Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 04/05 · 1. Jahrgang A 13358 2,90
Wachstumsbranche
Logistik
Unternehmergeist
Gute Noten
Special
mit 91 Jahren noch am Werk
Thüringer Hotels gehören zu den Besten
Wirtschaftsregion SchmalkaldenMeiningen
EDITORIAL
Verbindungen schaffen Zukunft „Die Lage ist gut.“ Für die Logistik-Unternehmen, die sich in Thüringen
AUS DEM INHALT TITELTHEMA Warendrehkreuz Europas
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niedergelassen haben, gibt es daran keinen Zweifel. Thüringen im Her-
Interview Logistikstandort Thüringen Seite 6
zen von Deutschland und Europa ist unverzichtbar für Unternehmen, die
Interview Zukunft der Logistik Seite 8
es sich auf die Fahnen geschrieben haben, Verbindungen zu schaffen
Wettbewerbsdruck im Güterverkehr Seite 10
zwischen Unternehmen in Ost und West, in Nord und Süd.
Hohe Qualitätsnormen bei Verpackungen Seite 10
Gut ist vor allem die Infrastruktur, die für eine funktionierende Logistik unverzichtbar ist. Wenn dieses Heft erschienen ist, ist auf der Baustelle Erfurter Hauptbahnhof ein erster Abschnitt fertiggestellt worden. In
Privates Engagement im Verkehrsgewerbe Seite 11 ENERGIE Umweltwärme effektiv genutzt Seite 13
greifbare Nähe rückt die Fertigstellung dieses wichtigen Bahnknotens,
BILDUNG
der Ende 2007 voll funktionstüchtig sein soll. Und in wenigen Tagen werden Transporteure aus dem Raum Er-
Kooperation FH Jena und Schmalkalden Seite 14
furt in Richtung Süden nicht mehr den Umweg über die A 9 oder die A 7 nehmen müssen. Sie können dann di-
Fachkräfte für thüringer Wirtschaft Seite 15
rekt über die A 71 Richtung Bodensee auf der Autobahn rollen. Was die Lage der Unternehmer gerade in
SPECIAL Schmalkaldener Marken Seite 18
Südthüringen ebenfalls verbessert. „Die Lage ist gut.“ Das gilt mit Einschränkungen auch für die Wirtschaft des Freistaats. Die Thüringer Industrie
1. Internationale Holzfestwoche Seite 20
hat seit Jahresbeginn ihren Umsatz um 5,1 Prozent gesteigert. Damit lag sie über dem bundesdeutschen Durch-
50 Jahre Klingen aus Schmalkalden Seite 21
schnitt von 4,3 Prozent. Allerdings hat die Entwicklung im Vergleich zu anderen neuen Ländern an Dynamik ver-
Südthüringens Autobahnen ausgebaut Seite 22
loren.
Wirtschaftsstandort SchmalkaldenMeiningen Seite 24-25
„Ist die Lage gut?“ fragen sich zur Zeit viele Unternehmer, wenn sie nach Berlin schauen. Sie hoffen, dass eine
Bergbaugeschichte und Zwergenkongress Seite 26
lange Zeit des Stillstands nun endlich vorüber sein möge. Trotz aller Skepsis hat sich die Große Koalition aus
TOURISMUS
CDU, CSU und SPD zusammengerauft. Im neuen Kabinett finden sich Menschen wieder, die in der Vergangenheit
Exklusive thüringer Hotels Seite 42-45 THÜRINGEN
gezeigt haben, dass sie über ideologische Gräben springen können. Das ist auch bitter nötig, soll es gelingen,
Von Barlach bis Picasso
das Land wieder auf den Weg des Aufschwungs zu bringen. „Die Lage ist gut.“ Das kann auch das Team des Wirtschaftsspiegel Thüringen sagen. Zum Beginn des Jahres
Schlitten für die Welt
Seite 35 Seite 36
2005 erschien das Journal zum ersten Mal im Freistaat. Nun liegt bereits die vierte Ausgabe vor Ihnen. Das
Neues Thüringer-Wald-Logo Seite 38
Echo auf unsere Arbeit zeigt, der Wirtschaftsspiegel hat seinen Platz gefunden und trägt dazu bei, Verbindungen
Wirtschaftsjunioren im Unstrut-Hainich-Kreis
zu schaffen. Wohl wissend, dass noch viel zu tun bleibt. Für Sie und für uns.
Neue Bahnsteige in der Landeshauptstadt Seite 39
Ihnen und Ihren Familien und Mitarbeitern wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest. Und ich wünsche Ihnen
Bauplan fürs Altern
ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2006.
Geplantes Kinderhospiz in Nordhausen Seite 46
Seite 39
Seite 41
RUBRIKEN
Jürgen Meier Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel
Editorial
Seite 3
Personalien
Seite 12
Hintergrund
Seite 12
Unternehmerporträt
Seite 16
Impressum
Seite 46
WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN DEZEMBER 2005
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Die Lage ist gut! Das können heute wahrlich nicht alle Branchen von sich behaupten. Logistiker schon, denn sie arbeiten heute in dem am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweig - nicht nur thüringen- und
FOTO: DAIMLERCHRYSLER AG
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Wachstum am neuen Warendrehkreuz Europas deutschlandweit, sondern Rund um den Erdball. Transport und Dienstleistung „Dabei zählt zur Logistik selbstverständlich weit mehr als nur der Transport von Gütern. Logistik umfasst heute die Gesamtheit von Aktivitäten zur Steuerung und kundengerechten Realisierung von Warenflüssen unter Einbeziehung des Warehousing mit einer breiten Palette von Zusatzleistungen (Bestandsführung, Kommissionierung, Lagerung und Verpackung, Qualitätskontrolle und Finanzierung, Bestellabwicklung und Inkasso, Regalservice, Altprodukt-Rückführung und Verpackungsentsorgung), flächendeckende und termingeführte Stückgut-, Paket- und Expressdienste, Zollabwicklung und Sendungsverfolgung (Tracking und Tracing) und logistische OnlineDienste (E-Logistics)“, wie Prof. Dr. Joachim Kund, Sprecher der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt der BVL, deutlich macht. Logistik ist betriebswirtschaftliche Philosophie, innerbetriebliche Funktion und hat sich volkswirtschaftlich
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WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN DEZEMBER 2005
längst zu einer Wirtschaftsbranche entwickelt.Logistik verbindet das Konzipieren, Planen und Organisieren von Material- und Warenflüssen. Es schließt den dazu erforderlichen internen Informationsfluss ebenso ein wie die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten. Ziel ist es, mittels Logistik die komplette Wertschöpfungskette kostengünstig zu gestalten. So entwickelt sich Logistik zur zentralen Zukunftsdienstleistung - intern und extern.
Thüringens Standortvorteile
Und die Lage dafür ist in Mitteldeutschland, ist in Thüringen wirklich gut. Das bestätigen die Unternehmen der Branche, machen aber gleichzeitig aufmerksam darauf, dass Logistik kein Selbstläufer ist, nicht das Allheilmittel für hunderte von gesicherten oder neuen Arbeitsplätzen, wenn nicht auch die Umfeld- und die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Doch der Trend ist zunächst positiv und Thüringen ein lukrativer Standort für Logistikunternehmen, „vor allem für jene, die sich auf den Versand von einem zentralen Lager aus spezialisiert haben“, wie Michael Hofmann, Sprecher der Regionalgruppe Thüringen der BVL betont. Als Mitglied der Geschäftsleitung der TVA in Gotha weiß er, dass viele Logistik-Unternehmen entlang der
A4 die Standortwahl in Thüringen bestätigen. „Thüringen ist eingebunden in ein dichtes Verkehrsnetz, das in den nächsten Jahren noch ausgebaut wird. Die Ost-West-Magistralen sind die ICE-Strecke Berlin/Dresden - Frankfurt und die Autobahn A4. Die A4 wird durch die Nord-Süd-Verbindung ergänzt, die als A71/A73 Schweinfurt/Erlangen im Süden mit Halle/Magdeburg in Norden verbindet. Bis zum Flughafen nach Erfurt sind es von der TVA nur 25 Kilometer“, so Michael Hofmann. Und er verweist auf einen weiteren Standortvorteil, gerade für Logistiker, Spediteure und Transportunternehmen: „Die zentrale Lage lässt fast jeden Zielpunkt innerhalb Deutschlands über Nacht erreichbar werden“, was im Zeitalter von Justin-Time-Lieferungen, 24-Stundenund Eilservices im Wortsinne Zeit und Geld bedeutet. Thüringen profitiert - gerade in der Logistik - auch längst von den Ansiedlungen im Raum Halle-Leipzig.
Gute Umfeldbedingungen geschätzt
„Die unmittelbare Nähe zum geographischen Mittelpunkt Deutschlands und die direkte Autobahnanbindung zur A4 sind optimale Bedingungen für die Distribution von Bekleidungstextilien“, macht Bernhard Ohnesorge, Geschäftsführer der Motex
GmbH & Co.KG, deutlich. Das Unternehmen unterhält in Hörselgau bei Eisenach eines der größten TextilLogistik-Zentren Deutschlands. „Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Landes-, Kreisund Kommunalstellen, und insbesondere mit der LEG Thüringen, war es möglich, binnen 40 Tagen die grundstücksrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen und nach sechs Wochen die Baugenehmigung zu erhalten.“ Es sind eben auch die sogenannten „weichen Faktoren“, die Thüringen als Logistik-Standort auszeichnen. Neben deutlich niedrigeren Arbeitsmarktkosten im Vergleich zu den Ballungszentren im Westen Deutschlands finden die Unternehmen hier in Thüringen, überhaupt in Mitteldeutschland, eine gute Ausbildungsstruktur und qualifizierten, motivierten Nachwuchs für ihre Unternehmen. Um in Thüringen in puncto Ausbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern in der Logistik fit zu sein für das „logistische Morgen“, gibt es heute schon Bemühungen der Initiative für Beschäftigung!, Netzwerk Thüringen, mit Industrieund Logistikpartnern sowie wissenschaftlicher Unterstützung des Bundesinstitutes für Berufsbildung BiBB neue Weiterbildungsangebote und Berufsbilder in Thüringen zu etablieren. (ck)
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Zukunft braucht Geschichte Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG: Vom Lager zum Logistikdienstleister
Gotha Zukunft braucht Geschichte. Mit 150 Jahren Verlagsgeschichte von zwei renommierten Verlagshäusern - dem Langenscheidt Verlag, München, und der Bibliographischen Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim -, kam die Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG (TVA) vor zehn Jahren nach Gotha. Und auch da schwingt ein Stück Geschichte mit, denn Gotha ist der Gründungssitz des Bibliographischen Institutes. Die TVA selbst ist Logistiktochter der Langenscheidt Verlagsgruppe. Sie wurde von den beiden Verlagen gegründet. 1994 legte der Seniorverleger KarlErnst Tielebier-Langenscheidt den Grundstein für die gemeinsame Auslieferung der Verlagsgruppe. Die Entscheidung für Gotha in der Mitte Deutschlands war aus zwei Gründen gefallen: Die Verlagsstandorte München und Mannheim waren einerseits an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt und nicht weiter auszubauen. Andererseits erlaubt die zentrale Lage von Gotha, dass fast jeder Zielpunkt in Deutschland über Nacht zu erreichen ist, was späte Abholzeiten von Paketdiensten und Speditionen möglich macht. Bis zum Jahr 1996 zogen die letzten Bücher der Gründungsverlage nach Gotha um.
Das Team steckte sich das hohe Ziel: „Wir werden die Versandspezialisten.“ Geschäftsführer Michael Hofmann erklärt, was sich dahinter verbirgt. „Der Kunde soll und kann sich auf sein Geschäft konzentrieren, während TVA als Dienstleistungspartner den Back-Office übernimmt und für eine effiziente Vertriebslogistik sorgt.“ Soll heißen, die TVA bietet alles, was für einen professionellen Innendienst benötigt wird - Kundenbetreuung und Auftragserfassung, Faktura, Zollabwicklung, Logistik, Retouren, Inkasso, Statistiken. Der Kunde kann diese Leistungen mieten und zahlt nur für die tatsächlich genutzte Ressource. Dabei sorgt die TVA auch für den Einsatz der neuesten Technik. Durch
die gemeinsame Nutzung der vorhandenen Technologien und Systeme stehen auch bei kleineren Stückzahlen jedem Kunden die Möglichkeiten eines großen Marktteilnehmers offen. „Und dabei können wir uns ganz auf die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden und Produkte einstellen“, sagt Michael Hofmann. Da sind zunächst zu 80 Prozent die Aufträge, die das Verlagsgeschäft abgedeckt. „Das sind durchschnittlich 10 000 Auftragspositionen und 60 000 Bücher, die pro Tag abgearbeitet werden müssen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Auftragsstruktur schwankt zwischen dem EinStück-Auftrag und dem Großauftrag mit 800 Bestellpositionen und 40 Tonnen Gesamtgewicht. Hierfür sind alle Kommissionierbereiche mit Fördertechnik erschlossen, die Kommissionierung mit PickBy-Light-Anzeigen und Kontrollwaagen unterstützt. Zudem ist die Fördertechnik mit den beiden automatischen Lagern vernetzt. Für die zunehmende Zahl an Kleinpackstücken - heute etwa 1000 Aufträge pro Tag - hat die TVA ein spezielles Sortier- und Packsystem komplett selbst entwickelt, das bei
hoher Effizienz die individuelle Verpackung extrem uneinheitlicher Kleinpackstücke gewährleistet. Neben dem Verlagsgeschäft hat sich TVA auch neue Märkte erschlossen. Michael Hofmann bezeichnet diese Aktivitäten als „Risikostreuung und ein Fitmachen unseres Unternehmens“. Das Leistungsspektrum zum E-Fulfillment nutzen zum Beispiel die Kunden wissenswert24 (Tochtergesellschaft von Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG), webkauf (Tochter des Hamburger Medienhauses) und ALVIVA (Webshop
Michael Hofmann Geschäftsführer Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG „Thüringen und Gotha ist ein lukrativer Standort für Logistikunternehmen, die sich auf den Versand von einem zentralen Lager aus spezialisiert haben. Der Standort wurde von der Verlagsgruppe sorgfältig ausgewählt. Die vielen Logistikunternehmen entlang der A4 bestätigen diese Wahl.“ für Babyartikel). Für die vergangenen zehn Jahre kann TVA am Standort Gotha, zu dem noch zwei Betriebsstätten in der Innenstadt von Gotha und in Wandersleben gehören, auf eine erstaunliche Leistungsbilanz zurückblicken. Das Unternehmen beschäftigt heute etwa 150 Mitarbeiter, darunter ein hoher Frauenanteil, und zehn Auszubildende. Und TVA setzt auch weiter darauf, für den betrieblichen Nachwuchs zu sorgen. Ausgebildet wird nach Bedarf und mit Perspektive. „Unsere ersten Auszubildenden arbeiten heute schon als Teamleiterinnen“, betont der Geschäftsführer. Und man ist auch weiterhin bemüht, Frauen für Führungspositionen zu qualifizieren und dort einzusetzen. Und so braucht Zukunft neben einer langen Geschichte auch das solide Wachsen eines Unternehmens. AUTOR: CONSTANZE KOCH
Kontakt: Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG Langenscheidtstraße 10 99867 Gotha Tel.: +49 (0)3621 7122-0 Fax: +49 (0)3621 7122-44 Internet: www.tva-logistik.de
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Im Dienste des Kunden Schenker AG schätzt Thüringen erläutert Frank Bethmann, Leiter Geschäftsstelle Erfurt
Dachser GmbH & Co. KG Niederlassungsleiter Logistikzentrum Erfurt „Unter zu Hilfenahme von Standortoptimierungsmethoden kristallisiert sich bei der Anforderung nach bundesweiter Distribution häufig das Bundesland Thüringen als optimaler Ausgangspunkt heraus. Nicht zuletzt aufgrund der zentralen Lage innerhalb Deutschlands sind alle großen Logistikdienstleister in Thüringen vertreten. Schnell zeigt sich, dass die Logistikkosten keine unerhebliche Rolle in der Standortwahl eines Unternehmens spielen und die Präsenz eines leistungsfähigen Logistikdienstleisters durchaus die Ansiedlungsentscheidung von weiteren Unternehmen positiv beeinflussen kann. Ich selbst bin seit der Neueröffnung der Niederlassung vor einem Jahr hier tätig und vom Umfeld sowie der Lebensqualität Thüringens begeistert.“
Geld für Jugendhilfeeinrichtung ermöglicht Umbau Eisenberg (uf) Der Verein Wendepunkt e. V. Eisenberg erhält vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit einen Fördermittelbescheid in Höhe von 382 000 Euro. Dabei handelt es sich um einen Zuschuss für den Umbau und die Sanierung der Sozialpädagogischen Jugendhilfeeinrichtung Wolfersdorf, Schloss "Fröhliche Wiederkunft". Das Projekt kostet insgesamt 764 000 Euro.
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DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST, ERFURT
Frank Bethmann, Schenker AG Leiter der Geschäftsstelle Erfurt, Landesverkehr/Logistik
Sicher auf Draht
Kölleda (uf) Die Hörmann Funkwerk Kölleda GmbH entwickelt ein Kommunikationssystem für den Bahnverkehr. Der „Traffic-Manager“ sei ein übergreifendes Informations- und Managamentsystem und soll die Kommunikationsinfrastruktur des Bahnbetriebes im Nah- und Fernverkehr verbessern. Dabei sollen vorhandene und bekannte Einzellösungen wie Betriebsfernmeldesysteme, Alarmsysteme sowie Fahrgastinformationssysteme in einem vereinheitlichten Gesamtsystem integriert werden. Die angestrebten innovativen Lösungen zielen auf maximale Flexibilität, Transparenz und Effizienz der betrieblichen Abläufe im Verkehr und in der Logistik, wobei insbesondere die Sicherheitsfragen optimal zu lösen sind.
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Stefan Hohm
ideale Voraussetzungen für ein Logistikunternehmen. Es liegt zentral und in alle Richtungen gibt es kurze Wege. Zudem verfügt der Freistaat über eine höchst moderne Infrastruktur. Wie gut die Standortbedingungen sind, sieht man daran, dass manche Kunden in Thüringen Zentrallager aufgebaut haben. Weitere werden folgen. Hinzu kommt: Wo große Logistiker ansässig sind, interessieren sich auch immer produzierende Unternehmen für den Standort. Denn auch sie nutzen die Dienstleistung und das ausgeprägte Knowhow der Branche.“
schen Dienstleistungen wird zunehmen, lokal, regional und global. Weitere technische Entwicklungen auf Seiten der Logistiker ermöglichen den Kunden zudem mehr Konzentration auf ihr Kerngeschäft. Für unsere Branche hat diese Entwicklung auch veränderte Berufsbilder zur Folge. Für junge Leute bieten sich damit interessante Perspektiven in einem zukunftssicheren Wirtschaftszweig.“ Wirtschaftsspiegel: Sie leiten den Standort der Schenker Deutschland AG in Arnstadt. Welche Rolle spielt der Standort Thüringen in der Logistik? Bethmann: „Man muss nur auf die Europakarte schauen. Deutschland und besonders Thüringen bieten
FOTO:
Wirtschaftsspiegel: Welchen Anforderungen sieht sich heute ein Logistikunternehmen ausgesetzt? Bethmann: „Der Logistiker ist heute immer mehr Partner von Produktionsunternehmen. Er sorgt dafür, dass die Produktion pünktlich mit Material versorgt wird, lagert Material und Erzeugnisse und organisiert den Transport vom Produzenten zum Kunden. Bei der Inhouse Logistik sorgt der Logistiker heute sogar schon beim Kunden eigenständig für die Lagerung und die Koordination der Transportketten.“ Wirtschaftsspiegel: Wie sieht die Zukunft der Branche aus? Bethmann: „Der Bedarf an logisti-
Weniger Verkehrstote Erfurt (uf) Bei Verkehrsunfällen auf Thüringer Straßen kamen in den ersten neun Monaten 2005 weniger Menschen ums Leben als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von
Januar bis September 2005 erfasste die Thüringer Polizei 44475 Straßenverkehrsunfälle. Dabei verloren 151 Personen ihr Leben, 22 Personen oder 12,7 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten 2004.
Branchenplattform für die Logistiker Mit der Regionalgruppe Thüringen der Bundesvereinigung Logistik (BVL) haben die thüringer Unternehmen, die in der Logistikbranche tätig sind, eine Plattform zum Austausch, für Fachgespräche, Foren und dergleichen mehr. Michael Hofmann, Prokurist und Mitglieder der Geschäftsleitung der TVA Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG, ist Sprecher der Regionalgruppe und wird unterstützt von Stellvertreter Uwe Ratajczak, Bereichsleiter Produktion der Fiege Mega Center Erfurt GmbH & Co. KG. „Wir arbeiten branchenübergreifend
und vertreten in unserer Regionalgruppe unterschiedliche Interessengruppen. Vor allem geht es aber darum, hier in Thüringen für die Belange der Logistik zu werben und den Stellenwert der Branche im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben Bekanntheit zu verschaffen“, betont Michael Hofmann. Die Bundesvereinigung Logistik setzt im Wesentlichen auf die Arbeit der Regionalgruppen. „Wir initiieren den Erfahrungsaustausch vor Ort, sind Ansprechpartner für unsere Mitglieder.“ Und das sind derzeit 40 aus ganz Thüringen. Fünfbis sechsmal im Jahr organisiert die
BVL-Regionalgruppen Firmenbesichtigungen, lädt zu Vorträgen und Foren ein. Die Treffen sind frei und können auch von interessierten Nichtmitgliedern genutzt werden, Anmeldung vorausgesetzt. (ck) Kontakt: Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V / Michael Hofmann Langenscheidtstraße 10 D- 99867 Gotha Tel.: +49 (0)03621 7122-11 Fax: +49 (0)03621 7122-44 E-Mail: michael.hofmann@tvalogistik.de Internet: www.bvl.de
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Logistiker als Dienstleister im Werk Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH setzt auf Lean Logistic in der Prozessoptimierung Um sich als Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, gibt es bei der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH deutliche Veränderungen der Produktionssysteme. Mit dem Neubau einer weiteren Halle zu den bereits bestehenden zwei Produktionsgebäuden ist die Umsetzung eines modernen Logistikkonzeptes verbunden und damit ein neu konzipierter Warenstrom möglich. Schlanke Prozesse, kurze Wege und keine Verschwendung von Material, Energie und Arbeitskraft sind oberstes Gebot im Eisenacher Werk.
Schlanke Prozesse gehen heute mehr denn je mit einer schlanken einer „Lean Logistic“ - einher.
macht Jürgen Bail, Abteilungsleiter Logistik in der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH deutlich. Die Vertriebslogistik wurde dahingehend entkoppelt, dass die Lieferanten, die Fertigung und die Kunden nicht mehr von unterschiedlichen Planern betreut werden. Der Einsatz der Software machte Transparenz und die Prozessdarstellung der Abläufe möglich, so dass jeweils ein Planer die Prozesse vom Lieferanten, über die Fertigung hin zum Kunden betreut und bearbeitet.
Um eine funktionierende Beschaffungs-Logistik innerhalb des Unternehmens zu organisieren, ist eine moderne Vertriebs-Logistik die Voraussetzung. „Einen Meilenstein hat Bosch Eisenach dahingehend mit der Einführung von SAP als Standardsoftware bereits vor drei Jahren gelegt. Und der zeigt Wirkung“,
Damit fielen unterschiedliche Zuständigkeiten über Abteilungsgrenzen weg und wurden im Bereich Logistik zentral zusammengefasst. Die Abteilung Logistik fungiert damit als Dienstleister für alle Bereiche des Bosch-Werkes Eisenach - koordiniert zum Beispiel Beschaffung und Materialwirtschaft, steuert die
Solche Prozesse wirken nur ganzheitlich, will ein Unternehmen innerbetriebliche Abläufe optimieren und seine Stärken bündeln, um sich am Markt im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Damit verbunden ist eine Einbindung aller Bereiche des Unternehmens.
„Lean Logistic“ bestimmt Prozesse
Fertigung ... Um einen effizienten Stand in der Beschaffungs-Logistik zu organisieren, wird es künftig weitere Veränderungen in der Verantwortlichkeit geben.
Lieferanten werden stärker eingebunden
„Aktuelle Tendenzen gehen dahin, dass innerhalb der Beschaffungs-Logistik mehr Funktionen auf die Lieferanten übertragen werden“, erklärt Jürgen Bail. Gemeint sind damit Internetanwendungen und Portale, über die die Lieferanten Bestände verwalten. Über dieses „Vendor Managed Inventary“ (VMI) lassen sich Daten erheben, welche Bestände vorhanden und welche Waren unterwegs sind, oder wo und zu welchem Zeitpunkt Bedarfe anstehen. Die entsprechenden Daten aus dem Bosch-Werk werden dazu einmal täglich über die Internet-Plattform Supply-On an die Lieferanten übermittelt, in deren Hand dann die eigenverantwortliche Verwaltung der Bestände liegt. Das gilt für alle Teile, die keiner hochfrequenten Anlieferung unterliegen.
Standardisiertes Leergut eingeführt
Anders bei hochfrequenten Teilen. Hier greift im Werk die Verbrauchssteuerung über Kanban. „Sofern Volumen und Entfernung in wirtschaftlichem Einklang stehen, werden wir hochfrequente Teile künftig mehrmals mit externen Milkruns beim
Jürgen Bail ist Abteilungsleiter Logistik in der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH.
Lieferanten abholen, um sie den Fertigungslinien im Werk zuzuführen“, so Jürgen Bail. Aus diesem Grund hat Bosch Eisenach schon vor Jahren damit begonnen, standardisiertes Leergut einzuführen und auch Lieferanten und Kunden in dieses System einzubinden. Die Mehrwegbehältnisse sind einerseits vielseitig einsetzbar, haben andererseits einen hohen Wiederverwendungswert. Im Werk können so Bestände und Flächen reduziert werden. Es erhöhen sich jedoch die Anforderungen an die Transporte und die damit verbundene Liefersicherheit. Das Funktionieren der Abläufe setzt voraus, dass die Prozessoptimierungen und -standardisierungen im Werk täglich eingehalten werden. Da die Verantwortung innerhalb der Prozesskette zu einem Teil an den Lieferanten übertragen wird und sich zudem die Lieferzyklen verkürzen, ist gute Kommunikation das A und O der Zusammenarbeit. Dazu gehört auch ein entsprechendes Eskalationsmanagement. „Unsere Hauptaufgabe im Werk ist momentan, die Prozesse zu stabilisieren, da wir uns noch in der Umstellungsphase befinden“, betont Jürgen Bail. AUTORIN: CONSTANZE KOCH
Der Hallenneubau erlaubt nach seiner Fertigstellung kurze, schnelle Wege für den ganz neu konzipierten Warenstrom vom Lieferanten an die Fertigungslinien und zum Kunden.
Kontakt: Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH Robert-Bosch-Allee 1 Postfach 10 13 47 99803 Eisenach Tel.: +49 (0)3691 64-0 Internet: www.bosch.de
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Logistikbranche und deren Zukunft Renommierter Wirtschaftswissenschaftler bescheinigt der Logistik-Branche rosige Zukunftsaussichten „Die Chancen Mitteldeutschlands, sich weiter als Logistik-Standort zu profilieren und sein Aufkommen an Arbeitsplätzen zu verbessern, wird in Zukunft davon abhängen, in welchem Maße Logistik-Unternehmen auf qualitative Voraussetzungen für eigenes Wachstum aufbauen können“, sagt Wirtschaftswissenschaftler Prof. Joachim Kund dem Wirtschaftsspiegel. Er ist Bereichsleiter Unternehmensentwicklung an der BBI Wirtschaftsberatung Halle und Regionalgruppensprecher SachsenAnhalt der BVL Bundesvereinigung Logistik e.V. Wirtschaftsspiegel: Prof. Kund, welchen Stand hat die LogistikBranche heute? Prof. Kund: „Logistik ist heute einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige weltweit, auch in Deutschland. Das geschätzte Leistungsvolumen liegt mit mehr als 150 Milliarden Euro etwa 20 Prozent über der Chemieindustrie.“ Wirtschaftsspiegel: Und wie beurteilen Sie den Trend? Prof. Kund: „Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft unge-
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bremst fortsetzen. Das voraussichtliche Wachstum des deutschen Logistik-Marktes wird um vier bis fünf Prozent höher als das allgemeine Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren erwartet. Das Potenzial der Kontraktlogistik wird auf 60 Milliarden Euro geschätzt, wovon derzeit zwölf bis 15 Milliarden Euro erschlossen sind.“
Prof. Joachim Kund Wirtschaftswissenschaftler
Wirtschaftsspiegel: Hat diese Entwicklung auch positive Auswirkungen auf Mitteldeutschland?
