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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 03/2008 · 4. Jahrgang · 78363 2,90 EURO
VERTEUERT
VERKLEINERT
VERBESSERT
Hohe Kraftstoffpreise fordern Umdenken
Mikrosysteme aus Thüringen
Mehr neue Jobs durch Zeitarbeit
Kostendruck Logistiker vor neuen Herausforderungen
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Thüringen
Alternativen aufgezeigt! Der tägliche Kaffee aus Mittelamerika, das nicht mehr wegzudenkende Navigationssystem, oder schlicht nur die Milch, geliefert aus dem Nachbarland Sachsen. Ohne weltweite Warenströme ist das für uns Alltägliche nicht mehr zu bewältigen. Ein befreundeter Journalist sagte einmal: ‚Logistik ist wie Medizin, man sieht sie nicht und bemerkt sie erst, wenn sie nicht mehr da ist.‘ Hinter jedem einzelnen Produkt des täglichen oder nicht alltäglichen Bedarfs steckt heutzutage spezialisiertes Know-how komplexer Logistik-Prozesse. Thüringen hat sich in den letzten Jahren zum wachstumsorientierten Standort vieler Logistik-Unternehmen entwickelt, welche vom reinen Transport bis zur gesamten Distribution umfangreicher Warenketten ein breit gefächertes Portfolio an logistischen Dienstleistungen vorhalten. Die Branche befindet sich nicht zuletzt aufgrund steigender Treibstoffkosten im strukturellen Umbruch. Ganze Transportketten werden derzeit bei vielen Produzenten hinterfragt und neu definiert. Der aktuelle Trend zeigt auf, dass Hersteller zusehends bestrebt sind, ihren Logistikern an verkehrsgünstig gelegene Standorte zu folgen. Unsere Wirtschaftslandschaft profitiert davon. Etablierte Branchenvertreter des Freistaates erläutern in dieser Ausgabe, welche Chancen der Umbruch bringen kann. Vor allem gilt es Kompetenzen zu bündeln, so geschehen im neu gegründeten Logistik Netzwerk Thüringen e.V. Neben der zentralen Lage sind qualifizierte, motivierte und flexibel einsetzbare Mitarbeiter für die Branche essentiell. Vor allem Personaldienstleiter haben Lösungen entwickelt, in denen alle Beteiligten – Fachkraft, Dienstleister und Unternehmer – gewinnen. Flexibilität und Garantien bei der Abdeckung von Auftragsspitzen, sind das A und O nicht nur in der Logistik. Um dem Markt und gleichzeitig den Befindlichkeiten der Kunden noch näher zu sein, haben die Personaler reagiert und sachkompetente Mitarbeiterstrukturen erweitert. Zusätzlich wurde das neue Berufsbild der Personaldienstleistungskaufleute gesetzlich verankert.
Jürgen Meier, Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel
Doch kein Schiff sticht in See, kein Flugzeug fliegt und kein Lkw fährt heutzutage ohne moderne elektronische Systeme an Bord. Zu Edelmetallen, wie beispielsweise Kupfer, mittlerweile rar und teuer, bieten Innovationen der Mikrosystemtechnik nicht zuletzt auf der Grundlage der günstigeren technischen Keramik effiziente Alternativen. Auch das haben die Thüringer erkannt, Netzwerke wie fanimat nano oder MTT gegründet und Kompetenzen der Firmen und Forschungseinrichtungen gebündelt. Keramische Bauelemente, so beispielsweise eingesetzt bei selbst regulierenden Heizungsanlagen, sind besonders für die Automobilindustrie von Interesse. Des Weiteren erforscht man Grundlagen kostengünstiger Antriebssysteme, wiederum einsetzbar in der Logistik. Die rasante Rohstoffpreisentwicklung verändert also nachhaltig viele wirtschaftliche Prozesse und Strukturen. Dem zu begegnen, ist nicht mehr nur Aufgabe einzelner Branchen, sondern allumfassende Entwicklung an neuen komplexen Systemen ist unabdingbar. Dabei werden Netzwerke mit unterschiedlichen gebündelten Kompetenzen immer wichtiger. Dazu beizutragen sichert also eine marktorientierte Aufstellung und ergo liegt darin auch wirtschaftlicher Erfolg.
Ihr Jürgen Meier www.made-in-thueringen.com
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Nachrichten
AUS DEM INHALT 4
Titelthema Thüringen als logistischer „Tigerstaat“ Warehouse-Konzept Mitteldeutschland Boomende Logistikbranche 600 neue Logisitk-Jobs für Thüringen 1. Weltverkehrsforum 2008 in Leipzig „Erfurt - logistisch logisch“: erwicon´08 Offizieller DHL-Start
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v.l. Dr. Alessandro Romualdi (SIRS-Lab), Axel Kunz (SIRS-Lab), Frank Bahn (SIRS-Lab), Peter Höhne (IHK Ostthüringen zu Gera), Prof. Dr. Eberhard Straube (SIRS-Lab), Svea Sachse (SIRS-Lab), Dr. Jürgen Andrick (IHK Halle-Dessau), Dr. Karl-Hermann Schmidt (SIRS-Lab), Dr. Thomas Hofmann (IHK zu Leipzig)
Ostthüringen als „Abräumer“ Wachstumskern fanimat nano Mikrosysteme – Kleine Helfer Millionen für Mikrosysteme Clusterinitiative MTT Anwendungen technischer Keramik Forschung nach dem Urknall
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Zeitarbeit „Arbeit für Alle“ Lernen im Job Neuer Ausbildungsberuf Zeitarbeit in Thüringen Geschichte der Zeitarbeit
30 32 35 36 38
Grüne Tage in Thüringen Fünfte Landwirtschaftsmesse in Erfurt
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Aus den Regionen Denkmalschutzpreis geht nach Gera Suhler Simsongelände wiederbelebt Produktionserweiterung in Nordhausen Russischer Investor in Eisenach
46 47 48 49
Rubriken Editorial Nachrichten Personalien Impressum
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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
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Über 60.000 Euro wurden am 19. Juni in Espenhain bei der Verleihung des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland 2008 vergeben. Ausgelobt hatte ihn in sechs Kategorien die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland. Der Verleihung an herausragende Neuentwicklungen von Unternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wohnten rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und den Medien bei. Großer „Abräumer“ des Preises, der zum vierten Mal ausgelobt wurde, war die Region Ostthüringen. An sie gingen sowohl der Hauptpreis als auch drei der sechs Clusterpreise. „Die Region Ostthüringen hat einen super Start hingelegt“, so Klaus Wurpts, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.
noporigen keramischen Membranen für die Bioethanolherstellung. In der Ernährungswirtschaft holte sich die HERZGUT Landmolkerei Schwarza eG Rudolstadt den Preis. Ihr Milchmischprodukt Omeghurt kann einer koronaren Herzerkrankung vorbeugen.
Im Bereich Chemie/ Kunststoffe entwickelte die PURinvent GmbH aus Leipzig den auf natürliche Weise schwer entflammbaren Werkstoff HydroPUR, der einen Clusterpreis erhielt. Zu den weiteren Gewinnern zählte ein elektrischer Kunststoff-Stellmotor der Klaus Wurpts, Geschäftsführer Den Hauptpreis, den Ortloff Technologie der Wirtschaftsinitiative für Clusterpreis BiotechnoGmbH Chemnitz in der Mitteldeutschland logie – Life Siences sowie Kategorie Automotive. In den lokalen IQ-WettSachen Informationstechbewerb gewann die SIRS-Lab GmbH aus nologie lag die NetCon Solutions AG aus Jena. Mit dem Hauptpreis wurde ihr Halle vorn. Sie hatte sich mit ihrer Sepsis-Test „VYOO“ prämiert. Durch ihn Anwendung „Xinoah – Das verborgene ist es möglich, die Erreger schwerer septiWissen der Unternehmen – vom Datenscher Erkrankungen statt in bis zu 72 friedhof zum Wissensmanagement“ um Stunden in nur acht Stunden zu identifieinen Preis beworben. zieren. Den Erfolg der Region Ostthüringen bei „Der IQ Innovationspreis hat für uns eine den Nominierungen und Preisträgern hohe Wertigkeit. Gesamtsieger zu werden, kommentiert Geras Oberbürgermeister ist eine große Auszeichnung für unsere Norbert Vornehm so: „Es spricht für das langjährige Arbeit. Natürlich ist der Preis innovative Potenzial unserer Region, dass auch finanziell interessant, bedeutender neben dem Gesamtpreisträger allein sechs schätze ich seine Werbewirksamkeit ein“, der zwölf IQ-Finalisten aus Ostthüringen sagte Axel Kunz von der SIRS-Lab GmbH. kommen.“ (dw) Die inocermic GmbH aus Hermsdorf sieg! www.iq-mitteldeutschland.de te auf dem Sektor Energie/Umwelt mit naFoto: Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland
MST / Technische Keramik
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Foto: Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland
IQ-Preise nach Thüringen
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Nachrichten
Erfolgreiche Restrukturierung trägt erste Früchte
In Kürze
Floh-Seligenthal. Rund fünf Monate nach der Diskussion um den Thüringer Produktionsstandort der Uniq Deutschland GmbH stehen nun zwei neue Feinkostprodukte der Marke Hopf mitten in der Markteinführung. Nach den Überlegungen zur Standortaufgabe Ende vergangenen Jahres und schließlich der Entscheidung, dem Thüringer Werk eine erneute Chance zu geben, gibt sich Susanne Hofmann, Leiterin Regionalmarken & Foodservice sichtlich zufrieden: „Ohne einen Stopp der Produktion haben wir sämtliche Werksprozesse effizienter gestaltet.“ Die Thüringer Fischfeinkost Gebrüder Hopf GmbH ist Teil der international tätigen, britischen Unternehmensgruppe UNIQ Plc. Gemeinsam mit der Berliner Marke Pfennigs Feinkost bilden sie den Geschäftsbereich Regionalmarken & Foodservice. Rund 38 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete dieser Bereich im Jahr 2007 . In diesem Jahr sol! www.hopf-feinkost.de len es 40 Millionen Euro werden. (bo)
Jena. Für drei Millionen Euro baut der TÜV Thüringen im Jenaer Gewerbegebiet „Am Felsbach“ ein neues Servicecenter. Bis Ende des Jahres soll der Komplex mit Bürofläche und Prüfanlagen fertig sein und die Mitarbeiterzahl um 50 auf 150 ansteigen. (bo)
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Gera. Die bayerische GEDA-Dechentreiter GmbH & Co.KG eröffnete Ende Mai eine neue Montagehalle in Gera und investierte damit insgesamt 3,1 Millionen Euro. Das 1929 gegründete Unternehmen fertigt im Stammhaus Bau- und Industrieaufzüge. In Gera werden Fassadenbefahranlagen hergestellt. (bo)
Foto: Firma Grafe
Foto: Viktor Schwabenland
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Der Sound der Zukunft
Internationale Standards
Erfurt. Die bm-t beteiligungsmanagement thüringen gmbh – eine Tochter der Thüringer Aufbaubank – beteiligt sich als Lead Investor an der IOSONO GmbH in Erfurt. Die Beteiligung erfolgt über die VCT Venture Capital Thueringen GmbH & Co. KG, die von der bm-t verwaltet wird. „Die einzigartige, innovative 3D Audiotechnologie, die enge Entwicklungszusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und die Branchenerfahrung der Gründer und des Managements sind ausschlaggebend für die Finanzierungsentscheidung“, sagte Dr. Guido Bohnenkamp, Geschäftsführer der bm-t. Neben der bm-t haben sich auch private Investoren und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt. Die IOSONO GmbH wurde im Dezember 2004 als SpinOff des Ilmenauer Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT gegründet. Ende 2007 hatte die IOSONO mit ihren 15 Mitarbeitern ihren Hauptsitz von Ilmenau in das Erfurter KinderMedienZentrum verlagert und operiert global von Erfurt, Deutschland und Los Angeles, USA. Als Weltmarktführer im Bereich 3-D Audiosoftware vermarktet IOSONO die IOSONO Software für Kinos, Studios, Themenparks und Virtual Reality. (bo)
Blankenhain. Die Grafe-Gruppe hat Ende Juni das Zertifikat der ISO/TS 16949:2002 für Automobilzulieferer erhalten. Damit erfüllt das Unternehmen alle aktuellen Anforderungen der weltweit agierenden Automobilindustrie an Qualitätsmanagementsysteme. Die Zertifizierung bestätigt, dass Grafe alle Anforderungen der Vorgängernorm ISO 9001:2000 sowie die 2002 neu formulierten Zusatzforderungen erfüllt. Das hat das Audit durch den TÜV Rheinland ergeben, welche alle Prozesse, kundenspezifische Anforderungen sowie alle Dokumente des Qualitätsmanagementsystems beurteilten. „Die geforderten umfangreichen Maßnahmen haben wir bereits lange im Vorfeld umgesetzt“, erklärt Steffen Felzer, Bereichsleiter Automotive. Mit dieser Zertifizierung ergänzt Grafe das bestehende Qualitätssystem ISO 9001:2000. Nach einer dreitägigen TÜVPrüfung wurde bescheinigt, „dass das gesamte Grafe-Team hervorragende Arbeit leistet“, freut sich Geschäftsführer Matthias Grafe. Das Unternehmen mit 220 Mitarbeitern ist Spezialist auf dem Gebiet der Modifizierung thermoplastischer Kunststoffe für den nationalen und internationalen Automobilmarkt. (bo)
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www.iosono-sound.com
www.made-in-thueringen.com
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www.grafe.com
www.tuev-thueringen.de
www.geda.de
Mühlhausen. Die Cordus GmbH errichtet in Mühlhausen ein neues Glasfaserwerk. Die Investition von 9, 7 Millionen Euro wird von Thüringen mit 2,24 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt entstehen 62 Arbeits- und vier Ausbildungsplätze. Das Unternehmen entwickelt und produziert Glasfaser und Glascorde für Antriebselemente und Sicherheitstechnik. Zielmärkte sind unter anderem der Automobilbau, Papiermaschinenherstellung und der Maschinenbau. (bo)
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www.cordus.de
Gotha. Die Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH investiert 4,9 Millionen Euro in Gebäude und Anlagen und schafft sieben Arbeits- und drei Ausbildungsplätze. Thüringen unterstützt das Unternehmen mit 857.500 Euro. Am Standort werden mit rund 460 Beschäftigten und 17 Auszubildenden Fahrzeugkomponenten für Kran- und Transportfahrzeuge produziert. Zu den Kunden zählen neben Liebherr und Grove auch alle wichtigen Mobil- und Raupenkranhersteller Europas. (bo)
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www.gftgotha.de
Floh-Seligenthal. Die Wilhelm Plastic GmbH & Co.KG investiert 1,099 Millionen Euro in eine neue Produktionshalle sowie die Anschaffung von Ausrüstungen und erweitert sein Produktionsspektrum. Thüringen unterstützt das Vorhaben mit 137.000 Euro. Mit der Investition ist die Schaffung von 17 Arbeitsplätzen verbunden. Dabei steigt die Zahl der Beschäftigten auf 50. Das Unternehmen fertigt Kunststoffe für die Automobilindustrie. Seit 2003 fertigt Wilhelm Plastic verstärkt Oberflächenteile für Scheinwerfer. (bo)
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www.wilhelm-plastic.de 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Thüringens Ministerpräsident DIETER ALTHAUS (CDU) feierte am 29. Juni seinen 50. Geburtstag. Seit 1990 ist er Mitglied des Thüringer Landtags. Nach der Landtagswahl 1999 war er bis 2003 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Von 2003 bis heute ist der gebürtige Heiligenstädter Regierungschef des Freistaates. Der Vater zweier Töchter ist diplomierter Lehrer (Mathematik/Physik), machte 1983 seinen Abschluss an der Pädagogischen Hochschule Erfurt, ist verheiratet und lebt in Heilbad Heiligenstadt. (bo)
Der seit 1991 amtierende Chefredakteur der Thüringischen Landeszeitung (TLZ), HANS HOFFMEISTER, wurde Ende Juni mit dem Thüringer Verdienstorden bedacht. Dies ist die höchste Auszeichnung, die der Freistaat zu vergeben hat. Ministerpräsident Althaus verlieh Hoffmeister den Orden für „hervorragende Verdienste um den Freistaat“. Hoffmeister ist verheiratet und hat vier Töchter. Für eine 15-bändige Edition über Thüringer Villen erhielt er 2001 vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz den Denkmalpreis. (bo)
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Foto: Freistaat Thüringen
Thüringens Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, DR. KLAUS ZEH (55) übernahm ab dem 1. Juli 2008 für zwölf Monate den Vorsitz der Europaminister-Konferenz der deutschen Länder. Minister Zeh sieht zwei Schwerpunkte für seine Amtszeit: „Gemeinsam mit meinen Länderkollegen werde ich mich weiterhin für den Reformvertrag von Lissabon einsetzen.“ Aufgabe der Europaministerkonferenz ist die Koordinierung der Europapolitik der Länder gegenüber dem Bund und den Europäischen Institutionen. (su)
Foto: Intershop AG
Foto: commedia GmbH / TLZ
Alter und neuer Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) ist PROF. DR. UDO REITER (64). Der Rundfunkrat wählte den in Lindau am Bodensee geborenen, promovierten Germanisten und Politologen für weitere sechs Jahre. Er steht der Drei-Länder-Anstalt bereits seit Gründung 1991 vor. 1970 begann er als freier Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk BR. Später übernahm er dort verschiedene Ressorts, darunter Wirtschaft/Politik und wurde 1984 Hörfunkdirektor. 1997–1998 war der Vater einer Tochter ARD-Vorsitzender. (su)
Foto: Handwerkskammer für Ostthüringen
Foto: MDR/Friedrich
Foto: Freistaat Thüringen
Personalien
Mitte Juni wurde HENRY GÖTTLER (42) zum neuen Vorstand der Intershop Communications AG Jena bestellt. Er begann seine Tätigkeit für Intershop im Jahre 2001 als Verantwortlicher für den weltweiten Support. Bis zu seiner Bestellung war er als Vice President E-Commerce Standard Solutions für die Bereiche Customer Support, Softwareentwicklung, Full-Service E-Commerce und Online Marketing verantwortlich. Seit Frühjahr 2007 war er maßgeblich an der noch laufenden Restrukturierung von Intershop beteiligt. (bo)
HANS-JOACHIM REIML (54) ist seit Anfang Mai neuer Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostthüringens. Er ist seit 1993 in der Kammer tätig und wurde 1995 zu deren Stellvertreter gewählt. Reiml war für Finanzen, Wirtschaftsförderung sowie Aus- und Weiterbildung im Ostthüringer Handwerk verantwortlich. Insbesondere machte er sich um das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Kammer verdient. Der gelernte Industriekaufmann machte 1984 sein Diplom als Ingenieur-Ökonom und nach 1990 als Betriebswirt. (dw)
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PROF. RAINER KIRCHDÖRFER (49) wurde im Juni für ein Jahr zum AufsichtsratsVorsitzenden der Bauerfeind AG aus Zeulenroda-Triebes gewählt. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann schloss er 1983 das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen ab. 1989 trat er der Suttgarter Sozietät Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz bei, dessen Partner er 1992 wurde. Von der PrivatUniversität Witten-Herdecke ist Kirchdörfer, der auch Mitglied weiterer Aufsichts- und Beiräte ist, seit 2005 als Honorarprofessor beauftragt. (bo)
Bäckermeister WOLFGANG LAUDENBACH (55) aus Gera wurde am 1. Juni zum Landesinnungsmeister des Thüringer Bäckerhandwerks wiedergewählt. Kurz davor bestätigte ihn die Geraer Bäckerinnung im Amt als Obermeister, welches er bereits seit 18 Jahren inne hat. 1967 zog die Bäckerfamilie Laudenbach vom Eichsfeld nach Gera. Wolfgang Laudenbach hat heute als Meisterbetrieb 14 Filialen und 88 Mitarbeiter. Seine beiden Söhne, ebenfalls Bäckermeister, sind seit 2006 Teilhaber. Der Landesinnung gehören 350 Bäcker an. (dw)
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Foto: Arbeitsagentur Apolda
JEANNETTE AUSTEN (41) ist seit Juli Leiterin der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Apolda. Sie hatte bereits die Teams des Arbeitgeberservices, der Eingangszone und der Arbeitsvermittlung geleitet und konnte auch als kommissarische Leiterin der Geschäftsstelle überzeugen. Austen möchte sich vor allem der Deckung des Fachkräftebedarfes regionaler Firmen widmen. Einen wichtigen Baustein sieht sie in frühzeitiger Berufsorientierung von Jugendlichen und setzt auf Kooperation von Trägern, Arbeitgebern und Verbänden. (bo)
Der Europäische Fotoservice Ifolor hat THOMAS NEYE als neuen DeutschlandGeschäftsführer eingesetzt. Von Jena aus wird er die Deutschland-Expansion des Schweizer Online-Foto-Anbieters leiten. Ifolor gehört zu den europäischen Top 3 der Branche. Neye hatte bereits 1998 Deutschlands ersten Online-Fotoservice Bilderservice.de und 2002 Pixaco gegründet. Im Laufe seiner Karriere war er in Managementposten bei großen europäischen Fotoanbietern, darunter bei Europas größtem Fotolabor, der CEWE Color, tätig. (bo)
Foto: BGL e.V.
Foto: Ifolor / Jena
Foto: D. Walther / Gera
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat den Kreisverband Eisenach/Wartburgkreis mit DIPL.ING. GERHARD SCHNEIDER (58) neu besetzt. Schneider wurde 1950 in Schmalkalden geboren und erlernte den Beruf des Maurers. Danach studierte er an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. Lange war er Bauleiter regionaler Unternehmen. Danach wirkte er in der Eisenacher Stadtverwaltung, unter anderem zuständig für Stadtentwicklung, wo er von 2000 bis 2006 als Oberbürgermeister amtierte. (bo)
Foto: Bauerfeind AG
Foto: Freistaat Thüringen
Personalien
HERMANN GREWER, Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V., vollendete am 06.06.2008 sein 65. Lebensjahr. In Braunschweig geboren, studierte er an den Universitäten München und Karlsruhe Maschinenbau und übernahm 1969 den elterlichen Transportbetrieb in Gelsenkirchen-Buer. Seit 1991 war er als Vizepräsident auf Bundesebene tätig und wurde 1995 an die Spitze gewählt. (bo)
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Logistik
DB AG/Michael Neuhaus
So präsentiert sich Thüringen potenziellen Investoren. Damit ist nicht nur die boomende Industrie und der florierende Handel gemeint. Denn die logistische Infrastruktur der Region - die Lage Thüringens in der Mitte Deutschlands und Deutschlands im Herzen des Kontinents - machen die Region zu einer Drehscheibe für Verkehre insbesondere zwischen Ost- und Westeuropa. So bringt die Logistik die Wirtschaft im Freistaat so richtig in Fahrt.
