AUTOMOTIVE 2006 Th端ringer Zuliefererindustrie
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Erfurt (uf) Thüringen hat sich neben Sachsen zum führenden Standort in der ostdeutschen Automobilindustrie entwickelt. Allein jeder vierte Industriebeschäftigt in Thüringen arbeitet in der Branche. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd
AUTOMOTIVE 2006 In den nächsten Jahren würden in Osteuropa Kapazitäten von 1,2 bis 1,4 Millionen Fahrzeugen entstehen. Hinzu kämen Kapazitäten aus den dynamisch wachsenden Märkten Asiens.Es sei daher „eine der großen Herausforderungen, sich international zu orientieren und durch die Bildung von Netzwerken zusätzliche Kompetenzen aufzubauen“, sagte der VDA-Präsident. Ähnlich sieht das auch der Autohersteller DaimlerChrysler. „Der Kosten- und Wettbewerbsdruck wird sich im Zeitalter der Globalisierung auch in der Automobilindustrie weiter vorsetzen“, sagte ein Unternehmenssprecher dem Wirtschaftsspiegel Thüringen. Das gelte für Hersteller wie für Zulieferer. „Generell werden diejenigen Unternehmen nachhaltig erfolgreich sein, die dauerhaft ihre Kosten senken, ihre Qualität verbes-
sern und gleichzeitig kundenwahrnehmbare Innovationen entwickeln“, sagte der Sprecher. Der Firmensprecher hält generell starke Partnerschaften gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten für unerlässlich. Das gelte sowohl für stabile Beziehungen zwischen Hersteller und Zulieferer als auch für die Fälle, in denen eine Kooperation zwischen Wettbewerbern sinnvoll ist. Als Beispiel nennt er die Allianz für Hybrid-Antriebe, die DaimlerChrysler, GM und BMW gemeinsam betreiben, um den Kunden in Zukunft modernste Hybridtechnologien anbieten zu können. Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes automotive thüringen, Michael Militzer ist überzeugt, dass die Zulieferer nur dann eine Chance hätten, „wenn sie sich zusammentun“. Die meisten Unternehmen seien einzeln viel zu klein, um als Zulieferer
großer Automobilkonzerne eine Chance zu haben. Die Bildung des Automobil-Clusters Ostdeutschland (ACOD) sei daher ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Und Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz ergänzte, mit der Bildung des ACOD sei die Vernetzung der Branche auf einem guten Weg. Allerdings müssten die gemeinsamen Aktivitäten in Forschung und Entwicklung weiter ausgebaut werden. Ministerpräsident Dieter Althaus sagte in seinem Grußwort, in den ersten drei Monaten dieses Jahres seien in der Branche rund 760 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet worden. Thüringen habe sich zu einem wichtigen Standort der Automobilindustrie entwickelt. “Wir sind ein moderner, innovativer Standort in der Mitte Deutschlands, in der Mitte Europas, der ein gutes Potenzial hat”, sagte Althaus.
Das Autozulieferland Nummer Eins Der Freistaat als Standort mit Chancen, denn die Thüringer Automobilindustrie ist starker Wachstumsmotor
Gottschalk, ist überzeugt, dass Thüringen für die Wachstumskraft der Automobilindustrie in Ostdeutschland steht. Die Unternehmen der Branche hätten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro erzielt, sagte Gottschalk unlängst auf einem Branchentag in Erfurt. Doch die Konkurrenz wird schärfer. Vor allem die kleineren Unternehmen müssten enger zusammenarbeiten, meint Gottschalk.
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Zahlen und Fakten - Die Thüringer Automobilindustrie umfasste im vergangenen Jahr 330 Betriebe mit insgesamt 36 000 Beschäftigten - Sie erwirtschafteten rund 5,4 Milliarden Euro Umsatz - Jeder vierte Industriebeschäftigte Thüringens arbeitet in der Automobilindustrie - 2005 wurden in Thüringen mehr als 116 000 Kraft-
fahrzeuge produziert, darunter 115 300 Pkw Opel sowie 1100 Sonderfahrzeuge von Multicar - Seit der Wende investierte die deutsche Automobilindustrie 12 Milliarden Euro in den neuen Ländern - Der Umsatz der Branche erhöhte sich 2005 gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro - Die Produktivität des ostdeutschen Kraftwagenbaus lag 2003 bei 70 Prozent des westdeutschen Niveaus (QUELLE: VDA).
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Potenzial liegt im Ausland Interview mit dem Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie Wirtschaftsspiegel: Seit der Automobil- und Zulieferindustrie Kooperation auch technologische Wende haben sich namhafte Au- fast die Hälfte des Umsatzes im Aus- Vorteile für alle Beteiligten bringt. tomobilhersteller in Thüringen land macht, spricht für sich. Sie Insofern kann ich die Bildung des und Sachsen angesiedelt. Wel- zählt damit zu den exportstärksten Automobil-Clusters Ostdeutschland che Rolle spielen diese beiden Branchen der Industrie. Aber mit Si- nur unterstützen.“ Länder in der deutschen Auto- cherheit gibt es noch Verbesse- Wirtschaftsspiegel: Die steigenrungsmöglichkeiten, auch weil das den Rohölpreise und steigende mobilindustrie heute? Gottschalk: „Thüringen hat sich ne- Wachstumspotenzial für die Autoin- Steuern belasten den Automoben Sachsen zum führenden Stan- dustrie nicht unbedingt vor der bilmarkt zunehmend. Droht dem dort in der ostdeutschen Automobi- Haustüre liegt. Und wir dürfen auch Auto das Aus? lindustrie entwickelt. Beide Länder keine Illusionen haben. Der Wettbe- Gottschalk: „Nein, natürlich nicht. Aber die Belastungsgrenstehen dabei für die Wachsze der Autofahrer ist ganz tumskraft der Automobilinoffensichtlich überschritdustrie in den neuen Länten. Wir brauchen ein Endern. In Thüringen ist die de der Verteuerung der Branche zweifellos der Mobilität. Hinzu kommt, Wachstumsmotor der Indudass es durch die Reforstrie. Das zeigen die Zahmen und die Sparbelen: Im vergangenen Jahr schlüsse sowohl in dieerzielte die Branche einen sem als auch im nächsten Umsatz von 5,4 Milliarden Jahr einen realen KaufEuro. Allein jeder vierte Inkraftverlust geben wird. dustriebeschäftigte verEs ist daher für die Autodiente sein Geld in der Aumobilindustrie entscheitomobilindustrie. Man kann dend, dass es zu einem sagen, die Chancen sind robusten Aufschwung hier genutzt worden.“ kommt.“ Wirtschaftsspiegel: Die Wirtschaftsspiegel: Selbstverpflichtung der Deutschland gehört zu westdeutschen Automoden Ländern mit einer bilindustrie, einen bebedeutenden technolostimmten Prozentsatz gischen Innovationsan Zulieferteilen aus kraft, gerade auch in Ostdeutschland abzuder Automobilindunehmen, hat der Zuliestrie: Was erwarten Sie ferindustrie hierzulande auf diesem Gebiet in Mitte der 90er Jahre auf den nächsten Jahren? die Beine geholfen. Was Gottschalk: „Das Hauptzeichnet die ostdeutfeld sehe ich zunächst sche Zulieferindustrie einmal auf dem Gebiet aus und wie wettbeder Kraftstoffe. Der Mögwerbsfähig ist sie heute? Interview mit dem Präsidenten des Verbandes der Automo- lichkeit, den herkömmlichen Kraftstoffen BioGottschalk: „Zunächst: bilindustrie, Prof. Dr. Bernd Gottschalk kraftstoffe beizumischen, Die Initiative war seinerzeit sehr wichtig. Sie hat in der Tat ge- werb wird härter. In den nächsten wird sich eine zweite Phase anholfen, die Traditionen der Automo- Jahren werden allein in Osteuropa schließen. Es ist es ein konsequenbilindustrie fortzuschreiben. Aber Kapazitäten von 1,2 bis 1,4 Millio- ter Schritt, sich langsam von fossiich bin froh, dass wir diese Form der nen Fahrzeugen entstehen. Hinzu len Energien zu lösen und nach AlInitialzündung heute nicht mehr kommen Kapazitäten aus den dyna- ternativen umzusehen. Ich denke, brauchen. Denn um die Automobil- misch wachsenden Märkten Asiens.“ der Kraftstoff der nahen Zukunft werke im Osten haben sich zahlrei- Wirtschaftsspiegel: Die Zuliefer- wird ein synthetischer aus Biomasse che Zulieferer angesiedelt, deren industrie ist stark mittelstän- sein. Er ist ideal geeignet für die derWettbewerbsfähigkeit sich so stark disch strukturiert. Brauchen die zeitigen Motorentechnologien. Diese verbessert hat, dass sie auf solche Unternehmen neue Formen der Entwicklung muss steuerlich begünHilfen nicht mehr angewiesen sind. Kooperation, um mittelfristig stigt werden. Und es gilt, Investoren für diese Technologie zu finden. Aber sie war damals wichtig für den überleben zu können? Aufbau Ost und zugleich ein Be- Gottschalk: „Es ist eine der großen Neben dem Clean Diesel und dem kenntnis der westdeutschen Auto- Herausforderungen für die Zuliefer- modernen Otto-Motor hat meines industrie, sich international zu ori- Erachtens auch die Hybrid-Technolomobilindustrie zum Standort.“ Wirtschaftsspiegel: Welche Kon- entieren. Durch die Bildung von gie eine Zukunft. Aber da ist die Frasequenzen sehen sie für die Zu- Netzwerken können sie zusätzliche ge, ob sie von den Kunden angenomlieferindustrie angesichts der Kompetenzen aufbauen. Sie müssen men wird. Denn diese Technologie wachsenden Konkurrenz aus geeignete Formen der Kooperation ist für den Autokäufer nicht zum Osteuropa, und zunehmend auch finden, damit nicht jeder jeden Nulltarif zu haben. Langfristig setSchritt auf den Weltmarkt alleine ge- zen wir auf Wasserstoff und die aus China? Gottschalk: „Die Tatsache, dass die hen muss. Hinzu kommt, dass die Brennstoffzelle.“
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*** Automotive Aktuell ***
GRIWE baut aus Haynrode (uf) Der Automobilzulieferer GRIWE baut seinen Standort Haynrode im Eichsfeld aus. Dazu investiert das Unternehmen rund 18 Millionen Euro und schafft damit rund 35 neue Arbeitsplätze. Der Freistaat Thüringen unterstützt die Investition mit rund 4 Millionen Euro. Geplant sind der Neubau einer Produktionshalle und die Errichtung einer neuen Produktionsanlage zur Warmumformung von Metallen. Die GRIWE-Gruppe mit Sitz in Westerburg (Rheinland-Pfalz) ist aus der dort im Jahre 1979 gegründeten Griesemer GmbH hervorgegangen. In Thüringen beschäftigt GRIWE heute rund 390 Mitarbeiter - mehr als die Hälfte der deutschlandweit rund 640 Beschäftigten.
Veritas investiert
Benshausen (uf) Der Automobilzulieferer Veritas AG baut seinen Thüringer Standort Benshausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) aus. Dazu investiert das Unternehmen rund 9 Millionen Euro in eine neue Produktionshalle, neue Maschinen und Anlagen und schafft damit rund 60 neue Arbeitsplätze. Nach Abschluss der Investitionen im Jahr 2007 werden in Benshausen rund 440 Mitarbeiter beschäftigt. Die 1998 gegründete Veritas Thüringen GmbH produziert elastomere Ladeluft-Anwendungen für Diesel- und Ottomotoren. Veritas mit Sitz im hessischen Gelnhausen beschäftigt weltweit rund 3400 Mitarbeiter.
Borg Warner erweitert
Arnstadt (uf) Der amerikanische Automobilzulieferer BorgWarner plant den Ausbau seines Standortes in Thüringen. Gut 26 Millionen Euro will das Unternehmen in den weiteren Ausbau der Fertigungsstätte in Arnstadt investieren. Zugleich soll die Zahl der Mitarbeiter am Standort von derzeit rund 100 auf bis zu 250 mehr als verdoppelt werden. Mit der Investition sollen die Engineering- und Fertigungskapazitäten für Doppelkupplungssysteme in Arnstadt ausgebaut werden. Mit der Investition reagiert das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach seiner Getriebetechnologie in Europa und den damit verbundenen neuen Aufträgen für Doppelkupplungsmodule.
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Zeitarbeit der GeAT AG erfolgreich Mehr als 13 000 Zeitarbeitnehmereinstellungen in rund 10 Jahren allein durch die GeAT AG Erfurt. Die Automobilzulieferindustrie ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland von großer Bedeutung. Zu erwähnen sind vor allem die von der Automobilzulieferindustrie ausgehenden Beschäftigungseffekte, besonders in vor- und nachgelagerten Branchen. Gerade im Wirtschaftszweig Zeitarbeit besteht ein hoher Grad an Ver-
bundenheit mit der Automobilzulieferindustrie. So besteht mittlerweile ein Beschäftigungsstand von 500 Zeitarbeitnehmern aller Beschäftigten in der GeAT AG, die mittelbar oder unmittelbar im Automobilzuliefersektor ihrem Einsatz nachgehen; Tendenz steigend. So verfügt beispielsweise die Erfurter GeAT AG über ein Gesamtfirmen-
von links: Helmut Meyer, Vorstandssprecher GeAT AG, Prof. Dr. h. c. Lothar Späth, Hartfried Wachtel, Vorstand GeAT AG
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umfeld von 3 300 Kundenunternehmen. In gegenwärtig 400 Firmen sind mehr als 1 000 Zeitarbeitnehmer aktiv im Einsatz. Die Einsätze erstrecken sich vorrangig nur auf regionaler Ebene jedoch auch bereits in 14 europäischen Ländern, darüber hinaus auch in der Türkei und demnächst in China. Dabei werden die Kundenunternehmen thüringenweit
von zehn Niederlassungen zuverlässig und kompetent betreut. Nicht zuletzt durch die Branchenaufwertung der Zeitarbeit und den qualitativ hochwertigen Personaldienstleistungen der GeAT AG konnte in rund 10 Jahren der 13 000ste Zeitarbeitnehmer im Mai 2006 eingestellt werden. Das ist „Zeitarbeit mit Sicherheit für Ihre Zukunft“. www.geat.de
„Sternstunden der Wirtschaft Thüringens“
des dienstältesten Planetariums Deutschlands phrenetischen Beifall erntete. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Flexibilität der Unternehmen“, machte Späth auf unterschiedliche Möglichkeiten neuer Marktchancen, auch beispielsweise durch Zeitarbeitsmodelle, aufmerksam. „Prof. Späth ist ein ausgezeichneter Redner“, urteilte Frau Leppelt von der Firma Motex aus Hörselgau. Als „Gelungene Veranstaltung in einer außergewöhnlichen Örtlichkeit, in der ich seit meiner Jugendzeit nicht mehr gewesen bin“, bezeichnete Jürgen Radestock, ehemals OPEL Autohaus Georg von Opel aus Erfurt, die Veranstaltung.
So das Motto einer Einladung der GeAT AG, welcher Anfang Mai diesen Jahres über 210 Gäste in das Zeiss Planetarium in Jena folgten. Mit Witz und Charme begeisterte Gastredner Prof. Dr. h. c. Lothar Späth in seinem Vortrag zum Thema „Deutschland zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Zukunft ohne Risiko?“ Dabei erörterte er sehr interessant Vor- und Nachteile der Gesamtsituation Deutschlands und nannte Nuancen, die durchaus jeden anwesenden Unternehmer so ansprachen, dass er im Kuppelsaal
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Klare Entscheidung für Thüringen Volker Höhnisch, Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden TÜV Thüringen e.V., zum Standort Thüringen
Wirtschaftsspiegel: Was sind Ihrer Meinung nach die entscheidenden Gründe für eine Investition in Thüringen? Höhnisch: „Die Entscheidungen für eine Investition an einem Standort ist äußerst komplex und wird in den Unternehmen intensivst beraten. Dabei treten die Standorte international in den Wettbewerb. Sicher ist, dass die Entscheidung für oder gegen einen Standort durch Auswertung der Summe aller Standortfaktoren getroffen wird. Zahlreiche aktuelle Ansiedlungen, wie zum Beispiel N3, beweisen immer wieder, dass der Standort Thüringen attraktiv ist.“ Wirtschaftsspiegel: Was kann der TÜV Thüringen für Unternehmen tun, die in Thüringen tätig
sind und solche, die sich noch in Thüringen ansiedeln möchten? Höhnisch: „Wir begleiten zahlreiche Unternehmen bei ihren Aktivitäten in Thüringen. Ganz egal ob es um eine Neuansiedlung geht, ob es sich um eine Erweiterungsinvestition oder Begleitung von Produkteinführung handelt: immer stehen Experten aus unserem Unternehmen unseren Kunden zur Seite. Die Fachkenntnisse, die Kenntnis der Vorschriften und deren Anwendung sowie der Erfahrungsschatz von über 500 Mitarbeitern in Thüringen sind dabei die Basis des Erfolges. Unsere Mitarbeiter sind teilweise in die Projektteams unserer Kunden eingebunden und unterstützen diese quasi hautnah bei der Lösung verschiedenster Probleme. Dadurch können zügige Umsetzungsprozesse realisiert werden.“ Wirtschaftsspiegel: Wie stellt sich der TÜV Thüringen den Veränderungen am Markt und in der Gesellschaft? Höhnisch: „Wir beschäftigen uns unter anderem mit der effektiven Nutzung von Energie, decken Verluste auf und erarbeiten Vorschläge für eventuelle alternative Anwendungen. Bei der Einführung neuer Technologien erarbeiten wir gemeinsam mit dem Auftraggeber die entsprechende Dokumentation und beurteilen die Risiken. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erhöhung der Verfügbarkeit der Produktions-
anlagen. An Hand der Beispiele soll deutlich werden, dass das Thema „Prüfen“ nicht mehr allein im Mittelpunkt unserer Aktivitäten steht. Wesentlichen Anteil an unserer Tätigkeit nehmen heute schon die Projekte ein, die für die Unternehmen messbare Erfolge bringen.“ Wirtschaftsspiegel: Die Europäische Union hat in den letzten Jahren den Rahmen dafür geschaffen, dass technische Prüfungen und Überwachungen jetzt als Dienstleistung ebenfalls dem Wettbewerb unterliegen. Welche Auswirkungen haben die Veränderungen für Ihr Haus? Höhnisch: „Wettbewerb ist gut. Zwingt er doch gleich, permanent auf seine Kunden zu hören, seine Prozesse zu hinterfragen, Unzulänglichkeiten konsequent auszumerzen und damit permanent wettbewerbsfähig zu sein. Wettbewerb birgt aber zum Teil auch Gefahren, wenn er über die Qualität geführt wird. Bei schlechter Qualität gibt es immer Verlierer. Meistens ist das der Auftraggeber, auch wenn er im ersten Augenblick denkt, der Gewinner zu sein.“ Wirtschaftsspiegel: Ist der TÜV Thüringen auch außerhalb Thüringens geschäftlich aktiv? Höhnisch: „Der TÜV Thüringen unterhält in mehreren Ländern Beteiligungen und Repräsentanzen. Mit un-
seren Kunden begleiten wir Projekte auf der ganzen Welt. Zurzeit sind cirka 300 Mitarbeiter im Ausland tätig. Schwerpunkt der Aktivitäten bildet Osteuropa. Der TÜV Thüringen ist die Repräsentanz der russischen Expertenorganisation Expert Holding. Im Auftrag dieser Organisation führen speziell ausgebildete Experten aus unserem Haus Untersuchungen an Maschinen und Anlagen durch, die deutsche Unternehmen nach Russland exportieren wollen.“ Wirtschaftsspiegel: Sie sagten anfangs, die Entwicklung verläuft erfolgreich, auf welchen Tatsachen beruht Ihre Einschätzung? Höhnisch: „Der TÜV Thüringen e.V. wurde am 27.04.1990 in Erfurt von Thüringer Unternehmen gegründet. Er ist heute der einzige TÜV in den neuen Bundesländern, der seine Selbständigkeit erhalten konnte. Darauf sind wir sehr stolz. Vielen unserer Kunden ist oftmals nicht bekannt, dass es mehrere TÜV'e und noch andere Wettbewerber gibt. Der Erfolg des TÜV Thüringen beruht auf den Kenntnissen und Fähigkeiten der Mitarbeiter. Der TÜV Thüringen hat sich seit 1990 von anfänglich 130 Mitarbeitern auf nunmehr über 500 Mitarbeiter zu einem komplexen Dienstleister nicht nur für Thürin-ger Unternehmen entwickelt. Wir freuen uns auf die vor uns stehenden Aufgaben.“
TÜV-Beratung beim Bau einer Kesselanlage WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JULI 2006
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Neue Wege und alte Pfade DIe Automobilbranche entwickelt sich zum größten Arbeitgeber im Freistaat
Gunnar Paulick,
Leiter Betriebsstätte Altenburg der Bertrandt Technikum GmbH „Thüringen als Wirtschaftsstandort Automotive hat bereits eine langjährige Tradition. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Unternehmen in diesem Raum an-
gesiedelt. Kurze Wege zu den großen Automobilstandorten in Deutschland, sowie ein gut funktionierendes Lieferantennetz sind wichtige Gesichtspunkte hierfür. Die Automobilindustrie hat sich in Thüringen in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Neben namhaften Herstellern haben sich vermehrt auch Zulieferunternehmen und Systemlieferanten in dieser Region angesiedelt. Begünstigt wird diese Entwicklung u. a. durch die hohe Anzahl an gut ausgebildeten Fachkräften. Regionale Hochschulen haben durch langjährige Tradition ihre technischen Fachbereiche erweitert. Auf eine gute und zum Teil noch weiter ausbaubare Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen der Automobilindustrie kann zurückgegriffen werden. Bereits heute ist die Automobilindustrie einer der größten Arbeitgeber in Thüringen. Große deutsche Hersteller haben sich bewusst zu diesem Standort bekannt und wollen ihre Präsenz weiter ausbauen.
