-Ewing – ihr Großvater ein atheistischer erfolgreicher Wissenschaftler in der DDR – ist eine scharfe Analystin der europäischen Gemeindeszene. Sie hinterfragt manche Entwicklungen im Gemeindeaufbau der letzten Jahre, eine ›professionellere‹ Gestaltung der Gemeindearbeit, deren Prozesse sie kritisch mit einer religiösen ›Massenproduktion‹ vergleicht – und bietet ein Gegenmittel an.
Den steinigen, oft verborgenen Weg zum Erfolg hat Holger Tumat, Mitgründer und CEO von JobRad, erfahren: Sein Unternehmen nahm einen kometenhaften Aufstieg, wuchs innerhalb weniger Jahre von 6 Angestellten auf 800 und die Firma zum Branchenprimus im Rad-Leasing. Tumat spricht über die oft übersehene Kehrseite. Er macht Mut, sich auf Gottes Führung einzulassen – und im Erfolg loszulassen. Der kanadische Podcaster Carey Nieuwhof schließlich kontert im Gespräch mit der Redaktion den ›Wettbewerb‹, in dem ›normale‹ Gemeinden mit angesagten Megakirchen und ihrer globalen Online-Präsenz stehen, mit starken Worten: »Leitende in Gemeinden müssten die Einstellung überwinden, ihnen fehle etwas, wenn sie mit den Angeboten der Megakirchen nicht mithalten könnten.« Nieuwhofs Rat: »Begegnet den Menschen vor Ort mit Liebe, seid für sie da, verrichtet treu euren Dienst! Um es platt zu formulieren: Diesen ›Markt‹ kann euch keine Megakirche streitig machen.«
Es wird ehrlich zugehen beim LK24. In diesem Magazin geben wir weitere Einblicke in den Leitungskongress im März 2024. Die Anmeldung dafür ist ab sofort möglich.
04 Willow Welt Kurz notiert
08 »Diesen Markt kann euch keine Megakirche streitig machen«
Podcaster Carey Nieuwhof setzt Impulse für Leitende, damit sie ihre Ziele erreichen
14 Der Abschied vom immerwährenden Sommer
Dr. Amy Orr-Ewing erklärt, warum ›Massenproduktion‹ für Gemeinde und Glaube keine gute Idee ist
16 »Im Loslassen kam die Lösung«
JobRad-Mitgründer Holger Tumat berichtet über seine Erfahrungen während der Gründungsphase seines Unternehmens
20 Leitungskongress 2024
Speaker und Informationen rund um den Kongress in Karlsruhe
24 Die vier Prinzipien der Umsetzung
Unternehmensberater Chris McChesney erklärt, wie Ideen Wirklichkeit werden
28 Schlüsselbegriff »Hoffnung«
Die hoop Kirche in Norddeutschland und ihr tiefgreifender Veränderungsprozess
32 Der Stellenwert der Bibel
Dr. Klaus Douglass über die wichtigste Zukunftsaufgabe der Kirche
34 Stellenmarkt
Kleinanzeigen / Impressum
Gotthard Westhoff / Redaktionsleitung
EDITORIAL / INHALT
Ihr EDITORIAL /INHALT 3
News aus dem weltweiten Willow- Netzwerk
Lesenswertes von LK24Speakern
WILLOW WELT WILLOW CREEK COMMUNITY CHURCH
Interessante Köpfe und erfahrene Praktiker aus unterschiedlichen Lebenswelten und Kirchen jenseits konfessioneller Grenzen werden vom 7.-9. März 2024 auf der Leitungs-Kongress-Bühne in Karlsruhe zu hören sein. Sie eint die Überzeugung, dass gute, integre Leitung ein entscheidender Schlüssel für wirkungsvolle Gemeinden, herausragende Teams und überzeugende Initiativen ist.
Schon jetzt kann man einige der LK24-Speaker kennenlernen und sich in ihre Themen vertiefen: Im Willow Shop sind auf einer Sonderseite aktuelle Bücher verschiedener Sprecher zusammengestellt. Darunter finden sich Titel des Bloggers und Podcasters Carey Nieuwhof, des Experten in Fragen kleiner Gemeinden, Karl Vaters oder des Schweizer Autors
Thomas Härry, der sich mit Themen wie Selbstleitung und persönliche Spiritualität auseinandersetzt. willowshop.de
WILLOW-VORSTAND
Bund FeG: Präses-Nachfolge
Willow-Vorstandsmitglied Henrik Otto soll neuer Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) werden. Der derzeitige Präses Ansgar Hörsting beendet seine Tätigkeit im nächsten Jahr. Der ›Ständige Ausschuss‹ des Bundes hat einstimmig beschlossen, den bisherigen Bundessekretär für Süddeutschland, Henrik Otto, als Nachfolger vorzuschlagen. Die Wahl soll während einer Sondersitzung des FeG-Bundestag im Juni stattfinden. Otto will das Motto »Mit den Herzen bei Jesus, mit den Füßen beweglich« verfolgen und Tradition und Innovation verbinden.
10 Jahre Care-Center
Im Juni feierte das Care Center, mit seinem 2013 errichteten 5.600 Quadratmeter großen Gebäude auf dem Willow-Campus in Chicago, sein 10-jähriges Jubiläum. Der sozialdiakonische Arbeitsbereich der Willow Creek-Gemeinde hat sich zum Ziel gesetzt, Armut und Ungerechtigkeit zu bekämpfen, damit Leben sich verändern und Menschen Jesus kennenlernen. Durch zahlreiche Hilfsmaßnahmen werden Menschen in die Lage versetzt, ihr Leben auf einer stabileren Grundlage zu gestalten. Neben kostenfreien Lebensmitteln und dem Kauf von Bekleidung zu einem günstigen Preis, können die Care Center-Gäste eine kostenfreie Rechtsberatung, Gesundheitsvorsorge sowie eine Zahn- und Augenarztbehandlung in Anspruch nehmen.
Im vergangenen Jahr wurde das Care Center von 33.700 Menschen besucht, 930 Tonnen Lebensmittel wurden an bedürftige Familien verteilt und 58.000 Bekleidungsstücke für einen kleinen Obolus verkauft sowie 335 Autos von alleinerziehenden Müttern repariert. Geleistet wurde die Arbeit von 790 Ehrenamtlichen der Willow Creek-Gemeinde, die dafür 75.000 Arbeitsstunden investierten.
WILLOW SHOP
4 WILLOW WELT
MUSIK VON VERONIKA LOHMER UND NEWSBOYS
07. OKTOBER 2023 • 18 UHR
GRUGAHALLE IN ESSEN
FESTIVAL of HOPE .DE
FREIER EINTRITT
©2023 BGEA
Für Leitende und Gemeinden
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WILLOW-NETZWERK Weltweit sind mehr als 10.000 Gemeinden aus über 90 Denominationen in mehr als 35 Ländern Teil des Willow-Netzwerks. Es versteht sich als Visionsgemeinschaft innovativer Menschen, die nach bibli schem Auftrag Gemeinde bauen und voneinander lernen wollen. Sie können dazugehören. Eine Partnerschaft im Netzwerk ist möglich als Einzelperson, Hauptamtliche oder Gemeinde: willowcreek.de/partnerschaft
WILLOW SHOP Hier finden Sie eine große Anzahl sorgfältig ausgewählter Produkte zu Themen wie geistliches Wachstum, Leitung, Kleingruppen, Kindergottesdienst oder Geschenkartikel. Mit jedem Einkauf unterstützen Sie zudem die Arbeit von Willow Creek Deutschland: willowshop.de
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Den US-Summit online erleben
Der diesjährige Global Leadership Summit (GLS), der vom 3.-4. August auf dem Willow-Campus in Chicago stattfindet, kann im deutschsprachigen Raum online live mitverfolgt werden. Zu den Sprechern zählen die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice, Intel-Chef Pat Gelsinger, Life.Church-Pastor Craig Groeschel und andere. 5.000 Teilnehmende erleben die Konferenz live im Willow-Auditorium in Chicago – von dort wird sie an 650 Orte in ganz Nordamerika übertragen.
Durch die Zeitverschiebung beginnt die Live-Übertragung des Summits in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 3. August ab 15.30 Uhr und endet um 23.30 Uhr. Gleiches gilt für den zweiten Konferenztag am 4. August. Das Online-Ticket kostet € 175 und ist buchbar bis 14. Juli per E-Mail: info@willowcreek.de. Infos zum Programm: globalleadership.org/summit
UNTERSTÜTZEN
Die Kongresseinnahmen decken bei weitem nicht die Ausgaben der vielschichtigen Arbeit von Willow Creek im deutschsprachigen Raum, die als eigenständiges Werk keine finanzielle Unterstützung der WillowUS-Gemeinde erhält. Mit Ihrem finanziellen Beitrag helfen Sie, dass Gemeinden hierzulande nachhaltig verändert werden: willowcreek.de/spenden
Eine reguläre Studienreise zur Teilnahme am Global Leadership Summit 2023 und zum Besuch der Willow Creek Community ist für dieses Jahr noch nicht geplant. Dennoch können Kurzentschlossene den US-Summit 2023 in Chicago besuchen. Nähere Infos teilt das Willow-Büro auf Anfrage mit: info@willowcreek.de
WILLOW IMPULSE
GLOBAL LEADERSHIP SUMMIT
6 WILLOW WELT
Leserumfrage
Vier Mal im Jahr liefern wir mit dem Willow Creek Magazin frische Impulse für die Mitarbeit in der Gemeinde. Außerdem informieren wir über Entwicklungen der Willow Creek Community Church in Chicago sowie der weltweiten Arbeit des Global Leadership Network.