„Tigerstaat“ im Herzen Europas
Zwei Hauptverkehrsadern – die A4 Frankfurt/Main-Dresden sowie die A71 Sömmerda-Schweinfurt – verbinden Erfurt mit dem deutschen und europäischen Fernstraßensystem. Produzierende Unternehmen in der Region sind auf europäische und globale Lieferketten angewiesen, denn die Absatzmärkte für ihre Erzeugnisse sind weltweit verstreut. Auch europaweit verknüpfen Lkw alle wichtigen Wirtschaftsregionen Europas mit Thüringen und sorgen so für schnelle Verbindungen zwischen den großen Beschaffungs- und Absatzmärkten. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Direktverbindung zwischen Erfurt und Barcelona, die DB Schenker vor kurzem eingerichtet hat. Im Mix der Verkehrsträger wird die Bahn immer wichtiger, wenn es gilt, lange Distanzen zu überwinden. Das Güterverkehrszentrum in Erfurt-Vieselbach zeigt, wie erfolgreich und wachstumsstark die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger ist. Allein acht Millionen Tonnen Güter schlägt die Bahn schon heute pro Jahr in Thüringen um. Wenn Ende des Jahres die Modernisierung der Strecke Erfurt-Würzburg abgeschlossen ist, wird der Schienengüterverkehr weiter anwachsen. Das sind seine Stärken: klar kalkulierbare Tarife auch für längere Zeiträume, Umweltfreundlichkeit und die deutliche Entlastung der Straßen. Gerade letzteres wird angesichts steigender Treibstoffpreise und überfüllter Autobahnen in den nächsten Jahren eine immer wichtigere 8
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Rolle spielen. So schafft man beispielsweise schon heute europäische Verkehrskorridore auf der Schiene: Von Norddeutschland nach Österreich und Südosteuropa, von den großen westeuropäischen Seehäfen bis weit hinein ins Binnenland oder bis in die Industriezentren Zentralasiens. Und auch in der Luft oder auf dem Wasser fordert die Planungs- und Prozesssteuerung der produzierenden Branchen individuelle Transportmöglichkeiten mit fest definierten Laufzeiten und lückenloser Sendungsverfolgung. Mit dem Flughafen Erfurt, dem einzigen internationalen Verkehrsflughafen des Freistaates, ist die Landeshauptstadt an das weltweite Luftverkehrsnetz angeschlossen und bietet so Logistikexperten auch für diese Transporte eine gute Ausgangsbasis. Gleichgültig, ob Güter auf der Straße, der Schiene, in der Luft oder zur See transportiert werden – aus Sicht der maßgeblichen Branchen im Thüringer Technologiedreieck ErfurtJena-Ilmenau wie Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik, Maschinen- und Anlagenbau oder Photovoltaik zählt nur eines: die logistische Leistung. So stellt die taktgenaue Zulieferung in die laufende Produktion an die Logistik höchste Anforderungen. Jede Verzögerung, insbesondere bei zeitkritischen Teilen, kann zu einer Unterbrechung der Produktion führen – und da-
mit unter Umständen zu Schäden in Millionenhöhe. Hier profitieren Kunden vom professionellen Prozess- und Schnittstellen-Management erfahrener Logistikdienstleister gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie sparen Flächen unmittelbar an den Produktionslinien ein, können ihre Variantenvielfalt steigern, gewinnen mehr Prozesstransparenz und Sicherheit durch standardisierte Zulaufverfahren mit einer Vielzahl von Lieferanten, reduzieren ihre Fertigwaren- und Pufferlager auf ein Minimum und können insgesamt die Kosten senken. Die Wirtschaft gibt mit der Planung und Umsetzung von Prozessen der Logistik den Takt vor. Die Logistik muss für die Beschaffung und Distribution von Waren, für die Versorgung von Produktion und Handel nach Maßgabe ihrer Kunden sorgen und ist im Zuge der Globalisierung und der damit einher gehenden weltweiten Arbeitsteilung stärker in den Fokus betriebswirtschaftlichen Denkens gerückt. Mit einem Jahresumsatz von rund 210 Milliarden Euro ist sie selbst zur drittgrößten Branche, nach Automobilindustrie und Handel geworden. Und als einer der der wichtigsten Motoren der deutschen Volkswirtschaft bringt sie auch den Freistaat Thüringen erst so richtig in Fahrt. AUTOR: MICHAEL OBST, RELATIONS & CO, MÖNCHENGLADBACH
DB AG/Max Lautenschläger
Auf der Straße, der Schiene oder in der Luft – in Deutschland und in Europa ist und bleibt der Landverkehr aufgrund seiner Flächenabdeckung das Rückgrat der Logistik. Die Region Erfurt profitiert hier von einem hervorragenden Straßennetz, das nach der Wende langsam aber konsequent ausgebaut wurde.
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Logistik
Warehouse Mitteldeutschland
Wirtschaftsspiegel: Worin sehen Sie Ursachen für den Umbruch der Logisitkbranche? Krey: „Vor allem der ständig steigende Ölpreis verändert global gesehen die Logistikbranche grundlegend. Worum sich Umweltschützer und Politiker seit Jahrzehnten bemühen, ermöglichen nun steigende Rohstoffpreise. Um steigende Treibstoffkosten zu kompensieren, werden beispielsweise Schiffe in ihrer Geschwindigkeit auf hoher See gedrosselt. Aber auch Cargo-Flugzeuge fliegen mittlerweile langsamer und Speditionen versuchen durch weniger Leerfahrten Kosten zu optimieren. All dies bringt der Branche sicherlich ein wenig zeitlichen Aufschub, wird aber den Konsolidierungsprozess globaler Warenströme nicht aufhalten. Denn durch all diese Maßnahmen verschieben sich auch Laufzeiten, Transportketten und Warenströme – ja teils ganze Produktionsketten – äußerst nachhaltig.“ Wirtschaftsspiegel: Ist dieser Trend auch in Thüringen schon zu beobachten? Krey: „Natürlich ist dies mittlerweile auch hier schon deutlich spürbar. Bisher konnten hiesige Logistikunternehmen durch aufeinander abgestimmte und weit ausgestreckte Warenströme Kostenvorteile anderer Lohnmärkte mitnehmen. Doch mindern steigende Transportkosten nun die Rendite so weit, dass es mittlerweile effizienter geworden ist, wieder in der Nähe des Konsumenten zu produzieren. Derzeit werden also Logistik- und Produktionskomponenten komplett neu miteinander verzahnt und dadurch Warenströme verändert. Aber auch Auslieferungslager werden neu positioniert. Das ist in Thüringen deutlich zu erkennen.“ Wirtschaftsspiegel: Und wie ist der Freistaat für diesen Wandel aufgestellt? Krey: „Auf jeden Fall zukunftsorientiert! In Europa werden derzeit innerbetriebliche Abläufe neu gekoppelt und Standorte evaluiert und hinterfragt. Thüringen hat dabei ein breites Portfolio an Standortvorteilen zu bieten: Neben der zentraleuropäischen Lage und attraktiven Förderinstrumenten punkten wir – auch im Vergleich anderen Regionen – mit motivierten, qualifizierten und teils spezialisierten Fachkräften.“ www.made-in-thueringen.com
Wirtschaftsspiegel: Wie begegnet die LEG dieser Neuausrichtung vor allem des Mittelstandes? Krey: „Unsere Ansiedlungskonzepte sind mittel- bis langfristig angelegt. Derzeit werden in vielen Unternehmen strategische, langfristig angelegte Standortentscheidungen getroffen, deren Auswirkungen weit über die nächsten zehn Jahre hinaus gehen. Genau dort setzen wir als LEG an und stellen großräumige Ansiedlungsflächen mit Ausbaupotenzial zur Verfügung. Aktuelle Anfragen von Unternehmen bestätigen unsere Strategie. Immer mehr und immer größere Flächen werden nachgefragt. Und Thüringen hat noch ausreichend Platz zu bieten.“ Wirtschaftsspiegel: Welche Rolle spielt der Freistaat künftig im Verlauf europäischer Warenströme? Krey: „Von all den Veränderungen profitieren nicht zuletzt auch strukturschwächere Regionen. So beispielsweise das Altenburger Land oder der Kyffhäuserkreis, welcher mit der Fertigstellung der Autobahn A38 direkt an globale Ost-WestWarenströme angebunden sein wird. Und die derzeitige Russland- und Osteuropaoffensive der europäischen Wirtschaft wird letztendlich auch in der Thüringer Logistik projiziert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Ansiedlung des IKEAZentrallagers in Erfurt. Hier werden nicht nur Warenströme für ganz Ostdeutschland, sondern auch für Polen und Tschechien abgebildet. Thüringen liegt eben nicht zu weit östlich, aber östlich genug um einerseits nahe am Produzenten, aber auch andererseits nahe an den östlichen Zielmärkten zu agieren.“ Wirtschaftsspiegel: Wo sehen Sie die logistischen Konzepte der Zukunft? Krey: „Je multifunktionaler wir aufgestellt sind, desto mehr können wir uns auch logistisch einbringen. Thüringen ist dafür bestens aufgestellt. Und das spricht sich herum. Hiesige Logistiker sind auf jeden Fall Multiplikatoren, aber auch aufgrund breiter Dienstleistungspaletten wieder Standortfaktor an sich. Großdistributoren wie beispielsweise die Fiege-Gruppe, mit Komplettpaketen oder kleine Spezialisten
Foto: LEG
Vor allem für den Mittelstand fungiert Logistik als Schnittstelle zwischen Forschung, Produktion und Konsumenten. Über den Branchen-Wandel in Thüringen, aktuelle Entwicklungskonzepte und daraus entstehende Chancen sprach der Wirtschaftsspiegel Thüringen mit dem Sprecher der Geschäftsführung der Landesentwicklungsgesellschaft, Andreas Krey.
Andreas Krey, Sprecher der Geschäftsführung der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG)
runden das Thüringer Portfolio ausgerichtet auf den Mittelstand ab. Der profitiert davon, baut aus und somit wird die Logistik selbst in Thüringen zum entscheidenden Standortargument. Hinzu kommt, dass Produzenten künftig ihre Standortentscheidungen auch an den Standorten ihrer Logistiker ausrichten werden. Mit den Logistik-Ansiedlungen der letzten Jahre hat Thüringen auch hier gute Vorarbeit geleistet. Das ‚Warehouse‘ für Mitteldeutschland ist meines Erachtens nicht nur Vision, sondern zukunftsfähiges Konzept. Der Mittelstand profitiert vom gesunden Mix unterschiedlicher Konzepte. Dieses Know-how haben wir uns bereits erarbeitet.“ Wirtschaftsspiegel: Wie bewerten Sie die Gründung des neuen „Logistik-Clusters“ der Thüringer Wirtschaft? Krey: „Sehr positiv! Das neu gegründete Cluster kommt genau zur richtigen Zeit. Investoren suchen Kontakte, Dienstleistungen und nicht zuletzt Fachkräfte. Dies in einem Thüringer Netzwerk etabliert, verbessert unsere Marktchancen. Ich erhoffe mir, dass wir damit auch in der Marktverbreitung besser vorankommen: Daher werden wir als LEG gern unsere Kontakte zur Verfügung stellen. Außerdem ist das neue Cluster direkt aus unternehmerischer Aktivität heraus gewachsen. Das kann nur ein Erfolgskonzept werden und hilft wieder ein Stück weiter, das ‚Warehouse‘ Mitteldeutschland auszubauen.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR DANIEL BORMKE, ERFURT
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Logistik
Die Logistikbranche boomt Foto: Fiege Deutschland Stiftung & Co. KG
Längst hat sich die Logistik zu Thüringens wichtigster Dienstleistungsbranche für Industrie und Handel entwickelt. Dem Thüringer Wirtschaftsministerium zufolge profitiert der Freistaat mit mehr als 9.000 Branchen-Beschäftigten in zirka 250 Unternehmen nicht zuletzt von seiner zentralen Lage in Deutschland und Europa.
Uwe Ratajczak, Fiege Deutschland Stiftung & Co. KG, Niederlassungsleiter der Zweigniederlassung Apfelstädt; Bundesvereinigung Logistik e.V., Regionalgruppe Thüringen, Regionalgruppe Sprecherteam „In den letzten 15 bis 20 Jahren stand die Zentralisierung von Warenverteilsystemen sehr stark im Focus der Logistik. Es galt die Bestände und damit die Kapitalbindung zu reduzieren. Schwachstellen in der Produktion und den Prognosesystemen, Alt- und Schlechtbestände wurden durch die hohen Bestände dieser Jahre überdeckt. Gleichzeitig war Transportkapazität ausreichend vorhanden und relativ billig. Der Aspekt der Sicherheit von Supply Chains war wenig in der Optik. Zur Zeit erleben wir hier ein Umdenken. Die Einführung und Erhöhung der Maut und die rasante Entwicklung der Energiepreise aller Verkehrsträger, die Verknappung von Lkw-Fahrern und die Lenkzeitverordnung aber auch die wachsenden Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur forcieren diesen Umdenkprozess. Die Balance zwischen Produktions-, Bestands- und Transportkosten muss neu gefunden werden. Produktion und Läger werden wieder näher an die Absatzgebiete verlagert. Bestände werden selektiv zur Absicherung von Produktion und Absatzschwankungen wachsen, Offshoring wird reduziert und die Globalisierung langsamer voranschreiten.
Logistik ist nicht mehr nur die Grundlage des Transportwesens, sondern integraler Bestandteil nahezu sämtlicher Wirtschaftsprozesse. Sie ist somit einerseits omnipräsent und andererseits oftmals hinter Produkten und Prozessen verborgen, die durch sie erst möglich werden. Logistikdienstleistungen sind es, die Waren und Dienstleistungen zur richtigen Zeit in der benötigten Reihenfolge, in der gewünschten Menge, mit passender Verpackung an den richtigen Ort bringen – weltweit zu Produzenten und Verbrauchern gleichermaßen. Nach einer aktuellen Studie der Helaba ist die Logistik das viertgrößte Cluster in Thüringen. Diese Studie beziffert gar rund 36.700 Beschäftigte; berücksichtigt dabei entgegen des Thüringer Wirtschaftsministeriums auch Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Das Potenzial dieser komplexen Branche im Freistaat zu fördern und dabei Kompetenzen zu bündeln, ist seit Juni dieses Jahres nun erklärte Aufgabe des neu gegründeten Logistik Netzwerk Thüringen e. V. (i.G.). Der Vorstand besteht aus Branchenvertretern: Michael Hofmann, Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG, Sven Lindig, LINDIG Fördertechnik GmbH Eisenach, Uwe Ratajczak, Fiege Deutschland Stiftung & Co. KG, Zweigniederlassung Apfelstädt und Joachim Werner, Axthelm+Zufall GmbH & Co. KG. Die Aufbauphase des Logistik Netzwerkes Thüringen e. V. wird begleitet durch das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft
e.V. Und sie haben Visionen. Ihre Handlungsfelder sind die langfristige Sicherung des Fachkräftebedarfs und Entwicklung zukunftsfähiger und bedarfsorientierter Aus- und Weiterbildungsstrukturen, Lobbyarbeit und Interessenvertretung für die Logistikbranche im Freistaat. Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz begrüßt die Initiative: „Die Gründung des Logistik Netzwerks Thüringen e.V. bietet beste Ausgangsbedingungen für Logistikunternehmen“, so der Minister. Etablierte Unternehmen wie Motex, Fiege oder Axthelm+Zufall, aber auch Investitionen wie die Ansiedlung der bayerischen Schaeffler-Gruppe machen deutlich, dass es in Thüringen viel Potenzial für Logistikunternehmen aber auch im Zuge dessen für Produktionsfirmen gibt. Die Logistik boomt, das haben die Thüringer erkannt. Neben den vier Vorständen agieren weitere fünf Gründungsmitglieder: Dr. Michael Ebert, Automotive Lighting Brotterode GmbH, Theodor Leisdon, BLG Logistics Solutions GmbH Erfurt, Bernhard Ohnesorge, Mode-Textil-Service Logistik- und Management GmbH Hörselgau, Volker Werner, Logistik Center Berka GmbH und Matthias Grünert, Rechtsanwalt, Baumann & Kollegen Erfurt. Allein die Unterschiedlichkeit der Gründungsmitglieder belegt, wie vielfältig und komplex Logistik im globalen Kontext heutzutage ist. (ek/bo)
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Logistik Netzwerk Thüringen e. V. Dr. Sigrid Heinecke (BwTW) Tel.: + 49 (0) 3641 - 637 592
Güterverkehr dominiert in Thüringen
Quellen: Bundesagentur f. Arbeit, Helaba Volkswirtschaft/Research
Einige Auslandsinvestitionen der vergangenen Jahre werden unter heutigen Bedingungen (Kosten, Verlässlichkeit und Sicherheit) in Frage zu stellen sein. Das heute überwiegende Pull-Prinzip der Distribution wird sich zu einem intelligenten Push-Pull-Prinzip wandeln müssen. Dass ein Umdenken begonnen hat belegt eine DVZ-Umfrage vom Mai 2008. Hier gaben 71,7 Prozent der Befragten an, ihre Logistikstrategie überdenken zu wollen.“ (bo)
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Foto: E. Kirchner / Erfurt
Logistik
Erfolgreiche Clusterarbeit ThĂźringens Automobilzulieferer kommen mit Russland ins Geschäft . Beim „Branchentag 2008“ begrĂźĂ&#x;t der „automotive thĂźringen e.V.“ namhafte Vertreter der russischen Automobilindustrie Erfurt. Die deutsche Automobilbranche, Hersteller sowie Zulieferer, sind in den zurĂźckliegenden Jahren eine unzertrennliche Symbiose mit der Logistik eingegangen. Teilweise sind Logistikunternehmen in Produktionsprozesse komplett mit eingebunden. So werden Bauteile heutzutage fast ausschlieĂ&#x;lich Just in Time durch ausgeklĂźgelte logistische Prozessketten unter Herstellern und Zulieferern punkt- und zeitgenau ausgetauscht. Ein hoher Anspruch an spezialisierte Logistiker. Nimmt man zum Beispiel die bayerische Schaeff-
ler-Gruppe als Maschinenbauer und Automobilzulieferer, so bauen diese derzeit an einem eigenen groĂ&#x;en Logistikstandort in ThĂźringen als Drehscheibe fĂźr deren Produkte und Waren. So ist es also nicht verwunderlich, dass unter den Ăźber 150 Teilnehmern des diesjährigen Branchentag der automotive thĂźringen e.V. Anfang Juli im ComCenter BrĂźhl in Erfurt auch Unternehmer der Logistikbranche vertreten waren. Die Automobilbranche in ThĂźringen hat es be-
reits geschafft, was mit der jĂźngsten GrĂźndung des Logistik Netzwerk ThĂźringen e.V. angestrebt wird; ein international agierendes und funktionierendes Cluster. Demnach fiel also die BegrĂźĂ&#x;ung der russischen Delegation auf dem Automotive Branchentag 2008 durch den Vorstandsvorsitzenden des automotive thĂźringen e.V. Dr. Michael Militzer besonders herzlich aus. „Wir suchen faire Partner und wir sind faire Partner“, so Dr. Militzer. „Wir setzen auf den Ausbau der Kooperationen mit ThĂźringen, die bereits in vollem Gange sind.“ Erste konkrete Ansätze zur UnterstĂźtzung durch die ThĂźringer Wirtschaft beim Aufbau eines Technologieparks in der russischen Region Samara, 850 Kilometer Ăśstlich von Moskau, sind bereits gefunden. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Pressteile, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge und Kunststoffteile. Dabei wird auch die ThĂźringer Logistik als eine wichtige Schnittstelle gefordert sein. So wird man sicherlich auf den ersten landesweiten Branchentag des Logistik-Clusters in ThĂźringen nicht mehr lang warten mĂźssen. (bo)
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www.automotive-thueringen.de
4Hà RINGER ,ANDGESELLSCHAFT MB( %INFACH LOGISCH !US DER -ITTE $EUTSCHLANDS ANS :IEL $IE 4Hà RINGER ,ANDGESELLSCHAFT MB( 4H,' ENTWICKELT UND BETREUT ALS GEMEIN Nà TZIGES 3IEDLUNGSUNTERNEHMEN DES &REI STAATES 4Hà RINGEN VITALE 2ËUME Fà R 5NTER NEHMEN DER ,ANDWIRTSCHAFT )NDUSTRIE UND ,OGISTIK !KTUELL IN %RFURT ENTWICKELT DIE 4H,' IN ENGER :USAMMENARBEIT MIT DER 3TADT DAS LOGISTISCH HERVORRAGEND AN DEN &ERNVERKEHR ANGESCHLOSSENE NEUE 'EWERBEGEBIET AM h,UD WIGSTEINv -IT EINER &LËCHE VON GUT 1UADRATMETERN LIEGT ES IM VERKEHRSM˔IG HER VORRAGEND AUSGEBAUTEN .ORDEN DER ,ANDES HAUPTSTADT %RFURT DEM POLITISCHEN WIRTSCHAFT LICHEN UND KULTURELLEN :ENTRUM DES &REISTAATES 4Hà RINGEN 6ERKEHRSTECHNISCH SEHR GUT AN DAS DEUTSCHE &ERNSTRA”ENNETZ ANGESCHLOSSEN
PARZELLIEREN WIR FĂ R UNSERE )NTERESSENTEN BEDARFS GERECHT 7ENN 3IE EINEN 3TANDORT MIT WIRKLICH AUSGEZEICHNETER ZENTRALER ,AGE UND VERKEHRLICH HERVORRAGENDER !NBINDUNG Ă BER "UNDESAUTO BAHNEN SUCHEN SOLLTEN 3IE UNSEREN u,UDWIG www.made-in-thueringen.com
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Foto: Schaeffler Gruppe
Zehn Jahre Erfolg mit Textil-Logistik
Strategisch bedeutsamer Standort
Thüringen als zentrale Rolle
Hörselgau. Logistische Dienstleistungen sind die Stärke der Mode-Textil-Service und Management GmbH (MOTEX). Waren werden aus den Produktionsbetrieben abgeholt, sortiert, gebügelt, ausgezeichnet, verpackt und weiterversandt.
Erfurt. Die Schenker Deutschland AG baut ihre Logistikkapazitäten in der Wirtschaftsregion Erfurt deutlich aus. Der Dienstleister für integrierte Logistik hat Ende Mai in Arnstadt ein rund 1.300 Quadratmeter großes Umschlagterminal als Erweiterung der Geschäftsstelle Erfurt eingeweiht. Für Kunden aus Industrie und Handel stehen im Logistikzentrum in Arnstadt nun über 3.000 Quadratmeter Umschlagsfläche mit 46 Verladetoren sowie ein 1.000 Quadratmeter umfassendes Hochregallager mit 1.800 Paletten-Stellplätzen im Warehousing-Bereich zur Verfügung.
Erfurt. Die Schaeffler-Gruppe aus dem bayerischen Herzogenaurach, will ihre europäischen Logistik-Aktivitäten am Standort Erfurt bündeln. Diese Großansiedlung schafft mittelfristig 600 neue Arbeitsplätze. „Das geplante Distributionszentrum nimmt eine zentrale Rolle im neuen Logistiknetzwerk der Schaeffler-Gruppe ein“, sagte Dr. Jürgen M. Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der SchaefflerGruppe (Bild oben). Damit werden heute dezentral in Europa verteilte Lager- und Logistikfunktionen gebündelt und so Verfügbarkeit, Lieferfristen und die Wirtschaftlichkeit der Abwicklung deutlich verbessert, so Geißinger weiter. Sein Unternehmen investiert im ersten Schritt rund 80 Millionen Euro in die Errichtung eines Logistik-Centers in Erfurt und schafft damit zunächst 250 neue Arbeitsplätze. In den folgenden Jahren soll der Standort bis zu einer Mitarbeiterzahl von 600 Beschäftigten ausgebaut werden. Von Erfurt aus sollen die europaweiten und ein großer Teil der weltweiten Logistik-Dienstleistungen für die Aktivitäten des Konzerns in Maschinen- und Anlagenbau sowie im Automobilbau abgedeckt werden.
