Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

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ZKZ: 78363; 2,90 Euro

AUTOMOTIVE 01·10

Länderübergreifende Zusammenarbeit I Seiten 6 – 7 Das Auto neu erfinden I Seite 37 Aktiver Klimaschutz I Seite 52 Wirtschaftspreis für eine Mittelschule I Seite 65

„Zuversicht ist angesagt“ Dr. Helmut Becker vom IWK-München sieht Aufwärtstrend für Ostdeutschland


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Vorwort

Vor großen Herausforderungen von Dr. Helmut Becker, Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) in München

Zur Person Geboren am 30.11.43 im Saarland Ausbildung 1965 – 1970 Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Saarbrücken 1977 Promotion zum Dr. rer. pol., Universität Mainz Beruf 1970 – 1974 Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, Wissenschaftlicher Mitarbeiter 1974 – 1996 Strategische Konzernplanung bei der BMW AG. Ab 1989 Chefvolkswirt der BMW AG. Leitung der internationalen Marketinggruppe zur Bewerbung um die D2-Mobilfunklizenz,1989. Generalsekretär der DeutschChinesischen Verkehrsprojektes (DCV), 1994-1996. Ab 1998 Aufbau und Leitung des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK)

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„Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“ Diese volkstümliche Redensart mag vielen an dieser Stelle vielleicht etwas fremd und fehl am Platz erscheinen – sie hat nichts desto weniger ihren tieferen Sinn. Gerade dann, wenn man sich am Beginn des Jahres 2010 mit der Zukunft der ostdeutschen Automobilindustrie, ihren Herausforderungen und vor allem mit den Wegen beschäftigt, die aus der viel zitierten „Krise“ herausführen. Der Grund: Zuversicht ist angesagt! Die zurückliegenden achtzehn Monate waren für die deutsche Wirtschaft mit ihrer hohen Auslandsabhängigkeit die schwierigsten der Nachkriegszeit. Die schwerste Krise der Weltwirtschaft seit 1929 hat voll durchgeschlagen: Noch nie zuvor in der Nachkriegszeit ist der reale Welthandel binnen Jahresfrist um zwei Prozent geschrumpft anstatt zu wachsen. Noch nie zuvor ist reale Nachfrage nach deutschen Exportgütern quasi über Nacht um über 50 Prozent quasi kollabiert. Und noch nie zuvor seit 1949 ist die Ausfuhr der deutschen Wirtschaft binnen Jahresfrist um rund 15 Prozent geschrumpft, mit der Folge, dass das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um fast fünf Prozent einbrach. Nur zur Erinnerung: In der bislang schärfsten Rezession in Deutschland 1974 ging das BIP-Wachstum um läppische -0,9 Prozent zurück. – Und 2009? Soviel zur historischen Dimension dessen, was die Bundesregierung in 2009 zu meistern hatte. Und auch gemeistert hat! Im Zentrum der Krise stand die Automobilindustrie, die zu über 70 Prozent ihrer Produktion vom Export abhängt. Betroffen vom Einbruch der Nachfrage waren nicht nur die Hersteller, an der Spitze erstmals die Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler, sondern natürlich auch die Zulieferindustrie, und natürliche auch jene in Ostdeutschland. Die ostdeutsche Automobilindustrie ist trotz aller konjunkturellen Schwierigkeiten bislang mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen. Das hängt vor allem mit ihrer Struktur zusammen. Man muss dabei genau zwischen Auto-

mobilherstellern und Zulieferern trennen. Was die eigentlichen Hersteller betrifft: BMW und Porsche in Leipzig, Opel in Eisenach und Volkswagen in Zwickau-Mosel und Dresden, so haben insbesondere die Volumenhersteller Volkswagen und Opel, teilweise auch BMW mit seinem EinserModell, stark von der staatlichen wie stattlichen Abwrackprämie profitiert. Wertschöpfung wie auch Beschäftigung in der ostdeutschen Automobilindustrie wurden so 2009 stabilisiert. Wichtiger für die Zukunft der Automobilindustrie am Standort Ostdeutschland sind aber nicht die eigentlichen Automobilhersteller selber, sondern die inzwischen breit aufgestellte Zulieferindustrie. Zum einen handelt es sich hierbei vielfach um Tochterunternehmen etablierter westdeutscher Zulieferer, die auf ihren Feldern mit zu den Weltmarktführern zählen. Diese Unternehmen sind in der Regel bei großer internationaler Risikostreuung mit einem auskömmlichen Liquiditäts- und Beschäftigungspuffer ausgestattet, den sie sich mit Fleiß und unternehmerischem Können in fünfzig Jahren erarbeitetet haben. Das kann allerdings nicht für das Gros der ostdeutschen Zulieferunternehmen gelten, die erst vor zwanzig Jahren nach der Wiedervereinigung den Eintritt in den Automobilmarkt gewagt haben. Deren Stärken liegen ganz woanders, und da sind sie in ihren Feldern fast ebenso „Marktführer“. Bei ihnen handelt es sich nämlich um – historisch bedingt – kleinere, Eigentümer geführte Unternehmen mit einem äußerst innovativen Produktportfolio. Ihnen fehlt zwar (vorerst noch) die finanzielle „Speckschicht“, die ihren Kollegen in Westdeutschland über Jahrzehnte anlegen konnten. Dafür verfügen sie aber vielfach über die innovativsten und zukunftsfähigsten Produkte. Frei nach dem Motto: „Wer kein Geld hat muss selber denken!“ Vor diesem Hintergrund kann die ostdeutsche Automobilindustrie mit berechtigter Zuversicht in die Zukunft schauen. Zum einen hat sie bewiesen, dass sie im Wettbewerb mithalten kann. Zum anderen liegt der schlimmste Teil der Weltwirtschaftskrise hinter uns. Der Aufschwung läuft – wenn auch auf einer flacheren Trendlinie als vor der Krise. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für eine Erholung des internationalen wie inländischen Automobilmarktes gegeben. Auch wenn das noch kein Grund zur Euphorie ist, so braucht die ostdeutsche Zulieferindustrie an ihren Fähigkeiten und ihrem Können nicht zu zweifeln. Oder anders gewendet: Kapital vergeht, Intelligenz besteht! Es wird schon!

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Aus dem Inhalt Forschung am Automobil von morgen Diese Herren besiegelten die Gründung des „Forschungsinstituts für Kompetenz in AutoMobilität" (IKAM): Dr. Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Rektor Prof. Dr. K. E. Pollmann und Kanzler Dietmar Niemann von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (v.li.n.re.). Foto: Tino Diesterheft, Uni Magdeburg

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Unter Strom Ein zentrales Thema für Forschung und Entwicklung sowie verschiedene Netzwerkinitiativen ist der praktikable Einsatz des strombetriebenen Fahrzeugs wie u. a. die 1. Leitmesse für Elektromobilität Mitte Oktober in München demonstrierte. Foto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH.

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Standpunkte Editorial „Glaube an Wachstum“ Ostdeutschland automobil: Unternehmen Länderübergreifende Zusammenarbeit Mobiler Norden

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Ostdeutschland automobil: Treffpunkte Vorgeschmack Faszination Auto Was KMU wirklich brauchen... Internationaler Jahreskongress

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Ostdeutschland automobil: Management Auf Eventualitäten einstellen

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Ostdeutschland automobil: Wissenschaft Sparen von Anfang an Was ist realistisch? Berechnete Sicherheit

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Politik Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig: Zukunftsmärkte im Fokus 100 Tage Regierungskoalition in Sachsen

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Geld & Kapital Anzeichen des Aufschwungs

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Unternehmen „Verschworene Mannschaft“: Rekommunalisierung der Thüga AG München

Investitionen in Köpfe Die Entwicklung und Bindung von Fachkräften steht heute im Mittelpunkt aller Unternehmen, ganz gleich welcher Branche. Foto: Bundesagentur für Arbeit Seite 62-67

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Menschen „Wir verdrahten die Welt“

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Management/Bildung Frisch aufpoliert Marketingclubs laden ein

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Gesundheit Leistungskurve konstant halten

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Impressum

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Technologischer Wandel und globale Präsenz Stichwort Die Renaissance des Autolandes Sachsen ist seit einem Jahrzehnt untrennbar mit dem Wirken der AMZ verbunden. Mit ihrer konkreten, ergebnisorientierten Projektarbeit besitzt sie eine Vorreiterrolle im Vergleich zu anderen Wirtschaftsclustern über Sachsen hinaus. Die 1999 vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ins Leben gerufene und seitdem in Verantwortung der RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung arbeitende Initiative hat seit ihrer Gründung 1015 Unternehmen in 265 Technologie- und Kooperationsprojekten zusammengeführt. Daraus resultiert ein zusätzliches Umsatzpotenzial für die sächsische Automobilzulieferindustrie von ca. 2,65 Milliarden Euro, das zum Teil bereits vertraglich untersetzt ist. 4939 neue Arbeitsplätze sind damit verbunden.

Dr. Claudia Scholta, Projektmanagerin der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ)

Interview mit Dr. Claudia Scholta, Projektmanagerin der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) Wirtschaftsjournal: Die ostdeutsche Automobilindustrie ist trotz konjunktureller Schwierigkeiten mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen. Die Hersteller profitierten von der Abwrackprämie. Anders die Zulieferer. Wie begegnen die sächsischen Automobilzulieferer den aktuellen wirtschaftlichen Widrigkeiten? Dr. Claudia Scholta: Die sächsischen Automobilzulieferer sind der Branchenkrise aktiv begegnet. Die Unternehmen haben im vergangenen Jahr ihre Vertriebsaktivitäten deutlich verstärkt und damit zahlreiche neue Aufträge erhalten. In nicht wenigen Fällen werden diese Aufträge jedoch erst bei der Entwicklung einer neuen Fahrzeuggeneration und damit nicht vor 2012 wirksam. WJ: Wo liegen denn die Stärken der ostdeutschen Zulieferer? Können diese, denen ja zum Teil der finanzielle Speck fehlt, im schärfer werdenden Wettbewerb überhaupt mithalten? Claudia Scholta: Bei der Bewertung von Trends in der Automobilindustrie sehen die sächsischen Zulieferer ihre Chancen vor allem im Punkt Qualität. Die Unternehmen wissen, dass sie sich hauptsächlich in diesem Aspekt von preisgünstigerer Konkurrenz abgrenzen und Wettbewerbsvorteile erreichen können. Ebenso werden die zunehmende Entwicklungsverlagerung auf Zulieferer, die steigende Variantenvielfalt, die Flexibilität und Effizienz in Produktion und Logistik, die Umweltverträglichkeit und die Bedeutung neuer Materialien als Tendenzen gesehen, bei denen die Unternehmen Vorteile erzielen können. Die Sachsen sind in diesen Feldern gut aufgestellt. Was den „finanziellen Speck“ angeht, da sehe ich in der Tat ein Problem. Viele kleine und mittelständische Unternehmen leiden an einer fehlenden oder dünnen Kapitaldecke. Das Thema Finanzierung muss deshalb in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda stehen. Es geht vorrangig darum, mit den Banken neue Finanzierungsmodelle zu entwickeln. WJ: Worin sehen Sie die zukünftigen Herausforderungen sächsischer Zulieferer? Claudia Scholta: Ich sehe die maßgeblichen

Herausforderungen in den nächsten Jahren für die sächsische Automobilzulieferindustrie neben der Sicherung von Kapital in der Globalisierung und im technischen Wandel. Das belegt eine Studie, die die RKW Sachsen GmbH als Projektträger der AMZ in Zusammenarbeit mit der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz erstellt hat. Vor dem Hintergrund zahlreicher technologischer Veränderungen im Fahrzeugbau, der aktuellen Wirtschaftssituation und der Notwendigkeit, mit komplexen Leistungen eine bessere Wettbewerbsposition zu sichern, planen 66 Prozent der befragten Unternehmen den Aufbau neuer Kompetenz- und Geschäftsfelder. Priorität hat dabei die Entwicklung eigener Produktkompetenz, gefolgt von den Bereichen Alternative Antriebe, Automatisierung, Leichtbau, Elektrik/Elektronik, Nischenanwendungen und Technische Textilien. Um für die zukünftigen Anforderungen gerüstet zu sein, setzen die Unternehmen auf Personalentwicklung und Netzarbeit. Sie wissen, dass sie für den technologischen Wandel und eine globale Präsenz qualifizierte Facharbeiter und Ingenieure brauchen mit der Bereitschaft, ständig hinzu zu lernen. Das gilt nicht nur für den technischen Bereich, sondern ebenso für Fremdsprachen sowie soziale und interkulturelle Kompetenz. Netzwerke gewinnen zukünftig vor allem für Forschung und Entwicklung, Einkauf, Vertrieb und Personal weiter an Bedeutung. WJ: Welche Unterstützung gibt dabei AMZ? Claudia Scholta: Wir geben beispielsweise Unterstützung bei der Entwicklung von Projekten. Hier besteht bei den Unternehmen eine große Nachfrage. Deshalb ist die Projektentwicklung das Hauptfeld unserer Tätigkeit. Die AMZ initiiert und begleitet Produkt- und Technologieentwicklungen von der Idee bis zum Serienstart, erschließt mit den Firmen neue Absatzmärkte und kümmert sich strategisch um die Personalentwicklung. Seit der Gründung der AMZ im Jahr 1999 haben wir mehr als 1015 Unternehmen in 265 Technologie- und Kooperationsprojekten mit einem zusätzlichen Umsatz von etwa 2,65 Milliarden Euro zusammengeführt und damit wesentlich den Wandel der Branche begleitet. Gespräch: Wolfgang Baltzer

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Länderübergreifende Zusammenarbeit Michael Lison hat als Projektmanager des „automotive thüringen e. V.“ auch in dessen zehntem Jahr die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen fest im Blick. Gemeinsam mit ihnen und der Thüringer Landesregierung unterstützt er den bedeutenden Wirtschaftszweig der Automobilzulieferindustrie in seinem Wachstum und seiner Entwicklung und sorgt dafür, dass Thüringen auch international als wichtiger Automobilstandort wahrgenommen wird. Wirtschaftsspiegel: Zehn Jahre „automotive thüringen e.V.“. Was ist in den zehn Jahren erreicht worden, was gibt es im Moment Neues und wie sehen die Aufgaben für die Zukunft aus? Lison: „Die am 29.08.2000 von neun Unternehmern aus Thüringen gegründete Interessengemeinschaft der Automobilzulieferer ist zu einer starken Gemeinschaft von Unternehmern für Unternehmer gewachsen. Über einhundert Betriebe erwirtschaften mit ihren über 30.000 Mitarbeitern zirka 4,2 Milliarden Euro im Jahr. Damit ist der 'at' das größte Industriecluster in Thüringen mit Vernetzungen zu den anderen neuen Bundesländern im ACOD (Automotive Cluster Ostdeutschland e. V.) und vielfältigen Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene. Dadurch ist das Netzwerk in Thüringen der Ansprechpartner in Sachen Zulieferland Thüringen gegenüber der Landesregierung, der Politik, der Presse und der Öffentlichkeit. Durch diese Kommunikationsplattform werden aber auch Kooperationen der Unternehmer initiiert, worauf gerade in der Zeit der Absatzflaute der Automobilindustrie zurückgegriffen wurde. Hierdurch ist es immer wieder gelungen, auf Anfragen der OEM (Original Equipment Manufacturs) kompetent und umfassend Auskunft zu geben und Kontakte zu vermitteln bis hin zur Begleitung von konkreten Projekten. Gerade diese Ausrichtung auf konkrete Projekte wird die weitere Arbeit im 'at' bestimmen. So sind für 2010 über den ACOD zwei Anträge auf Förderung von Wachstumskernen in Thüringen beim BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gestellt worden. Hierbei wird ein Konzentrieren auf die herausragenden Kompeten6

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zen im Freistaat notwendig sein, wie zum Beispiel Powertrain und Elektronik“. Wirtschaftsspiegel: Wie bilanziert die Automobilbranche Thüringens das Jahr 2009 und mit welchen Erwartungen starten Sie in das Jahr 2010? Lison: „Die Konjunkturkrise, die bereits im Spätsommer 2008 begonnen hatte, war auch für die Zulieferindustrie in Thüringen ein dramatisches Beispiel für die gegenseitige Abhängigkeit in der Automobilbranche. Der überhitzte Markt, der durch Überkapazitäten und eklatante Fehleinschätzungen der Märkte durch die Automobilhersteller bedingt war, führte in der Kombination mit der Finanzkrise zu einem Wegbrechen des Absatzes von Kraftfahrzeugen und dabei insbesondere bei Nutzfahrzeugen. Der Nutzfahrzeugmarkt ist nach wie vor zusammengebrochen, während man bei den PKW in 2010 von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau ausgehen kann. Die Erwartungen in der Zulieferindustrie sind daher gedämpft. Es bleibt zunächst abzuwarten, welche Auswirkungen die katastrophalen Bilanzen des Vorjahres auf den Investitionsbedarf der mittelständischen Unternehmen haben werden. Wer in dieser Situation allein von Banken abhängig ist, wird sich wahrscheinlich nicht mehr am Markt behaupten können.“ Wirtschaftsspiegel: Green-Tech, Innovationsrat, Zukunftsatlas, Unterstützung von Clusterprozessen – das sind nur einige der Stichworte welche die wirtschaftliche Ausrichtung der neuen Landesregierung beschreiben. Welche Auswirkung hat dies für Ihre Branche und wie beurteilen Sie diese neuen Ansätze? Lison: „Auswirkungen auf unsere Branche haben zu allererst neue und verlässliche Aufträge der Automobilindustrie. Daran orientieren sich die Unternehmen und wenn diese Aufträge ausbleiben, dann kann sicherlich auch ein Innovationsrat nicht helfen. Diese Initiative ist langfristig orientiert, hilft nicht kurzfristig. Wenn es jedoch darum geht, neue Produkte zu entwickeln, dann nehmen wir gerne jede Unterstützung dieser Prozesse in Anspruch. Seit Jahren stehen Themen wie Leichtbau, Emissionsverrin-

gerungen im feststofflichen Bereich wie auch von Geräuschen, Verbesserung von Antrieben zur Kraftstoffminimierung und nicht zuletzt natürlich auch alternative Antriebsarten im Fokus in Thüringen. Der 'at' unterstützt diese Aktivitäten unter anderem durch das Vorantreiben im Rahmen des Projektmanagements mit einem OEM. Hier arbeiteten das Wirtschaftsministerium, die LEG Thüringen und die Thüringer Aufbaubank eng zusammen, um die hierfür notwendigen Thüringer Unternehmen zu identifizieren und zu koordinieren. Das heißt, dass wir auch weiterhin sehr gerne mitarbeiten, wenn sich die Landesregierung auch weiterhin auf die Zukunftsthemen ausrichtet. Es muss aber um konkrete und vor allen Dingen umsetzbare Vorhaben gehen. Hierfür geben Stichworte in aller Regel nur wenig her.“ Wirtschaftsspiegel: Und was erwarten Sie von der Arbeit der neuen Landesregierung in der neu angelaufenen Legislatur? Lison: „Die Zusammenarbeit mit der Landesregierung war auch in den vergangenen Jahren für die Automobilzulieferer sehr gut. Ich denke hierbei vor allem an das Engagement beim Aufbau internationaler Kontakte – unter Führung des Ministerpräsidenten a.D. Dieter Althaus – und an die Präsenz bei unseren Veranstaltungen und den Messen, um die uns meine Kollegen in den anderen Bundesländern oft beneideten. Der permanente Kontakt und die Kommunikation mit den Unternehmern muss unseres Erachtens daher auch weithin die Richtschnur für die Arbeit der Landesregierung sein, wenn wir an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen wollen. Wenn Sie die Dynamik im Wachstum der Zulie-


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Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

Kontakt: Michael M. Lison Projektmanager „automotive thüringen e. V. Gewerbegebiet Kindel Am Künkelhof 4 D-99819 Hörselberg Telefon: 036920 72720 Telefax: 036920 72721 office@automotive-thueringen.de www.automotive-thueringen.de

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Michael M. Lison Projektmanager „automotive thüringen e. V.

ferindustrie in Thüringen mit den übrigen neuen Bundesländern vergleichen, wird deutlich, was eine klare Ausrichtung einer Landesregierung bewirkt, wenn es um Erweiterungen und Neuansiedlungen geht. Seit den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Unternehmen im Zulieferbereich fast verdoppelt mit nunmehr über 500 Unternehmen, 48.000 Beschäftigten und 6,8 Milliarden Euro Umsatz. Was Forschung und Entwicklung angeht, haben wir die übrigen neuen Bundesländer übertroffen und orientieren uns mit über 4 Prozent des Umsatzes bereits jetzt schon an den alten Bundesländern. Hier tut auch weiterhin Unterstützung der kleinteiligen und nahezu ausschließlich mittelständischen Industrie in Thüringen not.“ Wirtschaftsspiegel: Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) sieht Thüringen künftig als „Land der Elektromobilität“. Gibt es dahin führend bereits erste Ansätze oder Projekte und was kann Ihre Branche dazu beitragen, dies zu erreichen? Lison: „Ich kann den Hype, der sich derzeit um die E-Mobility dreht, gut verstehen. Es steht uns jedoch gut an, realistisch zu bleiben. Solange wir kein Entwicklungszentrum eines OEM in Thüringen haben, werden auch insoweit andere Bundesländer die Nase vorn haben, ohne dass dies an der Qualität der Forschung und Entwicklung hierzulande liegen würde. Wie bereits kurz erläutert, haben wir in Thüringen sämtliche notwendigen Kompetenzen zur Entwicklung, wie in einem ganz konkreten Projekt erarbeitet wurde, dass – nur nebenbei bemerkt – gerade die Schaffung eines solchen Entwicklungszentrums zum Inhalt hatte. Wir dürfen aber bei aller Euphorie für diese Antriebsart nicht vergessen, dass auch die hierfür benötigten Rohstoffe für den Bau der Speichereinheiten ebenfalls endlich sind, soweit es sich um die Lithium-Ionen-Technologie handelt. Dennoch werden wir als das 'Zulieferland' natürlich auch ganz vorne dabei sein, wenn es um die Entwicklung neuer Produkte geht. Hierfür liegt aber der Fokus nicht nur auf Thüringen, sondern auf überregionalen Kooperationen, um die notwendigen Geldmittel bereitstellen zu können. 'Land der Elektromobilität' ist daher wohl mehr politisch gemeint, Thüringen als Anwender elektromotorisch angetriebener Fahrzeuge, weniger als Standort für Entwicklung und Pro-

duktion elektromobiler Antriebstechniken. Wenn wir hier die Regierung falsch verstanden haben, so werden wir die Unterstützung für diese Technologie an den Taten messen.“ Wirtschaftsspiegel: Wie steht es derzeit um den Opelstandort Eisenach, wie bewerten Sie die Zukunftschancen des Standortes und welche konkreten Folgen hätte eine Schließung des Werkes für die Thüringer Automobilbranche? Lison: „Wir arbeiten schon seit Jahren eng mit der OPEL Eisenach GmbH zusammen. So haben wir bereits 2006 den Clusterprozess in Thüringen im Opel-Werk aus der Taufe gehoben. Dennoch kann zur Zeit wohl niemand von außen definitiv die Zukunftschancen beurteilen. Daher beteiligen wir uns auch nicht an irgendwelchen Spekulationen, schon gar nicht im Hinblick auf eine Schließung. Zu diesem Thema hat man schon genug 'dummes Zeug' lesen können.“ Wirtschaftsspiegel: Wie steht es aus Ihrer Sicht um den mitteldeutschen Clusterprozess Ihrer Branche? An welchen gemeinsamen Projekten wird gearbeitet, wie charakterisiert sich die Zusammenarbeit mit den benachbarten Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt? Lison: „Es war für mich als Geschäftsführer in 2004 nicht nur der erste, sondern auch einer der wichtigsten Termine, als ich den Vorstandsvorsitzenden des 'automotive thüringen e. V.' Dr.-Ing. Michael Militzer zu einer der WochenendSitzungen des ACOD begleiten durfte. Hier wurde der Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt, die in der Automobilbranche einmalig ist. Dass nach wie vor die ZuliefererInitiativen aller neuen Bundesländer 'an einem Strang ziehen', ist ein besonders bemerkenswertes Ergebnis. Neben immer zahlreicher werdenden Projekten im Rahmen der Kompetenzcluster sind es gerade die Gemeinschaftsstände auf den Messen, die den Erfolg der Zusammenarbeit greifbar machen. Hier wird das berühmte Zitat von Henry Ford I. Wirklichkeit, wie eine solche 'Zusammenarbeit' entsteht und das gegenseitige Vertrauen als Basis dieser Zusammenarbeit wächst ständig.“ Das Gespräch führte Wirtschaftsspiegel Chefredakteur Daniel Bormke

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Fest auf mehreren Beinen Harald Bleimeister, Netzwerkmanager automotive BerlinBrandenburg: Hinwendung zu strategischen Themen

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich derzeit die wirtschaftliche Situation für die Automobilzulieferunternehmen in Berlin-Brandenburg dar?. Harald Bleimeister: Sie sind von der Krise nicht so unmittelbar betroffen gewesen, da ein Großteil von ihnen ihre Kompetenzen nicht nur auf den Automotive-Bereich ausgerichtet hat. Generell haben sich die Unternehmen dahin gehend orientiert, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Doch auch im Automotive-Bereich selbst können mittlerweile wieder Auftragszuwächse verzeichnet werden. WJ: Dennoch ist die Situation ja nicht leicht. Mit welchen Strategien steuern die Unternehmen dagegen? Bleimeister: Wir spüren, dass sich die Firmen wieder mehr strategischen Themen annehmen. Sie schauen darauf, wie sie im Bereich Forschung und Entwicklung aufgestellt sind, wie ihre Personalstruktur aussieht, ob Prozesse optimiert werden können oder ob es Möglichkeiten gibt, neue Märkte zu erschließen. WJ: Welche konkrete Unterstützung kann dabei das Netzwerk automotive BerlinBrandenburg geben? Bleimeister: Ein Mitarbeiter ist in Russland aktiv und kümmert sich vor allem im Umfeld von VW Kaluga um die Anbahnung von Kontakten und Kooperationen. Es gibt bereits konkrete Geschäftsansätze. Das Netzwerk selbst schafft Synergieeffekte, Möglichkeiten für die Zusammenarbeit in der Region und erlaubt auch ein Benchmarking für jedes einzelne Unternehmen. Zudem haben wir seit diesem Jahr eine Branchentransferstelle, die zwischen Wirtschaft und Wissenschaft vermittelt. Ein eigens dafür abgestellter Mitarbeiter kümmert sich ausschließlich um die Analyse des konkreten Entwicklungsbedarfs in den Firmen und trägt daraus resultierende Projektideen an die Forschungseinrichtungen heran. Umgedreht schaut er, welche bereits vorhandenen Erkenntnisse, Know-how usw. der Hochschulen in die Wirtschaft gebracht werden können. WJ: Geht dieser Transfer auch über den Automotive-Bereich hinaus? Bleimeister: Dazu unterhalten wir zum Beispiel mit dem Brandenburger Kunststoffnetzwerk eine Art strategische Allianz. Auf regelmäßigen Treffen stimmen wir mögliche gemeinsame Projekte und Vorgehensweise zu bestimmten Themen miteinander ab. 8

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WJ: Welche Forschungs- und Kooperationsthemen stehen derzeit im Vordergrund? Bleimeister: Ein zentrales Thema ist die Elektromobilität. Da wird Berlin-Brandenburg von der Europäischen Union als Modellregion gefördert. Im Vordergrund stehen die Durchführung und Auswertung verschiedener integrativer, betreibergestützter Praxisprojekte, um insbesondere die Integration der Elektromobilität in den Öffentlichen Verkehr, in Tourismus, in Wohnungsdienstleistungen und in der CityLogistik zu erproben. WJ: In jüngster Zeit konnten sie über 20 neue Mitglieder aufnehmen. Mit welchen Argumenten konnten sie besonders überzeugen? Bleimeister: Seit 2010 sind wir der zentrale Veranstalter in BB für automobile Messen. So organiseren wir für die Brandenburger Unternehmen die Teilnahme auf den ACOD-Gemeinschaftsständen auf der IAA, auf dem CARSymposium usw. Außerdem können wir über das Tagesgeschäft hinaus Informationen zu Themen, welche die zukünftige Ausrichtung betreffen, geben. Nicht zuletzt stellen unsere Lobbyarbeit, der Zugang zur Politik, die Nähe zum ACOD und die Werbung an den Hochschulen, um Studierende auf die vielfältigen Karrierechancen in der Region auch oder gerade bei den kleineren Unternehmen aufmerksam zu machen, einen nachhaltigen Nutzen dar. Das kommt gut an. Gespräch: Claudia Hillmann

Harald Bleimeister, Netzwerkmanager automotive BerlinBrandenburg. Foto: automotive BerlinBrandenburg GbR

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Alle an Bord Nach zehn Jahren erfolgreicher Netzwerkarbeit steuert MAHREG Automotive die Branche in Sachsen-Anhalt auf 2020 zu

Vor gut zehn Jahren kamen im Harzstädtchen Harzgerode sieben Herren zusammen, um einen Verein zu gründen. Ziel des Vereins war die Verbesserung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft und Generierung von Forschungsaufträgen zur Entwicklung innovativer Technologien. Im gleichen Jahr schulterten die Treiber des Vereins die Teilnahme am BMBF-Wettbewerb „Innovative Impulse für die Region“. Mit Erfolg, denn die Konzeption „M-A-H-REG Automotive“ wurde ausgewählt als eine von 25 weiteren Vorhaben aus insgesamt 444 Bewerbungen. Damit begann die Erfolgsgeschichte MAHREG Automotive. Zeitig wurde erkannt, dass nur durch eine Konzentration auf die regionalen Kompetenzen und auf die konkreten Anforderungen der Automobilindustrie zeitnah Erfolge zu erreichen waren. Schon damals wurde mit der Fokussierung von Projekten auf den Leichtmetallguss der Grundstein für das jetzt aktuelle Kompetenzcluster „Aluminium – Legie10

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rungsentwicklung und innovative Gießverfahren“ innerhalb des ACOD gelegt. Basis waren die Erfahrungen im regionalen Wachstumskern „AL-CAST“. Neben den technologiegetriebenen Projekten widmete sich MAHREG Automotive von Anfang an der Personalgewinnung, -qualifizierung für die mittelständisch geprägte Automobilzulieferindustrie des Bundeslandes. Perspektivisch wird nicht nur das geringe Eigenkapital, sondern vor allem der Mangel an qualifizierten Fachkräften die Entwicklungen der hiesigen Unternehmen gefährden. Als weitere wichtige Aufgabenstellung wurde die Unterstützung der regionalen Unternehmen bei der Internationalisierung erkannt. Dazu arbeitet(e) die Geschäftsstelle in europäischen Projekten zusammen, wie z. B. „COMIN-CLUST“ (Strengthen the competitiveness of SME by internationalisation of Businesses on cluster level), „NEAC“ ( Network of European Automotive Competence) und „TIE” (Transfer of Information and Experience). Ziel ist es, „best-practice“-Beispiele innerhalb Europas zu identifizieren und Kooperationen für die mitwirkenden

Mitarbeiter des Clustermanagements von links Uve Jacubke (Projektingenieur); Inga Rödel (Projektcontrolling); C.-Friedrich Fahlberg (Clustermanager). Foto: Mahreg


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Produktausstellung im Rahmen der Veranstaltung des Landes SachsenAnhalt „Macher und Möglichkeiten“ am 04.11. 2009. Foto: Mahreg

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Unternehmen voran zu treiben. Mittlerweile kann festgestellt werden, dass MAHREG Automotive seine Vernetzung und seine Aufgabenstellung im deutschen und europäischen Vergleich nicht zu scheuen braucht. In seiner ersten Teilnahme an der Internationalen Automobilausstellung 2001 in Frankfurt sah MAHREG Automotive die „große Chance, auf das umfangreiche Leistungsspektrum und Innovationspotenzial unserer sachsen-anhaltischen Zulieferunternehmen aufmerksam zu machen“. Neben Technologiemessen beteiligt sich MAHREG Automotive für und mit seinen Partnerfirmen an zahlreichen Firmenkontaktund Berufsbildungsmessen zur Gewinnung neuer Auszubildender und hochqualifizierter Fachkräfte. Mit diesen Teilnahmen soll die Aufmerksamkeit der Interessierten auf die Entwicklungschancen im Mittelstand mit seinen flachen Hierarchien und den spannenden, vielseitigen Aufgabenstellungen gelenkt werden. Seit 1. Januar 2007 wird MAHREG Automotive, mittlerweile als Cluster bezeichnet, durch das Bundesland Sachsen-Anhalt gefördert. Zu den mehr als 70 Mitgliedern des

Vereins kommen nun weitere Unternehmen als Partner der Clusterinitiative hinzu. Gemeinsam entwickeln sie Projekte für die Mobilität von morgen. Die heutige Leitlinie für die Akteure heißt „Strategie – MAHREG Automotive 2020“. Zu einem wegweisenden Meilenstein für MAHREG Automotive wurden die Ergebnisse der Clusterpotenzialanalyse im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt. Die unabhängigen Auftragnehmer VDI Technologiezentrum (Düsseldorf) und technopolis (Wien) untersuchten verschiedene Clusterinitiativen. Als wichtigstes Ergebnis für MAHREG Automotive kann die Empfehlung zum Aufbau eines automotivnahen Forschungszentrums gesehen werden. Ziel dieser Einrichtung sind langfristige Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft. Im Oktober 2009 wurde dabei den Partnern IHK und OvGU die Fördermittelbereitstellungszusage übergeben. Dieses so durch Bund und Land erheblich unterstützte Institut für Kompetenz in AutoMobilität soll Mitte 2010 erste Arbeiten aufnehmen, denn es gilt: Innovationen sind der Schlüssel zum Erfolg.

