06 ı 2009 2. Jahrgang
Thüringens Magazin für junge Köpfe
18. Forum Berufsstart
15.000 attraktive Lehrstellen WiYou wird gefördert durch:
Wirtschaft und Du
WiYou s chenkt dir den Füh rersche in im Wert
von
1.000 Eu ro
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Die will ich haben! Du willst die WiYou regelmäßig zu Hause lesen? Kein Problem, wir schicken sie dir! Und das natürlich kostenlos. Mit unserem neuen Abo bekommst du jede Ausgabe zugeschickt und verpasst kein Stellenangebot oder Praktikumsplatz mehr. Alles was du dafür machen musst, ist, das Formular auszufüllen und an uns zurück zu schicken. Ab der nächsten Ausgabe liegt dann sechs Mal im Jahr die WiYou auch in deinem Briefkasten. Post: Fax: Mail:
WiYou ı Meier Verlags-Gesellschaft mbH ı Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt 0361 5504466 Schreib einfach eine kurze Mail mit deinen Adressdaten an: info@wiyou.de
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ, Ort
JA! Ich möchte den Führerschein gewinnen. Geburtsdatum
Foto: Andrey Kiselev -Fotolia.com
Editorial
Deine Perspektiven im Blick! Vor dir liegt die neue WiYou. Auch diesmal haben wir wieder ein breites Portfolio an Themen rund um deine Berufswahlvorbereitung zusammengestrickt. Wie du am Titel schon sehen kannst, geht es um das Forum Berufsstart. Es findet bereits zum 18. Mal statt und ist mittlerweile zu einem riesigen Event geworden, welches du dir nicht entgehen lassen solltest. Besonders nicht im Hinblick auf deinen Ausbildungs- oder Studienplatz für das nächste Jahr. Zirka 15.000 Lehrstellen galt es in Thüringen dieses Jahr zu besetzen. Nur wenige Stellen blieben offen. Auf dem Forum wirst nun du gesucht. Und zwar für das nächste Jahr. Im Titelthema erzählen wir dir alles, was du rund um das Forum wissen musst. Wir haben mit einer Personalerin gesprochen, welchen Fragen du dich stellen musst und wie du darauf antworten solltest. Unser Schwerpunktthema neben dem Forum Berufsstart sind die medizinischen Heilberufe. In gewohnten Portraits erzählen dir Azubis von ihren Erfahrungen im Job. Von ihnen erfährst du aus erster Hand, was du beispielsweise als Physiotherapeut/-in oder als OP-Assistent/ -in lernst, wie der schulische Werdegang aussieht und welche Voraussetzungen du mitbringen musst. Daneben haben wir natürlich auch wieder ein paar Studiengänge zu dem Thema in Thüringen durchleuchtet. Weil viele Berufe im medizinischen Bereich nicht dual laufen, das heißt, du für die Ausbildung sogar manchmal Geld bezahlen musst – beim Studium ohnehin – haben wir dir mal in aller Kürze zusammengefasst, was du auf dem BAB- und BaföG-Markt alles als Unterstützung bekommen kannst und wie du es überhaupt beantragen kannst. Außerdem war Wiyou für dich auf der „MeerArbeit“ in Suhl. Eine interessante Messe voller Kreuzfahrer inmitten des Thüringer Waldes. Die Agentur für Arbeit in Suhl ist die einzige Agentur, die dich zielgerichtet nach und teilweise auch schon während deiner Ausbildung auf Fluss- und Überseedampfer in aller Welt vermitteln kann. Sehr zu empfehlen ist auch das Thema Mauerfall. WiYou hat für dich im Westen und im Osten nachgefragt, wie deine Generation über die jeweiligen Nachbarn denkt. Sicher interessant zu sehen, ob du deine Meinung wiederfindest. Und nicht zuletzt wollen wir dich noch einmal auf unsere Führerschein-Verlosung hinweisen. 1.000 Euro warten auf einem Konto, das sehr bald dir gehören kann. Nebenan steht, wie´s geht. Vielleicht bekommst du ja die Kohle für deinen Führerschein am 8. Januar 2010. Die Chancen stehen auf jeden Fall gut – besser als bei Lotto. Und jetzt ab ins Heft! Dein WiYou-Redakteur René
René Weigel Ressort-/Projektleitung
WiYou sche nkt dir den Führer schein im Wert vo n:
1.000 Euro WiYou verl ost einen Fü hrerschein im Wert vo n 1.000 Eu ro . Teilnehmen kann jeder Thüringer a b 14 Jahre Alles was d n. u tun muss t, ist den Abocoupon auf Seite 2 vollständig auszufüllen , dein Kreu z bei der Gewinnspie lteilnahme zu setzen und an die WiYou-Red aktion zu schicken. D as Abo ist n atürlich weiterhin kostenlos fü r dich. Teilnahmeb edingungen : Dein Wohn ort ist in T h ü ri ngen und du bist min destens 14 J a hre alt. (Wenn du u nter 18 bis t, wird der Betrag auf einem Kon to hinterleg und dir an t deinem 18. Geburtstag ausgezahlt .) Der Einse ndeschluss ist der 31. D ezember 20 09. Der Rechtsweg ist ausgesc hlossen.
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du Foto: WiYou
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Inhalt
Titelthema: Forum Berufsstart 30
Schwerpunkt: Heilberufe 12
Deine Karriere: „Meer Arbeit“ 48
Aus dem Inhalt Titelthema: Forum Berufsstart
Das WiYou.de-Lexikon Heilberufe im Überblick
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Deine Karriere
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Entdecke deine Perspektiven Offene Türen in Neustadt/Orla
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Ärztin aus Leidenschaft Porträt einer Assistenzärztin
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Wer aufs Meer will, kommt nach Suhl Messe „Meer Arbeit“ vermittelt zukünftige Kreuzfahrer
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Instrumente ganz ohne Musik Das Leben im OP-Saal als Azubi „Danach sind wir kleine Ärzte“ Ausbildung zum Gesundheitsund Krankenpfleger
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Berufe zum Anfassen Das Lehrstellenangebot des kommenden Jahres auf einer Messe
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Gut gerüstet in die Schlacht Das solltest du auf dem Forum beachten
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Was sind deine Stärken? Diesen Fragen musst du dich beim Vorstellungsgespräch stellen
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Thüringen mit gestalten Herbstklausur der LSV
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Hohe Erwartungen … Das kannst du auf dem Forum erleben
Nur keine Proben verwechseln Praktikum im Labor
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36
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Selbstgebaute Mauern Meinungen Nachwendegeborener zu ihren Nachbarn
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Was ist ein eigentlich Assessment-Center? Jobeinstieg über Auswahlverfahren
Spannende Arbeit mit Menschen Porträt einer angehenden Physiotherapeutin Was studieren – Teil 1 Gesundheits- und Sozialwesen / Sozialmanagement
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Schülerfirma (in) der nächsten Generation „Kunstwerk by GG“
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Was studieren – Teil 2 Medizin – Die Kunst des Heilens
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Umfrage Gut versorgt in Thüringen?
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Dein Engagement
Schwerpunkt: Heilberufe Den Menschen helfen, die dich brauchen Von der Motivation für einen Pflegeberuf
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Kultur/Buntes Inova 2009 So war die Messe
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Fotos: SAYS-Marketing, Jochen Luebke/ddp, René Weigel
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
Die Deuna Zement GmbH, ein Tochterunternehmen der Dyckerhoff AG Wiesbaden, ist ein erfolgreiches Unternehmen der Zementindustrie mit Sitz im Raum Nordthüringen. Ausgezeichnet mit dem IHK-Titel „Hervorragender Ausbildungsbetrieb“ suchen wir auch zukünftig verstärkt Auszubildende in den Ausbildungsberufen
• Industriemechaniker/-in Fachrichtung Instandhaltung • Elektroniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik Was bieten wir Ihnen? Ein erfahrenes Team begleitet Sie während Ihrer Ausbildungszeit und unterstützt Sie gezielt bei Ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung. Sie lernen alle relevanten Unternehmensbereiche und Abteilungen kennen und arbeiten mit moderner Technik. Sie wachsen Schritt für Schritt in neue Aufgabenfelder und in unser Firmendenken hinein. Eine tarifliche Vergütung ist selbstverständlich. Was erwarten wir von Ihnen? Möglichst einen Realschulabschluss mit guten Leistungen, speziell auch in den Fächern Mathematik und Physik. Persönlich sind Sie aufgeschlossen, engagiert und lernbereit. Alles Weitere erarbeiten wir uns gemeinsam! Weitere Informationen über uns können Sie auch unter www.deuna-zement.de erhalten. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bewerbungen richten Sie bitte an: Deuna Zement GmbH, Herrn Stietz, Industriestraße 7 in 37355 Deuna, Telefon: 036076 82095
In Kürze
Die größten Online-Jobbörsen
Jobsuche im Netz
Karriere als Maschinenbauer
Wer auf der Suche nach dem richtigen Job für sich ist, kommt am Internet nicht mehr vorbei. Das ist zwar kein Geheimnis, jetzt gibt es jedoch die aktuellen Zahlen vom Hightech-Verband BITKOM, die das eindrucksvoll belegen.
Für das berufsbegleitende Weiterbildungsstudium „Innovative Produktentwicklung im Maschinen- und Gerätebau“ sind derzeit noch Plätze frei. Der Semesterbeginn wurde bis zur Erreichung der Mindestteilnehmerzahl verschoben.
Allein im dritten Quartal 2009 besuchten 23 Millionen Menschen diverse Jobbörsen im Netz. Das ist ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ganz vorn dabei ist das Jobportal der Bundesagentur für Arbeit mit 7,9 Millionen Besuchern. Danach folgt mit 3,9 Millionen Klicks die Plattform MeineStadt.de.
Die Technische Universität Ilmenau bietet in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena bereits seit dem Jahr 2003 diese Weiterbildung für Interessenten verschiedener beruflicher Qualifizierungen an. Das bisherige fünfsemestrige Weiterbildungsstudium ist nun so ausgebaut worden, dass du unter definierten Zugangsvoraussetzungen in einer Laufzeit von vier Jahren berufsbegleitend den Abschluss „Master of Science“ erwerben kannst.
Nach einer vom BITKOM durchgeführten Umfrage stellen mittlerweile 94 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ihre offenen Stellen ins Internet. Stellt sich natürlich die Frage, welche Jobbörse die richtige ist. So liegen bei den unterschiedlichen Plattformen die Gewichtungen auf verschiedenen Schwerpunkten. Auf manchen findest du lediglich reine Stellenanzeigen. Auf anderen wiederum erhältst du neben diesen noch umfangreiches Infomaterial rund um Themen wie Bewerbung und Karriere. Dazu gehören zum Beispiel die Arbeitsagentur, Monster oder Stepstone. Es gibt aber auch Branchenspezifische Portale, auf denen du nur in bestimmten Berufsgruppen fündig wirst. Daher gilt: Wer den geeigneten Job sucht, muss sich auf vielen Plattformen umsehen. Und dann gibt es ja auch das Web 2.0. Wenn du dich bisher noch sträubst, dein Profil auf Netzwerken wie Xing oder Facebook einzustellen, solltest du daran denken, dass dein potentieller Arbeitgeber sich dort vielleicht nach dir erkundigen will, wenn du eine Bewerbung einreichst. Auch suchen sogenannte Headhunter und Personaler ganz gezielt auf diesen Plattformen nach geeigneten Mitarbeitern für Unternehmen. Natürlich solltest du deswegen auch besonders darauf achten, was du von dir preisgibst und wie du dein Profil gestaltest. Die Bilder der letzten Party machen da nicht immer den besten Eindruck. (jw) www.bitkom.org
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Ziel der Weiterbildung ist der Neuerwerb und die Aktualisierung von Kenntnissen über Entwicklung und Konstruktion neuer Produkte im Maschinen- und Gerätebau. Neben ingenieurtechnischem Grundlagenund Vertiefungswissen werden Kenntnisse über Entwurfsmethoden, rechnerunterstützte Verfahren, innovative Werkstoffe und Fertigungsverfahren, Mechatronik, kostenorientierte Produktentwicklung und Projektmanagement und Industriedesign sowie zu den Schwerpunkten Feinwerktechnik / Optik und Werkstofftechnik vermittelt. Aktuelle Problemstellungen aus dem Arbeitsfeld der Studienteilnehmer können in das Studium einbezogen werden. Durch den modularen Aufbau des Studienangebotes stehen mehrere Studienwege und Profilierungsrichtungen offen, wobei extern erworbene Kenntnisse auf die Weiterbildung angerechnet werden können. Die Präsenzzeiten an den Universitäten beschränken sich auf einen monatlichen Kurs in der Regel freitags bis samstags. Es ist auch möglich, Einzelmodule aus dem Gesamtangebot separat zu absolvieren. Nähere Informationen sind im Internet abrufbar. (em) http://fip.tu-ilmenau.de
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Grafik: BITKOM, Foto: Wegner/TU Ilmenau
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
In Kürze
Die Neuen sind da
Handwerk hat goldenen Boden
Das Studienjahr 2009/10 hat begonnen. Neben den öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen ging es auch für die privaten Bildungseinrichtungen wieder los.
Die Volksweisheit scheint noch zu gelten, denn die Krise hat das Handwerk nicht so stark getroffen wie andere Wirtschaftszweige, ließ die Handwerkskammer Erfurt verlauten.
Einige von ihnen noch recht jung, wie die Adam-Ries-Fachhochschule in Erfurt, starteten sie am 1. Oktober in die neue Runde. Im gerade zweiten Jahr ihres Bestehens hat die Adam-Ries-FH 63 Studierende in die verschiedenen Studiengänge neu eingeschrieben. Zwei Studiengänge sind sogar erst in diesem Semester neu dazu gekommen. BWL mit den Schwerpunkten Industrie und Logistik sowie Nachhaltige Energieökonomie. Lediglich zehn Studenten wurden pro Studiengang eingeschrieben, so dass eine bestmögliche Betreuung gewährleistet werden kann. Der neu an die FH berufene Professor Dr. Hans-Gert Vogel sagte in seiner Eröffnungsrede bei der Begrüßung der Studenten: „Wer sich dem strengen Auswahlverfahren der privaten Adam-RiesFachhochschule stellt, zeigt, dass er zur Motivationselite gehört. Die Mühen einer parallelen betrieblichen und akademischen Ausbildung werden aber durch hervorragende Berufsaussichten belohnt.“
Die neuste Konjunkturumfrage habe gezeigt, dass das Handwerk auch im dritten Quartal dieses Jahres eine stabile Größe war. Vor allem die Beschäftigungssituation sei mit 81 Prozent gleichem Personalbestand höchst stabil.
Die steigenden Bewerberzahlen machen deutlich, dass auch private Fachhochschulen, gerade die mit einer dualen Ausrichtung, dass heißt dem Studium und der Praxis im kontinuierlichen Wechsel, eine gute Perspektive für motivierte Studierende bilden. (rw)
Die Handwerkskammer Erfurt zeigt sich sehr engagiert, was die Ausbildung angeht und setzt weiterhin auf eine starke Verbundausbildung von Handwerk und dem eigenen Berufsbildungszentrum in Erfurt-Bindersleben. (rf)
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www.adam-ries-fh.de
Die Handwerksbetriebe in Thüringen sind nicht sehr groß, haben aber meist einen kleinen, festen Mitarbeiterstamm, in dem jeder einzelne gebraucht und in den der Auszubildende aufgenommen wird. Die Aussichten auf eine beständige Ausbildung in solch einem Umfeld sind also sehr gut. Zum Handwerk zählen die bekannten Berufe wie Dachdecker und Tischler, aber auch Gebäudereiniger, Kosmetiker und Bäcker. Gerade das Nahrungsmittelhandwerk sei relativ krisensicher, so Stefan Lobenstein, Vizepräsident der Handwerkskammer Erfurt: „Gegessen wird immer.“
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www.handwerkskammer-erfurt.de
Fotos: Adam-Ries-Fachhochschule, Tommy S./Pixelio
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du
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In Kürze
Geld für deine Zukunft
Praktikum zum Berufseinstieg
Insgesamt 631 Schüler des Unstrut-Hainich-Kreises bekommen 113.076 Euro. Damit sollen sich ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt verbessern. Natürlich bekommen sie dieses Geld nicht direkt auf ihr Konto.
Wo liegen meine Stärken und Fertigkeiten? Was will ich mal werden, und wie komme ich am besten an einen Ausbildungsplatz? Diese Fragen stellen sich jedes Jahr tausende Schulabgänger.
Vielmehr erhielt das Mühlhäuser Bildungszentrum Handel/Gewerbe/Freie Berufe e.V. einen Zuwendungsbescheid über die Summe, um ein schon seit längerem bestehendes Projekt mit Namen „Berufsstart plus“ in eine neue Runde zu bringen. Das ist eine Thüringer BerufswahlInitiative, in deren Rahmen deine persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen ermittelt werden sollen. Vermittelt wiederum werden im Anschluss daran die verschiedenen Anforderungen und Kenntnisse diverser Berufe in Form von zweiwöchigen Praktika. Je eins pro Schuljahr, beginnend ab der achten Klasse.
Um das rauszufinden und dich nebenbei bei potentiellen Arbeitgebern interessant zu machen, bietet sich auf jeden Fall ein Praktikum an. Gerade für die Unternehmen ist es bei der Auswahl ihrer Azubis wichtig, einen umfassenden Eindruck der Bewerber zu bekommen.
„Berufsstart plus“ wird sowohl aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), als auch direkt von den Agenturen für Arbeit finanziert. Insgesamt 6,5 Millionen Euro sollen dafür bis 2011 in die Hand genommen werden, um 13.500 Schüler der Thüringer Regelschulen für ihre Zukunft auf dem Berufswahlmarkt fit zu machen. Das entschieden Anfang August die zuständigen Partner der Initiative bestehend aus dem Land Thüringen, den verschiedenen Kammern und der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Wirtschaftsstaatssekretär Prof. Dr. Christian Juckenack war nun derjenige, der im Oktober den besagten Zuwendungsbescheid für die Schüler des Unstrut-Hainich-Kreises übergab. „Wir wollen die Schüler frühzeitig und systematisch an die Berufswahl heranführen“, sagte er in diesem Zusammenhang. „Das ist ein wichtiger Beitrag dazu, den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.“ (rw) www.berufsstartplus-thueringen.de
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Wenn du dich gut anstellst und der Job dir liegt und Spaß macht, hast du nach einem Praktikum auch sehr gute Chancen auf eine Ausbildung bei dem entsprechenden Unternehmen. Für ein solches Praktikum kannst du zum Beispiel deine Ferien nutzen. Viele Firmen sind absolut interessiert, dich bei einem solchen Praktikum kennen zu lernen, denn sie selbst suchen derzeit händeringend nach geeignetem Nachwuchs. In Südthüringen hat das Projekt „Ausbildungsservice Thüringer Wald“ jetzt beispielsweise einen umfangreichen Praktikumskatalog erstellt. Sehr viele regionale Firmen bieten dir hier die Möglichkeit, Einblick in die Abläufe ihrer Unternehmen zu bekommen. Das Portal ist übersichtlich für dich gestaltet. Du findest Firmen aus allen Branchen des Handwerks, der Industrie, dem Handel und Dienstleistungen. Viele Unternehmen geben dir auch gleich bekannt, ob sie dir nach dem Praktikum eine Berufsausbildung in Aussicht stellen. So bekommst du die Möglichkeit, dich zu testen, zu sehen, ob der Beruf, den du dir ausgesucht hast, der richtige für dich ist und du kannst dir so natürlich auch dein Taschengeld in den Ferien aufbessern. (jw) www.ausbildungsservice-tw.de
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Foto: low500/Pixelio, bbroianigo/Pixelio
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
In Kürze
Karriere in der Lehre
Die Elite unter den Unis
Die Industrie- und Handelskammer in Ostthüringen startet im Dezember mit einem Projekt in die nächste Runde.
Wer an den besten Universitäten der Welt studieren möchte, wird in Deutschland leider kaum fündig.
„Karriere mit Lehre kompakt“ heißt das Ganze und soll ein Sprungbrett für die Karriereleiter bereits während der Ausbildung sein. Ziel ist es, so du eine Ausbildung in einem kaufmännischen oder Metallberuf durchführst, dass du bereits während des dritten Lehrjahrs mit der Fortbildung zum Wirtschaftsfachwirt beziehungsweise zum Technischen Fachwirt beginnen kannst. Wenn du gerade am Überlegen bist, wie du deine Zukunft in einer dieser Bereiche gestalten kannst – immer die Karriere im Blick – ist das sicher auch eine gute Alternative zum Studium. Während der Ausbildung erhältst du schließlich deine Praxis direkt im Unternehmen und bei einem solchen Engagement der doppelten Belastung durch Aus- und Fortbildung machst du dich sozusagen unabkömmlich für deinen Ausbildungsbetrieb. (rw)
Seit sechs Jahren führt die QS Quacquarelli Symonds Limited mit Sitz in London die „Times Higher Education – QS World University Rankings“ durch, um die besten Universitäten der Welt zu ermitteln. Dabei werden verschiedene Punkte wie die Lehrtätigkeit, Forschung und Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach dem Studium verglichen. Wie genau die Kategorien verteilt und gewichtet werden, kannst du im Netz unter www.topuniversities.com nachlesen. Fest steht, die ersten zehn Plätze werden unter den USA und Großbritannien ausgemacht, wobei Harvard das Siegerpodest besetzt. Beste deutsche Uni ist die TU München auf Platz 56. Dresden ist auf Platz 281 beste Uni in den neuen Bundesländern. Die beste Thüringer Uni ist Jena auf Platz 413. Insgesamt wurden übrigens 620 Unis verglichen. (rw)
Die beste Klasse
Die besten Schülerköche
Der Fernsehsender KI.KA von ARD und ZDF sucht mal wieder die beste Klasse Deutschlands.