Das ist eine gute Grundlage für die langfristige Absicherung der Technologiestandorte in der Region. Eine Herausforderung insbesondere für KMU ist die Positionierung in den Kernkompetenzen der Unternehmen. Die sich entwickelnden regionalen Strukturen von Anbietern spezifischer Leistungen geben Möglichkeiten zur Verlagerung von Aufgaben in Netzwerken. Ein solches ist mit dem “automotive Thüringen” erfolgreich umgesetzt worden und überregional im “Automobilcluster Ostdeutschland” integriert. Die Bertrandt Technikum GmbH ist seit Januar 2005 am Standort Altenburg in Thüringen vertreten. Hierbei spielt die zentrale Lage der Stadt gemessen an der Nähe zu den Automobilstandorten in Thüringen und Sachsen eine große Rolle. Aber auch die Entwicklung der Stadt selbst bietet Raum für weitere Entwicklungen hin zu einem Standort der Automobil- und Zulieferindustrie.“ AUTOR: GUNNAR PAULICK
Neue Technologien Hörselberg (uf) Die A.K. Tec Automobil- und Kunststofftechnik GmbH investiert knapp 1,6 Millionen Euro in ihren Standort Hörselberg bei Eisenach. Das Unternehmen stellt Kunststoffformteile für die Innenund Außenausstattung von Automobilen her und beschäftigt derzeit 71 Mitarbeiter. Mit der Investition sollen neue Anlagen und Geräte für den Einsatz der Long-Fiber-InjectionTechnologie (LFI) angeschafft werden, eines innovativen Verfahrens zur Herstellung von hochfesten und leichten Kunststoffteilen, die vor allem bei Premium-Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
Privater Ausbau
Erfurt (uf) Die A 9 zwischen Dittesdorf und Schleiz soll in privater Regie sechstreifig ausgebaut werden. Der private Auftragnehmer eines Funktionsbauvertrages soll die Ausführungsplanung, die Bauausführung und daran anschließend für 30 Jahre den Betrieb und die Erhaltung übernehmen. Es wäre der erste Vertrag dieser Art beim Straßenbau in Thüringen und zugleich ein neuartiges Pilotprojekt für ganz Deutschland. Im Frühjahr 2007 soll die Ausschreibung abgeschlossen sein,
Die Summe der Vorteile entscheidet Geraer Batterie Dienst GmbH setzt auf hochwertige Produkte sowie optimale Dienstleistung und Service Wer zu DDR-Zeiten in Gera eine Batterie für Trabbi und Wartburg, MZ und Schwalbe brauchte, den führte der Weg fast immer in die Clara-Viebig-Straße. Im Zentrum Geras und doch versteckt gelegen, machte der Sitz des Geraer Batterie Dienstes zwar einen wenig einladenden Eindruck, doch bei den Mitarbeitern stieß man nur selten auf taube Ohren. Allenfalls alteingesessene „Gersche“ konnten sich jedoch noch erinnern, dass die Ursprünge des Betriebes bis ins Jahr 1946 zurückreichten, als Siegfried Siegmund (19142004) ihn mit fünf Mitarbeitern gründete. Neun Jahre später - er hatte das Interesse der Stasi auf sich gezogen - ging er in den Westen Deutschlands, gründete 1961 in München ein neues Unternehmen, dem 1983 eine Niederlassung in Nürnberg folgte. Dann kam die Wende, und der inzwischen 77-Jährige kehrte nach Gera zurück, ließ sich seine alte Firma rückübertragen und wollte es noch einmal wissen. Fast parallel zum Neustart als Geraer Batterie Dienst (GBD) GmbH errichtete er den heutigen Firmensitz in der Leibnizstraße. Mit 22 Beschäftigten ging der Neu-
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bau im Oktober 1994 in Betrieb. „Heute sind es 36 Mitarbeiter. Im Jahr 2003 wurde der Betrieb mit einer neuen Produktions- und Lagerhalle erweitert.“, berichtet Geschäftsführer Dietmar Bock stolz. Annähernd fünf Millionen Euro wurden in den letzten 10 Jahren durch Herrn Siegmund und den Betrieb in den Standort Gera investiert. Der Bedarf ist riesig, und GBD bietet seinen Kunden Antriebs-, ortsfeste und Starterbatterien in verschiedensten Ausführungen für fast jede Anwendung. Das Spektrum reicht dabei von Batterien für Elektrogabelstapler, über Notstromaggregate bis hin zum Rollstuhl. Und natürlich nach wie vor für Automobile. Wartungsfreie Gel-Batterien - vor allem gedacht für den Einsatz in der Lebensmittelbranche - ergänzen das breit gefächerte Sortiment, das GBD an Kunden vorwiegend in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt liefert. Dienstleistung und Service werden ganz groß geschrieben. Hochmotivierte Mitarbeiter entwickeln gemeinsam mit den Kunden maßgeschneiderte Lösungen für den wirtschaftlichen Einsatz von Flurförder-
zeugen und Gleichstromversorgungen. „Ganzheitliche Betreuung und umfassender Service sind die Grundlagen für eine langfristige Zusammenarbeit mit unseren Kunden, die wir als unsere Partner betrachten.“ Hohe Lagerkapazitäten und eine hochwertig ausgestattet Fachwerkstatt gewährleisten kurzfristige Reparaturen. Eigene Service- und Transportfahrzeuge als auch ein umfangreiches Ersatzteillager stehen für termingerechte Leistungen zur Verfügung. Dabei zeichnet sich seit einigen Jah-
ren ein neuer Trend ab, erläutert Dietmar Bock. „Rental- und Fullservicegeschäfte nehmen stark zu. GBD wird immer stärker als Systemdienstleister gefordert.“ (ul) Kontakt: Geraer Batterie Dienst GmbH Leibnizstraße 86 D - 07548 Gera Tel. +49 (0)365 83328-0 Fax +49 (0)365 83328-10 E-Mail: info@gbd-gera.de Internet: www.gbd-gera.de
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Anspruch der Kunden als Antrieb Antriebstechnik Altenburg GmbH - innovativer Partner der internationalen Automobilindustrie
"Triebwellen und Zahnräder für Automobile kommen künftig aus Altenburg." Das vermeldeten die Medien Anfang vergangenen Jahres, als die Antriebstechnik Altenburg GmbH den Bau einer neuen Fertigungsstätte bekannt gab. Inzwischen haben die aktuell 72 Mitarbeiter die hochmoderne Produktionsstätte in Betrieb genommen. Rund zehn Millionen Euro hat das zur FRÄGERGruppe gehörende Unternehmen in der Skatstadt investiert, etwa zwei Drittel davon in Maschinen und Ausrüstung. Derzeit wird mit 85 CNCMaschinen produziert. Der Neubau ermögliche es, bis zu 50 weitere Arbeitsplätze zu schaffen, blickt der geschäftsführende Gesellschafter, Dipl.-Ing. Martin Fräger, in die Zukunft, und auf dem mehr als 32 000 Quadratmeter großen Grundstück sei genügend Platz für eine Erweiterung. Was sich heute als junges Unternehmen an zwei Ostthüringer Standorten - neben Altenburg seit Septem-
ber 2005 auch Schmölln - mit insgesamt 8000 Quadratmetern Produktionsfläche präsentiert, ist das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums, das 1970 begann. Damals gründeten die Eltern von Martin Fräger und seinem Bruder Dirk in Grebenstein bei Kassel, wo das Stammwerk und weitere Fertigungsstätten der Gruppe bis heute ansässig sind, eine Dreherei. Zunächst bestimmte die Fertigung von Prototypen sowie Klein- bis Mittelserien im Auftrag von Kunden aus der Wehrtechnik und der feinoptischen Industrie das Profil. 1988 kamen die ersten Aufträge aus der Nutzfahrzeugindustrie und damit gelang der Einstieg in die Automotive Branche - inzwischen das wichtigste Standbein der Firmengruppe. Sie erhielt 2004 den Auftrag, Getriebe- und Verzahnungsteile für einen weltweit bekannten Automobilhersteller zu produzieren und zu bearbeiten. "Der Auftrag musste in kürzester Zeit realisiert werden und
überstieg unsere damaligen Kapazitäten. Doch wir haben die Herausforderung angenommen und nach geeigneten Potenzialen gesucht", erinnert sich Martin Fräger. Dabei wurden sie auf ein insolventes Unternehmen mit Schwerpunkt Verzahnungstechnik in Altenburg aufmerksam. Kurzerhand wurde die Antriebstechnik Altenburg GmbH gegründet, die im Mai 2004 mit 15 Mitarbeitern startete. Längst hat sich das junge Unternehmen als zuverlässiger, flexibler und innovativer Systempartner bedeutender Industrieunternehmen einen Namen gemacht. Kunden in aller Welt, insbesondere führende Automobilhersteller, wissen die Ostthüringer als verlässlichen Partner an ihrer Seite, wenn es um herkömmliches Zerspanen (Drehen, Bohren, Fräsen, Honen, Schleifen und Rollieren), Verzahnen (Abwälzfräsen, Stoßen, Räumen, Kaltwalzen, Schaben und Schleifen) und Wärmebehandlung geht. Auch bei
Antriebssträngen, Motor- und Getriebekomponenten sowie im Bereich der Fördertechnik und Windkraftkomponenten haben sich die Altenburger einen guten Ruf erworben. Nicht nur für Großserienfertigung, sondern auch für Vor- und Kleinserien, Ersatzteile und das Auslaufmanagement stellt die Firma ihr Knowhow zur Verfügung, und auch als "Verlängerte Werkbank" steht es für Kunden bereit, wenn es darum geht, Aufträge schnell umzusetzen. Dabei wird Qualität in dem nach den Normen der TS 16949:2002 zertifizierten Betrieb groß geschrieben. Auf Wunsch übernehmen die Altenburger im Verbund der FRÄGERGruppe auch das gesamte Lieferantenmanagement. "Wir erarbeiten gemeinsam mit dem Kunden maßgeschneiderte, technologische Lösungen", betont Martin Fräger. Gerade damit habe sich das Unternehmen erfolgreich in der Automobilindustrie etabliert. Wachstumspotenziale, die es künftig auszuschöpfen gilt, lokalisiert die Antriebstechnik GmbH insbesondere in den Produktbereichen Verzahnung und Antriebsstrang. Aufbauend auf der positiven Entwicklung der vergangenen 36 Jahre der FRÄGER-Gruppe gilt der Unternehmensleitspruch "Der Anspruch unserer Kunden ist unser Antrieb" besonders für den noch jungen Standort in Ostthüringen.
Kontakt: Antriebstechnik Altenburg GmbH Leipziger Straße 83 D - 04600 Altenburg Tel. +49 (0)3447 5150-0 Fax +49 (0)3447 5150-190 E-Mail: info@antriebstechnikaltenburg.de Internet: www.antriebstechnikaltenburg.de
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Automobilcluster für Ostdeutschland Neuer Dachverband der Automobilbranche in den neuen Bundesländern bietet Möglichkeiten zur Zusammenarbeit
Michael Lison, Geschäftsführer des Verbandes Automotive Thüringen
Leipzig (uf) Die Automobilzulieferer der ostdeutschen Länder haben sich zu einem gemeinsamen Automotive Cluster zusammengeschlossen. Bei der Zulieferermesse Z 2006 Ende Juni in Leipzig wurden die Weichen für den Zusammenschluss zum Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) gestellt, sagte der Ge-
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schäftsführer des Verbandes Automotive Thüringen, Michael Lison, dem Wirtschaftsspiegel Thüringen. In Kürze solle eine Betreibergesellschaft gegründet werden, die ihren Sitz voraussichtlich in Leipzig haben werde. An dem neuen Dachverband beteiligen sich neben den Länderinitiativen der Zulieferer aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, MecklenburgVorpommern und Berlin/Brandenburg auch die in Ostdeutschland produzierenden Autohersteller, BMW, DaimlerChrysler, Opel, Porsche und VW. Dem Vorstand des ACOD e.V. gehören Peter Claussen (BMW AG Werk Leipzig) als sein Vorsitzender sowie Prof. Dr. Michael Schenk (Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung) und Jörg Peter Blecher (TWB Fahrzeugtechnik GmbH und Co. KG) an. Der ACOD eröffne sowohl den Zulieferern als auch den Automobilherstellern neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, sagte Lison: “Die Autofirmen haben das Interesse daran, die für sie richtigen Zulieferpartner
in der Region zu finden.” Andererseits könne der ACOD den Zulieferern vermitteln, welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen und was die Autohersteller von ihnen erwarten. Ziel sei es, mit Hilfe des Verbandes, um die großen Zulieferbetriebe herum Mikrocluster zu etablieren. Das Cluster ermöglicht es nach An-
gaben Lisons den Zulieferern auch, sich gemeinsam an Ausschreibungen zu beteiligen. Vorteil des ACOD sei es, dass dies auch länderübergreifend möglich sei. Auch im internationalen Auftreten eröffne der neue Verband den Zulieferern neue Chancen. www.acod.de
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Als Leitwerk weltweite Anerkennung Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH: Kompetenzzentrum für Sensorik-Produkte innerhalb der Bosch Gruppe Mit der Entwicklung und Fertigung von Sensoren für Fahrzeug-Einspritzund Sicherheitssysteme hat sich die Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH innerhalb der weltweit agierenden Bosch Gruppe schwerpunktmäßig zu einem Sensorstandort entwickelt. Das Eisenacher Werk gehört zum Bosch-Geschäftsbereich Gasoline Systems (Benzinsysteme). Innerhalb des Bosch-Konzerns übt der Standort Eisenach die Leitwerkfunktion für die Sensorprodukte Drehzahlfühler, Drehzahlgeber (ABSKomponenten) sowie Luftmassenmesser und Niederdrucksensoren (Bestandteil von Motoreinspritzsystemen) aus. Qualität und Kompetenz des Thüringer Bosch-Werkes sind als Leitwerk rund um den Globus gefragt. Bosch Eisenach ist Kompetenzzentrum für einen Teil seiner SensorikProdukte und damit weltweit verantwortlich für Fertigung, Planung sowie Qualität und technische Unterstützung. „Darüber hinaus geht es um eine gemeinsame, funktionsübergreifende Zusammenarbeit, etwa bei der Pro-
tematisch das hier erlernte Wissen an ihren ausländischen Standorten zu implementieren.
zessentwicklung, bei der Kapazitätsplanung und weltweit einheitlichen Qualitätsstandards“, beschreibt Uwe Löbel, Abteilungsleiter Fertigungsplanung und Fertigungskoordinierung im Bereich Drehzahlfühler/ Drehzahlgeber, die Aufgaben eines Bosch-Leitwerkes. Das Leitwerk koordiniert auch den Datenaustausch, achtet auf die Umsetzung, zum Beispiel von Qualitätskonzepten, leistet in Notfällen VorOrt-Hilfe. Beim Anlauf neuer Projekte oder im Falle einer Verlagerung zwischen Standorten werden die verantwortlichen Ingenieure in Eisenach eingearbeitet, um dann sys-
„Wir sehen darin gleichzeitig eine Chance, den Standort Eisenach langfristig zu sichern“, macht Michael Rudloff, Projektleiter Leitwerksfunktion im Bereich Luftmassenmessung und Niederdrucksensorik deutlich. Bosch hat sich mit seinen deutschen Werken eindeutig für den Wirtschaftsstandort Deutschland ausgesprochen. Dennoch ist auch das Unternehmen am Fuße der Wartburg permanent gezwungen, Kostenfortschritte zu realisieren, zumal die Wettbewerber längst an so genannten Niedrigkostenstandorten produzieren.
Chance zu langfristiger Standortsicherung Mit der Ausübung von Leitwerksfunktionen innerhalb der Bosch Gruppe hat sich das Eisenacher Werk in den letzten Jahren zu einem weltweit anerkannten Partner entwickelt.
Michael Rudloff leitet das Projekt Luftmassenmessung und Niederdrucksensorik.
Uwe Löbel leitet das Projekt Drehzahlfühler und Drehzahlgeber.
Bosch geht also den Weg, hier in Deutschland Know-how zu belassen und weiter zu entwickeln. Parallel nutzt man jedoch Standorte auf anderen Kontinenten, um näher an den Kunden der Automobilindustrie zu fertigen, aber auch finanzielle Risiken zu minimieren. Know-how zu transferieren bedeutet, mit den Märkten in Asien, Mittelund Osteuropa, Süd- und Nordamerika mitzuwachsen. Nicht auf Kosten des Eisenacher Standortes, sondern zu seiner langfristigen Sicherung, denn die Tendenz bei Drehzahlgebern und Drehzahlfühlern ist in den kommenden Jahren in Eisenach positiv und mit steigenden Stückzahlen untermauert. Bei Luftmassenmessern und Niederdrucksensoren steigen die Stückzahlen weltweit, während das Eisenacher Werk sein Niveau halten kann. Michael Rudloff sieht mit den Leitwerksaktivitäten „gute Chancen, auf diese Weise die Zukunft mitzugestalten“, indem eben von Eisenach aus weltweite Bosch-Standards für Prozesse und Qualität definiert werden.
Voraussetzung: Flexibilität und Sprachkenntnisse Somit werden im thüringischen Werk spezielle Kompentenzen und Strukturen aufgebaut. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil im weltweiten Geschäft. Die Leitwerksfunktion betrifft keineswegs nur die beiden Fertigungsabteilungen, in denen Drehzahlfühler und Drehzahlgeber, Luftmassenmesser und Niederdrucksensoren hergestellt werden. „Praktisch sind alle unterstützenden Abteilungen des Werkes mit in die Thematik Leitwerk eingebunden und übernehmen diesbezüglich spezielle Aufgaben, egal, ob Logistiker, die Technischen Funktionen, Musterbau, Qualitätssicherung, Einkäufer, Entwickler, Controller...“, sagt Uwe Löbel. Damit steigen die Anforderungen an die Eisenacher Mitarbeiter, weil praktisch immer mehr internationale Kontakte nach Ostasien, Mittel- und Osteuropa, Süd- und Nordamerika hinzukommen. Das heißt in erster Linie, sich im Tagesgeschäft mehrsprachig verständigen zu können, zu lernen, sich in anderen Kulturen zu bewegen und „eben auch mal von heute auf morgen für einige Tage oder Wochen nach Mexiko, Japan oder Korea geschickt zu werden“, wie Uwe Löbel aus eigener Erfahrung weiß. AUTORIN: CONSTANZE KOCH
Michael Rudloff und Uwe Löbel mit einigen Mitarbeitern ihrer Leitwerk-Teams, die weltweit arbeiten.
Kontakt: Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH Robert-Bosch-Allee 1 Postfach 10 13 47 99803 Eisenach Tel.: +49 (0)3691 64-0 Internet: www.bosch.de
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AUTOMOTIVE 2006
Die Erfolgsfusion 50 Jahre Kompetenz im Bau kompakter Spezialtransporter und Geräteträger
Walter Botschatzki Geschäftsführer Hako-Werke GmbH Bereich Multicar
In den 20er Jahren als Automobilzulieferer gegründet, wurde Multicar im Osten Deutschlands schnell zu einem Synonym für Spezialfahrzeuge. Bereits 1990 wurde aus dem VEB Fahrzeugwerk die private Multicar Spezialwerkzeuge GmbH, damals unter Federführung der Beteiligungsgesellschaft und der beiden Geschäftsführer Walter Botschatzki und Manfred Windus. 1998 übernahm die Hako-Gruppe die Multicaranteile. Seit dem 1. Januar 2006 ist Multicar mit der Hako-Werke GmbH mit Sitz in Bad Oldesloe bei Hamburg (der Keimzelle der Hako-Gruppe) verschmolzen. Die Hako-Gruppe beschäftigt weltweit 2180 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Jahresumsatz
von 353 Millionen Euro. Das Multicar-Zweigwerk der HakoWerke GmbH hat gegenwärtig rund 230 Mitarbeiter inklusive 27 Auszubildenden und ist damit zu einem der größten Arbeitgeber in Waltershausen und Umgebung geworden. Durch die Verschmelzung sieht Walter Botschatzki, der in die Geschäftsführung der Hako-Werke GmbH eingetreten ist, aber deutliche Chancen: „Bereits seit Anfang 2005 hat die Zusammenfassung der vertrieblichen Aktivitäten zu einer spürbaren Erhöhung der Vertriebskompetenz gegenüber Industriekunden, Dienstleistungsbetrieben und Kommunen geführt. Zudem haben sich aus der Abstimmung im Einkauf bedeutende Ersparnisse ergeben.
Multicar-Familie. Drei Spezialisten. Viele Möglichkeiten Der Klassiker. Geländegängiger Transporter mit Geräteträgerfunktion
Der Leistungsstarke. Optimiert bis ins Detail.FUMO steht für Funktionalität und Mobilität. Moderner und universeller Geräteträger.Ergonomisch, leistungsstark und wirtschaftlich. Auch als Hydrostat und mit Doppelkabine.
Der Schmale. Der extra schmale Allround-Geräteträger mit hoher Leistung.
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Der Erfolg dieser Maßnahmen legte eine noch stärkere Abstimmung der Strategie und aller Geschäftsprozesse nahe, um in einem hart umkämpften Markt langfristig gestärkt zu sein“, machte er deutlich. Botschatzki geht davon aus, dass sich durch die erhöhte Schlagkraft in absehbarer Zeit zusätzliche Markterfolge für Hako mit dem Zweigwerk Multicar und die Region Thüringen einstellen werden. Ein tragfähiges Unternehmenskonzept, konsequente, kundenorientierte Produktentwicklung und ein ausgereiftes Fahrzeugprogramm werden es dabei Multicar ermöglichen, seine Produkte in Deutschland, Ostund Westeuropa noch stärker zu etablieren. „Der Markt hat bereits die konsequente Ausrichtung unserer Vertriebs- und Serviceorganisation auf unsere Zielgruppen honoriert,“ sagt Bernd Heilmann, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, der die beiden Marken Hako und Multicar auf dem richtigen Weg sieht. „Die Senkung der Lebensdauerkosten und ein Höchstmaß an Einsatzfähigkeit sind
die zentralen Interessen unserer Kunden. Genau diese müssen wir ausbauen, um unseren Kunden gerecht zu werden, Denn für unsere Kunden zählt die Wirtschaftlichkeit und dabei stehen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite“, so der Geschäftsführer weiter. Eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Aufbauten- und Geräteherstellern garantiert dabei kundengerechte Problemlösungen. Über ein weit verzweigtes Vertriebssystem mit Leistungszentren und Regionalhändlern in Deutschland und Importeuren im Ausland wird die gesamte Fahrzeugpalette vermarktet und Service praktisch rund um die Uhr sichergestellt. Kontakt: Multicar Zweigwerk der Hako-Werke GmbH Industriestraße 3 D - 99880 Waltershausen Tel. +49 (0)3622 640-0 Fax +49 (0)3622 640-243 E-Mail:info@multicar.de Internet: www.multicar.de
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Aufsitz-Kehrsaugmaschine Hako-Jonas 900 für die staubfreie Innen- und Außenreinigung
Scheuersaugmaschine Hakomatic B 70 für die intensive Nassreinigung von Hartböden.