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Mobiler Norden Automobilzulieferer in Mecklenburg-Vorpommern: Kompetent – Zuverlässig – Sicher

Der Name automotive-mv steht für ein leistungsfähiges Netzwerk, welches die gemeinsamen Aktivitäten des Automobilzulieferindustrie Mecklenburg-Vorpommerns koordiniert. Hauptziele sind verbesserte Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Förderung von Wissenstransfer, Nutzung von Synergien, Unterstützung von Weiterbildung und Qualifizierung sowie die Initiierung von Verbesserungsund Verbundprojekten. Ausgezeichnete Standortfaktoren ziehen immer mehr Investoren nach Mecklenburg-Vorpommern und motivieren einheimische Unternehmer dazu, ihren Automotive Geschäfts12

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anteil weiter auszubauen. Hoch qualifizierte und motivierte Fachkräfte sorgen für Flexibilität, Schnelligkeit und Innovation im Produktionsprozess – weltweit konnten sich namhafte Kunden in der Automobilbranche davon überzeugen und profitieren von der Qualität und Zuverlässigkeit der Zulieferer im Nordosten. Besonders interessant sind die hervorragende Verkehrsinfrastruktur sowie die Anbindung an nord- und osteuropäische Wirtschaftsräume. Mittlerweile erwirtschaften rund 100 Unternehmen der Branche mit etwa 4500 Mitarbeitern einen Umsatz von nahezu 1,2 Milliarden Euro. Dazu gehören große international tätige Konzerne wie auch viele kleine und mittelständische Produzenten. Und mittelfristig befindet sich die

Höchste Ansprüche an die Qualität – Teilekontrolle beim Aluminiumumformspezialisten Flamm Precomp GmbH & Co. KG Laage.


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Modernes Thermo-Heizgerät für den Einsatz in Reisebussen, hergestellt bei der Spheros Europa GmbH in Neubrandenburg.

Komfort auch in der kalten Jahreszeit – Standheizung von der Webasto AG in Neubrandenburg.

Branche weiter auf Wachstumskurs – Investitionen für modernste Produktionsanlagen, Kommunikations- und Logistikstruktur sind geplant. Das Produktionsspektrum im Lande weist ein technologisch sehr anspruchsvolles Profil aus: moderne Klimatisierungs- und Heizsysteme der Firmen Webasto und Spheros, Airbag-Gasgeneratoren von TRW, innovative Aluminium-Kaltfließ-Komponenten von Flamm Precomp aus Laage, Präzisionsteile für hydraulische Komponenten und Kraftstoffeinspritzsysteme von Hydraulik Nord Parchim sowie hochmoderne Fahrzeuginformationssysteme und intelligente Verkehrsüberwachungssysteme von ml&s aus Greifswald. Darüber sind ein Reihe von kleinen und mittelständischen Produzenten erfolgreich im Bereich der zerspanenden und umformenden Metallverarbeitung, der Kunststoff- und Gummiherstellung sowie der Herstellung weiterer Komponenten für verschiedene Fahrzeugsysteme. Dazu zählen flexible und innovative Netzwerkpartner wie Lang Metallwaren in Woldegk, MGT Maschinen- und Gerätebau in Neu Wokern, SD GmbH Klaus Hirsch in Neubrandenburg, Teterower Kunststoffe, Gummifabrik Lubeca u. v. a. Sicher, Autos sind hier bisher nie in Serie gebaut worden, ein Autoland ist Mecklenburg-Vorpommern dennoch, glaubt Dr. Andreas Dikow. Der Ingenieur und promovierte

Betriebswirt ist Werkleiter bei Webasto in Neubrandenburg und Vorstand beim automotive-mv: „Das ist ein leistungsfähiges und dynamisch wachsendes Automobilzuliefernetzwerk mit dem Ziel des effizienten Know-how-Transfers und der Entwicklung und Vermarktung von innovativen Produkten und Technologien in der Automobilindustrie.“ Der automotive-mv e. V. ist sowohl Ansprechpartner für potenzielle Kunden, Partner und Investoren aber auch Koordinator für Forschungs-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Lieferantenkooperationen. Und das Netzwerk hat einiges vorzuweisen: automotive-mv realisiert in mehrfacher Hinsicht Spitzenleistungen. Zum Beispiel wurde die Webasto AG mit dem Produktionswerk Neubrandenburg wiederholt als einer der „Top 50 Besten Arbeitgeber Deutschlands“ ausgezeichnet. Die TRW Airbag Systems GmbH mit dem Produktionswerk Laage erhielt mehrere Auszeichnungen für ihr leistungsfähiges integriertes Managementsystem wie den „European Excellence Award“ 2008 in Gold. Beide Unternehmen sind Best Practice Partner im Netzwerk – der Erfahrungsaustausch mit ihnen ist bei anderen Partnern sehr gefragt. So produziert die TRW Airbag Systems in Rostock-Laage jährlich über 25 Millionen Gasgeneratoren – die Herzstücke für moderne Airbagsysteme. Das Unternehmen wird dabei durch kompetente regionale Partner wie die Flamm Precomp Laage und EcoNautic Systems in Dargun unterstützt. Das Neubrandenburger Webasto-Werk produziert leistungsfähige und effiziente Heizungs- und Klimasysteme für Personenwagen, Nutzfahrzeuge und Spezialanwendungen wie z. B. Boote oder Baumaschinen für alle namhaften Hersteller. Mittlerweile hat sich um das Unternehmen ein regionaler Lieferanten-Cluster entwickelt, zu denen leistungsfähige Netzwerkpartner wie das Unternehmen Lang Metallwarenproduktion Neubrandenburg aus Woldegk oder die Firma SD Klaus Hirsch aus Neubrandenburg gehören. Diese Beispiele für internationale Spitzenklasse verdeutlichen eindrucksvoll die Potenziale des Produktionsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und macht diesen für Kunden und Investoren gleichermaßen interessant.

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Eine der Aufgaben des Netzwerkes ist es, die Erfahrungen international etablierter Zulieferer wie TRW und Webasto einzubinden und kleineren Unternehmen beim Marktzugang in der Branche und bei der Erfüllung der spezifischen Anforderungen in der Automobilzulieferindustrie zu unterstützen. Wesentliche Schwerpunkte sind dabei das Qualitätsmanagement, die effiziente Organisation der Fertigungsprozesse und die Unterstützung von Weiterbildung und Qualifizierung bei den Netzwerkpartnern. Hierbei kann sich das Netzwerk auf das Know-how leistungsfähiger Partner, wie dem REFA-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, stützen. Der automotive-mv e. V. ist darüber hinaus Mitglied des Automobilcluster Ostdeutschland (ACOD). Im ACOD werden gemeinsam mit anderen 4 Länderinitiativen die überregionalen Netzwerkaktivitäten in den Neuen Bundesländern organisiert. Der ACOD wird von den in den Neuen Bundesländern aktiven Autoherstellern BMW, Daimler, Opel, VW und Porsche sowie einer Vielzahl von großen, mittleren und kleinen Zulieferunternehmen getragen – ein Chance zu Anbahnung von Kooperationen auch für die Lieferanten in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im September 2009 hat sich der automotive-mv – gemeinsam mit dem ACOD – wieder als leistungsfähiges Netzwerk auf der IAA in Frankfurt präsentiert.

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Auch in diesem Jahr wird der automotive-mv e. V. wieder auf verschiedenen Messen vertreten sein – so beim Lieferantentag in Rostock und bei der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Die Finanzmarktkrise ist auch an den Automobilzulieferbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern nicht spurlos vorüber gegangen. Vorausschauendes Krisenmanagement – dazu gehören flexible Arbeitszeitregelungen, die zielgerichtete Anwendung der Kurzarbeiterregelung und Neugeschäft im Non-Automotive-Bereich – hat dazu geführt, dass die Stammbelegschaften in den Betrieben weitgehend gehalten werden konnten. Denn allen Netzwerkpartnern ist klar: Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital für die Herausforderungen der Zukunft – dies gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden demographischen Entwicklung im Nordosten Deutschlands. Mecklenburg-Vorpommern wird sich auch weiter zu einem Standort für angewandte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Automotive-Bereich entwickeln. Beispielhaft seien die Nutzung der Brennstoffzellentechnologie für innovative Bordenergieversorgungskonzepte sowie die Entwicklung zukunftsweisender Systeme für Lenkung und Fahrwerk der Fahrzeuge von morgen. Mecklenburg-Vorpommerns Regierung unterstützt das Anliegen des Automobilzuliefernetzwerkes automotive-mv. Der Wirtschaftsminister Jürgen Seidel verspricht sich einiges von der Zusammenarbeit der Zulieferer des Landes. Erwarten doch die Mittelständler aus der Partnerschaft der Automobilzulieferer Umsatzsteigerungen sowie einen zusätzlichen Arbeitskräftebedarf in den nächsten Jahren. Für das strukturschwache Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist dies von herausragender Bedeutung, da traditionelle maritime Industriebranchen leider seit Jahren auf dem Rückzug sind. Über das Online-Internetportal www.automotive-mv.de ist ein direkter und schneller Kontakt zum Netzwerk und seinen Partnern jederzeit gewährleistet. Darüber hinaus finden Interessenten auf dem Portal u. a. Standortinformationen und Servicekontakte zu Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie zum Netzwerkmanagement.

Bild links: Automatisierungstechnik auf höchstem Niveau – Fertigung bei der TRW Airbag Systems GmbH Laage. Bild rechts: Zuverlässigkeit durch moderne Verarbeitungszentren – hier bei der MLS GmbH in Neubrandenburg. Bild unten: Innovative Informationssysteme für den Einsatz in Nutzfahrzeugen von der ml&s GmbH Greifswald.

Mehr Informationen unter www.automotive-mv.de

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Ausgewählte Netzwerkpartner Die Hydraulik Nord Fluidtechnik GmbH & Co. KG ist ein Kompetenz- und Leistungszentrum zur Entwicklung und Fertigung von hydraulischen hochpräzisen, komplexen Komponenten und Einzelteilen an CNC-Bearbeitungs- und Drehzentren sowie CNC-Messmaschinen für das zwei- und dreidimensionale Messen und eine computergestützte Produktionsüberwachung. Die Spheros GmbH sichert höchsten Fahrkomfort für alle klimatischen Bedingungen weltweit. Die Kompetenz, Qualität und Flexibilität aus jahrelanger Erfahrung spiegelt sich in der Produktion wider. Das hat die Spheros GmbH zum führenden Entwicklungs- und Systempartner namhafter Bushersteller gemacht, mit denen zusammen innovative Lösungen für Klimafragen konzipiert werden. Innerhalb des Unternehmens ist die TRW Airbag Systems mit dem Werk in Laage der Sparte Insassenschutzsysteme zugeordnet. Besonders das Herstellungsverfahren von pyrotechnischen Treibstoffen und die vollautomatische Montage von Gasgeneratoren zeichnen die Arbeit von TRW Airbag Systems aus. Die Webasto AG hat sich bewusst für Neubrandenburg entschieden. Das technik- und wissenschaftsfreundliche Klima in Mecklenburg-Vorpommern sowie die traditionsreiche Technologielandschaft fördern die Entwicklung innovativer Produkte. Zu den Zukunftsprojekten des Unternehmens gehören besonders platzsparende und hochleistungsfähige Pkw-Heizungssysteme. Die Mues Werkzeugbau Gmbh ist ein Spezialist für die Herstellung von Schnitt-, Stanz-, Biege-, Zieh- und Folgeverbundwerkzeugen für die blechverarbeitende Industrie. Großen Wert wird auf die Zusammenarbeit mit dem Kunden gelegt – von der Entwicklung über den Prototypenbau, der Herstellung von Erstmusterteilen bis zur Lieferung von Null-Serienteilen. Mit seinem modernen Maschinenpark für die spanabhebende Fertigung ist die EcoNautic Systems GmbH ein angesehener Zulieferer. Das umfassende Fertigungsangebot von mehr als 200 verschiedenen Produkten aus allen zerspanbaren Werkstoffen wird auf modernsten CNC-Bearbeitungsmaschinen realisiert und durch eigenen Werkzeug- und Vorrichtungsbau ergänzt. Die FLAMM PRECOMP GmbH & Co. KG als Spezialist für hochkomplexe und innovative Aluminium-Kaltfließpress-Technologie, Zerspannung sowie Blechumformung ist ein anerkannter Systemlieferant der nationalen und internationalen Automobilindustrie. Auf vernetzten und automatisierten Fertigungsanlagen mit eigens entwickelten Werkzeugen können Bauteile in hohen Stückzahlen hergestellt werden. Die HADRIAN GmbH & Co. Metall- und Kunststofftechnik KG ist seit 1997 in Wolgast tätig. In der 9.000 Quadratmeter großen Produktionshalle gehören Programmieren, Schneiden, Stanzen, Rollen und Kanten ebenso zum Leistungsspektrum, wie Schweißen, Schleifen und Strahlen. Hinzu kommen Tätigkeitsbereiche wie Beschichtung und die Endmontage von elektronischen Bauteilen. Flexibile Fertigungsmöglichkeiten bieten auch CNC-Drehmaschinen, Laserschneidanlagen und Stanznippelmaschinen. Die Lang Metallwarenproduktion Neubrandenburg GmbH, mit Sitz in Woldegk, stellt genau wie seine Kunden, hohe Ansprüche an die Qualität der Produkte. Um dieses zu gewährleisten, ist die Firma mit modernsten Technologien ausgestattet. Einen Schwerpunkt der vielseitigen Produktpalette bildet die Umformung von verschiedenen hochwarmfesten Materialien.

Auf Basis des umfassenden Know-hows in der Feinblechverarbeitung, hervorragend ausgebildeten Fachleuten und aktivem, marktorientiertem Management wurde die MGT GmbH zu einem festen Begriff in der Metallverarbeitung. Durch die ausgeprägte Flexibilität und den hohen Innovationsdrang der Mitarbeiter werden kundenspezifische Anforderungen mit höchster Kompetenz und Engagement ausgeführt Das Unternehmen MLS GmbH in Neubrandenburg wurde 2004 gegründet und hat einen Produktionsfläche von 1.000 Quadratmetern. Die technologischen Fertigungsmöglichkeiten des Unternehmens reichen von Walzen und Tiefziehen über moderne Montagetechniken bis hin zu automatisiertem Schweißen und Dichtheitsprüfstationen. Als mittelständisches Unternehmen in der Metallverarbeitung fertigt die SD GmbH seit 1996 Rohrformteile sowie hoch spezialisierte Temperatur-Sensoren für den Automobilbereich. Die Mitarbeiter der SD GmbH sichern eine hohe und gleichbleibende Qualität der Produkte. Dies ist für das Unternehmen ebenso selbstverständlich, wie die ständige Verbesserung der internen Prozesse. Die 1991 gegründete Torgelower Metallwaren GmbH verfügt, durch umfangreiche Investitionen in den letzten Jahren, über einen modernen Maschinenpark. Dazu zählen für die Umformtechnik diverse Exzenter- und Hydraulikpressen, spezielle Schweißgeräte für die Bearbeitung von Schweißbaugruppen und zahlreiche Maschinen für die allgemeine Blechbearbeitung. Das Stammhaus Gummifabrik LUBECA hat seit 1991 seinen Zweitsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Auf rund 2.200 Quadratmetern werden Montagearbeiten durchgeführt und Gummiformteile auf bis zu 14-Stationen-Rund-läufern gefertigt. Laufende Schulungen nach ISO TS 16949 gewährleisten die Qualitätssicherung der Produkte. Davon profitieren vor allen die Kunden, zu denen namhafte Konzerne zählen. Innerhalb der Lear Corporation, einer der weltweit größten Automobilzulieferer ist das Werk in Wismar ein Hersteller von Kleinteilen für Gehäusekomponenten, Dichtungen und die Fahrzeugelektronik. Moderne Kunststoffspritzguss-, Stanz- und Montageprozesse kennzeichnen die technologische Kompetenz. Die Teterower Kunststoffe GmbH & Co. KG verfügen über eine Produktionsfläche von 4.000 Quadratmetren, welche mit modernster Technik und Anlagen ausgestattet ist. Die 17 Spritzgussmaschinen in verschiedenen Größen ermöglichen das Angebot eines breiten Spektrums. Neben der Fertigung eigener Produkte für den Konsum- und Industriebereich bietet das Unternehmen auch das Spritzgießen im Lohnauftrag an. Sakthi Ueckermünde gehört seit 2008 zur Sakthi Automotive Group. Im Bereich der Produktentwicklung arbeitet das Unternehmen seit Jahren eng mit den Entwicklungsabteilungen seiner Kunden zusammen. Durch diese frühzeitige Involvierung in Gestaltung, Wertanalyse, QM sowie Machbarkeitsanalysen werden selbst komplexeste Gussteile fertigungsgerecht und wirtschaftlich produziert. Die ml&s GmbH & Co.KG fertigt als Komplett-Dienstleister komplexe elektronische Systeme und Produkte für nationale und internationale Firmen aus dem Bereich Telekommunikation, regenerative Energie, IT-Technik, Industrie sowie Automotive. Durch die DGQ ist ml&s nach DIN EN ISO 9001:2000; DIN EN ISO 14001 und ISO TS 16949:2002 zertifiziert.

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Vorgeschmack AMI gewährt gemeinsam mit AMITEC und AMICOM Einblick in die automobile Welt von morgen

Zum 20. Mal lädt die Auto Mobil International (AMI) nach Leipzig ein. Dieses Jubiläum wie auch die Tatsache, dass Messen ein Spiegel der Wirtschaft sind, veranlasste das Wirtschaftsjournal sich mit den Organisatoren der AMI – Projektdirektor Matthias Kober sowie VDIK-Präsident Volker Lange – über die Stimmung in der Branche auszutauschen.

Beteiligung von Unternehmen aus der Energiebranche geht ebenfalls in diese Richtung und gibt den Messebesuchern einen Einblick in die Mobilität von morgen. In der einmaligen Sonderschau „Einblicke in automobile Schatzkammern" präsentieren deutsche und europäische Automobilmuseen in der Glashalle ihre Schmuckstücke aus verschiedensten Epochen und Sparten.

Wirtschaftsjournal: Wodurch zeichnet sich die 20. AMI gegenüber ihren Vorveranstaltungen aus? Matthias Kober: Die 20. AMI wartet mit zahlreichen Neuheiten auf. An erster Stelle stehen die Modellpremieren und Innovationen der Aussteller. Besonders zu erwähnen sind dabei die vielfältigen Präsentationen zu den Themen Emissionsreduzierung und alternative Antriebe. Die erstmalige

WJ: Wie ist derzeit der Anmeldestand aus den einzelnen Ländern und Ausstellungsbereichen? Kober: Wir erwarten insgesamt 600 Aussteller aus 20 Ländern auf der AMI 2010. Den flächenmäßig größten Anteil nehmen dabei die Präsentationen der deutschen und internationalen Fahrzeughersteller ein. Besonders erfreulich in diesem Bereich ist die Wiederbeteiligung von BMW. Aber

VON DER IDEE ZUM SOP FROM CONCEPT TO SOP

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Matthias Kober, Projektdirektor der AMI Bild links: Auch 2010 wird die AMI eine Erlebniswelt rund um das Auto bieten. Foto: Leipziger Messe GmbH/ Rainer Justen Bild mitte: Faszination und Spaß für jung und alt am Stand der Toyota Deutschland GmbH auf der AMI 2009. Foto: Leipziger Messe GmbH/ Jens Schlüter

Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen Saxony Automotive Supplier Network

Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung Niedelassung Chemnitz Annaberger Straße 240 · 09125 Chemnitz Telefon +49 371 5347-344 Telefax +49 371 5347-294 E-Mail info@amz-sachsen.de www.amz-sachsen.de im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr on behalf of the Saxon State Ministry of Economic Affairs, Labour and Transport

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Projektträger: RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und Beratung Lead organisation: RKW Sachsen GmbH Service and Consulting


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„Mit diesem neuen Konzept stehen die Chancen gut, dass die AMI langfristig bestehen und expandieren kann.“ Volker Lange, VDIK-Präsident und Senator a. D.

auch bei den Ausstellern von Ersatzteilen und Zubehör sowie von Dienstleistungen rund ums Auto können sich die Messebesucher auf ein breites Angebotssortiment freuen.

Volker Lange, VDIK-Präsident und Senator a. D. Foto: Leipziger Messe GmbH/ Rainer Justen

WJ: Messen gelten als „Spiegel der Wirtschaft" – Welche Schlußfolgerungen lässt der gegenwärtige Anmeldestand für die Stimmung in der Automobilindustrie zu? Volker Lange: Ich freue mich, dass sich so viele nationale und internationale Hersteller trotz dieser weiterhin äußerst schwierigen Wirtschaftslage wieder für ihren Messeauftritt in Leipzig entschieden haben. Es ist allerdings noch nicht gelungen, alle Marken wiedergewinnen zu können. So haben einige von ihnen, die bereits auf vielen anderen Messen wie Tokyo, Detroit und auch auf der IAA 2009 fehlten, ihre Teilnahme erst für die AMI 2012 angekündigt. Schon seit langer Zeit war zwischen den Ausstellern, dem VDIK und der Leipziger Messe darüber diskutiert worden, ob zwei Top-Messen wie die Internationale Automobil Ausstellung in Frankfurt und die Auto Mobil International in Leipzig in Deutschland im selben Jahr von den Ausstellern unter Budgetgesichtspunkten wirtschaftlich sinnvoll und vertretbar geleistet werden können. Die Automobilkonjunktur hat sich nach dem Jahr der Umweltprämie in 2009 zum „Normalzustand" zurück entwickelt und die krisenhaften Erscheinungen bei einigen Unternehmen nicht beseitigt. Die Entscheidung, künftig zu einem alternierenden Rhythmus zwischen IAA und AMI zu kommen, wird von allen begrüßt. Mit diesem neuen Konzept stehen die Chancen gut, dass die AMI langfristig bestehen und expandieren kann. Dem gestiegenen Stellenwert der Messe wollen die nationalen und internationalen Hersteller künftig mit noch attraktiveren Messeauftritten und vielen Premieren Rechnung tragen.

MARKT Bei uns werden Marktchancen großgeschrieben: 12.700 Aussteller, 40 Messen und 1,6 Mio. Besucher aus 80 Ländern lassen internationale Märkte zusammenwachsen. Und jetzt kommen Sie! –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

13.02. – 21.02.2010 HAUS-GARTEN-FREIZEIT Die große Verbraucherausstellung für die ganze Familie www.haus-garten-freizeit.de mitteldeutsche handwerksmesse www.handwerksmesse-leipzig.de

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18.03. – 21.03.2010 Leipziger Buchmesse www.leipziger-buchmesse.de

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10.04. – 18.04.2010 AMI Auto Mobil International www.ami-leipzig.de 10.04. – 14.04.2010 AMITEC Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service www.amitec-leipzig.de 10.04. – 14.04.2010 AMICOM Branchenmesse für Unterhaltungs-, Kommunikationsund Navigationstechnik im Fahrzeug www.amicom-leipzig.de

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10.05. – 15.05.2010 ISPO – The 13th World Congress of the International Society for Prosthetics and Orthotics Research and Innovation for Human Technology www.ispo-2010-leipzig.de 12.05. – 15.05.2010 ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK International Trade Show for Prosthetics, Orthotics, Orthopaedic Footwear Technology, Compression Therapy and Rehabilitation Technology (15.05. Publikumstag und Paralympic Day) www.ot-leipzig.de –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Auszug · Änderungen vorbehalten

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WJ: Was können die Besucher von der AMICOM erwarten? Kober: Parallel zur AMI und AMITEC können sich die Messebesucher auf 15.000 Quadratmetern erstmals umfassend über das gesamte Spektrum an Unterhaltungs-, Kommunikations- und Navigationstechnik im Fahrzeug informieren. Von der neuesten Hifi-Anlage über interaktive Navigationslösungen bis hin zu multimedialen TV-Einbindungen werden dem technikbegeisterten Autofahrer heute keine Grenzen mehr gesetzt. Gespräch: Claudia Hillmann

Tel.: 0341 678-0 · www.leipziger-messe.de

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Flexibilität – der Schlüssel zum Erfolg von Dr. Frank Löschmann, Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH und Automobilmanufaktur Dresden GmbH

Das Automobilland Sachsen besitzt ein stabiles Fundament, das auf Innovation und Know-how beruht. Mit Volkswagen an der Spitze und weiteren OEMs sowie der gut entwickelten Zulieferindustrie und Dienstleistungsbranchen besitzt der Freistaat Sachsen eine sehr breit aufgestellte industrielle Struktur im Automobilbau. Auch als Wissenschaftsstandort ist Sachsen fit für die Zukunft. In den Universitäten, Fachhochschulen und Instituten sowie weiteren Forschungsinitiativen werden die Know-how Grundlagen für Produktbereiche aber vor allem für die Fertigungstechnologie und Energiesysteme der Zukunft in Partnerschaft mit der Industrie entwickelt. Chancen nutzen Die Basis für die Zukunft im Sächsischen Automobilbau sehe ich persönlich in einer Kombination moderner Fertigungsstätten, moderner Produkte und in der konsequenten Vernetzung mit den Forschungs- und Entwicklungs-Kompetenzen in Sachsen. Deshalb engagieren wir uns für die immer engere Zusammenarbeit der großen mit den kleinen und mittleren Unternehmen im Automobilbau, der Zulieferindustrie, der Dienstleistungs- und Technologiebranche gemeinsam mit den Forschern, um genau diese Chance bei der noch gegebenen großen Differenzierung zu erhalten. Gezielte Ausbildung für Know-how orientierte Arbeitsplätze Nur die Regionen werden zukünftig noch aktiv im Wettbewerb teilnehmen, die sich mit Innovationen, die bezahlbar, 18

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d.h. wirtschaftlich hergestellt werden können, herausheben. Die Zukunft in Deutschland wird Know-how orientierten Arbeitsplätzen gehören. Dafür muss etwas getan werden. Eine auf die Anforderungen in den Prozessen der Zukunft orientierte Bildung ist das A und O. Dazu muss bereits in den Grundschulen das Fundament geschaffen werden. Ein breites Bildungsangebot zur spezifischen Potenzialentwicklung junger Menschen ist notwendig. Ein dafür ausgelegtes staatliches wie privates Schul-, Berufsausbildungs- und Hochschulsystem muss dafür weiterentwickelt werden. Vernetzung und Prozessgestaltung sind wichtig Auch wir haben ein neues Tempo im Veränderungsprozess vorzulegen. Wir müssen die Fertigungsprozesse weiterentwickeln und die Optimierung von Fahrzeug- und Motorenbaugruppen vorantreiben. Für die strategisch notwendige Elektrifizierung der Automobile von Morgen sehe ich dazu in Sachsen sehr gute Ansatzpunkte. Die Bündelung der Kompetenzen im Automobilbau Sachsens in einem Netzwerk mit der Forschung und Entwicklung und allen denkbaren Partnern bis zur Bildung ist dabei ausschlaggebend. Über das Automobil-Cluster-Sachsen (ACS) und über das Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) arbeiten wir unternehmensübergreifend genau an diesen Konzepten. Gerade jetzt gilt es, weiter konsequent in die Generierung und Umsetzung neuer Ideen zu investieren und mit der atemberaubenden Geschwindigkeit der Entwicklung beispielweise beim Antrieb von Automobilen auch in Zukunft mithalten und davon partizipieren zu können. Wir bei Volkswagen Sachsen sind darauf vorbereitet.

Dr. Frank Löschmann, Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH und Automobilmanufaktur Dresden GmbH

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Faszination Auto Messen bleiben auf Beschleunigungskurs

Weitere Informationen www.automesse-erfurt.de www.messe-erfurt.de www.oldtema.de www.rapidtech.de

Messe Erfurt GmbH Gothaer Str. 34 99094 Erfurt/Germany Telefon: +49 361 400-0 Telefax: +49 361 400-1111 info@messe-erfurt.de www.messe-erfurt.de

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Krise und Abwrackprämie kennzeichneten das Autojahr 2009. Dank staatlicher Prämienbeschleunigung verkaufte die Branche im Vorjahr so viele Autos wie zuletzt 1991. Die Krise konnte vorerst ausgebremst werden und es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung des aktuellen Geschäftsjahres besser läuft als prognostiziert. Völlig unabhängig von Verkaufszahlen bestätigt sich die Autofaszination der Bundesbürger. So werden Automessen nach wie vor zahlreich besucht, was auch die Veranstalter im Messezentrum Erfurt bestätigen. Bereits zum dritten Mal startet vom 5. bis 7. Februar 2010 die Automobilmesse Erfurt. In drei Hallen und auf dem Freigelände finden die in diesem Jahr anvisierten 30.000 Besucher die ganze Welt des Automobils in breit aufgefächerten Themenbereichen. Die erwünschte Besucherzahl scheint angesichts der Ergebnisse der beiden Vorjahresveranstaltungen mit jeweils rund 25.000 Besuchern realistisch. „Auf der Automobilmesse Erfurt stellen mit Herstellerunterstützung die größten und bekanntesten Markenhändler, Zubehörlieferer und Service-Dienstleister aus Thüringen und den angrenzenden Bundesländern ihre Nutzfahrzeuge und umfangreiche Produktpalette aus. Vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine, vom Gelände- bis zum Sportwagen, vom Familienfahrzeug bis zum emissionsfreien Elektroauto, vom Reifen über Zubehörteile bis zu Fahrzeugversicherungen oder Finanzierungsangeboten finden die Besucher alles rund ums Auto“, verspricht Dirk Schütz, Projektleiter der SP Veranstaltungs- und Handels GmbH.

Effizientes Instrument für B2B- und B2C-Kommunikation „Die Automobilmesse Erfurt etablierte sich in den letzten zwei Jahren erfolgreich und gibt entscheidende Impulse für den Saisonstart“, bestätigt auch Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt. Inzwischen erfährt die Veranstaltung eine starke Unterstützung durch die regionalen Automobilhändler sowie die Zuliefererindustrie und Dienstleister. Gleichzeitig rückt sie auch mehr und mehr in das Interesse der großen Hersteller und Verbände, wie Auto-

motive Thüringen e.V., Landesverband Thüringen des Bundesverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes oder ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Thüringen und DEKRA Automobil GmbH Erfurt. So findet im Rahmen der Automobilmesse auch die jährliche Mitgliederversammlung des Zulieferverbandes Automotive Thüringen e.V. statt. Für die PS-begeisterten Autofans wird alles geboten, was Action verspricht. Neueste Fahrzeugmodelle und aktuelle Tuningtrends, aber auch Oldtimer und Classic Cars, Motorsport und spektakuläre Shows erwarten die Messebesucher vor Ort.

Erlebnisse und Innovationen Bereits zwei Wochen vor der Automobilmesse können die Oldtimerfreunde ihr Hobby im Messezentrum Erfurt ausleben. Die OLDTEMA – der größte Oldtimer- und Teile-Markt des Ostens lockt alljährlich über 300 Anbieter aus Europa und bis zu 13.000 Besucher in die Landeshauptstadt Thüringens. „Der Erfolg der OLDTEMA stellte sich kontinuierlich ein. Heute zählt sie zu den etablierten Veranstaltungen mit großartiger Ausstellerbeteiligung“, berichtet Johann Fuchsgruber. Wer selbst in dieser riesigen Schrauberwerkstatt immer noch nicht das passende Ersatzteil für seinen motorisierten Klassiker findet, kann es sich vielleicht mittels Rapid-Verfahren auf Knopfdruck herstellen lassen. Auch in diesem innovativen Feld der generativen Fertigungsverfahren ist die Messe Erfurt aktiv. Die Fachmesse Rapid.Tech läuft vom 18. bis 19. Mai 2010 bereits in der sechsten Auflage. Gerade bei Accessoires von Oldtimern können mit Rapid Manufacturing und Rapid Tooling fehlende Komponenten ergänzt werden. Es gibt Firmen, die sich auf die Produktion seriennaher Prototypenteile und Kleinserien spezialisiert haben. Das beginnt bei der Konstruktion mit modernen 3D-CAD Systemen, wobei die CAD-Daten direkt weiterverarbeitet und in Maschinenprogramme zur Bearbeitung umgesetzt werden. Auch Fremddaten sind einlesbar und weiter zu verarbeiten. Hierbei werden dem Kunden Lösungsvorschläge unterbreitet und mit Rapid-Prototyping-Methoden in Funktionsmustern umgesetzt. Bevor jedoch Prototypen (Rapid Prototyping) oder Kleinserien (Rapid Manufacturing) aufgelegt werden können, bedarf es passender Werkzeuge. Bei dem so genannten Rapid Tooling entstehen Hilfswerkzeuge, 3D Formen und Vorrichtungen, die sich dann zum Beispiel in der modernen CNC Blechfertigung realisieren lassen. Auf diese Weise sind auch Einzelstücke für Oldtimer so detailgetreu wie möglich anzufertigen.

