Sonderveröffentlichung 3. Jahrgang
Thüringens Magazin für junge Köpfe
Wirtschaft und Du
In Kooperation mit:
.Was wäre. .das Leben ohne. .das Handwerk?. WiYou wird gefördert durch:
Neue Wege gehen.
Nicht jeder Schuh passt. Und manchmal muss man unkonventionelle Wege gehen, um den richtigen zu finden. Neugier, Begeisterungsfähigkeit und unser Anspruch, genauer hinzuschauen bilden die Basis, um erfolgreiche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Unsere Kunden wissen das längst zu schätzen. Und Sie?
s.a.m. DieAgentur GmbH ı
Mansfelder Straße 56
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06108 Halle (Saale)
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eMail post@sam-dieagentur.de ı
iNet www.sam-dieagentur.de
Editorial
Klappern. gehört zum. Handwerk!. Liebe Schülerinnen, liebe Schüler! Wenn´s beim Handwerk klappert ist es Tatendrang. Und das wollen wir euch mit diesem Sonderheft „Handwerk“ gerne zeigen. Hier lernt ihr Seiten des Handwerks kennen, die für euch vielleicht völlig neu sind. Lasst euch also überraschen von den vielen spannenden Berufen – das Handwerk hat über 150 verschiedene Ausbildungsberufe zu bieten – und interessanten Geschichten – denn Handwerkerleben sind alles andere als langweilig.
Rolf Ostermann Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V.
Mit einer großen Kampagne hat das Handwerk Anfang dieses Jahres begonnen, sein Image aufzupolieren. Sicherlich kennt ihr den Kino- und Fernsehspot oder habt schon das eine oder andere Plakat am Straßenrand gesehen. Was aber tatsächlich Handwerk ist, das erfahrt ihr erst, wenn ihr auch ins Handwerk hineinschaut. Mit diesem Heft wollen wir euch neugierig machen auf das Handwerk, euch überraschen, euch natürlich auch informieren über die vielen Berufe und Karrierewege, die Chancen und beruflichen Perspektiven. Wir, das sind hier in Thüringen fast 32.000 Betriebe mit rund 142.000 Mitarbeitern. Wir, das sind vor allem auch über 9.000 Lehrlinge im Handwerk. Wir Handwerker – ein echt starkes Team! Ein starkes Team braucht starke Mitstreiter. Deshalb zählt bei uns im Handwerk jeder Einzelne, sorgen wir selbst für die Ausbildung des Berufsnachwuchses, fördern wir die individuelle Qualifizierung und freuen uns über jeden neuen Meister. „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht von nebenan.“ Keine Sorge, wir übertreiben nicht. Wir sind die einzige wirtschaftliche Größe, die auch in eurer Nachbarschaft anzutreffen ist. Unsere Arbeit steckt in Hightech-Geräten. Manche unserer Produkte werden sogar in alle Welt geliefert. Ihr habt sie auch morgens auf eurem Frühstückstisch. Unsere Mitarbeiter sind Weltmeister und schneiden euch gerne nachmittags die Haare. Wir sorgen dafür, dass Sonnenenergie zu Wärme und Strom wird und reparieren auch die defekte Waschmaschine. Wenn es sein muss, steigen wir euch sogar aufs Dach. Dabei vergessen wir eines nie: Unsere Meister waren alle auch mal Lehrlinge. Damit dies alles auch in Zukunft so passieren kann, braucht das Handwerk natürlich junge Menschen, die mit ihren Talenten ins Handwerk kommen, die ein Handwerk lernen und damit Teil werden eines starken Teams. Ob Technikfreak oder kreativer Geist, Frischluftfreund oder Werkstatttüftler – das Handwerk bietet allen ein berufliches Zuhause. Schaut am besten gleich rein in dieses Heft und entdeckt, was zu euch passt. Allen Leserinnen und Lesern der WiYou-Sonderausgabe „Handwerk“ wünsche ich viel Spaß und viele neue Erkenntnisse mit dieser Lektüre. Euer Rolf Ostermann Präsident des Thüringer Handwerkstages e.V.
.Kontakt. .Dein schneller Klick zum Handwerk.
www.handwerk.de www.hwk-erfurt.de www.hwk-gera.de www.hwk-suedthueringen.de .Das Handwerk bei dir vor Ort.
Thüringer Handwerkstag e.V. Fischmarkt 13, 99084 Erfurt Tel.: 0361 6707-0 E-Mail: info@thueringer-handwerkstag.de Handwerkskammer Erfurt Fischmarkt 13, 99084 Erfurt Tel.: 0361 6707-0 E-Mail: info@hwk-erfurt.de Handwerkskammer für Ostthüringen Handwerksstaraße 5, 07545 Gera Tel.: 0365 8225-0 E-Mail: info@hwk-gera.de Handwerkskammer Südthüringen Rosa-Luxemburg-Straße 9, 98527 Suhl Tel.: 03681 370-0 E-Mail: info@hwk-suedthueringen.de
Foto: Thüringer Handwerkstag e.V.
WiYou Sonderveröffentlichung Handwerk
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Inhalt
Duales Studium im Handwerk 12
Es lebe der König! 17
Liebe geht durch den Magen 26
Aus dem Inhalt Titel Setz doch auf goldenen Boden Deine Zukunft im Handwerk
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WiYou.Lexikon Berufsbilder im Überblick
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„Die besten Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg“ Generalsekretär des ZDH im Interview
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Hier passt die Theorie zur Praxis Duales Studium im Handwerk
12
Begabtenförderung berufliche Bildung Deine Chancen durch gute Leistungen
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„Vive, vive le roi – Es lebe der König!“ Thüringens Schrauber-King Etienne I. trat sein Amt an
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Vom Ferienarbeiter zum Bereichseiter Karriere im Elektrobetrieb
Berufsbilder mit Zukunft Vom Müller bis zum Mechatroniker
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Schuhe mit Qualität Deine Perspektive in der Orthopädie
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Ein Handwerk für die Kunst Deine Zukunft als Klavierbauer
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Deine Termine Veranstaltungsüberblick der nächsten Monate
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DVD zur Nachwuchswerbung Kfz-Innung Ostthüringen setzt bei Kampf um kluge Köpfe auf neue Medien
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Mehr als 100 Jahre Tradition Eine Geschichte aus dem Handwerk Wo gehobelt wird … Ein Tischler auf dem Weg zum Meister
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Moderne Schmiede Metallbauer im Handwerk
22
Integration im Handwerk Ein Beispiel für gelebte Toleranz
22
Liebe geht durch den Magen Die Spezialisten des Genusshandwerks
26
.Elektroniker/-in. .Fachrichtung Energie-. .und Gebäudetechnik.
Deine Karriere „Wir bieten jungen Menschen klare Ziele und überzeugende Werte“ Deine Ausbildung bei Deutschlands größtem Optiker
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M&B Elektrotechnik GmbH Zum Postbotensteig 10 07333 Unterwellenborn Tel./Fax: 036732 233-60/-61 info@m-b-elektrotechnik.de www.m-b-elektrotechnik.de
Fotos: Thomas-Kölsch/pixelio, Rainer Aschenbrenner, www.oekolandbau.de/Copyright BLE/Dominic Menzler
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WiYou Sonderveröffentlichung Handwerk
ikk-classic.de
Die Zukunft in die Hand nehmen. Die IKK-Azubibörse hilft weiter Mit der IKK-Azubibörse unter www.azubiboerse.ikkspleens.de kannst du kostenlos und jederzeit Stellenangebote und freie Ausbildungsplätze suchen. Hilfreiche Tipps für Berufswahl und Bewerbung findest du unter www.spleens-online.de. Nach erfolgreicher Ausbildungsplatzsuche gibt die IKK classic Starthilfe und unterstützt Azubis, um die Herausforderungen eines Berufsstarts zu meistern. Mit den IKK-Jugendberatern stehen besondere Ansprechpartner bereit, die auf die Beratung zur Sozialversicherung für Berufsanfänger spezialisiert sind.
Weitere Infos unter der kostenlosen IKK-Servicehotline: 0800 455 1111
Da fühl ich mich gut.
.Setz doch. .auf Goldenen Boden!.
Etwas mit den eigenen Händen bewegen oder ganz Neues erschaffen – das macht nicht nur Spaß, sondern führt dir auch schnell vor Augen, was in dir steckt! Im Handwerk kannst du Brillen herstellen, Gebisse anfertigen, Torten backen, moderne Technik bedienen, Böden legen, Brunnen bauen, Dächer decken, Straßen bauen und vieles mehr. Handwerk hat „goldenen Boden“, besagt ein altes Sprichwort und das bestätigt sich immer wieder. Vor allem wer eine solide Handwerksausbildung nachweisen kann, hat damit schon mal beste Voraussetzungen und reiht sich in ein spannendes Umfeld ein. Ganze 31.798 Firmen mit 142.000 Mitarbeitern sind in Thüringen bei den Handwerkskammern gelistet. Auch bei den Azubis sieht es gut aus. Im Jahr 2010 verzeichneten die Kammern weit über 10.000 Lehrlinge. Bis zur Mitte des Jahres haben außerdem bereits fast 350 Handwerker ihre Meisterprüfung absolviert. Das hat natürlich seinen Grund: In einem Handwerksbetrieb bist du nicht nur ein kleines Rädchen, sondern schon als Lehrling von Bedeutung, denn im Schnitt gibt es dort nur vier bis fünf Mitarbeiter – nur halb soviel wie in den meisten anderen Betrieben der Wirtschaft. Innovative, kreative und komplexe Leistungen sind heute gefragt – und wer die erbringen kann, hat gute Karten. Heute arbeitest du im Handwerk, genau wie auch in der Industrie, an hochmodernen Maschinen und Anlagen. Satellitengesteuerte halb- und vollautomatische Maschinen müssen gesteuert und gewartet, neueste Umweltschutzstandards beachtet werden. Dabei ist es egal, ob im Genusshandwerk, im Bauhandwerk oder dem Gesundheitshandwerk. Projekte werden immer komplexer, Häuser immer höher, Straßen müssen anderer Belastung standhalten, Materialien werden verbessert und neue Technologien kommen zum Einsatz. Das fordert dich als zukünftiges Mitglied des Handwerks. Und dennoch: Fließbandarbeit und Massenproduktion kannst du als Handwerker ruhig den anderen überlassen – beim Klavierbau, in der Confisserie, beim Stempel herstellen oder dem Schuhe reparieren kommt es nicht nur auf Quantität, sondern Qualität an! Hältst du diese Arbeiten für nicht anspruchsvoll genug, dann schau vielleicht etwas genauer hin – die Qualifizierungsmöglichkeiten sind zahlreich, so kannst du nach deiner Gesellenprüfung zum Beispiel Meister deines Fachs werden oder mit entsprechender Zugangsvoraussetzung studieren. In Vollzeit studieren ist ebenso möglich wie Dual – Hochschule und Handwerksunternehmen schließen einander keineswegs aus! Das Handwerk birgt also jede Menge spannende und abwechslungsreiche Chancen, probiere ruhig auch praktisch aus, was dir liegt: Die Unternehmen des Handwerks warten auf dich. (rf/rw)
WiYou.Lexikon
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[ ’viːjuː]
Au·gen·op·ti·ker, der; -s.-:
Als Augenoptiker sorgst du dafür, dass Menschen trotz Sehschwäche den Scharfblick behalten. Du hilfst deinen Kunden bei der Wahl einer typ- und stilgerechten Fassung. Ist diese gefunden, wählst du Gläser mit dem richtigen Dioptrienwert aus und beschleifst sie so, dass sie sich passgenau in die vorgesehene Fassung einfügen. Danach passt du das Brillengestell auf die individuelle Gesichtsform und Augenstellung deiner Kunden an. Zu deinen Aufgaben gehören ferner die Reinigung von Sehhilfen, das Anpassen von Kontaktlinsen sowie die Durchführung von Sehtests. Voraussetzungen: Deine dreijährige Ausbildung beginnst du, wenn du kundenorientiert und kommunikativ bist, einen Blick für Ästhetik hast und das nötige handwerkliche Feingefühl besitzt. Chancen: Dein Arbeitsfeld kannst du nach deiner Ausbildung durch eine Spezialisierung einschränken: Du arbeitest dann zum Beispiel vorrangig eher in einer augenoptischen Werkstatt oder im Verkauf und der Kundenbetreuung. Natürlich kannst du dich zum Meister qualifizieren; ein entsprechendes Ingenieurstudium öffnet dir den Weg in die Forschung und Entwicklung.
