Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 02/05 · 1. Jahrgang A 13358 2,90
Erleben und genießen
Erholsam
Gefragt
Clever
Schiller lockt: Tourismus in Deutschlands Mitte boomt
Thüringer Nahrungsgüter erobern bundesweit Regale
Handel: Moderne Variante des Tante-Emma-Ladens
EDITORIAL AUS DEM INHALT TITELTHEMA „Schiller lockt“ nach Thüringen Seite 4-5 TOURISMUS/ERHOLUNG
Gelungener Start
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Bundesgartenschau
Seite 6
Toscana des Ostens
Seite 7
Eine Spannende GeschichteResidenzstadt Gotha Seite 20 Touristenmagnet Erfurt Seite 22 Wellness als Erfolgsprodukt Seite 32 Erlebnistourismus
Seite 33
ERNÄHRUNG/HANDEL
er Start ist gelungen. Die erste Ausgabe des "Wirtschaftsspiegel" in Thüringen war ein voller
Agrarminister Sklenar zu Thüringer Nahrungsgüter Seite 14
Erfolg. Das zeigt die große Resonanz, die die Re-
Wandel im Lebensmittelhandel Seite 15-18
daktion in den vergangenen Wochen erreichte. Ein Lob, das Redaktion und Verlag natürlich freut, zugleich aber auch Ansporn ist, noch besser zu werden. Wurde die erste Ausgabe vorrangig mit dem Ziel gestaltet, einen Überblick über Thüringen als einem modernen, zukunftsträchtigen Wirtschaftsstandort zu bieten, so werden sich dieses und die nächsten Hefte
ausgewählten Schwerpunktthemen zuwenden. In dieser Ausgabe sind es der Tourismus und die
Landwirtschaft in Zahlen Seite 19 WIRTSCHAFT REGIONAL Zukunftsthema Zeitarbeit Seite 9 BVMW-Kooperation mit Hessen Seite 13 Neues Fertigungstechnik-Zentrum Seite 21 Saalfeld erleben
Seite 27
Suhl als Zentrum Westthüringens Seite 28 ERWICON
Nahrungsgüterindustrie - zwei traditionsreiche Erwerbszweige des Freistaats. Dass Tourismus in
Wirtschaftskonferenz in Erfurt Seite 23-26
einem der waldreichsten Bundesländer Deutschlands eine herausragende Rolle spielt, liegt auf
KULTUR
der Hand. Und tatsächlich hat sich diese Branche mit einem Jahresumsatz von 1,9 Milliarden Euro zu einer der wichtigsten in Thüringen entwickelt. Einen tiefgreifenden Umbruch haben Thüringens Landwirtschaft und die Nahrungsgüterindustrie hinter sich. Gab es nach der Wende im Freistaat rund 130 000 Landwirte, sind es nun gerade noch 28 000. Thüringens Produzenten setzen
Karl Lagerfeld in Apolda Seite 30 Domfestspiele Erfurt
Seite 31
Feine Art in Erfurt
Seite 32
DENKFABRIK THÜRINGEN Licht nach Maß aus Jena
Seite 36
deshalb auf Qualität und haben damit Erfolg. Wer in Sachsen, Hessen oder Bayern in die Regale
Genau gemessen Innovation aus Suhl
der Supermärkte schaut, wird sich davon überzeugen können. Auch ein Blick nach vorn sei hier
TGZ Ilmenau als Startrampe Seite 38
Seite 37
schon gestattet. Mit mehr als 400 Betrieben und einem Bruttoumsatz von 2,6 Milliarden Euro hat
BILDUNG
sich die Automobilbau- und -zulieferindustrie zu einer der wichtigsten Branchen im Freistaat ent-
Weiterbildung an Thüringer Hochschulen Seite 10-11
wickelt. Grund genug, dass sich der "Wirtschaftsspiegel" im Herbst in seiner dritten Ausgabe da-
Schulexperiment
mit beschäftigt - seinem Motto treu bleibend: "Wir schaffen Verbindungen".
Seite 29
RUBRIKEN Editorial
Seite 3
Kommentar
Seite 5
Personalien
Seite 12
Glosse
Seite 20
Impressum
Seite 38
Jürgen Meier Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
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TOURISMUS
„Schiller lockt...“ 2005 auf ganz besondere Weise nach Thüringen.
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abei können sie „Schlafen wie Schiller“, auf den Routen des einst rastlos Umherziehenden quer durch Thüringen reisen oder Tafeln wie zu Schillers Zeiten. Lesungen, etwa zum Thema „Friedrich Schiller
jekt“ des Theaterhauses, mit dem vom 7. bis 10. Juli zugleich unter freiem Himmel die 14. Kulturarena eröffnet wird, und die mobile Museumsaktion „Zug der Jenaer Geister“ samt Abschlusskonzert und Barockfeuerwerk ragen dabei be-
sich unter anderem mit zwei Ausstellungen im Schillermuseum Weimar sowie einer neuen Dauerschau im Schillermuseum Bauerbach ein. „Die Wahrheit hält Gericht“ ist die aktuelle (bis 10. Oktober) überschrieben, die Schillers Helden heu-
und seine Werke“ sowie eine Ausstellung zu dessen „Lied von der Glocke“ in Apolda (bis 10. Juli) und die Inszenierung des „Don Carlos“ am Meininger Theater gehören dazu. „Jena SCHILLERt!“ gar komplett mit einem trotz schmalem Budget überaus üppigen Programm. Das bietet allein in der Saalestadt mehr als 40 Veranstaltungen. Das „Johanna-Pro-
sonders heraus. „Schillers beste Jahre“ ist das reichhaltige Angebot in Weimar überschrieben. Das Deutsche Nationaltheater wartet nach der Premiere von „Kabale und Liebe“ im Frühjahr, zum Geburtstag des Dichters, im November mit weiteren Neuinszenierungen der „Räuber“ und „Maria Stuart“ auf. Die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen (SWKK) bringt
te nachspürt. Daneben setzten sich verschiedene Kongresse mit dem Werk des Klassikers auseinander und beim Festival „Räuber und Gendarmen“ (bis 19. Juni) erweisen rund 80 Künstler aus zwölf Ländern dem großen deutschen Klassiker ihre Reverenz.
„Schiller lockt“ in die Mitte Deutschlands!
Informationen unter: www.schiller-lockt.de www.schillerfestival.com www.swkk.de www.jenakultur.de www.thueringen-tourismus.de
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WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
USCHI LENK, REDAKTION
Wanderparadies Thüringen Thüringer Tourismus Gesellschaft macht Freistaat attraktiver für Touristen Thüringen soll Deutschlands Wanderland Nummer 1 werden. Das zumindest wünscht sich die Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus Gesellschaft (TTG), Bärbel Grönegres. Dafür bringe der Freistaat die besten Voraussetzungen mit, erläutert sie das Ziel in einem Gespräch mit dem „Wirtschaftsspiegel“. Insgesamt gibt es rund 17 000 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege. Allerdings wird aus dem Kapital noch viel zu wenig gemacht, schätzt sie ein. Damit das anders wird, hat sie mit ihrem Team ein neues Marketingkonzept entworfen, dass der Kleinstaaterei im Thüringer Tourismus ein Ende bereiten und mehr Gäste in den Freistaat locken soll. Als Beispiel nennt sie Deutschlands wohl berühmtesten Wanderweg, der sogar ein eigenes, ebenso berühmtes Lied vorweisen kann: Der 168 Kilometer lange Rennsteig. Mancher Verantwortliche beharre stur auf der historisch überlieferten Route. „Doch die führt eben auch mal durch ein neues Gewerbegebiet.“ Das sei aber nicht gerade das, was der Wanderer sehen wolle. Der Rennsteig müsse „zum Leitprodukt für den Thüringer Wald“ werden. Um Deutschlands führendes Wan-
FOTO: TOMA BABOVIC
Die Städte seines einstigen Wirkens Weimar, Jena, Rudolstadt und Meiningen - sowie Erfurt und Apolda haben sich im Jahr des 200. Todestages Friedrich Schillers (1759-1805) verbündet und für Besucher aus Nah und Fern spezielle touristische Pakete geschnürt. Gemeinsames Ziel ist es, den „Shooting Star der Klassikerzeit“ als Dichter und Denker, als Mensch mit vielen Facetten vorzustellen, so dass Einheimische wie Gäste den Dichter in Thüringen völlig neu erleben können.
derland zu werden, müssten die Wege ausgebaut werden. Dazu gehöre auch, hier und dort aufgewachsene Bäume zu fällen, um dem Wanderer wieder einen Blick in die Ferne zu ermöglichen, auf den Inselsberg beispielsweise. Und auch für Radfahrer sei noch eine Menge zu tun. Ergänzen will Grönegres das klassische Wandern um Aktivangebote für den fitnessbewussten Urlauber. Zugleich strebe der Freistaat eine führende Position im Gesundheitsund Wellness-Tourismus an, sagte Grönegres. Jährliche Zuwachsraten von 5 Prozent hält sie für möglich. „40 Prozent der Kurorte der neuen Länder befinden sich in Thüringen“, sagt die TTG-Chefin. Wellness habe in den vergangenen Jahren wie kein
anderer Bereich geboomt. Thüringen könne zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und gute Verkehrsanbindung vorweisen. „Der Kunde ist heute bereit, maximal 2 Stunden für die Anreise aufzuwenden, und bleibt nur übers Wochenende“, weiß Grönegres. Darauf müsse man sich einstellen. Eine dritte Säule sieht Grönegres im Städte- und Kulturtourismus. Hier habe Thüringen in den vergangenen Jahren kräftig zugelegt und entwickle sich zum „Wachstumsmotor“ des Thüringer Tourismus. Um die geplanten jährlichen Zuwachsraten von 2 bis 4 Prozent zu erreichen, wolle man Kultur- und Theaterevents der Reisebranche besser zugänglich machen. (uf)
TOURISMUS
Genuss mit allen Sinnen Thüringen pfundet unter anderem auch mit Ferien auf dem Bauernhof als natürliche Alternative zu teuren Hotels Zutraulich begrüßt Eseldame Jana die Gäste im Hof von Rittergut Schwanditz. Katzen streichen um die Beine, Hühner gackern und von etwas weiter her ist das Muhen von Kühen zu hören. Imposant erstreckt sich der im Altenburger Land gelegene Vierseithof auf zwei Ebenen. Seine Mauern atmen fast 1000 Jahre Geschichte und der denkmalgeschützte Kuhstall aus dem 18. Jahrhundert kann mit seinen 23 Bögen den längsten Laubengang Ostthüringens vorweisen. Während der Kuhstall derzeit noch ausgebaut wird und demnächst ein Backhaus entsteht, haben die beiden Ferienwohnungen ihre Verjüngungskur bereits hinter sich. Sie bieten insgesamt bis zu sieben Personen beste Voraussetzungen für Ferien auf dem Bauernhof. Das aber bei aktiver Erholung, denn das Rittergut ist einer von sieben zertifizierten Kneipp-Ferienhöfen in Thüringen,
verbunden und deshalb sind Menschen, die Natur genießen, neue Kraft für ihren Körper tanken, sich entspannen und zudem ihren Kindern Abenteuer und viel freien Raum bieten wollen, auf den Kneipp-Ferienhöfen bestens aufgehoben“, macht Ute Grimm deutlich. Dort können sie nicht nur in Bachläufen, Zinkwannen oder eigens angelegten KneippStrecken Wassertreten und anschließend saunieren, Wandern, Radeln, Reiten, Klettern, Rudern, Schwimmen und Toben, sondern wenn sie es wünschen auch Unkraut jäten, Wasser tragen und Ställe ausmisten,
die bis auf Einen, ausschließlich in Ost- und Nordthüringen zu finden sind. „Kneippen auf dem Bauernhof ist etwas für die ganze Familie“, meint Ute Grimm, selbst dreifache Mutter, zudem Hausherrin auf Rittergut Schwanditz und Vorsitzende des Vereins Thüringer Kneipp-Ferienhöfe. Ganz unterschiedlich ausgestattet, eint sie Eines: Sie bieten ihren Gästen das einst von Sebastian Kneipp entwickelte Naturheilverfahren ganz ursprünglich an. Kneipp pries einst das Wasser in vielerlei Form zur Abhärtung, Anregung des Kreislaufs und Mobilisierung der Widerstandskraft, doch seine Lehre umfasst insgesamt fünf Säulen. Neben dem Wasser sind das Kräuter für die Küche und für Anwendungen, harmonische Bewegung, gesunde Ernährung und ein Lebensrhythmus zwischen Aktivität und Entspannung an frischer Luft. „Das alles ist unmittelbar mit dem Leben auf dem Lande
Brot backen und und und.... Dabei verstehen sich die Gastgeber der sieben Kneipp-Ferienhöfe eher als Berater. „Die Gäste mit der Kneipp'schen Idee vertraut zu machen, sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe“, beschreibt Grimm das Credo. (ul) Kontakt: Thüringer Kneipp-Ferienhöfe e.V. Im Rittergut 1b 04626 Schwanditz Tel./Fax: +49 (0)3447 315311 E-Mail: schwanditz@t-online.de Internet: www.rittergut-schwanditz.de
VON
UWE FROST, REDAKTION
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nicht an der lokalen oder regionalen Verbandsgrenze endet. Wer da auf Selbstverwaltung pocht, übersieht, dass ganz oben in der Rangliste der Prioritäten nur das - gemeinsame - Interesse stehen kann, mehr Touristen anzulocken. Gäste, die länger bleiben als bisher. Und die wiederkommen. Es ist daher zwingend, dass Reinholz jetzt die separate Vermarktung des Thüringer Waldes aussetzt. Denn Thüringen als Zielland für Touristen hat einen großen Vorteil. Es kann sich komplett unter einem bekannten Namen - seinem eigenen - vermarkten. Ein solches Privileg genießt in Deutschland vielleicht sonst nur noch Bayern. Der Markenname Thüringen schreit geradezu nach einer Vermarktung unter einem Dach. Und besonders der Thüringer Wald gehört endlich unter dieses Dach. Wer sich zum Beispiel auf einer Tourismusmesse für einen Urlaub im Thüringer Wald interessiert, will von der TTG nicht hören, da sei Verband xyz zuständig. Der Kunde verlangt Informationen aus einer Hand. Schließlich ist er der König, nicht der Verbandsfürst.
Fit mit Thürathlon Neues originelles Fitness-Programm in Thüringen Kennen Sie Thürathlon? Nein? Das ist keine Schande. Das originelle Fitness-Programm für Urlauber gibt es erst seit diesem Jahr. Es handelt sich dabei um ein Paket von mehr als 50 Angeboten, die der Urlauber nach Lust und Laune zusammenstellen kann. Es reicht vom Walking im ersten Thüringer Nordic Fitness Park
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Die Korrektur war überfällig. Viel zu lange haben die viel zu vielen Tourismusverbände und -vereine in Thüringen Kirchturmpolitik betrieben. Zum Leidwesen der Touristen. Und zum Leidwesen auch der Hotels und Pensionen. Zurückgehende Besucherzahlen, ausgerechnet im Thüringer Wald, sprechen eine deutliche Sprache. Die Landesregierung hat den richtigen Weg eingeschlagen, als sie die Thüringer Tourismusgesellschaft in eine Landesgesellschaft umwandelte und ihr die Verantwortung über das Marketing übertrug. Es war aber ein Webfehler dieses Konzepts, den Verbänden im Thüringer Wald es selbst zu überlassen, sich auf ein gemeinsames Marketing zu verständigen. Hat wirklich jemand geglaubt, sie könnten jetzt schaffen, wozu sie in den vergangenen 15 Jahren nicht willens waren? Nirgendwo sonst, so konstatierte Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz Mitte Mai anlässlich einer Tourismuskonferenz in Weimar, habe sich die Kleinstaaterei solange gehalten wie im Thüringer Tourismus. Die Verantwortlichen im Thüringer Wald sollten sich endlich klar darüber werden, dass der Rennsteig
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Kurskorrektur
WWW.RITTERGUT-SCHWANDITZ.DE
Kommentiert
über Biathlonschießen bis hin zum Skifliegen in Steinach. Ein Härtetest der besonderen Art wäre auch der GuthsMuts-Rennsteiglauf. Um am Thürathlon teilzunehmen, kann man zunächst einmal über das Internet seinen Fitness-Zustand testen lassen. Dort liefern auch die Experten wie der Olympiasieger Hartwig Gauder oder der Ernährungsfachmann Gerhard Jahreis von der Universität Jena wertvolle Tipps, wie man sich fit halten kann. Für die ausgewählten Sportarten vergeben die Thürathlon-Partner Punkte, die man in einem Checkheft sammeln kann, sowie Bonusleistungen. Für Punktesammler winken überdies interessante Preise. Der 1. Preis ist ein Wochenende mit Aktivprogramm für sechs Personen und einem Nachmittag mit Biathlon-Olympiasieger Frank Luck auf der Biathlon-Anlage in Oberhof. (uf) www.thuerathlon.de WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
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TOURISMUS
Eine Region verändert ihr Gesicht ZeitRaum für Begegnungen - Buga 2007 mit Gera und Ronneburg erstmals an zwei Standorten Gera/Ronneburg (ul) In zwei Jahren um diese Zeit hat die erste Bundesgartenschau (Buga) in Thüringen den Trubel ihrer Eröffnung bereits hinter sich. Exakt am 27. April 2007 werden die ersten Besucher zu dieser Lehr- und Leistungsschau des Gartenbaus erwartet, die zugleich die Erste an zwei Standorten ist, nämlich Gera und Ronneburg. 171 Tage lang haben die vom Veranstalter erwarteten zwei Millionen Gäste Gelegenheit, unter dem Motto “ZeitRaum für Begegnungen” eine Region kennenzulernen, die seit geraumer Zeit wie kaum eine andere in rasantem Tempo ihr Gesicht verändert. Das geschieht auf insgesamt mehr als 800 Hektar Fläche, die sich auf fünf Bereiche verteilt. Kernzonen sind dabei der „Hofwiesenpark“ Gera und die „Neue Landschaft Ronne-
burg“. In Gera entsteht damit zum ersten Mal ein großzügiger Freizeit-, Erholungs- und Sportpark. Am deutlichsten sichtbar sind die Veränderungen derzeit jedoch in der „Neuen Landschaft Ronneburg“. Sie nimmt im Zuge der Revitalisierung der Wis-
mut-Flächen, dort Gestalt an, wo bis 1990 der Uranerzbergbau für eine der schlimmsten Umwelthinterlassenschaften der DDR sorgte. Vom „Ronneburger Balkon“ aus werden die Besucher in das Gessental blicken können, das als inzwischen wieder durchgängiges „grünes Rückgrat“ die Städte Ronneburg und Gera verbindet. Neu angelegte beziehungsweise ausgebaute Wander- und Radwanderwege ermöglichen den Gästen dann aber auch, über öffentliche Verkehrsmittel hinaus die Bundesgartenschau Stück um Stück per Pedes oder per Drahtesel zu erkunden. Als eine große Chance, die Region „nach vorne zu bringen“, sieht Karl Zwermann, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, die Buga. Das, was derzeit in Gera und dem zehn Kilo-
meter entfernten Ronneburg sowie in der dazwischen liegenden „geschundenen Landschaft“ geschieht, nennt er eine „einmalige Herausforderung“. Auch, um städtebauliche Missstände zu beseitigen, für die sonst noch zehn Jahre nötig wären mindestens. Die Buga verfügt über einen Gesamtetat von 140 Millionen Euro. Das klingt gewaltig, doch darüber hinaus flossen und fließen Hunderte Millionen Euro in infrastrukturelle und städtebauliche Projekte, beispielsweise rund 140 Millionen Euro in den Ausbau der Autobahn A4 im Bereich Gera und Ronneburg samt neuer Zufahrtstraße, 67 Millionen Euro in eine neue Straßenbahntrasse in Gera, rund 30 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung, Umoder gar Neubau Geraer Sportstätten und nicht zuletzt 23,5 Millionen Euro in die in diesem Sommer beginnende, 18 Monate dauernde Sanierung des Geraer Theaters. Kontakt: Bundesgartenschau Gera und Ronneburg GmbH Gagarinstraße 81 07545 Gera Tel.: +49 (0)365 55200-7 Fax: +49 (0)365 55200-99 E-Mail: info@buga2007.de Internet: www.buga2007.de
Als Kurstadt nun offiziell anerkannt Bad Langensalza (uf) Die Stadt Bad Langensalza ist nun offiziell SoleSchwefel-Heilbad. „Bad Langensalza hat sich in den letzten Jahren zu einem herausragenden Kurort entwickelt“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz bei der Übergabe der Anerkennungsurkunde. So wurden seit der vorläufigen Anerkennung als Kurort im Jahr 1994 ein ganzes Bündel touristischer Maßnahmen angegangen. Dazu zählen der Umbau des Friederickenschlosses, einschließlich der Remise, die Erschließung beziehungsweise Sanierung Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN ab sofort zum jährlichen Bezugspreis von 11,50 Euro (inkl. ges. MwSt. und Porto).
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der drei Heilquellen, die Errichtung des Kurmittelhauses mit Bewegungsbad, die Errichtung einer Touristinformation, die Modernisierung des Brunnenhäuschens, der Neubau der Orangerie und die Anlage der Promenade entlang der Stadtmauer. Hinzu kommen der Rosengarten und der japanische Garten. Insgesamt wurden in die touristische Infrastruktur Bad Langensalzas in den letzten Jahren cirka 23,5 Millionen Euro investiert. Diesen Ausbau hat das Land mit 19,5 Millionen Euro unterstützt.
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WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
TOURISMUS
Italien mitten in Thüringen ANZEIGE
Das Hotel an der Therme in Bad Sulza verbreitet bei seinen Gästen das Gefühl absoluter mediterraner Entspannung
Im Umkreis der Städte Weimar, Jena und Naumburg, in der unmittelbaren Region um Bad Sulza liegt die Toskana des Ostens. Seit Jahrhunderten wird hier aus Solequellen heilsames Salzwasser gewonnen. Schon früh wurde der Kurbetrieb aufgenommen und der große Dichter und Geheimrat Goethe weilten hier für einige erholsame Tage. Erst in den letzten Jahren bekamen die Orte Bad Sulza und Auerstadt einen großen touristischen Schub. Das „Hotel an der Therme“ in Bad Sulza als das größte im Ort verfügt über insgesamt drei Häuser mit 295 Zimmern. Allen Ansprüchen und Wünschen der Gäste kann so entsprochen werden. Während in den Häusern 1 und 3 Einzel-, Doppelund Zweibettzimmer angeboten werden, bietet Haus 2 ausschließlich Nichtraucher-Doppelzimmer. Obwohl die modern und komfortabel eingerichteten Zimmer dazu einladen, ständig den herrlichen Ausblick auf die umliegende Landschaft zu genießen, zieht es den Gast doch eher zu den erholsamen Erlebnissen von
Bad Sulza. Neben den hoteleigenen Fitness- und Wellness-Angeboten wie Sole-Thermalbecken, Sauna, Dampfbad und großem Fitnessbereich liegt die Toskana Therme in unmittelbarer Nähe zu den verschiedenen Standorten des Hotels. Im körperwarmen Wasser aus heimischer Solequelle werden die Gäste mit Liquid Sound, das heißt ein perfektes Zusammenspiel von Wärme, Licht und Klang im Wasser verwöhnt, und so lässt sich das baden stundenlang genießen. Die Toskana Therme wurde als eines von drei deutschen Bädern in das Verzeichnis der 100 Besten der Welt aufgenommen. Dazu werden die für ein Solebad typischen Zusatzleistungen geboten. Von Dampfbad über Sauna und Massagen bis hin zu Yoga und exotischen Düften fehlt es an nichts. Wünsche bleiben auch im „Hotel an der Therme“ nicht offen. Beispielsweise kann Goethes Gartenhaus für Betriebsoder Familienfeiern angemietet werden. Eine originalgetreue Kopie des Weimarer Gartenhauses wurde anlässlich der Kulturstadt Weimar 1999 errichtet und 2002 vom „Hotel an der Therme“ erworben. Ein echtes Original stellen die Räume auf Schloss Auerstedt dar. Nur wenige Kilometer von Bad Sulza entfernt wartet die historische Schlossanlage mit einer Vielzahl von Veranstaltungsmöglichkeiten auf. Kleine Seminarräume und ein großer Veranstaltungsraum für bis zu 150 Personen können genutzt werden. Darüber hinaus laden im Schlosshof 15 Apparte-
Kopie von Goethes Gartenhaus in Bad Sulza
ments zum geruhsamen Übernachten ein. Auerstedt wurde durch die Schlacht von Jena und Auerstedt, in der Napoleon 1806 einen historischen Sieg über das preußische Heer unter Führung des Herzogs von Braunschweig errang, über die Grenzen bekannt. Bei allen Übernachtungen, egal ob im Hotel oder den Zusatzangeboten im Umfeld, steht das hoteleigene Restaurant „Felix“ für die Bewirtung der Gäste bereit. Im Vordergrund steht vor allem die gesunde Ernährung. Ganz bewusst wird auf schmackhafte Gemüsegerichte und Milchprodukte gesetzt. Aber auch die gute Thüringer Küche kommt nicht zu kurz. Viele vegetarische Gerichte sollen die Gäste ermuntern, einen Teil ihrer Urlaubser-
lebnisse mit nach Hause zu nehmen und gesunde Ernährung auf dem Speiseplan weit nach vorn zu setzen. Unter der gleichen Philosophie bewirtet auch das Restaurant „Felicia“ im Haus 2 und 3 seine Gäste. Ab Mitte diesen Jahres wird auch das Schlossrestaurant „Reinhardts im Schloss“ im Schloss Auerstedt genussvolle Speisen servieren. Viele kleine und große Überraschungen erwarten die Gäste der verschiedenen Häuser des „Hotels an der Therme“. Unter anderem kann bei der Buchung eines Zimmers in Haus 1 unbegrenzt die Toskana Therme genutzt werden. Im Verliebtenzimmer DeLuxe steht außerdem ein Obstkorb für eine gesunde Nascherei zwischendurch bereit. Spezielle Angebote für Singles machen auch die glücklich, die ihre Freizeit allein verbringen möchten. All die Vielseitigkeiten die das Leben so lebenswert machen stehen im „Hotel an der Therme“ auf dem Programm. Jeder nur erdenkliche Wunsch wird den Gästen umgehend erfüllt. Ein Besuch in Bad Sulza wird nach einer oder mehreren Nächten in einem Zimmer des Hotels als unvergessliches Erlebnis jedem Gast erhalten bleiben. Kontakt: Hotel an der Therme Wunderwaldstraße 2 99518 Bad Sulza Tel.: +49 (0)36461 92-881 Fax: +49 (0)36461 92-095 E-Mail : info@hotel-an-der-therme.de Internet: www.hotel-an-der-therme.de www.auerstedt.org
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ENERGIE
Der TEAG-Energiebericht Sind die Verbrauchswerte für Heizung, Strom und Wasser von Rathaus, Schule und Kindergarten gut oder liegen sie über dem Durchschnitt? Für welche Gebäude ist eine energetische Sanierung am dringendsten? Wie viel Kosteneinsparung lässt sich durch welche Sanierung erreichen? Diese Fragen beantwortet der TEAG-Energiebericht!