Prof. Kund: „Ganz sicher. Mitteldeutschland verfügt nicht nur über eine günstige geografische Lage zu den Zukunftsmärkten Osteuropas, sondern bereits über beträchtliche logistische Potenziale. Dazu gehören bereits leistungsfähige Logistik-Cluster, die Akzeptanz von Logistik-Unternehmen in der Region, sich entwickelnde Aus- und Weiterbildungspotenziale für Logistiker, hochwertige, preisgünstige Gewerbeflächen und Immobilien, ein von Logistik intensiven Wirtschaftszweigen und Logistik-Dienstleistern bereits bevorzugter Standort und es wäre noch einiges mehr an Standortvorteilen zu nennen.“ Wirtschaftsspiegel: Bringen so viele Standortvorteile auch die gewünschten Arbeitsplätze in die Region? Prof. Kund: „Ohne Zweifel. Der beachtliche kontinuierliche Zuwachs an Arbeitskräften entspringt im Wesentlichen zwei Quellen. Erstens sind es die Unternehmen selbst, deren wachsendes Auftragsvolumen Beschäftigung bringt. Zweitens ergeben sich aus der Ansiedlung von
Logistik-Unternehmen beträchtliche Sogwirkungen für weitere Unternehmen und Einrichtungen, die das Leistungsangebot der Logistik komplettieren oder für diese unverzichtbare Dienstleistungen erbringen.“ Wirtschaftsspiegel: Profitieren davon nicht eher die „Großen“? Prof. Kund: „Es muss gelingen, weitere leistungsfähige international agierende Logistik-Dienstleister mittels attraktiver Angebote zur Ansiedlung in Mitteldeutschland zu gewinnen. Ja. Zugleich ist es aber eine Chance, auch für hiesige Unternehmen, ihr Leistungsangebot am regionalen Leistungsbedarf logistischer Dienstleister auszurichten, sich als Transport- und Speditionsunternehmen zu leistungsfähigen mittelständischen Logistik-Kooperationen zusammenzuschließen oder sich zu nicht austauschbaren Spezial-Dienstleistern mit spezifischem Know-how - KEP-Dienste, Frischedienste, hochwertige Abwicklung von Overnight-Diensten, inklusive Pick ups, Samstags-Service und anderem - zu entwickeln.“ DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTEURIN CONTANZE KOCH
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TNT bietet viele Zusatzleistungen in Express-Qualität Dass TNT Express über die Niederlassung Erfurt die Region schnell und zuverlässig mit Märkten in ganz Deutschland, Osteuropa und weltweit verbindet, wissen Thüringens Unternehmer seit langem. Weniger bekannt ist, dass der Expressdienstleister immer speziellere Zusatzdienstleistungen anbietet - von ITGeräteaustausch über Dokumentenarchivierung bis zur logistischen Planung von klinischen Studien. Eigentlich ist das, was TNT Express leistet, denkbar schnell erklärt: Kunden rufen mit einem Versandauftrag an, ein Fahrer holt die Ware ab, und in kürzester Zeit trifft diese beim Empfänger - wo auch immer in der Welt - ein. "Wir sind für alle Branchen, alle Kundengrößen und so ziemlich jede Warenart und Sendungsgröße offen", erklärt Cornelia Stöckmann, Niederlassungsleiterin bei TNT Express in Erfurt. Auch für den Fall, dass es beim Kunden derart "brennt", dass selbst die schnellsten Standardprodukte nicht mehr ausreichen, kann TNT Express helfen. Wenn zum Beispiel wegen eines fehlenden Maschinen-Ersatzteils teure Produktionsausfälle drohen oder lebenswichtige Medizintechnik in einem Krankenhaus benötigt wird, stellen eigens dafür vorbereitete Spezialistenteams die schnellstmögliche Transportlösung zusammen. Das kann vom Direkttransport von Dokumenten im schnellen Pkw über einen Helikoptereinsatz bis hin zum Onboard-Kurier reichen, der wichtige Sendungen als Handgepäck im Linienflugzeug mitnimmt, das wichtige Gut
des Kunden nicht aus den Händen lässt und ggf. noch die Zollformalitäten persönlich vor Ort erledigt. "Bei uns in Ichtershausen steht immer ein Ansprechpartner für derartige Anfragen bereit", betont Cornelia Stöckmann. Was aber, wenn der Kunde seine Sendung nicht nur schnell von A nach B befördern möchte, sondern auch zum Beispiel ein frisch angeliefertes technisches Gerät aufgestellt oder per Express bestellte Dokumente sicher eingelagert haben möchte? "Wir stellen seit einiger Zeit eine große Nachfrage nach solchen so genannten Value Added Services auf einem hohen Qualitätsniveau fest", lautet Stöckmanns Erfahrung. "Aus diesem Grund weiten wir unser Angebot an Mehrwertdienstleistungen ständig aus." Unter der Bezeichnung "After-Sales-Express" werden zum Beispiel solche Leistungen zusammengefasst, die Unternehmen mit einem hohen Servicelevel benötigen. "Ein Beispiel: Bei einem defekten Kassensystem liefern wir Ersatzteile aus einem dezentralen Hochverfügbarkeitslager an. Im RendezvousSystem treffen diese zeitgleich mit dem Techniker des Herstel-
lers beim Kunden ein. Der Servicetechniker braucht also nicht mehr dabeizuhaben als sein Know-how", so Stöckmann. Und selbst das kann TNT Express auf Wunsch mitliefern: Zusammen mit der Lieferung von Informationstechnik wie Computersysteme, Drucker, Switches etc. übernimmt TNT Express unter der Bezeichnung TechnoCourier sogar komplexe technische Dienstleistungen wie Installation, Netzwerkeinbindung oder Einweisungen. Gerade Mittelständler greifen gern auf diese Möglichkeit zurück, "denn nicht jedes IT-Unternehmen möchte ein kostenintensives Techniker-Team unterhalten", weiß die Erfurter Niederlassungsleiterin.
Spezialisten liefern "Added Value" für den Kunden Kunden können solche und andere komplexe Zusatzleistungen direkt über die Niederlassung erhalten. Um die Umsetzung kümmert sich das zentrale Customer Contact Center von TNT Express in Bonn. Dort sind zwei Servicebereiche angesiedelt: das Customer Care Center für die individuelle Beratung von Kunden für Standardlösungen sowie das Value Added Service Center (VASC), in dem die besagten Mehrwertdienste realisiert werden. So ist der Kunde mit jeder Anfrage in dem rund um die Uhr besetzen Customer Contact Center gut aufgehoben. Im VASC trifft der Kunde auf Experten für jede Logistikleistung, die
sonst oft nur spezialisierte Anbieter erbringen können - zum Beispiel den Versand klinischer Proben oder Automotive-Beschaffungslogistik. "Wir konzentrieren uns ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden", erklärt Jeannette Krause, Leiterin des Customer Contact Center. "So ist im Automotive-Bereich eine enge Kommunikation mit den Kunden aus der Automobilindustrie unabdingbar. Ein Monitoring des Transportweges in der Nacht gehört ebenso dazu wie das Melden möglicher Verspätungen. Eben alles, was einen Bandstillstand im Werk des Automobilherstellers verhindert." Im klinischen Bereich besteht das Klientel aus Ärzten - und die benötigen Ansprechpartner mit medizinischen Grundkenntnissen, so dass eine schnelle und sichere Annahme der klinischen Proben, die zu Studienzwecken in Laboratorien versendet werden, gewährleistet ist. Oft müssen die empfindlichen Proben während des gesamten Transports gekühlt werden. Hierzu hat TNT Express spezielle Isolierverpackungen entwickelt und liefert die erforderlichen Mengen Trockeneis. Zudem kann der Temperaturverlauf während des Transports über ein Messprotokoll nachgewiesen werden. Bei solchen "Clinical Express" genannten Logistiklösungen übernimmt TNT Express auf Wunsch das komplette Projektmanagement. In der Sparte Special Service und Air Charter sitzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auf das "Unmögliche" spezialisiert haben und jeden Transport, ob per Helikopter, Flugzeug, Auto, Lkw oder Schiff ermöglichen können. Jeder Kunde wird also individuell und maßgeschneidert bedient - und der Kundenservice des TNT-Teams in Erfurt sowie der 30 weiteren Niederlassungen in Deutschland optimal ergänzt. Getreu dem gelebten Anspruch "It's our business to deliver yours".
Kontakt: TNT Express GmbH Cornelia Stöckmann Niederlassungsleiterin Erfurt Mielestraße 1 99334 Ichtershausen Tel.: +49 (0)36202 23-180 Fax: +49 (0)36202 23-189 E-Mail: Cornelia.Stoeckmann@tnt.de Internet: www.tnt.de
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Scharfer Wind im Verkehrsgewerbe Thüringer Unternehmen im Güterkraftverkehrsgewerbe stehen unter erheblichem Wettbewerbsdruck
Es gibt in Thüringen wie in allen anderen Bundesländern ein zahlenmäßig starkes Güterkraftverkehrsgewerbe - etwa 3000 Unternehmen, die im Auftrage von Verladern oder Spediteuren Güter vom Absender zum Empfänger transportieren, zahlreiche Speditionsunternehmen, die entweder als Geschäftsbesorger die Transporte für ihre Auftraggeber organisieren beziehungsweise die Transporte mit eigenen Fahrzeugen durchführen. Die eigentlichen Logistikzentren, wie das Fiege Mega Center, die BLG Logistics Solutions GmbH, Panopa und andere sind dagegen darauf spezialisiert, für große Handelsketten oder Kfz-Zulieferer, Waren zu lagern, zu kommissionieren, zu verpacken oder umzupacken und entsprechend zu verteilen beziehungsweise Montagearbeiten durchzuführen. Auch die Thüringer Speditionsunternehmen verfügen über Lagerkapazitäten, organisieren Sammelladungen und bieten bei Bedarf logistische Zusatzlei-
stungen an. „Alle diese geschilderten Prozesse, die der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) e.V. als Wirtschaftsfach- und Arbeitgeberverband vertritt, kann man unter dem Oberbegriff „Logistik“ zusammenfassen“, betont der Pressesprecher des Verbandes Dr. Ulrich Hoffmann. Logistik benötigt Kunden mit einem hohen Warenaufkommen, um diesen ihre Leistungen anbieten zu können. Die Chancen der Logistik im Freistaat Thüringen steigen und fallen mit der Entwicklung der gewerblichen Industrie und der Kaufkraft der Bevölkerung. Hauptfaktoren für Transportkosten (Frachten) sind die gefahrenen Kilometer, die benötigte Zeit, Gewicht oder Rauminhalt der Güter. Und: Logistik benötigt ein gut ausgebautes Fernstraßennetz. Die Güterbeförderung auf der Schiene spielt im Freistaat Thüringen eine untergeordnete Rolle, da es kaum noch Zugangsmöglichkeiten von der Straße zur Schiene gibt. „Mit dem Ausbau der A4 in
West-Ost-Richtung und mit dem Bau der A71, A73 haben sich die infrastrukturellen Bedingungen bereits erheblich verbessert. Es fehlen mit der Anbindung der A71 an die A38 bei Sangerhausen eine leistungsfähige Direktverbindung zwischen Mühlhausen und Nordhausen, eine Direktverbindung zwischen Kassel und Eisenach sowie eine solche zwischen Meiningen nach Fulda“, mach Dr. Hoffmann deutlich. Für die Entwicklung des Regionalverkehrs sind weitere Ortsumgehungen von Bedeutung.Der Zeitfaktor spielt in der „Mautflüchterdiskussion“ eine große Rolle. Da es keinen gesetzlichen Benutzerzwang für Bundesautobahnen gibt, macht die Diskussion außer der Diskriminierung des deutschen Verkehrsgewerbes keinen Sinn, ist aber eine Begründung der ersten Durchfahrverbote für Transitfahrten von Lkw auf der B7 und B27. Hier werden Thüringer Verkehrsunternehmen zu enormen Umwegen über das Kirchheimer Dreieck gezwungen. Die überwiegende Zahl von Frachtzahlern verlangt jedoch die Zustellung der bestellten Waren innerhalb von 24
Stunden. Klar im Vorteil sind osteuropäische Unternehmen wegen ihrer niedrigen Lohnkosten. Mit der schrittweisen Liberalisierung des Verkehrsmarktes haben sich die Rahmenbedingungen zunehmend verschärft, da es in Deutschland nicht gelungen ist, die fiskalische Belastung des Verkehrsgewerbes im Rahmen der Eurpäischen Union zu harmonisieren und den Mautkompromiss zur Entlastung des deutschen Verkehrsgewerbes über 600 Millionen Euro durchzusetzen. „Schon viele Thüringer Güterkraftverkehrsunternehmer und Spediteure mussten ihr Gewerbe aufgeben und aus dem Markt ausscheiden. Und dieser Prozess wird sich noch verschärfen“, so Dr. Ullrich Hoffmann. (ck) Kontakt: Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes e.V. Bei den Froschäckern 2a 99098 Erfurt Tel.: +49 (0)361 65309-0 Fax: +49 (0)361 65309-15 E-Mail: info@ltv-thueringen.de Internet: www.ltv-thueringen.de
Den Reklamationen die Stirn bieten ANZEIGE
Pliening. Nach neuesten Angaben des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW), Darmstadt, entstehen der deutschen Wirtschaft jährlich Kosten von etwa 312 Millionen Euro durch vermeidbare Transportschäden, 50 Prozent der verpackenden Unternehmen erhalten Reklamationen wegen ungenügender Verpackungen. Die Schutzfunktion ist sicher die wichtigste von insgesamt sieben Aufgaben, die Transportverpackungen nach Ansicht des Unternehmens ratioform Verpackungslösungen erfüllen müssen. ) Der Schutz steht nach Angaben der Verpackungsexperten von ratioform an erster Stelle beim Versand von Gütern. Richtige Sicherung und Polsterung im Inneren, wie sie beispielsweise die Jumbo Cell Luftpolsterfolie gewährleistet, sollten einhergehen mit einer Außenverpackung, die gegen Beschädigung, Diebstahl und Witterung Schutz bietet. Die Varioflap-Fixierverpackung stellt Innenverpackung und Umkarton sogar als Einheit in einem Produkt. Als zweite Aufgabe wird die Sicher-
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stellung der Transport- und Ladefunktion genannt. So müssen äußere Form und Gewicht der Verpackung derart gestaltet sein, dass sie sicher gegriffen, abgesetzt und rationell verstaut werden kann. Um den Einsatz von Ladeeinheiten zu ermöglichen, werden bei ratioform-Produkten wie dem Paletten-Container die Abmessungen standardisierter Paletten und Container berücksichtigt. ) Drittens muss die Art der Transportverpackung bestmögliches Lagern, Stapeln und Kommissionieren gewährleisten. Vor allem beim Stapeln entsteht hoher Druck - ohne ausreichende Festigkeit der Verpackung gibt es böse Überraschungen. ) Als vierte Aufgabe werden Informations- und Marketingaspekte genannt, die auch bei einer Transportverpackung nicht vergessen werden sollten. Individuell gestaltete Versandverpackungen oder mit dem Firmenlogo bedruckte Packbänder, wie sie bei ratioform erhältlich sind, signalisieren Markenidentität. ) Auch für die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen muss gesorgt werden. Während bei „gewöhnlicher“ Fracht deutliche Hinweise bei-
spielsweise vor Bruchgefahr oder Feuchtigkeit warnen, die dem Inhalt schaden könnten, gelten für Gefahrgüter exakte gesetzliche Vorschriften was Schutz und Kennzeichnung anbelangt. ) Der Umweltaspekt darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Gebrauchte Transportverpackungen aus Papier und Pappe werden seit jeher recycled, nicht erst seit Einführung der Verpackungsverordnung. Die Produkte von ratioform tragen das Zeichen der RESY Organisation, welches die komplette Entsorgung und stoffliche Wiederverwertung von Verpackungen aus Papier und Pappe garantiert. ) Als siebte und letzte Aufgabe der Transportverpackung nennt ratioform das einfache Handling. Der Löwenanteil von 80 Prozent der Verpackungskosten entfällt keineswegs auf das Material, sondern auf die Prozesskosten, die sich aus dem Handlingaufwand und den Transportgebühren zusammensetzen. Für Unternehmen, die größere Stückzahlen versenden, bietet ratioform daher postoptimierte Versandtaschen
und moderne Convenience-Verpackungen wie zum Beispiel die Varistar-Universalverpackung an, die durch ihr einfaches Handling teure Packzeit einsparen. ratioform ist in Deutschland seit 25
Jahren die Nummer Eins im Versandhandel für Verpackungsmittel. Das Unternehmen hat mehr als 2 500 Produkte für gewerbliche Kunden im Angebot und zeichnet sich durch hohe Qualitäts- und Serviceleistungen sowie besonders schnelle Lieferung aus. Kontakt: ratioform Verpackungsmittel Brunhilde Berg e.K. In der Aue 16, OT Ammelstädt D-07407 Remda-Teichel Tel. +49(0)3672 4285-0 Fax +49(0)3672 4285-25 E-Mail: vertrieb.rudolstadt@ratioform.de Internet: www.ratioform.de
T I T E LT H E M A
Keine Wunschvorstellungen Der deutsche Verkehrsmarkt braucht mehr privatwirtschaftliches Engagement Deutschland wandelt sich zum Transitland. Seit 1990 nahm das Verkehrsaufkommen auf der Straße um fast 400 Prozent zu; die EUOsterweiterung sorgt langfristig für eine Vervielfachung des Verkehrsaufkommens. Das Transportvolumen wächst, während sich der Zustand der Verkehrswege verschlechtert und ihre Leistungsfähigkeit erheblich einschränkt. Rund 8,629 Milliarden Fahrgäste beförderte allein der Öffentliche Straßenpersonenverkehr 2004. Im Individualverkehr belief sich die Anzahl der beförderten Personen auf gut 59 Milliarden, die Bahn nutzten rund zwei Milliarden Menschen. Im deutschen Straßengüterverkehr wurden im Jahr 2004 2,76 Milliarden Tonnen befördert. Auf der Schiene waren es im gleichen Jahr nur 310 Millionen Tonnen. Stolze Zahlen, doch sie weisen auf eine Reihe von Problemen hin, mit denen Deutschland zu kämpfen hat: Der Anteil der Schiene an den Transportleistungen ist zu gering, ausländische Spediteure - beson-
ders aus Osteuropa - erobern immer größere Marktanteile, während sich der deutsche Nahverkehrsmarktzunehmend als gigantisches Problemfeld erweist. Die Infrastrukturfinanzierung hält kaum noch mit den ökonomischen Erfordernissen Schritt. Zwei Grundprobleme fallen auf: 1. Der Umfang des privatwirtschaftlichen Engagements ist vergleichsweise gering, zum Beispiel in Finanzierung und Betrieb der Verkehrsinfrastruktur. Die fehlende Marktorientierung kostet Deutschland Milliarden. In der deutschen Verkehrsfinanzierung wird der Grundsatz der Kostenklarheit über den Umfang der tatsächlichen Erstellungs- und Betriebsaufwendungen unzureichend beachtet. Das führt zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen und strukturellen Benachteiligungen einzelner Verkehrsträger. In Zeiten klammer Kassen ein ernstes Problem, vor allem bei einer derartigen Steigerung des Verkehrsaufkommens. Das deutsche Mautsystem lässt derzeit noch (zu) viele Fragen
offen. So bleibt in der Diskussion um eine PKW-Maut auf deutschen Autobahnen ein wesentlicher Sachverhalt unberücksichtigt: 2004 verfügte Deutschland neben rund 12 000 Kilometer Autobahnen über 41 100 Kilometer Bundesstraßen, 86 800 Kilometer Landesstraßen, 91 400 Kilometer Kreisstraßen und 413 000 (!) Kilometer Gemeindestraßen. Dieses Verhältnis wird sich noch erheblich verändern, da in näherer Zukunft die Trägerschaften für Straßenbaulasten „nach unten“ verlagert werden: Vom Bund zu den Ländern, von den Ländern zu den Kreisen, von den Kreisen zu den Kommunen. Letztlich müssen die, die über die geringsten Mittel verfügen, den Löwenanteil schultern. Die Steuerfinanzierung ist mit dieser Entwicklung weitgehend überfordert, die bedarfsgerechte Entwicklung gewährleistet. Insofern ist der Ansatz des Thüringer Ministers für Bau und Verkehr, Andreas Trautvetter, als richtig zu werten: Einbindung privaten Kapitals in Bau und Betrieb der Straße-
ninfrastruktur durch sogenannte PPP-Modelle (Public Private Partnerships) unter Verbleib der Planungskompetenz bei der öffentlichen Hand. Dieser Ansatz ist auch in Hinblick auf die Eisenbahninfrastruktur vorstellbar. So wäre zu gewährleisten, dass Qualität und Quantität der verfügbaren Verkehrsinfrastruktur mit den ökonomischen Erfordernissen unter möglichst geringer Beanspruchung der öffentlichen Haushalte Schritt halten. Das erfordert eine grundsätzliche Umorientierung von der Steuer- zur Gebührenfinanzierung. Deutschland braucht deshalb mehr Eigenverantwortung, mehr Flexibilität, die Abkehr von Wunschvorstellungen. Der deutsche Verkehrsmarkt war zu lange geschützt. Ein Paradigementwechsel ist in der Verkehrspolitik fällig. Privatwirtschaftliches Engagement wird mehr als bisher beitragen müssen, die gewaltigen logistischen Herausforderungen zu meistern. AUTOR: MIKE GÖRL
Jedem Produkt (s)eine Verpackung ANZEIGE
BB Verpackungslogistik in Ilmenau packt vom Kunststoffteil bis zum Stahlcoil Industrieprodukte ein Ilmenau Verpackungen sind heute weit mehr als „der gute alte Karton“. Je spezieller und vielfältiger die Produkte in der Industrie werden, umso höher steigen die Ansprüche an deren Verpackungen. Und dabei geht es eben weniger um den Karton, in dem der Endkunde ein Produkt in den Händen hält, als vielmehr um jene Verpackungen, durch die es möglich wird, Teile oder Halbfabrikate innerhalb des Herstellungsprozesses zu verpacken und geschützt zu transportieren. Mit solchen, speziell auf die Kunden und ihre Produkte zugeschnittenen Verpackungen, beliefert die BB Ver-
packungslogistik ihre Industriekunden - im In- und Ausland, quer durch die Branchen, mit Wellpapp- und Kartonverpackungen, Korrosionsschutzund Spezialpapieren, PE-Schaum und Luftpolsterfolien, um nur einiges aus dem umfangreichen Sortiment zu nennen. „90 Prozent aller Verpackungen sind direkt auf unsere Kunden abgestimmt“, sagt Geschäftsführer Ralf Bube. Lediglich zehn Prozent des Gesamtvolumens sind für mehrere Kunden nutzbar, etwa Verpackungsklebebänder, Eurostandardverpackungen oder Stretchfolie. Nach der Beurteilung des zu verpackenden Teils beim Kunden, stellt
der Logistiker aus Ilmenau aus verschiedenen Packstoffen die Verpackung für den Kunden zusammen -
vom Kunststoffteil bis zum Stahlcoil. Das Unternehmen arbeitet europaweit mit 100 Kooperationspartnern, die Papiere, Pappen, Folien... liefern oder deren Dienstleis-tungen (Stanzen, Heften, Kleben, Bedrucken...) genutzt werden, um die Verpackung herzustellen. „Man könnte es so beschreiben: Wir organisieren die Endkundenverpackungen zusammen“, so Ralf Bube. Und das seit knapp sieben Jahren. „Wir sind Stück für Stück gewachsen, und das mit unseren Kunden zusammen.“ Mit drei Mitarbeitern und einer neuen Halle hatte Ralf Bube im Jahr 1999 auf der grünen Wiese begonnen. Heute stehen zehn Beschäftigte und zwei Auszubildende für das erfolgreiche Wachsen. Die ersten Auslerner erhielten einen Arbeitsplatz und in
der ersten Halle wurde es zu eng, so dass vor zwei Jahren ein Anbau notwendig wurde, um Platz für weitere Hochregallager zu schaffen. Moderne Lager-, Verwaltungs- und Transporttechnik ergänzten die Investitionen. Für die rund 4,3 Millionen Euro Umsatz, die der Betrieb 2005 erwirtschaften wird, stehen aber auch „fast 40 Jahre Verpackungserfahrung der Mitarbeiter. Alle sind in der Logistik „groß geworden“ und kennen die Branche aus dem „FF“. Das Gute daran: Jeder hat sein Spezialgebiet, so dass wir immer wieder im Gespräch sind und jederzeit auf das Wissen des Anderen zurückgreifen können. Das ist in einer sich so rasch entwickelnden Branche enorm wichtig“, betont Ralf Bube. (ck) Kontakt: BB Verpackungslogistik Gewerbepark Am Wald 6A 98693 Ilmenau Tel.: +49 (0)3677 8463-0 Fax: +49 (0)3677 8463-20 E-Mail: info@bb-verpackungslogistik.de
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PERSONALIEN
KLAUS ULRICH trat am 1. September die Nachfolge von Wolfgang Groß an und wurde Geschäftsführer der Lehren- und Messgerätewerk Schmalkalden GmbH. Der 49-Jährige Werkzeugmacher lernte in dem seit 1938
bestehenden Unternehmen. Nach dem Maschinenbau-Studium kam er als Diplom-Ingenieur zurück in den Traditionsbetrieb. In den zurückliegenden 15 Jahren war Klaus Ulrich Leiter Produktion und Technik. Die Lehren- und Messgerätewerk Schmalkalden GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Lehren- und Prüfmittel, wie Rundpassungslehren, Einstellringe, Kegellehren, Speziallehren sowie Gewindelehren. Die Produkte gehen an Kunden in Europa sowie nach Japan, Thailand, Brasilien, Kolumbien und Mexiko. „Wir sind in der Lage, fast alle Normen, die weltweit in den einzelnen Länder vorgeschrieben sind umzusetzen.“ Das Unternehmen beschäftigt derzeit 200 Mitarbeiter. (ck)
THOMAS STEUER (44) ist neuer Werkleiter der Automotive Lighting, dem größten Industriebetrieb in Südthüringen. Sein Vorgänger,
Cornelius Frank, wechselte in die Konzernzentrale von AL, und wird das Werk Brotterode jedoch weiterhin als Geschäftsführer in seinem Verantwortungsbereich behalten. Thomas Steuer ist Ingenieur für Verfahrenstechnik und arbeitete nach seinem Studium an der Fachhochschule Bingen. Von 1990 an wirkte er dann in der MichelinGruppe, unter anderem als Produktionsleiter Halbfabrikate im Fertigungswerk Bad Kreuznach und zuletzt in der Michelin-Zentrale Clermont-Ferrand. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer aus Kirn an der Nahe ist verheiratet und Vater von zwei 16-jährigen Söhnen. (uf)
DR. PETER LUTZE (rechts) ist Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers der Rennsteig Werkzeuge GmbH Viernau, Edgar Wilhelm. Dieser hatte nach der Wende die Geschäftsleitung des aus Betriebstei-
len des Werkzeugkombinates Schmalkalden hervorgegangenen Unternehmens übernommen und es zu einem innovativen Werkzeughersteller weiterentwickelt, weshalb das Unternehmen heute eine hervorragende Stellung am Markt einnimmt. Dr. Peter Lutze studierte in Braunschweig Maschinenbau. Er ist bereits seit 2003 im Unternehmen tätig und konnte sich gezielt auf die Unternehmensnachfolge vorbereiten. Im Januar dieses Jahres war ihm bereits die Führung des operativen Geschäftes übertragen worden. In der Rennsteig Werkzeuge GmbH werden Werkzeuge rund um das Kabel und Rohr hergestellt, außerdem auch Zangen, Einsteckund Schlagwerkzeuge. (ck)
Die erste Filiale der Kette Mail Boxes etc. (MBE) in den neuen Bundesländern ist in Erfurt eröffnet worden. Geleitet wird das auf Versand-, Büro-
und Kommunikationsdienstleistungen spezialisierte Geschäft von GÜNTHER THOMALE (50). Als Gebietskonzessionär kümmert er sich um den Aufbau eines Netzwerkes von MBE-Filialen in Thüringen. Geplant sind Geschäfte in Jena und Weimar sowie in weiteren Städten . Der aus Dortmund stammende Thomale lebt seit 1999 in Weimar und war vor seinem Engagement im weltweiten Vertrieb eines Pharmaunternehmens tätig. MBE ist eine Tochter des Express-Kurierdienstes UPS und mit 5500 Centern in 40 Ländern aktiv. In Deutschland baut MBE seit 2002 ein Netzwerk von Filialen auf. Es umfasst derzeit nach Angaben Thomales rund 50 Geschäfte. www.mbe-de.de (ul)
Hintergrund
Richtfest mit Ausblick Die historische Anna Amalia Bibliothek in Weimar wird zukünftig Zentrum für das alte Buch Weimar (ul) Wer im Herbst 2004 prognostizierte, dass rund ein Jahr später die Richtkrone über dem historischen Haus der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek schweben würde, musste sich als Phantast belächeln lassen. Kaum jemand glaubte angesichts der Zerstörungen, die die Brandkatastrophe in der Nacht vom 2. auf den 3. September 2004 an diesem Stück Weltkulturerbe angerichtet hatte, daran. Der Dachstuhl verbrannt, der weltberühmte, über drei Etagen reichende Rokokosaal weitgehend zerstört, 50 000 Bücher für immer verloren, weitere 62 000 von Feuer und Löschwasser stark beschädigt. Doch schnell wich die anfängliche Bestürzung. Mit Vehemenz nahm die Weimarer Klassik Stiftung als Ei-
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gentümerin die ohnehin lange geplante Sanierung des 1565 als fürstliches Wohnhaus errichteten und im 18. Jahrhundert für Bibliothekszwecke umgebauten Gebäudes in Angriff. Die "Schönheitskur" des maroden Hauses - durch den Brand zusätzlich schwer beschädigt - war ohnehin längst geplant und die Auslagerung der Bestände stand, als das Feuer wütete, unmittelbar bevor. Den 266. Geburtstag Herzogin Anna Amalias (1739-1807) am 24. Oktober 2005 setzte der Bauherr als Ziel für das Richtfest. Und hat Wort gehalten. Das historische Haus, in dem das "literarische Gedächtnis Deutschlands" seine Heimstatt hat, besitzt wieder ein Dach. Unter dem entsteht
bis zum 200. Todestag Herzogin Anna Amalias 2007 - in Ergänzung der zu Jahresbeginn eingeweihten neuen Bibliothek - wie geplant ein Zentrum für das alte Buch. Die in rund 400 Jahren zusammengetragenen Schätze werden dann im Parterre in Ausstellungen im Renaissancesaal zu sehen sein. Zudem laden Bücherturm und Rokokosaal zu Besichtigung. Letzterer zählte vor dem Unglück mit seinen Büchergalerien und Kunstwerken - 35 Gemälde wurden vollends zerstört - zu den schönsten Bibliotheksräumen Mitteleuropas. Er wird nun nach dem Vorbild seiner Glanzzeit um 1850 restauriert. Diese Fassung entspricht in Raumarchitektur sowie der Ausstattung mit Büchern, Bildern und Büsten weitgehend dem Bild, wie es sich bis zum
September 2004 erhalten hatte. In alter Form nicht wiederhergestellt wird indes die den Flammen zum Opfer gefallene zweite Galerie des Rokokosaales. Dort entsteht ein Sonderlesesaal für das Studium von Handschriften, Inkunabeln, Landkarten und besonders wertvollen Sammlungen. Doch mit dem Wiederaufbau des spätbarocken Gebäudes ist es längst nicht getan. Rund 67 Millionen Euro und mindestens 30 Jahre werden nötig sein, um die vernichteten 50 000 Bücher wiederzubeschaffen und die rund 62 000 von Feuer und Löschwasser teils schwer zerstörten Werke zu restaurieren. Knapp zehn Millionen Euro haben rund 20 000 Einzelpersonen und Einrichtungen bislang dafür gespendet.
