Wirtschaftsspiegel Ausgabe 04/2010

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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 04 /2010 · 6. Jahrgang · 78363 2,90 EURO

GEWÜRDIGT

GEDIEHEN

GETROFFEN

Die Preisträger des XIII. Thüringer Innovationspreises

Die Autobahn im Norden als Standortvorteil

Schweizer Unternehmer besuchen Thüringen

Die aktuelle Ausgabe jetzt auch als iPhone App!

Carl-Ernst Giesting, Chef der envia Mitteldeutsche Energie AG

Erneuerbar ist nicht umsonst


Solarmodul Entwicklung: SCHOTT Solar Deutschland, 2006

Nachhaltigkeit. Made in Germany. Wir investieren in die Zukunft. Der Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung ist Einsatz für unsere Zukunft. Die LBBW-Gruppe und die Sachsen Bank haben die Entwicklung im Segment der Erneuerbaren Energien und deren Vorreiterposition in Mitteldeutschland von Anfang an begleitet und unterstützt.

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

Gemeinsam bieten wir unseren Kunden eine gebündelte Kompetenz bei Unternehmens- und Projektfinanzierungen in diesem Bereich und stärken den Wirtschaftsstandort nachhaltig. Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de oder www.LBBW.de/renewables.


Neue Wege! Ein bewegtes Jahr neigt sich dem Ende - auch für Thüringen. Das Krisenjahr 2009 scheint, gemessen an den aktuellen Wirtschaftsdaten, überwunden. Waren im letzten Jahr zur gleichen Zeit die unternehmerischen Ängste noch groß, so zeigen sich die wirtschaftlichen Zuwachsraten wieder so gut wie lange nicht mehr. In Thüringen hat sich viel verändert. Die neue Landesregierung setzt erste politische Akzente und die Wirtschaft im Freistaat geht daraufhin neue Wege. Neben Personalkosten sind Aufwendungen für Energie vor allem für Industrie und Mittelstand eine der größten finanziellen Belastungen. An der Frage der Energiekostenoptimierung kommt heute kaum ein produzierendes Unternehmen mehr vorbei. Auf den kommenden Seiten stellen wir Ihnen interessante Beispiele aus der Thüringer Wirtschaft vor. Im Technologiefeld rund um Energieeffizienz, Klimaschutz und Erneuerbare Energien steht Thüringen im Vergleich der deutschen Bundesländer untereinander auf einem beachtlichen zweiten Platz. Grund genug für den Wirtschaftsspiegel, in der Ihnen vorliegenden Ausgabe diese noch junge Leitbranche im Freistaat näher zu betrachten. Übrigens, ab Januar 2011 wird die Thüringer EnergieAgentur (ThEgA) ihre Arbeit aufnehmen und auch Ihnen als Unternehmer in Energiefragen beratend zur Seite stehen.

Jürgen Meier, Herausgeber Wirtschaftsspiegel

Das neue Jahr wirft nun seine Schatten voraus. Viele von Ihnen planen bereits jetzt schon Auftragsabwicklung und Produktenwicklungen für 2011. Auch wir arbeiten im Moment auf Hochtouren daran, unsere Kompetenz für Sie im kommenden Jahr weiter auszubauen. Der Wirtschaftsspiegel wird ab 2011 dann alle zwei Monate und im neuen Outfit für Sie erscheinen. Sie werden uns moderner und ansprechender erleben und wir werden somit weiterhin verlässlicher Partner der Thüringer Wirtschaft bleiben. Unser gesamtes Team dankt allen Lesern und Kunden für die gute Zusammenarbeit 2010 und wünscht allen eine erholsame und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Ihr Jürgen Meier Herausgeber Wirtschaftsspiegel

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Foto oben: Wirtschaftsspiegel

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Aus der Politik

AUS DEM INHALT Titel

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Personalwechsel im Thüringer Kabinett: Der neue Finanzminister Wolfgang Voss (CDU, v.l.), die neue Staatskanzleiministerin Marion Walsmann (CDU), der ehemalige Staatskanzleimininister Jürgen Schöning, der neue Innenminister Jörg Geibert (CDU) und Christine Lieberknecht (CDU)

Weitere Themen

Entwicklungen im Nationalpark Hainich Thüringer Innovationen gewürdigt Messechef Fuchsgruber schaut nach vorn Sichtbarer Erfolg beim Aufbau Ost Schweizer Businessgrößen entdecken Thüringen Prädikat „befriedigend“ statt Begeisterung Weiter am Ball bleiben TU Ilmenau nimmt Supercomputer in Betrieb Zusammenarbeit besiegelt Autostrom vom Carport-Dach

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Immobilienspiegel

Energie und Geld sparen Edles Wohnen in Jena Auf und Ab am Immobilienmarkt 6. Immobilientag Thüringen

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Kabinettsroulette

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Rubriken

Personalien Nordthüringen Ostthüringen Südthüringen Westthüringen Expertenrat Impressum

Kommentar von Chefredakteur Daniel Bormke

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Eigentlich war es im November eine gute Nachricht, zumindest für Prof. Peter Michael Huber, Thüringens Ex-Innenminister. Als Mitglied des zweiten Senats am Bundesverfassungsgericht darf er nun eine der ehrenwerten roten Roben tragen. Ein Jahr war er als Innenminister im Lieberknecht-Kabinett im Amt. Nach der Bekanntgabe seines Amtswechsels, hatte sich die Regierungschefin ob eines Nachfolgers zunächst bedeckt gehalten. Doch was dann folgte, glich einem wahren Amtsstuhlreigen im Kabinett. Zusammengefasst passierte Folgendes: Innenminister Huber verlässt das Kabinett, dessen Staatssekretär Geibert wird Nachfolger, Staatskanzleichef und Europaminister Schöning wirft hin, Finanzministerin Walsmann übernimmt dessen Amt und hinterlässt das ihrige dem bis dato sächsischen Finanzstaatssekretär Dr. Wolfgang Voß. Lieberknecht baut also um. Minister Schöning habe auf eigenen Wunsch um sein Ausscheiden gebeten, konstatierte die Landeschefin. Die Hauptaufgabe des neuen Kabinetts werde zunächst ein stabiler Haushalt sein. Da drängt sich die Frage auf, warum sie gerade unter diesem Blickwinkel nur wenige Tage vor dem Haushaltsbeschluss ihre Finanzministerin versetzt? Walsmanns Nachfolger, Dr. Wolfgang Voß, ist ein alter Hase im politischen Finanzgeschäft. Seit 2000 ist er Staatssekretär im Sächsischen Finanzministerium. Walsmann hat nun als Chefin das Sagen in der Thüringer Staatskanzlei und wird gleichzeitig neue Ministerin für Bundes- und Europaange-

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legenheiten. Die Thüringer Opposition beäugt Lieberknechts Entscheidungen erwartungsgemäß kritisch. FDP-Landeschef Uwe Barth sieht Walsmann mangels Unterstützung als gescheitert und wünscht ihrem Nachfolger „mehr Durchsetzungsfähigkeit.“ Und der Landesvorsitzende der Thüringer LINKEN, Knut Korschewsky, spricht gar vom „traditionellen Köpfemikado im AlthausStil.“ Dabei gehe es, so der LINKE-Chef, der Regierung nicht vorrangig um politische Inhalte, sondern um das Auswechseln von Personen. Die Zeit wird letztlich zeigen, ob und wie Lieberknechts Personalentscheidungen fruchten. Dabei bleibt uns Thüringern zu wünschen, dass so bald nicht wieder eines ihrer Kabinettsmitglieder abberufen wird, denn kaum auszudenken wo es endet, wenn sich das Personalkarussel erneut und in gleicher Geschwindigkeit dreht. Ach ja; wie eingangs erwähnt, eigentlich wurde doch nur der Thüringer Innenminister ans Bundesverfassungsgericht berufen.

Foto: Jens-Ulrich Koch/dapd

Grünes Licht für moderne Chemie-Spezialitäten Erneuerbare Energien gibt es nicht zum Nulltarif Windkraft 2.0 Mit Sonne bauen Nicht nur der Umwelt zuliebe E wie EnergieEffizienz Netzwerk



Panorama Anzeige

Nationalpark Hainich

Motor regionaler Wirtschaftsentwicklung

Als Nationalpark ausgewiesen wurde ein Gebiet mit einer hervorragenden Naturausstattung von zweifellos internationaler Dimension, dessen Bedeutung für den Tourismus 1997 aber nahe Null lag. Entstanden auf militärischen Übungsplätzen, die teilweise noch munitionsbelastet waren, ohne jegliche Infrastruktur für einen Wanderer, selbst bei Anwohnern weitgehend unbekannt, erst recht außerhalb Thüringens – das war die Ausgangslage für die Entwicklung des Tourismus in der Hainichregion. Wie sieht nun die Bilanz nach gut einem Jahrzehnt aus? Voraussetzung für Umweltbildung und Erholung war zunächst der Aufbau einer angepassten touristischen Infrastruktur. Neben einem attraktiven Wander wegenetz gehören hierzu ein umfassendes Besucherleit- und -informationssystem

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und Erholungseinrichtungen. Wer heute den Nationalpark erkunden will, hat über 120 Kilometer reizvolle Wander wege und Erlebnispfade zur Verfügung. Informationsstellen wurden eingerichtet, Faltblätter, Broschüren und Bücher herausgegeben und Messen besucht – vielfältige Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit führten zu einem stetigen Anstieg der Besucherzahlen. Die Einrichtung eines Spielerlebnisgeländes, dem Wildkatzenkinder wald, einer Umweltbildungsstation, die Schaffung barrierefreier Erlebnispfade und, im unmittelbaren Randbereich des Nationalparks, die Eröffnung einer Spielscheune und eines Campingplatzes sowie der Jugendherberge Harsberg mit UrwaldLife-Camp waren wichtige Projekte der ersten zehn Jahre. Einen großen Sprung nach vorne in der touristischen Entwicklung brachte der im August 2005 eröffnete Baumkronenpfad an der Thiemsburg. Die grundlegende Idee für den Baumkronenpfad ist eng mit der Zielsetzung des Nationalparks verbunden, Umweltbildung und Forschung zu betreiben, aber auch einer umweltschonenden naturnahen Erholung und der Entwicklung des Fremdenverkehrs zu dienen.

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Der Baumkronenpfad hat alle die in ihn gesteckten Erwartungen voll erfüllt beziehungsweise weit übertroffen. Die Besucherzahlen im Nationalpark sind stark angestiegen: In den letzten Jahren wurden jedes Jahr mehr als 300.000 Besucher gezählt, insgesamt haben den Hainich seit seiner Gründung weit über zwei Millionen Menschen besucht. Der Bekanntheitsgrad des Hainich ist deutlich gestiegen und sein Einzugsbereich hat sich vergrößert. Mittlerweile kommt rund ein Drittel aller Besucher von außerhalb Thüringens. Der Bereich Thiemsburg mit Gaststätte und Wanderherberge ist heute zentraler Anlaufpunkt für den Nationalparkbesucher; es finden sich dort rund 70 Prozent aller Besucher ein. Es entstand ein Informations- und Ausstellungsgebäude, das mit rund 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Besucher dazu einlädt, die „Geheimnisse des Hainich zu entdecken“ (so der Titel der Ausstellung). In Hütscheroda wird derzeit das Projekt „Wildkatzendorf“ gestartet, wo es mit Beteiligung des BUND Thüringen alles rund um das Thema „Wildkatzen“ geben soll, von einem Infogebäude über einen Erlebnispfad bis hin zu echten Wildkatzen im Gehege.

Fotos: reko gmbh

Ende 2010 wird der Hainich, „Urwald mitten in Deutschland“ und Thüringens erster und einziger Nationalpark, 13 Jahre alt. Seine Größe beträgt 7.500 Hektar; Hauptlebensraum sind Laubmischwälder mit Dominanz der Buche. Schutzzweck ist dabei nicht nur die natürliche Entwicklung von Laubwäldern hin zum Urwald, sondern auch For schung, Umweltbildung und Erholung gehören dazu. Im Nationalparkgesetz ist das Ziel der Entwicklung des Tourismus explizit genannt.


Panorama

Der Nationalpark ist ein integrativer Faktor, der eine Regionsbildung gefördert hat, die es vorher nicht gab. Mit einem 2002 erstellten regionalen Entwicklungskonzept liegt eine gute Grundlage zur weiteren Einbindung und Verflechtung des Nationalparks in der Region sowie der Schaffung von weiteren Anziehungspunkten auch im Umfeld des Nationalparks, Teil des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal, vor. Es gibt eine sehr rege und engagierte Kommunale Arbeitsgemeinschaft, wo sich 30 Gemeinden einbringen, und einen Tourismusverband Hainichland (mit dem Namenszusatz „Tourismusverband der Thüringer Nationalparkregion“), der viel zur Vermarktung der Region beigetragen hat. Es wurde ein Regionalmanage-

Nationalpark Hainich Gründung: 31.12.1997 Größe: 7.500 Hektar höchste Erhebung: 494 Meter Laubmischwälder mit Dominanz der Buche 48 Säugetierarten, davon 15 Fledermausarten und die Wildkatze 185 Vogelarten, rund 2.000 Käferarten 800 Farn- und Blütenpflanzen 1.650 Pilzarten

ment „Unstrut-Hainich“ eingerichtet, bestehend aus einem dynamischen 6-köpfigen Team, welches in den vier Handlungsfeldern Wirtschaft, Tourismus, Infrastruktur und Regionalmarketing aktiv ist. Zu den damit verbundenen Hauptaufgaben des Teams zählen unter anderem die Zusammenführung von regionalen Akteuren aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft, die Netzwerk gründung zwischen Verbänden, Unternehmen, Verwaltungen und lokalen Akteuren sowie die Steigerung der Standortattraktivität „Unstrut-HainichRegion“. Besondere Bemühungen werden auch im Bereich Marketing für die Region angestellt. Ziel der Unterstützung von Partnern im Tourismus ist es, ein ganzheitliches Erscheinungsbild und somit eine überregional attraktive Vermarktung zu erreichen. Im Nationalpark Hainich sieht das Regionalmanagement für diesen Bereich einen einzigartigen Standortvorteil und nutzt dieses Zugpferd besonders bei überregionalen Vermarktungsinitiativen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region. Der Hainich ist heute als herausragender Anziehungspunkt für den Thüringenbesucher nicht mehr wegzudenken. Voraussetzung dafür waren die hohe

Qualität des Nationalparks, seine große Akzeptanz und die gemeinsamen Anstrengungen aller Akteure in der Region. In einer 2009 vorgestellten Studie zu den regionalökonomischen Effekten des Tourismus von Prof. Hubert Job wurde für den Hainich allein bei Betrachtung der Nationalparkbesucher im engeren Sinne ein Vollzeitbeschäf tigungsäquivalent von rund 100 Personen ermittelt, was für eine strukturschwache Region nicht unerheblich ist. Mit der zentralen Lage der Region in Deutschland, ihren Naturschönheiten, Kultur-Höhepunkten und geschichtsträchtigen Orten sowie einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es durchaus weitere Perspektiven in der nachhaltigen touristischen Entwicklung.

Kontakt Nationalparkverwaltung Hainich, Bad Langensalza E-Mail: np_hainich@forst.thueringen.de Internet: www.nationalpark-hainich.de REKO GmbH, Bad Langensalza E-Mail: info@reko-uh.de Regionalmanagement Unstrut-Hainich, Mühlhausen Internet: www.regionalmanagement-uh.de

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HOLGER VON HEBEL (41), seit 2008 Vorstandsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG mit Sitz im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz, gehört seit Mitte November dem Vorstand des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) an. Damit vertritt er nun die Interessen von rund 800 Unternehmen der Solarbranche. Der Wirtschaftsingenieur begann 1990 als kaufmännischer Trainee in der Bosch-Gruppe. Vor seinem Wechsel in den Geschäftsbereich Solar Energy war er kaufmännischer Leiter im Bereich Packaging Technology. Neben seinen Aufgaben in der Bosch-Gruppe war er zwischen 2004 und 2006 Aufsichtsratsmitglied der Tele Atlas AG.(bo/em)

Dr. Volker Sklenar

Thüringens Ex-Umweltminister DR. VOLKER SKLENAR wurde Ende November mit der eintausendsten Plakette der „AKTION FLEDERMAUSFREUNDLICH“ ausgezeichnet. 1999 durch Dr. Sklenar in Thüringen initiiert, hat die Aktion heute Nachahmer in elf Bundesländern und im Ausland gefunden. „Als ich damals auf dem Dach des Umweltamts in Erfurt diese Aktion eröffnete, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein Wohnungsbauprogramm für Fledermäuse Erfolg haben wird“, so Dr. Sklenar, der die Aktion zehn Jahre lang als Schirmherr begleitete. Thüringen verzeichnet die bedeutendsten Vorkommen der in Deutschland fast ausgestorbenen Fledermausart „Kleine Hufeisennase“. (em/bo)

Für sein engagiertes Wirken hat der Erfurter Unternehmer EBERHARD KREUSER (73) Anfang Oktober den vom Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft (BVMW) ausgelobten Mittelstandsehrenpreis „Thüringer Unternehmer des Jahres 2010“ erhalten. Kreuser verantwortet als Geschäftsführender Gesellschafter der Messegesellschaft RAM Regio Ausstellungs GmbH die Verbrauchermesse „Thüringen Ausstellung“ und die Urlaubsmesse „Reisen & Caravan“. Der gebürtige Stuttgarter und gelernte Messemacher gründete 1990 sein Unternehmen, initiierte die größte Verbrauchermesse in RheinlandPfalz und wechselte später nach Erfurt. (bo)

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Holger von Hebel

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Eberhard Kreuser

Foto: BMW AG Foto: TIM

Nach nur einem Jahr Dienstzeit wurde Thüringens Innenminister PROF. DR. JUR. PETER MICHAEL HUBER (51) Mitte November als Richter des zweiten Senats an das Bundesverfassungsgericht berufen. Der 51-jährige promovierte Jurist und gebürtige Münchner hatte unter anderem an der Maximilians-Universität in München Rechtswissenschaften studiert und später an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gelehrt, an der er von 1994 bis 1996 auch als Dekan tätig war. Anschließend gehörte er bis zum Jahr 2001 dem Senat der FSU an. Prof. Huber ist verheiratet und hat zwei Kinder (bo)

Foto: Bosch

Prof. Dr. jur. Peter Michael Huber

Jochen Müller

Foto: WS Archiv/TMLNU

Seit Anfang November ist JOCHEN MÜLLER (40) neuer Leiter der Unternehmenskommunikation im BMW-Werk Leipzig. Damit übernimmt er die Funktion und auch die Aufgabe als Pressesprecher des Werkes von Michael Janßen. Jochen Müller ist seit 1999 bei der BMW Group beschäftigt. Seitdem war er in mehreren Funktionen der Konzernkommunikation und Politik in der Konzernzentrale tätig sowie als Leiter der Werkskommunikation des Werkes München. Michael Janßen (50) hatte die Leitungsfunktion in Leipzig seit September 2005 inne. Er wird in Zukunft eine neue Funktion innerhalb der BMW Group in München übernehmen. (bo)

Foto: RAM Regio Ausstellungs GmbH

Prof. Dieter D. Genske

An der Fachhochschule Nordhausen wurde Anfang Oktober DIETER D. GENSKE aufgrund seiner Verdienste zum Professor ernannt. Erst zum zweiten Mal vierlieh die FH außerhalb des Stellenplanes den akademischen Titel. Seit nunmehr sechs Jahren forscht und lehrt der studierte Geologe und Bauingenieur Genske im Fachbereich Ingenieur wissenschaften an der FH Nordhausen. Derzeit arbeitet er an einem regionalen Energie- und Klimakonzept für die Planungsregion Nordthüringen und gemeinsam mit dem Planungsbüro ENERGIE.KLIMA.PLAN GmbH an der Erstellung eines Thüringer Bestands- und Potenzialatlasses für erneuerbare Energien. (bo)

Foto: FH Nordhausen

Personalien


Der Vorstandsvorsitzende des Thüringer Solarclusters SolarInput e.V., DR. HUBERT AULICH (PV Crystalox Solar GmbH), wurde Anfang Dezember mit großer Mehrheit wieder gewählt. Er übernimmt den Bereich Strategie und Produktion, sein erneut im Amt bestätigter Stellvertreter, Dr. Peter Frey ist für Finanzierung und Förderung des Vereins zuständig. Ferner legte SolarInput für die nächsten drei Jahre die strategischen Schwerpunkte fest. Dabei haben sich die Mitlgieder auf das Kernthema Sicherung und Entwicklung des Solarstandortes Thüringen für Produktion, Forschung, Bildung und Heimatmarkt verständigt. (bo)

Bettina Limpert

Dr. Hubert Aulich

BETTINA LIMPERT, von der Active Fiber Systems GmbH aus Jena nahm für ihre Firma Anfang Dezember einen Sonderpreis des „Thüringer Gründerpreises 2010“ entgegen. Das Unternehmen entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik sowie der FSU Jena Faserlasersysteme, die sich durch flexible Anwendung und höhere Leistungsstärke bei verbesserter Energieeffizienz auszeichnet. Den 5.000 Euro-Preis vergab die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT). Insgesamt wurden sechs Preise, drei Sonderpreise und zwei Sachpreise in zwei Kategorien vergeben. (bo)