Be·häl·ter- und Ap·pa·ra·te·bau·er, der; -s:
Damit Bier, Wein, Sekt oder Käse optimal reifen, bedarf es riesiger Kessel, Fässer oder Kübel. Und genau die stellst du, neben energie- und versorgungstechnischen Industrieanlagen, als Behälterund Apparatebauer aus Kupfer oder anderen Metallverbindungen her. Hast du Metallbleche auf die richtige Größe zugeschnitten, formst, biegst oder presst du sie händisch oder mithilfe entsprechender Maschinen in die gewünschte Form. Dein sorgsamer Blick und dein handwerkliches Geschick sind gefragt, wenn du anschließend die Einzelteile durch Schweißen, Löten oder Nieten verbindest. Neben der eigentlichen Herstellung von Behältnissen und Rohrleitungen gehört auch die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Anlagen zu deinen Aufgaben. Voraussetzung: Du hast Spaß am Umgang mit und der Bearbeitung von Metallen und bist körperlich fit. Außerdem stört es dich nicht, wenn es am Arbeitsplatz heiß oder laut zugeht. Kannst du außerdem nach konkreten Vorgaben und Zeichnungen arbeiten, steht deiner Ausbildung nichts mehr im Weg. Chancen: Eine Anstellung findest du in Betrieben der pharmazeutischen, chemischen, lebensmittel- oder energietechnischen Industrie, ebenso wie in Metall- und Maschinenbaufirmen. An deine dreieinhalbjährige duale Ausbildung kannst du einen Meisterkurs anschließen oder dich durch entsprechende Weiterbildungen zusätzlich qualifizieren. Weitere Aufstiegschancen bietet das Studium zum Staatlich geprüften Techniker.
Chi·r·ur·gie·me·cha·ni·ker, der; -s.-:
Skalpell, Nadel, Endoskop, Klemme, Schere, Pinzette oder Nadelhalter – mit viel Präzision fertigst du als Chirurgiemechaniker all diese medizinischen Operations- und Untersuchungsgeräte. Neben in Serie gefertigtem Operationsbesteck stellst du nach konkreten Vorgaben einzelner Ärzte auch ganz individuelle Geräte her. Voraussetzung: Kleben, Schweißen, Löten, Biegen, Feilen, Polieren oder Entgraden sind die wichtigsten Arbeitsprozesse im Alltag eines Chirurgiemechanikers – handwerkliches Geschick und technisches Können solltest du für diesen Job unbedingt mitbringen. Besitzt du zusätzlich auch das nötige Feingefühl sowie anatomische Kenntnisse und hast mindestens einen Hauptschulabschluss, steht deiner dreieinhalbjährigen dualen Ausbildung nichts mehr im Weg. Chancen: Auf Medizintechnik spezialisierte Handwerksbetriebe zählen ebenso zu deinen späteren Arbeitgebern wie spezielle Reparaturwerkstätten. Arbeitest du gern mit Kunden zusammen, kannst du dich spezialisieren und im Vertrieb eines Medizintechnikherstellers arbeiten. Eine Qualifikation zum Meister bietet daneben zusätzlich Aufstiegschancen.
Dach·de·cker, der; -s.-:
Ob Schindel, Reet, Tonziegel oder Zinkplatte – als Dachdecker weißt du, was sich zur Abdeckung von Gebäuden eignet. Mit Köpfchen, Augenmaß, handwerklichem Geschick und einem Blick für Ästhetik errichtest und reparierst du Dächer. Daneben bringst du Wärmedämmstoffe an Außenfassaden an, dichtest Dach-, Wand- und Bodenflächen an Häusern ab oder montierst Solar- oder Fensterkonstruktionen. Voraussetzung: Als Dachdecker solltest du nicht nur absolut schwindelfrei,
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das WiYou.Lexikon sondern auch körperlich fit sein. Zudem arbeitest du gern an der frischen Luft und nach konkreten Vorgaben. Mit einem Hauptschulabschluss kannst du deine dreijährige duale Ausbildung in diesem Bereich beginnen. Chancen: Nach deiner Lehrzeit arbeitest du bei Dachdeckerfirmen. Verschiedene Weiterbildungsangebote bieten dir die Möglichkeit, dich zu spezialisieren. Und natürlich kannst du deinen Meisterabschluss in Angriff nehmen und dich selbstständig machen.
Nasse Wände, Schimmel zwischen Fußbodendielen oder Holzwürmer in Dachbalken sind für dich kein Problem, denn als Holz- und Bautenschützer analysierst, behandelst und beseitigst du Bauschäden und sorgst so dafür, dass Menschen wieder unbeschwert in ihren Wohnräumen leben können. Damit es gar nicht erst zu Wand- und Bodenschäden kommt, führst du auch vorbeugende Maßnahmen durch und behandelst Baustoffe, allen voran Holz, mit entsprechenden Grundierungen, Lacken oder Schutzlösungen. Deine Arbeit ist dann erfolgreich, wenn du die biologischen und chemischen Eigenschaften von Schädlingen kennst und weißt, wie sich Wärme, Feuchtigkeit oder Schadstoffe auf Holz und andere Materialien auswirken. Voraussetzung: Höflichkeit und Teamfähigkeit sind in deinem Job ebenso wichtig, wie Sauberkeit. Schließlich arbeitest du häufig eng mit Kunden zusammen und beseitigst Schädlinge in bewohnten Räumen. Bevor du deine dreijährige Ausbildung beginnst, solltest du zudem überprüfen lassen, inwieweit du gegen Schimmelpilze, Lacke, Holz oder andere Baustoffe allergisch bist. Chancen: Überwiegend zählen Trockenbau- und Zimmereifirmen zu deinen Arbeitgebern. Nach deiner Ausbildung kannst du dich weiterbilden und auf einen bestimmten Arbeitsbereich spezialisieren. Als Fach- oder Vorarbeiter übernimmst du neben handwerklichen auch organisatorische und leitende Aufgaben.
Holz- und Bau·ten·schüt·zer, der; -s.-:
Mittels hochsensibler analoger oder digitaler Hörgeräte, die du individuell auf die Bedürfnisse und das vorhandene Hörvermögen deiner Kunden anpasst, sorgst du dafür, dass sie ihre akustische Umgebung wieder optimal wahrnehmen. Du führst außerdem Hörtests durch, überprüfst regelmäßig die Geräte deiner Kunden und reparierst sie gegebenenfalls. Im Rahmen dessen übernimmst du bereits während deiner dreijährigen dualen Ausbildung organisatorische und kaufmännische Aufgaben. Voraussetzung: Du besitzt Einfühlungsvermögen, jede Menge Geduld und handwerkliches Feingefühl. Außerdem arbeitest du gern mit Menschen zusammen und interessierst dich für mathematisch-physikalische und biologische Zusammenhänge. Mit einem sehr guten Hauptschul-, noch besser einem Realschulabschluss oder Abitur hast du gute Chancen auf eine Lehrstelle im Bereich Hörgeräteakustik. Chancen: In größeren Unternehmen kannst du dich als Geselle meist auf einen bestimmten Arbeitsbereich spezialisieren. Ferner bietet dir, wie in vielen anderen handwerklichen Metiers auch, eine Meisterprüfung sehr gute Aufstiegschancen.
Hör·ge·rä·te·a·kus·ti·ker, der; -s.-:
Von Einfamilienhäusern, über Schlösser und Fabrikhallen bis hin zu Wolkenkratzern – als Gebäudereiniger sorgst du dafür, dass Bauwerke in neuem oder altem Glanz erstrahlen und tiptop aussehen – und zwar von innen und von außen. Mit schlichtem Saubermachen ist es in deinem Job jedoch nicht getan: Jede Oberfläche will mit dem richtigen Reinigungsmittel umweltschonend behandelt werden. Fundierte Kenntnisse der verschiedenen Reinigungsmittel und Materialien sind somit wichtig, wenn du als Gebäudereiniger dein täglich Brot verdienen willst. Voraussetzung: Du arbeitest gern im Team und bist zudem handwerklich und technisch versiert – schließlich gehören nicht nur Lappen, Besen und Staubwedel, sondern auch technisch anspruchsvolle Reinigungsmaschinen zu deinem Arbeitsgeräten. Einen guten Hauptschulabschluss solltest du daneben für deine dreijährige Ausbildung mitbringen. Chancen: Als Bereichs- oder Objektleiter übernimmst du als Geselle neben Reinigungsarbeiten auch Organisations- und Personalverantwortung. Die Qualifikation zum Meister oder ein entsprechendes Studium bieten dir zusätzliche Aufstiegschancen. (kö)
Ge·bäu·de·rei·ni·ger, der; -s.-:
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Titel
.Holger Schwannecke,. .Generalsekretär des. .Zentralverbands des Deutschen. .Handwerks.
„Die besten. .Voraussetzungen. .für den beruflichen. .Erfolg“. .
Holger Schwanneke ist der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. In seiner Funktion weiß er genau, auf was es dem Handwerk in Zukunft ankommt, welche Berufe besonders gefragt werden und welchen Stand das Handwerk in der gesellschaftlichen Bedeutung hat. Und er weiß auch, welche Zukunft dich als angehender Handwerker in Thüringen erwartet. All das erzählt er dir im Interview mit WiYou.
Nachwuchs- und Fachkräftemangel – ist das auch für das Handwerk ein Thema? „Die Zahl der Schulabgänger ist Demographie bedingt seit Jahren rückläufig. 2010 haben bundesweit rund 25.000 Jugendliche weniger die Schulen verlassen als noch im Vorjahr. Besonders stark ist der Rückgang in den neuen Ländern. Das schlägt sich natürlich auf dem Ausbildungsmarkt nieder. Den Betrieben fällt es immer schwerer ausreichend Auszubildende zu finden.“ Welche Bedeutung hat das Handwerk als Wirtschaftszweig in Deutschland und wie ordnen Sie das Thüringer Handwerk im bundesweiten Vergleich ein? „Mit mehr als 4,8 Millionen Beschäftigten, rund 970.000 Betrieben und einem Jahresumsatz von 500 Milliarden Euro ist das Handwerk ei-
ne wesentliche Säule der deutschen Wirtschaft. Rund 460.000 Lehrlinge machen eine Ausbildung im Handwerk. Das sind 30 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland. Nicht umsonst gilt das Handwerk als Ausbilder der Nation. Allein in Thüringen gibt es rund 32.000 Handwerksbetriebe mit 142.000 Beschäftigten und knapp 11.000 Auszubildenden. Damit ist das Handwerk in Thüringen eine wichtige wirtschaftliche Größe mit einer hohen Betriebsdichte pro Einwohner. Lediglich in Bayern und Brandenburg gibt es gemessen an der Einwohnerzahl mehr Handwerksbetriebe als in Thüringen.“ Welche Branchen im Handwerk haben Ihrer Meinung nach Konjunktur, welche Gewerke sterben vielleicht in naher Zukunft aus? „Handwerksbetriebe entwickeln sich stetig weiter und passen sich den Foto: ZDH
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Titel
WWW.HANDWERK.DE
Unser Leben ohne das Handwerk: Sonntagsbraten. Ohne das deutsche Handwerk sähen wir heute ganz schön alt aus. Fleischfans kämen natürlich trotzdem auf ihre Kosten – vorausgesetzt, sie wissen, wie man einen Frosch anrichtet. Überzeugen Sie sich selbst: www.handwerk.de
Anforderungen des Marktes an. So fertigen Seiler, ohne die der Bau der Pyramiden schon nicht möglich gewesen wäre, heute Stahlseile für Hängebrücken und Gebäudekonstruktionen, genauso wie mikrodünne Seile für die Weltraumtechnik. Traditionelle Berufe wie Glaser spezialisieren sich auf Labor- und Sicherheitsglas und auch Berufe wie Schuster und Maßschneider haben Konjunktur, da die Kunden wieder mehr auf Individualität und Qualität setzen.“ Was muss ein junger Mensch aus Ihrer Sicht mitbringen, um heute ein guter Handwerker zu werden? „Natürlich sollten die Jugendlichen ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen. Darüber hinaus sollten sie Leistungsbereitschaft zeigen und eine gewisse Leidenschaft für ihren Beruf entwickeln. Dann stehen ihnen alle Wege offen – auch wenn das Zeugnis im Einzelfall nicht vollständig den Erwartungen entspricht. Gerade die innovativen und modernen Betriebe, etwa in den Gesundheitshandwerken oder den technischen Gewerken, brauchen jedoch Nachwuchs mit Köpfchen. Sie bieten interessante Karrierewege auch für Abiturienten an.“ Welche Aussichten haben Auszubildende des Handwerks, nach ihrem Abschluss auch in der Industrie Anstellung zu finden? „Eine Ausbildung im Handwerk schafft die besten Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg. Industrieunternehmen greifen gerne auf Gesellen aus dem Handwerk zurück, da sie selbständiges, verantwortliches Arbeiten im Team gelernt haben. Handwerksbetriebe bieten jedoch gute Möglichkeiten, schnell Verantwortung zu übernehmen, eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten und eigene Ideen einzubringen.