Jetzt sind die Leserinnen und Leser gefragt. Denn: Wir wollen noch besser werden! Dazu benötigen wir das Leser-Feedback: Was gefällt Ihnen am Magazin besonders? Was sollten wir ändern? Welche Themen gilt es verstärkt aufzugreifen? Mit den Antworten auf diese und weitere Fragen tragen alle Teilnehmenden dazu bei, dass das Willow Creek Magazin noch attraktiver und informativer wird. Umfragedauer: ca. 4 Minuten.
Bis 31. Juli ist die Umfrage freigeschaltet. Wir freuen uns auf alle Rückmeldungen!
5 KONGRESSTICKETS GEWINNEN
Als Dankeschön für das Feedback verlosen wir unter allen Teilnehmenden der Leserumfrage 5 Tickets für den Leitungskongress 2024. Die Befragung selbst ist anonym, aber Voraussetzung für die Teilnahme an der Verlosung. Zur Leserumfrage:
https://www.surveymonkey.de/r/WillowMagazin
WILLOW CREEK MAGAZIN
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»Diesen ›Markt‹ kann euch keine Megakirche streitig machen«
Der Podcaster Carey Nieuwhof setzt Impulse für Leitende, damit die ihre Ziele erreichen
8 KONGRESSE
LK24 Sprecher
dung zum Gespräch mit Carey Nieuwhof gern an. Im Interview mit dem Willow Creek Magazin erklärt Nieuwhof, was einen erfolgreichen Podcast ausmacht, welche Parallelen er zwischen Gemeinde und Unternehmenswelt sieht – und welchen Rat Simon Sinek für die Kirche hat.
Carey, bevor du Podcaster wurdest, warst du Gemeindepastor. Weshalb der Wechsel vors Studiomikrofon?
Carey Nieuwhof: Jahrelang saß ich bei Konferenzen als Teilnehmer im Saal und wünschte mir oft, mit den Rednern auf der Bühne in Kontakt kommen zu können. Irgendwann stand ich dann selbst als Sprecher auf diversen Bühnen und hatte so die Möglichkeit, backstage oder beim Frühstück im Hotel viele Gespräche mit genau den Leitungspersönlichkeiten zu führen, die vorher für mich unerreichbar gewesen waren. Dieser persönliche Austausch war faszinierend. Er fügte den Vorträgen der Speaker eine neue, wertvolle Dimension hinzu. Den Podcast habe ich dann begonnen, um diese Möglichkeit der ›persönlichen‹ Begegnung auch meinen Zuhörern bieten zu können. Ich möchte sie mit interessanten und erfolgreichen Leitenden aus Gemeinde- und Unternehmenswelt ›zusammenbringen‹, die sie unter normalen Umständen niemals treffen würden.
9 KONGRESSE
Mit welchem Ziel?
Um Leitenden dabei zu helfen, ihre persönlichen Wachstumsbarrieren oder die ihrer Gemeinde oder Organisation zu identifizieren und zu überwinden. Der Podcast und mein Blog sollen Menschen dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen. Und ich möchte ihnen etwas an die Hand geben, mit dem sie auch andere besser leiten können.
Wann hast du entdeckt, dass du dafür eine Begabung besitzt?
Eigentlich sehr früh. Schon als Kind habe ich viel und gern geredet. In der Schule war ich immer der erste, der sich meldete. Mit 16 habe ich einem Radiosender vorgeschlagen, mich zu engagieren – was überraschenderweise auch tatsächlich passiert ist. Auch bei meinem kurzen Ausflug in die Welt des Rechts waren die Plädoyers vor Gericht meine Lieblingsbeschäftigung. Als ich anschließend Pastor wurde, zählte das Kommunizieren auch dort zu meinen Lieblingsaufgaben. Reden zieht sich also durch mein ganzes Leben; so hat Gott mich einfach geschaffen.
Und wie ist der Wunsch entstanden, Menschen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen? Auch das ist in meiner Biografie begründet. In meinen verschiedenen Leitungsaufgaben habe ich vieles über Versuch und Irrtum herausfinden müssen. Ich habe zunächst Jura studiert – aber niemand hat mir
Man sollte sich auch Gedanken darüber machen, worin der eigene unverwechselbare Beitrag, das Alleinstellungsmerkmal, besteht. Als ich 2014 angefangen habe, gab es für den Gemeindekontext nur sehr wenige Podcasts mit ausführlichen Interviews. Also entschied ich mich für dieses Format. Und für Fragen, die keinem vorher festgelegten Drehbuch folgen. Für den Unternehmensbereich gab es das bereits; aber ich war einer der ersten, der das im christlichen Bereich gewagt hat.
Und wie steht es mit dem Alleinstellungsmerkmal?
In meinen Interviews geht es meistens nicht um das neueste Buch des jeweiligen Gastes. Darüber redet er oder sie schon in zahlreichen anderen Podcasts. Wenn die Interviewpartner auf dieselben Fragen die immer gleichen Antworten geben, ist das auf Dauer auch für sie ermüdend und trägt nicht zu einem lebendigen Gespräch bei. Deshalb vermeide ich es, mit ihnen über ihr aktuelles Buch zu sprechen, um den Standard-Antworten aus dem Weg zu gehen.
Ich spreche mit meinen Gästen über Inhalte, zu denen sie anderswo nicht befragt werden. Mich interessieren vor allem die Hintergrundgeschichten: Wie ist jemand zu der Person geworden, die er oder sie heute ist? Häufig frage ich nach den emotionalen Aspekten ihrer Leitungsaufgabe. Denn mit den unterschiedlichen Emotionen richtig umzugehen, zählt zu den größten Herausforderungen einer Führungs-
Kannst du ein Beispiel nennen?
Mir fallen gleich mehrere ein: Craig Groeschel, , sprach in einer Folge darüber, dass er innerlich mit dem Hochstaplersyndrom kämpft, also oft von Selbstzweifeln geplagt wird. Das sagt jemand, der eine der größten US-Gemeinden leitet! Oder Horst Schulze, ehemaliger Chef der -Hotelgruppe erzählte, was ihn beim Restaurant-Besuch immer wieder begegnet und ihm total auf den Geist geht. Rick Warren erzählte ganz offen, welche Mühen es ihn gekostet hat, den Weltbestseller ›Leben mit Vision‹ zu Papier zu bringen –ein Buch, das sich so flüssig liest, als sei es ihm einfach aus der Feder geflossen. Wenn wir von solchen Erfahrungen hören, ist das enorm ermutigend, ja
»Niemand sollte dem Gedanken erliegen, dass man die Ortsgemeinde genauso gut ›outsourcen‹ könnte.«
befreiend. Wir merken, dass wir alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.
In deinem Podcast sprichst du mit Führungspersonen aus dem kirchlichen Kontext wie auch aus der Unternehmenswelt. Ähneln sich die Herausforderungen, vor denen die jeweiligen Leitenden stehen?
Auf jeden Fall! Menschen sind nun mal Menschen, und Leitungshandwerk ist Leitungshandwerk. Ob man eine Gemeinde mit 100 Personen oder ein Fortune-100-Unternehmen führt, gibt es hier wie dort bei aller Unterschiedlichkeit doch viele Parallelen: Burnout, Eheprobleme, den Umgang mit der eigenen Begrenzung – oder dem Erfolg. Ich habe mit Wirtschaftsbossen gesprochen, die ihrem Unternehmen neuen Schwung verleihen wollen – und mit Pastoren, die neuen Schwung in ihre Gemeinden bringen wollen. Da sind die Dynamiken sehr ähnlich.
Wo siehst du derzeit die größte Herausforderung für Leitende in der Gemeinde?
Eindeutig beim Thema Veränderung. Unsere Gesellschaft verändert sich schneller als je zuvor – die Kirche allerdings nicht. Es ist, als bliebe sie davon unberührt. Besonders in Europa scheinen sich Gemeinden damit schwerzutun. Vor zehn Jahren war ich auf Vortragsreise in Norwegen, Deutschland und der Schweiz. Nach den Veranstaltungen wurde ich oft gefragt, wie ich das Verhältnis von ›modernen‹ gegenüber ›traditionellen‹ Gemeinden sehe. Ich konnte zunächst gar nicht verstehen, weshalb sich die Gemeinden in Europa so gegen Veränderung wehren. Dann wurde mir klar: Ich stamme aus Nordamerika. Unsere Gemeindetradition liegt vielleicht 50 bis 150 Jahre zurück. Die europäische Tradition geht zurück bis zu Luther und noch weiter.
Was europäische Gemeinden im 19. und 20. Jahrhundert erlebten, geschieht in Nordamerika erst jetzt. Aber diese Veränderungen bergen auch unglaubliche Möglichkeiten für Erneuerung, Wachstum und Neuanfang.
Wenn Veränderung das große Thema ist – hat sich auch die Art, wie eine Gemeinde heute zu leiten ist, verändert?
Ja und nein. Ja: Wie Leitung in der Gemeinde heute ausgeübt wird, sollte sich verändert haben. Und nein: Diese Veränderung hat nicht ausreichend stattgefunden. Viele Gemeinden meinen zwischen zwei Extremen wählen zu müssen: dem hierarchischen Leitungsverständnis, bei dem eine Person die Befehle erteilt; und dem basisdemokratischen Ansatz, in dem alle über alles abstimmen und Leitung fast verpönt ist. Beide Extreme sind in unserer heutigen Kultur nicht zielführend. Wir brauchen Leitende mit einer Vision, die bereit und in der Lage sind, in einem Team zu arbeiten und so eine Gemeinde voranzubringen.