Der Küchenchef vom Schlossrestaurant in Sondershausen, RALF KRONMÜLLER (28), erhielt Mitte November seinen ersten Michelin-Stern. Nach vier Varta-Diamanten ist dies die zweite hohe Ehrung für den jungen Sternekoch innerhalb weniger Monate. Erst seit 14 Monaten leitet Kronmöller das Gourmetrestaurant in Nordthüringen und beeindruckt selbst die Fachwelt mit seiner Kochkunst. Im August des vergangenen Jahres übernahm Kronmüller mit der Leitung des Schlossrestaurants im nordthüringischen Sondershausen seine erste Führungsposition, nachdem er seine Ausbildung in der Hotelfachschule Heidelberg beendet hatte. (bo)

Ralf Kronmüller

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Foto: Bauhaus-Universität Weimar Foto: FH Nordhausen

Für weitere sechs Jahre wurde Anfang Dezember PROF. DR. JÖRG WAGNER als Präsident der Fachhochschule Nordhausen im Amt bestätigt. Seine neue Amtszeit beginnt ab März 2011. Die ausgewählten sechs qualifiziertesten Bewerber hatten sich Mitte November vorgestellt. Das Ergebnis fiel trotz der großen Konkurrenz eindeutig aus. Von den 14 anwesenden stimmberechtigten Hochschulratsmitgliedern hatten elf Prof. Wagner ihr Vertrauen geschenkt. Seit 2006 war er bereits Rektor der FH. Im Jahr 2007 wurde das Thüringer Hochschulgesetz geändert und die Wahl eines Präsidenten war notwendig. Diese Wahl gewann Prof. Wagner. (bo)

Foto: PV Crystalox Solar

Prof. Dr. Jörg Wagner

Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke

Foto: STIFT

Anfang Dezember wählte der Senat der Bauhaus Universität Weimar PROF. DR.-ING. KARL BEUCKE (59) zum neuen Rektor, welcher ab April 2011 für fünf Jahre sein Amt antreten wird. Prof. Beucke ist bereits seit 2005 Prorektor für Forschung. Im Jahr 1995 war er als Professor für Informatik im Bauwesen an die Fakultät Bauingenieur wesen berufen worden. Dort leitete er mehrere bedeutende Drittmittelprojekte. Im Wintersemester 2006/07 lehrte er an der Jacobs School of Engineering der University of California im Rahmen einer Dozentur. Seit 2008 ist er Präsident der International Society for Computing in Civil and Building Engineering (ISCCBE). (bo)

Foto: Maxxomedia.PR (Antje Burghardt)

Dr. habil. Martin Gude

DR. HABIL. MARTIN GUDE ist seit Anfang November neuer Abteilungsleiter „Energiepolitik, Technologie- und Forschungsförderung“ im Thüringer Wirtschaftsministerium. Der 1961 in Rheine (NRW) geborene studierte Geograph und Politologe war zuletzt Geschäftsführer des Thüringer Instituts für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK GmbH), ein Beratungsunternehmen für Aspekte des Klimawandels, das er mit mehreren Partnern gegründet hatte. Davor war er als Privatdozent an den Universitäten in Heidelberg, Basel und Jena tätig. Während dieser Zeit hatte er sich in der Arktis und in Hochgebirgen mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt. (bo)

Foto: Olivia Köllmer/WS

Personalien

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Titel

Deutschland ist weltweit führend im Umwelt- und Klimaschutz. „Klima- und Umweltschutz, Ressourcen- und Energieeffizienz tragen in großem und wachsendem Umfang zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Wertschöpfung und zur technologischen Entwicklung in unserem Land bei“, unterstreicht Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen die Bedeutung einer noch jungen und sich rasant entwickelnden Leitbranche der Bundesrepublik. Der deutsche Anteil am Weltmarkt für Umwelttechnologien und -dienstleistungen beträgt heute 224 Milliarden Euro, das sind 16 Prozent. „Unsere Unternehmen“, setzt Röttgen fort, „halten Anteile zwischen fünf und 30 Prozent am Export von Umweltschutzgütern. Unsere Kernkompetenzen liegen insbesondere in der umweltfreundlichen Energieerzeugung sowie in der Trennung und Verwertung von Abfall. Damit ist der Umweltsektor nicht nur Wachstumstreiber, sondern auch Beschäftigungsmotor: Rund 1,8 Millionen Menschen finden hier eine Beschäftigung, allein 340.000 im Bereich der erneuerbaren Energien“. Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und erneuerbare Energien

Thüringens Wirtschaft auf grüner Überholspur

Der Umweltsektor ist nicht nur Wachstumstreiber, sondern auch Beschäftigungsmotor: Rund 1,8 Millionen Menschen finden hier eine Beschäftigung, allein 340.000 im Bereich der erneuerbaren Energien. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen

Doch Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig sieht darin erst den Anfang und damit einer rosigen grünen Zukunft für sein Bundesland entgegen: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Förderung der grünen Technologien muss mit Hochdruck fortgesetzt werden“, konstatiert Machnig. Thüring-

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en weist unter allen Ländern die größten Erfolge bei der Nutzung erneuerbarer Energien auf, das Land ist hier vom vorletzten Platz (2008) auf Platz vier vorgerückt. Das geht aus der wissenschaftlichen Analyse hervor, die der Auszeichnung zugrunde liegt. Allerdings: Die Möglichkeiten der Windenergie wie auch der Photovoltaik werden noch zu wenig genutzt. Schlecht sind vor allem die Bewertungen im Bereich der Windenergie. Das bestätigt Stefan Hloucal, Thüringensprecher des Bundesverbands Windenergie (BWE) und erläutert, dass: „das Potenzial der Windenergienutzung im Freistaat noch lange nicht ausgeschöpft wird.“ Die Analyse der „Leitstern“-Initiative nennt als Hemmnisse der Windkraft in Thüringen vor allem Höhenbegrenzungen durch Änderungen des Landesentwicklungsplans 2009, fehlenden Vorrang für erneuerbare Energien, veraltete Planungsinstrumente in der Regionalplanung, zu wenige Vorrangflächen aber auch die Streichung bestehender Vor ranggebiete in Regionalplanentwürfen. Doch auch bei der Nutzung von Solarenergie sieht der Verbandssprecher des Thüringer Solarclusters SolarInput e.V. Dr. Hubert Aulich ebenfalls noch Nach-

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holbedarf: „Auch wenn die Unternehmensdichte unserer Branche hier weltweit einmalig ist, so wird doch die Nutzung solarer Energie letztlich noch zu wenig ausgeschöpft“, so Aulich. Wenn noch nicht bei der Nutzung, so doch auf dem Gebiet der Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz ist Thüringen Technologietreiber und gehört zu den Ländern, die bei Programmatik und Zielen führend sind. Die „Leitstern“Studie verweist explizit auf das Zukunfts- und Innovationsprogramm (ZIP) Thüringen des Thüringer Wirtschaftsministeriums. Bundesweit deckten erneuerbare Energien im Jahr 2009 rund 16 Prozent des Stromverbrauches. Geht es nach dem Bund, werden sie 2020 auf 35 Prozent ansteigen und bis zum Jahr 2030 auf 50 Prozent gesteigert. Im Jahr 2050 sollen 80 Prozent erreicht werden. Den Ländern und Kommunen kommt eine besonders wichtige Rolle zu, weil diese Ziele vor Ort umgesetzt werden müssen, da erneuerbare Energien überwiegend dezentral genutzt werden. Bei der Umsetzung dieser Ziele wird Thüringen seine Position verbessern und auf jeden Fall weiter ausbauen. (bo)

Foto: BMU/Matthias Lüdecke

Ende November verlieh Röttgen den „Leitstern 2010“, die Auszeichnung im diesjährigen Bundesländervergleich der Agentur für erneuerbare Energien an die Bundesländer. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die Bundesländer Brandenburg als Gesamtsieger, Thüringen in der Kategorie „Aufsteiger“ und Bayern für das Bürgerengagement im Bereich erneuerbare Energien. Thüringen belegt im Gesamtranking einen beachtlichen zweiten Platz. Im Vergleich zum letzten „Leitstern 2008“ hat sich der Freistaat damit gleich um acht Plätze verbessert und erhielt deshalb den Preis in der Kategorie „Aufsteiger“.


Titel

Energieeffizienz

Grünes Licht für moderne Chemie-Spezialitäten

Fotos: enviaM

Auf eine 180-jährige Erfolgsgeschichte kann das Chemiewerk Bad Köstritz im kommenden Jahr blicken. In den Unternehmensgrundsätzen verpflichtet sich der traditionsreiche Betrieb, schonend mit den Naturressourcen umzugehen und die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Das gilt auch beim Energieverbrauch. Die moderne Produktion innovativer Chemie-Spezialitäten wird mit dem Energiemanagement von enviaM gesteuert.

Nicht viel größer als ein Notizbuch, grau und unspektakulär: Den kleinen Kasten an der Wand der Messwarte übersieht man leicht in Anbetracht der zahlreichen Displays. „Umso wichtiger sind für uns die Ergebnisse, die er liefert“, verspricht Siegfried Götze. Der Leiter Zentralbereich Technik der Chemiewerk Bad Köstritz GmbH bringt die Bedeutung auf den Punkt: „Das ist unsere Energiealarmanlage. Damit können wir unsere Spitzenlasten im Erdgasverbrauch nachhaltig reduzieren.“ Wie der Ingenieur erläutert, werden diese gerade in der kalten Jahreszeit bei Temperaturen unter minus zehn Grad zunehmend erreicht. „Zu den normalen Produktionsabläufen kommen dann Aufheizprozesse, die für kurze Zeit eine extra Por tion Dampf benötigen und die Spitzenlast in die Höhe treiben.“ Wenn, wie im Chemiewerk Bad Köstritz eine maxi-

male Stundenlast für die Erdgasabnahme vereinbart ist, kann das am Ende hohe zusätzliche Kosten verursachen. „Während des letzten, sehr strengen Winters hatten wir unsere maximalen Leistungswerte überschritten. Am Ende kam uns das teuer zu stehen“, berichtet Siegfried Götze. Anlass genug, zusammen mit dem Energieversorger enviaM über die Einführung eines Energiemanagements zu sprechen.

Chargenprozesse ein zu hoher Erdgasverbrauch, kann das Blockheizkraftwerk vorübergehend gedrosselt oder kurzzeitig abgeschaltet werden.“ Laut Götze ist das längst noch nicht das Ende der Optimierung: „Derzeit arbeiten wir an einem Lastmanagement. Nach einem ausgeklügelten System sollen Prozesse dann automatisch verzögert, gedrosselt oder gestoppt werden – genau wie wir es brauchen, um effizienter zu werden.“

Eine Produktion im weitgehenden Einklang mit der Natur und dem Umweltschutz steht im Chemiewerk Bad Köstritz schon lange auf der Tagesordnung. Das Werk betreibt eigene Anlagen zur Abwasser- und Abluftreinigung, auf Schallemissionen wird genauestens geachtet. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ebenfalls seit langem ein Thema. „Schon seit 1998 erzeugen wir in unserem Heizkraftwerk eigene Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung. Seit diesem Jahr wird elektrischer Strom auch in einem neuen erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt. Etwa 40 Prozent unseres gesamten Strombedarfs werden nunmehr durch Eigenstrom abgedeckt“, schildert Götze. Genau hier setzt auch das Energiemanagement an. „Droht durch viele parallel anlaufende

Eine einfache Variante ist die enviaMEnergieampel, wie sie im Chemiewerk Bad Köstritz zum Einsatz kommt. Mit ihrer Hilfe wird frühzeitig deutlich, wann der tatsächliche Leistungswert die Schwellwerte erreicht oder erreichen wird. Ähnlich wie im Straßenverkehr zeigt die Energieampel über die Signalfarben rot, gelb und grün den Energiefluss an. Grün beispielsweise heißt, dass der Strom- oder Gasverbrauch völlig in Ordnung ist. Gelb bedeutet: Achtung, eine Spitzenlast droht. Wenn jetzt noch ein Strom oder Gasabnehmer hinzukommt, wird der Schwellwert für diesen Abrechnungszeitraum überschritten. Rot ist dann das Alarmsignal – die Spitzenlast ist erreicht. (su/em) !

www.cwk-bk.de

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Titel

Erneuerbare Energien gibt es nicht zum Nulltarif Die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) mit Sitz in Chemnitz ist mit mehr als 1,35 Millionen Kunden eigenen Angaben zufolge der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. In Thüringen ist enviaM im Norden und Osten des Freistaates Grundversorger und Netzeigentümer und bietet Privat- und Geschäftskunden im ganzen Land Angebote zur Energieversorgung an. Der Wirtschaftsspiegel sprach mit dem enviaM-Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting über die Energie der Zukunft und notwendige Investitionen in das Stromnetz:

Foto: enviaM

Wie hoch ist der Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtaufkommen im Netz der enviaM, wie verteilen sich die verschiedenen Energieträger und wo liegen noch Potenziale für die Zukunft? Giesting: „Strom wird immer grüner. Dies gilt auch für das enviaM-Netzgebiet. Die erneuerbaren Energien haben mittlerweile einen Anteil von knapp 40 Prozent am Strom, der durch unsere Netze fließt. Wir sind damit die Region mit der dritthöchsten Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien bundesweit. Im laufenden Jahr wird die Stromeinspeisung voraussichtlich auf den neuen Rekordwert von 6,3 Milliarden Kilowattstunden steigen. Damit können rund 2,5 Millionen Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Der größte Anteil entfällt auf die Windenergie, gefolgt von Solarenergie und Biomasse. Auch künftig ist insbesondere bei der Wind- und Solarenergie mit starken Zuwächsen zu rechnen.“ Kann durch den Einsatz unterschiedlicher erneuerbarer Energien die Versorgungssicherheit gewährleistet werden? Giesting: „Kurz- und mittelfristig bleiben Kernenergie und Kohle unverzichtbar, um neben den erneuerbaren Energien eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung zu gewährleisten. Sie sind wichtige Brückentechnologien. Sieht man die Dinge realistisch, haben wir noch einen weiten Weg vor uns, bis die erneuerbaren Energien in der Lage sein werden, die Stromversorgung vollständig zu übernehmen. Die Bundesregierung geht in ihrem Energiekonzept davon aus, dass bis 2050 rund 80 Prozent der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien entfallen werden. Mit Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen halte ich dies für ein sehr ehrgeiziges Ziel. So ist beispielsweise die Akzeptanz der Bevölkerung für den notwendigen Netz-

ausbau nur bedingt vorhanden. Dies gilt auch in Thüringen, wo etwa der Bau der neuen Hochspannungsleitung durch den Thüringer Wald, die den grünen Strom vom Osten in den Süden bringen soll, vor Ort auf heftigen Widerstand stößt.“ Durch den zunehmenden Ausbau von Windkraftanlagen sind auch Investitionen in das Leitungsnetz nötig. Wie können diese Investitionen umgesetzt werden, ohne dass die Preise für die Kunden merklich ansteigen und wie kann eine zunehmende Zerstörung des Landschaftsbildes durch immer mehr Hochspannungsleitungen vermieden werden? Giesting: „Mehr erneuerbare Energien gibt es leider nicht zum Nulltarif. Allein im Hochspannungsbereich muss unser Netzbetreiber mittelfristig mehr als 125 Millionen Euro zusätzlich in den Netzausbau investieren, um mit der Entwicklung Schritt zu halten. In ganz Deutschland werden es nach einer aktuellen Prognose der Deutschen Energie Agentur bis 2020 rund 9,7 Milliarden Euro sein. Zu den Mitteln für den Netzausbau kommen die Aufwendungen für die staatliche Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Beides hat seinen Preis, den der Verbraucher mit zu bezahlen hat. Dabei wird es auf lange Sicht bleiben. Die mit Blick auf das Landschaftsbild vielfach geforderte Verlegung von Hochspannungsleitungen unter die Erde würde die Kosten weiter in die Höhe treiben. Erdkabel sind im Hochspannungsbereich mehr als dreimal so teuer wie Freileitungen. Zielführender ist da der Einsatz neuer Technologien, die es ermöglichen, mehr Strom über ein und dieselbe Leitung zu transportieren, um so den Netzausbau auf ein Mindestmaß zu beschränken.“

Im Netzgebiet der enviaM sorgen große Kohlekraftwerke für Strom. Kohle ist in der Region auch ein wichtiger Rohstoff und bindet Arbeitsplätze. Welche Zukunft sehen Sie für die Kohlenutzung und wie kann sie künftig umweltschonender werden? Giesting: „Wie bereits betont, spielt die Kernenergie neben der Kohle als Brückentechnologie eine wichtige Rolle. Dies gilt vor allem für die Braunkohle, auf die momentan rund ein Viertel der deutschen Stromerzeugung entfällt. Sie ist der einzige heimische Energieträger, der in großen Mengen verfügbar ist, keine Subventionen benötigt und zu wettbewerbsfähigen Kosten bereitgestellt werden kann. Die Braunkohle ist zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem viele Arbeitsplätze gerade in strukturschwachen Gebieten abhängig sind. Mit Blick auf den Klimaschutz muss die Stromerzeugung aus Braunkohle ef fizienter und umweltfreundlicher werden. Neue Technologien wie etwa die Abtrennung und Speicherung des entstehenden Kohlendioxids sind deshalb konsequent zu fördern. Es wäre schön, wenn Ostdeutschland dabei eine Vor reiterrolle einnehmen würde.“ Wie können Ihrer Meinung nach vor allem mittelständische Unternehmen Energiekosten senken? Neue Technologien? Andere Energieformen? Wohin geht der Trend? Giesting: „Die Energiekosten werden sich auch künftig auf hohem Niveau bewegen. Deshalb besteht für den Mittelstand zu mehr Energieeffizienz keine Alter native. Hier sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Wir zeigen den Unternehmen gern, wo der Hebel anzusetzen ist. Im Rahmen unseres Aktionsprogramms für mehr Energieeffizienz fördern wir entsprechende Energieeffizienzprojekte in Betrieben auch finanziell. Dass die Rechnung aufgeht, belegt beispielhaft das Chemiewerk in Bad Köstritz. Es ist eines von mehreren hundert Unternehmen in Ostdeutschland, die dank der Zusammenarbeit mit enviaM beim Energiesparen deutliche Fortschritte machen.“ Das Gespräch führte Sascha Uthe

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www.enviam.de

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Titel

Windkraftanlagen des Typs ENERCON E70E4 am Erfurter Kreuz bei Arnstadt

Windenergie

Windkraft 2.0

Gibt es in Thüringen überhaupt genügend Wind und noch verfügbare Flächen für die Nutzung von Windkraftanlagen? Hloucal: „Im Freistaat weht durchaus genügend Wind, um damit Energie zu gewinnen. Gerade in den Höhenlagen sind die Windausbeuten fast so gut, wie in Küstennähe. Bezogen auf die Gesamt-

Im Freistaat Thüringen weht gerade in den Höhenlagen durchaus genügend Wind, um damit Energie zu gewinnen. Stephan Hloucal, Landesvorsitzender BWE

fläche des Freistaates sind derzeit nur 0,27 Prozent für die Errichtung von Windkraftanlagen ausgewiesen: Das ist zu wenig! Seit Jahren setzt sich der BWE dafür ein, die Windvorrangfläche mindestens zu verdreifachen und auf ein Prozent anzuheben. Bei der alten

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Landesregierung stieß man damit stets auf taube Ohren. Ich bin erfreut, dass Wirtschaftsminister Machnig unsere Bestrebungen ernster nimmt.“ Und wie „weht der Wind“ für Hersteller von Windkraftanlagen in Thüringen? Hloucal: „Es gibt bereits eine Reihe von Unternehmen, die Komponenten für Windkraftanlagen fertigen. Die Meuselwitz Guss GmbH ist zum Beispiel Premium-Hersteller der ENERCON GmbH, Deutschlands Marktführer bei Windkraftanlagen. Auch für kleinere Unter nehmen ist Windenergietechnik ein wichtiges Standbein. So werden im Freistaat auch Rotorblätter, Turmflansche oder Steuerungstechnik für Windkraftanlagen gefertigt.“ Aber ist Thüringen auch für große Windkraftanlagenhersteller als Produktions- und Entwicklungsstandort attraktiv (genug)? Hloucal: „Durchaus. Die Schuler AG plant, 2013 eine neue Serie von Windkraftanlagen in Erfurt zu fertigen. Ob sich darüber hinaus weitere Unter nehmen der Branche ansiedeln werden, wird vom Bemühen der Landesregierung, positive Rahmenbedingungen zu schaffen, abhängen. Und dann auch davon, ob Fachkräfte vorhanden sind.“

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Welche Rolle spielt Windenergie für eine klimaschonendere Energieversorgung? Hloucal: „Gemeinsam mit Wasserkraft hat Windenergie den größten CO2-Minderungseffekt. Für die klimaschonende Energieversorgung ist sie somit wichtig, wenngleich sich der Energiebedarf mit ihr allein nicht decken lässt. Was wir daher brauchen, ist ein Mix aus verschiedenen regenerativen Energiemodellen. Dafür müssen alle Potentiale ausgeschöpft und weiter entwickelt werden.“ Arbeiten Sie mit anderen Branchenverbänden zusammen, um diesen Energiemix im Freistaat zu etablieren? Hloucal: „Mit Blick auf die Energiedebatte, die unbedingt weiter geführt werden muss, ist es wichtig, dass die Verbände der erneuerbaren Energien gemeinsam auftreten. Wir stehen in engem Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke e.V. Die Zusammenarbeit mit Solarinput e.V. ist angeregt, muss aber intensiviert werden. Mit Blick auf die anstehende EEGDebatte ist ein gemeinsames Auf treten mit Vertretern der Solarbranche meines Erachtens von Vorteil.“ (kö) Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

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www.wind-energie.de

Foto: Stephan Hloucal, Manuela Müller

Insgesamt 565 Anlagen mit einer Leistung von 730 Megawatt und rund 1.100 Beschäftigte – das sind die Kennzahlen, mit denen die Branche der Windenergie derzeit in Thüringen aufwarten kann. Noch immer sei Windenergie im Freistaat kaum genutzt und ihre wirtschaftlichen Potenziale verkannt, beklagt Stephan Hloucal. Als Thüringer Landesvorsitzender des Bundesverbands WindEnergie e.V. (BWE) tritt er an, um sie stärker zu etablieren:


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intec und Z 2011

Starke Beteiligung aus Thüringen Das Messejahr der Metall be- und verarbeitenden Industrie Deutschlands beginnt 2011 in Leipzig. Vom 1. bis 4. März laden die Zuliefermesse Z und die Maschinenbaumesse intec erneut zu der großen Industrieund Investitionsgüterschau. Für das Messe-Doppel werden zirka 1.300 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet. Mit dabei sind Unternehmen aus Thüringen, darunter besonders stark Kunststoffverarbeiter wie Plasttechnik Hohleborn, wilhelm-plastic oder Sinntec Pulverspritzguß. Besonders die Zuliefermesse stellt für die mitteldeutschen Kunststoffverarbeiter und ihre Netzwerke eine wichtige Branchenplattform dar. So wird zum Beispiel das Ausstellerforum der Z von den Unter nehmen rege genutzt, um neue Produkte und Verfahren vorzustellen.