Der ERDGASPOKAL der Schülerköche ging am 28. Oktober in Thüringen in die 13. Runde.
Seit Oktober läuft die Bewerbungsfrist für sechste und siebte Klassen. Bis zum 30. November hast du noch Zeit, auch deine Klasse zu dem größten Schülerquiz Deutschlands anzumelden. Dann wählt eine Jury aus allen Einsendungen 32 Klassen aus, die dann an der Show teilnehmen. Wie ihr euch bewerben könnt, seht ihr auf der Website des KI.KA. Und im April kommenden Jahres geht es dann los. Zwei Wettbewerbsrunden gibt es direkt beim KI.KA, das große Finale bei der ARD. Dabei sind dann natürlich auch viele prominente Vertreter. Und weil der Titel „Die beste Klasse Deutschlands“ zwar schön aber nicht alles ist, gibt’s für die Siegerklasse noch eine fünftägige Reise nach Rom. Auf der letzten Seite dieser WiYou kannst du übrigens schon mal den Erfahrungsbericht eines der Sieger der vergangenen Staffel lesen. (rw)
Start der Ausscheidungen war in Jena. Gleich zwei Schulen der Lichtstadt schickten ihre begabten Nachwuchsköche ins Rennen. Die Regelschule "Maria Montessori" und die Staatliche Kooperative Gesamtschule "Adolf Reichwein". Noch bis zum Ende des Jahres folgen weitere Schulwettbewerbe in ganz Deutschland mit insgesamt 1.000 Jugendlichen aus 13 Bundesländern. Im kommenden Jahr geht es dann mit Regionalmeisterschaften weiter bis hin zum finalen Wettkochen im Bundesausscheid am 17. Mai 2010 auf der Messe Erfurt. Beim vergangenen Durchlauf ging der Wanderpokal nach Baden-Württemberg. Da nun Auftakt und Finale der 13. Runde schon in Thüringen sind, sollte der Pokal im Mai nächsten Jahres wohl zum Greifen nah sein. WiYou wird dich weiterhin auf dem Laufenden halten. (rw)
Fotos: Uwe-Steinbrich/Pixelio, Volker Hartmann/ddp, KI.KA, erdgaspokal.de
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du
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Deine Karriere Anzeige
Forschung und Technologie erleben „Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen“, hat bereits Benjamin Franklin vor zwei Jahrhunderten erkannt. Der Innovationstag Thüringen 2009 zeigt Früchte der erfolgreichen Investition in Wissen.
Der Innovationstag Thüringen 2009 findet am 8. Dezember 2009 auf der Messe Erfurt statt und bildet den Höhepunkt des Wettbewerbes um den mit insgesamt 100.000 Euro dotierten XII. Innovationspreis Thüringen 2009. Mit der Innovationsmesse präsentieren die Träger des Innovationspreis-Wettbewerbes stolz den Ideenreichtum Thüringens. Mehr als 120 Aussteller stellen ihre Forschungs- und Entwicklungsergebnisse, Innovationen, Produkte, Verfahren und Dienstleistungen vor. Die Messe bietet dir eine gute Gelegenheit, Unternehmen und deine Möglichkeiten für gut ausgebildete Fachkräfte kennenzulernen. Mit Berufs- und Studienwahlinformationen, Experimenten zum Mitmachen, geführten Messe-Rundgängen, Workshops und Diskussionsrunden bist du auf die Innovationsmesse eingeladen, um dich mit dem Technologiestandort Thüringen vertraut zu machen. 10:30 Uhr, Messe Erfurt, Halle 2, Innovationslounge
Was ist mein Bachelor/Master wert? Vertreter aus Thüringer Hochschulen und Unternehmen diskutieren mit Studierenden kontrovers die neuen Abschlüsse. Moderation Prof. Dr.-Ing. Gabriele Schade, Fachhochschule Erfurt 14:00 Uhr, Messe Erfurt, Halle 2, Innovationslounge
Thüringer Forscherelite im Dialog mit Thüringer Schülerinnen und Schülern Wie funktioniert Forschung? Wie kommt man auf Ideen? Wie wird man Forscher? Macht das Spaß? Diskutiere unter anderem mit MP3-Erfinder Prof. Dr. Brandenburg! Moderation Carsten Rose, Radio F.R.E.I. Das ausführliche Programm, alle Angebote sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind im Internet abrufbar. !
www.innovationstag-thueringen.de
Innovativ ist cool Zum Innovationstag am 8.12.2009 bietet die Initiative „Technik ist cool!“ geführte Rundgänge auf der Messe Erfurt an. Die Macher der dort vorgestellten Innovationen berichten von ihren Karrieren und erklären die neuen Produkte.
„Warst du gestern auch im Chat?“ fragt Julia ihre Banknachbarin. Ganz selbstverständlich nutzen junge Leute „SchülerVZ“ oder „StudiVZ“, die Onlinenetzwerke für Schüler und Studenten. Das Internet als virtuelles Netz wurde vor knapp 50 Jahren ins Leben gerufen. 1961 arbeiteten Wissenschaftler das erste Mal damit. In den 80-er Jahren erfand der britische Informatiker, Tim Berners-Lee, die HTML-Sprache und entwickelte 1989 den ersten Browser WorldWideWeb und den ersten Webserver. Die in den Technologien steckenden revolutionären Ideen führten zu zahlreichen Entwicklungen, beispielsweise: E-Mail, Informations- und Datenbankportale, Kommunikationsportale wie SchülerVZ, Suchmaschinen wie Google, digitale Marktplätze wie e-bay. Auf Julias Frage „Wie funktioniert das Internet?“ gibt es Schulterzucken und ein paar vage Einwürfe. „Das Internet hat etwas mit Rechnernetzen zu tun. Dafür werden Glasfaserkabel verwendet, die durch spezielle Rechner, die Router, zu einem Netz verbunden sind. Damit können große Datenmengen überallhin transportiert werden“ erklärt Julias Freund Markus. Markus ist neugierig auf Technik. Er will später Ingenieur werden und an technischen Entwicklungen mitarbeiten. Aber viele seiner Mitschülerinnen und Mitschüler haben sich noch keine Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht. Genau für diese Schülerinnen und Schüler ist „Technik ist cool!“ da. „Technik ist cool!“ lädt Schülerinnen und Schüler ein, sich auf dem Innovationstag umzuschauen, mit den Ingenieuren und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Dabei erklären diese, wie ihre Innovationen funktionieren und warum sie so funktionieren. Eine schnelle Anmeldung hilft dir, in den stark nachgefragten Führungen der Initiative „Technik ist cool!“ noch einen freien Platz zu bekommen. Foto: STIFT
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
I N NOVATIONSTAG THÜRINGEN 2009 8. Dezember 2009 | 10:00 –16:30 Uhr | Messe Erfurt Berufs- und Studienwahlinformationen »Forschung und Technologie erleben« EINTRITT FREI ! Online-Anmeldung: www.innovationstag-thueringen.de
Heilberufe
„Der Nächste bitte…!“ Wer mag schon gern krank werden? Niemand, aber irgendwann erwischt es jeden einmal. Und dann braucht man unbedingt Hilfe. Hast du bei deiner Berufs- oder Studienorientierung eigentlich schon darüber nachgedacht, wie es eigentlich auf der anderen Seite aussieht: nicht Patient, sondern Arzt oder Krankenpfleger zu sein? Wie schön muss es sein, zum Beispiel ein Kind zu impfen und es damit gegen gefährliche Krankheiten zu schützen, oder einem gebrechlichen Menschen eine Freude zu bereiten, indem man ihm beim Essen hilft, weil er es selbst nicht mehr kann. Hier bekommst du nicht nur ein Gehalt, sondern noch viel mehr …
Foto: Jochen Luebke/ddp
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
Heilberufe
06 /2009 路 WiYou: Wirtschaft und Du
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Heilberufe
Foto: Rainer Sturm/Pixelio
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WiYou: Wirtschaft und Du 路 06 /2009
Heilberufe
Den Menschen helfen, die dich brauchen Pflegen – das heißt aufpäppeln, hüten, sich kümmern, Sorge tragen, unterhalten, behandeln und versorgen. Für viele Menschen ist das eine Lebensaufgabe, die ihnen ein hohes Maß an Erfüllung einbringt. Vielleicht ist ein pflegerischer Beruf auch genau das Richtige für dich! Ob sich die Pflege auf Gegenstände, Pflanzen, Tiere oder Menschen bezieht, es geht doch immer darum, etwas beziehungsweise jemanden in den Mittelpunkt zu stellen, dessen aktuellen Zustand festzustellen und diesen durch die eigene Arbeit entweder beizubehalten oder noch zu verbessern. Entscheidest du dich für einen pflegerischen Beruf, bekommst du zu deinem monatlichen Lohn zumeist auch persönliche Dankbarkeit dazu. „Pflegedienstleistungen an und mit Menschen sind in hohem Maße fachliche, kommunikative und flexible Arbeit“, heißt es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Diese Arbeit ist sowohl abwechslungsreich als auch anspruchsvoll; was dir als Pfleger genau abverlangt wird, hängt natürlich von deiner Fachrichtung und dem Bereich ab, in dem du arbeitest. Da wäre zum Beispiel die Pflege von Kindern, Familien und Entbindungen – hier wird größtenteils nur vorübergehende Hilfe und Pflege benötigt. Ebenso ist es im Krankenhaus oder in der Klinik, wo die Dauer der Pflege mit dem Grad der Bedürftigkeit zusammenhängt. Wenn ein Kind oder ein Erwachsener krank ist, geht es um dessen schnellst- und bestmögliche Genesung, mit dem Ziel, dass der Patient die Einrichtung wieder gesund verlassen kann. Daran arbeiten die akademischen Heilberufe, also Ärzte oder Apotheker, und die psychotherapeutischen Heilberufe, aber auch Heilpraktiker und viele andere. Es gibt versehrte Menschen, die eine kurzzeitige Behandlung benötigen – manche aber brauchen dauerhafte pflegerische Zuwendung, etwa weil sie durch Behinderung oder Alter beeinträchtigt sind. Um diese Personen kümmern sich Beschäftigte der Heilerziehungs- und Altenpflege entweder stationär oder ambulant. Die Pflege alter Menschen oder Menschen mit Behinderung ist längerfristig angelegt, wenn sie als pflegebedürftig eingestuft werden. Pflegebedürftigkeit ist sogar gesetzlich definiert: „Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedürfen.“ (§ 14 Abs. 1 SGB XI) Möchtest du also Menschen helfen, die kurz- oder langfristig eingeschränkt sind bei Verrichtungen des täglichen Lebens, wie Körperpflege, Ernährung, Mobilität und Selbstversorgung, dann ergreife einen pflegenden Beruf – die Vielfalt von Ausbildungs- wie Studienmöglichkeiten ist groß! Schätzungen zufolge wird im Jahr 2030 die Anzahl älterer Personen an der Gesamtbevölkerung von 25 auf 36 Prozent steigen, die Anzahl der pflegebedürftigen Personen von derzeit 2,25 auf etwa 3,09 Millionen. All dies wirkt sich natürlich auch auf den Bedarf nach Beschäftigten in dieser Branche aus. Es heißt, ambulante Dienste und Pflegeheime beschäftigten inzwischen schon fast so viel Personal wie die Automobilbranche. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V.: „Nur wenn langfristig deutlich mehr junge, motivierte Menschen diesen Zukunftsberuf ergreifen, ist die rasant steigende Nachfrage nach professioneller Pflege zu schultern.“ Hilf du dabei mit und finde darin deine erfüllende Aufgabe. Auf den folgenden Seiten geht es nun in der Hauptsache um die Heilhilfsberufe, auch Medizinalfachberufe genannt; zum Beispiel den Beruf des Ergotherapeuten, des Krankenpflegers, der Hebamme oder des Physiotherapeuten. (rf)
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du
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Heilberufe
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[ ’viːjuː]
Al·ten·pfle·ger, der; -s. -:
Du betreust und pflegst hilfsbedürftige ältere Menschen. Unterstützung, Motivation und Beschäftigung gehören ebenso zu diesem Beruf wie pflegerisch-medizinische und verwaltende-organisatorische Aufgaben. Du wirst in geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern, in Pflege- und Rehabilitationskliniken oder anderen Einrichtungen wie dem Altenwohn- und Pflegeheim tätig sein. Es gibt aber auch die ambulante Pflege, hier führst du Hausbesuche durch. Nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst kannst du etwa 2.200 Euro brutto verdienen. Voraussetzung: Du benötigst eine abgeschlossene, dreijährige Berufsausbildung als Altenpfleger. Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer, der die Altenpfleger unterstützt, dauert im Schnitt nur ein Jahr. Chancen: Neben einer Prüfung als Stationsleiter oder als Pflegedienstleiter kannst du auch Fachaltenpfleger für klinische Geriatrie und Rehabilitation werden. Beispiel für Thüringen: Höhere Berufsfachschule in Altenburg, Erfurt oder Meiningen.
Er·go·the·ra·peut, der; -s. -:
Du unterstützt und förderst Menschen, die eingeschränkt sind; im Durchführen alltäglicher Handlungen wie zum Beispiel Körperpflege, Essen oder beim Ausführen feinmotorischer Aufgaben. Aktivierende Maßnahmen sollen den Patienten in seinen motorischen, kognitiven, psychischen und sozialen Fähigkeiten trainieren, erhalten, weiterentwickeln oder wiederherstellen. Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Gesundheitszentren, Sozialstationen und spezielle Praxen für Ergotherapie können die Ausübungsorte für deinen Beruf sein. Dafür gibt es dann etwa 2.300 Euro. Voraussetzung: Du hast eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine Berufserlaubnis. Chancen: Anpassungsweiterbildungen gibt es auf den Gebieten Atemtherapie, Motopädie oder Elternarbeit, spezialisieren kannst du dich auf Orthopädie oder Unfallheilkunde. Ergotherapie kannst du übrigens auch studieren. Beispiel für Thüringen: Staatlich anerkannte höhere Berufsfachschulen findest du in Gera, Pößneck und Weimar.
Fa·mi·lien·pfle·ger, der; -s. -:
Als Haus- und Familienpfleger versorgst und betreust du Familien und Einzelpersonen in Notsituationen. Der Haushalt und Pflegemaßnahmen bedürftiger und chronisch kranker Menschen in deren Wohnungen werden in deinen Tätigkeitsbereich fallen. Du arbeitest zum größten Teil in Einrichtungen des Sozialwesens, zum Beispiel bei Sozialstationen oder ambulanten Familienpflegediensten oder direkt in den privaten Haushalten. Angelehnt an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst beträgt deine Vergütung um die 2.900 Euro brutto. Voraussetzung: In der Regel ein Abschluss als Haus- und Familienpfleger, aber auch ein Abschluss als Dorfhelfer kann dich für diesen Beruf qualifizieren. Chancen: In der Folge ist es möglich, sich auf den pädagogischen, den pflegerischen, den hauswirtschaftlichen oder den sozialen Bereich zu spezialisieren, etwa auf Kinderbetreuung. Beispiel für Thüringen: Staatlich genehmigte Fachschulen für Familienpflege gibt es in Saalfeld, Altenburg und Bad Liebenstein.
Ge·sund·heits- o·der Kran·ken·pfle·ger, der; -s. -:
Du betreust und versorgst eigenverantwortlich kranke und pflegebedürftige Menschen, führst eigenständig ärztlich veranlasste Maßnahmen durch, assistierst bei Untersuchungen und Behandlungen und dokumentierst Patientendaten. Deine Arbeit findet in Krankenhäusern, Facharztpraxen, Pflegeheimen oder Gesundheitszentren statt, im stationären wie im ambulanten Bereich übernimmst du Aufgaben der Grund- und Behandlungspflege. In diesem Beruf, der mit ungefähr 2.500 Euro vergütet wird, bist du das Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Voraussetzung: In der Regel hast du eine Ausbildung in diesem Beruf sowie die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung gemäß Krankenpflegegesetz. Chancen: Durch eine Prüfung als Fachkrankenpfleger kannst du dich auf Bereiche wie Intensivpflege/Anästhesie, Hygiene oder Psychiatrie spezialisieren. Beispiel für Thüringen: Höhere Berufsfachschulen gibt es in Altenburg, Eisenach, Erfurt, Ilmenau und Heilbad Heiligenstadt.
Heb·am·me, die; Ent·bin·dungs·pfle·ger, der; -s. -:
Du begleitest Frauen bzw. Familien rund um die Schwangerschaft, Geburt, Neugeborenenzeit, Wochenbett und Stillzeit – einschließlich Beratung, Betreuung und Hilfeleistungen. Kurse zur Geburtsvorbereitung und Vorsorgeuntersuchungen gehören ebenso dazu wie das Dokumentieren nach der Entbindung, später das Beantworten von Fragen der Säuglingspflege und -ernährung. Arbeitsort sind hauptsächlich Geburtsabteilungen von Krankenhäusern, Hebammenpraxen und
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Heilberufe
das WiYou.de-Lexikon Geburtshäuser. Voraussetzung: Eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine entsprechende Berufserlaubnis. Chancen: Du kannst dich qualifizieren und spezialisieren, weiterbilden in der Kinderkrankenpflege und auch einen Bachelorabschluss in Pflegemanagement oder in Hebammenkunde / Midwifery (nur in Osnabrück) machen. Beispiel für Thüringen: Den Beruf erlernen kannst du an den Staatlichen Berufsbildenden Hebammenschulen in Erfurt und Jena. Als sozialpädagogischer Assistent beziehungsweise Kinderpfleger betreust und pflegst du Kinder, besonders Säuglinge und Kleinkinder, teilweise auch Jugendliche. Neben der Betreuung und der Aufsicht gehört auch die Planung und Organisation beispielsweise eines Wochenplans zu deinem Tätigkeitsbereich. Arbeit findest du in Kinderkrippen und -heimen, in kommunalen oder kirchlichen Kindergärten, Tagesstätten, aber auch in Kinderkliniken oder Privathaushalten. Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen werden mit etwa 2.200 Euro entlohnt. Voraussetzung: Die zwei- bis dreijährige Ausbildung, die gegebenenfalls den Erwerb von Zusatzqualifikationen beinhaltet. Chancen: Zum einen kannst du dich auf bestimmte Einrichtungen spezialisieren, zum anderen die Prüfung als Erzieher oder Heilerziehungspfleger ablegen, bis hin zum Fachwirt für Erziehungswesen. Beispiel für Thüringen: Ausbildungsstätten für den Beruf des Kinderpflegers / des sozialpädagogischen Assistenten gibt es in Mühlhausen, Suhl und Erfurt.
Kin·der·pfle·ger, der; -s. -:
Du berätst und untersuchst Patienten jeden Alters, die unter Stimm-, Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen leiden. Auf der Basis einer ärztlichen Verordnung setzt du therapeutische Maßnahmen zur Behandlung ein, wenn der Patient beispielsweise stottert oder poltert. Als Logopäde arbeitest du in Krankenhäusern, Kliniken und Logopädie-Praxen, aber auch in Kindergärten, Grundschulen, Kinderheimen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderung oder Gesundheitsämtern. Es ist mit einem Monatsbruttoentgelt von zirka 2.300 Euro zu rechnen. Voraussetzung: Eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen für Logopädie, auch möglich in Kombination mit einem Logopädiestudium an einer Fachhochschule. Chancen: Weiter qualifizieren kannst du dich allgemein zum Lehrlogopäden oder Sprachtherapeuten. Ein Aufstieg wird aber auch durch die Prüfung als Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen erreichbar. Beispiel für Thüringen: Fachschulen für Logopädie findest du in Mühlhausen, Gera, Jena, und Erfurt.
Lo·go·pä·de, der; -s. -:
Du behandelst vor allem Menschen, deren körperliche Bewegungsmöglichkeiten aufgrund hohen Alters oder einer Krankheit, Verletzung oder Behinderung eingeschränkt sind. Als Physiotherapeut führst du Bewegungs-, Übungs- und Atemtherapien durch, aber auch vorbeugende Therapiemaßnahmen gehören zu deinen Aufgaben. Dein Einsatzgebiet reicht von Krankenhäusern über Facharztpraxen bis zu Sportvereinen und Wellnesshotels. Beschäftigte in medizinischen Hilfsberufen bei den Kommunen erhalten ein monatliches Bruttoentgelt von zirka 2.300 Euro. Voraussetzung: Eine dreijährige Ausbildung zum Physiotherapeuten an einer Berufsfachschule oder an einem Berufskolleg. Chancen: Danach könntest du dich auf bestimmte Therapieformen spezialisieren, wie etwa Rückengymnastik. Akademisch kannst du mit einer Prüfung als Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen aufsteigen. Beispiel für Thüringen: An den höheren Berufsfachschulen in Bad Sulza, Erfurt, Heilbad Heiligenstadt und Bad Salzungen kannst du dich zum Physiotherapeuten ausbilden lassen.
Phy·sio·the·ra·peut, der; -s. -:
Du pflegst und behandelst Füße – medizinisch und kosmetisch, dabei arbeitest du selbständig und auf ärztliche Verordnung. Beschäftigung findest du in podologischen Praxen oder Fußpflegeabteilungen von Reha-Kliniken und Krankenhäusern, Kosmetiksalons, Sanitäts- und Orthopädiehäusern, wie auch in Seniorenheimen und Wellnesshotels. Voraussetzung: Die zweijährige schulische Ausbildung an einer der Berufsfachschulen und die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung nach dem Podologengesetz führen zu dürfen. Chancen: Das Angebot von Anpassungsweiterbildungen reicht von Direktmarketing und Kundengewinnung bis Massage und Lymphdrainage. Beispiel für Thüringen: Höhere Berufsfachschulen für Podologie gibt’s in Erfurt und Suhl.