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Was KMU wirklich brauchen... SIT 2010 ermöglicht Zugang zu praxisrelevantem Wissen und effizienter Anbahnung neuer Geschäftskontakte

Die 4. Sächsische Industrie- und Technologiemesse SIT vom 23. bis 25. Juni 2010 bietet neben der Leistungsschau zahlreicher mitteldeutscher Maschinenund Anlagenbauer, ihrer Dienstleister, Zulieferer sowie der begleitenden Forschungseinrichtungen eine einzigartige Kommunikationsplattform. So wird es am 24.06.2010 erstmals für kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe der Region die „Industriebörse Chemnitz" geben. Sie stellt gerade kleinen Firmen eine effiziente Möglichkeit zur Anbahnung neuer Geschäftskontakte und zum Aufbau neuer Netzwerke dar. Mit Hilfe der Wirtschaftsförderer der Landkreise Zwickau, Mittelsachsen, des Erzgebirgskreises und natürlich der Stadt Chemnitz wird die Messe Chemnitz eine qualifizierte Kontaktvermittlung für diese Unternehmen unterstützen. Das IT-Anwenderforum widmet sich den Themen „Prozesse und IT-Standards", „IT-Sicherheit", „Chance Mobile Business" sowie „Wissenschaft und IT-Bildung".

Das IT Anwenderforum und die auf IT-Lösungen und Dienstleistungen spezialisierten Aussteller der SIT 2010 werden gemeinsam auf dem „IT Forum“ platziert werden. Hier findet der Fachbesucher alle Angebote rund um Informationstechnologien und erfährt darüber hinaus Wissenswertes zu diesem Komplex in kurzweiligen Diskussionsrunden, die vom Wirtschaftsjournal Mitteldeutschland moderiert werden. Am 24. und 25.06.2010 werden den Fachbesuchern technologische Neuheiten innerhalb des SIT Ingenieurtages und des Forums Automatisierungstechnik erläutert. Hierbei bürgen die TU Chemnitz und der Westsächsische Bezirksverein Chemnitz des VDI Sachsen für eine hohe Qualität. Inhaltlich steht die Vorstellung der vier Chemnitzer InnoProfile-Projekte InnoZug, Auftragschichten, Sensordatenverarbeitung und PaFaTherm im Mittelpunkt. Schließlich informiert die erneut parallel zur SIT stattfindende LiMA – Fachmesse & Symposium für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau - über aktuelle Anwendungen und Trends in diesem Bereich. CH

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Fachmesse & Symposium für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau Die exklusive und einmalige Chance 2010 zur Präsentation und Kommunikation für den Maschinen- und Anlagenbau in Mitteldeutschland.

Die neue Fachmesse und Kompetenzplattform für Leichtbaulösungen im Maschinenund Anlagenbau in Deutschland.

Chance nutzen!

Jetzt anmelden!

23. –25.06.2010

23. –25.06.2010

E-Mail: info@sit-chemnitz.de

E-Mail: info@lima-chemnitz.de

www.sit-chemnitz.de

www.lima-chemnitz.de


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Branchentag der sächsischen Automobilindustrie

Thema: Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Mobilität, Konsumverhalten - globale Trends der Automobilindustrie Themenmodule: - Zulieferindustrie im Strukturwandel - erfolgreich in die neue Realität - Herausforderung: Liquidität und Know-how sichern - Konsolidierte Märkte - Einkaufsstrategien innerhalb der Automobilindustrie (OEM's und Zulieferer) - Marktpotential Elektromobilität - Ideen und Kooperationen - Zukunft bewegen - Antriebslösungen, Sicherheit, Fahrkomfort - Regionale Automobilcluster - nur gemeinsam sind wir stark - Märkte im Fokus - Automotive-Standorte mit Zukunft Wachstumsmärkte: BRIC / ASEAN Investition - Produktion - Entwicklung - Einkauf Marketing vor Ort: Unternehmensbesuche, u. a. VW Sachsen GmbH, regionale Zulieferunternehmen, Engineering-Dienstleister stellen sich vor Detaillierte Informationen erhalten Sie gerne von: Michael Stopp und Gudrun Mennecke Telefon: 0375 814 2201, eMail: stopp@z.chemnitz.ihk.de + eMail: mennecke@z.chemnitz.ihk.de


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„Glaube an Wachstum" Wirtschaftsjournal im Gespräch mit Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich derzeit aus Ihrer Sicht die wirtschaftliche Situation der ostdeutschen Automobilzulieferbetriebe dar? Dietmar Bacher: Wir haben hier in Ostdeutschland eine viel geringere Insolvenzrate als im Westen. Mir sind nur sechs Fälle bekannt. Aufgrund ihrer Kleinteiligkeit konnten die Betriebe mit Beginn der Krise bei den Automobilherstellern schneller und flexibler reagieren und somit schnell alternative Geschäftsfelder finden. Schließlich schützte sie auch die geringere Exportabhängigkeit vor existenzbedrohenden Umsatzeinbrüchen. Allerdings werden sie dann auch nicht so schnell am Aufschwung in der Automobilindustrie partizipieren. Trotzdem glaubt die Mehrheit der Unternehmen an Wachstum. In Zukunft werden wir mehr Wertschöpfung aus Ostdeutschland bekommen. WJ: Was macht Sie da so sicher? Bacher: Jüngste Umfragen, deren Ergebnisse in die Grundlagenstudie des ACOD einflossen, haben ergeben, dass ein Großteil der Unternehmen mehr in Forschung und Entwicklung investieren möchte. Bereits jetzt arbeiten 51 Prozent der ostdeutschen Zulieferer mit Forschungseinrichtungen und/oder Unternehmen derselben Branche an gemeinsamen Entwicklungsprojekten. Ebenso wird mehr in die Köpfe, also in das eigene Personal investiert. WJ: Gibt es darüber hinaus besondere Stärken der hiesigen Unternehmen, die sich nun bezahlt machen? Bacher: In den vergangenen Jahren ist viel auf dem Gebiet der Technologieentwicklung erreicht worden. Die Firmen haben sich etabliert. Nicht zuletzt nehmen die OEMs und andere potenzielle Kunden Ostdeutschland als leistungsfähigen Automobilzulieferstandort mehr wahr. WJ: Dennoch ist ja die gegenwärtige Situation für die Betriebe nicht leicht. Wie kann ihnen der ACOD helfen? Bacher: Bei speziellen Schwierigkeiten greifen die Länderinitiativen ein, da sie ja den besten Kontakt zu den jeweiligen Wirtschaftsfördereinrichtungen haben. Wir als ACOD

kommunizieren die Unterstützungsangebote des Bundes und stellen die zur Verfügung stehenden Arbeitsmarktinstrumente transparenter dar, damit die Betriebe sie auch wirklich nutzen können. Darüber hinaus organisieren wir Veranstaltungen, die sich den Themen Optimierung von Kosten, Prozessen und der Anbahnung von Kooperationen widmen. WJ: Was gab es neben der aktuellen Krisenbewältigung an erfolgreichen Aktionen des Clusters im Jahr 2009? Bacher: Während der ACOD im Jahr 2008 noch im Aufbau begriffen war, ist er 2009 stark vorangekommen. So waren wir auf der Z und der IAA präsent, veranstalteten den 2. ACOD-Kongress sowie ein Logistikforum. Die Aktivitäten der Kompetenzcluster sind ebenfalls stark in Fahrt gekommen. Zudem war die Durchführung der Branchenstudie ein Erfolg. Nun wissen wir genau, wo wir stehen. WJ: Und was hat sich der ACOD für 2010 vorgenommen? Bacher: Wir wollen vor allem die Kompetenzcluster fortführen. Sie kommen in ihrer Arbeit immer mehr vom Allgemeinen zum Detaillierten. Natürlich werden wir auch wieder auf Messen wie beispielsweise der IAA präsent sein. Gespräch: Claudia Hillmann

Hiersemann Prozessautomation GmbH Tuchschererstraße 4 a, 09116 Chemnitz Tel./Fax: 0371 400 40-0/-400 E-mail: info@hiersemann-chemnitz.de web: www.hiersemann-chemnitz.de

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Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH. Foto: ACOD

ACODKompetenzcluster Aluminium Arbeitsorganisation Elektrik/Elektronik Interieur Leichtbau/Exterieur Logistik Powertrain Prozessgestaltung Virtuelles Engineering

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FEITEC Gesellschaft für Forschung und Entwicklung innovativer Technik mbH Tuchschererstraße 4 a, 09116 Chemnitz Tel./Fax: 0371 400 40-800/-840 E-mail: info@feitec.de, web: www.feitec.de


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In der höheren Liga etabliert CAWI Stanztechnik Schwarzenberg investiert in neue Technik und sichert so seine Erfolgsstrategie

Anlagenfahrer Dietmar Förster an der Stanztechnik.

Fotos (2): Wolfgang Baltzer

Matthias Hielscher bedient den Schweißroboter.

Seit seiner Gründung im Jahre 1995 zählt CAWI Stanztechnik zu den erfolgreichen Unternehmen in Sachsen. In relativ kurzer Zeit hat es sich zum qualitativ hochwertigen Zulieferer von Baugruppen für den Fahrzeugbau entwickelt. Daran konnten auch die aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen nicht rütteln. Geschäftsführer Volkmar Fischer hält sein „Schiff“ auch in schwierigen Zeiten konsequent auf Kurs.

CAWI Stanztechnik GmbH Wildenauer Weg 2 08340 Schwarzenberg Telefon: 03774 1207-0 Telefax: 03774 1207-2300 info@cawi-stanztechnik.de www.cawi-stanztechnik.de

„Klar, die heftige Brise, die der Weltwirtschaft seit Monaten um die Nase weht, haben auch wir zu spüren bekommen“, resümiert der Firmenchef. „Im April 2009 war der Umsatz des Unternehmens auf 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir den Umsatz wieder auf 70 Prozent steigern. Das macht mich optimistisch für die Zukunft, auch wenn wir das frühere hohe Niveau vorläufig noch nicht erreichen werden.“ Fischer hatte von Anfang an auf Investitionen gesetzt, um vor allem den Kunden in der Automobilindustrie immer größere, komplexere Stanzteile anbieten zu können – eine Voraussetzung für CAWI, um den Weg zum Komponenten-

fertiger erfolgreich einzuschlagen. So wurde 2008 ein nigelnagelneuer Schweißroboter installiert. Im vergangenen Jahr kamen weitere fünf Roboter hinzu, die CAWI von anderen Firmen übernommen hatte. In den vergangenen Jahren wurden auch größere Pressen angeschafft. „Das zahlt sich jetzt aus. Als Komponentenfertiger wollen wir in einer höheren Liga spielen“, bringt es Volkmar Fischer auf den Punkt. „Das ist uns gelungen. Dazu war es notwendig, unsere Ausrüstung und damit unsere Kapazitäten zu erweitern.“ Das Unternehmen aus dem Erzgebirge realisiert zu 80 Prozent Aufträge für die Autozulieferindustrie. Dazu zählen beispielsweise Stanzteile und Baugruppen aus Blech für Autokarosserien und Bodenteile bis hin zu Teilen für Airbags. Längst hat sich CAWI auch einen guten Namen als Zulieferer für die Hausgeräteindustrie gemacht. Geschäftsführer Fischer ist optimistisch, dass sich sein Unternehmen in diesem Jahr weiter stabilisieren wird. Durch die Investitionen ist es gut aufgestellt und hat sich mehr Möglichkeiten in der Fertigung erarbeitet. Gute Nachrichten für die 166 Mitarbeiter und die neun Auzubildenden. Wolfgang Baltzer

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DURCH DIE KRISE KAM DER DURCHBRUCH Immer mehr Firmen stellen fest, dass das „Rapid Cooling System“ der Firma RMK GmbH nicht nur effizient und punktgenau kühlen kann, sondern dass dadurch auch Wertzuwächse im sechsstelligen Bereich pro Werkzeug möglich sind. Das CO2-Kühlsystem wird mittlerweile nicht nur im Spritzgussbereich eingesetzt, sondern immer mehr im Druckgussbereich. Die immer weiter ansteigende Nachfrage nach integrierbaren und komplexen Gussteilen ist eine Herausforderung an Gießereien. Die hiermit zusammenhängenden Qualitätsansprüche – ob Gussteile für die Automobil-Industrie oder andere anspruchsvolle Bauteile – stehen den Forderungen nach gleichzeitig reduzierten Gussproduktionskosten gegenüber. Eines der Hauptprobleme in der Gießereitechnik sind Metallanschweißungen (Anhaftungen) und Porosität. Eine der Ursachen bei den Anhaftungen sind zu heiße Formoberflächen. Gerade in Bereichen, wo man schlecht oder gar nicht kühlen kann – z. B. dünne Kerne, Rippen, kleine Einsätze etc. – kommt es zu sogenannten „Hot Spots“ im Werkzeug. Bei den Anschweißungen geht der Formwerkstoff mit dem Gießmetall eine chemische Verbindung ein. Bei der Entformung entstehen dadurch Ziehstellen und Hinterschnitte. Ein weiterer Problembereich bei der Herstellung von Druckguss-Teilen ist die Porosität (Lunker); sie ist eine der häufigsten Ausschußursachen. Neben möglichen Undichtheiten bei geforderter Druckdichtheit, der Beeinträchtigung der Oberflächenqualität von bearbeiteten Flächen und deren nachteilige Einflüsse auf die Qualität von Gussteilen bewirken Gasporen sowie schrumpfungsbedingte innere Hohlräume wie Mikrolunker und Lunker eine Verschlechterung der mechanisch-technologischen Eigenschaften der Gusswerkstoffe. Durch den Einsatz des CO2-Kühlsystems werden in immer mehr Werkzeugen obige Probleme beseitigt oder verringert. Bei der Firma KSM wurde in einer Zweifach-Form ein Kern eines Nestes das Rapid Cooling System eingebaut. In einem Langzeittest konnte deutlich belegt werden, dass an dem mit CO2 gekühlten Kern fast keine Anhaftungen zu erkennen waren (Bild 2). Der andere Kern musste oft gereinigt werden und wurde auch ausgetauscht (Bild 1). In einer baden-württembergischen Giesserei konnten bei einem Bauteil für den LKW-Bereich die Ausschussraten von weit über 30 Prozent auf nahezu 0 Prozent gesenkt werden. Hier waren Lunkerbildungen das Hauptproblem. 24

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Es wurden dafür nur fünf Edelstahlröhrchen und ein Thermofühler eingesetzt. Aktuell werden schon drei Rapid Cooling Systeme eingesetzt. Durch Qualitätsverbesserungen, Reduzierung des Ausschusses, Kostenreduzierung durch das Einschmelzen der Ausschussteile, Stromkosten etc. sind die Kühlsysteme nach nur wenigen Monaten amortisiert worden. Mit dem Kooperationspartner Heck + Becker GmbH & Co.KG in Dautphe wurde ein Werkzeug (Motorengehäuse Bild 4) mit insgesamt 24 Edelstahlröhrchen und 4 Thermofühlern versehen. Beim Abgiessen konnte eine deutlich verbesserte Teilequalität erreicht werden. Die zum Teil großen Lunker konnten beseitigt oder stark verkleinert werden. Auch gab es keinerlei Anhaftungen mehr. Auf dem Infrarotbild kann man sehr gut die Temperaturunterschiede erkennen (Bild 3). Auf der EUROGUSS 2010 wurde von Heck + Becker das Rapid Cooling System ausgestellt (Bild 5). Laut Aussage von Herrn Baumann, Geschäftsführer von Heck + Becker, war die Resonanz bez. des Kühlsystems riesengroß. Mit der Firma Heck + Becker und deren Vertretung in der USA und Kanada hat die Firma RMK auch den Fuß im nordamerikanischen Markt und wird diesen weiter ausbauen. Ein Informationstag fand am 15.10.2009 in Sömmerda bei der Firma Modelltechnik GmbH statt. In einer 4-fach Versuchsform wurde ein Nest naturbelassen, ein Nest

Dieter Schreiner, Konstruktionsleiter Heck + Becker: Durch diese Kühlung können Geometrien in einem Werkzeug gekühlt werden, die bis dato nicht machbar waren. Da bei den Werkzeugen nur kleine Bohrungen von ein oder zwei Millimeter Durchmesser benötigt werden, ist einfach in der Umsetzung und sehr effizient.

Rudolf Müller-Krey: „Der Dienstleistungsbereich, von der Konstruktion bis zur Prozessoptimierung, wird in Zukunft weiter wachsen. Durch die Krise werden Einsparpotenziale an Werkzeugen und Anlagen noch tiefer analysiert werden. Genau in diesem Bereich ist die RMK Group mit seinem Team sehr gut aufgestellt.“


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Zum Unternehmen: Die RMK Group ist in drei Geschäftsfeldern tätig: RMK Projektsteuerung und Beratung - Projektmanagement - Troubleshooting - Qualitätssicherung - Kostenmanagement - Prozessoptimierung - Werkzeuggutachten RMK Thermografie - Erkennen von Hot Spots in Werkzeugen und Anlagen - Zerstörungsfreie Bauteiltemperierungsbewertung RMK GmbH - Beseitigung von Hot Spots - Qualitätsverbesserung von Bauteilen - Kühlzeitreduzierungen - Beseitigung von Anhaftungen - Reduzierung oder Beseitigung von Lunkern Das Unternehmen wurde 2000 gegründet und beschäftigt bis zu 34 freie hochmotivierte Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in Koblenz. Eine Vertretung ist in der Nähe Deggendorf. Das Unternehmen betreut seine Kunden weltweit. Kunden sind zu 80 % Automobilhersteller und deren Zulieferer. Die restlichen 20 % teilen sich die Medizintechnik, Haushaltswaren und Verpackungsindustrie.

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mit einem Wärmeleitstift, ein Nest mit einer Squeeeinheit sowie ein Nest mit einer CO2-Kühlung ausgestattet. Den Kunden konnten sofort nach dem Gießen die Ergebnisse präsentiert werden. Auch hier konnte sich das Rapid Cooling System durchsetzen. Man erkennt auf den Röntgenbildern deutlich die Lunker (Bild 6) ohne CO2. Mit der Kühlung sind fast alle Lunker beseitigt (Bild 7).

Entscheidende Vorteile: Anders als bei der herkömmlichen Wasserkühlung kommt das Rapid Cooling System mit sehr feinen Kanälen im Werkzeug aus. Im Druckgussbereich sowie im Spritzgussbereich werden standartmäßig 1,0 mm und 2,0 mm Durchmesser in den Werkzeugen verwendet. Diese Sacklöcher enden ca. 3 bis 5 mm vor Kavität. Die Innendurchmesser der Edelstahlröhrchen werden je nach Anwendungsfall ausgesucht, 0,4 mm bis 1,05 mm, der Außendurchmesser ist 0,8 mm oder 1,6 mm. Flüssiges CO2 kommt mit der Umgebungstemperatur und einem Druck von ca. 60 bar aus der Flasche, geht über eine Verteilerstation direkt an den Hot Spot. Am Ende des Edelstahlröhrchens verdampft das CO 2 in einem Expansionsraum. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu minus 78°C, die in einem Umkreis von 30 bis 35 mm eine sehr schnelle lokale Abkühlung bewirken. Meistens wird mindestens eine 30 %-ige Kühlzeitreduzierung erreicht. All diese Vorteile – Qualitätssteigerung, Zeitersparnis und Kostenreduzierung – demonstriert Rudolf Müller-Krey gerne beim Kunden vor Ort. Dieser profitiert generell nicht nur von dem technischen Produkt der RMK GmbH, sondern auch von deren umfassenden Beratungs- und Serviceleistungen.

Überzeugte Kunden

RMK GmbH Keltenstraße 194 56070 Koblenz Telefon: 0261 9222824 Telefax: 0261 9222823 info@rmk-group.de www.rmk-group.de

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Bisher konzentrierten sich die Kunden im Spritzguss sowie Druckguss im deutschsprachigen Raum. Durch die Zusammenarbeit mit der Fa. Heck + Becker, Dauthpe, im Druckgussbereich und der Firma Global Automotive Partners, Landsham, im Spritzgussbereich hat die Fa. RMK kompetente Partner gefunden, um auch auf dem amerikanischen Markt tätig zu werden. Auch in Europa werden Kühlsysteme nicht mehr nur in Deutschland ausgeliefert. Projekte stehen an in Polen, Tschechei, Slowakei, Schweiz und Österreich. In Österreich wird aktuell ein komplettes Spritzgießwerk optimiert. Es sollen mehrere hundert Werkzeuge auf Effizienzsteigerung untersucht werden, berichtet begeistert Rudolf Müller-Krey. Die

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meisten Kunden sind für die Automobilindustrie tätig. „Volkswagen und Audi empfehlen mich ihren Zulieferern“, liefert der Firmenchef ein weiteres Indiz für die Leistungsfähigkeit seines Produktes.

Verlässliche Partnerschaften Besonders gern arbeitet RMK mit Kunden und Partnern in Ostdeutschland, vor allem in den Hochburgen der Automobilzulieferindustrie Sachsen und Thüringen zusammen. Auch nutzen schon einige Firmen, wie zum Beispiel Steffen Söhner GmbH, die Hugo Stiehl GmbH und die A-Form AG das Kühlsystem. Darüber hinaus bringt die RMK GmbH ihr Know-how in sächsische Forschungsprojekte ein. Aktuell ist RMK an einem Projekt zur Entwicklung funktionsintegrierter Werkzeugkonzepte mittels energieeffizienter modularer Spritzgießtechnik beteiligt. Durch ihr Engagement in Sachsen ist die RMK GmbH in vielen Projekten ein verlässlicher Partner und Ideengeber der Verbundinitiative Automobilzulieferer (AMZ) geworden und begleitet deren Aktivitäten als Mitglied im RKW Sachsen e. V. seit 2005. „Künftig möchte ich auch verstärkt mit dem ACOD zusammenarbeiten“, gibt Müller-Krey einen Ausblick auf weitere Kooperationsprojekte. Eine enge und langjährige Zusammenarbeit besteht mit der Hochschule für Technik Rapperswil in der Schweiz. Anhand von vielen Simulationen und Versuchen konnte mit dem Team von Prof. Ehrig das CO2-System verfeinert und weiterentwickelt werden. Auch bietet das IWK eine neutrale und bauteilspezifische Analyse der thermischen Verhältnisse im Spritzgusswerkzeug und die Beurteilung des Potenzials der Optimierung durch die CO2-Kühlung an. Durch die Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz stehen RMK modernste Kunststoffverarbeitungsmaschinen zur Verfügung. Neben der Spritzgusstechnologie kann RMK auch auf das Wissen in der Polyurethanverarbeitung sowie in der Extrusions- und Compountiertechnik zurückgreifen. Für die Prozessoptimierung und die Festlegung der Hot Spots an Werkzeugen ist Thermografie eine große Hilfe. RMK kann mit eigenen Kameras Temperaturunterschiede kleiner 0,05°C feststellen. Zur Unterstützung arbeitet RMK schon viele Jahre mit der Firma Industriethermografie in Thüringen zusammen. Die jahrzehntelange Erfahrung dieser Firma in der Infrarottechnologie kann man in Form der IR-Berichte erkennen.

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Optimierung der Produkt-Entwicklungs-Prozesse in Ihrem Unternehmen Netzwerk für Produktentwicklungsprozesse: Vernetzen – Kooperieren – Innovieren Das Netzwerk für Produktentwicklungsprozesse besteht aus Engineering- und Managementdienstleistern mit langjährigen Erfahrungen und spezifischem Know-how. Das Netzwerk entwickelt und erprobt innovative Methoden in den Prozessen der Produktentwicklung und Produktionsvorbereitung in der Metall- und Elektroindustrie.

Projektmanagement

Varianten- und Teilevielfalt

Projekte definieren Ziele und Ablauf, Software-Instrumente Ressourcenplanung, Risiko erkennen Netzwerkplanung Kostenmonitoring und Erfolg

Schwachstellen in Teilestämmen Dublettenbereinigung Clusteranalyse Norm- und Kaufteilevielfalt reduzieren Fertigungsteilevielfalt reduzieren IT-Schnittstellen und IT-Integration

CAD-Anwendungen

Change Management/Target Costing

Funktionalitäten moderner CAD-Systeme und deren Nutzung Analyse typischer Konstruktionstechniken Bewertung des Produktivitätspotentials Aktueller Stand des systematischen und methodisch korrekten Konstruierens

Szenarien des Change Managements für die Konstruktion Erprobung und Dokumentation Retrograde Kalkulation Target Profit Produktentwicklung mit Kostenvorgabe

Leadpartner DC DuvierConsult GmbH Gesellschaft für Beratung, Projektmanagement und Studien mbH, Chemnitz Neefestraße 88, 09116 Chemnitz, Sebastian Süß (Netzwerkmanager) Telefon: 0371 38192-55, Telefax: 0371 38192-22, Email: suess@unitconsulting.de, Internet: www.unitconsulting.de

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. „Investitionen in Ihre Zukunft“

Initiative LEAN DESIGN I Netzwerk PEPNet 26

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www.leandesign.info


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Überzeugende Fachkräfte Baden-Württemberger Maschinenbauer siedelt in Brandenburg neue Produktionsstätte für Nockenwellen an

Die Schmidt Maschinenbau GmbH aus Baden-Württemberg wird sich in Eberswalde mit einer Produktionsstätte für Nockenwellen ansiedeln. „Ich habe mir mehrere Standorte angeschaut. Die Entscheidung für Eberswalde fiel wegen des hohen Fachkräftepotenzials“, erklärte Firmeninhaber Herbert Schmidt.

wirtschaftsjournal.de/id10012701

Die Produktion soll im Sommer starten. In einem ersten Schritt sollen 25 bis 30 Arbeitsplätze entstehen. Der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Ralf Christoffers, erklärte: „Die Investition der Schmidt Maschinenbau GmbH belegt einmal mehr die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Brandenburg. Diese Ansiedlung stärkt den Automotive-Bereich - eine Branche, die trotz aller krisenbedingten Schwierigkeiten zu den ganz starken Branchen in Brandenburg zählt.“ Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB), Prof. Dr. Detlef Stronk, sprach von einer „guten Nachricht für den Barnim und ganz Bran-

denburg. Ich bin sehr froh, dass uns diese Ansiedlung gemeinsam mit den regionalen Wirtschaftsförderern von der WITO gelungen ist. Diese Investition ist ein Signal des Aufbruchs nach dem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009.“ Gefragter Investitionsstandort Trotz der internationalen Wirtschaftskrise hat die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) 2009 eine stabile Entwicklung bei den Ansiedlungen und ein Topergebnis bei Forschung und Entwicklung verzeichnet. Damit fiel das Ergebnis der Wirtschaftsfördergesellschaft für das zurückliegende Jahr besser aus, als Ende 2008 aufgrund der scharfen weltweiten Rezession zu befürchten war. Brandenburg als Teil der deutschen Hauptstadtregion erwies sich auch im Krisenjahr als gefragter Investitionsstandort. Die ZAB hat 2009 insgesamt 95 Ansiedlungsprojekte und Betriebsstabilisierungen sowie 247 Innovationsvorhaben einschließlich 45 technologieorientierter Existenzgründungen betreut. Damit sind 2698 neue und stabilisierte Arbeitsplätze verbunden. CH

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Fachforum zur neuen Maschinenrichtlinie TÜV SÜD lädt zum Experten-Dialog Datum und Ort 27. Januar 2010 13:00-17:00 Uhr Zwickauer Str. 119 Industriemuseum Chemnitz 09112 Chemnitz

Weitere Informationen TÜV SÜD Industrie Service GmbH Fürstenstraße 70 09130 Chemnitz Frau Katrin Sohr Telefon: +49 (0)371 4343–351 Telefax: +49 (0)371 4343–352 katrin.sohr@tuev-sued.de

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Wie können Produkteinkäufer, Anlagenplaner und Betreiber die neue MRL 2006/42/EG erfüllen und deren Anforderungen spezifizieren? Wie lässt sich ein durchgängiges und abgestimmtes Sicherheitskonzept von der Konstruktion über die Fertigung bis zur Inbetriebnahme zuverlässig und wirtschaftlich umsetzen? Antworten gibt das Fachforum.

und Anlagen auf dem europäischen Binnenmarkt. Eine unvollständige oder falsche Umsetzung kann zur Folge haben, dass die Produkte weder angeboten noch betrieben werden dürfen. Thematische Schwerpunkte des Fachforums bilden neben der Risikobeurteilung die nötigen technischen Dokumentationen und die Integration der Anforderungen in betriebliche Abläufe sowie der Bezug zu anderen Richtlinien.

Obwohl seit 29. Dezember 2009 innerhalb der Europäischen Gemeinschaft die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG gilt, gibt es in der Praxis vielfach noch Unsicherheit bei der Umsetzung. Umfang und Komplexität der neuen Vorgabe erfordern ein hohes Maß an technischem und juristischem Know-how. So steht die wesentlich umfangreichere Risikobeurteilung nun an die Stelle der bisherigen Gefahrenanalyse. Neben möglichen Gefährdungen sind auch die Eintrittswahrscheinlichkeit von Schäden und die zu erwartenden Folgen zu berücksichtigen. Als Bestandteil der CE-Richtlinien ist die Maschinenrichtlinie Voraussetzung für die Zulassung von Maschinen

TÜV SÜD-Vorträge auf dem Fachforum: Maschinenrichtlinie 2006/42/EG – Sicherheit in der Anlagentechnik 13:15 Uhr Die „neue“ MRL 2006/42/EG (Matthias Herold) 13:45 Uhr Von der Gefahrenanalyse bis zur Risikobeurteilung (Jan Grundmann) 14:45 Uhr Schnittstellen der Maschinenrichtlinie (Gerd Bauerfeind, Matthias Uhlig) 15:15 Uhr Anforderungen an die funktionale Sicherheit (Matthias Liebig) 15:45 Uhr Technische Dokumentation (Gert Vogel) 16:15 Uhr Podiumsdiskussion mit allen Referenten

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Auf Eventualitäten einstellen Roland Berger Research Unit forscht in Leipzig praxisorientiert im Bereich der Szenarioplanung

In einer globalisierten Welt stehen Unternehmen vermehrt vor der Herausforderung, ihre Planung auf höhere Volatilitäten und eine steigende Komplexität ausrichten zu müssen. Die Lösung hierfür lautet Szenarioplanung. Die Verbreitung und Weiterentwicklung dieser Methode ist das Ziel des von Roland Berger Strategy Consultants geförderten HHL Center for Scenario Planning, das Anfang Dezember 2009 seine Arbeit an der Handelshochschule Leipzig aufnahm. „Mit dem von Roland Berger Strategy Consultants geförderten Center treiben wir die praxisorientierte Forschung zur Szenarioplanung auf nationaler und internationaler Ebene voran", sagt Prof. Dr. Torsten Wulf, Akademischer Direktor des Center for Scenario Planning und Inhaber des Lehrstuhls für Strategisches Management und Organisation an der HHL. „Wir bauen nicht nur gemeinsam mit Roland Berger eine Szenario-Bibliothek sowie eine umfangreiche 'Toolbox' zum Thema Szenario- und Langfristplanung

auf, sondern forschen mit internationaler Ausrichtung und planen zahlreiche Workshops und Konferenzen.“ Die Szenarioplanung unterstützt Manager im Prozess der unternehmerischen Entscheidungsfindung. Wer klarer in die Zukunft blickt, kann neue Marktchancen schneller erkennen und ausschöpfen als seine Mitbewerber. Risiken werden schneller identifiziert und proaktives Agieren wird möglich, während andere nur reagieren können. Und je schneller sich die Märkte wandeln, desto entscheidender wird Zukunftskompetenz für den Erfolg eines Unternehmens. Eine Vielzahl unternehmerischer Fragestellungen lässt sich mit Hilfe der Szenarioplanung sinnvoll beantworten: So beispielsweise bei der Entwicklung von Wachstumsstrategien (Eintritt in neue Märkte, Akquisitionen, Einführung neuer Produktlinien etc.), bei strategischen Investitionsentscheidungen (Kraftwerke, Produktionsstätten etc.), bei Make-or-Buy- und Offshoring-Entscheidungen, beim Ausbau von Netzen oder auch beim Innovationsmanagement neuer Technologien. CH

Weitere Informationen unter: www.scenariomanagement.de

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Engineering with Passion Leidenschaft – und der Anspruch, etwas zu bewegen: Das ist es, was uns antreibt. Die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr ist mit über 3.000 Mitarbeitern an Standorten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika einer der führenden Engineering-Partner der Automobilindustrie. Mit unserer Expertise in der Elektronik-, Antriebsstrangund Fahrzeugentwicklung erhalten unsere Kunden aus einer Hand integrierte, serientaugliche Lösungen für das ganze Fahrzeug. Zu unseren Auftraggebern gehören alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Mehr über die IAV erfahren Sie unter www.iav.com oder rufen Sie uns an: +49 371 2373-0 IAV GmbH, Kauffahrtei 25, 09120 Chemnitz

Innovationen in Serie

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Kleine Ursache, große Wirkung Dresdner Wissenschaftler arbeiten an einem System, das Abläufe in der SPS-Steuerung genauestens überwacht

Weitere Informationen unter: www.autospy.de

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Die Automatisierung technischer Abläufe ist aus heutigen Industrieanlagen nicht mehr wegzudenken. Ohne den Einsatz von Mikrorechnern und Robotern würde jedes Auto für uns unbezahlbar werden. Doch der zunehmende Technikanteil und die damit verbundene Komplexität der Vorgänge erschweren es den Unternehmen immer mehr, ihre Produktionsabläufe störungsfrei und möglichst effektiv zu bewältigen. Um den Automatisierern und Anlagenbetreibern die Aufgaben der Prozessüberwachung, Fehlersuche und -beseitigung zu erleichtern, entwickelt ein Team um Professor Klaus Kabitzsch an der Technischen Universität Dresden seit 1998 Werkzeuge wie den SPS-Analysator AutoSPy. Diese Software ist eine Art Fahrtenschreiber, der alles aufzeichnet, was die Steuerung (SPS) einer Maschine tut. Das Besondere dabei: Anders als herkömmliche Messinstrumente schaut sie nicht von außen, sondern direkt von innen auf die Abläufe in der Steuerung und protokolliert alle vom Servicepersonal gewünschten Informationen in Echtzeit.