Als Beispiel dient ein Ergebnis des TEAG-Energieberichtes für eine Kindertagesstätte: Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um einen DDR-Plattenbau von 1988. Die Fassade bedarf einer dringenden Sanierung. Beheizung und Warmwasser-Bereitung erfolgen mittels Fernwärme. Die Übergabestation ist ebenfalls sanierungsbedürftig (Isolation fehlt oder ist verschlissen). Die im Gebäude vorhandene Küche versorgte nicht nur die 25 Krippen- und 62 Kindergartenkinder der Einrichtung, sondern noch 9 weitere Abnehmer (Kin-
dergärten, Schulen, Gemeindepersonal, Rentner, Fremdfirmen). Insgesamt wurden dort jährlich cirka 75 000 Essensportionen gekocht. Der gesamte Verbrauch der Küche (Wärme, Wasser, Strom) läuft mit über die Zähler der Einrichtung. Den Vergleich der Verbrauchswerte mit dem Bundesdurchschnitt zeigt die Grafik rechts. Bezogen auf die Nutzfläche, liegt der Verbrauchskennwert mit 238 Kilowattstunden je Quadratmeter Wärme um 19 Prozent über dem Vergleichswert (Durchschnitt von Kindertagesstätten in der Bundesrepublik Deutschland, darunter auch viele Objekte aus den 60er bis 70er Jahren). Der Zielwert für ein gut gedämmtes Objekt beträgt 120 Kilowattstunden je Quadratmeter. Damit liegt das Einsparpotential bei cirka 150 000 Kilowattstunden Fernwärme jährlich. Nachdem Fördermittel genehmigt wurden, begann die Sanierung des Objektes im Frühjahr 2005. Sollte dieses Modell Interesse geweckt haben, steht die Thüringer Energie AG als Ansprechpartner gern zur Verfügung.
Kontakt: TEAG Thüringer Energie AG Produktservice Astrid Rebmann Tel.: +49 (0)361 652-2746 E-Mail: astrid.rebmann@teag.de Internet: www.teag.de
Sparsam UND effektiv Wärmepumpen erzeugen unter Einsatz einer relativ geringen elektrischen Leistung Wärme für Raumheizung und Warmwasserbereitung, indem sie der Umgebung - dem Grundoder Oberflächenwasser, dem Erdreich beziehungsweise der Luft - Energie entziehen und bei erhöhter Temperatur an das Heizmedium abgeben. Der Einsatz einer Wärmepumpenheizung hilft also, unsere Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. (etwa 80 Prozent der Energie im Haushalt wird für Heizen und Warmwasser verbraucht)
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WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
Die Wärmepumpentechnik wurde in den letzten Jahren erfolgreich weiterentwickelt, so dass problemlos Vorlauftemperaturen bis zu 65 Grad Celsius erreicht werden. Wärmepumpen können kostengünstig betrieben werden. Die Thüringer Energie AG bietet die Versorgung mit Strom auf Basis des Sonderstromproduktes POWERtherm an (incl. Strom- und Umsatzsteuer, Stand per 1.2.2005; siehe blauer Kasten) Weil zum Antrieb der Wärmepumpen nur etwa ein Drittel bis ein Fünftel der erzeugten Heizwärme in Form von
Strom benötigt wird, ergeben sich Betriebskosten, die unter denen für herkömmliche Heizungsanlagen liegen. Bis zu 60 Prozent weniger Heizkosten. Die Anwendung des Sonderstromproduktes POWERtherm setzt voraus, dass montags bis freitags jeweils 8.00 bis 9.00, 10.30 bis 12.00 und 17.30 bis 19.00 Uhr keine Leistung in Anspruch genommen wird. Deshalb wird für den Betrieb von Wärmepumpen keine zusätzliche Kraftwerkskapazität benötigt, sondern die vorhandene besser ausgelastet. Bei der Dimensionierung der Wärmepumpenheizung sind diese Sperrzeiten zu berücksichtigen. Um ihre Anwendung zu fördern, gewährt die Thüringer Energie AG seit 1996 für Anlagen, die im Versorgungsgebiet der Thüringer Energie AG dauerhaft neu angeschlossen und sperrzeitgebunden betrieben werden, einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 52 Euro je Kilowattstunde Heiznennleistung. Bundesweit werden Wärmepumpen über KFW-Programme, wie das „KFWCO2-Gebäudesanierungsprogramm“ (Nr.130, 132) sowie „Ökologisch Bauen“ (Nr. 144, 145) und „Wohnraum
Modernisieren“ (Nr. 141, 142, 143), durch zinsverbilligte Kredite gefördert, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausgereicht werden. Die Beantragung erfolgt über die Hausbank. Die Thüringer Energie AG bietet unter der Produktbezeichnung „TEAG Wärmepumpe“ Komplettbausätze zur Heizung und Warmwasserbereitung an. Dieser Bausatz enthält alle Komponenten zum problemlosen Aufbau sowie zum reibungslosen Betrieb der Wärmepumpe und wird einsatzbereit übergeben. Die Montage übernimmt ein Partner aus dem Thüringer Elektrohandwerk. Nähere Informationen im Internet unter www.teag.de oder telefonisch unter 0361/652-2551. TEAG-POWERtherm - Grundpreis: 4,93 Euro/Monat - Verbrauchspreis: Niedertarifzeit 8,26 Cent/Kilowattstunde - Verbrauchspreis Hochtarifzeit 11,60 Cent/Kilowattstunde (Niedertarifzeit ist täglich von 22.00 bis 6.00 Uhr, am Wochenende ab Samstag 13.00 Uhr und an Sonnund Feiertagen durchgängig.)
WIRTSCHAFT REGIONAL
„Damit Unternehmen weiter unternehmen können“
Zeitarbeit ist zukunftsweisend Die GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung Thüringen AG ist unter dem Management von Helmut Meyer, Vorstandssprecher, und Hartfried Wachtel, Vorstand, innerhalb von 10 Jahren zum größten und arbeitsmarktpolitisch wirksamsten Thüringer Personaldienstleister herangewachsen. Das Unternehmen hat sich wesentliche Alleinstellungsmerkmale am Markt erarbeitet, die sich in den Kombinationen der „5 Plus“ widerspiegeln: + Einziger, aktiver Prädikatsträger der sozialverträglichen, integrativen Arbeitnehmerüberlassung des Freistaats Thüringen. + Erster Thüringer Personaldienstleister mit Qualitätsgarantie. + Über 10 Jahre exponierte Erfahrungen am Markt mit jährlich über 1 500 Arbeitnehmereinstellungen + Flächendeckendes, vernetztes Niederlassungssystem und persönliche Kompetenz in Ihrer Nähe. + Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000, Tarifgebundenheit zum iGZ/DGB- Tarifwerk, anerkannter Ausbildungsbetrieb
Damit ist die GeAT AG als Thüringer Personaldienstleister fester Bestandteil in der Zeitarbeitsbranche und sichert durch partnerschaftliche Verbindungen Qualität, Sicherheit und Auftragstreue. „Lieber ein großer Fisch im kleinen Teich, als ein kleiner Fisch im großen Teich“, unterstreicht der Vorstandssprecher, Helmut Meyer, den Anspruch als regionaler Anbieter und auf die Marktführerschaft in Thüringen. Jährlich finden rund 1500 Mitarbeiter einen neuen beruflichen Wirkungskreis bei dem auf über 3200 Firmen angewachsenen Kundenstamm. Mit jährlichen Festeinstellungsquoten von über 50 Prozent werden unter Berücksichtigung der speziellen Arbeitsplatzanforderungen beim Kun-
den bedarfsgerechte Personaldienstleistungen angeboten. Über 11800 Einstellungen in 10 Jahren, das ist „Zeitarbeit mit Sicherheit für Ihre Zukunft“. Am 25. Juni 2005 feiert die GeAT AG unter dem Motto „Wirtschaft Thüringens und Zeitarbeit - 10 Jahre Partnerschaft“ eine große Festveranstaltung. Die Geschäftsidee der GeAT AG beruht darauf, alle Wirtschaftszweige, alle Berufe und alle Qualifikationsebenen zu bedienen. Als regionaler Anbieter ist sie in erster Linie für Thüringer Unternehmen und vor allen Dingen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Thüringen tätig. Die ständig rund 700 Beschäftigten begleiten Thüringer Auftraggeber der GeAT AG zu Einsätzen vorwiegend in Thüringen, in den europäischen Ländern und in der Türkei sowie in Russland. Das Unternehmen hebt sich von übrigen Zeitarbeitsfirmen deutlich ab, da es die Arbeitnehmerüberlassung sozialverträglich gestaltet. Zur Erhöhung der Integrationschancen werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Bedarf beruflich fachpraktisch sowie fachtheoretisch qualifiziert sowie durch erfahrene Personaldisponenten(innen) individuell, auch während der Firmeneinsätze, betreut. Seit dem 01.01.2004 ist die GeAT AG als iGZ-Mitglied tarifgebunden zum iGZ-Tarif mit den DGB-Gewerkschaften. Helmut Meyer ist zudem arbeitgeberseits Mitglied in der Tarifkommission. Zusätzliche Mitgliedschaften im AGVT (Allgemeiner Arbeitgeberverband Thüringen e.V.), im Wirtschaftsrat der CDU, Träger der Ausbildungsoffensive der IHK Erfurt, Mitglied im Marketing-Club und dem BVMW (Bundesverband für mittelständische Wirtschaft e.V.) zeugen von der aktiven Mitgestaltung der Wirtschaft zum Wohle Thüringens. In Anerkennung für vorbildliche Lei-
Helmut Meyer, Vorstandssprecher und Hartfried Wachtel, Vorstand GEAT AG
stungen im Mittelstand wurden die Vorstände, Helmut Meyer und Hartfried Wachtel, für den Unternehmerpreis 2003 des BVMW nominiert. Für die GeAT AG ist es selbstverständlich, sich für soziale, kulturelle, künstlerische und sportliche Belange zu engagieren. „Im Bewusstsein und in der Verantwortung für unsere Mitmenschen und Kinder“, so Helmut Meyer. Im Verhältnis zu Partnerunternehmen ist Kundenzufriedenheit oberstes Gebot. Deshalb sind Qualität, Auftragstreue, Sicherheit und Service Standard der GeAT AG, den das Unternehmen im Herbst 2004 mittels eines Projektes der Fachhochschule Jena hat wiederholt messen lassen. Die Anregungen ihrer Kunden sind umgesetzt und in die neue erweiterte GeAT-Kunden-Qualitätsgarantie, im Qualitätskompass, verbrieft. Die GeAT AG festigt ihre Rolle als Bindeglied zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden durch zusätzliche Serviceleistungen, wie On-Site Management, Entwicklung von Personaldienstleistungen in Unternehmen, Arbeitsvermittlung, externes Personalmanagement, Personal-, Outsourcing- sowie zu Outplacement- und Newplacementberatungen. Auch die Arbeitnehmerübernahme bei personellen Überkapazitäten aus dem Personalbestand des Kundenunternehmens nach Vereinbarung sowie Qualifizierungsmanagement ergänzen das breite Personaldienstleistungsangebot der GeAT AG. Dem Trend der Zeitarbeit in naher Zukunft sieht das Unternehmen äußerst positiv entgegen; und nennt gleich die wesentlichen Gründe: Bei einem Beschäftigtenanteil von cirka 1,4 Prozent in Deutschland (England, Frankreich und Niederlande 46 Prozent) und in den neuen Bundes-
ländern cirka 1,1 Prozent liegen enorme Potentiale brach. Eine Verdreifachung der Beschäftigten auf rund 1,2 Millionen. in den nächsten 3-5 Jahren erscheint realistisch. Der Druck im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit steigt und „spielt“ der Zeitarbeit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu. Unternehmen stehen unter hohem Flexibilisierungsdruck zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung, dem oft zeitlich rasch mittels der Zeitarbeit begegnet werden kann. Bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung profitiert zunächst die Zeitarbeit aufgrund restriktiver Rahmenbedingungen in Deutschland. In Deutschland boomt die Zeitarbeit nach Expertenaussagen bei einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent (in den USA aufgrund fehlender Restriktionen bereits bei 0,5 Prozent). Die Tarifverträge geben den Nutzern von Zeitarbeit mehr Sicherheit und verleihen wesentlich höhere Akzeptanz auch bei den Arbeitnehmern. Neue Personalinstrumente rund um die Zeitarbeit entstehen, weil viele Unternehmen sich nur noch auf das Kerngeschäft konzentrieren. Bei spürbarem Aufschwung in 2005/2006 und Produktivitätssteigerung werden nach Aussagen von Arbeitnehmer-Experten zunächst Techniker, sonstige technische Fachkräfte und Anlernkräfte nachgefragt. Kontakt: GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung Thüringen AG Juri-Gagarin-Ring 152 99084 Erfurt Tel.: +49 (0)361 55846-0 Fax: +49 (0)361 55846-10 E-Mail: vorstand-ef@geat.de Internet: www.geat.de
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BILDUNG
E-Learning-Sommerakademie Die Thüringer e-Learning-Sommerakademie 2005 ermöglicht eine intensive Schulung in Grundlagen, Vorgehensweisen und Techniken didaktischer Konzeption (instructional design). Darüber hinaus werden wichtige technologische, gestalterische und projektorganisatorische Aspekte vermittelt. Die Teilnehmer sind nach dem Besuch in der Lage, selbstständig ELearning-Angebote zu konzipieren. Die Veranstaltung findet an Thüringer Hochschulen statt. Bauhaus-Universität Weimar Universität Erfurt metacoon-Service 15.-20.08.2005 www.bildungsportalthueringen.de/kommwelt
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Kulturmanagement Das Ziel dieses postgradualen Studiums ist die ergänzende, aufbauende und weiterführende Vorbereitung auf das breite Aufgabenfeld des Kulturmanagement. Während der Ausbildung zum Diplom-Kulturmanager werden sowohl wissenschaftliche als auch berufspraktische Qualifikationen vermittelt. Das Angebot richtet sich an Absolventen künstlerischer, geistes- oder sozialwissenschaftlicher Studiengänge. Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar Prof. Dr. Steffen Höhne Ab Oktober 2005 www.bildungsportalthueringen.de/kultur
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Stadtumbau-Planungsstrategien und Handlungskompetenzen Demografischer Wandel, Deökonomisierung, fortschreitender Flächenverbrauch und Schrumpfungsprozesse beschreiben Veränderungen der Rahmenbedingungen der Stadt-und Regionalentwicklung. Anforderungen an Stadt-und Regionalplaner, Landschafts-, Raum- und Umweltplaner ändern sich rasch und verlangen moderne Methoden und Techniken sowie integrative Planung. Das interdisziplinäre Studienkonzept ist praxisnah und anwendungsbezogen. Bauhaus-Universität Weimar Prof. Dr.-Ing M.Beckmann Ab Oktober 2005 www.bildungsportalthueringen.de/stadtumbau
Das Bildungsportal Thüringen auf dem erwicon Wirtschaftskongress in Erfurt am 09.-10.06 (siehe Seite 21)
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Eingangshalle Universitätsbibliothek in Jena
Bestnoten für Erfurter Uni CHE-Ranking bescheinigt Spitzenplätze in Kommunikations- und Sozialwissenschaften Erfurt (uf) Das hatte niemand erwartet. Die erst vor wenigen Jahren wieder gegründete Universität Erfurt gehört in den Disziplinen Kommunikationswissenschaften und Sozialwissenschaften zu den besten Deutschlands. Das ergab das Mitte Mai veröffentlichte Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Hamburger Wochenzeitschrift „Die Zeit“. Bewertet Bauen im Bestand Bauaufgaben im Bestand weisen einen hohen Grad an Komplexität auf begründet durch die Kombination von Anteilen des Bestandes, des Rückbaus und des Neubaus. Sie verlangen vom Führungspersonal nicht nur fundiertes Querschnittswissen in verschiedenen Bereichen des Baus, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse und erweiterte Grundkenntnisse in Rechtsfragen und -Verantwortlichkeiten. Das weiterbildende Studium soll die Teilnehmer befähigen, die komplexen Zusammenhänge beim Bauen im Bestand zu erfassen, zu effektiven Lösungen zu kommen und diese erfolgreich umzusetzen. Die Ausbildung kann in verschiedenen Stufen begonnen und absolviert werden, bis hin zur Qualifikation des „Master of Science“. Bauhaus-Universität Weimar Prof. Dr. Ing. H.-J. Bargstädt Ab Oktober 2005 www.bildungsportalthueringen.de/baubestand
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Kontakt: bildungsportal-thueringen.de Puschkinstraße 19 99084 Erfurt Tel.: +49 (0)361 5626-450 E-Mail: ka.schmidt@uni-jena.de
www.bildungsportal-thueringen.de 10
Personalbereich oder die eigene wirtschaftliche Tätigkeit der Hochschulen. Die gewachsene Verantwortung der Bildungseinrichtungen erfordert dann auch präzisierte Ziel- und Leistungsvereinbarungen“. Die Rahmenvereinbarung zur Sicherung der Leistungskraft der Thüringer Hochschulen („Hochschul- und Zukunfts-pakt“) datiert vom 3. Dezember 2002 und wurde bis 2006 mit dem Ziel abgeschlossen, die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Hochschulen in Thüringen zu sichern sowie die vereinbarte Finanzausstattung zu erhalten.
GÜNTHER
Ohne Frage - in der „Kulturstadt Europas” haben nicht nur Dichter und Denker Hochkonjunktur, sondern auch zwei von Thüringens Top-Hochschulen. Warum also nicht mal ein sommerliches „Time Out“ in Weimar mit einem einoder mehrtägigen Workshop ergänzen?
Erfurt (uf) Der Hochschulpakt zwischen Landesregierung und den Thüringer Universitäten und Fachhochschulen soll um ein Jahr bis 2007 verlängert werden. Kultusminister Jens Goebel bezeichnete das Vorhaben als „strategisch sinnvoll“ und verwies auf den Zusammenhang von Hochschulpakt und beabsichtigter Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes: „Mit einer solchen Verlängerung hätten wir die Möglichkeit, Zielstellungen des neuen Hochschulgesetzes bei der Fortschreibung des Pakts zu berücksichtigen. Das betrifft unter Anderem die weitere Deregulierung, stärkere Autonomie auch im
JENA,
Kultur und Wissen vereint
FOTO: FRIEDRICH-SCHILLER-UNIVERSITÄT
Weimar
Hochschulpakt wird bis zum Jahr 2007 verlängert
wurden die fünf Kategorien Urteil der Studierenden, Studienorganisation, Betreuung, Praxisbezug und Reputation bei Professoren. Im Bereich Kommunikationswissenschaften erreichte die Uni Erfurt in allen fünf Kategorien Bestnoten. Das gelang nur noch der Uni Münster und der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Erfurt überflügelte damit unter anderem die Univer-
sität Leipzig mit ihren Erfahrungen in der Medien- und Kommunikationsausbildung oder die Uni Mainz, die das Fach seit Jahrzehnten dominiert hatte. Auch in den Sozialwissenschaften verbuchte die Universität der Landeshauptstadt in allen fünf Kategorien Spitzenbewertungen. Das gelang nur noch der Universität Freiburg.
Hochschule für Musik FRANZ LISZT Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT ist die einzige Musikhochschule Thüringens. Damit hat sie seit ihrer Gründung 1872 durch den Liszt-Schüler Carl Müllerhartung ihren festen Platz im Kulturleben der gesamten Region. Dem von Franz Liszt angestrebten Ideal des umfassend gebildeten und
vielseitigen Musikers fühlt sich die Hochschule bis heute verpflichtet. Das Studienangebot umfasst die Fachrichtungen Orchesterinstrumente, Gesang/Musiktheater, Dirigieren, Opernkorrepetition, Klavier, Gitarre, Akkordeon, Komposition, Alte Musik, Jazz, Schulmusik, Kirchenmusik, Musikwissenschaft und (postgradual) Kulturmanagement. Hier werden die Studierenden von hoch qualifizierten und zum Teil international renommierten Musikern und Lehrern ausgebildet. Auch die räumliche Situation der Hochschule setzt Maßstäbe. Hinter den durchweg altehrwürdigen Mauern des zentral gelegenen Fürstenhauses, des Klostergebäudes Am Palais, der barocken Schlossanlage Belvedere und der historischen Streichhan-Kaserne verbergen sich Konzert- und Übungsräume sowie Tonstudios mit höchstem technischen Standard. Die Ausstrahlung des Hochschul-, Kammer- und Jazzorchesters sowie verschiedener anderer Ensembles und Chöre reicht teils weit über die Landesgrenzen hinaus.