Welche weiteren Veränderungen beobachtest du?
Dass Kirche immer häufiger auch online stattfindet. Durch die Pandemie wurde das natürlich befeuert. Trotzdem haben viele Gemeinden die Chancen –auch für die Zeit nach Corona – noch nicht begriffen. Nahezu jeder Mensch, den wir erreichen möchten, ist online unterwegs. Und so sehr wir auch volle Gemeindehäuser mögen, ist es doch ein fataler Fehler, gut gemachte Digitalangebote aus lauter Engstirnigkeit zu vernachlässigen. Das wird Leitenden langfristig auf die Füße fallen. Erstaunlicherweise sind gerade jene Gemeindehäuser voll, die auch digital am besten aufgestellt sind. Und das hat seinen Grund.
Jeder kann heute die Online-Gottesdienste der national und international angesagtesten Gemeinden bequem auf der eigenen Couch mitverfolgen. Wie sehr setzt es eine ›normale‹ Gemeinde unter Druck, wenn sie meint, mit den Angeboten dieser Megakirchen Schritt halten zu müssen?
Die Antwort darauf ist relativ einfach: Niemand sollte dem Gedanken erliegen, dass man die Ortsgemeinde genauso gut ›outsourcen‹ könnte. Auch wenn der Pastor einer Megagemeinde mit einer globalen Präsenz digitale ›Follower‹ gewinnt, wird diese Gemeinde wahrscheinlich niemals in deine Heimatstadt kommen.
Leitende in den Gemeinden müssen die Einstellung überwinden, dass ihnen etwas fehlt, wenn sie mit den Angeboten der Megakirchen nicht mithalten können. Sie sollten sich vielmehr bewusst machen, dass sie es sind, die an ihrem Ort die Menschen maßgeschneidert erreichen können. Weil sie ihre Sprache sprechen, ihre Sorgen verstehen – oder verstehen sollten. Mein Rat: Begegnet den Menschen vor Ort mit Liebe, seid für sie da und verrichtet treu euren Dienst! Um es platt zu formulieren: Diesen ›Markt‹ kann euch keine Megakirche streitig machen.
11 KONGRESSE
Carey Nieuwhof mit seiner Frau Toni, die einen eigenen Podcast betreibt: ›smart family podcast‹.
Und dennoch tun sich viele Gemeinden schwer, verlieren in der Gesellschaft an Boden.
Weshalb?
Darüber habe ich kürzlich mit Simon Sinek, dem bekannten Autor und Unternehmensberater, in meinem Podcast gesprochen. Er ist eine Stimme der Hoffnung in einem Meer der Verzweiflung – denn nicht nur Kirchen kämpfen gegen Bedeutungsverlust.
nach dem Transzendenten. Darauf müssen Gemeinden mit neuen Formen reagieren und nah bei den Leuten, präsent sein. Genau diesen Punkt verkörpert Simon Sinek.
Inwiefern?
Am Ende meines Interviews wollte ich ihm die Chance geben, die Zuhörer auf seine digitalen Kanäle aufmerksam zu machen. Also fragte ich Sinek: »Wo finden unsere Zuhörer deine Materialien?« Seine Antwort hat mich verblüfft. An die Zuhörer gerichtet sagt er: »Meine Aufgabe ist nicht dir zu sagen: Komm rüber auf meine Kanäle und suche dort nach meinen Angeboten! Vielmehr ist es meine Aufgabe, dort zu sein, wo du unterwegs bist und dir dort meine Inhalte zugänglich zu machen!«
Wow. Das ist eine Haltung, von der wir als Kirche eine Menge lernen können. An die Zuhörer gerichtet, fügte er an: »Wo immer du digital unterwegs bist, bin ich es wahrscheinlich auch. Du wirst mich problemlos finden.«
Und wie lautet seine Erklärung?
Er vergleicht die Kirche mit etablierten, alten Marktführern, die es sich bequem gemacht und lange keine Notwendigkeit gesehen haben, sich der heutigen Zeit anzupassen. Nun schwimmen ihnen die Felle davon und sie kopieren verzweifelt die Erfolgsmodelle anderer, um nicht abgehängt zu werden. Als Beispiel nannte er die Musik- und Filmindustrie.
Was ist mit ihnen?
Sinek fragte im Podcast: »Weshalb hat Apple – eine Computer-Firma – die Musikbranche auf den Kopf gestellt? Weil sie iTunes entwickelt hat!« Und fragt: »Weshalb hat die Musikbranche das nicht selbst entwickelt?« Sinek fragt weiter: »Weshalb beherrscht Netflix – ein einst kleines, unscheinbares Unternehmen – inzwischen die Fernseh- und Filmindustrie?« Und stellt auch hier die Anschlussfrage: »Warum haben die großen TV-Sender oder Filmstudios nicht selbst das Netflix-Konzept entwickelt?«
Wie antwortet Simon Sinek darauf?
»Disruption kommt in der Regel von außen«, sagt er. Das gelte nicht nur für die erwähnten Branchen, sondern auch für die Kirche. Dann erläutert er, dass die Kirche zu lange von sich selbst überzeugt gewesen sei: Wir wissen, wie man die Botschaft verkündet, unsere Methoden sind über viele Jahre erprobt, unsere Strukturen etabliert. Dahinter steckt, laut Sinek, oft die Angst: Ich beherrsche nur meine Methoden, mir fehlt die Erfahrung, wie man Dinge anders macht. Sich das einzugestehen, erfordert Demut. Also bleiben viele beim Gewohnten, obwohl sich die Spielregeln verändert haben.
Hat er Hoffnung, dass ein Umdenken in den Gemeinden stattfindet?
Ja. Denn trotz des Mitgliederschwunds gäbe es in der Gesellschaft eine große Sehnsucht nach Spiritualität,
CAREY NIEUWHOF ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt nördlich von Toronto/Kanada. Der frühere Anwalt hat 1995 die Connexus Church in Ontario gegründet und bis 2015 geleitet. Heute befasst er sich in seinem Podcast und Blog mit Leitungsfragen rund um Gemeindethemen. Er zählt zu den Sprechern beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.
Interview: Gotthard Westhoff
careynieuwhof.com/
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»Wo immer du digital unterwegs bist, bin ich es wahrscheinlich auch. Du wirst mich problemlos finden.«
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DER ABSCHIED VOM IMMERWÄHRENDEN SOMMER
Regelmäßig muss unser persönliches Glaubensleben und das unserer Gemeinden kultiviert werden. In der Bibel sehen wir, dass der Prozess des Kultivierens dem gesamten Öko- und Wettersystem vorausgeht. Ob Frühling, Sommer oder Erntezeit: Jahreszeiten wechseln, sie kommen und gehen und jede hat ganz eigene Anforderungen. Pflanzen, Düngen, Blüte, Ernte, schließlich die Zeit der Ruhe – alles hat seine Zeit.
Jesus spricht von seinem Vater als Gärtner (Johannes 15), der in uns etwas kultivieren möchte. Das bedeutet, der liebevollen, fürsorgenden Hand des Gärtners zu vertrauen – auch in den Stürmen des Lebens. Der Gärtner verhindert diese Stürme nicht, aber er ›bearbeitet‹ uns so, dass wir auf sie vorbereitet sein können. Er weiß genau, wann beschnitten, gedüngt und geerntet werden muss und kann. Aber das Kultivieren zum Zweck des Wachstums birgt auch eine Gefahr.
Wachstum um jeden Preis
Seit gut 100 Jahren geht es in der Landwirtschaft um eine systematische Steigerung des Ertrags –durch Massenproduktion. Neue, stärkere Maschinen und optimierte Mittel, Chemikalien und Abläufe sollen dafür sorgen, die Jahreszeiten zu ›überlisten‹, damit jede Frucht zu jeder Zeit an jedem Ort verfügbar ist. Alle sollen permanent konsumieren können. Das führt zu ausgelaugten Böden und weniger Geschmack bei den Ernte-Produkten. Wegen des Nährstoffentzugs der Böden wird nachgedüngt und im schlechtesten Fall identifizieren sich die Bauern nicht mehr mit ihrem Land, müssen sich stattdessen mit einer ausufernden Bürokratie herumschlagen.
Ähnliche Entwicklungen waren in den vergangenen Jahren auch in Gemeinden zu beobachten. Wir planen besondere Events, nehmen uns Bauprojekte vor, ermutigen zur Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, wollen die Arbeit effizienter, ›professioneller‹ gestalten … und werden ungeduldig, wenn das Wachstum länger dauert als erwartet.
Gott sagt dann zu uns: »Wenn dich die Prozesse und Mechanismen einer religiösen ‚Massenproduktion‘ erschöpfen, dann komm zu mir. Ich werde mich um dich kümmern. Wenn du das Gefühl hast, dass es immer schwieriger wird, das ‚Ernteniveau‘ in der Gemeinde zu halten, wenn du für den gleichen Ertrag immer noch mehr einsetzen musst, dann überlass mir das Kultivieren, um neue Frucht hervorzubringen.«
Gottes gutes Timing
Das Gefühl, dass Dinge sich verändert haben und manches vielleicht ganz zum Erliegen gekommen
ist, sagt nichts über mangelnde Souveränität Gottes aus. Nicht alles, was sich anfühlt wie eine Katastrophe, ist auch eine - wenn wir der behutsamen Hand des Gärtners vertrauen. Gott weiß, welchen Stürmen wir während der Pandemie ausgesetzt, welche Schwierigkeiten zu bewältigen waren. Er weiß, wen wir verloren haben und welche Beziehungen in die Brüche gegangen sind. Gott, der Meistergärtner, kann in unser ›Ökosystem‹ eingreifen.