Zu den Thüringer Ausstellern auf der intec zählen unter anderem EHP Blechbearbeitungsmaschinen und Otto Vision. Insgesamt haben für das Messe-Doppel Z/intec bereits 60 Aussteller aus Thüringen fest gebucht. Einige von ihnen präsentieren sich auf den traditionellen Thüringer Gemeinschaftsständen. Sie werden seit Jahren von Roland Bräuer Außenwirtschaftsberatung und Marketingservice, Erfurt, organisiert – in diesem Jahr je zwei pro Messe. „Die Form

der gemeinschaftlichen Präsentation hat sich bewährt. Dabei ist es ist erfreulich festzustellen, dass mein Angebot auch zunehmend von Unternehmen aus anderen Bundesländern für eine erste Messeteilnahme in Leipzig genutzt wird“, sagt Roland Bräuer. Schwerpunkt der Z sind Zulieferleistungen für die Fahrzeugindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau sowie weitere industrielle Einsatzfelder. Zum Portfolio der intec gehören Werkzeugmaschinen, Sondermaschinen, Werkzeuge, Werkzeugsysteme, Vorrichtungen, Baugruppen, Maschinenkomponenten sowie Lasersysteme zur Materialbearbeitung.

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www.messe-intec.de www.zuliefermesse.de

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Mit Sonne bauen Bereits zum dritten Mal fand vom 10. bis 11. November der Bauhaus.SOLAR Kongress in Erfurt statt. Anfangs belächelt, hat sich der Kongress inzwischen zum renommierten Forum entwickelt, das Wege sucht und aufzeigt, wie sich Architektur und Solartechnik funktionell, ästhetisch und wirtschaftlich enger miteinander verbinden lassen.

Die Kluft zwischen Ingenieurkunst und Architektur zu schließen, darin sehen Hubert Aulich und auch Prof. Dr. Gerd

Zimmermann, Rektor der Bauhaus Universität Weimar und ebenfalls Mitinitiator des Forums, die Herausforderung der heutigen Zeit und die Notwendigkeit eines Kongresses wie dem Bauhaus. SOLAR. Denn „wenn die Solartechnik noch mehr etabliert und weltweit verstärkt angewendet werden soll, dann ist die ästhetische Komponente neben der technischen ein wesentlicher Erfolgsfaktor“, erklärt Zimmermann. Dass sich die Architekturriege Thüringens, Deutschlands und Europas dem Thema mehr und mehr annimmt und bereits mit durchaus innovativen Lösungen aufwarten kann, zeigt ein Blick auf die über 90 Arbeiten, die Studenten für den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Bauhaus.SOLAR Award eingereicht haben. Neben Design- und Architekturideen gab es auch eine ganze Reihe von städtebaulichen Projekten, die sich mit der Nutzung von Solarenergie auseinander setzten. Gewinner des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Awards ist das Projekt „POWER.Plant“ von Pascal Maas. Bei dem Entwurf des Münsteraner Studenten handelt es sich um eine neue archi-

tektonische Ausdrucksform, bei der Algen in der Fassade Sauerstoff erzeugen. Damit wird Solarenergie auf biologischer Basis nicht nur genutzt, um Kohlendioxid zu binden, sondern auch, um Biodiesel herzustellen, der wiederum ein hauseigenes Blockheizkraftwerk antreibt. „Somit entsteht ein Kreislauf, der zu einer minimalen Schadstoffemission des Gebäudes führt“, erklärt Michael Frielinghaus, Juryvorsitzender des Preises und Präsident des Bundes Deutscher Architekten (BDA) die Funktionsweise des Gewinnerprojektes. Neben Maas wurde mit Matt Townsend auch ein Student der Oxford Brookes University ausgezeichnet. Mit seinem Entwurf „H2SOLAR“ will er dem im Jahr 2040 drohenden Trinkwassermangel mit einem solarbetriebenen Regenwasserauffang- und -aufbereitungssystem Einhalt gebieten. Den dritten Platz erhielt die Bauhaus Studentin Bianka Brandl für ihr städtebauliches Konzept einer Solartankstelle in Indien. „Die jungen Designer und Architekten entwickeln Gebäude, die durch die Integration von erneuerbaren Energien mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen und eine neue Gestalt und Funktionalität erhalten. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum wirksamen Klimaschutz“, so Aulich. Genau solche Ansätze zeigten, wie vielfältig Sonnenenergie genutzt werden könne. Längst müsse man schon heute Solar technik nicht mehr nur auf Dächer schrauben, begründet Aulich angesichts der ausgezeichneten Beiträge begeistert und blickt mit Spannung auf den vierten Bauhaus.SOLAR Kongress 2011.(kö) !

www.bauhaus-solar-award.de

Bild: Pascal Maas

Denn noch immer hinke die Architektur der Solartechnik hinter her, bedauert Dr. Hubert Aulich, Vorsitzender des Solarinput e.V. und Mitbegründer des Kongresses. So gebe es noch erhebliches Potential, um solartechnische Systeme schneller und ästhetisch ansprechend in die Architektur von Gebäuden und Städten zu integrieren. Die Solarindustrie könne schließlich nicht mit ihren technischen Innovationen und Neuerungen hinter dem Berg halten und warten, bis Architekten soweit sind, argumentiert Aulich anlässlich des Kongresses nicht ohne anspornenden Ton in der Stimme und ergänzt: „Den Klimawandel kümmert es nicht, ob Strom oder Wärme erzeugende Solarmodule gestalterisch ansprechend oder schlicht unansehnlich sind.“


Titel

aus Forschung und Produktion darf der Bundesrepublik und besonders Thüringen nicht abhanden kommen.“ Sie sprechen von einer Netzparität im Jahr 2015. Ist diese Jahreszahl trotz veränderter politischer Rahmenbedingungen haltbar? Aulich: „An 2015 halte ich weiter fest. Die Einspeisevergütung wird so oder so sinken, da besteht kein Zweifel. Schließlich ist die Vergütung an die Zuwachszahlen gekoppelt und je mehr Solartechnik verkauft und genutzt wird, desto stärker wird auch die Förderung sinken.“

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www.solarinput.de

„Die Kombination aus Forschung und Produktion nicht verlieren“ Innovationen schaffen und schnell praktisch umsetzen sei so etwas wie die Zauberformel für die Zukunft der Solarbranche in Thüringen, verriet Dr. Hubert Aulich, Vorsitzender von Solarinput e.V. und Vorstandsmitglied der PV Crystalox Solar anlässlich des Bauhaus.SOLAR Kongresses am 10. November:

Foto: René Weigel

Wie geht es der Solarbranche in Thüringen denn momentan? Aulich: „Insgesamt sieht es derzeit recht gut aus. Wir haben in den vergangenen Jahren an die 5.000 neue Arbeitsplätze im Freistaat geschaffen. Und Solartechnologie ist eine der Technologien dieses Jahrhunderts, die langfristig angelegt ist und die auch langfristig Arbeitplätze schafft.“ Und wie wird sich die Branche in der Zukunft entwickeln? Aulich: „Die weitere Entwicklung wird von den politischen Rahmenbedingungen abhängen. Es ist bekannt, dass das entscheidende Wachstum der Branche dann kam, als die politischen Randbedingungen positiv waren und das EEG für Photovoltaik attraktiv war. In diesem und im nächsten Jahr wird es deutliche Verminderungen der Einspeisungsvergütung geben. Soll der PV-Markt auf diesem Niveau gehalten werden, so wird ein enormer Preisdruck erzeugt werden.

Es wird sich zeigen, wie die Thüringer Solarindustrie das verkraftet.“ Wird dieser Preisdruck für Thüringer Solarfirmen zum Problem werden? Aulich: „Im Freistaat gibt es größere Firmen, die stark auch auf den Export ihrer Produkte ausgerichtet sind, was wichtig ist. Dann gibt es aber auch kleinere Unternehmen, die weniger exportorientiert arbeiten. Diese Firmen werden sich schwerer tun, dem Preisdruck standzuhalten. Denn einen Installateur interessiert es im Allgemeinen nicht, ob die Module, die er auf einem Dach montiert, aus China, Taiwan, Korea oder eben Thüringen kommen – da zählt in erster Linie der Preis, über den er letztendlich Kunden gewinnt.“ Aber wie bleiben Thüringer Firmen dann auch in Zukunft konkurrenzfähig? Aulich: „Durch Innovationen, die schnell umgesetzt werden und die Produkte besser und kostengünstiger machen. Deutschland gilt allzu oft als ein Land der Forscher. Wir können jedoch nicht 80 Millionen Forscher beschäftigen. Zweifelsohne brauchen wir sie. Entscheidend ist insbesondere, dass erforschte Technologien schnell umgesetzt werden. Und genau diese Kombination

Wann kann nach Ihrer Einschätzung der Energiebedarf in Deutschland komplett mit Hilfe von Solarenergie gedeckt werden? Aulich: „Was wir in den nächsten zehn bis 20 Jahren sehen werden, ist, dass es nicht nur eine Technologie sein wird, mit der sich der Energiebedarf decken lässt. Photovoltaik wird eine große Rolle spielen, auch, weil sie überall auf der Welt einsetzbar ist. Sie verursacht weder störende Geräusche noch uner wünschte Beschattung. Weiterhin kann sie modular eingesetzt werden – von großen Systemen mit Hunderten von Megawatt, bis zu kleineren für Privathaushalte.“ Bei der Produktion von Solartechnik nimmt Thüringen bereits eine Spitzenposition ein. Was muss geschehen, damit auch die Nutzung im Freistaat deutlich zunimmt? Aulich: „Ich weiß nicht, wie viele der 5.000 Menschen, die von der Thüringer Solarindustrie beschäftigt werden, tatsächlich auch Solaranlagen zur Stromund Wärmeerzeugung auf ihren Dächern haben. Im Ländervergleich liegt Thüringen bei der Nutzung noch auf den hinteren Plätzen. Daher bedarf es noch größerer Anstrengungen im Marketingbereich und intelligenter, ästhetisch anspruchsvoller Anwendungen.“ Mit dem „1.000-Dächer-Programm“ der Landesregierung, gibt es bereits Ansätze, Solarenergie in Thüringen salonfähig zu machen. Welche Bedeutung messen Sie derartigen Versuchen bei? Aulich: „Für Kommunen ist das Programm eine gute Möglichkeit, Solarstrom zu nutzen. Natürlich ist das Förderkonzept nicht so angelegt, dass man Dächer flächendeckend mit Photovoltaikanlagen bestückt. Aber es ist ein Anfang. Man kann in einzelnen Gemeinden die Technologie demonstrieren und auf den Schneeballeffekt setzen.“ (kö) Das Gespräch führte Olivia Köllmer

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Ressourceneffizienz erzeugt Wettbewerbsvorteile – unter diesem Motto stand das Forum Umweltwirtschaft, das auf Anregen der kürzlich gegründeten Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) Anfang Dezember in Erfurt stattfand.

Längst sei die Notwendigkeit zu mehr Ressourceneffizienz in den Köpfen der Unternehmer angekommen, weiß Dr. Martin Gude, der neue Abteilungsleiter für Energiepolitik im Thüringer Wirtschaftsministerium: „Waren die Teilnehmer von Veranstaltungen wie dem Forum Umweltwirtschaft vor knapp zwanzig Jahren überwiegend in Strickpullover gekleidet, sind es heute in erster Linie Krawattenträger. Dies zeigt: das optimale, umweltschonende Wirtschaften mit Energie und Rohstoffen ist in

Optimales und umweltschonendes Wirtschaften mit Energie und Rohstoffen ist in den Chefetagen der Unternehmen angekommen. Dr. Martin Gude

den Chefetagen der Unternehmen angekommen und wird mehr und mehr zum ausschlaggebenden Wettbewerbsfaktor.“ Allein wie man als Unternehmen auch tatsächlich Rohstoffe, die nur begrenzt zur Verfügung stehen, effektiv nutzt, dahingehend gebe es gerade auch bei Thüringer Firmen zum Teil noch erheblichen Nachholbedarf. Aber mit der Sensibilisierung für das Thema sei ein Anfang gemacht, gibt sich Gude zuversichtlich. Gesprächs- und Diskussionsbedarf gab es auf dem Forum der Thüringer Umweltwirtschaft somit ausreichend. In einer Reihe von Fachvor trägen und einer Podiumsdiskussion wurden im Erfurter Kaisersaal unterschiedliche Ansätze und Strategien für mehr Ressourceneffizienz erörtert – darunter die Nutzung von Abwär me benachbarter Unterehmen aber auch neu-

E wie EnergieEffizienz Netzwerk Das Fernsehgerät aus anstatt nur auf standby – damit spart der Ottonormalverbraucher Strom. Wie aber ein ganzes Unternehmen mit seiner Energie (noch) besser haushalten kann, zeigt seit Dezember das erste „EnergieEffizienz Netzwerk Thüringen“ (ENT).

Als eines von insgesamt 30 Pilot-Netzwerken, die durch das Bundesumweltministerium gefördert werden, will das ENT vor allem den mittelständischen Unternehmen des Freistaates auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz beratend zur Seite stehen. Denn gerade in diesen wird das Thema Energiesparen aufgrund der überwiegenden Konzentration auf Produktion und Lohnkosten leider immer noch zu häufig als Nebensache betrachtet. Allzu oft fehlen auch schlichtweg konkrete Informationen oder die praktische Erfahrung in Sachen

Die Wettbewerbsfähigkeit Thüringer Unternehmen hängt zunehmend von der Qualität ihres Energiemanagements ab. Andreas Krey

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Energiesparen. Durch einen moderierten Erfahrungsaustausch in einem lokalen Netzwerk wie dem ENT sollen diese Hürden zu mehr Energieeffizienz überwunden werden. Denn „die Wettbewerbsfähigkeit Thüringer Unternehmen hängt zunehmend von der Qualität ihres Energiemanagements ab“, weiß Andreas Krey von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG), die das Thüringer Netzwerk koordiniert und finanziell mit trägt. Zunächst erhalten die zehn bis fünfzehn Unternehmen, die am Netzwerk teilnehmen, eine individuelle Initialberatung durch einen Fachmann, im Falle des ENT von Projektleiterin Ines Schmidt-Birkemeyer und dem Ingenieurbüro IPH Klawonn.Selzer aus Weimar. Hierbei geht es vor allem darum, „Energiefresser“ festzustellen. Im Anschluss daran wird ein Maßnahmenkatalog für mehr Energieeffizienz ausge-

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www.thega.de www.epc-online.de

arbeitet und anhand konkreter Einzelfälle gezeigt, wie sich die CO2-Emmision des betreffenden Unternehmens senken lässt. Regelmäßige Monitorings bringen dann Plan-Ist-Vergleiche und sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung der Energiebilanz. Neun geplante „Energieeffizienz-Tische“ sollen darüber hinaus einen durchgängigen Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern gewährleisten; Vorträge bieten zudem aktuelles Fachwissen zu Themen, die durch die teilnehmenden Unternehmen favorisiert wurden. Erfahrungen anderer Netzwerke dieser Art wie es sie bereits in Bayern, BadenWürttemberg oder Niedersachsen gibt, zeigen, dass Energiesparen und CO2Reduktion in solchen Netzwerken zweibis dreimal besser gelingt als im Durchschnitt der deutschen Industrie. Angesichts der ehrgeizigen Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung bis 2020 gesetzt hat, bleibt zu hoffen, dass derartige Netzwerke genügend Nachahmer finden. (em/kö)

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Fotos: LEG, Olivia Köllmer

Nicht nur der Umwelt zuliebe

este Trends aus den Gebieten Materialund Energieeffizienz. Daneben wollte man bei der Veranstaltung vor allem jene grünen Technologiefelder herausfiltern, die es in Thüringen bereits in Ansätzen gibt und die mit Blick auf den weltweiten Wettbewerb lohnend sind, weiter entwickelt zu werden, erklärte Andreas Krey, Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG). Mit dem Forum wurde ein Roadmapprozess initiiert, der im Verlauf des nächsten Jahres fortgesetzt wird, um diese Technologiefelder zu konkretisieren und Förder mechanismen dafür zu entwickeln. Dass diese Technologieansätze nicht ganz neu sind, belegt auch Ulf Henkel, Geschäftsführer der EPC Engineering Consulting GmbH, der mit seinem Unternehmen moderne Verfahren zur Nachverstromung von Abwärme entwickelt. „GreenTech ist entscheidend im internationalen Wettbewerb“, so Henkel. Sein Unternehmen forscht übrigens seit zwölf Jahren an ressourcenschonenden Technologien. (kö)


Phoenix Compounding Technology senkt Energieverbrauch in Waltershausen deutlich Die Unternehmensgruppe ContiTech setzt ihr Engagement für umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln konsequent an den Standorten um. In Waltershausen ist es dem ContiTech Unternehmen Phoenix Compounding Technology GmbH durch zahlreiche Maßnahmen gelungen, rund 800.000 Euro Energiekosten pro Jahr einzusparen. Dies sind fast 8 Prozent der gesamten Energiegesamtkosten. „Dazu gehören Dämmung, Wärmerückgewinnung, Abwärmenutzung sowie Reduzierung des Elektroenergiebedarfs“, erläutert Werkleiter Klaus Faßler. „Um zu zeigen, wie wichtig uns Klimaschutz ist, sind wir mit dem Standort Waltershausen in diesem Jahr dem „Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen“ beigetreten.“ Drei größere Projekte hat die Phoenix Compounding Technology GmbH in Waltershausen bislang erfolgreich umgesetzt: Dämmung der Fassade von Halle 5 und Umnutzung als Lager zum Vorwärmen von Kautschuk. Die Kautschuke werden nicht länger durch dampfbeheizte Raumlüfter erwärmt, sondern durch die Abwärme der Drucklufterzeugungsanlage. Zwei mittelgroße dampfbeheizte Wärmekammern konnten stillgelegt werden. Ausstattung der Lüftermotoren zur Raumentlüftung in der Mischerei mit Frequenzumrichtern und Senkung der Luftwechselrate um die Hälfte. Dadurch halbierte sich die Luftmenge, die vorgewärmt werden muss, so dass der Dampfverbrauch dafür wesentlich geringer ist. Reaktivierung älterer Wärmerückgewinnungsanlagen und Wärmenutzung aus Drucklufterzeugung. „Das ist nur der Anfang. Wir bleiben am Thema dran“, unterstreicht Werkleiter Klaus Faßler. „Im Rahmen unserer Energieoffensive sind weitere Projekte zur Wärmerückgewinnung und zum sinnvollen Wärmeaus-

tausch in der konzeptionellen Arbeitsphase. Ein Projekt sei hier nur stellvertretend genannt: Lufterwärmung in den Lüfteranlagen über das betriebliche Kühlwasser.“ Die Phoenix Compounding Technology GmbH ist eines von fünf Unternehmen am traditionsreichen Standort der ehemaligen Gummiwerke Thüringen GmbH in der Industriestadt Waltershausen an der Autobahn A 4. Das Unternehmen wurde 1990 von der Phoenix AG gekauft wurden und gehört seit 2005 zur ContiTech AG, einer Division des Automobilzulieferers Continental AG. In Waltershausen produzieren die Phoenix Compounding Technology GmbH, ContiTech Fluid Automotive Krümmerfertigung und ContiTech Fluid Automotive Klimaschlauchfertigung. Das Kerngeschäft der Phoenix Compounding Technology GmbH ist die Entwicklung, Herstellung und der europaweite Vertrieb hochwertiger Kautschukmischungen für den Automobilbereich und den technischen Gummiwarenmarkt. Am Standort Waltershausen gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft die Bereitstellung bzw. Erzeugung sämtlicher Energiearten wie Strom, Gas, Dampf, Pressluft, Brauch- und Trinkwasser. Die ContiTech-Betriebe auf dem Areal in Waltershausen agieren in ihrer Verflechtung wie ein Industriepark. Die Phoenix Compounding Technology GmbH als Energielieferant hat sich ständig den wachsenden Anforderungen im Energiemanagement zu stellen, um für die Betriebe am Standort optimale und kostengünstige Energiestrukturen bereitzustellen und anzubieten.