BILDUNG
Weiterbildung einfach und direkt Das Bildungsportal Thüringen bündelt und vermittelt Angebote aller Thüringer Hochschulen
„Die Welt wird alt und wird wieder jung, doch der Mensch hofft immer Verbesserung.“ - selbst wenn Friedrich Schiller in seinem Gedicht „Hoffnung“ auf die höhere Bestimmung des Menschen hinauswollte auch solch abstrakte Ziele beruhen letztendlich auf greifbaren Fundamenten. Wie zum Beispiel einer soliden Bildung. Und die war damals ein rares Gut. Etwa 200 Jahre später, zu Zeiten der digitalen Informationsschwemme, stehen Schillers Erben vor ganz anderen Problemen. Lebenslanges Lernen hat nach wie vor Konjunktur, aber die Universalgelehrten von heute heißen „Google“ und Co. Überall mitreden zu können ist wichtig, aber wer im Job glänzen will, setzt gezielte Wissensschwerpunkte. „Individuelle Weiterbildung“ ist das Schlagwort - als fachspezifische Ergänzung erlernter Fertigkeiten, als Grundlage für eine berufliche Neuorientierung oder als Steighilfe auf der Karriereleiter. Doch die Palette an Angeboten ist so vielfältig wie die Ansprüche der Kunden selbst. Wie
bitteschön im Weiterbildungsdschungel das passende Seminar, den maßgeschneiderten Workshop finden (?) bei dem man sich auch darauf verlassen kann, dass Qualität vor Quantität kommt - schließlich ist heutzutage nicht nur Geld, sondern auch Zeit eine wertvolle Ressource. Eine innovative Lösung bietet das Bildungsportal Thüringen. Die vom Kultusministerium geförderte Internetplattform bündelt und vermittelt qualitative Weiterbildungsangebote aller neun Thüringer Hochschulen. Ein Portal, auf dem Wissen und Kompetenzen aller Hochschulen des Landes zusammenfließen - ein so in Deutschland einzigartiges Konzept. Zentrales Anliegen ist dabei, den Nutzern ein stets aktuelles Angebot zu liefern und dieses vergleichbar zu machen. Als Grundlage dafür dient eine klare Struktur des Portals mit effektiven Suchmöglichkeiten. Die Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Weiterbildung sind vielfältig. Einen Schwerpunkt legt das Portal auf den expandierenden Zweig der neuen Medien. Doch auch die „klassischen“ Fachbereiche der Hochschulen, wie Wirtschafts- oder Ingenieurswissenschaften, spielen eine wichtige Rolle im Weiterbildungsangebot. Dieses reicht von Workshops
und Weiterbildungskursen, über postgraduales Studium und weiterbildende Studiengänge bis zum Teilzeit- oder Vollzeitstudium. Interessant sind diese Angebote vor allem für Berufstätige mit Hochschulabschluss oder mit einem Berufsabschluss und Berufserfahrung als Voraussetzung für ein weiterbildendes Studium.Das Bildungsportal unterstützt besonders den Einsatz neuer Medien in der Lehre. Vor allem „Blended Learning“, die Kombination aus e-Learning über das Internet und Präsenzphasen an den Hochschulen, wird als Modell mit Zukunft gehandelt. Die Statistiken weisen eine steigende Nachfrage im Interportal aus. Allerdings ist das Bildungsportal weit mehr als ein virtueller Marktplatz für Informationen: Es unterstützt die Angebote der Hochschulen durch Marketing und den Aufbau sowie die Pflege eines Netzwerkes in Thüringen und der gesamten Bundesrepublik. Nicht nur für private Bildungskunden, sondern auch für Unternehmen und Institutionen sind die daraus entstehenden Kooperationen interessant. Nicht zuletzt lautet ein zentrales Motto des Bildungsportals Thüringen „Wissen verbindet“. KERSTIN GROSCH, AUTOR
Bauhaus-Universität Weimar
Treppenaufgang in der Bauhaus-Universität
Im Jahr 1919 gründete Walter Gropius durch die Fusionierung zweier Kunstschulen das „Staatliche Bauhaus Weimar“, welches durch Lehrer wie Klee, Kandinsky, Itten und Feininger weltberühmt wurde. Seit 1996 gilt nun der verpflichtende Name „Bauhaus-Universität Weimar“. Damit folgt die Universität der Grundidee des Bauhauses, die Ganzheit der gestalterischen Disziplinen und die Einheit von Kunst und Technik modern zu interpretieren. Das Ziel ist das geistige Milieu einer kreativen Denkschule, die sich den Problemen stellt und sich nicht in das Spezialistentum der Einzeldiskurse zurückzieht. In-
ternationale Kontakte zwischen Wissenschaftlern und Studierenden und international kompatible Studienleistungen und -abschlüsse sind in Weimar zudem universitärer Alltag. Heute umfasst die Bauhaus-Universität vier Fakultäten. Zur Fakultät Architektur und der Fakultät Bauingenieurwesen trat 1993 die Fakultät Gestaltung hinzu. 1996 erfolgte die Gründung der Fakultät „Medien“, die sich seitdem in einem stetigen Aufbau befindet. Aufbauend auf den ingenieurwissenschaftlichen und architekturorientierten Disziplinen hat die Universität ein breites Lehr- und Forschungsprofil entwickelt: Schwerpunkte liegen in der Urbanistik, dem Konstruktiven Ingenieurbau, der Werkstoffwissenschaft, dem Umweltingenieurwesen und den Mediensystemen. Ein Sonderforschungsbereich befasst sich mit „Werkstoffen und Konstruktionen für die Revitalisierung von Bauwerken“ dem Bauen im Bestand.
Neue Medien Neue Medien, e-Learning, Multimedia - zentrale Begriffe, die mit dem Konzept der modernen Weiterbildung eng verknüpft sind. Auch das Bildungsportal Thüringen setzt zum einen auf die Vermittlung von e-Learning Workshops und modular aufgebauten Seminaren und unterstützt zum anderen Angebote, die inhaltlich darauf abzielen Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien zu schulen. Zu den Weiterbildungsangeboten in diesem Sommer zählen: 9. Workshop Multimedia in Bildung und Wirtschaft Der Workshop befasst sich mit dem Thema „Einsatz und Nachhaltigkeit von eLearning“. Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft sind eingeladen, ihre inhaltlichen, technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Erfahrungen mit e-Learning zu präsentieren und in einer gemeinsamen Diskussion weiterführende Strategien für die Sicherung der Nachhaltigkeit und den effektiven Einsatz von E-Learning zu entwickeln. Gastredner wird unter anderen Prof. Baumgartner sein. Technische Universität Ilmenau Prof. Dr. Paul Klimsa 22.-23.09.2005 www.bildungsportalthueringen.de/9mm-ws
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Interkulturelle Kompetenz Online Trotz oder gerade wegen der rasch voranschreitenden Globalisierung werden kulturelle Eigenarten künftig noch mehr betont und gepflegt werden. Von daher wird es immer wichtiger werden, die Besonderheiten der eigenen und anderer Kulturen zu kennen und im Bewusstsein dieser Verschiedenheit nach dem Gemeinsamen zu suchen. Die Homepage umfasst zahlreiche kulturspezifische und kulturübergreifende Übungen, Informationen und Materialien zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenz. Friedrich-Schiller-Universität Jena Prof. Dr. Jürgen Bolten http://www.bildungsportal-thueringen.de/intkompetenz
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Master of Science „Wasser und Umwelt“ Dieses weiterbildende Studium im Fachbereich Bauingenieurwesen stellt ein umfangreiches Online-Lehrangebot bereit, welches neben Schnupperkursen und Demo-Versionen multimedial aufbereiteter Studieninhalte auch Tutorials und einen Sprachkurs beinhaltet. Der Studiengang richtet sich an Bauingenieure und auf dem Gebiet Wasser und Umwelt tätige Ingenieure und Fachkräfte. Das modulare Kursangebot bietet Möglichkeiten der Vertiefung unter anderem in den Fachrichtungen Grundwasser und Bodenschutz, Siedlungswasserwirtschaft oder Abfallwirtschaft. Bauhaus-Universität Weimar Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Hack Ab Oktober 2005 http://www.bildungsportal-thueringen.de/waum-online
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PERSONALIEN
MATTHIAS OLDAG wurde zum neuen Generalintendanten des Theaters Altenburg-Gera berufen. Er tritt sein Amt mit Beginn der Spielzeit 2006/07 an. Der 50-Jährige ist derzeit Chefregisseur am Mecklenburgischen
Staatstheater Schwerin und Professor an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater. Der in Wittenberg geborene Theatermann studierte zunächst Mathematik, dann Regie. Er inszenierte Schauspiel, Tanztheater, Musical und Operette, seit 1989 jedoch vorwiegend Oper. An der Ostthüringer Bühne setzte er bisher unter anderem „Carmen“, „Eugen Onegin“, „La forza des Destino“ und zuletzt die beiden von der Kritik viel beachteten Opern „Die tote Stadt“ und „Die Ausflüge des Herrn Broucek“ in Szene. Um den neu zu besetzenden Chefsessel von Thüringens größter Mehrsparten-Bühne hatten sich 47 Theaterleute aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland beworben. (ul)
Mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist PROF. ALBERT HINNEN aus Marburg geehrt worden. Der Molekularbiologe erhielt die hohe Auszeichnung für sein außerordentliches Engagement um die Entwicklung der Forschungslandschaft in Thüringen nach der Wende. Er erhielt 1993 den Ruf als Professur für Molekularbiologie an die Jenaer Universität. Bereits im November 1992
übernahm er die Leitung des HansKnöll-Instituts für Naturstoff-Forschung Jena, das er neu formierte und wissenschaftlich profilierte. Daneben engagierte sich der Wissenschaftler für den BioRegio-Wettbewerb. Er gilt als der geistige Vater des BioInstrumente-Konzeptes. Ab August 1999 war Prof. Dr. Hinnen bei der Clondiag Chip Technology GmbH als Entwicklungsleiter in Jena tätig. (ul)
RALF RUSCH, (43) ist neuer Landesgeschäftsführer des Gemeindeund Städtebundes Thüringen. Der Volljurist tritt die Nachfolge von Jürgen Gnauck an, der in den Vorstand der Thüringer Energie AG (TEAG) gewechselt ist. Rusch war seit 1999 stellvertretender GStBGeschäftsführer. Gnauck (46) hatte die Geschicke des kommunalen Spitzenverbandes von 1990 bis 1999 und von 2003 bis Ende März 2004 geleitet. (uf)
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Nach elf erfolgreichen Jahren tritt bei der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH die nächste Generation ans Ruder: GÜNTHER RAITHEL hat die Geschäftsführung des Familienunternehmens an seinen Sohn H OLGER RAITHEL übergeben. Ihn unterstützt ANDREAS KROLL, der als Geschäftsführer für den gesamten Vertrieb verantwortlich zeichnet. Günther Raithel wird ihnen weiterhin beratend zur Seite stehen und sich verstärkt der Kundenpflege und dem Markenbild widmen. Als Gesellschafter ist Holger Raithel bereits viele Jahre mit der Firma verknüpft. Seit Anfang 2004 arbeitet er dort aktiv. Der Diplom-Physiker bringt vielfältige Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Unternehmensberater ein, die bei KAHLA zu weiteren technischen Innovationen, Optimierung des Produktions- und Logistikprozesses und damit verbessertem Kundenservice führen sollen.
Mit Andreas Kroll ist bei KAHLA seit 1997 ein Vertriebsprofi an Bord, der langjährige Marktkenntnisse besitzt. Er hat den nationalen und internationalen Hotelvertrieb von KAHLA erfolgreich aufgebaut. Das neue Führungsteam wird die erfolgreiche Firmenphilosophie des Unternehmens vorantreiben: Lebensnahe Designprodukte mit einem guten PreisLeistungsverhältnis als Marke zu positionieren. Mit 330 motivierten Mitarbeitern des 160 Jahre alten Traditionsunternehmens werden mit innovativer Technik variable, unkonventionelle und kompatible Porzellankonzepte produziert. Porzellan mit individueller Gestaltung, Funktion und Ästhetik sind Markenmerkmale des designpreisverwöhnten Trendsetters und hat die Thüringer Firma zu einem der innovativsten und modernsten Porzellanunternehmen Europas gemacht. (ul)
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Schott Jenaer Glas GmbH, W OLFGANG M EYER , ist zum ehrenamtlichen Vorstand der Stif-
tung für Technologie und Forschung Thüringen (STIFT) bestellt worden. Neben dem hauptamtlichen Vorstand Prof. Dr. Werner Bornkessel wird Wolfgang Meyer Vorstandsaufgaben ehrenamtlich wahrnehmen. Meyer wurde 1946 in Langewiesen geboren, studierte in Ilmenau Technische Glasverarbeitung und arbeitet seit 1968 im Jenaer Glaswerk. Seit 1990 ist er Geschäftsführer der heutigen Schott Jenaer Glas GmbH, seit 2001 ebenfalls Vorstandsmitglied der Schott Lithotec AG in Jena. Meyer ist außerdem Vorsitzender der Kulturstiftung Jena, Ehrenbürger der Stadt Jena und erhielt 2003 das Bundesverdienstkreuz. (uf)
Der Wirtschaftsverband Gera+Ronneburg 2007 hat einen neuen Vorsitzenden. Bislang Verbandsvize, übernahm DR. MICHAEL KNEISEL (geboren 1955) die Geschäfte. Der in Gera lebende und zweifache Familienvater war nach Studium und Promotion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena dort als wissenschaftlicher Assistent tätig. Kneisel ist verheieratet und seit 1993 als Vorstandsvorsit-
zender beziehungsweise geschäftsführender Gesellschafter verschiedener Unternehmen mit Sitz in Jena unternehmerisch aktiv. Der vor fünf Jahren gegründete Wirtschaftsverband zählt 83 Mitglieder. Weitere zwanzig sollen in den nächsten Monaten hinzu kommen. Über Gera und Ronneburg hinaus will der Verband perspektivisch in ganz Ostthüringen aktiv werden. (ul)
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WALTER BOTSCHATZKI bleibt Präsident des Verbandes der Wirtschaft Thüringens (VWT). Die Mitgliederversammlung des Verbandes bestätigte den Geschäftsführer der Multicar Spezialfahrzeuge GmbH und Vorsitzender des Verbandes der Metallund Elektro-Industrie in Thüringen, am 20. April in seinem Amt. Botschatzki führt den VWT seit 1997, seit 1994 ist er außerdem Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen (VMET). Dem VWT gehören 44 Verbände und damit weit über 10 000 Unternehmen an. (uf)
Der Konvent der Fachhochschule Erfurt hat Ende April den 52-jährigen Professor für Verkehrssystemgestaltung und bisherigen Prorektor für
Forschung, DR .-I NG. H EINRICH H. KILL zum neuen Rektor gewählt. Erklärtes Ziel des neuen Rektors ist die Fortführung des Rektorats als Leitungsform, bei der Rektor, Prorektoren und Kanzler gemeinschaftlich über die Geschicke der Hochschule entscheiden. Professor Kill wird seine sechsjährige Amtszeit am 1. Juli 2005 antreten. Der bisherige Amtsinhaber, Prof. Dr. Wolf Wagner, hatte nach mehreren Amtsperioden als Prorektor und seiner seit 2001 laufenden Amtsperiode als Rektor nicht wieder für das Amt zur Verfügung gestanden. Der 60-jährige will sich wieder verstärkt der Forschung und Lehre widmen. (uf)
WIRTSCHAFT REGIONAL Interview
Gemeinsam mit Hessen
BVMW-Landesgeschäftsführer Hessen-Thüringen Günther Richter im Gespräch mit dem Wirtschaftsspiegel zurückstehen. Die hessischen Kollegen sind aufgeschlossen und sehen in der neuen Konstellation unter meiner Führung ebenfalls mehr Chancen für den Ausbau von geschäftlichen Kontakten und Kooperationen zwischen unseren Mitgliedsunternehmen.“
Günther Richter, BVMW-Landesgeschäftsführer Hessen-Thüringen
Wirtschaftsspiegel: Sie sind seit Kurzem auch für Hessen zuständig. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den hessischen Verbandskollegen? Richter: „Mit den hessischen Kollegen strebe ich eine enge, vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit in gemeinsamer Sache an. Oberste Priorität haben dabei die Interessen unserer Mitglieder in beiden Bundesländern. Befindlichkeiten aus unterschiedlichen Mentalitäten müssen da Kurz notiert
Geld für Netzwerk Erfurt (uf) Nach Beendigung der Bundesförderung wird die Förderung technologieorientierter Existenzgründer in Thüringen mit einem neuen Projekt fortgesetzt. Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt „Thüringer Gründer Netzwerk“ für zunächst ein Jahr mit rund 500 000 Euro. Seit 1998 förderte der Bund die erfolgreiche Thüringer Existenzgründerinitiative GET UP mit rund sechs Millionen Euro und übernahm 70 Prozent der Kosten für die Förderung von Existenzgründungen aus dem Hochschulbereich. Der Freistaat Thüringen und die Technologiestiftung STIFT steuerten in diesem Zeitraum für die Förderung technologieorientierter Gründer rund 4,5 Millionen Euro bei. Als Erfolgsbilanz kann bis heute auf rund 350 neu gegründete Unternehmen mit rund 1000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen verwiesen werden. Die Bundesförderung läuft Ende Mai aus.
Wirtschaftsspiegel: Wie ist die Zusammenarbeit angelaufen? Richter: „Gut. Besonders freue ich mich über den gemeinsamen Erfahrungsaustausch, wie er sich zwischen den Leitern der Kreisgeschäftsstellen in Hessen und Thüringen zu entwickeln beginnt. Wir haben begonnen gemeinsame Veranstaltungen und Unternehmertreffen zu organisieren. Die Unternehmer der Wirtschaftsregion Nordhessen und Nordthüringen treffen sich am 8. Juni im Heilbad Heiligenstadt. Kürzlich hatte ich Gelegenheit den „Tag der mittelständischen Wirtschaft“ des BVMW in Hanau im Main-KinzigKreis zu eröffnen. Die hessischen Kollegen haben am Drehkreuz Frankfurt hervorragende Kontakte zu ausländischen Handelsvertretungen faktisch aller Länder, die wir auch für
unsere Thüringer Mitglieder bei der Anbahnung von Außenwirtschaftsaktivitäten stärker nutzen wollen.“ Wirtschaftsspiegel: Welche Gründe haben Sie dazu bewogen, mit Hessen zusammenarbeiten und nicht etwa mit Sachsen oder Sachsen-Anhalt? Richter: „Kleinstaaterei auf Verbandsebene ist in einer globalisierten Wirtschaftswelt nicht zukunftsfähig. Berücksichtigt wurde bei der Bildung des Landesverbundes Hessen und Thüringen die gemeinsamen historischen Wurzeln sowie die strategische Lage in der Mitte Deutschlands und des erweiterten Europa. Damit verbunden war aber auch eine Absage an eine mögliche Option mit Sachsen und Sachsen-Anhalt, wie sie die drei Landesregierungen mit der ‘Initiative Mittelstand’ verfolgen. Was jetzt die mittelständische Wirtschaft vormacht, darf aus meiner Sicht auch als Zeichen für die Politik verstanden werden, wo die Interessen der Unternehmer in Thüringen liegen. Die Zusammenarbeit der BVMW-Landesverbände Hessen und Thüringen hat starke Impulsgeber.
Zum Beispiel in der Landesbank Hessen-Thüringen Helaba, dem Genossenschaftsverband Hessen-Thüringen, dem Handelsvertreterverband CDH, dem Bau-Industrieverband und der Arbeitsgemeinschaft des Handwerks Hessen und Thüringen. Hessen hat sich große Verdienste um den Aufbau der staatlichen Verwaltung in Thüringen erworben. Unvergessen ist vor allem das Hilfsprogramm des Landes Hessen von 1990 zur Rettung der historischen Altbausubstanz in vielen Thüringer Städten. Das aktuelle Thema der gemeinsamen Interessenvertretung des Mittelstandes beider Länder ist unsere Forderung zum zügigen Weiterbau der Autobahn 44 zwischen Eisenach und Kassel. Die Landesgeschäftsstelle in Hessen befindet sich an einem exponierten Standort, im Gebäude der Investitionsbank Hessen AG (IBH) in der Abraham-Lincoln-Str. 38-42 in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Im gleichen Gebäude hat auch die Bürgschaftsbank Hessen ihren Sitz.” www.bvmwonline.de DS INTERVIEW FÜHRTE
REDAKTUER UWE FROST
Golfen mit Panoramablick Der Golfclub Erfurt wurde 1996 gegründet und hat eine reizvoll gelegene 9-Loch Anlage mit allem was dazu gehört. Hoch über Erfurt direkt neben Schaderode gelegen hat man von der Anlage eine herrliche Aussicht vom Kyffhäuser bis zum Inselsberg im Thüringer Wald. Faszinierend schön präsentieren sich dort die gepflegten Faiways. Dort zu
Golfen ist Erholung pur. Der sportliche Wettstreit, das freundschaftliche Miteinander und Natur soweit das Auge reicht. Einsteigern, wie auch sportbegeisterten Spitzenspielern Golfspaß werden auf einem anspruchsvollen Platz vom Frühjahr bis in den Herbst geboten. Man bezahlt keine Aufnahmegebühr, sondern lediglich den Mitgliedsbeitrag.
Unter www.golfclub-erfurt.com findet man nicht nur die Kosten für die Mitgliedschaft, auch Einsteigerangebote, Schnupperkurse und was sonst noch nötig ist um Golf zu spielen. Ein ganz besonderes Anliegen ist es dem Vorstand des Klubs, Jugendliche zu fördern. So sind Kinder bis zwölf Jahre beitragsfrei und können wöchentlich kostenlos am Training mit dem Pro teilnehmen. Außerdem werden jährlich rund zehn Sponsorenturniere durchgeführt, die für alle offen sind. Turniere sind das Salz in der Suppe, denn wo sonst könnte man seine eigene Standortbestimmung besser prüfen. Kontakt: Golfclub Erfurt Im Schaderoder Grund, 99100 Erfurt-Schaderode Tel.: +49 (0)36208 897-12 Fax: +49 (0)36208 897-13 Internet: www.golfclub-erfurt.com
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ERNÄHRUNG
Alles Öko? Erfurt (uf) Der ökologische Landbau in Thüringen kommt nicht recht voran. Derzeit betreiben 234 landwirtschaftliche Betriebe auf insgesamt rund 3,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologischen Landbau. Der Anteil stagniert seit Jahren, sagt Landwirtschaftsminister Volker Sklenar. Von dem ursprünglichen Ziel, einmal zehn Prozent zu erreichen, müsse man in Thüringen wohl abrücken, meint der Ressortchef. Als einen der Gründe macht Sklenar die aus seiner Sicht völlig überzogene Vorgabe von Bundesagrarministerin Renate Künast aus, den Anteil des ökologischen Landbaus auf 20 Prozent zu erreichen. Das habe vor allem große Betriebe dazu gebracht, ihre Chance in dieser Nische zu suchen. „Die können natürlich billiger produzieren“, sagt Sklenar. Die kleinen Öko-Betriebe könnten da nicht mithalten. Verschärft werde die Lage der Kleinen durch den stark gestiegenen Anteil von Öko-Produkten. Das habe zu einem Preisverfall geführt. Kleine Produzenten könnten damit nicht mehr ihre hohen Preise am Markt
durchsetzen. Angesichts dieser Entwicklung hält es der Minister schon für gut, wenn der Anteil des ökologischen Landbaus in Thüringen in den nächsten Jahren auf fünf Prozent gesteigert werden könnte. Wachsenden Druck auf den deutschen ökologischen Landbau sieht Sklenar auch durch ausländische Produkte. Deutschland habe sehr hohe Standards, die die Produkte verteuern. „Da ist klar, dass Öko-Produkte aus Spanien oder Italien billiger hereinkommen“, sagt der Minister. Zudem werde man sich der Konkurrenz aus Osteuropa stellen müssen. Dort sei nicht so intensive Landwirtschaft betrieben worden. Deshalb könnten die Bauern in Osteuropa schneller auf den ökologischen Landbau umstellen. Dennoch spricht sich Sklenar gegen eine Absenkung der Standards in Deutschland aus. „Man sollte nur keine neuen Sachen erfinden und draufsetzen, sondern dass, was in der Europäischen Union gilt, 1:1 umsetzen.“ Insgesamt setzt Sklenar in der Thüringer Nahrungsgüterwirtschaft
FOTO: TOMA BABOVIC
Ökologischer Landbau in Thüringen stagniert
auf Qualität und auf Marken. Thüringen sei von jeher bekannt für seine qualitätsmäßig guten Produkte. Unterstützt werde dies durch das Zeichen „Geprüfte Qualität Thüringen“ als Hinweis darauf, dass die Produkte und Inhaltsstoffe von hier sind. Wichtig sei es zudem, Produkte bekannter zu machen. Dabei müssten die Produzenten besser zusammenarbeiten. „Einer alleine packt es nicht“, sagt Sklenar und verweist auf den Zusammenschluss Thüringer Kartoffelproduzenten unter der Marke „Heichelheim“ oder das Mitteldeutsche Zwiebelkontor, das Produzenten aus Thüringen und Sachsen-Anhalt vereint. Die zunehmende Listung Thüringer Erzeugnisse in den großen Handelsketten gibt dem Minister Recht.
Weniger geschlachtet
Erfurt (uf) Die Zahl der Schlachtungen in Thüringen ist im ersten Quartal um 2,5 Prozent zurückgegangen. Von Januar bis März wurden nach Angaben des Landesamtes für Statistik 398 556 Tiere, darunter 14 474 Rinder, 528 Kälber, 380 915 Schweine und 2 327 Schafe geschlachtet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden 10 050 Tiere oder 2,5 Prozent weniger geschlachtet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Rückgang bei den Schlachtungen ist auf geringere Schweineschlachtungen und Rinderschlachtungen zurück zu führen. Insgesamt wurden 2,4 Prozent weniger Schweine geschlachtet als im I. Quartal 2004.