Das in Kooperation mit der GWT-TUD GmbH entwickelte Verfahren bringt selbst kürzeste und extrem seltene Störungen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben, durch Langzeitaufzeichnungen und integrierte Filterfunktionen ans Licht. Da eine manuelle Suche in den zum Teil riesigen Datenmengen nicht wirtschaftlich und zudem fehleranfällig ist, kann sich der Anwender mit selbst programmierbaren Auswerteskripten helfen, die die komplizierte Analyse automatisiert und zuverlässig erledigen. So konnten mittels AutoSPy bereits Fehlerursachen beseitigt werden, denen die Experten zuvor jahrelang vergeblich auf der Spur waren. Jüngste Neuerungen sind die Anbindung an OPC, dem wichtigsten Industriestandard für den Datenaustausch, sowie die Erfassung solcher elektrischer Signale, die nicht direkt aus einer Maschinensteuerung ausgelesen werden können. Diese herstellerneutralen Technologien verbessern die Einsatzmöglichkeiten von AutoSPy in der heutigen heterogenen Automatisierungswelt enorm. CH

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Auf kürzestem Wege Von der Entwicklung bis zur Fertigung, flexibel und schnell

Auswahl aus dem Fertigungsprogramm.

Modellbau Chemnitz GmbH Ansprechpartner: Jens Pröger Adelsbergstraße 218 09127 Chemnitz Telefon: 0371 461110 Telefax: 0371 4611130 Modellbau-Chemnitz@t-online.de www.modellbau-in-chemnitz.de

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Trotz der vielen innovativen Entwicklungen im Automobil- und Maschinenbau und komplexer werdender Bauteile ist der Bedarf an vergleichsweise einfachen Teilen weiterhin vorhanden. Besonders durch kleiner werdende Seriengrößen und kürzere Lebenszyklen wächst die Bedeutung der flexiblen und schnellreagierenden Lieferanten. Im Lichte der Globalisierung können räumliche Nähe und einfache Kommunikation zu wichtigen Vorteilen erwachsen. Die Vereinigung dieser Vorzüge mit entsprechender Kompetenz bei der Entwicklung und Fertigung einbaufertiger Komponenten ist das erklärte Ziel der Geschäftsführung und Mitarbeiter der Modellbau Chemnitz GmbH. Seit fast 5 Jahren bildet die Komponentenfertigung neben der Konstruktion und Herstellung von Gießereimodelleinrichtungen und der Fertigung von Modellgrundplatten das dritte Standbein des Unternehmens. Die Vorteile liegen vor allem darin, dass von der ferti-

gungsoptimierten Konstruktion über die Fertigung der Gießereimodelle bis zur Endbearbeitung und Oberflächenbehandlung alle Schritte in einer Hand liegen. Dadurch ergeben sich nicht nur kurze Entwicklungszeiten, sondern auch die Fähigkeit, auf verändertem Bedarf schnell reagieren zu können. Gefertigt werden Teile aus verschiedenen Aluminiumlegierungen sowie aus Stahl-, Sphäro- und Grauguss. Die Rohteile, hergestellt auf modernen Form- und Gießanlagen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Lieferanten, entsprechen hohen Qualitätsansprüchen und sind Grundlage für die Qualität der Produkte. Diese werden nicht nur im Fahrzeugbau, sondern auch in Hydraulikanlagen und im allgemeinen Maschinenbau eingesetzt. Die Modellbau Chemnitz GmbH investiert ständig in Verbesserungen und Erweiterungen der vorhandenen CNC-Bearbeitungstechnik und die entsprechende Qualifizierung der Mitarbeiter. Sie ist seit 2005 zertifiziert nach DIN ISO EN 9001. Die Erweiterung der Produktionsflächen befindet sich derzeitig in Vorbereitung, um auch zukünftig in bekannter Form flexibel und schnell reagieren zu können.

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Die Bleibatterie hat Zukunft Freiberger Bleihütte realisiert geschlossenen Wertstoffkreislauf

In Muldenhütten bei Freiberg werden ausgediente Autobatterien recycelt und Rückstände fachgerecht entsorgt. In einem mehrstufigen Verfahren erfolgt die sortenreine Trennung der verschiedenen Bestandteile wie Bleipaste, Schwefelsäure, Kunststoff und Gittermetall. Bei der anschließenden Verhüttung in den Kurztrommelöfen werden sämtliche bleihaltigen Bestandteile zu Werkblei reduziert. Daraus entstehen dann durch Raffination versandfertige Barren oder Großblöcke aus Blei und bis zu 40 verschiedenen, exakt spezifizierten Bleilegierungen.

Abstich der Bleischmelze in der Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH in Freiberg. Foto S.Pflug

Etwa 55.000 Tonnen davon werden pro Jahr in der Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH (MRU) in Freiberg verarbeitet. Damit ist sie nach eigenen Angaben Deutschlands drittgrößter Bleiproduzent. „Wir müssen übertrieben gewissenhaft sein", betont Geschäftsführer Hans-Peter Behrendt. Qualitätssicherung und Umweltschutz nehmen im Unternehmen einen großen Raum ein. Als Mitglied in der Umweltallianz Sachsen arbeitet es regelmäßig an der Verbesserung der Umweltleistungen, unterzieht sich dem Zertifizierungsprozess und ist berechtigt, das EMAS-Umweltzeichen zu verwenden. Die MRU gehört als Sekundärbleihütte zur Berzelius-MetallGruppe mit 6 Unternehmen in Deutschland, die einen geschlossenen Wertstoffkreislauf rund um die Bleiproduktion absichern. Im November ging in Freiberg eine neue Recyclinganlage in Betrieb, die es ermöglicht, die Verarbeitungskapazität auf etwa 70.000 Tonnen Blei zu steigern. Da die alternativ eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien noch extrem 30

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teuer sind, erwartet Hans-Peter Behrendt keine Änderung am Bedarf in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Zusätzlich produzieren die 110 Mitarbeiter pro Jahr etwa 5.500 Tonnen Natriumsulfat, 2.300 Tonnen PP-Chips sowie 700 Tonnen Antimonvorlegierung und verwerten 20.000 Tonnen Sonderabfall in der Verbrennungsanlage. Die integrierte Sonderabfallverbrennungsanlage für gefährliche Abfälle ist einzigartig in deutschen Bleihütten und besonders umweltschonend. Neben nicht recyclebaren Kunststoffen aus der Akkuschrottaufbereitung werden hier schadstoffreiche Abfälle energetisch verwertet. In diesem Jahr ist eine Anlage zur weiteren stofflichen Verwertung von Kunststoffen geplant. Simone Pflug

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Auch künftig gut aufgestellt Trompetter Guss Chemnitz GmbH nimmt neue Gießerei in Betrieb

Das Fabrikgebäude der Trompetter Guss Chemnitz GmbH im Schönherr-Industriepark. Foto rechts: Ulf Tragelehn beim Abstich am Kupolofen. Fotos: Wolfgang Schmidt

Porträt Seit 1860 wurden auf dem Gelände der einstigen Schönherr-Fabrik in Chemnitz die für die Webstuhlherstellung benötigten Gussteile in der eigenen Gießerei produziert. Heute fertigt die TROMPETTER GUSS Chemnitz GmbH hochwertige Produkte aus Grau- und Sphäroguss in mittleren und großen Serien für renommierte Unternehmen aus dem PKW- und Nutzfahrzeugbau, dem Maschinenbau und der Armaturen-Industrie. Zahlreiche Gussteile werden auf Kundenwunsch auch fertig bearbeitet und oberflächenbehandelt. Das Unternehmen beschäftigt rund 240 Mitarbeiter.

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Modern, produktiv und umweltfreundlich, so lässt sich kurz und knapp die neue Gießanlage der Trompetter Guss Chemnitz GmbH im Schönherr-Industriepark charakterisieren. Sie soll noch in diesem Monat in Betrieb gehen. Trompetter setzte - der widrigen wirtschaftlichen Großwetterlage zum Trotz - sein Investitionsvorhaben planmäßig um. „Wir sind in den vergangenen Jahren so gewachsen, dass wir an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen sind“, kommentiert Geschäftsführer Markus Trompetter. „Unsere Kunden haben zudem den Wunsch nach noch mehr Gussteilen an uns herangetragen. So entstand die Idee, die Gießerei zu erweitern.“ Der Firmenchef hat dafür 25 Millionen Euro in die Hand genommen und damit sein Engagement für den Standort Chemnitz eindrucksvoll manifestiert. Mit dem Bau der neuen Gießerei war im Juli 2008 begonnen worden. Trompetter will künftig insgesamt 50.000 Tonnen Guss pro Jahr produzieren. In Chemnitz fertigt das Unternehmen hochwertige Produkte aus Grau-, Sphäro- und Simoguss in mittleren und großen Serien für renommierte Unternehmen aus dem Pkw- und Nutzfahrzeugbau, dem Maschinenbau, der Armaturen- und Hydraulikindustrie. Zahlreiche Gussteile werden auf Kundenwunsch auch fertig bearbeitet und oberflächenbehandelt. Für die Fahrzeugindustrie werden beispielsweise Bremssättel, Abgasleitsysteme und -krümmer sowie TurboladerLager- und Turbinengehäuse gefertigt.

„Indem wir auf diesen Zukunftsmarkt gesetzt haben, sind wir künftig gut aufgestellt“, so Geschäftsführer Markus Trompetter gegenüber dem Wirtschaftsjournal. Für den allgemeinen Maschinenbau stellt das Chemnitzer Unternehmen Gussteile in mittelgroßen und großen Serien bis zu 200 Kilogramm her. Viele neue Projekte hat das Unternehmen auch im Hydraulikguss akquiriert. Dazu gehören zum Beispiel hydraulische Ventile. Auch Armaturengussteile wie Gasarmaturen aus Sphäroguss, wo hohe Anforderungen an die Dichtheit gestellt sind, sind gefragte Produkte von Trompetter. Das Unternehmen stellt nicht nur qualitativ hochwertige Produkte her, sondern versteht sich auch als Dienstleister am Kunden. So stehen die Fachleute des Unternehmens für Konstruktionsfragen, Werkzeugnisse und Prüfungen zur Verfügung. Die Kunden von Trompetter, zu denen unter anderem die Knorr-Bremse SfN GmbH, Volkswagen AG, BorgWarner Turbo & Emissions Systems und ELSTER gehören, schätzen es, dass Trompetter höchsten Qualitätsansprüchen genügt, streng liefertreu, schnell und flexibel ist, wenn es darum geht, Projekte von der Prototypenphase bis zur Serienreife zu bringen. Ein weiterer Vorteil der Trompetter Guss Chemnitz GmbH besteht darin, dass das Unternehmen seine Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet, was aufgrund der hohen Produktivität möglich ist. Wolfgang Baltzer

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Im Huckepack auf neue Märkte Wirtschaftsjournal im Gespräch mit Michael Stopp, Leiter des Geschäftsbereichs Industrie/Außenwirtschaft in der IHK – Regionalkammer Zwickau

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich gegenwärtig die wirtschaftliche Situation der Automobilzulieferbetriebe in Ihrem Kammerbezirk dar? Michael Stopp: Das Jahr 2009 stellte für die sächsische Automobilindustrie vor die bislang größte Herausforderung nach 1990. Die Märkte brachen weltweit ein, was unserer Zulieferindustrie arg zu schaffen machte. Dennoch bin ich für 2010 optimistisch ,unsere Unternehmen sind gut im globalen Wettbewerb aufgestellt und werden auch zukünftigdurch hohe Effizenz,Qualität und besondere Innovationsstärke sich am Markt behaupten.

WJ: Kooperationen im Fertigungsprozess werden doch auch von dem ACOD unterstützt? Stopp: Vielmehr sind in diesem Bereich die einzelnen Länderinitiativen aktiv. Der AMZ in Sachsen fördert beispielsweise sehr stark und erfolgreich die unterschiedlichsten Kooperationsprojekte. Übrigens ist die Idee für diese Verbundinitiative vor über zehn Jahren bei uns in der Regionalkammer Zwickau entstanden. Die Aufgabe des ACOD sehe ich eher in der weltweiten Vermarktung des Automobilstandortes Ostdeutschland. Auf der IAA hat dies bereits ab 2008 gemeinsam erfolgreich funktioniert.

WJ: Und wie schätzen Sie die weiteren Aussichten ein? Stopp: 3.8 Mill.Neuzulassungen in 2009 konnten in Deutschland verzeichnet werden, allerdings bedingt durch die Abwrackprämie, was auch der sächsischen Automobilindustrie zu Gute kam. 2010 wird für die gesamte Automobilindustrie erneut hohe Belastungsproben bereithalten, nach dem Boomjahr 2009 werden die Neuzulassungen deutlich einbrechen, man rechnet mit ca.2,8 Mill.Fahrzeugen in Deutschland. Konjunkturforscher sagen ein Händlersterben in der Größenordnung von ca. 15-20 % voraus. Um dem entgegenzuwirken, sollten Hersteller, Zulieferer und Vertrieb gemeinsam durch Flexibilität und innovative Angebote sich den Herausforderungen stellen.

WJ: Apropos weltweit – Wie können die kleinen Automobilzulieferbetriebe an den Entwicklungen auf den internationalen Märkten teilhaben? Stopp: China zum Beispiel ist ein riesengroßer Markt, wo sich inzwischen 61 Automobilhersteller angesiedelt haben. Eindrucksvoll ist die Dynamik, mit der sich der Markt in Indien entwickelt. So können und sollten die Unternehmen, die sich bereits als Zulieferer bewährt haben, ihren Auftraggebern auf die internationalen Märkte folgen. Ich bezeichne dies gern als Huckepack-Verfahren. Jedoch rate ich dazu, sich zunächst in kleineren Märkten, wie den ASEAN-Staaten, zu etablieren und dann von dort aus auf China und Indien zuzugehen. Hierzu wird die IHK in den nächsten Monaten neue Akzente setzen. Gespräch: Claudia Hillmann

Michael Stopp, IHK-Ansprechpartner für die Automobilbranche in Sachsen.

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Wachstumsmarkt für die Kleinen IHK Chemnitz hat Grundlagen für Geschäfte in Indien geschaffen Vor allem kleine und preisgünstige Autos standen im Mittelpunkt der am 5. Januar gestarteten Auto Expo 2010 in Neu Delhi. Namhafte Automobilhersteller wie Ford, General Motors, Toyota, Volkswagen, Hyundai, Renault, BMW, Volvo und weitere präsentieren sich mit ihren teilweise speziell für den asiatischen Markt entwickelten und vor Ort produzierten Modellen. Indien ist nach China der weltweit am stärksten wachsende Automobilmarkt, vier von fünf der verkauften Pkw sind Kleinwagen. Experten rechnen damit, dass der PkwAbsatz in Indien im Finanzjahr 2009/10, das am 31. März endet, um 15 Prozent auf 1,6 Millionen steigen wird. 32

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Allein die deutschen Automobilzulieferer haben im Jahr 2009 für insgesamt über 200 Millionen Euro Waren und Dienstleistungen nach Indien exportiert – und damit ihr Ausfuhrvolumen innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht. Hinzu kommen die Umsätze der in Indien tätigen deutschen Unternehmen. Deutsche Zulieferer haben mehr als 60 Produktionsstätten in Indien. Mercedes-Benz eröffnete sein neues Werk in Pune, das auf die Produktion der Mercedes-Benz C-, E- und S-Klasse ausgelegt ist und darüber hinaus flexibel zur Produktion weiterer Modelle aus der Mercedes-Benz-Produktpalette erweitert werden kann. Zudem fertigt Mercedes Nutzfahrzeuge in Indien und will dieses Engagement auch weiter

Ronny Kunert (mi.) von der IHK Chemnitz nahm auf der Auto Expo India 2010 persönlich Kontakt auf mit dem Mercedes-Benz Chefeinkäufer für Südostasien und Indien, Prashant Shiradkar (re.). Foto: IHK Chemnitz


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Die sächsische Automobilindustrie nimmt im internationalen Wettbewerb eine herausgehobene Stellung ein. Hersteller und Zulieferer setzen Maßstäbe bei Innovation, Technik, Qualität, Trends und Design. „Made in Saxony“ ist weltweit unterwegs! MICHAEL STOPP

Fakten zur Auto Expo India 2010 2105 Aussteller, davon über 800 aus Übersee von über 30 Ländern verteilt auf 125.500 Quadratmetern in 34 Hallen 42 OEMs über 1400 Journalisten aus 14 Länder über 1,2 Millionen Besucher mit einem Fachbesucheranteil von über 90 Prozent rkunert@z.chemnitz.ihk.de

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ausbauen. Im März 2009 folgte Volkswagen mit seinem Produktionsstandort - ebenfalls in Pune -, dessen Kapazität auf 150.000 Pkw ausgelegt ist. Seit Anfang 2008 produziert Audi am Standort Aurangabad im Bundesstaat Maharashtra den Audi A6, auch der Audi A4 läuft mittlerweile dort vom Band. BMW produziert seit 2007 im Werk Chennai/Indien bereits Modelle der 3er- und 5er-Reihe, hat seine Verkäufe deutlich gesteigert und ist damit in Indien führend im Premiumsegment. Neben den kontinuierlich steigenden Exporten deutscher Hersteller nach Indien hat die deutsche Automobilindustrie vor allem auf eine Kombination von Exporten und einem Ausbau der Produktion vor Ort gesetzt. Im Rahmen des Gemeinschaftsstandes wurden durch die sächsischen Aussteller eine Vielzahl von Gesprächen

geführt, wo Interesse an deutschem Know-how signalisiert wurde. Zahlreiche Kontakte konnte durch die IHK vermittelt werden, so bekam Ronny Kunert von der IHK Chemnitz u. a. die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit dem Mercedes-Benz Chefeinkäufer für Südostasien und Indien, Prashant Shiradkar (siehe Foto). Dieser forderte deutsche/sächsische Unternehmen auf, gemeinsam mit Mercedes-Benz nach Indien zu gehen bzw. aus der deutschen Fertigung Produkte für den PKW-Hersteller zu liefern. Großes Interesse bei den indischen Fachbesuchern fand der von der Kammer erstellte Branchenkatalog, der bei der Suche nach einem sächsischen Unternehmen und deren Produkte bzw. Dienstleistungen überaus hilfreich ist. So wurden u. a. im Verlauf der Messe über 400 Exemplare übergeben.

Das automobile Herz Sachsen schlägt in Zwickau Kommentar von Torsten Spranger, Leitender Geschäftsführer der IHK-Regionalkammer Zwickau

Torsten Spranger, Leitender Geschäftsführer der IHK-Regionalkammer Zwickau. Foto IHK Chemnitz

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Wohl kaum eine Idee hat seit über 105 Jahren das Leben der Menschen so nachhaltig beeinflusst wie die Entwicklung des Automobils. Bereits 1904 hat August Horch als genialer Techniker und ideenreicher Konstrukteur den Weg Zwickaus zur Automobilstadt bereitet. Horch, Wanderer, DKW, die renommierten Audifahrzeuge, die legendären Silberpfeile der Auto Union, die Rennpappe Trabant bis hin zu den Volkswagen-Modellen, die seit 1990 in Zwickau produziert werden, haben die Region geprägt. Die Wirtschaftsregion Sachsen hat auf dem Gebiet der Automobilindustrie eine ausgeprägte Standortkompetenz. Neben den Herstellern Volkswagen Sachsen GmbH mit den Standorten in Zwickau, Chemnitz und Dresden, der BMW AG und der Porsche AG in Leipzig sowie der Sportwagenhersteller MELKUS gibt es eine starke Zulieferindustrie mit Angeboten von A wie Abgasanlagen bis Z wie Zylinderdichtungen. Ob Reifen oder Getriebe, Einspritzpumpen oder Katalysatoren, Bremsen oder Kupplungsscheiben, Installationsmaterial oder Autoelektrik, Gesenkschmiede- oder Gussteile, Gummi oder Kunststoff – es gibt kaum ein Vormaterial oder Zulieferteil, das nicht „Made in Saxony“ auf dem nationalen und internationalen Markt ist. In Sachsen mit dem automobilen Herz Zwickau sind weltweit führende Hersteller und ein Netz exzellenter Zulie-

ferer, mittelständischer Unternehmen und innovativer Startups sowie eine ausgeprägten Infrastruktur für Forschung und Entwicklung. Gerade die technischen Neuerungen sind eine große Chance für die meist mittelständischen Zulieferer. Die Realisierung von Innovationen erfordert vernetztes Arbeiten über Kernbereiche der Automobilindustrie hinweg und ein Ausbau von Wertschöpfungsketten mit der Einbindung neuer Technologiepartner. Der Prozess Vernetzung wird unterstützt von der Verbundinitiative AMZ, die auf Initiative der IHK in Zwickau entstanden ist. Sie führt Akteure der Automobilindustrie, relevanter Technologie-Unternehmen aus anderen Branchen sowie von Forschungsinstituten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zusammen. Die Automobilindustrie ist von der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise besonders betroffen. Sichere Prognosen über Zeitpunkt und Grad einer wirtschaftlichen Erholung sind kaum möglich. Eins ist gewiss, es werden Automobile mit innovativem Charakter, mit viel Fahrspaß, klimafreundlich und mit hoher Sicherheit gefragt sein. Das Autoland Sachsen ist für diese Zukunft gerüstet. Die sächsische Kammerorganisation wird dabei weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben.

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„Wir bereiten den Weg in die Zukunft“ WEMA VOGTLAND Technology GmbH mit Elan aus der Krise gestartet

Gute Nachrichten kommen aus dem Vogtland: WEMA VOGTLAND Technology GmbH agiert heute wieder auf fast allen Kontinenten. Das Plauener Unternehmen bietet neben Maschinenumbauten und Verlagerungen, auch innovative Maschinenkonzepte zur Bearbeitung hochpräziser komplexer Teile. Dabei hatten über dem Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr ziemlich düstere Wolken gehangen. Im Herbst 2008 musste WEMA Insolvenz anmelden. Diese hatte 60 Jahre lang deutsche Maschinenbaugeschichte mitgeschrieben und stand nun als Opfer der weltweiten Wirtschaftskrise vor dem Aus. Im Juni 2009 übernahm Andreas Quak, Inhaber der saarländischen Firma SVQ den Plauener Betrieb. Der einst gute Ruf wird jetzt Schritt für Schritt von dem Team um den Geschäftsführenden Gesellschafter Andreas Quak wieder hergestellt. Der Geschäftsmann hatte dem mittelständischen Unternehmen, das er selbst seit 25 Jahren kennt, im Sommer 2009 unter dem neuen Namen WEMA VOGTLAND Technology GmbH neues Leben eingehaucht. Dabei setzt er auf die großen Erfahrungen im Umbau und in der Verlagerung von Maschinen. „Unser Ziel besteht darin, mit qualifizierten und kreativen Mitarbeitern die Kunst des Werkzeugmaschinenbaus zum Nutzen unserer Kunden zu vervollkommnen und auszubauen“, bringt es Vertriebsleiter und Prokurist Martin Christ gegenüber dem Wirtschaftsjournal auf den Punkt. Mir ersten Erfolgen konnte gepunktet werden. In der Plauener Firma haben sich bereits Vertrieb, Angebotsabteilung, Konstruktion und Montage am Standort Plauen etablieren können. Martin Christ, selbst WEMA-Urgestein, freut sich, dass es gelungen ist, mittlerweile weltweite Geschäftskontakte zu knüpfen. Mit verschiedenen Vertretungen und international tätigen Service- und Montageteams unterstreicht die WEMA VOGTLAND Technology GmbH ihre globale Ausrichtung und Kompetenz. So werden fast alle großen Automobilmarken und deren Zulieferer bedient. „Nach dem Krisenjahr 2009 sind wir jetzt stolz, dass sich die WEMA VOGTLAND Technology GmbH als traditionsreiches deutsches Unternehmen auf dem Weltmarkt wieder etabliert hat und heute zu einem der wichtigsten Arbeitsgeber der Region zählt“, betont Martin Christ. Einen besonders guten Ruf hatte der Plauener Betrieb als Umbauer von Maschinen. Auf diesem Gebiet gebe es weltweit nur zwei, drei vergleichbare Wettbewerber. 34

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Erfahrungen zeigen, dass Umbau in Krisenzeiten besser laufe als der Verkauf von neuen Maschinen. „Wir trauen uns zu, fast jede Maschine umzubauen“, zeigt sich Christ betont selbstbewusst. Diese Kompetenz ist ein Grund, weshalb Andreas Quak die Umbausparte auch stärker im Ausland etablieren will. Die Voraussetzungen dafür sind günstig. Andreas Quak ist bereits weltweit im Geschäft. In fünf Ländern unterhält er Werke und Handelsvertretungen, in siebzehn Ländern haben sich Vertreter niedergelassen. Quak's Geschäftsmodell basiert auf mehreren kleinen Firmen, mit denen das Unternehmen flexibel im weltweiten Wettbewerb mitmischt. In den vergangenen Jahren hat der Geschäftsmann vier Firmen übernommen und umstrukturiert und damit die Basis für die Zukunft der Gruppe geschaffen. Stammsitz ist die in Lebach ansässige SVQ GmbH. Die Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit mit den neuen Schwesterfirmen kommen auch der WEMA VOGTLAND Technology GmbH zugute. Für sie sieht damit die Zukunft wieder rosiger aus. So hat Andreas Quak beispielsweise den Großauftrag eines französischen Kunden nach Plauen verlagert. Bis zum Jahresende 2009 konnten so 40 Mitarbeiter von der Beschäftigungsgesellschaft, in die Mitte des vergangenen Jahres fast die komplette Belegschaft gewechselt war, eingestellt werden. Ziel ist es, nach und nach weiteres qualifiziertes Fachpersonal einzustellen, denn personelles Know-how sei wichtiger als Equipment. Christ gibt sich optimistisch: „Wir wissen wo unser Markt ist, nämlich auf dem internationalen Parkett.“ Mit den USA, China und anderen Ländern ist man beispielsweise schon gut im Geschäft. Wirtschaftlich aufstrebende Nationen wie Indien, Brasilien und Russland hat WEMA im Visier. „Was wir machen, wird auf dem Markt gebraucht“, sagt Martin Christ. Wolfgang Baltzer

Andreas Quak, Geschäftsführender Gesellschafter und Martin Christ, Vertriebsleiter/Prokurist, (von rechts) führen die WEMA VOGTLAND Technology GmbH in Plauen aus der Krise hinaus zu neuen Erfolgen. Foto: Hohmeister

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Unter Strom Sachsen sowie Berlin-Potsdam sind Modellregionen für die Entwicklung von Elektromobilität

Elektrofahrzeug – ausgestellt auf der Nationalen Strategiekonferenz Elektromobilität Ende November 2008 in Berlin. Foto: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Im August 2009 hat die Bundesregierung die Weichen für einen interessanten Zukunftsmarkt gestellt. Bis 2020 sollen auf Deutschlands Straßen etwa eine Million Elektroautos fahren. In einem nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität sind Maßnahmen verankert, mit denen in den nächsten zehn Jahren weitere Fortschritte bei der Batterietechnologie, der Netzintegration sowie bei der Marktvorbereitung und -einführung von Elektrofahrzeugen erzielt werden sollen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Kopplung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Erst dadurch wird eine extreme Verminderung des Schadstoffausstoßes erreicht. Die Forschungsförderung konzentriert sich auf zwei Schlüsselthemen: zum einen auf die Batterie, die als Herzstück künftiger marktfähiger Elektromobile gilt. Im Juli wurde dazu ein neues Entwicklungslabor der Firma Li-Tec im sächsischen Kamenz eröffnet. Ein Konsortium der Firmen Evonik Litarion, Li-Tec, Daimler und Deutsche Accumotive wird die erste Serienproduktion für Hochleistungs-Lithium-Ionen Batterien in Deutschland aufbauen. Zum anderen sollen neue Systemansätze für Elektrofahrzeuge, insbesondere unter dem Aspekt Energieeffizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit, entwickelt werden. Acht Modellregionen wurden ausgewählt, die bis Ende 2011 die Möglichkeit haben, Batterie- und Fahrzeugtechnik, Infrastruktur und Nutzerverhalten zu erproben. Dazu gehört auch Sachsen mit den Schwerpunkten Dresden und Leipzig, die neben den Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II weitere Förderung erhalten. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte: „Alternative Antriebe sind der Markt der Zukunft. Ich freue mich, dass Sachsen deutschlandweit zu den Modellregionen der Elektromobilität gehört". Damit beteilige sich der Freistaat führend an der Entwicklung eines emissionsarmen Antriebes, der zugleich die Abhängigkeit 36

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von erdölexportierenden Ländern reduziere. Mit seinem ausgeprägten Netzwerk von Automobilherstellern, Zulieferern und international renommierten Forschungseinrichtungen sei Sachsen ein idealer Standort der Modellregion. Konkret wird sich der Freistaat auf die Herausbildung einer Wertschöpfungskette Energiespeicher wie auch für Elektrofahrzeuge und -antriebe sowie auf die Unterstützung von Unternehmensansiedlungen konzentrieren. Eine weitere Modellregion in Ostdeutschland ist BerlinPotsdam. Hier zielen die Akteure darauf ab, die Potenziale der Elektromobilität in der Hauptstadtregion aus verkehrlicher, energiebezogener, umweltorientierter und städtebaulicher Sicht zu erschließen. Dabei sollen auch neue Mobilitätsdienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt bzw. erprobt werden. SP/CH

Das Förderprogramm in Zahlen Die Bundesregierung fördert von 2009 bis 2011 mit insgesamt 500 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II den Ausbau und die Marktvorbereitung der Elektromobilität. So werden zum Beispiel im BMVBS-Förderschwerpunkt „Elektromobilität in Modellregionen“ 8 Modellvorhaben mit insgesamt 115 Millionen Euro gefördert.

wirtschaftsjournal.de/id10013601

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Das Auto neu erfinden? Wissenschaftler und Ingenieure Sachsen-Anhalts entwickeln das Automobil des 21. Jahrhunderts mit

Rechtliches und Finanzielles Das IKAM wird als eigenständige GmbH Mitte 2010 seine Arbeit aufnehmen. Gemeinsam mit der Universität wird die Industrieund Handelskammer (IHK) Magdeburg als Gesellschafter fungieren. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts finanziert das Institut mit 10 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II sowie mit 22,5 Millionen Euro aus eigenen Haushaltsmitteln.

wirtschaftsjournal.de/id10013701

Was treibt uns morgen an? Diese Frage treibt künftig Wissenschaftler und Ingenieure in Sachsen-Anhalt gemeinsam um. Mit der Übergabe der Zuweisung an den Rektor der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, gab Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff Anfang Oktober in Barleben den offiziellen Startschuss zur Errichtung des neuen „Instituts für Kompetenz in AutoMobilität" IKAM. Es gehöre zu den so genannten „Leuchtturmprojekten" der Bundesregierung, das Trends in Sachen Mobilität aufnimmt, aber auch selbst setzt, so der Minister bei der Gründungsveranstaltung. Eine vergleichbare Forschungseinrichtung suche man bundesweit vergebens, so Haseloff weiter. „Wir werden in Zukunft das Auto neu erfinden müssen, vor allem im Antriebsbereich", formulierte Prof. Dr. Helmut Tschöke, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Automotive der OVGU, die Aufgabe der nächsten Jahrzehnte. „Über die nächsten 30 Jahre wird die Entwicklung vom Erdölbasierten Antrieb über einen Kraftstoffmix hin zum Elektro-

13. IFF-WISSENSCHAFTSTAGE

auto führen." Die wesentlichen Veränderungen werde es im Antriebsstrang geben, so Tschöke weiter. „Neben den konventionellen – aber weiterentwickelten – Verbrennungsmotoren werden die Hybridantriebe und später die reinen Elektroantriebe für den innerstädtischen Verkehr, ergänzt durch Range-Extender für den Überlandverkehr, die individuelle Mobilität sicherstellen. Durch einen hochmodernen so genannten Antriebsstrangprüfstand können wir künftig das Energiemanagement all dieser Antriebskonfigurationen sowohl wissenschaftlich erforschen als auch praxisnah entwickeln." Angesiedelt an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Innovations- und Gründerzentrum IGZ Magdeburg/Barleben werden Ingenieure und Wissenschaftler der Universität Magdeburg künftig alternative Antriebssysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, neuartige Werkstoffe und Materialien für den Leichtbau entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit den 250 Zulieferbetrieben der Automobilindustrie in Sachsen-Anhalt werden so die Anforderungen aus der Wirtschaft mit den Möglichkeiten universitärer Grundlagenforschung effektiv verzahnt. CH

15.-17. JUNI 2010

Virtuelle Technologien eröffnen neue Möglichkeiten. Die Fachtagung »Digitales Engineering und Virtuelle Techniken zum Planen, Testen und Betreiben technischer Systeme« zeigt dies für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Hier finden Sie Ihre Inspiration: www.iff.fraunhofer.de

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Legende auf vier Rädern IAV ist Entwicklungspartner des Trabants nT

Der „Trabi“ kehrt zurück: Das Kultauto aus der DDR könnte schon bald als modernes Elektrofahrzeug auf die Straßen zurückkehren. Auf der IAA 2009 in Frankfurt stellte ein Konsortium eine Wiederauflage des Trabants vor. Während das Design des Fahrzeugs deutlich auf die Formen des Originals anspielt, wird im Inneren des „Trabants nT“ modernste Technik stecken. Statt eines knatternden Zweitaktmotors soll der neue Trabi von einem E-Motor angetrieben werden. Die angestrebte Zielreichweite von 160 Kilometern ermöglicht längere Fahrten als nur den Einsatz in der Stadt, denn: Im Durchschnitt bewegen die Deutschen ihre Autos gerade mal 50 Kilometer am Tag. Hinter dem Projekt stecken der Modellfahrzeugbauer Herpa, die IndiKar Individual Karosseriebau GmbH und der Automobildesigner Nils Poschwatta. Auf der Suche nach kompetenten Entwicklungspartnern wurden die Initiatoren auch in Chemnitz fündig: Die Experten des Engineering-Partners IAV waren neben dem Elektroantrieb und der Elektrik/Elektronik insbesondere für das Lichtkonzept des Trabants nT verantwortlich. „Dabei ging es nicht nur um das Aussehen, sondern auch darum, alle Voraussetzungen für die spätere Zulassung zu erfüllen“, erinnert sich Christopher Wolf, Fachbereichsleiter Elektrik/Einbau im Geschäftsfeld Elektronik Fahrzeug bei der IAV. Nachdem die IAV-Lichtexperten die Komponente entwickelt hatten, wurden die Beleuchtungsmuster bei verschiedenen Firmen produziert, und für die Ansteuerung kamen die Prototypen-Steuergeräte der IAV zum Einsatz. Der Trabant nT ist mit einer Halogen-Beleuchtungsanlage ausgestattet, die durch moderne LED-Technik für das Tagfahrlicht und den Blinker ergänzt wird. „Das ist Stand der Technik in dieser Fahrzeugkategorie“, so Wolf. Im Entwicklungsprozess haben die IAV-Spezialisten allerdings neue Wege beschritten: Bereits vor dem ersten Muster haben sie das Licht aus Sicht des Fahrers und des Betrachters simuliert und bis zur Erstellung des ersten 1:1-Musters optimiert. Für die Beurteilung der Musterperformance wurden die tatsächlichen Leuchtdichtebilder mit der Simulation verglichen. Damit konnten die Ursachen für mögliche Abweichungen schnell identifiziert und abgestellt werden. Ungewöhnlich ist auch der Umfang des IAV-Beitrages zum Licht: „Wir haben vom Design bis zum Prototypen sämtliche Entwick38

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lungsarbeiten übernommen – bis hin zur Abnahme der Prototypen“, so Wolf.