Besonders attraktiv ist die Meisterausbildung mit der Chance, sich selbständig zu machen und damit der eigene Chef zu sein. In den kommenden Jahren suchen viele Handwerksbetriebe altersbedingt Nachfolger – beste Chancen also für junge Meister.“ Was tun Sie, um jungen Menschen das Handwerk und seine Vorzüge näher zu bringen? „Ob Angebote zur Berufsorientierung, Vermittlung von Betriebspraktika, Tage der offenen Tür oder Kooperationen mit Schulen – die gesamte Handwerkorganisation ist sehr engagiert, Jugendlichen die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk näher zu bringen. Flankiert und verstärkt werden diese Bemühungen seit Januar 2010 durch die bundesweite Imagekampagne des Handwerks. Die Kampagne soll jungen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, Teil des Handwerks, der „Wirtschaftsmacht. Von nebenan“, zu werden. Dazu setzen wir auf flotte Sprüche und starke Bilder. Das kommt bei den Jugendlichen gut an. Egal ob bei Jugendmessen oder auf Internetseiten wie „myspace“ oder „youtube“, unsere Kampagne weckt das Interesse des Nachwuchses am Handwerk. Besonders der TV- und Kinospot hat es den Jugendlichen angetan. Er unterstreicht auf beeindruckende Weise, dass unser modernes Leben ohne das Handwerk nicht denkbar wäre. Für das kommende Jahr haben wir uns wieder interessante Kampagnenaktionen ausgedacht, die sich gezielt an junge Menschen richten. So sind wir zum Beispiel mit dem Moderator und Schauspieler Simon Gosejohann im Gespräch, ob er sich als Handwerker versuchen möchte – und so zeigen, was Handwerker wirklich drauf haben müssen.“ !
www.handwerk.de
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.Hier passt die Theorie zur Praxis:.
Duales Studium auch. .im Handwerk möglich. .
Alternativ zu den klassischen Karrierewegen im Handwerk – Lehre, Praxis, Meister oder Techniker – gibt es in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik seit elf Jahren das so genannte „Erfurter Modell“, eine Kombination von Hochschulstudium und Gesellenausbildung im Handwerk. Es ist schon lange aus der Modell-Phase herausgewachsen und hat sich für alle Beteiligten mittlerweile bewährt. Was einmal mit der Fachhochschule Erfurt für die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik begann, erfährt heute seine Variation in Schmalkalden. Mit der dortigen Fachhochschule entwickelten die Handwerkskammern ein Duales Studium für Elektroniker im Studiengang Elektrische Energie- und Automatisierungstechnik.
Das Erfurter Modell als ein integratives Studienmodell in Kooperation mit der Fachhochschule Erfurt zählt im Handwerk zu den ersten Angeboten dieser Art überhaupt. Nach nur vier Jahren Ausbildungs- und Studienzeit wird die Gesellenprüfung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik abgelegt sowie das Studium durch den Bachelorabschluss im Bereich Gebäude- und Energietechnik (Bachelor of Engineering, B. Eng.) beendet. Ziel war und ist es, qualifizierte Fach- und Führungskräfte für das Handwerk zu sichern, indem motivierten jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, praktische Kenntnisse und Fertigkeiten mit fundiertem theoretischen Hintergrund zu verknüpfen.
sche Berufsausbildung mit dem theoretischen Wissen eines Bachelorstudiums zu kombinieren. Innerhalb von fünfeinhalb Jahren erfolgt eine Berufsausbildung zum Elektroniker im Handwerksunternehmen, integriert in das Studium an der Fachhochschule Schmalkalden im Studiengang Elektrische Energie- und Automatisierungstechnik mit dem Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.). Außerdem erhalten die Studenten die Möglichkeit, Teile der Meisterqualifikation bereits während der Ausbildung zu absolvieren. Partner dieses Modells sind neben den Thüringer Handwerkskammern, der Fachhochschule Schmalkalden sowie den Handwerksbetrieben auch die Staatliche Berufsbildende Schule „Andreas Gordon“ Erfurt und das Thüringer Kultusministerium.
Mit dem Dualen Studium Elektrotechnik bietet das Handwerk ebenfalls leistungsbereiten, jungen Menschen die Möglichkeit, eine prakti-
Duale Studiengänge im Handwerk sind für leistungsbereite und engagierte Jugendliche mit Abitur oder Fachhochschulreife mit Interesse an Foto: Thomas-Kölsch/pixelio
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.„Begabtenförderung. .Berufliche Bildung“. .Das Programm. Wer kann gefördert werden? Gefördert werden können qualifizierte Absolventen einer dualen Berufsausbildung, die bei Aufnahme in die Förderung jünger als 25 Jahre sind. Auch qualifizierte Absolventen der bundesgesetzlich geregelten Fachberufe im Gesundheitswesen können die Aufnahme in das Förderprogramm beantragen.
Die Qualifizierung wird nachgewiesen • durch das Ergebnis der Berufsabschlussprüfung mit mindestens 87 Punkten oder besser als „gut “ (bei mehreren Prüfungsteilen Durchschnittsnote 1,9 oder besser) • oder durch besonders erfolgreiche Teilnahme an einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb • oder durch begründeten Vorschlag eines Betriebes oder der Berufsschule.
moderner Technik und ihrer praktischen Umsetzung eine wichtige Alternative zum herkömmlichen Studium. Sie öffnen vielfältige Karrierewege, die von der Übernahme von Fach- und Führungsaufgaben in größeren Unternehmen und Ingenieurbüros bis hin zur Betriebsnachfolge oder der Existenzgründung im Handwerk reichen. Denn ein weiterer Vorteil dieser Kombination ist die Möglichkeit der Eintragung in die Handwerksrolle oder das Aufbaustudium zum Master mit parallel verlaufender Meisterausbildung. Gerade die Kombination von praktischer Ausbildung im Betrieb und dem theoretischen Hintergrund durch das Studium wird von den Teilnehmern geschätzt. Auch über die Grenzen Thüringens hinaus hat sich das herumgesprochen. Immer mehr Teilnehmer kommen aus anderen Bundesländern. Die Dualen Studiengänge verfolgen ein wichtiges Ziel: die Fachkräftesicherung für das Thüringer Handwerk. Der bereits bestehende und weiter wachsende Mangel an ingenieurtechnischem Personal im Handwerk soll reduziert und damit mittelfristig Betriebsübernahmen sowie Neugründungen gesichert werden. Darüber hinaus schafft das Handwerk attraktive Ausbildungs- und Karriereangebote für junge Thüringer und hilft, dem Abwanderungstrend entgegenzuwirken. (em/rw)
Für beide Modelle können sich interessierte Jugendliche und Betriebe informieren: Ansprechpartner ist Frank Schirwinski vom „Projekt Jobstarter“ der Handwerkskammer Erfurt, Tel.: 0361/6707-292, Mail: fschirwinski@hwk-erfurt.de.
Was wird gefördert? Durch Zuschüsse zu den Kosten werden anspruchsvolle fachbezogene berufliche oder berufsübergreifende Weiterbildungsmaßnahmen gefördert. Aber auch anspruchsvolle Maßnahmen, die der Entwicklung fachübergreifender und allgemeiner beruflicher oder sozialer Kompetenzen oder der Persönlichkeitsbildung dienen, sind förderfähig. Förderschwerpunkte sind Intensivsprachkurse im muttersprachlichen Ausland sowie Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung. Die Stipendiaten wählen Maßnahmen selbst aus. Über die Förderfähigkeit entscheidet die zuständige Kammer/zuständige Stelle.
Wie hoch und wie lange wird gefördert? Über drei Jahre hinweg können Zuschüsse von jährlich 1.700 Euro für die Finanzierung berufsbegleitender Weiterbildung gezahlt werden, in drei Jahren insgesamt bis zu 5.100 Euro. Die Stipendiaten tragen einen Eigenanteil an den Kosten von 20 Prozent. Höchstens jedoch sind 180 Euro pro Förderjahr zu tragen.
Finanzierung Die Mittel für das Förderprogramm stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereit.
Wer führt das Förderprogramm durch? Vor Ort wird das Programm von den Stellen durchgeführt, die für die Berufsbildung zuständig sind, in der Regel sind dies die Kammern. Sie übernehmen die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie ihre Förderung und Beratung im Einzelfall; sie entscheiden nach Maßgabe der Förderrichtlinien über die Förderfähigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen, berechnen die förderfähigen Maßnahmekosten und zahlen den Förderbetrag aus.
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Deine Karriere
Fielmann-Akademie auf Schloss Plön
.Fielmann in Thüringen.
„Wir bieten. .jungen Menschen. .klare Ziele und. .überzeugende Werte“. .
Fielmann ist so bekannt wie die großen Volksparteien: Mehr als 90 Prozent aller Bundesbürger kennen den Marktführer. 23 Millionen tragen eine Brille von Fielmann. Herr Metzner, worin liegt der großartige Erfolg von Fielmann begründet?
.Im Gespräch:. .Michael Metzner,. .Fielmann-Regionalleiter. .in Thüringen. Wenn Sie bei Fielmann Karriere machen wollen, schicken Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: Fielmann AG, Frau Lohse Weidestr. 118 a 22083 Hamburg
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„Zunächst in einer überzeugenden Idee. ‚Der Kunde bist Du‘ ist unser Leitsatz. Im Kunden sehen wir uns selbst. Wir bemühen uns, seine Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen. Wir beraten ihn so, wie wir selbst beraten werden möchten: fair, freundlich und kompetent. Kundenzufriedenheit ist unser oberstes Ziel.“ Was ist noch maßgeblich für Ihren Erfolg? „Jede Idee braucht Menschen, die sie leben. Fielmann ist größter Arbeitgeber der Branche, hat allein im letzten Jahr mehr als 600 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Unsere 13.200 motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 653 Fielmann-Niederlassungen leben jeden Tag aufs Neue die verbraucherfreundliche Fielmann-Philosophie. Die Kunden danken es uns. Jeder zweite kauft heute seine Brille bei Fielmann, auch in Thüringen.“
Deine Karriere
.„Jeder dritte Auszubildende. .in der Branche. .lernt beim Marktführer.“.