ENERGIE
Umweltwärme effektiv ausgebeutet Experte der E.ON Thüringer Energie erklärt, warum Wärmepumpen zunehmend bei Sanierung eingesetzt werden nem Kompressor verdichtet. Durch Kondensation gibt es die gespeicherte Energie an das Heizsystem oder zur Warmwasserbereitung wieder frei. Dabei sind Vorlauftemperaturen bis zu 65 Grad Celsius möglich.“ Wie ist das Verhältnis zwischen der Antriebsenergie und dem erzielten Effekt? Rothe: „Eine Wärmepumpe mit der Wärmequelle Erdreich erzeugt im Jahresdurchschnitt aus jeder aufgenommenen Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme. So kann man seine Heizkosten halbieren.“ Wichtig ist ja auch, wie man das neue System mit bereits vorhandenen Geräten kombinieren
Welche Förderung ist bei Wärmepumpen möglich? Rothe: „Die E.ON Thüringer Energie gewährt einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 52 Euro je Kilowatt Heiznennleistung. Das gilt für Anlagen, die im Netzgebiet der E.ON Thüringer Energie dauerhaft neu angeschlossen und sperrzeitgebunden betrieben werden. Bundesweit werden Wärmepumpen über verschiedene Programme durch zinsverbilligte Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert.“ Gibt es auch gasbetriebene Wärmepumpen? Rothe: „Ja, aber bisher nur für größere Anwendungen. Für Einfamilienhäuser werden 2006 erste Geräte
Zuwachs
Der deutsche Wärmepumpenmarkt verzeichnet seit zehn Jahren steigende Verkaufszahlen. Nach Angaben des Bundesverbandes WärmePumpe (BWP) e. V. in München betrug der Anstieg allein im vorigen Jahr 30 Prozent. Damit wurden etwa 16 400 Wärmepumpen verkauft. Derzeit sind in Deutschland 90 000 Wärmepumpen installiert. Die Hauptgründe für den Erfolg liegen nach Ansicht des Verbandes im gestiegenen Nutzwert der Technik. Wärmepumpen der neuen Generation können nicht nur heizen und Warmwasser bereiten, sondern auch lüften und kühlen. Mit einer Wärmepumpe lassen sich außerdem die Heizkosten halbieren.
Sanierung
FOTO: ANDREAS HULTSCH
Seit Jahren ist eine innovative Technologie für Heizen, Lüften und Kühlen auf dem Vormarsch: die Wärmepumpe. Vor allem beim Neubau vertrauen immer mehr Bauherren der umweltfreundlichen und effektiven Energiequelle. Aber sie ist auch bei der Sanierung und der Umstellung des Heizsystems sinnvoll. Fragen an den Wärmepumpen-Experten der E.ON Thüringer Energie, Jürgen Rothe. Wenn die bisherige Heizung am Ende ihrer Betriebsdauer angelangt ist: Welche Argumente sprechen für einen Wechsel zur Wärmepumpe? Rothe: „Ich kann gespeicherte Sonnenenergie in Form von Umweltwärme nutzen. Sie steht allen Menschen frei zur Verfügung. Die Wärmequelle liegt praktisch am Haus.“ Welche Voraussetzungen sind wichtig, um bei der Sanierung von Gebäuden eine Wärmepumpe einzusetzen? Rothe: „Ein gut funktionierendes Warmwasserheizsystem. Am günstigsten ist eine Fußboden- oder Wandheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Für eine Radiatorenheizung gibt es spezielle Wärmepumpen mit höheren Vorlauftemperaturen von bis zu 65 Grad Celsius.“ Welche Rolle spielt dabei die Wärmedämmung? Rothe: „Je besser die Wärmedämmung am Haus ist, umso geringer werden natürlich die Energiekosten.“ Wärmepumpen nutzen die in der Umwelt gespeicherte Energie. Wie funktioniert das? Rothe: „Physikalisch betrachtet, enthält alles um uns herum Wärmeenergie. Das völlige Fehlen von Wärmeenergie was auf der Erde natürlicherweise nicht vorkommt wird als absoluter Nullpunkt bezeichnet. Er liegt bei minus 273 Grad Celsius. Unsere Umgebung enthält demzufolge riesige Mengen Wärme auf unterschiedlichen Temperaturniveaus. Diese kann ich mit der Wärmepumpe nutzen. Ein Kältemittel verdampft unter Aufnahme der Umweltwärme und wird in ei-
BERATUNG: Individuelle Lösungen werden von den Experten erarbeitet.
kann. Wie sieht es da bei Wärmepumpen aus? Rothe: „Wärmepumpen sind gut mit anderen Geräten kombinierbar. Das kann ein elektrischer Heizstab, ein Gas- oder Ölkessel und mit einigen regeltechnischen Einschränkungen sogar ein Festbrennstoffkessel sein.“ Wie viel Platz und Aufwand sind für den Betrieb nötig? Rothe: „Wärmepumpen sind so wartungsarm wie ein Kühlschrank und nehmen auch nur so wenig Platz ein. Deren Lebensdauer beträgt etwa 15 bis 20 Jahre.“
Mietsache Wärmepumpe Die Anschaffung einer Wärmepumpe kostet im Schnitt etwa 13 000 Euro, allerdings ohne Förderung. So zahlt die E.ON Thüringer Energie einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 52 Euro je Kilowatt Heiznennleistung für solche Anlagen. Für eine Gasheizung wird eine Investition von rund 11 000, für eine Ölheizung von 12 000 Euro benötigt. Vergleicht man die jährlichen Energie-, Wartungs- und Betriebskosten, dann wird rasch klar,
angeboten. Gasbetriebene Wärmepumpen können noch höhere Nutzungsgrade als elektrisch betriebene Typen erzielen.“ Wo bekommt man Beratung zu Wärmepumpen? Im EnergieHaus der E.ON Thüringer Energie in der Thüringer Musterhausausstellung im Güterverkehrszentrum Erfurt (GVZ) an der B 7. Tel. +49 (0) 3 61-4 90 00 65 Mittwoch bis Sonntag 11 - 18 Uhr Montag, Dienstag und an gesetzlichen Feiertagen geschlossen
wie günstig Wärmepumpensysteme sind. Meist fallen im Durchschnitt nicht einmal 300 Euro im Jahr an laufenden Gesamtkosten an. Wärmepumpensysteme können auch günstig gemietet werden. Diese Alternative zum Kauf ist mit einer Ratenzahlung vergleichbar. Am Ende der Laufzeit kann der Mieter die Anlage für den Restwert kaufen. Natürlich kann man auch andere elektrische Heizsysteme mieten. Info: www.eon-thueringerenergie.com
Mit niedrigen Energiekosten und günstigen Energiebedarf arbeiten Wärmepumpen auch im Altbau sehr effektiv. Wenn die alte Heizungsanlage mit Vorlauftemperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius auskommt, ist sie gut für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet. Um die alte Heizung mit möglichst geringem Aufwand zu modernisieren, wird vor allem die Wärmequelle Luft genutzt. Aber auch die Wärmequellen Erdreich, hier bevorzugt über Erdwärmesonden, oder das Grundwasser können für die Heizung erschlossen werden.
Ökologisch Wärmepumpen besitzen ein großes CO2-Einsparpotenzial. Im Vergleich zu einem Niedertemperatur-Ölkessel werden pro Haus und Wärmepumpe etwa zwei Tonnen Kohlendioxid weniger an die Umwelt abgegeben. Die Branche rechnet bei optimalen Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2020 mit einer jährlichen CO 2-Minderung von 590 000 Tonnen.
Stromprodukt Wer mit Strom heizt und warmes Wasser erzeugt, kann ein Preismodell der E.ON Thüringer Energie nutzen. ThüringenStrom.therm bietet einen attraktiven Grundpreis, günstige Kilowattstundenpreise und lange Niedertarifzeiten. Sie liegen montags bis freitags zwischen 22 und 6 Uhr sowie von sonnabends 13 bis montags 6 Uhr. An Feiertagen gilt der Niedertarif ganztägig. Das Produkt wird nur im Netzgebiet der E.ON Thüringer Energie angeboten. WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN DEZEMBER 2005
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BILDUNG
Studienreform - Was bringt das? Master of Science in Scientific Instrumentation Der akkreditierte Studiengang dient der Weiterqualifizierung für eine Tätigkeit in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Gerätebaus. Ziel ist das Erlernen der eigenverantwortlichen Konzipierung wissenschaftlicher Geräte und die Befähigung zur Leitung von Entwicklungs- und Forschungsprojekten. Beginn: Oktober 2006 Abschluss: Master of Science Fachhochschule Jena http://www.bildungsportalthueringen.de/SI Master of Science in Business Telecommunications (im Entwurf) Ziel des modular aufgebauten, berufsbegleitenden Studiengangs ist das eigenständige Erarbeiten und Realisieren von Telekommunikationskonzepten um betriebliche Kernprozesse verlässlich unterstützen zu können. Dabei werden praxisnahe Kenntnisse aus den Bereichen Kommunikationstechnik/-netze, Informationstechnik in Unternehmen, BWL und Recht vermittelt. Beginn: Mai 2006 Abschluss: Master of Science, verliehen von der TU Ilmenau Technische Universität Ilmenau in Kooperation mit der Donau-Universität-Krems http://www.bildungsportalthueringen.de/mbt-ilmenau Mediensysteme Der Studiengang richtet sich an Absolventen eines naturwissenschaftlich-technisch orientierten Studiums. Schwerpunkte liegen in den Bereichen der intelligenten, verteilten und sicheren Informationssysteme, der grafischen Systeme und der höheren Mathematik mit Medienbezug. Angestrebt wird die Ausbildung selbstständig denkender, offener, teamfähiger sowie wissenschaftlich und technisch versierter AbsolventInnen. Beginn: Oktober 2006 Abschluss: Master of Science Bauhaus-Universität Weimar http://www.bildungsportalthueringen.de/mediensysteme Innovative Produktentwicklung im Maschinen- und Gerätebau (FIP) Das modular aufgebaute Weiterbildungsstudium verfolgt Konzeption, Entwurf und fertigungsreife Entwicklung neuer und marktgerechter Produkte des Maschinen- und Gerätebaus. Zur Zielgruppe zählen auch Absolventen der Berufsakademien und Industriemeister, deren Abschlüsse den aktuellen Bestimmungen gemäß anerkannt werden. Beginn: Oktober 2006 Abschluss: Zertifikat Technische Universität Ilmenau http://www.bildungsportalthueringen.de/geraetebau
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Die Unterzeichung der Bologna-Erklärung im Jahre 1999 löste in Deutschland eine umfassende Studienreform aus. Die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes war das Ziel der 29 Bildungsminister, als sie die BolognaErklärung im gleichnamigen Ort in Italien unterzeichneten. Dieses Ziel sollte unter anderem durch die Einführung eines zweistufigen Studiensystems mit den Abschlüssen Bachelor und Master erreicht werden. In Deutschland läutete der BolognaProzess eine umfassende Studienreform ein. Das deutsche Hochschulsystem kämpft ja bekanntlich bereits seit längerem mit einer Vielzahl von Problemen, wie zum Beispiel den stetig steigenden Studierendenzahlen und langen Studienzeiten. Häufig wurden größere Praxisnähe und bessere Strukturierung des Studiums gefordert. So sah man an deutschen Hochschulen im BolognaProzess schließlich die Chance, nicht nur einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, sondern auch eine grundsätzliche Überarbeitung des deutschen Studiensystems vorzunehmen. Im Vergleich zur traditionellen Hochschulausbildung werden sich in Deutschland die Studienzeiten erheblich verkürzen. Ein erster berufsbefähigender Abschluss ist nun mit einem Bachelor-
studium bereits nach 6 - 8 Semestern zu erreichen, so dass Absolventen jünger in den Arbeitsmarkt einsteigen. Die Gliederung der Studieninhalte in Lernmodule erleichtert die Orientierung für Studierende und sorgt im Zusammenhang mit studienbegleitenden Prüfungen für eine geringere Studienabbrecherquote. Bachelorabsolventen haben die Möglichkeit, direkt ein Masterstudium anzuschließen oder zunächst ins Berufsleben einzusteigen, um sich eventuell später mit einem Master weiterzubilden. In die Wahl einer Vertiefungsrichtung können dann so erste praktische Erfahrungen oder auch die Bedarfssituation im Unternehmen mit einfließen. Im Rahmen der Personalentwicklung werden möglicherweise weiterbildende Masterprogramme an Bedeutung gewinnen. Arbeitgebern wird die Auswahl des passenden Bewerbers zukünftig durch das Diploma Supplement erleichtert. Dieser Zusatz zum Bachelor- und Masterabschlusszeugnis gibt detailliert Auskunft über Art und Ziel der besuchten Lehrveranstaltungen und erhöht somit die Transparenz in Bezug auf Fähigkeiten und Fertigkeiten des Bewerbers. Zusammengefasst bedeutet die Studienreform also: jüngere Absolventen, individuellere Gestaltung der
Hochschulausbildung durch zweistufiges Studiensystem und Lernmodule, praxisorientiertere Lehrinhalte, mehr Transparenz bei den Ausbildungsinhalten und europaweit gleiche Strukturen. Informieren Sie sich gezielt unter www.campus-thueringen.de und lesen Sie im nächsten Heft: "Die wichtigsten Schlüsselbegriffe zur Studienreform" AUTOR: KATHARINA WILSDORF
Kontakt: Fachhochschule Schmalkalden Katharina Wilsdorf Tel.: +49 (0)3683 688-1023 Fax: +49 (0)3683 688-1927 E-Mail: k.wilsdorf@fh-sm.de Internet: www.campus-thueringen.de
FH Jena und FH Schmalkalden kooperieren Verbundprojekt soll duale Studiengänge weiterentwickeln und auf Bachelor umstellen Schmalkalden/Jena Viele Schüler/ innen bewerben sich schon jetzt für das kommende Jahr um einen Ausbildungsplatz. Seit einigen Jahren bietet die Fachhochschule Schmalkalden (FHS) eine attraktive Alternative zur betrieblichen Ausbildung oder einem grundständigen Studium an: die Verknüpfung eines Ingenieurstudiums mit einer Berufsausbildung (IHK) in 5 Jahren - das BISS (Berufsintegrierendes Studium Schmalkalden). Auch die Fachhochschule Jena ist seit einigen Jahren mit einem solchen Angebot an Abiturienten herangetreten. Viele kleine und mittelständische Unternehmen Thüringens und über die Landesgrenzen hinaus haben sich an diesem Ausbildungsmodel bereits beteiligt. Im Mai 2005 startete das Verbundprojekt "Weiterentwicklung dualer Studiengänge im tertiären Bereich" zwischen der FH Jena und der FHS, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Kul-
tusministerium Thüringen, initiiert durch die Bund-Länder-Kommission Bonn. Urte Pohl und Anke Schmaltz strukturieren die vorhandenen Studiengänge in den Fachbereichen Maschinenbau und Elektrotechnik im Zuge des Bologna-Prozesses um. Zukünftig kann an den beiden Fachbereichen der Bachelor of Engineering oder Science in 4,5 Jahren erworben werden. Darüber hinaus ist ein effektives Netzwerk von Unternehmen, Industrie- und Handelskammern, Berufsschulen und Bildungsträgern und den beiden Fachhochschulen entstanden. Die erste Netzwerktagung hat im November stattgefunden. Die Nachfrage nach dualen Studiengängen ist groß, denn die Ausbildung ist sowohl für Auszubildende beziehungsweise Studierende und für Arbeitgeber vorteilhaft. Der Absolvent kann nach Beendigung seines Studiums Berufserfahrung vorweisen und erhält durch die frühe
Bindung ans Unternehmen eine Arbeitsplatzperspektive. Der Absolvent hat außerdem mit diesem Studium hohe Leistungsbereitschaft gezeigt, was Unternehmen sehr schätzen. Bei der Abschlussarbeit können die Unternehmen auf die Themenstellung Einfluss ausüben und der Student kann seine fundierten praktischen Kenntnisse einfließen lassen. Für die Unternehmen entfällt zudem ein kostenintensiver Personalakquiseaufwand. AUTOREN: STEFANIE JÄKEL UND URTE POHL
Kontakt: Fachhochschule Jena Dipl-Ing. (FH) Anke Schmaltz Tel.: +49 (0)3641 205-129 E-Mail: anke.schmaltz@fh-jena.de Fachhochschule Schmalkalden Urte Pohl (M.A.) Tel.: +49 (0)3683 688-1006 E-Mail: u.pohl@fh-sm.de
BILDUNG
Eine komfortable Lösung Wer möchte nicht gerne sein Leben überschaubarer gestalten? Zeitraubende Tätigkeiten optimieren, die tägliche Medien- und Informationsflut eindämmen um persönliche Freiräume zu schaffen? Lifestyle-Gurus haben das Thema längst aufge-
Wandkalender 2006 Der neue Wandkalender des Bildungsportals mit vielen nützlichen Informationen ist ab sofort erhältlich. Passend dazu gibt das Bildungsportal auch Lesezeichen und Aufkleber heraus. Unter: info@bildungsportalthueringen.de können Sie Kalender, Lesezeichen oder Aufkleber direkt anfordern.
Modulare Angebote Eine Reihe von Angeboten auf dem Bildungsportal bestehen aus flexibel miteinander kombinierbaren Modulen. Die folgenden Module können auch separat belegt werden: Mikrosystemtechnik (FIP-Einzelmodul) Ziel der Weiterbildung ist der berufsbegleitende Erwerb fachlicher Kompetenzen auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien. Beginn: April 2006 Abschluss: Zertifikat Technische Universität Ilmenau http://www.bildungsportalthueringen.de/fip-mikrosystemtechnik IT-Business (MBT-Einzelmodul) Das Modul greift die Schwerpunkte Business Alignment, Key Performance Indikator sowie Service Level Agreement im IT-Betrieb auf. Diese werden anhand von Praxisbeispielen erläutert, so dass für die Teilnehmer der Wochenendveranstaltung eine Übertragung des Gelernten auf reale Prozesse möglich ist. Beginn: Mai 2006 Abschluss: Teilnahmebescheinigung Technische Universität Ilmenau http://www.bildungsportalthueringen.de/tkm-itb Bauprojektmanagement Der einsemestrige Aufbaukurs vermittelt Kenntnisse und Methoden über die Projektsteuerung von Bauprojekten. Gemeinsam mit anerkannten Fachexperten werden theoretische Grundlagen erarbeitet und an praktischen Aufgabenstellungen die Anwendung moderner Hilfsmittel und Methoden erprobt. Beginn: April 2006 Abschluss: Zertifikat Universität Weimar/Bauhaus Weiterbildungsakademie http://www.bildungsportalthueringen.de/bauprojektmanagement
griffen - professionelle Hilfe in Form von Ratgebern rangiert ganz oben in den aktuellen Bestsellerlisten. Manchmal mögen die Lösungen tatsächlich simpel sein. Doch wie lassen sich Aufwand und Zeit bei der Suche nach komplexen Informationen begrenzen, zum Beispiel bei der Recherche nach Möglichkeiten der individuellen Weiterbildung? Weiterbildungsangebote müssen häufig einer Vielzahl individueller Bedürfnisse entsprechen. Zeit, Ort, finanzielle Investitionen, das alles sind Variablen, die der Bildungssuchende erst zusammentragen und vergleichen muss, ohne Gewähr für die Vollständigkeit seiner Informationen zu erhalten. Das Bildungsportal Thüringen bietet eine komfortable Lösung für alle, die in Thüringen auf der Suche nach qualitativen Weiterbildungsangeboten sind. Das gemeinsame Internetportal der Thüringer Hochschulen enthält Informationen über mehr als 200 wissenschaftliche Weiterbildungsangebote. Diese Angebote decken nicht nur die meisten Fachbereiche und
Studienformen ab - von den Ingenieurwissenschaften bis zum Lehramt, vom Workshop bis zum VollzeitAufbaustudium - sondern profitieren auch von der Erfahrung und der fachlichen Kompetenz der Hochschulen in der Forschung und der Lehre. Die Angebotssuche lässt sich dabei einfach den individuellen Ansprüchen anpassen. Konkrete Begriffe wie das Themengebiet "Projektmanagement" können über die Volltextsuche recherchiert werden. Über die Option der erweiterten Suche ermöglichen zusätzliche Parameter wie "Fachgebiet" oder "Hochschule" eine weitere Eingrenzung der Rechercheergebnisse. Hat man sich für eines der Angebote entschieden, bietet das Portal auf einen Blick alle nötigen Informationen zu Organisation, Inhalt, Durchführung und Ansprechpartnern des Weiterbildungskurses oder -studienganges. Der Clou: Alle Angaben können im pdf-Format heruntergeladen und dann an Verantwortliche im eigenen Unternehmen weitergeleitet oder als übersichtliches Dokument ausgedruckt werden.
Die einfache Suche im Bildungsportal
Auch die neuen Thüringer Masterstudiengänge sind auf dem Portal vertreten. Einige der Studiengänge können dabei aus mehreren im Portal angebotenen Modulen kombiniert oder sogar als Einzelmodule belegt werden. Individuellen Bedürfnissen sind damit keine Grenzen mehr gesetzt. Um all diese Leistungen erbringen zu können, steckt hinter dem Portal eine komplexe und leistungsfähige Technologie. Sie trägt dazu bei, die Bildungssuchenden zu entlasten - und schafft so womöglich auch ein Stück positive Lebensqualität. AUTORIN: KERSTIN GROSCH
Fachkräfte für die Thüringer Wirtschaft Die Initiative für Beschäftigung! ist eine bundesweite Aktion der deutschen Wirtschaft zur Sicherung und Förderung der Beschäftigung. Das Netzwerk in Thüringen bearbeitet die Themenfelder Unternehmenskooperationen, Qualität der Berufswahlvorbereitung und Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die bedarfsgerechte Weiterbildung von Fachkräften spielt angesichts der zunehmend schnelleren Veränderung von Produktions- und Entwicklungsprozessen eine wichtige Rolle in Unternehmen. Zentrale Herausforderungen sind an dieser Stelle, den betrieblichen Bedarf und die individuelle Karriereplanung der Mitarbeiter in Einklang zu bringen sowie das Gelernte in den Arbeitsprozess des Unternehmens zu inte-
grieren und damit ein kontinuierliches Weiterlernen in der Praxis zu ermöglichen. Lerndienstleistungen, die solch ein tätigkeitsorientiertes Lernen ermöglichen, werden künftig an Bedeutung gewinnen. Zu ihnen zählen Weiterbildung am Arbeitsplatz, aber auch modularisierte Weiterbildungsangebote, die auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Unternehmen individuell abgestimmt werden können. Thüringer Hochschulen bieten bereits erfolgreich solche modular aufgebauten Studiengänge an. Die Schaffung bedarfsgerechter Weiterbildungsmöglichkeiten ist jedoch nur eine Herausforderung unter mehreren, der sich die Thüringer Unternehmen stellen müssen. Drohender Fachkräftemangel, bedingt
Internationales Management
Ringvorlesung "ta ethika" 2006
Die viertägige Weiterbildungsveranstaltung richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in international tätigen Unternehmen, die mit der Abwicklung grenzüberschreitender Warenverkehre betraut sind. Termine: 30./31.01.2006; 13.14.02.2006 Abschluss: Teilnahmebescheinigung Fachhochschule Schmalkalden http://www.bildungsportalthueringen.de/int-management
Das Anliegen der öffentlichen Ringvorlesung ist es, einem breiten Kreis von Interessenten den Zugang zu aktuellen ethischen Fragestellungen zu vermitteln. Dabei wird in diesem Semester die Frage der Würde nichtmenschlicher Lebewesen diskutiert. Nächster Termin: 06.02.2006 Friedrich-Schiller-Universität Jena http://www.bildungsportalthueringen.de/taethika
zum Beispiel durch die Abwanderung von Hochschulabsolventen, birgt für die Zukunft gerade regionaler Unternehmen ein Gefahrenpotential, dem frühzeitig entgegengewirkt werden sollte. Eine Möglichkeit ist das Knüpfen von Kontakten zwischen Wirtschaft und künftigen Absolventen bereits während des Studiums. So unterstützt die Initiative für Beschäftigung! Thüringen Projekte wie die internetgestützte Kontaktbörse FuThuer (siehe www.futhuer.de). Diese soll es Thüringer Unternehmen über die Vermittlung von Diplomarbeiten oder Praktika ermöglichen, frühzeitig Bindungen zu den künftigen Absolventen aufzubauen. AUTORIN: DR. SIGRID HEINECKE
Kontakt: bildungsportal-thueringen.de Puschkinstraße 19 99084 Erfurt Tel.: +49 (0)361 5626-450 E-Mail: info@bildungsportalthüringen.de Internet: www.bildungsportalthueringen.de
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PORTRÄT *** Kurz Notiert ***
Klotzen statt kleckern Arnstadt (uf) Thüringens größte Industriefläche entsteht bei Arnstadt. In unmittelbarer Nähe zum Autobahnknotenpunkt „Erfurter Kreuz“ begann zwischen Arnstadt und Thörey die Erschließung des 400 Hektar großen Gewerbegebiets. Es ist wegen seiner Größe, der topographischen Lage und der Verkehrsanbindung ein hervorragender Investitionsstandort in Thüringen. Im ersten Entwicklungsabschnitt werden mit einem Investitionsaufwand von 30 Millionen Euro bis Ende 2007 rund 148 Hektar erschlossen. Dazu werden unter anderem Straßen und Wasserver- und -entsorgungsanlagen sowie ein Gleisanschluss zum Bahnhof Arnstadt hergestellt. Auf 27 Hektar dieser Fläche wird sich das Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und RollsRoyce „N3 Engine Overhaul Services“ ansiedeln und 500 neue Arbeitsplätze schaffen.