Po·do·lo·ge, der; -s. -:
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Heilberufe
Foto: Ren茅 Weigel
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Heilberufe
Ärztin aus Leidenschaft Manal Sayeg ist Assistenzärztin im Zentralklinikum Bad Berka. Eigentlich kommt die 27-jährige aus Hildesheim. Nach dem Abi mit den Leistungskursen Biologie und Politik fing sie mit dem Medizinstudium in Hannover an. Nach den ersten fünf Semestern wechselte sie allerdings den Studienort und zog nach Jena.
Eigentlich wollte sie während der Schulzeit immer eher in die politische Richtung. Oder ins Management eines Unternehmens. Manal engagierte sich zunächst als Klassensprecherin, später auch als Schülersprecherin und war sogar Vorsitzende des Landesschülerrats. Nebenbei arbeitete sie allerdings auch ehrenamtlich bei den Johannitern. Dort machte sie bereits während der Schulzeit eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Und zu der Zeit reifte auch der Entschluss, eher in die medizinische Richtung zu gehen. Begonnen hatte sie das Studium also in Hannover. Der Wechsel nach Jena kam durch familiäre Umstände zustande. „Ich bereue diese Entscheidung nicht im Geringsten. Im Nachhinein finde ich es viel schöner als in Hannover und würde das nicht wieder anders machen wollen“, sagt sie rückblickend. Was ihr daran besonders gefiel, ist die Familienfreundlichkeit der Jenaer. Während ihrer Studienzeit in Thüringen bekam Manal zwei Kinder und brauchte dadurch lediglich drei Semester mehr für ihr Studium. Das war nur möglich, weil alle Stellen ihr zur Seite standen. Angefangen beim Studiendekanat bis hin zur Tageseinrichtung für ihre Kinder.
nicht ganz richtig ist. Denn derzeit arbeitet sie nebenbei an ihrer Doktorarbeit und hat den Doktortitel noch nicht in der Tasche. Die Arbeit selbst ist eine retrospektive Doktorarbeit. Das heißt, Manal sichtet unzählige Akten von Patienten zu einem bestimmten Thema, schaut sich deren Werte an, um daraus neue Erkenntnisse für die medizinische Arbeit zu gewinnen. Ihr großes Ziel ist irgendwann in der Gynäkologie zu arbeiten. „Das ist eigentlich ein sehr schönes Fach, weil man auch operativ arbeitet, aber eben nicht nur“, sagt Manal. Ursprünglich hatte sie sich auch in Weimar in der „Gyn“ beworben, die allerdings zu der Zeit niemanden brauchten. So landete sie schließlich in Bad Berka und ist mittlerweile über die Entwicklung sehr glücklich. Hier ist sie in der Pulmologie eingesetzt. Also in der Lungenklinik. Bad Berka hat ein hochmodernes Krankenhaus mit einem ganz eigenen Flair. So kannst du beispielsweise auf dem Bild sehen, dass die Gänge mit Teppichboden ausgelegt sind. Und es ist auf einen Felsen gebaut, den man im Hintergrund sehen kann. Durch diese Elemente wirkt es teilweise eher wie ein gutes Hotel als ein Krankenhaus. Und auch der Arbeitsatmosphäre tut es gut. Die Teams arbeiten super zusammen und alle fühlen sich wohl.
Zum Medizinstudium kann Manal eigentlich nur raten, wenngleich es alles andere als leicht ist. Dass du die ganze Woche Party und das häufig zitierte Studentenleben zelebrieren kannst, kannst du vergessen. „Wenn man anfängt zu studieren, weiß man, man ist irgendwann „Ich habe wirklich viel für mein Studium getan. Ich Mediziner, aber die Richtung bleibt offen.“ habe viel gelernt“, erinnert sich Manal. Vor allem brauchst du eine Menge Verständnis für wissenschaftliche und naturwissenschaftliche Arbeit. Auch Biochemie oder So wie es jetzt aussieht, will Manal auf jeden Fall auch in der Klinik Physik stehen beim Medizinstudium auf dem Programm. Dennoch warbleiben. Sie kann so zwar nicht ihren Facharzt zur Gynäkologin machen, tet auf den, der es durchhält, ein äußerst interessanter Job. „Es ist ein hat sich aber in der Pulmologie so gut eingefunden, dass sie sich gut wunderschönes Studium, weil man von Anfang an viel mit Menschen vorstellen kann, auch in Zukunft auf dem Gebiet zu arbeiten. Das, so zu tun hat. Man lernt viele unterschiedliche Charaktere kennen. Heute sagt sie, sei auch das Schöne am Medizinstudium. Man brauche sich nehme ich täglich um die fünf Patienten auf und das ist für mich mit nicht von Anfang an für eine bestimmte Richtung zu entscheiden. Und das Schönste. Ich lerne sie bei den persönlichen Gesprächen kennen du brauchst dich auch nicht auf einen bestimmten Ort festzulegen. Im und erfahre etwas über sie“, weiß Manal. Auch wenn natürlich niemand Studium werden dir alle nötigen Kompetenzen vermittelt, mit denen gerne ins Krankenhaus geht, ist es gerade die Aufgabe des Pflegedu danach in alle möglichen Richtungen blicken kannst: „Wenn man personals, den Aufenthalt so angenehm und natürlich auch so kurz als anfängt zu studieren, weiß man, man ist irgendwann Mediziner, aber möglich zu gestalten. die Richtung bleibt offen. Man kann die Richtung Labor einschlagen, wenn man gemerkt hat, dass das einem liegt, oder man geht in die Patologie, wenn man gut mit Toten zurechtkommt. Aber auch die Mittlerweile hat sie das Studium abgeschlossen. Im Juni hatte sie Rechtsmedizin ist für diejenigen interessant, die kriminalistisch verandie letzten Prüfungen, das so genannte Hammerexamen und bekam lagt sind. Man kann sich immer weiterentwickeln. Das ist wirklich das im August ihre Approbation. Einen Monat später startete sie in die Schöne daran.“ (rw) Karriere als Doktorin im Zentralklinikum in Bad Berka. Wobei das so
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Heilberufe
Die 23-jährige Carolin Braun arbeitet als OP-Assistentin in der Zentralklinik Bad Berka.
Instrumente ganz ohne Musik Eine Tätigkeit im Operationssaal (OP) ist nichts für jedermann, denn man sieht mitunter viel Blut. Carolin Braun hat aber in dieser Arbeit ihre Berufung gefunden und erzählt über ihren Werdegang bis hin zur OP-Assistentin. Die 23-Jährige kommt ursprünglich aus dem Wintersportort Oberhof. Nach ihrem Berufsabitur, in dem eines ihrer Leistungsfächer schon „Gesundheit“ war, überblickte sie zunächst, welche medizinischen Berufe es überhaupt gibt, und stieß auf die OP-Assistentin. Diese Ausbildung war vor vier Jahren am Uni-Klinikum Jena noch neu, aber genau das Richtige für sie. Zwar hatte sie auch eine „Heidenangst“, aber gleichzeitig auch starkes Interesse und das Bedürfnis danach, Menschen zu helfen. Diese Ausbildung, so Carolin, ist in ganz Deutschland eine schulische; „man macht die Praktika an den Kliniken und bekommt keine Bezahlung. Die Wenigsten werden übernommen von den Kliniken.“ Die Bewerbung ist an die Schule zu richten, diese macht auch die Ein-
vorbereitet und nie alleine stehen gelassen, es ist immer jemand da, der einem das ruhig erklärt und dann legt man diese Angst ab. Man lernt damit umzugehen.“ Da sie durch die Ausbildung kein Geld verdiente, ging Carolin abends noch arbeiten, kellnerte bis in die Nacht hinein: „Das war hart, aber es hat funktioniert.“ Der theoretische Teil der Ausbildung fand dann in der Schule statt, in der unter anderem Datenverarbeitung unterrichtet wurde, da die OPAssistentin viel mit dem Computer arbeiten muss. Die OP-Lehre erstreckte sich vom Allgemeinen, zum Beispiel was ist im OP zu beachten; bis zum Speziellen, wie etwa Anatomie, Arzneimittellehre, Orthopädie, Mikrobiologie oder Pathologie. Das alles ist grundlegend, um später im OP-Saal kompetent handeln zu können.
„Man muss sich antrainieren ruhig und überlegt zu handeln, weil man nur so dem Patienten helfen kann.“ führungstests und vermittelt dann im Zuge der Ausbildung an verschiedene Vertragskrankenhäuser. Zu Anfang ist es natürlich wichtig zu schauen, ob die Schüler es generell im OP aushalten, deshalb war auch Carolin schon am zweiten Tag dort. Im ersten Lehrjahr geht es für mehrere Praktika in die Klinik, die immer vier Wochen dauern. Mit der Zeit werden diese immer länger und am Ende der Ausbildung sind alle Arbeitsbereiche abgedeckt. „Am Anfang hatte ich Angst etwas falsch zu machen, aber man wird darauf Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales Jena: www.mefa-jena.de
!
Nach ihrer Ausbildung und einem halben Jahr an der Uni-Klinik in Halle, zog es Carolin wieder nach Thüringen, in die Zentralklinik Bad Berka. Der Arbeitsalltag verlangt allen Mitarbeitern viel ab, die OP-Teams stehen während so mancher Operation solange bei der Arbeit, dass sie von der nächsten Schicht abgelöst werden müssen. Acht Stunden OrthopädieUnfallchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, so sieht Carolins Tätigkeitsfeld aus. Während einer Operation arbeitet sie entweder assistierend direkt am OP-Tisch, reicht Instrumente; oder als steriler „Springer“, zuständig für die Dokumentation der OP, das Zureichen und Lagern des Patienten. Carolin möchte ihren Beruf empfehlen, aber zunächst hält sie ein Praktikum für wichtig. Da kannst du dann sehen, ob es so ist wie du es dir vorstellst. „Denn es ist nicht wie im Film. Der Beruf macht Spaß, bringt aber viel Verantwortung mit sich, das ist eine interessante Mischung.“ (rf) Foto: René Weigel
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Heilberufe
Die 21-jährige Julia Keuchel wird im Klinikum zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ausgebildet.
„Danach sind wir kleine Ärzte“ Julia Keuchel ist 21 Jahre alt und im zweiten Lehrjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Mit ihrer Wahl ist sie glücklich – viel mehr noch, weil sie auch ein anderes Berufsbild kennengelernt hat und nun umso genauer weiß, was sie will. Die aus Blankenhain stammende Auszubildende hat zunächst ihren Realschulabschluss gemacht und dann eine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen. Doch das war auf lange Sicht nichts für sie, weswegen sie dann erst einmal das Fachabitur machte und währenddessen weitere Erfahrungen in Praktika sammelte. So auch während eines Praktikums in einem Altenpflegeheim. Das war dann wohl auch der ausschlaggebende Eindruck; Julia braucht den Kontakt zum Menschen, das sei ihr sehr wichtig: „Die Akten haben nicht ‚Dankeschön’ gesagt.“ Sozusagen „Auf gut Glück“ bewarb sie sich unter anderem bei der Zentralklinik Bad Berka, wurde aufgenommen und sagt heute: „Ich bin mit meiner Berufswahl vollkommen zufrieden.“
diesen Beruf eintreten, findet Julia. „Eigentlich war das ja mal ein reiner Frauenberuf“, aber das hat sich genauso verändert wie die Berufsbezeichnung „Krankenschwester“. Die Bezeichnung „Gesundheits- und Krankenpflege“ ist ganz neu, weil nicht nur Kranke gepflegt werden, sondern auch Gesunde. Da geht es um gesunde Ernährung und krankheitsvorbeugende Beratung. Der praktische Ausbildungsteil findet aber nicht nur in der Zentralklinik statt, sondern auch anderswo. Es sind mehrere jeweils vierwöchige Pflichteinsätze abzuleisten in den Partnereinrichtungen der Klinik, etwa in einem Altenpflegeheim oder in der Psychiatrie. Julia hat auch noch ein Praktikum in der ambulanten Pflege vor sich, da darf sie dann direkt mit vor Ort in die Privatwohnung eines Patienten.
Ihre Ausbildung, die sie nach drei Jahren mit dem Examen beenden will, ist dual, das heißt zwei Wochen Praxis wechseln sich stets mit zwei Wochen Theorie ab. Während der „Pflege bedeutet für mich, dem Menschen Wünsche zu erfüllen, da gehören Arbeit in der Zentralklinik hat sie aber auch einen alltägliche Tätigkeiten dazu, aber auch einfach ihm etwas Gutes zu tun.“ Tag praxisbegleitenden Unterricht, zum Beispiel zum Thema Körperpflege. Zur dualen Ausbildung gehört auch der Blockunterricht, zu dem die Auszubildende nach Weimar fährt. Unterrichtsfächer wie in der Schule gibt es auch nicht mehr, sondern ein neues System von etwa 15 Zu der Arbeit gehört ebenso der normale Schichtdienst wie auch ein Lernfeldern, zum Beispiel Anatomie oder Krankheitslehre. Auch was hohes Maß an Verantwortung. „Sobald ich meinen Arbeitsplatz betreMedikamente angeht, werden die Auszubildenden umfassend unterte, trage ich Verantwortung, denn wir agieren selbständig am Patienrichtet. ten.“ Soweit sie auf einem Gebiet schon theoretisch unterrichtet wurde, darf das auch angewendet werden. Unterstützend zur Seite stehen den Azubis Mentoren, die auch Fragen beantworten. „Nach der Ausbildung sind wir kleine Ärzte“, sagt Julia mit einem Augenzwinkern. Dafür ist natürlich Latein wichtig, aber auch Englisch wird gelernt, denn es gibt ja auch ausländische Patienten. (rf) So ein Arbeitstag kann ganz schön anstrengend sein, vor allem körperlich, wenn man zum Beispiel mit übergewichtigen Patienten arbeitet. Es gibt zwar technische Hilfsmittel, wie Julia hier zeigt, trotzdem www.zentralklinik-bad-berka.de ! braucht man ziemlich viel Kraft. Da ist es gut, dass mehr Männer in Foto: René Weigel
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Heilberufe
Auch zukünftige Veterinärmediziner trifft man in der Bad Berkaer Klinik: Julia Gerlach absolviert hier ein Laborpraktikum für ihre Ausbildung.
Nur keine Proben verwechseln In der Zentralklinik Bad Berka ist zur Zeit auch Julia Gerlach anzutreffen, die sich in ihrem letzten Ausbildungsjahr zur veterinärmedizinisch-technischen Assistentin befindet. Ihre Ausbildung macht sie in Sachsen, für ein dazu gehörendes Praktikum konnte sie nun wieder in ihre thüringische Heimat kommen, wo sie nun Laborarbeiten in der Mikrobiologie durchführt. „Veterinär“ ist die fachsprachliche Bezeichnung für einen Tierarzt und genau das will die 21-jährige Julia auch werden. Um jedoch Veterinärmedizin studieren zu können, muss man sich bei der Zentralen Vergabestelle (ZVS) bewerben, wo dann über Ort und Beginn des Studiums entschieden wird. So ist es generell beim Medizinstudium, das in diesem Heft ebenfalls vorgestellt wird. Da erfährst du auch Genaueres zum Vergabeverfahren. Julia hat von der ZVS zehn Wartesemester zugeteilt bekommen, die sie nun unter anderem mit der Ausbildung überbrückt. Dadurch bekommt sie auch schon viele Eindrücke und Kenntnisse, die sie in ihrem Wunsch noch bestärken und ein gutes Fundament für das Studium bilden.
Die Ausbildung enthält einige Pflichtpraktika in vielen Bereichen, so war Julia schon sieben Wochen in der Pflege in einem Tierheim tätig, drei Wochen in der Lebensmittelkunde letztes Jahr, dieses Jahr wird sie dort noch einmal drei Wochen arbeiten. Außerdem hat sie auch schon ein achtwöchiges Histologiepraktikum in der Pathologie absolviert, ebenfalls in Bad Berka. Histologie / Zytologie umfasst die Herstellung, Färbung, mikroskopische Untersuchung von Gewebepräparaten wie auch die Untersuchung von Spermaproben. Diese Praktika, erzählt Julia, haben Vorteile für die Schule gebracht, wo dies alles theoretisch behandelt wird. „Im ersten Lehrjahr hatten wir Biochemie, Chemie, Mikrobiologie, Klinische Chemie, Immunologie, Anatomie, Histologie und Physiologie von Mensch und Tier.“ Bald wird sie wieder zurück auf die Privatschule in Plauen gehen, „Ich wünsche mir für später eine eigene Praxis, wenn das Praktikum vorbei ist. gerne auch in Thüringen.“
Doch warum macht sie ihr derzeitiges Praktikum in einer Klinik für Menschen, wenn sie doch Tierärztin werden will? „In der Mikrobiologie ist es nicht von Bedeutung, ob man im humanmedizinischen oder veterinärmedizinischen Bereich arbeitet. Mit Tieren haben wir nicht so viel zu tun, eher mit ihren Gewebeproben, die wir im Labor pathologisch untersuchen.“ Diese Arbeit bringt viel Verantwortung mit sich, zum Beispiel dürfen bei Blutuntersuchungen keine Proben verwechselt werden, da stünde dann womöglich am Ende eine für den tierischen Patienten falsche Diagnose.
www.tiermedizin.de
!
In ihrer Heimatstadt Bad Berka ist sie aufgewachsen, hat ihr Abitur mit den Leistungsfächern Biologie und Mathematik gemacht. Ausgebildet wird sie nun in Sachsen, wo übrigens kein Abitur vorausgesetzt wurde. Nach Bad Berka konnte sie nur für die Praktika kommen. Auch das Studium wird woanders stattfinden müssen, denn es gibt deutschlandweit nur fünf Universitäten, die Veterinärmedizin anbieten: die Freie Universität Berlin, die LMU München, die tierärztliche Hochschule Hannover und die Universitäten Gießen und Leipzig. Ein solches Studium dauert elf Semester. Wenn es dann nächstes Jahr soweit ist mit dem Studienbeginn, hat Julia zwar lange darauf warten müssen, dafür aber schon eine Ausbildung in der Tasche und weiß genau, dass sie wirklich in die Veterinärmedizin gehen will. (rf) Foto: René Weigel
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Heilberufe
Loreen Gietz ist ebenfalls Praktikantin in der Bad Berkaer Zentalklinik: Sie absolviert gerade eine Weiterbildung zur Physiotherapeutin.
Spannende Arbeit mit Menschen Loreen Gietz ist 21 Jahre und stammt aus der Nähe von Erfurt. Seit dem letzten Jahr befindet sie sich in einer Ausbildung zur Physiotherapeutin beim WFP Bad Sulza und wird bereits im kommenden Jahr nach nur eineinhalb Jahren ihren Abschluss in den Händen halten. kann sie sich dann auch nach ihrer Ausbildung sehr gut vorstellen, weiDas geht, weil sie davor schon eine Berufsausbildung zur Masseurin ter in Bad Berka zu arbeiten. und medizinischen Bademeisterin abgeschlossen hat. Für Loreen war die Ausbildung sehr interessant und auch das Betätigungsfeld spannend. Aber irgendwie doch nicht genug. „Die Massage steht dabei naFür die Ausbildung brauchst du mindestens einen Hauptschulabtürlich immer im Vordergrund. Ich wollte einfach mehr machen, als nur schluss und musst die Aufnahmeprüfung bestehen. Einmal dabei, lernst massieren“, sagt sie. „Ich wollte einfach mehr machen, als nur massieren.“ Sie entschied sich also für die weitere Ausbildung zur Physiotherapeutin. Hier erweitert sich das Spektrum der Anwendungen enorm. Massagen gehören natürlich weiterhin du die Anwendung physikalisch-therapeutischer Verfahren in Zusamdazu, aber auch Krankengymnastik und Rehabilitationsmaßnahmen menarbeit mit verschiedenen Fachärzten. bei Querschnittspatienten beispielsweise. Du arbeitest später, aber auch schon während der Praktika, in ambulanten oder auch stationären Einrichtungen, in der Rehabilitation, der Alles was sie nun als Physiotherapeutin in der Theorie lernt, baut auf Prävention oder im Kurwesen. Voraussetzung dafür ist menschliches dem vorher angesammelten Wissen auf. Wenn du ebenfalls bereits eiEinfühlungsvermögen, Kontaktfreudigkeit, manuelle Geschicklichkeit ne solche Ausbildung hast, dann wirst du auch in eine Klasse kommen, aber auch Zuverlässigkeit und Sauberkeit. in der alle deine Mitschüler auf deinem Stand sind. Das heißt natürlich im Umkehrschluss, wenn du direkt mit der Physiotherapeutenausbildung beginnst, musst du keine Angst haben, dass du nicht mitkomEines noch für dich zur Info: Da es sich beim WFP Bad Sulza um eimen würdest, denn der Unterricht ist dann genau auf dich zugeschnitnen privaten Träger handelt, musst du Schulgeld bezahlen. Monatlich ten. kommen auf dich zur Zeit Kosten von 85 Euro zu. Du kannst aber auf jeden Fall BaföG beantragen. Lies einfach dazu die WiYoulogie – dort steht, wie das geht. (rw) Derzeit befindet sich Loreen im Praktikum und arbeitet im Zentralklinikum in Bad Berka. Da ist sie in der Gefäßchirurgie eingesetzt. „Hier geht es darum, die Patienten wieder zu mobilisieren, dass die geschädigten Gefäße wieder besser durchblutet werden.“ Dazu benutzt man im Prinzip alle räumlichen Gegebenheiten eines Krankenhauses. Sei es ein Bett oder Stuhl, oder eben den Krankenhausflur. Die Arbeit direkt www.schulewfp.de ! mit Menschen ist für sie höchst spannend und das Team stimmt. So Foto: René Weigel
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Heilberufe
WAS STUDIEREN? TEIL 1
Gesundheits- und Sozialwesen / Sozialmanagement Gesundheit und Soziales betrifft die Arbeit mit Menschen – vor allem in der Praxis. Doch es gibt auch ein weites theoretisches Feld, das du dir für eine höhere Qualifizierung erobern kannst. Die Fachhochschule Nordhausen (FHN) in Thüringen begegnet der steigenden Nachfrage von Dienstleistungen durch qualifizierte Fachkräfte mit einem interessanten Angebot an Studiengängen. Zwei davon werden dir hier vorgestellt. derung und hohes Alter belastet und brauchen professionelle BetreuGesundheits- und Sozialwesen oder Health and Social Services: dieung. ser Studiengang mit dem Abschluss Bachelor dauert sechs Semester und ist an diejenigen gerichtet, die sich in der Sozialen Arbeit engagieren und sich höher qualifizieren wollen in Bereichen und EinrichSozialmanagement ist ein ebenfalls modularisierter Studiengang, nach tungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Du kannst damit in amdessen Beendigung du dich Sozialwirt nennen darfst. Das vierte Sebulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen arbeiten, zum mester ist als berufspraktisches vorgesehen, das Praktikum wird von der Beispiel in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, sozialpsychiaFHN vorbereitet und begleitet. Als Sozialmanager ist dein Know-how trischen Institutionen, psychosozialen Beratungsstellen, heilpädagogischen Kindertagesstätten und Während des Bachelorstudiums beschäftigst du dich mit dem Management Frühförderstellen, sowie Einrichtungen der Altenhilfe sozialwirtschaftlicher Organisationen, mit den Grundlagen und und -pflege. Perspektiven Sozialer Arbeit, Rechnungswesen und Recht. An Voraussetzungen musst du allerdings einiges mitbringen; zum einen die Allgemeine Hochschulreife, das Bestehen einer Eingangsprüfung oder den Abschluss eines Bildungsgangs zum staatlich geprüften Techniker oder Betriebswirt. Zum anderen entweder eine erfolgreiche Ausbildung in einem erzieherischen, sozialen oder medizinischen Beruf oder ein mindestens zwölfwöchiges Vorpraktikum in einer erzieherischen, sozialen oder pflegerischen Organisation. Hier geht die Praxis also der Theorie voraus. Inhaltlich beschäftigst du dich in diesem Studium mit Psychologie, Pädagogik, Rechtswissenschaft, Management, mit wissenschaftlichen Methoden, Informatik und vielem mehr. Nach dem Abschluss hast du professionelle Kenntnisse und Handlungskompetenzen, um Menschen mit sozialen Integrationsproblemen zu begleiten. Diese Menschen sind durch Krankheit, Behinwww.fh-nordhausen.de
!