Phoenix Compounding Technology GmbH Eisenacher Landstraße 70 D-99880 Waltershausen www.phoenix-compounding.eu


Momentaufnahme

Menschen vor Sachen. Liquidität vor Expansion. Rentabilität vor Umsatz. Nachhaltige Zukunftssicherung vor Aktienwertsteigerung. Die Leitformeln eines Unternehmens, welches seit 15 Jahren in Thüringen erfolgreich ist und heute eine Wachstumsrate von 50 Prozent aufweisen kann: Die GeAT AG in Thüringen. Der Wirtschaftsspiegel Thüringen traf Vor standssprecher Helmut Meyer, den Mann, der hinter diesem Erfolg steht, zum Gespräch: Interview

„Menschen ein lebenswertes Umfeld gestalten“

Die GeAT AG spricht immer von der doppelten Chance. Wie ist das zu verstehen? „Während Zeitarbeit sich allgemein damit beschäftigt, Jobs nur auf Zeit zu ver-

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mitteln, geht es in der Zeitarbeit, wie sie von der GeAT AG verstanden und gelebt wird, um die Menschen und ihren dauerhaften beruflichen Erfolg mit doppelter Chance. Erstens im Wirtschaftszweig Zeitarbeit bei der GeAT AG, wo schon viele Arbeitnehmer zehn bis 15 Jahre dauerhaft beschäftigt sind und zweitens durch Übernahme im Einsatz- oder anderen Unternehmen, mit denen die Beschäftigten durch ihre Tätigkeit in Kontakt treten.“ Fachkräftemangel ist eines der Schwerpunktthemen auf dem Arbeitsmarkt. Finden Sie als Arbeitgeber mit erhöhtem Bedarf immer genügend Arbeitskräfte? „Natürlich ist das auch in unserer Branche ein Problem. Wir greifen alle auf den selben Arbeitsmarkt zurück. Aber auch da setzen wir auf Empfehlungsmarketing. Jeder Mensch kennt mindestens fünf andere Menschen, die ihrerseits weitere fünf. Unser Ziel ist es, zufriedene Mitarbeiter zu haben, die gern für uns arbeiten, das auch nach außen kommunizieren und uns so in ihrem sozialen Umfeld als Arbeitgeber empfehlen. Und wir haben festgestellt, dass das gerade über lange Sicht sehr gut funktioniert. Wir sind für die Region ein attraktiver Arbeitgeber.“

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Was genau macht diese Attraktivität aus? „Wir bieten Arbeitsmöglichkeiten für Thüringer in Thüringen. Wir haben in der Region einen sehr hohen Zugriff, so kommen einhundert Prozent unserer Arbeitnehmer aus Thüringen, 87 Prozent sind bei uns in Thüringen in Heimatnähe eingesetzt. Wir arbeiten mit insgesamt 14 vernetzten Niederlassungen und erschließen zudem Arbeitnehmern und Firmen ganz Thüringen. Anders als Firmen aus München oder Hamburg kennen wir Land und Leute. Wir haben einen Bezug zur Region, kennen die Eigenheiten und können darauf eingehen. Dort wo wir arbeiten, leben und Geld verdienen, setzen wir uns ein und haben ein positives Image. Dafür engagieren wir uns im Sport, in der Kultur, in der Kunst und im sozialen Bereich sehr stark. Wir helfen nicht nur Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch den Menschen der Region ein lebenswertes Umfeld zu gestalten.“ Doch in erster Linie sind Sie Arbeitgeber. Dazu ein interessanter und fairer, wie Sie sagen. Was tun Sie in dieser Hinsicht? „Ein Schwerpunkt, bei dem auch Arbeitnehmer selbst immer nachfragen, ist die Weiterbildung. Wir ermöglichen jedem Arbeitnehmer, sich so zu qualifizieren,

Fotos: Olivia Köllmer, GeAT AG

Die GeAT AG ist nun in ihrem 15. Jahr und konnte zu diesem Jubiläum den 20.000sten Arbeitnehmer einstellen. Im Durchschnitt sind aber ,nur' 1.500 Arbeitnehmer bei der GeAT AG angestellt. Wie kommt diese Zahl zustande? „Wir stellen jährlich etwa 1.500 bis 1.700 Arbeitnehmer neu ein. Wir ‚verlieren‘ aber rund 60 Prozent der Arbeitnehmer an Einsatzunternehmen. Was zugleich ein Synonym ist für die bedarfsgerechte und kundenorientierte Auswahl der GeAT AG. Wegen der hohen Zufriedenheit unserer Kunden erreichen wir so eine wachsende Weiterempfehlungsquote. Sicherlich gibt es auch ‚natürliche‘ Abgänge, bedingt durch Arbeitgeberwechsel, Krankheit aber auch altersbedingt. Mancher Arbeitnehmer / manche Arbeitnehmerin passt erfahrungsgemäß auch einfach nicht in die Zeitarbeitsbranche. Dennoch wächst die Zahl der durchschnittlichen Beschäf tigten im Bestand der GeAT AG ständig. Von Januar bis Dezember 2010 beträgt die Zunahme im Bestand 67 Prozent.“


Momentaufnahme

dass er einen Arbeitsplatz möglichst optimal besetzen kann. Wenn an den Bewerber für eine offene Stelle bestimmte Ansprüche gestellt werden, sorgen wir dafür, dass er sie erfüllen kann. Ein weiterer, sicher nicht unwichtiger Punkt ist die Bezahlung. Wir zahlen fairste Löhne nach iGZ-/DGB-Tarifwerk, dazu gehören sowohl Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sowie auch Sonderzulagen.“ Wie beurteilen Sie als Mitglied der Tarifkommission und Stellvertreter Ost in der Tarifkommission Ihres Arbeitgeberverbandes die aktuelle Debatte um Mindest- und Tariflöhne in der Zeitarbeitsbranche? „Den gesetzlichen Mindestlohn lehne ich als Marktwirtschaftler ab. Eine tariflich festgelegte Lohnuntergrenze in der Zeitarbeitsbranche respektiert die Besonderheiten der Personaldienstleistungen, verhindert den Absturz auf der Lohnskala und garantiert auch in Zukunft flexible Brücken in den ersten Arbeitsmarkt. Somit ist dieses Instrument kein Jobkiller sondern hilft Verwerfungen am Markt entgegenzuwirken. Viel mehr gestaltet es die Einstiegsrahmenbedingungen in der sozialen Marktwirtschaft fair und für alle nationalen und internationalen Anbieter durch Aufnah-

me in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz gleich. Die drei Verbände, die es in der Branche gibt, haben mit den DGB-Gewerkschaften einen Branchenmindestlohn vereinbart, den der Gesetzgeber so in das Gesetz aufnehmen könnte. Allerdings herrscht zwischen einigen Par teien noch politische Uneinigkeit.“ Die Stammbelegschaft eines Unternehmens und die Zeitarbeitnehmer sollte man also Ihrer Meinung nach nicht in einen Topf werfen? „Ich denke, es ist völlig legitim, dass ein Zeitarbeitnehmer zunächst weniger verdient, als ein langjähriger Stammbeschäf tigter im Einsatzunternehmen. Schließlich bekommt die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer in Deutschland auch dann seinen Lohn, wenn sie oder er nicht im Arbeitseinsatz ist. Ich kenne Firmen, die ihre Stammbelegschaft schlechter bezahlen als wir unsere Zeitabreitnehmer. Zeitarbeitnehmer haben zudem das Glück, bei uns doppelt abgesichert zu sein. Sie haben eine zumeist unbefristete Stelle bei uns, und dann eben die Möglichkeit einer Festeinstellung im Einsatzbetrieb. Wir arbeiten vorwiegend mit dem Mittelstand zusammen. Der große Anteil unserer

3.500 Kunden hat weniger als 400 Beschäftigte. Nach Einsatzende haben wir in der Regel immer rechtzeitig ein neues Einsatzunternehmen für unsere Arbeitnehmer in Thüringen. Auch das zeichnet uns eben als regionales Unternehmen aus.“ (mü) Das Gespräch führte Sascha Uthe

GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung Thüringen AG Unsere Standorte

Unsere Geschäftsfelder: - Arbeitnehmerüberlassung nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) mit unbefristeter Erlaubnis - Arbeitnehmerübernahmen bei personellen Überkapazitäten aus Ihrem Personalbestand nach Vereinbarung (Newplacement) - On-Site Management, Entwicklung von Personaldienstleistungen in und für Ihr Unternehmen - Arbeitsvermittlung, externes Personalmanagement, Personalberatung, Qualifizierungsmanagement - Outsourcingberatung und Qutplacement

Diethard Nolte Finanzvorstand

Helmut Meyer Gründer und Vorstandssprecher

GeAT AG Juri - Gagarin - Ring 152 99084 Erfurt Tel.: 0361 / 5 58 46 -12 Fax: 0361 / 5 58 46 -10

2x Erfurt Arnstadt Eisenach Gera Gotha Ilmenau Jena Leinefelde Meiningen Nordhausen Rudolstadt Sondershausen Sonneberg

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Wendegeschichte Anzeige

v.l.n.r. Dr. Hans-Jürgen Hannig, Peter Köhr, Martin Wedel, Dr. Andreas Plescher, Albert Ferstl, Adolf Wedel

Partnerschaft festigt Geschäftsbeziehungen Nach jahrelanger Zusammenarbeit zwischen Pharmaplant und der Martin Bauer Group haben die beiden Unternehmen ihre Partnerschaft noch enger mit einander verknüpft. So hat sich die Martin Bauer Group als strategischer Gesellschafter an der Firma Pharmaplant beteiligt.

Dazu Martin Wedel, Geschäftsführender Gesellschafter der Martin Bauer Group und verantwortlich für Anbau und Beschaffung: „Ziel der Beteiligung ist die engere Verzahnung der Kompetenzen in der Auswahl und Züchtung von Tee-, Arznei- und Gewürzpflanzen und der Verarbeitung zu innovativen und wirksamen Grundstoffen für die Tee-, Getränke- und phytopharmazeutische Industrie.“ Pharmaplant ist ein traditionsreicher Betrieb, der seine Wurzeln in der Pharmaindustrie hat. Bereits 1927 von der SCHERING AG als Versuchs-

Kontakt PHARMAPLANT Arznei- und Gewürzpflanzen Forschungs- und Saatzucht GmbH Am Westbahnhof 4, 06556 Artern Tel.: +49 (0) 3466 - 3256 0 Fax: +49 (0) 3466 - 3256 20 E-Mail: info@pharmaplant.de Internet: www.pharmaplant.de

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station für die Zucht von Arzneipflanzen für die phytopharmazeutische Industrie gegründet, führte die er folg reiche Geschichte durch die Zeit der DDR bis hin zu einem Managementbuy-out Anfang der 90er Jahre. Seit diesem Zeitpunkt fokussiert sich die Pharmaplant auf die Züchtung und Inkulturnahme von Arznei- und Gewürzpflanzen. Nahezu zeitgleich nahm die Firma Martin Bauer ihre Geschäftstätigkeit auf. Gegründet 1930 vom gleichnamigen Landwirt, ist das Unternehmen heute der weltweit führende Produzent von geschmacksintensiven Kräuter- und Früchtetees sowie wirksamen Arzneitees und wird mittlerweile in der dritten Generation inhabergeführt. Weitere Geschäftsfelder wurden über die Jahre aus der Keimzelle Martin Bauer heraus entwickelt oder durch strategische Beteiligungen dazugewonnen. Somit beliefert die Martin Bauer Group heute weltweit Kunden aus der Tee-, Getränke- und phytopharmazeutischen Industrie. Bereits kurz nach der politischen Wende nahmen Pharmaplant und Martin Bauer geschäftliche Beziehungen auf, die sich über die Jahre hinweg kontinuierlich intensivierten. So war die logische Folge für beide Seiten, mit einem

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Einstieg von Martin Bauer als Gesellschafter bei Pharmaplant die langfristige Zusammenarbeit auszubauen und weiter im gegenseitigen Interesse zu festigen. Pharmaplant sichert sich damit langfristig die Unterstützung ihres heute schon größten Kunden. Dr. Andreas Plescher, geschäftsführender Gesellschafter der Pharmaplant, dazu: „Ich habe Martin Bauer als zuverlässigen und fairen Geschäftspartner kennengelernt und dieser Eindruck hat sich über all die Jahre der Zusammenarbeit in guten wie in schlechten Zeiten gefestigt. Daher ist es mir nicht schwergefallen, einen Teil meines Unternehmens an Martin Bauer zu verkaufen.“ Dr. Hannig, Leiter der Abteilung Anbau und Züchtung bei Mar tin Bauer wiederum sagt über Dr. Plescher: „Die Pharmaplant ist auf dem Gebiet der Züchtung von Tee-, Arzneiund Gewürzpflanzen und der Saatgutproduktion eines der führenden Unternehmen.“ Albert Ferstl, Geschäftsführer in der Martin Bauer Group dazu: „Dr. Plescher und sein Team verfügen über ein enormes Wissen und eine einzigartige Kompetenz im Bereich der Züchtung und Saatgutproduktion. Damit war es für uns der konsequente Schritt, dieses Know-how enger an unsere Unter nehmensgruppe zu binden.“


Innovatives Thüringen Anzeige

Die Preisträger des XIII. Innovationspreises Thüringen 2010.

XIII. Innovationspreis Thüringen 2010

Thüringer Innovationen gewürdigt Ende September 2010 wurden im Rahmen des Innovationstages Thüringen die Gewinner des XIII. Innovationspreises Thüringen 2010 – gemeinsam ausgelobt vom Thüringer Wirtschaftsministerium, der Stif tung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), dem TÜV Thüringen sowie der Ernst-Abbe-Stif tung – ausgezeichnet.

Fotos: STIFT/Andreas Huttsch

Das Spektrum der 110 eingereichten Bewerbungen war groß und der Jury war die Wahl nicht leicht gefallen. Sechs Unternehmen erhielten letztlich die begehrte Trophäe und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 Euro. Viele der Bewerber nutzten zum Innovationstag Thüringen am 28. September 2010 in Erfurt die Gelegenheit, ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf einer Innovationsmesse mit mehr als 130 Ausstellern gewährten neben den Wettbewerbsteilnehmern auch weitere Thüringer Unternehmen und Forschungseinrichtungen Einblicke in ihre Entwicklungsergebnisse. Die Messe bot die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und Beziehungen anzubahnen. Ein attraktives Programm mit Fachvorträgen und Diskussionsrunden setzte zudem einen Rahmen für interessante und inspirierende Begegnungen. Über 2.000 Thüringer Schülerinnen, Schüler und Studierende besuchten den Innovationstag, um sich mit dem Technologiestandort Thüringen und dessen Möglichkeiten für gut ausgebildete Fachkräfte vertraut zu machen. Mit Berufs- und Studienwahlinformationen sowie Experimenten zum Mitmachen wurde das Interesse an den Ingenieur- und Naturwissenschaften geweckt. Der Wettbewerb, der unter der Federführung der STIFT gemeinsam mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium, dem TÜV Thüringen sowie der Ernst-Abbe-Stif tung getragen wird, startet im Februar 2011 in seine 14. Runde.

Wirtschaftsminister Matthias Machnig (Mi.) und Jurymitglied Birgit Schindler (re.) übergeben den Preis in der Kategorie Industrie & Material.

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www.stift-thueringen.de

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www.innovationspreis-thueringen.de

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Die Preisträger des XIII. Innovationspreises Thüringen 2010 TRADITION MIT ZUKUNFT

INDUSTRIE & MATERIAL

Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH

EPC Engineering Consulting GmbH aus Rudolstadt

KOMMUNIKATION & MEDIEN

KOMMUNIKATION & MEDIEN

Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie aus Ilmenau

Leonhard Oschütz aus Weimar

für einen Flachlautsprecher

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für die kontinuierliche Gewinnung des innovativen Biopolymers Nanocellulose

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für Kinematics - Ein Baukastensystem mit bewegenden Modulen

Fotos dieser Doppelseite: STIFT/Andreas Huttsch

für ein Schermesser mit Schneidenwechselsystem


Die Preisträger des XIII. Innovationspreises Thüringen 2010 LICHT & LEBEN

SONDERPREIS FÜR JUNGE UNTERNEHMEN

Global LightZ Betriebs GmbH aus Breitungen

Pappkameraden GbR aus Weimar

für die dynamische Lichtquelle V-Light V8

ERNST-ABBE-PREIS FÜR INNOVATIVES UNTERNEHMERTUM

Mit dem ERNST-ABBE-PREIS FÜR INNOVATIVES UNTERNEHMERTUM wurde der Südthüringer Unternehmer Dr. Eugen Schmidt, langjähriger Geschäftsführer der GPM Geräte- und Pumpenbau GmbH aus Merbelsrod geehrt. Leider verstarb Dr. Eugen Schmidt wenige Tage vor der Verleihung. Herr Andreas Schmidt (Mi.), Sohn und Nachfolger des Unternehmers sowie Frau Gabriele Liebtrau (re.), Tochter und Assistentin der Geschäftsleitung nahmen gemeinsam mit dem technischen Leiter der Firma GPM, Herrn Michael Grellmann (li.), die Auszeichnung entgegen.

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Blickpunkt

Interview

Messechef Fuchsgruber schaut nach vorn Für Fußballtrainer zählen die Tore, für Messechefs die Umsätze. Mit Blick auf die Eingruppierung der einzelnen Messestandorte trifft dieser Vergleich umso mehr zu. Die großen Plätze mit über 100.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche spielen in der „Messe-Bundesliga“, während die kleineren Standorte in der „Regionalliga“ punkten. Das Messezentrum Erfurt agiert regional. Allerdings werden hier gleich drei Geschäftsfelder sehr erfolgreich bespielt. Der Wirtschaftsspiegel sprach mit Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH. Der Diplom-Volkswirt stammt aus Bayern und verantwortet seit acht Jahren die Entwicklung des mit 46.670 Quadratmetern Ausstellungsfläche zweitgrößten Messestandortes der neuen Bundesländer. Den Schritt von Bayern nach Thüringen hat der zweifache Familienvater und Hobbysportler nie bereut.

Das scheint Ihnen auch täglich zu gelingen? Fuchsgruber: „Ja, das Messezentrum Erfurt ist mit den Geschäftsbereichen Messen, Tagungen und Konzerte vielseitig aufgestellt. Mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwirtschaften wir inzwischen alles selbst, was zum laufenden Geschäft gehört. Seit 2002 verdoppelte sich der Umsatz fast.“

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Macht Sie dieses Ergebnis stolz? Fuchsgruber: „Ich bin zukunftsorientiert und deshalb selten mit dem Ist-Stand zufrieden. Allerdings kann die gesamte Region stolz auf die Umsatzzahlen und das Image der Messe Erfurt sein. Von Bundeskongressen, wie sie in den letzten Jahren hier zahlreich stattfanden, profitiert das Umfeld. Hotels, Restaurants, Nahverkehrsbetriebe – alle haben etwas von der so genannten Umweg rentabilität. Noch heute lächeln die Taxifahrer, wenn ich sie auf den Deutschen Juristentag 2008 anspreche. Auch Veranstaltungen wie die IKA/Olympiade der Köche, die 2012 bereits zum vierten Mal in Erfurt gastiert, steigern die nationale Bekanntheit der Messe.“ Es ist also gelungen, die Messe Erfurt als Forum für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zu etablieren? Fuchsgruber: „Auf jeden Fall. Über 200 Veranstaltungen mit rund 600.000 Besu-

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chern laufen hier pro Jahr. „Wetten, dass..!?“ war schon fünfmal da. Bob Dylan, Depeche Mode, Udo Lindenberg und andere Künstler geben sich jährlich die Klinke in die Hand. Auch die Vorbuchungen im Kongressgeschäft für die nächsten Jahre können sich sehen lassen. Zum Beispiel stehen mit dem Jugendkongress der Neuapostolischen Kirche Mitteldeutschland und dem 2. Europäischen Mission-Net-Kongress 2011 wieder zwei Großtagungen im Veranstaltungskalender 2011. Auch das vom Bund Freier evangelischer Gemeinden organisierte Bundesjugendtreffen BUJU - kommt 2013 wieder nach Er furt.“ Gibt es generelle Trends im Kongressbereich? Fuchsgruber: „Grundsätzlich sind die Veranstalter preissensibler und anspruchsvoller als noch vor einigen Jahren. Wer heute Veranstaltungen plant und organi-

Fotos: Messe Erfurt

Was zog Sie vor einigen Jahren nach Erfurt? Fuchsgruber: „Ganz klar die berufliche Chance. Zuvor sammelte ich elf Jahre als Leiter Projekte und Projektentwicklung bei der NürnbergMesse GmbH wertvolle Erfahrungen, die ich in Erfurt gut nutzen konnte. Für die Wirtschaftsstruktur in Thüringen mit vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet das Messezentrum Erfurt hervorragende Möglichkeiten. Diese weiter zu entwickeln, darin sah ich von Anfang an eine persönliche Herausforderung.“


Blickpunkt

siert, sucht immer öfter Komplettlösungen. Im Messezentrum Erfurt inklusive CongressCenter bieten wir einen Rundum-Service und setzen auf eine Wohlfühlatmosphäre von der Ankunft der Gäste bis zu den Zutaten der Pausenversorgung.“ Sie gelten in der Messebranche nicht nur als erfahrener Macher, sondern auch als Netzwerker. Auf welche Strategie setzen Sie beispielsweise als Vorstand des Fachverbandes Messen und Ausstellungen e.V. (FAMA)? Fuchsgruber: „Das Messegeschäft lebt von persönlichen Kontakten. Umso wichtiger erschien es mir, die Geschäftsstelle des FAMA vor zwei Jahren nach Erfurt zu holen. Der 1951 gegründete Bundesverband ist seit 1966 Mitglied im Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft und kooperiert somit ebenfalls eng mit der Gesellschaft zur freiwilligen Kontrolle von Messeund Ausstellungszahlen (FKM). Diese Vernetzung dient der Verbesserung der Transparenz des Messemarktes. Die FAMA-Mitglieder organisieren pro Jahr etwa 200 Messen und Kongresse mit rund sechs Millionen Besuchern und über

MESSEN UND AUSSTELLUNGEN 2011

Dem Wettbewerbsdruck begegnen wir mit einer sehr hohen Kunden- und Serviceorientierung. Mein Motto lautet: Qualität schafft Vertrauen. Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH

40.000 Ausstellern. Einmal jährlich treffen sie sich jetzt in Thüringen zum Erfahrungsaustausch. Der Umsatz der Verbandsmitglieder beträgt pro Jahr rund 275 Millionen Euro.“ Somit setzen Sie mit der Messe Erfurt und dem FAMA auf Herausforderungen mit Zukunftspotenzial auch bei steigendem Wettbewerbsdruck? Fuchsgruber: „Richtig. In beiden Fällen will ich den Erfolgskurs langfristig halten und ausbauen. Dem wachsenden Wettbewerbsdruck begegnen wir am Standort Er furt auch in der Zukunft mit einer sehr hohen Kunden- und Serviceorientierung. Schließlich lautet mein Motto: Qualität schafft Vertrauen.“ Das Gespräch führte Daniel Bormke

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www.messe-erfurt.de

28. – 30. Januar | 4. Automobilmesse Erfurt SP Veranstaltungs- und Handels GmbH Erfurt

26. Februar – 6. März | Thüringen-Ausstellung RAM Regio Ausstellungs GmbH

25. – 27. März | Reiten-Jagen-Fischen Messe für Freizeit in der Natur

fotolia - dancerP

Messe Erfurt GmbH

8. – 9. Mai | FASZINATION HAAR+KOSMETIK Mitteldeutsche Meisterschaften und Messe Messe Erfurt GmbH

24. – 25. Mai | Rapid.Tech Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Messe Erfurt GmbH

w w w. m e s s e -e rfu rt. de Auswahl. Änderungen vorbehalten.