Mit Leib und Seele 91-jähriger Erfurter Unternehmer Friedrich Hagans denkt nicht ans Aufhören Erfurt (uf). Wenn Udo Jürgens einst sang „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, kann Friedrich Hagans nur müde lächeln. Nein nicht müde. Trotz seiner 91 Jahre ist der Erfurter Unternehmer aktiv wie mancher nicht, der das Rentenalter noch in weiter Ferne wähnt. Hagans leitet im Osten der Landeshauptstadt ein kleines Unternehmen. Mit fünf Mitarbeitern setzt er dort eigene Erfindungen um und produziert Geräte, die unter anderem den Benzinverbrauch von Motoren senken sollen. Friedrich Hagans kommt selbst aus einer Unternehmerfamilie.
Es weihnachtet sehr
Erfurt (uf) Die einzigartige Altstadt Erfurts, mit einem der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands, ist ideale Kulisse für stimmungsvolle Vorweihnachtszeit. Mittelpunkt der 155. Erfurter Weihnachtszeit ist der traditionelle Weihnachtsmarkt vor der Dom-Kulisse. Die 25 Meter hohe, festlich beleuchtete Weihnachtstanne und die Krippe mit 14 handgeschnitzten, fast lebensgroßen Holzfiguren sind die Hauptattraktionen auf dem Weihnachtsmarkt. Vom Domplatz über den Fischmarkt bis hin zum Anger präsentieren sich Händler in mehr als 200 Holzhäusern. Informationen über Weihnachtsmärkte und veranstaltungen in Thüringen enthält nach Angaben der Thüringer Tourismus GmbH die neue Broschüre „Thüringen - Mit der Bahn ins Weihnachtsland“. Dazu gibt es auch die entsprechenden Reisetipps, wie Hoteltipps, Kinderweihnachtsfeiern auf Bahnhöfen, Anregungen zu Sehenswürdigkeiten in den Städten oder Informationen für die Anreise mit der Bahn. Den Prospekt gibt's in den Nahverkehrszügen, Bahnhöfen und in den ReiseZentren in Thüringen sowie über das Service- Center Thüringen unter der Hotline 036137420. Sie ist Gemeinschaftsprojekt der DB Regio AG - Verkehrsbetrieb Thüringen, der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH und der Thüringer Tourismus GmbH.
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sagt Hagans. Das reichte von Kunststofflaschen für Schienen bis hin zu Klosettbrillen für Reisezugwagen. 1990 brachte die Wende auch für Hagans und das Unternehmen, das er aufgebaut und geleitet hatte, tief greifende Veränderungen. Die Treuhand wickelte das Bahnunternehmen ab, Hagans bekam sein Werk zurück. Doch mit der Abwicklung der Bahn verlor die Firma praktisch über Nacht auch alle Aufträge. „Von 37 Mitarbeitern konnte ich nur 7 behalten“, sagt er Unternehmer. Drei Viertel der Fläche des Werkes wurden nicht mehr benötigt und deshalb vermietet. Mit Lohnaufträgen zunächst für die Automobilindustrie hielt sich das Unternehmen über Wasser. Ab Mitte der 90er Jahre orientierte sich Hagans um und begann, Geräte zur Senkung des Kraftstoffverbauchs oder zur Bekämpfung von Krankheiten zu entwickeln und zu bauen.
„Von 37 Mitarbeitern konnte ich nur 7 behalten“ Einen klangvollen Namen hatte die Lokomotivenfabrik seines Vaters, die bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts existierte. Hagans wollte die Unternehmertradition fortsetzen. Er studierte an der Technischen Universität München, ist Ingenieur für Maschinenbau und für Elektrotechnik und hat einen Doktortitel im Landmaschinenbau erworben. Seine Unternehmerkarriere reicht bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. „Damals war alles kaputt und es gab keine Perspektive“ erinnert sich Hagans. So fing er an, in einer kleinen Gießerei seiner Familie Dinge zu produzieren, die damals für den Wiederaufbau von Häusern gebraucht wurden: zum Beispiel Sanitärartikel. Später stieg die Firma auf Kunststoff um. Praktisch nebenbei entwickelte und baute Hagans ein Tonbandgerät. Anfang der 70er Jahre wurde sein Unternehmen verstaatlicht, doch Hagans arbeitete weiter in dem Betrieb, wurde 1978 in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert. „Wir haben praktisch alles gemacht, was die Bahn an Kunststoffteilen braucht“,
Überhaupt entwickeln. Hagans ist ein begnadeter Tüftler und Erfinder. Auf 157 Patente seit 1935 hat er es bisher gebracht. Die Liste mit den Patenten ist gut eineinhalb Meter lang. Auf der Erfindermesse in Genf wurde er ausgezeichnet. Und auch der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft bedachte den Erfinder gerade erst mit dem BVMWMittelstands-Ehrenpreis 2005 für sein Lebenswerk. Das sieht Hagans aber noch längst
nicht vollendet. Mit Nachdruck versucht er seine jüngsten Erfindungen umzusetzen. So hat er einen „Kraftstoff-Aktivator“ entwickelt, der den Verbrauch an Benzin oder Diesel bei Motoren drastisch senkt und bei Diesel den Ruß-Ausstoß nahezu vollständig beseitigt. „Die Autoindustrie hat aber kein Interesse“, schimpft Hagans. Dabei könnte mit seiner Erfindung auf teure Rußfilter komplett verzichtet werden, ist er überzeugt. Bei Schiffsdieseln werde das Gerät bereits eingesetzt und reduziere dort den Spritverbrauch um 7 Prozent, den Ruß-Ausstoß um 65 Prozent. In den vergangenen Jahren hat sich Hagans auch verstärkt dem Thema Gesundheit zugewandt. Angesichts der Probleme im Gesundheitswesen müsse nach neuen Wegen gesucht werden, um bei leeren Kassen und teuren Medikamenten Krankheiten effektiv zu bekämpfen. Mit verschiedenen Erfindungen glaubt Hagans, einige Lösungen anbieten zu können. Er entwickelte unter anderem einen Niedervolt-Pulsator, mit dem Mikroparasiten im Körper abgetötet werden sollen. Mit einem anderen Gerät können kolloidale Edelmetall-Lösungen hergestellt werden, die gegen Viren, Bakterien und Pilze eingesetzt werden können. Doch auch bei diesen Entwicklungen sehe er sich großen Vorbehalten ausgesetzt, beklagt Hagans. Ans Aufhören denkt er ungeachtet seines hohen Alters trotzdem nicht. „In meiner Familie haben alle bis zum Schluss gearbeitet. Diese Tradition werde ich fortsetzen.“ Internet: www.hagans.de
Verlagssonderveröffentlichung
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Weit mehr als nur historische Spuren Schmalkaldische und Schmalkalder Artikel als Markenzeichen einer lebendigen, weithin bekannten Stadt Schmalkalden Die mitteleuropäische Stadtkultur ist auf der ganzen Welt einmalig. Schmalkaldens Altstadtkern ist ein wertvolles Zeugnis mitteleuropäischen Städtebaus, eine über 1000 Jahre historisch gewachsene „Erlebniswelt“.
ter der Reformation als Gründungsund Tagungsort des Schmalkaldischen Bundes und der noch heute als Glaubensbekenntnis der evangelisch-lutherischen Kirche gültigen Schmalkaldischen Artikel Martin Luthers (1537) ist der Name Schmal-
Schlossanlage Wilhelmsburg.
Bau-, Stadt- und Kulturgeschichteprägen die lebendige, multifunktionale Stadt. Kombiniert mit der außergewöhnlich bedeutsamen politischen Stellung der Stadt im Zeital-
kalden weltweit bekannt. Die Schmalkaldischen Artikel und die Schmalkalder Artikel machten die Stadt schon zu Beginn der Neuzeit über die Grenzen Deutschlands
hinaus bekannt. Reiche Erzvorkommen, Bergbau und eisenverarbeitendes Handwerk waren Grundlage für eine blühende Wirtschaft. Der einstige Reichtum ist im Stadtbild heute noch erkennbar. Unter dem Namen „Schmalkalder Artikel“ wurden Kleineisenwaren und Werkzeuge exportiert. Zeugnisse dieser Vergangenheit sind das Besucherbergwerk Finstertal und das technische Denkmal Neue Hütte. Im Mittelpunkt der europäischen Politik stand die Stadt - damals hessische Exklave und zweitgrößte Stadt Hessens - , als sich die protestantischen Stände 1530 gegen den katholischen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Bund zusammenschlossen. Zur bedeutendsten Tagung des Bundes 1537 legte Martin Luther seine „Schmalkaldischen Artikel“ vor, die 1580 Bekenntnisschrift der evangelischen Kirche wurden. Kulturelles Zentrum der Stadt ist Schloss Wilhelmsburg Kunst- und Kulturdenkmal der deutschen Renaissance. Die repräsentativen Räume des Schlosses mit herrlichen Malereien und Stuckaturen laden ein, die interessanten Ausstellungen zu
Renaissance und Reformation, zu historischen Ofenplatten und zum Epos „Iwein“ nach Hartmann von Aue (1235, zweitälteste profane Wandmalerei nördlich der Alpen) zu besuchen und in der Schloßkirche dem Klang der ältesten spielbaren „hölzernen“ Orgel Mitteleuropas zu lauschen. Saubere Industriebranchen, wie der Mineralbrunnenbetrieb „Thüringer Waldquell“, Schmalkalder Wurst- und Fleischwaren, Schmalkalder Werkzeuge und Forschungsinstitute tragen zum Bekanntheitsgrad der Stadt bei. Die Fachhochschule Schmalkalden, deren Campus auf 3000 Studenten ausgebaut wurde, ist mit seinen Fachrichtungen wie Betriebswirtschaft, Informatik, Maschinenbau, Wirtschaftsrecht... innovatives und belebendes Element. Kontakt: Tourist-Information Schmalkalden Mohrengasse 1a 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 403182 Fax: +49 (0)3683 604014 E-Mail: info@schmalkalden.de Internet: www.schmalkalden.de
Qualität aus Untermaßfeld Metall Technik Schulz liefert zuverlässig Einzelteile und Vorrichtungen für den Maschinenbau Untermaßfeld Angefangen hat Bernd Schulz 1992 mit elf Mitarbeiten. Sie fertigten in erster Linie Einzelteile für den Maschinenbau. Die Qualität der Erzeugnisse des kleinen Betriebes überzeugte die Kunden. Schon vier Jahre nach der Unternehmensgründung wurde ein Neubau notwendig. 1996 zog die
Firma in ein neues, 1100 Quadratmeter großes Gebäude. Schritt für Schritt baute Schulz das Produktionsprofil aus. Zur Lohnfertigung von Einzelteilen und Baugruppen kam die Konstruktion und Fertigung von Vorrichtungen und Sondermaschinen. Dabei beginnt das Angebot von Schulz bei der Be-
Firmensitz der Firma Metall Technik Schulz in Untermaßfeld
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ratung, der Anfertigung von Entwürfen und der Produktion und reicht bis zur Montage, Installation, Programmierung und Inbetriebnahme. Weitere Investitionen in den Jahren 1998 bis 2000 ermöglichten es dem Unternehmen, größere Teile zu bearbeiten und den Genauigkeitsgrad der Werkstücke zu verbessern. Ergänzt wurde das Portfolio durch einen eigenen Steuerungs- und Schaltschrankbau, wodurch der Bereich Vorrichtungs- und Sondermaschinenbau gestärkt wurde.
Inzwischen beschäftigt Schulz 20 Mitarbeiter. Den Kunden - zu ihnen gehören renommierte Unternehmen wie die Deutz AG oder IVECO Magirus - garantiert Schulz neben hoher Qualität und einem breiten Leistungsspektrum vor allem Flexibilität und schnelles Reagieren auf deren Wünsche. (uf) Kontakt: Metall Technik Schulz Bernd Schulz Im Wiesengrund 11 98617 Untermaßfeld Tel.: +49 (0)36949 226-00 Fax: +49 (0)36949 226-02 E-Mail: MT_Schulz@t-online.de Internet: www.metall-technik-schulz.de
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Verlagssonderveröffentlichung
Schmalkalden kommt unter Druck Druckerei Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung siedelte sich mit Druckhausneubau in Schmalkalden an Schmalkalden (ck) Schmalkalden kommt unter Druck - und das im positiven Sinne. Die Druckerei Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung hat Mitte November die Arbeit am neuen Standort in Schmalkalden aufgenommen und damit die beiden früheren Betriebsteile Immelborn und Zella-Mehlis zusammengeführt, „weil wir dort an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen sind und unsere neue Drucktechnik in den alten Räumlichkeiten keinen Platz gefunden hätten“, sagt Geschäftsführerin Dagmar Dähne.
Deshalb auch in Schmalkalden eine „Investition in die Zukunft“. Die drei Millionen Euro, die in das Gebäude sowie neue Technik investiert worden sind, bedeuten die größte Investition der Branche in den letzten Jahren in Südthüringen. Und sie sichern neunzehn Arbeits- und drei Ausbildungsplätze im jungen Unternehmen. Jung aufgrund des Durchschnittsalters des „hoch motivierten und hoch qualifizierten Teams“, wie die Geschäftsführerin sagt. Jung aber auch, weil man seit erst elf Jahren am
Jetzt am neuen Standort - die Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung.
Markt tätig ist. Oder schon. Denn diese Jahre erfolgreichen Wirkens in Südthüringen sind elf hart erkämpfte Jahre am dichten Werbemarkt. Die Bauer & Malsch GmbH Druck + Werbung möchte sich am neuen Standort weiterentwickelnArchitekt Reinhard Blumenstein überreicht Geschäftszum Kompetenz- führerin Dähne den Schlüssel zum neuen Druckhaus. zentrum der Branche bezüglich Marketing und Gellert, der sich von der Ansiedlung Werbung für kleine und mittelständi- „positive Akzente für Schmalkalden und das Gewerbegebiet am Eingang sche Unternehmen. Wo heute im neuen Drucksaal des der Stadt erhofft“. Immerhin handelt insgesamt 1200 Quadratmeter es sich um den Altstandort des ehegroßen Objektes Kundenaufträge maligen Germina - VEB Sportgeräteüber die Druckmaschinen laufen, werk Schmalkalden. wurde zur Einweihungsfeier des neu- Solchen „Mut zur Investition“ benötien Druckhauses noch Platz gelassen ge Südthüringen, betonte IHK-Gefür all jene, mit denen das Unterneh- schäftsführer Ralf Pieterwas. Die men auf die Zukunft in Schmalkal- Druckerei Bauer & Malsch habe mit den angestoßen hat. Darunter auch ihrem Engagement „ein positives Schmalkaldens Bürgermeister Bernd Signal in der Region gesetzt“.
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Verlagssonderveröffentlichung
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Holz zog internationales Publikum an TGF Schmalkalden/Dermbach GmbH organisierte die erste Internationale Rhöner Holzfestwoche
Schmalkalden/Dermbach (ck) Am Holz hängen in der thüringischen, hessischen und bayerischen Rhön die meisten Arbeitsplätze - immerhin fast 3000. In der Branche wird außerdem das größte Umsatzvolumen der Rhön erwirtschaftet. Für die Technologie- und Gründerfördergesellschaft Schmalkalden/ Dermbach GmbH (TGF) war dieser Umstand in diesem Jahr Grund genug, zur 1. Internationalen Rhöner Holzfestwoche einzuladen. „Für uns war wichtig, den wirtschaftlichen Aspekt in den Mittelpunkt zu rücken und die Vernetzung von Firmen anzuschieben“, erklärt TGF-Geschäfts-
führerin Roswitha Lincke. „Holz, der Schatz der Rhön, ist im Begriff, zu einem lebendigen Industriezweig zu wachsen. Das wollen wir unterstützen und nach außen transportieren.“ Unter der Dachmarke „Rhönfaszination Holz Die Rhön bewegen und prägen“ entstand im Vorfeld der Erlebnisführer Rhönholz. Er öffnet den Blick für den ästhetischen, wirtschaftlichen und technischen Wert von Holz. Außerdem stellen sich 25 Unternehmen und Künstler der Region vor, die Holz zu ihrer persönlichen Philosophie und zur eigenen Existenzgrundlage gemacht haben. Das TGF am Standort Dermbach unterstützt als Zentrum für regionale Entwicklung und Nachhaltigkeit technologieorientierte Existenzgründungen und fördert den Technologietransfer. Nachwachsende Rohstoffe sind der Schatz ländlicher Regionen wie der Rhön. Deshalb
wurde das länderübergreifende Unternehmensnetzwerk Holz (LUNH) aufgebaut. „LUNH soll sich zu einer Keimzelle für die Entwicklung von Wertschöpfung rund um den regionalen Rohstoff Holz entlang der Wertschöpfungskette entwickeln“, betont Roswitha Lincke. Damit einher gehen die Erhaltung der Kulturlandschaft, die Erhöhung der Lebensqualität, die Erhaltung der bestehenden und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen sowie eine nachhaltige, vernetzte Entwicklung der Region. Außerdem ist das TGF in der Rhöngemeinde Dermbach bemüht, künftig weitere Eingründer zu finden, die sich mit dem Thema nachwachsende Rohstoffe befassen und solche, die in der Holzbranche Produktentwicklungen vorantreiben wollen. Auf Veranstaltungen rund um´s Holz setzt das TGF auch in der Zukunft. Nach dem Erfolg der Rhöner Holzfestwoche wird es im
kommenden Jahr mehrere Veranstaltungen geben, um den nachwachsenden Rohstoff noch bekannter zu machen, aber auch Fachleuten ein Podium zum gemeinsamen Austausch anzubieten. Wer nicht so lange warten möchte, kann im TGF Dermbach die jüngst eröffnete Dauerausstellung „Faszination Rhönholz“ besichtigen.
Auf eigene Stärken konzentrieren Mit MOLDingTEC formiert sich ein Erfolg versprechendes Kompetenzzentrum Kunststofftechnik Schmalkalden (ck) MOLDingTEC steht für Kooperationen im Formenbau. Es ist ein Verbund von derzeit 12 Unternehmen aus Werkzeug- und Formenbau sowie 3 wirtschaftsnahen wissenschaftlichen Einrichtungen. Im Raum Südthüringen sind in diesen Firmen rund 600 Mitarbeiter beschäftigt. Das Netzwerk schloss sich im Sommer 2005 im Rahmen des Projektes NEMO, Netzwerkmanagement Ost, zusammen - ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums, betreut von der Arbeitsgemeinschaft industrielle Forschung Berlin. Die Projektleitung hat Dr. Rainer Gratz von der Technologie- und Gründerfördergesellschaft Schmalkalden/Dermbach GmbH (TGF) übernommen. „In Südthüringen, speziell im Umland von Schmalkalden und Steinbach-Hallenberg, liegen unsere Stärken klar im Werkzeug- und Formenbau, insbesondere für die Kunststofftechnik“, erklärt Dr. Gratz. Aus diesem Grund haben sich die Kooperationspartner um den Förderauftrag „Aufbau und Erschließung von
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Beschichtungsverfahren zum störungsfreien Betrieb von Werkzeugen im Spritzgießprozess und in der Oberflächengestaltung“ beworben. In einer Zeit, da sich Zulieferer immer mehr zu Systemlieferanten entwickeln müssen, sind viele Leistun-
gen von kleinen Unternehmen nicht mehr allein zu erbringen. Neue Formen der Zusammenarbeit müssen gefunden werden. Dr. Gratz führt zwei weitere wichtige Punkte an: „Die Kooperation ermöglicht den kleinen Betrieben im Entwicklungs-
Regierungsdirektor Dr. Dieter Belter vom Bundeswirtschaftsministerium überreicht Projektleiter Dr. Rainer Gratz die Bestätigungsurkunde
prozess mit Forschungseinrichtungen zusammen zu arbeiten. Außerdem kann im Firmenverbund in Technik und Technologien investiert werden, die die Möglichkeiten des Einzelunternehmens übersteigen würden.“ Die Netzwerkunternehmen starteten zudem mit dem Ziel in die Zusammenarbeit, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Nach den ersten positiven, gemeinsamen Erfahrungen soll aus dem Verbund ein Kompetenzzentrum Kunststofftechnik Südthüringen hervorgehen.
Kontakt: TGF Schmalkalden/Dermbach GmbH Untere Röde 13 36466 Dermbach Tel.: +49 (0)366964 800-21 E-Mail: info@tgf-schmalkalden.de Internet: www.tgf-schmalkalden.de
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Verlagssonderveröffentlichung
Messer und mehr Seit über 50 Jahren werden am Standort in Schmalkalden Messer und Klingen für Landwirtschaf t, Forstwirtschaf t und Kommunaltechnik im Zeichen des Spans gefertigt. Die MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co. KG hat diese Fertigung bei Ihrer Gründung 1991 aus dem ehemaligen Werkzeugkombinat Schmalkalden übernommen und ausgebaut. Neben den heute circa 4 000 verschiedenen Messern auf Lager, die die MWS zum Messerproduzenten mit der größten Sortimentsbreite in Europa machen, werden auch neue Messer nach Kundenwunsch produziert, bzw. Schneideninnovationen entwickelt. Durch die Übernahme einer Härterei im Jahr 1997 wurde zum Einen den Anforderungen an die eigenen Produkte Rechnung getragen, zum Anderen eine Dienstleistung in die Produktpalette aufgenommen, die auch anderen metallverarbeitenden Unternehmen zu Gute kommt. Aus der Kernkompetenz - den Messern für die Agrar- und Forstwirtschaft wurde ein neuartiges, patentiertes Schnittsystem für Mulchmäher entwickelt und unter dem Markennamen MULCHMASTER vermarktet. Dieser bietet Mähen ohne sichtbaren Grasschnitt, bis 12 Zentimeter Grashöhe. Kapazitätser weiterungen im Stanz- und Umformtechnikbereich ermöglichen die Produktion von Komponenten und Baugruppen für neue Märkte, wie z.B. die Automobilindustrie.
Stark in der Gruppe
Als Teil der Mendritzki - Unternehmensgruppe wird die MWS unterstützt durch das Reinhold Mendritzki Kaltwalzwerk in Plettenberg, von dem die MWS den größten Teil des Materials bezieht. Der Werkzeugbau Röthberg stellt Stanzwerkzeuge sowie Folgeverbundwerkzeuge, insbesondere für den Automotivbereich der MWS, her. Die Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG, in Zella-Mehlis fertigt Feinstanzteile für die Automobilzulieferindustrie, die Bauindustrie und andere Bereiche. Die MWS sitzt in Schmalkalden im Gebäude des Mendritzki Gewerbeparks, in dem verschiedenste Unternehmen heute mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen.
Neueste Technologie und kompetente Mitarbeiter Moderne Maschinen, ständige Erneuerung und Er weiterung des Maschinenparks sowie motivierte und kompetente Mitarbeiter sichern höchste Qualität der Produkte. Die betriebliche Berufsausbildung ist wichtige Grundlage der
Nachwuchssicherung in der MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co KG. So bildet die MWS, mit insgesamt 170 Mitarbeitern, ständig 12 Azubis aus. Der Span im Kreis, das weltweit geschützte Logo der MWS, ist äußeres Zeichen für Tradition und Fortschritt des Unternehmens.