Aufsitz-Scheuersaugmaschine Hakomatic 750 R Wirtschaftliche Nassreinigung bequem im Sitzen. Flächenleistung bis zu 4 800 Quadratmeter Sauberkeit/Stunde
Zusammen mit der Marke Multicar und einem breiten Programm von Toplösungen für die Gebäudereinigung und der Kommunaltechnik bieten die Hako-Werke den Kunden ein einzigartiges Komplettangebot mit gezielt abgestuften, maßgeschneiderten Lösungen, mit denen unterschiedlichste Anforderungen schneller und wirtschaftlicher bewältigt werden können.
Zum Lieferprogramm gehören:
Kehrsaugmaschinen für die staubfreie Innen- und Außenreinigung sowie Scheuersaugmaschinen für die intensive Nassreinigung von Hartböden, Einscheiben- und Poliermaschinen, Staub- und Wassersauger, Reinigungs- und Pflegemittel. Cityreinigungsmaschinen in abgestuften Größen- und Leistungsklassen für die Reinigung von Fußgängerzonen, Wegen und Plätzen. Mehrzweckmaschinen und Kompaktschlepper für die professionelle Anlagen- und Grundstückspflege bis hin zum Winterdienst. Elektrotransporter und Elektroschlepper für in-
Bernd Heilmann, Geschäftsführer Hako-Werke GmbH Bereich Marketing und Vertrieb Hako/Multicar
dividuelle Transportaufgaben im Innen- und Außenbereich. Mit Zuladung und Schleppkraft bis zu zehn Tonnen. Das umfangreiche Hako-Vorteil Programm bietet zusätzlich alles, was „Sauberkeit mit Sicherheit“ braucht. Es reicht von Beschaffungsalternativen, über 24Stunden-Logistik-Konzepte, Gebrauchtmaschinen, Leihgeräte, Finanzdienstleistungen bis hin zu Wartungs-, Garantie-, und Fullserviceprogrammen und einem mobilen Kundendienst mit zum Beispiel allein in Deutschland weit über 100 Fahrzeugen und Spezialisten und gibt damit den Kunden die Sicherheit, rund um die Uhr professionell begleitet zu werden. Denn oberste Priorität ist es, speziell im Dienstleistungsbereich Kalkulationssicherheit und Ertragsfähigkeit zu gewährleisten.
Hako-Citytrac 4200 Für die Grundstücks- und pflege rund ums Jahr
Hako-Citymaster 1200 für die Reinigung von Fußgängerzonen, Wegen und Plätzen
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AUTOMOTIVE 2006
„Moderne Systeme für Motorsport“ Produzent und Zulieferer ENTEC im Thüringer Crock genießt besten Ruf bei verschiedenen Autoherstellern
Beez: „Wir sind mit unseren Ideen eben auch zur richtigen Zeit an die richtigen Interessenten gekommen. Die tollsten Sachen nützen nichts, wenn der Markt sie nicht haben will.“ Die Firma ENTEC aus dem südthüringischen Crock ist aus dem Motorsport nicht mehr wegzudenken. Das 1993 gegründete Unternehmen hat sich bei den Automobilherstellern einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Zu ENTEC gehören die ENTEC-Beez-Lademann GbR und die ENTEC Systemtechnik GmbH. Erstere mit ihren mittlerweile 32 Mitarbeitern hat sich als kreativer Entwickler und Prototypenhersteller profiliert. Das zweite Unternehmen mit 22 Mitarbeitern zeichnet sich als Kleinserienhersteller für die entwickelten Pumpensysteme aus. Insgesamt verfügt ENTEC inzwischen über langjährige Erfahrungen im Bereich der geregelten Schmierölpum-
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pen sowie der Kühlmittelpumpen für die Automobilindustrie. Alle namhaften Produzenten - nicht nur in Deutschland - schätzen die Innovationskraft des Unternehmens. Schon 1995 wurden Kontakte zum Motorsport geknüpft. Im selben Jahr wurden auch die ersten Patente im Pumpenbereich angemeldet. Inzwischen besitzt ENTEC 16 Patente, angefangen von Herstellungsverfahren für Schaufelräder mit räumlich gekrümmten Schaufeln bis hin zu geregelten Pumpensystemen, Nockenwellenverstellern und Kupplungen. Focus der beiden Unternehmen ist die Entwicklung und die Weiterentwicklung neuartiger Pumpensysteme für Wasser und für Öl. Die bisher am Markt eigenständig angebotenen Pumpensysteme kommen dabei vorwiegend im Rennsport und in Rennmotoren zum Einsatz. Beispiel dafür sind verschiedene Pumpensysteme, die neben BMW-Formel-1- und anderen Rennmotoren auch in Sondermotoren von AMG/Mercedes, Bugatti und BMW M zum Einsatz kommen. Bei den Wasserpumpen liegt die Besonderheit vor allem in der Formgebung der Schaufelräder. 2001 erwarb BMW von ENTEC die
Lizenz zur Herstellung und zum Einsatz der ersten einsatzfähigen vollvariablen Schmierölpumpe nach dem Pendelschieberprinzip. Weil die Fertigungskapazitäten im eigenen Unternehmen seinerzeit nicht ausreichten, wurde die Herstellung an andere Unternehmen vergeben. Mit der Gründung der Fertigungsgesellschaft APS GmbH als Joint Venture mit der MITEC AG können derartige Aufträge jetzt selbst ausgeführt werden. Aufgrund der hervorragenden Lauf- und Regeleigenschaften dieser Pumpen sind Einsparungen von bis zu 3 Prozent Kraftstoff möglich. Trotz erhöhter Förderleistung benötigt die Pumpe hierfür nur den gleichen Einbauraum wie eine herkömmliche Konstantpumpe. In der Zwischenzeit ist bei BMW auch der Einsatz in den Benzinmotoren aller Serienfahrzeuge geplant. Weitere Automobilhersteller zeigen starkes Interesse an diesem Pumpentyp oder haben bereits mit der Entwicklung für verschiedene Motorenbaureihen begonnen. In den vergangenen Jahren investierte ENTEC viel in moderne Maschinen - von CNC-Frästechnik über hochgenaue Messtechnik auch für Kontur- und Profilmessung, eine Zug-Druck-Feder-Prüfanlage, weitere Prüfstände für Kennlinienaufnahmen, Kälteuntersuchungen, Dauerläufe und Akkustikmessungen, mehrere CAD-Systeme, Software für Festigkeits- und Verformungsberechnungen sowie zu Strömungssimulationen in Kreisläufen und Pumpen. Von Anfang an war für ENTEC die Zusammenarbeit mit Hochschulen selbstverständlich. Mit unterschiedlichen Fakultäten der TU Ilmenau und der FH Schmalkalden wird sowohl auf wissenschaftlicher Ebene als auch bei Diplomarbeiten und Praktika zum beiderseitigen Nutzen
Dipl-Ing. Günther Beez, Geschäftsführer ENTEC Beez - Lademann GbR
kooperiert. 2004 wurde eine neue Werkhalle gebaut. Doch auch diese wird schon wieder zu eng. ENTEC ist nach den strengen Regeln der DIN ISO EN 9001:2000 zertifiziert und erfüllt damit alle Voraussetzungen für Zulieferer der Automobilindustrie. Zudem bescheinigte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform im April 2006 dem Unternehmen in Sachen Bonität beste Noten. Und natürlich bildet die ENTEC auch aus. 2005 wurde ein Azubi mit dem „Bildungsfuchs“ ausgezeichnet. Das Unternehmen arbeitet ständig an der Weiterentwicklung seiner Erzeugnisse. So tüfteln die Ingenieure am Einsatz von speziellem Glas, das gemeinsam mit der TU Ilmenau entwickelt wurde. Kontakt: ENTEC Beez - Lademann GbR Klaus-Aepfelbach-Strasse 4 D - 98673 Crock / Thüringen Tel.: +49 (0)3686 3905-0 Fax: +49 (0)3686 3905-11 E-Mail: entwicklung@entec-pumpen.de Internet: www.entec-pumpen.de
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Fachkräfte für die Automobilbranche Die Hochschulen im Freistaat Thüringen setzen gezielt auf gut geschulten Nachwuchs aus dem eigenem Land len Automobil- und Automobilzuliefererindustrie. Praktika im Labor, auf dem Fahrzeugprüfgelände und bei namhaften Unternehmen garan-
bildung im Studiengang Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität Ilmenau zum Beispiel orientiert sich am neuesten Stand der Technik durch die intensive Zusammenarbeit mit der nationalen und internationa-
tieren eine praxisnahe Lehre. Die Fachhochschulen in Jena, Schmalkalden und Erfurt bieten ebenfalls Spezialisierungsrichtungen an. In Thüringer Berufsakademien (BA) wird die theoretische Ausbildung
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besitzen. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Studiengänge, die direkt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten sind. Die Aus-
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Erfurt (su).Ausbildungsverbünde in Thüringen setzt auf Qualifikation: Junge Fachkräfte erhalten eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung. Zudem unterstützt der Freistaat gezielt Ausbildungsverbünde im Metall verarbeitenden Gewerbe: Unternehmen und Berufsbildungseinrichtungen schließen sich regional und lokal zusammen, um mehr Jugendliche und Umschüler auszubilden - ein weitsichtiger Schritt zur Sicherung des Mitarbeiterpotenzials der Zukunft. Die Hochschulen im Freistaat setzen die Thüringer Tradition technischer Orientierung fort, indem sie hervorragende Ingenieure ausbilden. An sechs Universitäten und Hochschulen können Studenten unter vielen technischen Studiengängen wählen, zum Beispiel in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnik, Informatik, Mechatronik und Werkstoffwissenschaften. Rund ein Viertel der Studenten in Thüringen studiert Fachrichtungen, die für den Automobilbau Relevanz
noch enger mit der Praxis verknüpft: Die BA in Eisenach offeriert beispielsweise Engineering-Studiengänge mit Spezialisierung auf Fahrzeugsystemtechnik oder Mechatronik und Automation. Unternehmen aus dem In- und Ausland bestätigen: Neben hohen Fachwissen verfügen Thüringer Absolventen über eine überdurchschnittliche Praxisorientierung und Technikbegeisterung. Thüringen nutzt gezielt das Potenzial an erwerbslosen Arbeitnehmern. In Ausbildungsprogrammen, getragen durch die Agenturen für Arbeit, erhalten Fachkräfte mit einem entsprechenden beruflichen Hintergrund. Bildungseinrichtungen und -träger entwickeln dabei mit Unternehmen aus der Automobilindustrie Tätigkeitsprofile, die auf die Branchenbedürfnisse zugeschnitten sind. Durch die Nutzung flexibler Arbeitszeitmodelle profitieren viele Unternehmen in Thüringen von Personalkosten, die deutlich unter den deutschen und zum Teil auch westeuropäischen Durchschnittswerten liegen.
Service für Hydraulik und Pneumatik HS Industrie Service GmbH in Gotha und Nordhausen bietet Service in Sachen Hydraulik und Pneumatik
Darüber hinaus werden Hydraulikzylinder sowie Pumpen und Motoren unterschiedlicher Fabrikate instandgesetzt. Im vergangenen Jahr erweiterte HS seinen Hydraulik FullService durch Vertriebspartner/Servicepartner-Veinbarungen mit den Firmen VOSS und HYDAC. Kunden sind die Automobilindustrie und deren Zulieferer, bei denen zum Beispiel Pressen von Schuler sowie Müller Weingarten im Einsatz sind. Hierbei führen die Servicetechniker als „befähigte Personen“ gemäß der Druckgeräteverordnung alle erforderlichen Wartungsarbeiten durch. Dazu zählen die Stickstoffbefüllung von Blasenspeichern als Druckbehälter, Reparaturen sowie Überprüfung und Nachweis der Prüfintervalle. Ebenso bietet HS die komplette Palette vom Prüfen über das Konfektionieren bis hin zum Wechseln von HydraulikPrüfstand zur wiederkehrenden Prüfung von schlauchleitungen und LeiDruckgasflaschen für composite und Stahltungspaketen an. Damit erfülflaschen Das Team der HS Industrie Service GmbH hat sich als leistungsstarker Partner und als Komplettanbieter auf dem Gebiet der Hydraulik einen Namen gemacht. Das Unternehmen konfektioniert Hydraulikschlauchleitungen und liefert Hydraulikverschraubungen und Kupplungen für die Erstausrüstung im Kanban- System oder als Lagerbestellung.
len die Auftraggeber alle Vorgaben der Betriebssicherheitsverordnung. Für Hydraulikanlagen mit größeren Ölmengen ab etwa 800 Liter bietet die HS Industrie Service GmbH HYDAC Filtrationsservice und Fluidmanagement an. Partikelverteilmessung, die Bestimmung von Verschmutzungsklassen und die exakte Ölfiltration ermöglichen dem Kunden den sparsamen Einsatz von Öl durch die Erhöhung der Laufzeit um etwa ein Drittel. Bei Plastespritzmaschinen der Firma Battenfeld und Krauss Maffei ist dies mehrfach mit nachweisbaren Referenzen praktiziert worden. Zu den Kompetenzen der HS Industrie Service GmbH gehört die Gewährleistung der Öldichtheit von Rohrleitungen im Dauerbetrieb von Hochdruckanlagen an Pressen, in Walzwerken und in der Lebensmittelindustrie. Mit der VOSSForm-Rohrverschraubung zur maschinellen Rohrumformung wird eine prozesssichere Vormontage bei kurzen Montagezeiten und geringem Wartungsaufwand erzielt. Bei höch-
ster Belastbarkeit und Sicherheit garantiert dies dauerhafte Leckagefreiheit. HS bietet ferner eine Flanschverbindung, das 10° Bördelflanschsystem ZAKO, als Alternative zum Schweissen an, für die liegt eine Freigabe vom Fachausschuss Eisen und Metall vor. Damit können Rohre mit einer Abmessung bis Durchmesser 120 x 20 Millimeter verlegt werden. Die HS Industrie Service GmbH steht mit Ihrer Dienstleistungsbereitschaft zur vollständigen Erfüllung der Anforderungen Ihrer Kunden. Wirtschaftliche Kontakte bestehen bereits mit BMW in Eisenach, Schmitz Fahrzeugwerke Gotha, Geiger Technik Tambach-Dietharz, TWB Presswerk Artern, HBM NOBAS Nordhausen, Trimet Harzgerode. Kontakt: HS Industrie Service GmbH Industrieweg 2 D - 99734 Nordhausen Tel.: +49 (0)3631 6108-0 Fax: +49 (0)3631 6108-10 E-Mail: info@hydraulik-service-gmbh.de
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Wie von Geisterhand scheint die riesige Maschine zu schweben, so als ob die 18 Tonnen Eigengewicht keine Rolle spielen würden. Doch der Koloss hängt nicht in der Luft. Vielmehr gleitet er auf einem Kissen aus solcher zu seinem neuen Standort. Alles ringsum scheint auf Hochglanz poliert, und von den Männern, die hochkonzentriert die Maschine „dirigieren“, schauen nur die Augen aufmerksam aus den weißen Schutzanzügen. Reinraum-Atmosphäre - und damit erschwerte Bedingungen für die Crew der in Chemnitz ansässigen Scholpp Montagetechnik Sachsen GmbH. Doch sie wissen um die hochempfindlichen Geräte, die sie ein- und auspacken, um die sensiblen Frachten, die sie bewegen. Dazu zählen auch jene für eine der weltweit modernsten Fertigungslinien von Fab-300 Wafern im sächsischen Freiberg. Seit 2002 arbeiten
Kolosse die auf Luftkissen schweben Mit der Scholpp Montagetechnik Sachsen GmbH lässt sich alles bewegen - Intelligente Lösungen aus einer Hand zwischen 2 und 16 Mitarbeiter in enger Kooperation mit den international führenden Ingenieuren der Halbleitertechnik unter den strengen Reinraumbedingungen der Klasse 100, um bei laufender Produktion die Maschinen an ihren vorgeschriebenen Standort zu bringen. Dabei kommt ihnen das Know-how zugute, das sie gemeinsam in vielen Projekten entwickelten. Die eingangs erwähnte Luftfilm-Transporttechnik - wie es korrekt heißt gehört dazu ebenso wie die Edelstahlplatten, mit denen die gitterartigen Fußböden der Reinräume ausgelegt werden, und Rotationsfahrwerke, die auf kleinstem Raum um 360 Grad gedreht werden können
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und ohne Schmierung auskommen. Know-how, das nicht jeder in der Branche vorweisen kann. „Reinraumtechnologie ist ein heikles Thema und deshalb ist dort besonders sorgfältiges und präzises Arbeiten gefragt“, macht der Chemnitzer Geschäftsführer Steffen Kühn deutlich. Was nicht heißt, dass es in anderen Bereichen nicht ebenso penibel zugeht. Die Reinraum-Einbringung ist eine noch junge Sparte der Alfred Scholpp GmbH & Co. KG. Das Unternehmen selbst feiert in diesem Jahr sein 50. Gründungsjubiläum. Anfangs führender Anbieter für Kranarbeiten und Schwertransporte mit Sitz in Stuttgart, hat es sich in
diesem halben Jahrhundert zu einem international agierenden Systemanbieter der Montagetechnik entwickelt. Der ist weltweit mit insgesamt 550 Mitarbeitern an 20 Standorten präsent und realisierte einen Jahresumsatz von mehr als 70 Millionen Euro. Vor 14 Jahren expandierte das Unternehmen auch nach Chemnitz, gründete die Scholpp Montagetechnik Sachsen GmbH. Den Anfang machten damals elf Mitarbeiter der Abteilung Schwertransporte des dortigen Kraftverkehrs. Peu a peu wuchs die Zahl der Beschäftigen auf aktuell 153 und auch der Umsatz stieg kontinuierlich. Inzwischen sind
unter dem Chemnitzer Dach weitere Betriebe in Dresden, Berlin und seit einem Jahr auch im thüringischen Erfurt vereint. „Es gibt für alles eine Lösung“, war die Maxime des im vergangenen Jahr verstorbenen Firmengründers Alfred Scholpp. Dabei ist das Unternehmen von jeher bestrebt, nicht irgendeine, sondern die bestmögliche Lösung für jedes Problem und damit für den Kunden zu finden, und das zudem aus einer Hand, auch, weil man sich da nicht gegenseitig den berühmten "Schwarzen Peter" zuschieben kann, wenn etwas einmal nicht funktionieren sollte. Das Spektrum reicht dabei von Planung
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Eine Herausforderung gefunden Martin Iser - der Mann im Servicepoint Erfurt
einschließlich notwendiger statischer Berechnungen, Organisation und Demontage, über Transport, Wiederaufbau der Maschinen samt Anlagentechnik bis hin zu Inbetriebnahme und Service, der Instandhaltung und etwaige Reparaturen einschließt. Und wenn es der Kunde wünscht, kümmern sich die erfahrenen Experten auch um die fachgerechte Entsorgung alter Aggregate. Dabei machen die Scholpp-Mitarbeiter vor kaum einer Branche Halt. Jeder ein erfahrener Könner auf seinem Gebiet, sind sie im Automotive-Sektor, im Maschinenund Anlagenbau ebenso zu Hause wie in der Aufzugs- und Förder-, der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in der Druckmaschinenindustrie. Und natürlich in der Reinraum-Einbringung. Das bezieht sich längst nicht nur auf einzelne Geräte. Die Spezialisten von Scholpp sind in der Vergangenheit immer wieder mit spektakulären Projekten positiv in die Schlagzeilen geraten. Etwa als zu Beginn dieses Jahrtausends die Ausrüstung einer kompletten Druckerei mit einem Gesamtgewicht von 3500 Tonnen und einer Länge von 115 Metern von Hessen nach Irland verlagert wurde und dort auch noch früher als geplant ihren Betrieb wieder aufnahm. Oder als 14 Karosserieanlagen vom Opelwerk Rüsselsheim auf die kombi-
nierte Straßen- und Schiffsreise ins polnische Gliwice gingen und dort gleich auch noch mechanisch und elektrisch den neuesten Schliff erhielten. Auch die Demontage und Erneuerung der längsten Verkehrs-Fahrtreppen Westeuropas geht auf das Konto des renommierten Systemdienstleisters, und zwar maßgeblich auf das der Sachsen. Vom Frühjahr 2003 an waren die AufzugsSpezialisten unter Ägide von Steffen Kühn rund zwei Jahre im schleswig-holsteinischen Rendsburg im Einsatz. Ihre Aufgabe: Die vier Mitte der 60er Jahre in Betrieb genommenen Rolltreppen, die mit einer Länge von jeweils über 55 Meter beidseitig des Nord-Ostsee-Kanals zu einem Fußgängertunnel führen, austauschen - das bei laufendem Verkehr von jährlich etwa 1,3 Millionen Fußgängern und Radfahrern. Und wer erinnert sich nicht daran, wie die Tupolew TU 144 und die Concorde der Air France ins Technikmuseum Sinsheim sowie der Lufthansa-Jumbo „Schleswig-Holstein“ in das in Speyer „einschwebten“. Scholpp machte es möglich. Dank erstklassig qualifizierter Mitarbeiter - derzeit werden insgesamt 16 Lehrlinge ausgebildet - und eines technischen Equipments, das seinesgleichen sucht. Dazu zählen Spezial-Fahrzeuge, Hebezeuge und
Hydraulik-Portale, Teleskopgerüste und Gabelstapler. Scholpp versteht sich als Systemdienstleister und die Mitarbeiter des Unternehmens sind AllroundGenies, für die jeder Auftrag eine neue Herausforderung ist. Das haben sie inzwischen auch in vielfältiger Weise in Thüringen unter Beweis gestellt. Sie waren und sind bei Carl Zeiss in Jena, beim Spezialmaschinenbauer Dörfel und dem Waferproduzenten ASi Industries in Arnstadt, beim Halbleiterhersteller X-FAB Erfurt und dem Leichtmetallgussproduzenten Trimet Sömmerda, aber auch im neuen Werk der Jenoptik AG in Berlin-Adlershof heiß begehrte Helfer. Und auch wenn es scheinen mag, als drehe sich alles nur um Maschinen und Technik, steht doch im Mittelpunkt immer der Mensch - ganz so, wie es das unverwechselbare Logo symbolisiert. (ul) Kontakt: Scholpp Montagetechnik Sachsen GmbH Servicepoint Erfurt Über der Mönchswiese 7 99192 Frienstedt Tel.: +49 (0)361 6544-322 Fax: +49 (0)361 6544-419 E-Mail: info@scholpp.de Internet: www.scholpp.de
Zur Philosophie des Systemdienstleisters Scholpp gehört die regionale Verbundenheit seiner Mitarbeiter. Das gilt insbesondere für jene, die an exponierter Stelle, etwa als Verkäufer, für das Unternehmen tätig sind. Schließlich müssen sie sich dort auskennen, wo sie agieren, wo sie mit Kunden ins Gespräch und natürlich auch ins Geschäft kommen wollen. Das beste Beispiel dafür ist Martin Iser, der als Verkaufsingenieur vom Servicepoint Erfurt aus für den Großraum Thüringen verantwortlich zeichnet. Die Wiege des 26-Jährigen stand in Erfurt, aufgewachsen ist er in der Nähe von Eisenach. Urthüringer also, der zudem dort eine Lehre als Industriemechaniker für Produktionstechnik absolvierte und an der Berufsakademie Eisenach Technisches Management studierte. Mit dem akademischen Grad eines Diplom-Ingenieurs in der Tasche „habe ich eine Herausforderung gesucht und sie bei Scholpp gefunden“, freut sich der sympathische junge Mann. Er lobt vor allem das „sehr gute Verhältnis“ der Scholppianer untereinander, das Miteinander, das „von gegenseitigem Geben und Nehmen“ bestimmt ist. „Vor Ort sein ist wichtig“, das hat er in dem einen Jahr, das er inzwischen in Erfurt präsent ist, erkannt. Ein Außenstehender könne sich unter „Montagetechnik“ nicht viel vorstellen, deshalb müsse er einen Ansprechpartner haben, wenn es darum gehe, Maschinen zu verlagern oder neue zu montieren. „Da ist jede Maschine eine neue Herausforderung, ganz gleich, ob es eine Alu-DruckgussAnlage oder eine zum Reinigen von Wafern ist“, konstatiert er. (ul)
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Thüringens Empfehlung
Ilmenau (bo) Das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gGmbH aus Ilmenau unterstützt Unternehmen in Fragen integrierter Schaltungstechnik, Systemtechnik und mechatronischer Antriebssysteme. Bedeutsam ist auch das CIS Institut für Mikrosensorik GmbH Erfurt. Dort wird unter anderem auch an der Entwicklung von Mikrosensoren und Mikro-systemen gearbeitet.