Interview
Qualität muss stimmen Thüringens Agrarminister Volker Sklenar sieht Nahrungsgüterindustrie des Freistaates auf gutem Weg landwirtschaftlichen Produkten ist die Landwirtschaft tatsächlich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Auch nach einem tief greifenden Strukturwandel verfügt Thüringen noch über eine flächendeckende Landwirtschaft. Während die Zahl der Betriebe von rund 700 vor der Wende auf nun 4 400 gestiegen ist, sank die Zahl der Beschäftigten allerdings dramatisch: Von 130 000 auf 28 000. Und die Viehbestände sind um die Hälfte reduziert worden.“
Volker Sklenar, Agrarminister des Freistaates Thüringen
Wirtschaftsspiegel: Thüringens Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wie hat sich dieser Zweig seit der Wende entwickelt? Sklenar: „Mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro jährlich allein bei
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Wirtschaftsspiegel: Wie haben sich die Strukturen verändert? Sklenar: „Früher wurden in Thüringen nur auf der Hälfte der Fläche Getreide angebaut. Heute liegt der Anteil zwischen 60 und 70 Prozent. Die Anbaufläche von Kartoffeln ist von knapp 50 000 Hektar auf gerade einmal knapp 3000 Hektar gesunken. Ähnliches gilt auch für andere Hackfrüchte. Dafür hat der Anbau von Raps zugenommen, vor allem
weil er als nachwachsender Rohstoff für Biodiesel sehr begehrt ist. Im Durchschnitt stehen zwischen 15 und 18 Prozent der Fläche unter Raps.“ Wirtschaftsspiegel: Die Landwirte klagen immer wieder über den Preisdruck. Zu Recht? Sklenar: „Ja. Die Preise für die Produkte liegen oft weit unter dem, was sie wirklich wert sind. Zum Beispiel ist Milch mit 27 Cent pro Kilo weit unterbezahlt. Oder die gute Getreideernte im vergangenen Jahr: Sie hat den Getreidepreis gedrückt. Auf der anderen Seite werden Produktionsmittel von Jahr zu Jahr teurer, dass müssen die Landwirte irgendwie ausgleichen.“ Wirtschaftsspiegel: Was können die Erzeuger tun? Sklenar: „Thüringen ist von jeher bekannt, dass hier qualitätsmäßig gute Produkte erzeugt werden kön-
nen. Nehmen Sie Spezialitäten wie Thüringer Klöße oder die Rostbratwurst. Wichtig ist: Die Qualität muss stimmen, der Preis muss stimmen und die Qualität muss dauernd vorhanden sein. Das ist das A und O. Auch muss man für seine Produkte Werbung betreiben. Mundpropaganda reicht nicht, um einen ganzen Wirtschaftszweig aufzubauen. Dazu gehört auch, Marken zu kreieren.“ Wirtschaftsspiegel: Der Erfolg misst sich am Absatz. Wie gefragt sind Thüringer Produkte außerhalb des Freistaats? Sklenar: „Immer mehr. Hatten wir nach der Wende in Thüringen selbst nur nezn Prozent einheimischer Produkte in den Regalen, sind es heute über 30 Prozent. In den neuen Bundesländern liegt der Anteil jetzt bei acht bis 15 Prozent, in den benachbarten alten Bundesländern zwischen fünf und acht Prozent.“ DAS INTERVIEW FÜHRTE
REDAKTUER UWE FROST
ERNÄHRUNG/HANDEL
Stop & Shop
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Die Erfolgsgeschichte eines Lebensmittelgroßhändlers Es war 1990 und Deutschland veränderte sich. Die Öffnung der Grenze und die Vereinigung Deutschlands sorgten für ein großes neues Betätigungsfeld für Unternehmer. Es war Günter Mühlhausen, ein Manager in großen Handelunternehmen, der eigentlich auf das beruflich Geleistete zurückblicken wollte, aber seinen Unternehmerdrang nicht bändigen konnte. Mit der Stop & Shop Lebensmittel Rüsseina GmbH gründete er vor15 Jahren eine Gesellschaft, die in den jungen Bundesländern die Belieferung von Lebensmittelgeschäften übernahm. Die Gesellschaft entwickelte sich zu einem Spezialisten für die kleineren Vollsortimenter. Garant des Erfolges war nicht nur die bestehende Marktlücke sondern wohl das Angebot nicht nur Lebensmittel, inbesondere auch die logistische und betriebswirtschaftliche Unterstützung zu liefern. Es wurden Ordersätze entwickelt und Scannersysteme eingerichtet, die dem Einzelhändler bei Stop & Shop eine Controlling- und Kalkulationsmöglichkeit gibt, wie sie sonst in den Betriebsgrößen nicht möglich ist. Der Shop & Shop Kunde wird in das komplette Belieferungs- und Beratungssystem eingebunden. Dadurch hat der Lebensmittelhändler viele Freiräume, die er für den Verkauf einsetzen kann. Durch diese
Konzentration auf das wesentliche, nämlich den Verkauf, ist er in der Lage rentable Umsätze zu tätigen. Die Warenversorgung der Geschäfte erfolgt durch eine Direktanlieferung an das Geschäft, dadurch entfallen lange und kostenintensive Einkaufswege. Die Konditionen sind über das gesamte Sortiment marktgerecht und nachvollziehbar, somit ergibt sich die Kalkulationssicherheit, die für einen stabilen Marktauftritt unbedingt erforderlich ist. Das Sortiment der Stop & Shop umfasst heute mit 4 500 Artikeln alle gängigen Marken, verbunden mit einem umfangreichen Frischesortiment wie Molkereiprodukten und Wurst. Dazu kommen im Streckengeschäft Angebote von Kamps-Backwaren, Drinks - Mehrweggetränke oder der Tornado - Discounttextilien. Lieferanten, die für kleinere Händler sonst kaum erreichbar sind. Dem Lebensmittelhändler erwachsen weitere Vorteile durch den Einsatz über MDE Geräte ( Mobile Datenerfassung). Hierüber erfolgt die Warenbestellung und die Pflege des individuellen Verkaufspreises. Damit verwaltet er sein gesamtes Trockensortiment, die Tiefkühlware, die Frischware, Obst/ Gemüse und das Drogerielager. Bei kleineren Händlern findet man sonst solche Technik selten. In den nächsten Jahren werden wir eine Verdich-
tung der Ballungsräume und einen Bevölkerungsschwund in der Fläche erleben. Diese Entwicklung ist heute schon zu beobachten und bekannt. Im Osten Deutschlands findet diese Bewegung jedoch schneller statt als in den westlichen Gebieten der Bundesrepublik. Dazu ist zu beobachten, dass die in den Dörfern und Gemeinden zurückbleibende Bevölkerung im
counter fangen den Markt nur teilweise auf, da die älteren Menschen fußläufige Verbindungen und kommunikative Beziehungen an ihren Einkaufsstätten suchen. Die größeren Bevorratungseinkäufe nehmen bei diesen Kunden ab. Die kleineren Geschäfte haben an ihren angestammten Sitzen, meistens direkt im Ort und damit in der Nachbarschaft gute Lebenschancen.
Gerd Henkel, Geschäftsführer Stop & Shop Lebensmittelvertrieb Rüsseina GmbH
Durchschnitt älter wird. Ein normaler Prozess, da überwiegend junge Menschen ihre Region verlassen. Größere Handelspartner geben diese Gebiete auf, die Belieferung lohnt nicht mehr. Auch Dis-
Kleine Läden, die nicht die Möglichkeit einer zentralen Einkaufslogistik haben, werden nicht überleben. Ihre Wareneinsätze sind nach allgemeinen Marktrecherchen zu hoch und sie haben nicht die Möglichkeit ausreichend Frischeprodukte anzubieten. Stop & Shop, die Erfolgsgeschichte, hat in den letzten Jahren den Umsatz in den zweistelligen Millionenbereich kontinuierlich gesteigert und beliefert heute cirka 150 Handelgeschäfte in allen östlichen Bundesländern. Die Zentrale der Stop & Shop befindet sich an der Autobahn zwischen Dresden und Leipzig mitten in einem großen Logistikzentrum der Rewe - Handelgruppe. F. PRÜSCHENK, DRESDEN
Firmensitz der Stop & Shop Lebensmittelvertrieb Rüsseina in Starbach
Kontakt: Stop & Shop Lebensmittelvertrieb Rüsseina GmbH 01683 Starbach Rewestr. 1 Tel.: +49 (0)35242 91-360 Fax: +49 (0)35242 91-361 E-Mail: service@StopundShop.com
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ERNÄHRUNG/HANDEL
Logistik und Lebensmittel Moderne Logistik-Unternehmen setzen auf Strich-Codes im Blockformat, die Menge und Preis anzeigen Die Logistik der Stop & Shop beruht auf einem Ordersatzprinzip eines großen Konzerns. Die Barcodes, die alle Lebensmittelkunden nun seit Jahren kennen, bieten im heutigen Handel optimale Planung und Kontrolle. Für den Endverbraucher sind diese Codes nur als Striche in einem Block auf der Verpackung von Waren wahrnehmbar. Dass diese Striche etwas beinhalten merkt ein Kunde bisher eigentlich nur an der Kasse. Über einen Scanner geführt wird Produkt, Menge und Preis angezeigt und mit dem Kassenbon ausgedruckt. Für den Lebensmittelhersteller und Handel bedeutet er viel mehr. Hersteller, Herstellerwerk, genaue Produktbeschreibungen und Bezeichnungen, Mengen, Herstellungsdatum, Haltbarkeit und natürlich Preise, alles kann man hinter dieser unverwechselbaren Strichanordnung hinterlegen. Im Handel spart man zeitaufwendigen Inventuren. Mit einem Mobilen Scanner über das Produkt gefahren und schon ist es erfasst. Bestelllisten müssen nicht endlos geschrieben werden. Mit dem Scanner über den Code im Ordersatz gefahren und schon ist die Bestellung digitalisiert und kann online verschickt werden. Aber das sind alles nur Standardfunktionen im bisherigen internen Handel. Der Barcode ist aus dem Warenwirtschaftssystem nicht mehr wegzudenken. EAN-128 heißt der internationale Standard zur Übermitt-
lung von strichkodierten Dateninhalten. Seit der Digitalisierung eröffnete sich eine Wunderwelt des Managements. Die Logistik befasst sich mit der Planung, Organisation und Durchführung von Material-, Informations-, Werte-, Energieflüsse und Personaleinsatz in inner- sowie in überbetrieblichen Bereichen. Die Entwicklung der Prozesse zu einer durchgängigen und synchronisierten Logistik erfordert eine ganzheitliche bereichsübergreifende Betrachtung. Eine ausgeklügelte Logistik verhilft zu Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz. Die effiziente Nutzung der Logistikpotentiale setzt eine technische und
organisatorische Abstimmung aller wesentlichen Systemelemente voraus. Eine logistische Planung muss daher sowohl den aktuellen Stand der Technik als auch zukünftige Entwicklungsrichtungen und Markttrends aufgreifen und effizient umsetzen.
Bereich Warenlogistik
Bei der herkömmlichen Verfahrensweise in der Logistik machen sich häufig die gleichen Schwierigkeiten bemerkbar: - bei der Anlieferung sind vielfach Mengendifferenzen vorhanden - Nachbestellungen gehen häufig unter - der Korrekturaufwand (im Büro) nimmt zu Mit WLS arbeiten Ihre Mitarbeiter mit kleinen Handfunkterminals, auf denen alle relevanten Daten wie Stellplatz, Verteilmengen, Lagerbestände oder Personaleinsätze angezeigt werden können. Alle Prozesse, die in der Warenlogistik wesentlich sind, werden mit Hilfe von WLS abgedeckt:
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Wareneingang Lagerinformationen Lagerumbuchungen Kommissionierung Inventur Personalzeiterfassung
F. PRÜSCHENK, DRESDEN
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Ein Lager mit Durchblick Der Einsatz intelligenter WLS verhindert entstehende Qualitätseinbußen bei der Lieferfähigkeit
Eingabegerät für WLS
renwirtschaftssystem entsteht ein Zeitraum zwischen morgendlicher Belegerzeugung und abendlicher Datenerfassung, der nicht transparent und nicht zeitnah nachvollziehbar ist. Mit Hilfe von so genannten WLS werden Lagerquelle, Artikel, Lagerziel und Artikelmenge sofort erfasst
und in der zentralen Datenbank gespeichert. WLS steht für Wireless Logistic Software und beschreibt die drahtlose Vernetzung von Erfassungs- und Überwachungsgeräten im Handyformat mit rechnergestützten Warenwirtschaftssystemen. So wird eine sofortige Bestandsfortschreibung am Lagerplatz ermöglicht. Ein weiterer Pluspunkt ist die Reduktion weiterer Fehlerquellen. Bei Lagervorgängen konnten Artikel vertauscht werden, was fehlerbehaftete Lagerung und die Kommission falscher Ware zur Folge hatte. Istund Sollbestände konnten voneinander abweichen und eine fachgemäße Inventur wurde verhindert. Der Einsatz von WLS verhindert entstehende Qualitätseinbußen bei der Lieferfähigkeit.
Effiziente und schnelle Warenverteilung
Bei der Kommissionierung entstehen häufig Differenzen zwischen der erforderlichen Ware und dem Lagerbestand aufgrund fehlender Transparenz im Lager. Dies führt zu Zeit-
verlusten und reduzierter Lieferqualität. Hinzu kommt die Tatsache, dass eine manuelle Korrektur der Lieferscheine erfolgen muss, falls während der Warenverteilung Mehroder Mindermengen festgestellt
den Rezepte und Aufbewahrungshinweise bei Lebensmitteln gehören. Der Kunde wird Sonderangebote schnell herausfinden können und in wenigen Jahren wird er mobil sein eigenes kleines Warenlager zu Hau-
werden. Mit WLS brauchen Sie weder Kommissionierscheine noch ein aufwendiges Warenverteilsystem. Mehr- und Mindermengen können mit Hilfe eines integrierten Barcodescanners sofort erfasst werden. Anschließend werden die korrekten Lieferscheine gedruckt.
se abfragen können und beim Einkauf ergänzen. Selbst für den kleinen Händler werden solche Dienstleistungen für den Kunden selbstverständlich sein. Es ist für den kleinen Händler wichtig, heute schon den Grundstock für diese Technik zu legen. Es ist ein Teil der Erfolgsgeschichte der Stop & Shop Gesellschaft, dass man selbst kleine Partner mit einer hochmodernen Technik ausstattet. Das ist nicht ganz uneigennützig. Denn je weniger Zeit für manuelle Arbeiten eingesetzt wird um so günstiger können die Kosten gehalten werden. Das sichert niedrige Einkaufs- und Verkaufspreise für den Handel. Der Angebotspreis ist immer noch eines der wichtigsten Kriterien, Kunden zu gewinnen und zu halten.
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Lagerumbuchungen erfolgen traditionell belegorientiert. Durch manuelle Bearbeitung der Listen mit zentraler Eingabe der Daten in das Wa-
Vorteile beim Einsatz individueller Verteilerschlüssel
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- hohe Flexibilität - Transparenz im Lager - Fehlerreduktion bei Ein-, Ausund Umlieferung, Kommissionierung, Kontrollprozessen etc. - einfache Bedienbarkeit In der Zukunft wird der Kunde in diese digitalen Informationsmöglichkeiten einbezogen. Der Verbraucher hat die Möglichkeit im Handelgeschäft Produktinformationen zu bekommen. Zum neuen Service wer-
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Der Lebensmittelhandel im Wandel
täglichen Bedarf wiederfindet. Vollsortimenter ziehen sich aus der Fläche zurück, da hier die Bevölkerung abnimmt und das Durchschnittsalter in den Dörfern und Städten steigt. Durch das Verschwinden der Edeka´s und Spar´s ist Platz für die Discounter und sie übernehmen die Grundversorgung.
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Neben allen Vorteilen für den Kunden, lange Öffnungszeiten, große Parkplätze und günstige Preise, bleibt aber immer noch das eingeschränkte Angebot gegenüber dem Vollsortimentergeschäft. Genau hier soll nicht über die negativen Seiten des Wandels nachgedacht werden, sondern über die Chancen, die sich durch diese Markverhältnisse ergeben. Es ist die neue Chance für den kleinen Lebensmittelladen, den Fleischer und Bäcker in der Nachbarschaft, deren Geschäfte nicht an den Ortseingängen und Ausgängen liegen sondern fußläufig in den Orten zu erreichen sind. Der demographische Wandel sorgt auch für neuen Bedarf an Einkaufsqualität. Die ältere Bevölkerung zeigt andere Gewohnheiten. Das Einkaufen ist ein kommunikatives Erlebnis, es sichert die Teilnahme am sozialen Leben. Ein weiterer Punkt spricht für den kleineren Handel. Discounter bieten meist große Gebinde an. Gefrosteten Fisch im 1000 Gramm Beutel oder die Gemüsekonserve mit 850 Millilitern. Verpackungsgrößen, die für Alleinstehende und Seniorenhaushalte überdimensioniert sind. Es ist also auch die Chance zur Wie-
derbelebung der Ortszentren, es ist die Chance auch Kinder wieder allein zum Einkaufsladen zu schicken, um Einkaufen zu lernen und es ist die Chance, Vereinsamung einzugrenzen. Das alles spricht für Lebensqualität. Betrachtet wird also nicht mehr nur eine vermeintlich negative Veränderung sondern auch der positive Teil. Der Tante-Emma-Laden wird sicher nicht wieder neu entstehen, weil die Kosten für eine fachgerechte Lagerung und Angebotspräsentation zu hoch sind. Kühltheken, Gefrier-
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Jedem, der mit offenen Augen durch das Land reist sind die gelb- blauroten oder blau- weißen Werbetafeln am Ortseingang in Fleisch und Blut übergegangen. Wie bei den Pylonen der Tankstellen braucht man gar nicht mehr zu lesen was hier angeboten wird. Die Discounter sind sofort erkannt. Lidl, Aldi, Plus, deren Logos sind so bekannt und vertraut wie Aral und Esso und Jet. Diese Handelsläden sind in den letzten Jahren durch ihre Präsenz zur Selbstverständlichkeit geworden. Nicht immer schön anzusehen, aber auch nicht schlecht. Dabei sind die Vollsortimenter, wie man Rewe, Edeka, Spar und andere in Fachkreisen nennt, immer noch vorhanden und erfreuen sich der Beliebtheit vieler Einkäufer. Ganz vergessen kann man wohl die Analyse des Einkaufsverhaltens, die sich in der Bevölkerung noch vor wenigen Jahren in das Denken eingefressen hatte. Discounter seien für Sozialschwache und die Vollsortimenter für die Mittelschicht. Weit gefehlt, denn heute regeln sich die Kundenbedürfnisse neu. Gerade in den letzen Jahren hat jeder gelernt, dass überall Qualität angeboten wird, egal wo eingekauft wird. Vielmehr scheint es so zu sein, dass sich der demographische Wandel auch im Aufbau der Anbieter für den
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Die Änderung der Einkaufsgewohnheiten bedeutet eine Neuausrichtung des Einzelhandels
schränke, Kassentechnik sind zu teuer in der Anschaffung und Unterhaltung, als dass es sich für das ganz kleine Geschäft lohnt. Aber der bestehende Anbieter wird mit der neuen Marktposition weiter leben und nicht schließen müssen. Er wird besser einen Nachfolger finden, wenn die Altersüberleitung ansteht und junge Einzelhandelkaufleute werden sich überlegen, ob es nicht doch sinnvoll ist, ein Geschäft auch im ländlichen Raum aufzubauen. F. PRÜSCHENK, DRESDEN
ERNÄHRUNG
Was in Thüringen angebaut wird
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Erfurt (uf) In Thüringen wird in diesem Jahr auf 373 600 Hektar Getreide angebaut. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Wintergetreide steht auf 307 500 Hektar. Die Winterweizenaussaat wurde um rund 2 Prozent auf knapp 222 000 Hektar ausgedehnt. Auf knapp 60 Prozent der Getreidefläche wächst somit Winterweizen. Som-
mergetreide steht auf einer Fläche von 66 100 Hektar, zwei Prozent weniger als im Erntejahr 2004. Trotz Winterschäden liegt der Anbau von Winterraps mit einer Fläche von 109 400 Hektar leicht über dem Niveau des Vorjahres. Der Zuckerrübenanbau auf einer Fläche von 10 500 Hektar tendiert leicht nach unten. Eine größere Anbaureduzierung ist bei Kartoffeln zu erwarten.
Nach ersten Ergebnissen werden die Knollen noch auf 2 500 Hektar heranwachsen. Das sind 400 Hektar oder 14 Prozent weniger als im Jahr 2004. Für die Futterversorgung stehen 39 700 Hektar Grün- und Silomais an. Das entspricht annähernd dem Anbau-
umfang des Vorjahres (2004: 40 146 ha). Weiter in der Anbauplanung 2005 der Thüringer Landwirte stehen 19 400 Hektar Hülsenfrüchte. Im Einzelnen sind das 16 700 Hektar Futtererbsen, 2 400 Hektar Ackerbohnen und rund 300 Hektar Lupinen.
Beruf mit Abi - Modellprojekt in Thüringen für Ausbildung von Nachwuchs für die Landwirtschaft Erfurt (uf) Die Thüringer Landwirtschaft kümmert sich verstärkt um ihren Nachwuchs. Ab September beginnt an der Staatlichen Berufsbildenden Schule in Schwerstedt bei Weimar ein Modellprojekt zur Berufsausbildung mit Abitur. Ziel des in Deutschland einmaligen Projektes ist es, vor allem Führungsnachwuchs zu gewinnen. „Wir brauchen hoch qualifizierten Nachwuchs“, sagt der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Kliem dem „Wirtschaftsspiegel“. Gestartet werden soll mit einer Klasse von 16 Schülern. Sie erhalten eine vierjährige Berufsausbildung und können gleichzeitig ein vollwertiges Abitur ablegen, das zu einem Studium an einer Universität oder Hochschule berechtigt. Anfragen zur Teilnahme an dem Projekt gibt es schon aus Sachsen und Bayern. Um Nachwuchs werben will Kliem auch mit Praktikumstagen nach dem Vorbild des Unterrichtstages in der Produktion. „Da können wir zeigen, dass Landwirtschaft nicht nur bücken und im Dreck wühlen ist“, sagt Kliem, der in seinem Agrarbetrieb selbst 53 Lehrlinge ausbildet. Auch warnt er vor davor, die zweifellos vorhandenen Probleme in der Landwirtschaft in den Vordergrund zu rücken. „Wenn wir immer nur klagen, brauchen wir uns über mangelnden Nachwuchs nicht wundern“, sagt der Thüringer Bauernpräsident.