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Im Bilde

BWA-Preis für Unternehmer aus Ostthüringen

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Ausgezeichnete Chancengleichheit

Junge Chefs engagieren sich für Schüler

Die Initiative TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. vergibt jährlich das anerkannte Prädikat für Chancengleichheit. Auf der Festveranstaltung Anfang November nahm die Bürgschaftsbank Thüringen – als erste Bürgschaftsbank in Deutschland – die anerkannte Auszeichnung entgegen. Die BBT wird ihre feste Verankerung der Chancengleichheit im Unternehmen geehrt, denn von 36 Beschätigten sind 24 Frauen. Auch die Führungsebene ist mit drei Abteilungsleitern und zwei Abteilungsleiterinnen zu fast gleichen Teilen besetzt. Dazu bilden Annette Theil-Deininger und Michael Burchardt gemeinsam die Spitze. (bo)

Die Wirtschaftsjunioren Mittelthüringen, in Vertretung von Robert Münnich von der Firma Axthelm + Zufall, übernahmen Anfang November eine Patenschaft des Thüringer Karrieremagazins „WiYou.de - Wirtschaft und Du“ für 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d der Kooperativen Gesamtschule am Schwemmbach (KGS) in Erfurt. Berufs-Perspektvien für die Schüler im Blick, sponsert der Verband als Pate die weiteren MagazinAusgaben für die Schüler. Alle zwei Monate informiert WiYou alle Schülerinnen und Schüler in Thüringen über Perspektiven, Berufs- und Studienmöglichkeiten im Freistaat. (rw)

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Fotos: BWA, BBT, René Weigel/Wiyou

Mit dem „Lothar Späth-Preis“ hat der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft Thüringen/Bayern“ (BWA) Mitte November Alexander Dörmann (4.v.l.) , Geschäftsführer der Raster-Zeulenroda Werkzeugmaschinen GmbH, ausgezeichnet. An 25 weitere Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Firmen wurde erstmals die „Investitionsauszeichnung Thüringen/Bayern“ verliehen. Die Ehrungen fanden im Rahmen der zweiten BWA-Gala im Erfurter Kaisersaal statt. Der Preis wird jährlich vom BWA an eine Unternehmerin oder einen Unternehmer verliehen, die mehrheitlich das wirtschaftliche Risiko tragen, innovativ arbeiten, eine vorbildliche Unternehmenskultur pflegen, Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten und schaffen, ältere Mitarbeiter beschäftigen und über das Unternehmen hinaus in der Region aktiv sind. Juryvorsitzender Heinrich P. F. Sürder, Präsidiumsmitglied und Landessenator im BWA, würdigte das Wirken von Alexander Dürmann. Die Raster-Zeulenroda Werkzeugmaschinen GmbH ist Hersteller von Pressen und Umformautomaten. Weltweit sind heute 60.000 Produkte des Unternehmens im Einsatz. (bo)


Im Bilde

Engagement für Südthüringen

Fotos: BVMW, IMMS, TÜV Thüringen

Im Rahmen einer Festveranstaltung im RHB Ringberg Hotel Suhl überreichte Anfang Oktober der Kreisverband Südthüringen des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) seinen Mittelstandspreis für das Jahr 2010. Als Ehrengast der etwa einhundert Teilnehmer war die damalige Thüringer Finanzministerin Marion Walsmann geladen. Neben Bernd Dobmeier aus Sonneberg (HLS Metallbau Sonneberg), Dieter Schmidt (EMS Straufhain GmbH) und Jörg Ludwig aus Zella Mehlis (TDX GmbH Technisches Licht-Design), gehörte auch der Suhler Henry Adam (Adam GmbH + Co.KG) zu den Preisträgern. Alljährlich ehrt der BVMW-Kreisverband mit den Mittelstandspreisen Unternehmerpersönlichkeiten, die sich auf besondere Weise für die Stärkung und das Vorankommen der Wirtschaftsregion Südthüringen engagieren. Erhard Schiöberg, Leiter des Kreisverbandes forderte in seiner Rede von der Landesregierung in Südthüringen für die Zukunft einen Schwerpunkt zur Sicherung und Erstarkung der Region zu setzen, um deren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Nachbarn zu stärken. (bo)

Internationaler Reinraumstandard am IMMS

Neue Kfz-Prüfanlage vom TÜV Thüringen

Das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gGmbH hat Anfang Dezember ein neues erweitertes Reinraum-Messtechniklabor am Standort Erfurt eröffnet. (v.l.) Dr. Klaus Förster (Bereichsleiter Messtechnik), Dr. Eckhard Hennig (Bereichsleiter Mikroelektronik) und Hans-Joachim Kelm (Geschäftsführer) erläutern wie auf den 120 Quadratmetern neu eingerichteter Laborfläche nun die Charakterisierung und der Test von integrierten Schaltungen sowie Untersuchungen zur Zuverlässigkeit elektronischer Baugruppen und Systeme auf internationalem Niveau durchgeführt werden können. (bo)

Ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Service-Centers des TÜV Thüringen im Jenaer Gewerbegebiet Göschwitzer Straße/Felsbachstraße wurde Ende Oktober die Kfz-Prüfanlage im TÜV-Design ihrer Bestimmung übergeben. Rund 400.000 Euro flossen in den Neubau. Die Anlage ist damit die neueste Kfz-Prüfanlage der Lichtstadt. Der TÜV Thüringen bietet nun mit den Standorten Jena und Gera nahezu 200 Mitarbeitern eine Existenz. Im Rahmen einer offiziellen Schlüsselübergabe und einem Tag der offenen Tür übergab die Projektierungsgesellschaft AIG Gotha die fertiggestellte, helle und moderne Kfz-Prüfanlage ihrer Bestimmung. (bo)

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Aus dem Mittelstand Anzeige

Effektiver Einsatz von Ingenieur- und Personaldienstleistern im Mittelstand

Brunel geht auf den Mittelstand zu Die Brunel GmbH hatte gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) im November unter anderem mittelständische Unternehmen aus Thüringen zu einer Informationsveranstaltung in das Pullman Hotel Erfurt eingeladen: Der internationale Projektpartner für Technik und Management präsentierte die Ergebnisse einer repräsentativen Marktstichprobe zum Thema „Mehr wert eines Ingenieurdienstleisters für den Mittelstand“.

Von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut wurde die Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen aus technischen Branchen mit Ingenieur- und Personaldienstleistern untersucht. Im Fokus der Veranstaltung standen die wirtschaftlichen Potenziale, die sich für den Mittelstand daraus ergeben. „Mittelständische Unternehmen sind ein

Mittelständische Unternehmen sind ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. Niederlassungsleiterin Jeannette Hagemann

entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region.“ So begründet Niederlassungsleiterin Jeannette Hagemann die Mittel-

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standsinitiative der Brunel GmbH. Der Ingenieurdienstleister plant, die Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen in Thüringen gezielt zu intensivieren. „Das wirtschaftliche Wachstum nimmt zu“, so Hagemann, „und gerade bei mittelständischen Unter nehmen wird der Bedarf an Ingenieuren, Technikern, Informatikern und Kaufleuten signifikant ansteigen.“ Das Feedback der Teilnehmer auf diese Veranstaltung war durchweg positiv. Mittelständler sind hinsichtlich des Einsatzes von Ingenieur- und Personaldienstleistern noch sehr zögerlich. Zu diesem Resultat kam die deutschlandweit angelegte, repräsentative Marktstichprobe. Auftraggeber der Erhebung, für die über 130 mittelständische Unternehmen aus technischen Branchen befragt wurden, war die Brunel GmbH. Seit sechs Jahren ist der internationale Projektpartner für Technik und Management in Erfurt vertreten – und macht

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hier Erfahrungen, die die Ergebnisse der Studie bestätigen. „Jedes zweite befragte Unternehmen hat zwar bereits mit externen Dienstleistern zusammengearbeitet“, so Niederlassungsleiterin Jeannette Hagemann, „allerdings nur in begrenztem Umfang und in erster Linie zur Überbrückung personeller Engpässe oder zur Bewältigung von Auftragsspitzen.“ Auch im Raum Thüringen würde ein Großteil der mittelständischen Unternehmen eher aus personalpolitischen und weniger aus unternehmenspolitischen Gründen auf die ergänzende Unterstützung setzen. „Dabei ist der Mangel an qualifizierten


Aus dem Mittelstand

Fachkräften nach wie vor akut“, sagt Hagemann, „diese Rückmeldung bekommen wir regelmäßig in Gesprächen mit Unternehmensvertretern.“ Die Flexibilität und das Know-how von Ingenieur- und Personaldienstleistern werden also von den Mittelständlern geschätzt, jedoch noch nicht in vollem Maße für die Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit eingesetzt. Die Studie offenbart zudem eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen Unternehmen, die schon mit Ingenieur- und Personaldienstleistern zusammengearbeitet haben und solchen, die noch keinen externen Partner

beauftragten: Mittelständler ohne Er fahrungen mit Ingenieur- und Personaldienstleistungen befürchten hohe Kosten, fehlende interne Betriebskenntnis und mangelnde Identifikation mit dem Kundenunternehmen. Ein anderes Bild zeichnen die Antwor ten der Betriebe, die bereits mit einem Dienstleister arbeiten: „Ihre Erfahrungen widerlegen die vermuteten Nachteile“, fasst Jeannette Hagemann zusammen. Zwar ist das Kostenbewusstsein auch hier ausgeprägt, im Vordergrund stehen jedoch die Vorteile: die flexible Bewältigung von Auftragsspitzen sowie

das zusätzliche Know-how, das die externen Spezialisten entlang der gesamten Prozesskette einbringen. Die Unternehmen der Region um Erfurt über Möglichkeiten zur Optimierung ihrer personellen Ressourcenplanung zu informieren, betrachtet Hagemann als eine bedeutende Aufgabe. Daher veranstaltete die Niederlassung die Informationsveranstaltung in Erfurt. Interessenten können eine kostenfreie Management Summary zur Studie anfordern. E-Mail: marketing@brunel.de

Kontakt Brunel GmbH Konrad-Zuse-Str. 15 , D-99099 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 653 989 0 Fax: +49 (0) 361 - 653 989 8 E-Mail: erfurt@brunel.de Internet: www.brunel.de

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Logistik & Verkehr

Infrastruktur

Sichtbarer Erfolg beim Aufbau Ost

Als Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht vor gut einem Jahr zusammen mit Bundesverkehrsminister Ramsauer und den Verkehrsministern aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen das letzte Teilstück der A 38 zwischen Breitenworbis und Bleicherode für den Verkehr freigab, war das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit nach 15 Jahren Bauzeit beendet. Lieberknecht betonte

Die Standortbedingungen der Städte und Gemeinden entlang der Autobahn werden ganz erheblich verbessert. Christine Lieberknecht, Thüringer Ministerpräsidentin

damals, dass Thüringen mit der Fertigstellung der Autobahn als Verkehrsdrehscheibe in der Mitte Deutschlands und Europas gestärkt werde. „20 Jahre nach der friedlichen Revolution erhält Deutschland zwischen den Wirtschafts-

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räumen Kassel/Göttingen und Halle/ Leipzig eine bedeutende West-Ost-Magistrale“, sagte die Regierungschefin. Zudem sei die neue Autobahn die richtige Antwort auf die Oster weiterung der Europäischen Union. Nach Worten der Ministerpräsidentin böte die nun vollständig befahrbare A 38 auch große Chancen für die Nordthüringer Region. „Die Standortbedingungen und Entwicklungsperspektiven der Städte und Gemeinden entlang der Autobahn werden ganz erheblich verbessert“, sagte Lieberknecht. Zugleich würden die Anwohner der bislang stark frequentierten Bundesstraße 80 von Lärm und Abgasen entlastet. Schon als 1991 die ersten Planungen für die Trasse anliefen, sahen die Wirtschaftsförderer der Region in eine glänzende Zukunft. Lange bevor Autos über die neue Straße rollten, wurden Gewerbegebiete geplant und erschlossen. Aktiv warben Städte, Landkreise und die LEG für den dann aufstrebenden Wirtschaftsraum Nordthüringen. Die Erfolge wurden schnell sichtbar. Städte wie Heiligenstadt oder Leinefelde mussten ihre neu erschlossenen Gewerbeflächen schnell erweitern, da die Ansiedlungspolitik Früchte trug. Unternehmen vie-

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ler Branchen, vor allem der Logistik und der Automobilzulieferindustrie erkannten die Potenziale. So gab auch schon im Dezember 2009 die Kaufland Fleischwaren SB GmbH & Co. KG bekannt, ein neues Fleischverarbeitungswerk in Heiligenstadt zu errichten. Ab 2013 sollen von dort aus überregional insgesamt 600 Kaufland-Filialen mit Schweineund Rindfleisch beliefert werden. Mit der Schaffung von 400 neuen Arbeitsplätzen werde Kaufland zu einem der größten Arbeitgeber in Nordthüringen, betonte Wirtschaftsminister Machnig nach der Bekanntgabe der Investitionsentscheidung. Ansiedlungen wie diese zeigen, dass auch strukturschwache Regionen wie Nordthüringen durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eine Aufwertung erfahren. Vor Fertigstellung der A 38 war die Südharzregion vor allem durch Straßenengpässe geprägt. Der Verkehr zwischen den Ballungsräumen Halle/ Leipzig und Göttingen/Kassel konnte nur die Bundesstraße nutzen. Regelmäßig kam es auf der B 80 zu Staus und Behinderungen. Termingerechte Lieferungen, wie sie die Industrie erfordert, waren kaum möglich. Erst die Autobahn schaffte Abhilfe. „Diese Autobahn ist ein

Fotos: Jens Schlüter/dapd, BMVBS/Frank Ossenbrink, Studio1 Kommunikation GmbH, TSK

Ein 200 Kilometer langer und im Schnitt 30 Meter breiter Streifen zieht sich einmal durch Mitteldeutschland. Als Autobahn 38 bringt er Entlastung für Städte und Gemeinden, soll für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und bringt die Bewohner der Region im Südharz näher an bedeutende Wirtschaftsräume in Ost und West.


Logistik & Verkehr

Diese Autobahn ist ein sichtbarer Erfolg des Aufbau Ost. Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

sichtbarer Erfolg des Aufbau Ost. Vierzehn Jahre wurde an dieser wichtigen West-Ost-Magistrale in der Mitte Deutschlands gebaut“, meinte dann auch Bundesverkehrsminister Ramsauer bei der Eröffnung des letzten Teilstücks. Am Beispiel der A 38 zeigt sich der Aufbau Ost als Erfolg auf der ganzen Linie. Von der Verbindung profitieren große wie kleine Wirtschaftsräume, attraktive Ausflugsziele wie der Kyffhäuser erfahren eine touristische Aufwer tung und letztlich werden die Ortschaften an der B 80 vom steten Durchgangsverkehr befreit. Eisleben, Sangerhausen, Nordhausen, Leinefelde, Worbis und Heiligenstadt konnten als Wirtschaftsstandorte Unternehmen zur Ansiedlung bringen, die ohne die leistungsfähige Autobahn andere Standorte gewählt hätten. Es entstanden hunderte neue Arbeitsplätze und die Städte gewannen an Attraktivität.

Doch noch hat die A 38 ihre Rolle als Verkehrsader nicht vollständig einnehmen können. Wichtige Etappen sind erreicht, weitere werden noch folgen. „Die weit überwiegende Zahl der Großprojekte in den neuen Bundesländern ist bereits fertig oder im Bau“, so Ramsauer im Dezember 2009. „Aber natürlich werden wir das Netz der Autobahnen und Bundesstraßen weiter ausbauen. Sobald wir Baurecht haben, nehmen wir auch die Westumfahrung von Halle in Angriff. Danach können wir auch das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 13, zu dem die heute fertig gewordene A 38 gehört, endgültig abschließen.“ Mit einem weiteren Lückenschluss in Thüringen wird der Norden besser an die Mitte angeschlossen sein. Als direkte Verbindung zwischen der A 4 und der A 38 wird die A 71 neue Wirtschaftsräume erschließen und bestehende aufwerten. Bis Sömmerda rollt der Verkehr seit einigen Jahren bereits. Im Sommer letzten Jahres erfolgte bei Artern der Baubeginn für den noch fehlenden Abschnitt bis Sangerhausen. Der Bauabschnitt zwischen dem Autobahndreieck Südharz bis zur Anschlussstelle Heldrungen hat eine Länge von knapp 18 Kilometern und soll im Jahr 2011 fertiggestellt werden. Die Baukosten werden sich auf

rund 188 Millionen Euro belaufen. Bis 2012 soll der Verkehr durchgängig vom Erfurter Kreuz bis zum Anschluss an die A 38 beim Autobahndreieck Südharz rollen. Die Milliardeninvestitionen der zurückliegenden Jahre, allein für den Neubau der A 38 beliefen sich die Kosten auf rund 1,5 Milliarden Euro, haben Thüringen zu einem wichtigen Standort in Europa gemacht. Der Norden des Freistaates, nun auch in die europäische Mitte gerutscht, hat sich dabei besonders verändert. Nun gilt es für die Kommunen der Region, mit Nachdruck auf die enormen Standortvorteile hinzuweisen. Die Südharzregion hat gute Chancen, zu einer gefragten Wirtschaftsregion heranzuwachsen. Heute frequentieren rund 30.000 Fahrzeuge pro Tag die Autobahn. Damit sorgt sie auch für eine deutliche Entlastung der bereits bestehenden Ost-West-Verbindungen wie der A 4. Durch den reibungslosen Verkehrsfluss sorgt sie darüber hinaus auch für mehr Sicherheit auf Thüringens Straßen und bürgt für zuverlässige Liefertermine deutschlandweit agierender Speditionen. (su) !

www.mittelpunktD.de

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Exklusiv

Schweizer Businessgrößen entdecken Thüringen ersten Blick sehr klar, dass Thüringen seine Chance und das wirtschaftliche Potential nach der Wiedervereinigung genutzt hat und das auch heute noch tut. Das zeigen die Ansiedlungen am Industriestandort Erfurter Kreuz eindrücklich“, ist Heinrich Maurer, der als Vertreter der Schweizerischen Botschaft an dem Treffen teilnahm, erstaunt.

