Ausgabe JUNI 2020
Foto: Andreas Stumpf
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WO! EDITORIAL
Lust auf Worms
Homeoffice
Da die Reisebedingungen immer noch ungewiss sind, wird für viele Deutsche das Thema „Urlaub in der Heimat“ immer wahrscheinlicher. Wer möchte schon wochenlang im Ausland festsitzen, sollte eine zweite Welle folgen und ein weiterer Lock-Down ausgerufen werden? Von daher werden viele Deutsche in diesem Jahr eher einen Urlaub im Inland vorziehen.
Als Reiseziel möchte sich auch die Stadt Worms in Position bringen und möglichst vielen Touristen die Vorzüge der rheinhessischen Lebensart präsentieren. Passend dazu stellte die Tourist-Information Ende Mai eine neue Webseite vor, die eine Vorgabe des Tourismuskonzeptes umsetzt und tatsächlich sehr viel Lust auf Worms macht. Unter www.worms-erleben.de kann man sich Appetit auf die Stadt holen und vielleicht auch als Wormser noch das eine oder andere Unbekannte entdecken (S. 4 – 5) Unterstützung erhielten die städtischen Tourismusbemühungen jüngst durch die Zeitung DIE WELT. In dem Artikel „Zwischen Saar und Donau – auf in den Südwesten“ empfiehlt die Redaktion als eines von fünf Zielen eine Reise nach Worms, die „Stadt voller Geschichte und Geschichten“. Speziell den Gastronomen und Hoteliers könnte ein Besucherstrom von außerhalb ganz guttun, denn trotz der Wiedereröffnung Mitte Mai wird das „Leiden der Gastronomie“ (S. 34) noch eine Zeitlang andauern. Vor allem den Besitzern der kleinen Eckkneipen fällt es angesichts der Umsetzung der Hygienevorschriften und der Dokumentationspflicht schwer, wirtschaftlich arbeiten zu können. Von Normalität kann hier also noch lange nicht die Rede sein.
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Aber obwohl die Nachwirkungen der Corona-Pandemie langsam sichtbar werden, ist in der Stadt derzeit ein angenehm positiver Spirit zu spüren. Während der Corona-Krise zeigte sich, dass man in Worms vor allem zusammenhält. Überall gründeten sich Initiativen, die für Wormser Kulturschaffende, die Schausteller, Hilfsverbände, Pflegepersonal oder karitative Einrichtungen sammelten. „Das solidarische Worms in Zeiten der Krise“ (S. 12 – 15) ist dementsprechend Thema in dieser Ausgabe. Politisch versucht man der Krise mit einem Corona-Hilfsfonds der Stadt zu begegnen, mit dem man u.a. Härtefälle in der Wirtschaft und im Kultur- und Veranstaltungsbereich abfedern möchte (S. 10 – 11). Aber es gibt noch einiges zu tun, um irgendwann wieder halbwegs ein Leben wie vor Corona zu ermöglichen, dessen sind sich alle Beteiligten bewusst. Es wird ein ungewöhnlicher Sommer in einer ungewöhnlichen Zeit. Im Sommer 2020, in dem das Autokino seine große Renaissance erlebt, heißen die kulturellen Highlights in Worms CARarenta Arena (S. 30) oder Festplatz To Go (S. 32). In Zeiten, in denen sich bundesweit Tausende zu „Anti-Corona-Demos“ zusammenfinden, möchte man diesen zurufen: „In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, die Dummen suchen nach Schuldigen.“ Viel Optimismus beim Lesen der 174. Ausgabe von: WO! – DAS Wormser Stadtmagazin wünscht Ihnen
Frank Fischer | Chefredakteur
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EIN SELTSAMER ANTRAG FÜR EIN WICHTIGES THEMA Neue Homepage soll Touristen nach Worms locken Im vergangenen Jahr wurde im Wormser Stadtrat das neue Tourismuskonzept 4.0 vorgestellt. Ziel des Konzeptes ist es, das Thema Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor auszubauen. Allerdings müssen sich hierfür die Übernachtungszahlen deutlich verändern, denn sie sind es, die wertvolle Mehreinnahmen generieren.
Bis August 2019 gab es 107.742 Übernachtungen in Worms. Dem gegenüber stehen rund drei Millionen Tagestouristen. Natürlich dürfte außer Frage stehen, dass diese Zahlen in diesem Jahr nicht mal annähernd erreicht werden können. Eine Hoffnung verbindet man allerdings mit dem Umstand, dass womöglich deutlich weniger Menschen das Flugzeug besteigen dürften, um ihren Urlaub im Süden Europas oder in Übersee zu verbringen. Neben den Reisewarnungen, die derzeit für 31 Länder bis mindestens 15. Juni 2020 bestehen, sind vielen Deutschen die Bilder noch in bester Erinnerung, als rund 250.000 Bürger im Ausland festsaßen, darunter auch zahlreiche Wormser (siehe Seite 6). Erst nach vielen Wochen der Ungewissheit schafften es alle durch die Unterstützung des Auswärtigen Amtes zurück in ihre Heimat. Da unklar ist, wie sich die Pandemie in den nächsten Monaten entwickeln wird, dürfte ein Urlaub in der Heimat tatsächlich für viele eine Option sein. Auch die CDU hat das erkannt und stellte im Wormser Stadtrat einen Antrag, der allerdings Fragen aufwarf.
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„Ein grundlegendes Thema ist allerdings eine Umgestaltung der touristischen Seite auf der Homepage der Stadt Worms. Diese sollte direkt beim Einstieg „Lust auf Urlaub“ vermitteln“ Auszug aus dem Online-Marketingkonzept zum Thema Tourismus in Worms
Förmlich an Oberbürgermeister Kessel adressiert, erklärte man: „Wir beantragen, dass der Stadtrat beschließt, die Verwaltung und insbesondere die Tourist-Information in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing, und die Wirtschaftsförderung, aufzufordern, schnellstens ein Konzept zu entwickeln, um das touristische Angebot unserer Stadt, der Stadtteile und des lokalen Umlands aktiv zu bewerben.“ Weiter heißt es: „(…) Schwerpunkt sollte dabei der Online-Auftritt in den digitalen Medien sein.“ Zur Begründung schreibt die stärkste Fraktion im Stadtrat: „Durch die Corona-Pandemie ist der gesamte Tourismus weitgehend zum Erliegen gekommen. Nach neuesten Schätzungen gilt fast ein Drittel der Arbeitsplätze in dieser bedeutenden Branche als gefährdet. Auch der Städtetourismus in Worms ist stark davon betroffen. Die lokalen Hoteliers und Gastronomen, sowie alle, die in diesem Gewerbe aktiv sind, müssen nun, wo erste Lockerungen wieder Hoffnung auf eine mögliche Belebung geben, von der Verwaltung tatkräftig bei einem Neustart unterstützt werden.“ Dieser Erkenntnis kann man natürlich nicht widersprechen. Verbunden ist dies mit der Hoffnung, dass noch im Sommer 2020 das touristische Angebot wieder verstärkt genutzt wird und dieser bedeutende Wirtschaftsfaktor nicht weiter Schaden nimmt. Aber hat nicht genau das Tourismuskonzept bereits diese Ziele im vergangenen Jahr formuliert, auch hinsichtlich eines Online-Marketingkonzeptes? Ein Blick hinein verrät, dass man bereits damals die Bedeutung einer attraktiven Internetpräsenz erkannt hat. Auf Seite 89 heißt es: „Ein grundlegendes Thema ist allerdings eine Umgestaltung der touristischen Seite auf der Homepage der Stadt Worms. Diese sollte direkt beim Einstieg „Lust auf Urlaub“ vermitteln“. Das Ziel war also formuliert, eine neue Seite sollte Lust auf Urlaub in Worms machen. Warum also ein Antrag für eine Sache, die schon längst klar formuliert war? Das fragte sich auch Christian Engelke (Bündnis90/Die Grünen). Der wollte dann auch von der zuständigen Dezernentin Petra Graen (CDU) wissen, welche Maßnahmen bisher ergriffen wurden und fragte sich: „Brauchen wir mehr Beschlüsse, um das Konzept voranzubringen?“ Eine Frage, die Petra Graen verneinte, jedoch ergänzte, dass man mehr Geld bräuchte. Zugleich zauberte sie passend zum Antrag ihrer Partei eine neue Internetpräsenz aus dem Hut, die seit dem 25. Mai online ist (www.worms-erleben.de). Klaus Karlin (CDU) sprach dann ergänzend von einer Klarstellung zum Antrag und warf die Summe 30.000 Euro in den Raum. Engelke fragte schließlich zurecht, ob es zuvor eine Absprache gab. Letztlich ging es also der Partei
gar nicht um das eigentliche Thema der Anfrage, sondern um eine Aufstockung des Budgets (Frau Graen nannte konkret 20.000 Euro), mit dem man u.a. eine Mitarbeiterin weiter beschäftigen möchte. Mal wieder ein kleiner politischer Winkelzug, der im Grunde unnötig war. Der neuen Onlinepräsenz kann man indes bescheinigen, gelungen zu sein. Im Konzept wurde verlangt, dass die neue Seite dynamischer gestaltet werden müsse, um mehr Emotionen zu wecken. Sonnendurchflutete Bilder und eine auf den ersten Blick klare Strukturierung laden tatsächlich dazu ein, sich näher mit Worms und Rheinhessen zu beschäftigen. Bleibt zu hoffen, dass sich das Leben in Deutschland zunehmend normalisiert, sodass die Menschen auch wieder Lust bekommen, Reisen zu unternehmen, entspannt Lokale zu besuchen und die Gelegenheit haben, an Stadtführungen teilzunehmen. Derzeit werden nämlich keine durchgeführt. Text: Dennis Dirigo Foto: www.worms-erleben.de (Screenshot)
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URLAUB IN DER HEIMAT Ein Virus wirbelt die Reisebranche durcheinander Während in Worms die Krise von Solokünstlern, Schaustellern, Gastronomen, Einzelhändlern den meisten Menschen mittlerweile präsent sein dürfte, ist das Leiden der Reisebranche eines, das der Öffentlichkeit erst sukzessive bewusst wird. Zudem dürfte es wahrscheinlich sein, dass sich nach den Erfahrungen Anfang des Jahres die Reiselust bei einigen Menschen eher auf das Inland konzentrieren wird.
Wenn der Urlaub zum Albtraum wird
Noch Ende Januar konnten sich die meisten Touristen im sicheren Gedanken wiegen, problemlos ihre Urlaubsreise anzutreten. Darunter auch einige Wormser, wie Sandra Müller, die zwölf Monate vor Reiseantritt einen Urlaub in Neuseeland buchte. Mitte Februar ging die für vier Wochen geplante Reise los. Einem Zeitpunkt, zu dem es zwar schon erste Anzeichen gab, dass das Virus sich auch in anderen Ländern ausbreitet, allerdings war für viele Touristen, darunter auch Sandra, nicht klar, wie schnell sich die Situation verändern würde. Zunächst schien alles normal. Das Wetter war bestens, die Laune gut und die Reise durch das wunderschöne Land vielfältig. Doch dann veränderte sich kurz vor Ende der Reise die Lage. Das Virus erreichte Neuseeland. Drei Tage vor Ende der Reise wurde ihr Rückflug abgesagt. Eigentlich war noch ein Kurzurlaub in Singapur geplant, aber auch der war nicht mehr möglich. Kurzum, die Lage war aussichtslos, denn es bestand keine Perspektive. Man könnte sich im ersten Moment Schlimmeres vorstellen, als im Land der Hobbits und Kiwis gefangen zu sein, doch der Alptraum sollte erst noch schlimmer werden. Eine Unterkunft musste gefunden werden und das wurde so richtig teuer. Umgerechnet kostete eine Übernachtung 100 Euro. Da keine Restaurants aufgrund des Lockdowns geöffnet hatten, musste sie sich im Supermarkt Tütensuppen organisieren, die sie mit heißem Wasser überbrühte oder es gab „Als Touristen Knäckebrot mit Belag. Zudem schienen Touristen in Neuseeland nicht mehr länger willwurden wir kommen zu sein: „Als Touristen wurden wir regelrecht regelrecht angefeindet!“ erklärt sie im Geangefeindet!“ spräch. Zusätzlich wurde die Situation durch eine Ausgangssperre verschärft, zugleich Sandra Müller wurde das Reiseportemonnaie immer leerer. Ihr Arbeitgeber zeigte zwar Verständnis, erklärte aber, dass die Zeit nach der Rückkehr wieder eingearbeitet werden muss. Das Auswärtige Amt informierte währenddessen regelmäßig die deutschen Touristen, aber was sie sagten, machte wenig Hoffnung, da sich die Verhandlungen mit Neuseeland schwierig gestalteten. Am 2. April gab der neuseeländische Außenminister bekannt, dass den Ländern erlaubt würde, seine Bürger zurückzuholen. Insgesamt waren 12.000 Deutsche betroffen. Sandra musste dennoch fünf weitere Tage im früheren Paradies verharren, ehe sie die Nachricht bekam, zurückWO! 06 | 20
reisen zu dürfen. Organisiert wurde die Rückreise allerdings nicht über das Auswärtige Amt, sondern von ihrem Reiseveranstalter DER Tours. Am 7. April war es endlich soweit. Über Auckland, Christchurch und Hongkong ging es schließlich nach sechs Wochen Neuseeland und 40 stündiger Reisezeit zurück nach Frankfurt und von da nach Worms. Wie sie sagt, war das ein Albtraum, der sie zugleich viel Geld und den Aufenthalt in Singapur kostete. Ein Urlaub, den sie so schnell nicht vergisst.