Geehrter Porsche-Lieferant Thüringer Automobilzulieferer wurde für exzellente Zulierungsmodelle ausgezeichnet Schlotheim (su) Die Wiegand GmbH aus dem thüringischen Schlotheim ist im Juni von der Dr.-Ing. h.c. F. Porsche AG (Stuttgart) als einer der besten Lieferanten des Jahres 2005 ausgezeichnet worden. Die Ehrung für „hervorragende Kommunikation, Partnerschaft und Engagement“ konnte JuniorChef Andreas Wiegand in Anwesenheit von Firmengründer Karl-Franz Wiegand anlässlich des 13. Porsche-Lieferantentages in Leipzig aus den Händen der Porsche-Vorstände Holger P. Härter (Finanzen und Betriebswirtschaft) und Michael Macht (Produktion und Logistik) entgegennehmen. Der „Porsche Supplier Award 2005“ in Form von drei stilisierten Aluminiumelementen ist der Silhouette des Porsche 911 nachempfunden und
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Suhl (uf) Ein weiteres Autobahnteilstück bei Suhl ist für den Verkehr frei. Seit Ende Juni rollt der Verkehr auf dem Abschnitt der A 73 zwischen dem Autobahndreieck Suhl (A 71/A 73) und der Anschlussstelle Suhl-Friedberg (A 73). Damit wird vor allem die B 4 durch Suhl vom Durchgangsverkehr entlastet. Gleichzeitig wurde der Autobahnzubringer von der B 4 neu zur künftigen Anschlussstelle Schleusingen der A 73 freigegeben. Auf Thüringer Gebiet rollt der Verkehr auf der A 73 bereits seit November 2003 zwischen der Landesgrenze zu Bayern und der Anschlussstelle Eisfeld-Nord.
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Verkehrsfreigabe
symbolisiert die Eigenschaften „Kommunikation, Partnerschaft und Engagement“ als zentrale Pfeiler der langjährigen und erfolgreichen Kunden-Lieferanten-Beziehung zwischen der Wiegand GmbH und der Porsche AG. Die Wiegand GmbH, die sich mit der serienmäßigen Herstellung qualita-
tiv hochwertiger Formteile aus Stahl, Edelstahl und Aluminium für die Automobilindustrie einen Namen gemacht hat, zählt zu den bedeutendsten Arbeitgebern im Bereich Nordthüringen. Das 1990 gegründete Unternehmen produziert bereits seit Beginn seiner Tätigkeit für Porsche.
Bei der Durchführung der Transportleistungen steht ein breites Spektrum an den modernsten und leistungsstarken Fahrzeugen zur Verfügung. Dabei entsprechen die Westthüringer Transporteinheiten den Bedürfnissen der Kunden: vom Standard- bis zum Spezialequipment.
Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, erfahrene, engagierte Mitarbeiter, optimales Equipment, sichere Prozesse und Verfahren: auf diesen Säulen ruhen Leistungen, auf die man bauen kann.
Wir bewegen die Zukunft ... so lautet das Motto der Sostmeier Gruppe Die Sostmeier Spedition + Logistik GmbH ist eine Unternehmensgruppe mit 28 Niederlassungen in acht europäischen Ländern, 750 kompetenten Mitarbeitern und einem starken Netz von Partnern, die nach einem hohen Qualitätsstandard im Bereich Transport- und Logi-
stikdienstleistungen tätig ist. Als Sitz der Gesellschaft wurde im Juni 2001 das neue Verwaltungs- u. Logistikzentrum im Gewerbegebiet Merkers / Thüringen in Betrieb genommen. Bei einer Lagerkapazität von 5 000 Quadratmetern kann der Lagerumschlag an 32 Rampen perfekt organisiert werden.
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Neben den Transportserviceleistungen Strasse / Luft / See bietet das Unternehmen jedoch noch weitere
Leistungsschwerpunkte:
•Entwicklung, Einführung und Umsetzung kundenspezifischer Logistikaufgaben
•Planung und Realisierung von Just-in-Time und Just-in-Sequenz Konzeptionen •Lagerorganisation und -bewirtschaftung (Bestandsverwaltung / Etikettieren / Umpacken / Kommissionieren / Qualitätskontrollen) •Beratung bei Optimierung und Einführung logistischer Abläufe
Nicht nur Kunden zufrieden stellen, sondern sie begeistern:
Im Vordergrund stehen dabei ein termingenauer, sicherer und zuverlässiger Lieferservice basierend auf hohen Qualitätsgrundsätzen. Die Zertifizierung nach der Qualitätsnorm ISO 9001:2000 gehört zum Unternehmensstandard.
Kontakt: Sostmeier Spedition + Logistik GmbH Therminostrasse 1 D - 36460 Merkers Tel.: +49 (0)36969 54-0 Fax: +49 (0)36969 54-130 Internet: www.sostmeier.de
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Das A und O: Qualität und Liefertreue Die thüringische Jünger GmbH ist Deutschlands größter Produzent von Kippmulden aus Aluminium und Stahl
Wer heute den modernen Firmensitz im ostthüringischen Beerwalde betritt, kann sich selbst mit größter Phantasie nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Geschichte der Jünger GmbH begann. Am ehesten drängt sich das viel zitierte Bild vom wiedererstehenden „Phönix aus der Asche“ auf, wenn der geschäftsführende Gesellschafter Axel Jünger davon berichtet. Wie bei so manchem Unternehmen in der Region um Ronneburg sind auch die Anfänge dieses Mittelständlers eng mit der Wismut verknüpft. Auf maroden Anlagen und Altlasten des Uranerz-Förderers nämlich startete der Betrieb 1990 mit gerade einmal zehn Beschäftigten. Er war nach der Wende am Standort Beerwalde die erste priva-
tisierte Betriebsstätte. Als sich im Jahr darauf die Wismut von ihrem Fertigungs- und Anlagenbau (DFA), der alle nicht Bergbau relevanten Sparten vereinte, trennte, begann eine wechselvolle Firmengeschichte. Sie mündete nach acht Jahren erfolgreicher Arbeit in der Renders-Gruppe, einem der führenden Unternehmen der Branche, im Dezember 1997 in die Jünger GmbH. „Anfangs haben wir als verlängerte Werkbank Container und Müllpressen produziert“, berichtet DiplomIngenieur Axel Jünger. „Heute sind wir der größte deutsche Hersteller von Kippmulden aus Aluminium und Stahl“, ergänzt er voller Stolz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Schüttgutmulden für Auflieger, Hänger und Lkw sowie auf Fahrzeugrahmen. Gefertigt werden sie für die entsprechenden Produzenten im Nutzfahrzeugbau. Dass dabei die
Vorgaben und Wünsche der Kunden oberste Priorität haben, versteht sich von selbst. Das betrifft nicht nur die Volumina der Mulden, sondern auch deren variable Ausrüstung, beispielsweise, ob sie mit Drehpendeltür, Tür oder aufliegender Pendelklappe, mit automatischer oder manueller Zentralverriegelung versehen werden oder ob sie über spezielle Ausstattungen verfügen sollen. Rund 160 hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter, darunter 13 Lehrlinge, sind in dem nach DIN ISO 9001:2000 zertifizierten Betrieb beschäftigt, der zudem die Herstellerqualifikation zum Schweißen nach DIN 18800-7:2002-09 vorweisen kann. Das Spektrum ihrer Berufe reicht vom Konstrukteur und Programmierer, Technologen und Betriebswirtschaftler, über Schlosser, Schweißer und Fahrzeuglackierer bis hin zu Vertrieb, Kundendienst, Qualitätsmanagement und Verwaltung. Nicht zu vergessen Kraftfahrer, denn was man bei Jünger fertigt, wird von Jünger auch mit eigenem Fuhrpark geliefert, und das täglich. Flexibilität und Konstruktivität sind für die Jünger-Crew selbstverständlich, Qualität und Liefertreue oberstes Gebot. Das weiß auch der Hauptkunde, die Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH in Gotha, zu schätzen. „Uns verbindet eine in den vergangenen Jahren immer stabiler gewordene Partnerschaft. Wir profitieren voneinander und ergänzen uns auf ideale Weise“, umreißt Geschäftsführer Jünger die Zusammenarbeit. Stolz ist das Unternehmen auf den modernen Firmensitz unweit der Anschlussstelle Ronneburg/Beerwalde der Autobahn A4. Nur gut ein
Viertel des insgesamt 25.000 Quadratmeter großen Areals nimmt die Fertigungsstätte in Anspruch. Platz genug für eine Expansion. Sie steht noch in diesem Jahr auf dem Plan. 3,5 Millionen Euro will der mittelständische Metallverarbeiter in die bauliche Erweiterung und in neue Technik sowie Lieferfahrzeuge investieren. Damit sollen zugleich 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Solide Basis dafür sind die Umsätze der Jünger GmbH, die von 4,5 Millionen Euro 1998 auf heute 12 Millionen Euro stiegen. Mindestens noch einmal 3,5 Millionen Euro sollen bis Ende 2007 dazu kommen. Und das muss weder bei Umsatz noch bei Investitionen längst nicht das Ende sein. „Wenn neue Erzeugnisse am Markt gebraucht werden, die wir mit unseren Kapazitäten nicht fertigen können, müssen wir den Produktionsstandort eben erweitern“, bringt Axel Jünger es ganz einfach auf den Punkt. Doch er und der zweite Geschäftsführer Patrick Mack, mit dem die Nachfolge im Unternehmen gesichert ist, wissen auch, dass derartig unternehmerischer Wille ohne finanzielle Unterstützung nicht durchsetzbar ist. Deshalb gilt ihr Dank der Hypo- und Vereinsbank Jena als Hausbank und der MBG Erfurt, „die uns von Anfang an - in guten und schlechten Zeiten - betreut haben“. Kontakt: Jünger GmbH Großensteiner Strasse 6 D - 04626 Beerwalde Tel.:+49 (0)36602 663-40 Fax: +49 (0)36602 663-41 E-Mail: info@juenger-gmbh.de Internet: www.juenger-gmbh.de
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Verkauf und Service mit Stern Autohäuser von Senger-Kraft bieten in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen komplettes Dienstleistungsangebot
Senger-Kraft steht in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt für das umfassende Angebot von Mercedes Benz. Zu der Unternehmensgruppe gehören fünf Betriebe in Apolda, Sömmerda und Weimar sowie Weißenfels und Naumburg. Hinzu kommen das Autohaus Leser in Erfurt sowie die beiden Gröteke-Autohäuser in Leipzig, als Tochterunternehmen von Senger-Kraft. Insgesamt beschäftigt die Gruppe in den drei Bundesländern rund 300 Mitarbeiter. Um stets eine hohe Qualität der Arbeit zu sichern, sorgt das Unternehmen auch mit großem Engagement für den eigenen Nachwuchs. Rund 50 junge Menschen werden im kaufmännischen und gewerblichen Bereich ausgebildet. "Das ist eine große Zahl, aber wir sind in der Verpflichtung, etwas in der Region zu tun", sagt dazu Geschäftsführer Hans-Jürgen Görgens. Die ersten Autohäuser der Gruppe entstanden bereits kurz nach der Wende. Im Jahr 2000 schlossen sich die Firmen Senger Automobile in Weißenfels und Naumburg mit Neils & Kraft mit den Standorten in Weimar, Apolda und Sömmerda zusammen. 2003 wurde dann das Erfurter Autohaus Leser in die Gruppe einbezogen. Sie verfügt mittlerweile an allen Standorten über moderne Betriebsstätten. So zog das Weimarer Autohaus 2005 in einen kompletten Neubau an der Autobahn A 4, in das im-
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merhin 5 Millionen Euro investiert wurden. "Es hat sich sehr positiv entwickelt und die Erwartungen mehr als erfüllt", sagt Görgens. So musste das Personal im Werkstattbereich bereits aufgestockt werden. Ein Grund dafür ist eine Besonderheit in den neuen Ländern. Die Gruppe sei einer der größten Jahreswagen-Händler in Deutschland und auch im Gebrauchtwagengeschäft sehr aktiv. "Das ist der besonderen Situation mit einer immer noch niedrigeren Kaufkraft geschuldet", sagt Görgens: "Das muss erst wachsen." Hinzu komme die immer höhere Qualität und Lebensdauer der Neufahrzeuge. "Wenn man seine Werkstätten auslasten will, muss man eben auch im Gebrauchtwagensektor aktiv sein", ist Görgens überzeugt. In Leipzig ist die Gruppe gerade dabei eine neue Betriebsstätte für Nutzfahrzeuge aufzubauen. "Das ist einer der wichtigsten Logistik-Standorte in Deutschland", sagt Görgens. In Leipzig-Radefeld in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens wurde dafür ein 25 000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Dorthin soll bis Ende 2007 die in Leipzig ansässige Nutzfahrzeug-Sparte des Autohaus Gröteke verlagert werden. Garant des Erfolgs ist für Görgens das Engagement aller Mitarbeiter für ihre Kunden. "Der Stern bürgt für höchste Qualität", sagt der Manager. Die mit modernster Technik ausgestatteten Zentren garantieren dem
Hans-Jürgen Görgens Geschäftsführer Senger-Kraft GmbH & Co. KG
Kunden im Fall der Fälle einen optimalen Service. Auch kurzfristige Servicetermine lassen sich jederzeit per Telefon oder Internet vereinbaren. Kann der Kunde sein Fahrzeug nicht selbst bringen, bietet SengerKraft auch einen "Hol- & Bring-Service" an. Die flexible Arbeitszeiten orientieren sich zudem an den Interessen der Kunden. Das gilt auch für die Nutzfahrzeuge. Selbst wenn größere Reparaturen fällig werden sollten, ist es das Bestreben der Teams, die Arbeiten an einem Tag zu erledigen. Kontakt: Senger-Kraft GmbH & Co. KG Heinrich-Hertz-Straße 1 D - 06667 Weißenfels Tel.: +49 (0)3443 3948-0 Fax: +49 (0)3443 3948-11 Internet: www.senger-kraft-mercedes.de
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AUTOMOTIVE 2006
Der Standort mit Trümpfen Thüringen ist Modernster Automobil- und Zulieferzentrum der europäischen Wirtschaft
Ernst Baumann, Mitglied des Vorstandes der BMW AG, Personal- und Sozialwesen, Arbeitsdirektor
„Die Bayerischen Motorenwerke haben in Eisenach Ende der zwanziger Jahre ihr erstes Auto, den BMW DIXI, produziert. An diese Tradition haben wir 1992 angeknüpft und die BMW Fahrzeugtechnik GmbH gegründet. Das Eisenacher Werk mit seinen hoch motivierten und kompetenten Mitarbeitern hat heute Anteil an jedem BMW, der weltweit produziert wird. Die BMW Group trägt an jedem ihrer Standorte gesellschaftliche Verantwortung - in Thüringen engagieren wir uns in diversen Projekten und bilden überdurchschnittlich aus.“
Erfurt (bo) Thüringen - das ist der zentrale Standort inmitten des Netzwerkes der Automobilhersteller Europas. Die Palette der Thüringer Unternehmen reicht von Großbetrieben mit 2.000 Beschäftigten bis hin zu flexiblen kleinen Zulieferern mit bis zu 10 Arbeitskräften. Allein das Umsatzvolumen des Bereiches „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ im Verarbeitenden Gewerbe im Freistaat (Betriebe ab 20 Beschäftigte) betrug 2005 rund 2,6 Milliarden Euro. So zählt die Automobil- und Zuliefererbranche heute zu den größten Arbeitgebern in Thüringen. Rund 40.000 Beschäftigte sind in der Branche tätig. Die Palette der Thüringer Unternehmen reicht von Großbetrieben mit 2.000 Beschäftigten bis hin zu flexiblen kleinen Zulieferern mit bis zu 10 Arbeitskräften. Allein das Umsatzvolumen des Bereiches „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ im Verarbeitenden Gewerbe im Freistaat (Betriebe ab 20 Beschäftigte) betrug 2005 rund 2,6 Milliarden Euro. Ausgestattet mit modernsten An-
lagen und Ausrüstungen liegen viele Betriebe der Branche in punkto Produktivität über dem deutschen und europäischen Durchschnitt. Die Bedeutung der Automobil-industrie resultiert nicht nur aus der Fahrzeugfertigung selbst, sondern auch aus den vor- und nachgelagerten Bereichen. Eine Reihe von Unternehmen arbeitet in denBereichen Fein- und Mikromechanik, Präzisionsteile oder Mecha-tronik und Automation. Umsatzschwerpunkt der Thüringer Automobil- und -zulieferindustrie bilden neben der Fahrzeugfertigung auch die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen für Fahrzeuge und Motoren, die Metallbe- und -verarbeitung sowie die Gummi- und Kunststoffverarbeitung. Der bedeutendste und bekannteste Automotive-Standort ist die Region Eisenach, gefolgt von Gotha. Aber auch in anderen Landesteilen Thüringens ist die Automobil-industrie zu Hause. So hat die MDC Power GmbH ihr weltweit modernstes Werk zur Produktion von Benzinmotoren in Kölleda bei Erfurt errichtet.
Forschung und Entwicklung
Das IMG - Institut für Maschinen, Antriebe und elektronische Gerätetechnik gGmbH in Nordhausen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Straßen- und Schienenfahrzeugen sowie von Komponenten für Verbrennungsmotoren und Antriebe. Auch die Produktion von Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren sowie deren Anpassung, Modifikation und Prüfung gehören dazu. Spezialist im Bereich Konstruktion, Prototypenbau, Prüfstands- und Felderprobung auf den Gebieten der Motoren- und Fahrzeugentwicklung ist die adapt engineering GmbH, ebenfalls ansässig in Nordhausen. Das TITK Thüringer Institut für Textil- und KunststoffForschung e.V., Rudolstadt, forscht in den Fachbereichen Textil- und Werkstoffe, Kunststoffe und Physik. Im Vordergrund stehen der Einsatz neuer Materialien. Das angegliederte Technologie- und Transferzentrum „Kunststoffrecycling“ bietet unter anderem Dienstleistungen im Bereich Prüfung und Problemsimulation von Kunststoffen an.