Fielmann ist ein Vorzeigeunternehmen, auch in der Ausbildung? „Ja, Fielmann ist nicht nur größter Arbeitgeber, Fielmann ist auch größter Ausbilder der Branche. Jahr für Jahr investieren wir zweistellige Millionenbeträge in die Aus- und Weiterbildung. Wir bilden um 2.500 junge Menschen aus, allein in Thüringen mehr als 50. Mit fünf Prozent der deutschen Optikfachgeschäfte stellt Fielmann 33 Prozent aller Auszubildenden im augenoptischem Handwerk. Jeder dritte Auszubildende in der Branche lernt beim Marktführer.“ Die Ausbildung bei Fielmann erfreut sich eines großen Interesses? „Stimmt. Fielmann ist ein begehrter Ausbilder. Jedes Jahr bewerben sich mehr als 10.000 junge Menschen um eine Lehre bei Fielmann. Über 800 erhalten nach bestandener Prüfung einen Ausbildungsplatz. Den hohen Standard der Ausbildung belegen bundesweite Auszeichnungen. 2009 stellte Fielmann bei den Gehilfenprüfungen 80 Prozent der deutschen Landessieger.“ Was schätzen junge Menschen an der Ausbildung bei Fielmann besonders? „Fielmann ist einziger Ausbilder der Branche, der seine Lehrlinge nicht nur in das Augenoptiker-Handwerk einführt, sondern auch die eigene Fassungsproduktion, Galvanik, Farbbeschichtung und die eigene
Oberflächenschleiferei in den internen Lehrplan einbeziehen kann. Wer bei Fielmann lernt, ist auf allen Ebenen der Augenoptik zu Hause: im Handwerk und in der Industrie. Dieses Fachwissen kommt unseren Kunden zugute.“ Fielmann bildet auch in einer eigenen Akademie aus? „Fielmann übernimmt in der Ausbildung Verantwortung für die gesamte Branche. Die Fielmann-Akademie Schloss Plön ist eine gemeinnützige Bildungseinrichtung für die Augenoptik zur Förderung von Ausund Weiterbildung. Die Fielmann Akademie Schloss Plön steht auch externen Optikern zur Verfügung, bildet Augenoptikermeister für die gesamte Branche aus, qualifiziert jährlich 6.000 Schulungsteilnehmer. In Plön abzuschließen heißt: Arbeitsplatzgarantie und beste Karrierechancen. Wir pflegen die deutsche Handwerksausbildung, bieten jungen Menschen klare Ziele und überzeugende Werte.“ Wo finde ich Fielmann in Thüringen? „Fielmann finden Sie in Thüringen an 16 Standorten. Auch in Ihrer Nähe: Altenburg, Arnstadt, Eisenach, Erfurt, Gera, Gotha, Greiz, Ilmenau, Jena, Meinigen, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Sonneberg, Suhl und Weimar oder unter www.fielmann.com.“ Vielen Dank für das Gespräch, Herr Metzner.
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Deine Karriere
INNUNG Kfz-GEWERBE ERFURT-ILMKREIS Geschäftsführung Kreishandwerkerschaft Mittelthüringen Futterstraße 13a 99084 Erfurt
Tel.: 0361/5624591 Fax: 0361/5624594 kfz-innung@t-online.de www.kfz-innung-erfurt-ilmkreis.de
WWW.HANDWERK.DE
Selbst bei einem 0:0 haben wir zwei Tore gemacht.
Auf die Fertigkeiten der 4,8 Millionen Handwerker und Handwerkerinnen in 151 Berufen und fast 1 Million Betrieben kann heute in kaum einem Lebensbereich mehr verzichtet werden. Nicht einmal im Fußball. Denn wir fertigen die Tore an, auf die die Spieler schießen. Und die Gehhilfen, falls mal einer nur das Schienbein trifft. Überzeugen Sie sich selbst: www.handwerk.de
210x148_HWD_Tor_AZ_OF.indd 1
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22.04.2010 14:45:55 Uhr
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Deshalb trägt er als Zepter auch einen mächtigen 80er Maulschlüssel in der Rechten. Der Reichsapfel zur Linken fällt weniger massiv aus – es ist ein kleines Messgerät. Trotzdem ist Seine Hoheit Etienne I. eine imposante Erscheinung, als er sich die Ehre gibt. Bloß sein Hofstaat, der steht feixend drum herum und klopft blöde Sprüche. Doch wahre Majestäten ficht das nicht an …
.„Vive, vive le Roi –. .Es lebe der König!“.
Warum auch? Denn kaum fällt bei der Show fürs Foto der Vorhang, wird aus dem King wieder der Kumpel. Gut, beim landesweiten „Praktischen Leistungswettbewerb“ seiner Branche heimste er den Siegertitel ein. Das lässt aber Etienne Ehrlich nicht abheben. Schließlich sitzt mit Marcus Hildebrandt sein „Amtsvorgänger“ mit in der „Meisterklasse“ der Bildungsstätte für Kraftfahrzeugtechnik Gotha. Ehrlich währt nun einmal am längsten. Deshalb schraubt Etienne nach wie vor am liebsten zu Hause in der elterlichen Garage. Zuhause, das ist das kleine Dorf Herbsleben nahe Bad Langensalza. Dort hat er auch Abi gemacht, war dann beim Bund. Nachdem er die olivgrüne Kluft wieder gegen Jeans und T-Shirt getauscht hatte, machte er erst seinen Lkw-Führerschein („Kann man immer gebrauchen …“) und fing dann eine Lehre in Gothas „Autohaus am Mönchelshof“ an. Schon immer habe er Bock gehabt auf alles, was Räder hatte. Mit 14 musste als erstes ein Ost-„Oldtimer“, ein SR 50, herhalten. Daran schraubte er. Und er fuhr den putzigen Motorroller auch. Logisch!
Thüringens Schrauber-King Etienne I. trat sein Amt an
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Seine Pkw-Fahrerlaubnis machte er nicht Die Krone ist aus Pappe. Der Kerl darunter nicht. Ganz im Gegenteil. Etienne auf irgendeinem Kleinwagen, sondern auf eiEhrlich ist schließlich Thüringens bester Kfz-Mechatroniker und darf sich mit dem nem T4. Den VW-Bus hatte er sich ausgeTitel „Schrauber-King 2010“ schmücken. sucht, „weil ich den damals am schönsten fand und weil der eine Nummer größer als die anderen Fahrschulautos Thüringen statt. Alle Landessieger treffen im Berufsbildungs- und war“, erklärt feixend der Mega-Maulschlüsselheld. Technologiezentrum Rohr-Kloster der Handwerkskammer Südthüringen aufeinander. Dort müssen sich die besten angehenden Kfz-MechatroDas mit der schieren Größe gab sich dann bei der Lehre, denn heutniker der Republik beweisen. Eine Aufgabe bekommen sie übrigens in zutage heißt ein Kfz-Mechatroniker nicht zufällig nicht mehr Kfzenglischer Sprache gestellt, um sie auf internationale Wettbewerbe vorMechaniker. Ohne Hightech rollt heute kein modernes Auto mehr. Die zubereiten. Der Sieger nimmt nämlich an der Europameisterschaft vielen kleinen elektronischen Helferlein wie ESP, ABS, Spur- und Park„Euro Skills 2012“ in Belgien teil! assistent et cetera lassen Grobmotorikern keine Chance. Im Gegenteil: Jahr für Jahr werden die Autos noch weiter aufgerüstet, ähneln immer Aber wie schon gesagt: Ehrlich währt am längsten. Deshalb sind auch mehr mobilen PC-Netzwerken. Der Anspruch an jene, die sie am Fahren Hubert Kilian und sein Ausbilder-Team in Gotha optimistisch. Kilian ist halten sollen und wollen, steigt stetig. Selbst die alten Hasen wie schließlich erfahren im Meister-Machen – schon vier seiner Schützlinge Ehrlichs Lehrmeister Uwe Brotkorb müssen aufpassen, dass sie nicht holten sich den Landestitel als bester Lehrling. Zudem ist er auch so etden Anschluss verpassen. Für die jungen Wilden wie Ehrlich oder Hildewas wie der Grand Senior der Berufsaubildung. Seit dem Jahr 1992 leibrandt aber ist der Beruf gerade deshalb der beste der Welt. Was die tet er die Kfz-Lehrschmiede der Westthüringer Kfz-Innung. Im Dezember Thüringer Krone wert ist, wird King Etienne I. demnächst wissen: Der 2011 hat er obendrein sein 30-jähriges Jubiläum als Ausbilder. Bundesleistungswettbewerb 2010 findet am 12. November erstmals in Autor: Rainer Aschenbrenner Foto: Rainer Aschenbrenner
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.Vom Ferienarbeiter. .zum Bereichsleiter. Kevin Drews ging vor 16 Jahren bei seinem Vater in die Firma, um während seiner Schulferien zu jobben. Die HBS Elektrobau GmbH in Oettersdorf bei Schleiz bot ihm hier die Möglichkeit, sich zu testen und herauszufinden, ob der Job auch etwas für die Zukunft ist. Für Kevin stand schnell fest, dass seine Perspektive im väterlichen Unternehmen zu finden ist, und so lernte er den Beruf des Elektrikers. Heute heißt die genaue Berufsbezeichnung Elektroniker und gliedert sich in verschiedene Spezialrichtungen wie zum Beispiel die Automatisierungstechnik, Energie- und Gebäudetechnik oder Informations- und Telekommunikationstechnik. Gesucht wird heute bei HBS jede Fachrichtung, verrät Kevin. Nach seiner Lehre entschloss er sich, noch ein Studium anzuhängen. Er absolvierte ein Duales Studium an der Berufsakademie in Bautzen zum Elektrotechniker. „Das war eine gute Sache, weil man schon während des Studiums an die praktischen Arbeiten, die man später übernehmen soll, Schritt für Schritt herangeführt wurde“, sagt Kevin. Dann ging es steil bergauf. Vom Kalkulator über den Projektleiter zum Bereichsleiter Verkehrstechnik für verschiedene Projekte. Auch solche Karrieren schreibt also das Handwerk. HBS ist einer der größten Arbeitgeber im Handwerk in Ostthüringen. Alles in allem beschäftigt die Firmengruppe über 400 Mitarbeiter und bildet mehr als 70 Azubis aus. Jedes Jahr werden 20 neue Lehrlinge gesucht, die das Team verstärken und alle werden auch übernommen. Dabei ist die Firma deutschlandweit im Einsatz. Sie statten Unternehmen, Produktionsanlagen, Verkehrsanlagen wie Bahntrassen und Tunnel mit allen Facetten der Elektrik aus. Vom Gebäudemanagement bis zum Schaltschrankbau gehört alles zum Portfolio. Das fordert von den Auszubildenden natürlich auch eine Menge Flexibilität. Nicht nur, weil es fast jede Woche auf Montage zu den einzelnen Baustellen geht, www.hbs-elektrobau.de
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sondern weil die Arbeit so vielfältig und abwechslungsreich ist. Um ihre Azubis an die Aufgaben heranzuführen, hat das Unternehmen ausgeklügelte Schnittstellen geschaffen und wurde dafür im vergangenen Jahr sogar mit dem Preis „Ausbildungs-Ass“ ausgezeichnet. Bevor es losgehen kann mit der Ausbildung, schaut sich HBS die einzelnen Bewerber natürlich genau an. „Wir achten besonders auf Mathe und Physik. Da sollten die Bewerber wenigstens eine Zwei haben, denn Elektroniker ist eine schwierige Ausbildung. Man sieht, schmeckt und riecht den Strom nicht. Wenn man Pech hat, dann fühlt man ihn, und das dann nur ein Mal“, weiß Kevin. Stimmen die Voraussetzungen, dann geht es los mit einer Probearbeit in der eigens errichteten Lehrwerkstatt. Hier werden eine Woche lang verschiedene Aufgaben trainiert, die auch später im Beruf wichtig sind. So kannst du als Bewerber sehen, ob der Job wirklich für dich geeignet ist, und das Unternehmen sieht, wie du damit klar kommst und ob du aus ihrer Sicht geeignet erscheinst. Geht das alles gut, dann wartet eine fundierte dreieinhalbjährige Ausbildung auf dich. Zunächst wirst du viel Zeit in der Lehrwerkstatt verbringen sowie im firmeneigenen Schaltschrankbau. Hier werden alle Grundlagen gelegt für deine Arbeit auf der Baustelle. Du fährst aber auch schon mit raus auf die Baustellen. Ein Vorteil für dich ist das Paten-System von HBS. Ab dem zweiten Lehrjahr bekommst du einen Bauleiter an die Seite gestellt. Er allein ist dir weisungsbefugt, kümmert sich um deine Ausbildung und deine Lernfortschritte. „Im Prinzip wird er zum zweiten Vater“, lacht Kevin. Hast du deine Ausbildung abgeschlossen, dann kannst du verschiedene Wege einschlagen. Natürlich kannst du in dem Job wunderbar arbeiten. Aber du hast auch die Möglichkeit, ein Studium anzuschließen. Oder du machst den Meister oder Techniker. Vielleicht wirst du dann auch irgendwann Bereichsleiter für eine ganze Abteilung. (rw) Foto: René Weigel
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.Ein Handwerk. .für die Kunst. Handwerk und Kunst – das passt gut zusammen. Denk nur mal an Bildhauer, die mit ihren Werken Gebäude und Fassaden verzieren oder Stuckateure, die filigrane Decken in Schlössern oder alten Villen gestalten. Es gibt aber auch Handwerker, deren Arbeit für andere Künste unabdingbar ist. Thomas Hanf aus Jena ist ein solcher Handwerker. Er ist Klavier- und Cembalobaumeister, er baut, repariert und restauriert Klaviere und Flügel. Seit 1982 ist er in dem Familienunternehmen tätig. Nach seiner Lehre mit Abitur zum Tischler musste er zur Armee. Danach wollte er eigentlich studieren, entschied sich dann aber doch, in das Geschäft seines Vaters einzusteigen und folgte damit der von seinem Großvater, Kurt Hutzelmann, begonnenen Tradition. Der gründete die gleichnamige Firma bereits 1919. Thomas lernte also noch einmal Klavier- und Cembalobauer, „wobei gerade die Holzarbeiten natürlich mit dem Tischler artverwandt sind“, wie er sagt. Bis zur politischen Wende 1990 war er mit seinem Vater eher der Einzelkämpfer. Damals durften sie keine weiteren Mitarbeiter einstellen, weil sie dann zur Konkurrenz eines Volkseigenen Betriebs der DDR (VEB) in Eisenberg geworden wären. Sie beschränkten sich auf die Reparatur alter Klaviere. „Für den Neubau fehlte außerdem immer das Material“, erinnert sich Thomas. Heute ist das alles anders und er hat sein Unternehmen ganz neu ausgerichtet. Neben der Reparatur alter Klaviere, was immer noch einen Großteil der Arbeit ausmacht, kümmert sich die Firma Hutzelmann auch um den gesamten Service, der mit dem Instrument einhergeht. Stimmen von Klavieren, den Transport und auch den Verleih der Instrumente kann Thomas heute gewährleisten. Und er hat mittlerweile vier Mitarbeiter und einen Azubi. Sein Lehrling ist jetzt im dritten Ausbildungsjahr und der nächste kann sozusagen folgen. Thomas ist händeringend auf der Suche nach einem neuen Azubi. „Es ist schwer, jemanden zu finden“, sagt er. „Denn wir haben sehr spezielle Anforderungen.“ Wenn du diesen Beruf ergreifen möchtest, dann brauchst du eine Menge Kraft, denn so ein Flügel wiegt bis zu 500 Kilo. Auch
die einzelnen Bauteile des Instruments sind sehr schwer. Außerdem solltest du Englisch können, denn das ist die Sprache der oft aus dem Ausland kommenden Pianisten, für die du die Klaviere auf Veranstaltungen stimmen musst. Und letztlich solltest du auch ein wenig von Musik verstehen, im besten Fall sogar Klavier spielen können, denn nachdem du ein Klavier gestimmt hast, musst du es schließlich auch testen können. Wenn du noch nicht in allem perfekt bist, dann ist das natürlich auch okay, denn schließlich sollst du ja noch etwas lernen. Die Berufsschule für den theoretischen Teil ist in Ludwigsburg. Das ist die einzige für alle Klavier- und Cembalobauer in ganz Deutschland. Hier lernst du die verschiedenen Holzarten für den Klavierbau kennen, wie man es lagert und bearbeitet. Du lernst technisches Zeichnen, die Herstellung von Resonanzkörpern und die Bearbeitung von Metallen, die im Klavierbau zum Einsatz kommen. Auch das Stimmen und die Herstellung der Tasten stehen auf dem Stundenplan. Insgesamt dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Danach bist du Geselle in einem äußerst interessanten, wenn auch recht seltenen Beruf. Nicht einmal zehn Unternehmen gibt es in ganz Thüringen. Dennoch bist du als Fachkraft äußerst gefragt. Schaffst du es zu Thomas, dann wirst du unter anderem für die Jenaer Kulturarena, für das Spiegelzelt in Weimar oder das Tanz- und Folkfest in Rudolstadt Klaviere transportieren und stimmen oder in der hauseigenen Werkstatt für die hohe Kunst der Pianisten arbeiten. (rw) !