Neben einem Besuch bei der Bosch Solar Energy AG in Arnstadt, galt es, während einer mehrstündigen Stippvisite bei N3 Engine Overhaul Services die Wartung von Flugzeugtriebwerken genauer unter die Lupe zu nehmen: Aus wie vielen Einzelteilen besteht ein Trieb-

Bevor am Abend die Klassikerstadt auf dem Programm der Schweizer Delegation stand, ging es nach Jena, wo in der zwölften Etage des Jenoptik-Hauptgebäudes der derzeitige Finanzvorsitzende des Konzerns, Jürgen Einhelliger, über die Geschichte und das aktuelle Knowhow des Konzerns informierte. Bei einem anschließenden Gespräch in Weimar mit Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig und weiteren Unternehmern des Freistaates konnte dann der Kontakt zu hiesigen Wirtschaftsvertretern weiter intensiviert werden. „Es ist schön zu sehen, wie fortschrittlich in Thüringen gedacht und auch gehandelt wird. Wir gehen am Ende dieses Tages mit dem Eindruck und Gefühl zurück in die Schweiz, dass hier in Thüringen ein enormes wirtschaftliches Potenzial vorhanden ist. Obwohl die Schweiz heute bereits der zweitgrößte Investor in Thü-

Obwohl die Schweiz heute bereits der zweitgrößte Investor in Thüringen ist, gehen wir mit vielen Eindrücken und Ideen zurück. Bundespräsident der Schweiz a.D., Adolf Ogi

werk und lohnt überhaupt die aufwändige Wartung eines solchen? – Auf diese und weitere Fragen musste N3-Chef Wolfgang Kühnhold den interessierten Eidgenossen Antworten geben. „Als Außenstehender erkennt man auf den

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ringen ist, gehen wir mit vielen Eindrücken und Ideen zurück. Und vielleicht können wir künftig, gerade im Hochschulbereich, noch enger zusammen arbeiten“, erklärte Bundespräsident Ogi abschließend. Nach Thüringen zu kommen, geht auf die Initiative des früheren JenoptikChefs Alexander von Witzleben zurück, der ebenfalls Mitglied im Swiss Economic Forum ist. Die heute größte Schweizer Wirtschaftsvereinigung hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1998 zu einem der renommiertesten Treffen für Wirtschaftsvertreter der Schweiz entwickelt. Neben aktuellen wirtschaftlichen Fragestellungen stehen der Dialog und das Networking unter den rund 1.200 Ver tretern aus Wirtschaft, Medien, Politik und Wissenschaft im Fokus. Jedes Jahr informieren sich rund 20 ausgewählte Forumsmitglieder im Rahmen einer Erkundungstour über die wirtschaftlichen Kräfte und Innovationen einer bestimmten Region. In den vergangenen Jahren standen dabei China, Saudi-Arabien, Japan oder die USA auf dem Reiseplan. Damit reiht sich Thüringen in die Folge prominenter Reiseziele ein. (kö) !

www.swisseconomic.ch

Fotos: Olivia Köllmer

Bisher hatten die sechzehn Vertreter des renommierten Swiss Economic Forums, darunter der ehemalige Schweizer Bundespräsident Adolf Ogi und Unternehmergrößen wie Thomas Ernst (CEO der VINCE Energies Schweiz AG) eher wenig mit dem Namen Thüringen in Verbindung gebracht, außer vielleicht der allseits bekannten Wurst. Umso mehr gerieten sie daher Mitte Oktober bei einer eintägigen Erkundungstour durch den Freistaat ins Staunen.


Exklusiv

Gerhard Jansen, Aufsichtsratsmitglied der Prival AG, möchte es genau wissen: Wie funktioniert eine in Arnstadt gefertigte Solarzelle von Bosch Solar Energy?

Im Gespräch: der ehemalige Schweizer Bundespräsident Adolf Ogi mit Dr. Holger Wiemers, Pressesprecher LEG Thüringen

Jenoptik-Vorstandsvorsitzender Frank Einhelliger zeigt Botschaftsvertreter Heinrich Maurer die vielseitigen Anwendungsbereiche der JenoptikTechnologien. Im Hintergrund: Paul Cathrein (Die Mobiliar)

(v.l.n.r.) Monika Löffel-Bösch (Vizepräsidentin des Verwaltungsrates Feintool International), Marcel Aeschlimann und Christiane Leister Rudolf Fehlmann (CEO, Bison Holding AG) und Hans Streuli

Heinrich Maurer, Vertreter der Schweizerischen Botschaft im Gespräch mit Peter Stähli, einem der zwei Geschäftsführer des Swiss Economic Forums

Verstehen, wie ein Triebwerk funktioniert! N3 Mitarbeiter Reiko Sturm (rechts im Bild) zeigt den Schweizer Gästen die Wirkungsweise eines Flugzeugtriebwerks. Stefan Lindner im Gespräch mit Wolfgang Kühnhold

Die Vorzüge des Freistaates immer Blick hatte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig auch an diesem Abend. In seiner Rede dankte er den Schweizer Gästen außerdem für das außerordentliche Interesse an Thüringen.

Fotos: Olivia Köllmer

Adolf Ogi blickt im Gasthaus „Zum weißen Schwan“ auf eine aufschlussreiche Erkundungstour zurück. Ein Triebwerk besteht aus mehr als 15.000 verschiedenen Einzelteilen. Da lohnt es, genauer hinzuschauen, finden Stefan Lindner (CEO Swiss Economic Forum, links) und Karl Meier.

Bei Wein und so mancher Thüringer Delikatesse wurden die Gespräche weiter vertieft und wer weiß: vielleicht schon die eine oder andere Kooperation geplant; (v.l.n.r.) Christiane Leister im Gespräch mit u.a. Bruno Schmid und Hans Streuli

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Wirtschaft in Zahlen

Bankenstudie

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Vertrauen des thüringischen Mittelstands in die deutschen Banken erschüttert. Das geben 56 Prozent der Unternehmen in der aktuellen Befragung der Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven an. Kaum Schaden genommen hat hingegen die Beziehung zur eigenen Bank oder Sparkasse.

Über drei Viertel der Mittelständler in Thüringen beurteilen das Vertrauensverhältnis zu ihren Hausbanken als unverändert. „Das Hausbankenprinzip hat sich in der Krise bewährt – das ist eine gute Nachricht“, konstatiert Markus Beumer. „Allerdings muss uns Banken die nur durchschnittliche Zufriedenheit der Befragten mit ihren Instituten zu denken geben. Schließlich ist unser Ziel, dass Kunden uns langfristig die Treue

Die Krise hat sich bei einigen Unternehmen als echter Prüfstein für die Bankbeziehung erwiesen. Matthias von Schenck, Leiter Regionalfiliale Erfurt der Commerzbank

halten und weiter empfehlen. Dafür müssen alle Banken bessere Arbeit leisten“, so der für das Mittelstandsgeschäft verantwortliche CommerzbankVorstand. Die neunte Mittelstands-

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Studie der Commerzbank kommt zu dem Schluss, dass nur eine Minderheit der Firmenkunden mit ihren Bankpartnern wirklich zufrieden ist. 51 Prozent der Befragten aus Thüringen sind mit ihren Bankbeziehungen lediglich „zufrieden“. Glänzende Zensuren verteilen die Unternehmen relativ sparsam: Ein knappes Drittel der Mittelständler ist mit seinen Kreditinstituten „sehr zufrieden“, nur zwei Prozent sind „äußerst zufrieden“. Durchgefallen sind die Geldhäuser bei insgesamt 15 Prozent der Firmenkunden. Sie sind „weniger zufrieden“ beziehungsweise „unzufrieden“. Für die Studie zum Thema „Der Mittelstand und seine Banken“ befragte das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest von Mai bis Juli 2010 rund 4.000 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unter nehmen in Deutschland zum Status quo sowie zu den Perspektiven im Corporate Banking – davon 129 Unter nehmen aus Thüringen. Dass gekürzte Kreditlinien für Unmut sorgen, ist ein wenig überraschendes Ergebnis der Befragung. Bei der Frage nach den Treibern von Kundenzufriedenheit gibt die Studie indes interessanten Aufschluss: Positive Kreditentscheidungen wirken sich nur geringfügig aus, entscheidender sind vielmehr Service und Beratung. Für

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76 Prozent der Befragten werden diese beiden Faktoren künftig wichtiger sein als noch vor der Krise. Darüber hinaus spielen ebenfalls gute Konditionen weiterhin eine maßgebliche Rolle. Bei Gebühren und Konditionen mahnt der Mittelstand mehr Verhandlungsbereitschaft an. Außerdem er warten die Unternehmen von ihren Bankpartnern mehr unternehmerisches Denken und Handeln: 86 Prozent der Befragten wünschen sich weniger Bürokratie, 75 Prozent fordern, dass Finanzinstitute die Geschäftsbeziehung nicht allein vom kurzfristigen Erfolg eines Unternehmens abhängig machen und auch in schwierigen Zeiten zu ihm stehen sollten. „Die Krise hat sich bei einigen Unternehmen als echter Prüfstein für die Bankbeziehung erwiesen“, stellt Matthias von Schenck, Leiter der Regionalfiliale Erfurt der Commerzbank, fest. „Bei zwölf Prozent der befragten Unter nehmer aus Thüringen wurde die Geschäftsbeziehung zu ihren Hausbanken gestärkt – allerdings geben auch zehn Prozent an, das Vertrauen sei beschädigt worden.“ (su/em) Die vollständige Studie unter: !

www.unternehmerperspektiven.de

Foto: Gabriele Röhle, Commerzbank AG

Prädikat „befriedigend“ statt Begeisterung


Arbeitsmarkt Anzeige

Renate Röther (Mitte) an ihrem neuen Arbeitsplatz bei der AWO

„Weiter am Ball bleiben“ Was haben Frau Nosper, Mitarbeiterin des Internetcafés 50plus in Eisenach, und Renate Röther bei der AWO Sonneberg/Neuhaus gemeinsam? Beide profitieren vom stetig wachsenden Erfolg des Bundesprogramms Perspektive 50plus und füllen regional dieses Förderprogramm mit Leben, zu Gunsten Anderer in Südthüringen.

Heutzutage können die Arbeitsuchenden über virtuelle Jobportale nach offenen Stellen in der Region recherchieren. Doch für ältere ist dieser Zugang nicht immer so einfach, deshalb startete der Beschäftigungspakt AGIL ein Internetcafé 50plus im Wartburgkreis. Heike Nosper ist die gute Seele des Hauses. Sie war selbst jahrelang arbeitslos und kann sich gut in die Situation der Menschen hineinversetzten. Auch ihr hat der Beschäftigungspakt AGIL geholfen, eine neue Anstellung zu finden. Heute arbeitet sie im Internetcafé und berät die älteren Langzeitarbeitslosen wie sie auf Arbeitgeber zugehen können und motiviert die Besucherinnen und Besucher auch in schwierigen Momenten. Die offene Atmosphäre und Angebote im Gesundheits- und Mobilitätsbereich ergänzen den Service. „Weiter am Ball bleiben“, so Renate Röther, 56, war die Devise, nachdem sie bei Märklin

ihren Arbeitsplatz vor gut zwei Jahren verloren hatte. Sie bewarb sich initiativ 150 Mal. „Als das nichts brachte, war mir klar, dass ich mich den neuen Marktbedingungen anpassen muss“, erklärt sie. Eine Stellenanzeige in der Tageszeitung machte Renate Röther auf den Arbeitsplatz Pflege aufmerksam. Nach einer Vorstellung im Unternehmen und einem Gespräch mit ihrer Vermittlerin fiel die Entscheidung, im Rahmen der Perspektive 50plus zur Pflegehelferin umzuschulen. „Diesen Beruf hätte ich auch schon eher ausüben können“, sagt Renate Röther heute. „Er macht mir Freude, weil ich diese auch ständig von meinen Betreuten zurückbekomme“, bestätigt Röther. Seit September 2009 ist Renate Röther unbefristet bei der AWO tätig. Ziel des Beschäftigungs-Paktes AGIL (Aeltere Gehen In Lohn) Perspektive 50plus Südwestthüringen ist die dauerhafte Integration in den ersten Arbeitsmarkt und nachhaltige Verringerung der Hilfebedürftigkeit älterer Arbeitsuchender ab 50 Jahren und soweit möglich deren gesamte Bedarfsgemeinschaft. Sieben Träger der Grundsicherung aus drei Agenturbezirken in Südwestthüringen setzen die erfolgreiche Arbeit der ersten und

seit 2008 zweiten Phase des Beschäf tigungsprogramms „Perspektive 50plus“ fort und bauen auf bisher gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen. Die Zahlen sprechen für sich. Im PaktGebiet AGIL wurden dieses Jahr bereits 773 (der etwa 4.500 arbeitslosen 50- bis 64-Jährigen) durch das Förderprogramm dauerhaft in versicherungspflichtige Arbeit gebracht. AGIL ist auch bundesweit einer der erfolgreichsten unter den 62 Beschäftigungspakten. Aber nicht nur ältere Arbeitslose, sondern auch Unternehmen profitieren vom Angebot des Bundesprogrammes. So haben regionale Unternehmen hier die Möglichkeit ganz unbürokratisch Stellenangebote aufzugeben und sich über potenzielle Bewerberangebote 50plus zu informieren. So wird eine schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme ermöglicht. AGIL Perspektive 50plus versteht sich auch hier als „Kümmerer“ in einer bundesweit stetig wachsenden Pakt-Familie. „Sprechen Sie uns an“, so Rolf Grauling, dann können wir auch helfen. !

www.50plus-agil.de

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IMMOBILIENSPIEGEL

Klaus Meyer, Geschäftsführer des Netzwerks Energie Impuls OWL e.V.

„Die Nachfrage nach

Energie und Geld sparen „Private, industrielle und kommunale Bauherren wollen zunehmend die Energie- und Ressourceneffizienz, Kostenreduzierung, Nachhaltigkeit und Sicherheit intelligent vernetzter Technik in Neubauten wie auch im Bestand nutzen. Daraus ergeben sich für Planer, Architekten, Handwerker und Bauunternehmen neue Herausforderungen und zugleich interessante Chancen“, erläutert Klaus Meyer, Geschäftsführer des Netzwerks Energie Impuls OWL e.V. die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von intelligenten Gebäuden. Doch intelligente Wohnkonzepte leisten heute weit mehr als nur stets den Kühlschrank zu befüllen. Sie verknüpfen die Idee des SmartHome mit den Möglichkeiten des Bestellens und Verkaufens von Produkten und Diensten via Internet. Denn ein SmartHome kauft für seine Bewohner ein, ein SmartMeter sucht den günstigsten Strom- und Gas-Tarif und im

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SmartGrid verkaufen Haushalte Solarstrom an den Netzbetreiber. All das gehört zum Feld des Online-Handels und ruft spezialisierte Dienstleister, wie beispielsweise die in Jena ansässige Intershop AG auf den Plan. Elektronische SmartMeter sind für Neubauten heute bereits Pflicht. In wenigen Jahren werden sie in allen Häusern und Wohnungen

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Standard sein. Wenn ab 2011 die Stromanbieter den Haushalten unterschiedliche Tarife anbieten, lassen sich Einsparungen dadurch erreichen, dass man verbrauchsintensive Prozesse dann einschaltet, wenn der Strom günstig ist. Dies kann beispielsweise ein Waschgang zur Mittagszeit sein, wenn gerade ein Überangebot an Solarenergie an der Leipziger Strombörse angeboten wird. Doch woher bekommt der smarte Assistent das optimale Stromangebot? 60 Millionen Haushalte werden nicht an der Leipziger Strombörse handeln können. Es ist davon auszugehen, dass die großen und einige neue Stromanbieter Online-Plattformen anbieten werden. Die Entkoppelung von Stromerzeugung, Verteilung und Endkundenvertrieb lässt es zu, dass beispielsweise von E.ON erzeugter Strom über RWE-Leitungen von den Stadtwerken Bielefeld an einen bestimmten Haushalt verkauft werden. Es ist zu erwarten, dass die Entwicklungen, wie wir sie in der Telekommunikation erfahren haben, beim Strom ebenso in Erscheinung treten. Least Cost Routing sorgte und sorgt bei der Festnetztelefonie dafür, dass beim „Call by Call“ der jeweils günstigste Anbieter genutzt wird. Beim Strom wird dies „Watt by Watt“ genannt. Das eigene Solarkraftwerk auf dem Dach oder das Mini-Blockheizkraftwerk im Keller macht den Verbraucherhaushalt zum Anbieter und Teil des SmartGrid. Zwar steht künftig der Eigenverbrauch von selbsterzeugter Energie im Vordergrund, überschüssige Energie soll jedoch der Allgemeinheit verkauft werden. Spätestens hier ist eine leistungsfähige Online-Handelsplattform gefragt. (bo)

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www.intershop.de

Foto: Energie Impuls OWL e.V. / Grafik: Intershop AG

Intelligenten Gebäuden steigt.“


Immobilienspiegel

Immo-News

Von Januar bis September 2010 wurden in Thüringen mit den gemeldeten 3.368 Baugenehmigungen beziehungsweise Bauanzeigen 2.063 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen lag damit um 435 Wohnungen unter dem Vorjahresniveau. Den größten Rückgang verzeichnen Wohnungen in neuen Mehr familienhäusern sowie Wohnungen, die im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen. (bo)

Jena - Erste Photovoltaik-Anlage Deutschlands auf elfgeschossigem Wohnblock

Edles Wohnen in Jena Die jenawohnen GmbH unterstützt das Photovoltaik-Projekt der Stadtwerke Energie JenaPößneck GmbH. Hierbei stellt die jenawohnen etwa 880 Quadratmeter Dachfläche für die Montage von 520 Solarmodulen zur Verfügung, die künftig mehr als 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und in das Stromnetz einspeisen werden. So kann der Jahresverbrauch von etwa 40 Jenaer Haushalten gedeckt werden.

Foto: jenawohnen GmbH

Die Anlage wurde auf dem Wohnblock Werner-Seelenbinder-Straße 16-24 in JenaLobeda montiert. „Mit seiner idealen Südausrichtung entlang der Autobahn A4 und seiner Höhe von 32 Metern und damit ohne Verschattung bietet der Wohnblock einen äußerst günstigen Standort für eine Photovoltaik-Anlage“, sagt Stefan Wosche-Graf, Geschäftsführer der jenawohnen. „Unser Unternehmen setzt ohnehin künftig stärker auf ökologische Maßnahmen zur Energieeinsparung beziehungsweise schonenden Nutzung der natürlichen Ressourcen, was sicherlich auch an unserem ersten Passiv-Mehrfamilienhausneubau deutlich wird, für den wir gerade den Grundstein gelegt haben“, fügt Wosche-Graf hinzu. Das Pilotprojekt auf dem Elfgeschosser mit einer Investitionshöhe von knapp einer halben Million Euro wird von der job Jenaer Objektmanagement- und Betriebsgesellschaft, einer Tochter der Stadtwerke Energie JenaPößneck, getragen, von SCHOTT Jenaer Glas als Lieferant der Solarmodule sowie von der Jenaer Firma ASI Anlagen, Service, Instand-

haltung, die für die Bauleistungen verantwortlich ist. Seit Mai 2010 ist die jenawohnen GmbH Eigentümerin eines Areals zwischen Forstweg und Friedrich-Schelling-Straße. Dort werden in den kommenden vier Jahren 7.500 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. „Wir planen ein attraktives Wohnquartier mit hohem Qualitätsstandard, moderner Architektur unter ökologischen und neuesten energetischen Gesichtspunkten“, erläutert Wosche-Graf. Mit dem Wohnungsneubau möchte Jenas größte Wohnungsgesellschaft ihren Wohnungsbestand im höherpreisigen Mietsegment erweitern. „Die Nachfragen nach höherpreisigen Mietwohnungen sind in den letzten Jahren gestiegen, dem möchten wir Rechnung tragen“, teilt Wosche-Graf mit. In Neubau und Sanierung investiert jenawohnen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 60 Millionen Euro. Über 600 Millionen Euro flossen bereits seit 1991 in die Wohnungsbestände. (bo)

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Die erste „IMMOBILIEN-Messe für Wohnen und Gewerbe“ vom 25. bis 27. Februar 2011 im Congress Center Leipzig (CCL) wird von den drei führenden regionalen Immobilienverbänden unterstützt. Der IVD Mitte-Ost, der Regionalverband des Immobilienverbandes Deutschland (IVD), der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) sowie der Landesverband Mitteldeutschland des Bundesverbands Freier Immobilienund Wohnungsunternehmen (BFW) übernehmen die Trägerschaft der Neuveranstaltung. (bo) Die Preise für Wohngebäude insgesamt waren im 3. Quartal 2010 abermals um 0,4 Prozent teurer als im Vorquartal. Der Indexstand betrug 113,1 (Basis: 2005 = 100). Nach einer Unterbrechung im Februar 2010 setzte sich damit der Trend des Preisanstiegs fort. Im Vergleich zum August 2009 war der Index um 0,7 Prozent höher. (bo) Rund 6.000 Bauherren, Eigentümer und an den eigenen vier Wänden Interessierte besuchten Ende September die Messe Haus.Bau.Energie. 2010. Drei Tage lang drehte sich im Messezentrum Erfurt alles um Neubau, Modernisierung und Sanierung. „Der Informationsbedarf und die Nachfrage entsprechender Dienstleistungen steigt weiter. Im Vergleich zum Vorjahr kamen eintausend Interessierte mehr“, resümiert Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt. Mehr als 150, überwiegend regionale Aussteller zeigten auf 6.500 Quadratmetern die Vielfalt auch rund um Baufinanzierung und energieeffiziente Sanierung. Die nächste Haus.Bau.Energie. findet vom 23. September bis 25. September 2011 statt. (bo)

www.jenawohnen.de

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Immobilienspiegel

Auf und Ab am Immobilienmarkt

Laut Rudolf Steinert, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes des IVD Mitte, sind klare Trends zu erkennen. „In Gebieten mit hoher Wirtschaftskraft steigt auch die Nachfrage nach Wohneigentum und damit die Preise." In schwächeren Regionen wiederum seien hinsichtlich der Wirtschaftskraft sowohl die Nachfrage als auch die Preise eher rückläufig. Städte wie Artern oder Apolda zum Beispiel seien aus Steinerts Sicht fast gar nicht mehr „verkaufsfähig".

In Gebieten mit hoher Wirtschaftskraft steigt auch die Nachfrage nach Wohneigentum und damit die Preise Rudolf Steinert, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes/IVD Mitte

Insgesamt gestaltet sich die Bilanz des IVD Mitte jedoch positiv. Ganze 49 Prozent der Thüringer besitzen Wohneigentum. Damit liegt der Freistaat über einen Prozent vor dem gesamtdeutschen Mittel. Vor allem Haushalte mit drei und mehr Personen setzen lieber auf Eigentum als auf Miete. Bei den Zweipersonenhaushalten läge die Quote bei eins zu eins. Lediglich Singlehaushalte gehören überwiegend zu den Mietern. Spitzen-

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reiter bei der Nachfrage und damit auch bei den Preisen ist die Stadt Jena. Hier müssen für Wohnraum zwischen 150 und 450 Euro bei Eigenheimen, bei Eigentumswohnungen bis zu 2.450 Euro bezahlt werden. Danach folgen Weimar und Erfurt. Regionen wie Altenburg oder Schmalkalden gehören dagegen zu den eher „günstigen" Gegenden, was die Preise für Wohnraum betrifft.

der hohen Nachfrage nur schwer zu erstehen sei. Neben der Nachfrage nach Häusern sei auch die nach Eigentumswohnungen gestiegen. Zum einen wegen der Kosteneffizienz, zum anderen, weil eine Wohnung vor allem im Alter oft besser zu bewirtschaften sei. Auch bei den Nebenkosten sei es egal, ob man zur Miete wohne oder in den eigenen vier Wänden.