Exklusive Accessoires für das Auto Ein kleines Unternehmen aus Bad Langensalza fertigt hochwertiges Lederzubehör auch heute noch von Hand
Der Fahrer des Caravans aus Norddeutschland kam selbst vorbei. Im Internet hatte er entdeckt, dass eine kleine Firma in Bad Langensalza aus Leder Ummantelungen fürs Lenkrad herstellt - maßgeschneidert. Nach seinen Wünschen entstand in der Werkstatt des Unternehmens Salza Service das Schmuckstück für das Lenkrad. „Solche spontanen Aufträge sind natürlich nicht die Regel“, sagt Geschäftsführer Friedrich Hilgenfeld. Aber Einzelanfertigungen nach Kundenwünschen gehören schon lange zum Geschäft des Betriebes. Genäht wird hier von Hand. Geschickt schneiden die Frauen in der kleinen Werkstatt am Rande von Bad Langensalza die Lederstücke zurecht und nähen sie zusammen. So entstehen Lederbezüge fürs Lenkrad und die Knäufe an Schaltknüppeln oder auch die Balge, die den Schaltknauf umschließen. Über Systemlieferan-
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ten gelangen die Lederteile in die Fahrzeuge namhafter Autobauer. Doch auch Autohäuser und Fachwerkstätten gehören zu den Kunden. Gegründet wurde das Unternehmen 1993. „Damals brach ein ganzer Industriezweig zusammen. Ich wollte versuchen, etwas für die Frauen zu tun, die damals ihre Arbeit verloren“, erinnert sich Hilgenfeld. Er war selbst seit vielen Jahren in der Branche tätig und musste damals im Auftrag der Treuhand das Unternehmen abwickeln. Um erfolgreich zu sein, besetze Hil-
genfelds Firma Nischen. „Wir suchen immer neue Anwendungsgebiete für Ledererzeugnisse“, sagt Hilgenfeld. So zählen auch Möbelbeschläge aus Leder oder Einzelanfertigungen für Freunde des Materials zu den Angeboten des Unternehmens. „Vor kurzem meldete sich ein Interessent und wollte Halsbänder und Geschirre aus Elchleder für Hunde haben. Auch Autosattler, die mit der Herstellung oder der Reparatur von Lederteilen überfordert sind, zählen zu den Kunden von Salza Service. Selbst die Lederverkleidung für ein Trainingsgerät
eines Taekwondo-Studios, mit dem die Schlagkraft der Sportler gemessen und trainiert wird, wurde nach den Wünschen des Kunden entworfen und hergestellt. „Wir können alle Teile selbst entwickeln, vom Design über den Zuschnitt bis zur Fertigung“, beschreibt Hilgenfeld die Kompetenz des Betriebes und seiner Mitarbeiter. Das ermöglicht es ihm, schnell auf die speziellen Kundenwünsche einzugehen. Hergestellt werden die Teile in Handarbeit, auch wenn das Umfeld dafür immer schwieriger wird, weiß der Unternehmer. Doch die manuelle Fertigung garantiert die Qualität der Erzeugnisse - wichtigste Voraussetzung für die Zufriedenheit seiner Kunden. (uf) Kontakt: Salza Service Lederverarbeitung GmbH Am Güterbahnhof 5 D - 99947 Bad Langensalza Tel.: +49 (0)3603 84-4552 Fax: +49 (0)3603 84-2020 E-Mail: salza.service@t-online.de Internet: www.salza-service.de
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Auf Expansionskurs in Merbelsrod Der Thüringer Automobilzulieferer GPM ist mit Ausbau seiner Kapazitäten für die Zukunft gerüstet
Die GPM GmbH, Entwicklungslieferant der Automobilindustrie, eröffnete am 10.06. feierlich die Produktionshalle Nr. VII in Merbelsrod. Bereits Anfang des Jahres wurde die Produktion von Kühlmittel- und Ölpumpen für DaimlerChrysler und MTU Friedrichshafen / Detroit Diesel Corporation aufgenommen. Dazu haben cirka 20 ortsansässige Unternehmen in achtmonatiger Bauzeit eine Halle errichtet, die mit modernen Maschinen und Anlagen ausgerüstet worden ist. Wie bereits bei den Fertigungsbereichen V und VI wurde diese Halle kundenspezifisch gestaltet. Vom Wareneingang bis zum Versand arbeitet jeder einzelner dieser Bereiche innerhalb von GPM autark. Besonderheiten gibt es erstmalig in der Gebäudetechnik. Dies betrifft eine automatische Be-
und Entlüftung, welche gleichzeitig der Hallenheizung und -kühlung dient und damit einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz leistet. Mit dieser modernen Anlage wird ein verbessertes Hallenklima erreicht. Zu den weiteren Kunden von GPM gehören unter anderem Volkswagen,
Michael Macht (Produktionsvorstand Porsche AG) und Holger Härter (Finanzvorstand Porsche AG) überreichen den Porsche Supplier Award 2005 an Dr. Eugen Schmidt, Geschäftsführer der GPM GmbH (Mitte)
General Motors, Porsche, BMW Motorsport, MAN, Deutz, Bentley und Smart. Im Kundencenter der Porsche Leipzig GmbH wurde die GPM GmbH am 11. April 2006 mit dem Porsche Supplier Award 2005 geehrt. Damit wurde eine hervorragende Partnerschaft ausgezeichnet. Am 18. Mai 2006 erhielt das Unternehmen die Auszeichnung Trucknology Supplier 2005 der MAN Nutzfahrzeuge AG als Zeichen der hohen Anerkennung und Wertschätzung als verlässlicher Zulieferer. Um auch in Zukunft im Bereich Wasser-, Ölpumpen und Module Technologieführer zu sein, ist jeder zehnte Mitarbeiter bei GPM an der Entwicklung neuer Produkte beteiligt. Dazu gehören neuartige Konzepte, wie die On / Off-Pumpe, die elektrische Axialpumpe sowie Kühlmittelverteilerpumpe für künftige Motorengenerationen. Für den neuen VW Golf GT ist die Wasserpumpe mit elektromagnetischer Reibkupplung eine inno-
vative Lösung von GPM. Der Kompressor im TSI-Motor wird über die Wasserpumpe durch das Zuschalten der Kupplung angetrieben. In Verbindung mit einem neuartigen Dichtsystem (VR-Dichtung) ergeben sich weitere Vorteile wie Leckagefreiheit, Reibungsminimierung, Trockenlauffähigkeit und Bauraumreduzierung. Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Zukunftssicherung ist für GPM die Ausbildung von Lehrlingen. Das Unternehmen sieht sich hier in sozialer Verantwortung, 38 Jugendlichen eine Perspektive in ihrer Südthüringer Heimat zu eröffnen. Kontakt: GPM GmbH Schwarzbacher Straße 28 D - 98673 Merbelsrod Tel.: +49 (0)36878 64-0 Fax: +49 (0)36878 64-240 E-Mail: info@gpm-merbelsrod.de Internet:www.gpm-merbelsrod.de
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Automobilzulieferer in Thüringen OTTO Kunststoffverarbeitung Crock GmbH erfolgreich auf „Z 2006“ in Leipzig Die OTTO Kunststoffverarbeitung Crock GmbH hat vom 20. bis 22. Juni 2006 auf der „Z 2006 – Die Zuliefermesse - 7. Internationalen Fachmesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien“ in Leipzig am Gemeinschaftsstand der LEG Thüringen und des Vereins automotive thüringen e.v. erfolgreich ihre Produktpalette und vor allem die neuen Erzeugnisse ausgestellt. Die Firma gilt als eine der erfolgreichsten und renommiertesten Anbieter im Bereich der Projektentwicklung und Kunststoffverarbeitung der neuen Bundesländer und hat in den
se und Schweißen von Kunststoffbauteilen werden gesichert. Technisch anspruchsvolle Teile wie Radlaufschalen, Abdeckungen im Motorraum und Verkleidungen im Innenraum werden für die Automobilindustrie entwickelt und gefertigt. Erfolg auf Z 2006 Im Mittelpunkt des Interesses auf der Z 2006 befanden sich am Messestand von OTTO Kunststoffverarbeitung Crock GmbH die InterieurKunststoffteile des neuen Q7 von Audi. In einem mehrstufigen Fertigungsprozess werden 16 Varianten in 4
Der Geschäftsführer des automotive thüringen e.v. Michael M. Lison mit Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz am Messestand der OTTO Kunststoffverarbeitung Crock GmbH
vergangenen 16 Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Gegenwärtig ist die OTTO Kunststoffverarbeitung schwerpunktmäßig mit der Projektentwicklung für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie beschäftigt. Hochwertige Kunststoffteile werden für die Endkunden (OEM) Audi, VW, Opel, Porsche und AGCO (ein Traktorenhersteller) entwickelt, zur Serienreife gebracht und auf hochmodernen Spritzgussmaschinen mit einer Schließkraft von 400 bis 4000 Tonnen im Ein- und Mehrkomponentenspritzguss gefertigt. „Analytisches Beobachten der Märkte führte dazu, dass das Unternehmen heute weltweit mit namhaften Partnern, u.a. in der Chemie- und Automobilindustrie kooperiert“, sagt Geschäftsführer Günter Fleischhauer. Diese profitieren von der ganzheitlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Von der Entwicklung über den Werkzeugbau bis hin zur Produktion, Qualitätskontrolle und Logistik wird bei OTTO vernetztes Denken und Handeln bis ins Detail täglich im Vier-Schicht-Betrieb umgesetzt. Spezifische Konfektionierungsleistungen wie Montageprozes-
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Farben aus 11 Werkzeugen für den Audi Q7 hergestellt. Der Ein-Komponentenspritzguss erfolgt auf Maschinen mit 400 bis 1600 Tonnen Schließkraft. Alle Bauteile sind mit genarbten Oberflächenstrukturen ausgeführt und das Spritzgießen mit Gasinnendruckverfahren wird zur Gewichtsreduzierung angewendet. Die Fachbesucher der „Z 2006“ konnten sich von der Hochwertigkeit aller ausgestellten Kunststoffteile überzeugen. Projektleiterin Margret Heß erläuterte zudem interessante Details aus der Projektentwicklung. Von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens zeigte sich auch Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz beeindruckt, der anlässlich der Eröffnung der „Z 2006“ dem Stand der OTTO Kunststoffverarbeitung GmbH Crock einen Besuch abstattete. Dabei zeigte er besonderes Interesse für Spritzgussmaschinen namhafter Hersteller wie Krauss Maffei oder Windsor, mit denen in Crock gefertigt wird. Eines der nächsten Projekte des Kunststoffverarbeiters ist die Entwicklung der Werkzeuge für den Porsche Cayenne bis hin zum Serienstart.
Komplettabwicklung im Werkzeugbau Der firmeneigene Werkzeugbau bietet eine Komplettabwicklung von der Beratung und Planung über die Konstruktion bis hin zur Fertigstellung eines Werkzeuges an. Die Arbeit mit den verschiedenen CAD/CAMSystemen garantiert höchste Präzision bei der Neuanfertigung und Reparatur von Spritzgusswerkzeugen. Dabei werden im Werkzeugbau Crock Werkzeuge mit einem Gewicht bis zu 50 Tonnen gehandelt. Die Bearbeitung der Werkzeuge erfolgt mit modernen CNC-Fräs- und Erodiermaschinen. Das Know-How des Werkzeugbaus überzeugte auch Fremdfirmen und wird nun von ihnen genutzt. Präzision und Qualität Die Produktpalette des südthüringischen Kunststoffverarbeiters ist breit gefächert: Für viele Kommunen werden hochwertige Abfallbehälter hergestellt, Umwelterzeugnisse und Logistikprodukte mit einem hohen Innovationsgrad gehören ebenso zum Produktionsprofil. Allergrößter Wert wird auf Präzision und Qualität gelegt. Diesem Prozess stellt sich das Unternehmen ständig durch Zertifizierungen wie ISO/TS 16949: 2002, DIN EN ISO 9001:2000 sowie VDA 6.4 und Umweltzertifikate EMAS 2 und DIN EN 14001.
Kontakt: OTTO Kunststoffverarbeitung Crock GmbH Klaus-Aepfelbach-Straße 3 98673 Crock Tel.: +49 (0)3686 363-0 Fax: +49 (0)3686 363-22 E-Mail: okc@otto-gruppe.de Internet: www.okc-crock.de
Margret Heß, Projektleiterin
1999 begann die damals 20-jährige Margret Heß ihre Ausbildung an der neugegründeten Berufsakademie in Eisenach. Sie studierte Engineering im Fachbereich Technisches Management. Diese neue Ausbildungsrichtung war für die kunststoffverarbeitende Industrie in Thüringen ein Meilenstein in der Entwicklung von Führungskräften. Besonders lobenswert auch, dass die Landesregierung den Bereich „Verfahrenstechnik in der Kunststoffverarbeitung“ an der Berufsakademie Eisenach ab dem Jahr 2000 als Ausbildungsinhalt aufgenommen hat. Den praktischen Teil der Ausbildung absolvierte Frau Heß in der OTTO Kunststoffverarbeitung Crock. Hier war sie zunächst in der Qualitätssicherung tätig und maßgeblich beim Aufbau des modernen Prüflabors beteiligt. Seit Dezember 2005 ist sie als Projektleiterin beim renommierten und international tätigen Kunststoffverarbeiter in Crock in die Führungsmannschaft aufgestiegen. Die engagierte junge Frau ist zuständig für Entwicklungsprojekte im Rahmen der Einführung neuer Produkte für die Endkunden Audi, VW, Opel, Porsche und AGCO. Bei der Firma OTTO kann sie ihr auf der Berufsakademie erworbenes Wissen umsetzen und täglich neue praktische Erfahrungen machen. Zu ihrem neuen Aufgabengebiet gehören somit auch technische Prozessplanung, die Abmusterungen in der Entwicklungsphase sowie die Planung und Optimierung von Serienprozessen. „Es ist ein sehr interessanter und abwechslungsreicher Beruf. Besonders wichtig sind mir die Herausforderungen bei der Neuentwicklung der Produkte und der Kontakt zu den Kunden und Lieferanten.“
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Kunststoffoptik und Automobiltechnik
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n der Automobiltechnik hat die Kunststoffoptik seit längerem Einzug gehalten. Beleuchtungsanwendungen, Sensortechnik und Kamerasysteme sind „Stand der Technik“. Die Integration von Mechanik und Optik in ein Bauteil steht im Vordergrund. Durch Optimierung im System (Elektronik, Mechanik und Optik) lassen sich die Vorteile des Kunststoffes vollständig nutzen und Synergien erarbeiten. Die Firma JENOPTIK Polymer Systems GmbH bietet Ihnen die komplette Entwicklung von Komponenten und komplexen optomechatronischen Systemen. Dazu gehören auch Wertanalysen, Risikomanagement, Kreativitäts- und Innovationsmanagement, Wertgestaltung von Produkten und Prozessen, Produkt- und
Machbarkeitsstudien sowie die Entwicklung von Verfahrenstechnologien, Qualitätsmanagement und Consultingleistungen. In der Systemfertigung stehen mechanische Fügeverfahren, Klebetechnologien, Ultraschall- / Laserschweißen und Heißprägen in automatisierten, teilautomatisierten Anlagen und Handarbeitsplätzen zur Verfügung. Je nach Produktanforderung werden die Montageschritte im Reinraum der Reinraumklassen 10 000 bis zur Reinraumklasse 100 flexibel durchgeführt. Ständige Erweiterung der Technologien ermöglichen innovative Fertigungslösungen. Die Konzeption, Entwicklung und Umsetzung der Montage, Montagevorrichtungen und Anlagen werden über die einzelnen Teil-
schritte von den Systemprototypen zur Serienfertigung komplexer Systeme ausgebildet. Kompensationsund Mikromontage auf Basis der Aufbau und Verbindungstechnologie (AVT) stellen durchgängige Lösungen für optoelektronische Systeme in der Prozesskette dar. Alle technologischen Schritte, vom Wafersägen über das Chipbonden und Passivieren bis zur aktiven Positionierung der optischen Komponenten in höchster Präzision ermöglichen technologieübergreifende Synergien. Kompakte Systembauweise lässt sich zielgerichtet und durchgängig, vom Prototypen bis zur Serienfertigung, umsetzen. Die kompetente Umsetzung polymerbasierter optischer Systeme und die gezielte Entwicklung der Produk-
te auf innovativen Montagesystemen ist unser Schlüssel zum Systemanbieter. Ein wesentlicher Faktor in der Verwirklichung polymerbasierter optischer, und optomechatronischer Systeme ist die applikationsspezifische Entwicklung und daraus das systembezogene optische Design. Das optische Design ist auf die komplette Anforderung des Systems mit all seinen elektronischen und mechanischen Komponenten abgestimmt. Nur Elektronik, Mechanik und Optik lassen sich in Wechselwirkungen aller Komponenten im System aufeinander erkennen und abstimmen. In den Entwicklungsbereichen stehen uns modernste Werkzeuge zur Verfügung - ZEMAX, ASAP und Smartoptics, Pro/ENGINEER.
Seit 1991 ist die JENOPTIK Polymer Systems GmbH am Standort Triptis zuhause. Bis März 2006 wurde hier an vier Standorten produziert. Aufgrund des Wachstums des Unternehmens in den vergangenen vier Jahren mussten die Kapazitäten immer wieder besonders schnell erweitert werden. Um auch weiterhin den hohen Anforderungen des Marktes gewachsen zu sein, Kunden langfristig und durch persönliche Kontakte zu binden und Mitarbeiter neu zu motivieren, war ein neuer Standort, der alle Produktionsbereiche beinhaltet, unumgänglich. Auch dabei sollte nicht der „übliche Weg“ gegangen werden, sondern man entschied sich, gemeinsam mit der Vollack GmbH & Co. KG, Eisenach, ein zukunftsorientiertes Gebäude zu erfinden. Mit der Phase NULL® im Februar 2005 wurde die Plattform für die Zukunft der neuen Produktions-
und Verwaltungsstätte in Triptis-Nord geschaffen. In dem zweitägigen Workshop wurde die optimale bauliche Hülle für das Unternehmen erarbeitet. In der Phase NULL® entstand ein Zukunftsszenario für bessere Geschäfte, welches heute umgesetzt ist. Bereits im Mai 2006 konnte das cirka 1 800 Quadratmeter große Verwaltungsgebäude, das Sozialgebäude als Bindeglied zur Verwaltung und Produktion mit angelegter Freiterrasse und Teich und die 6 500 Quadratmeter Produktion mit Reinraum der Reinraumklasse 100 000-100 eingeweiht werden. Der neue Standort der JENOPTIK Polymer Systems GmbH bietet moderne und kommunikationsfördernde Arbeitsplätze, die durch innovative Farbgestaltung und Innenarchitektur einen repräsentativen Eindruck auf alle Besucher hinterlässt.
Kontakt: JENOPTIK Polymer Systems GmbH Am Sandberg 2 * D - 07819 Triptis Tel.: +49 (0)36482 45-0 Internet: www.jenoptik-ps.de
Kontakt: VOLLACK GmbH & Co. KG Wartburgstraße 1 * D - 99817 Eisenach Tel.: +49 (0)3691 813-100 Internet: www.vollack.de
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it dem DIXI zogen 1928 die weiß-blauen Farben im thüringischen Eisenach ein. Innovativ und voller Tatendrang produzierten die Eisenacher fortan Fahrzeuge, die Geschichte schrieben. Kriegswirren und gesellschaftliche Umbrüche bescherten Eisenach zwar den Rückzug der Bayern, aber die Automobilproduzenten am Fuße der Wartburg waren ein eingeschworenes Trüppchen und gingen auch weiterhin „zu BMW“. Die alten BMW Maschinen und das jedem Farbanstrich trotzende BMW Logo in der Betriebskantine des Automobilwerkes Eisenach waren über Jahrzehnte ein lose verbindendes Band, das „die Mutter“ 1990 wieder in die Hand nahm.
Kein BMW ohne Karosserieteile aus Eisenacher Werkzeugen Die BMW Fahrzeugtechnik GmbH: Gefragte Adresse für Großpresswerkzeuge für anspruchsvolle Fahrzeugkarosserien
I
m Jahr 1990 beschloss die BMW AG den Schritt nach Thüringen und eröffnete 1992 mit der BMW Fahrzeugtechnik GmbH einen Großwerkzeugbau – „eine mutige und richtige Entscheidung, Geld und Vertrauen hier in Eisenach in Mitarbeiter, Technik und den Aufbau von Außenhautkompetenz zu investieren“, sagt Geschäftsführer Peter Wolf heute rückblickend. Das Werk hat sich in 500 Kilometer Entfernung zur Konzernzentrale zu einem wichtigen Element im weltweiten Netzwerk der BMW Group entwickelt. Um sich als Premiumhersteller auf dem Automobilmarkt permanent durchsetzen zu können, bedarf es solcher Werke wie Eisenach, die so individuell wie in der Kleinserie, aber auch so produktiv wie in der Großserie sind.
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Erste Adresse, wenn es um schwierige Designs geht Das Plus der 230 Thüringer BMW Mitarbeiter liegt darin, im Werk die gesamte Prozesskette abbilden zu können – von der Bauteilentwicklung bis zum Abpressen von Teilen. Das schafft ein Optimum an Zeit, Kosten und Transparenz. Und hinter dem bloßen Wort Außenhautkompetenz steckt harte Arbeit, Qualifikation und unermüdliches Engagement der Mitarbeiter. Das spiegelt sich im Vertrauen und der Anerkennung der Kunden wider. Der Kundenkreis gehört zum „Who is Who?“ der Automobilbranche: Audi, Porsche, DaimlerChrysler, Volvo, Landrover... und in erster Linie die BMW Group selbst. Die BMW Fahrzeugtechnik GmbH in Krauthausen bei Eisenach entwickelte sich zu einer ersten Adresse, wenn
es um Großpresswerkzeuge und Karosserieteile geht. Die Eisenacher haben sich zum Spezialisten für Außenhautwerkzeuge entwickelt und bieten damit Lösungen für anspruchsvolle, schwierige Designs an. Und: „Es gibt heute keinen BMW ohne ein Karosserieteil aus einem Eisenacher Werkzeug“, merkt Peter Wolf nicht ohne Stolz auf das Erreichte an. Qualität und Innovation mit eigenen Fachkräften sichern Um in der schnelllebigen Automobilbranche Qualität und Innovation auch in Zukunft am Standort Eisenach gewährleisten zu können, investiert die BMW Fahrzeugtechnik GmbH in die Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses, aber auch in die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter. 13 Prozent der Beschäftigten sind Auszubildende. Seit 1993 wurden 83
Facharbeiter/-innen in den Berufen Werkzeug-, Zerspanungs und Industriemechaniker, Industrieelektroniker, Modelltischler, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Industriekauffrau und Fachinformatiker ausgebildet. Die BMW Fahrzeugtechnik GmbH schloss sich dazu mit den beiden Eisenacher Unternehmen Bosch und Opel zu einer Ausbildungspartnerschaft zusammen. Im Rahmen dieses Verbundes verbringen die Auszubildenden die ersten beiden Ausbildungsjahre bei Bosch und durchlaufen im dritten Jahr die beteiligten Betriebe. „Für uns ist die teamorientierte Ausbildung ein enorm wichtiger Aspekt für den späteren Einsatz der jungen Fachkräfte in der BMW Fahrzeugtechnik GmbH“, macht Peter Wolf deutlich. Die Auszubildenden lernen von Beginn an in Teams und sind überdies in Projekte eingebunden. Ziel dieser Ausbildung ist es, gute Fachkenntnisse, Kommunikationsund Kooperationsfähigkeiten sowie Erfahrungen im Projektmanagement zu erwerben. Seit 2002 absolvierten zehn Mitarbeiter ein Studium an der Berufsakademie und qualifizierten sich zu Diplom-Ingenieuren in den Fachbereichen Konstruktion, Engineering/ Technisches Management sowie Wirtschaftsinformatik. Weitere Mitarbeiter nutzten eine nebenberufliche Qualifizierung zum Meister beziehungsweise Techniker.
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Innovativer Werkzeug-Entstehungsprozess
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n Zeiten, da Automobilbauer immer stärker gefordert sind, das Fahrzeuggewicht und damit den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, kann die BMW Fahrzeugtechnik GmbH mit ihrem Leichtbau-Knowhow und innovativer Hochleistungstechnik auf die vielfältigen Kundenwünsche im Werkzeugbau reagieren.
Peter Wolf ist Geschäftsführer der BMW Fahrzeugtechnik GmbH.
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ie BMW Fahrzeugtechnik GmbH entwickelte sich zu einer festen regionalen Größe mit starkem gesellschaftspolitischen Engagement. Unter Federführung der BMW AG wurde 1999 das Netzwerk Thüringen der bundesweit agierenden Initiative für Beschäftigung! gegründet und seither finanziell und personell unterstützt. Peter Wolf und Karin Ferring (Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH) sind derzeit Mentoren des Netzwerkes. Die Initiative befördert den Zusammenschluss von Wirtschaft, Politik und gesellschaftlichen Institutionen, organisiert und koordiniert aktuell solche Projekte wie das „Qualitätssiegel Berufswahlvorbereitung in der Schule“, das Lieferantennetzwerk „LINAT“, das Konstruktionsnetzwerk „KONAT“ oder das Kommunikationsportal „FuThuer“. Die materielle Unterstützung des Netzwerkes läuft Ende 2006 planmäßig aus. „Wir haben bis dahin die Projekte befähigt, sich eigenständig zu organisieren“, erklärt Peter Wolf, der weiterhin Ansprechpartner bleibt.