Reisebranche in der Krise
Geschlossene Grenzen, Hotels und Restaurants machten für einige Monate das Reisen schlicht und ergreifend unmöglich. Zwischenzeitlich ist das Reisen in Länder, wie beispielsweise Frankreich und Italien, wieder möglich. Weitere folgen Mitte Juni, die Regierung spricht von 31 weiteren Ländern, und ab Anfang Juli möchte der Deutschen liebstes Urlaubsziel Spanien wieder Touristen empfangen. Für andere beliebte Urlaubsziele wie Ägypten sieht es allerdings nicht gut aus. Das Auswärtige Amt hat für das nordostafrikanische Land eine Reisewarnung aufgrund des Corona-Virus ausgesprochen. Buchungen sind zwar prinzipiell möglich, allerdings muss man sich als Tourist darauf einstellen, dass derzeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr morgens eine Ausgangssperre besteht. „Aufenthalt außerhalb der Wohnung während der Ausgangssperre kann Kontrollen, Geld- oder Gefängnisstrafen nach sich ziehen“, schreibt das Auswärtige Amt. Die Welttourismusorganisation UNWTO rechnet damit, dass in der Corona-Krise das internationale Reisegeschäft massiv einbrechen wird. Der Verband geht von 70 Prozent weni-
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ger Reisen aus – das wäre der größte Einbruch internationaler Reisen seit den 50er Jahren. In Zahlen bedeutet das, dass in Deutschland rund 2.000 Reiseveranstalter und 10.000 Reisebüros unverschuldet in eine gewaltige Krise geschlittert sind. Auf Worms runtergebrochen betrifft das rund 35 Reisebüros. Hilfe ist bisher nicht in Sicht. Ein Problem, auf das unlängst Jan Metzler, MdB (CDU), aufmerksam machte: „Es braucht jetzt dringend unterstützende Maßnahmen, sonst verlieren wir eine Branche, an der gerade wir als reisefreudige Nation besonders hängen.“ Viele rheinhessische Reisebüroinhaberinnen und -inhaber haben sich deshalb an den Bundestagsabgeordneten gewandt und ihm ihre existenzbedrohende Situation geschildert. Bereits gebuchte Reisen müssten storniert und zurückgezahlt werden. Zudem entfallen die dafür vorgesehenen Provisionen. Für den rheinhessischen „Aufenthalt außerAbgeordneten in Berlin steht halb der Wohnung fest, dass ein Rettungspaket her während der Ausgangsmuss. Die Bundesregierung hatte zunächst ein verpflichtendes sperre kann Kontrollen, Gutscheinmodell favorisiert, Geld- oder Gefängnisbei dem den Kunden die gebuchte und nun stornierte Reise strafen nach sich ziehen.“ nicht erstattet, sondern ein Gutschein ausgestellt worden wäre. Auswärtige Amt Dadurch hätte man die Liquidität der Reisebüros erhalten. Das ist aber verbraucherrechtlich durch die EU-Kommission abgelehnt worden. Die Reisewirtschaft selbst empfiehlt einen „Kreditfonds“, der die Rückerstattungen an die Kunden übernimmt. Der Staat würde diesen Fonds zunächst bereitstellen, anschließend könnten die Unternehmen das Geld schrittweise zurückzahlen. Der Nachteil dieser spezifischen Branchenförderung, man würde die bisherige Strategie von Bund und Ländern, nämlich die Wirtschaft in der Breite zu fördern, verlassen. Letztlich ist Jan Metzler klar: „Wir müssen den Fokus jetzt auf die Branchen und Unternehmen richten, die länger von der Krise betroffen sein werden.“ Neben der Reisebranche sind das für ihn ganz besonders die Schausteller, die Messewirtschaft sowie Gastronomie und Hotellerie.
Heimat neu entdecken
Wahrscheinlich dürften die Auswirkungen der Pandemie auch die Reisepläne vieler Wormser auf den Kopf gestellt haben. Laut bisherigen Informationen vieler Reiseveranstalter liegt der Fokus vieler Urlauber auf einer innerdeutschen Reise. In einer Pressemitteilung zur Situation der Reisebüros und Reiseveranstalter begrüßt der Abgeordnete Jan Metzler ausdrücklich diesen Trend. Schließlich fördert eine Reise innerhalb Deutschlands insbesondere die gebeutelten Wirtschaftszweige der Hoteliers und Gastronomen. Auch Worms hofft darauf, dass in diesem Jahr zahlreiche Touristen die Stadt besuchen, um beispielsweise zu Fuß durch zwei Jahrtausende zu wandeln oder von der günstigen Wetterlage zu profitieren. Auftrieb könnte die Stadt davon bekommen, dass auch die renommierte Zeitung DIE WELT Deutschland als Reisetrend in diesem Jahr ausgemacht hat. In dem Artikel „Zwischen Saar und Donau – auf in den Südwesten“, der auch online verfügbar ist, empfiehlt die Redaktion als eines von fünf Zielen eine Reise nach Worms. „Überall steckt diese Stadt – eine der ersten, die auf deutschem Boden gegründet wurde – voller Geschichte und Geschichten, auch wenn man ihr das heute stellenweise erst auf den zweiten Blick ansieht. Doch es gibt zwischen Schnellstraßen und Nachkriegsbeton zum Glück genügend kopfsteingepflasterte Gassen und mittelalterliche Baukunst zu entdecken“, heißt es in dem Text. Eine Empfehlung spricht man auch für das Erkunden des jüdischen Worms aus und lobt einen Besuch des sehenswerten Nibelungenmuseums. Werbung gratis für eine Stadt, deren Marketingbudget eher begrenzt ist. Besser geht es nicht. Um einen Besuch in unserer Nibelungenstadt schmackhaft zu machen, hat die Tourist-Information unlängst eine neue Homepage an den Start gebracht (siehe auch S. 4 – 5), die nicht nur über Worms informiert, sondern sich auch als Tor zur Region versteht. Zahlreiche Beiträge informieren über Sehenswertes im Zellertal, der Kurpfalz, in Speyer, Mainz oder dem Wonnegau. Der unendliche Weise Dalai Lama erkannte einst: „Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.“ Es dürfte wahrscheinlich nicht wenige Deutsche und auch Wormser geben, denen der Ballermann vertrauter ist als die Umgebung ihrer eigenen Heimat. Warum also nicht ein wenig Rheinhessen oder die angrenzende Pfalz erkunden? Text: Dennis Dirigo, Fotos: Sandra Müller
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WAHRHEIT ODER
VERSCHWÖRUNG? Wer ist im Besitz der einzig gültigen Wahrheit?
Die Diskussionen um die Corona-Krise und die damit verbundenen staatlichen Restriktionen driften aktuell in die gleiche Richtung, wie zuvor die durch Greta Thunberg angestoßene Klimadiskussion oder die Flüchtlingsdebatte. Beide Seiten reklamieren für sich, im Besitz der einzig gültigen Wahrheit zu sein. Da reicht mitunter bereits die kleinste Kritik an bestehenden Verhältnissen, um in die Ecke der Verschwörungstheoretiker geschoben zu werden.
Das Virus gibt es gar nicht. SARS-COV-2 wurde von den Chinesen in einem Labor gezüchtet und Bill Gates hatte bei der Verbreitung des Virus seine Finger im Spiel, um uns alle anschließend zu chippen. Manche Corona-Verschwörungstheorien sind so absurd, dass man als normaler Mensch nur den Kopf schütteln kann. Aber fernab der Schwurbeleien, die von jüdischen Netzwerken, Chemtrails und geheimnisvollen Mächten faseln, gibt es auch eine große Anzahl an Demonstranten, die ernsthafte und nachvollziehbare Kritik anbringen. Manchen geht es um die Einschränkung der Grundrechte, andere stört die angebliche „Demokratiefeindlichkeit“ der Corona-Auflagen, wiederum andere treibt schlichtweg die Angst um ihren Arbeitsplatz oder ihr Unternehmen auf die Straßen. DER SPIEGEL schreibt hierzu: „Die „alte Mittelklasse“…()…wittert die weitere Abwertung ihrer statusprägenden Gewohnheiten wie zum Beispiel Massentourismus, Volksfest oder Stadiondauerkarte. Diese Bürger wollen, dass sie nach der Pandemie, die sie keineswegs leugnen, ihr zuvor gelebtes Leben zurückbekommen. Und sie merken, wie die Politik gerade sehr viel verspricht, nur eben das nicht.“ WO! 06 | 20
Überhaupt trifft sich bei den landesweit stattfindenden Anti-Corona-Demos derzeit eine grotesk bunte Mischung aus Bürgern nahezu aller Schichten und Altersklassen. Linke, Impfgegner, Normalos und natürlich Rechte. Apropos Rechte. Da sich bei vielen Demos auch Anhänger der AfD unters Volk gemischt hatten, war das Etikett, das den Demonstranten fortan anheften sollte, für Viele klar: „Rechte Verschwörungstheoretiker“. Als dann aber die Kabarettistin Lisa Fitz den Tamiflu-Skandal aufs Korn nahm, bei dem sich Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als Mehrheitsaktionär an den millionenfach verkauften Tabletten gegen die Vogelgrippe kräftig die Taschen vollgemacht hat, wurde auch sie in die Ecke der Verschwörungstheoretiker geschoben. Dabei könnte man, wenn man wollte, diese vorsätzliche Täuschung der Menschen, die seinerzeit stattgefunden hat, mit nur wenigen Klicks auch auf seriösen Seiten nachlesen. Einfacher ist es aber, auch die Kabarettistin in einen Topf mit Xavier Naidoo oder Atila Hildmann zu werfen, die wiederum so viel Unsinn erzählen und offensichtlich auch glauben, dass man darüber gar nicht mehr zu debattieren braucht. Will sagen: Nicht jede vermeintliche Verschwörungstheorie ist blanker Unsinn und es täte auch der Gegenseite gut, sich umfassender darüber zu informieren, wie oft man in der Vergangenheit bereits von Regierungen getäuscht wurde und sei es auch „nur“, um mal wieder einen Krieg anzetteln zu können.
Reizfigur Bill Gates
Sobald dann der Name Bill Gates ins Spiel kommt, landet man sowieso pauschal in der Ecke der „Verschwörungstheoretiker“. Und zwar von den, nennen wir sie an dieser Stelle: „Gutgläubigen“. Denn welche Seite im Besitz der einzig gültigen Wahrheit ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht abschließend beurteilen. Dabei lohnt sich durchaus ein Blick auf den zweitreichsten Menschen der Welt, der sein Geld schon längst nicht mehr mit Microsoft verdient, da er aus dem Tagesgeschäft ausgeschieden ist, als die Aktie ihren Höchststand erreicht hatte. Zu dieser Zeit beschloss Gates, einen Großteil seines beträchtlichen Vermögens in eine karitative Stiftung auszulagern, die sich dem Thema Gesundheit widmen sollte, die „Bill & Melinda Gates Foundation“. Mit knapp 47 Milliarden US-Dollar verfügt die Stiftung über die Wirtschaftsleistung eines Landes wie Ghana. Dieses Kapital investiert Gates in ein beträchtliches Aktiendepot von gestandenen krisenfesten Firmen, die auch während der Corona-Krise Rekordumsätze einfuhren (eine ausführliche Aufzählung war bereits in unserer Mai-Ausgabe nachzulesen). Aus den Gewinnen und Dividenden dieser Aktiengeschäfte finanziert die Stiftung wiederum vielfältige Hilfsprojekte auf der ganzen Welt. Unter anderem hängt auch die Weltgesundheitsorganisation am Tropf ihres Großspenders Gates, der seit der Jahrtausendwende 2,5 Milliarden US-Dollar an die WHO überwiesen
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hat. Überhaupt sind 80 Prozent des Budgets der WHO von privaten Spenden abhängig, was vor allem damit zu tun hat, dass die 194 Mitgliedsstaaten ihre Beiträge seit den 90er Jahren massiv zurückgefahren haben. Würden also alle Länder, auch Deutschland, ihrer Verpflichtung nachkommen und die WHO mit ausreichend finanziellen Mitteln ausstatten, befände sich diese gar nicht in diesem Dilemma. Aktuell sind noch die USA stärkster Geldgeber, aber nach der Ankündigung von Präsident Donald Trump, die Beiträge zukünftig einzustellen, wird Bill Gates mit seiner Foundation zum größten und wichtigsten Geldgeber der WHO. Da die Spenden zweckgebunden sind, kann Gates darüber bestimmen, auf welchen Fokus die WHO ihre Arbeit legt. Kritiker werfen Gates in diesem Zusammenhang vor, dass seine Stiftung auch Aktienpakete von Coca Cola, PepsiCo, Kraft-Heinz oder Alkoholfirmen wie Anheuser-Busch oder Pernod besitzt, die nur wenig mit dem Thema Gesundheit zu tun haben. Dass die WHO im Gegenzug keine Kampagnen gegen überzuckerte Getränke, Alkoholkonsum oder Medikamentenmissbrauch startet, die immer noch für die meisten Toten weltweit verantwortlich sind, kann man vor diesem Hintergrund nachvollziehen, würde man doch damit die Gates-Stiftung daran hindern, das Geld zu erwirtschaften, mit dem sie u.a. auch die WHO nicht unerheblich unterstützt. Eine andere Kritik bezieht sich auf die enge Verknüpfung der Gates Stiftung mit dem Agrochemiekonzern Monsanto, der in der Kritik steht, die angestammte Landwirtschaft in Afrika zu bedrohen und die Menschen dort vor allem über die Patentierung von bestimmten Pflanzen-, Gemüse- und Getreidesamen in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu halten.
Die Wandlung der WHO
Interessanterweise hatte die Weltgesundheitsorganisation in den 80er Jahren eine Kommission gegründet, die im Hinblick auf soziale Fragen und Gesundheitsfragen zu einem verblüffenden Ergebnis kam. Laut diesem Bericht der WHO sei der wesentliche Killer des Menschen nicht irgendein Virus, nicht irgendeine Krankheit, sondern die meisten Todesfälle würden aufgrund von sozialer Ungleichheit existieren. Gesundheit ist etwas, was geschützt wird über hygienische Wohnverhältnisse, über gute Ernährung, über Zufriedenheit am Arbeitsplatz, über ein gutes Einkommen – alles Dinge, die primär nichts mit medizinischem Handeln zu tun haben, aber umso mehr mit sozialen Faktoren, die die Gesundheit negativ beeinflussen können. Seit der Einfluss von Bill Gates gewachsen ist, hat sich auch der Fokus der WHO verändert. Nun steht weniger die Beseitigung der sozialen Ungerechtigkeit in vielen Ländern im Mittelpunkt des Bestrebens der WHO. Gates legt vor allem Wert auf Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankhei-
ten, darunter Impfkampagnen, und die Verteilung von Medikamenten. Im Zuge der CoronaKrise ließ sich Gates zitieren: „Man kann durchaus sagen, dass die Dinge erst dann wieder wirklich normal werden, wenn wir einen Impfstoff haben, den wir nahezu der ganzen Welt zur Verfügung gestellt haben.“ Hierzu sollte man wissen, dass der Mann, der in der Tagesschau neun Minuten lang über die Massenimpfung von sieben Milliarden Menschen referieren durfte, auch Anteile an Pharmakonzernen wie Novartis, Pfizer, Sanofi, Roche und an der Mainzer Biotechfirma Biontech oder der Tübinger CureVac AG besitzt, die derzeit fieberhaft nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-COV-2 suchen. Natürlich unterstützt Gates mit seiner Stiftung in erster Linie deren Forschungsarbeit. Bei entsprechendem Erfolg ist es aber auch gleichzeitig ein Milliardengeschäft für die oben genannten Pharmaunternehmen. Die Frage, ob sich die WHO in Anbetracht der Abhängigkeit von Gates in einem Interessenskonflikt befindet, darf man also durchaus stellen. Dieser Interessenskonflikt gilt natürlich auch für das Robert-Koch-Institut, die Berliner Charité, Die Zeit oder Spiegel online, die allesamt von Gates projektbezogenen Spenden profitierten. Denn wie sagt der Volksmund so schön: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Wenn man also keine Kritik an der Person Bill Gates zulässt, muss man dann nicht auch den vermeintlichen Gutgläubigen unterstellen, dass sie sich offensichtlich weigern, Negatives über seine keinesfalls unumstrittene Stiftung
zur Kenntnis zu nehmen? Vermutlich ist Bill Gates genau der von vielen Menschen gewünschte Philanthrop, der irgendwann beschlossen hat, mit seinem Geld den Menschen weltweit, die sich in Not befinden, helfen zu wollen und der dies nach bestem Wissen und Gewissen tut. Wer aber hinter der Figur Bill Gates das Streben eines Mannes, der gerne die Fäden in der Hand hält, den Wunsch nach Macht oder cleveren Geschäftssinn sieht, sollte nicht gleich als Verschwörungstheoretiker abgestempelt werden.