in Sachen Wirtschaftlichkeit ebenso wie in Sachen soziale Handlungsweise gefragt, was du dem pflegenden Personal vermittelst. Ob im Bereich Medizin oder Pädagogik – du übst eine leitende und koordinierende Funktion aus und nimmst dabei Rücksicht auf Finanzierung und rechtliche Grundlagen. Die Voraussetzungen sind ähnlich wie für die Zulassung zum Studium Gesundheits- und Sozialwesen. Auch hier musst du ein dreimonatiges Vorpraktikum nachweisen, allerdings in einer sozialwirtschaftlichen oder ähnlichen Organisation. Oder du hast eine Ausbildung in einem sozialen oder gesundheitlichen Dienstleistungsberuf absolviert. Hast du den Abschluss in der Tasche, kannst du auf der Ebene Soziale Arbeit in vielen Bereichen arbeiten, zum Beispiel in der Alten- und Behindertenarbeit, der Gefährdeten- und Suchtkrankenhilfe, der Kinder- und Jugendarbeit, der Rehabilitation und Resozialisierung. (rf) Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp
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Heilberufe
WAS STUDIEREN? TEIL 2
Die Kunst des Heilens – Medizin Arzt werden und jemandem medizinisch helfen können – das ist der Traum vieler junger Menschen. Das Bedürfnis zu helfen ist zugleich eine wichtige Voraussetzung für das Medizinstudium, das dir genau die Befriedigung verschaffen kann, dir aber auch sehr viel abverlangt. Schon vor Studienbeginn wirst du einige Hürden nehmen müssen, aber wenn du das wirklich willst, kannst du zu einem Medizinstudium kommen, beispielsweise an die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Wintersemester 2007/08 waren 2.200 Studenten an der Medizinischen Fakultät in Jena immatrikuliert und strebten ihr medizinisches Staatsexamen an. Bis man dieses erhält, dauert es mindestens sechs Jahre und drei Monate, danach ist die Promotion zum Dr. med. möglich. Medizin gehört zu den bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern, deren Studienplätze über die Zentralvergabestelle (ZVS) vergeben werden, bei der man sich auch bewirbt.
dem ersten Teil der Ärztlichen Prüfung. Der zweite Abschnitt ist mit drei Jahren der längste, hier musst du dich in Allgemeinmedizin und den spezifischen Fächern wie etwa Chirurgie, Psychiatrie und Rechtsmedizin beweisen. Mit über 20 klinischen Einrichtungen, von der Klinik für Geriatrie bis zu Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist Jena sehr gut aufgestellt und für viel Abwechslung im Studienalltag gesorgt. Nach den nun insgesamt fünf Jahren und vor dem zweiten Abschnitt
Die Vergabe eines Studienplatzes erfolgt so: 20 Friedrich-Schiller-Universität Jena: „Die Ausbildung zum Arzt wird auf Prozent der Studienplätze gehen an die Abi-Besten, wissenschaftlicher Grundlage und praxis- und patientenbezogen weitere 20 Prozent werden nach Wartezeit – und die durchgeführt.“ übrigen 60 Prozent von den Hochschulen vergeben, der Ärztlichen Prüfung geht es für dich ins Praktische Jahr in einer Krandie die Abi-Note durch zusätzliche Auswahlkriterien ergänzen. Solltest kenanstalt der Hochschule und in akademischen Lehrkrankenhäusern, du mit deiner Bewerbung in eine der ersten beiden Kategorien fallen, diese Ausbildung gliedert sich zu je einem Drittel in die Fächer Innere ist dein angegebener Wunsch bezüglich des Studienortes maßgeblich. Medizin, Chirurgie und ein Wahlfach. Als Thüringer findest du also hoffentlich einen Platz an der Universität in Jena. Bis wann deine Bewerbung spätestens eingereicht werden muss, hängt davon ab, wann du dein Abitur gemacht hast. Approbation als Arzt – so heißt die Zulassung durch den Staat – der Antrag dafür wird erteilt, wenn du den zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung bestanden und dein Studium ordnungsgemäß durchgeführt Praktisch schon zu Studienbeginn steht eine Ausbildung in Erster Hilhast. Dann wird die Promotion zum Dr. med. möglich und danach wiefe an, dann ein dreimonatiger Krankenpflegedienst vor Beginn des derum eine Weiterbildung zum Facharzt. Nun kannst du als Arzt in Studiums oder in den Semesterferien, und im zweiten Studienabschnitt Praxiseinrichtungen, in Krankenhäusern, bei Behörden oder Körperist eine viermonatige Famulatur in Krankenhaus und freier Praxis zu schaften und anderen Bereichen wie in der Forschung arbeiten. (rf) durchlaufen. Das Medizinstudium gliedert sich in zwei große Studienabschnitte auf; in den ersten vier Semestern setzt du dich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin auseinander, mit Physik, www.uni-jena.de ! Biologie, Anatomie, Physiologie und Anderem. Der Abschnitt endet mit Foto: Philipp Flury/Pixelio
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Heilberufe
?
Medizinisch
gut versorgt in Thüringen?
WiYou hat einmal nachgefragt, wie du zu dem Thema stehst und welche Erfahrungen du vielleicht schon gemacht hast. Welche heilenden Berufe fallen dir sofort ein und wäre das nicht sogar eine Branche, in der du gerne arbeiten würdest?
Nicole, 16 Abiturientin „Die medizinische Versorgung in Thüringen finde ich nicht so gut, es gibt zwar viele Ärzte, allerdings muss man ab 18 die Praxisgebühr bezahlen und das selbst zu finanzieren ist schwer. In einem heilenden Beruf möchte ich persönlich nicht arbeiten.“
Claudia, 16 Abiturientin „Ich finde die medizinische Versorgung nicht schlecht, nur dass wir bald selbst etwas bezahlen müssen. Selbst in dem Bereich zu arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen.“
Christoph, 16 Abiturient „Ich kann bei der medizinischen Versorgung in Thüringen nichts bemängeln. Ich will zwar studieren, aber nichts Medizinisches.“
Fotos: René Weigel
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Heilberufe
Florian, 23 Förster
Christina, 17 Abiturientin
„Ich kann die Versorgung schlecht beurteilen, aber ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich könnte da nicht arbeiten.“
„Ich hatte schon viele negative Erfahrungen mit Ärzten und die Versorgung könnte besser sein. Arbeiten möchte ich nicht in dem Bereich.“
Anzeige
Diakonisches Bildungsinstitut Johannes Falk gem. GmbH in Eisenach Geschäftsbereich Ausbildung
Wir bilden aus! Eisenach: Sozialassistenten/innen (2 Jahre) Erzieher/innen (3 Jahre) Heilerziehungspfleger/innen (3 Jahre) Fabian, 16 Abiturient „Es gibt hier viele Krankenhäuser und Kinderärzte, das ist gut. Heilende Berufe? Chirurg oder Sanitäter. Aber für mich kommt das nicht infrage. Nach dem Abi will ich studieren.“
Holzdorf bei Weimar: Altenpfleger/innen (3 Jahre) Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl von Fortund Weiterbildungen im sozialen Bereich an. Ernst-Thälmann-Str. 90 ı 99817 Eisenach ı Tel.: 03691/810200 Ansprechpartner: Frau Langlotz ı Mail: m.langlotz@dbi-falk.de www.dbi-falk.de
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Dein Engagement
„Thüringen mit gestalten“ Herbstklausur der LSV erfolgreich beendet Im trist trüben Morgennebel trafen zehn neugierige Schülerinnen und Schüler am Zusammenfluss von Saale und Ilm schwer beladen mit Koffern und jeder Menge brandaktueller Informationen ein.
„Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr traf sich der Vorstand der Landesschülervertretung mit seinen Partnern und interessanten Gästen im historischen Gutshof zu Großheringen. Bei knisterndem Kaminfeuer und herrlich aromatischem Kakao, dick in wärmende Decken eingehüllt wurden das nagelneue Grundsatzpapier, der Jahreshaushalt und die veraltete Geschäftsordnung der LSV zur Diskussion gestellt. Der intensive Austausch unter den Landsschülersprechern wurde mit konstruktiven Gedanken des Vorsitzenden der Landeselternvertretung, Herrn Alexander Grimm am Abend ergänzt. Auch Herr Staatssekretär Kjell Eberhard fand am Abend dankenswerterweise noch einmal Zeit, Gedanken und Informationen aus dem Thüringer Kultusministerium mit in die Diskussion einzubringen. Zur optimalen Förderung engagierte Mitwirkung in Thüringer Schulen sowie einer effektiven Vernetzung von Schule, Kreisvertretungen und Angeboten über den Freistaat Thüringen hinaus, wurden grundlegende Änderungen erarbeitet.
In den folgenden Ausgaben der WiYou werden das zur Diskussion stehende Grundsatzpapier der LSV sowie die Ergebnisse der Wahlen Ende Oktober an dieser Stelle einen wichtigen Platz zur gelingenden Schulkultur im Freistaat einnehmen! Über konkrete Angebote und Strategien zur Förderung der Mitwirkung mit ihren (neuen) Partnern im Kultusministerium sowie in der Landesregierung / Opposition werden wir auch in den nächsten Ausgaben ausführlich berichten. Demokratie lebt vom Mitmachen und jeder Menge Kreativität. So möchten wir die geneigten Leser dieser Zeilen um aktive Unterstützung bitten. Teilt uns eure Gedanken und Ideen mit, per Mail, per Post oder persönlich …. Den Rest kann man dann im Thüringer Schulgesetz (ThürSchulG), der Thüringer Schulordnung (ThürSchulO) und der Mitwirkungsverordnung (MitwVO) nachlesen …“ Auf ein Neues in Erfurt und im Freistaat freut sich Eure Landesschülervertretung Foto: LSV
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Dein Engagement
Zu Gast bei Freunden LSV engagiert sich nun auch auf internationaler Ebene! Auf Einladung unserer polnischen Partnerschule folgten eine Mitschülerin und ich dem Ruf nach Tarnów nahe Krakau. Grund: die Schülerpolitiktage! Neben Besuchen beim Arbeitsamt und interessanten Workshops setzten wir mit einer Präsentation zu unserer thüringischen Berufsvorbereitung informative Akzente. Auch für den Aufbau einer eigenständigen und starken Schülervertretung reicht die LSV ihre Hand zur Unterstützung. Die Basis dafür wurde bei diesem Besuch geschaffen. Eure Stefanie Krause
LANDESSCHÜLERVERTRETUNG
GRUNDSATZPAPIER Jahr der Demokratie, eine Bilanz War alles ein netter Gedanke?! Eine Sammlung bedeutender Jubiläen und geschichtshistorischer Daten?! Im Laufe des vergangenen Jahres gab es die unterschiedlichsten Veranstaltungen, Projekte und Seminare über den Freistaat verteilt. Demokratie und ihre Erscheinungsformen wurden auf unterschiedlichste Weise von vielen Personen, Stiftungen und Trägern beleuchtet. Eine elementare Rolle spielten dabei Begriffe und Floskeln der hochkarätigen Referenten, Politiker und Praktiker. Worthülsen, wie Implementierung der Partizipation, Nachhaltigkeitskonferenzen, Demokratiewerkstätten oder die speziell ausgebildeten Demokratiepädagogen waren Grundlage des Leitgedankens, mehr engagierte Mitwirkung in unserem schulischen Leben umzusetzen. Grundpfeiler der Demokratie ist der gelebte Dialog; doch Worte wirken hohl, wenn nicht konkrete Handlungen folgen. In diesem Sinne möchte ich alle Leserinnen und Leser dieser Zeilen ermutigen, dieses Jahr nicht als eine Hommage an einen „netten Gedanken“ vorüber ziehen zu lassen. Demokratie, gerade in der jüngsten Thüringer Geschichte hat nicht nur Politik kritisch zu beobachten sondern demokratisches Verhalten im alltäglichen Leben zu praktizieren. Infiziert mit dem Virus „Demokratie“ möchte ich auch Andere motivieren, sich aktiv für sich selbst einzusetzen! In den kommenden Jahren muss weiter das „Jahr der Demokratie“ unser gesellschaftliches Leben prägen. Nicht die Verpackung ist wichtig, was zählt ist der Inhalt! Überlassen wir nicht nur der Theorie und der Politik die Interpretation, was Demokratie sein könnte … Erleben wir gemeinsam, dass Demokratie die einzige, vertretbare Lebensform ist, in der wir alle Leben leben können. Wieland Krispin LSV-GS
der Landesschülervertretung des Freistaates Thüringen „Thüringen mit gestalten“ Grundsatzpapier der Landesschülervertretung Thüringen ausgearbeitet am: 21.10.2009 (Beschlussvorlage) Inhalte: 1. 20 Jahre Landesschülervertretung 2. Präambel: Schülervertretungsarbeit stärken, aber wie! 3. Stärkung der regionalen Schüler- und Kreisschülersprecher-Arbeit 4. Bildungspolitische Aufgaben 5. Zukunftsweisende Strukturen für die Mitwirkung 6. Soziale und ökologische Schwerpunkte 7. Effektive Geschäftsstelle für die Sorgen und Nöte Thüringer Schülerinnen und Schüler 8. Öffentlichkeitspräsenz 9. Kooperationen weiter auf- und ausbauen 10. Vertrauensvolles Wirtschaften 11. Bildungspolitische Akzente in Deutschland und Europa 12. Jahresvorhaben 2010 13. Geschäftsordnung
Fotos: LSV, paulpaladin/123rf
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Titel
Forum Berufsstart ssen! a f n A m u z Berufe
Na, eine Ausbildungsstelle gefällig? Eigentlich musst du sie dir einfach nur abholen! 15.000 attraktive Lehrstellen gibt es auf der diesjährigen Ausbildungsmesse „Forum Berufsstart“, auf der erfahrungsgemäß einige Verträge direkt vor Ort geschlossen werden – also worauf wartest du? Dort findest du jede Menge Ausbildungsangebote und Informationen über Berufe; von der Kauffrau im Einzelhandel über den Mediengestalter bis hin zum Lehrer oder Polizeibeamten.
Das inzwischen 18. Forum Berufsstart stellt über 350 verschiedene Berufsbilder vor – und das zum Anfassen! Denn an den Präsentationsständen von 155 Ausstellern kannst du direkt mit Ausbildern und Azubis sprechen und einen praxisnahen Eindruck bekommen. Was sind die Inhalte der Ausbildung und wie ist ihr Verlauf? Erkundige dich ganz einfach vor Ort und entdecke vielleicht deinen zukünftigen Traumberuf.
Möglichkeit haben, die ersten zwei bis drei Stunden den Unterricht zu verfolgen und so nicht einen ganzen Tag zu verpassen. Vergiss nicht deinen Berufswahlpass! Den Besuch dieser Veranstaltung kannst du nämlich darin eintragen lassen. Viele Unternehmen werden sicher in Zukunft genauer auf diesen Pass schauen, mit dem du zeigen kannst, dass du dich schon länger mit dem Thema Berufsorientierung auseinandersetzt. Es ist also nicht verkehrt, Veranstaltungen wie das Forum Berufsstart auf deiner Liste zu haben.
Die Berufsorientierungsmesse findet zum fünfen Mal auf der Messe Erfurt statt und bietet inzwischen so viel an, dass in der Halle Straßen eingerichtet werden – beispielsweise die Straße des Handels, auf der du natürlich nicht um Waren feilschen sollst, sondern wo du HandelsDie Ausbildungsmesse ist aufgrund ihrer Größe weithin bekannt, imberufe entdecken und Ausbildungsstellen der Branche finden kannst. merhin ist sie die größte in Mitteldeutschland. 1992 begann die Falls das nichts für dich sein sollte, bieg doch einfach in die Straße der Erfolgsgeschichte im Königin-Luise-Gymnasium in Erfurt. Das Forum grünen Berufe oder die Straße des Handwerks ein. Das Dienstleistungsgewerbe, die Kunststoffindustrie und die neuen Technologien sind ebenso breit aufgestellt. Wofür auch immer du dich interessiert, Das Forum ist Mitteldeutschlands größte Berufsorientierungsmesse, Gespräche kannst du an allen Ständen führen. Jedes deshalb kommen auch einige Unternehmen und Schüler aus den Unternehmen hat entweder direkt einen Personaler Nachbarbundesländern zu diesem Anlass nach Erfurt. Das Forum ist eben oder einen fachkundigen Repräsentanten dabei, der für alle da! dir weiterhelfen kann.
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Erstmals dabei ist die Straße der akademischen Bildung. Denn vielleicht willst du ja gar keine Ausbildung machen, sondern lieber ein Studium nach deinem Schulabschluss antreten. Alle wichtigen Universitäten und Fachhochschulen Thüringens sind hier vertreten und warten darauf, dich über Studienangebot, Fachrichtungen und Studienabläufe zu informieren.
wuchs so schnell, dass schon nach kurzer Zeit die Thüringenhalle als Messestandort angemietet werden musste. Doch die wurde vor vier Jahren dann auch zu klein für den Zuspruch von Schülern und Unternehmen gleichermaßen – es brauchte eine neue Location. Die Messe Erfurt bot sich geradezu an.