Insgesamt, so Steinert weiter, stiegen die Anforderungen an Objekte weiter. Ob Energieeffizient oder Barrierefrei – in den kommenden Jahren müsse hier noch das meiste investiert werden. Gleichwohl wurde in den vergangenen Jahren bereits einiges investiert, um die Immobilien auf einen guten Stand zu bringen. Dass sich das in Krisenzeiten auszahlt, kann Steinert nur bestätigen. „Gerade während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Immobilie ihre Stabilität bewiesen.“ Derzeit könnte mit Renditen zwischen fünf und zehn Prozent gerechnet werden. Das wiederum macht den Markt interessant für Kapitalanleger. Diese müssten sich allerdings eher dem so genannten Sekundärmarkt widmen, da wie erwähnt Eigentum in den besser gefragten Regionen aufgrund

Alles in allem gibt es also auf dem Markt der Immobilien in Thüringen die Gewinner auf der einen, die Verlierer auf der anderen Seite. Wer noch Mitte der neunziger Jahre in Altenburg sein Eigenheim errichtete, weiß, dass die Immobilie momentan einen geringen Verkaufswert hat. In Regionen mit wirtschaftlicher Stärke und Wachstum wie Jena, Weimar oder Erfurt sieht das genau gegenteilig aus. Insgesamt geht der Trend aber mehr und mehr zum eigenen Heim beziehungsweise zur eigenen Wohnung und, auch da sind sich die Experten einig, so günstige Kredite wie derzeit wird es so schnell nicht wieder geben. (rw/ kö)

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www.ivd-mitte.net

Foto: Kirsten Neumann/dapd

Der sechste Immobilientag Thüringen bot Anfang November neben allerlei Fachvorträgen zu Wettbewerbsrecht, WEG- und Mietrecht oder Akquisition auch Neues in Sachen Mietpreise. Im Erfurter ComCenter Brühl stellte der Immobilienverband Deutschland (IVD Mitte Hessen/ Thüringen) den neu entworfenen Preisspiegel für Wohn- und Gewerbeimmobilien vor.


Immobilienspiegel

Zeit für konstruktive Gespräche fand sich zwischen den Vorträgen und Präsentationen Veronika Pramor von Immonet.de informierte am 3. November im Erfurter ComCenter über die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt

Nicolas Scheidt und Andreas Schreiner von Remax

Brigitte Esser, Ellen Rosin und Evelyn Sok-Lämmerhirt vom Immobilienverband Deutschland (ivd)

6. Immobilientag Thüringen Am 3. November lud der Immobilienverband Deutschland (IVD Mitte) seine Mitglieder und alle an Immobilien interessierte ins ComCenter Brühl nach Erfurt ein.

Zeit für konstruktive Gespräche fand sich zwischen den Vorträgen und Präsentationen

Fotos: Olivia Köllmer

Alles über die Vorteile einer Kautionsbürgschaft erfuhr man an diesem Tag bei Hendrik Sattler und Lucia Pirrello von der plusForta GmbH

Nach der Eröffnungsrede des IVD-Mitte-Vorsitzenden Alexander Alter konnten sich Branchenkenner und -neulinge auf einer Reihe von Workshops und Vorträgen über aktuelle Trends, Themen und Neuerungen auf dem Immobilienmarkt informieren. Neben Wettbewerbsrecht, WEG- und Mietrecht standen so auch die Möglichkeiten der Immobilienvermarktung via Neue Medien auf dem Programm. Weiterhin sorgte der für 2010/2011 neu entworfene Preisspiegel für Thüringer Immobilien für allerhand Gesprächs- und Diskussionsstoff. (kö)

Zahlreiche Interessierte informierten sich auf dem 6. Immobilientag Thüringen im ComCenter Brühl

Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation informierte über das Thüringer Bodenrichtwert-Informationssystem (BORIS-TH), mit dessen Hilfe man sich über Bodenrichtwerte im Freistaat informieren kann.

Heiß diskutiert wurde an diesem Tag auch über die im nächsten Jahr anstehende Volkszählung zensus 2011: Dank eines Vortrages wissen Vermieter nun genau, was in Kürze an Papierkram auf sie zukommt

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Nordthüringen

Der Norden in Kürze

Der Betriebsrat der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co KG in Sondershausen unterstützt das Kinderhospiz Mitteldeutschland e.V. Er überreichte Ende November einen Scheck im Wert von 1.500 Euro. Das Familienzentrum Düne e.V. wird mit 2.000 Euro unterstützt. Die Gesamtsumme von 3.500 Euro stammt aus den Erlösen des diesjährigen Tages der offenen Tür. (em)

Die Konjunkturkurve zeigt auch in Nordthüringen wieder nach oben. Der Konjunkturklimaindex, der sowohl die aktuelle Wirtschaftssituation als auch künftige Erwartungen der Unternehmen erfasst, ist von Mai bis August auf 114 von 200 möglichen Punkten angestiegen und liegt damit wieder auf dem Niveau vom Frühjahr 2008. Das ergab die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Erfurt. (kö) Die Fachhochschule Nordhausen ist im November für ihre erfolgreiche Fremdsprachenausbildung als einzige ostdeutsche Hochschule vom „Deutschen Akademischen Austauschdienst“ (DAAD) ausgezeichnet worden. Sie ist damit eine von fünf Preisträgern deutschlandweit, die das „Europäische Sprachensiegel 2010“ erhalten. (em) Anfang November fand in Nordhausen der 6. Thüringer Baustofftag statt. Neben aktuellen Entwicklungen des Bergbaus im Freistaat diskutierten mehr als 50 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Verwaltung über die Rohstoffsicherung in Nordthüringen und über neue Forschungsergebnisse zur Alkali-Kieselsäurereaktion. (em/kö) Im Dezember wurde in Niedersachswerfen mit dem Neubau der Bundesfachschule für Kälte- und Klimatechnik begonnen. Das 7,5 Millionen Euro teure Gebäude soll 2012 fer tig sein und jährlich 1.300 Menschen die Ausbildung ermöglichen. (kö)

Flecken verschwinden

iPhone-App für Theater

Artern. Die Deutsche Telekom AG hat Anfang November damit begonnen, die „weißen Flecken“ bei der Breitbandversorgung in Thüringen zu schließen. In Artern hat die Telekom ihren ersten LTE-Standort aufgebaut. LTE steht für Long Term Evolution und bezeichnet die vierte Mobilfunkgeneration. Damit erhalten auch jene Gemeinden im Kyffhäuserkreis einen schnellen Internetzugang, die bisher nicht optimal versorgt waren wie Heygendorf, Voigtstedt oder Kalbsrieth. In Kürze können auch hier Fotos, Mails und Musikdateien einfach über die Luft verschickt werden.

Nordhausen. Die LANDSIEDEL I MÜLLER I FLAGMEYER GmbH entwickelte für das Theater Nordhausen eine App für iPhone, iPod touch und iPad. „iPhone und iPad sind nützliche kleine Werkzeuge, mit denen sich der Nutzer vielfältige Informationen direkt und kostenfrei sichern kann“, so Tom Landsiedel, einer der Geschäftsführer der Nordhäuser Werbeagentur.

„LTE-Standorte haben eine Reichweite von rund zehn Kilometern“, weiß Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer für den Unternehmensbereich Technik der Telekom Deutschland GmbH. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, auch die Orte mit schnellen Zugängen zu versorgen, die bisher nicht zu er reichen waren.“ Die Telekom plant, bis Jahresende bundesweit über 500 Standorte mit LTE auszubauen, davon allein knapp 60 in Thüringen. Wirtschaftsminister Matthias Machnig begrüßt den zügigen Beginn des LTE-Netzausbaus durch die Telekom als Beitrag zur Schließung von Breitbandversorgungslücken: „Ich hoffe, auch andere Anbieter werden diesem Beispiel schnell folgen“. (kö) !

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www.telekom.de

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Die Theater-App kann in Sekundenschnelle im App-Store geladen werden. Damit haben Kultur fans die Möglichkeit, toppaktuelle Infor mationen aus dem Theater Nordhausen direkt auf ihren Handys zu nutzen: Der komplette Spielplan sowie Hintergründe zu Produktionen des Hauses sind ebenso Bestandteil des Tools wie eine Verknüpfung mit dem iPhone-Routenplaner. Egal ob Kartenreservierungen oder Informationen der Theaterkasse – mit der iPhone-App stehen diese Möglichkeiten den Nutzern unkompliziert zur Verfügung. Der Intendant der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH, Lars Tietje, ist erfreut über diesen neuen, dem Zeitgeist entsprechenden Service. Übrigens: Deutschlandweit gibt es derzeit lediglich zwei TheaterApps; für Erfurt und Nordhausen. Beide wurden auch in Thüringen entwickelt. (em/ kö) !

www.theater-nordhausen.de

Fotos: Telekom AG / LANDSIEDEL I MÜLLER I FLAGMEYER GmbH

Die Stadt Nordhausen erhielt den Deutschen lokalen Nachhaltigkeitspreis 2010 „Zeitzeiche(N)“ in der Kategorie Kommunen. Barbara Rinke, Oberbürgermeisterin der Rolandstadt, nahm den Preis am 11. Oktober vom „Netzwerk21“ während eines Festaktes in Nürnberg entgegen. (em)


Ostthüringen

Der Osten in Kürze

Foto: DMS, Bayer Ag Communications

Eine Studentengruppe des Fachbereichs Betriebswirtschaft der Fachhochschule Jena wurde kürzlich mit dem TheoPraxPreis 2010 ausgezeichnet. Basierend auf den Prinzipien eines Assessment Centers hatten die 21 Studierenden im Rahmen ihres Studiums einen Auswahltag kreiert, der es der Bosch Solar Energy AG erleichtert, passende Auszubildende zu finden. Die Lösung war so überzeugend, dass das Unternehmen seine Azubi-Auswahl damit vornehmen wird. (em/kö)

Mitarbeiterzuwachs

Standorterweiterung

Gera. Die Firma Daten Management Service GmbH (DMS) aus Gera überschritt Anfang November die Grenze von 500 Mitarbeitern. Am 1. März 2009 von Johannes Teibel und Daniel Tänzler gegründet, be- und verarbeitet das junge Unternehmen ausgewählte Datensätze von Energiekonzernen, zu denen neben E.ON oder Vattenfall auch RheinEnergie und RWE gehören. Gerade durch die seit 1999 gesetzlich geforderte Öffnung des Strommarktes für alle Stromanbieter entsteht für Energiekonzerne eine enorme Flut an Daten. Denn es gilt, die Bereiche Vertrieb und Energieerzeugung vom eigentlichen Stromnetz zu trennen. Zudem müsse man nachweisen, dass man anderen Marktinteressenten den uneingeschränkten Zugang zum Stromnetz bietet. Genau hier setzt das Unternehmensmodell von DMS an, indem es die Daten „entwirrt“ und entsprechend aufarbeitet. Damit leistet das ostthüringer Unternehmen, das sich mittlerweile nicht nur in Gera, sondern auch in Bochum, Frankfurt am Main und Berlin niedergelassen hat, einen wichtigen Beitrag zur Deregulierung der Strommärkte. 2009 erzielten Teibel und Tänzler einen Umsatz von rund neun Millionen Euro. In der zweiten Hälfte dieses Jahres rechne man mit einer Umsatzsteigerung auf mehr als 21 Millionen Euro. (kö)

Weimar. Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig erhielt am 22. November von der Schering GmbH und Co. Produktions KG die Zusage, dass die Bayer AG der geplanten Erweiterung des Standortes Weimar zugestimmt hat. Mit einer Investition von 25 Millionen Euro will das pharmazeutische Unternehmen den Ausbau des Standortes bis Ende 2012 vorantreiben und insgesamt 540 Arbeitsplätze dauerhaft in Weimar sichern. „Die Zusage dieses global agierenden Konzerns zeigt ein weiteres Mal: Thüringen ist ein attraktiver Standort. Mit dieser Investition wird der Fertigungsstandort Weimar langfristig stabilisiert und aufgewertet“, so Machnig.

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www.dms-energie.de

Der Produktionsstandort Weimar stand mit anderen weltweiten Standorten der Bayer-Schering-Gruppe in Konkurrenz, hat aber nunmehr den Zuschlag erhalten. Dies zeige einmal mehr, so Wirtschaftsminister Machnig weiter, dass der Freistaat durchaus attraktiv für Unter nehmen sei, die weltweit Produktionsstandorte unterhielten. Das Werk in Weimar wurde 1994 in Betrieb genommen. Dort werden hormonhaltige Tabletten, die unter anderen der Empfängnisverhütung dienen, hergestellt. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für das Erweiterungsprojekt beginnen. (em/kö) !

Die Analytik Jena AG erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 80,2 Millionen Euro (Vorjahr: 71,2 Millionen Euro) und übertrifft damit den Rekordumsatz des letzten Jahres nochmals um 12,8 Prozent. Der Hersteller analytischer, bioanalytischer und optischer Systeme und molekulardiagnostischer Reagenzien verzeichnete insbesondere im Segment Life Science ein weiterhin überproportionales Wachstum sowie im Stammgeschäft Analytical Instrumentation eine stabile Umsatzentwicklung. (em) Am 23. November fand im Jenaer Haus auf der Mauer ein Workshop zu den außenwirtschaftlichen Perspektiven von Thüringer Unternehmen in Polen statt. Neben Referaten zum Wirtschaftsstandort Polen und den Auftrags- und Ver triebsmöglichkeiten für Thüringer Unternehmen diente der vom Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. organisierte Workshop vor allem den Erfahrungsaustausch. (em) In Rüdersdorf fand im November der Spatenstich für einen Solarpark der Solaris Kraftwerke GmbH statt, der eine Leistung von 7,5 Megawatt erzeugen soll. Dr. Marion Eich-Born, Staatssekretärin für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, lobte die Investition. So sei kein zusätzlicher Euro aus Landesmitteln nötig gewesen. (rw) Beim Jenaer Technologietag JeTT werden seit 2004 jährlich die neuesten Ergebnisse und Trends zu einer spezifischen aktuellen Thematik aus den Bereichen Forschung, Entwicklung oder Applikation vorgestellt und diskutiert. Im Fokus des diesjährigen JeTT standen innovative Technologien, die der Bekämpfung von Infektionskrankheiten dienen. (kö)

www.scheringpg.de

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Südthüringen

Der Süden in Kürze

Das in Saalfelder Höhe gelegene Schlosshotel Eyba belegt bei dem Wettbewerb „Die besten Tagungshotels in Deutschland“ Platz acht und ist somit auch im Jahr 2010 das beste Klausurhotel in Thüringen. (em) Die Skiarena Silbersattel in Steinach gilt als das größte und schneesicherste alpine Skigebiet in Thüringen. Mit mehr als 40.000 Besuchern im Jahr nimmt die Skiarena eine herausragende Position als überregional bedeutender Tourismusstandort in Thüringen ein. Um den Ansprüchen der Besucher auch zukünftig gerecht zu werden, hat die Kommune nun eine neue Tourismuskonzeption zum „Erlebnis- und Aktivpark Silbersattel“ entwickelt, welche eine attraktive und wirtschaftliche Ganzjahresnutzung vorsieht und die Wertschöpfung der gesamten Region verbessern soll. (em/kö) Um Lösungsansätze für mehr Effizienz in der Leercontainerlogistik in Südthüringen zu erörtern, lud das Logistik Netzwerk Thüringen (LNT) Anfang November Ver treter von Container- und Binnenterminals, Logistikdienstleister und Spediteure sowie Unternehmen mit Containerumschlag zu einer Gesprächsrunde bei der LINDIG Fördertechnik GmbH in Krauthausen ein. (em/kö) Die PiNkey AG aus Oberweißbach stellte Mitte November ihren neuen Schlüsselfinder vor. Kommt der eigene Schlüsselbund abhanden, sorgt ein spezieller Anhänger des Unternehmens in beinahe allen Fällen dafür, dass der Bund schnell zurück zu seinem Besitzer gelangt. (em/kö)

TU Ilmenau nimmt Supercomputer in Betrieb Ilmenau. Die Technische Universität hat Mitte November einen neuen Hochleistungsrechner für die Forschung im Bereich der digitalen Bildverarbeitung in Betrieb genommen, mit dem aufwändigste Berechnungen, für die bislang Stunden benötigt wurden, in wenigen Minuten ausgeführt werden können. Mit dem Rechner, der aus einhundert miteinander vernetzten Einzelcomputern besteht, können nun komplexe Anwendungsszenarien der digitalen Bildverarbeitung simuliert werden. Bei solchen Forschungsarbeiten sind pro Bild mehrere Billionen Rechenoperationen notwendig, was die Leistungsfähigkeit heutiger Mehrkernrechner normalerweise überschreitet. Mit Hilfe des Supercom-

puters sind nun neue Algorithmen denkbar, mit denen Messungen schneller erflogen können. Künftig wird der Rechner am Fachgebiet Qualitätssicherung sieben Nachwuchsforschern zur Verfügung stehen. Die damit ermöglichte Grundlagenforschung zur digitalen Bildverarbeitung kommt dabei der Bildverarbeitungs- und Messtechnikbranche zugute. „Der Rechner ist nicht nur schneller, er ist auch flexibler einsetzbar und genauer als bestehende Systeme“, weiß Prof. Gerhard Linß, Fachgebietsleiter für Qualitätssicherung. (em/kö) !

www.tu-ilmenau.de

Die Einwohnerzahl in Meiningen stieg Anfang Dezember rasant um 1.000 Einwohner auf nun 21.647 an. Der Grund: Die Gemeinde Herpf wurde in das Gebiet der Kreisstadt eingemeindet und gehört somit seit dem 1. Dezember offiziell zu Meiningen. (em/kö)

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Foto: TU Ilmenau

Die Zahl der Arbeitslosen in Südthüringen ist im Zeitraum Oktober/November gleich geblieben und liegt bei 6,7 Prozent. Damit sind 15.655 Südthüringer ohne festen Job. Während Langzeitarbeitslose und Jugendliche besser vermittelt werden konnten, stieg die Zahl bei den 50 bis 65 Jährigen deutlich an. (em)


Westthüringen

Der Westen in Kürze

Die im Jahr 2008 in Erfurt gegründete private Fachhochschule „Adam-Ries“ plant weitere Standorte in Düsseldorf und München. Zum kommenden Winter semester 2011/ 2012 sollen dann die dualen Bachelor-Studiengänge „Steuern und Prüfungswesen“ und „Tourismuswirtschaft“ angeboten werden. (em/kö)

Zusammenarbeit besiegelt BVMW-Neujahrsempfang

Fotos: Olivia Köllmer, S. Falke

Ichtershausen. Anfang November unterzeichneten die Direktorin des Neudietendor fer „von-Bühlow-Gymnasiums“ Ulrike Rögner und Vertreter der Initiative Erfur ter Kreuz e.V., darunter Martin Winter (Carpenter), Wolfgang Kühnhold (N3) und Richard Schwender (Gesellschaft für Bildung und Soziales) einen Kooperationsvertrag, mit dem die Schule zukünftig noch enger mit Unternehmen der Region zusammenarbeiten möchte. Die Vereinbarung sieht neben Unternehmenserkundungen und regelmäßigen Informationsveranstaltungen auch speziell auf das jeweilige Alter der Schüler abgestimmte Praktika vor. „Ziel ist es, dass Jugendliche während ihrer Zeit am „von-Bühlow-Gymnasium“ nicht nur fachlich gut ausgebildet, sondern auch optimal auf ihr späteres Leben vorbereitet werden“, erklärt Rögner ihre Entscheidung für den Ver trag. Dieser bringt natürlich nicht nur für das Gymnasium Vorteile. Auch die über 40 Mitgliedsunternehmen der Initiative profitieren von der Zusammenarbeit mit der Schule. „Wir sind daran interessiert, Jugendlichen die vielfältigen Berufsperspektiven in ihrer Umgebung aufzuzeigen“, so Martin Winter, „und natürlich haben wir durch die Kooperation die Chance, Schüler für eine Ausbildung am Erfurter Kreuz zu begeistern.“ (kö) !

www.initiative-erfurter-kreuz.de

Erfurt. Am 20. Januar 2011 findet um 18.00 Uhr im Atrium der Stadtwerke Erfurt der Neujahrsempfang des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft gemeinsam mit der Stadt Erfurt statt. Es gibt viele verschiedene Empfänge, aber bei diesem, wo sich Vertreter der Wirtschaft mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Forschung zu Beginn eines Jahres treffen, ist eine gute Gelegenheit, aktuelle Informationen über die wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen und die geplanten Investitionen in der Landeshauptstadt Erfurt zu erhalten. Gerald Bitterberg, Leiter des BVMW-Kreisverbandes Erfurt wird wieder den Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein, begrüßen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht gibt einen Ausblick auf die Entwicklung Thüringens im Jahr 2011. An verschiedenen Informationsständen wird über neueste Netzwerkaktivitäten im Verband sowie über die Angebotsmöglichkeiten engagierter Mitgliedsfirmen informiert. Im Anschluss an die Vorträge haben die Teilnehmer ausgiebig Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die lukullischen Köstlichkeiten produzieren und präsentieren wieder die Köche und Kellner der Jugendberufsförderung Erfurt gGmbH, auch für die musikalische Umrahmung ist gesorgt. (su/em) !