Keine konstruktive Kritik mehr möglich Überhaupt ist bedenklich, dass der Begriff „Verschwörungstheorie“ mittlerweile zu einem beliebig einsetzbaren Begriff geworden ist, mit dem so ziemlich jede abweichende und unliebsame Meinung diffamiert und Kritik an den herrschenden Verhältnissen abgewürgt werden kann. Wie schon bei der Flüchtlingsdebatte oder auch der Klimadiskussion stehen ganz viele Menschen zwischen den Stühlen und es gibt nun mal nicht die einzige gültige Wahrheit. Wollen wir also auch diesmal wieder die Menschen, die durchaus berechtigte Kritik an den Lock-Down-Maßnahmen oder den Einschränkungen der Grundrechte üben, alle in einen Sack werfen, nur weil ein paar Rechte die Unzufriedenheit im Land für ihre Zwecke missbrauchen wollen? Die Folge wird sein, dass die meisten Bürger ihre ehrliche Meinung gar nicht mehr öffentlich kundtun, weil sie Angst haben, in die rechte Ecke geschoben zu werden oder als Verschwörungstheoretiker zu gelten. Das kann nicht im Sinne einer ordentlichen Meinungsbildung sein. Text: Frank Fischer
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EIN HILFSFONDS SOLL ES RICHTEN Wormser Stadtrat verabschiedet einen Corona-Hilfsfonds Es waren zwar nur zwei Monate, in denen das gesamte Leben in Deutschland weitestgehend lahmgelegt wurde, dieses einmalige Experiment sorgte allerdings für gravierende finanzielle Schäden, die uns noch lange begleiten dürften. Diverse Rettungsschirme von Bund und Ländern sollen den Schmerz lindern. Auch die Kommunalpolitik bemüht sich um Schadensbegrenzung, wenn auch die Möglichkeiten stark eingeschränkt sind.
Um den Kommunen in dieser schwierigen Zeit ein wenig unter die Arme zu greifen, beschenkte das Land diese mit einer finanziellen Soforthilfe. 2,1 Millionen Euro, die zur freien Verwendung stehen, wurden dementsprechend an die Wormser Stadtkasse überwiesen. Bereits am 22. April stellten SPD und CDU im Stadtrat einen Eilantrag, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde, zu prüfen, wie man das Geld zur Unterstützung der Wirtschaft, von Vereinen und anderen Bereichen einsetzen könnte. Um die Verwaltung im Denkprozess zu unterstützen, präsentierte man zugleich ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Vier Wochen später lag nun der konkrete Hilfeplan vor, der einstimmig im Stadtrat verabschiedet wurde. Gleich zu Beginn der Präsentation machte man allerdings darauf aufmerksam, dass für den Aktionsplan lediglich eine Million Euro zur Verfügung steht, da die andere Hälfte für den kostspieligen Katastrophenschutz geblockt ist. Unterteilt ist der Plan in drei große Blöcke für die Wirtschaft, Vereine sowie Sicherheit und Ordnung. Die Kosten der nachfolgend vorgestellten Maßnahmen belaufen sich auf 450.000 Euro.
AKTIONSPLAN WIRTSCHAFT
Bereits im April erklärte der städtische Chefkämmerer Hans Soller, dass der Deutsche Städtetag die Empfehlung ausgesprochen hat, Gewerbesteuervorauszahlungen für Unternehmen, welche von der Corona-Pandemie betroffen sind, herunterzusetzen und Rückerstattungsansprüche an die Gewerbetreibenden auszuzahlen. Außerdem wurden auf Antrag Stundungen für fällige Gewerbesteuervorauszahlungen bis längstens 30.09.2020 ausgesprochen. Konkret handelt es sich um 54 Fälle. Analog zur Stundung von Gewerbesteuervorauszahlungen können auf Antrag bei dem Gebäudebewirtschaftungsbetrieb der Stadt Worms Miet- und Pachtzahlungen für gewerbliche Mieter und Pächter von städtischen Grundstücken längstens bis zum 31.12.2020 gestundet werden. Die Stadt verzichtet zudem auf die anfallenden Stundungszinsen in Höhe von 13.000 Euro. Im Falle von Vollstreckungen ist eine Stundung wiederum nicht möglich, allerdings bietet man Gewerbetreibenden, die durch die Corona-Maßnahmen in Zahlungsschwierigkeiten sind, die Möglichkeit einer Ratenzahlung an. Für Gastronomen und Einzelhändler dürfte interessant sein, dass man für das komplette Jahr 2020 keine Sondernutzungsgebühren erheben wird. Die Einnahmeverluste belaufen sich laut Verwaltung auf 70.000 Euro. Hiervon entfallen rund 50.000 Euro auf die Gastronomie und ca. WO! 06 | 20
20.000 Euro auf den Einzelhandel. Um die Innenstadt zu stärken, möch„Die Kommunen haben te man im Laufe des Jahres eine Erdamit die Gewissheit, satzveranstaltung für das ausgefallene „Worms blüht auf“ anbieten. Für dass sich der dramatidiese Veranstaltung werden keine sche Rückgang bei der Standgebühren (voraussichtliche Gewerbesteuer in dieHöhe 5.800 Euro) erhoben. Die Verwaltung erklärt hierzu: „Sobald die sem Jahr nicht auf die Gegebenheiten zur Durchführung eikommunalen Haushalner Ersatzveranstaltung in vergleichbarer Größe unter Einhaltung der gelte auswirken wird. Die tenden Sicherheits- und HygieneVorschläge von Bund auflagen vorliegen, stellt die Stadt und Land sind ein Worms ein Budget von 22.500 Euro für die Planung und Durchführung zur wichtiger Schritt, um Verfügung. Zusätzlich erarbeitet eine die kommunale InvesArbeitsgruppe, bestehend aus Kulturund Veranstaltungsgesellschaft, Kultitionstätigkeit trotz turkoordination, Wirtschaftsfördesinkender Einnahmen rung, Stadtmarketing und Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.“ der Verwaltung, weitere Konzepte. Durch die Tätigkeit dieser Gruppe Olaf Scholz, Finanzminister konnten die Projekte „CARantena Arena“ und „Festplatz To Go“ schnell und unkompliziert behandelt und genehmigt werden. Auch bei diesen beiden Veranstaltungen wurde auf Standgebühren verzichtet. Der Ausfall beläuft sich für die Stadt auf 12.000 Euro. Um lokale Handwerksbetriebe zu unterstützen, wird die Stadt bei Arbeiten in Schulen im Rahmen der rechtlichen Vorgaben regionale Betriebe bevorzugen.“
AKTIONSPLAN FÜR VEREINE UND SOZIALES
Für den Zeitraum 16.03. bis 31.05.2020 werden keine Kita-Beiträge erhoben. Die Einnahmeausfälle belaufen sich laut dem zuständigen Fachbereich 5 für diesen Zeitraum auf 120.000 Euro (80.000 Euro für ausgefallene Verpflegungsanteile und 40.000 Euro für ausgefallene Elternbeiträge). Um Vereine zu unterstützen, wird die 20 Prozent Mittelsperre bei der Haushaltsstelle „Zuschuss Vereine, Verbände“ aufgehoben. In Zahlen bedeutet das, dass 36.800 Euro an Sportvereine ausgezahlt werden können. Die Auszahlung erfolgt über die Sportför-
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derung. Unterstützen möchte man auch Einrichtungen, Vereine und Ehrenamtliche, die einen Hol-, Bring- und Lieferdienst für die Bürger organisiert haben, um Menschen in den Stadtteilen und Vororten zu helfen, die ansonsten von der Außenwelt abgeschnitten sind. Hier ist eine Förderung bis zu 500 Euro möglich. Gefördert wird auch die Wormser Kulturszene. Künstlern, Vereinen und Initiativen, die durch die Pandemie betroffen sind, stellt die Stadt Worms Soforthilfen auf Antrag zur Verfügung. Dafür steht ein zusätzliches Budget in Höhe von 25.000 Euro bereit. Die Kulturkoordination prüft, inwiefern die Anträge aus der Spendenaktion (siehe Seite 12) angewandt bzw. die beiden Verfahren harmonisiert werden können. Außerdem möchte man Kulturschaffende und Akteure der Kulturwirtschaft bei der Konzeption und Planung von alternativen, innovativen und kreativen Programmplanungen, Kulturangeboten unterstützen. Hierfür stellt die Stadt ein zusätzliches Budget von 15.000 Euro bereit. Über die Vergabe der Gelder entscheidet die Kulturkoordination. Trägervereine von betreuenden Grundschulen erhalten einen finanziellen Zuschuss, um ihre Existenz zu erhalten und nach der Krise wieder schnell ihre Betreuungsaufgaben wahrnehmen zu können. Hierfür sind 65.000 Euro bereitgestellt. Das Wormser Tierheim erhält einen außerplanmäßigen Zuschuss von 7.000 Euro.
AKTIONSPLAN SICHERHEIT UND ORDNUNG
Organisationen, wie ASB und DRK, die im städtischen Katastrophenschutz aktiv sind und die in diesem Rahmen umfangreiches Material und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vorhalten, können zur Verbesserung ihrer Ausrüstung eine finanzielle Unterstützungspauschale beantragen. Den gleichen Pauschalbetrag stellt die Stadt Worms der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung. Private Institutionen, welche für den städtischen Katastrophenschutz im Einsatz sind, bekommen Ausstattung etc. über den Pool des Katastrophenschutzes.
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RETTUNGSSCHIRM FÜR KOMMUNEN GEPLANT
Zusätzliche Hilfe für die gebeutelten Kommunen kündigt sich aus Berlin an. Noch in diesem Sommer plant Finanzminister Olaf Scholz, einen Rettungsschirm für Kommunen auf den Weg zu bringen. Dieser soll ein Volumen von 57 Milliarden Euro haben. Der Landtagsabgeordnete Jens Guth (SPD) begrüßt dementsprechend den Vorstoß: „Die Kommunen haben damit die Gewissheit, dass sich der dramatische Rückgang bei der Gewerbesteuer in diesem Jahr nicht auf die kommunalen Haushalte auswirken wird. Die Vorschläge von Bund und Land sind ein wichtiger Schritt, um die kommunale Investitionstätigkeit trotz sinkender Einnahmen aufrechtzuerhalten.“ Bekanntermaßen ist der städtische Geldbeutel ohnehin klamm. Die Stadt Worms zählt mit einem Schuldenstand von knapp 423 Mio. Euro (davon 253 Millionen Euro Kassenkredite und knapp 170 Millionen Euro Investitionskredite) zu den höchst verschuldeten Städten in Deutschland (Platz 13 laut der Bertelsmann-Stiftung). Durch die Corona-Krise rechnet die Stadt mit erheblichen Einbußen bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten städtischen Einnahmequelle. Derzeit kalkuliert man, 11 Millionen Euro weniger einzunehmen, sodass am Jahresende mit einem Fehlbetrag von rund 14 Millionen Euro zu rechnen ist. Ursprünglich war dieser im Haushalt mit 2,1 Millionen Euro veranschlagt. Jens Guth hofft zudem auf die Übernahme der Altschulden durch den Bund: „Eine Riesenchance für Worms ist darüber hinaus, dass Olaf Scholz mit einer Altschuldenlösung seiner Verantwortung für die kommunalen Haushalte nachkommen will. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag vom Bundesfinanzminister zur Übernahme kommunaler Altschulden.“ Der ARD gegenüber erklärte Scholz, dass eine Übernahme der Schulden finanziell mehr Sinn mache, als den Kommunen jedes Jahr eine Milliarde Euro zu überweisen.
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Text: Dennis Dirigo
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WO! SOZIALES SOLIDARISCHES WORMS
Das solidarische Worms in Zeiten der Krise WO! stellt Spendenaktionen der vergangenen Monate vor
Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich insbesondere in Krisenzeiten. Gemessen daran, scheint Worms auf einem guten Weg zu sein. Dabei drückte sich die Solidarität nicht nur gegenüber den viel gefeierten Helden des Alltags aus, die im Krankenhaus ihren Dienst versehen, sondern auch hinsichtlich besonders stark betroffener Berufsgruppen wie Soloselbständigen im Kulturbereich oder den Schaustellern. Wir stellen hier einige Initiativen vor, die in den letzten Wochen geholfen haben, wo es möglich war.
Unterstützung für Wormser Kulturschaffende
Inner Wheel Club und Gegros unterstützen Wormser Schausteller
Am 1. April, also zwei Wochen nachdem der deutschlandweite Lockdown erfolgte und zahllose Künstler in eine ungewisse Zukunft schickte, initiierte eine kleine Gruppe von Privatpersonen (maßgeblich Petra Christina-Schmitt und Ralf Ruff) eine Spendenkampagne, die zusätzlich parteiübergreifend durch den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Stephanie Lohr (CDU) und Jens Guth (SPD) und der Kulturkoordination der Stadt Worms Unterstützung fand. Auf der Internetplattform www.gofundme.de kann man seit Anfang April Geldbeträge spenden. Nachdem das ursprüngliche Ziel 6.000 Euro geknackt wurde, hat man die Summe nochmal angehoben auf 8.000 Euro. Zum Stand 27. Mai konnten bisher 6.830 Euro, gespendet von 70 Personen, eingesammelt werden. Seit dem 21. April können Künstler und Kulturtreibende einen Antrag stellen, um eine finanzielle Zuwendung aus diesem Fonds zu bekommen. Eine Kommission unter dem Vorsitz des Kulturkoordinators Dr. David Maier prüft die Anträge auf Plausibilität und veranlasst die Überweisung an die entsprechenden Kulturschaffenden. Zur Kommission gehören neben David Maier noch Petra Simon von der Nibelungen Festspiele gGmbh, Lukas Nübling vom Kulturbüro Rheinland-Pfalz sowie Sascha Kaiser von der Kultur- und Veranstaltungs GmbH. Natürlich ist allen klar, dass die Summe, es werden pro Person 350 Euro ausgezahlt, nur ein Tropfen auf dem heißen Finanzstein ist, aber es ist ein Anfang und ein Ausdruck davon, dass vielen Menschen das Schicksal der Wormser Kulturszene nicht egal ist. In den nächsten Wochen soll Künstler auch durch den im Stadtrat verabschiedeten Hilfsfond unterstützt werden. Wer spenden möchte, kann sich über den Link
In einer üblen Situation befinden sich auch die Schausteller. Für viele Familien, in Worms gibt es rund 55 Schaustellerfamilien, war der Weihnachtsmarkt die letzte Gelegenheit, ihren Beruf auszuüben. Mittlerweile ermöglicht zwar der „Festplatz to Go“ auf dem Parkplatz der EWR Arena einigen Schaustellern, ihre Kassen etwas aufzubessern, profitieren können allerdings von dieser Idee nur jene, die Speisen und Getränke anbieten. Für Schausteller wie die Familie Göbel, die für das Riesenrad bekannt ist, oder die Familie Schweitzer, die ein Kinderkarussell betreibt, sieht die Perspektive im Moment nicht gut aus. Bis 31. August 2020 gibt es ein bundesweites Verbot für Großveranstaltungen. In Folge dessen wurden alle Volksfeste abgesagt, auch jene, die im September stattfinden (Oktoberfest, Wurstmarkt etc.). Für viele bleibt letztlich nur der Gang zum Amt, sobald die Rücklagen aufgebraucht sind. René Bauer, Vorsitzender des Wormser Schaustellerverbandes, erzählte Heidi Lammeyer, Inner Wheel Club Worms, vom Schicksal einzelner Familien. Ute Hornuf, ebenfalls Inner Wheel Club, erläuterte hierzu, dass vielen Wormsern nicht bewusst sei, dass der Schaustellerverein über Jahre hinweg durch ein ausgeprägtes soziales Engagement auffiel. Bauer bestätigte dies: „Wir haben immer an die gedacht, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wir hätten niemals gedacht, dass uns ein Virus so schnell in die Knie zwingt.“ Berührt und betroffen von diesen Schilderungen beschlossen sie, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Der Inner Wheel Club sammelte 3.200 Euro, die schließlich von Michael Dieterich (Gegros) um 500 Euro aufgestockt wurden. Das Geld soll ausgewählten Familien, die es besonders hart getroffen hat, zugutekommen. Mit Blick in die Zukunft hoffen die Schausteller, dass im kommenden Winter wenigstens die Weihnachtsmärkte wieder ihre Pforten öffnen.
https://www.gofundme.com/f/ unterstutzung-fur-wormser-kulturschaffende informieren oder dies beim Besuch der CARantena Arena tun. Beim Kauf des Tickets kann man eine Spende abgegeben, die zu 100% in die Kampagne fließt.