www.hutzelmann-piano.de
Foto: René Weigel
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.Mehr als einhundert. .Jahre Tradition. Gegründet im 19. Jahrhundert, gewachsen im 20. und im 21. Jahrhundert immer noch Bestand. Diese Erfolgsgeschichten schreiben nicht nur große Unternehmen, die in der Zeit der Industrialisierung ihren Anfang hatten, sondern auch kleine Handwerksbetriebe. Viele Male weiter gegeben vom Vater an den Sohn. So verhält es sich auch mit der Geschichte der Tischlerei und Glaserei Jürgen Piltz aus Bad Lobenstein. Jürgen Piltz´ Ur-Großvater Anton gründete die Tischlerei 1896. Danach übernahm sein Großvater das Geschäft und später sein Vater.
Der hat in diesem Jahr sein 50-jähriges Meisterjubiläum. Derzeit führt die Geschäfte Jürgen Piltz aber auch sein Sohn steht bereits in den Startlöchern: Gerade hat er seine Meisterprüfung erfolgreich bestanden. Der 27-Jährige wird also bald in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten. Die Zeiten haben sich geändert, die Aufträge sind im Großen und Ganzen gleich geblieben: Fenster, Türen, Tore, Rollläden, Glasplatten und Spiegel gehören zum Portfolio des Familienbetriebes. Auch Maschinen, die damals schon zum Einsatz kamen, gibt es noch heute: Band- und Kreissägen, Abrichtbank und Hobelmaschine, wenngleich die Technik natürlich moderner geworden ist. Auch im Handwerk hat CNC-Technik Einzug gehalten. Das ist nötig, um der industriellen Fertigung wenigstens ein wenig Konkurrenz zu bieten. Und mit dem anhaltenden Einzug der Maschinen verändert sich somit auch das Berufsbild eines Tischlers oder Glasers. Natürlich ist es wichtig, alle Arbeiten auch mit der Hand ausführen und beherrschen zu können, aber der sichere Umgang mit den Maschinen steht hier zukünftig immer mehr im Vordergrund. Die Ausbildung zum Tischler ist dual und dauert drei Jahre. In der Zeit lernst du als Azubi alle Holzarten, ihre spezifischen Eigenschaften und die Möglichkeiten ihrer Bearbeitung kennen. Du lernst das Anfertigen und Lesen von Skizzen und Zeichnungen und eben auch den Umgang mit den einzelnen Werkzeugen und Maschinen. Nach der Ausbildung hast du gute Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, denn gerade im Handwerk werden viele junge Menschen gebraucht. Und du hast gute Entwicklungsmöglichkeiten. Zum Beispiel kannst du wie Jürgen Piltz oder sein Sohn deine Meisterausbildung absolvieren und dir damit auch eine eigene Existenz aufbauen. Vielleicht hast du dann bald selbst ein Familienunternehmen, das du an deinen Sohn oder deine Tochter weiter geben kannst. (rw) Foto: Thomas Lohnes/dapd
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.Wo gehobelt. .wird …. …ist Sascha Toetzke. Zwar ist sein Bauch nicht kugelrund, und auch ein Kobold mit rotem Haar treibt in seiner Werkstatt keinen Unfug – mindestens genauso viel Spaß am Tischlerhandwerk wie Meister Eder hat Sascha aus Bleicherode aber trotzdem. Schließlich macht er, wovon er immer geträumt hat und ist mit nur 24 Jahren auch ohne Meisterbrief bereits sein eigener Chef! Möglich macht das alles die so genannte Altgesellenregelung. Seit 2004 erlaubt sie Gesellen, die mindestens sechs Jahre, vier davon in leitender Position, gearbeitet haben sich mit ihrer eigenen Firma selbstständig zu machen. Dass Sascha vom Fach ist, zeigen seine maßgefertigten Möbelstücke und Holzarbeiten. Während seiner dreijährigen Ausbildung hat er gelernt, wie man den vielfältigen Rohstoff durch entsprechendes Sägen, Pfeilen, Fräsen und Hobeln zu einem edlen Wohnoder Gebrauchsgegenstand macht. Bis er auch die nötige Erfahrung als Geschäftsführer hat und als Tischler durch die Altgesellenregelung völlig unabhängig arbeiten kann, macht er mit seinem Freund und Kollegen Rainer Nadolny gemeinsame Sache. Der ist erfahrener Tischlermeister und greift Jungunternehmer Sascha gern unter die Arme. Der Schritt hin zum Geschäftsführer sei Sascha gar nicht schwer gefallen, auch Angst, dass etwas schief gehen könnte, habe er keine gehabt: „Ich hatte in der Vergangenheit nicht immer Glück mit meinen Vorgesetzten. Das Arbeitsklima war häufig eher schlecht, die Bezahlung nicht immer pünktlich. Also dachte ich: Jetzt oder nie!“ Ein Existenzgründerseminar im Business and Innovation Centre Nordhausen machte den 24-Jährigen fit für alle Aufgaben, die man als Geschäftsführer eines kleinen Handwerksbetriebes täglich zu erledigen hat. Dass dazu das Meistern bürokratischer Hürden, sowie ungeliebter Schreibtischarbeit gehört, nimmt Sascha auch nach einem halben Jahr als Geschäftsführer gern in Kauf. „Wenn ich ehrlich bin: Der Schreibkram hält sich in Grenzen. Ich teile mir meine Zeit gut ein und versuche die
Sachen, die auf meinem Schreibtisch landen, konsequent abzuarbeiten. Auf diese Weise bleibt genügend Zeit für meine Aufgaben als Tischler.“ Zeit, die ihm sehr wichtig ist, denn allen voran ist Sascha immer noch Tischler und Möbelbauer mit Leib und Seele: Ob Schuhregal, Küche, Sitzgelegenheit, Laminatfußboden, Tür oder begehbarer Kleiderschrank – Sascha kennt sich aus in Sachen Holz und weiß wie man es gekonnt zu einem individuellem Möbelstück verarbeitet: „Häufig kommen Kunden mit verzweifelter Miene zu mir, weil sie in den großen Möbelhäusern einfach nicht das Passende für ihr Zuhause finden. Wenn ich ihnen durch meine maßgerechte Arbeit helfen kann, dann ist das jedes Mal aufs Neue etwas wirklich Großartiges für mich!“ Neben solchen kleineren Auftragsarbeiten ist Sascha zusammen mit Rainer viel in Gaststätten, Eiscafés und Cocktailbars unterwegs. Nicht um sich den Bauch voll zu schlagen und kühle Getränke zu genießen, sondern damit die Innenausstattung in neuem Glanz erstrahlt. „Bei solchen Aufträgen ist sehr viel Genauigkeit gefragt“, weiß Sascha. „Es muss alles zusammenpassen, schließlich darf die Theke später nicht zu hoch sein. Und das Spülbecken muss auch exakt in das ausgeschnittene Loch der Arbeitsplatte passen.“ Handwerkliches Geschick und akribisches Messen sind in Saschas Beruf damit ebenso wichtig, wie technisches Verständnis. Denn im Gegensatz zu Pumuckls Meister Eder fertigt der Tischler von heute seine Werkstücke längst nicht mehr nur mit der bloßen Hand. Mit hochmodernen Sägen, Fräsen oder Drehmaschinen rückt man Holz heutzutage zu Leibe. Und diese müssen nicht nur bedient, sondern wenn nötig auch repariert werden. Du siehst: Das Tischlerhandwerk hat sehr viel mit Tradition, aber auch mit Innovation zutun und ist alles andere als ein aus der Mode gekommener Handwerksberuf. (kö)
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www.tischlerei-toetzke.de
Foto: Tischlerei Toetzke
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.Integration im. .Handwerk.
.Metallbauer/-in für. .Konstruktionstechnik.