Kontakt: MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co KG An der Asbacher Str. 5 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 642-0 Fax: +49 (0)3683 642-02 E-Mail: info@mws-sm.com Internet: www.mws-sm.com
Luftaufnahme des Reinhold Mendritzki Gewerbepark WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN DEZEMBER 2005
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Nach Süden frei Autobahnnetz wieder ein Stück enger geknüpft Meiningen (uf). Darauf hat eine ganze Region gewartet. Am 17. Dezember wird ein 70 Kilometer langer Abschnitt der A 71 zwischen Meiningen-Süd und Schweinfurt seiner Bestimmung übergeben. Südthüringen ist damit deutlich besser an das nationale und internationale Verkehrsnetz angebunden - wovon sich vor allem die Wirtschaft viel verspricht. Die Ausweisung neuer Gewerbegebiete und die Ansiedlung zahlreicher Unternehmen in jüngster Zeit im
Historische Innenstadt Schmalkaldens
Erlebnis Stadtgeschichte Die mitteleuropäische Stadtkultur ist auf der ganzen Welt einmalig. Sanierung und Denkmalpflege haben in den letzten Jahren ganz wesentlich dazu beigetragen, die Attraktivität der Städte zu erhöhen. Auch Schmalkaldens Altstadtkern ist ein wertvolles Zeugnis mitteleuropäischen Städtebaus, eine historisch gewachsene “Erlebniswelt” mehr als 1000 Jahre Bau-, Stadt-
und Kulturgeschichte: eine lebendige, multifunktionale Stadt. Kombiniert mit der außergewöhnlich bedeutsamen politischen Stellung der Stadt im Zeitalter der Reformation als Gründungs- und Tagungsort des Schmalkaldischen Bundes und der noch heute als Glaubensbekenntnis der evangelisch-lutherischen Kirche gültigen Schmalkaldischen Artikel Martin Luthers ( 1537 ) ist der Name Schmalkalden weltweit bekannt und gewinnt zunehmend an Bedeutung als kulturhistorische Destination inländischer und ausländischer Gäste. (su / ck)
Einzugsgebiet der neuen Trasse sprechen eine deutliche Sprache. Für die ansässigen Unternehmer ergeben sich wesentlich günstigere Lieferbedingungen und sie erreichen ihre Kunde schneller als bisher. Eine weitere Verbesserung wird eintreten, wenn die A 73 von Suhl nach Coburg fertig werden wird. Das soll 2007 geschehen. Auch die Verlängerung der A 71 von Erfurt Richtung Norden bis zur A 38 wird dazu beitragen, Südthüringen endgültig den Ruf zu nehmen, hinter den Bergen zu liegen. Im Verlauf der A 38 werden noch in diesem Jahr zwei weitere Abschnitte in Betrieb genommen. Dann ist der 74 Kilometer lange Abschnitt zwischen Bleicherode bis Eisleben komplett befahrbar. Auch der Erfurter Ring wird ein kleines Stück länger: Noch vor dem Jahreswechsel geht ein Teilstück der A 71 vom Kreuz Erfurt-Nord bis nach Stotternheim in Betrieb. Der Abschnitt von ErfurtBindersleben bis zur B 4 Richtung Nordhausen soll Ende 2006 und der letzte Abschnitt von der B 4 bis Stotternheim 2007 fertig sein
Werkzeuge nach Maß Schmalkalder Unternehmen bws reagiert schnell und flexibel auf Kundenwünsche Schmalkalden Der Ruf Schmalkaldens als Werkzeugschmiede reicht bis ins Mittelalter zurück und gründet auf den reichen Erzvorkommen der Region. Erz wird heute hier nicht mehr abgebaut, doch Unternehmen wie die Bergbauwerkzeuge Schmalkalden GmbH & Co. KG (bws) setzen die Tradition des Werkzeugbaus fort - mit großem Erfolg. „Wir verbinden traditionelles Meisterhandwerk mit moderner Technologie“, sagt der kaufmännische Leiter des Unternehmens, Heinz Büchner. Schon seit 1928 wurden in Schmalkalden Werkzeuge für den Bergbau hergestellt. Heute fertigen die 67 Mitarbeiter des Unternehmens nicht nur Werkzeuge für den Abbau von Steinkohle, Kalisalz und für den Hoch- und Tiefbau - seit einigen Jahren sind auch Recyclingunternehmen und die Zementindustrie Kunden der bws. „Unser großer Vorteil ist es, dass wir schnell und flexibel auf die Wünsche der Kunden reagieren können“, erklärt der kaufmännische Leiter das
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leistungsfähige Fünf-Achs-Bearbeitungszentren zur Verfügung. Dank der großen Fertigungstiefe kann bws selbst kleine Stückzahlen in kürzester Zeit bereitstellen. Die Investitionen haben sich gelohnt. Das ist daran abzulesen, dass sich der Umsatz seit 1991 mehr als verdreifacht hat. Einen großen Anteil am Umsatz macht der Export aus. Baubetriebe und Ausrüster in Europa und Fernost setzen auf die Werkzeuge aus Schmalkalden. (uf) Erfolgsrezept des Unternehmens. Hinzu kommt die Fähigkeit, nach Vorgaben von Kunden Werkzeuge zu entwickeln, zu erproben und in den gewünschten Stückzahlen zu fertigen, auch in Kleinserien. So hat sich bws nicht nur als Hersteller von Werkzeugen, sondern auch als Systemlieferant für renommierte Maschinenbauer einen Namen gemacht. Die Voraussetzungen dafür wurden in den vergangenen Jahren mit der
schrittweisen Modernisierung der Produktion gelegt. Mehrere Millionen Euro wurden seit der Privatisierung 1991 in neue Maschinen investiert. So sind in der vom Werkzeugkombinat Schmalkalden übernommenen Schmiede vier neue Schmiedehämmer mit einer maximalen Schlagenergie von 4000 Kilopondmeter im Einsatz. Auf modernstem Stand ist auch die mechanische Fertigung. Hier stehen acht moderne CNC-Drehautomaten und sechzehn
Kontakt: Bergbauwerkzeuge Schmalkalden GmbH & Co. KG (bws) Asbacher Str. 17 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 7922-0 Fax: +49 (0)3683 7922-10
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Messerscharfe Klingen SMM Schmalkalden liefert hochwertige Schneidwerkzeuge für die Industrie Schmalkalden Sie schneiden Metall ebenso wie Papier, Holz genauso wie Kunststoff - die Schneidwerkzeuge der SMM Schmalkaldener Maschinenmesser GmbH. Die im Frühjahr 2003 gegründete Firma kann bei der Herstellung von Maschinenmessern an eine 50 Jahre lange Tradition der
Industriemesserherstellung am Standort anknüpfen. Und die rund 200 Kunden wissen das zu schätzen: Im vergangenen Jahr erzielten die 50 Beschäftigten von SMM einen Umsatz von 3,4 Millionen Euro, in diesem Jahr werden es voraussichtlich vier Millionen Euro sein. Im Geschäft mit Maschinenmessern ist die Nähe zum Kunden besonders wichtig, da die Messer stets unterschiedlich im Einsatz sind und des-
halb auch unterschiedlich in ihrer Beschaffenheit sein müssen. Deshalb hat sich SMM auf die Fahnen geschrieben, kundenspezifisch zu produzieren. So fließen die Erfahrungen der Kunden in die Weiterentwicklung der Maschinenmesser ein. Außerdem kann das nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizierte Unternehmen flexibel reagieren und kurze Lieferzeiten garantieren. Hinzu kommen eigene Entwicklungsleistungen in enger Zusammenarbeit mit den Kunden sowie die kompetente Beratung. Um den Vorteil schneller Durchlaufzeiten und damit kürzere Lieferzeiten zu erzielen, ist es notwendig, mit zuverlässigen Partnern zusammenzuarbeiten. Die hat SMM in der Härterei FHK und bei Lieferanten gefunden. In den zweieinhalb Jahren des Bestehens hat sich SMM sehr gut am Markt etabliert. Zu den Kunden der Vorgängerfirma Kaitec sind neue Kunden hinzugekommen. Das Auftragsvolumen steigt stetig, so dass das Unternehmen in diesem Jahr mit einer Umsatzsteigerung von 18 Pro-
zent rechnen kann. Geplant ist daher auch, den Maschinenpark zu erweitern und zu modernisieren. Die Maschinenmesser für Papier-, Kunststoff-, Metall-, Holz- und Recyclingindustrie sind auch im Ausland gefragt. Ein Fünftel der Produktion wird exportiert, vor allem in Länder der Europäischen Union, aber auch in die USA und nach Asien. Neben den Maschinenmessern produziert SMM auch Führungsleisten, Konsolen und Druckplatten und führt Lohnarbeiten wie Fräsen und Schleifen aus. (uf) Kontakt: SMM Schmalkaldener Maschinenmesser GmbH D-98574 Schmalkalden Gothaer Str. 1 Tel.: +49 (0)3683 6977-0 Fax: +49 (0)3683 6977-30 E-Mail: info@smm-schmalkalden.de Internet: www.smm-schmalkalden.com
Sandvik erweitert Thüringer Standort Neubau im Werk Schmalkalden schafft neue Arbeitsplätze
Schmalkalden Es war eine strategische Entscheidung. Die SANDVIK Coromant Production Germany, baut ihren Standort in Schmalkalden aus. Ausschlaggebend war das weltweit positive Image, dass die Niederlassung in Schmalkalden genießt. Denn durch Kompetenz, Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit hat sich das Werk Schmalkalden im Laufe der letzten Jahre zu einer festen Größe im SANDVIK Konzern entwickelt.
Die Investitionsentscheidung bedeutet für das Werk Schmalkalden weiteres Wachstum und damit verbunden die Schaffung neuer Arbeitsplätze. In der thüringischen Stadt werden Auf- und Ausbohrwerkzeuge für die Metallzerspanung hergestellt. Außerdem produzieren die rund 200 Mitarbeiter nach Kundenwunsch auch Wendeschneidplatten-Werkzeuge zum Bohren, Drehen und Fräsen in Sonderausführung. Hauptkunden sind der Automobilbau und dessen Zulieferer, der Maschinen- und Anlagenbau, der Formen- und Gesenkbau und weitere Bereiche der Metallzerspanung im In- und Ausland. Der Exportanteil liegt mit insgesamt rund 70 Prozent vornehmlich in Europa, es erfolgen aber auch bereits Lieferungen nach Nordamerika und Asien. Modernste CNC-Bearbeitungszentren, eine durchgängige CAD-CAM-CAQ Installation, hervorragende Messtechnik
und eine flexible Produktionsorganisation sind einerseits die Grundlagen für eine effektive Leistungsentwicklung, andererseits kann auf ein entsprechendes know how, auf hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter zurückgegriffen werden. Die geplante gegenwärtige Ausbaustufe umfasst eine Produktionsfläche von mehr als 10 000 Quadratmeter mit einem angrenzenden Verwaltungsbereich für überwiegend ingenieurtechnisches Personal und ermöglicht somit die Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Mit dieser Investition werden die Voraussetzungen geschaffen, auch in den nächsten Jahren die ste-
tig vorhandenen zweistelligen Zuwachsraten bei kundenspezifischen Sonderlösungen zu realisieren und ein guter Partner besonders bei der Erstausrüstung von neuen Maschinenkonzepten zu sein. (uf) Kontakt: SANDVIK Coromant Production Germany ZN der SANDVIK GmbH Zweigwerk Schmalkalden An der Asbacher Straße 5 D-98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 672-0 Fax: +49 (0)3683 672-101 Internet: www.sandvik.com
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Wirtschaft der Region Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist geprägt durch kleine und mittelständische Unternehmen, insbesondere der Branchen Stahl- und Leichtmetallbau, Maschinen- und Fahrzeugbau, Eisen, Blech- und Metallbearbeitung, Elektronik, Gerätebau, Baugewerbe, Holzverarbeitung, Kunststoff, Nahrungsmittel und Dienstleistungsgewerbe sowie Faseroptik. Mit einer Gesamtfläche von 1210 km² sowie rund 138 600 Einwohnern verteilt auf 7 Städte und 70 Gemeinden ist der Landkreis nicht nur mit einer der größten, sondern auch einer der wirtschaftlich bedeutendsten Kreise im Freistaat Thüringen. Die Residenzstadt und heutige Kreisstadt Meiningen mit rund 21700 Einwohnern bildet das politische, kulturelle und soziale Zentrum des Landkreises. Die Stadt entwickelte sich zu einem modernen und leistungsfähigen Verwaltungsstandort. Das Gewerbegebiet Meiningen-Dreißigacker zählt mit zu den größten Gewerbegebieten im Landkreis. Seit April 2004 befindet sich hier auch das Meiningen Gewerbezentrum. Das über 1100 Jahre alte Schmalkalden ist das Wirtschaft-, Forschungs- und Bildungszentrum des Kreises. Dafür bieten die Fachhochschule mit ihrer über 100 jährigen Tradition, die Technologie- und Gründer-Fördergesellschaft mbH (TGF) und die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung (GFE) sowie weitere technologieorientierte Einrichtungen gute Voraussetzungen. Fast 20 Prozent der Thüringer Metallbetriebe befinden sich im Landkreis, wobei Schmalkalden eine besondere Tradition aufweisen kann. Den Wirtschaftsstandort Zella-Mehlis mit rund 12500 Einwohnern prägen die unmittelbare Autobahnanbindung sowie die fünf Gewerbegebiete, teilweise sanierte Altstandorte in Stadtlage aber auch neu erschlossene Flächen am Stadtrand. In Zella-Mehlis befindet sich das mit derzeit 120 ha größte und unmittelbar an der Bundesautobahn A 71 gelegene Industrie- und Gewerbegebiet. Bei der Auslastung der erschlossenen Industrie- und Gewerbegebiete liegt der Landkreis im Landesvergleich mit an der Spitze. Einen wesentlichen Standortvorteil hinzugewonnen hat der Kreis mit der Inbetriebnahme des Abschnittes Erfurt-Meiningen der BAB A 71 im Juli 2003. In unmittelbarer Nähe der zukünftigen Autobahnabfahrt Rentwertshausen/Queienfeld wird das Industriegebiet „Thüringer Tor“ mit einer Gesamtfläche von cirka 105 ha entwicklungsseitig und davon ein 1. BA von cirka 65 ha zur Erschließung vorbereitet. Mit dem Ziel optimaler Standortbedingungen werden in diesem Industriegebiet hervorragende natürlichtechnische Faktoren geschaffen. Eine optimierte Verund Entsorgung mit Integrierung von ökologischen Gesichtspunkten, hervorragende Verkehrsanbindung im Autobahndreieck A 71/A 73 sollen dieses Industriegebiet im nationalen Vergleich hervorheben. Zudem besteht eine höchstmögliche Flexibilität bei den Grundstückszuschnitten. Kontakt: Landratsamt Schmalkalden-Meiningen Obertshäuser Platz 1 D-98617 Meiningen Tel.: +49 (03693) 485-0 Fax: +49 (03693) 485-258 E-Mail: info@lk-sm.de Interner: www.lk-sm.de
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Der Landkreis Sc
Schloß Elisabethenburg in Meiningen
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
chmalkalden - Meiningen Forschung und Innovation Die in der Region bestehenden Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen tragen mit ihrer räumlichen Verteilung zur Erhöhung der Standortqualität bei. Mit der Fachhochschule Schmalkalden, der Technologie- und Gründer-Fördergesellschaft Schmalkalden/Dermbach GmbH, dem Gewerbezentrum Meiningen, der Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung e.V. in Schmalkalden, wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, Transferzentren sowie weiteren technologieorientierten Einrichtungen verfügt die Region über eine Forschungs- und Technologielandschaft mit guten Voraussetzungen für die Entwicklung technologieorientierter innovativer Wirtschaftszweige. Das Netzwerk Südthüringer Technologie Verbund - ein regionaler Zusammenschluss von technologierelevanten Unternehmen, Einrichtungen und Körperschaften der Region Südthüringen, unterstützt die Forschungs- und Technologiepolitik. Ziel des STV ist ein nachhaltiger Beitrag zur Prosperität der Wirtschaftsregion Südthüringen durch Nutzung, Ausbau und Vermarktung regionaler Prozesse von Wirtschaft und Wissenschaft. Mit Inno Regio - einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde ein Prozess der Innovationsförderung angestoßen, der auf einer einfachen Erkenntnis aufbaut. Zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen dort, wo sich Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit Bildungsinstitutionen und Unternehmen sowie politischen Entscheidungsträgern vernetzen und ihre Zusammenarbeit auf eine konsequente wirtschaftliche Umsetzung am Markt richten. INPROSYS - Werkzeugregion Schmalkalden „Neue Produkte für neue Märkte“ - dieser Slogan beschreibt den Fokus der InnoRegio INPROSYS. Die Werkzeugregion Schmalkalden zählt zu einem der 234 Netzwerke, welches im Rahmen der BMBF - Initiative für die neuen Bundesländer gefördert wird. Realisiert werden die Innovationsprozesse rund ums Werkzeug durch die Zusammenarbeit der FH Schmalkalden und der TU Ilmenau mit industrienahen Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen in einem Netzwerk.
Wirtschaftskompetenz - Ernährungsgewerbe - Textilgewerbe Papiergewerbe - Metallbearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen - Maschinenbau, Fahrzeugbau - Herstellung von Möbeln - Baugewerbe - Handel (Groß- und Einzelhandel) - Dienstleistungen
Einwohner: rund 139 000 Fläche: 1.210 km², zweitgrößter Landkreis in Thüringen Verkehrsanbindung: Autobahnen westlich: A 7 Thüringer Wald-Autobahn A 71 Erfurt-Schweinfurt
Kontakt: Stadt Meiningen Schlossplatz 1 D-98617 Meiningen Tel.: +49 (03693) 454-0
Bundesstraßenanbindung: B 19, B 89, B 247, B 280, B 285 Schiene: zentrale Schienenanbindung zwischen den Ballungsgebieten Thüringens und Nordbayerns sowie Hessens
Trusetaler Wasserfälle
E-Mail: info@stadtmeiningen.de Internet: www.meiningen.de
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Viel Raum für Traditionen und neue Ideen Trusetal (ck) Inmitten einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft am Südwesthang des Thüringer Waldes erstreckt sich der Erholungsort Trusetal, umrahmt von Bergen mit felsdurchsetzten Hängen. Die Trusedörfer wurden erstmals 1185 urkundlich erwähnt und zählen zu den ältesten Bergbausiedlungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Gründe für die Besiedlung waren eine alte Straßenverbindung vom Werratal über den Rennsteig und der Erzreichtum.Entdeckungen in der Natur bieten heute 100 Kilometer Wanderwege mit Anbindung zum Höhenwanderweg Rennsteig, ein Natur- und Heimatlehrpfad, Geologieund Bergbaulehrpfad oder Mineralien-Exkursionen.
Fast 1000 Jahre Bergbaugeschichte
Generationen von Bergleuten haben im Ringen mit der Natur die typische Bergbaulandschaft und das Leben im Trusetaler Revier geprägt. Eine fast 1000-jährige Bergbaugeschichte lebt weiter und die geologischen Besonderheiten ziehen heute - nicht nur im Besucherbergwerk Hühn Touristen und Fachleute an.
Die imposante Felskulisse aus Granit und Porphyr im engen Kerbtal der Truse war im Jahr 1865 Inspiration, den wildromatischen Wasser-
fall anzulegen - heute Naturdenkmal. Durch eine Stauanlage wird von April bis Oktober ein Teil des Trusewassers umgeleitet. Auf einer Strecke von 3,5 Kilometern schlängelt sich der künstlich angelegte Wasserfallgraben harmonisch durch die Waldlandschaft. Im Buchenwald der Hühnberge, wo die Felsauftürmungen aus vulkanischen Aktivitäten besonders plastisch und markant hervortreten, stürzt das Wasser in drei Kaskaden tosend 58 Me-
ter in die Tiefe, um dann im eigentlichen Flussbett seinen Weg zu nehmen. Über 228 Stufen kann der Gast den Wasserfall besteigen.
Internationaler Zwergenkongress
Als die Ersten der lustigen Figuren in der Wasserfall-Gemeinde Einzug hielten, wurde das Konzept eines Zwergen-Parkes etwas belächelt. Bis heute ist die Anlage auf 5 000 Quadratmeter gewachsen. 1 700 Zwerge, eine Zwergenbahn und eine Gaststätte kamen hinzu. „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage war es eine richtige Entscheidung, weiter in den Park zu investieren
und die Angebote auszubauen“, sagt Eigentümer Frank Ullrich. 2006 wird das 10-jährige Bestehen gefeiert. Bis dahin sollen fast 3000 muntere Gesellen den Park besiedeln und die geplante Zwergenausstellung wird fertiggestellt sein. Und der Höhepunkt ist der Internationale Zwergenkongress, auf dem sich die Teilnehmer neben der lustigen Seite auch sehr ernsthaft mit dem Thema Zwerg befassen werden. Kontakt: Trusetaler Tourismus GmbH Tourist-Information und Besucherbergwerk Eisensteinstraße 91 D-98596 Trusetal Tel.: +49 (0)36840 81578 Fax: +49 (0)36840 8248 E-Mail: info@trusetal-thuer.de Internet: www.trusetal-thuer.de Zwergenpark Trusetal Brotteroder Straße 55 98596 Trusetal Tel.: +49 (0)36840 401-53 Fax: +49 (0)36840 401-54 E-Mail: info@zwergenpark.de Internet: www.zwergen-park.de
Personal nach Maß Walter-Fach-Kraft Suhl bietet Unternehmen passende Personalkonzepte
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Zella-Mehlis. Seit nunmehr 5 Jahren hat sich die Walter-Fach-Kraft Suhl GmbH an Ihrem Standort im Zella-Mehliser Industriegebiet Ost, gelegen zwischen den Städten Suhl und Zella-Mehlis, zu einem etablierten Personaldienstleistungsunternehmen entwickelt. Wir sind ein Standort von insgesamt zehn Geschäftsstellen der bundesweit tätigen Walter-Fach-Kraft GmbH. Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 und tarifvertraglich gebunden, werden durch uns fachlich kompetente Mitarbeiter vorwiegend in Unternehmen in der Region ver-
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mittelt. Wir bieten zeitgemäße Personalkonzepte, die unseren Kundenunternehmen in Industrie und Handwerk mehr Flexibilität und effiziente Steuerungsmöglichkeiten bei der Planung ihres mittel- bis kurzfristigen Personalbedarfes ermöglichen. Als ein dynamisches Unternehmen mit guten Zukunftsperspektiven legen wir gleichermaßen Wert auf zufriedenen Mitarbeiter wie auf zufriedene Kunden.
Unser Erfolg in den vergangenen fünf Jahren beruht vor allem auf der bedarfsgerechten Auswahl motivierter Mitarbeiter, die bei unseren Kunden zum Einsatz kommen. Sie überzeugen durch Zuverlässigkeit, fachliche und persönliche Kompetenz. Steigende Mitarbeiterzahlen auf derzeit durchschnittlich 80 Mitarbeiter in unserer Niederlassung und wiederkehrende Übernahmen von Mitarbeitern in ein Anstellungsverhältnis in den Kundenunternehmen stimmen uns optimistisch. Von Beginn an haben sich die Mitarbeiter- und Umsatzzahlen stetig weiterentwickelt und lassen uns auch im kommenden Jahr positiv in die Zukunft blicken. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Betreuung unserer Mitarbeiter vor
Karla Ponath Geschäftsleiterin, Walter-Fach-Kraft
Ort an ihren Arbeitsplätzen, um Sie in den allgemeinen Unternehmensablauf optimal zu integrieren. Diese effektive Arbeitsweise ermöglicht auch einen engen Kontakt mit unseren Firmenkunden, um im Bedarfsfall schnell und kompetent reagieren zu können Kontakt: Walter-Fach-Kraft Suhl GmbH Industriestraße 18 98544 Zella-Mehlis Tel.: +49 (0)3682 46948-0 Fax: +49 (0)3682 46948-3 E-Mail: ponath@walterfachkraft.de Internet: www.walterfachkraft.de
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Verlagssonderveröffentlichung
Zella-Mehlis (uf) Mit 89 Mitarbeitern zählt die Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG in Zella-Mehlis zu den größten Arbeitgebern der Region. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus einem Treuhandbetrieb. Aus dem einstigen Kettenproduzenten wurde in den 13 Jahren seit der Übernahme ein renommierter Spezialist für Feinstanzteile, Stanz- und Biegeteile, Werkzeuge und Kaltumformteile. Bis heute wurden 20 Millionen Euro in Maschinen und Räumlichkeiten investiert. Entstanden ist ein moderner Betrieb auf einem 11 000 Quadratmeter großen Grundstück, fast die Hälfte davon umfasst reine Produktionsflächen. Weitere Investitionen sind geplant. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seit der Übernahme von der Treuhandanstalt verdoppelt. Außerdem werden sieben Lehrlinge im kaufmännischen und gewerblichen Bereich ausgebildet.
Starker Partner in Form Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG entwickelte sich zum renommiertem Hersteller von Metallerzeugnissen Das Produkt- und Leistungsprogramm des Unternehmens, das nach ISO/TS 16949:2000 zertifiziert ist, umfasst:
Fast von Anfang an beteiligt sich die Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG an der Entwicklung von Teilen und Baugruppen direkt beim Kun-
- Stanz- und Biegeteile: machen etwa ein Zehntel des Umsatzes aus. - Feinstanzteile: 70 Prozent des Umsatzes - Werkzeuge: für die beiden genannten Bereiche (zehn Prozent) - Baugruppenfertigung: Dieser Bereich läuft seit fünf Jahren und wird ständig ausgebaut. - Kettenrollen: Das ursprüngliche Hauptprodukt macht noch etwa ein Zehntel des Umsatzes aus. Gefertigt werden rund 120 Millionen Kettenrollen, Ritzelwellenlager, Kettenhülsen und Lagerbuchsen mit einem Außendurchmesser zwischen vier und 17,8 Millimeter. „Unsere Stärke liegt in der Flexibilität, in der Konstruktion und in der Beratung des Kunden“, sagt Geschäftsführer Keßler. „Wir begleiten ihn vom Entwurf bis zum fertigen Produkt“, fügt er hinzu.
den. Als einen großen Vorteil sieht man den eigenen Werkzeugbau. Dort sind allein 17 Mitarbeiter beschäftigt. „Auf diesem Gebiet sind die Kapazitäten durch Aufträge langjähriger Kunden ausgelastet“.
Insbesondere im Bereich der komplexen Feinstanztechnik will Meteor den Kunden optimale Lösungen durch die Herstellung einbaufertiger Baugruppen liefern. Dafür werden feinstanzfähige Materialien, beispielsweise Vergütungsstahl und Einsatzstähle verarbeitet. Monatlich sind das rund 1000 Tonnen. Angestrebt wird eine Verarbeitungskapazität von 14 000 Tonnen Stahl pro Jahr. In Serie gefertigt werden insgesamt 3,5 Millionen Teile, angefangen vom Prototyp bis zur Großserie. Für die Konstruktion der Teile steht ein hochmodernes CAD-System mit zwei Arbeitsplätzen zur Verfügung. Meteor kann auf einen breiten Kundenkreis bauen: Unternehmen der Automobilindustrie, der Bauindustrie, vor allem aus dem Gerüstbau, der Kettenindustrie sowie des Anlagenund Maschinenbaus. Er schließt namhafte Kunden ein, die das Know-how der Meteor-Spezialisten schätzen. Rund 100 aktive Kunden beziehen Erzeugnisse von dem Zella-Mehliser Unternehmen. Etwa ein Drittel davon sind Hauptkunden, die rund 90 Prozent des Umsatzes ausmachen. Exportiert werden rund zehn Pro-
zent der Fertigung, vor allem nach Mexiko, Tschechien, China und Spanien. Hier sieht man durchaus noch Expansionspotential. Mundpropaganda und Weiterempfehlungen der Kunden haben sich als ein wichtiges Marketinginstrument herauskristallisiert. Außerdem setzt das Spezialunternehmen auf die Präsenz im Internet. Auch in den kommenden Jahren soll das Unternehmen weiter ausgebaut werden. Spezialisiert auf das Feinschneiden will man künftig auch Feinstanzteile bis zu 16 Millimeter herstellen. Dazu werden Feinschneidemaschinen von 280 bis 1400 Tonnen Presskraft eingesetzt.
Kontakt: Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG Talstraße 54 - 56 98544 Zella-Mehlis Postfach 1254 98537 Zella-Mehlis Tel.: +49 (0)3682 897-60 Fax: +49 (0)3682 482-882 E-Mail: info@meteor-umformtechnik.de Internet: www.meteor-umformtechnik.de
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Der Ruf beeindruckender Architektur Die Stadt Schmalkalden lockt mit spannender Mischung aus historischen Größen und großartiger Architektur 1590). Es gehört zu den bedeutendsten Denkmalen der Renaissance-Baukunst in Deutschland mit einer umfassend erhaltenen Anlage, originaler Raumstruktur mit reicher Wandbemalung und Stuckatur. Eine Augenweide sind die repräsentativen Festsäle wie auch die protestantische Schlosskirche, deren Orgel mit Holzpfeifen (1589) eine der ältesten heute noch bespielbaren Instrumente in Europa ist. Ihr besonderer Klang vereint die italienischen weichen und die niederländischen herberen Töne. Die ständige Ausstellung zum Zeitalter der Renaissance hat die Schwerpunkte: Schmalkalden und Europa im 16. Jahrhundert, die reformaSchlosskirche mit Renaissance-Holzorgel torische Bewegung und der Schmalkaldische Bund, der Wahrzeichen von Schmalkalden ist Bau und die Nutzung des Schlosses das über der Stadt gelegene Schloss Wilhelmsburg, die höfische Kultur Wilhelmsburg, erbaut vom hessi- und Lebensweise. Sehenswert sind schen Landgrafen Wilhelm IV. (1585- das Landgrafengemach im Erdge-
schoß, die Herrenküche mit freistehendem Kamin, die Hofstube mit einer Sammlung gusseiserner Ofenplatten und Öfen von der Renaissance bis zum Jugendstil sowie die originalgetreue 1:1 Kopie des Gewölbes aus dem Hessenhof zu Schmalkalden mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert nach dem Iwein-Epos nach Hartmann von Aue.