Am ersten Messetag kannst du sogar bis 20 Uhr dort sein, denn es wird die Nacht der Berufe geben. Das ist vor allem für diejenigen von Nutzen, die vielleicht zusammen mit ihren Eltern auf die Messe wollen. So besteht auch nach getaner Arbeit deiner Eltern die Möglichkeit, einen geeigneten Ausbildungsplatz für dich zu finden. Apropos Öffnungszeiten: das Forum Berufsstart beginnt an beiden Tagen erst um elf Uhr. Und das nicht, damit du lange ausschlafen kannst, sondern damit du in Ruhe den Weg zur Messe antreten kannst, falls du von weiter weg kommst. Zudem sollen auch die Schüler aus der Umgebung die
Auch die Organisatoren entwickelten sich im Laufe der Jahre. Heute haben sich als Organisatoren des Forum Berufsstart die Industrie- und Handelskammer Erfurt, die Handwerkskammer Erfurt, die Agentur für Arbeit Erfurt, das Staatliche Schulamt Erfurt, die BWAW Thüringen gGmbH und die E.ON Thüringer Energie AG etabliert. Des Weiteren das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt und der Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. Gefördert wird das Forum von der Messe Erfurt. (rf)
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Gut gerüstet in die Schlacht Auch wenn es kein wirklicher Krieg ist, aber nicht selten wird der Run auf eine Lehrstelle zu einem Kampf. Du hast echte Gegner und du hast ein Ziel. Bereite dich also gut vor, um es zu erreichen. Was du dann auf dem Forum Berufsstart unbedingt dabei haben solltest, ist deine Bewerbungsmappe, so du schon eine hast. Wenn nicht dann bist du gut beraten, dir eine Mappe zusammenzustellen, sie dir unter den Arm zu klemmen und damit zum Forum zu gehen. Die Berater der Agentur für Arbeit sind genau darauf eingestellt und können deine Bewerbung nach verschiedensten Kriterien bewerten. Und wenn sich jemand mit Bewerbungen auskennt, dann ja wohl die Arbeitsagentur. Die geben dir schließlich auch Tipps, was du verbessern kannst oder sagen dir, was an deinem Auftritt schon wunderbar passt. So gerüstet wird es auch leichter für dich zu deinen auserkorenen Ständen zu gehen und dich in die Gespräche mit den Personalern zu stürzen. Die kennen meist unzählige verschiedene Bewerbungen und wissen, worauf sie achten müssen. Da ist eine gute Beratung im Vorfeld zwar nicht unbedingt Voraussetzung, kann aber ungemein weiterhelfen. Apropos in die Gespräche stürzen. Auch da solltest du auf einiges achten. Gerade wenn du in der Gruppe unterwegs bist und dich über einen freien Schultag freust. Es gibt da einige Grundregeln, die du bedenken solltest, denn eines ist sicher – du wirst von Anfang an beachtet und damit auch beobachtet. Und da der erste Eindruck oft schon der entscheidende ist, solltest du den gut hinterlassen. Das geht schon mit der Begrüßung los. Am besten du gehst freundlich und aufrecht auf deinen Gesprächspartner zu und nennst deutlich deinen Namen. Damit zeigst du, dass du Jemand bist, du hast Persönlichkeit und das sollst du auch. Wichtig für den Beginn des Gespräches ist, dass du dir bereits ein paar Fragen zurechtgelegt hast. Wobei du den Auftakt des Gespräches ruhig dem Personaler überlassen kannst. Dann bleibe ruhig, höre aufmerksam zu und lass dich nicht ablenken. Ein wenig Aufregung ist okay, aber bemühe dich, nicht rumzuzappeln. Stehe oder sitze aufAnzeigen
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recht, rumhängen wirkt hier absolut deplatziert! Und der allerwichtigste Punkt ist tatsächlich, auch wenn du das sicher überall hörst: sei du selbst. Verstellen bringt absolut nichts. Wenn du nicht gerade ein begabter Schauspieler bist, fällt das in jedem Fall auf, wenn du nicht ganz „echt“ bist und damit verringern sich auch deine Chancen auf die Stelle. Denn dass sollte dir bewusst sein. Jedes Gespräch, das du bei einem Unternehmen führst, ist schon ein erstes kleines Einstellungsgespräch, bei dem du deinen Eindruck hinterlässt. Davon wird auch abhängen, ob du vielleicht zu einem weiteren Gespräch eingeladen wirst oder deine Bewerbung überhaupt weiter betrachtet wird. In einem Vorstellungsgespräch kannst du auch durchaus ein Praktikum anbieten. Das Unternehmen entscheidet sich eventuell lieber für jemanden, dessen Arbeitsweise bekannt ist und der sich engagiert, der echtes Interesse an dem Unternehmen zeigt. Fest steht auch: mach dich nicht besser als du bist und sei ehrlich. Wenn du erzählst, du hättest von Dingen eine Ahnung und es stimmt nicht, dann kann das ordentlich nach hinten losgehen. Interessante Informationen über die eigene Person sind Steilvorlagen für jeden Personaler und es wird mit Sicherheit Rückfragen geben und dann solltest du dich in den Bereichen auch sehr sicher fühlen. Also erzähle nicht, dass du dich beispielsweise sozial engagierst, nur weil es cool ist und bestimmt super ankommt. Solche Flunkereien fliegen mit großer Wahrscheinlichkeit auf und dann bist du ganz schnell raus! Letztendlich ist so etwas immer eine Verkaufsveranstaltung. Du verkaufst ein Produkt – nämlich dich selbst. Und du kannst ein Produkt nur gut verkaufen, wenn du auch zu dem stehst, was du sagst. So einfach ist das. (jw)
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Im Folgenden findest du einige Checklisten, die dir schon bei der Vorbereitung helfen können. WiYou sprach dafür mit Jana Rötsch, Einrichtungsleiterin und Personalverantwortliche für 15 Mitarbeiter in der Rehabilitation psychisch Kranker (RPK gGmbH) Erfurt. Auf welche Fragen musst du dich einstellen?
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Wo liegen deine Stärken und deine Schwächen? Jeder hat Fertigkeiten und Fähigkeiten, bei denen er besonders gut abschneidet. Sei aber unbedingt ehrlich und flunkere nicht, denn es könnte sein, dass du bald unter Beweis stellen musst, was du erzählst. Schwächen darfst du auf jeden Fall auch haben. Es ist sogar stark, seine eigenen Schwächen zu kennen. Du solltest dir allerdings ganz genau überlegen, welche Schwächen du benennst. Sie sollten nicht direkt im Zusammenhang mit dem Berufsbild stehen. Wenn du beispielsweise sagst, dass du ein wenig unordentlich und chaotisch bist, ist es nicht gerade ratsam, dich in einem Bewerbungsgespräch für einen Ausbildungsplatz als Archivar oder Bibliothekar zu befinden. Wenn du es ganz geschickt macht, kannst du deine Schwächen sogar als Stärken verkaufen. Bist du nun unordentlich und chaotisch, kannst du auch anbringen, dass du durchaus in der Lage bist, in hektischen und chaotischen Situationen den Überblick zu behalten. Fest steht: Schwächen darfst du haben und du solltest auch wirklich welche benennen können. Es würde dir niemand glauben, wenn du sagst, du hättest keine. Du solltest dir lediglich die charmanten und unwichtigen Schwächen raussuchen.
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Warum solltest gerade du zu dem Unternehmen passen? Hier kannst du richtig punkten und zeigen, was du im Vorfeld recherchiert hast. Und da sie fast immer gestellt wird, solltest du darauf eine Antwort parat haben. Auch hier solltest du wissen, wo deine Stärken liegen. Vor allem aber, was das Unternehmen macht und wie beides kombinierbar ist. Bist du auf dem Laufenden? Hast du vielleicht sogar was in der Presse gelesen? Das wird im Grunde heute vorausgesetzt und ist in Zeiten des Internets normalerweise auch nicht schwierig. Wie, glaubst du, sieht ein normaler Arbeitstag im jeweiligen Beruf aus? Die Frage zielt in eine ganz ähnliche Richtung. Hier kannst du zeigen, dass du mit der Berufswahl nicht vollkommen daneben liegst und dich damit beschäftigt hast.
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Wie oft hast du dich schon beworben? Damit könnte man natürlich rausbekommen, ob die Berufswahl oder die Wahl für ein Unternehmen nur ein „Notnagel“ ist. Sozusagen: ich hab schon hundert Bewerbungen geschrieben und das ist jetzt die allerletzte Möglichkeit. Auf der anderen Seite zeugen viele Bewerbungen auch von Fleiß und dem Willen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Also auch hier: gut überlegen, was man sagt.
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Warum willst du ausgerechnet diesen Job haben? Darüber solltest du im Vorfeld ausführlich nachdenken. Ist es wirklich der Job, den du dein Leben lang machen möchtest? Oder ist es vielleicht nur eine Notlösung? Das solltest du natürlich keinem Personaler unter die Nase reiben. Und sicher ist es auch hier gut zu erwähnen, dass du dich mit dem Berufsbild bereits vertraut gemacht hast. Stammelst du bei dieser Frage nur rum, geht das nach hinten los.
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Wie siehst du deine Perspektiven nach der Ausbildung? Diese Frage könnte darauf abzielen, inwieweit Planungssicherheit mit dir als Bewerber besteht. Ob das Unternehmen mit dir auch noch nach der Ausbildung planen kann. Viele Firmen „züchten“ sich ihren Nachwuchs ganz gern selber und investieren natürlich lieber Zeit und Geld in jemanden, der sich vorstellen kann, sich auch langfristig an das Unternehmen zu binden.
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Was machst du in deiner Freizeit? Viele Unternehmen möchten einfach wissen, welche Interessen oder Hobbys du hast. Vielseitiges Interesse und Aufgeschlossenheit sind hier die Stichworte. Sicherlich solltest du dir jedoch gut überlegen, welches Hobby du angibst. Wenn du auf gewalttätige Computerspiele stehst, solltest du das nicht unbedingt sagen. Bist du aber in einem Verein tätig oder machst Sport, dann kann das das Bild des Interessenten abrunden. Aber bitte nicht flunkern, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Es geht immer darum zu sehen, ob du auch Interessen hast, vielseitig bist und über den Tellerrand schauen kannst.
Für unser Unternehmen suchen wir engagierte junge Leute, die ihre beruflichen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten im Baugewerbe sehen. Nach gutem Ausbildungsabschluss bieten wir eine Übernahmeperspektive. Wir bilden aus:
Straßenbauer m/w oder Baugeräteführer m/w EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH, NL Weimar Ansprechpartnerin Frau Grenzdörfer Im Gewerbepark 28-30, 99441 Umpferstedt Tel: +49(0) 3643 - 237 0, Fax: +49(0) 3643 - 237 50 Infos am Stand 32 auf dem 18. Forum Berufsstart in Erfurt
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Fotos: Andreas Zöllick/pixelio, Viktor-Mildenberger/pixelio, Alfred Heiler/pixelio, Paul Georg Meister/pixelio
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
WiYou sucht dich!
genau dich! Weltweit informieren Journalisten täglich über wichtige und unwichtige Ereignisse, suchen die großen und kleinen Geschichten und bringen diese zu uns nach Hause. Doch die Nachrichten geschehen nicht nur in der Welt. Sondern auch hier in Thüringen, hier in deiner Stadt, hier in deinem Umfeld. Berichte uns von deinen Geschichten! Berichte uns davon, was in deinem Umfeld passiert, was dich interessiert, was dich bewegt. Wir unterstützen dich bei deiner Recherche, wir bringen dich in die Unternehmen und wir zeigen dir, wie eine Zeitschrift entsteht. Werde Redakteur für WiYou – wir bringen deine Geschichte!
Dann > melde dich bei der WiYou-Redaktion per Mail, per Post oder ruf einfach an! > kannst du gemeinsam und unter Anleitung der WiYou-Redaktion deine Themen platzieren! > werde Mitglied im WiYou-Redaktionsbeirat! In regelmäßigen Redaktionskonferenzen kannst du mitbestimmen, was in WiYou veröffentlicht wird.
Denn > deine Meinung ist uns wichtig! > WiYou ist dein Thüringer Wirtschaftsmagazin und braucht genau dich! > wir schaffen Verbindungen für dich!
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Hohe Erwartungen ... darfst du haben, wenn du dich zum Forum Berufsstart begibst. Neben den 155 Ausstellern gibt es jede Menge spannende Veranstaltungen, bei denen du dich informieren kannst. So werden beispielsweise an beiden Tagen interessante Fachvorträge zu unterschiedlichsten Themen gehalten. Am 18.11. geht es 11.30 Uhr los mit Bildungsberatern der Industrie- und Handelskammer (IHK), die dir erklären, welche Chancen du in Handelsberufen hast. Später am Tag geht es dann eher um die kaufmännischen Berufe. Aber auch die Logistik und ganz neue Berufe im kaufmännischen Bereich werden vorgestellt. Spannend sollte auch das Thema Unfallversicherungsschutz während der Ausbildung oder dem Studium werden.
Telekom und der Andreas Gordon Schule das Richtige für dich. Nicht nur dass du am Ende weißt, wie gut du wirklich bist, es warten auch ordentliche Preise auf die 30 Besten. Und nebenbei bekommst du für deine Bewerbungsunterlagen eine Urkunde.
Aber auch allgemeine Themen werden berücksichtigt. Wie du den richtigen Ausbildungsberuf findest, erfährst du beispielsweise um 14:00 Uhr. Wenn du dann weißt, welchen Beruf du anstreben möchtest, wartet auf dich ein Eignungstest-Center, welches durch Berufsberater der Agentur für Arbeit, der IHK Erfurt, Eignungstest-Center: der Handwerkskammer (HWK) Erfurt und E.ON Hier heißt es, deine Skills zu finden und zu testen. Thüringer Energie durchgeführt wird. Hier heißt es, deine Skills zu finden und zu testen. Am zweiten Tag wird es viel ums Studium in all seinen Facetten gehen. Du kannst dich darüber informieren, wie du Studium und BerufsDiejenigen, die bereits in der Ausbildung stehen, werden sich bei eiausbildung kombinieren kannst. Auch das duale Studium wird an dem nem Contest messen. Das Forum Berufsstart sucht in diesem Jahr den Tag ein Thema sein. Außerdem informiert die Bundespolizei über Super-Azubi. Dafür treten zum Beispiel Mechatroniker unterschiedlicher Karrierechancen in Uniform und die IHK über Berufe im Hotel- und KfZ-Betriebe und Autohäuser gegeneinander beim Boxenstopp an. Wer Gaststättengewerbe. von ihnen am schnellsten vier Reifen eines Autos wechselt, den erwarten Ruhm, Ehre und ein Pokal. Wenn du dich eher in der Informatikschiene zu Hause fühlst, dann ist wohl der große IT-Fitnesstest der IHK Erfurt, E.ON Thüringer Energie, Außerdem wird es die Nacht der Berufe geben. Das heißt, du kannst ganz bequem bis 20 Uhr zum Forum kommen. Das ist vor allem für diejenigen spannend, die vielleicht zusammen mit ihren Eltern auf die Messe wollen. (rw) www.forumberufsstart.de !
Foto: SAYS-marketing
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
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Ausbildung bei REWE ist mehr. Entdecke, was dahintersteckt. Die REWE Supermärkte stehen deutschlandweit für Qualität, Frische und Service. In mehr als 3.000 REWE Märkten erwirtschaften rund 90.000 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von über 12 Mrd. Euro. Damit tragen sie entscheidend zum Wachstum der REWE Group als einem der größten Handels- und Touristikkonzerne Europas bei. Und weil wir weiter wachsen wollen, suchen wir dich!
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Was ist eigentlich ein
Assessment-Center?
Bist du bei der Suche nach einem Beruf und beim Checken der dazu nötigen Bewerbungsverfahren auch schon mal auf das Schlagwort „Assessment-Center“ gestoßen und weißt nicht, was das ist? Das englische Verb „to assess“ bedeutet „beurteilen“. Vor allem in großen und bekannten Unternehmen wird das „Assessment-Center“ als Personalauswahlverfahren angewendet. Mitunter wird dort einiges abverlangt und der eine oder andere Bewerber kommt da ins Stottern. Damit du weißt, was auf dich zukommen könnte, hat sich WiYou für dich schlau gemacht!
korbübung, in der du mehrere typische Schriftstücke, etwa Bestellungen und Einladungen bekommst, die es zu organisieren gilt. Hier wird deine Arbeitsfähigkeit und Effektivität unter Zeitdruck untersucht. Teilweise wirst du dich auch in Rollenspielen beweisen müssen, zum Beispiel in einem Verkaufsgespräch. Deine gruppendynamischen Kompetenzen sind bei Präsentationen in kleinen Gruppen gefragt.
Viele Unternehmen suchen entweder über ihre Personalabteilung oder eine externe Beratungsfirma für die zu besetzende Stelle die Beste beziehungsweise den Besten! Bei den hohen Ansprüchen reicht meist ein einfaches Bewerbungsgespräch nicht mehr aus, den Bewerbern soll richtig auf den Zahn gefühlt werden – in einem Assessment-Center.
So ein Auswahlverfahren kann mehrere Tage dauern, sodass du möglicherweise auch zum Essen eingeladen wirst. Achtung: im so genannten „Gabeltest“ wird untersucht, welche Höflichkeitsformen und Essgewohnheiten du vorweisen kannst! Am Ende kommt es dann zu einem Abschlussgespräch, in dem deine Leistung ausgewertet und dir vielleicht auch ein Job angeboten wird. Die nächsten AC-Trainings des Bildungswerkes: 01./02. Februar 2010 & 06./07. April 2010 Stellst du dich der Herausforderung und bist gut vorbereitet, dann stehen deine Chancen gut, einen Mehr Infos unter: www.bwtw.de solchen Job zu bekommen. Ins kalte Wasser musst du nicht gleich springen, denn es gibt auch die Möglichkeit, dieses Während einer solchen Veranstaltung wirst du vor verschiedene ProbAuswahlverfahren zu üben! Das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft leme gestellt, damit das Unternehmen deine Denkmuster und Ververanstaltete zum Beispiel Mitte Oktober ein dreitägiges AC-Training, haltensmerkmale einschätzen kann. Zum Beispiel wird dein Umgang wo fast alle Facetten eines Assessment-Centers durchgespielt und traimit Zahlen, dein verbaler Ausdruck, deine Durchsetzungsstärke und niert wurden. Etwa zehn Teilnehmer spielten das Bewerben um einen Kreativität unter die Lupe genommen. Über welche fachlichen und soAusbildungs- oder Praktikumsplatz erfolgreich durch. Möchtest du an zialen Kompetenzen verfügst du, und wie viel Stress verträgst du? Bei einem der nächsten Trainings teilnehmen, melde dich beim Bildungsden Tests erfährst du sicher viel über deine eigenen Grenzen. werk der Thüringer Wirtschaft e.V. Es gibt verschiedene Methoden in einem Assessment-Center; zu Beginn wird meist ein strukturiertes Einstellungsinterview durchgeführt, Das Forum Berufsstart bietet dir zum Thema Assessment auch einiwomöglich auch durch einen Fragebogen. Dann finden zusammen mit ges. Im Eignungstestzentrum kannst du deine beruflichen Neigungen den anderen Teilnehmern Gruppendiskussionen statt, an deren Ende und Fähigkeiten mithilfe von Berufsberatern der Agentur für Arbeit, der ein Ergebnis zu präsentieren ist. Ein weiteres Testverfahren vor allem Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer und E.ON Thüim unteren Management oder in der Sachbearbeitung ist die Postringer Energie AG testen. (rf) Fotos: SAYS-marketing
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Die Thüringer Landespolizei ... sucht motivierte und engagierte junge Leute, die das Außergewöhnliche suchen und bereit sind, Außergewöhnliches zu leisten. Stell dich dieser Herausforderung! Das Bildungszentrum der Thüringer Polizei bildet Polizeivollzugsbeamte im mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst aus. Einstellungsvoraussetzungen sind: deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines Mitgliedstaates der Europäischen Union Mindestgröße 163 cm gesundheitliche Eignung charakterliche und geistige Eignung keine Vorstrafen Erfüllung der Vorauswahlkriterien geordnete wirtschaftliche Verhältnisse erfolgreiche Teilnahme am Eignungsauswahlverfahren Schulische Voraussetzungen für den mittleren Polizeivollzugsdienst: Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Abitur Ausbildungsdauer: 2 Jahre Ausbildungsort: Bildungszentrum der Thüringer Polizei in Meiningen Ausbildungsbeginn: am 1. September eines jeden Jahres
Schulische Voraussetzungen für den gehobenen Polizeivollzugsdienst: allgemeine Hochschulreife (anerkanntes Abitur) oder unbeschränkte Fachhochschulreife (Fachabitur) Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ausbildungsort: Verwaltungsfachhochschule Fachbereich Polizei, Standort Meiningen Ausbildungsbeginn: am 1. Oktober eines jeden Jahres Bist du neugierig geworden oder hast du weitere Fragen, zum Beispiel über die Anforderungen des Eignungsauswahlverfahrens, dann besuche unsere Homepage des Werbeteams der Thüringer Polizei oder vereinbare einen Termin mit einem Einstellungsberater deiner zuständigen Polizeidirektion. Außerdem erfährst du demnächst hier in WiYou mehr über deinen Traumberuf Polizistin / Polizist bei der Thüringer Landespolizei. !
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
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Samstag, 28.11.2009, ab 10 Uhr Tag der offenen Tür mit dem Motto:
„Wie wird Weihnachten international gefeiert?“ und informiert Euch über unsere internationalen Ausbildungsprogramme 2010! (Sprache + Wirtschaft): International Administration and Management Europa-Korrespondent/-in ESO Staatlich geprüfte/-r kaufmännische/-r Assistent/-in, Fachrichtung Fremdsprachen Staatlich anerkannte Höhere Berufsfachschule Juri-Gagarin-Ring 90 ı 99084 Erfurt www.erfurt.eso.de ı info@es.erfurt.eso.de Telefon: 0361 6461090 Oder besucht uns am 18. und 19.11. beim 18. Forum Berufsstart!
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Titel
Dein Ausbildungsmarkt Vor kurzem endete das Ausbildungsjahr 2008/2009 und ein neues begann. Damit du dich orientieren und dir einen Überblick über die Entwicklung des Marktes verschaffen kannst, erklärt dir WiYou im Folgenden die Eckdaten, die die Agenturen für Arbeit veröffentlicht haben. Außerdem erfährst du, wie viele Stellen es gab, wie viele Ausbildungsverträge unterschrieben wurden und ob es noch offene Stellen gibt. In ganz Deutschland haben sich bis September dieses Jahres 533.200 Menschen um eine Ausbildung beworben, das waren 14 Prozent weniger als im Vorjahr. In Thüringen waren es mit 14.751 Bewerbern sogar 22,4 Prozent weniger. Dem gegenüber standen bundesweit 475.400 gemeldete Ausbildungsstellen, 7,1 Prozent weniger als 2007/08. In Thüringen wurden 14.631 Stellen angeboten, ein Minus von 11,7 Prozent. Ebenso wie die Zahl der Bewerber und der Stellen ging dann auch die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge zurück, bundesweit wurden mit 497.500 Verträgen 7,7 Prozent weniger unterschrieben als im Vorjahreszeitraum, in Thüringen mit 9.446 Verträgen 17,9 Prozent weniger. Die Branchen, in der die meisten Verträge unterschrieben wur-
funden, denn rein rechnerisch kamen hier auf 100 Bewerber 99 gemeldete Ausbildungsstellen, das sei ein viel besseres Verhältnis als in den Jahren davor. In der Stadt Erfurt beispielsweise waren im zweiten Jahr in Folge mehr Stellen als Bewerber gemeldet, auch Südthüringen verzeichnete zum ersten Mal ein Lehrstellenüberangebot. Allerdings entspricht das Angebot nicht überall den Wünschen der Bewerber, zum Beispiel gab die Agentur für Arbeit Suhl an, dass dort insbesondere die Berufe Friseur(in) und KfZ-Mechatroniker gefragt, aber in den Branchen nicht dementsprechend viele Ausbildungsstellen vorhanden waren.