Oberland Metallbau & Bauschlosserei GmbH An der Lausbrücke 6, 07806 Weira Infotel. 036484/6430 www.oberlandmetallbau.de
.Moderne . .Schmiede. Wenn dir der Werkstoff Metall zusagt, dann solltest du dir den Beruf des Metallbauers genauer ansehen. Es gibt ihn in verschiedenen Spezialisierungen wie Metallgestaltung, Nutzfahrzeugbau oder Konstruktionstechnik. Als Metallbauer für Konstruktionstechnik fertigst und montierst du zum Beispiel Überdachungen, Tore oder Fassadenelemente aus Stahl und anderen Metallen. Dabei dient dir immer eine technische Zeichnung als Grundlage. Du schneidest große Metallplatten zurecht oder schneidest und formst Rohre und Profile. Schweißen, Nieten und Schrauben sind dein täglich Brot. Für deine Konstruktionen fährst du zum Auftraggeber, nimmst Maße und fertigst die technischen Zeichnungen an. Du bestellst das notwendige Material, und danach fertigst du die Bauteile, die immer wieder akribisch nachgemessen werden müssen, damit am Ende alles perfekt zusammen passt. Dabei arbeitest du mit modernen Maschinen wie Säge-, Schleif- und Schneideanlagen. Die bedienst du nicht nur, sondern musst sie auch warten. Zum Schluss kümmerst du dich auch um den Transport der fertigen Produkte, und schließlich bist du natürlich beim Einbau oder der Abgabe beim Kunden dabei und lässt deine Arbeit abnehmen. Für die dreieinhalbjährige Ausbildung gibt es einige Voraussetzungen. Einen Hauptschulabschluss solltest du mindestens in der Tasche haben. Außerdem solltest du gut in Mathe, Physik und Werken sein. Das ist wichtig für die Umsetzung von Bauzeichnungen und um Flächen, Massen und Volumen richtig berechnen zu können. Außerdem musst du zum Teil auch Schaltpläne erstellen oder Steuerungen aufbauen können. (rw)
Astrit Shala ist seit 1992 in Deutschland. Er ging hier zur Schule, machte seinen Realschulabschluss, hat hier seine Freunde und war im örtlichen Fußballverein. Ursprünglich kommt der 27-Jährige aus dem Kosovo und sollte zusammen mit seinem Bruder nach der Schule abgeschoben werden. Allein dem Engagement seines jetzigen Chefs, Dieter Grashoff, der eine Firma im Sanitär-, Heizungs- und Klimabereich in Treben bei Altenburg hat, ist es zu verdanken, dass er eine Ausbildung beginnen konnte. Astrit lernte also Anlagenmechaniker, was ihm gleichzeitig eine Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung einbrachte. Und das ist auch gut so, denn Astrit ist ein echter Gewinn für das Handwerk. Seine Lehre schloss er mit Eins ab und gerade ist er dabei, sich zum Meister zu qualifizieren. Die Aufgaben, denen er sich täglich stellt, sind sehr komplex: von der Badinstallation über Havarien von Heizungen bis zur Installation moderner Solaranlagen auf Dächern. Vorwiegend ist er dabei regional unterwegs und arbeitet im Auftrag von Privathaushalten. Dafür muss Astrit jede Heizung kennen und wissen, wie sie zu warten ist. Dabei zur Seite steht ihm der Altgeselle der Firma, Jens Rother. Im Team sind die Beiden täglich unterwegs. Gerade wurden sie zu einer Havarie in einem Einfamilienhaus bestellt und müssen ein Hauswasserwerk reparieren. Flexibilität und Kommunikationstalent gehören also ebenso zu ihren Anforderungen wie technisches Geschick. Die Kunden freut es schließlich am Ende, wenn sie wieder einen trockenen Keller oder ein warmes Zuhause haben. Ein gutes Beispiel für Integration also, was Dieter Grashoff und seinem Schützling Astrit gelungen ist. Denn das Handwerk sucht auch in Zukunft nach Fachkräften, die natürlich auch mit Zuwanderern besetzt werden müssen. (rw) Foto: Norbert Millauer/dapd, René Weigel
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Berufsausbildung in den Bereichen:
Spezielle Ausbildungsangebote:
\ Bautechnik (Hochbau, Tiefbau, Ausbau, Holz-und Bautenschutz) \ Baumaschinentechnik (Baugeräteführer, Mechaniker) \ Umwelttechnik
\ Berufsausbildung mit Fachhochschulreife (Baugeräteführer, Gleisbauer, Rohrleitungsbauer) \ Duale Studiengänge Bauingenieurwesen (Bachelor, Master)
Fahrschule: \ Führerscheinklasse B, C/CE, T, L \ Gefahrgut - Fahrerausbildung
Standorte des Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V.: Erfurt \ Schloss Ettersburg \ Gera \ Frankfurt/Main \ Jena \ Nordhausen \ Walldorf \ Weimar Informationen: Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V., Geschäftsstelle, Blosenburgstraße 4, 99096 Erfurt Telefon: 0361 64495-0, Fax: 0361 64495-29, eMail: info@biw-bau.de
www.biw-bau.de
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.Rohrleitungs-. .bauer/-in.
.Straßen-. .bauer/-in. Praxis: Als Straßenbauer stellst du Verkehrswege aller Art her. Ob Autobahnen, Radwege, Flughäfen oder Fußgängerzonen: Überall ist dein Geschick gefragt. Du steckst dir dein Arbeitsgebiet mit modernen Messverfahren mittels Laser und GPS ab und beginnst mit den Erdarbeiten. Dafür nutzt du einiges an Geräten. Bagger, Radlader und Walzen wirst du bedienen. Du schachtest aus und sorgst für den Abtransport der Erdschichten, bevor du einen Unterbau für die Straße anlegst und schließlich die Fahrbahndecke aufbringst. Natürlich bist du auch bei Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten gefragt. Dein Job ist absolut vielfältig und interessant. Voraussetzung: Du solltest über einen Hauptschulabschluss verfügen, gut in Mathe, Physik, Chemie und Werken sein. Außerdem ist die Arbeit oft körperlich anstrengend, so dass du auf jeden Fall fit sein solltest und zupacken kannst. Und du solltest flexibel sein, denn oft arbeitest du im Schichtbetrieb und nicht immer vor deiner Haustür. Die Ausbildung ist dual, so dass du die Praxis in einem Unternehmen – meist aus dem Tiefbau – und die Theorie in der Berufsschule hast. Auf dem Stundenplan stehen dann Lernfelder wie Bauen einer Erschließungsstraße oder Asphaltstraße sowie Herstellen eines Erddammes, einer Holzkonstruktion oder eines Stahlbetonbauteils. Du lernst alles über die verschiedensten Materialien kennen, die du im Job bearbeitest und verwendest. Chancen: In dem Job bieten sich Möglichkeiten zum Aufstieg über eine Meister- oder Technikerausbildung. Damit hast du auch die Möglichkeit, dich selbständig zu machen und einen eigenen Straßenbaubetrieb zu gründen. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kannst du natürlich auch ein Studium in dem Bereich absolvieren. (rw)
Bis man Wasser, Gas, Öl oder Fernwärme per Internet verschicken kann, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern. Damit deine Heizung in der Zwischenzeit trotzdem warm ist und das Wasser aus deinem Duschkopf tropft, gibt es kilometerlange, unterirdische Rohrleitungsnetze – und für genau die bist du als Rohrleitungsbauer verantwortlich. Du wartest, sanierst und reparierst marode Leitungssysteme mit vorgefertigten Stahl-, Kunststoff- oder Eisenrohren. Passt ein Rohrstück einmal nicht, dann heißt es für dich ab in die Werkstatt, selbst Hand anlegen und ein geeignetes Leitungsteil formen. Gerade an den Rohrübergängen siehst du bei der Montage dann genau hin, wenn du schweißt, klebst oder abdichtest, denn schließlich sollen die Leitungen später nicht lecken. Neben der Wartung und Sanierung verlegst du natürlich auch komplett neue Leitungstrassen: Bevor du mit dem Einbau von Rohrleitungen beginnst, überprüfst du mithilfe modernster Messtechnik den späteren Verlauf des Rohrnetzes. Die konkreten Vorgaben von Bauplänen und Zeichnungen hast du dabei immer im Blick. In deinem Job ist neben Muskelkraft, Genauigkeit und handwerklichem Geschick also auch eine ganze Menge Köpfchen gefragt. Zum Rohrleitungsbauer qualifiziert dich eine dreijährige duale Ausbildung, für die du mindestens einen Hauptschulabschluss in der Tasche haben musst. Da Rohrleitungen auch vor Ländergrenzen nicht Halt machen, bist du durchaus auf Baustellen im In- und Ausland unterwegs. Für den Job musst du daher auch eine Portion Flexibilität mitbringen und dich nicht daran stören, viel auf Achse zu sein. (kö) Fotos dieser Doppelseite: BiW Bau, Uwe Meinhold/dapd
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.Baugeräte-. .führer/-in.
.Stuckateur/. .-in. Stuck – mehr als die Verzierung alter Barocksäle. Es beinhaltet die gesamte plastische Ausformung von Mörteln aller Art oder Baugips auf meist verputzten Wänden, Gewölben und Decken. Als Stuckateur hast du so Innenräume und Gebäudeoberflächen unter deiner gestalterischen Hand. Ob denkmalgepflegter Alt- oder neu entworfener Stilbau, du bist dafür verantwortlich, dass Menschen gegeneinanderstoßen, weil sie staunend vor der Fassade stehen bleiben, oder sich beim Essen verschlucken, weil sie lieber an die Stuckdecke als auf den Teller gucken. Handwerkliche Begabung und kreatives Denken, Sorgfalt und Gefühl für Farben und Formen, das sind die Ansprüche, die der Beruf des Stuckateurs an dich stellt. Anders herum darfst du von deinem Beruf dann eine abwechslungsreiche, spannende Arbeit erwarten, die dich mit bleibenden Ergebnissen belohnt. Ob Lesen von Bauplänen, Vermessungsarbeiten, Berechnung und Herstellung von Schablonen und Baustoffen, Ausführen von Trockenbauarbeiten, bauliche Farbgestaltung oder die Arbeit in der Werkstatt bei der Anfertigung von Stuckelementen, langweilig wird dir dabei sicher nicht. Wie du Stuckateur wirst? Durch eine Berufsausbildung im Bauwesen. Du beginnst mit einer Grundausbildung im ersten Jahr, machst im zweiten eine allgemeine berufliche und im dritten die besondere berufliche Fachbildung, alles unter der Berufsbezeichnung Stuckateur. Abgeschlossen wird jeweils mit einer Prüfung der Handwerkskammer. An deine Ausbildung kannst du später noch Weiterbildungen anschließen. Wenn du also beim nächsten Familienstadtspaziergang stolz „deine“ Fassade präsentieren willst: ab zur Stuckateursausbildung. (mü)
Praxis: Baugeräteführer bedienen große und schwere Maschinen zum Beispiel für den Hoch- und Tiefbau, Tunnel- oder Wasserbau. Du bohrst, gräbst oder baggerst dich durch Erdschichten und Stein. Dabei wirst du alle Maschinen, die auf einer Baustelle zum Einsatz kommen, später einmal bedienen können. Auch modernste Messtechniken mit Laser und GPS wirst du nutzen und anwenden. Du sorgst für den Transport der Baumaschinen zu ihrem Einsatzort, für die Wartung und Inspektionen und rüstest sie auch mit verschiedenen Werkzeugen aus. Voraussetzung: Als Baugeräteführer solltest du fit sein, denn auf dich wartet eine anspruchsvolle und herausfordernde Aufgabe. Ob hoch oben in einem Kran, wo du keine Schwindelanfälle haben solltest oder tief in einem Tunnel, wo Platzangst fehl am Platz ist. Auch solltest du handwerklich begabt und Technik affin sein. Großer Wert wird auch auf gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern gelegt. Das ist nötig, damit du in der Berufsschule mitkommst. Drei Jahre dauert die Ausbildung. Die Praxis vermittelt dir dein Ausbildungsunternehmen, die Theorie gibt´s in der Berufsschule. Hier lernst du alles, was es für den Umgang mit den Baugeräten braucht. Vom Bedienen einzelner Maschinen über Kenntnisse von Material und Technik bis hin zur Anwendung verschiedener Messtechniken oder Prüfverfahren. Chancen: Mit deiner Ausbildung hast du viele Möglichkeiten, einen Job zu finden. Meist schon direkt in deinem Ausbildungsbetrieb, denn kaum ein Unternehmen in dem Gewerbe bildet noch über Bedarf aus. Und getreu dem Motto „Gebaut wird immer“, hast du eine große Zukunft vor dir. Auch sind diverse Weiterbildungen oder Spezialisierungen möglich. Wenn du möchtest und geeignet bist, dann kannst du natürlich auch einen Meister oder ein Studium anschließen. (rw)
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.Bäcker/-in. Diese Zahlen klingen nun wirklich nicht nach kleinen Brötchen: 400 Brotsorten und etwa 1.200 Arten Feingebäck werden in deutschen Bäckereien Tag für Tag hergestellt. Die Vielzahl von frischen Leckereien wird von dir und deinen Kollegen mit handwerklichem Geschick, moderner Technik sowie ausgesuchten Rohstoffen hergestellt und den Kunden angeboten. Dreikornbrot, Croissants und knusprige Baguettes: Die Produktpalette in diesem Gewerbe ist groß. Als Bäcker bist du in der Lage, dich immer wieder auf neue Gewohnheiten der Verbraucher einzustellen, zum Beispiel auf den Wunsch nach ballaststoffreichen Backwaren und Vollkornprodukten. Mit Können, Technik und cleverem Marketing greifst du derlei neue Ernährungstrends immer wieder auf. Ein guter Riecher, feiner Geschmack und Einfühlungsvermögen gehören in diesem Beruf dazu. Mit Hilfe von computergesteuerten Mehlsilierungsanlagen, automatischen Knet- und Rührmaschinen sowie vollelektronischen Backöfen bewältigst du die vielfältigen Aufgaben in deinem Beruf – und bekommst alles gebacken.