Kompetenz für das ganze Fahrzeug Daneben ist es vor allem die Motor- und Antriebsentwicklung, mit der sich die rund 400 Chemnitzer IAV-Ingenieure im Auftrag aller namhaften Automobilhersteller weltweit beschäftigen. „Wir bilden die gesamte Prozesskette in der Motorentwicklung ab. Dazu gehören die entsprechenden elektronischen Applikationen und Peripherien, ohne die heute keine Neuerung möglich ist”, erläutert Standortleiter Dr. Andreas Singer. Neben der Neuentwicklung von PkwMotoren jeden Typs passen die IAV-Ingenieure bestehende Aggregate z. B. an neue Abgasnormen an. Auch alternative Antriebe sind ein großes Thema. Darüber hinaus befassen sich die sächsischen IAV-Mitarbeiter mit Elektronik- und Infotainment-Lösungen für den Pkw sowie mit Fahrerassistenzsystemen wie dem Spurhaltesystem und automatischen Fahrzeugabstandsmessungen. Für die IAV mit Sitz in Berlin arbeiten über 3.000 Mitarbeiter an innovativen Fahrzeugkonzepten und Technologien für zukünftige Fahrzeuggenerationen in Europa, Amerika und Asien.

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Sparen von Anfang an Fachtagung beleuchtet Energie-Einsparpotenziale in der Automobilproduktion

Weitere Informationen erteilt: Franziska Blume Telefon: 08191 125-427 Ansprechpartner an der Professur fĂźr Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz Dr. Thomas LĂśffler Telefon 0371 531-36024 thomas.loeffler@mb.tu-chemnitz.de Programm der Tagung: http://www.m-i-c.de

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Das Auto der Zukunft – energieeffizient produziert – das Institut fĂźr Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der TU Chemnitz lädt zur Konferenz „Energieeffiziente Fabrik in der Automobilproduktion“ ein. Sparsam und emissionsarm – so soll das Auto der Zukunft sein. Doch um so weniger Kraftstoff kĂźnftige Fahrzeuggenerationen beim Fahren konsumieren, um so mehr rĂźckt ins Blickfeld, dass bereits bei der Fahrzeugherstellung erhebliche Mengen Energie verbraucht und dabei Emissionen freigesetzt werden. Bereits heute gehen 15 bis 20 Prozent der Treibhausgasemissionen, die ein Auto Ăźber den gesamten Produktlebensweg verursacht, auf das Konto der Herstellung. „Energieeffiziente Fabriken sind daher eine zunehmend wichtige Forderung innerhalb der Automobilbranche. GegenĂźber dem Stand der Technik kĂśnnten durchaus 20 bis 30 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden", betont Prof. Dr. Egon MĂźller, Inhaber der Professur fĂźr Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz. Bereits zum dritten Mal bereitet sein Institut mit der management information center GmbH eine Fachtagung vor, die einen Ăœberblick Ăźber aktuelle Energieeinsparpotenziale, innovative Technologien und Beispiele fĂźr vorbildliches Energiemanagement in der Automobilproduktion bietet. Die Veranstaltung findet am 23. und 24. Februar 2010 in MĂźnchen statt. Ausgewählte Themenschwerpunkte der Fachtagung: Die energieeffiziente Fabrik – Status und Perspektiven Nachhaltigkeit in Produktionsunternehmen Operational Excellence und Energy Management @ EVONIK Energietransparenz und -effizienz in der Automobil-Produktion Energiedatenerfassung in industriellen Prozessen – Die Basis des integrierten Energiemanagements Neue Anforderungen an die energieeffiziente Fabrik Energieeffiziente Produktionsmaschinen und -anlagen – Vorgehenssystematik und praktische Umsetzung Quo Vadis Energieverbrauch in der Lackiererei Energieplanung und Umsetzung im automobilen Karosseriebau CH

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Was ist realistisch? 2. Internationaler AMI-Kongress stellt Visionen von alternativen Antriebskonzepten auf den Prüfstand

Der 2. Internationale AMI-Kongress befasst sich am 13. April 2010 mit der Weiterentwicklung auf dem Gebiet der alternativen Antriebskonzepte. International anerkannte Experten der Automobilund Zulieferindustrie sowie aus Politik und Wissenschaft werden schwerpunktmäßig die Realitätsnähe verschiedener alternativer Antriebskonzepte bewerten. Im Mittelpunkt des Kongresses stehen Erdgas-, Flüssiggasund Ethanolantriebe sowie die gesamte Bandbreite aus dem Bereich der Elektromobilität mit verschiedenen Hybridvarianten und reinen Elektrofahrzeugen. VDIK-Präsident Volker Lange: „Der VDIK wird im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung der AUTO MOBIL INTERNATIONAL (AMI) dieses wichtige Zukunftsthema während des 2. Internationalen Kongresses „Antriebe Mobilität Innovationen – was treibt uns morgen an?“ unter Leitung von Herrn Professor Cornel Stan intensiv behandeln. Der Kongress richtet sich insbesondere an Automobilhersteller, Systemlieferanten und Automobilzulieferer, an Händler, Servicebetriebe und Werkstätten. Bei der Zusammenstellung des Kongressprogramms war es besonders wichtig, die Erwartungen an die Elektromobilität auch im Vergleich zu anderen alternativen Antriebsarten oder Kraftstoffen realistisch einzuschätzen. Entscheidend für deren Erfolg wird die Akzeptanz durch die Autofahrer sein. Dazu muss ausgereifte Technik angeboten werden und die Fragen der Ladezeiten, Reichweiten und Kosten für die Batterien müssen gelöst sein.“

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Die Referenten: Prof. Dr. Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. Cornel Stan Vorstandsvorsitzender, Wissenschaftlicher Direktor Forschungs- und Transferzentrum e. V. Westsächsische Hochschule Zwickau (FTZ) Dipl.-Ing. Bernhard Grünewald Leiter Konzernrepräsentanz Toyota Motor Europe – Berlin Office Dipl.-Wirtschaftsingenieur Christine Tissot General Manager Electric Vehicle Business Development Renault/France Dipl.-Ing. Christian Schultze Senior Manager Advanced Technology Research & Advanced Engineering Mazda Motor Europe GmbH

Anmeldung: Bei Anmeldung bis zum 28. Februar 2010 wird ein Frühbucherrabatt von 100,00 Euro gewährt. Die Teilnahmegebühr in Höhe von 390,00 Euro (bis zum 28.02.2010 nur 290,00 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer enthält neben den Tagungsunterlagen eine Vielzahl von Zusatzleistungen sowie eine Eintrittskarte für den Besuch der „Ausstellerparty“ im Volkspalast auf dem alten Messegelände in Leipzig. Der Kongress wird im Congress-Center Leipzig auf dem neuen Messegelände stattfinden. www.berner.de/ ami-kongress2010

Dr.-Ing. Gert Hinsenkamp Leiter Brennstoffzellen-Systemkomponenten und Brennstoffzellen-Antriebsstrang Konstruktion Daimler AG Prof. Dr. Markwart Kunz Mitglied des Vorstandes Südzucker AG Dr.-Ing. Reinhard Kolke Leiter Test und Technik ADAC e. V. Vincent Basso Leiter Hybrid-Projekt PSA Peugeot Citroën Dipl.-Ing. MBA Florian Wunsch Nissan International SA Prof. Dr.-Ing. Jens Hadler Leiter der Aggregateentwicklung Volkswagen AG

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Berechnete Sicherheit TU Ilmenau: Internationaler Forschungspreis für Fahrzeugsicherheit

Der Ilmenauer Wissenschaftler Prof. Dr. Valentin Ivanov ist mit dem internationalen „CADLM Intelligent Optimal Design Prize“ 2010 ausgezeichnet worden. Der Gastwissenschaftler aus Minsk forscht am Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der TU Ilmenau im Rahmen des Marie-Curie-Forschungsprogramms der Europäischen Union. Er erhielt die Ehrung für seine Arbeiten auf dem Gebiet der intelligenten Fahrsicherheitssysteme.

Professor Valentin Ivanov Foto: Chris Liebold

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Mit den Untersuchungen sollen Grundlagen für Fahrsicherheitssysteme mit simultaner Erfassung der Reifenparameter durch Fahrbahn- und Bordinformationen erarbeitet werden. Der Preis wird Prof. Ivanov im März in Singapur während einer internationalen Fachkonferenz übergeben, wo er einen Vortrag über die mittels Fuzzy-Logik erstellte Architektur von Kraftfahrzeug-Sicherheitssystemen hält. Die Fuzzy-Logik wird von den Wissenschaftlern genutzt, um aus unscharfen Größen wie z. B. die Reifen-Boden-Interaktion

mathematisch genau definierte Algorithmen zu berechnen und so in praxistaugliche Regeln umzusetzen. Die auf der Basis der Forschungsergebnisse entwickelten technischen Systeme dienen der Fahrbahnidentifizierung und Fahrstabilitätsregelung (z.B. ESP, IST/Intelligente Verkehrssysteme und automatische Steuerung unbemannter Fahrzeuge) und damit einer deutlich höheren Fahrsicherheit. Der CADLM Intelligent Optimal Design-Forschungspreis wurde im Jahr 2004 von weltweit führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre verliehen und soll die Weiterentwicklung intelligenter Regelungstechnik für praktische Anwendungen in Maschinenbau, Bauwesen und Verkehr fördern. Auch die Ilmenauer Ergebnisse sind bereits in mehrere Projekte mit industriellen Partnern der Fahrzeugbranche eingebunden.

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Beldrive Direktantriebstechnik – Ideen in Bewegung Beldrive - Transportfahrzeug für die Triebsatzvormontage in der Automobilindustrie. Derzeit sind weltweit mehr als 800 Montagefahrzeuge mit Beldrive Direktantriebstechnik im Einsatz.

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Die Beldrive Engineering GmbH liefert elektrische Antriebslösungen für bedienergeführte und automatische Transportsysteme. Charakteristisch sind dabei die Außenläufermotoren, die bei geringem Einbauvolumen und hohem Wirkungsgrad ein großes Drehmoment zur sicheren und sanften Bewegung kundenspezifischer Transportfahrzeuge gewährleisten. Neben Motoren, Wechselrichtern und Fahrzeugsteuerungen steht ein umfangreiches Bausteinsortiment für die unterschiedlichsten Kundenanforderungen zur Verfügung.

Haupteinsatzgebiete sind teilautomatisierte Montageund Logistikprozesse sowie Transportaufgaben für Test- und Prüfumfänge in Systemen der Qualitätssicherung. Je nach Einsatzbedingungen sind Nutzlasten bis ca. 3,5 t erreichbar. Gegenwärtig befindet sich ein modulares Bodentransportsystem für wesentlich höhere Lasten in Entwicklung. Durch den Einsatz induktiver oder optischer, fehlertoleranter Spurführungssysteme sind die Fahrkurse automatischer Bodentransportsysteme einfach und flexibel an kundenspezifische Layouts anzupassen. Leitsysteme können über WLAN auf die Fahrzeuge zugreifen und die Transporte flexibel steuern. Ebenso bietet die Ausrüstung automatisierter Fahrzeuge mit innovativer Bediensensorik interessante Möglichkeiten für die Kombination von bedienergeführten Funktionen, etwa Kommissionieraufgaben im Lagerbereich, mit automatischem Transport des Kommissioniergutes zum Verbauort im Montagebereich. Die zunehmend bessere Verfügbarkeit hochenergetischer Lithium-Polymer-Batterien erlaubt künftig die Realisierung leichter Bodentransportfahrzeuge mit hervorragendem Kosten-Nutzen-Verhältnis.

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Reibungsloses Engineering Projektmanagement im Engineering optimieren – Profitabilität steigern

Verwaltung und Austausch von produktrelevanten Daten bestimmen zunehmend die Prozesse in den Unternehmen und im Zulieferverbund. Diese Prozesse durchgängig digital zu gestalten ist eine große Herausforderung, die dabei anfallenden Daten revisionssicher zu verwalten noch viel mehr. Unternehmen sehen immer häufiger die Notwendigkeit, effiziente Lösungen für ein reibungsloses und schnelles Engineering zu nutzen. Seit 2005 steht mit „Teamcenter Express“ hierfür ein umfassendes System für unternehmensweites PDM zur Verfügung, welches speziell auf mittelständische Unternehmen ausgerichtet ist. Der Hersteller Siemens PLM Software hat hier besonders die Kernaufgaben der KMU’s zum Thema gemacht, wobei im Bereich Engineering neben den klassischen Aufgaben immer häufiger das Thema Projektplanung, -überwachung und -kalkulation eine Rolle spielt. Projektmanagement als zentrales Element in mittelständischen Fertigungsunternehmen Mit Teamcenter Express wird die Organisation und Visualisierung vereinfacht sowie Aufgaben rund um die Verwaltung von Produktstrukturen konsolidiert. Neue Werkzeuge für einen detaillierten Kostenüberblick sind sowohl für Produkte als auch Projekte verfügbar und ermöglichen so, dass Kosten vom ersten Konzeptentwurf bis zur Fertigungsfreigabe kalkuliert werden können. Das Ergebnis: bessere Kontrolle und unter dem Strich mehr Profitabilität. Durch entsprechende Integration von Anwendern aus Vertrieb und Engineering – bis hin zur Fertigung – können Ressourcen besser genutzt und potenzielle Engpässe frühzeitig erkannt werden. Konstruktionsaufträge können so über den gesamten Projektlebenszyklus entsprechend analysiert und optimiert werden, wobei hier auch abteilungsübergreifende Szenarien möglich sind. Dies ermöglicht eine bessere Kostenkontrolle vom Entwurf bis zur Freigabe und führt so zu mehr Effizienz und entsprechenden Wettbewerbsvorteilen. Wann benötigen Sie in Ihrem Unternehmen eine PDM-Lösung? Wenn… die Effizienz der Entwicklungs- und Konstruktionsprozesse verbessert werden soll und Ihre Produkte schneller am Markt verfügbar sein sollen 42

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CAD-Daten aus unterschiedlichen Systemen, wie z. B. NX, Solid Edge, I-deas NX Series, Catia, Pro/E, SolidWorks, Inventor oder AutoCAD verwaltet werden müssen die Wiederverwendung bewährter Komponenten erhöht werden soll branchenbezogene vorkonfigurierte Prozesse ohne umfassende Anpassung sinnvoll genutzt werden können Microsoft Windows und assoziierte Microsoft-Produkte die Standard-IT-Umgebung bilden Sie über begrenzte IT-Ressourcen verfügen und Wert auf schnelle Implementierung legen

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Perfekter Wissenstransfer Volkswagen Bildungsinstitut macht Mitarbeiter von Scherdel Marienberg an neuer Technik fit

Absolute Profis sind gefragt, um die neue Roboterfertigungsanlage bei Scherdel Marienberg optimal zu bedienen. Maschinenschlosser Sebastian Boldt ist einer von ihnen. Foto: Jan Görner

Stichwort Scherdel ist ein mittelständisches Unternehmen, dessen Firmensitz sich im oberfränkischen Marktredwitz befindet. In 26 Werken in zehn Ländern sind rund 3600 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort Marienberg sind auf 48.000 Quadratmetern Produktionsfläche derzeit etwa 800 Mitarbeiter tätig. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie einen Umsatz von 145 Millionen Euro. Das Volkswagen Bildungsinstitut in Zwickau ist als sächsisches Kompetenzzentrum für Berufsausbildung, Weiterbildung und Beratung Partner der internationalen Automobil- und Zulieferindustrie und Unternehmen anderer Branchen.

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Es ist ein altes Lied: Wer Un– summen in hochmoderne An– lagen steckt, erwartet, dass sich die Investition in kurzer Zeit amortisiert. Neue Technik erfordert Spezialisten, die sie be– herrschen und sofort damit umgehen können. Vor dieser Herausforderung stand die Scherdel Marienberg GmbH. Der Automobilzulieferer in– vestierte im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro in eine für die Sitzrahmenfertigung neu entwickelte innovative Anlage. Mit Hilfe von Robotern werden die Schweißpunkte zur Fertigung hinterer Sitzrahmen für die Automobilhersteller, vor allem die VW-Gruppe, dadurch nicht nur schneller, sondern auch exakter gesetzt. „Wir haben uns zu der Investition in die neue Fertigungslinie mit der Bezeichnung InnQline 3000 nicht nur wegen der vorgesehenen Stückzahlerhöhung entschieden. Eine wesentliche Rolle haben auch die gestiegenen Anforderungen an die Qualität und der Zwang nach Reduzierung der Produktionskosten gespielt“, begründet Andreas Möckel, Technischer Leiter der Scherdel Marienberg GmbH. „Mit den mit Punktschweißzangen ausgestatteten servogesteuerten Robotern, die die bisherigen Maschinen mit pneumatischer Steuerung ersetzen, sind wir jetzt in der Lage, mit weniger Arbeitskräften eine Million Sitzrahmen pro Jahr statt 800.000 wie bisher zu produzieren.“ Noch aber läuft die Anlage nicht auf vollen Touren, dadurch ist sie nicht optimal ausgelastet. Möckel schätzt den derzeitigen Auslastungsgrad auf etwa 70 Prozent. Die täglich produzierte Stückzahl steige jedoch täglich. „Wir setzen alles daran, die 100-prozentige Auslastung so schnell wie möglich zu erreichen. Spätestens in einem halben Jahr wird das der Fall sein“, versichert der Technische Leiter. Eine wesentliche Voraussetzung sieht er in der schnellen Qualifizierung der Fachkräfte. „Diese müssen in der Lage sein, alle technischen Möglichkeiten, die die neue Anlage bietet, optimal zu beherrschen und auszureizen“, betont Andreas Möckel. „An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangt und das geht auch nicht von heut auf morgen. Wichtig ist dabei, die Menschen, die diese innovative Qualitätsschweißlinie bedienen, mitzunehmen.“

Hochgefahren wurde die Hightech-Anlage von den Spezialisten der SMB Spezialmaschinenbau GmbH & Co. Die Tochterfirma von Scherdel hatte die neue Technologie innerhalb kurzer Zeit entwickelt. Für Scherdel stellte sich jetzt die Frage, wie das Know-how der Anlagenbauer auf die Bediener der Anlage übertragen werden kann, ohne einen großen Verlust an Effektivität zuzulassen. Um diesen Wissenstransfer von einem zum anderen bei laufendem Produktionsprozess zu organisieren, kam man bei Scherdel auf die Idee, die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH in Zwickau und Chemnitz mit ins Boot zu holen. Dort wusste man die Experten mit den speziellen fachlichen Kenntnissen und pädagogischen Erfahrungen, die in der Lage sind, das Wissen der Anlagenbauer schnell an die Betreiber weiterzugeben. Dieser Herausforderung stellte sich das VW Bildungsinstitut. In nur sechs Wochen absolvierten so 20 ausgesuchte Scherdel-Fachkräfte täglich rund vier Trainingsstunden, ohne sie aus dem laufenden Produktionsprozess herauszunehmen. Von den Trainern des VW Bildungsinstituts wurden sie für den Fertigungsablauf, die Aufgaben der Roboter, das Handling und die Arbeitsabfolge fitgemacht. „Wir hatten dafür zwei hochqualifizierte, erfahrene Trainer vor Ort, die nicht nur die Theorie vermittelten, sondern auch praktische Anleitung gaben“, sagt Matthias Roth, Leiter Vertrieb und Marketing beim VW Bildungsinstitut. „Unsere Trainer haben ihre Aufgabe bestens gemeistert und angesichts dieser ungewöhnlichen Maßnahme ebenfalls neue Erfahrungen gesammelt. Immerhin mussten sie sich ein effizientes Trainingsprogramm einfallen lassen, um das Wissen der Anlagenbauer zu den Bedienern zu transferieren.“ Inzwischen ist die Maßnahme erfolgreich abgeschlossen, nicht aber der Lernprozess insgesamt. Um das Learning bei doing wird man auch in Zukunft nicht herumkommen. Das weiß Möckel. Bei Notwendigkeit würde er auf die Unterstützung durch das VW Bildungsinstitut jederzeit zurückgreifen. „Dieses Modell hat sich bewährt und ist tragfähig auch für andere Anlagenbauer.“ Davon ist Andreas Möckel felsenfest überzeugt. „Schließlich steht jeder, der in neue Technik investiert, vor der Herausforderung, diese schnell und effizient nutzen zu können. Die Kooperation zwischen der Scherdel GmbH und dem VW Bildungsinstitut ermöglicht uns, die gesteckten Ziele in der Sitzrahmenfertigung schnellstens zu erreichen.“ Wolfgang Baltzer

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Allwissender Verkehrslotse Übertragungsstandard TPEG ermöglicht, zusätzliche Informationsdienste Autofahrern anzubieten

Verkehrsbehinderungen, freie Parkplätze, Warnhinweise – alle diese Informationen soll der Autofahrer künftig bequem unterwegs abrufen können. Foto: Fraunhofer-Gesellschaft

Wie wird das Wetter auf der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg in den nächsten Stunden? Drohen Nebel oder starker Regen? Mit einem neuen System können Autohersteller ihren Kunden künftig Zusatzdienste anbieten – etwa Infomationen über das Wetter oder freie Parkplätze, wie das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen im September vergangenen Jahres mitteilte. Verstopfte Zufahrtsstraßen, überfüllte Parkplätze – in vielen Innenstädten ist das Verkehrschaos alltäglich. Künftig sollen Premium-Dienste den Fahrern helfen, zügig ans Ziel zu kommen: aktuelle Informationen über freie Parkplätze oder die Witterungsverhältnisse, die auf der ins Navigationssystem eingegebenen Strecke herrschen. Die Informationen werden per mobilem Internet oder digitalem Rundfunksystem übertragen und zum Beispiel in der Straßenkarte angezeigt. Auch Warnhinweise bei dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind denkbar: Überschreitet der Fahrer die aktuelle Vorgabe beispielsweise eines Verkehrsleitsystems, könnte ein Signal aufleuchten. Grundlage des Services ist der Übertragungsstandard TPEG, kurz für Transport Protocol Experts Group. Automobil- und Endgerätehersteller, Informationsdienstleister, Forschungseinrichtungen und andere haben sich bereits 1997 innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (UER/EBU) zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um TPEG auch als europäischen und internationalen Standard zum Aussenden von sprachunabhängigen und multimodalen Verkehrsund Reiseinformationen zu etablieren. Der Vorteil von TPEG: Es ist erheblich schneller und vielseitiger als das herkömmliche System „Traffic Message Channel TMC". Während TMC

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England, Ireland and Scandinavia 44

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etwa 60 Meldungen pro Minute verbreiten kann, sind es bei TPEG 3000. CH

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Für 2010 gut aufgestellt TUJA Zeitarbeit GmbH – Ein zuverlässiger Partner in allen Personalfragen

Die TUJA Zeitarbeit GmbH steht seit mehr als 20 Jahren für Erfolg in den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung und Personalvermittlung. Aktuell beschäftigt TUJA bundesweit mehr als 12.000 Mitarbeiter/innen und verfügt über 110 Niederlassungen. Führende Unternehmen vertrauen auf die Leistungen der TUJA-Personalspezialisten.

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Techniker im Rampenlicht Absolventen einer Technikerausbildung können ihre Abschlussarbeiten zum Wettbewerb einreichen

Als Würdigung der Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsstellen in der Region und zur Förderung von Absolventen/innen der Technikerausbildung hat ein südwestsächsischer Zusammenschluss von Netzwerken, Initiativen und Bildungsträgern unter der Federführung der DPFA-Akademiegruppe einen „Technikerpreis“ ausgelobt. Er honoriert die besten Abschlussarbeiten im Rahmen dieser Aufstiegsqualifizierung.

Dazu der Präsident der Landesdirektion Chemnitz und Präsident der Initiative Südwestsachsen e. V., Karl Noltze, als Schirmherr: „Zwei Sätze findet man in den letzten Monaten fast täglich in den Medien: Wir benötigen künftig mehr gut ausgebildete Fachkräfte und Leistung muss sich wieder lohnen! Mit der Vergabe des „Technikerpreises 2010“ für herausragende Abschlussarbeiten in der Technikerausbildung wollen wir einen weiteren Schritt für die Profilierung Südwestsachsens als Wirtschaftsstandort mit Zukunft

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unternehmen und einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung und Stabilität unserer heimischen Unternehmen leisten.“ Mit der Technikerausbildung, die über eine grundständige Berufsausbildung hinausgeht, gewinnen die Teilnehmer nicht nur anwendungsbereites Wissen und vertiefte Kenntnisse ihres jeweiligen Fachgebietes, sondern sind auch für Leitungsaufgaben gerüstet. Somit bietet der Abschluss für die in der Regel 25- bis 40-jährigen Arbeitnehmer/innen klare Aufstiegsperspektiven und die langfristige Sicherung ihres anspruchsvollen Arbeitsplatzes. CH

Zeitplan des Technikerpreis 2010: 21.1.2010 Start 28.2.2010 Einreichung der Projektthemen der Abschlussarbeiten 31.5.2010 Abgabe der angemeldeten Abschlussarbeiten mit einer Kurzpräsentation 24.6.2010 Preisverleihung und Präsentation der Abschlussarbeiten auf der SIT 2010 in Chemnitz

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Licht am Ende des Tunnels Investitionsstau macht ostdeutschem Maschinen- und Anlagenbau aber weiterhin zu schaffen

Ein weiterer Absturz des ostdeutschen Maschinenund Anlagenbaus ist gebannt. Das ergab die aktuelle Konjunkturbefragung des VDMA-Landesverbandes Ost unter seinen 350 Mitgliedsfirmen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. So stiegen im 4. Quartal 2009 die durchschnittliche Kapazitätsauslastung, die Reichweite der Aufträge sowie die Stimmung der Unternehmer.

Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA-Landesverbandes Ost. Foto: VDMA

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Entsorgung

„Das bedeutet jedoch keineswegs eine Trendwende oder gar Erholung. Nach wie vor bewegt sich der Auftragseingang im Vergleich zu den Vorjahren auf einem äußerst niedrigen Niveau", warnt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost, vor überhöhtem Optimismus. Die Auslastung der Kapazitäten ist im 4. Quartal 2009 im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten wieder gestiegen. Im Durchschnitt lag sie bei knapp 74 Prozent und damit etwa auf dem Niveau vom 2. Quartal 2009. Ebenfalls gegenüber dem 3. Quartal 2009 leicht geklettert ist das Auftragspolster. Im Schnitt reichten die Aufträge der Unternehmen 3,8 Monate. „Innerhalb der Branche verzeichnen wir jedoch sehr große Unterschiede. Während einige Unternehmen voll ausgelastet sind, ein Auftragspolster von mindestens sechs Monaten aufweisen und Mitarbeiter einstellen wollen, kämpfen andere mit einer Auslastung von deutlich unter 50 Prozent und wenigen Wochen Auftragsvorlauf um ihre Existenz", so Pätz. Das zögerliche Investitionsverhalten der Kunden, ein extrem starker Preisverfall, Engpässe bei der Materialbe-

schaffung und die Liquiditätssicherung bereiten den Unternehmen die größten Probleme. „Viele Mitglieder berichten von zahllosen Kundenanfragen – trotz des sichtbaren Bedarfes resultieren daraus aber häufig nur wenige und kleine Aufträge. Ein ruinöser Preiswettbewerb und eine schlechte Zahlungsmoral verschärfen die Situation zusätzlich", beklagt Pätz. Ebenso kritisieren die Verbandsmitglieder die unzureichende Unterstützung durch Hausbanken, den schwierigen Kreditzugang sowie Verzögerungen in der Kreditvergabe. „Besorgniserregend wird es, wenn das Eigenkapital der Unternehmen knapper wird, sich die Banken aber bei der Vorfinanzierung neuer Aufträge weiter beharrlich zurückhalten. So werden die Banken zum größten Risiko für den Aufschwung", befürchtet der Landesverbands-Geschäftsführer. Unternehmen zwischen Kurzarbeit und Hoffnung Ausdruck der seit mehr als einem Jahr anhaltenden schwachen Auftragslage ist auch die Zahl der Kurzarbeiter, die sich zum Jahresende 2009 wieder etwas erhöht hat. Die Unternehmen versuchen auf diese Weise, vor allem ihre Fachkräfte zu halten. „Auf Dauer kann aber niemand eine wirtschaftliche Schieflage mit Kurzarbeit überbrücken. Daher rechnen wir in 2010 mit einem weiteren Personalabbau, auch wenn dies vor allem für die ostdeutschen Unternehmen sehr schmerzlich sein wird", erklärt Pätz. Mut mache jedoch, dass derzeit deutlich weniger Firmen Einschnitte beim Personal planen als noch im 3. Quartal 2009.