Von den bundesweit 533.200 Bewerbern konnte fast jeder zweite in eine Berufsausbildung beziehungsweise in eine Erwerbstätigkeit vermittelt werden. Mehr als jeder sechste verblieb in einer rein schulischen Ausbildung, in einem Studium, in einem Berufsvorbereitendem Jahr, Berufsgrundbildungsjahr oder Praktikum. Fast jeder 14. ging in Fördermaßnahmen Raimund Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit: wie Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, in die „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich trotz Einstiegsqualifizierung Jugendlicher oder sonstige der Rezession weiter entspannt.“ Förderungen über. Der kleinste Teil leistet nun Gemeinnützige oder soziale Dienste wie Bundeswehr, Zivildienst oder ein den, waren Industrie und Handel, trotz eines Minus’ von neun Prozent Freiwilliges soziales beziehungsweise ökologisches Jahr. im Vergleich zum Vorjahr. Im Handwerk wurden sechs Prozent weniger Auszubildende eingestellt, bei den Freien Berufen waren es zwei Prozent weniger. Nicht alle, die sich um eine Ausbildung beworben haben, konnten also auch einen Ausbildungsvertrag unterschreiben. Ein großer Teil derer hat stattdessen eine Alternativbeschäftigung angenommen, das waDer Markt für dich als Lehrstellenbewerber wurde auch von der Bunren in ganz Deutschland 73.400, in Thüringen 1.004 Menschen, die desagentur-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen als gut beFoto: Paul Georg Foto: Meister/Pixelio René Weigel
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Titel
Partner des nationalen Ausbildungspaktes: „Wir rufen die Jugendlichen auf, aktiv an ihrem erfolgreichen Berufseinstieg mitzuwirken. Wer regional und auch hinsichtlich des angestrebten Berufs flexibel ist, erhöht seine Chancen. Wir rufen zudem die Betriebe auf, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Sie bieten damit Jugendlichen eine Zukunftschance und sichern den eigenen künftigen Fachkräftenachwuchs.“
www.bmbf.de/pub/ausbildungspakt_2004.pdf
im Rückblick auf 2008/09 zum Beispiel eine weiterführende Schule besuchen oder Freiwilligendienste ableisten. Einen kleineren Teil bildeten die bundesweit 9.600 noch unversorgten Bewerber, immerhin ein Drittel weniger als im Vorjahr, in Thüringen waren es 132, nachdem im Vorjahr noch doppelt so viele unversorgt gewesen waren.
ist. Auch die mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher spiele eine Rolle, sagte die IHK-Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung Ingrid Weidhaas.
Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit 17.300 noch unbesetzte Ausbildungsstellen, lediglich 335 davon in Thüringen. Vor allem in den Fertigungsberufen wie Speisenbereiter Die Anforderungen an die Zukunft sind hoch, für die Wirtschaft wie und in den Dienstleistungsberufen wie Warenkaufauch für die Bewerber. Die Chancen eine Ausbildung zu bekommen leute und Gästebetreuer werden noch Kräfte gesind nicht schlecht, das verspricht die große Zahl unbesetzter Stellen sucht. vor allem im Dienstleistungsbereich. Es ist durchaus von Nutzen sich am Markt zu orientieren und sich zu qualifizieren. Um dem Problem zu begegnen, wurde 2004 der nationale Ausbildungspakt beschlossen, der versprach, jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen ein AusbildungsTrotz der Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt konnte ein so erangebot zu machen. Diese Aufgabe stellten sich Bundesagentur für folgreiches Ergebnis wie im Vorjahr nicht verbucht werden. Für eben Arbeit, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Zentraldiese, die bis zu diesem Zeitpunkt keine Alternative hatten, wird eine verband des Deutschen Handwerks und noch einige weitere Verbände Nachvermittlung angestrebt. Dies geschieht über Initiativen und und Bundesministerien, die weiterhin an ihrer Zusage festhalten. Aktionen der Agenturen und Kammern. Vom Leiter der Erfurter Arbeitsagentur, Klaus-Peter Hansen, hieß es diesbezüglich: „Wird für einen Bewerber keine Lehrstelle gefunden, kann er eine Einstiegsqualifizierung In Bezug auf die jüngst veröffentlichten Zahlen wurden anders klinbei einem Arbeitgeber oder eine Berufsvorbereitende Maßnahme bei gende Stimmen laut, etwa von der Gewerkschaft Erziehung und Wiseinem Bildungsträger absolvieren.“ senschaft, die von einer „geschönten Ausbildungsplatz-Statistik“ sprach. Besonders die Aussage „Das Angebot übersteigt die Nachfrage“ wurde kritisiert. „Über 100.000 junge Menschen sind ohne betrieblichen Worin liegen die Gründe für den Rückgang der Bewerberzahlen? Laut Ausbildungsplatz“ hieß es von der GEW. Jugendliche, die keinen AusBundesagentur für Arbeit sind sie vor allem im demografischen Wandel bildungsplatz erhalten hätten und in Warteschleifen geparkt würden, zu finden. Weniger Schüler wurden aus der Schule entlassen und viele tauchten in der amtlichen Bilanz nicht mehr auf. Diese müssten erfasst junge Menschen strebten einen höheren Schulabschluss an. Letzteres werden, meinte auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). (rf) kommt zwar dem drohenden Fachkräftemangel entgegen, werde ihn wohl aber nicht ausgleichen. Ein weiteres Problem ist die Zahl der Altbewerber, deren Anteil aktuell immerhin auf 46 Prozent gesunken www.arbeitsagentur.de !
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Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)
Bildungskredit
Wer? Auszubildende
Wer? Schüler ab der 10. Klasse, Studenten
Wer? Schüler und Studenten, unabhängig von BAföG oder BAB
Wo? Agentur für Arbeit Was? betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder eine betrieblich durchgeführte Ausbildung nach dem Altenpflegegesetz
www.arbeitsagentur.de
Wo? Amt für Grundsicherung für Schüler, Studentenwerk für Studenten Was? Schule ab der 10. Klasse an allgemeinbildenden Schulen, Fachschulen, Berufsfachschulen und Schulen des zweiten Bildungsweges, Studium innerhalb der Regelstudienzeit www.das-neue-bafoeg.de
Wo? KfW Was? Schüler und Studenten in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen bis zum 36. Lebensjahr
www.kfw.de
Foto: A. Rathgeber/Pixelio
WiYouLogie
Wie bekommst du eigentlich …
Geld vom Staat für deine Ausbildung ? Wenn du in einer anderen Stadt deine Ausbildung beginnst und nicht elternunabhängiges BAföG infrage kommt. Das kann dann der Fall mehr bei den Eltern wohnen kannst, weil die Entfernung zu groß ist, sein, wenn du vor deiner Ausbildung bereits gearbeitet hast und somit kannst du Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Natürlich schon wirtschaftlich auf eigenen Beinen gestanden hast. Für gewöhnlich bekommst du dein BAföG über die gesamte Dauer der Ausbildung, funktioniert das nicht automatisch. Bei der Agentur für Arbeit musst als Student gilt hier die Regelstudienzeit. Aber auch hier gibt es viele du nach Beginn deiner Ausbildung oder einer berufsvorbereitenden Ausnahmefälle. Schüler müssen ihre staatliche Unterstützung nicht zuMaßnahme einen Antrag stellen. Das Geld wird dir dann rückwirkend rückzahlen, Studenten dagegen die Hälfte. Aber auch hier gibt es wievon dem Monat an gezahlt, in dem du den Antrag gestellt hast. Hat der eine Ausnahme: höchstes 10.000 Euro des erhaltenen BAföG müsdeine Ausbildung im September begonnen, du hast deinen Antrag aber sen zurückgezahlt werden. erst im Oktober gestellt, bekommst du auch erst ab Oktober die Unterstützung. Es ist also besser, wenn du nicht zu lange wartest. Förderungsfähig sind Endlich das eigene Geld. Endlich ein festes monatliches Einkommen. Aber nach der eine betriebliche oder außerbetriebliche ersten Freude kommt schnell die Ernüchterung, denn wirklich viel Geld bekommen Ausbildung in einem anerkannten Ausbildie wenigsten Azubis in ihrer Ausbildung. Wenn du noch bei deinen Eltern wohnst, dungsberuf oder eine betrieblich durchgekannst du da ganz gelassen drüber hinwegsehen. Mama und Papa werden dir, wenn führte Ausbildung nach dem Altenpflegesie überhaupt etwas von deinem Einkommen haben wollen, noch genug zum Leben gesetz. Für die Ausbildung muss ein Ausbilübrig lassen. Schwieriger wird es da schon, wenn du deinen Ausbildungsplatz nicht dungsvertrag abgeschlossen worden sein. in der Nähe findest, sondern die Stadt wechseln musst. Miete und Nebenkosten, BAB wird grundsätzlich nur für die erste Fahrtkosten und Einkäufe – da ist vom ersten schwer verdienten Geld schnell nichts Ausbildung geleistet. Nur in wenigen Fällen mehr übrig. Um dir aber trotzdem ein Leben mit deiner Berufsausbildung zu erkann BAB für eine zweite Ausbildung in möglichen, hat der Staat ein paar Stellen geschaffen, die dich mit Geld unterstützen. Betracht kommen. Hast du bereits eine Ausbildung begonnen aber nicht beendet, könnte die Förderung einer erneuten Ausbildung trotzdem in Betracht komErgänzend zum BAföG, wenn das Geld partout nicht für dich und deimen. Grundsätzlich solltest du dich bei deiner zuständigen Arbeitsne Ansprüche reicht, besteht über das Bildungskreditprogramm eine agentur darüber informieren, ob und wie viel BAB du bekommen weitere Möglichkeit zur Ausbildungsfinanzierung. Der Bildungskredit kannst. Die Höhe des BAB hängt zum einen von deinem Gesamtbedarf, ist unabhängig von deinem Vermögen und Einkommen und auch das also deinen monatlichen Kosten und deinem Einkommen ab. Deine Einkommen deiner Eltern spielt keine Rolle. Außerdem ist es egal, ob du BAB wird normalerweise nicht für deine komplette Ausbildung, sonandere Unterstützungen wie BAföG oder BAB bekommst. Da der Bund dern nur für zwölf oder 18 Monate bewilligt. Danach kannst du aber für dich als Bürge zur Seite steht, bekommst den Kredit zu sehr günstieinen neuen Antrag stellen und bekommst weiterhin Geld vom Staat. gen Konditionen. Als auszahlende und bearbeitende Bank stehst du mit der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Kontakt. Der Bildungskredit dient bei nicht nach dem BAföG geförderten Bist du kein Azubi, sondern Schüler oder Student, bekommst du kein Auszubildenden zur Sicherung und Beschleunigung der Ausbildung, BAB, sondern BAföG. BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) bei nach dem BAföG geförderten Auszubildenden der Finanzierung von außergewöhnlichem, nicht durch das BAföG erfasstem Aufwand, wie erhalten Schüler ab der 10. Klasse an allgemeinbildenden Schulen, von zum Beispiel besonderen Studienmaterialien, Exkursionen oder SchulFachschulen und Berufsfachschulen, von Schulen des zweiten Bilgebühren. Auch viele Privatbanken bieten dir die Möglichkeit einen dungsweges, von Akademien und Hochschulen. Die Höhe deines Ausbildungs- oder Studentenkredit zu bekommen. Frag einfach bei deiBAföG richtet sich auch hier an deinem Bedarf, aber auch am Einner Hausbank nach, ob und zu welchen Konditionen du einen Kredit kommen deiner Eltern und deinem eigenen Einkommen aus. Maximal, bekommen kannst. Meistens sind diese Kredite aber teurer als die, die also einschließlich einer Zusatzförderung für die Kranken- und Pflegedu von staatlichen Stellen bekommen kannst. versicherung, können über das BAföG momentan 643 Euro bezogen werden. Zusätzlich steht dir aber auch noch dein Kindergeld zur Verfügung. Da im Sinne des BAföG recht schwierig erklärt ist, was unDamit dich die Kosten deiner Ausbildung nicht auffressen und dater deinem Einkommen zu verstehen ist, und weil es viele Rechtsmit du nach der Ausbildung oder dem Studium nicht auf einem riesivorschriften, Ausnahme- und Härtefälle gibt, solltest du dich vorher gen Schuldenberg sitzt, solltest du dich rechtzeitig und umfassend beberaten lassen. Als Student gehst du am besten zu deinem Studenraten lassen. Und als Student solltest du daran denken, ob du dir mit tenwerk, wenn du Schüler bist, ist das zuständige Amt für Grundeinem Nebenjob noch ein paar Euro dazuverdienen magst. (su) sicherung dein Ansprechpartner. Der erklärt dir auch, ob für dich ein
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2010 MESSEN KONGRESSE EVENTS *
*Auszüge, Änderungen vorbehalten.
26.–28. März · Reiten-Jagen-Fischen – Messe für Freizeit in der Natur Messe Erfurt
9.–10. Mai · FASZINATION HAAR+KOSMETIK – Mitteldeutsche Meisterschaften und Messe www.messe-erfurt.de Messe Erfurt
20.–24. Mai · BUJU – Bundesjugendtreffen Bund Freier evangelischer Gemeinden Jugend- und Teenagerarbeit
12.–13. Juni · Internationale und Nationale Rassehunde-Ausstellung Messe Erfurt
10.–12. September · Grüne Tage Thüringen – Die Landwirtschaftsmesse und naro.tech – Messe für Nachwachsende Rohstoffe Messe Erfurt
17.–19. Oktober · inoga – Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit Messe Erfurt
www.messe-erfurt.de
Deine Karriere
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Entdecke deine beruflichen Perspektiven Am Mittwoch, dem 25.11.2009, laden in Neustadt an der Orla elf Unternehmen unterschiedlicher Branchen zum „Tag der Ausbildung“ ein. Die Firmen, ansässig im Gewerbegebiet Molbitz, öffnen ihre Türen, um Schülern ihre Ausbildungsangebote vorzustellen. Jedes Unternehmen bietet einen Rundgang durch Produktionshallen, Werkstätten oder Büros, um Einblicke in technische, handwerkliche oder kaufmännische Ausbildungsberufe zu verschaffen. Ab 09:00 Uhr sind technisch interessierte Jugendliche beispielsweise eingeladen, den Türen- und Zargenhersteller Herdoor Türelemente GmbH & Co. KG zu besuchen. Das Herdoor- Team wird alle Fragen rund um die theoretische und praktische Ausbildung in vier Ausbildungsberufen beantworten. „Bei einem Rundgang durch unsere Produktionshallen und -werkstätten stellen wir vorhandene Arbeits- und Ausbildungsplätze vor und bieten die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild vom Berufsleben zu machen. Nach Möglichkeit werden unsere aktuell vier Auszubildenden im gewerblichen Bereich Rede und Antwort stehen“, so Klaus Mailbeck, Geschäftsführer der Firma Herdoor Türelemente GmbH & Co, die unter anderem Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik und Fachkräfte für Lagerlogistik ausbildet. Schüler mit Berufsvorstellungen im kaufmännischen Bereich werden im Herdoor-Verwaltungsgebäude empfangen. Dort wird es erste Kontakte zur Ausbilderin und den kaufmännischen Auszubildenden geben. Derzeit bildet Herdoor drei Industriekauffrauen im ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr aus. Die Auszubildenden freuen sich darauf, aus ihren persönlichen Erfahrungen vom Start ins Berufsleben zu berichten und hilfreiche Tipps zum Beispiel bei der Wahl der Berufsschule zu geben. „Als Produktionsstätte für die Vertriebsfirma Herholz GmbH & CO. KG, ein internationaler Anbieter hochwertiger Türen und Zargen für den Innenausbaubereich, sind wir seit 1995 in Neustadt an der Orla tätig. Vordergründig wollen wir in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Regelschulen und Gymnasien unseren Nachwuchs hier in der Region finden“, sagte Klaus Mailbeck. Er hatte vor einiger Zeit persönlich die Initiative ergriffen und zur Planung des gemeinsamen Projektes „Tag der Ausbildung“ die ersten Kontakte zu den umliegenden Unternehmen und ortsansässigen Schulen geknüpft. Alles in allem wird dir von 09:00 bis 12:00 Uhr ein reichhaltiges Programm in sehr vielen Ausbildungsbereichen geboten. In der Grafik kannst du sehen, welche Firma welchen Beruf vorstellt. Für einen erfolgreichen Verlauf dieses Projekttages ist es unbedingt erforderlich, dass du dich bei den jeweiligen Firmen vorher anmeldest. (rw/em)
www.neustadtanderorla.de
Betriebswirtschaft / Industrie BA-Studium Wo: Doctor Optics Engeneering / Produktionstechnik Ba-Studium Wo: Doctor Optics Bürokaufmann / -frau Wo: Doctor Optics, Beutlhauser, Auto Müller, Herholz, Herdoor, ACD Gruppe Industriekaufmann / -frau Wo: Doctor Optics, Beutlhauser, Auto Müller, Herholz, Herdoor, ACD Gruppe Automobilkaufmann / -frau Wo: Doctor Optics, Beutlhauser, Auto Müller, Herholz, Herdoor, ACD Gruppe Fachinformatiker / -in Wo: CPN Electroprint GmbH Elektroniker / -in Wo: ACD Gruppe, Herholz, Herdoor, Elektrotechnik Rattke Mechatroniker / -in Wo: Doctor Optics, Beutlhauser, Auto Müller, ACD Gruppe KfZ-Mechatroniker / -in Wo: Doctor Optics, Beutlhauser, Auto Müller, ACD Gruppe Industriemechaniker / -in Wo: CPN Electroprint, Berendsen, Herholz, Herdoor Fertigungsmechaniker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics, Rieth Präzision Verfahrensmechaniker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics, Rieth Präzision Zerspanungsmechaniker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics, Rieth Präzision Feinwerkmechaniker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics, Rieth Präzision Fachkraft für Lagerlogistik Wo: Herholz, Herdoor, Auto Müller Holzmechaniker / -in Wo: Schönefeld Textilreiniger / -in Wo: Berendsen Betonbauer / -in Wo: Schwall + Mayer Straßenbauer / -in Wo: Schwall + Mayer Feinoptiker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics Oberflächenbeschichter / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics Siebdrucker / -in Wo: CPN Electroprint, Doctor Optics
Foto: Neustadt/Orla
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Deine Karriere
Wer auf´s Meer will, kommt nach Suhl. Minderung der Arbeitslosigkeit, Vermittlung von Arbeitsplätzen und zuständige Anlaufstelle für Arbeitslose sind wohl die Dinge, die einem beim Gedanken an das Arbeitsamt einfallen würden. Jede Agentur für Arbeit, wie es richtig heißt, hat aber darüber hinaus noch ganz andere Aufgaben und Qualitäten, wie die Agentur in Suhl beweist.
Die Agenturen sind vor allem auch Anlaufstellen für Arbeitgeber. Und sie sind permanent bemüht, neue Wege zu finden, um qualifizierte Leute an den passenden Arbeitgeber zu vermitteln. Eine solche Idee gebar im Jahr 2005 beim Chef der Agentur für Arbeit in Suhl. Zu dieser Zeit war eine stark steigende Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Und gleichzeitig wuchs die Kreuzfahrtbranche und brauchte Fachkräfte auf den Schiffen. So versuchte Uwe Minta, diese beiden Defizite miteinander zu kombinieren. Die Fachmesse „Meer Arbeit“ wurde ins Leben gerufen und erste Partnerschaften mit Reedereien und Kreuzfahrtgesellschaften geschlossen. Am 6. Oktober dieses Jahres gab es nun die
fünfte Messe in Suhl, bei der 23 Aussteller Ausschau nach jungen, motivierten Menschen hielten. 1.100 Besucher aus ganz Europa zog es deswegen nach Suhl, die weiteste Anreise hatte ein Gast aus Mallorca. Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen Dieses Engagement einer Agentur für Arbeit ist bisher einzigartig und das Konzept so innovativ, dass die Messe in Suhl nun im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde. Das ist ein Wettbewerb der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“, der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank realisiert wird. Von mehr als
EURE MEINUNG ZUR MESSE
Anna, 18 Jahre, Dessau Ich habe mir gerade erstmal einen Überblick über die ganzen Aussteller verschafft, um zu wissen, was es alles gibt. Jetzt werde ich mich an den Ständen genauer informieren, welche Möglichkeiten ich später in dem Bereich der Kreuzfahrt habe. Es ist zwar nicht mein direktes Ziel, später auf einem Schiff zu arbeiten, aber ich sehe es doch als interessante Möglichkeit.
Chris, 19 Jahre, Gotha Wir haben das in unserer Ausbildungsklasse vorgeschlagen, hierher zu fahren um uns zu informieren über die Möglichkeiten auf einem Schiff. Ich würde gern zur Marine und erstmal sehen, wie es ist auf einem Schiff zu kochen. Ich habe auch schon eine Anfrage an die Marine gestellt und warte jetzt auf einen Termin. Heute will ich mich noch genauer informieren.
Hanna, 19 Jahre, Dessau Wir haben uns für die Fahrt hierher gemeinschaftlich in unserer Klasse entschieden, weil uns alle interessiert, was letztlich mit unserer Ausbildung möglich ist. Ich werde mich also gleich genauer informieren und mit den Unternehmen hier sprechen.