Luthers Stadtkirche
Das Bauwerk im Zentrum der mittelalterlichen denkmalgeschützten Altstadt gehört zu den schönsten spätgotischen Hallenkirchen Thüringens und wurde 1437 bis 1509 erbaut. Auffallend sind die beiden unterschiedlichen Türme und der spitze Dachreiter mit Stadtuhr und dem Sensenmann (Inschrift: "MEMENTO MORI" - Gedenke des Todes), die gotische Sonnenuhr und die mit reichem Maßwerk verzierten Fenster des Chores. Martin Luther predigte hier 1537 zur bedeutendsten Tagung des „Schmalkaldischen Bundes“ ebenso wie die bekanntesten protestantischen Theologen jener Zeit. (su / ck)
Blick durch die Altstadt zum Schloss Wilhelmsburg
Kontakt: Stadtverwaltung Schmalkalden Altmarkt 1 D - 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 667-0 Fax: +49 (0)3683 667-250 E-mail: stadt@schmalkalden.de Internet: www.schmalkalden.de
Dienstleister bei der Entwicklung innovativer Produkte
Zella-Mehlis. Die PORTEC GmbH aus Zella-Mehlis versteht sich als Partner bei der Entwicklung innovativer Produkte. Mittels moderner Rapid-Prototyping- und Folge-Technologien werden innerhalb kürzester Zeit Prototypen und Kleinserien aus Kunststoff und Metall in hoher Qualität gefertigt. Mit rund 20 Mitarbeitern, davon jeder Dritte mit Hochschulabschluss, und einem Azubi agiert die PORTEC seit über 10 Jahren erfolgreich auf dem Markt. Der Kundenstamm ist vorrangig in den alten Bundesländern angesiedelt, aber auch gemeinsam mit Unternehmen aus Thüringen werden Kunden bedient. Diese kommen insbesondere aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie, der Elektro- und Medizintechnik oder Spielwarenindustrie. Dabei ist es unwesentlich,
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ob Kunststoffbauteile mit einer Masse von unter einem Milligramm für Modelleisenbahnen, Pumpenbauteile aus Aluminiumfeinguss für den Formel-1-Bereich oder Vorserienteile für Mautterminals benötigt werden. Beim Auslandsgeschäft haben sich die Beziehungen zu Unternehmen in Frankreich, der Schweiz und Litauen stabilisiert.
Als Ausgründer aus der Technischen Universität Ilmenau (1994) ist die PORTEC stets neuesten Technologien und Herausforderungen aufgeschlossen. Eigene Forschungsaktivitäten, meist im Verbund mit Universitäten, Fachhochschulen, Fraunhoferinstituten und anderen innovativen Firmen, sind steter Bestandteil der Firmenakti-
vitäten. Damit werden Vorteile gegenüber Wettbewerbern erzielt und die Produkt- beziehungsweise Dienstleistungspalette erweitert. Hervorzuheben ist hierbei speziell die Schmelzkerntechnologie, entwickelt innerhalb des InnoRegioProjekts INPROSYS Südthüringen, mit der hochkomplizierte Innenkonturen erzeugt werden können. Damit wurden zum Beispiel sehr erfolgreich für forstwirtschaftliche Motoren Feingusszylinder mit räumlich gekrümmten Kanälen aus Aluminiumlegierungen gefertigt. Die Vorteile für die Kunden bestehen insbesondere in der Kreativität und Flexibilität des Unternehmens. In dem 2001 bezogenen Firmengebäude wurden dazu alle erforderlichen Technologien installiert, angefangen von der der 3D-Konstruktion (ProE, SolidWorks) über die ge-
nerative Herstellung von Urmodellen (Stereolithographie, FDM),Vakuumgießen von Kunststoffteilen über Silkonformen, Rapid-Tooling für Spritzgussteile im Originalwerkstoff bis zum Feinguss von metallischen Prototypen und Kleinserien in Aluminium- oder Zinklegierungen. Andere, höherschmelzende Legierungen wie Stahl oder Titan werden über renommierte Kooperationspartner realisiert. (uf) Kontakt: PORTEC GmbH Prototypen und Kleinserien aus Kunststoff und Metall Am Köhlersgehäu 32 D-98544 Zella-Mehlis Tel.: +49 (0)3682 4669-0 Fax: +49 (0)3682 4669-10 E-Mail: Daten@portec-gmbh.de Internet: www.portec-gmbh.de
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Geprägt von Tradition und großem Ziel Rennsteig Werkzeuge GmbH Viernau - ein Unternehmen mit beachtlicher Innovationsfähigkeit von Crimpwerkzeugen
Viernau Der Rennsteig in Thüringen ist einer der schönsten Mittelgebirgswanderwege im grünen Herzen Deutschlands, der nicht nur für Erholungssuchende, sondern auch für eine Region ältester Tradition bei der Herstellung von Handwerkzeugen steht.
Unternehmen verwurzelt in regionalen Traditionen
Bereits 1834 wurden im Gebiet um Schmalkalden Handwerkzeuge produziert, auch solche, die heute wegen ihrer Originalität und Funktionsweise nur noch im Museum anzusehen sind. Und es wundert nicht, dass die Vorfahren namhafter Unternehmen der Werkzeughochburgen Wuppertal, Remscheid und Solingen ihr Rüstzeug bei den Werkzeugmachern in Schmalkalden erlangt haben. Geprägt von der Herstellung und Entwicklung von Handwerkzeugen formierte sich auch die Rennsteig Werkzeuge GmbH, deren betriebliche Wurzeln ins Jahr 1959 zurück gehen. Am 30. Juli 1990 entstand aus dem früheren VEB Handwerkzeuge Altersbach die Rennsteig Werkzeuge GmbH, nachdem das Un-
Produktprogramm - Kabelschneidwerkzeuge - Abisolierwerkzeugen - Crimpwerkzeuge - Werkzeuge für die Lichtwellen leitertechnik - Schlagwerkzeuge - Einsteckwerkzeuge
Technisches - und Entwicklungs-Know-how - Konstruktion mit Pro-E - Draht- und Senkerosionsmaschinen - 5-Achs Fräszentrum
KooperationsDienstleistungen - Werkzeugbau - Härterei
Vierdorncrimpzange mit Digitalanzeige
ternehmen kurze Zeit vorher erst in einen Treuhandbetrieb überging. Seit 1. Juli 1991 ist die Rennsteig Werkzeuge GmbH eine eigenständige Tochterfirma der Firma Knipex mit dem Knipex-Werk C. Gustav Putsch in Wuppertal als Gesellschafter. Die Firma verfügt über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, eine eigene Konstruktionsabteilung, einen Werkzeugbau und entsprechende Fertigungskapazitäten. Über die Vertriebsabteilung wird der deutschlandweite Vetrieb und der Export in über 30 Länder weltweit abgewickelt.
Zahlreiche Patente und innovative Entwicklungen
Das stetige Wachstum der Firma führte dazu, dass 1998 der Hauptsitz nach Viernau verlegt wurde. Die fortlaufende Weiterentwicklung des Produktprogrammes und zahlreiche Neuentwicklungen dokumentieren die Effizienz und Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Seit 1991 wurden 59 Patente, davon 30 international geltende, angemeldet. Durchschnittlich gibt das Unternehmen einmal im Vierteljahr eine Neuentwicklung zur amtlichen Beurkundung. Rennsteig Werkzeuge setzen insbesondere auf kundenspezifische Entwicklungen von Produkten „Rund um´s Kabel“ und „Rund um´s Rohr“. Im Bereich Kabel reicht die Verarbeitung von kleinsten Steuerleitungen bis zu Stromkabeln von
300 mm2 sowie von Lichtwellenleitern aus POF. Im Bereich Rohr reichen diese Werkzeuge von der traditionellen Rohrzange und Aufweitgeräten bis Rohrschneidern für moderne Installationssysteme. Durch die angeschlossene Konstruktionsabteilung und den eigenen Werkzeugbau können Prototypen in sehr kurzer Zeit realisiert werden und nach Freigabe durch den Kunden in die Produktion gehen. Die hohe Fertigungstiefe erlaubt es, alle notwendigen Produktionsmittel selbst herzustellen. Die eigene Härterei am zweiten Standort Altersbach ist unverzichtbarer Garant für die bei Werkzeugen besonders wichtigen Eigenschaften wie Maßgenauigkeit, Gefüge des Werkstoffes und mechanische Eigenschaften. Seit Gründung der Rennsteig Werkzeuge GmbH entwickelten sich die Umsätze von anfänglich 6 Millionen DM auf 14 Millionen Euro im Jahr 2004. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 185 Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende. Seit 1996 ist die Rennsteig Werkzeuge GmbH zertifiziert nach der DIN EN ISO 9000:2001. Außerdem besitzt sie das Gütesiegel der Versuchs- und Prüfanstalt Remscheid, das nahezu allen Produkten die Fertigung nach DIN bestätigt. Die Qualitätsabteilung trägt dafür Sorge, dass das Unternehmen den ständig wachsenden Anforderungen am Markt gewachsen bleibt.
Ein führender Hersteller
Ein Hauptfeld der Geschäfts- und Entwicklungstätigkeit im Unternehmen ist der Bereich Crimptechnik. Überall, wo eine sichere elektrische Verbindung benötigt wird, findet die Crimptechnik ihre Anwendung. Besonders im automotiven Bereich und in der Luftfahrt. Als einer der führenden Hersteller von Crimpwerkzeugen ist das Viernauer Unternehmen Ansprechpartner für die Gesenk- und Werkzeugentwicklung im Auftrag namhafter Kontakthersteller auch in Übersee. Die Entwicklungszeiten für Gesenke liegen typischerweise unter 6 Wochen. Zur Zeit sind bereits über 500 verschiedene Preßgesenke für verschiedenste Kontaktelemente erhältlich.
Crimpmaschine CM 25 auszurüsten mit den selben Preßgesenken wie die Crimp-Systemzange PEW 12, z.Z. über 500 verschiedene Preßgesenke erhältlich
Kontakt: Rennsteig Werkzeuge GmbH An der Koppel 1 98547 Viernau Tel.: +49 (0)36847 441-0 Fax: +49 (0)36847 44114 E-Mail: info@rennsteig.com Internet: www.rennsteig.com
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Servomotoren weiter auf Vormarsch Schmalkalden (uf) Seit Jahren wird der Elektromaschinenbau mit immer neuen Herausforderungen konfron-
tiert. Waren es zunächst Frequenzumrichter, die die wartungsintensiven Gleichstrommotoren ersetzten, sind nun Servomotoren in immer mehr Anlagen vertreten. Fällt solch ein Motor aus, droht länger Maschinenstillstand. Die Firma Anschütz trägt dieser Entwicklung Rechnung. Der seit 85 Jahren bekannte Fachbetrieb hat in Messtechnik und Fortbildung der Mitarbeiter investiert.
Ob direkt beim Kunden oder in den Servicewerkstätten - 19 Mitarbeiter bieten Beratung, Reparatur und Kundendienst auf hohem technischem Niveau. Kostenloser Abhol- und Lieferservice ist dabei selbstverständlich. Dank der 24-Stunden-Rufbereit-
stets Priorität“, so der spätere Obermeister der Schuhmacherinnung Südthüringen. Seine Lehrlinge erreichten bei Leistungsnachweisen im DDR-Maßstab Spitzenplätze. „Qualität hat stets mit Qualifikation zu tun“, rückt König den Wert fundierter Ausbildung ins rechte Licht. Für die jüng-
ste Novellierung der Handwerksordnung, die den Meisterzwang im Schuhmacher-Handwerk abschaffte, hat er kein Verständnis. Mit der Wende brachen für Rolf König schwierige Zeiten an. Personal musste entlassen, die Leistungs- und Produktpalette überarbeitet werden.
Kontakt: Anschütz - ElektromotorenService GmbH, Röthweg 4a 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 402-567 Fax: +49 (0)3683 622-61
schaft ist auch der Havariefall im Schichtbetrieb kein Unglück mehr. Bei einem Lager von Normmotoren bis zu einer Größe von 75 kW in allen Bauformen ist schnell ein Ersatzantrieb zur Hand, damit die Produktion weitergehen kann. Notdienst: 0172 7810787 E-Mail: info@elektromotorenanschuetz.com Internet: www.elektromotorenanschuetz.com
„Denn Qualität hat stets mit Qualifikation zu tun“ Steinbach-Hallenberg Vor 50 Jahren legte Rolf König seine Meisterprüfung im Schuhmacher-Handwerk ab. Nun übergab er nach fast einem halben Jahrhundert Selbstständigkeit die Nachfolge an Schwiegersohn und Schuhmachermeister Frank Bauroth. „Eigentlich wollte ich Förster werden“, erinnert sich der 72-Jährige. Doch das Schicksal nahm einen anderen Lauf. Das Handwerk mit Ahlen und Leisten boomte in den 50er Jahren und der junge Rolf König erlernte den Beruf des Schuhmachers. „Harte, aber gute Lehrjahre“ absolvierte er bei dem Oberschönauer Wilhelm Ritzmann, der ihm die wichtigen und richtigen Handwerksgriffe und -kniffe beibrachte. Zur Meisterprüfung hatte Rolf König 1955 ein Paar braune zwiegenähte Herren-Halbschuhe herzustellen, die er später selbst stolz durch Steinbach-Hallenberg trug. Zwei Jahre danach konnte er sich als selbständiger Handwerksmeister niederlassen. In der von Mangel geprägten wirtschaftlich schwierigen DDRZeit stellte Rolf König ein HandwerksUnternehmen mit bis zu neun Beschäftigten auf die Füße. „Die Ausbildung des Nachwuchses hatte für mich
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Zur 5. Gewerbeschau in Steinbach-Hallenberg Mitte Oktober stellte Rolf König seinen Schwiegersohn Frank Bauroth als neuen Geschäftsführer vor.
Doch das fachliche Können setzte sich letztlich durch. Der gute Ruf seiner Handwerkskunst ereilte selbst den damaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel. Dieser bekam 1994 von Rolf König ein Paar Wanderschuhe überreicht, für die sich der Landeschef mit einem Autogramm auf einem Leisten bedankte. Rolf König und Frank Bauroth nahmen an Internationalen Leistungsvergleichen der Schuhmacher teil und errangen insgesamt eine Gold- und vier Silbermedaillen. Inzwischen werden nicht nur Schuhe und orthopädische Zurichtungen in Handarbeit gefertigt. Hochwertige Landhausmode erweitert die Programmpalette. „Natürlich muss unsere Arbeit für die Kunden bezahlbar bleiben“, äußert sich Rolf König. „Ich wünsche mir, dass meine Kinder und Kindeskinder das von mir Aufgebaute fortführen“, hatte er Mitte der 90er Jahre gesagt. Nun ging sein Wunsch in Erfüllung. Rolf König wird den Leisten aber treu bleiben. Denn einen kompletten Ruhestand kann sich der agile Pensionär ohne „sein“ Handwerk nicht vorstellen. AUTOR: ERIK HANDE
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Stadt Meiningen Die liebenswerte Kulturmetropole im Süden Ein berühmtes Theater, einzigartige Originale der europäischen Theatergeschichte, auf den Weltmarkt strebende Hochtechnologieunternehmen, zahlreiche Banken, moderne medizinische Einrichtungen, Verwaltungen und ein klassizistisches Stadtbild mit großzügigen Parkanlagen - so ließe sich Meiningen heute unvollständig beschreiben.
Meininger Theatermuseum
Weichenstellungen für das Profil der ehemaligen Residenzstadt gab es besonders im 19. Jahrhundert. Dazu zählen die Eröffnung der Eisenbahnlinie und die Konzentration auf umweltfreundliche Erwerbszweige, die heute mit der Ansiedlung von Hochtechnologiefirmen, Kliniken und Verwaltungsinstitutionen der Landesebene fortgesetzt wird. Auch die Entwicklung Meiningens zum Bankenstandort begann bereits 1856 mit der Gründung der Mitteldeutschen Kreditbank. Heute hat die Landeszentralbank hier ihren Sitz. Die Stadt Meiningen bietet attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten für Ge-
werbe zu günstigen Preisen und ein Gewerbezentrum, in dem Existenzgründer bis fünf Jahre unterstützt und angeleitet werden. Infrastrukturell komplett erschlossen ist Meiningen mit der Eröffnung der A 71 Richtung Süden - Schweinfurt/Würzburg. (Anbindung Richtung Norden über die A 71/A4/A9). Wirklich berühmt geworden ist Meiningen mit der Theaterreform Herzog Georg II. Seine Schauspieltruppe tourte mit Musterinszenierungen unter anderem Shakespearescher Werke durch Europa und gab damit den Anlass für die Gründung der Royal Shakespeare Company. Einen Eindruck davon vermitteln die originalen Bühnendekorationen im Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“. Gleichzeitig brachte es die Meininger Hofkapelle zu hoher künstlerischer Meisterschaft. Durch die Wiedervereinigung in das Zentrum Deutschlands gerückt, findet Meiningen seinen Platz in der aufstrebenden Entwicklung Thüringens. (ck) Kontakt: Tourist-Information Meiningen Markt 14 D - 98617 Meiningen Tel.: +49 (0)3693 4465-0 Fax: +49 (0)3693 4465-44 E-Mail: tourist.info@meiningen.de Internet: www.meiningen.de
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SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Präzisionsteile für hohe Ansprüche PTM Präzisionsteile GmbH Meiningen - 11 Jahre Wachstum zum Wohle der Kunden Meiningen Die PTM Präzisionsteile GmbH Meiningen wurde vor elf Jahren, am 1. Dezember 1994, mit damals acht Beschäftigten gegründet. Ein Teil der Mitarbeiter kam mit langjährigen Erfahrungen in der Präzisionszerspanung in das junge Unternehmen. Nach schwierigem Anfang in zunächst angemieteten Hallen der robotron GmbH i.L. konnte die PTM GmbH Meiningen 1997 ein neues Betriebgelände im Gewerbegebiet in Meiningen-Dreißigacker erwerben. Damit waren gute Voraussetzungen gegeben, den eigene Firmenstandort aufzubauen und mit den neuen Kapazitäten die Produktion erweitern zu können. Durch das Bemühen um einen hohen Qualitätsstandard und Zuverlässigkeit gegenüber den Kunden konnte das Auftragsvolumen der PTM Präzisionsteile ständig erweitert und weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Heute beschäftigt PTM 65 Mitarbeiter in drei Produktionshallen. Die Firma produziert Dreh- und Frästeile mit hoher Genauigkeit auf modernen CNC-Ma-
schinen für anspruchsvolle Kunden aus der Medizintechnik, Messtechnik, Lasertechnik und der Glasfaseroptik. Hergestellt wird insbesondere in Klein- und Mittelserien. Seit Juli 2004 besitzt das Meininger Unternehmen eine eigene Galvanik zur Oberflächenveredelung von Aluminiumteilen. Dabei liegt der Schwerpunkt insbesondere auf dekorativen Eloxaloberflächen in schwarz und farblos. Damit können die Kunden alle gewünschten Teile, inklusive Oberflächen, ohne weitere Zwischenschritte von PTM beziehen. Ziel des Unternehmens ist es, die Kunden vollkommen zufrieden zu stellen. Das gilt auch für Ausnahmesituationen, bei denen die Teile zum Beispiel „über Nacht“ gefertigt und per Kurier zum Kunden gebracht werden müssen. Das starke Wachstum der Meininger Firma konnte durch umfangreiche Investitionen in jedem Jahr und die eigene Ausbildung von Facharbeitern erreicht werden. In Ausbildung sind sechs Lehrlinge, die bei entsprechenden Leistungen nach der
Im Bereich Drehtechnik
Ausbildung ins Unternehmen übernommen werden. Der Maschinenpark der Firma umfasst 12 CNCFräszentren, darunter zwei 5-Achsmaschinen DMC 60 U und 8 CNCDrehmaschinen. Geplant ist, künftig die Musterfertigung des Betriebes noch weiter auszubauen, um Neuentwicklungen der Kunden von PTM besser begleiten zu können.
Die neue Eloxalanlage
PTM liefert alle Teile auf speziellen Kundenwunsch - komplett gefertigt, inklusive Flach- oder Rundschleifen - mit Oberflächenbehandlung (zum Beispiel sandstrahlen, eloxieren, chromatieren, brünieren, phosphatieren, vernickeln, verchromen, lackieren) - inklusive Wärmebehandlung - teilweise oder komplett montiert (einschließlich schweißen, löten, kleben) - mit Prüfprotokoll unserer Endkontrolle - mit Materialzeugnis des Rohmateriallieferanten Als besonderen Service erstellen wir auf Wunsch eine CAD-Zeichnung nach Kunden-Skizze. Im Bereich Frästechnik
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Kontakt: PTM Präzisionsteile GmbH Meiningen An der Winde 18 - 20 98617 Meiningen Gewerbegebiet Dreißigacker Tel.: +49 (0)3693 710909 Fax: +49 (0)3693 710908 E-Mail: ptm@ptm-meiningen.de Internet: www.ptm-meiningen.de
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Verlagssonderveröffentlichung
Bleifrei in der Produktion ABS electronic fertigt in Meiningen Leiterplatten ohne Einsatz bleihaltiger Materialien Meiningen (uf) An den Tankstellen hat sich bleifreies Benzin schon längst durchgesetzt, nun soll das auch in der Produktion erfolgen. Dazu erließ die Europäische Union die so genannte RoHS-Verordnung. Damit werden ab Juli des kommenden Jahres Blei, Kadmium, Quecksilber und andere gefährdende Stoffe von den europäischen Fertigungslinien verbannt. Die Meininger ABS electronic GmbH hat der Richtlinie bereits Rechnung getragen. Während andere Unternehmen gerade erst mit der Umstellung begonnen haben, ist die Umrüstung der Produktion auf bleifreie Ausrüstung in der ABS electronic GmbH längst vollzogen. Der Geschäftsführer des im Gewerbegebiet MeiningenDreißigacker angesiedelten Unternehmens, Andreas Oertel, hatte bereits im vorigen Jahr die notwendigen Maschinen und Ausrüstungen geordert. In den vergangenen Wochen wurden sie installiert. Damit ist die Bestückung von Leiterplatten, neben der Entwicklung und dem Herstellen von Industriesteuerungen das Haupttätigkeitsfeld der ABS electronic, für die Zukunft gesichert. Im Kern ging es darum, bei der Fertigung auf bleifreie Lötverbindungen umzustellen. Doch mit dem Wechsel auf bleifreies Lötzinn allein war es nicht getan. „Das bleifreie Löten muss mit einer etwa 30 Grad Celsius höheren Temperatur erfolgen“, schildert Oertel die Änderungen im technologischen Ablauf. Also mussten neue Maschinen her. Auch die Hand-
löt-Technik bedurfte der Umrüstung. Zugleich benötigt der Betrieb Leiterplatten, die höhere Verarbeitungstemperaturen unbeschadet aushalten. Gleiches trifft für temperaturbeständige Bauteile und Baugruppen zu, welche von den Mitarbeitern der ABS electronic auf Leiterplatten aufgetragen werden.
Andreas Oertel, Geschäftsführer ABS electronic Meiningen GmbH
ABS electronic investierte in eine neue Schwalllötmaschine, einen weiteren Bestückungs- sowie einen Schablonendruckautomaten und verschiedene Reworkstationen. Die Kosten dafür beziffert Oertel auf 450 000 Euro. „Den Gewinn wieder zu investieren, das ist die Grundlage unseres Wachstums, für neue Produkte und damit das Bestehen auf dem Markt“, verdeutlicht der Geschäftsführer seine Maxime. Im Durchschnitt wendet das 1998 mit neun Beschäftigten gestartete Unter-
nehmen jährlich zwischen 300 000 und 500 000 Euro für Investitionen auf. Mittlerweile ist die Belegschaft auf 55 Beschäftigte angestiegen. Die Investitionen der Vergangenheit haben sich rentiert. So liefert das Unternehmen unter anderem Steuerungen für Backöfen, für Laminarmotorenantriebe oder Steuerungskomponenten in der Automatisierung bundesweit. Der Exportanteil beträgt mittlerweile 15 Prozent, wobei die Lieferungen nach Österreich und Großbritannien daran den größten Anteil haben. Das Bestücken der Leiterplatten individuell nach den Vorgaben der Kundschaft ist ein wichtiges Standbein des Unternehmens. Mit einem hohen Maß an Flexibilität und fachlich versiertem Personal können kurze Lieferfristen und höchste Qualitätsansprüche garantiert werden. Gerade der Qualität der verschieden bestückten Leiterplatten widmet ABS größte Aufmerksamkeit. So werden die Baugruppen mittels moderner AOI-Technik inspiziert und darüber hinaus gestestet, bevor sie an die Kundschaft gehen. Dabei beschreitet Oertel in dem nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizierten Betrieb durchaus gern auch Wege abseits ausgetrampelter Pfade. So werden die Transportboxen, in denen ABS electronic ihre Baugruppen liefert, auch vom Kunden für deren Produktionsabläufe genutzt. „Das spart Zeit und Kosten“, verdeutlicht Oertel. Das Umpacken der empfindlichen elektronischen Baugruppen entfällt einmal und die Transportboxen müs-
sen nicht doppelt vorhanden sein. Von Flexibilität zeugt auch das Engagement von Andreas Oertel bei der Ausbildung. Neben vier Auszubildenden absolviert ein weiterer ein Studium an der FH Schmalkalden (BISS). Das Berufsbild eines Mechatronikers passt nicht zu dem des bei ABS gebrauchten Elektronikers für Geräte und Systeme. Deshalb absolviert der junge Mann derzeit das berufsintegrierte Studium mit angepassten Ausbildungsinhalten und Ausbildungszeiten. Dafür setzte Oertel bei der IHK Südthüringen sogar durch, dass der junge auszubildende Student eine andere Berufsschule als die vorgesehene Berufsakademie besuchen darf. Für die Zukunft sieht der Unternehmer für die ABS electronic GmbH gute Perspektiven. Einerseits entwickelt sich der Markt für die elektronischen Baugruppen und Steuerungen weiter, andererseits sind auf dem Firmengelände alle Voraussetzungen gegeben, damit das mittelständische Unternehmen erweitern kann.