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Gesund auf Achse bleiben Fernfahrer legen jährlich tausende Kilometer zurück und bewegen dabei mehrere Millionen Tonnen von einem Ort zum anderen. Sie sind das Rückgrat der Transportlogistik und sorgen unter anderem dafür, dass die Regale im Einzelhandel stets mit frischer Ware gefüllt sind. Doch nach Ablauf der täglich erlaubten und gesetzlich verankerten Lenkzeit verbringen sie auch viele Tage und Wochen auf Rasthöfen und Parkplätzen. Treten in diesen Situationen gesundheitliche Beschwerden auf, ist der Hausarzt oftmals weit entfernt oder die nächstgelegene Arztpraxis hat keine Sprechzeit mehr. Sicherlich stehen im Notfall Rettungsdienste und bei akuten ernsten Beschwerden Krankenhausambulanzen zur Verfügung. Doch bei einfacheren Erkrankungen verwehrt der Termindruck im Alltagsgeschäft oder der Aufwand einen Arzt aufzusuchen, den Truckern oftmals eine ausreichende gesundheitliche Versorgung. Schnell wird dann zur Selbstmedikation gegriffen, ohne die Nebenwirkungen ausreichend einschätzen zu können. Häufig wird dann mit den auftretenden Beschwerden weiter gefahren. Bei unzureichender Behandlung besteht einerseits das Risiko einer nachfolgenden chronischen Erkrankung aber auch die akute Gefährdung der Fahrer selbst sowie weiterer Verkehrsteilnehmer. Darmverstimmung, Rückenschmerzen durch langes Sitzen oder durch Be- und Entladebelastungen, Schlafstörungen oder einfach nur länger anhaltende Kopfschmerzen – für solche und ähnliche Beschwerden steht den Fahrern zumeist auf die Schnelle kein helfender Arzt zur Verfügung. Außerdem ist es in einer fremden Stadt schwer, einen entsprechenden Arzt geschweige denn einen passenden Parkplatz für einen Lkw zu finden. „Jeder Arbeitnehmer kann im Krankheitsfall sofort einen Arzt aufsuchen; dieses Recht sollte auch für Fahrer gelten, die aber im Alltag ja nicht einfach so mit ihrem Fahrzeug bei einem Arzt vorfahren können. Deshalb haben wir das DocStop-Projekt ins Leben gerufen. Kranke LKW- und BusFahrer stellen schließlich eine Gefahr für sich und ihre Umwelt dar“ erläutert Rainer Bernickel, einer der beiden Initiatoren einer deutschlandweit einmaligen Aktion zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern. Gemeinsam mit Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied im Europäischen Parlament und Vorstandsmitglied im Europäischen Verkehrssicherheitsrat hat er im September des Jahres 2007 den „DocStop für Europäer e. V.“ ins Leben gerufen. Dahinter verbirgt sich eine flächendecke medizinische Unterwegsver48

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sorgung, denn an allen Rasthöfen, die mit dem DocStopLogo gekennzeichnet sind, können Berufskraftfahrer unkompliziert medizinische Hilfeleistungen anfordern. An diesen Anlaufstellen stehen im Umkreis von maximal vier Kilometern Ärzte und Ansprechpartner bei medizinischen Problemen zur Verfügung. „Mein Ziel ist es, dieses Netz zunächst bundesweit zu verdichten und später europaweit auszubauen. Bisher beteiligen sich bundesweit 300 medizinische Einrichtungen und Ärzte an der DocStop-Aktion, und fast wöchentlich werden es mehr. Ersten Erhebungen zufolge nutzen bereits mehr als einhundert Fernfahrer monatlich das Angebot von DocStop“, erklärt der Abgeordnete Dr. Koch. Auch eine Hotline wurde eingerichtet, deren Nummer in jedem Fernfahrer Handy gespeichert sein sollte. Mittlerweile haben auch zahlreiche Förderer aus der Wirtschaft, dem Gesundheitswesen und der Politik die Notwendigkeit eines flächendeckenden Versorgungsnetzes für Fernfahrer erkannt und treten als Förderer und Unterstützer auf. Gelingt es, dieses bereits dichte Netz auszubauen und auf Europa zu erweitern, wird nicht nur ein erheblicher Beitrag für die europäische Verkehrssicherheit geleistet, sondern gleichzeitig sichergestellt, dass die Millionen Tonnen der bewegten Güter weiterhin sicher und pünktlich ans Ziel gelangen.

Die Gründer von DocStop, Dr. Dieter-L. Koch (MdEP) und Rainer Bernickel.

EVP-Fraktion im EP Dr. Dieter-L. Koch (MdEP)

(0,14 Euro pro Minute/Mobilfunknetze abweichend)

DocStop für Europäer e. V. c/o Europabüro Weimar Frauenplan 8 D-99423 Weimar Telefon: 0049-3643-501007 Telefax: 0049-3643-501071 info@docstop-online.eu www.docstop-online.eu

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Ostdeutschland automobil

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Verkehrssicherheit beginnt mit sicherer Technik TÜV Report zeigt erneut: Ältere Fahrzeuge in schlechtem Zustand

Der Zustand der Autos in Deutschland hat sich verschlechtert: die Quote der Fahrzeuge, die wegen erheblicher Mängel die Hauptuntersuchung (HU) nicht bestehen, ist um einen Prozentpunkt auf 17,6 Prozent angestiegen. Das geht aus dem TÜV Report 2010 hervor, der kürzlich in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Das bedeutet, dass fast jedes sechste Fahrzeug mit erheblichen technischen Mängeln auf deutschen Straßen unterwegs ist.

Fotos (3): TÜV Thüringen

Kontakt: Unternehmensgruppe TÜV Thüringen Melchendorfer Straße 64, 99096 Erfurt www.tuev-thueringen.de www.die-tuev-akademie.de

TÜV Thüringen – Mit Sicherheit in guten Händen!

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Wartung und Pflege der Fahrzeuge ernst nehmen Der TÜV Thüringen appellierte angesichts der Ergebnisse des TÜV Report 2010, die Wartung und Pflege der Fahrzeuge nicht zu vernachlässigen: „Gerade in Zeiten, in denen die Menschen genauer aufs Geld schauen, werden häufig Wartungsarbeiten und notwendige Reparaturen aufgeschoben“, sagt Volker Höhnisch, Mitglied des Vorstands des TÜV Thüringen. „Wer regelmäßig sein Fahrzeug von einer qualifizierten Fachwerkstatt warten lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr“, so Höhnisch. In Thüringen wurden im gleichen Zeitraum fast 706 000 Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung vorgeführt. Der TÜV Thüringen hat davon mit weit über 240 000 Fahrzeugen mehr als ein Drittel der Thüringer Fahrzeuge geprüft. Fahrzeugbeleuchtung wird am häufigsten bemängelt Besonders häufig stellten die TÜV-Sachverständigen Mängel an der Beleuchtung fest. Bereits 8 Prozent der dreijährigen Fahrzeuge fiel wegen defekter Scheinwerfer bei der Hauptuntersuchung auf. Bei den Fünfjährigen waren es 15,2 Prozent, fast ein Drittel (31 Prozent) der elfjährigen Fahrzeuge hatte Mängel an der Beleuchtungsanlage. Darüber

hinaus beanstandete der TÜV besonders häufig: erhebliche Mängel an der Fußbremse, an Bremsleitungen und Schläuchen, an der Auspuffanlage und an den Achsen. Auch Korrosion an Rahmen und tragenden Teilen sowie erhöhtes Lenkspiel gehörten zu den häufigen Mängeln im TÜV-Report 2010. Sicher, neutral, unabhängig… Attribute die sich der TÜV Thüringen als Thüringer Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Die Verkehrsexperten des TÜV Thüringen prüfen aber nicht nur Fahrzeuge, auch in den Bereichen Arbeitssicherheit, Unfallforschung, Schaden- und Wertgutachten, Werkstattzertifizierung oder Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen, Fuhrparkmanagement bis hin zur Kraftfahrteignung hat der TÜV Thüringen seine Stärken. Gerade Großkunden schätzen die Flexibilität und Nähe der TÜV Thüringen-Sachverständigen. „Die Prüfingenieure vom TÜV Thüringen sind kompetente, erfahrene Fachleute. Die Betreuung vor Ort ist ideal, zumal sich der TÜV Thüringen individuell auf unsere Anliegen einstellt“, sagt Christoph L. Schuchert, geschäftsführender Gesellschafter der Gebrüder Rost GmbH & Co. KG und Präsident des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) e. V. Erhöhung der Verkehrssicherheit Der TÜV Thüringen unterstützt die EU-Charta für Straßenverkehrssicherheit „25 000 Leben retten“ und viele weitere Initiativen zur Sicherheit auf unseren Straßen. In Mitteldeutschland ist der TÜV Thüringen mit acht großen Standorten in Thüringen und Sachsen sowie mit zahlreichen KfzPrüfstationen in Thüringen vertreten.

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Politik

Zukunftsmärkte im Fokus Wirtschaftsjournal im Gespräch mit dem Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig

Wirtschaftsjournal: Herr Machnig, Sie sind seit Herbst vergangenen Jahres der Wirtschaftsminister von Thüringen. Welche politischen Ansätze Ihres Vorgängers wollen Sie fortführen und was wollen Sie grundlegend ändern? Matthias Machnig: Das jetzt im Einzelnen durchzugehen, würde zu weit führen. Mein Grundansatz, aber auch die Rahmenbdingungen sind andere. Es geht um die Bewältigung der Wirtschaftskrise, die zukünftigen Herausforderungen für dieses Land, um die Investitionskonjunktur in den nächsten Jahren. WJ: Was heißt das konkret? Machnig: Wir wollen möglichst viele Menschen in Beschäftigung bringen. Dazu gehört ein Landesarbeitsmarktprogramm, aber auch eine andere Lohnpolitik. Dazu gehört auch, dass Möglichkeiten eines Teillohnausgleichs bei Arbeitszeitverkürzung geprüft werden. Darüber hinaus geht es um Wachstumspolitik. Wir brauchen eine gezielte, auch steuerliche, Förderung von Investitionen. Die Liquidität der Unternehmen muss gesichert werden. Die Innovationsförderung werden wir verstärkt auf Zukunftsmärkte orientieren. WJ: Wie sieht eine solche Förderung im Einzelnen aus? Machnig: Wir haben eine Grundsatzentscheidung getroffen. So wollen wir alle Mittel aus EU-Fördertöpfen gegenfinanzieren. Das werden wir 2010 wie auch in den Folgejahren tun. Mit einem „Zukunftsatlas" wollen wir die künftigen Wachstumstreiber für Thüringen identifizieren. Die werden dann auch gezielt unterstützt. Zudem bauen wir gerade eine Greentech-Agentur auf. WJ: Um was geht es bei dieser Greentech-Agentur? Machnig: Sie soll die energie- und ressourceneffizienten Technologien fördern, wie beispielsweise im Bereich Elektromobilität oder Mess- und Regeltechnik. Zudem werden wir ein 1000-Dächer-Programm auf den Weg bringen, um den Einsatz der Photovoltaik zu unterstützen. Ein gewaltiges Potenzial für Thüringen sehe ich auch auf den Gebieten der Optik, Elektrotechnik und im Gerätebau. WJ: Die Branchen, die Sie aufgezählt haben, sind alle sehr forschungs- und entwicklungsintensiv. Da haben gerade die kleinen Unternehmen Probleme, über ihr Tagesgeschäft hinaus, Zeit und Kraft zu fin50

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den, Projekte zu initiieren und Förderanträge zu stellen. Was werden Sie in diesem Zusammenhang für diese Firmen ausrichten können? Machnig: Die Greentech-Agentur soll genau das tun: Projekte initiieren und die Netzwerkbildung unterstützen. Außerdem werden die KMU in ihr einen Ansprechpartner für ihre Förderangelegenheiten haben. Was die Förderung angeht: die werden wir auf ihre Zielgenauigkeit überprüfen, die Technologieförderung aufstocken. Außerdem wird es ein Mittelstandsfördergesetz geben. WJ: Nun noch eine Frage über Thüringen hinaus, denn die Wirtschaft macht ja an den Ländergrenzen nicht halt. Wie werden Sie mit Ihren Amtskollegen in Sachsen und Sachsen-Anhalt zusammenarbeiten, die nun beide ein anderes Parteibuch haben? Machnig: Manchmal klappt die Zusammenarbeit ja sogar besser, wenn die Beteiligten nicht aus einer Partei sind. Im Cluster Solar gibt es bereits eine enge Kooperation zwischen den drei mitteldeutschen Ländern.

Matthias Machnig (SPD), Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Foto: Freistaat Thüringen

WJ: Und auf der Politikerebene? Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Haseloff hat zum Beispiel einen wirtschaftspolitischen Dialog für ganz Ostdeutschland angeregt. Machnig: Ich bin dafür offen. Wir müssen auch in übergreifenden Kontexten denken. Gespräch: Claudia Hillmann

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Politik

Oppositionsarbeit ist einfach Für Sachsens FDP ist die Regierungsbeteiligung Neuland – jedoch ohne bundespolitische Eitelkeiten

Sachsens FDP-Chef Holger Zastrow, der gleichzeitig Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion ist. Foto: S.Pflug

Die Schonzeit ist vorbei. Nach 100 Tagen sächsischer Regierungsbeteiligung mit der CDU zieht Sachsens FDP-Chef Holger Zastrow – erwartungsgemäß – eine positive Bilanz. „Wir haben ein gutes Verhältnis der Zusammenarbeit gefunden, es gibt wenig Konfliktpotenzial.“

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Doch leicht waren die ersten 100 Tage nicht. Um Fehler des Vorgängers SPD zu vermeiden, nahm sich die FDP Zeit mit Personalentscheidungen und setzte sich mit der Ernennung zweier Staatssekretäre im Wirtschaftsministerium starker öffentlicher Kritik aus. „Wir brauchen durchsetzungsfähige Strukturen!“, betonte Holger Zastrow und verteidigte vehement diese Entscheidung. Ein Minister brauche einen Stab, er brauche Vertraute, mit denen er Entscheidungen diskutieren, treffen und vollziehen könne. Als Hauptaufgaben sieht er die Staatsmodernisierung, den damit verbundenen Bürokratieabbau sowie Steuersenkungen an. „Trotz einiger `fetter` Jahre wurden Steuersenkungen nicht an die Bür-

ger weitergegeben“, sagte Zastrow. Deshalb plädiere er trotz der gegenwärtig schwierigen Finanzlage für Steuersenkungen. „Damit setzen wir Wachstumsimpulse“, ist er sich sicher. Flankiert von Ausgabensenkungen, unter anderem durch Stellenabbau, sehe er Möglichkeiten zur Verwaltungsreform. Sehr kritisch sieht der sächsische FDP-Chef die Vorgänge auf Bundesebene. „Dieses gegenseitige Profilieren – meist ausgehend von der CSU – ist nur ein Festival der Eitelkeiten und nicht sehr hilfreich“, meinte er sarkastisch. Berlin solle ruhig auf Sachsen schauen. Doch Illusionen habe er nicht. „Der Einfluss auf die Bundespolitik von Sachsen aus ist gering“, konstatierte Holger Zastrow nüchtern. Die Partei dürfe beim Regieren nicht zu kurz kommen, das sei auf Bundesebene noch problematischer. Oppositionsarbeit sei viel einfacher gewesen, dafür aber völlig wirkungslos. Nun gilt es, die ehrgeizigen Pläne umzusetzen. Simone Pflug

Schnelle Daten- und Verkehrsverbindungen gefragt Region Leipzig punktet mit Verkehrsinfrastruktur und Naherholungsmöglichkeiten Schneller Internetzugang und gute Verkehrsanbindungen sind einer Unternehmsbefragung zur Standortzufriedenheit zufolge den Unternehmern in den Kammerbezirken Leipzig und Halle-Dessau am wichtigsten.

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Für alle Unternehmen am wichtigsten ist die „Breitbandanbindung (DSL-Verfügbarkeit)“. Es folgen die „Höhe der Strompreise“, die „regionale sowie überregionale Verkehrsanbindung“ und die „Höhe der Gewerbe- und Grundsteuern“. Zu den „eher wichtigen“ Standortfaktoren zählen die Unternehmen auch die „Wasser- und Abwassergebühren“, die „Erreichbarkeit der Verwaltung“ und das „Image der Stadt“. Am zufriedensten zeigt sich die Wirtschaft der Region Leipzig im Herbst 2009 mit der Verkehrsanbindung sowie den so genannten „weichen“ Standortfaktoren, wie z. B. den Einkaufs- und Naherholungsmöglichkeiten.

Die schlechtesten Bewertungen haben mit den diversen Steuern, Gebühren und Abgaben erwartungsgemäß die Standortfaktoren erhalten, die die Unternehmen direkt finanziell belasten. Kritisch wird insbesondere die Höhe der regionalen Strom- und Gaspreise bewertet. Erstaunlicherweise spielte die Nähe und Zusammenarbeit mit Hochschulen eine geringere Rolle. „Der Mittelstand kommt einfach nicht mit den Hochschulen zusammen“, kommentierte Hartmut Bunsen, Präsident des Unternehmerverbandes Sachsen e. V. , die Ergebnisse dieser Befragung. „Nur etwa 12 Prozent der zur Verfiügung stehenden Fördermittel für Forschung und Entwicklung werden im Kammerbezirk Leipzig von den Unternehmen abgerufen, ergänzte Walter Christian Steinbach, Präsident der Landesdirektion Leipzig. „Aber es sind uns andere Dinge gelungen.“ So hob Steinbach die Bio City Leipzig positiv hervor. Claudia Hillmann

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Politik

Aktiver Klimaschutz „Wir brauchen die Natur, aber die Natur braucht uns nicht." Ab sofort produzieren wir das „Wirtschaftsjournal", als eine der ersten Zeitschriften Deutschlands, klimaneutral. Nicht alleine die in der Arktis in Lebensnot geratenen Eisbären und die in der Antarktis bedrohten Pinguine mahnen uns zum Handeln. Verantwortlich für den von uns Menschen verursachten Klimawandel ist der globale kontinuierlich ansteigende Ausstoß der so genannten Treibhausgase – insbesondere des Kohlendioxids (CO2). Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist der entscheidende Faktor, um den sich immer deutlicher abzeichnenden Klimawandel langfristig abzuschwächen. Umwelt und Klimaschutz ist 1997 durch das in Kyoto/Japan beschlossene und 2005 in Kraft getretene Protokoll zur Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen erneut in die öffentliche Diskussion gelangt. Es verlangt von den Industrieländern, ihre CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2012 um 6-8 Prozent zu senken. Leider hat Kopenhagen wieder gezeigt: Die Kluft zwischen Industriestaaten und Schwellenländern in dieser Frage war das entscheidende Hindernis, um einen Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll auszuhandeln.

Beim klimaneutralen Druck dieser Zeitschrift werden die CO2-Emissionen, die beim Bedrucken und Verarbeiten von Papier entstehen, ausgeglichen. Der Herstellungsprozess berücksichtigt Rohstoffe (Papier, Farbstoffe, Chemie) sowie Feucht- und Reinigungsmittel ebenso, wie den Druckvorgang selbst – einschließlich Vorstufe und Verarbeitung. Auch die Auslieferung der Druckerzeugnisse und der Personaleinsatz, werden in die Emissionsberechnungen einbezogen. Durch den Ankauf so genannter Emissionsminderungszertifikate leisten wir zusammen mit dem Druckhaus Dresden und unterstützt durch die Kompetenz von ClimatePartner aktive Hilfe bei ausgewählten Klimaschutzprojekten, denen damit nachhaltige Energieerzeugung ohne CO2Emissionen ermöglicht wird. Jedes vom Druckhaus Dresden klimaneutral gestellte Druckerzeugnis trägt neben der Kennzeichnung auch eine ID-Nummer. Über diese ID läßt sich zurückverfolgen, wieviel CO2 über welches Klimaschutz-Projekt kompensiert wurde – unser Beitrag zur Transparenz und Offenheit. Für das Druckhaus Dresden ist Zertifizierung und Teilnahme am Verfahren zum klimaneutralen Drucken ein weiterer Schritt auf dem Weg, umweltbewussten Kunden Printprodukte in besonderer, nachweisbarer Qualität zu liefern.

100 Prozent Wasserkraft! Das Druckhaus Dresden ist die erste Druckerei in Sachsen die zu 100 Prozent mit Wasserkraft druckt und damit innovative Zeichen für die Druckindustrie setzt. Durch die konsequente Umstellung von Normalstrom (z. B. als Energiemix aus atomaren und zu 65 Prozent fossilen Energieträgern) auf Naturstrom (in unserem Falle Wasserstrom, den wir zu 100 Prozent aus den Wasserkraftwerken des Oberrheins beziehen), reduzieren wir nachhaltig – selbstverständlich zusammen mit intelligentem Energiemanagement – die durch uns zu verantwortender CO2 Emission um über 1.000 Tonnen CO2 jährlich. Diesen Vorteil können wir bei Klimaneutralstellung der Druckprodukte zusammen mit „ClimatePartner" an unsere Kunden weitergeben. Wenn gewünscht stellen wir für die unumgänglichen CO2-Emissionen Kompensationszertifikate aus.

Nachhaltiger Klimaschutz

Klimawandel ist das Thema unserer Zeit und unserer Zukunft.

Klimaschutz bewegt die Menschen – aber auch immer mehr Unternehmen fühlen Verantwortung und suchen nach Angeboten und Möglichkeiten, um sich im freiwilligen Klimaschutz zu engagieren. Eine solche einzigartige Möglichkeit stellt Ihnen jetzt das Druckhaus Dresden GmbH vor. Wir freuen uns, dass wir Ihnen mit diesen neuen Handlungsmöglichkeiten Inspirationen für ein attraktives Engagement im freiwilligen Klimaschutz zeigen können. Haben Sie Fragen? klimaneutral@druckhausdresden.de

Der Erlös aus den Zertifikaten fließt in anerkannte, hochwertige Klimaschutzprojekte. Die von uns geförderte Windkraftanlage steht in Chitradurga im indischen Bundesstaat Karnataka. Foto: www.climatepartner.com

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Markt

Wachstumsmarkt mit Risiken Ausländische Investoren im Nahen und Mittleren Osten genießen besondere Wertschätzung und Schutz

Botschafter der Republik Irak in Deutschland, S.E. Alaa A. Hussain AlHashimy. Foto: S.Pflug

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Der Wirtschaftsraum Nah-und Mittelost bietet für deutsche und damit auch für sächsische Unternehmen ein reiches Betätigungsfeld. Doch zuallererst stellt sich die Frage: Wie sicher ist das politische Terrain? Auf einer vom Nah-und Mittelostverein NUMOV e.V. und dem sächsischen CDU-Wirtschaftsrat organisierten Veranstaltung Ende letzten Jahres in Dresden brachte unter anderem der Botschafter der Republik Irak in Deutschland, Alaa A. Hussain AlHashimy, deutschen Unternehmern die Wirtschaftslage in seinem Heimatland nahe. „Es ist ein sehr reiches Land, doch der Wirtschaftsbedarf ist enorm", sagte er und nannte die Bereiche Energie, Wohnungs-und Brückenbau, Automobilindustrie, Wasser und Abwasser, Bildung und Gesundheit. Die Bedingungen für Auslandsinvestoren seien bestens, denn den erwirtschafteten Gewinn dürften sie auch wieder ins Ausland mitnehmen. „Deutschland ist und bleibt ein bevorzugter Partner beim Wiederaufbau!", sagte er weiter. Bereits seit 1935 existiert eine diplomatische Vertretung des Irak in Berlin. In den vergangenen 6 Jahren bemühte sich die irakische Regierung sehr um eine demokratische Entwicklung. Bis 2011 sollen alle US-amerikanischen Truppen das Land verlassen haben. „Die Sicherheitslage verbessert sich ständig, die irakische Regierung tut alles für die Sicherheit ausländischer Firmen!", beteuerte der Botschafter. Dies bestätigte auch Klemens Semtner, Leiter des Referats Irak im Auswärtigen Amt. Zwar gebe es nach wie vor eine Reisewarnung auf der Web-Seite, aber Unternehmer sollten das persönliche Gespräch

suchen, wenn sie ihren Business-Aufenthalt vorbereiten. Die Bundesregierung unterhält in Bagdad ein Servicebüro, über das Probleme mit den irakischen Behörden geklärt werden könnten. Dennoch bleibe als größte Besorgnis, dass Deutsche im Irak entführt werden könnten, um Lösegeld zu erpressen. „Deutsche haben einen hohen Wert", sagte Paul Freiherr von Maltzahn, der Botschafter der Bundesrepublik im Irak. Doch auch er bestätigte, dass die Gewaltanschläge stark zurückgegangen seien. Not sei überall und die deutsche Wirtschaft sehr willkommen. Nicht gleich mit Großaufträgen zu beginnen, empfahl Werner Schoeltzke, Vorstandsmitglied von NUMOV. Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen müsse sorgsam geprüft werden. Oft hätten sie mehrere Partner, so dass unbedingt die Qualität begutachte werden müsse. Gutes Englisch und Vorsicht bei Zuwendungen, die den Verdacht der Korruption nahe legten, seien weiterhin wichtig. Die Region des Nahen und Mittleren Ostens gilt trotz der globalen Wirtschafts-und Finanzkrise als Wachstumsmarkt. So erwartet der Internationale Währungsfond für die Golfregion in den kommenden Jahren Wachstumsraten zwischen vier und sechs Prozent, heißt es in einer Erklärung von NUMOV. Grund hierfür ist der Energiereichtum der Region, der es auch weiterhin ermöglicht, große Bau-und Infrastrukturprojekte zu verwirklichen. Algerien oder Iran gelten gleichermaßen als Wachstumsmärkte. Zur Bauwirtschaft im Mittleren und Nahen Osten wird am 21. April 2010 in München im Rahmen der Messe BAUMA 2010 eine Fachkonferenz stattfinden. Simone Pflug

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Geld & Kapital

Einsatz für den Mittelstand Doppelt so viele Bürgschaften wie im Vorjahr vergeben

Auf eine äußerst erfolgreiche Geschäftstätigkeit blickt die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS) zurück. Ende November 2009 hatte sie die insgesamt 10.000ste Bürgschaft seit dem Beginn 1991 bewilligt. Damit konnten Investitionen von insgesamt 3,7 Milliarden Euro in Sachsen getätigt werden, die ohne Bürgschaft nicht oder nur in kleinerem Umfang erfolgt wären. Insgesamt 150.000 Arbeitsplätze wurden von den Unternehmen dadurch neu geschaffen oder gesichert. Besonders glücklich über die Unterstützung war Textilingenieur Björn-Olaf Dröge, der die 10.000ste Bürgschaft erhielt. Als Existenzgründer erwarb er ein von der Schließung bedrohtes Unternehmen im erzgebirgischen Niederfrohna und überzeugte mit seinem Konzept zur umweltfreundlichen Behandlung von Strick-und Wirkwaren sowohl die Insolvenzverwaltung als auch die Hausbank - die Volksbank Chemnitz – sowie die Bürgschaftsbank und deren Tochter, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft. „Es war ein sehr positives Zusammenspiel", sagte der Unternehmer, der alle Nachweise unter großem Zeitdruck in nur fünf Wochen erbringen musste. Die Belegschaft nennt er „meine Mannschaft", niemand musste entlassen werden. Neue Kunden wurden gefunden und zeigten sich begeistert. Bis zu 4 Millionen Euro Umsatz strebt die pro4tex GmbH 2010 an. Zufrieden zeigte sich auch BBS-Chef Wolfgang Hanke. Obwohl von den fast 1000 eingereichten Anträgen nur knapp die Hälfte bewilligt werden konnte, verdoppelte sich doch das Volumen der ausgereichten Bürgschaften im letzten Jahr im Vergleich zu 2008, so dass zusätzlicher Arbeitsaufwand bewältigt werden musste. „Auch in der Krise wird investiert“, bestätigte er. „Wir sind nicht zum Geldverdienen am Markt, sondern zur Unterstützung des Mittelstandes“, sagte der Bankchef weiter. Sachsens Unternehmerschaft bescheinigte er ein langes Durchhaltevermögen. Es gebe gewisse Reserven, aber das Polster werde dünner, so dass die BBS in diesem Jahr mit Ausfällen rechnen müsse. Eine signifikante Zuordnung zu bestimmten Brachen zeige sich nicht. Beispielweise seien Autohäuser durchaus betroffen, aber im Moment zeige sich eine gewisse Festigung im Automobilbereich, ergänzte Wolfgang Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz. Für 2010 wurden die Fördermöglichkeiten verbessert. Statt bisher 1 Million können Bürgschaften künftig bis zu 54

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Bewilligte Bürgschaften 2009 (422 Stück) Verteilung nach Wirtschaftszweigen, Stand 30.11.2009 (Stand 30.11.2008)

Handwerk 25 % (22 %) Handel 21 % (26 %) Gartenbau 1 % (1 %) Freie Berufe 5 % (7 %) Industrie 23 % (18 %) Verkehr 3 % (2 %) Gastgewerbe 6 % (9 %) Sonstige 16 % (15 %)

Quelle: Bürgschaftsbank Sachsen GmbH

einer Obergrenze von 2 Millionen Euro übernommen werden. Die Bürgschaften werden von 80 auf 90 Prozent erhöht und ergeben damit eine zusätzliche Risikoentlastung der Hausbanken. Simone Pflug

Personalie Zum 1. März 2010 findet ein Führungswechsel bei der BBS und MBG Sachsen statt. Nach 14-jähriger Tätigkeit tritt Geschäftsführer Wolfgang Hanke in den Ruhestand. Neben Eva Köhler wird dann Markus H. Michalow zum weiteren Geschäftsführer berufen und die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung beider Gesellschaften übernehmen.

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Geld & Kapital

Wir können einpacken Chancen im Verpackungsmarkt weltweit gegeben – aber die Interessen der Kunden beachten

Bankkaufmann, Börsenmakler und Analyst Dirk Müller – ein Gesicht der Frankfurter Börse – erläuterte in seinem Einführungsvortrag das Finanzmarktgeschehen und die Auswirkungen auf die Verpackungsindustrie. Foto: S.Pflug

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Einen C(r)ashkurs zur Weltwirtschaftskrise versprach Dirk Müller, Buchautor und Analyst an der Frankfurter Börse, den Teilnehmern an der 19. Dresdner Verpackungstagung. In seinem mitreißenden Vortrag machte er deutlich, dass nur Verlass auf harte Fakten sei, nicht jedoch auf Glauben, Hoffnung oder den ifo-Geschäftsklimaindex. „Die Teilnehmer informieren sich über die Medien und übermitteln dann ihre Hoffnung, es wird schon aufwärts gehen...", meinte er zur Entstehung. Der vom Institut für Wirtschaftsforschung erstellte Index gilt als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Unternehmer sollen ihre Geschäftslage beurteilen und eine Prognose für die nächsten sechs Monate abgeben. „Wir sind jetzt auf dem

gleichen optimistischen Stand wie im Sommer 2008. Doch das bedeutet, es hatte damals niemand eine Ahnung, was kommt!", erläuterte er ein wenig sarkastisch die zugehörige Grafik. Tatsächlich erlebte die Industrieproduktion in der Eurozone einen Einbruch von 40 Prozent, der jetzt nur noch 28 Prozent betrage, somit aber noch keinen Aufschwung bedeute. Starkes Wirtschaftswachstum werde durch den Export bestimmt, erklärte er weiter, doch gerade beim Außenhandelspartner USA seien die Einbrüche dramatisch. Hoffnung liege nun in den asiatischen Märkten, doch nur 5 Prozent des Exportes gehe nach China, gar nur 1 Prozent nach Indien. „Wir haben keinen selbsttragenden Aufschwung", betonte Dirk Müller. Künftiges Problem werde die Verschuldung sein. „Meine Voraussage: Die Schulden werden neu verhandelt – und dann gestrichen. Aber der Zeitpunkt ist offen." Für die Verpackungsbranche sehe er einen großen Markt. „Wenn man Märkte erobern will – unbedingt auf die Kunden hören!" gab er den Teilnehmern mit auf den Weg und empfahl, Verpackungsleistungen in Entwicklungsländer zu bringen. Die Veranstaltung wurde unter dem Titel „Effizienzsteigerung im Verpackungsprozess – Anforderungen und Lösungen" vom Deutschen Verpackungsinstitut (DVI) in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Fördertechnik und Verpackung (WGFV) Anfang Dezember 2009 organisiert. Die 20. Dresdner Verpackungstagung findet am 2. und 3. Dezember 2010 statt. Simone Pflug

Anzeichen des Aufschwungs Finanzexperten sehen gute Frühindikatoren und machen Mut

Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank im Gespräch mit Holger Scholze, Moderator und Börsenkorrespondent. Foto: Damm|Rumpf|Hering Vermögensverwaltung GmbH

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Das 4. Sächsische Finanzsymposium Mitte Januar in Dresden stand ganz unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise. Rocco Damm, geschäftsführender Gesellschafter der veranstaltenden Dresdener Vermögensverwaltung Damm|Rumpf|Hering: „Wir erleben zur Zeit in vielen Gesprächen eine große Verunsicherung der Vermögenden. Mit dem Finanzsymposium wollten wir eine Orientierung in schwieriger Zeit geben." Die Experten, der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer und der Berater professioneller Anleger, Joachim Goldberg, machten den 200 Gästen aus Politik und Wirtschaft im Vortragssaal der Sächsischen Landesbibliothek Mut und legten sich für die nächsten Monate fest: „Ich

erwarte im ersten Quartal weiter steigende Kurse an den Börsen", sagte Goldberg, dessen Firma Cognitrend in Frankfurt Prognosen aus der Psychologie der Anleger ableitet. Sein Kollege Folker Hellmeyer ging noch weiter. Er sieht für 2010 insgesamt ein gutes Börsenjahr. „Der Dax könnte am Jahresende bei 7000 Punkten stehen, Abweichungen von dieser Prognose nach oben sind nicht unwahrscheinlich." Gründe für den Optimismus sind die guten Frühindikatoren der Wirtschaft. „Fast alle Konjunkturdaten deuten im Moment darauf hin, dass der Aufschwung zumindest in den nächsten Monaten anhalten wird", war sich Hellmeyer sicher. Darüber hinaus müssten extrem niedrige Lagerbestände in den kommenden Monaten dringend aufgefüllt werden.