Die zur Adler-Unternehmensgruppe gehörende Motex Logistik ist eines der größten und leistungsfähigsten Textilzentren in Deutschland und Europa. Bereits seit zehn Jahren ist sie im Thüringischen Hörselgau ansässig. Das zehnjährige Jubiläum und der ständig wachsende Erfolg von MOTEX wurden im Juni mit einem Festakt gefeiert. In den Farben rot, weiß und blau präsentierte sich das Festzelt passend in den Thüringer Farben. Einst, am 3. Februar 1997, begann mit dem ersten Spatenstich die Firmengeschichte und damit auch ein neues Kapitel in der Textil-Logistik. Mit 280 Mitarbeitern liefen nur 15 Monate später die ersten Maschinen warm. „Der Standort Thüringen ist ideal. An der Autobahn A4 gelegen, in der Mitte Deutschlands und Europas wird dieser LogistikStandort in Zukunft noch viel Potenzial bieten“, so Bernhard Ohnesorge, Geschäftsführer der Motex GmbH. Das Logistik-Unternehmen habe in den vergangenen Jahren an Größe und Stabilität, auch am europäischen Markt gewonnen und der Standort in Hörselgau setze ökologische, ökonomische und logistische Standards, ist sich Ohnesorge sicher. Herausragend nannte Bernhard Ohnesorge die Leistungen und Motivation seiner Mitarbeiter: „Jedes Unternehmen ist nur so stark und leistungsfähig wie sein Team. Erst wenn ein Mitarbeiter alle Prozesse versteht, ermöglicht dies verantwortungsvolles Arbeiten.“ Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung sieht Ohnesorge als wichtige Aufgabe für sein Unternehmen und für ganz Thüringen. (ek)
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Foto: DB AG/Michael Neuhaus
Foto: Foto Grysa, Braunschweig
Logistik
www.motex.de
Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
„Mit dieser Erweiterung hier in Thüringen – nur vier Jahre nach dem Neubau – investieren wir konsequent in den Ausbau unseres Landverkehrsnetzes", erklärte Hans-Jörg Hager, Vorstandsvorsitzender der Schenker Deutschland AG (Bild oben). Mit der zentralen Lage innerhalb Deutschlands und Europas sei die Region Erfurt für Schenker strategisch bedeutsamer Logistikstandort, betonte Hager. Das Erfurter Autobahnkreuz bietet in alle vier Himmelsrichtungen direkten Zugang zum dichten Landverkehrsnetz von DB Schenker. Mit dem Ausbau des Schienennetzes sowie dem Flughafen Erfurt-Bindersleben ist die Landeshauptstadt auch wichtiges Drehkreuz in der Luft- und Bahnfracht. Zu den langjährigen Kunden gehört die traditionsreiche N.L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH im nationalen Stückgutverkehr. Seit eineinhalb Jahren hat die Storch Malerwerkzeuge & Profigeräte GmbH mit ihrem Logistikcenter in Berka Schenker mit der Distribution ihrer Erzeugnisse für den Malerbedarf europaweit beauftragt. Rund 100 Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende, sichern derzeit bei DB Schenker in Erfurt rund um die Uhr hohe Qualität der Logistik. (bo)
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www.schenker.com
Die international agierende SchaefflerGruppe beschäftigt weltweit rund 66.000 Mitarbeiter und hat im Jahr 2007 einen Gesamtumsatz von 8,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Konzern ist mit bekannten Tochterunternehmen wie LUK, INA und FAG in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Automobilbau sowie Luftund Raumfahrt tätig. So gehört die Unternehmensgruppe zu den weltweit führenden Anbietern von Wälz- und Gleitlagern. LUK zählt darüber hinaus zu den führenden Anbietern von Teilen für die Automobilindustrie – darunter Motorenteile, Kupplungssysteme, Schwungräder oder Fahrzeugpumpen. (bo)
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www.schaeffler.de www.made-in-thueringen.com
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Foto: Michael Hofmann, BVL Regionalgruppensprecher Thüringen
Logistik
Tag der Logistik voller Einblicke und Hintergründe Erfurt. Zum Tag der Logistik lud am 17. April dieses Jahres die Bundesvereinigung Logistik (BVL) in vielen Regionen zu spannenden Veranstaltungen. Darunter auch die Regionalgruppe Thüringen unter der Leitung von Michael Hofmann, BVL Regionalgruppensprecher Thüringen und Prokurist der Thüringer Verlagsauslieferung Langenscheidt KG Gotha. Am Flughafen Erfurt erhielten die Teilnehmer Einblick hinter die Kulissen des Personenund Frachtgutflughafens. Ein Highlight war die Vorführung der Flughafenfeuerwehr, wie mit modernen Löschsystemen
in Notfällen reagiert wird. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) war unter den Gästen und erläuterte, dass die Landeshauptstadt nicht ohne Grund die Logistik zum Thema des Wirtschaftskongresses erwicon gemacht hatte. Cornelia Stöckmann, Niederlassungsleiterin der TNT Express Gruppe präsentierte den weltweit einzigartigen Luft-Straßenumschlagplatz ihres Unternehmens in Erfurt. Zum nächsten „Tag der Logistik“ wurde der 19. April 2009 ausgerufen. (bo)
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www.bvl.de
Logistik-Studiengang in Thüringen Gera. Ab Oktober dieses Jahres bietet die Berufsakademie Gera eine neue Studienrichtung für die Logistik. Damit trägt sie zur Fachkräftesicherung in Thüringen in einer boomenden Branche bei. Mit dem dreijährigen Bachelor-Studium in der Studienrichtung Logistik werden umfassende betriebsund volkswirtschaftliche, juristische und kommunikative Kenntnisse vermittelt, die sowohl branchenneutrale als auch branchenspezifische Anwendungen ermöglichen. Die Absolventinnen und Absolventen werden auf hohem Niveau befähigt, betriebswirtschaftlich orientierte Aufgabenstellungen der Logistik sowohl in Industrie- und Handelsunternehmen, als auch bei LogistikDienstleistern in allen wichtigen Funktionsbereichen sowie in unteren und mittleren Führungsfunktionen erfolgreich auszuüben. Sie sind dann in der Lage, betriebliche Aufgaben komplex und interdisziplinär zu bearbeiten. Der Einsatz wird sowohl in Speditionsunternehmen als auch in Unternehmen der Industrie und des Handels in Logistikbereichen erfolgen. Studienbeginn ist der 1. Oktober 2008. Derzeit sind noch Plätze verfügbar. (bo)
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www.ba-gera.de/Logistik
Erfolgreiche Logistik ist eine Frage der Kreativität. Komplexe Aufgaben er fordern maßgeschneider te Lösungen. Diese Herausforderung meister t Kühne + Nagel mit internationalem Know -how und über 100-jähriger Er fahrung. Als eines der großen, führenden und weltweit tätigen Transpor t- und Logistikunternehmen entwickelt Kühne + Nagel individuelle Lösungen für Ihre komplexen Logistikaufgaben. Im Bereich „Supply Chain Management” haben unsere Spezialisten ihre Kreativität und Leistungsfähigkeit in Beratung, Planung, Strukturierung und Umsetzung in einer Vielzahl von unterschiedlichen Projekten unter Beweis stellen können. Organisier t in einem globalen Netzwerk an 850 Standor ten in über 100 Ländern ist Kühne + Nagel mit 52.000 Mitarbeitern Ihr kompetenter Par tner für intelligente Logistiklösungen in allen Bereichen. Kühne + Nagel (AG & Co.) KG · Zweigniederlassung Er fur t · Bei den Froschäckern 2a · 99098 Er fur t Tel. +49 (361) 60 110-0 · Fax +49 (361) 60 110-19 · info.er fur t@kuehne-nagel.com
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03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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15.07.2008
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Foto: BLG LOGISTICS GROUP
Foto: OECD/ITF, 2008
Logistik
Die Welt zu Gast in Leipzig Detthold Aden, Vorstandsvorsitzender der BLG LOGISTICS GROUP „Deutschland ist Exportweltmeister und einer der größten Kunden des Weltmarktes. In absehbarer Zeit verdoppelt sich der Güterverkehr. Die klimapolitischen Absichten der Bundesregierung sind grundsätzlich zu begrüßen. Dazu gehört die Mautspreizung nach Emissionskriterien. Neben umweltfreundlicheren Fahrzeugen können auch intelligente Verkehrsleitsysteme einen positiven Beitrag leisten. Klar ist aber, dass die Globalisierung nicht Halt macht an den deutschen Grenzen – auch nicht, wenn die Transporte teurer werden." (bo)
Die Premiere des ersten Internationalen Verkehrsforums (ITF) ging Ende Mai in Leipzig nach zweitägiger intensiver Diskussion mit der Forderung nach klimafreundlichen und CO2-armen Verkehrssystemen zu Ende. Insgesamt nahmen Vertreter aus 53 Staaten teil. „Das Forum bringt Minister, Politik, Entscheider aus der Industrie, Spitzenforscher sowie hochrangige Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und der Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammen“, erläuterte Jack Short, Generalsekretär des Weltverkehrsforums das Anliegen des ersten Kongresses. Mehr als eine Absichtserklärung zu neueren klimafreundlichen Verkehrs- und Logistiksystemen kam bei der dreitägigen Konferenz mit bis zu 700 Besuchern in Leipzig allerdings nicht heraus.
ment als „beklagenswert unzureichend“. Es werde in globaler Hinsicht noch nicht unter der Maßgabe des Klimaschutzes gehandelt. Allein die Entwicklung der Neuzulassungen von Lkw in Deutschland (siehe Grafik unten) belegt den Boom der Branche. Doch Angela Merkel sieht auch dort Ansatzpunkte: „Es ist bei der Logistik noch nicht gelungen, das Wachstum vom Energieverbrauch und somit vom Schadstoffausstoß zu entkoppeln.“ Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee stellte in Leipzig fest: „Es ist fünf nach Zwölf.“
Mauterhöhung bedroht Existenz
Das Speditionsgewerbe muss derzeit nicht nur mit der gewaltigen Dieselpreisexplosion kämpfen, sondern auch den enormen Anstieg der Sozialkosten um 9,4 Prozent durch die neuen EU-Sozialvorschriften schultern. Ein dritter Kostenschock wird für viele mittelständische Unternehmen das Aus bedeuten. Die geplante Mauterhöhung sollte daher ausgesetzt werden. AMÖ und DSLV sind sich einig, dass vor dem Hintergrund dramatisch angestiegener Treibstoff- und Sozialkosten die Mauterhöhung von vielen Betrieben nicht mehr verkraftet werden kann. Speditionsbetriebe haben keine andere Wahl, als den Anstieg der Dieselpreise um fast 40 Prozent im Jahresvergleich an die verladende Wirtschaft weiterzureichen. (bo)
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Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte in ihrer Rede „klimapolitische Visionen“ und mehr Engagement vor allem der Automobilherstellerbranche. Nur so sei es möglich, die Selbstverpflichtung Deutschlands zur Reduzierung des CO2-Ausstosses entsprechend umzusetzen. Yvo de Boer, UN-Klimaschützer, beklagte mangelndes Engagement der Verkehrsbranche bei der Reduzierung der Treibhausgase. Weiter kritisierte er das derzeitige Engage-
Das erste Leipziger Forum zeigte den Teilnehmern zahlreiche Defizite auf. Nun ist es Aufgabe der globalen Familie aus Verkehrsexperten, Logistikern und der Politik gangbare Wege des Klimaschutzes zu finden. Das Weltverkehrsforum soll nun jährlich in Leipzig stattfinden und Empfehlungen für umweltfreundliche Verkehrswege entwickeln. (bo)
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www.internationaltransportforum.org
Neuzulassungen von Lkw in Deutschland 1991–2006 (Veränderung zu 1991)
Quellen: Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg und Berechnungen des BGL Grafik: Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.
Mit scharfem Protest reagieren der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. und der Deutsche Speditionsund Logistikverband e.V. (DSLV) auf die Entscheidung des Bundeskabinetts, die Mautsätze für schwere Lkw ab 1. Januar kommenden Jahres zwischen 40 und 90 Prozent anzuheben.
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Foto: R. Lemitz
Foto: R. Lemitz
Logistik
Neue zukunftsweisende Konzepte Der Ausbau der Verkehrswege gilt als wichtiger Baustein in der Entwicklung des Logistikstandortes Thüringen. Ganz im Zeichen globaler Warenströme stand der diesjährige Erfurter Wirtschaftskongress erwicon.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee als Referent zur Eröffnung des Erfurter Wirtschaftskongresses „erwicon“.
Erfurt. Bereits zum siebten Mal trafen Thüringer Unternehmer mit Experten aus ganz Deutschland auf dem Messegelände in Erfurt zusammen. An zwei Veranstaltungstagen wurden in 17 Plenarvorträgen und neun Foren mit 28 Impulsreferaten Themen wie Potenziale der Logistikbranche in Erfurt und Thüringen, neueste Entwicklungen im Bereich der Logistik oder die weitere Entwicklung der Infrastruktur erörtert. Über 230 Fachbesucher informierten sich über den Logistikstandort Thüringen, seine zentrale Position in Europa und die künftige Entwicklung der Branche in Mitteldeutschland.
„Die gute Verkehrsinfrastruktur ist ein wesentlicher Standortvorteil für die neuen Länder. In den Jahren von 1991 bis 2007 hat der Bund in Thüringen insgesamt rund 11,2 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur investiert.
Die diesjährige erwicon stand unter dem Motto: „Erfurt - logistisch logisch“. Damit unterstrichen die Veranstalter zum einen, dass die Logistikbranche ihren derzeitigen rasanten Wachstumskurs beibehalten wird, andererseits hoben sie die Bedeutung des Standortes Erfurt hervor. Vor allem um die Landeshauptstadt herum haben sich viele der thüringenweit gut 250 Unternehmen angesiedelt. Dabei entstanden der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen zufolge rund 9.000 Arbeitsplätze. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der als einer der zahlreichen Refe-
renten auftrat, merkte an, dass in den vergangenen Jahren durch den großangelegten Ausbau der Verkehrswege ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Logistik in Thüringen geleistet wurde. Gleichzeitig versprach der Minister, begonnene wie geplante Vorhaben in den kommenden Jahren zu realisieren. In Folge drastisch steigender Transportzahlen – so soll sich das Aufkommen am Güterverkehr bis zum Jahr 2025 um rund 70 Prozent erhöhen – sind diese Investitionen dringend nötig. Angesichts dieser Zahlen müssen auch neue Wege zur logistischen Bewältigung der Warenströme gefunden werden. Nicht nur aufgrund steigender Energiepreise haben Logistikexperten auf der erwicon über ökologisch und ökonomisch sinnvolle und notwendige Innovationen in der Logistik beraten. Immer mehr Güter und Waren müssen in immer kürzeren Fristen verladen, verpackt, transportiert und zugestellt werden. Den steigenden Anforderungen sieht sich die Branche gewachsen. Kongresse wie die erwicon haben daran ihren Anteil. Die nächste erwicon findet am 11. und 12. Juni 2009 erneut auf dem Gelände der Erfurter Messe AG statt. (su)
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www.erfurt.de/erwicon
Regionale Logistik-Achse entlang der Autobahnen
Natürlicher Standortvorteil Thüringens ist die geografische Lage in der Mitte Europas. Die gute Anbindung Thüringens nicht nur an die Wirtschaftszentren Deutschlands war somit ein wichtiges Argument für viele Logistikunternehmen sich entlang der Autobahnen niederzulassen.
Diese Investitionen haben sich gelohnt: Auch dank gut ausgebauter Verkehrsachsen wie der A4 und der A71 in Thüringen haben sich in den vergangenen Jahren Großunternehmen wie N3 Engine Overhaul Services Lufthansa Technik AG und Rolls-Royce in Arnstadt angesiedelt.“ (bo)
Stand der Thüringer Verkehrsprojekte Auf der Bundesautobahn A 9, Nürnberg Berlin ist in Thüringen mehr als die Hälfte sechsstreifig unter Verkehr. Die 152 Kilometer der A 71 von Schweinfurt über Suhl nach Erfurt, sind seit Dezember 2005 in Betrieb. Die A 73 von Lichtenfels nach Suhl steht kurz vor der Fertigstellung. Auf der nördlichen Fortsetzung der A 71 von Erfurt-Bindersleben bis zum Autobahndreieck Südharz soll der Abschnitt zwischen Etzleben und Heldrungen mit dem Schmücketunnel im dritten Quartal 2008 für den Verkehr freigegeben werden. Mit dem Bau der A 4 geht es voran: Anfang März 2008 wurde der Grundstein für die 25 Kilometer lange Hörselbergumfahrung gelegt. Noch in diesem Jahr soll mit dem Neubau im Leutratal und mit dem Ausbau zwischen Ronneburg und Schmölln begonnen werden. Im Bereich der Bundesstraßen ist in Thüringen im Jahr 2008 noch Einiges geplant: Die B 4, Ortsumgehung (OU) Sondershausen, die B 19, OU Schwallungen und die B 247, OU Bad Langensalza sollen für den Verkehr freigegeben werden. (bo)
Quellen: Thür. Landesamt f. Statistik, Helaba Volkswirtschaft/Research
www.made-in-thueringen.com
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Foto: R. Lemitz
Foto: Walter M. Rammler
Logistik
Joachim Werner, Geschäftsleiter Nohra Axthelm+Zufall GmbH & Co. KG
Für Thüringen ein weiteres „Tor zur Welt“
Netzwerk als Grundlage
Erstaunt blickt der Laie zum Himmel, wenn er auf der Autobahn zwischen Halle und Leipzig unterwegs ist. Direkt über seinem Kopf setzen Flugzeuge aller Größen zum Landeanflug am Airport Leipzig/Halle an. Unweigerlich möchte er den Kopf einziehen, so beängstigend niedrig gleiten die Flieger über die Straße.
Dennoch hat das Bundesland eine ideale Lage, die noch nicht genug erkannt und genutzt wird. Ein weiteres Problem liegt darin begründet, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht und nichts Konkretes für die Gesamtwirtschaftssituation Thüringens dabei heraus kommt. Genau das wird sich in Zukunft ändern und ändern müssen. Bundesländer wie Hessen oder Sachsen haben bereits Netzwerke etabliert und exemplarisch den Erfolg und die Notwendigkeit eines Netzwerkes gezeigt. Die jüngste Ansiedlung der SchaefflerGruppe belegt die besten Ausgangsvoraussetzungen des Standortes Thüringen. Auch wird es in näherer Zukunft eine Veränderung der Warenströme geben. Unter anderem bietet die neue BAB 38 Möglichkeiten für Produktions- und Logistikunternehmen und bringt Thüringen wirtschaftlich ein weiteres Stück voran. Das neue Logistik-Netzwerk und die Logistiker, die sich hier ansiedeln, ziehen wiederum neue Auftraggeber in den Freistaat. Je mehr Logistiker hier sind, desto mehr Produktionsfirmen werden auf den Standort aufmerksam. Langfristig sehe ich eine Chance unser Netzwerk zu erweitern und das grüne Herz Deutschlands als Teil eines Mitteldeutschen Netzwerkes auf dem europäischen und weltweiten Markt wettbewerbsfähig zu machen.“ (ek)
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www.zufall.de
Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
Leipzig/Halle. Dem Fachmann fällt auf, dass hier die Zukunft Mitteldeutschlands begonnen hat. Und dies ist erst der Anfang, geht es nach dem Willen von Wirtschaftsförderern und Landesregierungen. Einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft setzte der Logistik-Dienstleister DHL. Nachdem bereits vor gut vier Monaten der „DHL-Air Hub“, eine riesige Frachtverteilanlage, am Flughafen in Betrieb ging, feierte das Unternehmen Ende Mai den nun offiziellen Start. Ausschließlich lobende Worte fanden der neue PostChef Dr. Frank Appel für das Drehkreuz. „Unser Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/ Halle ist ein logistisches Zentrum von Weltformat“ urteilte Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Post World Net gleich zu Beginn seiner Rede. Neben den beiden anderen Drehkreuzen Wilmington (USA) und Hongkong ist Leipzig einer der drei Verladeorte der DHL-Gruppe. Das Unternehmen hat bisher rund 2.000 Mitarbeiter eingestellt. Bis 2012 sollen es 3.500 sein. Weitere 7. 000 werden entstehen, durch Firmen, die sich erfahrungsgemäß im Umfeld einer solchen Investition ansiedeln. Zum Anlass der Eröffnung von Deutschlands größter Sortieranlage reisten auch prominente Gäste aus Berlin an. Vizekanzler und Außenminister Frank-
Auf dem rund 200 Hektar großen Areal investierte die Post-Tochter in den zurückliegenden Jahren gut 300 Millionen Euro in eine über 400 Meter lange und 48.000 Quadratmeter große Halle, das Sortierzentrum, sowie in einen 27.000 Quadratmeter großen Flugzeughangar. Beide Gebäude
„Das mitteldeutsche Luftfrachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle ist ein logistisches Zentrum von Weltformat.“ DR. FRANK APPEL, VORSITZENDER DES VORSTANDES, DEUTSCHE POST AG
liegen entlang des Vorfeldes, auf dem bis zu 55 große Flugzeuge zum be- und entladen Platz finden. Derzeit landen jeden Abend etwa 60 Frachtmaschinen aus der ganzen Welt, werden entladen und nachdem die Fracht in der Sortieranlage, dem Verteilzentrum, umgepackt wurde, starten sie in den frühen Morgenstunden wieder in alle Welt. Die Sortieranlage bewältigt pro Stunde die ungeheure Menge von 60.000 Paketen und 36.000 Dokumenten. Jeden Tag werden etwa 1.500 Tonnen Fracht umgeschlagen. (su)
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www.dhl.de www.made-in-thueringen.com
Foto: Deutsche Post AG
„Thüringen ist ja nun an einigen Stellen etwas kompliziert, was es aber auch reizvoll macht. In Thüringen tut sich nicht viel – betrachtet man es nur von außen.
Walter Steinmeier bekräftigte, dass die Bundesrepublik Gewinner der Globalisierung sei und nun, auch Dank des Engagements von DHL, im globalen Wachstumsmarkt der Logistik wieder ganz vorn dabei sei. Deutschlands zentrale Lage in Europa und die Nähe Mitteldeutschlands zu osteuropäischen Wachstumsmärkten waren wichtiger Grund für DHL, in Leipzig/Halle zu investieren, so der Bundesminister.
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MST / Technische Keramik
Dr. Knuth Baumgärtel (stehend), geschäftsführender Gesellschafter der MicroHybrid GmbH beim Statusworkshop des Wachstumskerns fanimat nano in Hermsdorf
Leistungsverbund innovativen Wachstums Eine gezielte Förderung und die Offenheit aller Partner führten den Wachstumskern fanimat nano in den zurückliegenden Jahren zum Erfolg In den Branchen Mikrosystemtechnik, Automotive, Optoelektronik, Medizintechnik und Bio-, Chemie- und Umwelttechnik ist der Freistaat Thüringen sowohl in der Forschung, als auch in der Produktion innovativer Techniken auf den Märkten der Welt vertreten. Die Kompetenz führte dazu, dass ab dem Jahr 2005 acht Unternehmen der Region Hermsdorf im Wachstumskern fanimat gemeinsam Erfahrungen funktionaler keramischer Werkstoffe nutzen und weiter ausbauen wollten. Ziel war es, marktreife Produkte zu realisieren, die mit herkömmlichen Verfahren nicht dem Marktanspruch entsprachen. Zum Ablauf der Förderperiode zeigt sich nun, dass die Ansprüche nicht zu hoch angesetzt waren. So streben die beteiligten Unternehmen bis zum Jahr 2011 eine Verdopplung ihres Umsatzes auf dann rund 110 Millionen Euro an. Gleichzeitig soll die Zahl der Beschäftigten in den acht Hermsdorfer Firmen auf über 800 anwachsen. Durch die Bündelung von Ressourcen vor Ort wurden zum Beispiel bei
Tridelta neuartige Leistungsferritwerkstoffe für den Markt der Informationsund Kommunikationstechnik entwickelt Die Mathys AG ist auf Basis gemeinsamer Werkstoffentwicklung in der Lage, keramische Implantate höherer Festigkeit anzubieten. In den Unternehmen der Mikrotechnik und Sensorik entstanden in Zusammenarbeit mit dem Hermsdorfer Institut für Technische Keramik HITK innovative Materialkompetenzen und Technologien, die nun bei der Produktion von Infrarotsensoren, Hochtemperatursensoren und von Mehrlagenkeramik Anwendung finden. „Wir wussten alle, wohin entwickelt werden sollte, und so gelang es uns, solche Innovationen marktgerecht zu ermöglichen“, begründet Dr. Bärbel Voigtsberger, Geschäftsführerin des HITK den Erfolg von fanimat nano. Seit dem Jahr 2005 wurden am Keramikstandort Hermsdorf, an dem seit mehr als 100 Jahren auf dem Gebiet der technischen Keramik geforscht und produziert wird, aus dem Wachs-
tumskern drei neue Unternehmen gegründet. Andere Unternehmen sind mit Partnern wichtige Beteiligungen eingegangen. Die HYDAC GmbH aus dem Saarland, ein Spezialist für Hydrauliksysteme, beteiligte sich an der Siegert TFT GmbH, die auf dem Gebiet der Sensorik neuartige Technologien entwickelte. Insgesamt konnten in den zurückliegenden Jahren 13 Patente angemeldet werden, fünf weitere sind in der Planungsphase. Die Rauschert Keramische Bauelemente GmbH wiederum punktet auf dem Gebiet Automotive, einer weiteren Schlüsselbranche in Thüringen. Keramische Bauelemente, wie Heizungen, die sich selbst regulieren, finden heute im Automobilbau Anwendung und kommen aus dem Unternehmensteil in Hermsdorf. Als Grundlage für die positive Entwicklung des Standortes Hermsdorf und der keramischen Industrie in Thüringen sieht Dr. Voigtsberger den personellen Nachwuchs. „Den Generationswechsel haben wir geschafft. Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, werden wir den eingeschlagenen Weg weiterführen.“ Dazu zählt auch, dass Fachkräfte gezielt in der Region, beispielsweise an den Universitäten Jena und Weimar, ausgebildet werden. Darüber hinaus werden die Spezialisten der Unternehmen auch berufsbegleitend aus- und weitergebildet. Dies ist auch nötig. Denn nur auf dem Gebiet von Spezialprodukten kann der Standort Hermsdorf auch künftig neue Märkte erschließen. Keramische Standartprodukte kommen heute in großem Umfang aus Asien und Osteuropa. Im Wettbewerb um hohes Wachstum müssen Inhalte und Know-how gebündelt werden, damit Spezial- und Systemprodukte, wie sie in Hermsdorf entwickelt werden, auch künftig den Weltmarktforderungen entsprechend angeboten werden können. (su)
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Umsatzsteigerung durch Investitionen Der größte konzernunabhängige Magnethersteller Europas hat seine Heimat in Hermsdorf und sieht hier auch weiterhin seine Zukunft. Nachbarschaft und Nähe schaffen Synergien. So umschreibt die Prokuristin der TRIDELTA GmbH in Hermsdorf, Christine Schmied, den Entschluss, den Werkzeugbauer TriWeFo zu übernehmen. Hervorgegangen aus den Keramischen Werken Hermsdorf, positionierte sich der Werkzeugbauer in den zurückliegenden Jahren erfolgreich am Markt. Nun, als Teil des Konzerns TRIDELTA, wird die TriWeFo weiterhin als kompetenter Partner für Spritzguss- und Presswerkzeuge und Präzisionsteile seine Kunden bedienen. Etwa 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Lieferant außerhalb seines neuen Eigentümers. Für den Eigner bedeutet dies einerseits ein erfolgreich agierendes Tochterunternehmen, andererseits ist der wichtigste Systemlieferant fest an das Unternehmen gebunden – Synergien entstehen. Der Zukauf der TriWeFo geschieht mitten in einer Phase der großen Umbrüche bei TRIDELTA. Die für den Standort wichtige Fertigung von Hart- und Weichferriten wurde in zwei getrennte Unternehmensteile aufgegliedert. Nach Aussage von Christine Schmied ändert sich für den
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Kunden nichts. Ansprechpartner, vor allem aber die Produkte und die hohe Qualität und Zuverlässigkeit bleiben erhalten. Nötig wurde die Trennung, da beide Bereiche technisch nichts miteinander zu tun haben und die Transparenz innerhalb des Konzerns verbessert werden soll. Bei den Hartferriten, die unter anderem im Automobilbau zum Einsatz kommen, ist die TRIDELTA mittlerweile an die Kapazitätsgrenzen bei der Produktion gestoßen. In den kommenden zwei Jahren werden bis zu zehn Millionen Euro in die Erweiterung der Anlagen investiert. Hartferrite, also keramische Dauermagnete, werden vorwiegend in der Fahrzeugtechnik und der Sensortechnik eingesetzt. Auch im Bereich der Weichferrite, weichmagnetischer Keramikwerkstoffe, setzt die TRIDELTA auf konsequentes Wachstum. Hier zahlte sich die Mitgliedschaft im Wachstumskern fanimat aus. Über gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung konnten zwei neue Patente angemeldet werden. In Prototypen und Erstserien wurden sowohl Werkstoffe als auch Technologien verbessert, die nun zum Einsatz kommen. Weichferrite werden unter anderem in Zeilentrafos,
Speicherdrosseln und Schaltnetzteilen verarbeitet; also in Segmenten, die Spitzentechnologie und neueste Fertigungsprozesse erfordern. Im kompletten Leistungsspektrum der TRIDELTA kann das Unternehmen mit Blick auf die zunehmende Konkurrenz aus Asien weiterhin nur durch die hohe Kompetenz und die langjährige Erfahrung bestehen. Der Geschäftsführer Dr. Hans-Heinrich Matthias umschreibt es so: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Allerdings müssen wir erheblich investieren, um optimistisch zu bleiben.“ Am Beispiel der Überspannungsableiter zeigt sich der Erfolg dieser Strategie. In den vergangenen drei Jahren konnte allein auf diesem Gebiet ein Umsatzwachstum von 40 Prozent auf nun rund 13 Millionen Euro erzielt werden. Die dazu nötigen Leistungen in Forschung und Entwicklung, um beispielsweise einen Überspannungsableiter in Käfigform zu optimieren, betrugen etwa zwei Millionen Euro. Dennoch zahlen sich diese Investitionen langfristig aus. Sichern sie doch die über 50 jährige Kompetenz des Unternehmens und somit die Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Anbietern. (su)
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ie Geschichte der Porzellanherstellung in Hermsdorf beginnt auf den Tag genau am 6. Januar 1890. Damals eröffnete als Außenstelle der Porzellanfabrik Kahla ein Werk zur Herstellung von Geschirr.
stoff Keramik und das Wissen um die hohen Anforderungen der Kunden ermöglichen es der Porzellanfabrik Hermsdorf, als Nischenanbieter auf diesem Gebiet bestehen zu können. Die Geschäftsführerin Sybille Kaiser nennt die Fertigung der Mahltrommeln, deren Produktion mehr als vier Monate dauert, die hohe Kunst der Keramik.