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TOURISMUS
Die Residenzstadt Gotha Die spannende Geschichte einer Traditionsstadt mit großer Zukunft sichert thüringisches Wirtschaftspotential Einen der bedeutendsten Akzente in der Reihe berühmter Städte Thüringens setzt die Residenzstadt Gotha, eine alte ehrwürdige Stadt mit einer glanzvollen Geschichte in einem pulsierenden Gepräge von Historie und Zukunft. Die Stadt Gotha mit ihrem wunderschönen historischen Stadtkern und modernen Dienstleistungsund Gewerbestandorten an der Peripherie ist umgeben von einem grünen Band, das beides harmonisch verbindet. Hoch über der Stadt, schon von weitem sichtbar, thront mit dem Schloss Friedenstein, das Wahrzeichen Gothas. Herzog Ernst der Fromme ließ die größte frühbarocke Schlossanlage in Deutschland von 1646 bis 1654 erbauen. Das Schloss Friedenstein steht als Symbol des fortschrittlichen und humanistischen Gedankengutes der Gothaer. Ins Licht der Geschichte tritt die „Villa Gotaha“ im Jahre 775, erwähnt in einer Urkunde des Frankenkönigs Karl der Große. Seit 1180 genießt Gotha das Stadtrecht. Bereits sehr frühzeitig erlangte die Stadt mit ihrer befestigten Burg strategische Bedeutung als Residenz
der Thüringer Landgrafen. Aufgrund der hervorragenden Lage entwickelte sich Gotha im Mittelalter zu einem der bedeutendsten Handelszentren in Thüringen. Vor allem der Handel mit Färberwaid brachte den städtischen Bürgern gute Einkünfte und bescheidenen Wohlstand. Als Waid durch Indigo verdrängt und die Burg Grimmenstein zerstört wurden, drohte Gotha in die Bedeutungslosigkeit zu versinken. Der Dreißigjährige Krieg und der verheerende Stadtbrand von 1632 taten ein Übriges. Mit der im Jahre 1640 erfolgten ernestinischen Landesteilung wurde Gotha zur Residenzstadt des neu entstandenen Herzogtums SachsenGotha. Herzog Ernst I. (1601-1675), genannt der Fromme, widmete sich umgehend dem Wiederaufbau des durch den Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Landes. Von 1646 bis 1654 ließ er an Stelle der Ruinen der Feste Grimmenstein das Schloss Friedenstein erbauen. Seit 1647 beherbergt es die Bibliothek (heute Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha) und die Kunstkammer des Herzogs, die den Grundstock für
die Friedensteinschen Kunstsammlungen darstellt, die heute im Schlossmuseum bewundert werden können. Der Vater der deutschen Schauspielkunst Conrad Ekhof (1720-1778) begründete 1775 im Gothaer Schloss das erste deutsche Hoftheater mit festem Sitz. Es ist heute europaweit das älteste Barocktheater mit fast vollständig erhaltener historischer Bühnentechnik aus dem Jahre 1681. Herausragendes Beispiel für den Geist der Aufklärung im 18. Jahrhundert war die Gründung der späteren weltberühmten Geographischen Anstalt durch den Verleger Justus Perthes im Jahre 1785. Neben Karten und Atlanten erschienen hier bis 1944 die „Gothaer genealogischen Taschenbücher“, die als „Der Gotha“ bis heute europaweit bekannt sind. Josef Meyer (1796 bis 1856) gründete 1826 in Gotha das heute noch bestehende Bibliographische Institut, einen der größten deutschen Lexikonverlage, Herausgeber von „Meyers-Universal-Lexikon“. Eine bedeutende Gothaer Persönlichkeit des frühen 19. Jahrhun-
derts war der Kaufmann Ernst Wilhelm Arnoldi (1778-1841), der neben seiner geschäftlichen Tätigkeit gemeinnützige Unternehmungen für die Stadt ins Leben rief. Deutschlandweite Verdienste erwarb er sich durch seine 1820 und 1827 gegründeten Versicherungsunternehmungen - GOTHAER. Gotha gilt ebenso als Gründungstätte der Deutschen Sozialdemokratie. Im Kaltwasser’schen Saal des in diesen Tagen neu renovierten Tivolis fand 1875 der Vereinigungsparteitag der Lassalleaner und der Eisenacher zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) statt. Weltbekannt wurde dieser Parteitag durch die Kritik von Karl Marx an dem „Gothaer Programm“. (uf) Kontakt: Stadtverwaltung Gotha Hauptmarkt 1 99867 Gotha Abteilung Stadtmarketing Tel.: +49 (0)3621 222-0 Fax: +49 (0)3621 222-230 E-Mail: info@gotha.de Internet: www.gotha.de
Glossiert
Ein schöner Traum
Mehr als 21 Millionen Euro wurden im März diesen Jahres an einen einzelnen Lottogewinner ausgezahlt. Woche für Woche füllen Millionen Deutsche ihren Lottoschein aus. Darunter auch viele Unternehmer, und davon sicher einige, denen der große Gewinn nicht so wichtig wäre. Aber warum spielen sie dennoch? Es ist vermutlich der Traum, einmal folgenden Spaß zu haben. Mit dem Millionengewinn in der Tasche zur Bank zu gehen und ein Gespräch zu führen. Einmal dem netten, aber bestimmt auftretenden Angestellten gegenüber zu sitzen und einzufordern: Seine persönlichen Referenzen sowie die seiner Bank, einen Investitionsplan, denn man möchte ja wissen, was mit dem Geld passiert. Und natürlich einen Liquiditätsnachweis der Bank. Sicher ist sicher. Das ganze in übersichtlicher, aber detaillierter Form ausgearbeitet
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und in einer Woche vorliegend. Dann würde erst einmal zwei Wochen gar nichts passieren. Und schließlich bekäme die Bank einen unpersönlichen Brief, der etwa so begänne: “,... leider mussten wir nach intensiver Prüfung Ihrer Unterlagen feststellen, dass Sie mit Ihrem Profil nicht ganz unseren Anforderungen entsprechen.” Das ließe dem Banker, der sich sehr für diesen potenziellen Neukunden eingesetzt hätte, schnell die Farbe aus dem Gesicht weichen. Auch der Abschluss des Briefes würde nicht sonderlich aufmunternd wirken. “Für Ihren weiteren Lebensweg wünschen wir Ihnen dennoch viel Erfolg.” Nahezu jeder Unternehmer, der sich ausführlich mit der Kreditvergabe einer Bank beschäftigen musste, kennt diese Zeilen. Ein schöner Traum, einmal auf der anderen Seite zu sitzen. Aber wer weiß. Vielleicht bringts ja der nächste Lottoschein. SASCHA UTHE, REDAKION
WIRTSCHAFT REGIONAL
Rund durch Wasserkraft: Stefan Kopf, Auszubildender im 3. Lehrjahr zum Steinmetz mit einer perfekt geformten Kugel
Sich die Kugel geben Bad Langensalza (su)Wer kennt sie nicht noch aus einer Kindheit - Murmeln oder auch Märbeln genannt. Die runden Kugeln aus Stein, Glas, Porzellan oder bemalten Ton üben eine unwiderstehliche Faszi-nation aus. In Deutschland geht die Kugelerzeugung aus Sandstein, Marmor und anderen Gesteinen bis ins 15.
Jahrhundert zurück. Kugelmühlen gab es nahezu rund um jeden Steinbruch. Heute sind sie selten zu finden und nur als Schaumühlen zu besichtigen. In Thüringen haben die Traco Deutsche Travertinwerke GmbH diese Tradition wieder aufleben lassen. Im “Traco-Park” - einem Ausstellungsgelände mit praktischen Beispielen der Garten- und Landschaftsgestaltung wurde jetzt eine Kugelmühle nach historischem Vorbild in Betrieb genommen. Jeden Sonntag wird ein „Kugelmüller“ die Mühle betreiben und jede Familie kann gegen eine kleine Spende eine Kugel mitnehmen. Das gesammelte Geld soll sozialen Projekten der Region zugute kommen. Das Prinzip ist recht einfach: Gestautes Wasser eines Baches wird über Wasserrinnen auf einen mit Flügeln versehenen Drehteller geleitet und setzt ihn in Bewegung. Darunter befindet sich im Bachbett ein verankerter Mühlstein. Zwischen Teller und Stein werden vorbereitete Steine gelegt, welche durch die Drehbewegung zu Kugeln unterschiedlicher Größe gerollt werden. Der Traco-Park ist täglich von 9 bis 15 Uhr und Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. www.traco.de
Neues Fertigungstechnik-Zentrum Schmalkalden (bo) Die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung (GFE e.V.) baut in Schmalkalden ein neues Zentrum für Fertigungstechnik. Verbunden damit ist auch der Umzug aus den bisherigen Räumlichkeiten in den Neubau eines Versuchs- und Laborgebäudes, der Ende dieses Jahres bezogen werden soll. Das neue Zentrum wird mit Unterstützung des Thüringer Wirtschaftsministeriums und der Europäischen Union ermöglicht. Die GFE ist eine private wirtschaftsnahe Forschungsvereinigung mit 88 Mit-
gliedern aus drei europäischen Ländern deren Wurzeln in der traditionellen Werkzeugregion um Schmalkalden liegen und bietet insbesondere KMU’s der der metallverarbeitenden Industrie ein komplexes Leistungsangebot „Rund ums Werkzeug“. Thüringens Wirtschaftsminister, Jürgen Reinholz, betonte in seiner Ansprache anlässlich des Spatenstichs die Bedeutung der GFE e.V. als kompetenter Forschungspartner der KMU der Region und der Präzisionswerkzeugindustrie in ganz Deutschland. www.gfe-net.de
Minister Reinholz; Günther Heim, Vorstandsvorsitzender GFE e.V.; Dr. Holland-Letz, Landrat Schmalkalden Meiningen vor dem ersten Spatenstich
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TOURISMUS
Die Stadt Erfurt liegt am besten Ort Die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen entwickelt sich zum Magneten für Touristen aus aller Welt Erfurt (uf) Martin Luther wusste Bescheid: „Erfurt liegt am besten Ort. Da muss eine Stadt stehen“, urteilte der große Reformator, der einst selbst in Erfurt studierte und zum Priester geweiht wurde. Daran hat sich fünf Jahrhunderte später nichts geändert. Nach der Wende in alter Schönheit wiedererstanden, lockt die geschichtsträchtige, über 1260 Jahre alte Stadt an der Gera Touristen aus aller Welt. Und zu sehen gibt es in Erfurt eine Menge. Geprägt wird die historische Kulisse vor allem vom Erfurter Dom. Die Türme des spätgotischen Baus überragen die Dächer der rund 200 000 Einwohner zählenden Stadt. Berühmt ist auch die über 500 Jahre alte „Gloriosa“, mit rund elf Tonnen Gewicht die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt. Zusammen mit „St. Severi“ bildet der Dom ein beeindruckendes Ensemble, das jedes Jahr Kulisse für die Domstufen-Festspiele ist. Gleich nebenan erhebt sich der Pe-
tersberg mit der Zitadelle. Die alte Festung aus dem 17. Jahrhundert ist in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand wieder hergerichtet worden und lockt heute die Gäste mit einem fantastischen Panoramablick über die Stadt mit ihren zahlreichen Kirchtürmen. Besonders interessant sind die unterirdischen Minengänge. Einmalig ist auch die Krämerbrücke. Das 120 Meter lange Bauwerk ist die längste komplett mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke in Europa. In vielen der 32 Häuser locken Geschäfte vor allem des Kunsthandwerks. Jedes Jahr ist die Krämerbrücke Mittelpunkt des gleichnamigen Festes, zu dem vom 17. bis 19. Juni wieder Tausende Gäste erwartet werden. Mit seinen alten Bürger- und Handelshäusern am Domplatz, in der Marktstraße oder am Fischmarkt, wo sich auch das Rathaus befindet, gehört Erfurt zweifellos zu den schönsten Städten Deutschlands. Doch auch das Neue kann sich sehen lassen: So hat der Erfurter Indu-
striestandort Brühl in den vergangenen 15 Jahren ein völlig neues Gesicht erhalten. Die alte Waffenfabrik wurde zum Bürogebäude umgebaut. Beherrscht wird das Ensemble aber vor allem vom Neubau des Erfurter Opernhauses und dem gegenüberliegenden Grand Hotel am Dom. Viele Besucher wissen die Mischung aus Alt und Neu inzwischen zu schätzen. Rund 300 000 Gäste zählen die Hotels und Pensionen
übers Jahr, und stetig werden es mehr. Die Zahl der Übernachtungen hat dabei die 500 000-Grenze längst überschritten. Etwa zehn Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland, vor allem aus den Niederlanden, gefolgt von der Schweiz, den USA und Österreich. Hinzu kommen eine große Anzahl an Tagesgästen sowie schätzungsweise 800 000 Gäste, welche bei Verwandten und Bekannten übernachten.
Der Anger im Zentrum von Erfurt - das Herzstück der Landeshauptstadt
Erfurt terminiert
Alte und neue Architektur am Benediktsplatz nahe der Tourismusinformation
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17. bis 19. Juni Krämerbrückenfest Im Mittelpunkt des Altstadtfestes steht die 120 Meter lange, mit 32 Häusern bebaute Krämerbrücke inmitten der historischen Altstadt Erfurts. Ein Höhepunkt ist der Mittelaltermarkt mit seinem besonderen Flair. Parallel dazu findet auch das New Orleans Erfurt '05 Music Festival statt. 14. bis 17. Juli / Junioren-Europameisterschaft der Leichtathletik Über 1000 Athletinnen und Athleten aus 49 Ländern werden im Steigerwaldstadion um Gold, Silber und Bronze kämpfen. 13. August bis 4. September / Domstufen-Festspiele Bereits zum 12. Mal findet vor der Kulisse von Mariendom und St. Severi
das Theaterfestival statt. In diesem Jahr steht „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber auf dem Programm. 3. bis 11. September / Woche des Europäischen Denkmals und Petersbergfest Denkmale und Kirchen sind in dieser Woche für besondere Führungen geöffnet. Im Mittelpunkt stehen dabei Restaurierung am Objekt und archäologische Grabungen. Veranstaltet werden außerdem Vorträge, Konzerte und Ausstellung. Abschließender Höhepunkt ist das traditionelle Petersbergfest. 7. bis 17. Dezember / Erfurter Kirchenmusiktage Bedeutende Künstler aus dem In- und Ausland stellen ihr Können in verschiedenen Erfurter Kirchen unter Beweis.
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Gut fürs Stadtsäckel Der Tourismus entwickelt sich zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Erfurts
schen in Erfurt verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Tourismus. Nach einer Gästebefragung kommt jeder zweite Besucher nach Erfurt, um sich die historische Altstadt mit ihrer vielfältigen Architektur und den schmucken Fachwerkhäusern anzuschauen. Etwa jeder fünfte gibt als Hauptgrund den Kulturreichtum und das Kulturangebot der Stadt an.
Kontakt: Tourismus Gesellschaft Erfurt Benediktsplatz 1 99084 Erfurt Tel.: +49 (0)361 6640-0 Fax: +49 (0)361 6640-290 E-Mail: service@erfurt-tourist-info.de tickets@erfurt-tourist-info.de zimmer@erfurt-tourist-info.de Internet: www.erfurt-tourist-info.de
QUELLE: TOURISMUS GESELLSCHAFT ERFURT
QUELLE: TOURISMUS GESELLSCHAFT ERFURT
QUELLE: TOURISMUS GESELLSCHAFT ERFURT
Erfurt (uf) Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt geworden. So hat sich die Zahl der Stadtführungen von 1998 bis 2004 auf 5800 mehr als verdoppelt, ebenso die Zahl der Teilnehmer,
die 2004 auf über 181 000 kletterte. In einer von der Tourismus GmbH Erfurt in Auftrag gegebene Studie erwirtschaftet der Tourismus einen Bruttoumsatz von weit über 250 Millionen Euro im Jahr. Fast die Hälfte entfällt dabei auf das Gastgewerbe, deutlich mehr als ein Viertel auf den Einzelhandel. Etwa 10 000 Men-
Unternehmen setzen auf „Innovative Technologie“ Erfurt Mit dem diesjährigen Erfurter Wirtschaftskongress erwicon 2005 am 9. und 10. Juni in der Messe präsentiert die Landeshauptstadt Erfurt erneut eine interessante Kommunikationsplattform am Wirtschaftsstandort Erfurt. Auch in diesem Jahr hat der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen Dieter Althaus dafür die Schirmherrschaft übernommen und seine Teilnahme zugesagt. Der diesjährige Kongress steht analog der im Vorjahr eingeführten Spezifizierung wieder unter einem Schwerpunktthema. In den Mittelpunkt soll dabei die Thematik „Innovative Technolo-
gie“gerückt werden. Dafür spricht, dass die Verknüpfung von modernsten technologischen Methoden mit anwenderorientierter Spezifizierung ein besonderes Markenzeichen der Erfurter Wirtschaft ist. „Die daraus erwachsenden Potentiale zu verdeutlichen, neue Chancen aufzuzeigen und Perspektiven für die nächsten Jahre heraus zu arbeiten, ist wesentliches Ziel von erwicon 2005“, sagte Erfurts Wirtschaftsbeigeordneter Ingo Mlejnek. Der inhaltliche Fokus richtet sich also auf die Bereiche Maschinen- und Anlagentechnik sowie Mikrosystemtechnik, weil beide wesentliche Säulen der Erfurter Wirtschaftsstruktur sind. Unter dem Motto „Erfurt denkt weiter“ wirken acht Unternehmen aktiv
an der Programmgestaltung mit, und von 30 weiteren Unternehmen kamen bereits positive Signale, sich ebenfalls mit einzubringen. Dabei können und sollen die Chancen herausgestellt werden, die aus einem engen Miteinander von moderner Technologie mit traditionellen Bereichen und logistischen Dienstleistern in einer Region in der Mitte Europas erwachsen. Diese Präsentation der Standortvorteile durch Erfurter Unternehmen sowohl im Kongressteil als auch vor Ort im „Schaufenster Erfurt“ kann zum direkten Dialog zwischen bereits ansässigen und potentiell neuen Unternehmen genutzt werden. „Auch die überregionale Kompetenz und der Bekanntheitsgrad unserer Hauptreferenten unterstützt die Attraktivität des Kongresses für alle Teilnehmer“, ist sich Ingo Mlejnek sicher. Gerechnet wird mit etwa 200 Teilnehmern. Es konnten Redner gewonnen werden, die sowohl technisch-technologische wie auch ökonomisch-organisatorische Aspekte inhaltlicher Brennpunkte verbinden und das Innovationspotential dieser Symbiosen herausstellen. Als Referenten fest zugesagt haben Bernd Engers, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Modulare Mikrosysteme - Match X - im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Dr. Christian Ketels, Forschungsleiter
am Institut für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der Harvard Business School Boston (USA), und Dr. Reinhard Proske, Präsident des Gesamtverbandes der kunststoffverarbeitenden Industrie. Kurzfristig ergänzt werden konnte das Programm am Donnerstag, den 9. Juni, 14.30 Uhr, durch einen weiteren Referenten: Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank Gruppe, spricht zum Thema „Verantwortung, Ethik und Effizienz Die Zukunft des Standortes Deutschland“. Zielgruppe des diesjährigen Kongresses sind also Unternehmen, Institutionen und Entwickler, die auf Grund ihrer technologischen Ausrichtung das Spektrum der Erfurter Unternehmen flankieren oder erweitern. Außerdem hofft die Stadt auf ansässige Partner, die mit ihrem Profil ansiedlungsorientierten Investoren motivierende Rahmenbedingungen schaffen. Im Rahmen der kongressbegleitenden Ausstellung haben die Besucher die Möglichkeit, Unternehmen aus der Wirtschaftsregion zu treffen, die vor Ort ihre technologische Kompetenz darstellen. Es wird wieder einen Abend der Wirtschaft im Kaisersaal geben, und das „Schaufenster Erfurt“ enthält drei Angebote für Exkursionen. www.erfurt.de/erwicon
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ERWICON
Entscheidung für Deutschlands Mitte
Eberhard Kreuser,
Geschäftsführer der RAM Regio Ausstellungs GmbH „Die Erwartungen der Wendezeit haben sich in den vergangenen Jahren nicht erfüllt. Die anfängliche Euphorie ist einer realistischen Betrachtung der Dinge gewichen. Wie im gesamten Bundesgebiet, erscheinen die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in Thüringen alles andere als rosig. Die von mehreren Faktoren ausgelöste Konsumzurückhaltung der Verbraucher bei gleichzeitig wachsendem Wettbewerb macht den Unternehmen schwer zu schaffen. Doch die Thüringer Unternehmer wären keine solchen, würden sie sich vom Status quo entmutigen lassen. Im Gegenteil. Thüringens Unternehmer haben gezeigt, dass sie keine Handaufhalter sind, die in erster Linie Subventionen abgreifen wollen. Sie packen an. Mit ihren Ideen, ihrer Tatkraft und auch ihrer Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko halten sie die Thüringer Wirtschaft in Schwung. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten schaffen sie Arbeitsplätze und setzen alles daran, diese zu erhalten. Mit ihren Steuern und Abgaben sorgen sie auch dafür, dass der Staat seinen Verpflichtungen ge-
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genüber seinen Bürgern nachkommen kann. Mit drei Verbraucherund Fachmessen - der ‚ThüringenAusstellung', der Touristikmesse ‚Reisen & Caravan' und der Seniorenmesse ‚50 plus' - bringt allein unser Unternehmen alljährlich rund 1000 Aussteller und mehr als 100 000 Besucher in die Messe Erfurt. Neben den Direktumsätzen, die auf den Messen getätigt werden, profitieren die Messegesellschaft, die Stadt Erfurt sowie der Erfurter Einzelhandel und das Gastgewerbe durch Mieteinnahmen, Leistungsentgelte, Gebühren und zusätzliche Umsätze von unserem Engagement. Trotz auch in unserer Branche vorhandenem konjunkturellem Gegenwind ist es uns gelungen, das Ergebnis der diesjährigen „Thüringen-Ausstellung“ gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent zu steigern. Wir führen dies auf unser hohes Qualitätsniveau und unsere Serviceorientierung zurück. Das zeigt uns auch deutlich, dass der Trend zum immer günstigeren Angebot nach dem Motto „Geiz ist geil“ im Abklingen begriffen ist. Die Menschen wollen nicht mehr länger nur billig kaufen. Sie entwickeln ein wachsendes Bedürfnis nach Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Qualität, davon bin ich fest überzeugt, setzt sich durch. Wer sich diesem Geschäftsprinzip verschreibt, ist auf dem richtigen Weg. Dass wir als Thüringer Unternehmen auf Thüringen bauen und vertrauen, beweist nichts mehr als unser jüngstes Projekt: Im kommenden Jahr, am 11. und 12. März 2006, hat unsere neue Messe „Thüringen feiert - Hochzeit und Feste“ in der Messe Erfurt Premiere. Ein Grund zum Feiern, wie wir meinen - für uns, für Erfurt, für Thüringen.“
Das Gewerbegebiet „Kalkreiße“ am Wirtschaftsstandort Erfurt
Die Landeshauptstadt Thüringens zeichnet sich durch eine hohe Branchenvielfalt aus. Sie hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Dienstleistungs- und Einzelhandelsstandort des Freistaates entwickelt und ihre Bedeutung als Produktionsstandort weiter gefestigt. Durch die Ausweisung von geförderten Gewerbegebieten und das verfügbare Potenzial an Büro- und Gewerbeimmobilien wird Unternehmen eine kostengünstige Investition ermöglicht. Die Bevorratung zusammenhängender Flächen für die potenzielle Ansiedlung eines Großinvestors aus dem Industriebereich ist für die weitere Entwicklung Erfurts unerlässlich. Aufgrund der zentralen Lage in Deutschland und der hervorragenden verkehrlichen Anbindung empfiehlt sich die Landeshauptstadt als Logistikstandort mit wachsender Bedeutung. Mit seiner Gewerbestruktur wird Erfurt den Anforderungen an eine Landeshauptstadt gerecht. Im Freistaat ist Erfurt der bedeutendste Dienstleistungs- und Handelsstandort, in dem 0,28 Prozent des Einzelhandelsumsatzes Deutschlands bei 0,21 Prozent der Kaufkraft realisiert werden. Die Zentralitätskennziffer von 131,4 weist Erfurt als Stadt mit großer überregionaler Bedeutung aus. Gleichzeitig konnte sich die Landeshauptstadt weiter als bedeutender Industriestandort behaupten. Unter den 100 größten Arbeitgebern Thüringens sind 21 Erfurter Betriebe. Mit der TEAG (zwölf), der Gasversorgung Thüringen GmbH (68), den Stadtwerken Erfurt (79) und den Milchwerken (88) befinden sich vier Erfurter Firmen unter den 100 umsatzstärksten Unternehmen Ostdeutschlands. In einer von Cap Gemini Ernst & Young gemeinsam mit
dem Unternehmensmagazin „impulse“ durchgeführten Analyse der Standortqualitäten der Bundesländer auf der Basis von 586 befragten Firmenchefs kleiner und mittlerer Unternehmen belegt Thüringen als bestes ostdeutsches Land Platz 10. Bei Arbeitskosten und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte sowie Büro- und Gewerbeflächen liegt Thüringen nach Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg an dritter Stelle. Das eröffnet Chancen für eine aktive Standortwerbung. Dabei ist zu beachten, dass sich die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland besonders in den neuen Bundesländern mit ihrer überdurchschnittlich hohen Zahl von Klein- und Mittelbetrieben auswirkt. Die IHK Erfurt prognostiziert für Thüringen bis 2006 einen Arbeitskräftebedarf bei Ingenieuren und Technikern von über 20 Prozent, bei EDV-Fachleuten und Sicherheitspersonal von über 19 Prozent sowie bei Metallberufen den höchsten absoluten Wert von 15 000 Arbeitskräften (17 Prozent). Weiterhin besteht ein hoher prozentualer Bedarf bei sozialpflegerischen Berufen sowie Lager- und Transportberufen. Kontakt: Dezernat Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung Fischmarkt 11 99084 Erfurt Beigeordneter: Ingo Mlejnek Tel.: +49 (0)361 65519-01 Fax: +49 (0)361 65519-09 E-Mail: ingo.mlejnek@erfurt.de Leiterin Wirtschaftsförderung: Monika Ludwig Tel.: +49 (0)361 65519-10 Fax: +49 (0)361 65519-09 Mail: wirtschaftsfoerderung@erfurt.de
ERWICON/WIRTSCHAFT REGIONAL
Die Nähe zum Autobahnanschluss Viele Unternehmen haben den Standort Erfurt für sich entdeckt - nun müssen es noch mehr werden Erfurt (su) Die Logistikbranche befindet sich aufgrund zunehmender Globalisierung und Liberalisierung des europäischen Transportmarktes weiter in einer aufstrebenden Entwicklungsphase. Ein Anstieg des Straßengüterverkehrs auf bis zu 80 Prozent der gesamten Transportleistung wird prognostiziert. Demzufolge verstärken beziehungsweise verändern sich die Standortansprüche. Die größte Bedeutung wird dem Autobahnanschluss und der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften beigemessen. Lohnkostenniveau, Autobahnkreuz, Grundstück (Nutzungsmöglichkeiten, Größe und Lage, Kauf- beziehungsweise Mietpreis), Steuern, regionale und überregionale Erreichbarkeit werden weiter als wichtig gewertet. Die Landeshauptstadt Thüringens verfügt über alle als wichtig erachteten Standortfaktoren und ist besonders aufgrund ihrer zentralen Lage in Deutschland und der exzellenten Straßenverkehrsanbindung als LogiANZEIGE
stikstandort prädestiniert. Im Jahr 2004 betrug der Anteil der Großhandels- und Transportbetriebe an den gesamten Betriebsstätten etwa fünf Prozent. Das Interesse von Logistikdienstleistern an der Metropole Thüringens nahm im Verhältnis zu anderen Investoren überproportional zu, wobei die Nachfrage in verstärktem Maße auf Gewerbegrundstücke an der Autobahn und die Nachnutzung bestehender Gewerbeimmobilien gerichtet war. 2004 wurden in Erfurt verschiedene Erweiterungsinvestitionen getätigt und Ansiedlungen realisiert, unter anderem KühneNagel sowie Axthelm & Zufall. Mit der neuerlichen Erweiterungsinvestition von IKEA entwickelt sich der Standort Erfurt zum größten Logistikstandort dieses Möbelanbieters. Trotz weiterer großer Anstrengungen gelang es bisher noch nicht, tatsächlich einen Großbetrieb anzusiedeln, obwohl mehrere solcher Projekte in Vorbereitung waren. Die Einstufung der Landeshauptstadt in
Ostumfahrung der Landeshauptstadt Erfurt
die Fördergruppe B führte dazu, dass erfolgversprechende Vorhaben in anderen Regionen Thüringens realisiert wurden und auch Betriebsneubauten ansässiger Firmen in Kommunen der Fördergruppe A stattfanden. Da Großinvestoren Er-
furt aufgrund seiner Standortvorteile dennoch als potenziellen Industriestandort ansehen, müssen weitere Vorbehaltsflächen für solche Ansiedlungen ausgewiesen werden.