Immer wieder neue Ideen Innovationen sind das A und O für die Fahrzeugtechniker. „Hier sehe ich in der Größe unseres Eisenacher Werkes, in unseren technischen Voraussetzungen und in der Kreativität der Menschen einen echten Vorteil“, sagt Peter Wolf. Gefragt sind die Ideen aller Mitarbeiter. Ein Innovationsteam sorgt dafür, die Eisenacher Ideen zu bündeln, Neues auszuprobieren und im Rahmen zentraler Projekte zu Blechumformverfahren und Blechfügeverfahren in das BMW Innovationsnetzwerk einzubringen. 7 Patente in den zurückliegenden Jahren zeugen vom innovativen Geist innerhalb der BMW Fahrzeugtechnik. Das Streben lohnt sich. Auf diese Weise entwickelte sich das Unternehmen zum Spezialisten für Dächer und Türen und fand für so manch kniffliges Außenhautteil eine Lösung. Geschäftsführer Peter Wolf erklärt, warum Dächer und Türen so schwierige Karosserieteile sind: „Die Kunst besteht darin, die Werkzeuge so auszuführen, dass diese großen Teile aus Blechen von nur 0,6 mm Dicke in der erforderlichen Oberflächenqualität und Steifigkeit prozesssicher hergestellt werden können.“ So liegen die Anforderungen an die Maßhaltigkeit der Bauteile bei wenigen Zehntel Millimetern. „Der Kunde verlangt letztlich zuverlässige Werk-
zeuge zur Herstellung einiger hunderttausend Teile. Das fordert uns technisch aber auch in unseren Prozessen heraus.“
blech zu den schwierigsten Karosserieteilen. Das Türaußenblech stellt auf Grund seiner markanten Geometrie hohe Anforderungen.
Frontklappe mit Charakter: Der neue BMW Z4 M-Roadster. Die Werkzeuge für die Frontpartie stammen aus Eisenacher Entwicklung und Produktion.
Das Dach war das erste Außenhautteil der Eisenacher. Mittlerweile kommen die Dächer für alle BMW Modelle aus Eisenacher Werkzeugen, ausgenommen Cabriodächer. Ein wesentlicher Schritt zum Dachspezialisten war der Einsatz der computergesteuerten Umformsimulation. „Sie liefert sehr früh im Produkt-Entstehungsprozess wertvolle Ergebnisse.“ Gleiches gilt für die Prozesssimulation. „Kollisionen werden bereits am Bildschirm erkannt und sparen Zeit in der Umsetzung. Damit gehen wir mit einem geringeren Risiko in den Prozess und kommen schneller zu serienreifen Werkzeugen.“ Mit diesen Voraussetzungen gingen die Fahrzeugtechniker auch das Thema Türen an. Ähnlich dem Dach warten bei diesem Karosserieteil viele Herausforderungen. Durch die hohen Ziehtiefen und den Einsatz von Laserplatinen gehört gerade das Türinnen-
Das Werk sucht natürlich auch neue Wege, zum Beispiel in der Frontklappengestaltung. Aktuelles Beispiel ist der BMW Z4 M-Roadster. Durch ein speziell dafür entwickeltes Verfahren wurden zusätzliche Charakterlinien eingebracht. Produkte sind „seetauglich“ Die Produkte der Fahrzeugtechniker sind sogar „seetauglich“. Das haben sie perfekt unter Beweis gestellt, als sie den Auftrag für die Kielfinne der Yacht von BMW ORACLE Racing erhielten. Die Yacht segelt derzeit um den America´s Cup. AUTORIN: CONSTANZE KOCH
Kontakt: BMW Fahrzeugtechnik GmbH Stedtfelder Straße 2 D - 99819 Krauthausen Tel.: +49 (0)3691 680-0 Internet: www.bmw-werk-eisenach.de
Produkt-Entstehungsprozess Serienabpressung Laserbearbeitung Try-Out HSC-Bearbeitung Schruppen Form Aufbauen der Werkzeuge 2/2.5D-Bearbeitung 5-Seitenbearb. NC-Programmierung Prozesssimulation Werkzeugkonstruktion Wirkflächenaufbereitung Feinmethode Umformsimulation Methodenkonzept Prototypenwerkzeuge Bauteilgrobsimulation Bauteilfertigkonstruktion Fertigungstechnische Beratung
Alles unter einem Dach Das Werk Eisenach profitiert von einer durchgängigen Prozesskette im Werkzeugbau von der Design-Beratung bis zum fertigen Werkzeug.
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AUTOMOTIVE 2006
Denn Gezielte Ausbildung ist wichitg Das Angebot Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen orientiert sich an der Automobilbranche
Kraftstoffverbrauch sinkt kontinuierlich weiter
die Abgasgesetzgebung wie auch die Fahrzeuggeräuschvorschriften deutlich verschärft wurde. Im Zuge der Selbstverpflichtung verbrauchen heute deutsche Neufahrzeuge durchschnittlich zwei Liter weniger auf 100 Kilometer als noch 1990. Die deutsche Zusage stand im übrigen „Pate“ für die Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie (ACEA), die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen bis zum Jahr 2008 um 25 Prozent auf durchschnittlich 140 g/km zu verringern.
Frankfurt/Main (su) Die deutsche Automobilindustrie hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich den Kraftstoffverbrauch bei Neufahrzeugen gesenkt, teilte der Verband der Automobilindustrie VDA in Frankfurt mit. Die erste Zusage Minderung um 15 Prozent von 1978 bis zum Jahr 1985 - wurde ebenso erfüllt wie die zweite Zusage, bis 2005 den Kraftstoffverbrauch von Neufahrzeugen gegenüber 1990 um ein Viertel zu reduzieren, obwohl
schäftigt sich mit der Entwicklung von Straßen- und Schienenfahrzeugen sowie von Komponenten für Verbrennungsmotoren und Antriebe. Auch die Produktion von Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren sowie deren Anpassung, Modifikation und Prüfung gehören zum Leistungsspektrum. Spezialist im Bereich Konstruktion (3D), Prototypenbau, Prüfstands- und Felderprobung auf den Gebieten der Motoren- und Fahrzeugentwicklung ist die adapt engineering GmbH,
ebenfalls ansässig in Nordhausen. Das TITK Thüringer Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V., Rudolstadt, forscht in den Fachbereichen Textil- und Werkstoffe, Kunststoffe und Physik. Im Vordergrund stehen die Entwicklung und der Einsatz neuer Materialien. Das angegliederte Technologieund Transferzentrum „Kunststoffrecycling“ bietet unter anderem Dienstleistungen im Bereich Prüfung und Problemsimulation von Kunststoffen an.
WWW.BILDERBOX.BOZ
ternehmen in Fragen integrierter Schaltungstechnik, Systemtechnik und mechatronischer Antriebssysteme. Bedeutsam ist auch das CIS Institut für Mikrosensorik GmbH Erfurt: Hier wird unter anderem an der Entwicklung von Mikrosensoren und Mikrosystemen, an optoelektronischen Mikrosensoren und -systemen sowie an optischen Positionssensoren und Klimasensoren gearbeitet. Das IMG - Institut für Maschinen, Antriebe und elektronische Gerätetechnik gGmbH in Nordhausen be-
FOTO:
Erfurt. (su) Nicht nur die Nähe zu den Hochschulen bietet Unternehmen in Thüringen viele Vorteile. Als Kooperations- und Innovationspartner stehen eine Reihe renommierter Forschungseinrichtungen parat. Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie profitieren zudem von Transferzentren und von der Zusammenarbeit mit wirtschaftsnahen Dienstleistern. Das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gGmbH aus Ilmenau unterstützt Un-
Sensible Sensoren auf Erfolgskurs Moderne Beschichtungen der Firma UST für unterschiedlichste Mess-Sensoren finden weltweiten Absatz
Seit der Unternehmensgründung 1991 kann die UST Umweltsensortechnik GmbH auf eine kontinuierlich wachsende und erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern verfügt das Unternehmen über moderne Fertigungs-, Prüfund Laborräume. Kernstück der Fertigung sind High-Tech-Beschichtungs- und Strukturierungsanlagen für keramische Sensoren zur Messung von Temperatur und Gasen. UST steht seinen Kunden als Komplett - Dienstleister bei sensorischen Anwendungen von der Beratung bis zum Service zur Seite. Die UST-Zielmärkte sind die Kfz-Technik, die Industriemesstechnik, die Gebäudetechnik und die Umweltmesstechnik. Um international direkt präsent zu sein, hat UST mit der Einhundert-Prozent-Tochterfirma UST India GmbH ein Sales Office
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in Delhi eröffnet. Weiterhin unterstützen zahlreiche Distributoren den weltweiten Vertrieb der Firma UST. In den letzten Jahren ist das Unternehmen auf 70 Mitarbeiter angewachsen und erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von cirka fünf Millionen Euro. Produkte UST bietet Problemlösungen auf dem Gebiet der Temperatur- und
Gassensorik, der Gaslecksuche und der Messtechnik. Mit dem weltweit anerkannten und vielfach patentierten Know-how für die Sensorik wurde eine breite technologische Basis für die Bearbeitung von keramischen Materialien sowie für die Aufbringung und Strukturierung von verschiedenen Funktionsmaterialien aufgebaut.
Kontakt: UST Umweltsensortechnik GmbH Dieselstrasse 2 D - 98716 Geschwenda Tel.:+ 49 (0)36205 713-0 Fax:+ 49 (0)36205 713-10 E-Mail: info@umweltsensortechnik.de Internet: www.umweltsensortechnik.de
AUTOMOBILE 2006
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FREYLER Industriebau GmbH: Kompetenter Baupartner mit fast 40 Jahren Erfahrung Ein erfolgreiches Bauprojekt beruht auf Erfahrung. Welcher angehende Bauherr kennt sich mit Genehmigungsfristen und Finanzierungsmodellen aus? Und welche Baustoffe und -materialen sind die Richtigen? Eignet sich das Grundstück überhaupt zum Bauen? Und wer berücksichtigt die Entwicklung des Unternehmens? Um diese Fragen zu beantworten, brauchen künftige Bauherren einen kompetenten Partner, auf den sie sich jederzeit hundertprozentig verlassen können. FREYLER Industriebau verwirklicht pro Jahr cirka 100 Bauprojekte in ganz Deutschland. Branchenspezifisches Know-how bei Bauprojekten für die Automobilindustrie und deren Zulieferer beweist das erfolgreiche Team um Niederlassungsleiter Ulrich Huber in Erfurt, das bereits zahlreiche Projekte in der Region Thüringen realisiert hat. Bereits zum fünften Mal vertraute die EUT Erdrich Umformtechnik aus Sömmerda auf FREYLER. Der Hersteller von Stanz-, Biege- und Tiefziehteilen für die Automobilindustrie baute zuletzt eine neue Produktionshalle. „Die Gründe, warum wir uns immer wieder für FREYLER entschieden haben, sind der partnerschaftliche Dialog, die absolute Termintreue und die preisliche Sicherheit. Und dies bei hoher Qualität und Flexibilität. Wir werden auch in Zukunft wieder mit FREYLER bauen, wenn das PreisLeistungs-Verhältnis den Wettbe-
Baubeginn ist in Kürze. In Ronneburg ist FREYLER an einem innovativen Bauprojekt beteiligt: Die Horsch Maschinen GmbH und die KWL Blechbearbeitung errichten ihre Produktionshallen direkt nebeneinander und nutzen so die Synergieeffekte des gemeinsamen Bauens.
Zum 5. Mal Baupartner: EUT Erdrich Umformtechnik aus Sömmerda
werbsangeboten entspricht“, erklärt Geschäftsführer Georg Erdrich. Über 70 Prozent der Neukunden kommen auf persönliche Empfehlung zu FREYLER Industriebau – so auch die PMM Oil GmbH aus Arnstadt.
PMM Oil GmbH Arnstadt
Der rasant wachsende Schmiermittelproduzent hat 2005 das von FREYLER erbaute Labor- und Produktionsgebäude bezogen. Von Anfang an war FREYLER an diesem Bauprojekt beteiligt: von Auswahl des richtigen Grundstücks über die
Finanzierung bis hin zur frist- und kostengerechten Fertigstellung. Jetzt wird die Produktionshalle von FREYLER erweitert, damit die PMM Oil GmbH der internationalen Nachfrage nach ihren Schmierstoffen gerecht werden kann. Für die W. Tiemann GmbH & Co. KG ist es besonders wichtig alle BauLeistungen aus einer Hand zu erhalten. Im Wettbewerb überzeugte FREYLER das Traditionsunternehmen mit Alternativvorschlägen für eine effiziente Nutzung und einem wettbewerbsfähigen Angebot. Daher wird FREYLER den neuen Standort in Kölleda als Generalunternehmer errichten. Während die FREYLERSpezialisten die Gebäude zum Festpreis mit Fixtermin erstellen, kann sich der Händler für Landtechnik und Nutzfahrzeuge völlig auf sein Geschäft konzentrieren.
Die Industriebau-Spezialisten von FREYLER kennen die Region Thüringen und arbeiten nur mit regionalen Firmen zusammen. Gleichzeitig hat FREYLER ein bundesweites Netzwerk von Experten, die für alle Fragen rund ums Bauen zur Verfügung stehen. So entstehen innovative und effiziente Bauprojekte.
Baustelle Horsch/KWL
Kontakt: FREYLER Industriebau GmbH Am Seegraben 2 D - 99099 Erfurt Tel.: +49 (0)361 44286-0 Fax: +49 (0)361 44286-20 E-Mail: erfurt@freyler.de Internet: www.freyler.de
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AUTOMOTIVE 2006
Nur die Mischung macht’s Thüringens Landschaft der Automobilbranche ist vielfältig und sehr gut aufgestellt Der BMW-Dixi aus Eisenach, die Automobile der „Apollo“-Werke in Apolda oder die Sechs-Zylinder der Brüder Ley aus Arnstadt waren bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erste erfolgreiche Zeugnisse Thüringer Fahrzeugbaukunst. Seinerzeit produzierten drei Firmen Automobile in Thüringen. Heute sind hier rund 400 Unternehmen, darunter mehr als 40 aus dem Ausland, in der Fahrzeugindustrie tätig. So zum Beispiel die Adam Opel AG. Sie eröffnete 1992 ein neues Werk in Eisenach. Mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge liefen seither hier vom Band. Das Opel-Werk in Eisenach gehört zu den produktivsten Automobilwerken Europas. Auch die BMW AG kehrte zu ihren Wurzeln in Eisenach zurück. 1992 startete die Produktion von Großpresswerkzeugen am traditionellen Automobilstandort. Ausschlaggebend für die Standortentscheidung war das Wissen der Eisenacher Spezialisten auf dem Gebiet der Herstellung von Großpresswerkzeugen und Karosserieteilen. Rund 240 Mitarbeiter beschäftigen sich
derzeit mit der Entwicklung, Konstruktion und Herstellung komplexer Werkzeuge für den Einsatz in den Presswerken der BMW Group. Der Katalysatorenhersteller Emitec aus Lohmar entschied sich 2000 nach sorgfältiger Standortwahl aufgrund der hoch qualifzierten Facharbeiter für den Bau eines Werkes in Hörselberg/Eisenach. Katalysatorträger werden hier in Massenproduktion hergestellt. Ein weiteres Geschäftsmodell zeugt von der auutomobilen Qualitäöt des Freistaates. Automotive Lighting wurde 1999 als Joint Venture von Magneti Marelli und der Robert Bosch GmbH gegründet. Seit 2003 ist Magneti Marelli alleiniger Eigentümer. Der Konzern hat weltweit 10 100 Mitarbeiter, allein am Thüringer Standort Brotterode sind cirak 800 Mitarbeiter beschäftigt. Automotive Lighting gehört zu den drei international führenden Unternehmen im Bereich der externen Fahrzeugbeleuchtung und beliefert alle wichtigen Automobilhersteller weltweit. Jährlich werden über drei Millionen Hauptscheinwerfer, über zwei Millio-
nen Nebelscheinwerfer, vier Millionen PES-Einsätze und 500.000 adaptive Lichtsysteme am Standort Brotterode gefertigt. Das Fachkräftepotenzial, die gute Verkehrsanbindung und Unterstützung durch die Behörden überzeugten auch den US-Automobilzulieferer Borg-Warner. In Arnstadt errichtete das Unternehmen ein neues Montagewerk. Die gleichen Gründe bewogen das Unternehmen Feuer Powertrain zur Standortwahl Nordhausen. Es produziert hier Kurbelwellen, unter anderem für das V10 Dieselaggregat des neuen Touareg Geländewagens von Volkswagen.In Bad Langensalza entstand eines der modernsten Alu-Felgenwerke der BorbetGruppe. Rund eine Million Leichtmetallräder werden hier jährlich gefertigt. Der Thüringer Standort setzte sich gegen 17 Konkurrenten durch. In einer Rekordzeit von 14 Tagen wurde die Baugenehmigung erteilt. Mitentscheidend für die Standortentscheidung war zudem die geographische Lage. Von Thüringen aus lassen sich alle Automobilwerke problemlos bedienen.
Werkserweiterung
Arnstadt (bo) Der Autozulieferer Borg-Warner erweitert sein Werk in Arnstadt. Damit beabsichtigt das Unternehmen 26 Millionen Euro in Produktionserweiterungen zu investieren. Mit weltweit über 14 000 Mitarbeitern produziert der US-Konzern Borg-Warner Einzelteile für unterschiedlichste Auto-Getriebe. Der Standort Arnstadt wurde im September 2003 eröffnet. Die Firma produziert von hier aus Kupplungen für den europäischen Markt. Durch den Ausbau des Standortes wird die Zahl der Arbeitsplätze von derzeit 100 auf bis zu 250 steigen.
Immer mehr ältere Neue
Die Deutschen fahren ihre Autos immer länger. Das ergab eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). So hatte das alte, weggegebene Auto eines Neuwagenkäufers im Jahre 2005 durchschnittlich 7,1 Jahre auf dem Buckel, 1998 waren es nur 6,3 Jahre. „Abgelegte“ Wagen von Gebrauchtwagenkäufern waren 2005 im Mittelwert 10,7 Jahre alt, 1998 lag der Wert bei 9,6 Jahren. (bo)
Wenn Pumpensysteme „Mitdenken“ Intelligente und moderne Pumpensysteme aus Thüringen wecken Dank hoher Effizienz weltweites Interesse Gegründet 2004 unter Beteiligung der Gesellschafter der Firmen ENTEC GbR und MITEC, ist die APS GmbH ein Entwicklungslieferant für geregelte Ölpumpen und Wasserpumpen. Im Fokus sind die von ENTEC entwickelte Pendelschieberzellenpumpe, die erste serieneinsatzfähige und vollvariable Schmierölpumpe im Automobilbau und Wasserpumpen mit wirkungsgradoptimierten Schaufelrädern. Beide Produkte helfen unseren Kunden in der Automobilindustrie bei
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der Erreichung eines wichtigen Ziels: die Effizienz ihrer Motoren zu erhöhen und damit Kraftstoff zu sparen. Allein die Ölpumpe bringt ein Potenzial von bis zu drei Prozent Kraftstoffeinsparung mit sich. MITEC als einer der führenden Hersteller von Balancesystemen, Verzahnungen und Triebsätzen sowie ENTEC als etablierte Entwicklungsgesellschaft wissen, dass Innovationen schnell serienreif entwickelt und industrialisiert werden müssen, um sich im globalen Wettbewerb be-
haupten zu können. Folgerichtig bringen beide Unternehmen ihre langjährige Erfahrung in APS ein. Mit Unterstützung von ENTEC werden zügig und zielgerichtet Pumpen passend zu den Kundenwünschen entwickelt. Während der Pumpenentwicklung kann auf einen reichen Fundus an Prüfständen bei ENTEC zurückgegriffen werden, der unter anderem Kälteuntersuchungen, Akustikuntersuchungen und Testläufe mit geschleppten Motoren umfasst. Ein Motorprüfstand bei MITEC erlaubt Prüfläufe und Akustikuntersuchungen an befeuerten Motoren. Die Produktion der Pumpen erfolgt nach dem bei MITEC, bereits erfolgreichen Konzept, das auf schlanke und gleichzeitig robuste sowie standardisierte Prozesse setzt, die dem Kunden höchste Qualität und eine stabile Versorgung garantieren. Die Organisationsstruktur der APS ist von Beginn an auf diese Prozesse ausgerichtet und dahingehend optimiert worden. Für das Konzept der Pendelschieberzellenpumpe konnten schon die Kunden Audi und BMW gewonnen werden. Andere Kunden in Europa und
den USA zeigen bereits Interesse an unseren Produkten und erste Kontakte sind bereits geknüpft. Den Erhalt des bestehenden Wettbewerbsvorsprungs durch das Konzept der Pendelschieberzellenpumpe sieht APS in Zukunft in der Weiterentwicklung des aktuellen Prinzips als auch in der Verbindung von Ölpumpen und Ausgleichswellensystem zu einem Gesamtsystem, dass unsere Kunden als fertig entwickelte Einheit beziehen können. Für die Zukunft befinden sich außer Europa auch Märkte wie China und die USA im Blickwinkel der APS.
Kontakt: APS GmbH Eichenallee 2 D - 98819 Krauthausen Tel.: +49 (0)3691 720-200 Fax: +49 (0)3691 720-210 E-Mail: office@apsde.com Internet: www.apsde.com
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Innovationen im Verbund Zusammenarbeit im Cluster hilft Thüringens Kunststoffunternehmen bei hohen Anforderungen der Automobilindustrie
Sicherheit, Komfort, Funktionalität und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis sind wesentliche Anforderungen, die an das Automobil von heute gestellt werden. Moderne Kunststoffe werden den hohen Ansprüchen in besonderer Weise gerecht. Signifikante Gewichtseinsparung, Korrosionsbeständigkeit und Designfreiheit begründen Erfolg und Dynamik des Einsatzes von Kunststoffen im Automobil. Dabei nimmt deren wirtschaftliche
Bedeutung beständig zu. Während Anfang der 70er Jahre das Auto einen Kunststoffanteil von lediglich fünf Gewichtsprozenten aufwies, kommen moderne Fahrzeuge heute auf einen Anteil von bis zu 15%. Wenig überraschend spiegelt sich diese Entwicklung in den Produktionszahlen der Kunststoffindustrie wider. Demnach stieg allein in Westeuropa die Menge der im Automobil verbauten Kunststoffe von rund 2,5 Millionen Tonnen im Jahre 1998 auf zirka 3,5 Millionen Tonnen heute. Und um bei den Zahlen zu bleiben:
Hintergrund
PolymerMat e.V. ist ein komplementäres Netzwerk, dessen Mitgliederstruktur die gesamte Wertschöpfungskette in der Kunststoffverarbeitung abbildet.