Lass Gott sein Werk tun: das Werk der Schönheit, Wahrheit und Güte! Lass ihn abschneiden, was stört, lass den Sturm die überflüssigen Äste abbrechen, widerstehe dem Wunsch nach einem immerwährenden Sommer! Lass den gnadenlos positiven Anspruch an Religion hinter dir und akzeptiere die Phase, in der du dich gerade befindest! Lass den Gärtner seine Arbeit tun.
Die Frucht, die der Heilige Geist schafft, kann durch zu viel Mechanisierung ruiniert werden. Jesus sagt: »Nur wer von Wasser und Geist geboren wird, kann in Gottes neue Welt kommen. Was Menschen zur Welt bringen, ist und bleibt menschlich. Geist aber kann nur vom Geist geboren werden. Wundere dich nicht, wenn ich dir sage: Ihr müsst alle von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es auch bei denen, die vom Geist geboren werden« (Johannes 3).
Jesus spricht vom natürlichen Lauf der Dinge. Im Lukas-Evangelium spricht er von dem Weizenkorn, das in die Erde fällt, stirbt und dann 30-, 60-, 100fach Frucht bringt. Wenn der Heilige Geist wirkt und Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen, wird es Frucht im Überfluss geben – viel mehr, als wir er warten können.
Wir brauchen die Erfahrung, dass Gott durch sei nen Geist die Gemeinde bewegt. Momentan herrschen dafür ideale Bedingungen. Öffne deshalb dein Herz, deine Gemeinde, das, was dir zur Verfügung steht!
DIE BRITISCHE THEOLOGIN
DR. AMY ORR-EWING beschäftigt sich unter biblischer Perspektive mit gesellschaftlichen Themen. Als Seelsorgerin und Referentin arbeitet sie im britischen Parlament und im Weißen Haus. Sie ist Sprecherin beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.
Übersetzung: Antje Gerner
amyorr-ewing.com
KONGRESSE 14
Die Theologin Amy Orr-Ewing sagt, warum »Massenproduktion« für Gemeinde und Glaube keine so gute Idee ist
LK24 Sprecherin
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»IM LOSLASSEN KAM DIE LÖSUNG«
LK24 Sprecher
Das Startup JobRad hat in den vergangenen zehn Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Angefangen in einer verlassenen Schlecker-Filiale, hat sich JobRad zu einer Unternehmensgruppe mit knapp 800 Beschäftigten entwickelt und erst kürzlich einen modernen New Work-Campus bezogen. Das Freiburger Unternehmen ist Pionier und Markführer beim Dienstfahrrad-Leasing.
Holger Tumat hat als CEO das rasante Wachstum und die turbulente Entwicklung maßgeblich mitgestaltet. Hier spricht er über seine persönlichen Erfahrungen und Gottesbegegnungen während der Gründungsphase des Unternehmens.
Herr Tumat, JobRad hat in den vergangenen einen fast kometenhaften Aufstieg hingelegt: Ihr Unternehmen ist Pionier, Impulsgeber und Branchenprimus im Dienstrad-Leasing geworden. Lief für Sie als CEO der persönliche Aufstieg wie am Schnürchen?
Überhaupt nicht! Der Anfang war alles andere als glorreich. Zunächst habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und war dann verantwortlich für den internationalen Vertrieb eines großen Maschinenbauunternehmens in München. Klar, das war schon ein toller Karriereschritt.
Während der Finanzkrise 2008/2009 habe ich mich echt schwergetan mit einigen Herausforderungen, die damit verbunden waren. Ich habe dann mit einem Freund für die Situation gebetet und befolgt, was in der Bibel empfohlen wird: »Werft alle eure Sorgen auf den Herrn!« Das haben wir gemeinsam getan. Gleich am nächsten Morgen folgte die Befreiung – buchstäblich: in Form einer Kündigung durch meinen Arbeitgeber.
Eine Antwort, die so sicher nicht zu erwarten war.
Absolut nicht. Dennoch musste ich innerlich laut lachen – was ich äußerlich allerdings nicht gezeigt habe. Es galt ja noch eine Abfindung zu verhandeln. Von dem Geld haben wir als Familie zwei Jahre lang gelebt.
Was haben Sie während der Zeit gemacht?
Ich habe drei Entscheidungen getroffen, die man –wenn man vernünftig ist – niemals auf einmal treffen sollte. Die erste Entscheidung: Wir haben gemeinsam mit zwei weiteren Parteien eine große, denkmalgeschützte Immobilie gekauft. Zweitens: Wir sind von München nach Berlin gezogen –kontrastreicher konnte das neue Lebensumfeld in Deutschland kaum sein. Drittens: Parallel habe ich versucht, mich selbstständig zu machen.
Waren das mutige oder eher verrückte Entscheidungen?
Mutig wäre deutlich untertrieben. Tendenz: eher verrückt.
TITELKOPF 17
Wie haben Sie angesichts dieser gravierenden Entscheidungen innere Orientierung erhalten?
In dieser Zeit bin ich für einige Tage in ein Kloster gegangen. Ich war aber völlig ahnungslos, was mich dort erwarten würde.
Was war das Ziel?
Vordergründig ging es mir darum, mich auf Gott auszurichten. Aber irgendwann stellte ich fest, dass mich tief im Innersten eigentlich nur eine Frage umtrieb: »Gott, wirst du uns versorgen?« Wir waren damals eine junge Familie – unsere drei Kinder waren, zwei, fünf und sieben Jahre alt. Ich hatte keinen Job mehr, erhielt kein regelmäßiges Einkommen – hatte mir aber dennoch eine Immobilie angelacht. So beschäftigte mich also immer wieder diese eine Frage nach der Versorgung.
Haben Sie darauf eine Antwort erhalten?
Oh ja! Gott sagte: »Ich werde dich sehr, sehr gut versorgen.« Genau mit dieser Bekräftigung: »sehr, sehr gut versorgen.« Rückblickend war es die Vorausschau auf das, was wir heute erleben.
Diese Antwort war sicher eine große Entlastung. War sie auch ein Boost für größeres Gottvertrauen?
Bis wir die Früchte ernten konnten, sind wir zunächst durch große finanzielle Schwierigkeiten gegangen. Es fing damit an, dass unsere Familie keinen Kredit für das Haus bekam. Was ich nicht wusste: Wenn du dich in Deutschland selbstständig machst, bekommst du kein Darlehen. Dann hat Gott vier Menschen geschickt, die sagten: »Cool, dass ihr in Gottes Auftrag unterwegs seid. Wir haben eine Menge Geld, das wir nicht benötigen – wir finden eine Lösung für euch.« Als gelernter Kaufmann habe ich dann mit jedem der Vier einen Kreditvertrag geschlossen – und das gesamte Geld inzwischen zurückgezahlt. Das war nur eine Hürde.
Welche folgte noch?
In der Anfangszeit unserer Firma gab es eine Phase, da saßen wir mit dem Insolvenzberater bei uns im Garten und haben fieberhaft überlegt, wie wir die drohende Insolvenz abwenden können. Es stand Spitz auf Knopf. Immerhin hatte der Finanzexperte für uns die lobenden Worte: »Ihr seid die ersten meiner bisher 200 Beratungsfälle, die so früh zu mir gekommen sind, dass man noch etwas tun kann.« Und wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden.
Was hat Sie diese Zeit gelehrt?
Alle großen Erfolge starten klein. Das übersehen viele. Und dass der Weg dorthin oft von manchen Demütigungen gekennzeichnet ist. Durch diese Zeit sollten wir sicher auch erkennen, dass wir das Erreichte nicht aus eigener Kraft erlangt haben. Es war ein Weg, auf dem wir gelernt haben, richtig mit dem umzugehen, was mit dem Unternehmen noch vor uns lag.
Gab es einen Punkt, an dem Sie aufgeben wollten?
Nein. Nur weil es Gegenwind gibt, wirft man nicht einfach das Handtuch. Da bin ich viel zu sehr Unternehmer. Wenn jemand sagt: »Nein – das funktioniert doch nie!«, formuliere ich das Wort ›Nein‹ in den Leitspruch um: »Noch e in Impuls n otwendig«. Das ist der Unterschied zwischen einem Unternehmer und einem Nicht-Unternehmer. Aufgeben, weil die Umstände vielleicht schwierig sind, kommt für uns nicht in Frage. Allerdings sollten wir uns auf diese Haltung nichts einbilden. Sie liegt Unternehmern einfach im Blut.
Es ist auffällig, dass Sie als Geschäftsführer eines Unternehmens auch von einer persönlichen Berufung für Ihren Job sprechen. Lässt es sich damit leichter leiten?
Von Gott berufen zu werden, hört sich erstmal großartig an. Als eilten diese Menschen ab dem Zeitpunkt ihrer Berufung von einem Gipfel zum nächsten. In der Bibel lesen wir aber etwas anderes: Wenn Gott Menschen mitteilt, dass er etwas Großes mit ihnen vorhat, geschieht erstmal gefühlt das Gegenteil. Jesus erging es nicht anders: Als er nach seiner Taufe Gottes Bekräftigung vernahm: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe«, lesen wir kurz darauf, dass er in die Wüste geführt und dort vom Teufel versucht wird. Bei den Berufungserlebnissen von David, Jakob und anderen war es nicht anders. Weshalb schickt Gott Menschen – im übertragenen Sinn – in die Wüste? Meine Lesart: Er möchte sie auf das vorbereiten, was sie künftig tragen sollen. Wohl auch, dass sie erkennen, dass das Erreichte nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen, sondern durch Gottes Wirken entstanden ist.