.Liebe geht. .durch den. .Magen. .Die Spezialisten dafür. .sind die Bäcker und Fleischer. .in Thüringen. Die Anforderungen in den Nahrungsmittelhandwerken sind hoch. Schließlich soll alles nicht nur lecker schmecken sondern auch hygienisch einwandfrei verarbeitet sein. Daher haben die Berufe Fleischer, Bäcker und Konditor auch einiges zu bieten. Vielfalt ist hier garantiert: von der sauberen Zubereitung über das appetitliche Herrichten bis hin zum sympathischen, sachkundigen Verkaufsgespräch mit der Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk. Und auch das Wissen um Trends in Sachen alternative Ernährung und Bio-Produkte gehört für dich in diesem Bereich dazu. Wie du im Lebensmittelgewerbe auf den Geschmack kommen kannst, zeigen wir dir hier:
.Fleischer/-in. Mit diesem Beruf hast du wirklich Schwein gehabt – und Rind natürlich auch. Denn als Fleischer stellst du im verantwortungsvollen und professionellen Umgang mit dem wertvollen Lebensmittel Fleisch echte Köstlichkeiten her, die deinen Kunden das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Das Fleischerhandwerk ist ein modernes Dienstleistungsgewerbe mit starker Hightech-Komponente, in dem sich alles um Genuss und Qualität dreht. Dabei ist wichtig, dass du Seriosität ausstrahlst und die Kunden gut beraten kannst. Im Mittelpunkt deiner Aufgaben stehen auch die Auswahl und Beschaffung des Rohmaterials aus gesicherter, kontrollierter Herkunft sowie die anschließende Veredelung. Das reicht von der Herstellung traditioneller Fleisch- und Wurstspezialitäten bis hin zur Entwicklung und Zubereitung neuer kulinarischer Ideen für Partys, Empfänge oder andere große Veranstaltungen.
.Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk. So viele frische Backwaren, köstliche Süßigkeiten sowie leckere Fleischund Wurstwaren liegen einladend dekoriert in der Auslage bereit. Da fällt die Auswahl schwer. An diesem Punkt kommst du als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk ins Spiel. Als Fachverkäufer musst du die Vielfalt der Produkte im Lebensmittelhandel kennen und über Bekömmlichkeit, Zusammensetzung und Geschmack des Angebots Bescheid wissen. Beim Konditor informierst du beispielsweise über die Angebotspalette von köstlichen Süßigkeiten für Genießer bis hin zum Diätgebäck für Diabetiker und Gesundheitsbewusste. In der Fleischerei hingegen gibst du Auskunft über die Herkunft des Fleisches und mögliche Zubereitungsarten. Für die Arbeit in diesem Beruf ist es wichtig, kontaktfreudig zu sein. Außerdem solltest du ein sympathisches Erscheinungsbild sowie Sinn für Sauberkeit und Hygiene mitbringen. Mit diesen Eigenschaften eröffnet dir der Beruf ein tolles Tätigkeitsfeld. (Autor: Antje Türk) Foto: www.oekolandbau.de/Copyright BLE/Dominic Menzler
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.Elektroniker/-in. Die Ausbildung zum/-r Elektroniker/-in ist auf die Bereiche Elektrotechnik und Schaltanlagen spezialisiert und dabei vielseitig und spezifisch. Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sind Spezialisten für elektronische Energieversorgung und elektrotechnische Anlagen in Gebäuden. Sie planen Sicherungen für Anschlüsse in privaten Haushalten, Beleuchtungsanlagen, Torantriebe, Datennetze und die Steuerungs- und Regeltechnik von Datennetzen, Lüftungs- und Klimaanlagen. Dafür werden Parameter definiert, elektrische Größen gemessen und elektrische Systeme getestet. Bei Wartungsarbeiten werden die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen geprüft. Aufgabengebiete sind: Mittelspannungsanlagen bis 30 KV Industrieanlagen Anlagen im Medizinbereich Schwachstromanlagen Elektroinstallation im Wohnungsbau Schaltanlagenbau Straßenbeleuchtungen aller Art Photovoltaikanlagen Wartungs-, Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen Voraussetzung für die Ausbildung sind ein qualifizierter Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, technisches Interesse, gute Noten in Mathematik und Physik, gute Allgemeinbildung, die Bereitschaft zur Arbeit an verschiedenen Einsatzorten und freundliches Auftreten um Kunden zu beraten und zu betreuen. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre. Neben den praktischen Fertigkeiten im Betrieb finden der Berufsschulunterricht sowie eine überbetriebliche Ausbildung statt. Ziegenrückweg 2, 96515 Sonneberg Telefon: (03675) 7545-0 Mail: vorstand@elektro-sonneberg-eg.de Internet: www.elektro-sonneberg-eg.de
.Mehrwert und. .Wissen aus einer Hand. Der Schwerpunkt der Elektro Sonneberg eG liegt im Niederspannungs-, Hochstromund Schaltanlagenbau, sowie im Ver teilungs- und Steuerungsbau. Aber auch Elektroinstallationen im Privatbereich und im Wohnungsbau zählen zu den Aufgabengebieten. Das Unternehmen blickt auf 50 Jahre Erfahrung in den Bereichen Elektrotechnik und Schaltanlagenbau zurück. Über 60 qualifizierte und hoch motivierte Mit arbeiter des mittelständigen Unternehmens setzen die Projekte um. Zur Ausführung der Tätigkeiten stehen umfangreiche Technik, wie zum Beispiel Kabelzuggeräte, diverse Bohr- und Meiselhämmer, Kernbohrgeräte, Mess- und Prüfgeräte und fahrbare Arbeitsbühnen zur Ver fügung. Die Ausbildung junger Menschen zum Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ist seit 50 Jahren Tradition bei Elektro Sonneberg. Viele Auszubildende haben im Unternehmen erfolgreich den Weg in das Berufsleben gefunden. Einige Mitarbeiter blieben als gut ausgebildete Gesellen über viele Jahre der Firma treu. Nach der Ausbildung sind Spezialisierungen in unterschiedliche Fachrichtungen sowie die Meisterausbildung möglich. Auch heute will die Firma Elektro-Sonneberg eG die Zukunft mit der Förderung des Nachwuchses die Qualitätsansprüche im Elektrohandwerk sichern.
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Deine Karriere
.Feinwerkmechaniker/-in. In dem Beruf solltest du kein Grobmotoriker sein. Hier sind Genauigkeit, Fingerspitzengefühl und Präzision gefragt. Als Feinwerkmechaniker fertigst du Präzisionsbauteile für Maschinen und Geräte, die du dann zu einem großen Ganzen zusammen baust. Du bist auch für die Kontrolle, Wartung und Instandsetzung der Maschinen und Geräte verantwortlich. Bei der Herstellung der Bauteile arbeitest du mit modernsten Maschinen der CNC-, CAD-, CAM- oder CAQ-Technik. Für die komplexen technischen Zeichnungen, die deiner Arbeit zu Grunde liegen, benötigst du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Und du benutzt Werkzeuge wie zum Beispiel Drehmeißel, Fräsmaschinen oder Bohrmaschinen. Du richtest die Maschinen ein und bist zum Teil auch für deren Programmierung beziehungsweise Programmanpassung zuständig. Deine Arbeiten werden dann unter anderem im Fahrzeugbau, Maschinenbau oder der Medizintechnik zum Einsatz kommen. Da ist Präzision unerlässlich und deshalb dauert die Ausbildung auch dreieinhalb Jahre. (rw)
.Konditor/-in. Viele Genießer geben sich gern süßen Verlockungen hin. Als Konditor sorgst du dafür, dass dies möglich wird. Zahlreiche Pralinenspezialitäten, Kuchen, Creme- und Obsttorten sowie Eisspeisen bis hin zu Baumkuchen und anderen Köstlichkeiten: Du stellst sie her. Erlesene Vielfalt für den feinen Geschmack: Fantasievoll entwirfst du als Konditor schmackhafte Kreationen, die du mit Raffinesse und Engagement selbstständig zubereitest. Wenn du künstlerisch begabt bist und die vielen Techniken und Rezepte der Herstellung beherrschst, kannst du individuelle Wünsche deiner Kunden erfüllen. Dabei berätst du deine Kunden zum Beispiel in Konditoreien und Cafés, aber auch in Restaurants oder Hotels. Als Konditor verwendest du auch moderne Maschinen, achtest auf Hygiene und hast Spaß daran, im Team zu arbeiten. (Autor: Antje Türk)
.Mechatroniker/-in. .für Kältetechnik. Geschmolzenes Eis und warme Cola, damit dich das im Sommer nicht verärgert, hat der Mechatroniker für Kältetechnik sein Handwerk fest im Griff. Mit kühlem Kopf sorgt er nicht nur dafür, dass der heimische Kühlschrank funktioniert. Denn auch in Industrie, Forschung und Medizin ist die Kältetechnik unentbehrlich geworden. Montieren, Installieren, Programmieren, das sind dabei seine Hauptaufgaben und dafür braucht er vor allem Verständnis für Mathematik, Physik, Chemie und Technik. Doch nicht nur die Kälte ist sein Metier. Er sorgt zum Beispiel auch für staubfreie Bedingungen bei der Computerchip-Produktion, optimale Energieeinsparung in Gebäuden oder keimfreie Operationssäle. Immer wichtiger dafür wird die Arbeit mit hochmodernen technischen Anlagen und Steuerungsgeräten. Angestellt ist er meist in Servicebetrieben der Kälte- und Klimatechnik oder bei Herstellern von kälte- und klimatechnischen Anlagen. (mü)
Fotos dieser Doppelseite: David Hecker/dapd, Jeanne/pixelio, Jens Koehler/dapd, Rike/pixelio, Norbert Millauer/dapd, HWK
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Deine Karriere
.Müller/-in (Verfahrens-. .technologe/-in der Mühlen-. .und Futtermittelwirtschaft). In diesem Beruf bereitet dir vor allem die moderne Technik zur Mehlherstellung große Freude. Deine Aufgabe ist es, aus Getreide fachgerecht die jeweils passenden Mehle für Brot und Backwaren, Soßen, Fertig- und Babynahrung sowie Futtermittel herzustellen. Du verbindest handwerkliche Tradition mit Spitzentechnologie. Denn bis zum Endprodukt Mehl braucht es eine Menge Technik und Know-how. Produktqualität und -sicherheit stehen dabei immer im Vordergrund. Daher nehmen Laborarbeit und IT-basierte Prozesse bei deiner Arbeit auch einen großen Raum ein. Die eigentliche Produktion läuft computergesteuert und fast automatisch ab. Daher ist die Bedienung und Wartung solcher Steuerungsanlagen ein wesentlicher Aspekt deiner Ausbildung. Als Müller bist du sehr gefragt: in Lebensmittel verarbeitenden Gewerben genauso wie im Maschinenbau. (Autor: Antje Türk)
.Raumausstatter/-in. Welche Fliesen passen zur Küche? Welche Vorhänge zum Saal? – Fragen, mit denen du dich als Raumausstatter befasst. Ob Tapezieren und Wandbeschläge, Bodenverlegung, Dekoration oder Polstern, die wichtigsten Bereiche eines Raumausstatters verlangen nach handwerklichem Geschick und Gefühl, denn es heißt nicht nur planen, sondern auch ausführen. In einer dreijährigen dualen Ausbildung lernst du in Berufsschule und Praxisbetrieb dazu alles was du wissen musst, um gekonnt antiquarische Stühle zu beziehen oder ein Bühnenbild für die nächste Theateraufführung zu gestalten. So ist auch immer wieder deine Kreativität gefragt, wenn sich der Kunde das perfekte optische Ergebnis wünscht. Raumausstatter arbeiten später vor allem für Betriebe des Raumausstatter-Handwerks, für die Polstermöbelindustrie, sowie für Einrichtungshäuser und Bühnenwerkstätten. (mü)
.Zweiradmechaniker/-in. Wenn du gerne an deinem Fahrrad oder Moped schraubst, handwerklich geschickt bist und der Schraubenschlüssel dich in deiner Zukunft gerne begleiten soll, dann ist der Job des Zweiradmechanikers genau der richtige für dich. Du musst dich allerdings entscheiden: motorisiert oder menschlicher Antrieb. Denn es gibt zwei Fachrichtungen. In der Richtung Fahrradtechnik kümmerst du dich um den Drahtesel. Du arbeitest meist im Einzelhandel, berätst Kunden, baust Fahrräder nach deren Vorstellung um, wartest sie und reparierst Defekte. Du kennst dich mit der gesamten Produktpalette aus und findest für jeden den perfekten Untersatz. Auch in Betrieben der Fahrradherstellung findest du Anstellung. Als Zweiradmechaniker der Fachrichtung Motorradtechnik bist du der Fachmann, wenn es um Motorräder oder Spezialfahrzeuge des Fahrzeugbereichs geht. Wie auch in der Fahrradtechnik setzt du moderne Maschinen bei deiner Arbeit ein. Du arbeitest entweder in Werkstätten, bei Teilehändlern mit angeschlossener Werkstatt oder bei Motorradherstellern. Beide Ausbildungen dauern dreieinhalb Jahre und versprechen eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit. (rw)
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.Schuhe. .mit Qualität. Handwerk hat goldenen Boden heißt es. Um auf dem zu wandeln, braucht es natürlich auch die passenden Schuhe. Bei all der Chinaware kennt wohl kaum noch jemand einen Schuhmacher, der das echte bodenständige Handwerk ausübt. Dennoch: es gibt sie noch! Zum Beispiel in Gera. Dort gibt es seit 21 Jahren das Unternehmen Schuh Petters GmbH. Sorella Petters und ihr Mann gründeten die Firma, nachdem sie beide ihren Meister beziehungsweise ihre Meisterin im Orthopädieschuhmacherhandwerk absolviert hatten. Begonnen haben sie mit einer Manufaktur und einem Laden in Gera, heute blicken sie auf insgesamt neun Ladengeschäfte in sechs deutschen Städten. Zu jedem dieser Läden gehört ein Meister und ein Geselle. Und mit der Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher sichern sich die Petters bereits seit vielen Jahren ihren Nachwuchs. Jedes Jahr suchen sie zwei neue Lehrlinge, die sie ausbilden können. Eine von ihnen ist Marie Berger. Die 23-Jährige ist mittlerweile im dritten Lehrjahr angekommen und weiß einiges über den Beruf zu berichten. Nach dem Abitur stand
Wir suchen Dich!