Fotos: René Weigel
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Deine Karriere
2.000 Bewerbungen konnte sich „Meer Arbeit“ durchsetzen und erhielt am Tag der Messe die verdiente Auszeichnung. Damit reiht sich die Agentur für Arbeit in Suhl in die Riege der nun insgesamt sieben Thüringer Preisträger dieses Jahres ein. Uwe Minta erhielt darüber hinaus sogar einen weiteren Preis: er darf sich ab sofort „Weltbeweger“ nennen. Eine Auszeichnung die ihm durch die Stiftung Bürgermut zuteil wurde.
ihrer Praxisphasen auf einem Schiff auszubilden. Mit deutschen Schulen werden aber noch Verhandlungen geführt. Auf ein Schiff ohne Ausbildung? Eine Möglichkeit, direkt nach der Schule auf einem Schiff zu arbeiten, bietet dir, wenngleich du keine Luxuskundschaft bedienen wirst, die Marine. Auch sie war mit einem großen Stand auf der „Meer Arbeit“ vertreten und bekam den Tag über sehr guten Zuspruch. Und so war Kapitänleutnant Paul vom Zentrum Nachwuchsgewinnung Marine auch begeistert von der Messe: „Es war auf jeden Fall ein Erfolg. Die meisten Besucher auf dem Stand der Marine waren bereits sehr gut vor-
Die Messe Die Aussteller und Besucher der Messe profitierten von all dem Engagement jedoch am meisten. Und genau so sollte es ja auch sein. Olaf Eman, Director Hospitality & Training bei Uniworld beispielsweise reiste für sein Unternehmen aus der Schweiz an. „Wir sind hier um zu sehen, welGesucht werden vor allem Arbeitskräfte ches Potenzial Deutschland bietet. Ich hatte heute aus den Bereichen Hotel und Gastronomie. schon einige Auszubildende, die gerade dabei sind, sich zu orientieren. Genau die wollen wir ansprechen. Wir suchen vor allem junge motivierte Leute, die von uns lernen wollen bereitet und wussten was sie wollten. Eine Klasse habe ich komplett und von denen wir natürlich auch neue Ideen bekommen“, sagte er. eingeladen. Wenn sie Lust haben, dann können wir sicherlich was machen, dass sie zu uns kommen und sich das Geschehen mal direkt auf einem Schiff anschauen.“ Gesucht werden für die schwimmenden Urlaubsparadiese vor allem Fachkräfte aus den Bereichen Hotel und Gastronomie. Nicht jeder ist natürlich für einen Job auf einem Schiff geeignet. Andreas Müller, Am Ende der Messe waren sich die Aussteller über deren Erfolg einig. Senior Manager Human Resources, von der Kreuzfahrtgesellschaft A„Wir hatten sehr gute und vielversprechende Kandidaten an unserem Rosa, erklärte die Voraussetzungen, die sein Unternehmen an die Stand, so dass wir sagen können, das war eine rundum gelungene Bewerber stellt: „Unsere Voraussetzungen sind eine idealerweise sehr Veranstaltung. Wir haben schon direkte Bewerbungen bekommen, die gut abgeschlossene Berufsausbildung, mindestens aber gut. Wenn wir jetzt im Nachgang sichten werden, und wir werden dann auch eiBewerber schon Berufserfahrung haben, ist das natürlich noch besser, nige der Leute zu uns einladen“, resümierte Andreas Müller den Tag. aber nicht unbedingt Voraussetzung. Wichtig sind auf jeden Fall eine gute Kommunikationsfähigkeit und auch besondere Kenntnisse im Bleibt am Ende zu hoffen, dass die zukünftigen Seefahrer nach ihrer Bereich des Beschwerdemanagements an der Rezeption oder im Schule auf den Wellen den Weg wieder zurückfinden, denn mit einer Restaurant beispielsweise. Auch Teamfähigkeit, persönliches Auftreten solchen Erfahrung stehen hier die Türen offen. (rw) und Umgangsformen sind Dinge, auf die wir sehr achten.“ Der Fokus der Reedereien liegt also im Allgemeinen eher auf den bereits fertig ausgebildeten Fachkräften. Derzeit wird aber bereits über Modelle verhandelt, bereits als Auszubildender den Weg auf ein Schiff zu finden. So beginnt Uniworld im nächsten Jahr damit, in Kooperation mit verschiedenen europäischen Fachschulen junge Menschen während
Kai, 19 Jahre, Großbreitenbach Ich bin hier um mich zu informieren. Nach der Ausbildung würde ich gerne erstmal weg. Das Arbeitsklima in meinem Ausbildungsunternehmen stimmt zwar und wenn ich übernommen werden sollte, dann würde ich auch erstmal dort arbeiten, aber weg will ich auf alle Fälle. Die Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff bietet da eine gute Möglichkeit.
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www.meerarbeit.de
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www.land-der-ideen.de
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www.weltbeweger.de
Marcus, 20 Jahre Ich habe noch keine genauen Vorstellungen oder Ziele. Heute möchte ich mich gerne erstmal allgemein informieren. Eine gute Perspektive sehe ich hier auf jeden Fall, denn ich habe eigentlich kein großes Interesse, nach meiner Ausbildung weiter in meinem Ausbildungsbetrieb zu arbeiten.
Stephan, 19 Jahre, Schmiedefeld Ich bin mit meiner Ausbildungsklasse hier. Im Vorfeld habe ich mich schon über die Möglichkeit auf einem Schiff zu arbeiten informiert. Heute will ich mich genauer informieren und mit Unternehmen sprechen. Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, erstmal woanders hinzugehen nach der Ausbildung.
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Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich - fotolia.com
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Ich Wessi – du Ossi – oder umgekehrt – da liegen doch Welten zwischen! Obwohl der Fall der Mauer nun 20 Jahre her ist und ganz Deutschland das Jubiläum der friedlichen Revolution feiert, scheint es auf beiden Seiten immer noch Vorbehalte zu geben. Voreingenommen sind zum Teil sogar die, die erst nach dem historischen Ereignis des Mauerfalls geboren wurden, die das geteilte Land also nie erlebt haben. So hat zum Beispiel mancher westdeutsche Jugendliche Vorurteile gegenüber dem Osten, war aber noch nie in einem der neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen oder Thüringen.
Selbstgebaute Mauern Meinungen der Nachwendegeborenen
Die Wiedervereinigung am 9. November 1989 deutete erst einmal in eine positive Richtung, denn Ossi und Wessi fielen sich freudig in die Arme, man wollte die jahrzehntelange Trennung schnell überwinden. Von der Ostseite kam es zu einer großen Abwanderungswelle gen Westen, die sich nun nach zwei Jahrzehnten längst abgeschwächt hat. Aufgelöst hat sie sich noch nicht und die Gründe für einen Umzug in die alten Bundesländer klingen heute auch nicht anders; die Aussichten auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt scheinen einfach besser. Mehr als die Hälfte der Abwanderer aus Ostdeutschland ist zwischen 18 und 25 Jahre alt und zum größeren Teil weiblich, heißt es vom Statistischen Bundesamt. Dieser Trend ist da, trotz dem Ostdeutschland an Fahrt zunimmt – die Infrastruktur wird stetig modernisiert, genauso wie die Städte saniert und Wohlstand und Lebensqualität verbessert werden. So kommt es auch vor, dass sich mancher Abwanderer zum Rückwanderer und mancher Westdeutsche zum Zuwanderer entwickelt. Und wie sieht es in den Köpfen von denen aus, die im vereinten Deutschland groß geworden sind, für die die Mauer nur ein weiterer Fakt im Geschichtsbuch ist? Für sie war die Trennung nie wirklich da; jeder konnte und kann jederzeit frei in jede Richtung reisen. Die DDR erscheint als unwirklicher, eigenbrötlerischer Ort, an dem man jahrelang auf einen Trabant wartete, FDJ-Hemden trug und Club Cola trank. Klar, die Staatsform ist vor 20 Jahren gescheitert und die beiden deutschen Staaten sind vereint, aber gleich wahrgenommen werden Ost und West noch nicht von jedem – das zeigen die Stimmen aus Limburg auf den nächsten Seiten. Die Einheit gilt zwar als selbstverständlich, der Gedanke als Westdeutscher in den Osten zu gehen hingegen nicht, der Osten ist für sie trotz aller Bemühungen in den zwei Jahrzehnten noch allzu fern.
Vorurteile zeigen sich zum Beispiel bei der Wahl des Studienortes. Die Hochschulinitiative „Neue Bundesländer“ hat im Rahmen ihrer Kampagne „Studieren in Fernost“ herausgestellt, was für Schülerinnen und Schüler, die nach einer Hochschule suchen, am wichtigsten ist. An erster Stelle stehen gute berufliche Aussichten, dann eine hohe Qualität in der Lehre allgemein, ein gutes Studienangebot und ein freundlicher Umgang im Miteinander. Der Mehrheit der bundesweit befragten Schüler ist bekannt, „dass ein Studium in Ostdeutschland niedrigere Lebenshaltungskosten und einen besseren Betreuungsschlüssel verspricht, aber keine Studiengebühren verursacht“. Die befragten westdeutschen Schüler sind wenig an einem Studium an einer der 44 Hochschulen in den neuen Bundesländern interessiert. Das scheint unverständlich, denn eine Befragung der HIS Hochschul-InformationsSystem GmbH zur „Studienqualität in Ost- und Westdeutschland“ hat gezeigt, dass die ostdeutschen Studierenden zufriedener sind als ihre westdeutschen Kommilitonen. Ist es die Angst vor dem Unbekannten, zu wenig Information oder sind es übernommene Vorurteile? Vielleicht ist es aber ganz anders: „Die Vorzüge eines Studiums in Ostdeutschland sind noch zu wenig bekannt“, meint Andreas Storm, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung. Egal, ob Wessi oder Ossi: es sollte dir ausschließlich um deine Entwicklungschancen gehen, wenn du dich berufs- und studienmäßig orientierst. Jede Hochschule hat wie jedes Unternehmen ein eigenes Profil, die Maßstäbe für deine Zukunft solltest du nach deinen Wünschen und Zielen ausrichten, nicht an irgendwelchen Vorbehalten. (rf) !
www.unsere-deutsche-einheit.de
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www.hochschulinitiative.de
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Was denken
?
Jugendliche aus Westdeutschland über
das Leben in den neuen Bundesländern?
David Dürr (19), Limburg Ich denke, dass es im Osten trotz der schönen Städte, die es auch gibt, teilweise etwas heruntergekommen ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Lebensqualität geringer ist, auch wegen der hohen Arbeitslosigkeit. Zum Studieren würde ich in die neuen Bundesländer nur im Notfall gehen, da ich denke, dass die Universitäten nicht so renommiert sind. Außerdem gibt es keinen Fußballverein im Osten, der in der Bundesliga ist. ;) Doch einem guten Job würde ich nicht total ablehnend gegenüberstehen.
Theresa Beese (19), Limburg Ich habe ehrlich gesagt die klischeehaften Vorurteile gegenüber dem Osten. Ich verbinde damit die grauen und düsteren Plattenbauten. Ich glaube, es gibt immer noch einen Unterschied zu uns „Wessis“. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht, aber trotzdem würde ich nicht im Osten studieren wollen, mit Ausnahme von Berlin, denn: Warum sollte ich dahinziehen, wo eigentlich alle wegwollen?
Die jungen Leute aus dem Westen kennen die DDR meist nur aus Geschichtsbüchern, da sie erst nach der Wende geboren worden sind. Vielleicht haben sie Eltern, die von dort geflohen sind, doch so richtig hautnah hat es wohl keiner von ihnen mitbekommen. Sie denken an den Mauerbau, Erich Honecker oder die Stasi, wenn es um die DDR geht. Auch heute noch hören sie Begriffe wie hohe Arbeitslosigkeit, Plattenbauten und so weiter im Zusammenhang mit dem Osten Deutschlands. Nur die Wenigsten waren mal zu Besuch in Erfurt, Leipzig oder Weimar. Somit haben sie auch kaum Ahnung, wie es in dem Leben „drüben“ so aussieht. WiYou-Juniorredakteurin Kristin Gresse hat an einer Schule in Limburg (Hessen) in Erfahrung gebracht, was die „Wessis“ mit dem Osten und dem Leben dort heutzutage in Verbindung bringen ...
Thomas Gemmer (18), Limburg Natürlich denkt man dabei an die Plattenbauten, doch die gibt es hier genauso wie im Osten. Sowieso glaube ich, dass die typischen Vorurteile nicht stimmen und glaube, dass es kaum Unterschiede zum Westen gibt. Es gehört ja trotzdem zu Deutschland. Somit würde auch nichts gegen ein Studium dort sprechen.
Fotos: Kristin Gresse
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Jörn Heep (19), Limburg Ich verbinde mit dem Osten die vielen neuen unbenutzten Autobahnen und Flughäfen, den Solidaritätszuschlag, hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Gehälter und ehrlich gesagt einen seltsamen Dialekt. Das alles spricht für mich dagegen dort zu studieren. Außerdem glaube ich nicht, dass dort viel los ist. Zudem ist es für mich auch zu weit weg von zu Hause.
Janna Köhnemann (18), Limburg Ich denke, dass der Osten sehr schön sein kann, zumindest in den Großstädten. Vor allen Dingen Berlin mag ich. Doch als ich einmal in Thüringen war, durch die kleineren ländlicheren Dörfer gefahren bin, kam mir alles sehr trist, arm und zurückgeblieben vor. Da mir, wie gesagt, Berlin gut gefällt, würde ich auch dort studieren gehen. Sonst käme keine Stadt der neuen Bundesländer bei mir in Frage. Allerdings wäre es interessant mal mitzuerleben, wie das Leben im Osten wirklich ist.
Alexandra Koscielny (20), Limburg Ich glaube, die Lebensbedingungen für die Menschen sind dort schlechter als hier. Es gibt kaum Gewerbe und somit auch sehr hohe Arbeitslosenzahlen. Ich würde dort also auch nicht studieren und leben wollen. Ich selbst komme ursprünglich aus Polen, also auch aus dem Osten, und möchte eigentlich nicht mehr zurück in die Gegend. Ein Besuch wäre allerdings bestimmt interessant.
Magnus Hirschfeld (18), Limburg Ich habe die Vorstellung, dass alles im Osten grau, trist und deprimierend ist. Es gibt sehr viele Arbeitslose und dazu auch einige linksextreme und rechtsextreme Randgruppen. Doch da die Lebenshaltungskosten sehr niedrig sind, käme es für mich trotzdem infrage dort zu studieren. Allerdings würde ich direkt nach dem Studium zurück in den Westen ziehen.
Svenja Schlicht (18), Limburg Irgendwie verbindet man immer die Wörter grau und trist mit dem Osten. Ich denke auf jeden Fall, dass das Leben dort anders ist als hier bei uns im Westen. Das kann man schon alleine an der Infrastruktur sehen. Doch wie genau es dort ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird es sich nicht so sehr von unserem unterscheiden. Bevor ich dorthin studieren gehen würde, müsste ich mir erst mal die Gegend und die Uni anschauen. Einfach so würde ich nicht hinziehen.
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Was denken
?
Jugendliche aus Ostdeutschland über
das Leben in den alten Bundesländern?
Lisa Kücholl (17), Erfurt Dort wie hier gibt es nette und unfreundliche Menschen. Deswegen würde ich keinen Unterschied zwischen Wessis und Ossis machen, in keiner Hinsicht. Das Problem ist, dass die Mauer in den Köpfen vieler Menschen weiterbesteht. Aber unsere Generation hat ja nichts mehr damit zu tun und kann auch nichts für die Dinge, die damals passiert sind. Ich selbst habe nichts gegen Wessis oder den Westen und würde da auch studieren, wenn nicht die Studiengebühren wären.
Falk Franke (18), Erfurt Prinzipiell gibt es heute keine Unterschiede mehr zwischen Ossis und Wessis. Deswegen finde ich auch die Vorurteile, die noch immer hin- und hergeschoben werden, über zogen. Beide Seiten haben sich entwickelt und angeglichen. Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die sich total klischeehaft benehmen und den großen Wessi raushängen lassen. Wenn es sich ergeben sollte, würde ich im Westen studieren oder leben, da sehe ich kein Problem drin.
Auch die ostdeutschen Schüler mussten nie ein geteiltes Deutschland erleben und gehören ebenso zur „Nachwendegeneration“ wie die westdeutschen. Die DDR kennen sie selbst auch nur vom Hörensagen, vor allem von ihren Eltern und Großeltern – doch sie können sich als erste gesamtdeutsch fühlen. Der „Wessi“ unterscheidet sich doch gar nicht vom „Ossi“ und alle haben dieselben Möglichkeiten. Oder doch nicht? Ist man im reichen Westen vielleicht doch deutlich besser dran – studien- und karrieremäßig? Wird der Osten mit seinen Einwohnern nicht immer noch schief angeguckt von „Drüben“? Wie denkt ihr darüber? WiYou-Juniorredakteurin Annemarie Walter hat sich auch in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt umgehört und Schüler gefragt, welche Eindrücke sie haben.
Theresa Ehler (17), Erfurt Ich komme ja eigentlich aus „dem Westen“, aber diese Unterteilung nach 20 Jahren noch immer zu machen, ist sinnlos. Das Thema Ossis/Wessis ist mir erst hier so häufig begegnet. Bei uns wurde nie darüber gesprochen, es war einfach nicht relevant. Deswegen habe ich wohl auch nie Vorurteile gegen Ossis gehört. Hier hingegen wird sehr viel über die Folgen der Teilung geredet, vielleicht, weil die Menschen doch noch immer viele Nachteile haben.
Fotos: Annemarie Walter
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Laura Lienshöft (17), Erfurt Ich finde es blöd, dass noch immer diese ganzen Unterschiede gemacht werden, für uns ist die Wende schließlich vorbei. Diese Differenzen sind nicht mehr relevant, weil Osten und Westen sich nur noch unterscheiden wie Erfurt und Jena. Ich hätte deswegen auch kein Problem damit, im Westen zu studieren. Nur die Studiengebühren schrecken echt ab. Und da es im Osten viele renommierte Unis mit gutem Ruf gibt, lohnt es sich insgesamt nicht, in den Westen zu gehen.
Bach Le Duc (17), Erfurt Menschen dort haben eine ganz andere Mentalität. Sie sind fröhlicher, glücklicher, nicht so mürrisch, machen mehr einen drauf. Sie haben auch einfach mehr Geld. Ich würde deswegen viel lieber im Westen als im Osten wohnen. Dort gibt es vor allem echt tolle Städte, die man nicht mit denen hier vergleichen kann. Frankfurt zum Beispiel, oder auch Koblenz. Wessis haben immer noch viele Vorurteile. Die sind nicht berechtigt, aber auch nicht immer ganz falsch.
Svenja Semmelroth (17), Erfurt In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich Ostgehalt kriege, sowas finde ich echt blöd. Die Wende liegt letztlich schon 20 Jahre zurück. Ich hoffe, dass solche Dinge bald abgeschafft werden und dass die Menschen in ein paar Jahren vorurteilsfrei sind. Theoretisch wäre es mir egal, ob ich im Westen oder im Osten studiere, aber praktisch möchte ich nicht so weit weg von zu Hause leben, außerdem sind die Studiengebühren echt happig. Hier kann ich ohne studieren.
Phuong Mai Nguyen (18), Erfurt Ich denke, dass die Menschen im Westen reicher sind und dass man dort leichter Arbeit findet. Viele Menschen, die hier keine Arbeit bekommen, ziehen dort hin. Ich hätte schon Lust, im Westen zu studieren, dort sind ja auch die ganzen großen und reichen Städte. Aber die Studiengebühren sprechen da echt dagegen. Und schließlich gibt es auch hier tolle Unis, die einen super Ruf haben. Allgemein lässt es sich hier echt gut leben.
Josefine Viebahn (17), Erfurt Irgendwie sind die Menschen im Westen schon anders, das ist für mich wie eine andere Kultur, viele der Klischees treffen einfach zu. Ich gebe zu, dass ich ein schlechtes Bild vom Westen habe, das kommt sicherlich vor allem daher, dass der Osten oft schlecht gemacht wird. Die Menschen im Westen haben total viele Vorurteile uns gegenüber, aber wie gesagt – ich ja auch ihnen gegenüber. Meiner Meinung nach existiert die Mauer noch immer und das wird sie sicher auch noch lange.
Hoang Ha Phan Thi (17), Erfurt Naja, ein paar Vorurteile habe ich schon. Die Menschen dort sind reicher und irgendwie reden sie auch viel lauter. Sie sind auch nicht so freundlich. Leute, die dort hingezogen sind erzählen, dass man dort einsamer ist. Ich würde nicht im Westen studieren wollen, es ist zu weit weg von zu Hause. Außerdem sind die hohen Studiengebühren abschreckend, die muss man ja irgendwie finanziert kriegen. Das ist für viele hier nicht gerade einfach.
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Kunstwerk by GG hinten v.l.n.r.: Alexander (15), Berenike (14), Jacob (14), Fabian (15), Frau Bunge-Lauerbach vorn v.l.n.r.: Julia (16), Luise (15), Felix (15)
Eine Schülerfirma (in) der nächsten Generation Wenn die meisten Schüler schon nach Hause gehen, finden sich ein paar Neunt- und Zehntklässler gerade zusammen und verwandeln sich in Vorstände, Technische Leiter und Buchhalter. Dann sind sie Mitarbeiter einer richtigen Firma und kümmern sich knallhart ums Geschäftliche. Da sitzt dann der frisch gewählte Vorstand vorne am Lehrertisch, während die Lehrerin auf die hinteren Plätze verwiesen wird. Der Ort des Geschehens ist ein Klassenraum des Goethe-Gymnasiums Weimar, denn „Kunstwerk by GG“ ist eine Schülerfirma, die Kunst von Schülern in Ausstellungen vermittelt und diese auch verkauft. WiYou besuchte sie zum zweiten Mal.
Was steht denn heute auf dem Plan? Luise Behrens, die seit neuestem auch vorne sitzt, fasst zusammen, dass momentan ein Kalender und ein Malbuch für Kinder produziert werden. Außerdem steht ein soziales Projekt für ein Altenheim an. Es gibt viel zu tun, seit dem letzten Treffen hat sich wieder einiges getan und die Schüler haben eigentlich keine Zeit für Geschwätz, doch aus der Presseabteilung heißt es: Unsere Firma stellt sich heute vor!
und Tempo vorgegeben, damit die Firma vorwärts kommt: „Ständige Projekte sind der Tag der offenen Tür und Schulfeste, auf denen wir uns mit Kunstwerken präsentieren“, was aber längst nicht alles ist – Ausstellungen und Aufträge müssen organisiert, Produkte verkauft werden.