Sicher eine wertvolle Lektion – die einem aber auch einiges abverlangt. Ich will Krisen und Herausforderungen damit nicht schönreden. Aber für die Menschen, die sich in einer herausfordernden Zeit befinden, ist die Frage vielleicht bedenkenswert: »Was muss ich wohl ge nau jetzt lernen?« Ich selbst habe mehrfach erlebt,
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dass in meinen eigenen Krisen oft eine wichtige Lektion enthalten war: zum Beispiel etwas, was ich lernen, loslassen oder erfahren musste. In diesen Phasen gab es Zeiten, wo ich vor Gott auf den Knien gelegen und ihm gesagt habe: »Ich finde es großartig, dass du mir dieses Unternehmen anvertraut hast. Aber wenn du mit mir oder der Firma etwas anderes im Sinn hast, nimm sie gerne wieder an dich.« Und genau in diesem Loslassen kam anschließend oft die Lösung, der Ausweg.
Eine entscheidende Grundhaltung?
Vermutlich. Diese Grundhaltung halte ich für jeden Leitenden – ob in einem Unternehmen oder einer Gemeinde – für notwendig. Jede Führungskraft sollte unbedingt zu der Haltung gelangen: Ich bestehe nicht auf meiner Leitungsrolle, auf mein Unternehmen, auf meine Gemeinde. Sie ist mir nur anvertraut. Meine Aufgabe ist es, sie gut zu verwalten. Ohnehin hat niemand von uns Anspruch auf unser
Leben, unseren Erfolg oder unsere Gesundheit. Ich habe festgestellt: Gott versorgt mich gerne, wenn ich mich nicht an das klammere, was er mir anvertraut hat.
HOLGER TUMAT ist CEO von JobRad, dem deutschlandweiten Markführer im Dienstrad-Leasing, mit 800 Beschäftigten am Hauptsitz in Freiburg sowie Standorten in Frankfurt, Berlin, München und Wien. Für den Unternehmer sind der christliche Glaube sowie Werte wie die Bewahrung der Schöpfung, Nächstenliebe und Gerechtigkeit bei der Justierung der täglichen unternehmerischen Entscheidungen maßgebend. Tumat ist Sprecher beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.
Bearbeitung: Gotthard Westhoff
Peter Hermann
jobrad.org
DAS PRINZIP JOBRAD
Arbeitgeber leasen Räder bei JobRad und überlassen sie dann – in der Regel gegen eine steuerbegünstigte Gehaltsumwandlung –ihren Angestellten. Die Räder suchen sich die Angestellten bei einem der über 6.000 JobRad-Fachhandelspartner aus, die Abrechnung läuft über JobRad. Aktuell bieten in Deutschland mehr als 50.000 Arbeitgeber ihren Beschäftigten Dienstrad-Leasing mit JobRad an. Der Durchbruch gelang 2012, als es dem Freiburger Unternehmen gelang, bei den Finanzbehörden das Dienstwagen-Privileg auch aufs Fahrrad zu übertragen, sodass sie fortan steuerlich gleich behandelt werden.
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TITELKOPF
LEITUNGS KONGRESS
7. – 9. MÄRZ 2024
DM-ARENA KARLSRUHE + ÜBERTRAGUNGSORTE
»Hoffnung« – HOPE – ist das zentrale Schlüsselwort beim nächsten Willow Creek Leitungskongress (LK24) vom 7. – 9. März 2024 in Karlsruhe. In einer Weltlage, die sich in den vergangenen Jahren stark verändert hat, wird der Kongress Kirchen und Gemeinden als Hoffnungsorte stärken, die ihr Umfeld nachhaltig prägen durch Glauben, Liebe und Hoffnung.
Der LK24 richtet sich dabei an Menschen mit langjähriger Leitungserfahrung, genauso wie an Mitarbeitende, die ihre Begabung und Berufung erst noch entdecken und entwickeln möchten. Am meisten profitieren Gemeinden vom Kongress, wenn sie mit einer (großen) Gruppe daran teilnehmen: Die gemeinsame Erfahrung schweißt nicht nur das Team enger zusammen und sorgt für viel frischen Wind, sondern fördert vor allem die Übersetzung des Erlebten in den eigenen Gemeindekontext. Auf folgende Schwerpunkte können sich die Teilnehmenden freuen:
GLAUBEN VERTIEFEN
Erlebe eine Neuausrichtung in deiner Beziehung zu Gott, sodass du gestärkt und hoffnungsvoll aus dem Kongress hervorgehst.
LEITUNGSKOMPETENZ STÄRKEN
Profitiere von erfahrenen Führungspersönlichkeiten für deine Leitungsaufgaben in Gemeinde, Beruf und Familie.
VERNETZUNG ERLEBEN
Weite deinen Horizont durch den Austausch mit Menschen aus anderen Kirchen, die zu Hoffnungsträgerinnen und -trägern für ihr Umfeld geworden sind.
TEAM BEFÄHIGEN
Entdecke mit deiner Gruppe, wie ihr eure Gemeinde zu einem Hoffnungsort entwickelt.
20 KONGRESSE
MIT DABEI
JÖRG AHLBRECHT
Theologischer Referent bei Willow Creek Deutschland, Sprecher und Autor
PROF. DR. MICHAEL HERBST
Theologe, Autor und Berater in Fragen der Gemeindeentwicklung
CHRIS MCCHESNEY
NY-Times-Bestseller-Autor, Berater internationaler Organisationen
DR. AMY ORR-EWING
Britische Theologin und Beraterin im britischen Parlament und Weißen Haus (USA)
HOLGER TUMAT Mitgründer und CEO der JobRad-Holding SE
KARL VATERS
Experte in Fragen von kleinen Gemeinden (USA)
STACIE UND ANDY WOOD
Pastoren der Saddleback Church, Kalifornien, Nachfolger des Gründers Rick Warren
THOMAS HÄRRY
Dozent an der TDS Aarau (CH), Autor, Berater von Führungskräften
MEGAN MARSHMAN
Pastorin der Willow Creek Gemeinde, Chicago
CAREY NIEUWHOF
Kanadischer Blogger und Podcaster
TOBIAS TEICHEN
Pastor des ICF München und Mitglied im Leitungsteam des ICF Movements
DAS PROGRAMM
Das Programm wird in Kürze finalisiert und auf der Kongresswebseite veröffentlicht. Ein Auszug der Themen:
»Als kleine Gemeinde Großes bewegen«
»Hoffnungszeichen für den Aufbruch der Kirche«
»Wie junge Leitende Führung verstehen«
»Wie wir nach leidvollen Erfahrungen wieder Hoffnung schöpfen«
21 KONGRESSE
INF RMATIONEN
Leitungskongress 7. – 9. März 2024
dm-arena Karlsruhe
ÜBERTRAGUNGSORTE
Der Kongress wird von Karlsruhe aus live an verschiedene Orte übertragen. Dort erleben die Teilnehmenden das komplette Programm auf Großbildleinwand mit eigener Kongress-Atmosphäre:
PREMIUM-TICKET
Zum LK24 wird erstmals auch ein Premium-Ticket angeboten. Darin enthalten sind folgende Zusatzleistungen: Kostenfreies Parken in Eingangsnähe der dm-arena, Extra-Check-In in die Halle, reservierte Plätze im Speaker-Block in Bühnennähe, Meet & Greet mit einem Speaker, Teilnahme am Empfang mit geladenen Gästen in der Kongress-Mittagspause am Freitag. Das Premium-Ticket ist über die reguläre Anmeldeseite buchbar.
SPONSOREN-TICKET
Durch die Buchung eines Sponsoren-Tickets erhalten die Käufer ein eigenes Ticket – zugleich ermöglichen sie die Vergabe eines reduzierten Tickets für junge Kongressteilnehmende. Der Differenzbetrag zum regulären Ticketpreis (€ 100) wird als Spende des Käufers verbucht. Das Sponsoren-Ticket ist über die reguläre Anmeldeseite buchbar.
GRUPPEN-TICKET
Orte entdecken: leitungskongress.de
INFOPAKET
Das Infopaket ist ideal dafür geeignet, den LK24 in der eigenen Gemeinde und im persönlichen Umfeld bekanntzumachen. Es enthält Kongress-Flyer, Poster, Gutschein-Booklet und eine Aktion, bei der Tickets für den LK24 als Gewinn winken.
Bestellung: info@willowcreek.de
DOWNLOAD-PAKET
Auf leitungskongress.de/downloads finden sich diverse LK24-Medien: Flyer-PDF, Gemeindebrief-Anzeigen, Grafiken zum Einblenden im Gottesdienst und zur Nutzung auf Social Media.
Gruppen ab 20 Personen erhalten folgende Vorteile: Extra-Check-In in die Veranstaltungshalle sowie reservierte Plätze im Saal. Das Gruppen-Ticket ist über die reguläre Anmeldeseite buchbar.
TICKETS GEWINNEN
Unter allen Fotografinnen und Fotografen, die das LK24-Poster des Infopakets an einem prominenten Ort in der Gemeinde ablichten – gern mit einem oder mehreren Gemeindemitgliedern und Freunden – und es bei Facebook/Instagram posten, verlosen wir 5 x 2 LK24-Tickets unter all jenen, die uns verlinken.*
@willowcreek_de
@Willow Creek Deutschland
*Die Aktion endet am 30.09.2023.