für Marie fest, dass sie irgendetwas mit ihren Händen arbeiten wollte. So informierte sie sich über verschiedene Handwerksberufe und wurde auf die Orthopädieschuhmacherin aufmerksam. Es klang schon damals interessant und heute ist sich Marie sicher, die absolut richtige Wahl getroffen zu haben. Ihre Lehrzeit verbringt sie zum Großteil in der Werkstatt in Gera. Hier lernt sie, wie die Leisten – das sind die Formen des Fußes, die aus Holz nachgebildet werden, um darauf das Material für den eigentlichen Schuh anzubringen – hergestellt werden. Sie lernt, wie sie mit den unterschiedlichsten Materialien umgehen muss und wie letztlich ein gesamter Schuh entsteht. Dafür steht Marie an Maschinen, die ihr die Arbeit erleichtern. Pressen, Schleifmaschinen und Zwickmaschinen, mit denen das Leder auf dem Leisten festgeheftet wird, muss sie bedienen. Für ein Paar Schuhe braucht Marie gut und gerne 25 Stunden. Das ist eben echtes Handwerk und jeder Schuh ein Unikat. Wie das alles in der Theorie funktioniert, erfährt Marie in Ohrdruf. Hier ist ihre Berufsschule. 16 Lernfelder muss sie in den dreieinhalb Jahren ihrer Ausbildung absolvieren. Dazu zählen Anatomie, das Wissen um den Aufbau und die Funktionen des menschlichen Körpers, und die Pathologie, die sich mit Krankheitsbildern beschäftigt, in Maries Fall vornehmlich mit denen des Fußes. Sie lernt aber auch Verfahren der Schuhherstellung, die Materialien und Werkzeuge kennen. Außerdem steht Latein auf dem Stundenplan, denn Marie muss alle medizinischen Begriffe des Fußes kennen, und die Sprache der Ärzte ist nun einmal Latein. Als fertig ausgebildete Orthopädieschuhmacherin kann sie sich dann auf eine gute Perspektive in der Arbeitswelt freuen. Denn nicht nur Schuhmanufakturen warten auf sie, sondern auch Sanitätshäuser oder Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Marie wird es nach ihrer Ausbildung wohl weg ziehen, aber eigentlich könnte sie in der Firma bleiben, sagt Sorella Petters. Sie stellen hohe Anforderungen an ihre Azubis und investieren viel Zeit und Knowhow, um sie bestmöglich auf den Beruf vorzubereiten. Besonders wichtig ist für sie ein guter Realschulabschluss, Teamfähigkeit, Motivation und vor allem Kommunikationsfähigkeit und eine ordentliche Portion Sensibilität, denn die meisten Schuhe werden für Patienten angefertigt, die nicht gerade freiwillig die handgefertigten Maßschuhe haben möchten. Ob du für diese Ausbildung geeignet bist, erfährst du am besten in einem Praktikum. (rw)
Friseur-Auszubildende/r
Du verfügst über einen guten Schulabschluss? Du hast gute Umgangsformen und handwerkliches Geschick? Du bist freundlich, aufgeschlossen, teamfähig und flexibel? Du suchst ein persönliches und ehrliches Arbeitsklima mit verständnisvollen Chefs und netten Mitarbeitern? Du möchtest nach der Ausbildungszeit mit uns in eine sichere berufliche Zukunft gehen? Du erwartest Top-Weiterbildungsmöglichkeiten? Du freust Dich über vielfältige innerbetriebliche Vergünstigungen? Dann bist Du bei uns haargenau richtig! Bewirb Dich! Figaro GmbH • Frau Böttcher • Am Kiliansberg 30 • 98617 Meiningen Mail: info@friseur-meiningen.de www.friseur-meiningen.com
Foto: Schuh Petters GmbH
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„Frische ist unsere Stärke – deshalb beginnt unser Frische-Maßstab bereits bei der Auswahl unserer Zutaten und unseres Personals.“
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Deine Termine
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Fotos dieser Doppelseite: Carsten-Przygoda/pixelio, Rike/pixelio, Jetti Kuhlemann/pixelio, Dieter Schütz/pixelio
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Deine Termine
TERMINE 18
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Impressum
Thüringens Karrieremagazin für junge Köpfe Verlagssonderveröffentlichung Herausgeber/Verleger: Meier Verlags-GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: info@wiyou.de Internet: www.wiyou.de Sitz der Gesellschaft: Niedererbach weitere Verlagsprodukte:
.DVD zur. .Nachwuchswerbung. Kfz-Innung Ostthüringen setzt beim Kampf um kluge Köpfe auf neue Medien Eine verbesserte Nachwuchswerbung steht im Focus der Meisterbetriebe der Kfz-Innung Ostthüringen. Am 23. August 2010 präsentiert die Kfz-Innung Ostthüringen gemeinsam mit der Agentur für Arbeit im Geraer Autohaus Jokisch eine neue handliche DVD für Berufseinsteiger, Berufsberater und Ausbildungsbetriebe. „Unser Ziel ist, geeignete Jugendliche für einen der drei ausgewählten Berufe im Kfz-Gewerbe zu begeistern. Mit drei Kurzfilmen wird die Zukunftsperspektive im Kfz-Gewerbe aufgezeigt und Lehrlinge selbst berichten authentisch und damit sehr jugendgemäß über ihre Tätigkeitsfelder in den gewerblichen Berufen und den Beruf Automobilkaufmann/-frau“, so Andreas Jokisch, selbst Ausbilder und stellvertretender Obermeister der KfzInnung Ostthüringen. „Die DVD ist eine praktische Hilfe für die Entscheidung zu einer Ausbildung als Kfz-Mechatroniker mit seinen vier Ausbildungsschwerpunkten PKW-Technik, Nutzfahrzeugtechnik, Motorradtechnik oder Fahrzeugkommunikationstechnik. Für besonders handwerklich begabte Jugendliche ist eine Ausbildung zum Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik sehr interessant“, so Lehrlingswart Ralf Zschäck. Mit der DVD erhalten Bewerber konkrete Informationen über die Ausbildungsberufe des KfzGewerbes und deren Anforderungen. Damit will die Kfz-Innung eine gezielte und langfristig angelegte Bewerbung für die Kfz-Ausbildungsberufe in der Region Ostthüringen erreichen. Die Bewerber können sich so frühzeitig mit den Anforderungen der Unternehmen und den einzelnen Berufen auseinandersetzen. Im ROM-Teil der DVD befinden sich 62 Checklisten und anderen Unterlagen für die Vorbereitung und Auswertung von Betriebspraktika, mit praktischen Tipps für die professionelle Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Ausbildungsplänen, Karrieremöglichkeiten und Zusatzqualifikationen. „Bewerber können sich mit ihren Fragen zur Berufsorientierung, zur kostenlosen Teilnahme an einem Eignungstest für gewerblich und kaufmännische Berufe mit Innungszertifikat und zur Kontaktfindung jederzeit an die Geschäftsstelle in Gera wenden“, so Klaus Anderlik, Geschäftsführer der Kfz-Innung Ostthüringen. Das gilt auch für jene, die sich beruflich neu orientieren wollen. Damit will die Kfz-Innung sowohl einen Beitrag leisten für eine Optimierung des Bewerbungsverfahrens als auch ganz individuell dem einzelnen Bewerber ab der achten Klasse helfen, einen Praktikumsbetrieb, einen betrieblichen Ausbildungsplatz beziehungsweise einen Job im Kfz-Gewerbe in Ostthüringen zu finden und so den dringend benötigten Fachkräftebedarf unserer Meisterbetriebe der Kfz-Innung zu sichern. Dieses Anliegen unterstützt auch die Agentur für Arbeit Gera, indem die Berufsberater aktiv mit dieser DVD arbeiten und diese auch über die Beratungslehrer in den Schulen an interessierte Jugendliche weiterleiten. Auch die Berufsberater der Handwerkskammer für Ostthüringen wollen das neue Medium für eine qualifizierte Berufsberatung nutzen. Die Kurzfilme der DVD finden Sie auch unter: www.kfz-innung-oth.de (Startseite rechts unten)
Redaktion: Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0361 55048467 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Ressort-/Projektleitung: René Weigel (rw) Tel.: 0361 55048662 E-Mail: rene@wiyou.de Redaktion: Sascha Uthe (su) Tel.: 0361 55048466 E-Mail: sascha@wiyou.de Redaktion: Olivia Köllmer (kö) Tel.: 0361 55048466 Mail: olivia@wiyou.de Redaktion: Manuela Müller (mü) Tel.: 0361 55048466 Mail: manu@wiyou.de Externe Mitteilung (em) Weitere Autoren dieser Ausgabe: René Ferchland, Antje Türk, Rainer Aschenbrenner Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 20.10.2010 Assistenz der Geschäftsführung: Juliane Kummer Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: media@wiyou.de Werbefachberater: Projekt WiYou: Götz Lieberknecht Tel.: 0170 3084577 E-Mail: goetz@wiyou.de Südwestthüringen: Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Ostthüringen: Steffen Wolfram Tel.: 0171 5489676 E-Mail: s.wolfram@ws-thueringen.com Nordthüringen: Jürgen Barkewitz Tel.: 0170 7973516 E-Mail: j.barkewitz@ws-thueringen.com Mittelthüringen: Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Titelbild: Handwerkskammer Erfurt Layout: s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale) Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Wir danken dem Thüringer Handwerkstag sowie den Thüringer Handwerkskammern für die freundliche Unterstützung. WiYou wird gefördert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (TMWAT) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und unterstützt vom Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. (BWTW).
Foto: René Weigel
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