Smarte Kassen
Moderne Kassensysteme aus Thüringen sind mittlerweile weltweit gefragt Im Juli 1999 wurde in Erfurt die Firma Quorion Data Systems GmbH gegründet. Hier werden innovative elektronische Registrierkassen und Kassensysteme entwickelt, produziert und weltweit, in über 60 Länder, vertrieben. Mit einem Team von hoch motivierten Mitarbeitern ist es gelungen, eine ständig wachsende, marktbezogene Produktpalette zu schaffen, die von kleinen tragbaren Kassen, bis hin zu multi-funktions & touch screen POS Systemen reicht. Das Knowhow und die Erfahrungen in Informationstechnik, Anwendung und Marketing brachte ein Management-
team ein, das jahrzehntelang in Entwicklung, Produktion und internationalem Marketing tätig war. Heute arbeiten etwa 25 Prozent der Mitarbeiter für die Produkt-Entwicklung. Dort sieht das Unternehmen seine Kernkompetenz, wodurch die schon seit Jahren aktive Konkurrenz eingeholt werden konnte. Mittlerweile nimmt Quorion im Handel- und Gastronomiebereich bis hin zu Franchise-Ketten und Hotels eine wichtige Marktstellung ein. Der Erfolg basiert auf der Umsetzung einer Differenzierungs-Strategie. Quorion-Kunden erhalten nicht nur innovative Produkte innerhalb
kürzester Lieferzeiten, wir sichern auch permanente persönliche Zusammenarbeit, Zuverlässigkeit und Qualität. Marketingstrategien werden mit den einzelnen Vertriebspartnern erarbeitet und die Umsetzung erfolgt in engem Kontakt. Unsere Partner wissen, dass Sie ein Teil einer großen Familie sind. Das ist enorm wichtig und schafft die Basis für ein weltweites Distributorennetzwerk, in das das regionale Know-how der Quorion-Partner und deren Feedback wirksam einfließt. Mit großer Freude blickt Quorion der Einführung der neusten Entwicklung entgegen. Die POS Concerto symbolisiert den neusten technischen Stand und das harmonische Zusammenspiel zwischen touch screen und Tastatur Technik. Alle Standard PCSchnittstellen sind ebenfalls vorhanden, was das Networking in Kassenoder PC Systemen zum Kinderspiel macht. Das neue Quorion POS System wird Anfang November auf den Markt kommen. Die Ausbildungsarbeit hat auch ei-
nen wichtigen Stellenwert im Unternehmen, gleichzeitig werden regelmäßig Praktikumsplätze angeboten oder häufig Betriebsführungen für Aus- oder Weiterbildungsklassen durchgeführt. Kontakt: Quorion Data Systems GmbH An der Klinge 6 99195 Erfurt-Stotternheim Tel.: +49 (0)36204 542-0 Fax: +49 (0)36204 542-12 E-Mail: sales@quorion.de Internet : www.quorion.de
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ERWICON
Neues Haus am Platz
Tanja Knop will dem Erfurter Grand Hotel am Dom der Landeshauptstadt ein eigenes Profil geben heitlich lieber den altehrwürdigen „Erfurter Hof “ als erstes Haus am Platz gesehen hätten - jenes Hotel, in dem Willy Brandt bei seinem Besuch in der DDR 1970 Geschichte schrieb. „Es sei nicht einfach, mit dieser Bürde die Herzen der Erfurter zu gewinnen“, sagt die Rheinländerin. „Es ist ein neues Haus, mit ei-
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Es ist ein schwieriger Job. Es ist aber auch ein schöner Job. Tanja Knop, Direktionsassistentin im Erfurter Grand Hotel am Dom kümmert sich seit Februar maßgeblich darum, dem erst im Herbst 2004 eröffneten Fünf-Sterne-Hotel einen Namen zu verschaffen. Schwierig ist es deshalb, weil die Erfurter mehr-
Das zur Accor-Gruppe gehörende „Grand Hotel am Dom“ befindet sich im völlig neu gestalteten Erfurter Stadtteil Brühl in Sichtweite des Doms und vis-avis des ebenfalls neu erbauten Opernhauses. Das Fünf-Sterne-Haus verfügt über 160 Zimmer, 16 Suiten, Restaurant, zwei Bars, Tagungsräume und einen Wellness-Bereich. Geplant ist die Einrichtung eines Spielcasinos.
nem jungen Team“, schwärmt sie. „Da gibt es noch keine eingefahrenen Gleise, in vielen Jahren eingeschliffene Rituale.“ Hier kann sie mit ihren rund 50 Mitarbeitern Neues ausprobieren und Dinge, die sich nicht bewähren, ohne große Probleme über Bord werfen. „Ich habe hier die Möglichkeit, ein eigenes Profil für das Hotel zu entwickeln.“ In den wenigen Wochen, die Tanja Knop in Erfurt arbeitet, hat sie die Stadt schätzen gelernt. „Die Erfurter sind stolze Menschen, aber es sind freundliche Menschen.“ Als einen kleinen Erfolg verbucht sie, dass das Interesse der Einheimischen wächst. Das schlägt sich auch in den zunehmenden Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz nieder. Derzeit erhalten sieben Jungen und Mädchen eine Lehre als Restaurantfacharbeiter oder Hotelkaufmann. Zwanzig sollen es einmal werden. Nicht so gut an Erfurt findet sie, dass der Umbau des Erfurter Hauptbahnhofs sich so lange hinzieht. „Für unsere Gäste, die mit der Eisenbahn ankommen, ist das nicht gerade ein
Tanja Knop, Direktionsassistentin Grand Hotel Erfurt
schöner Auftakt für ihren Aufenthalt“, weiß sie aus Erfahrung. Dennoch bescheinigt die junge Frau der Stadt viel Charme. Vor allem das historische Ambiente der in den vergangenen Jahren in alter Schönheit wiedererstandenen Altstadt hat es ihr angetan. Ob sie etwas vermisst hier im Thüringischen? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Das Kölsch!“ (uf)
Grand Hotel am Dom, Theaterplatz 2, D-99084 Erfurt, Tel.: +49 (0) 361/6445-0, Mail, H3534@accor.com, Internet: www.grand-hotel-erfurt.de
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WIRTSCHAFT REGIONAL kurz notiert
100 Jahre Automobilbau Eisenach (su) Die Geschichte des mehr als 100 jährigen Automobilbaus in Eisenach wird seit Anfang Juni in historischen Produktionsstätten dokumentiert. Auf derzeit 800 Quadratmetern werden Fahrzeuge von Dixi, BMW und Wartburg ausgestellt, die einst in Eisenach produziert wurden. Gleichzeitig wird auch der Bogen in die Gegenwart gezogen. Der Neuanfang nach 1990 mit Opel und BMW erhält in der Ausstellung ebenfalls einen Platz. Darüber hinaus sind auch Modelle, die in der DDR entwickelt, aber nie gebaut wurden, zu sehen. Die Ausstellung „Automobile Welt Eisenach“ kostete rund 800 000 Euro, wobei allein in die Sanierung einer unter Denkmalschutz stehenden Industriehalle 750 000 Euro flossen. Eine Erweiterung der Ausstellung, die bisher jährlich tausende Besucher in das bisherige Domizil in der Sparkasse lockte, ist in Planung.
Mittelstand als Impulsgeber Die Stadt Saalfeld - ein attraktiver Tourismus- und Wirtschaftsstandort Die 29 000 Einwohner zählende Kreisstadt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt ist weit über die Grenzen Deutschlands als „Stadt der Feengrotten“ bekannt. Die farbenprächtigsten Schaugrotten der Welt sind aber nur ein Grund um Saalfeld einen Besuch abzustatten. Ihrer über 1100-jährigen Geschichte und den liebevoll restaurierten historischen Bauwerken verdankt die
sowie dem Fernhandel. Der industrielle Aufschwung begann etwa 1860 mit der Gründung der ersten Maschinenfabrik. Diese Maschinenbautradition zeigt sich auch heute noch. Etliche Firmen dieser Branche haben den schwierigen Strukturwandel nach der Wiedervereinigung geschafft und sich mit innovativen Nischenprodukten einen festen Platz am Markt gesichert. Das gilt auch
231 neue Arbeitsplätze Bad Langensalza (su) Der Automobilzulieferer Borbet Thüringen GmbH investiert in Bad Langensalza 22,2 Millionen Euro in den Ausbau seiner Betriebsstätte sowie in neue Maschinen und Anlagen. „Damit entstehen 231 neue Arbeitsplätze und zwölf neue Ausbildungsplätze“, lobte Wirtschaftsminister Reinholz das Engagement des Unternehmens. Er übergab dem Unternehmen für diese Erweiterungsinvestition einen Förderbescheid in Höhe von 5 Millionen Euro aus dem GA-Förderprogramm.
IQ-Preis nach Thüringen Leipzig (SU) Fünf Unternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben den zum ersten Mal vergebenen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland erhalten. Der länderübergreifend ausgeschriebene Preis ist auf die Wirtschaftsinitiative Regionenmarketing Mitteldeutschland zurück zu führen. Der Preisträger aus Thüringen, die COHOPA GmbH aus Bad Langensalza wurde für ihre innovativen Geschäftsideen ausgezeichnet. Jeweils 5000 Euro in bar, sowie 5000 Euro für Sachund Beratungsleistungen stehen dem thüringischen Preisträger nun zur Verfügung. Für die Bewertungs-Bereiche Automobil- und Informationstechnologie wurden drei Unternehmen aus Leipzig und Dresden geehrt.
Schokoladenwerk in Saalfeld - Quelle übersinnlichen Genusses
Stadt ihren Beinamen „Steinerne Chronik Thüringens“. Auf dem gut ausgeschilderten „Historischen Rundweg“ durch die altehrwürdige Saalfelder Innenstadt kann man Geschichte(n) hautnah erleben. Die gute verkehrstechnische Anbindung mit zwei Bundesstraßen und einem ICE-Haltepunkt macht Saalfeld zu einem idealen Startort um Thüringer Kulturgeschichte, beispielsweise in Jena und Weimar, zu erleben. Der wirtschaftliche Aufstieg Saalfelds im 16. Jahrhundert resultierte aus dem Kupfer- und Silberbergbau
für einige Nachfolgefirmen der ehemals hier ansässigen Carl-ZeissWerke, die heute zu den großen Arbeitgebern der Stadt gehören. Die Wirtschaftsstruktur der Kreisstadt Saalfeld wird darüber hinaus durch Betriebe der Branchen Stahlerzeugung, Elektrotechnik, Medizintechnik, Baugewerbe, Medien und Druckereien geprägt. Zahlreiche mittelständische Unternehmen wurden in den vergangenen 15 Jahren neu gegründet und haben zwischenzeitlich ihre Wirtschaftsposition unter den schwierigen Bedingun-
gen der aktuellen Wirtschaftslage gefestigt und weltweite Wirtschaftsbeziehungen aufgebaut. Saalfelds Wirtschaft hat außerdem eine verführerische süße Seite. Das Thüringer Schokoladenwerk Saalfeld und die Feengrotten Chocolaterie lassen in ihren Werksverkäufen so manches Leckermäulchen auf seine Kosten kommen. Von großer Bedeutung für den Standort Saalfeld ist das Gesundheitswesen. Die Klinik Bergfried ist Anlaufpunkt für Patienten aus ganz Deutschland mit Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Diabetes. Die in Saalfeld ansässige Niederlassung der Sabel Schulen leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung in der Saalestadt. Dies gilt auch für die etwa 450 Handwerksbetriebe aller Gewerke, die die Rolle eines bedeutenden Arbeitgebers der Stadt innehaben. Für die zukünftige Entwicklung Saalfelds ist es wichtig den Standortvorteil, den die zentrale Lage zwischen dem oberfränkischen Wirtschaftsraum um Kronach und Kulmbach sowie dem zentralen Thüringer Wirtschaftsraum Erfurt-Jena-Weimar mit sich bringt, auszunutzen, um die Position als traditioneller und zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort in Süd- und Ostthüringen zu festigen und weiter auszubauen. Kontakt: Stadt Saalfeld Markt 1 07318 Saalfeld Tel.: +49 (0)3671 598202 Fax: +49 (0)3671 33240 E-Mail: info@stadt-saalfeld.de Internet: www.saalfeld.de
Individuell und bissfest Weltweites Patent für Fertigungsverfahren vollkeramischer Zahnkronen Hermsdorf (ul) Hochfest, durch individualisierte Kauflächen extrem belastbar und sehr gewebeverträglich - das sind die herausragenden Eigenschaften neuer Zahnkronen aus einer Hochleistungskeramik. Das Geheimnis der neuen Kronen liegt im Fertigungsverfahren, auf das die Tochterfirma des Hermsdorfer Institutes für Technische Keramik e.V., die „inocermic“ GmbH, ein weltweites Patent besitzt. Entwickelt
wurde es gemeinsam von drei Unternehmen, Materialwissenschaftlern der Jenaer und Zahnmedizinern der Dresden Universität. Bei diesem Verfahren erfasst ein spezieller Scanner digital im Mund des Patienten mehr als 200 000 Messpunkte vom präparierten Zahnstumpf sowie den Zähnen des Kiefers gegenüber. Der Hersteller der Kronen, der die Daten per Internet erhält, berechnet daraus per Computer die individuel-
le Form für die Kronen, die dann industriell gefertigt werden. Auf diese Weise könnten nach Angaben von „inocermic“-Chefin Dr. Bärbel Voigtsberger täglich mehrere Tausend Kronen produziert werden, wobei eine Rücklaufzeit des Produkts zum Zahnarzt von 48 Stunden eingehalten werden könne. Sie hofft, dass mit dem neuen Verfahren Zahnersatz weiterhin in Deutschland hergestellt wird. www.hitk.de WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
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WIRTSCHAFT REGIONAL Staatspreis für Qualität
Peter Moos
Geschäftsführer Entwicklungsgesellschaft Südwest-Thüringen mbH „Der Neubau der Autobahnen A 71/73 hat der Wirtschaft in West- und Südthüringen bereits einen deutlichen Schub verliehen. Das zeigen die zahlreichen Ansiedlungen der vergangenen Jahre im Raum Meiningen, Suhl/Zella-Mehlis oder Sonneberg. Auch in Eisfeld sind bereits positive Wirkungen erkennbar. Einen weiteren nachhaltigen Impuls erwarte ich durch den Lückenschluss in Richtung Süden. Eine durchgehende Autobahnverbindung von Thüringen in Richtung Bayern macht Südthüringen als Investitionsstandort noch attraktiver. Wir als Entwicklungsgesellschaft Südthüringen sind darauf vorbereitet und entwickeln bereits mehrere Gewerbegebiete, darunter das 100 Hektar großes Industriegebiet in Meiningen-Queienfeld.“ Kontakt: Entwicklungsgesellschaft Südwest-Thüringen mbH Helenenstraße 4 99817 Eisenach Tel.: +49 (0)3691 8811-10 Fax: +49 (0)3691 8811-44 Internet: www.esw.thueringen.de
Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz hat den achten Thüringer Staatspreis für Qualität ausgelobt. Ab sofort können sich Thüringer Unternehmen aller Branchen und Größen am Wettbewerb zur Erlangung des „Thüringer Staatspreises für Qualität 2005“ beteiligen. Die Verleihung des Preises wird am 7. Dezember 2005 erfolgen. Seit 1998 wird in Thüringen alljährlich dieser Wettbewerb ausgeschrieben. „Mit dem Preis wollen wir das Qualitätsbewusstsein der Unternehmen steigern und sie wettbewerbsfähiger für den internationalen Markt machen“, sagte Reinholz. Insgesamt 32 Thüringer Unternehmen bewarben sich 2004; 20 davon hatten bereits in den zurückliegenden Jahren mindestens einmal am Wettbewerb teilgenommen. Bewerbungsunterlagen unter www.rkw-thueringen.de (uf)
Tagen und relaxen unter einem Dach Suhl (uf) Das CCS Congress Centrum Suhl bietet alles, was man zum Arbeiten und erholen braucht. Als Tagungsstätte bietet es zwei Säle mit bis zu 2353 und 410 Plätzen, einen Bankettsaal für 150 Personen, drei Konferenzräume und acht Tagungsräume. Die Einrichtungen bieten auch Raum für Kulturveranstaltungen, Rockkonzerte oder Philharmonische Konzerte. Entspannung verheißt das CCS auch im Ottilienbad mit einem großen Frei-
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Kontakt: CCS-Congress Centrum Suhl Touristik und Congress GmbH Friedrich-König-Str. 7 98527 Suhl Tel.: +49 (0)3681 788-0 Fax: +49 (0)3681 788-105 E-Mail: ccs-suhl@t-online.de Internet: www.ccs-suhl-gmbh.de
Suhl mit Tradition Eine Stadt mit langer Geschichte erfolgreichen Handwerks
Waffenschmied in Suhl
Suhl (uf) Das Denkmal auf dem Marktplatz kündet von einer jahrhundertelangen Tradition der Stadt Suhl: Der Kunst des Waffenschmiedens. Seit mehr als 400 Jahren werden in der südthüringischen Stadt Waffen hergestellt, die in der ganzen Welt wegen ihrer Qualität gerühmt sind. Noch heute gehören die Jagdund Sportwaffen aus Suhl zu den gefragtesten. Wer nach Suhl kommt, der kann sich im Waffenmuseum über die Entwicklung des Waffenhandwerks informieren. In zwei Etagen und zwei Schauwerkstätten findet der Besucher zahlreiche Zeugnisse und Waffen, die von der hohen Kunstfertigkeit der Suhler Waffenschmiede künden sowie Waffen und Militaria aus aller Welt. Eröffnet wurde das Museum 1971 anlässlich der Eröffnung der Europameisterschaften im Sportschießen. Spezialisiert hat sich das
Museum dabei auf Handfeuerwaffen. Zum Museum gehört ein Dokumentations- und Informationssystem und eine Handbibliothek mit etwa 4000 Bänden. Zudem beherbergt es eine Restaurierwerkstatt. Doch Suhl hat nicht nur lange Traditionen im Waffenhandwerk. Auch im Fahrzeugbau hat sich die Stadt einen Namen gemacht. Besonders die Mopeds der Marken „Schwalbe“, „Sperber“ oder „Spatz“, die zu DDRZeiten in Suhl gebaut wurden, sind Legende. Im Fahrzeugmuseum Suhl, das im August seinen 10. Geburtstag feiert, kann man sich anhand von 170 Ausstellungsstücken aus allen Bereichen des Fahrzeugbaus informieren. Dazu gehören auch Ausstellungsstücke, die für den erfolgreichen Suhler Motorsport stehen: Motorräder von Europa- und Weltmeistern sowie der legendäre Rennwagen von Paul Greifzu.
Kontakt:
Suhler Fahrzeugmuseum Suhl Meininger Straße 222 98529 Suhl Tel.: +49 (0)3681 705004 Internet: www.suhler-fahrzeugmuseum.de
Waffenmuseum Suhl Friedrich-König-Straße 19 Tel.: +49 (0)3681 720698 Fax: +49 (0)3681 721308
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zeitbecken mit 50-MeterBahnen, Saunalandschaft, Kinderbadelandschaft und Whirlpool.
BILDUNG/WIRTSCHAFT REGIONAL
Experiment mit Schülern Flexible Schuleingangsphase in Thüringen eröffnet neue Chancen „Der Schulstart ist von immenser Bedeutung, denn von einem guten Beginn wird die weitere Schulzeit positiv beeinflusst“, sagte Kultusminister Jens Goebel. Wenn den Schülern von Beginn an „Lust am Lernen“ vermittelt werde, wenn Schüler Erfolgserlebnisse hätten, dann werde auch das spätere Lernen leichter von Erfolg geprägt sein.
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Erfurt (uf) Seit dem letzten Schuljahr gibt es in Thüringen die flexible Schuleingangsphase. Sie umfasst die Klassenstufen 1 und 2 der Grundschule, in denen die reguläre Verweildauer von zwei Jahren dem Entwicklungsstand des Schülers entsprechend auf ein Jahr verkürzt oder auf drei Jahre verlängert werden kann.
Durch die variable Verweildauer in den ersten beiden Schuljahren könnten die unterschiedlichen Lernausgangslagen der Schüler besser berücksichtigt werden. Kinder könnten sich „Zeit nehmen“ und es werde ihnen auch die nötige „Zeit gelassen“. Bei dem Schulversuch kann der Unterricht sowohl in altersgemischten Gruppen als auch in den herkömmlichen homogenen Klassen organisiert werden. Das eröffnet Möglichkeiten für neue pädagogische Konzepte, begründet Goebel das Verfahren. Zudem könne der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule harmonischer gestaltet werden, da die Schule leichter an die vorschulischen Erfahrungen der Kinder anknüpfen kann. Die ersten Erfahrungen bestätigen diesen Anspruch: „Die Weiterentwicklung der Schuleingangsphase seit dem letzten Schuljahr wirkt positiv“, sagte Goebel. Das Thüringer Kultusministerium werde daher diesen Prozess auch weiter begleiten und alles tun, damit möglicht vielen Kindern der erfolgreiche Start in die Schule gelingt.
Kurz notiert
Messinstrumente für China Jena (SU) Einen Auftrag zur Ausstattung von Laboren der Chinesischen Environmental Protection Agency (EPA) erhielt die Analytik Jena AG. Damit kann das Unternehmen einen weiteren Auftrag aus China für sein Instrumentengeschäft verzeichnen. In China werden mit den Geräten aus Jena Umweltproben auf ihre Belastung mit Schwermetallen eingesetzt. Insgesamt umfasst der Auftrag die Lieferung von 30 Geräten zur Atomspektrometrie. Schon vor zwei Jahren erhielt die Analytik Jena einen Auftrag vom Chinesischen Landwirtschaftsministerium. Mit einer eigenen Repräsentanz ist das Unternehmen seit vier Jahren auf dem chinesischen Markt aktiv. China weist derzeit die höchsten Zuwachsraten für Analysengeräte auf und gehört in dieser Branche neben den USA, Japan und Deutschland zu den größten Märkten weltweit. Für das Jenaer Unternehmen stellt der Auftrag einen großen Erfolg dar. Gehört doch der Markt in China zu einem der wettbewerbsintensiven der Welt.