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Ausschlaggebend war die neuentstandene Bahnlinie, die Nähe zu den Rohstoffen und die hohe Verfügbarkeit von Holz, das zur Beheizung der Brennöfen wichtig war. Die spektakuläre Erfindung der Deltaglocke, eines Keramischen Isolators für Stromleitungen, brachte ab 1897 einen rasanten Aufschwung und war gleichzeitig der Beginn für die Produktion technischer Keramik in Hermsdorf. Porzellan für Rohre, Isolatoren und Hochfrequenzanwendungen waren fortan gefragte Produkte aus Hermsdorf. Mit Ausnahme der Isolatoren, die seit dem Jahr 2000 in einem Sonneberger Schwesterunternehmen gefertigt werden, beliefert die Porzellanfabrik Hermsdorf bis heute ihre Kunden mit Spezialkeramik. Keramische Wabenkörper, die als Wärmetauscher in Abluftanlagen benötigt werden, sind das Hauptprodukt. Gut 90 Prozent des Umsatzes von rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaften die Hermsdorfer mit diesen Produkten. Den Rest machen Sonderfertigungen aus. Das Sortiment ist dabei riesig. Hunderte Einzelprodukte, gefertigt nach den Wünschen der Kunden liefert die Porzellanfabrik aus. Eines davon sind keramische Mahltrommeln, die zum Mahlen feinster Oxyde in der chemischen Industrie, der Pharmaindustrie und der Lebensmittelherstellung benötigt werden. Sie garantieren neben einem langen weil verschleiß-
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Ein eigener Form- und Modellbau innerhalb der Porzellanfabrik ermöglicht es, dass innerhalb kurzer Zeit alle Wünsche der Kunden nach Form, Größe und Funktionalität umgesetzt werden. Grenzen setzt hier nur der Werkstoff Porzellan selbst.
Technische Keramik nach Maß 5.000 Tonnen keramische Produkte verlassen jedes Jahr die Porzellanfabrik Hermsdorf. armen Lebenszyklus, feine Pulver ohne metallische Abriebe. Etwa 50 dieser Trommeln, die ein Fassungsvermögen von bis zu 300 Litern haben, fertigen Mitarbeiter der Porzellanfabrik jährlich in Handarbeit. Jahrelange Erfahrungen mit dem Werk-
Kontakt Porzellanfabrik Hermsdorf GmbH Keramikerstraße 5-7 D-07629 Hermsdorf/Thüringen Tel.: +49 (0) 366 01 - 644 06 Fax: +49 (0) 366 01 - 614 10 E-Mail: info@pofahermsdorf.de Internet: www.pofahermsdorf.de
Und dafür, dass die Grenzen des Möglichen immer weiter nach hinten geschoben werden, sorgen andere Unternehmen, die in der Nähe der Porzellanfabrik ansässig sind. Mit dem Hermsdorfer Institut für Technische Keramik (HITK) beispielsweise wird eng zusammen gearbeitet. Wann immer dort, oder aber auch in anderen Unternehmen, größere keramische Bauteile benötigt werden, fertigen diese die etwa 100 Mitarbeiter der Porzellanfabrik. Somit profitiert das Unternehmen auch von Aufträgen, die an die Hersteller von Spezialkeramik in Hermsdorf vergeben wurden. „Das gesamte Industriegelände in Hermsdorf ist einmalig. Jeder kennt hier jeden und wir arbeiten auf vielen Gebieten eng zusammen und helfen und unterstützen uns“, lobt Geschäftsführerin Kaiser die engen Kontakte in Hermsdorf. Viele der Unternehmen sind Aus- oder Neugründungen aus dem 1991 aufgelösten volkseigenen Betrieb TRIDELTA. Der persönliche Kontakt von einst eint bis heute die gewachsenen Strukturen in Hermsdorf. (su) 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Kleine Helfer im Alltag Forschungseinrichtungen suchen gezielt den Kontakt zu Thüringer Unternehmen, die sich den Anforderungen der modernen Mikrosystemtechnik stellen müssen.
Für viele Branchen stellt der Trend zur Miniaturisierung und Skalierung eine Herausforderung dar, der sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wie sie die Unternehmenslandschaft in Thüringen prägen, allein nur schwer stellen können. Andererseits sind regionale Forschungszentren vorhanden, deren Palette an Angeboten für neu in die Mikro- und Nanosystemtechnik (MNST) einsteigende KMU oft sehr hilfreich wäre. Gerade für Unternehmen, die durch den Wandel ihrer Branche erstmals vor Fragestellungen der Miniaturisierung gestellt sind oder zum Einstieg in die Nanotechnologie gedrängt werden, ist der Erstkontakt zu wissenschaftlichen Einrichtungen oft schwierig und mögliche Kooperationspartner in der eigenen Region sind zumeist noch unbekannt. An dieser Stelle setzt ein Projekt der TU Ilmenau an, um die wissenschaftlichen und wirtschaftsnahen Dienstleistungen für die MNST in Thüringen für Unternehmen unterschiedlicher Branchen transparent und nutzbar machen. Der MNST-Broker ist ein
Projekt, das Unternehmen der Mikrosystemtechnik helfen soll, Kooperationspartner in der Universität oder im CiS Institut für Mikrosensorik, aber auch weitere Partner entlang der Wertschöpfungskette in Thüringen zu finden (Grafik unten). Oft reicht es nicht aus, eine gute Produktidee zu haben, es müssen auch alle Zweige der Innovations- und Wertschöpfungskette realisierbar sein. Dies geschieht in der Regel nur im Verbund von Industrie und Forschungseinrichtungen. Neben dem „Mikro-Elektro-Mechanischen System“, kurz als MEMS bezeichnet, das die Funktion realisiert, bedarf es aber noch eines Gehäuses, das die MEMS schützt, und einer Elektronik für die Ansteuerung sowie der Aufbau- und Verbindungstechnik (AVT) und des End-Tests. Erst durch die Kombination dieses Know-hows entsteht Wertschöpfung. Thüringen ist laut IVAM-Studie einer der „großen“ Standorte der Mikrosystemtechnik in Deutschland, aber die Unternehmen gehören nicht unbedingt immer zu den in der Öffentlichkeit bekannten Namen. Mikrosystemtechnik ist eine Querschnittstechnologie und ihre Produkte landen in so unterschiedlichen Endprodukten wie Kraftfahrzeugen, mobilen Kommunikationsgeräten oder Medizintechnik-Produkten. Viele Unternehmen bieten innerhalb der MST wiederum hochspezialisierte Prozessabschnitte an, so dass sie vom Endnutzer nie wahrgenommen werden und doch unverzichtbar
Wertschöpfungskette wirtschaftsnaher Dienstleistungen Lösungsansätze
Produktidee, Spezifikation
Prozessmodule
Entwurf
MEMS
Entwurf
Gehäuse
Entwurf
Foto: Fraunhofer IKTS
Sie sind längst da: die kleinen Helfer im Alltag, die unsere Fahrzeuge sicherer und sparsamer machen, die aus dem Mobiltelefon längst ein universelles Mess- und Kommunikationsgerät machen und die die Haushaltsgeräte noch komfortabler in der Bedienung werden lassen. Aber wo kommen diese Teile eigentlich her? Viele kommen zumindest in Teilen aus Thüringen! Und ihr Anteil an den Produkten des täglichen Lebens wird weiter wachsen.
Mikrobrennstoffzellen werden bereits als Alternative zu Batterien gefeiert. Ihre Herstellung aus Hunderten kleinster Einzelteile ist jedoch teuer und aufwändig. Mit einer neuen Technik lassen sich Brennstoffzellen aus Keramik kostengünstig aus einem einzigen Stück herstellen. (bo)
sind. Sie sind – neudeutsch – oft die „hidden champions“, ohne die vieles nicht so funktionieren würde wie es heute erforderlich ist. Forschungszentren, wie das Institut für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau, bieten darüber hinaus auch innovative, neue Forschungsansätze, die für eine Umsetzung in zukünftige Produkte geeignet sind. Insbesondere die Phasen von der Machbarkeitsstudie bis zur Verifikation können von der Forschung intensiv begleitet werden, bei der Fertigungseinführung sind dann eher die Verbünde aus industriellen Partner gefragt, eine qualitätsgesicherte Fertigung für ihre Kunden zu garantieren. AUTOR: PROF. DR.-ING. MARTIN HOFFMANN, TU ILMENAU INSTITUT FÜR MIKRO- UND NANOTECHNOLOGIEN
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Die Deutsche Keramische Gesellschaft e.V. (DKG) wurde 1919 als technisch-wissenschaftlicher Verein gegründet. Als Vereinszweck wurde die „Förderung der gesamten Keramik in technischer, wissenschaftlicher und künstlerischer Hinsicht“ festgelegt. Ihr gehören aktuell 247 Firmen und Institute sowie 982 persönliche Mitglieder im In- und Ausland an. Sie ist Diskussionsforum und Kommunikationsplattform für technisch wissenschaftliche Fragen und für Probleme der Ausbildung, Fortbildung, der Forschung und Lehre und des Umweltschutzes. (su) QUELLE: DKG
Regionale Industrie-Partner für die Produktfertigung entlang der Wertschöpfungskette
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www.dkg.de
Quelle: TU Ilmenau, Institut für Mikro- und Nanotechnologien
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Gläserne Vielfalt aus Ilmenau Wachstum bei Umsatz und Mitarbeiterzahlen, trotz extrem hoher Investitionen, zeichnet die Entwicklung der Technischen Glaswerke Ilmenau aus. Die bereits auf das Jahr 1675 zurückgehende Geschichte der Glasmacherkunst in Ilmenau wird bis heute durch die Technischen Glaswerke Ilmenau GmbH (TGI) gelebt, die seit 2006 mehrheitlich zur MEP Management + Equity Partners AG mit Sitz in Hamburg gehört. Laborgläser von TGI in Form von beispielsweise Erlenmeyerkolben, Messpipetten oder Messzylinder finden Abnehmer auf der ganzen Welt. Schaugläser, wie sie in Kesseln, Tanks und Behältern benötigt werden, bieten die Glaswerke mit extrem guter Widerstandsfähigkeit gegen Säuren und Kesselwasser an. Darüber hinaus sind sie in der Lage, auch Temperaturen von über 300 Grad ohne Schäden lange Zeit zu überstehen. Technisches Pressglas, das ebenfalls eines der Produkte aus Ilmenau ist, findet als Reflektor, als Linse für Bühnenbeleuchtung, als Abdeckscheibe für Leuchten oder Glasgaletten für die Faserindustrie Anwendung. Darüber hinaus produzieren die rund 240 Mitarbeiter auch Gläser für den Hausgebrauch. Teekannen, Trinkgläser oder Mikrowellengeschirr werden in hohen Stückzahlen gefertigt. In diesem Segment bedienen die Glaswerke Ilmenau die gesamte Wertschöpfungskette, wie Geschäftsführer Dr. Hartmut Kainer bestätigt. „Vom Glasschmelzen, über das Anbringen von Plastikgriffen oder den Aufdruck von Skalierungen, bis hin zur www.made-in-thueringen.com
Verpackung übernehmen wir für unsere Auftraggeber alles.“ Bis dieses Komplettpaket geschnürt war, mussten große Herausforderungen bewältigt werden. In den zurückliegenden Jahren mussten die Schmelzwannen, in denen das Rohglas bei Temperaturen von bis zu 1.400 Grad geschmolzen wird, komplett erneuert werden. Je nach dem, bei welchen Temperaturen welche Gläser geschmolzen werden, haben die Wannen eine Lebensdauer von zwei bis acht Jahren. Zwischen 2007 und 2008 investierte das Unternehmen über neun Millionen Euro in neue Schmelzwannen und ist nun auf dem neusten Stand der Technik. Gleichzeitig konnte durch den Einsatz neuer Technologien der Umsatz auf über 23 Millionen Euro erhöht werden. Das angestrebte Ziel von 30 Millionen Euro Jahresumsatz rückt in greifbare Nähe. Um die hohen Qualitätsansprüche der Kunden zu halten, sind diese Investitionen dringend notwendig. Der Exportanteil in alle Teile der Welt beträgt 70 Prozent. Auf dem Weltmarkt jedoch setzen sich nur hohe Qualität und Zuverlässigkeit durch. „Wir müssen immer einen Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerbern haben.“ betont Geschäftsführer Dr. Kainer die Erfolgs- und Unternehmensphilosophie. Denn Glas produzieren kann nach seiner Aussage jeder. Dieses Gemenge aus
Sand, Natrium und Kalk, das bei 1450 Grad geschmolzen und als unterkühlte Flüssigkeit unter dem Namen „Glas“ bekannt ist, gehört seit Jahrhunderten zu den Handelsprodukten des Weltmarktes. Doch nur Fähigkeiten, die ein Spezialglas ausmachen, helfen den Glaswerken Ilmenau, ein Nischenprodukt mit internationaler Nachfrage anbieten zu können. Zur Sicherung dieses Rufes bedient sich das Unternehmen der Kompetenz und der Erfahrung der Mitarbeiter, die teilweise bereits seit ihrer Berufsausbildung in der Ilmenauer Glasindustrie tätig sind. Der Slogan von MEP und TGI lautet daher „Menschen machen Glas“. Gezielt suchen die Technischen Glaswerke Ilmenau deshalb auch den Kontakt zu den Hochschulen der Region, denn die Schaffung neuer zukunftssicherer Arbeitsplätze steht für das Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung. Praktikanten, Diplomanten und Studenten gehen in dem hochmodernen Unternehmen ein und aus. Sie profitieren von den Erfahrungen der alteingesessenen Mitarbeiter, diese wiederum nutzen das Know-how ihrer Kollegen, die auf dem neuesten Stand der technischen Forschung stehen. (su)
Kontakt Technische Glaswerke Ilmenau GmbH Leiterin der Unternehmenskommunikation: Marita Meyer-Kainer Tel.: +49 (0) 40 - 280 950 10 E-Mail: mmk@tgi-glas.com Internet: www.tgi-glas.com
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Jan-Thomas Kühnert (2.v.l.), Dr. Hannes Richter (mitte) und Dr. Ingolf Voigt (2.v.r.) als strahlende Sieger bei der Verleihung des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland 2008 in der Kategorie Clusterpreis Energie und Umwelt.
Umweltschutz mit Keramik Forschung und Entwicklung auf der einen und die Produktion innovativer Keramik auf der anderen Seite ergeben eine zukunftsträchtige Symbiose am Standort Hermsdorf. Deutschlands Vorreiterrolle im Umweltschutz und den dazugehörigen Technologien erntet seit einigen Jahren Achtung und Anerkennung weltweit. In welch vielfältigen Branchen hierbei auf höchstem Niveau gearbeitet wird, zeigt das Beispiel Keramik in Hermsdorf. Das 1992 gegründete Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V., kurz HITK, sieht sich hierbei als Kompetenzzentrum wirtschaftsnaher Forschung auf dem Gebiet keramischer Industrie in Thüringen. Mittels keramischer Membranen können zukünftig beispielsweise Stickoxyde in Abgasen von Kraftwerken vermindert werden. Im Bestreben der Industrie, in der Zukunft CO2-freie Kohlekraftwerke zu konzipieren, sind die Forschungsergebnisse aus Hermsdorf ein wichtiger Beitrag. Luft, die in die Brennkammer eingeleitet wird, strömt durch dünne Röhrchen, in denen nur der Sauerstoff herausgefiltert wird. Stickstoff und andere Bestandteile werden in ionenleitenden Membranen zurückgehalten, der Verbrennungsprozess optimiert und Schadstoffe vermieden. Nur Keramische Bauelemente, die auch bei Temperaturen von mehr als 800 Grad effizient arbeiten, können hier angewendet werden. Auch für die chemische Industrie bietet technische Keramik interessante Anwendungsgebiete. So entsteht bei der Produktion von Salpetersäure umweltschädliches Lachgas. Eigens dafür haben die Mitarbeiter des HITK Katalysatoren entwickelt, die das Klimagas abbauen. Für die Herstellung dieser extrem festen und vielfältig einsetzbaren keramischen Mate22
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rialien forscht das HITK unter der Leitung von Dr. Bärbel Voigtsberger an feinst dispersen Pulvern, sogenanntem Nanopulver. Mit seiner Hilfe sind die 90 Mitarbeiter des Instituts nun auch imstande, transparente Keramik zu entwickeln, deren Einsatzgebiete heute kaum abzusehen sind. Diese hochspezifische Forschung auf dem Gebiet keramischer Schichten, Strukturkeramik, Verfahrenstechnik und Mikrosystemtechnik wird abgerundet durch die dem Hermsdorfer Institut angegliederte inocermic GmbH. Bei Bedarf wird das, was die Forscher des Institutes entwickelt haben, zur Produktreife geführt und nach den Wünschen der Endkunden hergestellt. Standardprodukte sind hier nicht zu finden. Speziell auf die Bedürfnisse der Auftraggeber wird das Know-how des HITK im industriellen Maßstab umgesetzt. Zeolith-Membranen beispielsweise ermöglichen es, bei der Herstellung von Bioethanol einen Reinheitsgrad von 99,6 Prozent Ethanol zu erreichen. Die keramischen Membranen haben Poren mit einer Größe von nur 0,4 Nanometern. Unter bestimmten Bedingungen trennen sie die Wasser-Alkoholmischung auf, sodass der hohe Ethanolgehalt übrig bleibt. Für diese Entwicklung wurde die inocermic in diesem Jahr mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland auf dem Gebiet Energie/Umwelt ausgezeichnet. Denn durch das neu entwickelte Verfahren kann der Energieaufwand um 20 Prozent gesenkt werden. Das 1993 gegründete Unter-
Fertigung von Zeolithmembranen für die Bioethanolaufkonzentration in der inocermic GmbH
nehmen mit seinen 50 Mitarbeitern hat sich im Laufe der Zeit überaus positiv entwickelt. Das Umsatzvolumen stieg auf rund fünf Millionen Euro, mit Steigerungsraten von gut 20 Prozent in den vergangenen Jahren. „Das HITK hätte am Standort Hermsdorf keinen Bestand, wenn wir allein wären. Die Vielfalt der hier ansässigen Unternehmen, die Kooperation im Bereich der Forschung und Entwicklung und der gegenseitige Austausch zwischen dem Institut, der inocermic GmbH und auch den anderen hier ansässigen Unternehmen haben uns zukunftsfähig gemacht.“ betont Frau Dr. Voigtsberger mit Verweis darauf, dass in Hermsdorf fast ausschließlich innovative Spezialprodukte entwickelt werden. Ihre These lautet: „Wir sichern den Standort nur über Innovationen, die wir in neuen Produkten und Verfahren zum Einsatz bringen.“ Die Ergebnisse der vergangenen Jahre geben ihr und ihren Ideen recht. Ein fester Stamm hochqualifizierter Fachkräfte mit der Kernkompetenz im Bereich der Festkörperchemie sichert auch das weitere Wachstum des HITK und der inocermic GmbH. (su) Kontakt Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V. Michael-Faraday-Straße 1 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 36601 - 639 02 E-Mail: info@hitk.de Internet: www.hitk.de inocermic GmbH Michael-Faraday-Straße 1 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 36601 - 639 02 E-Mail: info@inocermic.de Internet: www.inocermic.de www.made-in-thueringen.com
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Millionen für Mikrosysteme Das Kompetenzdreieck „Optische Mikrosysteme“ mit den Partnern Friedrich-Schiller-Universität Jena, Technische Universität Ilmenau, CiS Institut für Mikrosensorik Erfurt, Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik sowie Institut für Photonische Technologien in Jena ist zu einem Pilotprojekt im Förderprogramm Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern ernannt worden. Jena. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Partner mit 7,5 Millionen Euro, wie Anfang Mai Forschungsministerin Annette Schavan bekannt gab. Optische Mikrosysteme bilden die Grundlage neuartiger Beleuchtungsund Sensorsysteme. Die Thüringer Industrie ist hier mit einem Exportanteil von cirka 60 Prozent wesentlicher Zulieferer für Märkte wie Information, Produktion, Lebenswissenschaften und Medizin sowie Energie und Umwelt. „Mit der Förderung wird die Zusammenarbeit der Einrichtungen in der Grundlagenforschung und angewandter Forschung verfestigt“, betont Prof. Dr. Andreas Tünnermann. Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sähen diese Zusammenarbeit als Basis für nachhaltige wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region, so der Direktor des Jenaer Uni-Instituts für Angewandte Physik, der in Personalunion das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik leitet. Das BMBF hat die besonderen Kompetenzen der Akteure der Region Jena-Erfurt-Ilmenau auf den Gebieten Optik und Mikrosystemtechnik anerkannt und unterstützt die Aktivitäten auf den Feldern Ausbildung und Fachkräftesicherung sowie Forschung und Innovation. Hierzu wird das vorhandene Know-how durch strategische Investitionen auf zukünftige Innovationsfelder der optischen Mikrosysteme ausgerichtet und anwenwww.uni-jena.de ! dungsorientierte Grundwww.iap.uni-jena.de lagenforschung vorgewww.iof.fraunhofer.de nommen. (su/bo)
Prof. Dr. Andreas Tünnermann, Sprecher des Kompetenznetzes „Optische Mikrosysteme“
Foto: FSU
„Ein wesentliches Charakteristikum von Optik und Mikrosystemtechnik in Thüringen ist die seit mehr als 100 Jahren bestehende Zusammenarbeit der Wissenschaft mit der Wirtschaft in der Tradition von Abbe, Schott und Zeiss. Die Förderung unserer Einrichtungen durch den Bund im Rahmen des Programms Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern ist für uns eine hohe Auszeichnung.“ (bo)
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Die Interessenvertretung im Mittelstand Der Verein MTT strebt danach, die Mikrotechnik in Thüringen zu stärken und sie international bekannt zu machen.
Die Thüringer Mikrosystemtechnikszene erlebte in den zurückliegenden Jahren vielfältige wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen sowie Neuerungen. Im Zuge dessen vollzog sich auch eine kontinuierliche Vernetzung von Forschung, Technologie und Wirtschaft.