KONGRESSE 22
Augsburg Hannover Leipzig
Remels Wetzlar Kiel
PREISE
Schüler, Azubis, Studierende Willow-Partner, Erwerbslose, Rentner Regulärer Ticketpreis
Frühbucherpreise bis 30. September 2023
Karlsruhe | Übertragungsorte
119 € 109 € 199 € 159 €
219 € | 179 €
Bis 31. Januar 2024
Karlsruhe | Übertragungsorte
149 € 129 €
229 € 179 €
249 € | 199 €
Ab 1. Februar 2024
Karlsruhe | Übertragungsorte
179 € 159 €
259 € 209 €
279 € | 229 €
BIS ZUM 30.9. BUCHEN UND SPAREN
Sondertickets
Frühbucherpreise bis 30. September 2023
Premium:
Sponsoren:
Bis 31. Januar
Premium:
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Die vier Disziplinen
Unternehmensberater
Chris McChesney
erklärt, wie Ideen
Wirklichkeit werden
LK24 Sprecher
Führungskräfte stehen vor großen Herausforderungen: Einerseits gilt es, mit Hilfe von strategischen Zielen die Organisation auf Kurs zu halten, andererseits durchkreuzen kurzfristige Anforderungen immer wieder das Tagesgeschäft und sind nicht selten äußerst zeitund kraftraubend. Ich bezeichne dieses Phänomen als ›Wirbelwind‹. Es kostet uns eine Menge Zeit und Energie und führt zu großen Ablenkungen.
Die Frage ist: Wie schaffen wir es, das Organisationsziel im Blick zu behalten und gleichzeitig dem täglichen Wirbelwind zu entkommen? Wir müssen neu denken! Dazu bedarf es klarer Prinzipien, an denen wir uns orientieren, um unsere kostbare Zeit, Aufmerksamkeit und Energie mit höherer Wirksamkeit für die wesentlichen Ziele unserer Organisation zu nutzen.
Disziplin 1: Fokus auf das wirklich Wichtige
Der Punkt an dieser Stelle ist, sich bewusst auf weniger zu konzentrieren, um dadurch mehr zu erreichen. Anstatt sich zu viel auf einmal vorzunehmen, wählt man am Anfang ein wirklich wichtiges Ziel aus – ein WWZ. Das bedeutet nicht, dass etwas unerledigt bleibt, was zur erfolgreichen Umsetzung eines Projekts gehört. Vielmehr geht es darum, den Fokus auf das zu legen, was entscheidend verbessert werden soll.
Die meisten Menschen, die sich mit viel Herzblut für ein bestimmtes Ziel engagieren, möchten ungern weniger tun. Es widerstrebt ihnen, gute Ideen abzulehnen. Sie wollen mehr tun. Aber es wird immer mehr gute Ideen geben als Kapazitäten, sie auch umzusetzen.
CHRIS MCCHESNEY ist New York Times Bestseller-Autor und Unternehmensberater internationaler Konzerne und Non-Profit-Organisationen. Er gehört zu den Sprechern beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.
Übersetzung: Antje Gerner.
Die vier Disziplinen der Umsetzung, die ich in diesem Beitrag skizziere, vermitteln Methoden, die helfen, sich auf das Wichtigste zu fokussieren, anstatt auf Dringendes zu reagieren. Dies ist ein Prozess, der sich nicht im Handumdrehen aneignen lässt, sondern kontinuierlich eingeübt werden will, denn er erfordert eine tiefgreifende Verhaltensveränderung in einem Team.
Wer ein WWZ erreichen will, muss ein Ziel wählen, das nur dann erreichbar ist, wenn man ihm besondere Aufmerksamkeit schenkt. Anders ausgedrückt: Mit ›business as usual‹ sollte es nicht erreichbar sein.
Bei einem WWZ geht es um die Frage, wo man jetzt steht, wo man hinwill und bis wann man dort angekommen sein möchte. Man definiert sozusagen eine Startlinie, eine Ziellinie und einen festen Termin. Psychologisch gesehen, ist es unglaublich wichtig, einen Erfolgsmaßstab zu haben. Die Disziplin des Fokus ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer Erfolgsgeschichte.
24 KONGRESSE
Disziplinen der Umsetzung
Disziplin 2: Handeln gemäß den Leitmaßnahmen
Unabhängig vom Ziel basiert der Erfolg auf zwei Arten von Maßnahmen: Nachlauf- und Leitmaßnahmen. Die Nachlaufmaßnahmen spüren der Geschichte des Erfolgs eines WWZ nach. Sie bereiten dem Team am ehesten Kopfzerbrechen: Dinge wie Besucherzahlen, Einnahmen, Spenden, Qualität oder Kundenzufriedenheit. Man nennt sie Nachlauf, weil sie zu dem Zeitpunkt, zu dem sie ins Gewicht fallen, bereits Geschichte sind und nicht mehr verändert werden können.
Leitmaßnahmen dagegen sind die entscheidenden Aktivitäten, die die Nachlaufmaßnahmen antreiben bzw. ihnen vorausgehen. Sie prognostizieren den Erfolg der Nachlaufmaßnahme(n) und hängen direkt mit dem Einfluss des Teams zusammen. Ein Beispiel für eine Nachlaufmaßnahme ist das Abnehmen. Welche Aktivitäten bzw. Leitmaßnahmen führen zum Gewichtsverlust? Diät und Sport. Eine eingehaltene Diät und Sport prognostizieren den Erfolg und können direkt beeinflusst werden. Klingt einfach, aber Vorsicht! Selbst schlaue Leute sind nicht davor gefeit, sich auf eine Nachlaufmaßnahme zu fixieren, die sich ihrem direkten Einfluss entzieht. Das liegt daran, dass sie leichter messbar sind und für das Ergebnis stehen, das wir erzielen wollen. Daher ist es wichtig, sich eine Leitmaßnahme zu überlegen, die sich als Gradmesser für das WWZ eignet; z.B.: Wie viele Menschen wollen wir zu einem bestimmten Event einladen?
Disziplin 3: Genaue Anzeige des ›Spielstandes‹
Ein Spiel läuft völlig anders, wenn der Punktestand angezeigt wird. Bei Fußballern kann man das gut beobachten: In dem Moment, in dem der Spielstand offiziell angezeigt wird, verändert sich das Spiel. Es wird plötzlich ernst genommen.
Bevor der Spielverlauf nicht in Echtzeit angezeigt wird, spielen Nachlaufund Leitmaßnahmen für das Team keine Rolle. Oder wenn beim Bowling die Pins hinter einem undurchsichtigen Vorhang stehen, macht es keinen Spaß. Disziplin 3 ist die Disziplin des Engagements. Die besten Leistungen werden erzielt, wenn Menschen emotional engagiert sind – und das erreicht man, wenn der Spielstand bekannt ist, wenn also klar ist, wo genau das Team steht. So einfach ist das.
Am besten funktionieren diese Anzeigen, wenn sie von den Spielern selbst entworfen werden. Sie unterscheiden sich häufig deutlich von dem komplexen Gebilde, das Trainer sich gerne ausdenken. Wenn die Spieler den Spielstand kennen, wenn sie die Leitmaßnahmen beeinflussen können und diese die Nachlaufmaßnahmen zum Erfolg führen, weiß man, dass das eigene Team auf der Gewinnerspur ist. Die Disziplinen 1, 2 und 3 sind die Formel für den Aufbau genau so eines Teams. Bei Disziplin 4 geht es um die Ausgestaltung des Spiels.
Disziplin 4: Einführen regelmäßiger Rechenschaftspflicht
Damit sind regelmäßige, manchmal tägliche, Teamsitzungen beschrieben, bei denen es um das WWZ geht. Sie sollten idealerweise nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Teammitglieder berichten über den Stand der von ihnen übernommenen Aufgaben, die den Spielstand positiv beeinflussen sollen.
Neben dem konsequent eingehaltenen Rhythmus der Sitzungen, liegt das Geheimnis von Disziplin 4 im Engagement, das die Teammitglieder dabei an den Tag legen. Nacheinander beantworten sie die einfache Frage: »Mit welchen ein oder zwei Aufgaben kann ich in dieser Woche den Spielstand am positivsten beeinflussen?«.
Zunächst wird berichtet, ob die Aufgaben der zurückliegenden Woche erledigt wurden, ob dies Einfluss hatte auf die Nachlauf- bzw. Leitmaßnahme und schließlich, welche Aufgaben in der nächsten Woche in Angriff genommen werden wollen.
Menschen engagieren sich lieber für eigene Ideen als für etwas, was ihnen von oben übergestülpt wird. Wenn man sich darüber hinaus für die anderen Teammitglieder engagiert und nicht nur für den Chef, steigert dies die berufliche Leistung, und übernommene Aufgaben werden zu einem persönlichen Versprechen. Wenn das Team merkt, dass es direkten Einfluss auf das WWZ hat, erkennt es, dass es auf der Gewinnerseite ist. Und diese Erkenntnis ist der stärkste Antrieb für Arbeitsmoral und Engagement.
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Schlüsselbegriff: HOFFNUNG
Die hoop Kirche in Norddeutschland hat eine fundamentale Veränderung durchlaufen – für die Menschen vor Ort
Die hoop Kirche mit ihrem größten Standort in Bremen hat eine lange Tradition. Sie ist bereits 90 Jahre alt. Dabei sieht man ihr das Alter nicht wirklich an. Seit 23 Jahren leitet Pastor Andreas ›Andy‹ Sommer die Kirche – und hat in dieser Zeit einige grundlegende Entwicklungen selbst mit angesteuert.