Mühlhausen - sympathische Stadt im Herzen Deutschlands Von Eisenach kommend erstrahlt gleich neben der historischen Silhouette der Stadt das Gewerbegebiet „Süd/Ost Triftweg“ mit seinen neu errichteten Produktionshallen. Dank seiner modernen Infrastruktur wurden sehr bald viele mittelständische Produktionsbetriebe, Handwerker und Dienstleister heimisch. Inzwischen umfasst das Gebiet eine Fläche von 58 Hektar. Etwa 1 600 Menschen haben in den 82 angesie-
delten Firmen Arbeit gefunden. Direkt gegenüber befand sich bis zur Wende ein gro-ßer metallverarbeitender Betrieb, das Mövewerk. Auf seinen Grundstücken siedelten sich im Laufe der Zeit 14 klein- und mittelständische Firmen an. Dominierend ist im Industriegebiet „Schadeberg“ die Herstellung elektronischer Bauelemente für die Fahrzeugindustrien sowie Oberflächenveredlungsun-ternehmen.
Um sie am Standort zu halten war es zwingend notwendig annähernd gleiche infrastruktu-relle Bedingungen zu schaffen, wie auf der grünen Wiese. So entstand ein 18 Hektar großes Indust-riegebiet mit Straßennetz und einer modernen Ver- und Entsorgung. Bei Bedarf ist dieses Gebiet um 20 Hektar erweiterbar. Der dritte große Gewerbestandort der Stadt befindet sich ebenfalls an der B 247 am Ortsausgang Richtung
Westen. Es ist das Gewerbegebiet „Wendewehr/ Industriestraße“. Die Stadt hat in den Jahren 2003/2004 diesen Standort komplett saniert und teilweise neu erschlos-sen. Damit eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für Grundstücksteilungen entsprechend dem jeweiligen Bedarf der Firmen. Die Struktur des Gewerbegebietes wird nach wie vor von der Bauwirtschaft geprägt, es werden aber auch elektronische Steuerungen und mechanische Vorrichtungen hergestellt. Mühlhausen war neben der Landeshauptstadt Erfurt viele Jahre ein Standort der Mikroelektronik. Davon zeugen im Gewerbegebiet "Sondershäuser Landstraße" noch heute Firmen, die elektronische Wasserzähler und Bauelemente herstellen. Kontakt: Stadt Mühlhausen Ratsstraße 19 99974 Mühlhausen Tel.: +49 (0)3601 452-0 Fax: +49 (0)3601 452-177 E-Mail: info@stadtverwaltung.muehlhausen.de Internet: www.muehlhausen.de
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K U LT U R / W I R T S C H A F T R E G I O N A L
Hommage an L. Feininger FOTO: ART-KON-TOR DIPL. FOTOGRAF PETER EICHLER
Kunsthaus Apolda Avantgarde zeigt Fotografien von Karl Lagerfeld
Apolda (ul) „Le grand Karl“ gibt sich die Ehre. Ausgerechnet in der Thüringer Provinz, gelang doch dem Kunsthaus Apolda Avantgarde der Geniestreich, Karl Lagerfeld für eine Ausstellung zu gewinnen. Der Modeschöpfer reiste zur Vernissage gar selbst und bescherte der Stadt einen Medienrummel wie selbst Rudolph Moshammer samt Daisy und Wolfgang Joop nicht. Schönstes Geschenk zum zehnjährigen Bestehen des vom Kunstverein Apolda Avantgarde betriebenen Kunsthauses. Für Vereinsgeschäftsführer Hans Jürgen Giese - in Personalunion oberster Wirtschaftsförderer im Weimarer Landkreis - sind
die „Fotografien“ Lagerfelds „ein Brillant in der Krone des Hauses“, das jährlich mit bis zu 25 000 Gästen damit etwa so viele Besucher anlockt wie die Stadt Einwohner zählt. Highlights sind die knapp 70 auf Leinwand gedruckten, teils schwarzweißen, teils farbigen Großfotos allemal. Zum einen unter dem Aspekt, dass die Exposition die einmalige Chance bietet, eine bislang im Osten Deutschlands eher unbekannte Seite des weltberühmten Designers zu entdecken. Zum anderen lassen sie den Betrachter eintauchen in eine faszinierende Bilderwelt, denn der 66-jährige Kreativ-Chef des Pariser Modehauses Chanel, der Verleger von „Editions 7L“, der Illustrator Lagerfeld, der seit 1987 auch hinter der Linse steht, erweist sich als ein hochkarätiger Fotograf aus Leidenschaft. Wer ins Kunsthaus Apolda pilgert, um die von Lagerfeld oft abgelichteten Stars vom Laufsteg und andere glamouröse Gestalten zu schauen, entdeckt Kate Moss, Claudia Schiffer, Linda Evangelista, Mick
Jagger. Daneben überrascht Lagerfeld mit kühler und klar strukturierter Architekturfotografie, hält scheinbar belanglose Dinge des Alltags mit der Kamera fest, lässt mit „Zirkuskasse“ sowie mit „Zirkus I und II“ Manegenluft durchs Kunsthaus wehen. Doch was den fotografierenden Modezaren eigentlich in die Provinz führt, ist das Weimarer Land selbst, das einst auch das Land eines Lyonel Feininger war. Der „Bauhausmeister und seine berühmten Bilder von Schiffen und Kathedralen“ haben Lagerfeld immer fasziniert und so ließ sich der Modeschöpfer von ihm zu einer „Hommage an Feininger“ inspirieren. Er nahm dessen Werke als Hintergrund für verschiedene Models in teils bizarren Szenen und interpretierte sie frei. Da geht es dann unter anderem in der „Nacht in Gelmeroda“, „Auf dem Weg zum Freudenhaus“, „Lüstern, aber schüchtern“ zu, wenn „Der alte Komödiant“ dabei zuschaut. Dabei sind die Bilder von Lagerfeld so raffiniert komponiert, dass sie an Gemälde erinnern.
kurz notiert
Exil und Moderne Erfurt (uf) - Nach der MoMa in Berlin nun “Exil und Moderne” in Erfurt: Fünfzig Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und graphische Arbeiten der klassischen Avantgarde sind seit Mitte April im Angermuseum der thüringischen Landeshauptstadt zu bewundern. Sie stammen aus der Sammlung der Washington University in St. Louis (USA) , Vertreten sind Werke namhafter Künstler wie Paul Klee und Pablo Picasso, Lyonel Feininger und Max Beckmann, Henry Matisse und Walter Kokoschka. Aufgebaut wurde der Kern der Sammlung von dem 1935 in die Vereinigten Staaten emigrierten Hamburger Kunsthistoriker Horst W. Janson (1913-1982). „Exil und Moderne“ zeigt nicht nur im Exil entstandene Werke, und nicht nur Werke von Künstlern im Exil. Sie stellt auch die Verbindung von europäischen und amerikanischen Avantgarden dar. Die Ausstellung ist noch bis 21. August zu sehen, und zwar täglich außer montags zwischen 10.00 und 18.00 Uhr. www.angermuseum.de
Pool für qualifiziertes Fachpersonal Sondershausen (uf) Als Instrument der Wirtschaftsförderung wurde die Idee eines regionalen Fachkräftepools für die speziellen Bedürfnisse der Elektro-, Metall- und Maschinenbaubranche in Nordthüringen entwickelt. Dahinter steht der Gedanke, den Unternehmen einen flexiblen Personaleinsatz zu ermöglichen. Interessant ist dieses Projekt vor allem für Unternehmen, die kurzfristig Auftragsspitzen abarbeiten müssen. Durch den Fachkräftepool können
sie gezielt auf benötigte Fachkräfte zurückgreifen. Die Mitarbeiter des Fachkräftepools werden an die angeschlossenen Unternehmen der Region für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt überlassen. Außerdem werden sie entsprechend ihrer Qualifikation und der Anforderungen der Unternehmen fortgebildet. Die Unternehmen binden sich für einen längeren Zeitraum (beispielsweise ein Jahr) vertraglich an den Personalpool. Durch die Über-
lassung an eine begrenzte Anzahl, dem Pool angeschlossener Unternehmen aus der Region einerseits und eine bedarfsorientierte Qualifikation der Poolmitarbeiter andererseits wird erreicht, dass keine Einarbeitung notwendig ist. Bei Zufriedenheit mit den im Unternehmen eingesetzten Mitarbeiter des Fachkräftepools ist auch die Übernahme in ein festes Beschäftigungsverhältnis möglich. Somit bietet der Fachkräftepool arbeitslos ge-
wordenen oder sich umorientierenden Fachkräften eine Anstellungsmöglichkeit in ihrer Region. Das trägt dazu bei, dass Arbeitssuchende in der Region nicht in andere Regionen abwandern. Kontakt: Landratsamt Kyffhäuserkreis Amt für Wirtschaftsförderung Frau Kirchner Tel.: +49 (0)3632 741310 E-Mail: wifoe@kyffhaeuser.de
Unternehmer-Standpunkt
„Aber alles Jammern nützt nichts“ Kurt-Ullrich Hengstermann Inhaber der Firma Bäckerei Hengstermann „Als vor über 10 Jahren dank kontinuierlich überragender Betriebsergebnisse an berechtigten Wachstumshoffnungen kaum Zweifel bestanden hat, war es für uns logische
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Konsequenz, die viel zu klein gewordene Backstube auf dem innerstädtischen Familiengrundstück aufzugeben. Am Altstandort Kali in Sondershausen fanden wir 1995 einen neuen Firmensitz, in den wir kräftig investierten. Es entstand eine moderne und attraktive Produktionsstätte, die Zahl der Arbeitsplätze verdoppelte sich. Doch Rezession, Arbeitslosigkeit und verschärfte Konkurrenz gehen auch an uns nicht
spurlos vorüber. Einem von Arbeitslosigkeit Betroffenen liegt verständlicherweise der Griff zum abgepackten Brot des Großherstellers näher als die Qualität und Frische seines ortsansässigen, vielleicht auch persönlich bekannten Bäckers. Und zu guter Letzt, die sich als Wegbereiter verstehende oder auch gerne als Lotse auftretende Hausbank springt schnell von Bord, wenn die Sandbank in Sicht ist. Manchmal habe
ich den Eindruck, der Mittelstand und das Handwerk stehen auf der „Liste“ ganz weit unten. Aber, alles Jammern nützt nichts. Vielen geht es ebenso. Ärmel hochkrempeln, motivieren, weitermachen, kämpfen. Immer in der Hoffnung, dass es auch weiterhin Kunden gibt, die noch Qualität und Frische aus der Region im Gegenwert für eine gerechte und angemessene Entlohnung zu schätzen wissen.“ (uf)
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Rock und Oper Erstmals Musical bei Domstufen-Festspielen Erfurt (uf) Ein außergewöhnliches Spektakel halten die Domstufen-Festspiele in Erfurt in diesem Jahr bereit. Im 12. Jahr der Festspiele gelangt mit Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ erstmals eine Rock-Oper auf der großen Freitreppe zwischen Dom und St. Severi zur Aufführung. Es gilt als eines der erfolgreichsten Stücke des 20. Jahrhunderts und war der erste große Erfolg Webbers, der danach mit „Evita“, „Cats“ und „Das Phantom der Oper“ weitere Triumphe in der Welt des Musicals feierte. „Jesus Christ Superstar“, deutlich beeinflusst vom legendären WoodstockFestival, erzählt die letzten sieben Tage Jesus' von Nazareth als eine Geschichte über Revolution, Unterdrückung, Geldgier, Liebe und Frieden. Jesus wird dargestellt als einer, der Liebe, Hoffnung und Angst empfindet. Maria Magdalena und seine Jünger projizieren alle ihre Wünsche auf Jesus.
Judas dagegen hält Jesus für einen Schwächling und will ihm nicht blindlings folgen. Inszeniert wird das Stück von Mei Hong Lin. Die Taiwanesin ist derzeit Direktorin des Tanztheaters Darmstadt und arbeitete unter anderem auch an der Königlichen Oper Madrid. Sie verspricht eine Inszenierung mit viel Dynamik. In den Hauptrollen verpflichtete Generalintendant Guy Montavon Christopher Murray als Jesus, Petra Madita Kübitz als Maria Magdalena, Dariusz Merstein-MacLeod als Judas und John Wiseman als Pontius Pilatus. Flankierend zum Festival findet ab 16. Juni die
Ausstellung „Jeans und Flower Power - Die Generation der Blumenkinder“ statt. Außerdem wird es am 16. August eine einmalige Aufführung des Charlie-Chaplin-Stummfilms „Lichter der Großstadt“ geben, begleitet vom Philharmonischen Orchester Erfurt. www.domstufen.de
100 Jahre „Die Brücke“ Jena (ul) Der legendären Künstlergruppe „Die Brücke“ widmet die Kunstsammlung der Städtischen Museen Jena ihre aktuelle Ausstellung. 100 Jahre nach der Gründung dieser bedeutendsten deutschen
Künstlergruppe des 20. Jahrhunderts vereint die Exposition Gemälden, Zeichnungen und Grafiken. Die Werke stammen größtenteils aus der rund 200 Werke umfassenden Sammlung Martha und Paul Rauert,
doch konnte das Jenaer Museum auch einige Exponate aus dem eigenen Bestand beisteuern, dessen Ursprünge eng mit den Künstlern der „Brücke“ verknüpft sind. Die Kunstsammlung will mit der Schau (bis 21. August) an überaus erfolgreiche Personal-Ausstel-
lungen anknüpfen, in denen in den vergangenen Jahren unter anderem Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee und Emil Nolde zu sehen waren. Die Studenten Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner und Karl Schmidt Rottluff hatten die Künstlergruppe „Die Brücke“ im Juni 1905 in Dresden gegründet und existierte nur bis 1913.
Keine Zeit fürs Ruhekissen
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Westfälischer Unternehmer führte ehemaligen DDR-Betrieb auf Erfolgskurs Eigentlich war Helmut Fetting schon im Ruhestand. Doch nach der Wende kam der heute 76jährige aus dem westfälischen Kierspe nach Thüringen, um einen DDR-Betrieb auf Erfolgskurs zu bringen. Und das ist ihm mit viel Einsatz auch gelungen.
Das Thälmann-Werk in Suhl galt einst als einer der führenden Stahlverarbeiter der DDR. 1991 gründete Fetting auf dem Firmengelände die Suhler Gesenkschmiede und Bearbeitungswerk GmbH und startete gewissermaßen neu. Heute ist das Unternehmen einer der führenden
Firmengelände der Suhler Gesenkschmiede und Bearbeitungswerk GmbH
Stahlverarbeiter im Freistaat. Monatlich werden bis zu 100 Tonnen Stahl verarbeitet. Daraus entstehen Gesenkschmiedestücke und Warmfließpressteile mit einem Gewicht zwischen 50 Gramm und 20 Kilogramm, diese werden zum Teil auf Kundenwunsch fertig bearbeitet. Der Nischenanbieter beliefert 70 bis 80 Kunden, angefangen von Bundeswehr und Post bis hin zu Produzenten im Bergbau, Schiffsbau oder Fahrzeugbau. Einer der wichtigsten Kunden ist die Bundesbahn. Etwa ein Zehntel der Fertigung geht in den Export, unter anderem nach Kanada, Australien, Österreich und die Schweiz. Heute arbeiten 60 Mitarbeiter in dem Betrieb. Neun Jugendliche erhalten eine Ausbildung als Industriemechaniker, Zerspaner oder Werkzeugmechaniker. Das Unternehmen ist von der Deutschen Bahn AG mit dem Resultat Q1 und von der DEKRA nach ISO 9001/2000 zertifiziert. Derzeit wird auf dem Firmengelände gebaut. Im Juni soll eine neue Produktionshalle in Betrieb genommen werden. Ein Teil der Maschinen dafür stehen schon
Helmut Fetting, Leiter der Suhler Gesenkschmiede und Inhaber des Bundesverdienstkreuzes am Bande
bereit. 2002 übergab Fetting die Firma an seine beiden Söhne KlausPeter und Lutz. Dennoch führt er weiter die operativen Geschäfte. „Mein Herz hängt an dem Betrieb“, begründet der Senior sein Engagement. Kontakt: Suhler Gesenkschmiede und Bearbeitungswerk GmbH Gothaer Str.156 D-98528 Suhl Tel.: +49 (0)3681 4468-0 Fax: +49 (0)3681 4468-25 Mail: Suhler-Gesenkschmiede@tonline.de
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Thüringens Badegewässer sind sauber. Das Gesundheitsministerium bescheinigt den 25 natürlichen Badegewässern mit ihren 33 Badestellen eine gute bis sehr gute Wasserqualität. Hinzu kommen 170 Freibäder. Die Gesundheitsämter überwachen während der Badesaison vom 15. Mai bis zum 15. September in regelmäßigen Abständen die Wasserqualität in allen Badegewässern. Dadurch sollen gesundheitliche Risiken frühzeitig erkannt werden. Denn aufgrund des Klimas, insbesondere der Sonneneinstrahlung und aufgrund der Nutzung durch die Badegäste kann die Wasserqualität im Verlauf der Badesaison variieren. Aktuelle Informationen zur Badewasserqualität und zu Messergebnissen können beim jeweils zuständigen Gesundheitsamt erfragt werden. Darüber hinaus gibt es aktuelle Informationen im Internet auf der Homepage des Thüringer Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (uf). www.thüringen.de/de/tllv
Absolut konkurrenzfähig Wellness-Tourismus boomt und wird in Thüringen zum gefragteren Produkt Dabei profitiert der Freistaat von seiner zentralen Lage: Nach Thüringen fährt vor allem der fitnessbewusste Kurzurlauber, der übers Wochenende etwas für sich tun möchte. Lange Anfahrtswege sind da nicht drin. Billigkuren in Osteuropa sind da keine Konkurrenz. Attraktiv ist Thüringen durch seine vielen Heilbäder und Kurorte, insgesamt 19 an der Zahl. Vier von zehn Kurorten der neuen Länder befinden sich in Thüringen, von Bad Colberg und Moorbad Liebenstein im Süden bis zum Heilbad Heiligenstadt im Norden, von Bad Salzungen im Westen bis Bad Klosterlausnitz im Osten. Unter dem Motto „Thüringen sprudelnd“ hat die Tourismusgesellschaft des Landes die interessantesten Angebote zusammengefasst. So bietet die Pension „Arnika“ in Friedrichshöhe anregende Heubäder, die das Immunssystem stärken und rheumatische Beschwerden lindern helfen. Entspannung versprechen auch die zahlreichen Thermen und Erlebnisbäder, so das Waikiki in Zeulenroda mit seinem hawaiianischen Ambiente oder die Friederikenther-
FOTO: MICHAEL KOCH
In sauberem Wasser
rismus-Gesellschaft unter dem Motto “Thüringen aktiv erleben” ein Paket von Fitness-Angeboten geschnürt. Die Angebote reichen vom klassischen Wandern über Hochseilgärten bis hin zum Skifliegen. Oder wie wäre es mit Gold waschen, Flößen oder wie ein Trapper durch den Tiefschnee wandern? Positiv für die Haut kann auch ein Bierbad in Schwarzbier sein. (uf)
me in Bad Langensalza. Dort weckt unter anderem eine Kältekammer mit minus 110 Grad die Lebensgeister wieder. Dabei muss man sich in Thüringen nicht auf den klassischen Wellness-Urlaub beschränken. Die vielen nahegelegenen Städte wie Weimar, Erfurt, Eisenach, Meiningen oder Jena bieten auch genügend Interessantes für den kulturell interessierten. Darüber hinaus hat die Tou-
Feine Art in Erfurt
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Erfurt (uf) Seit kurzem gibt es in Erfurts Norden eine neue Attraktion. In der Magdeburger Allee, einer Magistrale durch ein eher schmuckloses Viertel der Landeshauptstadt, eröffnete der frühere Landtagsabgeordnete Willibald Böck Anfang April die Galerie "feine art". "Kunst ist nichts Elitäres", sagt
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Böck, der im selben Haus eine kleine Beraterfirma betreibt. "Jeder kann es, jeder sollte anfangen, Bilder zu malen, denn es ist die einfachste Form, die Welt zu sehen." Deshalb sind in der Galerie nicht nur Bilder und Skulpturen zu sehen. Böck bietet auch Malkurse an, in denen er den Teilnehmern Rat gibt,
wenn sie mit Farben arbeiten und vielleicht nicht weiter kommen. Zusammen mit Erfurt TV plant er zudem eine Kochsendung. Dort soll mit Unterstützung renommierter Köche aus der Landeshauptstadt gezeigt werden, wie mit einfachen Produkten aus dem heimischen Thüringen erlesene Gerichte gezaubert werden können. "Feine Art" im weitesten Sinne also. Einmal monatlich soll die Sendung über Erfurt TV ausgestrahlt werden, das im Kabelnetz immerhin 85 000 Haushalte erreichen kann. Der 58-jährige Böck, selbst ein leidenschaftlicher Maler und Bildhauer, hat eine wechselvolle Karriere hinter sich. Ursprünglich hatte er Pädagogik studiert, und er war viele Jahre lang Lehrer und Bürgermeister im Eichsfeld. Nach der Wende stand er in der Thüringer CDU in vorderster Reihe, gehörte seit 1990 dem Landtag an und war von 1990 bis 1992 Innenminister des Freistaats. Im vergangenen Jahr stieg er aus der parlamentarischen Arbeit aus und begann, eine Beraterfirma aufzu-
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Ehemaliger Landtagsabgeordneter Willibald Böck eröffnete Galerie in Erfurts Norden
bauen - und eben auch Kunst in den Erfurter Norden zu bringen. Anfang Juni werden Sammler in der Galerie in der Magdeburger Allee ihre Bilder zeigen und zum Verkauf anbieten, kündigt Böck an. Man hätte sie auch versteigern können, doch Böck und die Sammler wollen, dass sie in der Region bleiben und in gute Hände kommen. Feine Art eben. (uf)
TOURISMUS Fakten und Zahlen zu Thüringens Tourismus Die Tourismusbranche in Thüringen erwirtschaftet einen jährlichen Bruttoumsatz von 1,9 Milliarden Euro. - Die Branche gibt fast 20 000 Menschen Lohn und Brot. - In Thüringen gibt es 1346 Beherbergungsbetriebe mit 65 510 Betten (2004). Diese sind zu 33,7 Prozent ausgelastet. - 2004 wurden etwas mehr als 3 Millionen Gästeankünfte registriert. Sie buchten
insgesamt 8,5 Millionen Übernachtungen. Außerdem wurden registriert: 1,7 Millionen Übernachtungen bei Privatvermietern 47,1 Millionen Tagesausflüge sowie 5,5 Millionen Tagesgeschäftsreisen QUELLEN: THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK, DWIF 2004)
Salami selbst herstellen Geraer Tourismusverein bietet Tour in Kraftsdorfer Fleischwaren GmbH Gera (ul )Die neueste Offerte des Gera Tourismus e.V., mit der sich der regionale Verband in die landesweite Aktion “Thüringen wirtuos” einreiht, macht's möglich. Einen aufgeschlossenen Partner fanden die TourismusLeute in der Crew der vor den Toren Geras gelegenen Kraftsdorfer Fleischwaren GmbH. Gemeinsam tüftelten sie eine kulinarische zweistündige Tour zu dieser ältesten Salami-Manufaktur im Osten Deutschlands aus. „Uns schwebte schon geraume Zeit die Idee vor, Verbrauchern vor Ort zu zeigen, wie unsere Wurst entsteht“, erläutert der Marketing-Chef des Kraftsdorfer Unternehmens, Bernd Müller. Hintergrund waren sporadische Anfragen nach solchen Angeboten. Ein ehemaliger Lehrmeister führt nun die Gäste nicht nur kompetent durch den vor ANZEIGE
112 Jahren gegründeten Betrieb, sondern unterhält sie auch mit so manch Scherzchen und Anekdötchen. Der Clou des Ganzen ist sicher die eigene Fertigung von Salami durch die Teilnehmer der Tour. Und weil diese Wurst bekanntlich noch reifen muss, wird sie ihrem Schöpfer anschließend per Post zugestellt - samt einem Diplom und einem Foto von der Handfabrikation. Eine Verkostung rundet die Tour ab, und für die Rückfahrt gibt es die „Gersche (Kraft) Box“. Dahinter verbirgt sich eine gut gefüllte Brotbüchse. Erlebnisfleischerei nennt das Bernd Müller. Er erwarb den Kraftsdorfer Betrieb 1991 gemeinsam mit seinem Bruder Dirk von der Treuhand und setzt heute mit 19 Mitarbeitern 3,4 Millionen Euro um. Die Tour ist zunächst einmal wöchentlich ge-
plant. Später sollen Werksverkauf und Erlebnisgastronomie hinzukommen. Dafür wollen die Brüder ein nicht mehr genutztes Gebäude umbauen und auch andere Anbieter der Region für das Projekt gewinnen. Die Köstritzer Schwarzbierbrauerei, eine nahe gelegene Straußenfarm und Imkerei kann er sich da ebenso vorstellen wie die Destillerie & Liqueurfabrik sowie die Senffabrik aus Altenburg. Kontakt: Kraftsdorfer Fleischwaren GmbH Bahnhofstraße 2 07586 Kraftsdorf/Thüringen Tel.: +49 (0)36606 826-0 Fax: +49 (0)36606 826-26 E-Mail: kraftsdorfer-salami@t-online.de Internet:www.kraftsdorfer.de
Kooperation mit Altenburg Leipzig (su) Nachdem im März die Beitritts-Verträge des Landkreises Altenburger Land zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) unterschrieben wurden, wies Verkehrsminister Trautvetter den Zuwendungsbescheid in Höhe von fast 500 000 Euro aus. Damit löst der Freistaat seinen Teil der Vereinbarung ein mit der künftig etwa 110 000 Bewohner des Altenburger Landes die Vorteile der verkehrstechnischen Zusammenarbeit in Mitteldeutschland nutzen können. Vor allem Berufspendler können oftmals mit verbesserten Verbindungen zum Großraum Halle/Leipzig, sowie preiswerteren Fahrkarten rechnen. Derzeit laufen noch Vorbereitungen bei der Abstimmung von Bussen und Bahnen zwischen dem MDV und der Altenburger Verkehrsgesellschaft. Die Integration des Landkreises ist für den 1. August geplant.