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Unternehmen

„Verschworene Mannschaft“ Rekommunalisierung Thüga AG München: Sicherung von Arbeitsplätzen und Investitionen in der Region

Während bis vor noch wenigen Jahren gerade im Bereich der Ver- und Entsorgung die Privatisierung als Allheilmittel galt, übernehmen hier wieder kommunale Unternehmen mehr Verantwortung. In Mitteldeutschland liegt ihre Zahl bei über 150 mit insgesamt 20.000 Beschäftigten. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel wie sich Stadtwerke und regionale Energieversorger zusammenschließen und damit Wertschöpfung vor Ort wie auch Kundennähe sichern, ist die Rekommunalisierung der Thüga. Ende Oktober hat das kommunale Bieterkonsortium KOM9/Integra von der E.ON die Stadtwerke-Holding übernommen, die Minderheitsbeteiligungen an mehr als 90 kommunalen Energieversorgern hält. Damit ist die Thüga das größte EnergieNetzwerk in Deutschland. Das Bundeskartell hat schließlich am 1. Dezember 2009 den Kauf der Thüga AG bestätigt. Nun bildet der neue kommunale Verbund den fünftgrößten Versorger in Deutschland. „Gemeinsam wollen und werden wir Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft finden. Übergeordnetes Ziel ist die Wahrung der Wertschöpfung hier vor Ort – dicht am Kunden und damit im besten Sinne des Wortes ’kommunal’“, fast Reiner Gebhardt, Sprecher der Geschäftsführung der Erdgas Südsachsen, die Gründungsmitglied der KOM9 ist, das Anliegen aller Partner zusammen. Die kommunalen Anteilseigner Die KOM9 ist ein Verbund von Stadtwerken und regionalen Energieversorgern unter kommunaler Führung aus ganz Deutschland, von Singen bis Stade, von Homburg bis Chemnitz. Gemeinsam trägt KOM9 aktiv zur Stärkung der kommunalen Strukturen der Energie- und Wasserversorgung bei. Die Partner verbindet das gemeinsame Ziel, nachhaltige Lösungen für die energiepolitischen Herausforderungen der Zukunft zu finden und vor Ort umzusetzen. So sollen dezentrale Strukturen gestärkt und das Netzwerk der Stadtwerke und regionalen Energieversorger zukunftsweisend und kundennah ausgebaut werden. Die KOM9 wurde 2009 gegründet und hat zwischenzeitlich mehr als 45 Gesellschafter. Das zweite Konsortium, die Integra, besteht aus den Partnern enercity (Hannover), Mainova (Frankfurt) und N-ergie (Nürnberg).

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Biografisches Reiner Gebhardt 1955 in Niederwürzbach/Saar geboren 1978 – 1982 Fachhochschule in Saarbrücken, Fachrichtung Maschinenbau/Energietechnik – Dipl.-Ingenieur seit 1990 Verantwortlich für die technische Beratung der Erdgas Südsachsen GmbH 1992 – 1998 Technischer Geschäftsführer bei der Mittelfränkischen Erdgas GmbH. Verantwortlich für die Bereiche Technik und Gaswirtschaft seit 1998 Geschäftsführer (Sprecher) der Erdgas Südsachsen GmbH

Die Transaktion in Zahlen Die KOM9 erwirbt ca. 37,75 Prozent der Stadtwerke-Holding, auf die drei Integra-Konsorten entfallen jeweils ca. 20,75 Prozent der Thüga-Anteile. Es wurde ein Kaufpreis von rund 2,9 Mrd. Euro vereinbart, wobei die Thüga-Beteiligungen an der GASAG Berliner Gaswerke AG (37 Prozent), an der HEAG Südhessische Energie AG (40 Prozent), an den Stadtwerken Duisburg (20 Prozent) sowie an den Stadtwerken Karlsruhe (10 Prozent) nicht mitveräußert, sondern an die E.ON Ruhrgas übertragen werden. Formal wird die Thüga AG über die Transaktionsgesellschaft Integra Energie GmbH & Co. KGaA erworben. Der Vorstand der Thüga AG wird seine erfolgreiche Arbeit unter der Leitung von Ewald Woste als Vorstandsvorsitzenden fortsetzen.

Die Thüga AG ist mit mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen das größte Netzwerk kommunaler Energieversorger in Deutschland. Die Mehrheitseigentümer sind zumeist die jeweiligen Städte und Gemeinden. Inklusive aller Beteiligungen versorgte die ThügaGruppe in 2008 bei einem Absatz von 158 Terrawattstunden (TWh) Gas rund 2,9 Millionen Gaskunden, bei einem Absatz von 38 TWh Strom rund 3,5 Millionen Stromkunden und rund eine Million Kunden mit Trinkwasser. In 2008 erwirtschaftete die Thüga AG einen konsolidierten Umsatz von rund 630 Millionen Euro und einen bereinigten Jahresüberschuss von rund 270 Millionen Euro. Inklusive aller Minderheitsbeteiligungen (Thüga-Anteil mindestens 20 Prozent) erzielte die Thüga-Gruppe 2008 einen Gesamtumsatz von 16,4 Milliarden Euro.

Mitarbeiter in der Netzleitstelle Foto: Hans-Jürgen Burkard


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„Gemeinsam wollen und werden wir Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft finden. Übergeordnetes Ziel ist die Wahrung der Wertschöpfung hier vor Ort – dicht am Kunden und damit im besten Sinne des Wortes ’kommunal’.“ REINER GEBHARDT

Abspüren einer Erdgasleitung Foto: Hans-Jürgen Burkard

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Unternehmerische Erfahrung Dem Thüga-Engagement gehen bereits viele Jahre kommunaler Zusammenarbeit in Südsachsen voraus. So bündeln seit dem Jahr 1991 126 Städte und Gemeinden ihre Anteile von insgesamt 51 Prozent an der Erdgas Südsachsen GmbH in dem Zweckverband „Gasversorgung in Südsachsen“. „Wir sind als Bürgermeister durch die ThügaSchule gegangen und auf diese Weise auch Unternehmer geworden“, so Steffen Ludwig, Bürgermeister von Reinsdorf, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Erdgas Südsachsen GmbH und des Zweckverbandes. Die Thüga, die auch 49 Prozent an der Erdgas Südsachsen GmbH hält, gilt als Garant für die marktwirtschaftliche Ausrichtung und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei Wahrung der gemein-

wirtschaftlichen Interessen. „Die hohe Wertschöpfungsquote vor Ort ist für unsere Kommunen eine Art zusätzliche Rendite“, erklärt Ludwig weiter. Auch nun nach der Rekommunalisierung soll die Thüga als strategische und operative Holding erhalten bleiben, von deren Erfahrungen und Kompetenzen alle beteiligten Unternehmen profitieren. „Durch die Bündelung von Knowhow und Ressourcen können künftig auch größere Projekte – zum Beispiel der Bau von Windparks, Kraftwerken und Projekte zur Nutzung von Biomasse – umgesetzt und technische Entwicklungen vorangetrieben werden“, ist sich Gebhardt sicher.

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Marketing mit Design Neue Technologien ermĂśglichen auĂ&#x;ergewĂśhnliche Formen

Das Design eines Produktes beeinflusst nicht nur den Privatmenschen beim Kauf von Schuhen oder Uhren, sondern ist auch entscheidend bei der Auswahl von Maschinen und Anlagen. Es verleiht dem jeweiligen Produkt, dessen funktionellen Parameter wie Leistung, Präzision, Prozesssicherheit sich kaum von denen der Fabrikate der Wettbewerber unterscheiden, eine individuelle und emotionale Note. Dabei bestimmt Design nicht nur das Aussehen, sondern auch Ergonomie, Ă„sthetik, Ă–kologie, Gebrauchstauglichkeit, Nutzerfreundlichkeit und vieles mehr – kurz: Freude an der Arbeit! Renommierte Unternehmen wie VON ARDENNE und StarragHeckert legen Wert auf Design-LĂśsungen und setzen diese mit ihren Fertigungspartnern um, wie den Spezialisten fĂźr Maschinenumhausungen Käppler&Pausch. Das in Neukirch/Lausitz ansässige Unternehmen ist mit seinen Konstrukteuren und Technologien in der Lage, anspruchsvolle Formen fertigungsgerecht und wirtschaftlich zu ermĂśglichen. Mit modernster Lasertechnik, Stanz-Nippel-Technik, CNC- Abkanttechnik, CNC-Schwenkbiegetechnologie und 3D-LaserschweiĂ&#x;technik fertigt der Blechspezialist auĂ&#x;ergewĂśhnliche Formen ab LosgrĂśĂ&#x;e 1, einschlieĂ&#x;lich Beschichtung. Weite Radien in groĂ&#x;zĂźgigen Flächen oder kompakte Biegungen fĂźr lange GriffstĂźcke: Wer das anbieten kann, hat heute eine Alleinstellung und ist gefragt. Der Finalist wie der Zulieferpartner. Dr. Volker TĂźrschmann/CH Mehr unter: www.kaeppler-pausch.de

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Industrielles Blechdesign mit neuester Laser- und CNC-Schwenkbiegetechnologie t #JFHFO JO LMFJOTUFO 3BEJFO EVSDI 'FJOTUFQQFO t HSP•F .BTDIJOFOVNIBVTVOHFO NJU %FTJHOBOTQSVDI t .FDIBOJTDIF $/$ #FBSCFJUVOH t 'BSCHFCVOH JO -BDL VOE 1VMWFS t &JHFOF &OUXJDLMVOH VOE ,POTUSVLUJPO t VNGBOHSFJDIFT .BUFSJBMMBHFS

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INTELLIGENZ UND DESIGN IM BLECH

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Kurz notiert Ein GALAnter Abend

Die Tanzschule Kießling rief zum Zwickauer Neujahrsball am 9. Januar 2010 und mehr als 900 Tanzbegeisterte aus der Umgebung und anderen Regionen kamen. Der Hauptsponsor Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG feierte zugleich den Start ins Jubiläumsjahr 2010 zum 150-jährigen Bestehen der Volks- und Raiffeisenbanken. Anlässlich dieses Ereignisses gewährte die Vorstandsvorsitzende Birgit Türschmann einige Ausblicke in ein spannendes Jahr mit vielen Jubiläumsbesonderheiten. Bezeichnend für die feste regionale Verwurzelung der Bank spielt der Neujahrsball als Wirtschaftstreffpunkt der Region im Sponsoring eine zentrale Rolle. „Wir tragen Verantwortung für unsere Kunden, Mitglieder und die Region.“ so die Vorstandsvorsitzende. Mit ihren weit über 35.000 Kunden zählt die Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG zu den wirtschaftlich zentralen Säulen der Region. Die Besucher der Tanzgala dankten ihrem Engagement mit einer rauschenden Ballnacht bis in die frühen Morgenstunden.

Markanter Meilenstein Mit dem „Chemnitzer Meilenstein“ würdigt der Marketing Club Chemnitz, Unternehmen aus der Region, die sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten und zu Impulsgebern im Bereich Marketing geworden sind. Die unternehmerische Idee wird ebenso gewürdigt wie die Unternehmenskultur, die Marketingstrategie, das Erscheinungsbild und die Kommunikation. Die Ehrung, die von 120 Chemnitzer Unternehmern und Marketingverantwortlichen verliehen wird, ging in diesem Jahr am 18. Januar an die 3DMicromac AG. Sie ist Technologieführer im Wachstumssegment Laserbearbeitungsanlagen für Mikrosystemtechnik. Erst im Jahr 2002 mit fünf Mitarbeitern an den Start gegangen, beschäftigt sie heute 85. Außerdem besticht die Micromac AG durch das charakteristische Design ihrer Produkte, das sich auch in einem darauf abgestimmten Erscheinungsbild der

Tino Petsch, Vorstandsvorsitzender der 3D-Micromac AG, präsentiert nach der Entgegennahme des Meilensteines die Visionen seines Unternehmens. Foto: breitband Agentur

gesamten Firma niederschlägt. Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt sei es als Manager, Facharbeiter oder als Kunde.

zialist, der die richtigen Volumen hat, der seine Prozesse kontinuierlich verbessert hat, der seine Kunden liebt und ihnen dient, ihre Bedürfnisse kennt und befriedigen kann.“ KOMSA konzentriere sich bei Innovationen auf Prozesse, die geringere Risiken und geringere Kosten bedeuteten. Beim Entwickeln von Innovationen fungiere der Leiter nicht als Experte, sondern als Coach, dem es gelingen müsse, das Potenzial der Mitarbeiter zu erschließen. Das inhabergeführte Unternehmen lege deshalb auch Wert darauf, sozialbewusst zu sein. Die Unternehmer haben die Möglichkeit der Diskussion mit dem sächsischen Wirtschaftsminister lebhaft genutzt. Drängende Projekte beim Ausbau der Infrastruktur sind ebenso angesprochen worden wie notwendige Innovationsförderung und Bürokratieabbau. „Eine der größten Herausforderungen wird demnächst sein, Konjunkturprogramme zu finanzieren und gleichzeitig ineffiziente Ausgabenpositionen der öffentlichen Haushalte auf den Prüfstand zu stellen. Spielraum für wachstumsfördernde Steuersenkungen besteht jedenfalls“, so die Landesvorsitzende des Wirtschaftsrates Sachsen, Simone Hartmann.

Politik auf dem Prüfstand Der traditionelle Neujahrsempfang des Wirtschaftsrates Sachsen fand in diesem Jahr am 18. Januar bei der KOMSA Kommunikation Sachsen AG in Hartmannsdorf bei Chemnitz statt. Über 170 Unternehmer und Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung lauschten vor allem der Rede des neuen Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen, Sven Morlok, der seine Strategie für die nächsten vier Jahre vorlegte. Alle Ausgaben müssten auf den Prüfstand, betonte der Minister. Diese Forderung richtete er auch an die eigene Adresse. „Die Wirtschaftsförderung muss sich auf innovative Produkte und Dienstleistungen konzentrieren.“ Eine undifferenzierte Förderung von Existenzgründungen könne es nicht mehr geben. Die Verwaltung müsse schneller und effizienter werden, forderte Staatsminister Morlok weiter. Welche Anforderungen die Unternehmen erfüllen müssen, um „in einer Welt zu überleben, in der sich die Erwartungen der Menschen verändern“, führte Kerstin Grosse, Vorsitzende des Aufsichtsrates der KOMSA Kommunikation Sachsen AG aus. „Überleben wird der Spe-

Zusammenschluss Am 22.1.2010 hatte das Unternehmen Förster & Borries GmbH & Co. KG zum Neujahrsempfang Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Gäste aus Politik und Wirtschaft geladen. Anlass war der Zusammenschluss zwischen Color-Druck Zwickau GmbH & Co. KG und Förster & Borries GmbH zum 1.1.2010. Über 100 Gäste waren der Einladung des Hauses gefolgt und erfuhren von dem Geschäftsführer Roland Förster, wie sich sein Unternehmen zukünftig zum modernen, ganzheitlichen Mediendienstleister entwickeln soll. Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, den Sohn des Inhabers, Thomas Förster, kennen zu lernen, der seit 1.1.2010 im Unternehmen arbeitet und dieses in einigen Jahren übernehmen wird. Bisher war er bei der Heidelberger Druckmaschinen AG im In- und Ausland tätig. Damit ist der Grundstein gelegt, das Unternehmen in die 5. Generation zu führen.

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Personalien Neue Unternehmenssprecherin Leipzig. Lea Mock nahm am 4. Januar die Arbeit als neue Unternehmenssprecherin der Leipziger Messe auf. Die 45-Jährige tritt damit die Nachfolge von Thomas Tenzler an. Lea Mock war zuvor Pressesprecherin und Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Zuvor arbeitete die studierte Journalistin in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in verschiedenen Tageszeitungen und beim Rundfunk. Unter anderem leitete sie viele Jahre das Ressort Reportage/Hintergrund beim „Nordkurier“ in Neubrandenburg. Als Unternehmenssprecherin der Leipziger Messe ist Lea Mock für die interne und externe Kommunikation für alle Belange des Unternehmens Leipziger Messe und seiner Töchterfirmen zuständig. Sie möchte dabei die breite Dienstleistungsstruktur des Unternehmens stärker in den Focus der Kommunikation rücken. „Dieses breite Portfolio sichert uns ein ausgewogenes Wachstum und die Stabilität der Unternehmensentwicklung“, ist sich Mock sicher. Sie setzt dabei auf den intensiven Dialog mit allen Medien. Vor allem die modernen Kommunikationskanäle möchte sie weiter ausbauen.

Herausragende Dissertationen Dresden. Der Dresdner Gesprächskreis der Wirtschaft und der Wissenschaft e.V. vergibt jährlich seit 2001 einen Preis für Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, der mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert ist. Die Technischen Universitäten Chemnitz und Dresden sowie die TU Bergakademie Freiberg waren 2009 aufgefordert, Preisträger vorzuschlagen, die eine hervorragende Doktorarbeit vorgelegt und verteidigt haben. Die Jury, bestehend aus Vertretern aller drei Universitäten, entschied sich, den Preis in diesem Jahr zu teilen. Ausgezeichnet wurden am 4. Dezember 2009 Dr. Alexander Jakob von der TU Chemnitz und Dr. Christian-Rüdiger Kramberger-Kaplan von der TU Dresden. Beide Preisträger erhalten jeweils 5.000 Euro. Alexander Jakob hat auf dem Fachge60

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Überreichung der Preise an die Doktoren Jakob und Kramberger am 4. 12.2009 (Personen von links nach rechts – Professor Reinhardt Hassa, Vorstandsvorsitzender des Dresdner Gesprächskreises; Dr. Jakob; Dr. Kramberger; Herr Eberhard Alles; Geschäftsführer des Dresdner Gesprächskreises).

biet Anorganische Chemie an der TU Chemnitz promoviert und seine Arbeit zum Thema „Synthese und Reaktionsverhalten von Übergangsmetallkomplexen sowie deren Verwendung in der Homogenen Katalyse und Metallabscheidung“ geschrieben. ChristianRüdiger Kramberger-Kaplan hat auf dem Fachgebiet Physik an der TU Dresden promoviert zum Thema „Angle resolved dielectric response in carbon nanotubes“.

Neue Vorstandsmitglieder Leipzig. Der Aufsichtsrat der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG), Leipzig, beschloss Mitte Oktober 2009, dass Klaus-Dieter Barbknecht (51) mit Wirkung zum 1. November 2009 das Vorstandsressort Kaufmännisches und Personal bei VNG übernimmt und damit die Nachfolge von Prof. Dr. Gerhardt Wolff antritt, der mit Ablauf des 31. Oktober 2009 in den Ruhestand geht. Klaus-Dieter Barbknecht ist seit Dezember 2007 Mitglied des Vorstandes von VNG und seitdem zuständig für das Ressort Gasbeschaffung. Unter seiner Verantwortung wurden insbesondere die Aktivitäten von VNG als Erdgasproduzent in Norwegen sowie die Handelsaktivitäten der Gesellschaft maßgeblich ausgebaut. Barbknecht hatte bei VNG als Prokurist verschiedene Leitungsaufgaben in den Bereichen Recht, Gaseinkauf und Gastransport wahrgenommen und

den Direktionsbereich Portfoliomanagement und Strategische Koordinierung, Speicher, Logistikservice und IT-Koordinierung aufgebaut. Er war bis April 2008 zudem Technischer Geschäftsführer der Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen mbH (EVG) und Präsident des Verbandes der Speicherbetreiber in Europa (GSE). Klaus-Dieter Barbknecht ist Fachjurist für Arbeitsrecht und verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Energiewirtschaft. Weiterhin bestellte der Aufsichtsrat von VNG Michael Ludwig mit Wirkung zum 1. November 2009 zum ordentlichen Mitglied des Vorstandes bis 31. Oktober 2014. Ludwig übernimmt das Ressort Gasbeschaffung und ist damit zukünftig verantwortlich für den Gaseinkauf sowie die Upstream-Aktivitäten von VNG. Michael Ludwig wurde 1957 in Köln geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln und an der Freien Universität Berlin begann der Assessor der Rechtswissenschaften und zugelassene Rechtsanwalt 1993 seine Tätigkeit bei VNG. Im Jahr 1998 wurde Ludwig die Leitung des Hauptbereiches Recht, Liegenschaften und Versicherungen bei VNG übertragen und ihm Prokura erteilt. Daneben ist Ludwig in den Aufsichtsgremien mehrerer in- und ausländischer Beteiligungen von VNG tätig. Seit 2008 leitet Ludwig den Hauptbereich Strategische Koordinierung, Speicher, Logistikservice und IT-Koordinierung bei VNG und ist Geschäftsführer der Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen mbH (EVG).

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„Wir verdrahten die Welt“ Dr.-Ing. Stephan Kieselstein, Geschäftsführender Gesellschafter der Kieselstein Group, hat Sachsen Ass verdient

Dass man als unternehmerischer Späteinsteiger außerordentlich erfolgreich sein kann, diesen Beweis hat Dr.-Ing. Stephan Kieselstein angetreten. Als er 2002 die Kieselstein GmbH gründete, zählte der geborene Karl-Marx-Städter bereits 48 Lenze. Damals übernahm Kieselstein das Know-how und die Vetriebsrechte der Marken zweier traditionsreicher, aber in wirtschaftliche Turbulenzen geratener Drahtziehmaschinenhersteller. Zunächst musste die heimische Garage als Büro herhalten. „Es war Sommer, wir haben das Garagentor hochgeklappt und los ging´s“, amüsiert sich der Firmenchef heute.

Biografisches 1954 in Karl-Marx-Stadt geboren 1972-1976 Hochschulstudium 1981 Promotion zum Dr.-Ing. 1980-1992 tätig Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ 1992-2002 leitende Funktionen in Maschinenbaubetrieben 2002 Gründung der Kieselstein GmbH

SACHSEN

ASSE

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2010, gerade mal acht Jahre später, hat sich die Kieselstein Group in der Liga der bedeutendsten Hersteller von modernen Drahtziehanlagen und Drahtziehschälmaschinen sowie Drahtverarbeiter etabliert. „We wire the world“ – „Wir verdrahten die Welt“ ist mittlerweile zum selbstbewussten Slogan des Unternehmens geworden. Das ist nicht übertrieben. Zum Kundenstamm des sächsischen Familienunternehmens, das im Chemnitzer Arno-Loose-Park an der Erzbergerstraße 3 ansässig ist, gehören etwa 400 Kunden in fast 50 Ländern rund um den Globus. Der Erfolg der Kieselstein Group - das Unternehmen zählt mittlerweile 50 Beschäftigte und erzielt einen Jahresumsatz von über fünf Millionen Euro – ist in erster Linie mit dem Namen des Geschäftsführenden Gesellschafters Stephan Kieselstein verknüpft. Dieser hat das mittelständische Unternehmen zum Weltmarktführer auf dem Gebiet der Ziehschälanlagen für die Herstellung von Federdraht, der in der Automobilindustrie verwendet wird, gemacht. Krisenstimmung ist bei Kieselstein Fehlanzeige. Trotz eines leichten Auftragsrückgangs im vergangen Jahr konnte der Umsatz 2009 im Vergleich zu 2008 gesteigert werden. Zu keiner Zeit musste das Unternehmen Kurzarbeit fahren. „Wir haben vor, den Umsatz in diesem Jahr deutlich zu steigern“, gibt sich Stephan Kieselstein überzeugt. Stephan Kieselstein ist ein außergewöhnlicher Mensch. Der Erfolg wurde ihm nicht in den Schoß gelegt, sondern war nur Dank unermüdlicher Arbeit möglich. Dabei erinnert sich Kieselstein auch gern an seine Wurzeln. „Ich habe an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, der heutigen TU Chemnitz, Werkzeugkonstruktion studiert und meinen Doktor gemacht. Bis 1992 arbeitete ich im Fritz-HeckertStammbetrieb.“ Danach holte er sich zwei Jahre lang in

westlichen Bundesländern das Rüstzeug für seine spätere unternehmerische Tätigkeit. „Die Kieselstein Group befindet sich heute weiter auf Wachstumskurs. Da ergibt sich für uns eher das Problem, geeignete Fachkräfte zu finden, die wir unbedingt benötigen“, so der Firmenchef. Defizite sieht er nicht nur in der Ausbildung. „Es muss in Chemnitz unbedingt etwas getan werden, um die so genannten weichen Faktoren zu verbessern. Optimale Lebensbedingungen sind eine wesentliche Voraussetzung, dass sich junge Leute, dringend benötigte Fachkräfte, aber auch neue Unternehmer hier nieder lassen.“ Kieselstein kritisiert dabei die Stadt und die Wirtschaftsförderung, ihre Möglichkeiten nicht auszuschöpfen. „Wenn es Chemnitz mit seinem wirtschaftlichen Potenzial nicht gelingt, weiteren Zuzug zu erreichen, gibt es ein Problem. Wir brauchen bodenständige, international agierende Unternehmen. Und diese wiederum benötigen qualifizierte Arbeitskräfte.“ Stephan Kieselstein macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er bringt die Dinge, die gesagt werden müssen, auf den Punkt und drängt auf Veränderung. Aber er ist nicht einer, der nur wettert, kritisiert und fordert. Mit persönlichem Engagement bringt er sich selbst mit ein, um den Standort Chemnitz aufzuwerten – und das neben seiner unternehmerischen Tätigkeit. Beispielsweise bei der Förderung von Fachkräften, Studenten und Praktikanten. Als Kunstsammler und Kulturinteressierter engagiert er sich ebenfalls, um das Image der Stadt aufzupolieren. So stellt er kreativen Menschen Räume auf seinem Firmengelände zur Verfügung. Im so genannten Kunsthaus „3K“ – die drei K stehen für Kunst, Kaßberg und Kieselstein – werden bereits 15 Ateliers und Studios genutzt. Stephan Kieselstein ist bodenständig und mit ganzem Herzen Chemnitzer geblieben. „Klar, dass neben der Mitverantwortung für die Stadt die meiste Kraft auf das Wohl des Unternehmens ausgerichtet sein muss“, bekundet er. In diesem Sinne hat er sein Feld gut bestellt und bereits auch die Unternehmensnachfolge geregelt. Sein Sohn Jens steht als Nachfolger Gewehr bei Fuß und leitet seit einiger Zeit mit seinem Vater gemeinsam das Unternehmen. Stephan Kieselstein hat viel bewegt. Er ist würdig, mit dem Sachsen Ass 2010 ausgezeichnet zu werden. Wolfgang Baltzer

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Frisch poliert Imagekampagne des Handwerks gestartet: Eine vielfältige, moderne und regional orientierte Wirtschaftskraft

„Deutschlandweit hat das Handwerk Ăźber eine Million Betriebe mit rund fĂźnf Millionen Beschäftigten. KĂźnftig werden wir die Industrie bezĂźglich der Schaffung von Arbeitsplätzen sogar Ăźberholen", verdeutlichte Joachim Dirschka, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, Mitte Januar auf einer Pressekonferenz. Das Handwerk ist somit ein enormer Wirtschaftsfaktor, ein attraktiver Arbeitgeber und nicht zuletzt eine zentrale gesellschaftliche Gruppe. Trotzdem wird die Bedeutung des Handwerks in der BevĂślkerung unterschätzt, wie eine ForsaUmfrage ergab. Das soll sich ändern, nicht nur weil unser Leben ohne das Handwerk nicht funktionieren wĂźrde, sondern weil es auch gute Fachkräfte braucht. Um dies nachhaltig in die KĂśpfe, vor allem der Jugendlichen zu bekommen, startete Mitte Januar das deutsche Handwerk unter dem Dach des Deutschen Handwerkskammertages eine auf

fßnf Jahre angelegte Imagekampagne. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausstrahlung eines TV-Spots, der von bundesweiten Plakat- und Anzeigenschaltungen und einem Webauftritt auf www.handwerk.de begleitet wird. Auch jeder einzelne Handwerksbetrieb erhält verschiedene Werbemittel. Das Budget der Kampagne beläuft sich auf 10 Millionen Euro jährlich. Deren Wirkung soll ebenfalls jährlich in erneuten Forsa-Umfragen gemessen werden. CH

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Handwerker sind auch eine anerkannte gesellschaftliche Gruppe. Foto: HWK Chemnitz

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Das Handwerk wird meist noch mit traditionellen Berufen verbunden, wie hier in der Schmiede. Doch auch diese bieten interessante berufliche Perspektiven. Foto: HWK Chemnitz 62

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Weiterbildungsangebote während der Kurzarbeit nutzen Fit für den nächsten Boom mit der WBS TRAINING AG Die WBS TRAINING AG ist seit 30 Jahren im Weiterbildungs- und Trainingsmarkt aktiv. Das deutschlandweite Netz mit Privat- und Firmenkunden wird an über 40 Standorten von rund 500 Mitarbeiter/innen betreut. In Chemnitz ist das Unternehmen seit 2005 mit einem Schulungszentrum vertreten. www.wbstraining.de

Jede schwierige Wirtschaftslage birgt für den Einzelnen wie auch für Unternehmen wichtige Entwicklungspotenziale. Immer mehr Unternehmen erkennen diese Chance. Sie stecken den Kopf nicht in den Sand und nutzen die Zeiten, in denen sie ihre Mitarbeiter/innen aufgrund der schlechten Auftragslage auf Kurzarbeit setzen müssen, um sie für den nächsten Aufschwung fit zu machen. Sie haben erkannt: Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter/innen sind mit ihren Ideen, ihrem Wissen und Können maßgeblich am Erfolg eines Unternehmens beteiligt. Dieses Leistungsvermögen gilt es auszubauen und damit mit beruflicher Weiterbildung schlau in die Zukunft zu investieren und die Krise zu meistern. Betroffenen Unternehmen bietet sich derzeit die Chance, durch Kurzarbeit Entlassungen zu vermeiden und den entstandenen Arbeitsausfall gleichzeitig zur Qualifizierung ihres Personals zu nutzen. Die Agentur für Arbeit übernimmt einen Teil des Lohnes – zahlt das so genannte Kurzarbeitergeld – und erweitert die finanzielle Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen im großen Umfang. Zur Förderung der Qualifizierung von Arbeitnehmer/innen, die sich in Kurzarbeit befinden, hat die Bundesregierung ein Programm unter Inanspruchnahme von ESF-Mitteln aufgesetzt. Das Fördervolumen des Europäischen Sozialfonds hängt dabei von der

Art der Qualifizierung ab: 25 Prozent der Lehrgangskosten werden bei spezifischer Weiterbildung, die in erster Linie unmittelbar den gegenwärtigen Arbeitsplatz betreffen, erstattet. 60 Prozent der Lehrgangskosten werden bei allgemeinen Qualifizierungen und bis zu 100 Prozent für gering qualifizierte Mitarbeiter/innen übernommen. Als bundesweit tätiges Weiterbildungsunternehmen bietet die WBS TRAINING AG ein breites Themenspektrum AZWVzertifizierter Qualifizierungsmaßnahmen an und erfüllt somit die Anforderungen für die Förderung von Weiterbildung während der Kurzarbeit. Dabei richtet sich das Angebot an Unternehmen und deren Mitarbeiter/innen und erstreckt sich über vielfältige Themenfelder, wie zum Beispiel: IT: Netzwerktechnik, Anwendungen I Sprachen und Interkulturelles I SAP®-Software I Automatisierungstechnik, CAD I Assistenz und Sekretariat I Persönliche und soziale Kompetenzen I Führung und Management I Personalmanagement I Marketing, Verkauf und Vertrieb

Jedes Angebot der WBS beginnt mit einer umfangreichen Beratung der Unternehmen bei der Auswahl der passenden Qualifizierung. Bei der Erledigung der Formalitäten wirkt die WBS TRAINING AG unterstützend. Die Konzeption und Durchwirtschaftsjournal.de/id10016301 führung maßgeschneiderter Weiterbildungsangebote erfolgt dann gewohnt kunden- und zeitnah. „Seit Anfang des Jahres verzeichnet die WBS ein großes Interesse der Firmen an geförderter Weiterbildung. Doch auch der Beratungsbedarf ist hoch“, berichtet Nora Geförderte Qualifizierung mit Bildungsgutschein auch im Rahmen von Kurzarbeit. Wetzel-Friedland, Standortleiterin des SchuSAP® Ausbildungen: Weiterbildungen im Gesundheits- und lungszentrums in Chemnitz. „Die mitunter 3 Anwenderseminar (MM, HR, FI) SAP® ERP 6.0 Sozialwesen: ® bürokratisch anmutenden Modalitäten tref3 Anwenderseminar SAP Buchhaltung 3 Praxismanagement mit MEDISTAR® mit SAP® ERP 6.0 (FI, CO) fen hier nicht selten mit den Anforderungen 3 Pflegehelfer/-in stationärer und ambulanter Dienst 3 Personalreferent/-in mit SAP® ERP 6.0 HCM 3 Tagespflegeperson für Kinder der Unternehmen, die eine schnelle und fle3 Berater/-in Externes Rechnungswesen 3 Hygienefachkraft nach Richtlinien der LMHV mit SAP® ERP 6.0 3 Alltagsbetreuer/-in für Demenzkranke xible Umsetzung gewohnt sind, aufeinan3 Personaldisponent/-in mit SAP® ERP 6.0 HCM der. Da helfen wir gerne, um die UnternehWeiterbildungen im Bereich Kaufmännische Weiterbildungen: Technik/ CAD/ IT: men fachkompetent zu beraten und The3 Finanz- und Lohnbuchhaltung mit DATEV 3 AutoCAD 2D, 3D, CATIA V5, Pro/ENGINEER Wildfire 3.0 3 Kaufmännisches Grundlagenmenbereiche für die Qualifizierung der Mitund Autodesk Inventor und Aufbauwissen 3 ArchiCAD, Allplan Nemetschek arbeiter zu identifizieren“, fügt sie hinzu. 3 MS Office fürs Büro (Word, Excel) 3 Projektmanager/-in Alternative und 3 Business English mit LCCI-Prüfung Gerade die individuelle Unterstützung förErneuerbare Energien Weiterbildung für Lager und Logistik: 3 Microsoft Certified IT Professional (MCITP) dert das Verständnis für die Situation und Enterprise Admin, Server Admin 3 Fachkraft für Logistik und Lagerwirtschaft mit gewährleistet eine hohe Akzeptanz der QuaSAP® ERP 6.0 Wir beraten Sie gern. 3 Fachhelfer/-in Lagerwirtschaft lifizierungsangebote. 0371 334930-18 · Promenadenstraße 3