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Getränkehandel Gegros unterstützt vielseitig! Auch für den Getränkefachhandel sind die Zeiten alles andere als einfach, schließlich versorgt die Firma Gegros nicht nur Privatkunden, sondern beliefert zahlreiche Gastronomen und auch Schausteller. Da beide Branchen massiv durch die politischen Entscheidungen betroffen sind, bedeutet das auch Umsatzeinbußen für den Unternehmer Michael Dieterich, der seit 1985 das regional bekannte Unternehmen führt. Ganz im Sinne seines Profilmottos bei Facebook, „Du musst positiv denken!“, machte er aus der Not eine Tugend und erweiterte das Angebot um Desinfektionsmittel und Mund-Nasenschutzmasken. Zugleich nahm er dies zum Anlass, um etwas Gutes zu tun. Angeboten für zwei Euro pro Maske, teilte er umgehend mit, dass ein Euro an Wormser Einrichtungen geht, die ebenfalls unter der Krise leiden. Je 250 Euro bekamen so der Gnadenhof Worms, das Tierheim, der Tiergarten und das Lincoln Theater, das bis September keine Einnahmen haben wird. Einen weiteren Betrag spendete er im Zusammenschluss mit Inner Wheel Club an die Wormser Schausteller.
Maskenspende und ein ordentlicher Geldbetrag Den meisten Wormsern dürfte das Unternehmen Flatlift TV Lift Systeme eher nicht bekannt sein, dabei ist das global operierende Unternehmen sogar Weltmarktführer in seinem Segment. Die Firma entwickelt Systeme, mit denen Flachbildfernseher in Möbelstücke verwandelt werden und in der Decke oder im Boden versenkt werden können. Auch Geschäftsführer Sascha Rissel spürt die Auswirkungen der weltweiten Krise. Wie die Firma Gegros erweiterte er kurzerhand sein Angebot und kaufte in China Masken ein, die er in Deutschland wiederum verkaufte. Einen Teil davon spendete er aber auch der Stadt Worms. Insgesamt 5.000 Masken überreichte er Oberbürgermeister Adolf Kessel. Die Masken werden wiederum Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich spendete der Unternehmer einen Betrag in Höhe von 5.000 Euro für den ASB Wünschewagen.
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Der Unternehmer Sascha Rissel überreichte Oberbürgermeister Adolf Kessel insgesamt 5.000 Masken für Wormser Pflegeeinrichtungen. Texte: Dennis Dirigo, Foto: Andreas Stumpf
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Gauß Gymnasium spendet Masken aus dem 3D-Drucker
Sparda Bank hilft Vereinen und Institutionen in der Region
Über Unterstützung ganz praktischer Art haben sich die Mitarbeiter der Praxis Dr. Hess in Worms gefreut. Sie wurden über ein Projekt der Forscherwerkstatt des Gauß-Gymnasium mit Face-Shields aus dem 3D-Drucker ausgestattet. Die Praxis führt als eine von zwei Praxen in der Stadt Corona-Tests durch und sieht ihre Mitarbeiter daher im Alltag besonderen Herausforderungen und Gefahren ausgesetzt. Das Projekt der Forscherwerkstatt des Gauß-Gymnasiums hat seit Beginn der Corona-Krise über 1.000 Menschen mit Face-Shields ausgestattet. Die Shields schützen als Ergänzung zum Mund-Nasen-Schutz vor einer Tröpfcheninfektion und wurden so beispielsweise an Kindergärten, Praxen, Pflegeheime, das Wormser Klinikum und andere Interessierte ausgeliefert
Um schnell und unkompliziert helfen zu können, hat die Sparda Bank eine Online-Spendenaktion unter dem Namen „Spardahilft.de“ ins Leben gerufen, die zugleich eine „Soforthilfe“-Aktion ist. Für 150 Vereine, Einrichtungen und Projekte in Rheinland-Pfalz und im Saarland stellt der Gewinnsparverein der Sparda-Bank Südwest eG je 1.000 Euro zur Verfügung, insgesamt 150.000 Euro. Um von der Aktion zu profitieren, können sich z.B. Fördervereine von Schulen oder Kitas, Tierschutzvereine, Sport- und Musikvereine, sowie sonstige Vereine und Einrichtungen in Rheinland-Pfalz bewerben. Die genauen Teilnahmebedingungen finden Interessierte auf der Internetseite www. spardahilft.de/spenden-corona Nach Prüfung durch eine Jury werden die Spenden schnellstmöglich an den Verein ausgezahlt. In Worms profitierten bisher der Poseidon Schwimmclub e.V. sowie Sternengeflüster e.V. von dieser Aktion.
Timbra Group sorgt für erholsame Momente Um Berufstätigen, die in derzeit besonders stressigen Berufen arbeiten, eine Atempause zu verschaffen, spendete die Timbra Group für die ersten Veranstaltungen in der CARantena Arena jeweils zehn Eintrittskarten, für jeweils ein Auto einlösbar. Verteilt wurden gleichberechtig 140 Karten an Mitarbeiter des Wormser Klinikums, der Pflegeeinrichtungen Pro Seniore, an Kinder der ALISA-Stiftung und an die Stiftung KulturLeben Rheinhessen, die die Karten an diverse soziale Projekte und Institutionen der Region vermittelt. Text: Dennis Dirigo, Foto Privat
Spenden Sie Licht in dunkelster Nacht! Wir begleiten im Kinderhospiz Bärenherz lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Familien: Liebevoll, professionell, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr – weil jede Minute Leben kostbar ist … Das Kinderhospiz Bärenherz ist eine Einrichtung der Bärenherz Stiftung in Wiesbaden. Bärenherz Stiftung Bahnstraße 13 65205 Wiesbaden Tel. 0611 3601110-0 info@baerenherz.de www.baerenherz.de
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Spenden/Zustiftungen Wiesbadener Volksbank BIC: WIBADE5W IBAN: DE07 5109 0000 0000 0707 00 Nassauische Sparkasse BIC: NASSDE55 IBAN: DE91 5105 0015 0222 0003 00
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Im Juni rennen für das Wormser Klinikum! Mit rund 2.000 Mitarbeitern ist das Klinikum einer der größten Arbeitgeber der Region. Ca. 70.000 Patienten werden dort jährlich versorgt. Beachtliche Zahlen. Zugleich ist es auch ein Betrieb, der sehr kostenintensiv ist. Das zeigte sich insbesondere, als das Klinikum im Zuge der Corona Pandemie zusätzliche Schutzausrüstung für das Personal kaufen musste und die Einrichtung einer Untersuchungs- und Diagnostikeinheit zur Abklärung einer stationären Aufnahme bei COVID-19 im Außenbereich notwendig wurde. Der Kinder- und Jugendfacharzt Dr. Patrick Obenauer, der für Bündnis90/Die Grünen im Stadtrat sitzt, weiß durch seine Tätigkeit im Aufsichtsrat des Klinikums, dass eine zusätzliche finanzielle Unterstützung dem Klinikum gut täte. Die Idee des Projektes „Renn fürs Klinikum“ funktioniert ähnlich wie der „Ruanda Lauf“, der vielen Eltern von Schülern bestens in Erinnerung sein dürfte. Für eine selbstbestimmte Distanz kassiert man ein „Kilometergeld“, das schließlich dem Klinikum gespendet wird. Die Art der Fortbewegung ist dabei egal. Natürlich kann man auch ohne körperliche Strapazen spenden. Weitere Informationen gibt es auf der Seite www.rennfuersklinikum.de. Die Aktion „läuft“ bis zum 21. Juni. Text: Dennis Dirigo, Foto: Obenauer
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Sprechstunden wieder möglich
Wiederaufnahme des Sprechstundenbetriebs im Klinikum Worms Die Anzahl der im Klinikum Worms stationär betreuten Covid-19 Patientinnen und Patienten bewegt sich weiterhin auf einem konstant niedrigen Niveau. Aktuell werden auf der Herrnsheimer Höhe vier am neuartigen Coronavirus erkrankte Personen auf der eigens eingerichteten Isolationsstation medizinisch versorgt. Weitere Informationen unter: www.klinikum-worms.de „Wie angekündigt führen wir unser Klinikum aktuell Stück für Stück in Richtung Regelbetrieb zurück“, erklärt Klinikum-Geschäftsführer Bernhard Büttner. „Hierzu gehört unter anderem die Wiederaufnahme eines regulären Sprechstundenbetriebs. Die Sprechstunden unserer medizinischen Kliniken sind nun für alle Patientinnen und Patienten nach Terminvereinbarung über das jeweilige Sekretariat wieder geöffnet.“ „Allerdings muss noch mit zeitlichen Verzögerungen für einen Termin gerechnet werden“, ergänzt der Klinikchef, „da wir aktuell noch deutlich weniger Patientinnen und Patienten pro Tag annehmen und operieren können als vor Beginn der Corona-Pandemie. Dies dient vor allem dem Schutz unserer Patienten, da beispielsweise zu enge Kontakte in Wartebereichen vermieden werden müssen. Außerdem halten wir einen Teil unserer Bettenkapazität nach wie vor für Covid-19-Patienten frei, damit wir jederzeit für eine
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Änderung der Lage gerüstet sind. Hier gilt natürlich: Es wird nach Dringlichkeit behandelt. Patienten mit Beschwerden werden möglichst zeitnah operiert. Bei Patienten mit wenig oder keinen Beschwerden, kann ein späterer Termin angesetzt werden. Das Klinikum macht mit einer Die Behandlung von Notfällen sowie Plakataktion darauf aufmerkKrebsoperationen finden bereits die sam, dass die Gefahr durch das ganze Zeit und auch weiterhin in unneuartige Coronavirus noch veränderter Art und Weise statt.“ nicht vorbei ist. Eines ist Büttner besonders wichtig: „Wir müssen weiterhin behutsam vorgehen und unseren regulären Krankenhausbetrieb sehr bedacht und allmählich wieder hochfahren. Auch wenn die Lage sich aktuell entspannt hat, bedeutet dies nicht, dass wir uns nun in Sicherheit wiegen können. Damit dies nicht vergessen wird, haben wir eine ‚Anti-Corona-Kampagneʻ gestartet, die mit wechselnden, großflächigen Motiven überall im Klinikum darauf aufmerksam macht, dass wir auch weiterhin wachsam sein müssen.“ Bildquelle: Klinikum Worms
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WO! DER ETWAS ANDERE FRAGEBOGEN SASCHA KAISER
DIESEN MONAT: Sascha Kaiser
KURZBIO Sascha Kaiser wurde 1975 in Berlin geboren, wuchs aber im idyllischen Allgäu auf. Nach seinem Fachabitur Wirtschaft führte ihn der Weg nach Worms, wo er an der Hochschule Internationale Betriebswirtschaft studierte. Während des Studiums war er unter anderem für das Nationale Olympische Komitee und die Deutsche Sport-Marketing GmbH tätig. Als frisch diplomierter Betriebswirt arbeitete er zunächst als externer Berater für den Bereich Marketingcontrolling für die Nibelungenfestspiele gGmbH, das Kulturbüro der Stadt Worms und die Nibelungenmuseum Betriebs GmbH. Außerdem fungierte er als Berater für die Olympia Curling-Damen-Mannschaft von Salt Lake City in den Bereichen Sponsoring und Marketing. Seit April 2007 ist er Prokurist und seit Januar 2008 Geschäftsführer der Nibelungenfestspiele gGmbH sowie Geschäftsführer der Kultur- und Veranstaltungs GmbH. Zusätzlich engagiert er sich im Wirtschafts- und Verwaltungsrat von Wormatia Worms und ist gemeinsam mit Rainer Kern Sprecher der Metropolregion Rhein-Neckar. Entspannung findet er beim Tennisspielen. Im Verein Tennisclub Bürgerweide e.V. ist er derzeit auch der 1. Vorsitzende. WO! 06 | 20
Foto: Kati Nowicki
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In diesem Jahr scheint wohl Urlaub in der Heimat an neuer Attraktivität zu gewinnen. Was macht den Reiz des Allgäus aus? Das Allgäu ist meine Heimat und ich verbinde meine Kindheit, Jugend und unzählige Erinnerungen damit. Natürlich hat man eine andere Perspektive, wenn man dort lebt – vieles erscheint selbstverständlich. Heute, nachdem ich vor einigen Jahren mein Elternhaus in Pfronten verlassen habe, weiß ich alles sehr zu schätzen: Die Berge und Landschaften beeindrucken mich immer wieder – das Landschaftspanorama gibt Dir sofort ein geborgenes Gefühl und Energie. Im Allgäu bist Du in einer anderen Welt – mir gibt jeder Trip Luft zum Atmen und Abstand zum Alltag. Die vielen kleinen Brauereien und das gute Essen möchte ich an dieser Stelle auch nicht unerwähnt lassen. Aber, und das möchte ich betonen, ich schätze auch sehr mein heutiges Leben in Worms, das ebenfalls viele Vorzüge hat. Mit welchen zwei Sätzen würden Sie einem Fremden Worms beschreiben? Worms wurde und wird immer wieder als die heimliche Kulturhauptstadt in Rheinland-Pfalz bezeichnet – in meinen Augen
eine treffende Beschreibung, die ich gerne unterstütze. Worms glänzt durch Reichtum an Geschichte und Kultur, viele schöne Orte, Geselligkeit und Wein, aber auch durch eine zentrale Lage und durch kurze Wege, was für mich Zeit bedeutet. Was haben Sie immer dabei (außer Ihrer Frau), wenn Sie in Urlaub fahren? Eine Basecap, Sportsachen und Bargeld. Eine Basecap, da meine Frisur wenig Regen-/Sonnenschutz bietet; Sportsachen, da Sport für mich im Urlaub dazu gehört und Bargeld, da ich schon einige unglückliche Erfahrungen mit defekten Bankautomaten machen musste. Ihr Reisetraumziel und warum? Ich habe tatsächlich viele Reiseziele. Australien ist eines davon. Ich gebe zu, dass ich nicht nur durch die Landschaft und die Städte angezogen werde, sondern auch durch die Australian Open. Die Westküste der USA steht außerdem weit oben auf meiner Liste. Zuletzt war ich mit 16 Jahren dort – auch wenn es schon ein paar Tage her ist, erinnere ich mich sehr gerne zurück. Für beide Ziele braucht man Zeit – das ist nicht immer einfach … Aber ich liebe auch
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Städtetrips, als kleine „Inseln“ im Jahr. Es gibt noch sehr viele, die ich ansteuern möchte. Wie entspannen Sie? Mit viel Sport, in der Sonne, mit gutem Essen und Getränken, wenig Handy und Abstand zum Alltag. Welche Aufführung der NibelungenFestspiele hat Sie persönlich am meisten begeistert? Muss ich mich entscheiden? Spontan denke ich an zwei Inszenierungen: 2004/2005: „Die Nibelungen“ von Friedrich Hebbel. Die Aufführung von Karin Beier war einfach nur gewaltig: Text, Besetzung, Musik, Bühnenbild, Maske etc…. Rundum: Wow! 2018: „Siegfrieds Erben“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel im Jahr eins mit Roger Vontobel. U. a. die Inszenierung des Doms als ein Hauptdarsteller war für mich magisch. Das Stück hatte sehr viel Energie, die noch lange nach Ende der Festspielzeit auf mich gewirkt hatte. Außerdem hat uns aus allen Richtungen unglaublich viel positives Feedback erreicht – für mein Team und mich in meiner Funktion ein tolles Gefühl.