Die heutige Entwicklung setzt 1999 ein. In diesem Jahr übernimmt Andreas ›Andy‹ Sommer die damalige Freie Christengemeinde Bremen (fcb). Sie wechseln aus einem viel zu klein gewordenen Gemeindesaal in ein hoch ambitioniertes Neubauprojekt – und die Kirche wächst. Nach den folgenden Jahren, die vom Bau, dem Umzug und der Eingewöhnung am neuen Standort geprägt sind, setzt in den 2010er Jahren die nächste wesentliche Veränderung für die ehemalige fcb ein: Mit einem neuen, jungen Pastorenteam vollzieht die Kirche einen größeren Veränderungsprozess, der u.a. eine Verjüngung und Restrukturierung in den Leitungsebenen nach sich zieht und die Kirche im Bremer Stadtteil Kattenturm zu einer dynamischen Ortsgemeinde macht, mit inzwischen mehreren Standorten in der Region.
REGIONALE VERWURZELUNG IM GEMEINDENAMEN
Eine gemeinsame Vision sorgt für Einheit zwischen den Standorten: »Wir wollen mit tausenden Menschen Gott anbeten, leidenschaftliche Nachfolger von Jesus machen und Verantwortung übernehmen in der Gesellschaft.« Diesen Dreiklang – Gott anbeten. Jünger machen. Einfluss nehmen – hört man so oder, in Kurzform, in jedem Team-Huddle und am
Ende jedes Gottesdienstes an jedem Standort: »Wir sind eine Kirche, die Hoffnung bringt.« Und weil gemeinsame Sprache Einheit schafft, finden sich an jedem Standort der hoop Kirche auch gemeinsame Sätze, Ziele und Überzeugungen an den Wänden, etwa diese: »Wir sind eine Gemeinde. Wir haben einen Geist. Uns erfüllt ein und dieselbe Hoffnung« (angelehnt an Epheser 4,4).
Das Wort ›Hoffnung‹ ist für die hoop Kirche in den vergangenen Jahren zu einem Schlüsselbegriff geworden. Nachdem sich die Kirche in mehreren Standorten aufgestellt hatte, war klar, dass ein Name mit Stadtbezug kein guter Name für eine Kirche im Multi-Site-Format wäre. Ein aus mehreren Gruppen der Kirche zusammengestelltes Team hat sich darum intensiv mit einem ›Renaming‹ beschäftigt. Die Tatsache, dass alle Standorte im niederdeutschen Sprachraum beheimatet sind, hat zu der Idee geführt, die regionale Verwurzelung auch im Gemeindenamen aufzunehmen.
Das Ergebnis sah schließlich so aus: Das plattdeutsche Wort ›hoop‹ dient fortan als neuer Gemeindename. Das Wort, mit langem ›o‹ ausgesprochen, lässt sich zweifach übersetzen: Einmal mit ›Hügel‹, wobei interessant ist, dass Kirchen ihren Platz oft auf einem Hügel gefunden haben und als ein Ort der Orientierung für Menschen sichtbar sein sollen. Zweitens mit ›Hoffnung‹. In der niederdeutschen Sprache kommt es oft vor, dass Worte denselben Wortstamm haben, regional aber unterschiedliche Sprachentwicklungen bekannt sind. So heißt hoop eben auch Hoffnung. Darin steckt die Kernbotschaft, mit der Kirche in der Welt unterwegs ist: »Es gibt Hoffnung!«
»TEIL DER NACHBARSCHAFT SEIN, KEINE ZUSCHAUER«
Die hoop Kirche hat es sich zur Aufgabe gemacht, in jeder Stadt, in der sie vertreten ist, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen und Hoffnungsträger für die Menschen vor Ort zu sein. Dabei gab es einige Lernschritte, zum Beispiel, dass Lösungen auch in einer Multi-Site-Kirche oft individuell aussehen. Eine gemeinsame Sicht von Evangelisation und Mission ist immens wichtig, über welche Anlaufwege aber man die Menschen vor Ort erreicht, welche evangelistischen Initiativen man startet und wie missionales Leben in der Nachbarschaft aussehen kann, muss an jedem Campus konkret entwickelt werden.
Der hoop-Campus in Achim etwa liegt in einer gutbürgerlichen Wohnsiedlung, in Bremerhaven dagegen mitten in einem sozialschwachen Viertel mit hoher Kinderarmut. Den Menschen ›Hoffnungsträger‹ zu sein, muss hier entsprechend kontextualisiert werden. Wieder anders sieht es in Bremen aus, wo man es über Jahrzehnte gewohnt ist, eine Kirche mit überregionaler Strahlkraft zu sein. Vor 20 Jahren ist die Gemeinde in den sozialschwachen Stadtteil Kattenturm gezogen, doch die Gottesdienstbesucher kommen von Anfang an aus der ganzen Umgebung. Man wohnte nicht bei der Kirche, man fuhr zur Kirche. Hier galt es zunächst eine Identifikation mit dem Stadtteil herzustellen. Die hoop Kirche ist diesen Prozess bewusst gegangen. Pastor Michael Heitmann: »Wir wollten den Menschen um uns herum sichtbar machen, dass wir für ihre Probleme Lösungen suchen –nicht für unsere«. Also öffnete die Kirche an ihrem Standort in Bremen
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Kindergartengruppen, weil KiTa-Plätze fehlten. Sie startete ein Café und eröffnete eine Tanzschule, weil es kaum Begegnungsflächen gab.
Am Standort in Achim wurde ein großer Spielplatz gebaut. In Bremerhaven plant man in Kooperation mit einem anerkannten Träger eine Stadtteilarbeit für sozial benachteiligte Kinder. »Wir wollen Teil der Nachbarschaft sein, keine Zuschauer. Wenn wir dem Stadtteil guttun, dann werden wir irgendwann auch so wahrgenommen – als Hoffnungsträger vor Ort«, sagt Michael Heitmann.
VERÄNDERUNGEN UMARMEN
Mehrfach hat Gott neue Phasen im Leben der Gemeinde eingeläutet. Ein wichtiger Impuls in der Gemeindeleitung wurde dabei schneller Realität als gedacht. Im Frühjahr 2015 spricht Andy mit seinem Team über die Vision, weitere Standorte zu eröffnen. Den Impuls trägt er schon länger in seinem Herzen; und schaut man in die Historie der fcb, stellt man fest: Schon in früheren Jahrzehnten sind hier Tochter- oder Verbundgemeinden entstanden. Es war, als würde man den Auftrag, über die eigenen Gemeinde- und Stadt-
»Wir sind eine Kirche, die Hoffnung bringt.«
grenzen hinaus wirksam zu werden, als Spur der Vergangenheit wieder aufnehmen und neu durchdenken. Mit anderen Worten: Der Wunsch, als eine Kirche mit mehreren Standorten zu agieren, schien bereits Teil der in der Kirche angelegten DNA zu sein.
Nachdem die Gemeindeleitung beschlossen hat, sich diesem Impuls zu öffnen, melden sich nur wenige Monate später fast zeitgleich zwei Gemeinden aus der Umgebung mit dem Wunsch, unter fcb-Leitung neu anzufangen. Die Gemeindeleitung war eher von der Gründung neuer Standorte ausgegangen und hatte auch nicht geplant, sofort zu beginnen. Aber alle in der Gemeindeleitung waren sich einig darin, Gott ein Ja gegeben zu haben und dieses nun nicht wi-
derrufen zu wollen. Also wagen sie das Abenteuer ›Multi-Site‹ – ohne einen wirklichen Plan und das nötige Know-how.
Aber das Ja hat sich bestätigt. Heute kommt zu den hoop -Standorten –neudeutsch: ›Campussen‹ – in Bremen, Bremerhaven und im niedersächsischen Achim eine Start-Up-Initiative in Verden. Und im Herbst 2023 wird ein Pastorenehepaar ausgesandt, um einen weiteren Campus in Lübeck zu übernehmen.
Und danach? Wenn die hoop Kirche über die Jahre ein wesentliches ›Learning‹ begriffen hat, dann dies: Eine Kirche, die Menschen erreichen möchte, muss bereit sein, Veränderungen zu umarmen. Anders gesagt: Wer sich einrichtet, richtet nichts mehr aus. Deshalb rechnen die Leiterinnen und Leiter damit, dass Gott weitere Impulse durch seinen Heiligen Geist setzen wird und weitere Standorte dazukommen können.
Die Städte Bremen, Achim und Verden liegen jeweils rund 25 Kilometer auseinander. Nach Bremerhaven sind es schon knapp 70 Kilometer, bis Lübeck werden es fast 200 Kilometer sein. Was die Standorte aber trotz ihrer Entfernung zu einer Kirche macht, sind vor allem zwei Dinge: die gemeinsame Organisation und – vor allem – eine gemeinsame Vision. Die Kirche organisiert sich über einen Kirchenvorstand, deren Mitglieder aus unterschiedlichen Standorten kommen und die Zukunft der Kirche bewusst aus einer ganzheitlichen Perspektive entwickeln.
In diesem Kirchenvorstand finden sich auch drei pastorale Funktionen wieder, nämlich der ›Senior Pastor‹, der für Vision und für den großen Überblick verantwortlich ist, der ›Lead Pastor‹ der für die Führung der Campus-Pastoren sowie für die Verkündigung der Kirche verantwortlich ist und der ›Executive Pastor‹, der schließlich für Strategie und operative Umsetzung verantwortlich ist. Eine enge Zusammenarbeit dieser Funktionen ist für das Wohl der Kirche unabdingbar. Strukturen, Prozesse und Finanzen sollen so synchronisiert sein, dass alle Standorte, alle Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiter maximal davon profitieren.