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50 Prozent der eingesetzten Kunststoffe werden im Innenraum verbaut. Das Spektrum reicht hierbei von den Autositzen über Instrumententafeln bis zu Dachhimmelteilen. 30 Prozent der verarbeiteten Kunststoffe finden Verwendung im Außenbereich. Dazu zählen Stoßfänger und Kühlergrill genauso wie Heckleuchten und Spiegelgehäuse. Die übrigen 20 Prozent gehen in den so genannten Power Train Bereich, der Teile wie Radhausverkleidungen, Motorraumabdeckungen und Flüssigkeitsbehälter umfasst.
PolymerMat e.V. ist ein sektorübergreifendes Netzwerk, das die Interessen der Unternehmen der Kunststoffindustrie Thüringens bündelt. Er bietet eine Plattform für die Zusammenarbeit der Unternehmen der Kunststoffbranche bei Innovation und Umsetzung neuer technologischer Spitzenleistungen im Kunststoffsektor. Durch Vertiefung des Kooperationsbewusstseins und Bündelung der Innovationspotentiale trägt er maßgeblich zur Identitäts- und Imagestiftung einer sowohl im nationalen als auch im globalen Wettbewerb erfolgreichen Kunststoffregion bei. Die Arbeit des Vereins zielt darauf, seine Mitglieder zu unterstützen, durch (gemeinsame) Innovationen ihren Handlungsspielraum zu vergrößern sowie ihre Marktposition zu stärken und auszubauen. Als Schnittstelle zwischen den Unternehmen der Kunststoffindustrie auf der einen Seite und der Politik auf der anderen Seite leistet der Verein einen wesentlichen Beitrag zur Förderung von Wissenschaft, Forschung, Ausbildung und Innovation sowie Entwicklung der Wirtschaftsregion Thüringen. Seit 1. Juni 2006 beschäftigt PolymerMat e.V. mit Frau Victoria Ringleb eine erfahrene Netzwerkmanagerin als Geschäftsführerin. Ihre Aufgabe es ist, Aktivitäten und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die darauf ausgerichtet sind, die Ziele des Vereins zu erreichen.
Jenseits der Nüchternheit von Zahlen und Prozenten bringen Kunststoffe ökologische Vorteile, helfen sie doch, den Kraftstoffverbrauch durch Gewichtsreduktion und verbesserten Luftwiderstand aufgrund glatterer Oberflächen zu senken. Sie erhöhen die Sicherheit, sorgen für Langlebigkeit vieler Bauteile und bieten funktioneller Ästhetik vielfältige Gestaltungsspielräume. In Zukunft wird die Bedeutung von Kunststoff im Auto weiter steigen. Marktanforderungen wie individuelle und spezifische Kundenlösungen von der Prototypenentwicklung bis zur Serienfertigung brauchen innovative Ansätze und Lösungen. Das Potential dafür finden wir beim Kunststoff. Es umfassend auszuschöpfen, ist die Aufgabe der Thüringer Kunststoffunternehmen. Ein Weg zum Ziel ist dabei die Zusammenarbeit im PolymerMat e.V. Denn hier finden sie Möglichkeiten, gemeinsam mit kompetenten Partnern Lösungen für die Aufgaben von morgen zu entwickeln, tragfähige Innovationen auf den Weg zu bringen, ihre bestehende Marktposition zu sichern und auszubauen und sich - in der Kooperation - neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen. Kontakt: PolymerMat e.V. Breitscheidstraße 97 D - 07407 Rudolstadt Tel.: +49 (0)36459 45-128 Fax: +49 (0)36459 45-123 E-Mail: info@polymermat.de Internet: www.polymermat.de
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Der Austausch über Länder-Grenzen
FOTO: BMW AG
Markttendenzen, Prozesse und Neuerungen standen auf dem Programm der Fachtagung "Bestform in Belch"
Meerane (su) Networking ist für die Akteure in der Blechumformung längst mehr als nur ein Schlagwort. Sich verändernde technologische und wirtschaftliche Bedingungen erfordern eine neue Stufe der Zusammenarbeit sowohl innerhalb von Unternehmen als auch zwischen Herstellern, Zulieferern, Dienstleistern und der Forschung. "Automobilbau in Unternehmensnetzwerken" lautete deshalb die zentrale Überschrift der 2. Fachtagung "Bestform in Blech". Sie führte am 9. und 10. Mai diesen Jahres mehr als 130 in- und ausländische Experten aus dem Automobilbau, der Zulieferindustrie, dem Anlagen- und Werkzeugbau, der Forschung sowie von Wirtschaftsverbänden in das sächsische Meerane. Mehr als 60 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen kooperieren mit anderen Firmen oder Institutionen - 87 Prozent davon sind auf Dauer angelegt. "Wollen mittelständische Unterneh-
men ihre Position behaupten, ist die Bildung von Netzwerken eine wichtige strategische Option - auch im Zulieferbereich", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Jürgen R. Thumann. Der BDI-Präsident hatte die Schirmherrschaft der 2. "Bestform in Blech" übernommen. Das BDI-Mittelstandspanel vom Herbst 2005 habe gezeigt, dass der Zugang zu neuen Technologien einer der zentralen Gründe für Kooperationen sei. Die Innovationskraft des Mittelstandes aufrecht zu erhalten, ist unerlässlich, so Thumann. "Wenn die deutsche Industrie ihre Vorteile halten will, muss sie zusammenrücken." Branchenübergreifende Initiativen wie die "Bestform in Blech" unterstützen die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Es lohnt sich, um Arbeitsplätze in Deutschland zu kämpfen, sagte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie e.V. (VDA). Knapp 770 000 Beschäf-
tigte im deutschen Automobilbau heute bedeuten rund 100 000 Jobs mehr in dieser Industrie als 1995, und das nicht, obwohl deutsche Unternehmen gleichzeitig 160 000 neue Stellen in Osteuropa geschaffen haben, sondern weil sie dies getan haben. Jetzt erlebe man, wie dieses Erfolgsrezept von asiatischen Automobilherstellern in Osteuropa aufgegriffen werde. Um hier gegenzuhalten, sei ein dauerhaft tragfähiges "Geschäftsmodell" für den Automobilstandort Deutschland notwendig. Es müsse auf den Säulen Inovationsund Qualitätsführerschaft sowie Kostendisziplin basieren. Gerade zu letztgenanntem Punkt seien die Tarifparteien hinsichtlich Flexibilisierung von Entgelten und Arbeitszeiten gefragt. In der thüringischen als auch der sächsischen Automobilzulieferindustrie wird der Netzwerkgedanke bereits vielfach gelebt. Die Chancen zur Neuordnung von Prozessen und Strukturen mittels der digitalen Fa-
brik betonte Wolfgang Sieckel, Leiter Prozessentwicklung bei der EDAG Engineering + Design GmbH Fulda. Das Einsparpotenzial bei Entwicklungsprozessen liegt mittlerweile bei etwa 25 Prozent. Die Frage sei: Startet die digitale Fabrik nun durch oder bleibt sie gut trainiert in den Blöcken sitzen? Der Schritt zum virtuellen "Start of Production" sei machbar, es fehle jedoch vielfach an der Akzeptanz seitens der Automobilhersteller. Veranstalter des 2. Branchentreffs "Bestform in Blech" waren die N+P Informationssysteme GmbH Meerane, die Technische Universität Dresden und die Westsächsische Hochschule Zwickau. Unterstützt wurde die Fachtagung von der Westfalia Presstechnik GmbH & Co. KG, der Seram Rohstoff- und Metallhandels GmbH, der Treu Team Treuhand GmbH, der IHK Südwestsachsen, der RKW Sachsen GmbH, der T-Systems, der Westsächsischen Hochschule Zwickau sowie der Initiative Südwestsachsen. Nicht zuletzt die Resonanz auf die jüngste Veranstaltung hat die Organisatoren bewogen, die Tagung im Zwei-JahresRhythmus fortzusetzen. Begrüßt wurde von den Teilnehmen insbesondere der Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Forschung mit starkem Praxisbezug. Tagung „Bestform in Blech“ Frau Jacqueline Exel Annaberger Straße 73, D-09111 Chemnitz Tel.:+49 (0) 371 90985-42 Fax: +49 (0) 371 90985-44 E-Mail: bestform-organisation@ haus-e.de Internet: www.bestform-in-blech.de
Bohren, eindrehen und fest ... Schmalkalden … diese Devise verfolgt die Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH seit der letzten Eisenwarenmesse im Jahre 2006 in Köln. Als älteste Bohrerfabrik Deutschlands hat sie sich auf hartmetallbestückte Bohrer und die Entwicklung von
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Sonderwerkzeugen für den Elektroinstallateur und die Bauindustrie spezialisiert. Das Zusammenspiel eines speziellen Hartmetallbohrers mit enger Toleranz und einer innovativen selbstschneidenden Schraube zog die Handwerker und andere Interessenten auf der Practical World 2006 in Köln an. Die Zeit des Dübels ist Ade, denn bei dieser Anwendung wird die Schraube direkt in das Grundmaterial eingedreht und der neue Bohrer liefert das richtige Loch. Ideal zur Befestigung von Sockelleisten, Rohrleitungen, Lüf-
tungsschächten, Tür- und Fensterrahmen etc. Weitere detaillierte Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage. Kontakt: Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH Asbacher Straße 17d D - 98574 Schmalkalden Tel.: +49 (0)3683 4885-65 Fax: +49 (0)3683 4885-54 E-Mail: info@herbohr.de Internet: www.herbohr.de
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„Z“ wieder erfolgreich Leipzig ist zum Treffpunkt der Zulieferbranche in Europa avanciert
FOTO: LEIPZIGER MESSE
Leipzig (su) Am 22. Juni 2006 ging die siebte Leipziger Zuliefermesse zu Ende, auf der 495 Aussteller aus 24 Ländern ihre Zulieferleistungen für den Automobilbau, den Anlagen-, Maschinen- und Werkzeugbau präsentierten. Wie im Vorjahr kamen 4 500 Besucher auf das Leipziger Messegelände. Das hervorstechende Merkmal der diesjährigen Veranstaltung bestand in ihrer hohen Internationalität, wobei sich auch die überregionale Ausstrahlung in Deutschland verstärkt hat. „Die 'Z' als eine in Deutschland etablierte Messe zieht in wachsendem Maße Aussteller und Besucher aus dem Ausland an. Sie ist ein Zentrum für den internationalen Austausch im Zulieferbereich geworden - eine Entwicklung, die sich weiter fortsetzen wird“, resümiert Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe. Aus dem Ausland reisten 15 Prozent aller Besucher an. Sie kamen vorwiegend aus westeu-
ropäischen Ländern wie Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich. Von den deutschen Besuchern stammte fast die Hälfte aus Regionen in einer Entfernung von über 300 Kilometern. Beim Besucherinteresse rangierten die Zulieferleistungen für die Automobilindustrie sowie für den Maschinen- und Anlagenbau ganz klar an vorderster Stelle. Dabei verfolgen 75 Prozent al-
ler Besucher das Ziel, Geschäftskontakte anzubahnen. „Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht, wohingegen die Absicht nach allgemeiner Information etwas zurücktritt. Das ist ein gutes Zeichen, weil wir mit der ‚Z' offensichtlich punktgenau den Markt bedienen“, wertet Dr. Deliane Träber, Geschäftsbereichsleiterin der Leipziger Messe. Gestiegen ist mit 66 Prozent auch der Anteil derjenigen Besucher, die ausschlaggebend und mitentscheidend in das Beschaffungswesen ihres Unternehmens eingebunden sind (2005: 64 Prozent). Fast 40 Prozent sind mit dem geschäftlichen Erfolg ihres Messebesuchs sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden, und 85 Prozent wollen die „Z“ weiterempfehlen. Der Anteil der Fachbesucher lag erneut bei 99 Prozent. Diese Tatsache wird von den Ausstellern honoriert. In Gesprächen mit der Messeleitung zeigten sie sich überwiegend sehr zufrieden mit den Messekontakten. Rund drei Viertel der Aussteller planen, sich an der Z 2007 zu beteiligen. Positives gibt es auch von den Kooperationsbörsen der „Z“, den Einkäufertagen und dem Unternehmertreffen „CONTACT Zulieferer treffen Zulieferer“, zu berichten, die wieder sehr rege Resonanz bei Ausstellern und Besuchern fanden. Auf beiden Börsen wurden insgesamt über 900 bilaterale Gespräche geführt (2005: 800), wobei der Zuwachs an Gesprächsterminen besonders auf der CONTACT-Börse erzielt wurde. Ab 2007 hat zeitgleich zur Zuliefermesse die Industriefachmesse INTEC vom 14. bis 17. März ihre Tore geöffnet, die damit ihren Standort nach Leipzig verlagert. Den Angebotskern bilden Werkzeug- und Sondermaschinen. Für Leipzig hatte
sich der Veranstalter, das Messe-Management Balke + Kaiser, entschieden, um der INTEC optimale Bedingungen für die Weiterentwicklung zu bieten. Der zur Z 2006 tagende Ausstellerbeirat bewertete die Parallelität mit der INTEC ausnahmslos positiv. Das künftige Messedoppel ermöglicht die gesamte Kette - vom Einzelteil bis zum Endprodukt Maschine - zu einem Zeitpunkt am selben Ort zu zeigen.
Dreh- und Frästeile hoher Präzision Kleines Unternehmen aus Viernau ist zuverlässiger Partner für seine Kunden
Die Firma Recknagel CNC-Präzisionsdrehteile ist ein Kleinunternehmen und im thüringischen Viernau ansässig. Gegründet wurde das Unternehmen im November 1996 vom Firmeninhaber und Geschäftsführer Ralf Recknagel. Er startete damals mit einem Mitarbeiter, einer modernen CNC-gesteuerten Drehmaschine und einer für die Qualitätssicherung wichtigen 3D Messmaschine.
Der Erzeugnisse des kleinen Betriebs zeichneten sich von Anfang an durch hohe Produktgenauigkeit aus. Durch qualitätsbewusstes, effizientes und gezieltes Wirtschaften sei es gelungen, sich sehr schnell einen Namen zu machen, erinnert sich Recknagel. „Für unsere Kunden in der Automobilindustrie und im Getriebebau wurden wir zu einem zuverlässigen Lieferanten“, fügt der Unternehmenschef hinzu. Die gute Auftragslage ließ es zu, die Fertigungskapazitäten zu erweitern und auf andere Bereiche auszubauen. Darunter fällt zum Beispiel das
Tieflochbohren, einem Fertigungsbereich, dem Recknagel große Zukunftschancen zumisst. Seine Firma, die inzwischen 19 Mitarbeiter zählt, ist auf diesem Gebiet einer der wenigen Anbieter dieser Dienstleistung in Thüringen. Die Firma Recknagel CNC-Präzisionsdrehteile setzt auf ihre Kompetenz, Flexibilität, Geschwindigkeit, Fertigungstechnologie und nicht zuletzt auf ein prozessorientiertes Qualitätsmanagementsystem. Zum Angebot zählen Erstmusterprüfung nach VDA, Maschinen- und Prüfmittel-Fähigkeitsuntersuchungen sowie Produktaudits. Hinzu kommen SPCüberwachte Großserienfertigung am Arbeitsplatz, Statistische Auswer-
tung von D-Merkmalen, Kontur-, Rundheits-, und Rauhtiefenmessprüfungen und Drei-Achsen-Koordinatenmessen. „Mit dieser breiten Palette wollen wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für unsere Kunden sein“, sagt Recknagel. Kontakt: Recknagel CNCPräzisionsdrehteile GmbH An der Reizleite 6 D-98547 Viernau Tel.: +49 (0)36847 40-707 Fax: +49 (0)36847 40-708 E-Mail: cnc_praezision@t-online.de Internet: www.cnc-recknagel.de
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Streife auf zwei Rädern München (su) Das Jahr der Fußball WM ist Boomzeit, das spürte auch das Berliner BMW Motorradwerk. Einige Bundesländer, allen voran Rheinland-Pfalz, drängten darauf, dass die für dieses Jahr regulär bestellten Polizeimotorräder vom Typ R 1200 RT vorzeitig, noch vor Beginn der Spiele, ausgeliefert werden. Insgesamt wurden 41 Maschinen an dieses Bundesland übergeben. Diese Motorräder verstärken für die Dauer der Fußball WM zunächst den Fuhrpark der Polizei, bevor sie danach die alten, dann ausgemusterten Maschinen ersetzen. Auch Thüringen erhielt bereits die
brandneue Behördenversion der zivilen R 1200 RT, danach folgte Hamburg. Insgesamt waren es zwischen 310 und 320 neue Motorräder, die BMW dieses Jahr in Deutschland an die Behörden auslieferte. „Das ist der höchste Wert der letzen 10 Jahre“, freut sich Jürgen Littek. BMW Motorrad verkaufte in den letzten Jahren pro Jahr zwischen 3 000 und 4 000 Motorräder in der so genannten Behördenausführung in über 140 Länder der Welt. BMW ist der einzige Motorradhersteller mit einem maßgeschneiderten Ausstattungsprogramm für die Anforderungen im Staatsdienst. Auch indivi-
duelle Sonderwünsche einzelner Abnehmer werden erfüllt. Alle Behördenmotorräder laufen regulär über das Montageband im Berliner Werk. Der hohe Standard in der Serienfertigung und der integrierte Fertigungsprozess sichern höchstes Qualitätsniveau auch bei der Spezialausrüstung. Die Behördenversion der zivilen R 1200 RT ist das derzeitige Spitzenmodell der Angebotspalette und ausgestattet mit ABS sowie mit der
FOTO: BMW AG
BMW stellte auch in Thüringen Motorräder für die Fußball-Weltmeisterschaft
hochmodernen Technologie der aktuellen Boxergeneration. Sie überzeugte bei ihrer Vorstellung Ende 2005 auf der Fachmesse „Milipol“ in Paris die weltweiten Facheinkäufer und Behördenvertreter auf Anhieb.
Leichte Autos durch mehr Kunststoff EJOT Stützhülsensysteme - ein weiterer Schritt zur Komplettierung der Direktverschraubung im Motorenbereich
Im Automobilbau werden verstärkt Kunststoffe für Bauteile eingesetzt, die bislang aus Metallen gefertigt wurden. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Konstruktionen leichter zu gestalten und gleichzeitig Kosten zu sparen. Werden als Klemmbauteile thermoplastische Werkstoffe verwendet, steigen die Anforderungen an die Verschraubung dieser Bauteile insbesondere unter hoher dynamischer Belastung und Temperaturbeanspruchung im Fahrzeug. Denn gerade unter diesen Bedingungen neigen thermoplastische Werkstoffe dazu, sich der in die Verbindung über die Vorspannkraft eingebrachten Spannung zu entziehen oder fachlicher ausgedrückt, der Werkstoff beginnt zu relaxieren. Die Konsequenz hiervon ist, dass sich die Vorspannkraft in der Verbindung allmählich abbaut. Dieser Effekt ist besonders bei Baugruppen kritisch, bei denen es auf Dichtheit in der Trennebene ankommt und hohe dynamische Festigkeit abverlangt wird. Kommen die Bedingungen hohe Vorspannkraft, hohe dynamische und thermische Belastung gleichzei-
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tig vor, ist die klassische Schraubverbindung nicht in der Lage, dauerhaft die geforderte Funktionalität zu erfüllen. Um dennoch bei solchen Anwendungen die Vorzüge der thermoplastischen Werkstoffe zu nutzen, wird ein zusätzliches Stützelement eingebracht, das die Vorspannkräfte aufnimmt, ohne hierbei den umliegenden Werkstoff zu belasten. In der Entwicklungsabteilung der EJOT Tambach GmbH wurde ein Stützhülsensystem mit vormontierter Schraube entwickelt und zur Serienreife geführt. Dabei ist das aus zwei Varianten bestehende System auf individuelle Bedürfnisse anpassbar. Im Bild ist ersichtlich, dass die eigentliche Stützhülse aus einer Blechkonstruktion besteht, die durch ihren profilierten Querschnitt in Punkto Stabilität den Anforderungen voll gerecht wird. Steht sogar die Forderung, den Verbindungsbereich von wirkenden Vibrationen zu entkoppeln, kann zusätzlich ein Dämpfungselement verwendet werden. Einfache Standardstützhülsen werden ohne Schraube im Bauteil einge-
bracht. Demgegenüber ist bei der EJOT Lösung die Schraube unverlierbar in der Hülse vormontiert. Das verkürzt die Montagezeit beim Kunden und sichert, dass die Schraube beim Demontieren nicht verloren gehen kann. Diese Stützelemente werden überall dort eingesetzt, wo thermoplastische Kunststoffbauteile an einem Trägerbauteil verschraubt werden. Typische Einsatzgebiete sind Zylinder- oder Ventilhauben sowie für Sauganlagen und Ölwannen im Motorenbereich. Da die Motorengehäuse zumeist aus Aluminiumgusswerkstoffen gefertigt sind, wird für die Direktverschraubung eine EJOT ALtracs® Schraube mit der Stützhülse kombiniert. Bei dieser Schraube wird eine speziell für den Leichtmetallwerkstoff entwickelte Gewindegeometrie angewendet, mit dem selbstfurchend ein leistungsfähiges Muttergewinde erzeugt wird. Damit kann unsere Kundschaft einige wertvolle Vorteile erschließen. So entfällt beim Endkunden das Innengewinde für das Verschrauben des Kunststoffbauteils.
Weiterhin kann die Einschraubtiefe verkürzt werden. Während man bei einer Verschraubung mit metrischem Gewinde von einer Einschraubtiefe von 2x Gewindedurchmesser ausgeht, ist bei einer Verschraubung mit dem metrisch kompatiblen EJOT ALtracs® Gewinde eine Einschraubtiefe von 1,5x Gewindeaußendurchmesser vollkommen ausreichend. Auf Grund dieser Tatsache lässt sich nicht nur eine kürzere Schraube einsetzen, es kann gleichzeitig die Hülsenlänge eingeschränkt werden. Dadurch wird das Verbindungssystem preisgünstiger und es wird Material am Kunststoffbauteil gespart. Nicht unerwähnt bleiben sollten an dieser Stelle, dass die Bauteile hierdurch natürlich auch leichter konstruiert werden können, was der angestrebten Gewichtseinsparung in der Automobilindustrie entgegen kommt. Das EJOT Stützhülsensystem ist ein leistungsfähiges und wirtschaftliches Verbindungselement mit hohem Kundennutzen, mit dem die Vorzüge der thermoplastischen Werkstoffe weiter ausgereizt werden können. Kontakt: Andreas Kind, Produktmanager Metall-/Kunststoffprodukte EJOT Tambach GmbH Im Grund 4 D - 99897 Tambach-Dietharz Tel.: +49 (0)36252 42-325 Fax.: +49 (0)36252 42-255 E-Mail: info@ejot.de Internet: www.ejot.de
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Am Arbeitsleben teilhaben In der Schleizer Werkstätten gGmbH werden behinderte Menschen integriert
Dr. Jan Krüger Geschäftsführer Magna Donnelly Schleiz GmbH Die Freude stand allen, die an dieser Schlüsselübergabe teilnahmen, ins Gesicht geschrieben. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte die Schleizer Werkstätten gGmbH ihre neue Werkstatt in Besitz nehmen. Rund 2,5 Millionen Euro hat der Schleizer Lebenshilfe e.V. in das neue Objekt gesteckt und konnte dabei zu fast zwei Dritteln auf die Unterstützung durch Land und Bund zurückgreifen.