Kontakt: ABS electronic Meiningen GmbH 98617 Meiningen Gewerbegebiet Dreißigacker Tel.: +49 (0)3693 8807-0 Fax: +49 (0)3693 8807-20 E-Mail: a.oertel@abselectronic.de Internet www.abselectronic.de
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Verlagssonderveröffentlichung
SPECIAL SCHMALKALDEN-MEININGEN
Deutschlandweit einmalig Schmalkalden - Besseres Controlling für touristische Einrichtungen der Region
Projektleiter, Prof. Dr. Friedrich Kugler (links), sowie die Projektmitarbeiterinnen Kathi Zickert (Mitte) und Gabriele Hoffmann (rechts)
Schmalkalden Seit Anfang September 2005 stellt das Inno RegioProjekt der Fachhochschule Schmalkalden ein deutschlandweit einmaliges Angebot zur Verfügung:
Touristische Institutionen und Einrichtungen der Region haben nun die Möglichkeit, sich auf einer Internetseite einzuloggen und ihre Daten in die speziell entwickelte
Balanced Scorecard einzupflegen. Mit diesem Kennziffernsystem können die Unternehmen und Institutionen ihre eigenen Stärken und Schwächen analysieren und so unter anderem die Kundenbindung oder auch die Mitarbeiterzufriedenheit bewerten lassen. Die Erstellung einer individuellen Balanced Scorecard ist Teil des kostenlosen Beratungsangebotes der FH Schmalkalden für alle touristischen Leistungsträger in der Region. „Wir wollen die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in der Region und seinen bedeutenden Einfluss zur Sicherung von Arbeitsplätzen wissenschaftlich erforschen“, beschreibt der Projektleiter und Prorektor für Forschung und Transfer der Hochschule, Prof. Dr. Friedrich Kugler, die Zielsetzung des Forschungsprojektes. Für die teilnehmenden Einrichtungen bringt die Entwicklung des Kennziffernsystems viele Vorteile mit sich: Durch das Modul wird Controlling selbst in den Einrichtungen möglich, die dafür bisher
nicht die entsprechenden personellen Ressourcen aufwenden konnten. Außerdem garantiert die internetgestützte Balance Scorecard ein unabhängigeres Arbeiten, da die Daten von jedem internetfähigen PC aus eingepflegt werden können. „Durch die gute Zusammenarbeit von touristischen Institutionen und wissenschaftlichen Mitarbeitern wurde es möglich, die Balanced Scorecard praxisnah strukturiert zu entwickeln und anzulegen und uns ein gutes Werkzeug an die Hand zu geben“, berichtet Marina Heldt, Leiterin der Tourist-Information Schmalkalden. AUTOR: STEFANIE JÄKEL
Kontakt: Fachhochschule Schmalkalden Fachbereich Wirtschaft, Gabriele Hoffmann Blechhammer 98574 Schmalkalden Tel: +49 (0)3683 688-3203 E-Mail: g.hoffmann@fh-sm.de Internet: www.fh-schmalkalden.de
Partner rund um´s Werkzeug GFE e.V. in Schmalkalden ist ein kompetenter Forschungs- und Dienstleistungspartner Schmalkalden Die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung (GFE) e.V., Schmalkalden, ist eine private gemeinnützige wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung. Sie wurde 1992 in Nachfolge des ehemaligen Forschungszentrums der Werkzeugindustrie im Werkzeugkombinat Schmalkalden gegründet. Zu den heute über 90 Mitgliedern des Trägervereins zählen insbesondere produzierende Unternehmen (Werkzeughersteller und -anwender) aus drei europäischen Ländern, Wirtschaftsverbände wie der Fachverband Präzisionswerkzeuge im VDMA und der Fachverband Werkzeugindustrie e.V. Remscheid, Forschungseinrichtungen, regionale und kommunale Körperschaften sowie Einzelpersonen. Das Leistungsangebot „Rund um´s Werkzeug“ umfasst Forschungs- und Dienstleistungen in den Bereichen - Werkzeugtechnik - Zerspanungstechnologien - Beschichtungstechnik - Mess- und Prüftechnik - Qualitäts- und Umweltmanagement
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Im Institut für Werkzeugtechnik und Qualitätsmanagement werden Aufgabenstellungen im Rahmen der anwendungsorientierten Vorlaufforschung sowie der industriellen bzw. Auftragsforschung bearbeitet. Schwerpunkte sind zur Zeit - die Integration von Sensorik und Aktorik in Werkzeugen (adaptronische bzw. intelligente Werkzeuge) - die Schneidenmikrostrukturierung - die problemangepasste PVD - Beschichtung von Werkzeugen und Bauteilen insbesondere mit Nanocomposit - Schichten - die Untersuchung des stabilen und dynamischen Verhaltens von Werkzeugen und Spannzeugen - Systeme zur Präzisions- und Feinstherstellung von Schneiden - die Vermessung und Bewertung feinster Strukturen an Werkzeugen und Bauteilen im 2 - D- und 3 - D Bereich. Technologieorientierte Beratungsund Dienstleistungen sowie Kooperations- und Produktionsleistungen (Präzisionsteilefertigung) in der Einheit von Forschungs- und Umsetzungskompetenz runden das Ange-
bot ab. Die GFE unterhält die einzige akkreditierte Zertifizierungs- und Prüfstelle für Werkzeuge im Rahmen des Gerätesicherheitsgesetzes (VPS) im Freistaat Thüringen, die neben den Zertifizierungsleistungen unter anderem auch Leistungen zur Prüfmittelüberwachung und Erstmusterprüfung anbietet. Die GFE beteiligt sich als Forschungspartner aktiv an Aktivitäten der Region Südthüringen zur Netzwerkbildung im Bereich Werkzeugindustrie sowie Werkzeug- und Formenbau. Die GFE ist Mitbegründer des Netzwerkes Südthüringer Technologieverbund und der Initiative INNOREGIO. Seit 1994 organisiert und veranstaltet die GFE gemeinsam mit dem VDMA und der Fachhochschule Schmalkalden die Schmalkalder Werkzeugtagungen, die sich mittlerweile zu dem Branchentreff von Werkzeugherstellern und -anwendern entwickelt hat. 2004 nahmen an der 6. Schmalkalder Werkzeugtagung über 230 Fachleute aus 7 Ländern teil.
EU und Landesregierung unterstützen derzeit den Um- und Ausbau der GFE zu einem Zentrum für Fertigungstechnik Schmalkalden. Die Einweihung des neuen Versuchsund Laborgebäudes wird am 21. März 2006 durch den Thüringer Ministerpräsidenten vorgenommen.
Kontakt: Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung e.V. Am Bad 2 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 6900-0 Fax: +49 (0)3683 6900-16 E-Mail: info@gfe-net.de Internet: www.gfe-net.de
THÜRINGEN
Von Barlach bis Picassos Frauen Museen haben Ausstellungsplan festgeklopft Apolda/Jena (ul) Während so manches Museum in Thüringen und darüber hinaus noch nicht genau weiß, wie es seine Pläne 2006 finanziell untersetzen soll, haben das Kunsthaus Apolda Avantgarde und die Kunstsammlung Jena ihre Ausstellungsvorhaben festgezurrt. Beide realisieren ihre Projekte im Kontext des bevorstehenden „rendezvous“ im deutsch-französischen Jahr anlässlich des 200. Jahrestag der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Die rührige Apoldaer Galerie hatte ihre Vorhaben für 2006 schon Anfang 2004 unter Dach und Fach, und auch bis 2009 sind die Pfeiler bereits gesetzt. So wartet das Kunsthaus im kommenden Jahr mit vier Expositionen auf. Den Anfang machen „Picassos Frauen und Cocteaus Männer“. Ihnen folgt eine Personalschau Johannes Grützkes, in der auch eigens zur Schlacht bei Auerstedt entstandene Gemälde zu sehen sein werden. „Landschaftsimpressionen“ steuert der in Frankreich geborene und in Weimar lebende Roger Bonnard bei. Den Reigen 2006 beschließt dann - sozusagen als konsequente Fortsetzung der diesjährigen Doppelausstellung Auguste Rodin in Jena und Aristide Maillol in Apolda - keine Geringere als Camille Claudel. Rund 70 Skulpturen und Zeichnungen der Muse, Geliebten und Mitarbeiterin Rodins werden zu sehen sein und den Weg der Bildhauerin dokumentieren. Die Kunstsammlung Jena, die ihre großen Ausstellungen traditionell mit einer Kabinettschau koppelt, hat
nach Worten von Kustos Erik Stephan Künstler ausgewählt, die sich in ihren Werken mit dem Thema Krieg und seinen Folgen in Gestalt von Tod und Vertreibung, Hunger und Migration auseinandersetzen. Dabei startet das Museum gleich mit einem Paukenschlag, präsentiert es doch Fotografien von James Nachtwey. Der Amerikaner, der selbst mehrfach dem Tode entronnen ist, gilt nicht nur als der berühmteste Kriegsfotograf. Auch seine Bilder aus Hungergebieten sind erschütternde Dokumente, die dem Betrachter den Atem stocken lassen. Der in New York lebende Ingo Günther indes hat sich mit seinen Videos und Installationen unter anderem Umweltsünden verschrieben und nimmt sie beispielsweise anhand von bunt leuchtenden Globen unter die Lupe. Mit Ernst Barlach zieht wieder ein Vertreter der Klassischen Moderne ins Jenaer Museum ein. Ihm ist eine Retrospektive gewidmet, die insbesondere den Beziehungen des von den Nationalsozialisten verfemten Künstlers zu Thüringen nachspürt. Seine zehn Skizzenbücher aus Friedrichroda gehören dazu ebenso wie Arbeiten zu Schillers Ode „An die Freude“. Den Jenaer Schlusspunkt 2006 setzt der Franzose Daniel Depoutot mit seinem „Großen Totentanz“. Hinter der Installation verbergen sich Gerippe aus Holz und anderen Materialien. Diese kinetischen Skulpturen werden sich bewegen und musizieren und richtig „rasseln“, verspricht Erik Stephan.
Terminempfehlungen
- 15. Landesbraugerstentagung / Braugestenschau 8. Dezember 2005, Beginn 9.30 Uhr im Schützenhaus Stadtroda, August-Bebel-Str. 1 zu Gast u.a.: Prof. Dr. Gerhard Breitschuh, Präsident des Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft; Egberd Hammernick, Vorsitzender des Thüringer Braugerstenverbandes
- Molsdorfer Gespräch
15. Dezember 2005, 18.00 Uhr,
Schloss Molsdorf / Gast: Martin Kannegießer, Präsident der Arbeitgebervereinigung Gesamt-Metall
- 8. Jahrestagung Thüringer Landwirtschaft
9. Februar 2006, 09.00 Uhr, Messe Erfurt, Kongresszentrum Themen: Landwirtschaft und ländlicher Raum unter Weltmarktbedingungen, Umsetzung einer gemeinsamen Agrarpolitik, die Agrarmärkte der Zukunft
Stutenmilch hilft bei Neurodermitis
Jena (uf) Stutenmilch kann nach Erkenntnissen Jenaer Wissenschaftler bei Neurodermitis helfen. In der weltweit ersten kontrollierten klinischen Studie zum Einfluss der Stutenmilch bei dieser entzündlichen Hauterkrankung fanden die Forscher heraus, dass der Schweregrad beim regelmäßigen Genuss von täglich einem Viertel Liter Stutenmilch abnahm. Bei einem Drittel der Patienten besserte sich der Schweregrad der Neurodermitis um 30 Prozent. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass nicht alle Patienten von der Stutenmilch-Trinkkur profitierten. WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN DEZEMBER 2005
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Schott investiert in Jena Jena (uf) Der Mainzer Technologiekonzern Schott erweitert seinen Standort in Jena. Das Unternehmen kündigte an, in der Saalestadt mit einem Aufwand von 60 Millionen Euro eine weitere Anlage zur Produktion von Flachglas für die Herstellung von verschiedenen Displays zu erreichten. Durch die Investition sollen insgesamt 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) begrüßte die Entscheidung. „Damit sendet Schott ein wichtiges Signal in einer Zeit
Neues Dienstleistungszentrum
aus, in der Deutschland vor vielen Veränderungen steht und die Menschen große Erwartungen in Politik und Wirtschaft setzen“, sagte Althaus. Zusätzlich zu der 2003 begonnenen Produktion von Dünngläsern für Flachbildschirme soll Mitte des Jahres 2006 eine zweite Schmelzwanne in Betrieb gehen. Damit steigen die Investitionen des Konzerns in Jena seit 2003 auf insgesamt 109 Millionen Euro und 170 Arbeitsplätze. Der Spatenstich findet Anfang nächsten Jahres statt.
Korbußen (uf) Die arvato logistics services, Gütersloh, hat im ostthüringischen Korbußen ein neues Dienstleistungszentrum eröffnet. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten mehrere potenzielle Standorte in Ostdeutschland genauer angeschaut“, sagte Thorsten Thiel, der bei arvato logistics services für die Produktlinie Telekommunikation verantwortlich zeichnet. „Letztendlich haben wir uns für Korbußen entschieden, weil wir dort optimale Rahmenbedingungen für unser Projekt vorgefunden haben“, begründet
Thiel die Standortentscheidung. Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) erklärte, das zeige, dass Ostthüringen für Investoren ein attraktiver Standort sei. Korbußen ist das zweite Tochterunternehmen von arvato in Thüringen. Bereits 1990 hat der Unternehmensverbund die Offsetdruckerei GGP Media in Pößneck übernommen. Dort produzieren derzeit mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich über 800 000 Bücher und Broschüren für den deutschen und europäischen Markt.
scher. Dass er mit dieser Strategie richtig liegt, illustriert er an nüchternen Zahlen: Elf Millionen Euro Umsatz hat die Produktion von KHW mittlerweile erreicht. Allerdings lasse der Absatz in Deutschland zu wünschen übrig, sagt Fischer. Er führt das nicht nur auf mangelnden Schnee zurück, sondern auch auf die sinkende Zahl von Kindern. Um sich am Markt zu behaupten, nimmt Fischer derzeit viel Geld in die
Hand. Für 5,5 Millionen Euro entsteht ein neues Fabrikgebäude. Nach Fertigstellung Mitte 2006 hofft Fischer, auch die Zahl der Beschäftigten von jetzt 92 auf dann 100 erhöhen zu können. “Wir müssen effektiver werden und uns für die nächsten fünf bis zehn Jahre am Markt positionieren”, begründet Fischer diese Investition in schwierigen Zeiten. www.khw-geschwenda.de
Rodel für die Welt Geschwenda (uf). Der Winter kommt und die Kinder holen wieder ihre Rodel aus dem Keller. Mit großer Wahrscheinlichkeit kommen sie aus dem Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk in Geschwenda. Denn das Unternehmen ist Marktführer mit seinen Rodeln - weltweit. “Besonders nachgefragt werden sie derzeit in der Ukraine”, sagt Geschäftsführer Dieter Fischer. Doch auch nach Asien werden die Rodel geliefert. Auf immerhin 60 Prozent beläuft sich der Exportanteil. 16 verschiedene Modelle mit insgesamt 35 Varianten von Rodeln hat KHW im Angebot. Fischer kann dabei vor allem auf Innovationen aus dem eigenen Haus setzen. Eigenentwicklung, Rodel aus geblasenem Kunststoff, mache die Flitzer leicht und stabil. Auch trage man schon lange der Tatsache Rechnung, dass das Design eine immer größere Rolle spiele. Seit 1994 arbeite KHW deshalb mit einem Designer zusammen,
der die Neuentwicklungen vom Entwurf bis zur Serienproduktion begleite. Die umfangreiche Produktpalette begründet Fischer mit dem Ziel, Erzeugnisse für die ganze Familie anbieten zu können. Das reiche vom einfachen, tellerförmigen Rodelbrett über komfortablere, zusammenklappbare Ausführungen, lenkbare Gefährte bis hin zum Spitzenprodukt mit Federung für Behinderte. Bei allen Konstruktionen legt Fischer wert auf praktische Details, die es dem Nutzer ermöglichen, den Rodel praktisch zu handhaben, zu transportieren und im Auto zu verstauen. So hat der komfortabelste Rodel nicht nur wirbelschonende Federung, sondern auch Trittbretter, auf denen ein Begleiter den Berg mit herunterrodeln, steuern und bremsen kann. Auf ebenem Gelände lässt sich der Rodel auch schieben. “So können auch ältere oder Behinderte Menschen Wintersportfreuden genießen”, sagt Fi-
Anhänger-Hersteller expandiert Gotha (uf) Der Lkw-Anhängerhersteller Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH expandiert. Das Unternehmen plant den Bau zwei neuer Fabriken, um seine Kapazitäten von derzeit knapp 6500 Einheiten in den nächsten fünf Jahren auf rund 10 000 Einheiten jährlich steigern. Dafür werden zirka 13 Millionen Euro investiert. Im Zuge der Erweiterung plant das Unternehmen zunächst etwa 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Perspektivisch sollen einmal rund 140 neue Mitarbeiter in den beiden Hallen arbeiten“, sagte Josef Koch, Geschäftsführer der Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke
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GmbH. Mit den beiden neu zu errichtenden Fabriken will sich das Unternehmen vor allem für den internationalen Wettbewerb besser aufstellen. „Die Auftragslage ist sehr gut“, sagte Koch. In der ersten Fabrik sollen künftig gemeinsam mit einem Zulieferer die Stahlbau- und Schweißbaukomponenten für die weitere Fertigung bei Schmitz hergestellt werden; die zweite Fabrik dient dem klassischen Anhängerbau. Von hier aus werden künftig nur Sonderanfertigungen vom Band laufen. Das Unternehmen rechnet für beide neuen Anlagen mit einer Bauzeit von rund einem Jahr.
FOTO: UWE FROST, ERFURT
KHW aus Geschwenda bestimmt die Trends
Hassia investiert in Waldquell Schmalkalden (uf) Rund 20 Millionen Euro will die hessische HassiaGruppe 2006 in ihr neues Tochterunternehmen, die Thüringer Waldquell GmbH in Schmalkalden, investieren. Allein 13 Millionen Euro sollen in eine Anlage zum Abfüllen von PETFlaschen verwendet werden. „Das ist das Modernste in der Getränkeherstellung in Deutschland und dient der langfristigen Standortsicherung“, erklärte Dirk Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter der Hassia-Gruppe, zu der Thüringer Waldquell seit Sommer 2005 gehört. Auf der neuen Anlage wer-
de neben Mineralwasser auch Vita Cola in die Plastikflaschen abgefüllt. Bereits Mitte nächsten Jahres sollen die ersten PET-Flaschen vom Band laufen. Hinkel kündigte allerdings auch erhebliche Sparmaßnahmen an. Dies werde mit dem Abbau von voraussichtlich 40 Mitarbeitern einhergehen. Derzeit sind bei Waldquell 140 Mitarbeiter beschäftigt. Waldquell hat in den letzten vier Jahren 35 Prozent weniger Erfrischungsgetränke abgefüllt und siebenstellige Verluste gemacht. Dennoch ist die Schmalkalder Firma Marktführer in Thüringen.
DENKANSTÖSSE FÜRS BAUEN
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Konzepte entwickeln mit VOLLACK Der Gedanke ans Bauen reift meist langsam heran. Er entsteht aus vielen Bedürfnissen heraus: Zukunftsvisionen, Wachstum, veränderte Logistik und Kommunikation. Nimmt er konkrete Formen an, ist die Frage nach dem ersten Schritt von entscheidender Bedeutung.
Was brauche ich wirklich? Wie schnell? Höhe der Investition? Für welche Prioritäten muss ich bauen? Wer kann der richtige Partner dafür sein? All das sind Fragen, von deren Beantwortung der Erfolg einer solchen Großinvestition abhängt.
„Viele denken nach, aber wenige vor.“ (Peter Tille)
Vollack beantwortet die Fragen nicht für den Bauherrn, sondern mit ihm. Gemeinsam erarbeiten wir ein Konzept, mit dem wir ein solides Fundament für alle weiteren Schritte schaffen. Erfolgreich bauen bedeutet, einem
Unternehmensgebäude die Identität zu geben, die der Bauherr sich wünscht und für die Zukunft braucht. Deshalb erfinden wir mit dem Bauherren zusammen individuelle, zukunftskompatible Bauwerke, deren Funktionalität, Gestaltung,
Kommunikation und Logistik auf seinen Unternehmenserfolg abgestimmt ist. Die über Jahre gemeinsam mit Bauherren entwickelte Vollack-4-Phasen-Methode® garantiert Zeit- und Kostenersparnis, Flexibilität und ei-
nen reibungslosen Ablauf bei der Umsetzung eines Bauvorhabens. Unsere Priorität ist die gemeinsam erarbeitete Aufgabenstellung. Sie ist Basis und Verpflichtung. Danach realisieren wir von Konzept und Entwurf über die Behördenabstimmung bis zur nutzungsbereiten Übergabe Ihr gesamtes Bauvorhaben. Bundesweit arbeitet Vollack an 10 Standort mit 300 engagierten und kompetenten Mitarbeitern, die unseren Bauherren eine besondere Betreuung und Begleitung während der gesamten Projektphase sichern. Stark in Deutschland - erfolgreich in der Welt … dies ist das hervorstechende Merkmal der fast 100 Unternehmen, mit denen wir im letzten Jahr in Deutschland gebaut haben und immer mehr begleiten wir inzwischen auch nach Europa. Der Nutzen für unsere erfolgreichen Bauherren ist die Effizienzsteigerung der homebase in Bezug auf Funktion, Logistik, Kommunikation und Emotion. Erwarten Sie mehr von uns! Kontakt: Vollack GmbH & Co. KG Wartburgstraße 1 D-99817 Eisenach Tel.: +49 (0)3691 813-100 Fax: +49 (0)3691 813-111 E-Mail: info@vollack.de Internet: www.vollack.de
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THÜRINGEN
Rund ums Thermometer Einzigartiges Museum in Geraberg widmet sich der Geschichte der Temperaturmessung Geraberg (uf) Das Geschenk bereitet Carmen Rux viel Arbeit. Mehrere geöffnete Kisten voller Thermometer füllen den großen Tisch im Dachgeschoss des Thermometermuseums in Geraberg. Man sieht ihnen das Alter schon an. In manchen ist die ursprünglich blaue Flüssigkeit nach Jahrzehnten ausgebleicht und hat eine rosa Färbung angenommen. Auch alte Kladden mit Produktionsunterlagen hat der Spender dem Thermometermuseum in Geraberg überlassen. Wenn Rux etwas Zeit hat, sichtet sie den Nachlass. Nicht alles wird Eingang in die Ausstellung finden. Denn der Platz in dem dreigeschossigen Gebäude reicht längst nicht aus, um alles zu zeigen, was zeigenswert wäre. Das Thermometermuseum - es ist das einzige in Deutschland - besteht erst gut vier Jahre. Dennoch hat es sich schon einen Namen gemacht. Davon künden zahlreiche Schenkungen und Leihgaben nicht nur von alten Thermometerherstellern aus der Region. So besitzt das Museum ei-
nen Nachbau des Galileo Galilei zugeschriebenen, um 1600 entworfenen Luftthermoskops, das in moder-
Nachdruck eines Standardwerks der Thermometrie aus dem Jahre 1667. Eröffnet wurde das Museum 2001,
ner Form heute in vielen Haushalten die Wohnzimmerwände schmückt. Auch zahlreiche Instrumente und Anlagen, mit denen im 19. und 20. Jahrhundert die Thermometerbauer in Heimarbeit die Messgeräte fertigten, können begutachtet werden. Ein Kleinod ist auch der 1957 aufgelegte
zu einem Zeitpunkt, als die einst traditionsreiche Thermometerindustrie in der Region ihren Zenit längst überschritten hatte. Zu DDR-Zeiten stand in Geraberg das zweitgrößte Thermometerwerk Europas. Mehr als 2000 Menschen verdienten ihren Lebensunterhalt
mit der Herstellung von Thermometern. Nach der Wende sank die Zahl auf ein Zehntel. Heute setzt das börsennotierte Unternehmen Geratherm die Tradition erfolgreich fort. Carmen Rux hat selbst in der Branche gearbeitet. Sie ist gelernte Thermometerschreiberin. Denn in noch nicht allzu ferner Vergangenheit wurden die Striche und Zahlen der Skalen in akribischer Kleinarbeit von Hand auf die Unterlage des Thermometers aufgetragen, erzählt Rux. Die Gemeinde stellte ein Gebäude zur Verfügung, das in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt ausgebaut wurde. Carmen Rux versteht das Museum nicht nur als Sammlungsort für alte Thermometer. Im ersten Stockwerk des Museums stehen Instrumente, mit denen Kinder experimentieren können, um eine Vorstellung von der Messung von Temperaturen zu bekommen. Immer mehr Schulklassen zählen zu den rund 2000 Besuchern, die jedes Jahr in das Museum kommen. www.thermometermuseum.de
Bestens Verpackt
Die TMP Fenster+Türen GmbH Bad Langensalza hat im September die erneute Zertifizierung der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001: 2000 erlangt. Auditor Siegfried Lechner von der Zertifizierungsstelle des Institutes für Fenstertechnik (ift) aus Rosenheim bescheinigte „sehr gute Leistungen“ . Bereits 1999 wurde die Norm zum ersten Mal verliehen. Der Erfolg zeigt sich. Eine über zehnprozentige Umsatzsteigerung gab es bisher im Vergleich zum Vorjahr.
Wer sich mit Transportverpackungen beschäftigt, kann sich auf ein Standardwerk für diesen Bereich freuen. Die ratioform Verpackungsmittel GmbH hat aus Anlass ihres 25jährigen Bestehens ein aktuelles Praxis-Handbuch für professionelles Verpacken herausgegeben. Der Ratgeber „Verpackt und zugeklebt“ ist das erste Buch zu diesem Thema. Das Jubiläumsbuch ist Helfer für alle, die von Berufs wegen auf gute Transportverpackungen angewiesen sind. Das Buch vermittelt auf unterhaltsame Weise das umfassende Fachwissen, das sich ratioform im Laufe der Jahre rund um die Ver-
packung erworben hat. Der Leser erfährt nicht nur Wissenswertes zur Geschichte der Verpackung und ihren Vorbildern in der Natur, sondern auch zu modernen Marketingaspekten. Weiter enthält das Buch eine „SechsSchritte-Anleitung“ mit Praxistipps für die professionelle Transportverpackung sowie Informationen zur Materialkunde. Abgerundet wird das Werk durch ein Verzeichnis, in dem die geltenden Normen, die Ausbildungsberufe im Verpackungsbereich sowie wichtige Adressen und Literaturhinweise enthalten sind.
Besseres Image und neues Logo soll den Thüringer Wald bekannt machen
Suhl Die Region Thüringer Wald hat viel zu bieten. Das Problem: kaum einer weiß das national und international. Bekanntheitsgrad und Image hinken den Leistungen hinterher. Deshalb sollen die Stärken, die in
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der Region vorhanden sind, besser gebündelt und vermarktet werden. Im Juli 2005 wurde in der Industrieund Handelskammer Südthüringen in Suhl im Beisein von Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus und rund 70 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung das Regionalmarketing Thüringer Wald gestartet. Inzwischen haben mehrere Projektgruppen im Rahmen des Arbeitskrei-
ses Wirtschaft die konkrete Arbeit aufgenommen, so auch die Projektgruppe „Corporate Design -Thüringer Wald in die Wirtschaft“, die sich am 8. November 2005 in Suhl zur Vorstellung des Logos für die Regionalmarke Thüringer Wald getroffen hat. Zum einen soll die Regionalmarke klar die Linie verdeutlichen, der Thüringer Wald steht zu Thüringen. Zweitens: es muss eine klare Nutzbarkeit für den touristischen Bereich
da sein, und drittens: auch eine Verwertung für die Wirtschaft und für die Bereiche Bildung und Kultur müssen gegeben sein. Die neu entstandene Regionalmarke ist ein Bestandteil des Marketings der Gesamtdestination Thüringer Wald, die in Zukunft durch ein einheitliches, profiliertes Erscheinungsbild auftritt. www.suhl.ihk.de
THÜRINGEN
ICE und Co rollen auf neuen Gleisen Erfurt (uf) Darauf haben die Erfurter und ihre Gäste lange gewartet. Am letzten Novemberwochenende wurde auf dem Hauptbahnhof der komplett neu gebaute Nordabschnitt in Betrieb genommen. Damit fand ein fast vier Jahre währendes Provisorium sein vorläufiges Ende. Dabei war das Projekt lange umstritten. Vor allem gegen den Abriss des historischen Inselgebäudes wehrten sich die Erfurter lange. Doch im September 2001 begann der Umbau des Erfurter Hauptbahnhofs zum ICEKnotenpunkt. Den Auftakt bildete die Sanierung und Umgestaltung des historischen Empfangsgebäudes am Willy-Brandt-Platz. Und Anfang 2003 musste das in Deutschland einmalige, 1893 eingeweihte Backsteingebäude auf den mittleren Bahnsteigen den Abrissbaggern weichen. Es habe „keine Alternative gegeben, um eine moderne Verkehrsstation mit Zukunft zu gestalten“, verteidigt der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Thüringen, Gerold
Brehm, den Abriss auch heute noch. Ebenfalls 2003 wurden die nördlichen Gleise stillgelegt und abgerissen, so dass den Reisenden praktisch nur noch ein halber Bahnho zur Verfügung stand. Brehm weiß, dass man „den Kunden“ viel zugemutet hat. Immerhin nutzen 35 000 bis 38 000 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Jetzt, nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts hofft er auf 40 000 bis 45 000. Natürlich wurde viel genörgelt über Verspätungen und Umleitungen, über komplizierte Zugänge und provisorische Treppen und Bahnsteige, äußert er Verständnis für manchen Unmut. Besonders Behinderte hätten große Probleme gehabt. Mit den neuen Bahnsteigen sollen diese Beschwernisse ein Ende haben. Vier Rolltreppen und zwei Aufzüge für Behinderte führen vom neuen Dienstleistungszentrum unter den Gleisen zu den Bahnsteigen. Die Freude darüber wird allerdings nicht allzu lange währen.