Sie haben ein offenes Budget für Jazz & Joy. Welche drei Acts würden Sie gerne dort sehen? U2, Die Ärzte und, wenn ich Tote wieder zum Leben erwecken könnte, Frank Sinatra. Wobei mir an dieser Stelle wichtig ist zu betonen, dass die Auswahl unserer Acts nicht ausschließlich eine Budgetfrage ist. Natürlich planen wir im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, aber es ist uns wichtig, dass für jeden Besucher etwas dabei ist und an drei Tagen auf fünf Bühnen unterschiedliche Genres zu finden sind. Offenes Budget wäre toll – aber wir sind auch so sehr glücklich, bisher immer ein einmaliges Programm auf die Beine gestellt zu haben. Einen großen Dank hier auch an unsere Partner und Sponsoren. Bundespräsident Steinmeier bezeichnete Kultur als sprichwörtliches Lebensmittel. Warum ist Kultur für uns wichtig? Kultur als Lebensmittel zu bezeichnen, triff es sehr gut. Kultur ist lebensnotwendig und bereichert unsere Gesellschaft. Kultur, in all ihren Facetten und Formen zu erleben bzw. zu erschaffen, gibt uns Raum und Impulse, sie inspiriert uns, gibt Anlass zu Kritik, sie vervollständigt uns. Ich würde
Es ist endlich sow
den Vergleich gerne ausweiten: Kultur ist Grundnahrungsmittel und Würze zugleich. Was können wir Ihrer Meinung nach aus der Corona-Krise lernen? Demut und Solidarität. Die letzten Wochen waren sehr „Bewusstseins erweiternd“. Ich denke, man sollte im Alltag mehr Wahrnehmung und Wertschätzung üben. Das beziehe ich auf alle Lebens- und Wirkungsbereiche. Wie sieht für Sie ein perfektes Dinner aus? Auch wenn ich sehr gerne esse und trinke, kommt das Menü an sich erst an zweiter Stelle. Die Gesellschaft und der Ort machen für mich ein perfektes Dinner aus. Gerne esse ich vielfältig und ausgedehnt, damit man den Abend lange genießen kann. Wormser Wein darf natürlich nicht fehlen.
Wir danken für das Interview
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Corona-Virus in Worms – Nicht nur steuerliche Gedanken Das Corona-Virus und die erschreckenden Bilder, insbesondere aus Italien, haben uns die letzten Wochen in Atem gehalten. Umso erfreulicher ist es, dass Deutschland und auch Worms die Corona-Pandemie aufgrund des disziplinierten Verhaltens der Bürger gesundheitlich bis jetzt recht gut überstanden haben. Wir hoffen, dass die sinkenden Infektionszahlen sich weiter fortsetzen und zeitnah sichere Impfmöglichkeiten gefunden werden.
Wir veröffentlichen regelmäßig mit dem WO! Magazin steuerliche Gestaltungstipps für den unternehmerischen, aber auch privaten Bereich. Damit möchten wir Ihnen Ideen, Gedanken und Inspirationen zur Reduzierung Ihrer Steuerbelastung an die Hand geben. Dies bleibt für uns als proaktiv beratende Steuerberater weiterhin oberste Prämisse. Die letzten Wochen waren jedoch nicht von Steueroptimierungen geprägt, es ging eher darum, die durch die Covid-Krise eingetretenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten unserer Wormser Unternehmen abzumildern und mit Hilfestellungen zu unterstützen. Diverse Projekte und Ideen wurden zur Unterstützung der Wormser Wirtschaft - unserer „local heros“ - gegründet und in sozialen Medien wie Facebook betrieben. Wir würden uns wünschen, wenn diese Unterstützung nicht nur in der jetzt wichtigen Phase der Covid-Pandemie anhält, sondern auch weitreichende Folgewirkungen für unsere Geschäfte in Worms hätte. Aus eigenen Erfahrungen in mannigfaltigen Gesprächen wissen wir, welche existenziellen Schwierigkeiten eingetreten sind, welche Ängste abrupt zum 16. März auftraten und wie wichtig es war und ist, Menschen am Telefon auch persönlich mit Mut, Optimismus und Lösungsmöglichkeiten zu unterstützen. Die Bundesregierung reagierte mit Ausbruch der Pandemie mit diversen Maßnahmen, wie der Schließung von Kindergärten, Schulen und Geschäften. Dies führte aufgrund der Anzahl und der Art der Kommunikation vermehrt auch zu Verwirrungen. Ein strukturierterer und auch stärker auf Zeiträume ausgerichteter Prozess wäre hier möglicherweise für die Unternehmen in Worms hilfreich gewesen. Wir haben als wichtigste Maßnahme die Möglichkeit der erleichterten Kurzarbeit kennengelernt. Nach un-
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seren Erkenntnissen hat es der Wormser Wirtschaft erheblich geholfen. Bemerkenswert war hierbei, dass auch die Mitarbeiter, die durch Kurzarbeit ihren finanziellen Beitrag leisten mussten, dies für ihren Wormser Arbeitgeber getan haben. Deshalb ist es auch folgerichtig und sollte von jedem angedacht werden, ob die von Olaf Scholz gegebene Möglichkeit der lohnsteuer- und sozialversicherungsfreien „Corona-Prämie“ in Höhe von bis EUR 1.500,00 bei einer Stabilisierung der Wormser Wirtschaft als Dank an die Mitarbeiter auch genutzt werden könnte. Wir empfehlen hier, dass diese Corona-Prämie durch einseitigen Brief des Arbeitgebers auch dokumentiert und eindeutig auch auf die Freiwilligkeit der Leistungen hingewiesen wird. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der gut gemeinte Corona-Bonus bei unklarem Wortlaut nachträglich doch als steuer- und sozialversicherungspflichtig behandelt wird. Die ebenfalls eingeführte Soforthilfe hat leider vermehrt zu Verwirrung geführt. Schlecht kommuniziert war hier, dass die Soforthilfe als reine betriebliche Kostendeckung dient und gerade nicht den entgangenen Gewinn oder den Lebensunterhalt kompensieren soll. Zudem ist der Zeitraum der zu erstellenden Liquiditätsvorschau von drei Monaten zeitlich zu lang bemessen. Vielen war nicht bewusst, dass bei der Liquiditätsberechnung Personalkosten nicht einbezogen werden dürfen. In der Presse wurde deshalb vielfach angedeutet, dass Unternehmen sich durch eine fehlerhafte Beantragung strafbar gemacht haben könnten. Nicht ohne Grund wurde von Seiten der Behörden geäußert, dass die Rückzahlung bei unzutreffendem Verständnis der Regelungen keine strafrechtlichen Konsequenzen zur Folge hätte. Sinnvoll erscheint zur Liquiditätsstütze deshalb vielfach der
KfW-Unternehmerkredit oder die Landeskredite zu günstigen Zinsen und langen Laufzeiten. Bemerkenswert waren die schnelle Initiative und der enorme Beratungseinsatz der Wormser Banken. Hier kann man nur den entsprechenden Akteuren danken, dass sie - trotz der Probleme wie Filialschließungen oder der Unterbringung ihrer Kinder - für die Wormser Unternehmen stets ein offenes Ohr haben und entsprechende Anträge auf Landeskredite, KFW-Kredite und die Aussetzung von Darlehen mit unterstützen. Ebenfalls soll positiv hervorgehoben werden, dass das Finanzamt Worms und die umliegenden Finanzämter sehr unbürokratisch Stundungs- sowie Herabsetzungsanträge wohlwollend genehmigt hatten. Bemerkenswert war auch, dass in Rheinland-Pfalz die Umsatzsteuer für Februar von Amts wegen erst Ende April eingezogen wurde. Für viele Arbeitnehmer sind zudem die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes hilfreich, da diese sowohl eine Erstattung für die Mehrbetreuung der Kinder zu Hause als auch bei Quarantäne-Maßnahmen vorsehen. Die nun eingeführten weiteren Ergänzungen, wie die Herabsetzung des Steuersatzes für die Gastronomie auf 7%, müssen erst zeigen, ob diese die erhofften Effekte für die Wormser Restaurants haben werden. Nachdem wir als Bevölkerung gesundheitlich die Covid-Krise hoffentlich mit einem blauen Auge überstehen werden, wünschen wir, dass auch für die Wormser Wirtschaft nicht die befürchteten erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen kommen werden.
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Sanierung der Ringanlage Wergers Eck/Andreastor kostet 673.000 Euro Sie ist die grüne Oase inmitten der Innenstadt, die Wormser und Touristen gleichermaßen begeistert – die Ringanlage, die sich von der Herta-Mansbacher-Anlage bis hin zur Kreuzung Valckenbergstraße/Willy-Brandt-Ring erstreckt. Nachdem bereits weite Teile des ehemaligen Stadtmauergrabens saniert wurden, beginnen in den kommenden Monaten die Arbeiten am letzten Abschnitt gegenüber vom ehemaligen Hochstift.
AUS DEM STADTMAUERGRABEN WIRD EIN GARTENDENKMAL Bevor sie zur ästhetischen Attraktion wurde, diente die Anlage, die ungefähr im Jahr 1000 n.Chr. angelegt wurde, als Stadtmauergraben, um unliebsame Feinde vom Eindringen in die Stadt abzuhalten. Heute ist das Gegenteil der Fall, sie soll Fremde begeistern. Die Umgestaltung in eine gärtnerische Anlage, die zum Flanieren und Verweilen einladen soll, erfolgte zwischen 1850 und 1860. In den letzten Jahren unterzog man die Abschnitte vom Lutherplatz bis zum Wergers Eck einer Generalüberholung. Der unschöne Betonbelag wich Natursteinen, die in aufwendiger Handarbeit verlegt wurden, ebenso wur-
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de die Wasserversorgung für das Blumen- und Grünpflanzenmeer modernisiert und ein Lichtkonzept erarbeitet, das die Attraktivität erhöht. Zuletzt wurden bei der Sanierung des Abschnitts Willy-Brandt-Ring Reste des Luginsland-Turms entdeckt, der Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war. Das führte zu starken Verzögerungen, da man die Denkmalpflege hinzuziehen musste. Weil der Turm leider nicht zu erhalten war, wurden die Reste, die sich unter dem Wergers Eck befinden, wieder verfüllt (eine Tafel erinnert nun an den Fund). Neu gestaltet wurden dafür die Treppenpodeste an dem historischen Gebäude selbst sowie die Grüngestaltung plus Beleuchtung, sodass das Gebäude zwischenzeitlich an dieser prominenten Stelle eine weitere Bereicherung für das touristische Worms darstellt. Im Bauausschuss am 14. Mai stellte Dieter Rauh, Ab-
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teilungsleiter Grünflächen und Wasser, mit sichtlich großer Begeisterung die geplanten Maßnahmen zum letzten Abschnitt vor. Rauh erklärte zunächst den Ist-Zustand des Abschnitts zwischen dem Wergers Eck und dem Andreastor, insbesondere in Hinblick auf den oberen Stadtmauerweg, der um die Ecke des Wergers Eck vor einer verschlossenen schmiedeeisernen Pforte endet. Hinter dem Tor befindet sich ein wild bewachsener Weg, der in früheren Zeiten auch für den Weinanbau Verwendung fand (Weinberg Luginsland), sodass ein Rundgang bzw. ein Aufenthalt entlang der dort bestehenden Stadtmauer nicht möglich ist. Das soll sich nun ändern! …weiter auf der nächsten Seite
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Stadtmauerweg bis zum Museum Andreasstift möglich. Der Weg unten in der Anlage wird genauso gestaltet wie die anderen Abschnitte, allerdings um 30 bis 40 Zentimeter angehoben. Zur visuellen Unterstützung in den Abendzeiten ist die Installation von LED-Bodenleuchten und Mastleuchten geplant. Wie in den vorangegangenen Bauabschnitten soll auch die Entwässerung über neu zu errichtende Sickergruben (kein Kanalanschluss) funktionsfähig hergestellt werden (oberer und unterer Anlagenweg). Die Bedeutung der umfangreichen Arbeiten unterstrich Rauh in Hinblick auf die laufende Bewerbung „Schum-Städte“ zum Weltkulturerbe der Unesco.