Eisenach ist die erste Stadt Thüringens, die eine umfassende CO2-Bilanz vorlegen kann. Aus ihr geht hervor, wie viel des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid in der Stadt produziert wird. Daraus wiederum kann abgeleitet werden, wo und wie Maßnahmen zur Reduzierung des Ausstoßes möglich sind. Vorgestellt wurde die CO2-Bilanz Anfang November. Für die Bilanz, die das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH (ThINK) erstellt hat, wurde der Zeitraum von 2000 bis 2008 betrachtet. In der Stadt Eisenach wurden demnach 2008 rund 469.520 Tonnen CO2 ausgestoßen. Pro Jahr und Einwohner ergibt sich so eine CO2-Emission von 10,9 Tonnen. Das ist trotz einer von Industrie geprägten Wirtschaft deutlich weniger als der Durchschnitt vergleichbarer Städte. (em) Anfang Oktober griffen Thüringens Wirtschaftsminister Machnig, Erfurts Oberbürgermeister Bausewein, Andreas Krey von der LEG sowie Hans-Jürgen Straub von der X-Fab Semiconductor Foundries AG zum Spaten und leiteten den dritten Bauabschnitt des Forschungs- und Industriezentrums Erfurt-Südost ein. (kö) Der Logistik-Standort Erfurt wird erweitert: Dazu übergab Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski am 10. November einen Zuwendungsbescheid über 1,1 Millionen Euro an die Stadt Erfurt. Damit kann die Erschließung von zusätzlich 37 Hektar Fläche im „Internationalen Logistikzentrum Erfurt“ (ILZ) zwischen Erfurt und Stotternheim gefördert werden. (em) Die Bosch-Gruppe wird die für April 2011 vereinbarte Tariferhöhung von 2,7 Prozent bereits vom 1. Februar an zahlen. Dies hat die Geschäftsführung zusammen mit dem Konzernbetriebsrat beschlossen. (em/kö)

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Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Diplom-Betriebswirt Bernd Keller Partner sowie Leiter der Niederlassung Erfurt und des Unternehmensbereichs Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen am Standort Erfurt der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Weite Haftung der Mitglieder eines Aufsichtsrats Jedes Aufsichtsratsmitglied hat die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Überwachers anzuwenden. Das Aufsichtsratsmitglied muss die kritischen Erfolgs- und Risikofaktoren des Unter nehmens kennen und ihre wesentlichen Zusammenhänge und Veränderungen zutreffend beurteilen können. Hierzu ist es beispielsweise erforderlich, dass der Aufsichtsrat: vorliegende Berichte versteht und bewerten kann und die Ordnungsmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit von Entscheidungen der Geschäftsführung beurteilt. Diese Voraussetzungen sind Grundlage

Kontakt BDO AG Arnstädter Straße 28, D-99096 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 3487 228 Fax: +49 (0) 361 - 3487 11 E-Mail: erfurt@bdo.de Internet: www.bdo.de

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für die persönliche und eigenverantwortliche Amtsausübung des Aufsichtsratsmitglieds. In Situationen, in denen das Aufsichtsratsmitglied selbst nicht über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, kann es geboten sein, externe fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein uneingeschränktes Vertrauen in die Sachkenntnis anderer Aufsichtsratsmitglieder oder sogar in die Fähigkeiten der zu überwachenden Geschäftsführung ist nicht zielgerichtet. Das Aufsichtsratsmitglied ist verpflichtet, seine Aufgaben gewissenhaft, eigenverantwortlich, verschwiegen und unabhängig auszuüben. Als Ausdruck der Treuepflicht gegenüber der Gesellschaft haben Aufsichtsräte über vertrauliche und interne Angaben und Geschäftsgeheimnisse der Gesellschaft, an deren Geheimhaltung diese ein objektives Interesse hat, Stillschweigen zu bewahren. Beispiele für Pflichtverletzungen des Aufsichtsrats können sein: schädigende Einflussnahme auf die Geschäftsführung, unterlassene Maßnahmen bei Unregelmäßigkeiten der Geschäftsführung

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unterlassene Geltendmachung von Schadenersatz gegenüber der Geschäftsführung unterlassene Intensivierung der Überwachungstätigkeit in der Unternehmenskrise Billigung der Verzögerung eines Insolvenzantrags. Zur Abwehr eines Haftungsanspruchs muss der Aufsichtsrat darlegen und beweisen, dass er seine Sorgfaltspflichten beachtet hat und ihm kein Verschulden anzurechnen ist. Die Beachtung einiger Grundregeln ist hilfreich: Das Aufsichtsratsmitglied hat sich bei Verdachtsmomenten selbst und unmittelbar zu informieren; Zeitmangel ist keine Entschuldigung. Bei unüberwindbaren Interessenkonflikten ist ein Rückzug aus dem Aufsichtsgremium in Erwägung zu ziehen. Wenn Schadenersatzansprüche gegen die Geschäftsführung wahrscheinlich bestehen, sind diese grundsätzlich geltend zu machen. Bei außergewöhnlichen Geschäften ist die Schaffung eines eigenständigen Zustimmungsvorbehalts zu erwägen. Der eigene Vorteil aus geschäftlichen Beziehungen mit dem Unternehmen hat in den Hintergrund zu treten. Die Vergütung der Geschäftsführung muss üblich und transparent gestaltet sein. Die Verschwiegenheitspflicht ist im Zweifel eng auszulegen.


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Als Selbsthilfeorganisationen der Wirtschaft verfolgen die Bürgschaftsbank Thüringen (BBT) und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen (MBG) das Ziel, erfolgversprechende Vorhaben zu fördern und den Mittelstand in Thüringen zu stärken. Mit Bürgschaften, Garantien und stillen Beteiligungen sollen die nötigen Sicherheiten sowie erforderliches Kapital gegeben werden, um sich zukunftsfähig aufstellen zu können.

Starke Finanzpartner verbinden ihre Leistung

Durch eine gemeinsame Initiative der Bürgschaftsbank Thüringen und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Thüringen steht ein neues Förderpaket, in der beide Aspekte berücksichtigt werden, zur Verfügung.

Die Bürgschaftsbank Thüringen und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft bieten ein Kombinationsprogramm aus verbürgtem Kredit mit Beteiligungskapital an. Damit können kleine und mittlere Unternehmen nachhaltig ihre Finanzlage verbessern.

Die anziehende Konjunktur wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt und die Auftragslage der Unternehmen aus. Um davon langfristig zu profitieren und den Aufschwung optimal zu nutzen, werden neue Aufträge vorfinanziert, Investitio-

Kontakt

Bürgschaftsbank Thüringen GmbH, Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH Bonifaciusstraße 19 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 2135 0 Telefax: +49 (0) 361 - 2135 100 E-Mail: info@bb-thueringen.de info@mbg-thueringen.de Internet: www.bb-thueringen.de www.mbg-thueringen.de

nen getätigt und Produktionsbereiche und -kapazitäten ausgebaut. Das bedeutet ein hohes Maß an finanzieller und logistischer Vorleistung, was die Eigenkapitalreserven von mittelständischen Unter nehmen erheblich beansprucht. Angesichts der gerade erst überwundenen Wirtschafts- und Finanzkrise kann dies zu einer grundlegenden Herausforderung werden. Denn Eigenkapital und Liquidität haben in dieser Zeit gelitten und die regulatorischen Rahmenbedingungen bei der Kreditvergabe haben sich verschärft. Um die Bonitätsbewer tung und damit die Kreditkonditionen bei den Kreditinstituten mittel- und langfristig zu verbessern, sollten mittelständische Unternehmen neben der Liquiditätssicherung gleichzeitig das Augenmerk auf die Verbesserung der Eigenkapitalstruktur richten. Doppelte Förderung: Sicherheit durch Bürgschaften – Eigenkapital durch Beteiligungen

Das Kombi-Programm besteht aus Liquiditätssicherung über einen verbürgten Hausbankkredit in Ergänzung mit einer Eigenkapital stärkenden stillen Beteiligung der MBG. Damit können kleine und mittlere Unternehmen zukünftig ihre Liquiditätsbasis festigen und parallel dazu die Ausstattung mit wirtschaftlichem Eigenkapital verbessern. Mit dem Programm können Finanzierungen zwischen 100.000 Euro und 500.000 Euro realisiert werden, wobei 75 Prozent auf einen durch die Bürgschaftsbank verbürgten Hausbankkredit und die restlichen 25 Prozent auf eine eigenkapitalstärkende Beteiligung der MBG entfallen. Da es sich um stilles Beteiligungskapital handelt, bleibt die unternehmerische Unabhängigkeit in vollem Umfang gewahrt. Mittelständische Unternehmen sind mit dem neuen Gemeinschaftsprogramm in der Lage, ihre Kapitalstruktur durch verschiedene Finanzierungsbausteine auf breiter Basis zu optimieren. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die gesamten Zinskonditionen und erhöht die Kreditwürdigkeit des Unternehmens.

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Ihre Meinung ist gefragt – bewerten Sie eines der innovativsten Produkte des Social Media Marketing!

Wer denkt, dass Social Media nur aus Facebook, Twitter & Co besteht, der irrt sich gewaltig. Die Möglichkeiten wie Kunden mit Unternehmen im Internet kommunizieren können, gehen weit über die Vorstellungen vieler Firmen hinaus. Kommunikation findet in erster Linie auf den Websites von Unter nehmen und im E-Mail-Verkehr statt. Das Produkt, welches diese Wege nicht nur belebt, sondern auch effizienter gestaltet, nennt sich expert-button. Im Rahmen der Weiterentwicklung dieser Innovation benötigen wir Ihre Meinung! Die ersten 25 Personen, die den Fragebogen auf www.expert-button.de/umfrage ausfüllen, erhalten dieses Produkt ein Jahr kostenlos! Müsste man den ex-

Kontakt kingnetz.de - Internetmarketing Leipziger Platz 5, D-99085 Erfurt Tel.: +49 (0) 0361 - 2279 011 Fax: +49 (0) 0361 - 789 2210 E-Mail: anfrage@kingnetz.de Internet: www.expert-button.de ı www.kingnetz.de

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pert-button mit einem Satz beschreiben, so würde dieser wie folgt lauten: „Der expert-button ist ein virtueller Beratungsraum, der mittels eines Links auf jeder Homepage, jedem Online-Shop, jeder E-Mail und Newsletter aufgerufen werden kann“, erläutert Florian Stein, Marketing kingnetz.de. Stellt man sich vor, dass Online-Shops täglich Hunderte von Besuchern haben, aber nur lediglich zehn Prozent etwas kaufen, ergibt sich schnell die Frage woran dies liegen könnte. Sind die bereitgestellten Infor mationen nicht ausreichend? Gibt es im Bestellprozess Hinder nisse und Unklarheiten? Ist der Betreiber eigentlich seriös? Werden diese Fragen gar nicht oder nur unzureichend beantwortet, so ist das Verlassen der Homepage in der Regel die Folge. Diese Besucher sind kaum bereit, Probleme per Telefon oder E-Mail zu klären, da die Hemmschwellen dafür letztendlich zu groß sind. Anders sieht das beim expert-button aus, weiß Stein. Hat ein Besucher eine Frage, so kann er auf den auf der Homepage integrierten Button klicken und wird sofort über das virtuelle Büro mit der Person, die diesen Kommunikationsweg betreut, verbunden. Der virtuelle Beratungsraum mit

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zwei Gesprächspartnern („Avatare“) kann individuell an das UnternehmensDesign angepasst und vom Betreuer jederzeit an- und abgeschaltet werden. Die Form, Beschriftung und Farbe des Buttons ist frei vom Betreiber gestaltbar und an verschiedenen Plätzen auf der jeweiligen Website lässt sich der Button positionieren. Dieses Prinzip ist jedoch nicht nur für den eigenen Internetauf tritt geeignet. Unternehmen, welche regelmäßig Newsletter versenden, haben dabei mehr oder weniger hohe Rücklaufquoten. Dies lässt sich auch mit Hilfe des expert-button optimieren. Er ist problemlos in jede Ausgabe integrierbar und ermöglicht den Empfängern bei Fragen oder Anregungen einen direkten Kontakt zum Unter nehmen. Ebenfalls ist dieses Tool eine große Unterstützung für den Vertrieb. E-Mails, die an Kunden versandt werden, können mit einem Button versehen werden, damit der Adressat unverzüglich bei Bedarf Kontakt aufnehmen kann. Der expert-button ist ein junges und innovatives Produkt und benötigt daher Feedback von Ihnen, um es noch besser zu machen. Wie bereits zu Beginn erwähnt, bekommen die ersten 25 befragten Teilnehmer den expert-button ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Es lohnt sich also mitzumachen. Für den Fragebogen benötigen Sie lediglich zehn Minuten. Sie finden diesen unter: www.expert-button.de/umfrage

Fotos: Konstantin Gastmann/pixelio

Beratungsraum für Experten


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Es ist wieder die Zeit der Jahresrückblicke angebrochen und damit auch The same procedure as every year: Die Frage, welche Ansprüche mit Ablauf des 31. Dezember verjähren. Denn nach Paragraf 195 BGB verjähren regelmäßig Ansprüche zum Schluss eines Jahres nach insgesamt drei Jahren.

Rechtsanwälte Thomas Dahmen und Thomas Unger

Das Beste zum Schluss! Dies betrifft gleichermaßen vertragliche Ansprüche, wie solche auf Schadensersatz. Daneben gibt es eine Vielzahl von Sonderregelungen, wie zum Beispiel im Reiserecht mit zwei Jahren oder beim Werkvertrag. Dort ist die Verjährungsfrist für Arbeiten an einem Bauwerk auf fünf Jahre verlängert, unabhängig davon, ob es sich um einen BGB- oder VOB/B-Werkvertrag handelt. Da auch Bürgschaftsansprüche verjähren können, lohnt rechtzeitig vor dem Jahresende immer ein Blick in die Unterlagen.

Kontakt Dahmen & Unger Rechtsanwälte Gartenstraße 34 D-99867 Gotha Tel.: +49 (0) 3621 - 40 44 00 Fax: +49 (0) 3621 - 40 44 01 E-Mail: dahmen-unger@t-online.de Internet: www.dahmen-unger.de

Wer zu spät kommt, den ... Ein Mittel, um den Eintritt der Verjährung zu verhindern, ist die Einleitung gerichtlicher Schritte. Ganz oben in der Beliebtheitsskala steht dabei die Einreichung eines Mahnbescheides noch im alten Jahr. Selbst der Einwurf in den Gerichtsbriefkasten am 31. Dezember um 23.59 Uhr, wäre noch ausreichend; doch Vorsicht: Eine Hemmung der Verjährung tritt erst ein, wenn der Mahnbescheid dann auch „demnächst“ zugestellt wird. Auch wenn keine Pflicht besteht, das Gericht insoweit zu kontrollieren, ist zu empfehlen, die notwendigen Verfahrenskosten bereits mit dem Antrag zusammen einzuzahlen, zumindest aber innerhalb der nächsten 14 Tage nachzufragen, ob der Antrag denn auch bearbeitet wird. Wartet man eine Kostenanforderung durch das Gericht ab, so ist dieser unverzüglich nachzukommen. Anderenfalls droht ein Totalverlust, da derartige Versäumnisse nicht heilbar sind. Und wer möchte das neue Jahr gleich mit einer Pleite beginnen? Zeit, dass sich was ändert Neues Jahr – neues Glück?! Auch 2011 sind wieder einige wichtige gesetzliche Änderungen zu beachten. Zu nennen ist dabei die Neuregelung zu den Entgelt-

unterlagen. Gab es bislang schon die Pflicht, dass die Erklärung eines kurzfristig Beschäftigten über weitere kurzfristige Beschäftigung im Kalenderjahr aufbewahrt werden muss, so gilt dies ab dem 1. Januar 2011 auch für geringfügig Beschäftigte. Tipp: Händigen Sie Ihrem Mini-Jobber ein Merkblatt aus, aus dem sich die Verpflichtung zur Anzeige weiterer Beschäftigungen ergibt. Denn anderenfalls drohen im Falle einer Betriebsprüfung unangenehme Nachzahlungen. Gleiches gilt für den Vorsteuerabzug bei gemischt genutzten Gebäuden. Denn im Gegensatz zu früheren Regelungen wird der Vorsteuerabzug bei gemischt genutzten Grundstücken nicht mehr voll gewährt. Zulässig ist es, jetzt nur noch den Teil der Umsatzsteuer als Vorsteuer abzuziehen, der auf die Verwendung des Grundstückes für unternehmerische Zwecke entfällt. Und wenn Harry den Dienstwagen holt, sollte man wissen, dass es auch eine neue Berechnungsgrundlage bei der Versteuerung der privaten Nutzung eines Firmenfahrzeuges gibt. So besteht jetzt auch die Mög lichkeit, eine sogenannte Entfernungspauschale geltend zu machen, sofern nicht der Arbeitnehmer, sondern eine andere Person das Fahrzeug für die Fahrten zur Arbeit gebraucht. Na dann – ein gutes und erfolgreiches Jahr 2011!

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Mobilität

Impressum

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen Herausgeber Meier Verlags-GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com Sitz der Gesellschaft: Niedererbach Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint im Medienverbund regionaler Wirtschaftsmagazine gemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem Wirtschaftsspiegel Mecklenburg-Vorpommern

Autostrom vom Carport-Dach Unter dem Motto „Wir machen elektro-mobil.“ stellt die Firma ALTEC Solartechnik AG aus Cripsendorf in Thüringen ihr Elektromobilitätskonzept vor. Zur Schaffung, Verbesserung oder Aufwertung der kommunalen Infrastruktur wird ein ganzheitliches System angeboten.

Redaktion Kontakt: redaktion@ws-thueringen.com Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0361 55048467 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Sascha Uthe (su) Tel.: 0361 55048466 E-Mail: s.uthe@ws-thueringen.com René Weigel (rw) Tel.: 0361 55048662 E-Mail: r.weigel@ws-thueringen.com Olivia Köllmer (kö) Manuela Müller (mü) externe Mitteilungen (em) Redaktionsschluss dieser Ausgabe 09.12.2010

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Werbe- und Informationsträger fungieren kann, und somit eine weitere Wertschöpfungsmöglichkeit besteht. Zum technischen Inhalt der Ladestation kann gesagt werden, dass prinzipiell vor allem Elektroroller und E-Bikes geladen und untergestellt werden sollen, strategisch aber auch Pkw. Verbindung über LAN, WLAN oder GSM sind problemlos zu integrieren und auf Ladekonzepte, wie zum Beispiel E-Mobilesharing anwendbar. Die Finanzierung der Systeme erfolgt über ein Modell der Sparkassen in Form eines Null-Raten-Kredits für die Kommune. Die Einspeisevergütung stellt die Tilgungsrate dar, und so entstehen dem Betreiber keine Kosten. Auch Service und Instandhaltung, sowie der Tausch eines Wechselrichters sind bereits inbegriffen. Über ein gutes Werbekonzept kann sogar noch Gewinn erzielt werden. Nach etwa 17 bis 20 Jahren hat sich die Anlage amortisiert und der eingespeiste Strom kann ebenfalls als Einnahme verbucht werden. (su/em)

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www.altec-solartechnik.de

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Titelbild enviaM Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (S.) Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera Assistenz der Geschäftsführung/Büroleitung Juliane Kummer Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Werbefachberater Nordthüringen Jürgen Barkewitz Tel.: 0170 7973516 E-Mail: j.barkewitz@ws-thueringen.com Ostthüringen Steffen Wolfram Tel.: 0177 2356218 E-Mail: s.wolfram@ws-thueringen.com Südwestthüringen Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Mittelthüringen Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Einzelpreis: 2,90 Euro Jahresabonnement: 25,00 Euro ISSN: 1860-8558 Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint in der 09. KW 2011 Druckunterlagenschluss: 14.02.2011

Foto: ALTEC Solartechnik

Ein Bestandteil ist die als „gebäudeintegriert“ geltende Photovoltaikanlage auf einem Carport in Verbindung mit der zweiteiligen Ladestation. Der Carport wird komplett geliefert und trägt marktübliche PV-Module, die den Sonnenstrom über einen ebenfalls integrierten Wechselrichter in das öffentliche Netz einspeisen. Die benötigte Energie entnimmt die Stromtankstelle aus dem lokalen Stromnetz zum lokalen Strompreis des jeweiligen Anbieters in der benötigten Menge. Die Ladestation befindet sich im unteren Teil der Säule, während der obere Teil nutzerspezifisch angeboten wird. Über das Display mit wahlweiser Touchscreen-Funktion, kann der Ladevorgang angezeigt und navigiert werden. Weiterhin besteht jedoch auch die Möglichkeit, Informationsprogramme aller Art abzubilden. So wird zum Beispiel entlang des SaaleRad-Wanderweges eine Informationssoftware dem ladenden Radwanderer aktuelle Infos über seinen Standort bereit halten. Dabei besteht ebenfalls die Möglichkeit diese Information auszudrucken. Anhand des Pionier-Projektes wird deutlich, das die Säule auch als


Neugierig bleiben.

Manchmal muss man unkonventionelle Wege gehen, um eine neue Perspektive zu entdecken. Neugier, Begeisterungsfähigkeit und unser Anspruch, genauer hinzuschauen bilden die Basis, um erfolgreiche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Unsere Kunden wissen das längst zu schätzen. Und Sie?

s.a.m. DieAgentur GmbH ı

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