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BUNDESWEITER FILMGOTTESDIENST MIT EVI RODEMANN & LOTHAR KRAUSS
In einer Multi-Site-Kirche ist etwa die Frage von strategischer Bedeutung, welche Aufgaben (lokal) an einem Campus gedacht und umgesetzt werden, und welche Aufgaben (zentral) für alle gleichzeitig gedacht und umgesetzt werden. Es muss nicht jeder Campus eigene Flyer, eigene Beamerfolien und eine eigene Homepage entwickeln. Dies wird zentral für alle gemacht. Aber wie die Medien am Campus effektiv wirksam werden können, muss vor Ort durchdacht und umgesetzt werden.
Noch ein Beispiel: Auch ein gemeinsamer Frömmigkeitsstil kann Einheit über alle Standorte hinweg schaffen. Wie man betet, welche Möglichkeiten für Jüngerschaft angeboten werden oder welche Lieder man in den Gottesdiensten singt, wird deshalb von vornherein gemeinsam gedacht. So ist beispielsweise ein zentraler Song-Pool entstanden, in dem das Liedgut der Kirche gesammelt wird. Welche Lieder aus dem Pool nun konkret zu einem Anlass am Campus gesungen werden, entscheiden die verantwortlichen Teams lokal.
NEU FEUER FANGEN
Diese Beispielreihe könnte man beliebig fortsetzen. Wichtig ist, durch eine gemeinsame Organisation praktische Fragen bestmöglich zu regeln. Und natürlich: Die Organisation wird von Menschen gelebt. Deswegen wird in der hoop Kirche immer wieder festgehalten: »Beziehung ist der Klebstoff, der uns zusammenhält. Wir wollen nicht nur funktionieren, sondern unsere Herzen miteinander verbinden.«
Und wir stellen im Lauf unserer Arbeit tatsächlich immer wieder fest: Viele Mitarbeitende und Leiter der Kirche fangen in diesen Jahren neu Feuer für Gott und eine hoffnungs-volle Gemeindearbeit.
BENJAMIN SAWADSKY ist Leitender Pastor der hoop Kirche; Michael Heitmann ist Campus-Pastor in Bremen
SCHRITTE INS LICHT
24 SEPTEMBER 202 3
Viele von uns haben es erlebt: Krisen, Katastrophen, Schicksalsschläge lassen unser Leben dunkel werden. Woher kommen neue Perspektiven? Wie kommt wieder Licht in unseren Alltag? Können wir Wunder erleben, wenn die Hoffnung darauf so schwerfällt?
Schritte ins Licht – der neue Filmgottesdienst beschäftigt sich mit diesen wichtigen Fragen. Und gibt Antworten.
Ist Ihre Gemeinde dabei? Es ist alles vorbereitet. Jetzt informieren und anmelden.
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filmgottesdienst.de
Der Stellenwert der Bibel
Dr. Klaus Douglass beschreibt die wichtigste Zukunftsaufgabe der Kirche
Vor kurzem mustte ich einen kleinen Vortrag halten. In seiner Begrüßung erzählte der Moderator, dass ich um die Jahrtausendwende ein Buch mit 96 Thesen zur Zukunft der Kirche veröffentlicht hätte. Und stellte mir dann folgende Frage: »Seither sind gut 20 Jahre vergangen. Ist dir in der Zwischenzeit noch eine 97. These eingefallen, die du uns hier präsentieren möchtest?« Das erwischte mich ziemlich kalt, denn über diese Frage hatte ich in der Tat noch nicht nachgedacht. Bis dahin war ich der Meinung gewesen, 96 Thesen seien eigentlich genug. (Manch einer war sogar mit 95 Thesen hingekommen.) Doch wenn ich die Möglichkeit hätte, meinen früheren Thesen zur Zukunft der Kirche eine neue hinzuzufügen, welche wäre das? Sollte ich etwas über die Notwendigkeit der Digitalisierung sagen, über die vielfältigen Bedrohungen, denen wir uns heute gesamtgesellschaftlich gegenübergestellt sehen, oder über die Notwendigkeit, dass sich die Kirche nicht mehr weiter nach innen verschließt, sondern sich öffnet für die Menschen um sie herum?
Ich sah fast zweihundert Augenpaare auf mich gerichtet. Und sprach dann aus, was mir spontan in den Kopf kam: »Wenn die Christenheit in Europa die nächsten Jahrzehnte überleben möchte, müssen wir wieder lernen, in der Bibel zu lesen.« Die Reaktion im Publikum war eher verhalten. Bei vielen nahm ich Unverständnis und Enttäuschung wahr. Vielleicht kennen Sie solche Momente: wenn Sie etwas äußern und anschließend spüren, dass Sie das geneigte Publikum nicht unbedingt für sich und Ihren Standpunkt gewonnen haben. Eigentlich das Normalste von der Welt, wenn man nicht nur unter Seinesgleichen diskutiert.
Aber es fühlt sich nicht sonderlich gut an. Doch ich bleibe dabei: Wenn wir es nicht schaffen, den Menschen wieder eine Liebe zur Heiligen Schrift zu vermitteln, wird das Christentum in Europa weitgehend aussterben. Dann wird vielleicht die Kirche überleben, nicht aber das Christentum.
Warum die Bibel so wichtig ist
Wieso ist das so? Ganz einfach: Weil wir Gottes Stimme und Herzschlag nirgendwo besser vernehmen als im Wort der Bibel. Die Bibel ist die Quelle alles Christlichen. Und wenn wir aufhören, uns mit ihr aktiv auseinanderzusetzen und sie voller Lust, Erwartung und Liebe zu lesen, fehlt unserem Glauben und Handeln der eigentlich christliche Kern. Es ist wie in einer Ehe, in der die Partner nicht mehr miteinander kommunizieren: Äußerlich mag manches so aussehen wie zuvor, aber die Liebe wird erkalten und die Beziehung von innen heraus mehr und mehr absterben. Nicht ein Verhalten, sondern ein Verhältnis macht uns zu Christinnen und Christen. Christsein ist in seinem Kern ein Beziehungsgeschehen, und jede Beziehung lebt von der Kommunikation – darum ist der lebendige Austausch von Beten und Bibellesen für unsere Gottesbeziehung so wichtig. Und darum ist es in meinen Augen so katastrophal, dass immer weniger Menschen aktiv aus dieser einzigartigen und unersetzbaren Quelle schöpfen.
Selbst Menschen, die sich als aktive Christinnen oder Christen verstehen, lesen kaum mehr in der Bibel. Einige wenige besuchen sonntags einen Gottesdienst und hören dort Worte aus der Bibel, oft auch gut ausgelegt. Das ist
immerhin etwas. Doch die wenigsten fühlen sich dadurch angeregt, selber in der Bibel zu lesen, um dort die Stimme und den Herzschlag Gottes zu vernehmen. Ja, sie wären wahrscheinlich höchst überrascht, dass das überhaupt möglich ist. Noch einmal: Ich rede hier von der Kirche hoch verbundenen Menschen, nicht von der weit überwiegenden Mehrheit wenig Verbundener oder gar Außenstehender.
Ich gestehe, das beunruhigt mich mehr als alle Prognosen, denen zufolge sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Mitgliederzahlen und ihre finanziellen Ressourcen weiter zurückentwickeln werden. Ich habe ein großes Zutrauen zu den Menschen, die unsere Kirche wirtschaftlich verwalten. Sie werden es durch entsprechende Kürzungen und Einschnitte meiner Meinung nach irgendwie hinbekommen, die Kirche zu erhalten, wenn auch in weit bescheidenerem Ausmaß, als sich das viele heute vorstellen können. Doch selbst, wenn es uns gelingt, die Zukunft der Kirche zu erhalten: Was ist mit der Zukunft des Christentums hierzulande?
Die wichtigste Zukunftsaufgabe
Wenn wir es nicht schaffen, Menschen zurück an die Quelle zu führen und ihnen das Lesen der Bibel lieb, teuer und schmackhaft zu machen, sehe ich es kommen, dass die Kirche an ihrer Wurzel verdorrt. Offen gesagt: Für mich ist es nicht Hauptaufgabe von Theologinnen und Theologen, Menschen Woche für Woche ein Stück der Heiligen Schrift auszulegen. Das sollten sie zwar unbedingt auch machen. Doch das Hören von Predigten über die Bibel kann das eigene Lesen der
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Bibel und das Lesen der Bibel zusammen mit anderen Christinnen und Christen nicht ersetzen. Darum ist es in meinen Augen unsere wichtigste Aufgabe, in Menschen einen Hunger und Durst danach zu entfachen, selbst aus dieser Quelle zu schöpfen, und ihnen beizubringen, so in der Bibel zu lesen, dass sie daraus Trost, Kraft, Inspiration und Orientierung für ihren Alltag empfangen.
Denn König der ganzen Erde ist Gott. Singt ihm ein Weisheitslied!
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DR. KLAUS DOUGLASS ist Direktor der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) in Berlin. Zuvor war er Pastor der evangelischen Andreasgemeinde Niederhöchstadt, die mit ihrem GoSpecial zu den ersten Kirchen des Landes zählte, die den Willow-Ansatz des Gästegottesdienstes umsetzten.
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HOLGER TUMAT ist CEO und Mitgründer von JobRad, dem deutschlandweiten Marktführer im Dienstrad-Leasing. Tumat ist Sprecher beim Leitungskongress 2024 in Karlsruhe.