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Vier neue Bahnsteige auf dem Hauptbahnhof der Landeshauptstadt in Betrieb genommen
Ab Mai 2006 werden die Bauarbeiten im südlichen Bahnhofsbereich weiter gehen. Auch dort müssen die Bahnsteige und Gleisanlagen erneuert und Straßenbrücken beiderseits des Bahnhofs neu gebaut werden. Auch das 154 Meter lange Dach aus Stahl und Glas wird dann komplettiert. Bis Ende 2007 soll der Bahn-
hof dann aber endgültig fertig sein ein Jahr später als ursprünglich geplant. 260 Millionen Euro werden dann in den Umbau des Knotens investiert sein, allein 84 Millionen für den Bahnhof. Vielleicht werden es auch etwas mehr, orakelt Brehm und verweist auf die gestiegenen Stahlund Energiepreise.
Wirtschaftsjunioren wieder im Unstrut-Hainich-Kreis
Moderne Hightech-Yacht aus Eisenach
Mühlhausen (bo) Einstimmig beschlossen im August dieses Jahres 15 junge Unternehmer des UnstrutHainich-Kreises die Gründung der Wirtschaftsjunioren ihrer Region. „Wir alle sind gern im Unstrut-Hainich-Kreis und genau daher werden wir in unserer Heimat dafür sorgen, dass diese auch als Wirtschaftsstandort erhalten bleibt und wächst“, betonte Jörg Martin, Initiator und neuer Vorsitzender des jungen Vereins. Die Wirtschaftsjunioren Unstrut-Hainich-Kreis sind über den Verband der Wirtschaftsjunioren Thüringen (300 Mitglieder) Mitglied in den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) mit mehr als 10 000 Mitgliedern und
Eisenach (bo) Der US-Herausforderer für den 32. America's Cup setzt auf die Technologiekompetenz aus Thüringen. Der Kurs auf den America's Cup in Valencia 2007 führt über Eisenach. Zwischenetappe ist die BMW Werkzeugmanufaktur. Bis Januar 2006 wird im thüringischen BMW Werk mit der Kiel-Finne eines der bedeutendsten Yachtbauteile für die aktuelle Kampagne von BMW ORACLE Racing entstehen. Geplant ist, dass im Frühjahr 2006 der Kiel in der neuen Rennyacht des Teams vor der spanischen Küstenmetropole zum Einsatz kommen wird - bei den Rennen des Louis Vuitton Act 10 ab 11. Mai soll Premiere sein.
hier im weltweiten Verband Junior Chamber International JCI mit mehr als 200 000 Mitgliedern. Jeden 1. Montag im Monat treffen sich die
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WIRTSCHAFT
Kunststofftechnologie rund um den Globus Die Horn & Bauer Unternehmensgruppe hat sich auf dem Weltmarkt etabliert Wümbach. Die Geschichte der Horn & Bauer Profiltechnik reicht bis ins Jahr 1924 zurück. Damals gründete Theodor Horn in Dresden das Stammwerk der Horn & Bauer Unternehmensgruppe. Dieses Werk wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und einige Jahre später wagte man einen Neuanfang, diesmal im nordhessischen Schwalmstadt. Nach der Wende 1989 war es der Wunsch der Eigentümer, sich am Aufbau Ost zu beteiligen. Aus diesem Gedanken heraus entstand 1992 das Wümbacher Folien- und Recyclingwerk, das seit 2001 als Horn & Bauer Profiltechnik GmbH firmiert. Insgesamt 12 Millionen Euro wurden am Standort Wümbach investiert. Erst im Sommer 2005 wurde eine neue, 22 Meter hohe Extrusionsanlage eingeweiht, die bis zu 6 Meter breite Folien herstellen kann. 37 Mitarbeiter, überwiegend aus der Region, sind derzeit bei Horn & Bauer Profiltechnik beschäftigt - Tendenz steigend. „Wir verstehen uns im wahrsten Sinne des Wortes als ein innovatives Unternehmen.“, sagt Geschäftsführer Reinhard Bauer. „Als
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international operierendes Unternehmen streben wir die Marktführerschaft in spezifischen Geschäftsfeldern folienbasierter Schutzsysteme und ressourcenschonender Profillösungen an.“, fügt er hinzu. Durch
DIN EN ISO 9001:2000 und dem Umweltstandard DIN EN ISO 14001:1996 sowie die Einführung von SAP R/3 Software. In Wümbach verfügt die Horn & Bauer Unternehmensgruppe über eines
Die Geschäftsführung von Horn & Bauer (Reinhard Bauer, Joachim Horn. Jörn Horn, v.l.n.r.)
effiziente Prozesse und hohe Innovationskraft sichere man Wachstumsstärke und Wettbewerbsfähigkeit. Wichtige Schritte waren auch die Zertifizierung des Werks nach dem internationalen Qualitätsstandard
der modernsten Folienwerke in Deutschland, sagt Bauer. Die derzeitige Gesamtkapazität am Standort Wümbach beträgt rund 10 000 Tonnen, davon 5 000 Tonnen Folie, 4 000 Tonnen Kunststoffregranulat
aus Produktionsabfällen und 1 000 Tonnen Profile. Dabei werden mehr als die Hälfte des Umsatzes im Export erzielt. Mit eigenen Vertriebstochtergesellschaften ist die Gruppe in Frankreich, England und in den USA vertreten. Aber auch zahlreiche andere west- und immer mehr osteuropäische Länder gehören zu den Absatz- und Expansionsmärkten. Mit dieser strategischen Positionierung habe das Unternehmen den Beweis angetreten, dass auch kleine Unternehmen im Zuge der Globalisierung auf internationalen Märkten agieren können, betont Bauer. Nur ständige Innovation und Produktentwicklung sowie Eintritt in neue Märkte und Nutzung hochkomplexer und effizienter Produktionsprozesse gepaart mit professionellem, kundenorientiertem Vertrieb führen zu diesem Erfolg. (uf) Kontakt: Horn & Bauer Profiltechnik GmbH 98704 Wolfsberg-Wümbach Tel.: +49 (0)36785 581-0 E-Mail: info@horn-bauer.de Internet: www.horn-bauer.de
THÜRINGEN
Einen Bauplan des Alterns Fritz-Lipmann-Institut Jena beschäftigt sich mit der Altersforschung Jena (uf). Der Nothobranchius wird in seiner afrikanischen Heimat nur ein paar Wochen alt. Maßgebend für seine Lebensspanne ist die Regenzeit. Setzt man den Fisch in ein Aquarium, lebt er kaum länger als in der freien Natur. Für den Direktor des Fritz-Lipmann-Instituts (FLI) in Jena, Professor Peter Herrlich, ist das ein Indiz dafür, „dass es für die Dauer des Lebens eine genetische Komponente gibt“. Das Fritz-Lipmann-Institut war bisher als Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB) bekannt. Bei der Analyse des menschlichen Genoms heimste es internationale Meriten ein. Doch an der Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse scheiterte es, stand kurz vor der Auflö-
sung. Unter Herrlichs Leitung wagte das Institut einen Neuanfang, unter dem Namen des Nobelpreisträgers für Medizin, Fritz Lipmann (18991986). Herrlich leitete auch die inhaltliche Neuausrichtung auf Altersforschung in die Wege. Mit der neuen Forschungsrichtung ist das FLI Institut einmalig in Deutschland. Und auch in anderen Ländern Europas befasst man sich wissenschaftlich nur in Ansätzen mit diesen Fragen. Das verwundert, verfolgt man die schon Jahre währenden Debatten über Geburtenrückgang und Überalterung der Gesellschaft. Denn mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko von schweren Krankheiten wie Krebs. Wissenschaftler führen das unter anderem
darauf zurück, dass es bei der Zellteilung immer häufiger zu Schäden an der Erbsubstanz kommt. Auch gibt es ein genetisches Programm, das die Zellteilung verhindern und den so genannten programmierten Zelltod einleiten kann. Das Fritz-Lipmann-Institut werde sich in erster Linie mit den Mechanismen altersbedingter Erkrankungen und mit Methoden ihrer Behandlung befassen, sagt Herrlich. Ein Schwerpunkt seien neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer. Um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, soll das FLI ein neues Laborgebäude haben. Schon im nächsten Jahr soll Baubeginn für das 16 Millionen Euro teure Vorhaben sein.
Nun in vierter Generation Bauerfeind AG hat sich wieder in Zeulenroda etabliert enbetrieb völlig neu aufzubauen. Neben Kompressionsstrümpfen werden weitere medizinische Hilfsmittel wie Bandagen, orthopädische Einlagen, Orthesen und Prothesen hergestellt. Mehr als 1800 Mitarbeiter an drei Produktionsstandorten in Deutschland, einem in Ungarn sowie zwölf
fortgeführt werden, der bereits Verantwortung in der Geschäftsführung inne hat. Vor gut 100 Jahren galt die ostthüringische Stadt als „Weltzentrale der Gummiwirkerei“. Damals gründete Bruno Bauerfeind ein Unternehmen, dass auf die Herstellung medizinischer Kompressionsstrümpfe spezialisiert war. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließ der Sohn von Bruno Bauerfeind Zeulenroda und begann in Darmstadt neu. Dessen Sohn Hans wiederum kehrte nach der Wende nach Zeulenroda zurück und begann, den Famili-
Tochtergesellschaften in Europa und den USA erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 200 Millionen Euro. 50 Millionen Euro wurden in den vergangenen 15 Jahren allein in Zeulenroda investiert. Entstanden sind neben neuen Produktionshallen und einem Logistikzentrum vor allem das Bauerfeind Innovationscentrum, in dem 1999 die einzelnen Forschungsabteilungen der verschiedenen Geschäftsbereiche zusammengefasst wurden. Etwa 100 der in Zeulenroda beschäftigten 750 Mitarbeiter sind
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Zeulenroda (uf) Seinen Ursprung hat die Bauerfeind AG in Zeulenroda. Auch heute ist die Firma nicht mehr aus dem Bild der Stadt wegzudenken. Und doch gab es eine lange Unterbrechung der Tradition, die eng verbunden ist mit dem Gründer Bruno Bauerfeind, seinem Sohn und seinem Enke. Und sie wird vom Urenkel
nach Firmenangaben in Forschung und Entwicklung tätig. Die Ausrichtung auf Innovation hat viel mit dem mittlerweile 65-jährigen Hans B. Bauerfeind zu tun. „Ohne Innovationskraft keine Marktführerschaft“ lautet sein Leitmotiv, das er selbst seinen Mitarbeitern vorlebt: An einem Großteil der bislang 160 Patente hat der leidenschaftliche Tüftler selbst mitgewirkt. Am Firmensitz in Zeulenroda werden vor allem Kompressionsstrümpfe zur Behandlung von Venenleiden hergestellt. In diesem Jahr hat Bauerfeind einen Kompressionsstrumpf mit integrierter Hautpflege weltweit auf den Markt gebracht. Von der Innovationskraft des Unternehmens zeugt auch das digitale Mess- und Versorgungssystem Image 3D, das derzeit bereits von etwa 200 Sanitätsfachhändlern in Deutschland genutzt wird. Eine Digitalkamera erfasst hunderte Messpunkte des Beines eines Patienten. Anhand der Daten wird der passende Strumpf aus dem Sortiment ausgewählt. Gibt es keine passende Größe, ist die Maßanfertigung anhand der Messdaten möglich. Image 3D ist für den Innovationspreis „Ei des Columbus“ nominiert, den die Stiftung Innovation vergibt. Auch Hans B. Bauerfeind selbst wurde in diesem Jahr geehrt: Am 3. November erhielt er den von der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Preis Soziale Marktwirtschaft 2005. www.Bauerfeind.com
*** Kurz Notiert ***
Patient Wald Erfurt (uf) Der Wald in Thüringen leidet immer noch unter den Folgen des Hitze- und Trockenheitssommer 2003. Nach Angaben des Umweltministeriums ist noch nicht die erwartete Verbesserung erreicht. Obwohl das Jahr 2005 mit überdurchschnittlich vielen Niederschlägen und Kälteperioden begann, fällt die klimatische Wasserbilanz bisher dennoch negativ aus. Nach der Waldschadenserhebung sind 34 Prozent des Waldes deutlich geschädigt. Zu leiden hat der Wald auch durch Luftschadstoffe. Obwohl in den vergangenen zehn Jahren eine erhebliche Verringerung des Schadstoffausstoßes bei SO 2, NO x- und NH 4 Emissionen erfolgte, ist der Ausstoß besonders der Stickstoffverbindungen immer noch zu hoch. Durch weitere intensive Bekämpfungsmaßnahmen konnte der Borkenkäferbefall gegenüber 2004 von 108 594 Erntefestmeter weiter auf 65 873 Erntefestmeter gesenkt werden. Die Anzahl der Befallsstellen wurde von 9.150 auf 6.635 Teilflächen reduziert. Andere Schadinsekten an Lärche, Douglasie, Eiche und Buche halten sich auf einem relativ niedrigen Niveau.
Forstarbeiterdenkmal bei Oberhof saniert
Oberhof (uf) Das Forstarbeiterdenkmal am Rondell bei Oberhof erstrahlt im alten Glanz. Mitte November wurde die Restaurierung des Denkmals abgeschlossen und die unter dem Einfluss der Witterung stark in Mitleidenschaft gezogenenen Sockelplatten und das Reliefbild wieder hergestellt. Das Denkmal war am 21. Juni 1981 zum damaligen „Tag der Genossenschaftsbauern und der Arbeiter der sozialistischen Land- und Forstwirtschaft“ eingeweiht worden. Es erinnert an die Arbeit der Forstarbeiter und vieler Helfer zur Beseitigung der Orkan- und Borkenkäferschäden sowie der anschließenden Wiederaufforstung im Mittleren Thüringer Wald nach dem zweiten Weltkrieg. Die Sturm- und Borkenkäferkatastrophe begann am 13. und 14. Juni 1946 als ein Orkan. Nach den beiden Orkantagen lagen im Mittleren Thüringer Wald insgesamt fast zwei Millionen Festmeter Bruchund Wurfholz am Boden, das Borkenkäfern ideale Vermehrungsbedingungen bot. Die Wiederaufforstung dauerte bis ins Jahr 1954.
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FOTO: RADISSON HOTEL, ERFURT
TOURISMUS
Logieren wie die Fürsten Präsidenten-Suite im Radisson SAS Erfurt sah schon prominente Gäste
FOTO: RADISSON HOTEL, ERFURT
Erfurt Die Präsidenten-Suite ist das Schmuckstück des Hotels Radisson SAS in Erfurt. Gelegen in 60 Meter Höhe in der 16. Etage ist sie mit 150 Quadratmeter Grundfläche die geräumigste und am besten ausgestatte Suite des Hauses im Zentrum der Thüringer Landeshauptstadt. Vor allem aber wissen Gäste den fantastischen Panaromablick auf eine der schönsten Altstädte Deutschlands zu schätzen. Nichts versperrt den Blick durch die Glasfronten, die so breit und hoch sind wie die Suite selbst, auf die verwinkelten Straßen und Gassen, die Dächer und Fassaden der schmuck restaurierten alten Bürgerhäuser und vor allem auf die zahlreichen Kirchtürme der Stadt. Besondere Attraktion ist dabei der Blick auf den Dom mit der mehr als
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500 Jahre alten Glocke Gloriosa und die benachbarte Zitadelle auf dem Petersberg. Prominente Gäste wie der frühere Präsident der USA, George Bush sen. , oder der Magier David Copperfield, logierten bereits in der 5-Sterne-Suite. Auch im Inneren hat die 2003 eröffnete Präsidenten-Suite eine Menge zu bieten. Im großen, separaten Wohnbereich verschafft ein Kamin ein anheimelndes Ambiente. Hinzu kommen zwei Schlafzimmer, von denen man ebenfalls den Blick auf die Altstadt genießen kann. Einer der beiden Badbereiche ist mit Sauna und Whirlpool ausgestattet. Das Radisson SAS gehört zu den größten Hotels der Stadt und verfügt über insgesamt 282 Zimmer. Mit elf Bankretträumen für 10 bis 500 Per-
FOTO: UWE FROST, ERFURT
TOURISMUS
Die Präsidenten-Suite kann auch für ein erlesenes Diner gebucht werden. Geboten wird dabei ein Fünf-GängeMenue für 4 bis 10 Personen und die dazu passenden Weine. Als 6. Gang gibt es praktisch das atemberaubende Panorama von Erfurts Altstadt gratis dazu. (uf) Kontakt: Radisson SAS Hotel Juri-Gagarin-Ring 99084 Erfurt Tel.: +49 (0)361 5510-0 Fax: +49 (0)361 5510-210 E-Mail: info.erfurt@radissonsas.com Internet: www.tagungen-erfurt.de www.radissonsas.com
FOTO: RADISSON HOTEL, ERFURT
sonen, Konferenzräumen und einem 280 Quadratmeter großen Tagungsfoyer bietet es Raum auch für Tagungen und Kongresse. Die Räume selbst sind mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet. Außerdem lädt ein großzügiger Wellness-Bereich in der 17. Etage des Hauses zur Entspannung ein. Das Radisson SAS wurde bereits zu DDR-Zeiten gebaut und 1980 eröffnet. Urspünglich zur InterhotelGruppe gehörend, wird es seit 1995 von der Radisson-SAS -Gruppe betrieben. 2001 wurde das Hotel umgebaut und Business-Class-Zimmer eingerichtet. 2003 folgte der Umbau der 14. bis 16. Etage in einen FünfSterne-Bereich mit der PräsidentenSuite sowie Junior- und ExecutiveSuiten.
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TOURISMUS
Höchstes Lob geerntet Erfurt (uf) Das Grand Hotel am Dom in Erfurt hat höchstes Lob geerntet. Das renommierte Manager-Magazin erkannte dem Fünf-Sterne-Haus in einem internationalen Vergleichstest Platz 2 zu. Die jüngste Ausgabe des Varta-Hotelführers weist zudem das Haus als das Beste in Thüringen aus. Das Manager-Magazin prüfte die in den vergangenen zwölf Monaten in Deutschland eröffneten Fünf-SterneHotels auf ihre Servicequalität. Dabei musste sich das Grand Hotel mit den Intercontinental-Hotels in Düsseldorf und Berchtesgaden, mit dem Maritim in Berlin, mit dem Hotel Bayerpost in München und mit dem Le Méridien in Stuttgart messen. Am Ende belegte es den zweiten Platz. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung. Sie zeigt, dass das Grand Hotel am Dom den Wettbewerb auf nationaler Ebene mühelos besteht“, erklärte Direktor Mesut Kesici. Besonderes Lob erhielt von den Testern das Personal des Grand Hotels. Es arbeite „freundlich, hilfsbereit, perfekt“. Die Zimmer wurden
als „sehr geräumig“ gelobt, die Bäder als „schön“. Der Wellness-Bereich, so die Tester, sei „angenehm fernöstlich gestaltet“. Auch das „reichhaltige Frühstücksbuffet mit allerlei Leckereien“ und der Bügelservice fanden Anklang. Als einziges Hotel verfügte das Erfurter Haus über Manschettenknöpfe - ein Detail, das in der hochklassigen Hotellerie nicht ganz unwichtig ist. Im Varta-Hotelführer erhielt das Grand Hotel am Dom als einziges in ganz Thüringen vier Sterne zuerkannt. „Die Tester haben uns die mit Abstand beste Bewertung aller Hotels im Freistaat gegeben“, sagte Kesici. Selbst die traditionsreichen Nobelherbergen in Weimar konnten nicht mithalten. Und das, obwohl das Grand Hotel am Dom erst im Oktober 2004 eröffnet wurde. „Dieses hervorragende Ergebnis ist eine Anerkennung für die Serviceleistungen meiner Mitarbeiter“, so der Direktor. Die Kriterien im Varta-Hotelführer gelten als besonders streng. In ganz Deutsch-
FOTO: UWE FROST, ERFURT
Das Erfurter Grand Hotel am Dom bekommt beste Noten vom Manager-Magazin und Varta-Hotelführer
land erreichten nur 15 Hotels die Höchstzahl von fünf Sternen. Dabei prüften die Tester vor allem Service und Dienstleistungen. Die offizielle Hotelklassifizierung nach den Richtlinien des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes orientiert sich dagegen an der Ausstattung der
Häuser. Hier hat das Grand Hotel am Dom bereits fünf Sterne zuerkannt bekommen. „Die vier Sterne bei Varta bestätigen, dass wir nicht nur ein offizielles Fünf-Sterne-Haus sind, sondern diesen Anspruch auch beim Service für unsere Gäste umsetzen“, erklärte Mesut Kesici.
Ganz ideal für Tagungen Das Schlosshotel im thüringischen Eyba ist nachweislich eines der besten Klausurhotels in Deutschland
Kontakt: Schlosshotel Eyba Ortsstraße 23 D-07318 Eyba Tel.: +49 (0)36736 340
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E-Mail: info@schlosshotel-eyba.de Internet: www.schlosshotel-eyba.de www.toptagungshotels.de
Eyba (uf) Das nahe Saalfeld gelegene Tagungshotel Schloss Eyba ist Thüringens bestes Klausurhotel. Bundesweit rangiert es in der Kategorie „Klausur“ auf Platz 3, ergab eine Befragung von mehr als 20.000 Trainern, Weiterbildnern, Personalverantwortlichen und Tagungsveranstaltern. Damit zählt das Schloss mit seinen knapp 50 Zimmern und den perfekt ausgestatten historischen Tagungsräumen zu den erfolgreichsten Tagungshotels Deutschlands. Am Wettbewerb hatten mehr als 250 der besten deutschen Tagungshotels teilgenommen. „Wir arbeiten seit Jahren beständig an der Verbesserung unserer Serviceleistungen“, kommentierte „Schlosschef “ Andrè Rose das Umfrageergebnis. „In unser Haus kommen Tagungsgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet; sie schätzen insbesondere unsere Thüringer Herzlichkeit und die persönliche Fürsorge, mit der sie betreut werden.“ Der Wettbewerb „Die besten Tagungshotels in Deutschland“ wird seit vier Jahren bundesweit durchgeführt.
THÜRINGEN
Sterben heißt auch Leben In Nordhausen entsteht ein Hospiz für todkranke Kinder und ihre Familien 1982 einen Sohn durch eine unheilbare Krankheit verlor und zu den Wegbereitern von Kinderhospizen in Deutschland gehört. Das Hospiz könne dazu beitragen. Es könne aber auch die Kinder und die Angehörigen auf dem letzten gemeinsamen Lebensabschnitt begleiten und Eltern und Geschwister darauf vorbereiten, das Leben danach zu meistern. Derzeit gibt es bundesweit fünf Kin-
FOTO: STIFTUNG KINDERSHOSPIZ MITTELDEUTSCHLAND
Nordhausen (uf). „Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass mein Kind vor mir stirbt. Aber es gibt Eltern, die sich mit dieser Tatsache auseinander setzen müssen.“ Dieses Zitat aus einem arte-Film über das Kinderhospiz „Sonnenhof “ in Berlin ist für viele Menschen bittere Realität. In Deutschland gibt es rund 22 000 Familien, in denen ein Kind unheilbar erkrankt ist, sagt Klaus-Dieter
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derhospize. Die Einrichtung in Nordhausen soll Ende 2007 eröffnet werden. Voraussetzung ist aber, dass die dafür benötigten 4,8 Millionen Euro durch Spenden aufgebracht werden können. Denn staatliche Zuschüsse wird es nicht geben. Um das Geld zu beschaffen, hat die Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland zahlreiche Prominente gewonnen. Zu ihnen gehören der Tatort-Kommissar Peter Sodann, der Kugelstoß-Olympia-
Magdeburger Allee 143 99086 Erfurt Tel.: 0361 6019-132 Fax: 0361 55499974 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com Medienverbund regionaler Wirtschaftsmagazine Thüringen, Sachsen-Anhalt Der WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg Geschäftsführer: Jürgen Meier, Gert Hohlwein Redaktion Verantwortlicher Redakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0177 3866168 E-Mail: bormke@web.de Uwe Frost (uf) Tel.: 0160 90327348 E-Mail: info@uwe-frost.de Uschi Lenk (ul) Tel.: 0173 3904220 E-Mail: uschilenk@freenet.de Sascha Uthe (su) Tel.: 0151 11631055 E-Mail: saschauthe@web.de Constanze Koch (ck) Tel.: 0174 9202479 Sekretariat Xenia Freitag Vertriebsleitung und Abonnenten-Service Tel.: 0391 7280910 Fax: 0391 7280918 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Werbefachberater Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: luebke68@aol.com Layout Simon-Werbung, Weißenfels Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.
FOTO: STIFTUNG KINDERSHOSPIZ MITTELDEUTSCHLAND
Heber, Vorsitzender der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland. In Thüringen, Sachsen und SachsenAnhalt sowie in Hessen und Niedersachsen allein sind es rund 6000. Um ihnen zu helfen, soll in Nordhausen ein Kinderhospiz eingerichtet werden. Das Sterben des Kindes prägt das Leben dieser Familien. Tag für Tag, Woche um Woche gilt ihm die erste Sorge. Die Belange der Eltern rücken in den Hintergrund. Die Geschwister müssen damit fertig werden, dass Vater und Mutter oft über Jahre die meiste Aufmerksamkeit dem kranken Kind widmen. Eine Situation, die alle auf Dauer überfordert, wenn sie damit allein gelassen werden. Das Kinderhospiz in Nordhausen soll das ändern. Dabei soll es nicht in erster Linie der Ort sein, an dem die Kinder ihre letzten Tage und Stunden verbringen, „sondern eine Herberge des Lebens“ sagt Heber. Während die Kranken professionell betreut werden, können die Eltern eine Auszeit nehmen, ohne in Sorge zu sein, dass ihrem Kind etwas passiert. Zudem haben sie Gelegenheit, mit gleichermaßen Betroffenen zusammen zu kommen. Jürgen Schulz, Vorstandsvorsitzender der Björn-Schulz-Stiftung, weist darauf hin, dass unheilbar kranke Kinder meist noch viele Jahre zu leben haben. „Sie möchten diese Zeit genießen“, sagt Schulz, der selbst
als Botschafterin für das Hospiz mithelfen, begründet sie ihr Engagement. Und Peter Sodann kritisiert die mangelnde staatliche Unterstützung. Für acht Millionen Einwohner in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gebe es drei Landesregierung. „Wir könnten von den drei Landesregierungen zwei einsparen, dann hätten wir das Geld für das Kinderhospiz schon zusammen.“ Heimstatt für das Hospiz soll eine ehemalige Grundschule im Nordhäuser Ortsteil Krimderode werden. Die Schule ist selbst ein Beispiel ehrenamtlichen Engagements, wurde sie doch Anfang der 50er Jahre von den Einwohnern von Krimderode aus Kriegstrümmern aufgebaut. Seit 2002 wird sie nicht mehr genutzt und wurde von der Stadt Nordhausen für das Hospiz zur Verfügung gestellt. Unterstützung bekommt das Hospiz auch aus dem Ausland. So ist der Belgier Leopold Claasens eigens zur Auftaktveranstaltung für das Spenden-Marathon nach Nordhausen gekommen. „Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wie schwer es ist, zu kämpfen, um am Leben zu bleiben“, sagt Claasens, der während der NS-Zeit Häftling im Konzentrationslager Mittelbau-Dora in Nordhausen war. Er sei damals schon erwachsen gewesen. „Wie viel schwerer muss es für Kinder sein. Deshalb verdient dieses noble Vorhaben Unterstützung“, fügt er hinzu. Internet: www.kinderhospizmitteldeutschland.de
Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen
Einzelpreis: 2,90 Euro Jahresabonnement: 11,50 Euro ISSN: 1860-8558
sieger Udo Beyer, die MDR-Moderatorin Ines Adam, der frühere Bundesminister Norbert Blüm und Tagesschau-Sprecher Jan Hofer. „Sterben ist auch Leben“, sagt Adam. Dieses Leben zu erleichtern wolle sie
Spendenkonto: „Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland e.V.“, Kennwort: „Ich helfe jetzt“, Kontonummer: 1 300 3000, Bankleitzahl: 820 540 52, Kreissparkasse Nordhausen
Der nächste WIRTSCHAFTSSPIEGEL erscheint in der 07. KW. Anzeigenschluss: 27.01.2006