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EINE WEINBERG-TERRASSE ERWACHT WIEDER ZUM LEBEN Sachbearbeiterin Elke Schäfer beschrieb ergänzend zu Rauh das geplante Ergebnis: „Unser Ziel ist es, dieses längste zusammenhängende Stück Stadtmauer wieder sichtbar und als Teil der Stadtgeschichte erlebbar zu machen.“ An beiden Seiten sollen Rampen gebaut werden, die zwar den Weg nicht barrierefrei machen, was hinsichtlich des Winkels nicht möglich ist, aber „barrierearm“. Um den Höhenunterschied zu reduzieren, soll in Abstimmung mit der Denkmalpflege der gesamte Bereich der ehemaligen „Weinbergsterrasse“ im Mittel ca. einen Meter abgegraben und tiefer gelegt werden. Somit ist ein geschlossener Rundgang der Ringanlagen am Willy-Brandt-Ring auf dem oberen
Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Veranschlagt sind 673.000 Euro, die im Haushalt 2021 eingestellt werden sollen. Viel Geld für eine Stadt, deren Haushalt alles andere als üppig ist und der durch die Corona-Krise noch desolater als sonst ausfallen wird. Im Ausschuss wurde dies thematisiert, wobei lediglich Albert Koch (FDP) ernsthaft Zweifel hegte: „Super Konzept. Ich würde auch zustimmen, wenn Corona nicht wäre“. Koch ergänzte, dass er das Geld lieber zur Stärkung der Wirtschaft einsetzen würde und regte an, das Vorhaben zu verschieben. Klaus Karlin (CDU) erwiderte, dass der Bauausschuss nicht über Geld entscheide und man das Projekt sowieso als Investivmaßnahme sehen müsse, um das Wirtschaftsziel Tourismus zu stärken. Zustimmung bekam er von Carlo Riva (SPD), der betonte, dass die „grüne Perlekette“ ein touristischer Meilenstein werden könne. Baudezernent Uwe Franz (SPD) fasste es zusammen, in dem er anmerkte, dass dies ein herausragender Baustein sei, um 2000 Jahre Geschichte erlebbar zu machen. Bei der Abstimmung enthielt sich schließlich Alfred Koch. Der restlichen Mitglieder stimmten für das Projekt. Text: Dennis Dirigo Fotos: Andreas Stumpf
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„Wir sollten uns nicht wie Micky Maus verhalten!“
Bauausschuss stimmt für Erweiterung und Sanierung der Kita Sonnenblume in Worms-Heppenheim
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Was lange währt, wird endlich gut. Das könnte man sagen in Bezug auf die Zustimmung des Bauausschusses am 14. Mai zur Erweiterung und Sanierung der evangelischen Kindertagesstätte Sonnenblume in WormsHeppenheim. Satte sechs Jahre musste Ortsvorsteher Alexandros Stefikos auf diesen Tag warten. Wenn alles gut läuft, sollen die Baumaßnahmen 2021 beginnen.
Ihren Anfang nahm die Diskussion 2014 im Ortsbeirat Heppenheim. Von dort schaffte es die dringend notwendige Erweiterung 2016 in die KitaBedarfsplanung. Als frühester Zeitpunkt wurde für den Baubeginn 2018 anvisiert. Doch daraus wurde erstmal nichts. Fehlende finanzielle Mittel und die Mühlen der Bürokratie sorgten dafür, dass das Projekt jetzt erst in den Bauausschuss wanderte. Notwendig sind die Maßnahmen allemal. Abgesehen davon, dass Worms nach wie vor zu wenige Kita-Plätze vorweisen kann, zeigt sich die räumliche Situation der Kita mehr als schwierig. Eigentlich ist die Kita Sonnenblume zweigruppig. Das führte allerdings dazu, dass die Gruppen überbelegt waren, sodass man den Mehrzweckraum als dritte Gruppe nutzte. Die Folge daraus: kein Ausweichraum, wenn Spielen im Außenbereich nicht möglich ist, kein Ruhe- und Schlafraum, kein Lagerraum und die Kinder müssen derzeit ihr Essen im Flur einnehmen. Eine alles andere als optimale Situation. Erweitert werden soll die Einrichtung um eine Gruppe mit 22 Plätzen.
Matthias Lehmann (AfD) sprach gar von einer Luxus-Kita. Eine Anmerkung, die Klaus Weil (Projektleiter) nicht gelten lassen wollte und er erklärte, dass dies ein ganz normaler Preis für einen modernen Holzbau mit nachhaltiger Bauweise sei. Von politischer Seite wurde angeregt, bei diesen Kosten über eine vierte Gruppe nachzudenken. Diesen Gedanken erteilte Thomas Rudolph (Bereichsleiter Planen und Bauen) eine Absage, da das Gelände dies nicht zulasse. Bei einer zusätzlichen Erweiterung müsste man die Außenfläche beschneiden, dann gebe es allerdings keine Betriebserlaubnis. Zu den Kosten fügte er an, dass das Missverhältnis durch Auflagen und Bedingungen herrühre. Stefikos fasste die Misere zusammen und meinte, dass es sich nun räche, dass man in den letzten Jahren gespart hätte. Klaus Karlin (CDU) machte schließlich darauf aufmerksam, dass der Bauausschuss nicht dazu da sei, über die Kosten zu diskutieren und schloss mit den Worten: „Wir sollten der Verwaltung danken und uns nicht wie Micky Maus verhalten“. Am Ende stimmten 15 Ausschussmitglieder mit Ja. Lehmann entschied sich als einziger für ein Nein.
Wir su und a giebige Diskussion über die Kosten, denn die sind hoch. Insgesamt belaufen sich die kalkulierten Kosten für Sanierung und Erweiterung auf 2,6 Millionen Euro, davon alleine 1,5 Millionen für die neue Gruppe. Richard Grünewald (Bündnis90/Die Grünen) merkte bei diesem Betrag dann auch an, erstmal schlucken zu müssen und fasste zusammen: „Für relativ wenig, viel Geld“. Grünewald bemerkte zudem, dass es derzeit in Heppenheim / Eisbachtal einen Bedarf für 60 Plätze für über drei Jahre alte und 28 Plätze für unter drei Jahre alte Kinder gibt, sodass immer noch 50 Plätze fehlen.
Me ng siche 2-3 g Bevor jedoch der Beschluss für den Baustart gefällt wurde, gab es im Ausschuss eine aus-
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Der Streit um das potentielle Gewerbegebiet „Hoher Stein“ dürfte vielen noch bestens in Erinnerung sein. Als es hieß, dass die Verwaltung erneut nach größeren Flächen für ein Gewerbegebiet sucht, war die Aufregung dementsprechend schnell wieder groß und das Bündnis Hoher Stein formierte sich erneut. Doch jetzt kam die Entwarnung!
Eine Antwort darauf, was überhaupt noch möglich ist, soll das „Klimakonzept Innenentwicklung“ geben. Das wurde bereits 2017 in Auftrag gegeben. Das Klimakonzept Innenentwicklung befindet sich mittlerweile in einem Stadium der Erarbeitung, das allerdings eine Grundsatzentscheidung hinsichtlich der Suche nach gewerblichen Bauflächen in strategischer Größenordnung erforderlich macht. Die Suche nach dieser Entscheidung wurde im Bauausschuss am 14. Mai ausgiebig diskutiert. Einig waren sich nahezu alle darüber, dass es in Worms kein größeres Gebiet mehr geben wird, aber womöglich kleinere. Richard Grünewald (Bündnis90/Die Grünen) kommentiert dies mit dem Satz: „50 Hektar große Flächen, diese ganz große Nummer ist vorbei!“ Uneinigkeit herrschte aber darüber, in welche Richtung sich die Suche bewegt. Timo Horst (SPD) erläuterte hierzu: „Ich halte es für übertrieben, dass aus der Diskussion gleich wieder das Bündnis Hoher Stein aktiviert wurde“. Tatsächlich hatte ein kleiner Teil dieser Gruppe ihrem Protest vor Beginn der Bauausschusssitzung im Wormser Mozartsaal Ausdruck verliehen. Horst weiter: „Es ist gut, wenn die Verwaltung Pläne entwickelt, aber auch, dass die Politik Stellung bezieht“. Klaus Karlin (CDU) warnte: „Konzept soll nicht heißen, sich selbst zu kastrieren. Wir
müssen überlegen, wie können wir gewerbliche Entwicklung ermöglichen? Vielleicht kommen wir aber auch zum Schluss, dass es nicht geht“.
„Ohne den deutlichen Widerstand organisierter Bürger hätte dieses landschaftliche Erbe nicht für die nächsten Generationen bewahrt werden können.“ Richard Grünewald
Am Ende der Debatte kam es dann noch zu einem Änderungsantrag der CDU- und SPD-Fraktion, in dem die Verwaltung beauftragt wird, zu prüfen, ob die landwirtschaftlichen Flächen zwischen Renolit/Horchheimer Straße und der Kolpingstraße als Standort für eine Gewerbeansiedlung in beschränktem Umfang möglich sind. In der darauf folgenden Diskussionen verwies man darauf, dass dieses Gebiet bislang nicht im Flächennutzungsplan der Stadt als gewerbliche Baufläche ausgewiesen ist. Das ist aber wiederum Voraussetzung zur Erstellung eines Bebauungsplanes. Karl Müller (FWG/Bürgerforum Worms) machte darauf auf-
merksam, dass die Fläche dort als Kaltluftfläche gekennzeichnet ist. Das heißt, dass eine größere Ansiedlung dort nicht möglich ist. Große Gewerbebauten, wie Logistikhallen, sind deshalb im Grunde ausgeschlossen. Zusätzlich wurde darauf verwiesen, dass die Teilbereiche im Westen im übergeordneten Regionalplan als „Vorranggebiet für die Landwirtschaft“ sowie als „regionaler Grünzug“ ausgewiesen sind. Zwar fehlt dadurch der Stadt endgültig die Perspektive, größeres Gewerbe anzusiedeln und damit zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen zu generieren, ein Gewinn ist dies allerdings für die Attraktivität von Worms als Wohnstadt, die auf ihr Klima und damit die Bürger nachhaltig Rücksicht nimmt. Richard Grünewald, Stadtratsmitglied und Sprecher vom Bündnis Hoher Stein, betonte im Zusammenhang mit der Entscheidung im Ausschuss: „Ohne den deutlichen Widerstand organisierter Bürger hätte dieses landschaftliche Erbe nicht für die nächsten Generationen bewahrt werden können.“ Elke Goldschmidt, ebenfalls Bündnissprecherin, ergänzte: „Jetzt können auch unsere Kinder und Enkel noch Natur in direkter Umgebung erleben und regionale Lebensmittel anbauen und genießen. Für mich zeigt Corona, dass wir immer mehr auf die fruchtbaren Böden unserer Heimat angewiesen sein werden und nicht weniger.“ Text: Dennis Dirigo
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Ein Wunderland inmitten der Weinberge
Die Tourismusattraktion „Abenheimer Skulpturenweg“ und ihre Geschichte Am Anfang sitzt ein singender Hase! Mit wachen Augen schaut er einen an, als wolle er, wie der weiße Hase bei „Alice in Wunderland“, seinen Betrachter dazu auffordern, ihm in sein Wunderland zu folgen, das sich inmitten der Weinberge am östlichen Rand von Abenheim befindet. Das Wunderland hört auf den Namen „Abenheimer Skulpturenweg“ und lädt bereits seit elf Jahren zum Entspannen und Genießen ein.
Weitere Informationen unter: http://www.heimatverein-abenheim.de/skulpturenweg_a.htm
Gestaltet wurde der Hase, der am Wegesrand auf einem Stein kauert, von der Künstlerin Carmen Stahlschmidt. Inspiriert wurde sie zwar nicht von Lewis Carroll und seinem Klassikerroman, sondern vielmehr von dem französischen Komponisten Eric Satie und dessen Aussage: „Hörst Du den Hasen singen?“ Zugleich gehört der Hase untrennbar zur Kulturlandschaft Rheinhessens, die ebenso geprägt ist von Weinbergen und unzähligen Hochständern. Die dienten in den 60er Jahren als „Wingertschützen“ zur Starenabwehr, ehe sie durch Selbstschussanlagen ersetzt wurden. Die teils rostigen Ständer inspirierten Ilse Kron-Weber und Ulrich Volz dazu, ein in dieser Region einmaliges Kunstprojekt zu initiieren. Der Inspiration folgte ein Konzept, das zunächst auf Skepsis stieß, die schließlich in Begeisterung umschlug. Nach drei Jahren Vorbereitungszeit wurde der Skulpturenweg, der vom Abenhei-
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mer Heimatverein 1953 betrieben wird, im Jahr 2009 eröffnet. Von Trommeln und rund 200 Neugierigen begleitet, wurden zunächst zwei Kunstwerke aus einer Gruppe von rund 20 Künstlern ausgewählt. Die gaben zugleich einen kleinen Vorgeschmack darauf, was in den nächsten elf Jahren folgten sollte. Während die Skulptur des Wormser Künstlers Eckhard Schembs, „Wonnefrau“, ebenso entspannt wie anmutig über den Weinbergen thront, spaltet ein Star mit wuchtiger Imposanz das Schützenhäuschen in luftiger Höhe und wird somit zum Angreifer gegen das auf ihn gerichtete Abwehrsystem. Auch für dieses zweite Kunstwerk, „Traum der Stare“, konnte man einen namhaften Künstler gewinnen, nämlich den Berliner Bildhauer Detlef Rohrbach. Ilse Kron-Weber, die Kunst studierte, betont, dass es nicht alleine darum geht, einfach Kunst in der Natur auszustellen, sondern dass die Skulpturen auch in Beziehung zu dieser stehen, insbesondere natürlich mit dem Thema Wein. Das kann auch mal abstrakt sein, wie bei den „Turmspringerinnen“, die 2011 eingeweiht und von dem Künstler Andreas Helmling geschaffen wurden. Zwei Frauenkörper stehen im Handstand kunstvoll auf der Kanzel des Hochständers, bereit zu einem gewagten Sprung in das Rebenmeer. Konkreter wird das Thema in der Figur, die einfach „Sohn“ heißt - ein junger Mann in sportlicher Kleidung, der auf dem Rücken eine Butte trägt und damit an eine Zeit erinnert, in der die Trauben noch von Hand gelesen wurden. Insgesamt ist der Skulpturenweg im Laufe der elf Jahre auf elf Anlaufpunkte angewachsen, die man auf einem rund vier Kilometer langen Rundweg bestaunen kann. Nicht alles wurde jedoch von gegenwärtigen Künstlern geschaffen, manche Attraktionen stehen bereits seit Jahrhun-
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derten an ihrem Platz und wurden dadurch zu stillen Zeitzeugen. So ist die St. Michaelskapelle auf dem Klausenberg mit ihrer Kreuzwegstation ein Herzstück des Weges, das zugleich einen Ausblick über die weitläufigen Weinberge und den Ort gewährt. Unweit von diesem historischen Bauwerk entfernt befindet sich auch der „Tisch des Weines“. Kein Kunstwerk im eigentlichen Sinne, vielmehr ein Ort, den man zusätzlich zu den Werken geschaffen hat, um dort ein wenig zu verweilen oder mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen. Denn Kunst lebt nicht nur vom Betrachten, sondern auch vom Dialog über selbige. Dass man eine Wandergruppe dort antrifft, ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, insbesondere an sonni-
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gen Wochenendtagen, da sich am Skulpturenweg verschiedene andere Pfade kreuzen. So erzählt Ilse Kron-Weber voller Stolz, dass man bei der Planung des Rheinterrassenwegs vor ein paar Jahren und kurze Zeit später bei der Planung des Lutherwegs den Abenheimer Kunstweg bewusst integrierte. Ebenso streift die Strecke den beliebten Pilgerpfad „Jakobsweg“. Wer nicht auf eigene Faust losziehen möchte, hat natürlich die Möglichkeit, eine Führung mit Ilse Kron-Weber, die jede Menge Details zu den einzelnen Objekten parat hat, zu buchen. Nicht minder beliebt sind Führungen, die die zahlreichen Abenheimer Winzer anbieten und natürlich mit einer Weinprobe ihrer wohlschmeckenden Rebensäfte verbinden. Manche haben sogar eine kleine Liegewiese angelegt, wie das Abenheimer Weingut Cleres. Auf der privaten Fläche lädt eine freischwingende Holzliege zum partnerschaftlichen Entspannen ein.