Flexibles Reagieren Mit Laserbeschriftung neue Leistung der Alfred Bauer Präzisionsdreherei GmbH
erinnert sich der geschäftsführende Gesellschafter Florian Bauer. Natürlich wurde die Entscheidung zum Kauf der Anlage abgewogen. Denn mit der Einrichtung der Laserbeschriftungsanlage, die Mengen vom einzelnen Teil bis zur Großserie bearbeiten kann, war der Weg in ein neues Geschäftsfeld verbunden. Doch da solche Beschriftungen mehr und mehr gefragt sind, entschloss sich Florian Bauer zur Investition. Eine separate Abteilung wurde für den neuen Geschäftzweig aufgebaut, denn es gibt ein solches externes Angebot zur Laserbeschriftung nur vereinzelt in Thüringen. Der Bedarf ist auf jeden Fall da, das verdeutlichen die guten Zahlen, sowohl beim Umsatz als CNC Drehmaschine der Alfred Bauer GmbH Zella Mehlis auch ein KunEinen Teil der neuen Werkhalle hat die Alfred Bauer Präzisionsdreherei GmbH in Zella-Mehlis für ein besonderes Leistungsangebot reserviert: In einem separaten Raum steht eine Laserbeschriftungsanlage, die direkt mit einem CAD-System verbunden ist und eigens für die Beschriftung der Drehteile eingerichtet wurde. “Eigentlich entstand das neue Angebot Laserbeschriftung aus dem Wunsch eines unserer Kunden heraus, die für ihn von uns hergestellten Drehteile gleich zu beschriften”,
denstamm von 30 Firmen der Region. Die Laserbeschriftung wird künftig auch überregional angeboten. Gravuren, Anlassbeschriftungen, fortlaufende Nummerierungen sind mit der Anlage ebenso zu realisieren wie Typenschilder für Bauteile. Auch Logos oder Barcodes können mit der Anlage auf Metall- oder Kunststoffteilen aufgebracht werden. Zufrieden ist Bauer jetzt schon mit der Auslastung der Anlage. Immerhin kann er eine kurzfristige Bearbeitung, flexibles reagieren auf Kundenwünsche und schnelle Lieferung zusichern. Das ursprüngliche Betätigungsfeld der Präzisionsdreherei war und bleibt aber die Herstellung von Drehteilen aller Art. Die 27 Beschäftigten im Unternehmen stellen auf moderne CNC-Maschinen Teile nach Kundenvorgaben her. Fachkenntnisse des Personals sind für Florian Bauer ebenso wichtig wie moderne Maschinen. Die Firma wird in diesem Jahr auch wieder zwei Lehrlinge als CNC-Dreher ausbilden und somit vier Lehrstellen besetzt haben. Denn die Entwicklung bei Alfred
Bauer zeigt einen stetigen Aufwärtstrend, der auch künftig personell untermauert sein muss. So hatte das Unternehmen im Jahr 2004 eine fast 20-prozentige Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr zu bewältigen. Hauptsächlich beliefert werden zum Beispiel die Elektroindustrie mit Teilen für Heizungen und Elektrogeräte. Unternehmen des Maschinenbaus erhalten die verschiedensten Drehteile und auch Großhändler der Branche werden versorgt. Selbst der Musikalienhandel gehört zur Kundschaft, liefert das Zella-Mehliser Unternehmen doch unter anderem auch Teile für Hocker und Notenständer.
Kontakt: Alfred Bauer Präzisionsdreherei GmbH Ackerstraße 11 98544 Zella-Mehlis Tel.: +49 (0)3682 483422 Fax: +49 (0)3682 41089 E-Mail: kontakt@alfred-bauer.de Internet: www.alfred-bauer.de
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DENKFABRIK THÜRINGEN
Innovativ und eng verzahnt Jena - Geburtsort der wirtschaftsnahen Forschung
Prof. Dr. Klaus D. Jandt Direktor des Instituts für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie IMT
„Die enge Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft hat in Jena Tradition. Das Ziel des Instituts für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie (IMT) der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist es, durch die Zusammenarbeit mit der Industrie grundlegende und innovative Entwicklungen aus den Naturwissenschaften in die Praxis zu überführen. Dieser Durchgängigkeit der Forschung stellt sich die Universität verstärkt und erhöht damit ihre Wirtschaftkompetenz, um nicht am Bedarf vorbei auszubilden und zu forschen. Andererseits gewinnt die Wirtschaft als Drittmittelquelle für die Forschung und als Sponsor für uns mehr und mehr an Bedeutung. Dabei gehen wir mit dem Innovations- und Gründerlabor für neue Werkstoffe und Verfahren (IGWV) am IMT neue Wege. Wir bieten der Industrie die Möglichkeit, hier eine „externe Entwicklungsabteilung“ zu etablieren. Das IGWV bietet sowohl von der Ausstattung, als auch vom Knowhow eine in Thüringen einmalige Umgebung für die Entwicklung innovativer Ansätze. Durch eine solche Kooperation von Universität und Wirtschaft sollen beide Seiten gewinnen: Die Firmen, die dabei zudem eventuell vorhandene Berührungsängste gegenüber der Universität verlieren, neue Lösungen für ihre Fragen, wir WerkstoffExperten dagegen Anregungen für praxis- und grundlagenorientierte wissenschaftliche Ansätze. Weiterer Vorteil für beide Seiten: Durch unsere guten Kontakte zur Wirtschaft bieten sich für Absolventen des Studienganges Werkstoffwissenschaft Möglichkeiten für Praktika und Jobs und die Wirtschaft kann hochqualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter finden.“
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Die Jenaer Friedrich-Schiller-Universität zählt zu den traditionsreichsten deutschen Hochschulen. 1558 gegründet, erwarb sie sich im Verlaufe fast eines halben Jahrtausends den Ruf eines bedeutenden Zentrums der Geistesgeschichte. Um durchschnittlich 1 000 wuchs die Zahl der Studenten pro Jahr seit der Wende, 19 000 sind es in diesem Sommersemester. Daneben gehört Thüringens größte Hochschule mit cirka 6.200 Mitarbeitern - das Klinikum eingeschlossen - aber auch zu den größten Arbeitgebern im Freistaat. Nicht zu vergessen jene Arbeitsplätze, die durch das Einwerben von Drittmitteln zusätzlich geschaffen werden, aktuell rund 850. Als Basis für diese Entwicklung nennt Universitätssprecher Axel Burchard die rigorose Zäsur nach der Wende. „Derzeit befinden wir uns in der Konsolidierungsphase und stellen uns im Wettbewerb der Universitäten strategisch neu auf“ Neu aufstellen - das meint unter anderem, Studiengänge modularisieren sowie Master- und Bachelor-Abschlüsse anbieten, um international besser vergleichbar zu sein. Heißt aber auch, neue Schwerpunkte in Lehre und Forschung schaffen. Optik und Laserphysik, Biomedizin und Lebenswissenschaften, Psychologie und Soziologie nennt er als Beispiele
und verweist darauf, dass beispielsweise die Jenaer Psychologen und Physiker schon seit Jahren bei Rankings immer ganz vorn mitmischen. Auf fünf solcher von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiche sowie auf ebenso viele Graduiertenkollegs kann die Universität verweisen. Vielfach interdisziplinär, werden die Projekte zudem im Verbund mit außeruniversitären Einrichtungen etwa den drei Jenaer Max-PlanckInstituten, dem Fraunhofer- und den Leibniz-Instituten - realisiert. Dabei profitieren die Wissenschaftler von einem eng geknüpften Forschungsnetzwerk vor Ort, aber auch von personellen Verknüpfungen, haben doch viele Direktoren und Abteilungsleiter der außeruniversitären Institute zugleich eine Professur an der Universität inne. Noch enger kooperieren will die Universität mit der Wirtschaft und auch damit an die eigene Tradition anknüpfen. Die ist eng mit den Namen Carl Zeiß, Ernst Abbe und Otto Schott verbunden, die derartiges bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert beispielhaft praktizierten. In Jena wurde das, was heute „PublicPrivate-Partnership“ heißt, praktisch geboren. Die feinmechanischoptischen Betriebe von Zeiß und das glaschemische Werk Schott & Gen. entstanden damals sozusagen als
Ausgründungen aus der Hochschule. Heute arbeitet die Universität mit verschiedenen großen Unternehmen zusammen, unterstützt aber insbesondere klein- und mittelständische Betriebe. Ein solches Beispiel ist das Innovations- und Gründerlabor am Institut für Materialwirtschaft und Werkstofftechnologie. Existenzgründer aus Thüringen können dort Geräte, Labore und Arbeitsräume nutzen und so den Grundstein für die eigene Firma legen. Ihnen steht das Forschungslabor samt Know-how der Wissenschaftler sozusagen als „externe Entwicklungsabteilung“ zur Verfügung. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern können die Experten aus der Praxis Ideen analysieren, ausarbeiten und in Prototypen umsetzen. Auf diese Weise sparen die Firmen beispielsweise die Kosten für die Anschaffung moderner Untersuchungsgeräte. (ul) Kontakt: Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie Löbdergraben 32 07743 Jena Tel.: +49 (0)3641 9477-30 Fax: +49 (0)3641 9477-32 E-Mail: K.Jandt@uni-jena.de Internet: www.uni-jena.de/matwi/
Maßgeschneidertes Licht Jena (ul) Ein neues Zentrum für Ultraoptik hat an der Jenaer Universität offiziell mit seiner Arbeit begonnnen. Zwei Gruppen von Nachwuchsforschern werden künftig optische Systeme entwickeln, die maßgeschneidertes Licht bestimmter Intensität oder Wellenlänge bereitstellen. Dieses „kontrollierte“ Licht bildet unter anderem die Grundlage für neuartige Fertigungsverfahren in der Halbleitertechnik. Als erstes Team hat das der „Nanooptik“ die Arbeit aufgenommen und wird in den nächsten fünf Jahren mit fünf Millionen Euro gefördert. Die bis zu sieben Forscher wollen Nanostrukturen schaffen, die es ermöglichen, Licht hinsichtlich seiner räumlichen sowie zeitlichen/spektralen Eigenschaften zu steuern. Neben den Eigenschaften, die den verwendeten Ausgangsstoffen bereits innewohnen, sollen zudem weitere Eigenschaften „künstlich“ erzeugt werden. Das Jenaer Zentrum für Ultraoptik ist ei-
nes von sechs universitären Spitzenzentren in den neuen Bundesländern, deren Aufbau vom Bundesforschungsministerium bis 2009 gefördert wird. Mit diesen so genannten Zentren für Innovationskompetenz sollen leistungsstarke Nachwuchskräfte an die Region gebunden und
junge Forscher, die bereits ins Ausland abgewandert sind, wieder zurückgeholt werden. Die Jenaer Einrichtung kann zudem auf Mittel des Landes Thüringen zurückgreifen. Dafür stellt es den Nachwuchsgruppen Labors auf dem Jenaer Beutenberg-Campus zur Verfügung.
DENKFABRIK THÜRINGEN
Präzision in der Messtechnik Feinmess Suhl GmbH - Mehr als 125 Jahre Tradition vereint mit Qualität und Innovation Unter stetiger Beachtung der Marktanforderungen, Berücksichtigung der Wünsche unserer Kunden, Beibehaltung der traditionellen Qualität und Demonstration der Flexibilität entwickelt und fertigt die Feinmess Suhl GmbH „state of the art“ - Lösungen für Mess- und Kalibrieraufgaben und ist damit auf dem Weg zum Erfolg.
ziert. Ein selbst ausgebildeter und der Tradition verpflichteter Mitarbeiterstamm sichert die hohe Präzision der weltweit vertriebenen Erzeugnisse. In einem Katalog mit mehr als 100 Seiten, angefangen vom einfachen Mikrometer bis hin zum vollautomatischen Messplatz zur Kalibrierung von Messuhren und Feinzeigern bietet Feinmess Suhl
Vollautomatisches Messuhren- und Feinzeigerprüfgerät MFP 100.01 BV
1878 gründete Friedrich Keilpart die Firma Keilpart & Co in Suhl, die Lehren und einfache Messgeräte für industrielle Anwendungen entwickelte und produzierte. 1952 erfolgte die Umbenennung des Unternehmens in Feinmesszeugfabrik Suhl. Die Feinmesszeugfabrik Suhl wurde im Jahr 1970 vom Kombinat Carl Zeiss Jena übernommen. Hieraus entstand nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands das heutige Unternehmen Feinmess Suhl GmbH, das seit dem Jahr 1992 zum Steinmeyer Unternehmensverbund gehört. Die Produktion entspricht heute dem modernsten Stand der Technik. Neben den mechanischen Messgeräten werden zunehmend elektro-mechanische Messsysteme und Messvorrichtungen entwickelt und produ-
seinen Kunden Präzisionsmessgeräte an. Hartmuth Röser erklärt die Firmenphilosophie, „basierend auf der langen Tradition und der dadurch erworbenen Fähigkeit Lehren, feinmechanische Präzisionsmessinstrumente und Messplätze zu entwickeln und zu fertigen, fühlt sich die Feinmess Suhl verpflichtet ihren Kunden stets innovative, qualitativ hochwertige und hochgenaue Erzeugnisse zur Verfügung zu stellen.“ Seit 1992 wurden sämtliche Produkte an die veränderten Anforderungen des Marktes angepasst oder entsprechend neu entwickelt. Neue Produktgruppen kamen hinzu. „Im Speziellen haben wir unsere Möglichkeiten erweitert, verstärkt kundenspezifische Präzisionsmessgeräte und spezielle Mikrometer zu entwickeln, um den individuellen Be-
dürfnissen unserer Kunden Rechnung zu tragen“.Hartmuth Röser führt weiter aus, „Unser großer Vorteil ist die Fähigkeit unseren Kunden den gesamten Prozess vom MessKonzept über die Entwicklung eines Prototyps bis hin zur Fertigung, Montage und Serienproduktion, anbieten zu können.“ Die Feinmess Suhl GmbH ist ein nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziertes Unternehmen und bietet mit dem vom DKD (Deutscher Kalibrierdienst) akkreditierten Kalibrierlabor auch Kalibrierdienstleistungen an. Das DKD-Labor K-41801 ist übrigens das weltweit erste Kalibrierlabor welches vom DKD für die Kalibrierung von Messuhren- und Feinzeigerprüfgeräten autorisiert wurde. Ein weiteres Beispiel für die Innovationsfähigkeit der Feinmess Suhl GmbH ist das vollautomatische Messuhren- und Feinzeigerprüfgerät MFP 100.01 BV, welches durch automatische Messwertübernahme und eine ausgereifte Bildverarbeitung die Kalibrierzeiten bei der Kalibrierung von Messuhren, Feinzeigern und Fühlhebelmessgeräten im Vergleich zu herkömmlicher Technologie um 75 Prozent senkt. Feinmess Suhl exportiert auf direktem Wege 16 Prozent seiner Produkte in alle Welt, und plant diesen Anteil mittelfristig auf 30 bis 35 Prozent zu erhöhen. Weiterhin soll der Anteil an Produkten, die zum Beispiel als Komponenten oder montierte Systembaugruppen Bestandteil von Geräten anderer Hersteller sind, erhöht werden. Eine interessante Zukunft für das Unternehmen sieht Hartmuth Röser in Aktivitäten, die kundenspezifische Lösungen und umfangreiche messtechnische Projekte betreffen. Potentielle Kunden finden sich in den Branchen Automobilbau und Zulieferer, Maschinenbau, Opto-Elektronik, Medizintechnik und in der Telekommunikation.
Dipl-Ing. Hartmuth Röser Geschäftsführer Feinmess Suhl GmbH
„Die Feinmess Suhl GmbH als Hersteller von mechanischen und elektronischen Feinmessgeräten ist eine der wenigen Firmen dieser Branche, die den kompletten Prozess von der Entwicklung bis zur Serienfertigung in Deutschland gestaltet. Ob Hightech oder Traditionsprodukt Thüringen und insbesondere Südthüringen sind reich an kreativen Köpfen und Tüftlern. Zudem ist der weltweite Ruf der Stadt Suhl eng verbunden mit den Traditionen des Waffenhandwerks und somit als Standort für Unternehmen der feinmechanischen Industrie bestens geeignet. Sie finden hervorragend ausgebildete Fachkräfte, die Mitarbeiter sind einsatzbereit und flexibel. Für die Entwicklung innovativer Produkte steht im Umfeld von Suhl mit der TU Ilmenau und der FH Schmalkalden eine moderne Forschungslandschaft zur Verfügung. Ergänzt wird dieses positive Umfeld durch die so genannten weichen Standortfaktoren wie ein vielfältiges kulturelles Angebot in einem Land mit großen Traditionen, sowie einer landschaftlich reizvollen Lage mit vielfältigen Freizeitangeboten.“
Ansicht Feinmess Suhl GmbH in Suhl / Thüringen
Kontakt: Feinmess Suhl GmbH Rimbachstrasse 56 D-98527 Suhl Tel.: +49 (0)3681 381-0 Fax: +49 (0)3681 381-105 E-Mail: info@feinmess-suhl.de Internet: www.feinmess-suhl.de
WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JUNI 2005
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DENKFABRIK THÜRINGEN
Durchlauferhitzer Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau fungiert als Motor einer ganzen Region Ilmenau Nach einem umfassenden Strukturwandel, der das Ende großer Industriebetriebe nach sich zog, konnte sich Ilmenau als Universitätsstadt mit einer auf Hochtechnologien basierenden Wirtschaft neu profilieren. Bei dieser Entwicklung nahm das Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ) eine herausragende Stellung ein, zumal der Verlust von etwa 4000 Industriearbeitsplätzen in der ersten Hälfte der 1990er Jahre nur durch Neugründungen wenigstens teilweise ausgeglichen werden konnte. So wirkt das Technologie- und Gründerzentrum wie ein „Durchlauferhitzer“ für junge Unternehmen, der diesen in den ersten Geschäftsjahren besonders günstige Entwicklungsbedingungen bietet. Das Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau wurde im Jahr 1991 als GmbH gegründet, in der der damalige Landkreis Ilmenau und die Stadt Ilmenau Anteile übernahmen. Nach der Gebietsreform führte der Ilm-Kreis dieses Engagement nahtlos fort. Geschäftsführer Dr. Bernd Jakob sieht in dieser Struktur mit
kommunalen Gesellschaftern einen der Erfolgsfaktoren des TGZ: „Wir hatten dadurch die Möglichkeit, hohe Fördermittel zu beziehen. Zugleich sind wir in der Lage, bei Bedarf auf die Kompetenzen der jeweiligen Fachabteilungen zuzugreifen.“ Die exzellente Zusammenarbeit der beiden Gesellschafter ist die eine Voraussetzung für die überaus erfolgreiche Arbeit dieser Einrichtung. Die andere besteht vor allem in dem hohen Verständnis der Leitung des Hauses für die besonderen Belange von technologieorientierten Unternehmen. Dies reicht von der Unterstützung beim Businessplan über die Qualifizierung der Gründer und Mitarbeiter bis zum Coaching bei der Gestaltung und Umsetzung von Marketingstrategien. So entstanden im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau insgesamt 92 neue Unternehmen. Die Tatsache, dass nur vier der Gründungen in der Einrichtung mit einer Insolvenz endeten, spricht für sich und weist die hervorragenden Bedingungen für Gründer aus. Darüber hinaus be-
Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau
Erleuchtung durch Finanzspritze Arnstadt (uf) Mit 5,4 Millionen Euro fördert die Landesregierung den Bau einer Solarzellenfabrik in Arnstadt. Die Sunways AG will rund 220 Millionen Euro für die Fertigungsstätte investieren, die noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen soll. In dem Werk werden 60 Mitarbeiter mono- und multikristalline “Sunways Solar Cells” mit einer jährlichen Gesamtleistung von 30 Megawatt herstellen. Erweiterungsmöglichkeiten auf bis zu 80 Megawatt
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jährlich sind vorgesehen.Die Sunways AG aus dem baden-württembergischen Konstanz entwickelt und produziert mit derzeit 117 Beschäftigten Wechselrichter und Solarzellen auf Siliziumbasis für die Stromgewinnung aus Sonnenenergie. Zweites Geschäftsfeld ist die die Vermarktung von Solarmodulen mit Sunways-Solarzellen und von Wechselrichtern durch das Tochterunternehmen MHH Solartechnik GmbH mit Sitz in Tübingen.
nennt der Geschäftsführer einen weiteren positiven Effekt: „Die ausgegründeten Unternehmen haben auf den Gewerbegebieten der Stadt Ilmenau wiederum Standortgemeinschaften gebildet. Man kennt sich und kann kooperieren, wo sich das anbietet.“ Als ein Gründerzentrum, das in unmittelbarer Campusnähe tätig ist, weiß Dr. Jakob das TGZ Ilmenau untrennbar mit der Technischen Universität verbunden: „Wer bei uns gründet, geht diesen Schritt genau wegen dem kurzen Weg zur Universität. Auch in dem Bewusstsein, gewisse Wettbewerbsnachteile durch die Ferne zu den großen Zentren, mit der Nähe zur Keimzelle von Wissenschaft und Technologie auszugleichen.“ So ist es auch kein Wunder, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch Forschungseinrichtungen wie das Steinbeis-Transferzentrum Mechatronik im TGZ gründeten.Um die Zukunft des Technologie- und Gründerzentrums Ilmenau ist es gut bestellt, zumal die Aufgaben eher mehr werden. Zu dem bisherigen Anliegen, über Neugründungen dauerhafte Arbeitsplätze zu entwickeln, kommt nun die Aufgabe einer intensiven Bestandspflege. Der Geschäftsführer sieht diese Notwendigkeit vor allem deshalb, weil alle diese eher kleinen Unternehmen nicht die Fülle an Arbeitsplätzen bieten, die eigentlich gebraucht würde. Die Tendenz der Arbeitskräfteentwicklung bei Neugründungen schätzt er rückläufig ein. Feste Arbeitsplätze würden oft durch freie Mitarbeiter oder durch Studentenjobs ersetzt. Dr. Bernd Jakob: „Unsere Aufgabe ist es, intensiv dafür zu arbeiten, dass wir aus diesem Tal wieder herauskommen.“ WOLFGANG RAUPRICH
Blitzer für den Oman Der Jenaer Technologiekonzern Jenoptik soll den Oman mit Radar-Blitzgeräten ausrüsten. Ein entsprechender Vertrag im Wert von sechs Millionen US-Dollar wurde unterzeichnet. Der Auftrag wird von der Jenoptik Tochter Robot Visual Systems übernommen. Im Oman ist in den letzten Jahren die Zahl der Raser und dadurch auch die Unfallziehen deutlich gestiegen. Wegen der Wüstenhitze werden die Geräte zusätzlich mit Klimaanlagen ausgestattet.
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