Baumgärtel, besonderes Augenmerk auf die Sicherung von Fachkräften im Land. Dabei baut er auf die Erfahrungen des Aus- und Weiterbildungsnetzwerkes
Ein Ergebnis hiervon ist die ClusterInitiative „Mikrotechnik Thüringen e.V.“ (MTT). Dieser Verbund aus wissenschaftlichen Instituten und Technologiefirmen macht es sich zum Anliegen, weitere Impulse für Innovationen zu setzen, um die technologische Infrastruktur Thüringens auszubauen und eine Bündelung von Kompetenzen im Marktsegment der Mikrosystemtechnik voranzutreiben. Hierbei legt der Vorstandsvorsitzende des MTT e.V., Dr. Knuth
FasiMiT. Künftig aber werden die Inhalte stärker am Netzwerk MTT ausgerichtet. Denn neben dem Halten von Fachkräften soll auch die Politik im Freistaat für die Belange der Mikrosystemtechnik stets ein offenes Ohr haben. „Wir möchten bei der Landesregierung Prioritäten setzen und die Förderung der Unternehmen lenken. Bisher ist das Wirtschaftsministerium allen unseren Ideen offen“, meint Dr. Baumgärtel optimistisch. Innovative Ideen, kreatives Agieren und Interagieren sowie kompetentes Handeln auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik sind für die 24 Mitglieder des Clusters ebenso charakteristisch, wie ein Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuen Technologien. Entwickelt haben sich viele Thüringer
Laseranwendungszentrum
Feinschneiden Edelstahl 0,02 bis 5 mm Aluminiumlegierungen bis 3 mm Kupfer und Kupferlegierungen bis 2 mm Wolframlegierungen bis 1 mm Rohrbearbeitung Konturschneiden in Metallfolien 24
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Keramikbearbeitung Scriben, Schneiden und Bohren von Dickschicht- u. Dünnfilmsubstraten Al2O3, AlN, LTCC, poröse Keramik Beschriften u. Strukturieren Teiledirektbeschriftung, Tiefengravur Etiketten- u. Barcodebeschriftung
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Institute und Unternehmen aus der Mikroelektronik. Mittlerweile werden durch zentrale Akteure des Thüringer Netzwerkes verschiedene Materialien, Komponenten, Technologien und Funktionen in einem Mikrosystem miteinander verbunden. Zur besseren internen Kommunikation, aber auch für den weiteren Aufbau der Außendarstellung ist derzeit die Stelle eines Ansprechpartners ausgeschrieben, der permanent für alle Fragen und Anliegen den Mitgliedern des Vereins, aber auch Interessierten zur Verfügung stehen soll.
chern und stetig weiter zu entwickeln. Im inhaltlichen Kern besteht ein Hauptanliegen des MTT e.V. deshalb darin, eine breite Interessenvertretung für die Mikrosystemtechnik in Thüringen zu etablieren. Zukünftig wird der Verein seine Aktivitäten ausweiten, indem er sich zum Beispiel stärker auf die nationale und internationale Präsentation der thüringischen
Aufgrund des vielfältigen Spektrums an Funktionalitäten und Anwendungen ist die Mikrosystemtechnik eine Zukunftsbranche Thüringens, denn die Mikrosystemtechnik entwickelt sich kontinuierlich weiter. Dies hat auch zur Folge, dass sie als eine Kerntechnologie in zahlreiche neue Anwendungen gelangen kann und wird. Um die hiermit verbundenen Chancen nutzen zu können, ist es notwendig, die technologischen Grundlagen zu si-
Technologie-Unternehmen fokussiert. Regelmäßig durchzuführende applikative und kundenbezogene Workshops sollen dazu beitragen, weitere Partner aus dem industriellen Umfeld zu gewinnen. Darüber hinaus werden Empfehlungen für die Thüringer Wirtschaftsund Technologiepolitik erarbeitet. Vor allem die Klein- und mittelständischen Unternehmen der Branche werden von den Aktivitäten des Netzwerkes profitieren. Ihre Stimme wird leider zu oft überhört. Dabei sind es oftmals gerade die Kleinen, die durch Innovationen und neue Fertigungsverfahren Impulse für neues Wachstum bringen. Die Thüringer Mikro-Technologie wird durch die Arbeit des MTT e.V. künftig nicht nur schnellen Zugang zu anderen Clustervereinigungen dieser Art bekommen. Auch international will der Verein auf eine dynamische und zukunftsweisende Branche in Thüringen aufmerksam machen. (su)
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Präzision in Chrom
Photomasken von ML&C in Jena ML&C Masken Lithographie und Consulting GmbH in Jena ist ein Hersteller von Masken für die Photolithographie. Kernkompetenz des Unternehmens ist die hochpräzise lithographische Strukturierung von Photomasken. Dabei wird ein vom Kunden vorgegebenes Layout mittels Elektronenstrahl oder Laser punktweise in eine nur 100 nm dünne Chromschicht auf einem Glas- oder Quarz-Träger übertragen. Photomasken werden in der Halbleiterund Mikrotechnologie überall dort benötigt, wo durch optische Lithographie Strukturen auf Substrate (z.B. Silizium-Wafer, Keramiksubstrate oder Nickelplatten) übertragen werden sollen. Aus der Vielfalt der möglichen Layouts resultiert eine kaum noch überschaubare Vielfalt von Produkten. Dies können Komponenten der Elektronik, der Optik, der Mechanik oder Kombinationen dieser Wirkprinzipien sein. Die wichtigsten Produkte der ML&C GmbH sind Reticle für die Projektionslithographie, 1x Masken für die Kontaktund Proximity-Lithographie sowie Maskenkopien. So prozessieren wir Reticles mit minimalen Strukturbreiten im sub-µmwww.made-in-thueringen.com
Bereich ebenso wie 1x Masken aller Formate von 3 Zoll bis 9 Zoll, 14 Zoll und größer. Weitere Produkte sind Maßverkörperungen für die optische Messtechnik und das Ausführen lithographischer Bearbeitungsschritte bei der Herstellung von Bauelementen der Mikrotechnologie. Die Strukturgenauigkeit auf der Maske bestimmt wesentlich die Qualität der Funktion im späteren Produkt. Deshalb verlässt kein Produkt ohne die Vermessung der Strukturen und die Kontrolle auf mögliche Strukturfehler das Unternehmen. Markenzeichen von ML&C sind Vielseitigkeit und flexibles Eingehen auf die Wünsche unserer Kunden. Für Anwender von Masken bietet ML&C Serviceleistungen, wie RePelliceln, Maskenreparatur und -reinigung an. Gern unterstützen wir unsere Kunden in Fragen des Maskendesigns. Gefertigt wird im eigenen Firmengebäude mit drei Reinräumen von mehr als 400 m2 Fläche. Für die Belichtung stehen drei Elektronenstrahl- und drei Lasersysteme zur Verfügung. Das Unternehmen ist zertifiziert nach den Standards ISO 9001 und ISO 14001.
Kontakt ML&C Masken Lithographie und Consulting GmbH Im Steinfeld 5 07751 Jena Tel.: +49 (0) 3641 - 633 88 - 0 Fax: +49 (0) 3641 - 633 88 - 33 E-Mail: info@mlc-jena.de Internet: www.mlc-jena.de 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Keramik-Anwendungen im Automobilbau
Fotos: Robert Bosch GmbH
Technische Keramiken, führen gemessen an ihrer Bekanntheit, eher ein Schattendasein. Dabei sind sie aus vielen Bereichen der Hochtechnologie nicht mehr wegzudenken. Besonders in Bauteilen des Deutschen liebsten Kindes, dem Auto, sind sie zahlreich vertreten. So kommen beispielsweise hochsensible Komponenten im Automobilbau ohne Bestandteile der Mikrosystemtechnik und technischer Keramik mittlerweile nicht mehr aus. Zündkerzen, keramische Sensoren und Systeme zur Abgasreinigung sind nur drei Beispiele von vielen Anwendungsmöglichkeiten:
Energieersparnis Der Zündkerzenisolator ist das bekannteste Beispiel für die Unersetzlichkeit von Keramik in der Technik. Bei Dieselmotoren wird die zum Vorglühen erforderliche Spannung ebenfalls mit einem Isolator in den Verbrennungsraum eingeführt. Wenn man den Wirkungsgrad der Motoren verbessern möchte, können verschiedene Strukturteile aus Keramik weiterhelfen: Einmal gestatten sie höhere Betriebstemperaturen. Bei oszillierend bewegten Teilen wirkt sich das geringere Gewicht der Keramik günstig aus. Neben Energieersparnis erreicht man ruhigeren Lauf, und der Verschleiß wird vermindert. Erfolgversprechende Entwicklungen bei Motorventilen und angrenzenden Teilen (Tassenstößel, Nockenrolle, Kipphebelbelag) rücken diesen Fortschritt in greifbare Nähe. Erste erfolgreich getestete Motorkolben aus Kohlekeramik sind Grundlage weiterer Entwicklungen. Eine Auskleidung des Abgaskanals mit einer keramischen Wärmedämmschicht vermindert Wärmeverluste. Dies ist besonders wichtig, wenn das Abgas die Turbine eines Turboladers antreiben soll. Die Turbolader-Rotoren einiger japanischer Pkw’s bestehen ebenfalls aus Keramik.(su)
Leiterplattentechnik Keramische Permanentmagnete, sogenannte Hartferrite, besorgen den Feldaufbau in den verschiedenen Elektromotoren einschließlich der Startermotoren. Gemischregelung, Zündzeitpunktregelung, Klopfunterdrückung und weitere Funktionen werden in einem komplexen Motormanagement zusammengefasst. Eine Entwicklung der Mikrosystemtechnik. Keramische Sensoren, darunter die LambdaSonde zur Sauerstoffmessung im Abgas und piezokeramische Klopfsensoren sind wichtige Bausteine dieses Systems. Um die zugehörige Elektronik robust und sicher zu gestalten, nutzt man keramische Leiterplattentechnik. Für die Einspritzventile der Hochdruck- Dieseleinspritztechnik werden piezokeramische Akuatoren als Alternative zu Magnetventilen erprobt. Keramische Temperatursensoren und Überspannungsschutzeinrichtungen sorgen für schonenden Betrieb der Aggregate. Systeme, die die Fahrsicherheit kontrollieren, wie beispielsweise Antiblockiersysteme, Schleuderschutzsysteme und Airbag-Auslöser, benötigen Sensoren und komplexe Regelungselektronik. Diese Systeme benötigen ebenfalls keramische Bauteile. (su)
Umweltschutz Keramische Wabenkörper dienen als Katalysatorträger zur Abgasreinigung der Ottomotoren. Auf der inneren Oberfläche der Waben befindet sich in feinster Verteilung der Edelmetallkatalysator. Nur, wenn die Verbrennung optimiert wird, kann der Katalysator seine Aufgabe erfüllen. Zur kontinuierlichen Messung des Sauerstoffgehaltes im Abgas dient dabei ein keramischer Sauerstoff-Sensor („Lambda-Sonde“). Die Regelungstechnik, die diese Funktion steuert, basiert auf Mikroelektronik-Schaltungen, bei denen neben keramischen Funktionsteilen wie Kondensatoren und Widerständen auch keramische Schaltungsträger (Substrate) eine wichtige Rolle spielen. Zur Entstickung von Dieselmotorenabgas wurde ein katalytisches Verfahren entwickelt, welches die Stickoxide mit Ammoniumverbindungen reduziert. Als Katalysatoren dienen Wabenkörper (Vollkatalysatoren) aus titanoxidhaltiger Keramik. Auch der Dieselrußfilter, welcher zusätzlich erforderlich ist, besteht aus Keramik. Elektrisch leitende, temperaturwechselbeständige Keramik macht es möglich, den abgeschiedenen Ruß periodisch auszubrennen. (su)
QUELLE: DEUTSCHE KERAMISCHE GESELLSCHAFT E.V.
QUELLE: DEUTSCHE KERAMISCHE GESELLSCHAFT E.V.
QUELLE: DEUTSCHE KERAMISCHE GESELLSCHAFT E.V.
Was ist eigentlich ... Technische Keramik Als Technische Keramik werden Keramikwerkstoffe bezeichnet, die in ihren Eigenschaften auf technische Anwendungen hin optimiert wurden. Sie unterscheidet sich von den dekorativ eingesetzten Keramiken oder Geschirr (Gebrauchskeramik), Fliesen oder Sanitärobjekten unter anderem durch Reinheit und enger tolerierte Korngröße (Kornband) ihrer Ausgangsstoffe. Seit den ersten technischen Anwendungen von Porzellan als elektrische Isolatoren in der Mitte des 19. Jahrhunderts kann man von technischer Keramik sprechen. Keramikwerkstoffe, die spezielle elektrische oder piezoelektrische Eigenschaften besitzen, werden auch als Funktionskeramiken bezeichnet. Weitere Bezeichnungen sind Ingenieurkeramik, Hochleistungskeramik, Industriekeramik oder industrielle Keramik. (bo) 26
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Hochpräzise Bauelemente Modernste Technologien sparen nicht nur Platz, sondern senken vor allem bei mittleren und großen Stückzahlen Herstellungskosten. In diesem Jahr nahm die Micro-Hybrid Electronic GmbH einen neuen Reinraum der Klasse 10.000 in Betrieb. Auf 220 Quadratmetern werden in dem neuen Bondzentrum sensitive Technologien und Verfahren umgesetzt, um die Bedürfnisse der Kunden termin- und qualitätsgerecht befriedigen zu können. In die Erweiterung des Bondzentrums und die weiterführende Automatisierung wurden mehr als zwei Millionen Euro investiert. Die neue Produktionslinie besteht aus einem Place- und einem Bondautomaten
und wird in Kürze durch eine vollautomatische Schweißanlage ergänzt. Der Placer setzt hochpräzise Bauelemente, die aufgrund ihrer Funktionsweise oder aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ohne eigenes Gehäuse verarbeitet werden müssen. Dazu gehören Chips elektronischer Schaltkreise, aber auch optische Bauteile wie Filter und andere für die Schaltung notwendige Zusatzkomponenten. Je nach Typ und Anforderung können Metallsockel, keramische Träger oder andere Basismaterialien bestückt werden. Der Placeautomat überwacht seine Funktionen autark und gewährleistet durch seine hohe Wiederholgenauigkeit eine gleichbleibend hohe Qualität. Der Bondautomat verbindet die Chips und Bauelemente durch Ultra-
schalldrahtbonden mit den elektrischen Verbindungen des Chipträgers. Neben dem Standardbondprozess mit Aluminium werden auch Golddrähte verwendet, von denen jedes dünner ist als ein menschliches Haar. Zum Bondzentrum gehören auch manuelle Arbeitsplätze, die für Sonderanfertigungen und schnelle Entwicklungsmuster genutzt werden. Ebenso stehen verschiedene Testsysteme bereit, um die hohe Verfügbarkeit unserer Technologien jederzeit überwachen zu können. Die Kunden kommen aus dem Bereich der Industrieelektronik ebenso wie aus der Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt sowie dem Automobilbau. Durch die hohe Verfügbarkeit der automatischen Produktionslinie sowie die Stabilität der Verfahren auf höchstem Qualitätsniveau ist die Micro-Hybrid Electronic GmbH für ihre Kunden ein stabiler Partner. Kontakt Micro-Hybrid Electronic GmbH Heinrich-Hertz-Straße 8 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 366 01 - 592 100 Fax: +49 (0) 366 01 - 592 110 E-Mail: contact@micro-hybrid.de Internet: www.micro-hybrid.de
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wertet werden kann. Aktuelle Einsatzbereiche der Beschleunigungssensoren sind Anlagen für erneuerbare Energien und der Bau von Schnellzuglokomotiven. In Windkraftanlagen ermitteln die Beschleunigungssensoren die Auslenkung des Mastes durch Wind- und Sturmböen und initiieren eine Verstellung der Rotorblätter zur Verringerung der Windlast der Anlage.
Sensoren messen Geschwindigkeit Kleinste Bauelemente sorgen für erhöhte Sicherheit in Hochgeschwindigkeitszügen Die Mikrotechnik und Sensorik GmbH ist ein Thüringer mittelständisches Unternehmen und Entwickler und Hersteller von Beschleunigungssensoren für verschiedene Industriezweige. Die Serie BG2168 wurde aufgrund von Marktanalysen und Anfragen von Kunden entwickelt und besticht durch seine Einfachheit und Robustheit. Der Differenzkondensator ist ein Verfahren zur Ermittlung einer Beschleunigung. Dazu wird zwischen zwei metallisierte Glasplatten eine Siliziumzunge eingefügt, die sich je nach Beschleunigung in Richwww.made-in-thueringen.com
tung einer der Glasplatten bewegt. Die Änderung der Kapazität zwischen der Zunge und den Platten ist proportional der Beschleunigung und wird über eine Elektronik erfasst. Trotz der kleinen Bauform dieses Elements – es ist nur wenige Millimeter groß – ist es sehr resistent gegen mechanische Schocks und Temperaturänderungen. Es ist in der Lage, statische Beschleunigungen zu ermitteln und kann als Lagesensor für Abweichungen eines Objektes von der Waagerechten eingesetzt werden. Die Kapazitätsänderung wird elektronisch aufgearbeitet und normiert. Das Ergebnis ist ein Ausgangssignal, das proportional der Beschleunigung ist und weiter ausge-
Die Mikrotechnik und Sensorik GmbH beliefert mit ihren innovativen Produkten Kunden aus aller Welt. Viele der Beschleunigungssensoren werden für Windkraftanlagen in China geliefert, Distributoren in verschiedenen Ländern – seit kurzem auch aus Indien – führen die Produkte der Mikrotechnik und Sensorik in ihrem Programm.
Kontakt Mikrotechnik und Sensorik GmbH Heinrich-Hertz-Straße 8 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 366 01 - 592 250 Fax: +49 (0) 366 01 - 592 251 E-Mail: contact@mikrosensor.de Internet: www.mikrosensor.de 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Forschung für die Wirtschaft
Rund 100 Wissenschaftler und Ingenieure begleiten vorrangig kleine und mittelständische Unternehmen entlang der gesamten Innovationskette. Rundum betreut erhalten sie von der Forschung und Entwicklung über Prototyping bis zur Serienproduktion alles aus einer Hand: Simulation, Design, Waferprocessing, Aufbau- und Verbindungstechnik sowie Test und Kalibrierung. So bietet die CiS-Sparte Mikrosystemtechnik Komplettlösungen im Bereich MEMS (MicroElectro-Mechanical Systems), MOEMS (Micro-Opto-Electro-Mechanical-Systems) und der kapazitiven Sensorik an. Das Ergebnis eigener Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist die Technologieführerschaft in den Bereichen Strahlungsdetektoren, DruckMEMS und Photodioden. Im Verbund mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik hat das CiS das Applikationszentrum Mikrooptische Systeme - amos - gegründet. Ziel dieser Allianz ist es, innovative Lösungen durch das Verbinden von Optik und Mikrosystemtechnik zu generieren. Mit dem SolarZentrum verfügt das Institut inzwischen über ein weiteres erfolgreiches Standbein. Hier greifen die Wissenschaftler auf eine komplette Prozesslinie zur Herstellung von Solarzellen zurück. Dies wird ergänzt durch entsprechende Charakterisierungsmethoden und durch umfassende werkstoffkundliche Analytik, durch Prüfmethoden zur Ermittlung von Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Solarmodulen in einem Klimatestzentrum und Freiflächenprüffeld.
Kontakt CiS Institut für Mikrosensorik GmbH Konrad-Zuse-Straße 14 D-99099 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 6631 410 Fax: +49 (0) 361 - 6631 413 E-Mail: info@cismst.de Internet: www.cismst.de 28
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Foto: CERN / Genf
Als Anbieter von hochwertigen FuE-Dienstleistungen steht das CiS Institut für Mikrosensorik GmbH Erfurt für „competence in silicon“. Basistechnologie ist die Mikrosystemtechnik, die am CiS innovativ mit den Zukunftsfeldern Sensorik, Photovoltaik, Optik, und Nanotechnologie verknüpft wird.
Dem Urknall auf der Spur Der größte Teilchenbeschleuniger der Welt setzt auf Technik aus Erfurt Genf/Erfurt. Das Erfurter CiS Institut für Mikrosensorik GmbH wurde vergangenes Jahr in Genf mit dem „ATLAS Supplier Award“ des europäischen Kernforschungszentrums CERN ausgezeichnet. Damit wurde das Erfurter Forschungsinstitut für die Entwicklung und Zulieferung spezieller Siliziumdetektoren, die für Messungen im Rahmen des größten Physikexperiments der Welt benötigt werden, geehrt. Die Auszeichnung würdigt die umfassende Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die hervorragende Produktqualität der Siliziumdetekoren sowie die reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Thüringer Forschungseinrichtung und dem CERN. Siliziumdetektoren sind hochempfindliche Messeinheiten, etwa so dünn wie eine Visitenkarte mit vielen tausend Messzellen. Diese Messzellen sind in der Lage, die Spur, die beim Durchflug hochenergetischer Teilchen entsteht, vermessen zu können. Deshalb sind sie für die CERNWissenschaftler von großer Bedeutung: Im größten Teilchenbeschleuniger der Welt erforschen 1.800 Physiker von über 220 Universitäten aus 35 Ländern das grundlegende Wesen der Materie und wollen damit der Entstehung der Welt auf die Spur kommen. In einer 27 Kilometer
langen unterirdischen Teilchenkanone, genannt „Large Hadron Collider“ (LHC), wollen sie den Urknall simulieren und so die Frage der Fragen beantworten: Wie ist unsere Welt entstanden? Dafür werden Wasserstoffatomkerne mit noch nie gekannter Wucht aneinander prallen, um zu untersuchen, was bei der Kollision passiert. Eines der Experimente trägt den Namen ATLAS. Im Rahmen von ATLAS wollen die Wissenschaftler unter anderem die entstandenen Kollisionssplitter nachweisen. Dafür wurde von Physikern und Ingenieuren eine spezielle Messstation in der Größe eines fünfstöckigen Hauses entwickelt. Hier kommen die CiS-Siliziumdetektoren ins Spiel: Sie wurden in das Innere der Messstation eingepasst und sollen kleinste Teilchenspuren, die bei der Urknall-Simulation entstehen, aufzeichnen. Als anwendungsnahe Forschungseinrichtung mit Know-how in der Mikrosystemtechnik, Mikrosensorik und der Siliziumverarbeitung, ist das CiS Institut als einzige deutsche Forschungseinrichtung in der Lage, Siliziumdetektoren in höchster Qualität serienmäßig für hochspezialisierte Anwendungen herzustellen. (su)
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www.cern.ch
CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) Derzeit hat das CERN 20 Mitgliedstaaten. Mit seinen knapp 3.000 Mitarbeitern (Stand: 25. Oktober 2007) ist das CERN das weltgrößte Forschungszentrum auf dem Gebiet der Teilchenphysik. Etwa 6.500 Gastwissenschaftler aus aller Welt arbeiten an CERN-Experimenten. Das Budget beläuft sich im Jahr 2008 auf ungefähr 1,1 Milliarden Schweizer Franken. (su)
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Technische Keramik steuert Elektronik Der Hermsdorfer Keramikspezialist VIA electronic bietet zuverlässige und innovative Bauteile für Mess- und Steuereinrichtungen Immer größere Datenmengen müssen in immer kürzerer Zeit und auf möglichst kleinstem Raum verarbeitet werden. Keramische Leiterplatten, wie sie die VIA electronic GmbH aus Hermsdorf anbietet, erfüllen all diese Anforderungen und sind zudem kostengünstiger als vergleichbare Halbleiterkomponenten.
der 90er Jahre massiv in die LTCC Technologie und schnell entwickelte sich daraus die Idee eines eigenen Unternehmens mit Standort Hermsdorf. Die VIA electronic hat sich schnell zum zuverlässigen Anbieter entwickelt und kann heute, 10
Hinter der Abkürzung LTCC (Low Temperature Cofired Ceramic) verbirgt sich eine Technologie, deren Basis niedrig sinternde Keramikfolien sind. Rohe Keramikfolien werden in Form gebracht, Leitungsstrukturen eingestanzt, mit Metall verfüllt und bei 900 Grad zu einem kompakten Gehäuse gebrannt. Hervorragende Zuverlässigkeit und vielfältige Gehäusestrukturen zeichnen die LTCC Technologie aus. Durch die besondere Art der Verarbeitung kann die LTCC Keramik an die unterschiedlichsten Gehäuseanforderungen angepasst werden. Produkte wie Multilayer Boards oder Multichip Module kommen beispielsweise im Automobilbau bei der Steuerung von Motoren und Drosselklappen zur Anwendung. Aber auch Unternehmen der Sensorik, der Luft- und Raumfahrt und der Medizintechnik setzen auf die Kompetenz der VIA electronic. Das 1997 in Hermsdorf gegründete Unternehmen baut auf Know-how, das der Geschäftsführer Franz Bechtold bei seinem vormaligen Arbeitgeber, der SIEGERT electronic erworben hat. Auf Bechtolds Druck hin investierte SIEGERT Mitte www.made-in-thueringen.com
Kontakt VIA electronic GmbH Robert-Friese-Straße 3 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 366 01 - 815 29 Fax: +49 (0) 366 01 - 815 30 E-Mail: info@via-electronic.de Internet: www.via-electronic.de
Jahre nach der Gründung, dank hoher Investitionen in moderne Fertigungslinien, neueste Maschinen und Anlagen sowie einen Reinraum zur Produktion der sensiblen Bauteile renommierte Unternehmen wie EADS, Micro Hybrid, oder Ericcson zu seinen Kunden zählen. In deren Auftrag fertigen die 20 Mitarbeiter jährlich Produkte mit einer Gesamtleistung von bis zu sechs Millionen Schaltungen. Der Spezialist für die Entwicklung und Herstellung innovativer LTCC Mehrlagenkeramik bietet seinen Kunden sowohl die Möglichkeit der Serienfertigung als auch die Produktion spezifischer Prototypen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen auch mit zahlreichen nationalen Forschungsinstituten wie der Fraunhofer Gesellschaft IOF in Jena, der Technischen Universität Ilmenau, der Fachhochschule Jena und dem Hermsdorfer Institut für Technische Keramik im Bereich Forschung und Entwicklung zusammen. In der Vergangenheit konnte die VIA electronic mit einem durchschnittlichen Wachstum von rund 20 Prozent pro Jahr aufwarten. Auch künftig sieht Geschäftsführer Bechtold viel Potenzial für eine weitere positive Steigerung. Als frei am Markt agierendes Unternehmen hat die VIA electronic beste Möglichkeiten, mit ihren hoch spezialisierten Produkten auch künftig auf dem Weltmarkt neue Kunden zu finden. Die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Module, vor allem aber auch die regionale Vernetzung mit Forschungseinrichtungen, machen die VIA electronic zu einem interessanten Partner. (su) 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Foto: CDU
chen. Und nur so können auch Stammbelegschaften gesichert werden. Der Mix aus festangestellten Beschäftigten und Mitarbeitern aus Zeitarbeitsfirmen, die nur für kurze Zeit in den Betrieben sind, ermöglicht konkurrenzfähige Produkte.
Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU
Gemeinsames Ziel: „Arbeit für Alle“ Gesetzliche Regelungen zur Zeitarbeit bereiten den Unternehmen weniger Kopfzerbrechen als das weitere Einmischen der Politik. Als einen „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“ bezeichneten die beiden Zeitarbeitgeberverbände iGZ und BZA den Regierungs-Kompromiss zum TarifMindestlohn – laut Entwurf zum Entsendegesetz ist geplant, dass bei konkurrierenden Tarifverträgen jener für den Mindestlohn maßgeblich sein wird, der die meisten Beschäftigten einer Branche bindet. „Dies bedeutet für die Zeitarbeitsbranche, dass es endlich für den iGZ-BZADGB-Mindestlohn grünes Licht geben muss“, erklärte iGZ-Bundesgeschäftsführer Werner Stolz.
keit für Arbeitslose, schnell zurück ins Berufsleben zu kehren. „Wer daher die Zeitarbeitsbranche in ihrer Flexibilität einschränken will, der nimmt vielen Menschen Chancen am Arbeitsmarkt, leistet Verlagerungen von Arbeitsplätzen ins
Beim Thema Mindestlohn und der EUZeitarbeitsrichtlinie sieht sich die Branche ebenfalls gut gerüstet. „Für Deutschland ist die EU-Zeitarbeitsrichtlinie völlig unnötig. Wir haben nämlich bei uns bereits seit 2004 gesetzliche Regelungen für die Zeitarbeit, die dem vorliegenden Richtlinienvorschlag entsprechen. Deswegen dürfte sich für die deutschen Personaldienstleister nach jetzigem Stand auch nach Inkrafttreten der EU-Zeitarbeitsrichtlinie nichts ändern“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Mittelständischer Personaldienstleister, AMP, Thomas Hetz. Der von der slowenischen Ratspräsidentschaft eingebrachte Kompromissvorschlag für eine EU-Zeitarbeitsrichtlinie sieht vor, dass Zeitarbeitskräfte bei der Dauer der Arbeitszeit, Überstunden, Pausen, Ruhe-
Vor allem der Mittelstand profitiert derzeit von den Angeboten der Zeitarbeit. In Phasen kräftigen Wachstums können kleine Unternehmen flexibel Personal je nach Auftragslage einstellen und somit die Zahl ihrer Beschäftigten individuell ihrer Auslastung anpassen. Dass hierbei oft von Lohndumping und Ausbeutung der Arbeitskräfte die Rede ist, ist Ohoven durchaus bewusst. Doch mahnt er hierbei, den Sachverhalt genauer zu betrachten. So hätten Zeitarbeitsfirmen im großen Stil Tarifverträge abgeschlossen, in machen Branchen liege der Lohn für Zeitarbeiter gar über dem gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn. Darüber hinaus sei Zeitarbeit noch immer die einfachste Möglich30
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Foto: IGZ
Dennoch bleibt die Sorge bestehen, die Politik werde sich auch künftig vermehrt in die Belange der Zeitarbeitsbranche einmischen. Eine „Re-Regulierung“ der Zeitarbeit würde die gewonnene Flexibilität wieder zunichte machen, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven.
Werner Stolz, Bundesgeschäftsführer IGZ, Interessenverband Deutscher Zeitarbeitnehmer e.V. Ausland Vorschub und verhindert so unser gemeinsames Ziel: „Arbeit für Alle“. argumentiert CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. In einem Positionspapier zur Zeitarbeit stärkt die CDU den Zeitarbeitsfirmen demonstrativ den Rücken und verweist auf Deutschlands Rolle in einer globalisierten Wirtschaft: Die Möglichkeit, auch kurzfristig auf Kräfte aus der Zeitarbeit zurückgreifen zu können, ermöglicht vielen Betrieben überhaupt erst wettbewerbsfähige Angebote zu ma-
zeiten, Nachtarbeit, Urlaub, arbeitsfreien Tagen und beim Arbeitsentgelt den Stammmitarbeitern gleichgestellt werden müssen. Diese Gleichbehandlung der Zeitarbeiter soll vom ersten Tag an gelten. Gleichzeitig enthält der Richtlinienvorschlag – ebenso wie das deutsche Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) – auch eine Tariföffnungsklausel, die eine Abweichung vom Gleichbehandlungsgrundsatz bei Anwendung eines Tarifvertrags erlaubt. (su) www.made-in-thueringen.com
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Foto: MAHLE GmbH
Foto: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Zeitarbeit
Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales
Das Prinzip „Lernen“ im Prozess
„In der Zeitarbeit entstehen viele Arbeitsplätze, es ist eine Branche, die noch erhebliches Potenzial heben kann. Mit der Reform der Arbeitnehmerüberlassung, dem Einsatz für gute Arbeit und dem kommenden Mindestlohn in der Zeitarbeit schlugen und schlagen wir Pflöcke ein, damit diese gute Entwicklung weitergehen kann. Zum Nutzen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Darum gilt es, die Reform gemeinsam zu verteidigen und Notwendiges gemeinsam aufs Gleis zu setzen, um die Branche im Interesse aller Beteiligten vor Auswüchsen und Missbrauch zu schützen.“
Zeitarbeitsunternehmen passen sich schnell den Anforderungen des Marktes an. Der Markt fordert qualifizierte Fachkräfte und wenn diese rar sind, bilden die Unternehmen selbst aus.
QUELLE: REDE ZUM BUNDESKONGRESSES DES INTERESSENVERBANDES DEUTSCHER ZEITARBEITSUNTERNEHMEN E.V. - IGZ IM JUNI 2008
Zeitarbeitnehmer verharren nicht auf dem Status quo, was ihre Qualifizierung und Kompetenzen angeht. Sie entwickeln sich mit jedem Einsatz weiter. Mit „Lernen im Job - Kompetenzerwerb in der Zeitarbeit“ hat die Randstad-Stiftung ein überbetriebliches Qualifizierungskonzept geschaffen, das seinen Teilnehmern verbesserte Perspektiven für ihr gesamtes künftiges Berufsleben gibt. Nachdem sich das Konzept in der Praxis bewährt hat, wurde es Ende April auf dem Arbeitgebertag Zeitarbeit des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA) als branchenweites Qualifizierungsangebot vorgestellt. Seither steht es auch anderen Zeitarbeitsunternehmen zur Verfügung.
Hintergrund zur Zeitarbeit 25 Prozent „Klebeeffekt“ und 20 Prozent „Integrationseffekt“ Allein im Freistaat Thüringen gibt es derzeit etwa 32.000 Zeitarbeitnehmer. Damit ist der Freistaat deutschlandweit an der Spitzenposition. Deutschlandweit wird jeder vierte Zeitarbeitnehmer, wenn er eine Weile seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat, direkt vom Kundenunternehmen übernommen, das ist der so genannte „Klebeeffekt“. Ein weiteres Fünftel kommt aufgrund seiner neuen Erfahrungen in einem anderen Unternehmen unter, der so genannte „Integrationseffekt“. Dies belegt eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesverbandes Zeitarbeit Personaldienstleistungen (BZA) vom April dieses Jahres. Damit bestätigt sich die Vermutung, dass die Zeitarbeit Menschen hilft, sich wieder an die Arbeitswelt zu gewöhnen. (bo)
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Viele Zeitarbeitnehmer verfügen über eine veraltete Ausbildung oder haben im ungünstigsten Fall gar keinen Beruf erlernt. Der Anteil derer, die keinen Schulabschluss besitzen, ist relativ hoch. Als Mittel gegen diesen Zustand zielt das Konzept auf die Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit, die Erhöhung von Beschäftigungschancen sowie die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit. Es setzt auf ein bekanntes Prinzip, welches sich seit Jahrzehnten auch im Bereich der beruflichen Bildung bewährt: Das Prinzip vom Lernen im Prozess der Arbeit und dem damit einhergehenden Erwerb von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen. Es wird nun erstmalig auch auf den Bereich der Qualifizierung von Zeitarbeitnehmern übertragen. Unternehmen, die gezielt auf den Einsatz von Zeitarbeitskräften bauen, profitieren von dieser Entwicklung. Denn längst sind es nicht nur Hilfskräfte, die zeitweise in verschiedenen Unternehmen Arbeit finden. Im-
mer öfter suchen Mittelständler aber auch Großbetriebe Fachkräfte mit spezifischer Ausbildung. Angesichts eines Ingenieurmangels von etwa 60.000 offenen Stellen, sind solche Fachkräfte derzeit heiß begehrt. Ihnen bietet die Zeitarbeit nicht nur übergangsweise einen Job. Vielfach werden sie nach Ablauf der Leihfristen übernommen. „Es gibt einen Trend zur Übernahme in feste Verträge. Jeder dritte Mitarbeiter bleibt beim Kunden. Das nennen wir den Klebeeffekt“, sagt Carola Hoffmann, Geschäftsführerin der Arbeitsvermittlung az GmbH in Berlin. Andererseits können Ingenieure oder speziell ausgebildete Fachkräfte in verschiedenen Unternehmen unterschiedlichste Erfahrungen sammeln, die sie auf dem Arbeitsmarkt noch attraktiver werden lassen. Darüber hinaus haben auch die Arbeitsvermittler das Problem erkannt und suchen nicht nur nach Fachkräften, sie bilden diese auch selbst aus. „Zeitarbeitnehmer trainieren und erweitern ihre Fähigkeiten ständig durch learning on the job während ihrer Einsätze im Kundenunternehmen. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern Qualifizierungsmaßnahmen an, bei denen sie ihr Wissen und ihre Kenntnisse aktualisieren und weiterentwickeln und die sie optimal auf qualifizierte Einsätze im Kundenunternehmen vorbereiten.“ so Dr. Alexander Spermann, Manager Market Innovation beim Personaldienstleister Randstad. (su)
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www.randstad-stiftung.de www.azgmbh.de www.made-in-thueringen.com
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Akzeptanz basiert auf Kompetenz und Vertrauen Mit der Erfahrung von 16 Jahren akzent und der Kompetenz von mehr als 30 Jahren Personaldienstleistung wurde im Oktober 2007 die Niederlassung in Erfurt eröffnet. Bereits nach wenigen Monaten hat es die geschäftstüchtige Niederlassungsleiterin Frau Elke Viller geschafft, dass im Wirtschaftsraum Gotha / Erfurt sowohl Kunden aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung als auch Mitarbeiter akzent als fairen und zuverlässigen Partner kennen und schätzen gelernt haben. Das interne Team konnte sehr schnell mit Frau Doreén Stetina verstärkt werden, damit sich der positive Trend der erfolgreichen akzent-Firmengeschichte fortsetzt. Rainer Hilbert hatte sich 1992 vorgenommen, in der Branche neue Akzente zu setzen – mit der akzent personalleasing gmbh. Es ist nicht nur die viel zitierte Flexibilität der Zeitarbeit, mit der akzent punktet: „Wir leben nach einer einfachen Philosophie: dem fairen und verantwortungsvollen Umgang mit unseren Kunden und Mitarbeitern. Der dritte Partner im Bunde ist akzent. Da alle auf einer Ebene stehen, bilden wir zusammen ein stabiles Dreibein.“
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Nicht schnelles, sondern gesundes Wachstum bildet aus Sicht von Firmengründer Rainer Hilbert die Basis einer gesicherten Zukunft. Die Zeit gibt ihm Recht: „Die Zahlen aus den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres sowie die guten Prognosen für die Metall- und Elektrobranche – unsere wichtigsten Kunden – stimmen uns positiv. Auch weiterhin stehen die Zeichen auf Wachstum.“ Derzeit sind an sieben Standorten rund 500 Fachund Hilfskräfte für Kunden aus Handwerk, Industrie und dem Dienstleistungssektor im Einsatz. Und es wird ein weiteres Wachstum angepeilt. Gemäß dem eigenen Leitspruch „Zeitarbeit ist Vertrauenssache“ setzt die akzent personalleasing gmbh auf langfristige Mitarbeiter- und Kundenbindung. In diesem Zusammenhang ist auch die lokale Nähe zu den Kunden und Wohnorten der Mitarbeiter ein wichtiges Kriterium. Beide Anliegen werden in Gotha / Erfurt und Nürnberg sowie den Niederlassungen
Chemnitz, Heidenheim, Neutraubling und Zwickau bestens erfüllt. Damit gibt sich Rainer Hilbert nicht zufrieden, er hat weitere Expansionspläne. Bereits bestehende Kooperationen mit der Tochterfirma Deluxe Personalservice GmbH in Kassel und dem Verbundunternehmen akzent personalberatung gmbh in Stuttgart ermöglichen schon jetzt ein gut funktionierendes Netzwerk. In den vergangenen 16 Jahren hat Rainer Hilbert mit Hilfe seines Teams nicht nur sein Unternehmen vergrößert, sondern schrittweise das Leistungsportfolio erweitert. Personalüberlassung ist bei weitem nicht das einzige Aufgabenfeld der akzent personalleasing gmbh, auch wenn sie nach wie vor schwerpunktmäßig Metallund Elektrofachkräfte überlässt. Daneben ist sie in der Personalberatung und -vermittlung aktiv. Das Unternehmen erstellt außerdem Konzepte für erfolgreiches Telefonmarketing und bietet einen Schreibservice an. Sicherheitstechnik rund um das Gebäude gehört ebenfalls zum Leistungsangebot des Personaldienstleisters.
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losigkeit bedrohte Menschen stark verbessern. Eine wiederholte Bestätigung des Prädikats durch das TMWTA strebt die GeAT AG bereits im Juli 2008 an. Als erster Thüringer Personaldienstleister überzeugt die GeAT AG mit ihrem Qualitätskompass, der Qualitätsgarantien für Kunden verbrieft. Motivierte und fachlich gut ausgebildete Zeitarbeitnehmer sind der Garant für eine bedarfsgerechte Auswahl beim Kundenunternehmen und stimmen somit optimistisch, auch in Zukunft ein verlässlicher Partner der hiesigen Wirtschaft zu sein. Eröffnung des 14 Standortes der GeAT AG in Arnstadt im April 2008 (v.l.) Hartfried Wachtel, Vorstand, Ingelore Krebstekies, Niederlassungsleiterin, und Helmut Meyer, Vorstandssprecher
Qualitätsstandards in der Zeitarbeit Die politische Akzeptanz steigt mit Anerkennung der Zeitarbeit als Arbeitsplatzbeschaffer Nummer 1. Aktuell hat am 6. Juni 2008 der Thüringer Landtag eine richtungsweisende Entscheidung ausgeübt, in der mit einer CDUMehrheit ein Antrag der SPD abgelehnt wurde, die die Mindeststandards aus der Reform 2004 deregulieren wollte. Damals wurde Zeitarbeit bereits als eigenständiger Wirtschaftszweig anerkannt und die Neuregelungen im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz und die Tarifierung auch von der Wirtschaft und der Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Arbeitswelt dreht sich immer schneller und der Wettbewerb um Marktanteile in der Zeitarbeitsbranche verschärft sich. Gerade deshalb müssen sich Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Die GeAT AG als größter Thüringer Personaldienstleister, aus eigenen Kräften gewachsen, hat sich mit ihren 14 Standorten thüringenweit zu einem strategischen Partner für Personallösungen etabliert. Eine berechtigte Marktstellung erreicht die GeAT AG zudem als Thüringer Unternehmen, weil sie zurzeit jährlich etwa 1.500 bis 1.700 Einstellungen in allen Berufsfeldern vornimmt. 85 Prozent der Arbeitnehmer werden in Thüringen eingesetzt.
Gütesiegel Durch Tarifierung, Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 und gesellschaftlicher sowie politischer Aufwertung gestützt, bietet die GeAT AG ihren Firmenkunden ein professionelles Komplettangebot, damit 34
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Unternehmen wettbewerbsfähig sind und ihren Standort in Deutschland sichern können. Bei weitem gehören da nicht mehr nur die Abnahme von Risiken zur flexiblen Anpassung an kürzer werdende Produktzyklen oder Auftrags- und Produktionsschwankungen hinzu sondern auch eine vorausschauende und nachhaltige Personalplanung im Kundenunternehmen. Qualitätssiegel Mit der Einstellung von 16.652 Zeitarbeitnehmern in 13 Jahren hat die GeAT AG einen wirkungsvollen Beitrag zur Entlastung des Thüringer Arbeitsmarktes geleistet. Aus diesem Grunde hat das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (TMWTA) anno 2001 der GeAT AG das Prädikat „Träger der integrativen, sozialverträglichen Arbeitnehmerüberlassung in Thüringen“ überreicht, welches wegen der herausragenden Beschäftigungsquote im Jahre 2005 vom TMWTA erneuert wurde. Die GeAT AG konnte in den letzten Jahren die Beschäftigungsverhältnisse für Arbeitslose und von Arbeits-
Kontakt GeAT AG Juri-Gagarin-Ring 152 D-99084 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 558 46 0 Fax: +49 (0) 361 - 558 46 10 E-Mail: vorstand@geat.de Internet: www.geat.de
Innovative Maßstäbe Die Aktivitäten im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung sind beispielhaft. Der Thüringer Personaldienstleister hat mit Beginn der Ausbildungsoffensive der IHK Erfurt bereits sieben Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt. Selbst im neuen branchenspezifischen Ausbildungsberuf Personaldienstleistungskauffrau/-mann wird ab September 2008 ausgebildet. Individuelle und bedarfsgerechte Weiterbildung und Qualifizierung stehen auch für die Zeitarbeitnehmer im Rahmen der GeAT Akademie im Vordergrund. Unterschiedliche Arbeitseinsätze versprechen ein hohes Maß an Kompetenzgewinn und wären in anderen Arbeitsverhältnissen so undenkbar. „Alltagstrott und Routine sind daher bei unseren Zeitarbeitnehmern selten“, erklärt der Vorstandssprecher Helmut Meyer. „Eine bessere Qualifikation erlaubt den Einsatz in gut bezahlte Stellungen und damit eine bessere Perspektive für den Zeitarbeitnehmer“, sagt Meyer. Die beschäftigten Zeitarbeitnehmer erhalten faire Löhne nach dem iGZ-/DGBTarifwerk mit Weihnachts-, Urlaubsgeld und sonstigen umfangreichen sozialen Leistungen. Innovative Maßstäbe setzt die GeAT Akademie darüber hinaus auch durch ihren langfristigen Kooperationsvertrag mit der FH Jena. Damit sponsert die GeAT AG als erster Personaldienstleister eine Lehrveranstaltung, die Praktiker und Studenten zum Erfahrungsaustausch zusammenbringt. Denn durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Praktikern, kann einer schwierigen Personalbeschaffung von qualifizierten Mitarbeitern begegnet werden und erhebliche Potenziale freigesetzt werden, die Wettbewerbsvorteile und Spitzenleistungen in Unternehmen sichern. www.made-in-thueringen.com
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Zeitarbeit
Neues Berufsfeld entwickelt Die Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann/-frau sichert den Unternehmen der Zeitarbeit einen qualifizierten Mitarbeiterstamm
Ziel des gemeinsamen Projektes der Zeitarbeitverbände war es, die Qualität der Personaldienstleistung Zeitarbeit zu befördern. Arbeitsuchende und Kundenunternehmen werden künftig von qualifizierten Disponenten mit standardisierter Ausbildung profitieren. Der Personaldienstleistungskaufmann soll nach Ab-
schluss seiner Ausbildung in der Lage sein, die gesamte Prozesskette der Einsatzplanung und -organisation von externen Zeitarbeitnehmern zu begleiten. Hierzu gehören Arbeitsplatzanalysen im Kundenbetrieb, die Erstellung von Kompetenzanforderungen sowie das Bewerberauswahlverfahren, die Einstellungen und Einsatzplanungen. So vielfältig wie die Aufgabenstellungen im heutigen und künftigen Personalmanagement sind, so umfassend sind auch die Kenntnisse und Fähigkeiten, die angehende Personaldienstleistungskaufleute erwerben müssen. Bisher wurden vor allem Mitarbeiter mit kaufmännischer oder betriebswirtschaftlicher Ausbildung eingestellt, die anschließend im Unternehmen die spezifischen Anforderungen erlernen mussten. „Es war dringend notwendig, diese Lücke zu schließen“, so Jürgen Nodop, Mitgeschäftsführer von Personal Trust und iGZ-Landesbeauftragter für Hamburg. Schließlich handele es sich bei
Foto: IGZ
Sie disponieren und betreuen mittlerweile knapp eine halbe Millionen Zeitarbeitnehmer – die Personaldisponenten in den Zeitarbeitsunternehmen. Nun werden sie auf ihre Aufgabe auch durch adäquate und zielgerichtete Ausbildung vorbereitet. Bereits im Jahr 2006 stimmte der BundLänder-Koordinierungsausschuss einer Initiative des Interessensverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) und des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA) zu, einen neuen Berufsbildungsgang speziell für die Zeitarbeitsbranche zu schaffen. Schon ein Jahr später traten die ersten Schulabgänger ihre Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann/-frau an.
Jürgen Nodop, Mitgeschäftsführer von Personal Trust und iGZ-Beisitzer und iGZLandesbeauftragter für Hamburg
der Tätigkeit im Personaldienstleistungsbereich um eine äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit, die nicht nur Branchenkenntnisse und in der Regel mehrjährige Berufserfahrung, sondern auch menschliche Qualitäten und soziale Kompetenzen voraussetzt, so Nodop weiter. (su)
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Spezialisten in Sachen Personal Arbeitgeber zeitnah, kompetent und flexibel mit passendem Personal zu unterstützen – das ist erklärtes Ziel der JOB AG. In Erfurt hat sich das Unternehmen, welches zu den am schnellsten wachsenden Personaldienstleistern in Deutschland zählt, auf das Geschäftsfeld Office & Management und auf den gewerblich-
technischen Bereich spezialisiert. Die JOB AG, die ihren Firmensitz in Fulda hat und bundesweit an zirka 70 Standorten vertreten ist, bietet Unternehmen ein umfangreiches Leistungsspektrum. Bei der JOB
AG als professionellem Dienstleister können diese unter verschiedenen praxisbewährten Kooperationsmodellen wählen. Das gibt den Unternehmen den Spielraum, sich von Fall zu Fall für die betriebswirtschaftlich sinnvollste Option zu entscheiden. Doch nicht nur die Unternehmen sind bei der JOB AG in guten Händen. Kandidaten und Mitarbeiter werden auf ihrem Karriereweg beraten, informiert und intensiv begleitet. „Beide Bereiche – sowohl die kundenorientierte Auftragsbesetzung als auch die Betreuung der Mitarbeiter – sind unsere Stärken“, sagt Diana Gilles, Leiterin der Niederlassung Office-Management.