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Für den Aufschwung gerüstet Wirtschaftsjournal im Gespräch mit Jutta Cordt, Chefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit

Wirtschaftsjournal: Frau Cordt, Sie waren in unterschiedlichen Führungsfunktionen innerhalb der Bundesagentur tätig. Können Sie die gesammelten Erfahrungen in Ihrer neuen Funktion einbringen? Jutta Cordt: Ja, auf jeden Fall. Für mich ist auf der einen Seite äußerst wertvoll, dass ich die Arbeit in den Agenturen viele Jahre mitgestaltet habe und ein fundiertes Bild über die spezifischen Problemstellungen an der Basis gewinnen konnte. In meiner Funktion als Geschäftsführerin in der Zentrale in Nürnberg und auch in der Projektarbeit im Bundesministerium für Arbeit und Soziales konnte ich auf der anderen Seite Erfahrungen insbesondere in der Zusammenarbeit mit der Politik und anderen Partnern am Arbeitsmarkt sammeln. Die Blickwinkel aus den verschiedenen Ebenen zu haben, zahlt sich für meine Arbeit in der so genannten Mittelinstanz aus. WJ: Hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes geben die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute keine Entwarnung für das kommende Jahr. Wie sollten sich die Unternehmen Ihrer Meinung nach darauf einstellen? Cordt: Es ist richtig, dass Sachsen in 2010 mit den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu kämpfen hat. Hinzu kommt die demographische Entwicklung in Sachsen. In den kommenden Jahren werden wir weniger Schulabgänger haben und immer mehr Fachkräfte werden aus Altersgründen nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen. Darauf gilt es sich einzustellen. Nur durch eine vorausschauende Personalpolitik kann ein Unternehmen auf Dauer dem Wettbewerb, dem technischen Fortschritt, der Globalisierung Stand halten. D.h., die Unternehmen sollten gehalten sein, ihre Mitarbeiter an sich zu binden, sie für den Markt von morgen fit zu machen. Dies haben die Unternehmen nach meiner Bewertung bereits in 2009 in Sachsen so umgesetzt. Sie wissen, dass sie ihre ausgebildeten Kräfte halten müssen. Sie wissen, dass sie diese bei Freisetzungen an Konkurrenten verlieren. Dies zeigt mir die Nutzung der Kurzarbeit in 2009. 4.036 Betriebe haben insgesamt 46.854 Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt und eben nicht entlassen. In 2009 haben wir in Sachsen allein 103 Millionen Euro hierfür bereitgestellt und auch für 2010 stehen genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um alle Betriebe zu unterstützen. 64

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Ich möchte hier gleichzeitig an alle Unternehmer appellieren, die Zeiten der Kurzarbeit zu nutzen, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren, um für den bevorstehenden Aufschwung gut gerüstet zu sein. Die Agenturen können hier auch finanziell unterstützen und stehen für eine Beratung der Unternehmen zur Verfügung. WJ: Welche Unterstützungsangebote der Bundesagentur für Arbeit können die Unternehmen in Sachsen nutzen? Cordt: Wir haben in den letzten Jahren unseren Arbeitgeber-Service in den Agenturen reformiert. Die letzte Befragung der Arbeitgeber in Sachsen bestätigt uns mit der Schulnote 2, dass wir gut aufgestellt sind. Insofern setzen wir zunächst auf eine Unterstützung der Arbeitgeber durch Beratung. Ganz gezielt helfen die Kollegen aus unserem Arbeitgeberservice bei der Suche nach geeignetem Personal, bei der Einstellung von Auszubildenden, bei der Beratung zu Qualifizierungsmöglichkeiten der Mitarbeiter und zu Kurzarbeit. Daneben unterstützen wir die sächsischen Arbeitgeber mit finanziellen Hilfen. So kann beispielsweise ein Zuschuss der Agentur zum Arbeitsentgelt den Weg für einen neuen Mitarbeiter mit fachlichen Defiziten ebnen, der dringend benötigte Schweißerpass finanziert oder die Weiterbildung während Kurzarbeit bezuschusst werden. WJ: Was haben Sie sich als Regionaldirektionschefin gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern für 2010 vorgenommen? Cordt: Wir bringen Arbeit und Menschen zusammen. Gemeinsam sind und bleiben wir „aktiv für Arbeit". Unser Ziel ist es, unseren Service für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ständig zu optimieren. Als größter Dienstleister am Arbeitsmarkt, setzen wir uns für Qualifizierung, schnelle Stellenbesetzung und reibungslose Leistungsgewährung ein. Eine große Herausforderung wird die verfassungsrechtlich gebotene Neuorganisation im Bereich der Grundsicherung sein. Hierauf sind die Mitarbeiter vorbereitet Sie sind – so konnte ich in meinen Besuchen vor Ort in den letzten Wochen feststellen – motiviert, den Menschen in Sachsen zu helfen und gut aufgestellt, um unter den schwierigen Rahmenbedingungen die Neuorganisation im Rechtskreis des SGB II gemeinsam mit den kommunalen Partnern zu meistern. Das sind wir allen Arbeitsuchenden in Sachsen schuldig. Gespräch: Claudia Hillmann

Jutta Cordt ist seit Herbst 2009 Chefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

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Management/Bildung

„Vorbereitung auf das Leben“ Mittelschule in Meißen erhielt Wirtschaftspreis für unternehmensnahe Berufsorientierung

„Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben.“ Dieser oft gesagte Satz ist an der Triebischtalschule – 1. Mittelschule Meißen regelrecht verinnerlicht worden. Sie unterhält 97 Kooperationsverträge mit Unternehmen aus der Region und bietet somit jeder Schülerin, jedem Schüler die Möglichkeit, nahezu alle Branchen kennenzulernen und so den passenden Beruf zu finden.

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Die Schüler der 8. und 9. Klassenstufe gehen einmal im Monat in ein Unternehmen und erleben an der Seite eines dortigen Mitarbeiters einen kompletten Arbeitstag. Dabei erledigen sie auch kleine firmenspezifische Aufgaben. Damit die Schüler auch Freude an diesen Praxistagen haben und die dabei gestellten Anforderungen gut erfüllen können,

wird im Vorfeld von einem Berufsorientierungsteam an der Schule gemeinsam mit dem Jugendlichen sein individuelles Stärken-Schwächen-Profil erstellt. Nach den Praxistagen verfassen die Schüler in der 10. Klasse gemeinsam mit dem Mentor in dem Unternehmen eine fachliche Komplexarbeit, bei der sie bestimmte Praxisthemen beleuchten. Deren Ergebnisse verteidigt der Jugendliche vor Geschäftsführern, Mentoren, Fachlehrern und Mitschülern. „Das ist die optimale Vorbereitung auf das Leben und für eine gute Zukunft in Sachsen“, sagte Bodo Finger, Präsident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V. (VSW) in seiner Laudatio für die Triebischtalschule, die Mitte November für ihr Engagement den Schule-Wirtschaft-Oskar erhielt. CH

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Mehr als Worte Berlitz bietet unternehmensspezifische und geförderte Weiterbildungen an Infos zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie hier: www.sab.sachsen.de www.bildungspraemie.info http://infobub.arbeitsagentur.de/ kurs/portal www.bildungsmarkt-sachsen.de www.berlitz.de

Für weitere Informationen stehen gern kompetente Partner in Leipzig, Dresden und Chemnitz zur Verfügung: Telefon: 0341 2114817 0351 4963035 www.berlitz.de.

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Neben der Vermittlung fremdsprachlicher Kompetenz hat sich die Berlitz Deutschland GmbH auch auf das Training unternehmensrelevanter Inhalte spezialisiert. So können bei der traditionsreichen und international agierenden Sprachschule Schlüsselkompetenzen aus den Bereichen Interkulturelles Management, Führung, Vertrieb und Projektmanagement erworben werden. Die Schulungen finden sowohl in den Berlitz Centern als auch inhouse im Unternehmen statt. Am 4. und 5. März 2010 findet z. B. in Leipzig das Seminar „Wirkungsvolle Rhetorik“ statt. Hier trainieren Fachund Führungskräfte, wie sie ihr Wissen in Diskussionen und Vorträgen noch überzeugender darstellen können. Natürlich steht Berlitz auch weiterhin für eine hochwertige Sprachausbildung, die häufig nachgefragte Themen

wie „E-Mails & Business Writing“, „Telephoning“ oder „Presentations/Negotiations“ auf Englisch einbezieht. „Selbstverständlich lassen sich Unterrichtsinhalte und Lernziele entsprechend den Anforderungen der Teilnehmer individuell anpassen. So kombinieren wir z. B. unser modernes und interaktives Programm BerlitzEnglish™ mit technischen und firmenspezifischen Inhalten“, erklärt Jana Schellbach, Stellvertretende Direktorin und Firmenberaterin der Berlitz Sprachschule Leipzig. Eine kompetente Beratung beim Kunden vor Ort sowie die Ausarbeitung eines professionellen Qualifizierungskonzeptes sind ebenfalls ein Markenzeichen und gehören selbstverständlich zum Service von Berlitz. Dabei geht es nicht nur um die Lehrinhalte und zeitliche Organisation, sondern auch um verschiedene Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Beispielsweise werden im Rahmen der Weiterbildungsinitiative der Bundesagentur für Arbeit über das Programm „WeGebAU“ (Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen) berufsbegleitende Sprachkurse umfangreich unterstützt. Ebenso übernimmt die Arbeitsagentur im Rahmen von Quali-KuG bis zu 80 % der Lehrgangskosten. Darüber hinaus steht nahezu allen Wissenshungrigen eine jährliche Bildungsprämie bis 500,00 EUR zur Verfügung, gefördert aus Mitteln des ESF und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

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Management

„sales & emotions “ Teil 1 „Gemeinsame Ziele: Gefühlsgrundlage 1“

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Kennen Sie Familie Meier? Neulich traf ich den Vater Meier, der sich mächtig über seine Mannschaft echauffierte. Ich fragte ihn, was denn so los sei im Hause Meier und er erzählte beim Bier bereitwillig Folgendes: Den ganzen Tag arbeite er wie verrückt, um den Wohlstand der Familie zu sichern. Kaum sei er da und wenn er da sei, sei er fertig und wolle seine Ruhe. Und keiner akzeptiere das. Ständig würden sie ihn mit irgendwelchen Kleinigkeiten auf die Nerven gehen. Bei wirklich wichtigen Entscheidungen würde jedoch völlig aus dem Bauch und ohne ihn entschieden. Schweigend hörte ich mir das an. Es ist ja kurz vorm Jahreswechsel. Ein paar Tage später lief mir dann die Tochter Meier über den Weg. „Wie war denn Weihnachten so?“, fragte ich geschmacksneutral. Sie lief rot an und schimpfte: “Nur Stress. Papa hat wieder mal rumgetobt, weil er nicht wusste, dass wir uns alle aus ökologischen Gründen auf einen künstlichen Baum geeinigt hatten. Dann gefielen ihm unsere Geschenke nicht - besonders der Reisegutschein, den wir für ihn und Mutti gekauft hatten, hat ihn verärgert.“ „Oh“ entgegnete ich und schwieg. Kommt Ihnen das bekannt vor? Wir hoffen für Sie, dass es bei Ihnen auf der Familienebene stimmt. Wenn Sie das Ganze jedoch auf viele Unternehmen übersetzen, dann finden Sie genau eine solche Situation vor: Permanent gehetzte, sich von den Führungskräften und der Mannschaft missverstanden fühlende Geschäftsführer und Chefs. Teams, die versuchen, das Beste zu geben, oft aber nur raten können, was denn das Beste sei, da sie keine gemeinsamen Vereinbarungen über Werte, Ziele oder Spielregeln haben. Irgendwann strahlt die sich daraus ergebende Mißstimmung nach außen und die Kunden merken es. Sie sagen es (hoffentlich) dem Geschäftsführer oder Mitarbeitern -ansonsten geht’s böse aus.

und qualitativ? Wo stehen wir aus Sicht der Kunden?) und bestimmen, wohin Sie gehen (Welche Grundsätze und Ziele bestimmen unser Tun 2010? Mit welchen Mitteln wollen wir diese erreichen? Welche Höhepunkte kommen? Wer gestaltet was im Unternehmen mit?). Lassen Sie an der Vorbereitung (Hotelsuche, Freizeitprogramm, inhaltlicher Ablauf, Aufbereitung der Gesprächsthemen) möglichst viele Mitarbeiter mitwirken. Und: Vergessen Sie nie, die besprochenen Dinge als Vereinbarungen protokollieren zu lassen - das ist gut als Einstieg fürs nächste Jahr und gleichzeitig Kontrollinstrument im laufenden Jahr, ob alle Festlegungen realisiert werden. Gestalten Sie die Jahreszielkonferenz stets motivierend und als Höhepunkt, nie als „Klassenschelte“. Denn: Die Chance, tolle Ideen gemeinsam zu kreieren, miteinander zu streiten, zu diskutieren und auch im informellen Teil miteinander zu sprechen, ist sonst vertan. Nutzen Sie die fremde Umgebung, um gemeinsam Neues und Ungewöhnliches kennenzulernen Und: Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern auch dadurch, wie viel sie und ihre Meinung Ihnen wert sind. Wecken Sie dadurch nicht nur gute und tragende gemeinsame Emotionen, sondern gestalten Sie dabei die Grundlagen Ihres exzellenten strategischen Verkaufs!

Was kann man dagegen tun? Laden Sie mindestens einmal im Jahr Ihre (Führungs-)Mannschaft für mindestens zwei (eher drei) Tage außer Haus zur Schaffung ihrer strategischen und emotionalen Grundlage. Wir nennen es bei uns „Jahreszielkonferenz“. Andere bezeichnen es als „Einkehrtage“ oder als „Wertekreis“. Egal wie Sie es nennen: Tun Sie es! Fahren Sie mit den wichtigsten Führungskräften (oder der gesamten Belegschaft) ein Stück weg - dahin, wo es auch schön ist. Gestalten Sie gemeinsam ein Programm innerer Einkehr, indem Sie nachdenken, woher Sie kommen (Was haben wir erreicht- quantitativ

Gerne unterstützen wir Sie mit unserem Know-how und unseren Erfahrungen bei der Vorbereitung und Realisierung Ihrer Jahreszielkonferenz. Wir begleiteten bisher etablierte Unternehmen im In-und Ausland äußerst erfolgreich bei diesen Veranstaltungen und realisieren diese gern auch für Sie in der gewünschten Form gesamtverantwortlich (z. B. als Führungskräfteseminar). Denken Sie gern auch in Richtung Ihrer Aufsichtsratstagungen, Gesellschafterrunden oder: Entwickeln Sie mit uns gemeinsam Ihre „Vision 2020“! Wir freuen uns auf Sie.

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Die Autoren: Uta Reiher und Heike Claus, tradu4you® gmbh

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Management

Die Abwracker Wie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen

Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Die Politik tut so, als habe sie alles im Griff. Aber die Arbeitslosen werden immer mehr, die Zahl der Pleiten steigt. Und die Banken, die so viel Geld verspekuliert haben, verweigern notwendige Kredite. Wie lange geht das noch gut?

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Als Top-Manager ist Hans-Olaf Henkel bestens vertraut mit dem Räderwerk der Macht. Schonungslos beschreibt er, wer versagt hat und warum. Und sagt: höchste Zeit zum Gegensteuern! Er ist Berater der Bank of America und Mitglied im Aufsichtsrat internationaler Unternehmen. Als die Krise über uns hereinbrach, stand er im Zentrum des Orkans. Wenn er jetzt das Wort ergreift, erhebt zum ersten Mal ein Insider des Geschehens die Stimme. Henkels kompromisslose Analyse zeigt, dass die herkömmlichen Erklärungsmuster nicht greifen: Ausschlaggebend für das Verhängnis waren gut gemeinte Vorgaben der Politik und die unkontrollierte Deregulierung der Wirtschaft. Und der Niedergang ist längst

noch nicht gestoppt – die Gutmenschen und Zocker setzen unsere Zukunft aufs Spiel. Henkels Therapie zielt auf das System an sich: Die Weltwirtschaft braucht neue Spielregeln! „Nie würde ich auf die Idee kommen, Investmentbanker auf eine Stufe mit wirklichen Unternehmern zu stellen.“ Hans-Olaf Henkel Quelle: WortReich

Autoren in der Börse – Neue Messe Dresden Hans-Olaf Henkel Die Abwracker Wie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen Termin: 8. Februar 2010, 19.30 Uhr Eintritt: 10,- EUR (Schüler/Studenten 6,- EUR)

Gutes Personal pflegen KMU erhalten aktuelle arbeitsrechtliche und betriebspraktische Informationen Für Personalleiter und Personalreferenten unterhält das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) spezielle Arbeitskreise, die sowohl organisatorisch als auch fachlich betreut werden. Generelles Anliegen der Weiterbildungsangebote ist die Übermittlung wichtiger Informationen zum Fachgebiet Personal und Personalentwicklung.

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Zusätzlich verhilft den Teilnehmern ihre Mitgliedschaft zu einem Netzwerk von Ansprechpartnern auch außerhalb ihres Unternehmens. „Wir sind sehr mittelständisch geprägt“, sagt Dr. Brigitte Ulbrich, die unter anderem den Arbeitskreis in Freiberg betreut. Sie wünscht sich eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Unternehmen aus der Region, immerhin werden die Veranstaltungen sowohl zeitlich als auch inhaltlich den Unternehmerinteressen angepasst. Acht Veranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Plan, die schwerpunktmäßig arbeitsrechtliche Themenstellungen beinhalten. Ein gestandener Praktiker hält den Impulsvortrag,

um dann in einen regen Erfahrungsaustausch einzusteigen. „Unser Angebot richtet sich an diejenigen, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen wollen“, sagt Marco Pomsel, der für den Arbeitskreis in Leipzig Trends erkundet und die Zusammenkünfte – auf Unternehmerwunsch – in der Innenstadt organisiert. Statt über einen Tag verteilt werden die Informationen in komprimierter Form an einem Nachmittag angeboten. Möglichst den gesamten ostsächsischen Raum will der Görlitzer Arbeitskreis einbeziehen. Nach einjähriger Pause ist nun ein Neustart vorgesehen. „Wir freuen uns auf neue Interessenten!“, sagt Matthias Maier. Vorerst stehen drei Termine für dieses Jahr fest, neben Informationen zur aktuellen Rechtsprechung auch eine Veranstaltung mit dem Themenschwerpunkt Persönlichkeit und Personalarbeit. Weiterhin verfolgt der Arbeitskreis die Idee, die traditionsreichen Unternehmen der Textilbranche wieder zusammenzubringen und ihnen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch mit Praktikern und Experten zu geben. Simone Pflug

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Management

Austauschprozesse gestalten Die regionalen Kompetenzzentren für Marketing in Chemnitz, Dresden und Leipzig laden ein

Marketing-Club Chemnitz e. V.:

Marketing-Club Dresden e. V.:

08.02.2010 Marketing im Einkauf – eine Paradoxie? Porsche AG Stuttgart Hotel Mercure 01.03.2010 Begehrt durch Marke und Design – Der Turnaround von Loewe Loewe AG Kronach Hotel Mercure 12.04.2010 Wie Politik verkauft Michael Kretzschmer, CDU-Bundestagsabgeordneter Hotel Mercure 03.05.2010 Raus aus der Vergleichbarkeit – Erfolgreich trotz Preisdruck Frosta AG Hamburg Hotel Mercure 07.06.2010 Gut verpackt ist halb verkauft richter & heß Verpackungsservice GmbH Hans Ulrich Richter 05.07.2010 Vernetzt Kommunikation – Erleben was verbindet Deutsche Telekom AG, Bonn Hotel Mercure 21.08.2010 Marketing unterwegs Wandern, Walken, Wohlfühlen: Thüringen ganz anders 06.09.2010 Kommunikationskraft Radio – Perspektiven in Zeiten der Digitalisierung Radiozentrale GmbH Hotel Mercure 04.10.2010 Gesundheit und Genuss – Die Auflösung eines vermeintlichen Widerspruchs Laurus Vital GmbH, Hartmannsdorf Laurus Vital GmbH 08.11.2010 Mit dem Kunden reden! Das Erfolgsrezept eines Reiseanbieters Erberhard TRAVEL GmbH; Kesselsdorf Hotel Mercure 13.12.2010 Durch Konzentration auf die eigene Stärke zum Nischenerfolg Björn Köhler Kunsthandwerk Eppendorf

18.02.2010 Chancen und Risiken der sächsischen Wirtschaft Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum Forum am Altmarkt 20.02.2010 Junioren-Brunch digitalwert – Agentur für digitale Wertschöpfung 11.03.2010 Ordentliche Mitgliederversammlung Forum am Altmarkt 11.03.2010 Markterfolge durch Innovation Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fettweis Forum am Altmarkt 22.04.2010 Sportsponsoring und Verantwortung – Unternehmen auf dem Weg zur WM 2010 Dr. Norbert Taubken Ort: Forum am Altmarkt 20.05.2010 Stadtmarketing Dresden – Neuausrichtung im Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit 24.06.2010 Neuroökonomie – Was kann die Hirnforschung zu wirtschaftlichen Entscheidungen beitragen? Prof. Dr. Thomas F. Münte Forum am Altmarkt 19.08.2010 Sommermarketing 2010 – Marken in Bewegung 16.09.2010 Präsentation Deutscher Marketingpreisträger 2009 Schwarzkopf Forum am Altmarkt 07.10.2010 Oppacher Mineralquellen GmbH & Co. KG Eric Schäffer Oppacher Mineralquellen GmbH & Co. KG 21.10.2010 Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser – Vertrauensmanagement als Basis für nachhaltiges Wirtschaftswachstum Prof. Dr. Uwe Sponholz Forum am Altmarkt

18.11.2010 Deutsche Werkstätten Hellerau – eine sächsische Erfolgsgeschichte – Die Wiedergeburt einer Marke Fritz Straub Forum am Altmarkt 01.12.2010 Junioren on Ice Hotel Taschenbergpalais Kempinski 09.12.2010 Festveranstaltung zur Verleihung des Dresdner Marketing-Preises 2010

Marketing-Club Leipzig e. V.: 02.02.2010 Global Naming – Markenrecht und strategisches Naming für Marken von Welt Peter A. Ströll, Geschäftsführer der Kölner Namingagentur Nambos, Rechtsanwalt pentahotels Leipzig 18.03.2010 „Meine Jahre mit Willi Brandt“ gelesen von Ulrich Wickert Deutsche Bundesbank Termine werden in der nächsten Ausgabe ergänzt. MARKETING-CLUB CHEMNITZ e. V. im Hotel Mercure Kongress Brückenstraße 19, 09111 Chemnitz Telefon: 0371 6660071 Telefax: 0371 6660072 MC.Chemnitz@t-online.de Marketing-Club Dresden e. V. Geschäftsstelle c/o Ostsächsische Sparkasse Dresden z. Hd. von Herrn Christian Schuldt Güntzplatz 5, 01307 Dresden Telefon: 0351 45599437 Telefax: 0351 45599439 kontakt@marketingclub-dresden.de Marketing Club Leipzig e. V. Haus der Dresdner Bank AG Goethestraße 3-5, 04109 Leipzig Telefon: 0341 1241196, 0341 1241598 Telefax: 0341 1241750 info@marketing-club-leipzig.de

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Gesundheit

Leistungskurve konstant halten Tipps für eine gesunde Ernährung im hektischen Büroalltag

Der Magen knurrt, die Konzentration lässt nach, die Leistungskurve sinkt, der persönliche „Akku" ist leer. Zeit für eine Pause. Doch wenn das Telefon unentwegt klingelt, man auf dem Sprung zum nächsten Termin ist und der Schreibtisch überquillt, bleibt oft keine Zeit für genussvolles und bewusstes Essen. Im Außendienst wie im Büro fällt es oft schwer, Zeit und Gelegenheit für gesunde Malzeiten zu finden. Foto: Techniker Krankenkasse

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Oft reicht es nur für den schnellen Griff zu vermeintlicher Nervennahrung: Schokolade, Pizza vom Bringdienst oder aus der Tiefkühltruhe, „Fritten" aus der Kantine oder von der Imbiss-Bude. Das Problem: Diese Speisen haben einen hohen Fett- und Zuckergehalt, spenden nur kurzzeitig Energie, „beschweren" dafür aber anschließend den Körper. Außerdem enthalten sie kaum Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das Resultat: Man ist nach dem Essen müde und schlapp und es setzt auch noch an. Statt Leistungsschub droht vermehrter Hüft- und Bauchspeck, statt Energiegewinn erhöhtes Erkältungsrisiko durch mangelnde Vitaminzufuhr.

„Mit einem Korb voll frischem Obst und Wasser zur freien Verfügung können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter anregen, zu gesunden Snacks in der Pause zu greifen", erklärt Maike Schmidt, Ernährungsexpertin der Techniker Krankenkasse (TK). „Das hilft gegen plötzliche Leistungstiefs. Wer sich regelmäßig und ausgewogen vitaminreich ernährt und ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser, Früchte- oder Kräutertees zu sich nimmt, kann sich besser konzentrieren und weist eine konstantere Leistungskurve auf. Außerdem stärkt er sein Immunsystem." Sollte sich doch einmal ein Durchhänger bei der Arbeit einstellen, rät die Diplom-Oecotrophologin zu echten Muntermachern: „Trockenobst, Reiscracker oder Studentenfutter sind genauso schnell zur Hand wie ein Stück Schokolade, machen aber länger leistungsstark und enthalten nicht viel Fett und Zucker." Außerdem lassen sich diese Lebensmittel auch gut in die Tasche stecken und auf dem Weg zu Auswärtsterminen verspeisen. Deshalb sollten sie ebenso zum Angebot der Betriebskantine gehören wie belegte Vollkornbrote, Joghurts und frische Gemüserohkost für einen Salat. Doch auch der Obstkorb und das Vollkornsandwich helfen nichts, wenn die Zeit zum herzhaften Zugreifen und genussvollen Reinbeißen fehlt. „Um konstant leistungsstark zu sein, ist es wichtig, während der Arbeit regelmäßig Pausen einzulegen", erklärt Schmidt. „Die sollte man nutzen, um bewusst zu essen und zu trinken." Quelle: Techniker Krankenkasse CH

Fit in den Frühling Chemnitzer Messe gibt Anregungen zur Umsetzung der eigenen guten Vorsätze Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vital-chemnitz.de

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Vom 26. bis 28. Februar 2010 stehen erneut im Mittelpunkt der VITAL – Der Gesundheitsmesse in Chemnitz Tipps für eine gesunde Lebensweise, Wellness und Fitness. Diese Leistungsschau findet bereits zum zehnten Mal statt. Auf dem Territorium der Messe Chemnitz erwartet die Besucher ein ausgedehnter Streifzug durch die Welt der Gesundheitsförderung mit Hinweisen und Empfehlungen für das persönliche Wohlbefinden und die körperliche Fitness für alle Altersgruppen.

Um die VITAL am Messe-Freitag für interessierte Berufstätige attraktiver zu gestalten, wird erstmals die Öffnungszeit für Freitag, den 26.02.2010 bis 20.00 Uhr verlängert. Ebenfalls am Freitag findet wieder der Seniorentag mit einem speziell auf Senioren zugeschnittenen Angebots- und Unterhaltungsprogramm statt. Parallel zur VITAL wird auch 2010 der „Chemnitzer Frühling“ unter dem Motto „Chemnitz blüht auf“ das Angebot passend ergänzen. Neu auf beiden Messen und an allen drei Messetagen ist ein Showkochen mit dem Eventkoch Carsten Kuschel.

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In eigener Sache

Zeichen der Zeit erkannt Wirtschaftsspiegel und Wirtschaftsjournal rücken zusammen

Grenzen überwinden ist das Gebot der Stunde – in Politik, Wirtschaft und auch in unseren Köpfen. Die Teams der mitteldeutschen Wirtschaftsmagazine haben diese Zeichen der Zeit erkannt. Schließlich dokumentieren sie das Geschehen in der Wirtschaft, vornehmlich der drei Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Hier denken die Unternehmen schon lange nicht mehr in Ländergrenzen. In regional übergreifenden Netzwerken agieren Branchen unterschiedlicher Couleur bereits miteinander im Schulterschluss. Daher arbeiten nun der Wirtschaftsspiegel und das Wirtschaftsjournal seit dem vergangenen Jahr gemeinsam an der Dokumentation der Aktivitä-

ten der Schlüssel-Branchen, die für alle drei Bundesländer prägend sind. So ist beispielsweise im Oktober 2009 der Branchenspiegel zum „Solarland Ostdeutschland“ erschienen. Dicht gefolgt liegt „Ostdeutschland automobil“ vor. Allein das spricht für die Notwendigkeit eines gemeinsamen Auftrittes der Bundesländer in Ostdeutschland. Wir als Herausgeber stehen Ihnen mit unseren Redaktionen zur Seite und bilden Ihre Aktivitäten in Wort und Bild hintergründig und nachhaltig ab. Darauf können Sie sich als Unternehmer in gewohnter Qualität verlassen, denn die nächsten Projekte sind bereits in der Planung. CH/BO

Wirtschaftsjournal druckt klimaneutral Für die Herstellung dieser Broschüre haben wir eine Gesamtemission von 5,262 Tonnen CO2 errechnet. Diese ausgewiesene Menge CO2 wird in äquivalenter Höhe durch zusätzliche hochwertige Klimaschutzmaßnahmen kompensiert. Wir unterstützen mit diesem Kompensationsbaustein die Errichtung und den Betrieb der Windkraftanlage VaniVilasSaga in Chitradurga, im indischen Bundesstaat Karnataka, die damit in gleicher Höhe CO 2-Reduktion betreiben kann. Möglich wird die klimaneutrale Herstellung des Wirtschaftsjournals durch die strategische Zusammenarbeit mit dem Druckhaus Dresden, das maßgeblicher Vorreiter für umweltfreundliche Druckprozesse in Deutschland ist. 70

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Impressum In Zusammenarbeit von Wirtschaftsjournal und Wirtschaftsspiegel Thüringen Herausgeber: VWJ Verlag Wirtschaftsjournal GmbH Neefestraße 88, 09116 Chemnitz Tel.: 0371 33492-0, Fax: 0371 33492-20 kontakt@wirtschaftsjournal.de www.wirtschaftsjournal.de Geschäftsführer: Jörg Sattler (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Claudia Hillmann Telefon: +40 341 3916105 hillmann@wirtschaftsjournal.de Redaktion: Wolfgang Baltzer baltzer@wirtschaftsjournal.de Simone Pflug pflug@wirtschaftsjournal.de Meier Verlags-GmbH Josef Ries-Straße 78, 99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132, Fax: 0361 5504466 wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com www.wirtschaftsspiegel.com Geschäftsführer: Jürgen Meier Chefredakteur: Daniel Bormke Telefon: +49 361 55048467 d.bormke@ws-thueringen.com Redaktion: Sascha Uthe Telefon: +49 361 55048466 s.uthe@ws-thueringen.com Weitere Publikationen von der Meier Verlags-GmbH: WiYou – Wirtschaft und Du Titelbild: Dr. Helmut Becker, Leiter des Institutes für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) München; Foto: IWK Layout: Andreas Lorenz Werbung & Kommunikation Telefon: +49 371 33492-14 Mobil: +49 179 5054087 Druck: Druckhaus Dresden GmbH Telefon: +49 351 31870-13

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Erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“ Konstrukteur: Prof. Johann Andreas Schubert Deutschland, Wernesgrün (Vogtland), 1838

Antrieb. Made in Germany. Mit der regional verwurzelten Sachsen Bank. Die Dampflokomotive steht für Antriebskraft und Fortschritt. So wie die Sachsen Bank mit ihrem leistungsstarken und zukunftsweisenden Produkt- und Dienstleistungsangebot. Als ein Unternehmen der LBBW-Gruppe bietet sie Ihnen die umfassende Kompetenz eines

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

großen, flexiblen Finanzdienstleisters und die besondere Kundennähe einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de


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