Da scheinen die Zeit knapp und der alltägliche Schulalltag mit den Hausaufgaben schon fast störend zu werden. Das „Für eine Winzerei haben wir Weinetiketten gemacht und Wirtschaften ist eben nicht so trocken wie das Büffeln für Klassenarbeiten. Hier in der Firma sind für ein Nagelstudio Visitenkarten.“ sie nicht einfach nur Schüler, sondern jeder hat eine eigene individuelle und unverzichtbare Position. Von der Produktion bis Welche Projekte gab es denn bisher so? Jacob Hammer, einer der junzur Vermarktung und dem Verkauf muss ja alles selbst gemacht wergen Vorstände, verrät stolz: „In der letzten Zeit haben wir große Projekte den – viel Verantwortung, aber auch jede Menge Spaß! gemacht; Flyer und einen Kalender, den wir auf dem letzten Weihnachtsmarkt verkauft haben.“ Mit Visitenkarten und Etiketten wurde aber auch ein gutes Geschäft gemacht, ist den zufriedenen Gesichtern Wie ist denn der Ablauf? Am Anfang steht eine Idee, erzählt Berenike zu entnehmen. Aber sich auf Lorbeeren auszuruhen, scheint nicht die Vollmer von der Personalabteilung, wenn jemandem etwas Neues einSache der „Kunstwerk by GG“ zu sein. Vom Vorstand werden Richtung fällt, dann schlägt er es einfach vor. „Setzt sich eine Idee durch“, so Foto: René Weigel
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Haily Tran Waldspaziergang
Luise weiter, „machen wir uns Aufträge und Termine aus, dann arbeitet jeder in seinem Aufgabenbereich entsprechend seiner Veranlagung und danach, was produziert werden soll.“ Dabei kann es auch schon mal vorkommen, dass sich die Zuständigkeiten ein wenig verlagern, dass ein Schüler für einen Auftrag in einer anderen Abteilung arbeitet – die Struktur der Firma ist da ziemlich flexibel. Das Konzept der Firma muss dabei aber immer im Blick bleiben, „Kunstwerk by GG“ versteht sich von Anfang an als Kunstagentur und Vermittler von Ausstellungsobjekten, die von Schülern angefertigt werden. So war es auch bei dem Kalender, bei dem Bilder einer ehemaligen Mitarbeiterin abfotografiert wurden, danach ein Deckblatt gestaltet und die Seiten zusammengestellt werden mussten, erklärt Jacob. Eine eigene Druckerei hat die Firma nicht, aber dafür einen freundlichen Partner, der das übernimmt und zugleich Wirtschaftspate für das Unternehmen ist: Herr Uwe Päckert, Gesellschafter der Imaging Power System GmbH.
Tobias Gawliczek Anlehnung an eine Geisha
die Marketingabteilung hat das schon längst festgestellt. Berenike: „Wir haben nun überlegt, ob wir uns darauf spezialisieren, da kleine Dinge mehr ansprechen.“ Die Ideen und Fortschritte der Jungunternehmer werden von der engagierten Lehrerin und zugleich Aufsichtsrätin Frau Bunge-Lauterbach begleitet, die heute auf einer der hinteren Bänke sitzt. Sie, die die Firma ins Leben gerufen hat, also aus Sicht der Schüler schon „seit Urzeiten“ dabei ist, freut sich über die Entwicklung. Man sehe, dass es ihnen Spaß macht und dass sie etwas davon haben. Und jeder kann jederzeit mitwirken: „Wir sind immer offen für neue Mitarbeiter, die ins laufende Geschäft eingearbeitet werden können. Diese dürfen sich den Bereich aussuchen, in dem sie arbeiten möchten.“ Was bleiben wird, ist ein Zertifikat für jeden Schüler am Ende seiner Unternehmerlaufbahn, aber vor allem die Erfahrung. Luise hatte sich beispielsweise die Buchhaltung leichter vorgestellt, hat nun einen anderen Job: „Jetzt im Vorstand hat man mehr Verantwortung. Ich finde
Durch die Vervielfältigung ist es möglich, die Kunstwerke nicht nur im Original, sondern auch als Ausstellung allein war gestern, Druck in Kalender- oder Postkartenform an den zusätzliche Online-Vermarktung ist heute! Mann zu bringen. Der Online-Katalog ist ein neuer, zusätzlicher Marktplatz für die Firma, erläutert Alexander Franke. gut, dass man hier solche Erfahrungen sammeln kann.“ Ihre Kollegin Berenike hat die für sie passende Abteilung gleich getroffen, die Personalabteilung interessiert sie sehr, denn dort, erzählt sie mit einem Ausstellungen werden nach wie vor auch ausgestattet, so gab es Augenzwinkern, kann sie sich um Kündigungen und Abmahnungen schon welche in der Schulkantine und in Arztpraxen. „Bei einer Podokümmern. (rf) login haben wir eine Ausstellung zum Thema ‚Füße’ gestaltet.“ Der Verkauf größerer Objekte wie Bilder und Plastiken ist verständlicherweise nicht so einfach, wenn es nicht gerade Auftragsarbeiten sind – Der Online-Katalog ist über goethegymnasium-weimar.de zu erreichen.
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TERMINE 05
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Im Netz entdeckt
Chancen entdecken mit dem „Studienkompass“ Hast du schon eine Ahnung, ob und was du einmal studieren willst? Vielleicht liegt dein Abi noch zwei Jahre in der Zukunft und es scheint keinen Grund zur Eile zu geben, doch aufgepasst! Du kannst dir nicht früh genug Gedanken darum machen, welcher Studiengang oder welcher Beruf am ehesten deinen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Vielleicht zählst du ja zu den Schülern, die sich gern orientieren würden, denen aber die Möglichkeiten dazu fehlen. Hier ist Hilfe von außen gefragt, eine Lösung könnte da der „Studienkompass“ sein. Der „Studienkompass“ ist ein Förderprogramm, das junge Menschen motiviert, ihre Potenziale zu erkennen. In drei verschiedenen Bereichen werden die Schüler in ihrer Studien- und Berufsorientierung gefördert: Workshops und Trainings wie der „Studiennavigator“ sollen dazu dienen, die Teilnehmer über ihre Möglichkeiten zu informieren und ihre individuellen Stärken herauszuarbeiten. Dies findet wie die gesamte Betreuung durch Vertrauenspersonen und Vertreter aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen an den jeweiligen Standorten statt. Außerdem können sich die Teilnehmer untereinander in einem speziell entwickelten Intranet austauschen und unterstützen, Materialien, Veranstaltungsinfos und Praktikumsangebote finden. Die Förderung setzt zwei Jahre vor dem Abitur ein und schließt mit dem Ende des ersten Studienjahres ab. Sie richtet sich vor allem an Schüler, die aus Nichtakademiker-Familien oder Familien mit Migrationshintergrund stammen und dadurch Nachteile haben. Sie brauchen Unterstützung, damit der Wunsch zu studieren nicht im Sande verläuft. Der Bildungsabschluss der Eltern bestimmt noch immer maßgeblich den Werdegang ihrer Kinder. Wenn die Eltern studiert haben, motivieren sie meist ihr Kind dazu es ihnen gleich zu tun. Sie können ihm ihre Erfahrungen weitergeben und über die zukünftigen Möglichkeiten sprechen. Für diese Akademiker-Kinder stehen die Chancen von vornherein ziemlich gut; 83 von 100 Kindern treten ein Studium an. Von 100 Kindern aus Nichtakademiker-Familien erreichen hingegen nur 23 www.studienkompass.de
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den Hochschulzugang. (Quelle: 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks) Ähnliche Schwierigkeiten haben zum Teil auch Schüler mit Migrationshintergrund. Deutschlandweit gab es Ende 2008 mehr als 800.000 Schüler, deren Eltern beispielsweise eingewandert sind oder die eine zweite Staatsbürgerschaft angenommen haben, so das Statistische Bundesamt. Bundeskanzlerin Merkel: „Eine hervorragende Orientierungshilfe für angehende Abiturienten ist zum Beispiel die Initiative ‚Studienkompass’, mit der Migranten aus bildungsfernen Elternhäusern angeregt werden, ein Hochschulstudium aufzunehmen.“ (aus ihrer Rede beim internationalen Symposium „Integration durch Bildung“, 10/2007) Das Förderprogramm zur Studienorientierung wurde 2007 ins Leben gerufen und wird von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, der Deutsche Bank Stiftung und der Accenture-Stiftung getragen. Zu den ersten fünf Programm-Regionen – es sind bereits zwölf – gehörte damals schon Erfurt. Es hat sich jetzt schon erwiesen, dass die Teilnehmer durch die passgenaue Förderung ihre Potenziale besser erkennen. 2009 hatten sich 800 Schüler beworben, 275 davon wurden ausgewählt, sodass sich die „Studienkompass“-Teilnehmerzahl auf insgesamt 650 Schüler beziehungsweise schon Studierende beläuft. Jedes Jahr ist eine Bewerbung im Frühjahr möglich, Anfang 2010 geht die nächste Bewerbungsrunde los. (rf) Foto: Studienkompass
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WiYou: Wirtschaft und Du · 05 /2009
Im Netz entdeckt
Stefanie Dürr absolviert derzeit ein Prakitum bei kingnetz.de. Im Interview erzählt sie von ihren Aufgaben und Erlebnissen.
Mein Praktikum bei der Firma kingnetz.de Willst du ein Praktikum machen, das nicht wie jedes andere ist? Das Spaß macht und in dem du Verantwortung übernehmen musst? Wo Kreativität, Teamarbeit gefragt sind und ein gutes Arbeitsklima in der Firma auf der Tagesordnung steht? Dann wäre die Firma kingnetz.de genau die richtige Adresse für dich. Die Marketingpraktikantin Stefanie Dürr stellt sich den Fragen von Wiyou und erzählt von ihren Praktikumserlebnissen. Wiyou: Wie bist du auf die Firma kingnetz.de gekommen? Stefanie: Ich studiere gerade an der Fachhochschule Erfurt und bin nun im 3. Semester (Praktikumssemester). Da ich bereits wusste, dass ich im Hauptstudium die Fachrichtung Marketing wählen möchte, suchte ich nach einem entsprechenden Unternehmen. Wiyou: Was sind deine Aufgabengebiete? Stefanie: Ich habe viele unterschiedliche Aufgaben. Das ist toll, weil man zahlreiche Erfahrungen sammeln kann und Abwechslung geboten bekommt. Es wird nie langweilig und stets stehe ich vor neuen Herausforderungen. Eine Aufgabe ist zum Beispiel die Betreuung von neuen Produkten. Jeder Praktikant hat ein Projekt übertragen bekommen. Ich bin verantwortlich für das in Kürze auf dem Markt erscheinende Produkt RVO24.de. Als mir mein Chef dieses Projekt übertrug, stellte ich mir zunächst die Frage: „Schaffe ich das?“ Schnell arbeitete ich mich jedoch in dieses tolle Produkt ein, mit dem vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aber auch Privatpersonen ganz einfach, bequem und übersichtlich Termine, Dokumente und Kontakte online verwalten können. Des Weiteren ist die RVO24.de auch über mobile Endgeräte nutzbar. Wie sich jeder vorstellen kann, müssen bei der Entwicklung eines neuen Produktes viele „Kleinigkeiten“ beachtet werden. Ein Konzept muss erstellt und ein Name muss gefunden werden. Man steht permanent in Kontakt mit dem Programmierer. Ständig wird das Produkt auf Herz
und Nieren geprüft. Texte, Formulare, Verträge und so weiter werden erstellt. Nun gilt es das Produkt zu vermarkten. Und hier wären wir auch bei weiteren Aufgaben. Die Vermarktung unserer Produkte ist sehr wichtig. Wenn niemand die Produkte kennt, können sie auch nicht verkauft werden. Zu der Vermarktung zählen das Telefonmarketing, PR-Mitteilungen, Flyererstellung und Fernsehspots. Mittels Telefonmarketing erhöhen wir ebenfalls den Bekanntheitsgrad unserer klick-dein-Portalserien (wie zum Beispiel die Portale klick-dein-Brennholz.de oder klick-deinen-Partyservice.de). Wiyou: Du sagst, es herrscht ein gutes Arbeitsklima in dem Unternehmen. Wie äußert sich das? Stefanie: Unserem Chef ist es wichtig, dass jeder Mitarbeiter seine Ideen, Erfahrungen, Verbesserungsvorschläge aber auch Probleme und Kritik äußern kann. Jede Woche haben wir ein Brainstorming. Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben. Jeder unterstützt jeden. Alle Mitarbeiter werden als gleichberechtigt angesehen. Wiyou: Würdest du dieses Unternehmen weiterempfehlen? Stefanie: Mit gutem Gewissen sage ich JA. Gerade für junge Leute, die in den Bereichen Marketing, Medieninformatik, Webentwicklung und Informatik tätig sind, ist kingnetz.de genau richtig. Das Praktikum macht mir sehr viel Spaß und ich lerne vieles fürs Leben dazu. !
www.kingnetz.de
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du
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Der perfekte Service für Studenten, die ihre Zukunft in Thüringen suchen! Der UFaS Thüringen unterstützt Sie bei der Suche nach Praktika und praxisnahen Abschlussarbeiten. Wir helfen Studenten, die sich in einem Thüringer Unternehmen auf den Studienabschluss vorbereiten wollen. Wir vermitteln Kontakte zu Unternehmen, helfen bei der Erstellung eines Bewerberprofils, beraten zur Karriere u. v. m. Sprechen Sie uns an: Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) Thüringen Telefon 0361 5603-520 | www.ufas-thueringen.de
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Inova. So war die Messe 2009 Die inova2009, das Karriereforum für Mitteldeutschland, ist für dieses Jahr schon wieder vorbei. Die Technische Universität Ilmenau veranstaltete zum 14. Mal die Messe und weckte damit wieder reges Interesse. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, Firmen zu treffen, bevor man sich bei ihnen bewirbt? Auf der inova2009 war Zeit und Raum, sich zu beschnuppern. Technologieentwicklern zu informieren. Fahrzeugelektronik, FinanzAls sich am Morgen des 20. Oktober die Türen der Campussporthalle dienstleistungen, Messtechnik oder Kompressoren – interessante Einöffneten, war schon zu spüren, wie sich Aussteller und Besucher auf eiblicke und Angebote versprachen die Stände von Bosch, GeAT AG oder ne Begegnung freuten. Für die Studenten der TU war der Weg kurz, so Fresenius. schauten viele zwischen ihren Vorlesungen vorbei, andere gingen ganz strategisch durch die Halle und planten den ganzen Tag ein. Im Vorfeld hatte eine „Warm-up-Week“ stattgefunden, wo in zahlreichen SeminaStudienanfänger konnten sich ein Bild über spätere Berufsaussichten ren und Vorträgen von erfahrenen Personalern optimal auf die Bewermachen, schon länger Studierende fanden Praktikumsangebote oder bung und den Messebesuch vorbereitet wurde. Aber es kamen auch konnten potentielle Arbeitgeber kennen lernen. Konkrete Angebote gab Besucher von weit her, um hier Firmenvertreter etwa von der Carl Zeiss es nicht nur an den Ständen, sondern auch an der jobs-wall, wo zum AG, Daimler und anderen Unternehmen zu treffen. Offensichtlich hatBeispiel Stellen für Abschlussarbeiten und Werkstudententätigkeiten ten die Veranstalter wieder darauf geachtet, den jungen Leuten ein aushingen. Jene Besucher, die sich fragten, wie die Bewerbungsunterbreites Spektrum zu bieten – vom weltweit operierenden Konzern bis lagen für ihre Wunschfirma aussehen oder welche Voraussetzungen sie zum spezialisierten Mittelständler war alles vertreten. Über 150 Aussteller waren angemeldet, die im Laufe von zwei Tagen rund 5.000 Besuchern Frage und Antwort standen. Über 150 Aussteller waren angemeldet, die im Laufe von zwei Tagen rund 5.000 Besuchern Frage für ihren Traumjob erbringen müssen, waren auf der inova2009 besund Antwort standen. Dass sich alle in einer angenehmen Atmosphäre tens bedient. Viele Firmenvertreter gaben Auskünfte und zeigten anbegegnen konnten und sich wohl fühlten, machte wieder ein starkes hand von Beispielen sogar praktisch, was ihr Unternehmen herstellt. Messe-Team von Studenten und Swing e.V. möglich. Etwa 70 Freiwillige betreuten die Gäste und den Ablauf des Karriereforums. Sie behielten den Überblick im Gewusel und organisierten zum Beispiel die halbstünZu einem individuellen Bewerbungsmappen-Check gab es sogar noch digen Präsentationen der Unternehmen, die in der eigens eingerichteprofessionelle Bewerbungsfotos dazu – kostenlos! Die Veranstalter hatten Studylounge oder in einem separaten Raum stattfanden. ten sich also so einiges einfallen lassen; Gewinnspiele und eine ChillOut-Area luden zu einer Verschnaufpause ein. Für eine gute Portion Witz sorgte auch wieder i-man, das durch die Gänge wirbelnde MesseWer eine bestimmte Firma am ersten Tag verpasste, hatte womöglich maskottchen. (rf) das Nachsehen, denn der zweite Tag fand zwar auch in der Campussporthalle, aber mit größtenteils anderen Ausstellern statt, sodass es an Tag zwei viel Neues zu sehen gab. Wieder strömten Neugierige in www.inova-online.de ! die Halle, um sich hier direkt beim Gesundheitskonzern oder da bei den Foto: Kaya Kinkel/inova
06 /2009 · WiYou: Wirtschaft und Du
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Impressum
Wirtschaftsmagazin für Jugendliche Herausgeber: Meier Verlags-GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: info@wiyou.de Internet: www.wiyou.de Sitz der Gesellschaft: Niedererbach weitere Verlagsprodukte:
Von Fernsehdrehs, Italien und Karate Chris Zedler ist 14 Jahre alt. Wenn er nicht gerade im Königin-Luise-Gymnasium in Erfurt ist, findet man ihn im Karate-Dojo Chikara-Club in Erfurt. Dort trainiert er seit der ersten Klasse Karate und hat mittlerweile den braunen Gürtel. Chris’ Schulklasse ist nachweislich die beste Klasse Deutschlands, denn sie gewannen 2008 bei der gleichnamigen Show des KI.KA von ARD und ZDF. Der Wettbewerb startet übrigens gerade wieder, das heißt, derzeit läuft die Bewerbungsphase. Chris erzählt dir hier, wie es für ihn ablief und was er alles erlebt hat. Außerdem berichtet er über seine Leidenschaft Karate, und wie er alles mit der Schule in Einklang bringt. Alles begann mit der Idee einer Mitschülerin, die in einer Zeitschrift über den Wettbewerb las. Damals waren sie noch in der Sechsten. Sofort war die Klasse begeistert und drehte ein Bewerbungsvideo. Das überzeugte die Jury, so dass sie zur Qualifikation in der Imaginata in Jena gegen eine andere Schulklasse antreten durften. Klar, dass sie gewannen, und dann ging es los mit Kameras, Fernsehstudios und Drehterminen. Gedreht wurde alles in Köln, direkt neben den Studios von „Schlag den Raab“ und anderen Sendungen. Das war alles gar nicht so einfach, wie Chris sich erinnert: „Die Woche, in der alles aufgezeichnet wurde, war für uns sehr schwierig. Wir mussten nach Köln zur Aufnahme, dann wieder zurück nach Erfurt, weil wir in der Zeit Kompetenztests schreiben mussten. Dann wieder nach Köln und so weiter.“ Dennoch war die Zeit natürlich aufregend. „Zu sehen, wie das im Fernsehen alles abläuft, war schon sehr spannend“, erzählt Chris. Und dann gab es für ihn noch ein Schlüsselerlebnis. Während es im Finale gegen eine siebte Klasse aus Potsdam so aussah, dass sie verlieren würden, zogen ihn seine Mitschüler als Expertenjoker heran. Es ging um die Lösung der Frage, wie viele Quadratmeter Leinen um eine Ägyptische Mumie gewickelt wurden. Vier Möglichkeiten standen zur Wahl und durch logischen Ausschluss kam Chris auf die richtige Antwort. So kam die Klasse wieder ins Spiel und siegte schließlich. Der Gewinn des Wettbewerbs war eine fünftägige Reise für die gesamte Klasse nach Ostia, in der Nähe von Rom. Nach Rom geht es übrigens für die Gewinner der aktuellen Show. Dort standen Kultur, Sport und Spaß auf dem Programm. Genau nach dem Geschmack des sportlichen Chris. Sozusagen seine zweite Heimat hat er im Chikara-Club Erfurt gefunden. Acht Gürtelfarben hat er mittlerweile erkämpft. Jeder erfordert viele Trainingseinheiten, Disziplin und Können bei der abschließenden Prüfung. Deshalb geht Chris mittlerweile vier Mal die Woche auf die Matten des Clubs. Und ist bereits so gut, dass er ein Mal in der Woche als Assistenztrainer fungiert.
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Dennoch hat die Schule für ihn Priorität. Hausaufgaben müssen nach dem Training gemacht werden und am Wochenende, wenn keine Wettkämpfe sind. Und mit einem braunen Gürtel um die Hüfte sowie einer guten Zwei auf dem Zeugnis zeigt Chris, dass Disziplin in sportliwww.kika.de ! chem Engagement und in der Schule gut in www.karate-chikara-club.de ! Einklang zu bringen sind. (rw) Foto: René Weigel
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WiYou: Wirtschaft und Du · 06 /2009
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