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Das bundesweit eingeführte interne Bewerbermanagementsystem der JOB AG ermöglicht eine passgenaue Auswahl an Kandidaten und eine schnelle Reaktion auf Anfragen. „Denn auch wir denken prozessorientiert“, sagt Susann Berger, Leiterin der Niederlassung gewerblich-technisch. 03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Zeitarbeit
Wolfgang Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen e.V. (VMET), Präsident des Verbands der Wirtschaft Thüringens e.V. (VWT), Kaufmännischer Geschäftsführer der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH „Unsere Umfrage zeigt eindeutig, dass die eingesetzten Zeitarbeiter eine notwendige Ergänzung zur Stammbelegschaft sind, sie aber nicht ersetzen. Unsere Unternehmen werden auch in Zukunft ihre Stammbelegschaften um Zeitarbeit ergänzen, sie ist damit zum einen Teil der Personalpolitik in Zeiten schwankender Konjunktur und bietet zum anderen Arbeitslosen die Möglichkeit diese als Sprungbrett zu einen festen Job zu nutzen und sie hat damit auch gesamtwirtschaftlich positive Auswirkungen“, betonte Wolfgang Zahn, der Mitte Juni dieses Jahres zum neuen Präsidenten des Verbandes der Wirtschaft Thüringens e.V. gewählt wurde. Wolfgang Zahn ist zudem Vorsitzender des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen. Seit Januar 2002 ist er kaufmännischer Betriebsleiter/Geschäftsführer bei der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH und wurde vor etwa einem Jahr Juni 2007 zum Vorsitzenden des VMET gewählt. (bo)
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www.vmet.de
Tendenzen der Zeitarbeit in Thüringen Zeitarbeit ist für die Weltmarktfähigkeit der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) unverzichtbar. Durch Zeitarbeit besteht die Möglichkeit auf Konjunkturschwankungen flexibel zu reagieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit in der Globalisierung sicherzustellen. In welchem Umfang Zeitarbeiter in den Unternehmen der M+E-Branche tatsächlich eingesetzt werden und in welchen Bereichen Zeitarbeit von besonderer Bedeutung ist, erfasste eine Umfrage im ersten Quartal dieses Jahres unter den Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Metallund Elektro-Industrie in Thüringen. Im Ergebnis der Umfrage wurde deutlich, dass die Zeitarbeitsquote mit dem konjunkturell bedingten Auftragsboom in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat, sie liegt aktuell bei etwa sieben Prozent. Im gleichen Zeitraum gab es aber auch einen Beschäftigtenzuwachs bei den Stammbelegschaften um acht Prozent. Befragt nach den Gründen für den Einsatz für Zeitarbeiter wurden in erster Linie Flexibilitätsgründe (79 Prozent) und als zweitwichtigster Grund Vertretung bei längerer Krankheit, Elternzeit oder Urlaub (50 Prozent) genannt. Nur 26 Prozent nannten auch Kostengründe für den Einsatz der Zeitarbeiter, vor allem bei Arbeiten, die sonst ins kostengünstigere Aus-
land verlagert werden müssten. Haupteinsatzort der Zeitarbeiter in den M+E-Unternehmen ist die Produktion (92 Prozent). Hier werden vor allem Fachkräfte eingesetzt, so haben bis zu 79 Prozent der eingesetzten Zeitarbeiter einen Facharbeiterabschluss und in 69,2 Prozent der befragten Unternehmen werden Zeitarbeiter in die betriebliche Weiterbildung einbezogen und können zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, die ihre Chancen für eine Festanstellung erhöhen. Der Vorteil für viele Zeitarbeiter, die immerhin zu zwei Dritteln aus der Arbeitslosigkeit kommen, liegt in der Chance auf einen festen Arbeitsplatz, denn bei 62 Prozent der befragten Unternehmen wurden Zeitarbeiter fest eingestellt. Außerdem zeigte sich in der Umfrage, dass vor allem die kleineren Unternehmen Zeitarbeit gezielt als Rekrutierungsinstrument nutzen, um die Stammbelegschaften aufzustocken. So betrug der Anteil an Zeitarbeitern bei Neueinstellungen im Durchschnitt bis 39 Prozent, bei kleineren Unternehmen bis zu 100 Prozent. (bo)
Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an den betrieblichen Neuanstellungen 2007 betrug in knapp der Hälfte der Thüringer Unternehmen zwischen 50 und 100 Prozent.
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Quelle: IWT - Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH
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Branchenmindestlohn gefordert „Wir bekräftigen unsere Forderung nach der Einführung eines Branchenmindestlohnes in der Zeitarbeit, um die sozialen Standards im Interesse unserer Arbeitnehmer in der Branche zu halten.“ Dies sagt Ludger Hinsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Zeitarbeit e.V. (BZA). „Wir wollen, dass unsere sozialen Standards für alle Arbeitnehmer – in- wie ausländische – Gültigkeit haben.“ „Der BZA begrüßt daher die Entscheidung von Bundesarbeitsminister Scholz, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin Rechtsmittel einzulegen“, sagt Hinsen weiter. Die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin hatte am 7. März 2008 entschieden, dass die Erstreckung des Mindestlohns auf die gesamte Branche der Briefdienstleistungen rechtswidrig sei.“ „Auch wenn das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin für die Zeitarbeit nicht unmittelbar relevant sei, weil die Situation in der Zeitarbeit sich völlig anders darstelle, so Hinsen, sei eine vollständige gerichtliche Klärung angesichts der jüngst aufgeflammten politischen Diskussion zum Mindestlohn dringend notwendig. „Gegebenenfalls muss der Gesetzgeber im Interesse eines fairen Wettbewerbs und im Interesse der Beschäftigten für die notwendige Klarheit sorgen.“ Hintergrund BZA Der Bundesverband Zeitarbeit (BZA) ist der seit fast vierzig Jahren führende Arbeitgeber- und Unternehmensverband von kleineren, mittleren und großen (> 30 Niederlassungen) Zeitarbeitunternehmen mit über 2.200 Mitgliedsbetrieben. Er ist eigenen Angaben zufolge, sowohl nach der Anzahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer als auch erzieltem Umsatz der größte Arbeitgeberverband der Zeitarbeit. (su)
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www.bza.de
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Foto: BMW AG
Foto: BZA
Ludger Hinsen, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Zeitarbeit e.V. (BZA)
Siegeszug der Zeitarbeit in Europa Erfunden in den USA, setzte sich die Zeitarbeit schon vor über 80 Jahren allmählich in Europa durch. Trotz vieler Widerstände behaupteten sich die Unternehmen. „Verdammt noch mal, auch das noch“, mögen sich die amerikanischen Anwälte Elmer L. Winter und Aaron Scheinfeld gedacht haben, als sie 1948 vergeblich versucht hatten, qualifizierten Ersatz für eine erkrankte Sekretärin zu bekommen. Als ihnen bewusst wurde, dass sie sicherlich nicht die Einzigen waren, die mit derartigen Problemen zu kämpfen hatten, gründeten sie noch im selben Jahr die Firma Manpower Inc. in Milwaukee, USA. Die Idee setzte sich durch und die neue Branche der Zeitarbeit begann einen enormen Siegeszug quer durch die USA. Die unaufhaltsame Expansion in den Vereinigten Staaten setzte sich in Europa mit der Eröffnung zweier Büros in Paris und London 1956 fort. Die Deutsche Geschichte der Zeitarbeit reicht in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg zurück. Das entgeltliche Vermitteln von Arbeitskräften wird erstmals durch das Arbeitsnachweisgesetz von 1922 geregelt. Teile davon werden am 16. Juli 1927 in das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAVG) übernommen. Erst nachdem am 10. März 1952 die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung gegründet wurde, traten auch wieder die Regelungen des AVAVG von 1927 in Kraft. Vorreiter der modernen Zeitarbeit in Deutschland war das schweizerische Unternehmen ADIA Interim, das 1962 eine Niederlassung in Hamburg errichtete. Der Siegeszug der Zeitarbeit begann. Um einen sozialen Mindestschutz von Zeitarbeitnehmern zu gewährleisten, wurde im Jahre 1972 das Gesetz zur Regelung der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (kurz AÜG) verabschiedet.
Doch die junge Branche Zeitarbeit blieb nicht von skrupellosen Geschäftemachern verschont. Schwarze Schafe hielten sich nicht an Arbeitgeberpflichten und soziale Selbstverständlichkeiten. Die aufgedeckten Fälle flossen in die Erfahrungsberichte der Bundesregierung ein. Hieraus resultiert das Überlassungsverbot ins Bauhauptgewerbe, denn dort wurden damals die meisten Verstöße registriert. Diverse Änderungen des AÜG sind seitdem erfolgt. Auch die Zeitarbeit muss sich ständig den sich ändernden Märkten und Gegebenheiten anpassen. Besonders im Zuge der „Hartz-Vorschläge“ sind die Rahmenbedingungen für die Arbeitnehmerüberlassung wesentlich verändert worden. So gibt es seit dem 1. Januar 2004 keine Begrenzung der Höchstüberlassungsdauer mehr und die Wiedereinstellsperre ist aufgehoben. Parallel hierzu wurde die Gleichbehandlungspflicht der Zeitarbeitnehmer mit den vergleichbaren Stammbeschäftigten im Kundenbetrieb gesetzlich eingeführt und den Tarifpartnern eingeräumt, die Besonderheiten der Zeitarbeitsbranche tariflich zu regeln. So hat der iGZ mit der Tarifgemeinschaft Zeitarbeit aller Einzelgewerkschaften beim DGB einen Abschluss getätigt, der ausgewogene Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten festschreibt. Aus unserer heutigen globalisierten Wirtschaft ist die Zeitarbeit nicht mehr wegzudenken. Die meisten Unternehmen nutzen mittlerweile diese Dienstleistung – Tendenz steigend. Auch die Akzeptanz dieser flexiblen Arbeitsform innerhalb der Gesellschaft ist gerade auch durch den Abschluss von Flächentarifverträgen wesentlich besser geworden. (su) www.made-in-thueringen.com
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Dr. Volker Sklenar, Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (r.) im Gespräch mit Johann Fuchsgruber, Vorstand der Messe Erfurt AG.
Grüne Tage Thüringen
„Seit 1998 findet alle zwei Jahre die Landwirtschaftsmesse Thüringens, ‚Grüne Tage Thüringen‘, auf dem Messegelände der Messe Erfurt AG statt. Sie entwickelte sich zu einem Besuchermagneten mit 230 Ausstellern und über 20.000 Besuchern. Die ‚Grünen Tage Thüringen‘ sind ein Schaufenster der Landwirtschaft in Thüringen. Dabei schaffen sie den Spagat zwischen einer fachlich orientierten Ausstellung und dem attraktiven Angebot für breite Bevölkerungsschichten. Diese können sich über die eingesetzte Technik in Produktion und Verarbeitung sowie Lehrstellenangebote und Endprodukte informieren. Damit leisten die ‚Grünen Tage Thüringen‘ einen wichtigen Beitrag zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses und Akzeptanz. Sie vermitteln deutlich, dass die hohen Ansprüche an die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte einen fairen Preis erfordern. Zeigen aber auch, dass diese Qualität nur durch Einsatz moderner Technik sowie hochqualifizierter und motivierter Mitarbeiter langfristig gesichert werden kann. Letzteres ist sicher ein Motiv für viele Jugendliche, sich in diesen Tagen ‚vor Ort‘ über ihre beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Dieses Interesse begrüße ich, da letztlich nur durch Qualität in der Ausbildung qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Produkte hergestellt werden können. Nur dieser Weg führt zu wirtschaftlich gesunden Betrieben und zum Erhalt der Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Das ist den Betrieben bewusst. So ist es auch kein Wunder, dass etwa 90 Prozent der Auszubildenden nach bestandener Prüfung einen Arbeitsplatz in der Landwirtschaft finden. Diese Zahl braucht nicht weiter kommentiert zu werden. Diese Mischung aus einer Fachausstellung mit einer Verbraucherausstellung in Verbindung mit Informationen rund um alle Lebensbereiche der Landwirtschaft ist ein Garant für den weiteren zukünftigen Erfolg der ‚Grünen Tage Thüringens‘.“ Dr. Volker Sklenar, Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
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Rund 20.000 Besucher besichtigten im Jahr 2006 die Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“ im Messezentrum Erfurt.
Tiere halten, Acker- und Futterbau betreiben, Obst und Gemüse anbauen – die Agrarwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert sich auf der Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“. Vom 5. bis 7. September verwandelt sich das Messezentrum Erfurt zum fünften Mal in ein riesiges Feld, auf dem sich Produkte und Informationen ernten lassen. Zu den Höhepunkten der alle zwei Jahre stattfindenden Schau gehören neben drei Bundeswettbewerben auch der 11. Landesjugendtag der Rassegeflügelzüchter und die 8. Thüringer Waldarbeitsmeisterschaften. Allein 2.300 Nutztiere – von Alpakas bis Ziergeflügel – werden das mit 300 Ausstellern komplett ausgebuchte Messegelände bevölkern. Frisch vom Feld, Hof und aus dem Stall Für eine reiche Ernte bestehen in Thüringen günstige Voraussetzungen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche umfasst fast 800.000 Hektar, die über 5.000 Betriebe bewirtschaften. Ein großer Teil dieser Landwirte, Kleintierzüchter und aller in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft Tätigen trifft sich in Erfurt zur Landwirtschaftsmesse. Während der „Grünen Tage Thüringen“ dreht sich alles um artgerechte Tierhaltung und
einheimische Produkte. Neben der Produktund Leistungsschau entdecken Besucher hier ein weites Informationsfeld. Alle Branchen der modernen, zukunftsfähigen Landwirtschaft sind vor Ort: Bildung, Land- und Kommunaltechnik, Gartenbau, Tierzucht, Speisen und Getränke, Tourismus, EDV-Dienstleister, Forstwirtschaft, Umweltschutz, Bauen und Energie. Besonders umfangreich gestaltet sich das Vortrags- und Präsentationsprogramm für alle Agrarexperten. Die Themen reichen vom Verbraucherschutz über Tierhaltung bis zum Informatikeinsatz. Für die Endverbraucher steht das Sehen, Staunen und Schmecken im Vordergrund. Mit der Landwirtschaftsmesse gelingt es immer wieder, den Bauernhof in die Stadt zu tragen. Dazu gehört in diesem Jahr auch die Meile der Schweinefleischproduktion. Von der Haltung der Tiere bis zum Schnitzel auf dem Teller
wird hier die Wertschöpfungskette transparent. Jugend in der Landwirtschaft Das Thema „Jugend in der Landwirtschaft“ bildet einen besonderen Schwerpunkt. Am 5. September sind alle Schüler unter dem Motto „Gesund schmeckt besser“ zum Aktivwerden und zum Wissenstest rund um gesunde Ernährung eingeladen. Auch bei den zahlreichen Wettbewerben punktet die Jugend. „Eine moderne Landwirtschaft erfordert gut ausgebildete Facharbeiter in der Pflanzenund Tierproduktion.“ Das bekräftigt Dr. Volker Sklenar, Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt angesichts der Tatsache, dass der Wettbewerb um engagierte Jugendliche unter den einzelnen Wirtschaftszweigen aufgrund des demographischen Wandels zunimmt.
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Grüne Berufe mit Zukunft
Klischees von Gummistiefeln und Mistgabeln entsprechen den modernen landwirtschaftlichen Berufen längst nicht mehr. Wer sich zum Land- bzw. Tierwirt ausbilden lässt, will keinen Bürojob, sondern eine verantwortliche Aufgabe mitten in der Natur. In Thüringen werden 13 verschiedene „Land“-Berufsrichtungen angeboten. So bildet beispielsweise die Agrar GmbH Mönchenholzhausen Jugendliche zu Tierwirten mit Fachrichtung Rinderhaltung aus. Ganz praktisch heißt das: um vier Uhr morgens Füttern der Jungtiere, Ausmisten oder Stroh einstreuen und um zwölf Uhr mittags Feierabend. Das theoretische Rüstzeug für diesen Job wird an der Berufsschule in Schwerstedt vermittelt. Landtechnik, Pflanzenschutz, Tiermedizin, Düngechemie oder Betriebswirtschaft stehen hier auf dem Lehrplan. Nach drei Jahren haben die Tierwirte dann den Facharbeiterbrief in der Tasche und können nach zwei weiteren Jahren an der Fachschule in Stadtroda ihre Prüfung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt für Agrarwirtschaft“ ablegen. Aktuell gibt es etwa 1.622 Azubis in der Thüringer Landwirtschaft. Allein im Jahr 2007 wurden 658 Ausbildungsverträge geschlossen. Hoch motivierte junge Berufsstarter finden zu fast 99 Prozent auch einen Job in der Landwirtschaft. Die Qualität der Ausbildung ist in allen Fachrichtungen hoch und wird in verschiedenen Bundeswettbewerben unter Beweis gestellt. So messen sich die Auszubildenden des Forstlichen Bildungszentrums in Gehren regelmäßig in bundesweiten Berufswettbewerben und belegen jeweils vordere Plätze. Auch im Melken sind Thüringer Azubis Spitze. Beim 30. Bundeswettbewerb im April 2008 stellte Thüringen die beste Melkmannschaft, erzielte den Sieg im Fischgrätenmelkstand und den dritten Platz im Melkkarussell. Zu den nächsten Leistungsschauen treten die Nachwuchszüchter während der Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“ im September in Erfurt an.
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www.messe-erfurt.de
Schauen Bundesschau Thüringer Wald Ziege Bundesjungzüchterwettbewerb der Rinderzüchter Schau der Rassekaninchen-, Rassegeflügel-, Brieftauben-, Bienen-, Straußeund Büffelzüchter 1. Offene Landesjugendjungtierschau der Rassekaninchenzüchter 8. Thüringer Waldarbeitsmeisterschaft Meile der Schweinefleischproduktion Spezialitätenmarkt „Geprüfte Qualität“ Thüringen Große Schau historischer Landtechnik Technikschau Land-, Forst-, Kommunalund Bautechnik
Vorträge & Präsentationen Artenreichtum in der Natur Bienenhaltung Alpakas und Lamas in der Landwirtschaft Nachwachsende Rohstoffe Thüringer Agrarinformationen im Internet Beratung zum Pflanzenschutz Fruchtartenspektrum und Sorten landwirtschaftlicher Kulturen in Thüringen Partner Ländlicher Raum: Leaderprojekte, Thüringer Weinbauregion Saale-Kaatschen, Thüringer Gartenbau Landwirtschaftliche Wildhaltung Herbstfloristik
Foren Agrarpolitisches Forum des Thüringer Bauernverbandes Symposium Forst Landfrauentag Jugendforum der Thüringer Geflügelzüchter
Bildung Grüne Berufe „Technik für starke Typen“ Schulung und Fortbildung privater Waldeigentümer Großes Ernährungsquiz „Gesund schmeckt besser“
Es ist Erntezeit! Programmhöhepunkte ´08
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Kundennähe und Pioniergeist: SBK wird 100 Jahre alt Im Jahr 1908, vor genau 100 Jahren, wurde die SBK als „Betriebs-Krankenkasse der Vereinigten Siemenswerke“ gegründet. Vor dem Hintergrund einer bewegten Zeitgeschichte blickt die Betriebskrankenkasse auf eine konstante Entwicklung zurück, die von Kundennähe und Pioniergeist geprägt war.
Beratung und professionelle medizinische Versorgung wie auch innovative Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen. Die Auszeichnungen im Rahmen von „Kundenmonitor“ und „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ bestätigen diese Ergebnisse.
Dieser rote Faden unterscheidet sie bis heute von der Krankheitsverwaltung und findet auch Ausdruck in einer Fülle an präventiven Maßnahmen zur Gesunderhaltung ihrer Kunden. Mit der Aktion „10.000 Schritte“ startete die SBK 2006 ihr bisher größtes Gesundheitsförderungsprogramm, 2007 wurde die SBK im Rahmen des „Kundenmonitor Deutschland“ zur kundenfreundlichsten Krankenkasse gewählt. 2008 folgten die Auszeichnungen beim Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“: 6. Platz im Gesamtranking und zwei Sonderpreise als bestplatzierte „Krankenkasse“ und für die „Kundenorientierung des Managements“.
Die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden zieht sich durch die gesamte Dienstleistung der SBK: So steht jedem Versicherten ein Kundenberater für alle Fragen rund um die Themen „Gesund bleiben“ und „Gesund werden“ zur Verfügung, Unternehmen können sich an die Betriebsberater wenden.
Ein Blick zurück in die Geschichte „Die Gründung einer Betriebskrankenkasse bedeutet für die Verwaltung eine Ermäßigung der Zuschüsse und bessere Überwachung der Mitglieder bei eintretender Erwerbsunfähigkeit; für die Mitglieder bei geringeren Beiträgen höhere und weitergehende Unterstützung und ohne Erhöhung der Beiträge eine Ausdehnung der Unterstützung auf die Angehörigen der Mitglieder“, prophezeite 1899 eine Führungskraft von Siemens. Damit waren auch schon wesentliche Gründe genannt, die am 2. März 1908 zur Gründung der Betriebs-Krankenkasse der Vereinigten Siemens-Werke (SBK) mit anfangs 19.245 Mitgliedern führten. Der wöchentliche Beitrag belief sich je nach Einkommen des Versicherten auf 27 bis 81 Pfennig, wovon Siemens ein Drittel zahlte. Bereits aus dem ersten Geschäftsbericht geht der für die SBK typische, offene Blick für alle medizinischen Möglichkeiten hervor. Schon damals standen den Versicherten Homöopathen zur Verfügung. Auch heute setzt sie sich für eine Integration alternativer Behandlungsmethoden ein.
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Nicole Riedel, Geschäftsstellenleiterin Erfurt Siemens-Betriebskrankenkasse, GS Erfurt Johannesstr. 146, D-99084 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 6011 288 Fax: +49 (0) 361 - 6011 298 E-Mail: nicole.riedel@sbk.org Internet: www.sbk.org
Die Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 beendete zunächst die Arbeit der SBK in Berlin und in der sowjetischen Besatzungszone. Hier wurde eine Einheitskasse gegründet und alle bestehenden Krankenkassen stillgelegt. Folgerichtig verlegte die SBK die Hauptverwaltung in den Westen Deutschlands. Parallel zum Umzug gab sie sich einen neuen Namen: Die „Betriebskrankenkasse der Vereinigten Siemens-Werke“ hieß nun „SiemensBetriebskrankenkasse“. Das Jahr 1996 brachte eine weitere Veränderung: Jeder krankenversicherungspflichtige Arbeitnehmer kann seine Kasse nun frei wählen und auch die SBK steht seitdem allen offen. Die SBK heute Kundenorientierung, Leistungsfähigkeit und Teamarbeit hatten und haben bei der SBK einen hohen Stellenwert. Ein Höchstmaß an Zufriedenheit ihrer Mitglieder ist das oberste Ziel der SBK. Zur Evaluierung lässt die SBK Versichertenbefragungen von einem unabhängigen Institut durchführen. Sie liegt dabei nicht nur im Bereich Service mit an der Spitze, sondern hebt sich auch im Hinblick auf die Beurteilung des Leistungsangebotes durch die Kunden ab. Dazu zählen eine umfassende
Auf die Lebenssituation ihrer Kunden abgestimmt bietet die SBK zudem ein komplettes Vorteilsprogramm mit zurzeit drei verschiedenen Themenwelten: Stark mit Kind für Familien mit Kindern, Mitten im Leben für Berufstätige und Aktiv ab 60 für diejenigen, die beruflich allmählich kürzer treten oder die bereits ihren Ruhestand genießen. Vorteile für die Teilnehmer: Sie werden gezielter informiert und kommen weiterhin in den Genuss exklusiver Angebote: Ob Balancetage oder Präventionskurse – mal bietet die SBK ein besonders attraktives Angebot früher an oder reserviert in stark gefragten Programmen extra Plätze, mal erhalten die Teilnehmer interessante Zusatzangebote, die nur ihnen vorbehalten sind. Wichtiger Bestandteil des Vorteilsprogramms ist auch der Dialog mit den Versicherten. Unter anderem sorgen regelmäßige Umfragen dafür, dass die Angebote und Informationen auch wirklich die Bedürfnisse der Kunden treffen. Das Ziel der SBK: Mit diesen und anderen Angeboten ihre Kunden stark für´s Leben zu machen, ihnen Hilfestellungen für ein aktives und gesundes Leben zu geben. Dafür sorgen heute in bundesweit 76 Geschäftsstellen zirka 900 Mitarbeiter. Insgesamt betreuen sie rund 720.000 Versicherte. Damit gehört die SBK heute zu den vier größten Betriebskrankenkassen, bei den bundesweit geöffneten Kassen nimmt sie Platz 10 ein.
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Die neue Wirtschaftszeitschrift für Jugendliche WiYou-Wirtschaft und Du Ein neues Verlagsprodukt des Wirtschaftsspiegel Thüringen Im September 2008 erscheint die erste Ausgabe des neuen Jugend- und Wirtschaftsmagazins WiYou – ein Brückenschlag zwischen der Thüringer Wirtschaft und Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren. WiYou
soll Orientierungshilfe für Jugendliche in der Thüringer Wirtschaft sein. Nicht alle Jugendlichen wissen, welche Einstiege, Grundlagen, Fördermöglichkeiten und Karrierechancen es in Thüringen gibt. Wir wollen damit eine kommunikative Plattform zwischen Lehrern, Unternehmern, Schülern verschiedener Schulformen und auch Eltern bieten.
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bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich ihren zukünftigen Fachkräften vorzustellen, die verschiedenen Ausbildungsberufe zu spezifizieren, Praktikumsplätze und Ferienjobs anzubieten, Projekte zwischen Schulen und Unternehmen ins Leben zu rufen und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.