Text: Dennis Dirigo
SOHN | Foto: Dennis Dirigo
TURMSPRINGERINNEN | Foto: Dennis Dirigo
KLANGSTEIN & HASE | Foto: Skulpturenweg
Wo viele Menschen sind, besteht natürlich auch die Gefahr, dass die Landschaft darunter leidet. Aber auch hier haben Volz und Kron-Weber nur Positives zu berichten und beobachten, dass die Besucher deutlich respektvoller mit der Natur umgehen als in früheren Zeiten. Natürlich hat das alles seinen Preis, denn Kunst kostet eben auch Geld. Große Teile dieses ehrgeizigen Projekts wurden hierbei über die Kasse des Heimatvereins finanziert. Dankbar ist man aber auch für die tatkräftige Unterstützung der Stadt Worms, insbesondere der Kulturkoordination sowie Sponsoren, wie dem Abenheimer Ralf Lottermann, der den zehnten Geburtstag finanziell unterstützte. Geht es nach dem Willen von Ilse Kron-Weber und Ulrich Volz wird der Weg in den nächsten Jahren noch ein wenig wachsen. Als nächstes plant man aber erst mal, die Kunstwerke mit einem QR Code auszustatten, sodass man sich per Smartphone die Beschreibungen in drei Sprachen (deutsch, englisch, französisch) anhören kann. Selbstverständlich gehört zu einem Kunstprojekt in den Weinbergen auch ein entsprechender Tropfen. Den gibt es in Form des Skulpturenweins, auf dessen Etiketten verschiedene Objekte verewigt wurden. Der Erlös kommt dabei ausnahmslos diesem ganzen besonderen Weinwanderweg zugute.
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Der Autokinosommer
CARantena-Arena bietet auch im Juni ein vielfältiges Programm Wer hätte noch vor ein paar Wochen gedacht, dass man im Sommer 2020 die Wiedergeburt des Autokinos erleben würde? Dass ungewöhnliche Zeiten auch ungewöhnliche Ideen erfordern, beweisen die Macher der CARantena Arena auf dem Wormser Festplatz auch im Juni mit einem vielfältigen Programm. Das vollständige Programm finden Sie unter: www.carantena-arena.de Hinter der Idee steht in erster Linie Christian Ruppel, der mit seiner Firma „Medienpark Vision“ als einer der Ersten von dem bundesweiten LockDown in der Veranstaltungsbranche betroffen war. Gleichzeitig war er aber auch einer der Ersten in der Region, der die Idee eines klassischen Autokinos, mit Unterstützung der Stadt, in die Tat umsetzte. Mit seinem kreativen Team, bestehend aus Kinowelt-Chef Patrick Mais, Kulturkoordinator Dr. David Maier und Tausendsassa Peter Englert, sorgt er seit Anfang Mai in der CARantena Arena auf dem Festplatz für ein abwechslungsreiches Programm, das längst nicht nur aus Kinofilmen besteht. Seitdem gaben sich Komiker wie Tobias Mann, Chako Habekost oder Bülent Ceylan die Klinke in die Hand. Der Auftritt von Bülent Ceylan war innerhalb von vier Minuten ausverkauft. Ende Mai fand ein Spezial der „Wormser Rocknacht“ statt. Auch musikalische Acts wie We rock (Queen Covers), Night Fever (Bee Gees Tribute) oder Cris Cosmo durften sich bereits auf der großen Bühne austoben, während die Besucher in ihren Autos ausharrten und die Musik über UKW in ihren Autoradios hörten. Zugegeben: Gewöhnungsbedürftig ist das Ganze schon, aber im Moment eine der wenigen Möglichkeiten, wieder Kultur zusammen mit anderen Menschen bzw. Autos zu erleben. Auch im Juni wird es auf dem Festplatz ein Programm für alle Altersklassen geben.
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das Juni-Programm in der CARantena Arena: Do. 4. Juni 2020, 20:30 Uhr:
VÖLKERBALL – A Tribute to Rammstein (Live) Die authentischte Rammstein Tribute Show macht ebenfalls Station in Worms. Völkerball traten 2008 mit ihrer Vision an, den Sound und die urgewaltige Atmosphäre einer Rammstein-Show auf die Bühne zu bringen, diese Reise, sollte bis heute dauern und wird noch lange nicht ihr Ende finden. 10 Jahre treffen Völkerball ihr Publikum mitten ins Herz und überzeugen dabei alteingesessene Rammstein-Fans als auch Rammstein Neulinge.
Fr. 5. Juni 2020, 20:00 Uhr:
SÖHNE MANNHEIMS (Live) Auch ohne Xavier Naidoo dürften die Fans der SÖHNE MANNHEIMS auf ihre Kosten kommen. Das Künstlerkollektiv, das für ein Crossover verschiedener Stile bekannt ist, wird auf der Bühne der CARantena Arena eine Mischung aus HipHop, Pop, Soul, Reggae und RnB präsentieren.
HINWEIS: Die Tickets für die „CARantena ARENA“ werden nur Online im Vorverkauf vertrieben. Das Scannen der Eintrittskarten erfolgt durch die geschlossene Fensterscheibe.
Mi. 10. Juni 2020, 20:30 Uhr:
Mallorca! Partyfeeling (Live) Die Partysause auf dem Festplatz Worms steht unter dem Motto: „Wir wollen Mallorca zurück!“ Mit dabei ist Rick Arena, der mit Hits wie „Radler ist kein Alkohol“ seit Jahren im Sommer im Bierkönig und im Oberbayern auf Mallorca auftritt. Specktakel stürmen mit Ihrem selbstgeschriebenen Hit „Mama Laudaaa“ die Bühnen und verbreiten „spektakulöse“ Partystimmung. Marry, der weibliche Partystar, ist mit Hits wie „Vorglühn, Nachglühn" Dauergast auf Mallorca und Nancy Franck ist seit letztem Jahr auch fester Bestandteil des Bierkönig-Teams, wo sie „Nie ohne mein Team“ feiert! DJ Robin (Cannstatter Wasen) macht im Anschluss die Partystimmung perfekt.
Sa. 13. Juni 2020, 21:00 Uhr:
DORO – Queen of Metal (Live) An diesem Abend wird es – im Rahmen des REGENBOGEN 2 ROCK SOMMERs – noch mal richtig krachen! Die wunderbare DORO, ihres Zeichens die Queen of Metal, hält Audienz in der CARantena Arena. Zuletzt feierte die Rock-Lady mit ihrem Erfolgsalbum Forever Warriors, Forever United einen weltweiten Triumphzug, der während der gleichnamigen World-Tour nahtlos fortgesetzt wurde und nur durch das Virus jäh unterbrochen wurde. Ab Herbst 2020 will die gebürtige Düsseldorferin wieder auf den Bühnen der Welt unterwegs sein. Für die Sängerin und ihre Fans wird ein Gig in einem Autokino sicherlich eine völlig neue Erfahrung. Zusammen feiern, das geht auch auf Distanz, Songs wie Burning The Witches, All We Are und Für Immer funktionieren auch im Auto, behauptet zumindest Doro. Am 13. Juni wird sie ihre größten Hits und die Songs des aktuellen Albums für euch im Autokino spielen und ihr könnt euch ganz entspannt zurücklehnen.
Sa. 20. Juni 2020, 21:00 Uhr:
SIXX PAXX Show (Live) Stellt die Sitze zurück, schnallt euch ab und ganz wichtig, schaltet die Klimaanlage ein. Wie sagt man so schön: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“ Und die SIX PAXX wollen für euch zurück auf die Bühne und bringen Deutschlands Autokinos zum Beben.
Kinoprogramm in der CARantena Arena:
DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT (6. Juni, 15:30), BAD BOYS FOR LIFE (6. Juni, 20:00), ZOMBIELAND: DOPPELT HÄLT BESSER (6. Juni, 23:00), MINIONS (7. Juni, 15:30) Text: Frank Fischer
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Luftgeschäfte
Ausstellung von Amnon David Ar im Kunstverein Worms Der Begriff „Luftgeschäfte“ stammt aus dem Jiddischen und bedeutet ein nutzloses Unterfangen, eine „brotlose Kunst“. Der israelische Maler AMNON DAVID AR hat diesen ironischen Titel selbst für seine Ausstellungen in Worms und Schwetzingen gewählt. 1973 in Herzlia geboren, besuchte er ein Kunstgymnasium und studierte u. a. an der Staatlichen Kunstakademie Bezalel in Jerusalem. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er in Berlin. Seine Malweise folgt der klassischen akademischen Schule, die er meisterhaft beherrscht. Seine Sichtweise ist realistisch, seine Themen kreisen um seine persönliche Lebenswelt, seinen Alltag als Maler mit den einfachen Dingen, die er in Interieurs und Stillleben inszeniert. Zahlreich sind Selbstporträts und Bildnisse seiner Freunde. Das sind schöne junge Menschen, aber auch alte und kranke. Er malt das Leben und das Sterben. Eine Vernissage findet nicht statt, so dass wir uns auf Ihren individuellen Besuch freuen. Ein Katalog zur Ausstellung ist erschienen und bietet alle Informationen zum Künstler und seinem Werk. Bitte achten Sie bei Ihrem Besuch auf die geforderten Hygieneund Schutzmaßnahmen. WANN: bis 28. Juni 2020, Sa + So 15 – 18 Uhr WO: Kunstverein Worms e.V., Renzstraße 7 – 9, 67547 Worms WIEVIEL: Eintritt frei
Hoher Mut, Liebe, Protest – Literatur zur Stauferzeit Sonderausstellung im Nibelungenmuseum Worms
Seit 29. Mai bereichert eine neue Sonderausstellung das vielseitige Angebot und die Dauerausstellungen im Nibelungenmuseum: Unter dem Titel „Hoher Mut, Liebe, Protest – Literatur zur Stauferzeit“ wird eine multimediale Präsentation zur höfischen Welt in der Literatur des Mittelalters gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die in Kooperation mit der Nibelungenliedgesellschaft entstanden ist, stehen der Mensch und die höfische Welt in der mittelalterlichen Literatur, Hoher Mut, Liebe, Minne, Protest und Spielregeln der Politik entwickelten sich in der Stauferzeit zu Motiven der Dichtung. Diese werden im Nibelungenmuseum anhand von ausgewählten literarischen Zeugnissen aus der Heldenepik, dem Codex Manesse und Walthers politischer Dichtung anschaulich und eindrücklich aufbereitet. Es handelt sich um eine Sonderausstellung der Nibelungenlied-Gesellschaft Worms, des Nibelungenmuseums und der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e. V. (ALG) in Kooperation mit der Landesausstellung „DIE KAISER UND DIE SÄULEN IHRER MACHT“ des Landesmuseums Mainz. Die mediale Präsentation im Nibelungenmuseum ergänzt das Thema der Landesausstellung, die ab dem 9. September zu sehen sein wird, um eine anthropologisch-literarische Sicht. WANN: ab 29. Mai 2020 WO: Nibelungenmuseum, Fischerpförtchen 10, 67547 Worms WIEVIEL: Eintritt frei
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WO! TERMINE KULTUR
Ein Hauch von Backfischfest „Festplatz To Go“
Da größere Festivitäten bis 31.08.2020 untersagt sind, fällt auch das Backfischfest in diesem Jahr dem Coronavirus zum Opfer. Viele Schausteller aus der Region stehen deshalb vor einem Sommer ohne Einnahmen. Als kleinen Ausgleich gibt es seit 7. Mai eine neue Anlaufstelle für Backfischfestfans, die sich Festplatz To Go nennt.
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Auf dem Parkplatz des Wormatia Stadions kann man sich von Donnerstag bis Sonntag mit Köstlichkeiten eindecken, die man sonst nur auf dem Backfischfest erhält. Um die wichtigste Frage gleich vorab zu beantworten: Man muss nicht zwangsläufig mit dem Auto kommen, denn den fußläufig angelegten Rundweg mit Ständen der Wormser Schausteller kann man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad aufsuchen. Natürlich ist die Familie NOCK mit Waffeln, leckeren Crepes mit verschiedenen Füllungen oder den aus Spanien stammenden Churros vertreten. Eine Neuheit aus dem Hause Nock, eine besondere Eiskreation, nennt sich NockʼnʻRoll. Ein paar Meter weiter finden sich gebrannte Mandeln in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Raffaello, Nutella oder Vanille ebenso im Sortiment wie Popcorn oder Magenbrot. Auf der Rückseite erhalten Naschkatzen Schaumküsse oder Früchte mit Schokoüberzug. Wer es gerne etwas deftiger mag, kann sich bei WINTERS GRILL mit herzhaften Wormser Frikadellen (mit Zwiebeln und Käse), Currywurst oder Pommes eindecken. Als besondere Spezialität gibt es die Wildschweinbratwurst im Roggenbrötchen. Aber auch Exotisches wie Chili Con Carne, Hot Dogs, Maiskolben, American Burger oder Flammkuchen werden auf dem „Festplatz To Go“ angeboten. Allerdings gibt es nicht nur etwas zu Essen, denn am Stand der Wormatia erhält man z.B. Wormatia-Weinprobiergläser, Backfischfest-Buttons und zum Sonderpreis noch Restposten des Backfischfesttrikots (nur noch kleine Größen) und von anderen T-Shirts (verschiedene Größen).
WO!-TIPP: Wenn Sie also abends keine Lust auf Kochen haben oder sich einfach mal wieder etwas Süßes gönnen wollen, dürften Sie auf dem „Festplatz To Go“ auf jeden Fall fündig werden. Und ein kleines bisschen Backfischfestfeeling kommt auch dabei auf, wenn man zufällig Bekannte triff t, mit denen man sich, unter Wahrung des Sicherheitsabstandes, ein bisschen austauschen kann.
Text: Frank Fischer, Fotos: Dennis Dirigo & Andreas Stumpf
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WO! GASTRO
Das Leiden der Gastronomie Es regt sich ein Protest in Worms
Für viele Branchen sind es derzeit schwierige Zeiten. Während bei manchen, wie den Schaustellern, nahezu das komplette Geschäft abhandengekommen ist, dürfen andere wieder ihrem Geschäft nachkommen, leiden aber unter den Auflagen und einer schwächelnden Konjunktur. Besonders stark betroffen sind hiervon die Gastronomen.