Werkstätten, deren Wurzeln in einer geschützten Werkstatt des einstigen VEB Blewa Schleiz liegen. In deren Räumen begann der Verein Lebenshilfe für Behinderte Schleiz 1991 mit dem Aufbau der Werkstatt. Dank vier über ABM beschäftigter Betreuer konnten damals 22 behinderte Menschen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Bereits zu dieser Zeit erhielten sie ihre Aufträge vom „Vorgänger“ des heutigen Hauptauftraggebers Magna Donnelly, für den sie unter anderem Kabelbäume, im Laufe der Zeit aber auch Spiegel und Bauteile montierten. Die Arbeit für die Fahrzeugindustrie machte eine Zertifizierung nach
Mit dem Neubau sei eine Vision Wirklichkeit geworden, freut sich Geschäftsführerin Katrin Grimm. Immerhin datiert der Beginn der Planungen für diese Einrichtung bereits aus dem Jahr 1996. Nun bietet sie 60 behinderten Menschen modernste Arbeitsbedingungen. Mit dem Einzug in die neue Werkstatt wurde zugleich der Weg frei für den zweiten Bauabschnitt. Derzeit nämlich muss sich das alte Werkstattgebäude einer rund 800.000 Euro teuren „Kur“ in Gestalt von Sanierung und Umbau unterziehen. Bis Jahresende soll auch diese Baumaßnahme „abgehakt“ sein. Dann liegt ein weiter - von Höhen und Tiefen, Fortschritten und Rückschlägen geprägter - Weg hinter den Schleizer
DIN ISO 9001:2000 notwendig, der sich die Werkstatt 2001 unterzog und sich seither jährlich dem wachsamen Augen des TÜV's stellt. So fertigen sie heute für Magna Donnelly als Neuproduktion Baugruppen für Innenspiegel des VW Passat B6. Darüber hinaus werden Ersatzteile für Spiegel- und Glasbaugruppen für verschiedene VW-Modelle sowie komplexe Spiegelbaugruppen für VW und Opel montiert und verpackt. Es arbeiten derzeit mehr als 50 Beschäftigte kontinuierlich an verschiedenen Aufträgen von Magna Donnelly. Sie gehören zu den insgesamt 136 Menschen mit Behinderung, die derzeit in den Schleizer Werkstätten einen Arbeits-, Ausbildungs- oder För-
derplatz haben. 40 Prozent von ihnen sind nach Angaben von Werkstattleiter Joachim Kliche mehrfach behinderte Hörgeschädigte. Aber auch geistig behinderte und psychisch kranke Menschen finden hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine sinnvolle Beschäftigung. Wenngleich sich beim Hauptauftraggeber alles um Autos dreht, können die Schleizer Werkstätten noch viel mehr. Das Spektrum der Leistungen reicht von der Montage von Elektroteilen, Rohrschellen und Möbelleuchten sowie der Kabelkonfektionierung, über Montage und Verpackung von Zubehör für die Solarindustrie bis hin zur mechanischen Bearbeitung von Metallteilen als da sind: Bohren, Senken, Drehen, Fräsen und Gewindeschneiden. Doch damit erschöpft sich das Können der Werkstattbeschäftigten noch lange nicht. Sie verpacken Normteile und Hotelkeramik, falten und kleben Kartonagen, schneiden zu und nähen für Firmen wie Privatpersonen, pflegen Grünanlagen und Betriebsgelände, machen Umzüge, entrümpeln Keller und Dachböden und und und... „In Zeiten, in denen Kunden immer höhere Ansprüche stellen und der Wettbewerb auf dem Dienstleistungssektor härter wird, spielt Qualität eine immer größere Rolle. Was wir bisher in den Bereichen unseres Leistungsspektrums erreicht haben, wäre ohne die ständige Einhaltung hoher Qualitätsstandards nicht möglich gewesen“, resümiert, nicht ohne Stolz, Geschäftsführerin Katrin Grimm. (ul) Kontakt: Schleizer Werkstätten gGmbH Komtursteig 6 D - 07907 Schleiz Tel.: +49 (0)3663 42434-0 Fax: +49 (0)3663 42434-41 E-Mail: info@schleizer-werkstaetten.de Internet: www.schleizer-werkstaetten.de
„Magna Donnelly ist als Automobilzulieferer Weltmarktführer bei der Herstellung von Spiegelsystemen und produziert am Produktionsstandort in Schleiz mit ca. 300 Mitarbeitern Innen- und Außenspiegel für überwiegend deutsche Automobilhersteller. Mit den Schleizer Werkstätten führen wir seit der Aufbauphase bereits über mehrer Jahre hinweg eine erfolgreiche Kooperation, die insbesondere nach der Übernahme unseres Standortes durch Magna in Einklang mit unserer Unternehmensphilosophie intensiviert wurde. Nach der anfänglichen Beauftragung einfacher Montageprozesse hat sich die Komplexität der Tätigkeiten kontinuierlich weiterentwickelt. Insbesondere Baugruppen, die sich aus technologischen oder ablauforganisatorischen Aspekten nicht sinnvoll in unseren Montageprozess integrieren lassen, bieten sich an, als Baugruppenmontage in den Schleizer Werkstätten produziert zu werden. Auf der anderen Seite ermöglicht diese Art der Zusammenarbeit im Sinne einer differentiellen Arbeitsgestaltung den Mitarbeitern entsprechend ihrer persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Montagearbeiten unterschiedlicher Komplexitäten anbieten zu können. Die gewachsene Kunden-Lieferantenbeziehung der beiden Unternehmen lässt sich somit als ein zukunftsträchtiges Modell der Zusammenarbeit beschreiben, das für beide Partner eine Win-Win-Situation schafft. Ein weiterer Pluspunkt der sehr positiven, täglichen Zusammenarbeit ist die hohe Flexibilität und örtliche Nähe sowie die Zuverlässigkeit der Schleizer Werkstätten, die sich nicht zuletzt auch in der Zertifizierung gemäß ISO DIN 9001:2000 dokumentiert. Die eingerichtete EDV-technische Anbindung an das PPS-System von Magna Donnelly trägt zusätzlich zu einem reibungslosen Tagesgeschäft bei.“
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Die aktuellen Trends stets im Blick Saalfelder Firma bietet seit 15 Jahren Anwenderlösungen für professionelle Video-, Audio- und Fototechnik
Saalfeld. Seminartag bei VST Saalfeld: Auf der großen, firmeneigenen Parkfläche ist kaum noch ein Platz frei. Mehr als 60 Teilnehmer sind aus ganz Deutschland zum Workshop über die neuste Präsentationstechnik und das leistungsfähige Videokonferenzsystem von SONY angereist. Die Veranstaltungen des System- und Handelshauses sind gefragt. In den 15 Jahren seines Bestehens hat sich das Unternehmen das Vertrauen der Anwender professioneller Video-, Audio- und Fototechnik durch Kompetenz in der Beratung und Projektierung, in der Ausführungsleistung und im Service sowie durch sein stets aktuelles Produktwissen erworben. Die damaligen Firmengründer starteten im April 1991 mit einer gehörigen Portion Optimismus und reichlich Wissen aus ihrer Laufbahn bei Carl Zeiss Jena in einem knapp 100 Quadratmeter großen Gebäude auf dem Gelände des Saalfelder Betriebsteils. Die Räumlichkeiten waren nicht gerade attraktiv, aber optimal für den Start in ein neues “Zeitalter”. Anfang 1991 suchten renommierte Unternehmen der Investitionsgüterbranche wie JVC, MITSUBISHI, Panasonic und SONY leistungsstarke Partner im Osten und fanden sie in ihrer Zusammenarbeit mit VST. Mit dem ersten Auftrag - einer Videoanlage zur Absicherung des
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Das moderne Firmengebäude des Unternehmens VST GmbH bietet ideale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau des beratungs- und serviceorientierten Leistungsangebotes
Gästehauses von Lothar Späth in Jena - war dann eine wichtige Hürde genommen. Ein zweiter großer Auftrag für die Ausrüstung von vier Autobahntankstellen mit sicherheitstechnischen Videoanlagen zog 21 weitere Tankstellenaufträge nach sich. Im Laufe der Jahre entwickelten sich drei Geschäftsbereiche, die sich auf den Einsatz videotechnischer Spezialausrüstungen in Industrie, Forschung und Medizin, auf Präsentations- und Studiotechnik sowie auf die professionelle Ausrüstung digitaler Fotostudios spezialisierten. Markttrends zu erkennen
und zu analysieren, sie mit eigenen Entwicklungen zu begleiten und mitzubestimmen ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Unternehmens. Im Jahr 2001 belegte die VST GmbH bereits fast zwei Etagen in einem Gebäude des Zeiss-Gewerbeparkes in Saalfeld. Als es auch hier zu eng wurde, entschieden sich die drei Geschäftsführer zum Neubau eines eigenen Firmengebäudes. Schon im September 2002 zogen die damals inzwischen 17 Firmenmitglieder in das neue Haus im Saalfelder Gewerbegebiet “Am Watzenbach”. Hier fanden sie nicht nur hervorragende Arbeitsbedingungen vor, mit diesem Gebäude waren auch die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau des beratungs- und serviceorientierten Leistungsangebotes geschaffen worden. Heute arbeiten, einschließlich dreier Auszubildender, 24 Mitarbeiter im Unternehmen. VST hat sich zum erfahrenen und gefragten Partner für die Ausstattung von Unternehmen, Hochschulen und kulturellen Einrichtungen mit Präsentations- und Studiotechnik entwickelt. Zahlreiche Unternehmen wie die Jenoptik GmbH, der Grafische Großbetrieb in Pößneck, die Brose-Fahrzeugteile GmbH & Co. KG in Coburg und Gesundheitseinrichtungen wie das Klinikum in Suhl haben die Fachleute von VST mit modernster Konferenztechnik ausgestattet. Höhere Bildungseinrichtungen wie die Tech-
nische Universität Ilmenau, die Universität Erfurt, die Bauhausuniversität Weimar, die Friedrich-SchillerUniversität Jena und die Fachhochschule Jena vertrauen der planerischen, produktspezifischen und servicetechnischen Kompetenz des Saalfelder Unternehmens. Der Bereich Technisches Fernsehen ist bei Handels- und Errichterbetrieben als kompetenter und zuverlässiger Partner geschätzt. Netzwerkbasierende Videosysteme zur Prozessüberwachung zum Beispiel in der Industrie, im öffentlichen Personennahverkehr und in der Medizin gehören ebenso zum sich ständig erweiternden Leistungsspektrum wie die funkgesteuerte videogestützte Objektüberwachung. Der Geschäftsbereich Fotostudiotechnik ist zum deutschlandweit anerkannten Ausrüster digitaler Fotostudios geworden. Kunden und Interessenten nutzen die Erfahrung und die hochwertige technische Ausstattung des Systemhauses auch gern direkt am Firmensitz in Saalfeld. Hier können sie sich über neuste Technik informieren und gemeinsam neue Projekte in Angriff nehmen. Die aktuellen Workshoptermine zu Präsentationsund Studiotechnik sowie technischem Fernsehen sind auf den Internetseiten des Unternehmens www.vst-pro.de oder telefonisch unter 03671/575414 zu erfahren.
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Der Nachwuchsförderung verschrieben Die Stiftung Thüringer Sporthilfe ist ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft
Ohrdruf. (hy) Bereits seit 1994 fördert die Thüringer Sporthilfe erfolgreiche Thüringer Nachwuchssportler/innen. In diesem Jahr hatte die Stiftung gemeinsam mit der Plastverarbeitung Thüringen GmbH ins Gewerbegebiet Ohrdruf eingeladen. Bevor die 59 Sportlerinnen und Sportler aus den Wintersportarten Biathlon, Bob, Eisschnelllauf, Nordische Kombination, Rennschlitten, Skeleton, Skilanglauf und Skisprung eine Individualförderung der Stiftung Thüringer Sporthilfe in Empfang nehmen konnten, standen erst einmal Schokolade, Zwieback oder Autoteile auf dem Programm. Dank der Unterstützung der PVT GmbH und unter Mitwirkung der August Storck KG und der Brandt Zwieback GmbH bekamen die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren einen Einblick in die Fertigung von Autoteilen, der Produktion von Zwieback und Schokolade. Mit dieser Anbindung der Ehrungen an Wirtschaftsunternehmen möchte die Stiftung die Jugendlichen nicht nur bei einer späteren Berufsauswahl unterstützen. Dieser Einblick in den Berufsalltag zeigt den Nachwuchstalenten, dass die Mittel, die der
Thüringer Sporthilfe teilweise aus Spenden und Sponsoring zufließen, immer zuerst erarbeitet und verdient werden müssen. Insgesamt förderte die Thüringer Sporthilfe bisher über 2200 Nachwuchsathleten mit einem Fördervolumen von rund 920 000 Euro. Neben der Nachwuchsförderung, die auf der Basis erzielter Ergebnisse bei Deutschen Meisterschaften und Juniorenwelt- und Europameisterschaften erfolgt, unterstützt die Stiftung Thüringer Athleten in der Anschlusskaderförderung und in Form ihrer Förderkreise. Im Rahmen der Anschlusskaderförderung wird der Übergang vom Juniorsportler zum Erwachsenen un-
Herr Hellmann (rechts) erläutert die Produktionsabläufe in der PVT GmbH
terstützt. In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele/Paralympics beruft die Stiftung zwei Jahre vor den Spielen den Förderkreis “Thüringer Athleten nach...”. Gerade hat der Förderkreis “Thüringer Athleten nach Turin” seinen Abschluss mit einer Fördersumme von 55.000 Euro gefunden. Im Herbst diesen Jahres wird für die Olympischen Sommerspiele 2008 der Förderkreis “Thüringer Athleten nach Peking” berufen werden. Neben den verschiedenen Fördermaßnahmen veranstaltet die Stiftung jährlich eine eigene Gala im Erfurter Kaisersaal. Im Rahmen der Gala, zu der Partner aus Sport, Wirtschaft und Politik eingeladen
Dr. Kuno Schmidt (1. Vorsitzender der Stiftung) und Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz ehren Thüringer Nachwuchswintersportler.
sind, werden die Förderpreise der Stiftung verliehen. In diesem Jahr fand im Rahmen der Gala der offizielle Empfang der Thüringer Landesregierung und des Thüringer Sports für die erfolgreichen Thüringer Olympiateilnehmer (siehe Bild oben) statt. Darüber hinaus sucht die Stiftung engen Kontakt mit der Wirtschaft. Über das Engagement vieler Wirtschaftsvertreter in Kuratorium der Stiftung ist es gelungen eine enge Partnerschaft für die Sportler aufzubauen. So konnten beispielsweise dank der Unterstützung der IHK Erfurt eine Ausbildung zum IT-Kaufmann speziell für Nachwuchsleistungssportler geschaffen oder durch Unternehmen Ausbildungsund Praktikaplätze zur Verfügung gestellt werden. Die Verbindung zwischen Sport und Wirtschaft zeigt sich auch im ehrenamtlichen Vorstand der Stiftung. Dessen 1. Vorsitzender, Dr. Kuno Schmidt, ist ein Unternehmer aus Suhl. Den Kuratoriumsvorsitz hat Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz inne.
Kontakt: Stiftung Thüringer Sporthilfe Arnd Heymann, Geschäftsführer Werner-Seelenbinder-Str. 1 D - 99096 Erfurt Tel. +49 (0)361 34054-50 Fax +49 (0)361 34054-96 E-Mail: info@thueringersporthilfe.de Internet: www.thueringersporthilfe.de
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International erfolgreich Die Produkte der Rege GmbH werden wegen der hohen Fertigungskompetenz auch in Asien hoch geschätzt Autos aus Deutschland werden in aller Welt geschätzt. Zuliefererbetriebe stehen dagegen meist nicht so sehr im Blickfeld. Dass ein Zulieferbetrieb aus Deutschland mit seinen Produkten in Fernost sehr gefragt ist, das ist neu in der Geschichte der deutschen Automobilindustrie. Mit großem Erfolg beliefert die Rege Motorenteile GmbH & Co. KG den koreanischen Hersteller SsangYong und KIA. Für den Vorsitzenden der RegeGeschäftsführung, Günther Werner, liegen die Gründe für den Erfolg auf der Hand: „Unsere hohe Fertigungskompetenz hat zu einer nachhaltig positiven Resonanz aus Korea geführt.“ Fast ein Drittel des Auftragsvolumens entfiel auf den koreanischen Hersteller Ssang Yong, der unter anderem Zylinderköpfe aus Deutschland in seine Modelle Rexton, Kyron, Musso und Rodius einbaut. Umfassendes Produktangebot Das Angebot von Rege ist breit gefächert. Neben den Zylinderköpfen entstehen in dem Unternehmen mit Werken in Eisenach, Witzenhausen und Magdeburg Pleuel, Zylinderkurbelgehäuse, Getriebe-, Ventil- und Lenkgehäuse. „Die großen Automobilzulieferer und Industriekunden schätzen besonders unsere Innovationsfähigkeit“, sagt Günther Werner. Mit der Bearbeitung von Edelstahl Einspritzpumpen oder dem Diesel-Rail-System habe das Unternehmen sich die Anerkennung der Automobilindustrie erworben. Enzwicklungschancen sieht der Mana-
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ger im Bereich der Common Rails. „Die Nachfrage nach dieser Technologie signalisiert uns, dass hier für die Zukunft ein großes Potenzial vorhanden ist.“ Folgerichtig kümmert sich das Unternehmen darum, in diesem Bereich neue Märkte zu erschließen. Hohe Qualität Die Erzeugnisse von Rege werden in großen Stückzahlen hergestellt - und das bei gleichbleibend hoher Qualität. Rund eine Million Zylinderköpfe, 1,5 Millionen Rails, eine Million Zylinderkurbelgehäuse, fünf Millio-
nen Pleuel, zwei Millionen Getriebegehäuse und sechs Millionen Pumpengehäuse verlassen pro Jahr das Unternehmen. Ihre Qualität ist durch alle wichtigen Zertifizierungen dokumentiert. Alle drei Rege-Werke sind nach ISO 9001 und TS 16949 zertifiziert. Sie führen die Umweltzertifikate EMAS und ISO 14001. Und Rege ist mit dem „Ford Q 1“ für sein Qualitätsmanagement ausgezeichnet worden. 20 Jahre Erfolgsgeschichte Werner nennt einen weiteren Erfolgsfaktor. Rege verfügt über eine
Firmenzentrale der Rege Motorenteile GmbH & Co. KG
flache Organisationsstruktur und pflegt enge Kontakte zu vielen langjährigen Kunden. So hat Rege bis 2011 einen Liefervertrag über Pleuel und Zylinderköpfe für das neu erbaute Produktionswerk KIA in der Slowakei. Die Erfolgsgeschichte von Rege begann klein. Vor knapp 20 Jahren wurde die REGE Motorenteile im hessischen Witzenhausen gegründet - gerade mal mit drei Mitarbeitern. Sie führten als Lohnfertiger Zerspanungsaufträge aus. Eigene Produkte gab es damals nicht. Doch schon bald expandierte das Unternehmen. 1992 wurden Fertigungs-
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stätten des früheren Schwermaschinenkombinates Karl Liebknecht in Magdeburg übernommen. 1996 kam die Zylinderkopfproduktion für Volkswagen in Eisenach hinzu. 1999 siedelte das Unternehmen seine Firmenzentrale in Hörselberg bei Eisenach an. Witzenhausen blieb aber als Produktionsstätte erhalten. Derzeit zählt Rege 1300 Mitarbeiter und kann auf einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro verweisen. Starker Partner Für den Erfolg mitverantwortlich war ein weiterer wichtiger Schritt, den das Unternehmen 2002 ging. Damals wurde das Unternehmen von der international agierenden Schaeffler Gruppe übernommen. Sie zählt rund 60 000 Mitarbeiter an 50 Standorten in der ganzen
Welt und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von knapp acht Milliarden Euro. „Durch unsere Muttergesellschaft im Hintergrund sind wir in der Lage, langfristig großvolumige Projekte zu realisieren“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung. Zur Unternehmensgruppe gehören die LuK, INA sowie die auch als Kugelfischer bekannte FAG. Dies hat es Rege ermöglicht, sich auch international auszurichten und weltweit neue Märkte zu erschließen. Besondere Bedeutung hat dabei Osteuropa, sagt Werner. Hierzulande herrsche ein Missverhältnis von Arbeitszeit und Lohn, das nicht mehr zu halten sei: „Da sind osteuropäische Mitbewerber deutlich im Vorteil.“ Werner denkt daran, Produkte in Rumänien fertigen zu lassen. Ein neues Werk steht
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dort kurz vor seiner Fertigstellung. Doch der Blick geht noch weiter in Richtung aufgehender Sonne. Auch China komme als Produktionsstandort in Frage, glaubt Werner. Mit der Schaeffler Gruppe im Rücken plant Werner in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung des Umsatzes. Im Jahre 2009 sollen es 250 Millionen Euro sein, zwei Jahre später stehen 400 Millionen Euro im Plan. Der Manager hält das für realistisch, denn das Unternehmen will auch andere Branchen ins Visier nehmen: In den Bereichen Industrieproduktion und Aerospace bestünden bereits aussichtsreiche Kontakte.
Günther Werner, Vorsitzender der Rege-Geschäftsführung
www.rege.de Kontakt: Rege Motorenteile GmbH & Co. KG Industriestraße 4 D - 99819 Hörselberg Tel.: +49 (0)36920 12-0 Fax: +49 (0)36920 12-407 E-Mail: info@rege.de Internet: www.rege.de Luftaufnahme der Produktionsstätten der Rege GmbH & Co. KG im thüringischen Hörselberg WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN JULI 2006
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