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lässt das Kultusministerium, die verschiedensten Hoch- und Fachschulen Thüringens, Berufsschulen, Berufsakademien, das BIZ der Agentur für Arbeit, die Bundeswehr, die Polizei, Lehrer, Erzieher, Pädagogen und all diejenigen zu Wort kommen, die über Schulsysteme informieren möchten und über die Berufs- und Studienwahlvorbereitung in Thüringen berichten. lässt Jugendliche aus ganz Thüringen zu Wort kommen, die über ihre eigenen persönlichen Erfahrungen berichten, stellt Thüringer Persönlichkeiten, VIP's und deren beruflichen Werdegang vor, regt zu Diskussionen und Gesprächsrunden an und wird herausragende Leistungen dokumentieren.
Dieses, durch viele Partner gemeinsam unterstütztes Projekt, wird Jugendliche besser auf ihre berufliche Laufbahn vorbereiten, Chancen für den passenden Berufseinstieg verbessern und somit einen gezielten Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs leisten. Werden Sie
Redaktions-Beirat Zur inhaltlichen Ausrichtung, bieten wir interessierten Partnern die aktive Teilnahme an der Themengestaltung. Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft, Verwaltung, Schule und Schülern wird der Beirat die Interessen Bündeln und Sachkompetenz mit einbringen.
wird in komprimierter Form Daten, Fakten, Kontaktadressen von wichtigen Partnern bündeln, die einem jungen Menschen helfen werden, sich in der Thüringer Wirtschaft zu orientieren.
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wird selbstverständlich ganz aktuell über Neuansiedlungen in Thüringen, den Ausbau von Unternehmen, die Kernkompetenzen der Thüringer Wirtschaft und die Fachkräftesituation und -gewinnung berichten.
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03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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Thüringen: Aus den Regionen
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www.antriebstechnik-altenburg.de
Dienstleistungen im Mittelpunkt Gera. Wer sich besser kennt, kann effektiver zusammenarbeiten. Nach dieser Maxime hatte Geras Oberbürgermeister, Dr. Norbert Vornehm, Ende Mai bereits zum zweiten Mal leitende Mitarbeiter von Unternehmen der Stadt zu einem „Get together“ eingeladen. Nach Firmen des produzierenden Gewerbes im vergangenen Jahr stand bei dem aktuellen Treffen der Dienstleistungssektor im Mittelpunkt. Rund 50 Vertreter von Banken und Finanzdienstleistern, Wohnungswirtschaft und Immobilien, aus der IT-Branche sowie von Reisebüros und Versicherungen kamen im Stadtmuseum mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung ins Gespräch. Erschließung nun amtlich Das Gewerbegebiet Nitzschka-Nörditz in Schmölln und Gößnitz wird nun erschlossen. Der Freistaat Thüringen unterstützt diese Entwicklung mit 6,234 Millionen Euro. Der Baubeginn wird im September 2008 erfolgen. Im Jahr 2011 soll das Gewerbegebiet ausgelastet sein. Interessenten zur Ansieldung führen derzeit erste Verhandlungen. (bo) Anforderungen erfüllt Gera. Das „Servicecenter Wirtschaft und Arbeit“ für Ostthüringen ging Ende Juni an den Start. Die Einrichtung ist zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zu allen Fragen rund um die Wirtschafts- und Arbeitsförderung. Unter dem Dach des Servicecenters sind die Angebote der Thüringer Aufbaubank (TAB), der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) und der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung (GFAW) gebündelt. Damit entfallen überflüssige Wege und Bearbeitungszeiten. Im neuen Servicecenter sind 12 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dem Geraer Service-Center wird das Thüringer Netz der zentralen Anlaufstellen für Wirtschaftsförderung komplettiert. In den vergangenen Wochen wurden bereits in Erfurt, Nordhausen, Suhl und Eisenach entsprechende Service-Center eingerichtet. (bo)
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www.aufbaubank.de
Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
Foto: D. Walther/Gera
Verdopplung der Produktion Altenburg. Insgesamt 50 neue Arbeitsplätze entstehen beim Autozulieferer Fräger-Antriebstechnik in Altenburg. Dazu werden etwa 15 Millionen Euro in den Bau einer neuen Produktionshalle investiert. Derzeit sind in Altenburg etwa 110 Mitarbeiter bei Fräger beschäftigt, welche unter anderem Getriebegehäuse, Zahnräder und Antriebswellen herstellen. Mit dem Ausbau soll die Produktionskapazität verdoppelt werden. (bo)
Denkmalschutzpreis für Schoder-Bau „Wir fühlen uns der Geschichte der Textilindustrie an unserem Standort verpflichtet und haben mit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes Räume für ein Stück Identität erhalten“, so Ralf Lechner, Geschäftsführer der Getzner Textil Weberei GmbH. Es sei Firmenphilosophie, dass die Werksgeschichte mit dem Umfeld, in dem gelebt und gearbeitet würde, eng verbunden ist. Diese Leistung, welche gänzlich ohne Denkmalfördermittel vollbracht wurde, erfuhr am 13. Juni durch den Freistaat besondere Würdigung. Das Unternehmen erhielt in der Kategorie Technisches Denkmal den Thüringischen „Denkmalschutzpreis 2008“. Bei dem Gebäude in Gera handelt es sich um die frühere Woll- und Seidenweberei Schulenburg und Bessler. Das Haus wurde vom Geraer Architekten Thilo Schoder, eines Schülers Henry van de Veldes, entworfen und 1925/26 gebaut. Lechners Engagement ist es zu verdanken, dass somit über das denkmalschutzrechtliche Maß hinaus ein kulturgeschichtliches Bauwerk erhalten blieb. Kernstück ist die in den vergangenen vier Jahren aufwändig sanierte, repräsentative Geschäftsetage im ersten Obergeschoss.
Wie schwierig es oft war, den Originalzustand zu erhalten oder wieder herzustellen, zeigen zum Beispiel die Eisenfenster. Stark korrodiert und in den Querschnitten geschwächt, stand lange Zeit in Frage, ob ihre Sanierung technisch überhaupt möglich ist. Jedes der 45 Fenster wurde jedoch umfangreich dokumentiert. Mit Unterstützung eines Restaurators ging es an die Lösung der komplizierten Aufgabe. Da die Kosten einer Aufarbeitung der Fenster sehr hoch lagen, wurde entschieden, zwei Fenster im Schoder-Zimmer zu restaurieren. Für die anderen Fenster, die einst kleingliedrig und aus Stahl waren, wählte der Architekt eine Einflügelkonstruktion mit Kippbeschlag. Die Ausstattung des Empfangszimmers erfolgte nach einem Foto aus der Entstehungszeit. Dadurch war die Rekonstruktion einer Sitzgruppe und einer Glasscheibendeckenleuchte möglich. So wurde auch der originale Stoffbezug der Garderobe und der Sitzgruppe unter nachträglichen Einbauten identifiziert. Für das Geraer Unternehmen war es natürlich selbstverständlich, diesen Stoffbezug im eigenen Betrieb zu weben. (dw)
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www.getzner.de
Gera tritt Wirtschaftsinitiative bei Gera. „Wir krempeln nicht nur die Stadtverwaltung völlig um, sondern wir haben auch auf wirtschaftlichem Gebiet eine neue Herangehensweise anvisiert: Wir müssen uns als Region Ostthüringen in Mitteldeutschland begreifen. Diese Perspektive war ausschlaggebend für den Beitritt zur Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland“, so Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm. Die Otto-DixStadt ist seit Anfang Juni neues Fördermitglied. Der Initiative gehören nun Leipzig, Halle, Magdeburg, Jena, Gera, Dessau und strukturbestimmende Unternehmen
an. Sie bringt politische und wirtschaftliche Institutionen aus Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen an einen Tisch. Vor allem klein- und mittelständischen Firmen in Gera soll durch Kooperationen das Tor nach Mitteldeutschland geöffnet werden. Chancen sehen die Initiatoren in den Bereichen Automotive, Chemie/ Kunststoffe und Informationstechnologie. (dw)
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www.mitteldeutschland.com www.gera.de www.made-in-thueringen.com
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15.07.2008
17:56 Uhr
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Thüringen: Aus den Regionen Anzeige
Spatenstich auf Simson-Gelände: v.l.n.r.: Herr Niepage (EFG), Herr Rützel (Bietergemeinschaft Hildburghäuser Baugesellschaft / Eurovia), Herr Fischer (Geschäftsführer der TLG Gewerbepark Simson GmbH), Herr Dr. Triebel (Oberbürgermeister der Stadt Suhl) und Herr Traudt (Niederlassungsleiter Baur Consult)
Suhl saniert Simson-Gelände In den kommenden Jahren entstehen 18 Hektar Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Simson-Werke. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Suhl ist untrennbar mit dem Simson-Gewerbepark verbunden. Schon seit mehr als 150 Jahren steht dieser Name für technischen Fortschritt und Entwicklungsarbeit. Bis zum Jahr 1990 war hier der größte europäische Hersteller von Kleinkrafträdern – Simson – ansässig. Heute ist das Gelände geprägt von mittelständischen Unternehmen. Umfangreiche Investitionen in neue Infrastruktur Um auch auf künftige Entwicklungen und steigende Nachfragen reagieren zu können, erfolgt unter Trägerschaft der Stadt Suhl die Neuerschließung des Standortes. Der Gesamtinvestitionsaufwand beträgt in den nächsten Jahren mehr als acht Millionen Euro. Das Land Thüringen steuert mit 6,6 Millionen Euro den Hauptanteil bei. Die TLG Gewerbepark Simson GmbH
bringt den Rest als Eigenanteil auf. Bis zum Jahreswechsel 2009/2010 werden Ver- und Entsorgungsleitungen sowie 1250 Meter Zufahrts- und Verbindungsstraßen neu gebaut. Darüber hinaus werden nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen und kontaminierter Boden entsorgt. Die komplette Infrastruktur auf dem Gelände wird somit neu geordnet.
ziehungsweise weitere Gebäudeflächen aller Art vermietet werden. Die verkehrsgünstige Lage direkt an der Landstraße Suhl - Meiningen und die direkte Anbindung an die Autobahnen A71 und A73 in nur drei Kilometern Entfernung versprechen eine zügige weitere Auslastung der neuen Flächen.
Investoren, die sich in Suhl niederlassen wollen, steht dann ein mehr als 18 Hektar großes neues Gewerbegebiet zur Verfügung. Schon heute hat die TLG Gewerbepark Simson GmbH Gewerbeflächen von gut 100.000 Quadratmetern Größe in sanierten, teils historischen, Gebäuden im Bestand.
Gewerbeflächen für verschiedene Nutzungsarten Nicht nur Büroflächen, Produktions- und Lagerhallen sondern auch Räume für Existenzgründer in verschiedenen Größen bietet die TLG Gewerbepark Simson GmbH ihren Interessenten an. Darüber hinaus stehen auf dem gesamten Areal ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
Gewerbepark verkehrsgünstig gelegen Zusammen mit dem bereits bestehenden Gewerbegebiet können nach Abschluss der Arbeiten mehr als 24 Hektar an Unternehmen verkauft oder verpachtet be-
Der Simson Gewerbepark ist offen für alle Firmen, die sich nach Art der baulichen Nutzung in die Kategorien Mischgebiet, Gewerbe- oder Industriegebiet einordnen lassen.
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TLG Gewerbepark Simson GmbH Meininger Straße 222 D-98529 Suhl
BAURCONSULT GbR Dipl.-Ing. Jens Hoffmann Rennsteigstraße 10 D-98528 Suhl
Entwicklungs- und Flächenmanagementgesellschaft mbH Herr Peter Niepage Bahnhofstraße 66 D-98544 Zella-Mehlis
Tel.: Fax: E-Mail: Internet:
Tel.: Fax: E-Mail: Internet:
Tel.: Fax: E-Mail: Internet:
+49 (0) 3681 - 378 200 +49 (0) 3681 - 722 331 gewerbepark@tlg-simson.de www.simson-gewerbepark.de
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+49 (0) 3681 - 44 88 0 +49 (0) 3681 - 44 88 32 suhl@baurconsult.com www.baurconsult.com
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03/2008 · Wirtschaftsspiegel Thüringen
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15.07.2008
17:57 Uhr
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Foto: SOKRATHERM
Thüringen: Aus den Regionen
Barbara Rinke, Oberbürgermeisterin Nordhausen und Dipl.-Ing. Hermann Meinhold, Geschäftsführer SOKRATHERM
Insgesamt 330 Umkleideschränke in vier verschiedenen Farbtönen, 47 Duschen und eine Vielzahl von modernen Waschbecken – das sind nur einige Werte der neuen Kaue, die Ende Juni in der Schachtbau Nordhausen GmbH ihrer Bestimmung übergeben wurde.
Betriebserweiterung
Internationale Herausforderungen
Nordhausen. Im Jahre 1992 gründete die SOKRATHERM GmbH & Co. KG Energieund Wärmetechnik in Nordhausen eine Zweigniederlassung und produziert seit 1996 im eigenen Werk BHKW-Kompaktmodule, so genannte Blockheizkraftwerke. Ende Juni weihte Geschäftsführer Dipl. Ing. Hermann Meinhold gemeinsam mit Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke eine neue Produktionshalle ein. Eine angrenzende, teilweise als Lager genutzte Halle wurde komplett saniert und zum modernen Werk ausgebaut. „Die Halle zwei ist pünktlich in Betrieb gegangen und wir haben damit unsere Produktionsfläche von 1.200 auf 2.400 Quadratmeter verdoppeln können“, sagte Geschäftsführer Meinhold. Und nicht ohne Stolz fügt er hinzu, dass zu den anfangs sechs Mitarbeitern in der Nordhäuser Niederlassung bis heute weitere 39 inklusive acht Auszubildende dazu kamen. „Ich kann beobachten, dass vor allem mittelständische Betriebe in unserer Stadt in der letzten Zeit Betriebserweiterungen vornehmen“ verwies Oberbürgermeisrerin Rinke auf die derzeitige positive Wirtschaftsstimmung. Ebenso seien überregionale Kooperationsverbindungen in Länder wie Polen und Russland keine Seltenheit mehr, da nun die Autobahn A38 einen schnelleren Transport ermögliche, so Rinke weiter. Die Sokratherm GmbH hat ihren Hauptsitz im westfälischen Hiddenhausen. Die Firma bietet anschlussfertige BHKW-Module an, die sehr wenig Platz brauchen, extrem leise arbeiten, Primärenergie optimal ausnutzen und erheblich weniger Schadstoffe produzieren als herkömmliche Kraftwerke. (bo)
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www.sokratherm.de
Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
Nordhausen. Im bergmännischen Sprachgebrauch wird mit „Kaue“ ein umgebauter übertage gelegener Raum bezeichnet, der als Aufenthalts- oder Umkleidemöglichkeit (Waschkaue) genutzt wird. Doch diese neue Nutzung einer ehemaligen Elektrowerkstatt hat auch Symbolwirkung. „Wir sehen die Schaffung von optimalen Bedingungen für unsere Mitarbeiter genauso wichtig, wie die Erfüllung der betriebswirtschaftlichen Kennziffern“, so Thoralf Wilke, Leiter des Geschäftsbereiches Maschinenbau. Das Unternehmen hat für die neue Kaue rund 550.000 Euro
ausgegeben. Herausforderungen sieht die Geschäftsleitung des Nordhäuser Traditionsunternehmens verstärkt auf dem internationalen Markt. So wird die Schachtbau Nordhausen GmbH in Kooperation mit „Bauer Maschinen“ die Verantwortung für eine Teilproduktion in China übernehmen. Dort werden künftig für den chinesischen Markt mobile Bohranlagen hergestellt – ein Erfolg bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf dem internationalen Markt. (bo)
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www.schachtbau.de
Ideenbörse und Versprechungen Jena. Der mittlerweile 12. Jenaer Wirtschaftstag stand Ende April dieses Jahres ganz im Zeichen des Fachkräftemangels. „Erfolgsfaktoren im Visier: Den Wandel erfolgreich gestalten“ – so lautete das Motto der Veranstaltung im Jenaer Hotel „Esplanade“. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), stellte Thüringens wirtschaftliche Vorreiterrolle heraus: „Thüringen hat seit dem Jahr 2000 stärker expandiert als Gesamtdeutschland.“ Nun gelte es auch hier das Fachkräfteproblem anzupacken. Der Thüringer Staatssekretär Christian Juckenack verwies ebenfalls auf die gute wirtschaftliche Stimmung im Freistaat und mahnte gleichzeitig der wachsenden Politikverdossenheit entgegenzuwirken. Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Hartmut Schauerte versprach den Teilnehmern, dass die „weißen Flecken“ auf der Karte der digitalen Anbindung binnen eines Jahres nahezu verschwinden. Egal ob Funk oder Kabel, der Bund bietet Zuschüsse bei der Lösung des Problems. Ein Versprechen,
das manch Unternehmer des Thüringer „Hinterlandes“ mit großem Interesse aufnahmen. Gibt es doch im Freistaat immer noch Unternehmen ohne praktikable Internetanbindung. Andreas Krey, Sprecher der Geschäftsführung der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG), wartete mit ganz konkreten Vorschlägen zur Fachkräftebeschaffung auf. Die LEG wolle bei den gut 40.000 Wochenpendlern verstärkt für Thüringen werben. Im zweiten Teil des Wirtschaftstages wurde in sieben Fach-Foren vor allem Optimierungsmöglichkeiten bei Management- und Controllingaufgaben sowie Prozess- und Proiektmanagement diskutiert. Veranstalter des Wirtschaftstages waren die Unternehmensberatung Prof. Dr. V. Botta, die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen, der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft e.V., Landesverbund Hessen-Thüringen und die PricewaterhouseCoopers AG.
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www.wirtschaftstag.com www.made-in-thueringen.com
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Thüringen: Aus den Regionen
Kooperation mit Russland
Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz eröffnete Ende Juni in Suhl das „Servicecenter Wirtschaft und Arbeit“ für Südthüringen. Die Einrichtung ist künftig die zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zu allen Fragen rund um die Wirtschafts- und Arbeitsförderung.
Zentrale Anlaufstelle für Unternehmer „Eine schlanke Verwaltung ist die Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft“, sagte Reinholz. „Mit den regionalen Servicecentern bieten wir Wirtschaftsförderung aus einer Hand.“ In den vergangenen Wochen wurden bereits in Erfurt, Nordhausen, Gera und Eisenach entsprechende Servicecenter eingerichtet. Unter deren Dach sind die Angebote der Thüringer Aufbaubank (TAB), der Landesentwicklungsgesellschaft Thüring-en (LEG) und der Gesellschaft für Arbeitsund Wirtschaftsförderung (GFAW) gebündelt. Zu den Aufgaben der Center gehören unter anderem die Beratung zu verschiedenen Förderprogrammen, Hilfe bei Antragstellung und Existenzgründerberatung. Die LEG unterstützt mit ihrem neuen Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) bei Fragen der Fachkräftesicherung. Im neuen Suhler Servicecenter sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt. An der Eröffnung nahmen neben dem Wirtschaftsminister auch die TAB-Vorstände
Matthias Wierlacher und Michael Schneider, LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar, GFAW-Abteilungsleiter Wilfried May sowie Landräte und Bürgermeister, Vertreter der Südthüringer Kammern Verbände, Banken und Sparkassen teil. Allein im vergangenen Jahr hat das Land im Rahmen der Investitionsförderung Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung zur regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) knapp 33 Millionen Euro für Südthüringer Unternehmen bewilligt. Die Unternehmen investierten dabei in der Region etwa 200 Millionen Euro und schafften 640 Arbeitsplätze. In Ostthüringen konnten Investitionen von fast 300 Millionen Euro mit insgesamt 45 Millionen Euro gefördert werden. Dort sollen rund 870 Arbeitsplätze entstehen. (su)
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www.leg-thueringen.de www.gfaw-thueringen.de www.aufbaubank.de
Eisenach. Die russische Holding „Automotive Components“ (Moskau-Togliatti) strebt kurzfristig eine Beteiligung am Thüringer Automobilzulieferer „MITEC Automotive AG“ aus Eisenach an. Eine entsprechende Vereinbarung über eine Partnerschaft trafen Dr. Frank D. Wende, Präsident und Chief Executive Officer der „Automotive Components“ und Dr. Michael Militzer, Vorstandsvorsitzender der MITEC, während des Besuchs einer russischen Delegation Anfang Juli in Eisenach. Geplant sind eine finanzielle Beteiligung der „Automotive Components“ in noch unbekannter Höhe und der Aufbau gemeinsamer Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in Thüringen und in der russischen Region Samara. Wie Dr. Wende nach Abschluss der Verhandlungen ausführte, erwarten die russischen Partner von der Kooperation einen Schub für ihre technologische Entwicklung und eine Erweiterung ihrer Angebotspalette. Für Dr. Militzer bedeutet das eine wichtige Etappe bei der Erschließung des attraktiven russischen Marktes und einen Beitrag zur langfristigen Sicherung von Produktion und Arbeitsplätzen in Eisenach. Die Gäste zeigten sich sehr angetan von ihrem Besuch. „Die Partner beider Seiten haben intensive Gespräche geführt, um sich besser kennenzulernen", bilanzierte Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG, die den Besuch organisierte und betreute. Grundlage für die strategische Zusammenarbeit der Thüringer Wirtschaft mit russischen Partnern sind Kontakte zwischen Thüringen und Russland seit dem Jahre 2005. (bo)
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www.mitec-automotive-ag.de
Etappenziel beim Tunnelbau
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Foto: dpa
Mit einer traditionellen Zeremonie erfolgte am 24. Juni der Durchschlag für den ersten Abschnitt des insgesamt 8.3 km langen Bleßbergtunnels der Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Begonnen hatten die Arbeiten im Herzen des Thüringer Waldes vor zweieinhalb Jahren mit einem so genannten Zwischenangriffsstollen, der seitlich einen Kilometer in den Berg zur eigentlichen Tunnelröhre führt. Von hier aus erfolgt der Vortrieb in Richtung Nord und Süd. In Richtung Norden laufen derzeit noch die Arbeiten. Der Bleßbergtunnel wird mit exakt 8.314 Metern der Längste von 22 Tunneln der Neubaustrecke sein. Die tiefste Stelle des Tunnels befindet sich mit 330 Metern unter dem Gipfel des Bleßbergs, 235 Meter sind es noch unter dem Rennsteig-Wanderweg. Die Fertigstellung des ersten 4,6 km langen Abschnitts mit 70 Millionen Euro Investition ist für 2009 vorgesehen. Der Bau des Bleßbergtunnels erfolgt im Sprengvortrieb. Der Bleßbergtunnel ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle - Berlin. Diese Strecke soll in Verbindung mit der fertig gestellten Neu- und Ausbaustrecke München-Nürnberg die Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa vier Stunden verkürzen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes ist für 2017 vorgesehen. (su)
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In eigener Sache
Impressum
Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com Medienverbund regionaler Wirtschaftszeitschriften für Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg Geschäftsführer Jürgen Meier, Gert Hohlwein
Gewinnerin
Buchempfehlung
Stellvertretend für einige weitere Gewinner, bekam Sabine Maronn Ende Juni eines der Gewinnspiel-Exemplare von „Ein Mann - Ein Buch“ überreicht.
Zum Titelthema empfiehlt die Redaktion das Buch „Das Beste der Logistik“. Es ist geeignet für Entscheidungsträger in Unternehmen, Politik und Wissenschaft, Studierende sowie Interessierte, die das Neueste der Logistik erfahren wollen. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) unterstützte dabei den Herausgeber, Helmut Baumgarten, Experte der Logistikwissenschaft. Als einer der Gründer der BVL zieht er mit diesem Werk eine Bilanz nach drei Jahrzehnten Logistikentwicklung und zeigt den Weg in die Zukunft mit neuen Herausforderungen und zielführenden Lösungsansätzen. (bo)
Wirtschaftsspiegel Thüringen-Vertriebsmitarbeiter Andreas Lübke wünschte bei der Übergabe des Buches, welches in der Ausgabe 02/2008 des Wirtschaftsspiegel Thüringen vorgestellt wurde, nicht nur viel Spaß beim Lesen, sondern auch neue und interessante Erkenntnisse bei der Betrachtung der männlichen Eigenarten. In diesem Buch werden Themen, die den Mann bewegen, hintergründig, aber nicht immer ganz ernst gemeint, erläutert. Die Studentin der Medienwissenschaften an der TU Ilmenau ist derzeit Praktikantin im Marketingbereich am Institut für Mikroelektronikund Mechatronik-Systeme gGmbH in Ilmenau. (su)
QUELLE: SPRINGER VERLAG
„Das Beste der Logistik“, Baumgarten, Helmut; BVL e.V. (Hrsg.), 2008, 423 S., 125 Abb. in Farbe., geb., Springer Verlag, 49,95 Euro ISBN: 978-3-540-78404-3
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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 03/2008
Redaktion Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0177 3866168 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Sylvia Kreyßel (sk) Tel.: 0172 3666791 E-Mail: s.kreyssel@ws-thueringen.com Sascha Uthe (su) Tel.: 0151 11631055 E-Mail: s.uthe@ws-thueringen.com Weitere Autoren dieser Ausgabe: Elisabeth Kirchner (ek) Dietmar Walther (dw) sowie Michael Obst Sekretariat Juliane Kummer Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Werbefachberater Süd/West-Thüringen Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Ost-Thüringen René Weigel Tel.: 0177 3004802 E-Mail: r.weigel@ws-thueringen.com Mittel-Thüringen Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Titelbild
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