Seit 13. Mai dürfen Lokale in Rheinland-Pfalz wieder öffnen. Die meisten Wormser Gastronomen folgten auch diesem Beschluss, doch längst nicht alle. In der 8. Corona Bekämpfungsverordnung lockerte der Gesetzgeber zwischenzeitlich einige Auflagen, doch das reicht immer noch nicht, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Maßnahmen, wie der einzuhaltende Mindestabstand von 1,50 Meter, erschweren besonders kleineren Lokalen, die wenig bis gar keine Möglichkeit haben, im Freien zu bestuhlen, das Leben. Zwar dürfen mittlerweile
Speisen und Getränke in Lokalen ohne Tischservice wieder am Tresen entgegengenommen werden, ein Verbleib ist aber in diesem Bereich immer noch untersagt. Eine Regelung, die besonders Kneipen, wie das Kultlokal Die Funzel oder das BB on the Rockzz, das mitten in der Krise den Inhaber wechselte, treffen. Weitere Auflagen, wie das Tragen von Mund-NaseSchutz bei Gästen, die diese nur am Tisch abnehmen dürfen und beim Personal, das diesen nahezu durchgehend tragen muss, sind nicht gerade förderlich für ein Wohlfühlklima. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, haben sich mehrere Gastronomen zusammengeschlossen und unlängst einen provokant titulierten Brandbrief formuliert. Es ist ein Manifest des Nachtlebens, betitelt in Anlehnung an Martin Luther mit „95 Tresen – 95 Existenzen“. Initiiert wurde die Aktion von Felix Jäger (Die Funzel), Christian Fein (BB on the Rockzz) und Kevin Jordan (Schwarzer Bär). Unterstützt werden sie von weiteren Gastronomen wie Filippo Borgnolo (Café Bar Borgnolo) oder Don Carroll (Carrolls Pub). In ihrem Manifest wollen sie auch darauf aufmerksam machen, dass diese Krise nicht an ihrem Tresen Halt macht, sondern weitere Berufsgruppen, wie Zulieferer, Kreative, Anzeigenbranche und Reinigungskräfte, umfasst. Die Forderung: „Praktikable Umsetzungen, um genug Gäste in die Räume zu bekommen, um die Krisenzeit, die wohl noch Monate andauern wird, finanziell zu überstehen.“ Da natürlich das gesundheitliche Wohl der Gäste zum Selbstverständnis gehört, schlagen sie zugleich die nicht verpflichtende Einführung eines Hygienebeauftragten ein. Die Möglichkeiten der Stadt, der gebeutelten Branche zu helfen, sind indes begrenzt (siehe Corona-Hilfsfonds S. 10 – 11). Zusätzliche Hilfe könnte aus Richtung des Bundes kommen. Dort beschäftigt man sich derzeit mit weiteren monetären Hilfspaketen. Text und Foto: Dennis Dirigo
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Ein neues Restaurant möchte die Gaumen von Worms erobern Weitere Infos unter: www.bestjoyz.de
Obwohl es derzeit nicht einfach für Gastronomen ist, tut sich dennoch etwas in Worms. Nachdem das Stadtcafé seinen Betrieb einstellte, wird aktuell fleißig an einer Neueröffnung unter neuem Betreiber gewerkelt. Auch im seit Längerem leerstehenden früheren Café Gingko zieht wieder Leben ein. BEST JOYZ ist der Name des neuen Restaurants, das Ende Juni / Anfang Juli öffnen soll und mit dem Anspruch antritt, den Wormsern eine neue kulinarische Facette zu kredenzen. Neugierig geworden, traf sich WO! mit den beiden Köpfen hinter Best Joyz, Alexander Zimmer und Valeska Kern. Beide studierten Gesundheitsökonomie. Doch es war nicht das Studium, das beide dazu bewog, neue berufliche Pfade einzuschlagen. Vielmehr waren es persönliche Erlebnisse, die zu einer Auseinandersetzung mit Ernährung und ihre Auswirkungen auf den Körper führten. Waren es früher schnell verfügbare Gerichte wie Pizza, Lasagne oder Schnitzel mit Pommes, die auf den Teller wanderten, sind es heute pflanzenbasierte Gerichte in all ihrer Vielfältigkeit. Alexander Zim-
mer fasst es dementsprechend kurz zusammen: „Wenn ich heute schlecht esse, fühle ich mich nicht gut!“ Es ist kein Geheimnis, dass Geschmacksverstärker, Fette oder Zucker unserem Körper nicht unbedingt guttun. Schnell war die Idee geboren, ein Restaurant zu eröffnen, das eine neue Perspektive eröffnet, nämlich dass Essen deutlich mehr kann als nur gut schmecken. „Nach dem Genuss unserer Gerichte fühlt man sich besser“, fasst Zimmer die Philosophie ihrer Küche zusammen. Eine wichtige Inspirationsquelle ist für sie ihr Küchenchef Benjamin Reed, der in der Vergangenheit bereits im Prinz-Carl-Hotel mit seinen Kreationen verführte. Das Konzept ist dabei im Grunde recht simpel. Acht Bowls, also Gerichte, die in einer Schale gereicht werden, bietet das Restaurant als Grundpfeiler an. Leckere Kombinationen aus mediterran, asiatisch, aber auch mit Einflüssen der deutschen Küche, die von Reed zu neuen Geschmackserlebnissen verbunden werden. Bereits die schiere Farbenpracht der Zusammenstellungen aus ausgewählten, regional verfügbaren Zutaten verführt die Sinne. Beim ersten Testessen zeigten sich ausnahmslos alle Beteiligten begeistert. Da man allerdings nicht mit missionarischem Eifer die Kunden von den Vorzügen der veganen Küche überzeugen möchte, muss auch niemand auf Hühnchen oder leckeren Fisch verzichten. Der besondere Clou an dem Angebot: Man kann sich die Gerichte, basierend auf den acht Bowls, aus den vorhandenen Zutaten individuell zusammenstellen. Wert legen sie auch darauf, dass das Getränkeangebot ebenfalls aus der eigenen Küche kommt. Das alles versprechen sie zu fairen Preisen, die sich jeder leisten kann. Wir freuen uns auf jeden Fall jetzt schon! Text: Dennis Dirigo, Foto: Best Joyz
Restaurant & Gästehaus Bicking Restaurant „Zum Alten Weinkeller“ Hauptstraße 4 | 67294 Gauersheim | Telefon: 06355-2593 Ein weitläufiger Wein- und Biergarten lädt zum Verweilen ein. 7 Abende die Woche ab 17:30 Uhr geöffnet mit wechselnden Angeboten. WO! 06 | 20
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Fränkische Bierspezialitäten erobern GEGROS Markt in Pfiffligheim Der Getränke- und Bierspezialist in der Alzeyer Straße führt inzwischen fast 300 Sorten Bier. Marktleiter Mario Eichner, ein gebürtiger Franke, fühlt sich dem Bier aus seiner alten Heimat immer noch stark verbunden und setzt alle Hebel in Bewegung, um immer mehr fränkische Spezialitäten nach Worms zu holen. Besonders haben es ihm die Biere aus der fränkischen Schweiz angetan, im Dreieck zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth gibt es die höchste Brauereidichte der Welt. Gerade sind wieder 17 neue Sorten eingetroffen, darunter auch drei Rauchbiere, die nicht ganz so intensiv schmecken wie das berühmte Bamberger Schlenkerla (das es natürlich auch vorrätig gibt): WEIHERER RAUCHBIER, von der Staffelberg-Bräu das LOFFELDER QUERKERLA und WAGNER KUCKUCK RAUCHBIER. Des weiteren kam aus Forchheim das GREIF SCHLÖBBERLA, ein untergäriges Landbier, malzaromatisch, vollmundig und karamellbetont. Interessant ist auch das Braurausch Kellerbier von EICHHON & WAGNER, ein naturtrübes, kaltgehopftes, bersteinfarbendes Kellerbier welches mit drei verschiedenen Malzsorten gebraut wurde. Aus dem Landkreis Bamberg gibt es das OTT OBALADARA aus dem Leinleitertal und aus Bamberg direkt das FÄSSLA BIER. Auch ein Braunbier von der Schinner Brauerei aus Bayreuth und ein Rotbier von der Wagner-Bräu Kemmern sind vorhanden. Etwas ganz anderes ist das WEIHERER SCHWÄRZLA von der Kundmüller Brauerei, eine fränkische Antwort auf ein englisches Stout. Im Glas zeigt sich feinporiger, cremefarbener Schaum auf tiefschwarzem, obergärigen Bier. Feine Röstaromen nach Kaffee und Dörrzwetschgen lassen auf das schließen, was im Geschmack folgt: Dunkle Schokolade, und getrocknete Rosinen eingebettet in einen schlanken Körper mit angenehmer Bittere. Wer es lieber regional mag, findet auch alle Sorten der Braumanufaktur Sander aus Worms, die zum Brauereipreis verkauft werden. Des weiteren gibt es Biere von der Privatbrauerei Gebr. Mayer aus Oggersheim, die noch mit offener Gärung arbeiten. Kommen Sie einfach mal vorbei und bringen ein bisschen Zeit mit. Lassen Sie sich von der Vielfalt inspirieren und erfahren Sie die ein oder andere interessante Geschichte zu den verschiedenen Bieren.
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„Es sind die Maurer und Zimmerleute, die Landschaftsgärtner, die Dachdecker und Straßenbauer. Und vor allem auch die, die für den Nachschub auf dem Bau sorgen: die Beschäftigten der Baustoff-Industrie. Sie alle halten einen zentralen Wirtschaftszweig in Worms am Laufen. Denn wer auch in der Krise für mehr Wohnraum und funktionierende Straßen sorgt, der baut mit seinem Job ein Stück an der Zukunft. Damit leisten Bauleute einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, so Rüdiger Wunderlich von der IG Bauen. „Handwerker sind extrem gefragt – auch in Zeiten von Corona“, so der Bezirksvorsitzende der IG Bauen. Und das gilt, obwohl sich die Zeiten ändern. Zwar werden in einer zunehmend digitalisierten Welt zukünftig Software-Entwickler/in, IT-Systemelektroniker/in oder Informatikkaufleute gefragt sein, gleichzeitig werden aber auch klassische Handwerksberufe nicht aussterben. Wer eine verstopfte Toilette hat, wird auch in 20 Jahren noch eine Kanalreinigung beauftragen und bei Problemen mit der Heizung muss auch zukünftig ein Heizungsinstallateur ran. Wie sich aber auch diese Berufsfelder verändern, zeigt das Beispiel Anlagemechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Vereinfacht gesagt sorgen Anlagemechaniker dafür, dass das Wasser läuft. Die Aufgaben dahinter sind jedoch sehr komplex und die Projekte werden durch die Digitalisierung immer anspruchsvoller. Smart Homes, moderne Bäder, Solaranlagen, kleine und große Heizungsanlagen – Installateure und Heizungsbauer realisieren komplexe technische Systeme und haben viel Kontakt mit Menschen. Der Wunsch nach mehr Umweltschutz, das Streben nach Energieeinsparung und neue Technologien machen fachkundige Berater bei jedem Bauvorhaben unerlässlich. Der Boom der Baubranche und der große Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen haben diesem abwechslungsreichen Beruf zudem gehörig Aufwind verschafft. Auch die Arbeit von Fliesenlegern, Monteuren oder Elektronikern wird weiterhin gefragt sein, während die Tech-Branche unaufhörlich weiterwächst und jede Menge technische Berufe mit Zukunft bietet. So kann man als Ingenieur/ in bzw. Maschinenbauer/in an Maschinen, Robotern oder selbstfahrenden E-Autos tüfteln, die die Arbeitsprozesse des Betriebes erleichtern. Im Bereich Wind- und Solarenergie warten Berufe wie Fachkraft für Solartechnik, Energietechniker/in oder Anlagenmechaniker/in.
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BERUFE IM WANDEL DER ZEIT
Selbst der ohnehin schon sehr abwechslungsreiche Beruf Raumausstatter/in hat sich durch den Einsatz von modernen Technologien stark gewandelt. Hier ermöglichen 3D-Skizzen eine realitätsnahe Vorschau von Innenausstattungen oder das Arbeiten mit sogenannten Augmented-Reality-Brillen, mit denen Kunden die 3D-Welten ihrer neuen Einrichtung begehen können. Das gilt auch für den Beruf Stuckateur/ in. Kunsthandwerklich erschaffen Stuckateure Stilelemente und arbeiten an der Restaurierung von Denkmälern mit. Am Bau spielen sie eine elementare Rolle: Gute Aussichten bringt die Digitalisierung
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auch für diese Handwerkskunst. Stuckateure arbeiten klassisch und sehr vielseitig. Egal ob Wände, Decken, Fassaden, Innen- und Außenputz – beim Bau und bei der Restaurierung von Gebäuden geht kaum etwas ohne sie. Der Boom des 3D-Drucks, der seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat, verschafft den Stuckateuren neue Gestaltungsmöglichkeiten und vereinfachte Arbeitsabläufe. Eine Weiterbildung zur Fachkraft für 3D-Drucktechnologien (IHK) ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Während die Corona-Pandemie verschiedene Teile der deutschen Wirtschaft stark getroffen hat, halten sich die Auswirkungen auf die Baukonjunktur bislang noch in Grenzen. In Krisenzeiten hat sich die Baubranche als resistent erwiesen, weshalb Handwerksberufe für Jugendliche zunehmend wieder an Bedeutung gewinnen.
dustriemechaniker/innen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller produzierenden Wirtschaftsbereiche.
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MECHATRONIKER/IN: Kaum ein Unternehmen aus Industrie und Handel kommt ohne sie aus: Roboter. Tatsächlich ersetzen sie die arbeitenden Menschen aber nicht, sondern unterstützen diese in immer komplexer werdenden Arbeitsabläufen. Mechatroniker haben die zentrale Aufgabe, die fehlerfreie Funktionsweise dieser Geräte voller High-Tech zu sichern und werden somit überall dort gebraucht, wo es Maschinen gibt – also nahezu überall.
ISOLIERFACHARBEITER/IN / INDUSTRIE-ISOLIERER/IN: Dass man Wände dämmt, um die Wärme im Haus zu speichern und es vor Kälte zu schützen, ist jedem klar. Dass auch Rohrleitungen, Apparate oder Behälter gedämmt werden müssen, weiß nicht unbedingt jeder. Schließlich wird so dafür gesorgt, dass eine Heißwasserleitung nicht unnötig viel Energie verliert. In der dreijährigen Ausbildung zum Industrie-Isolierer spezialisierst du dich auf die Industrieisolierung und lernst, wie du mit unterschiedlichen Dämmstoffen beispielsweise große Anlagen in Kraftwerken isolierst. Da es sich um eine Stufenausbildung handelt, absolvierst du vorher die zweijährige Ausbildung zum Isolierfacharbeiter. INDUSTRIEMECHANIKER/INNEN stellen Bauteile und Baugruppen für Maschinen und Produktionsanlagen her, richten diese ein oder bauen sie um. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse und übernehmen Reparatur- und Wartungsaufgaben. Industriemechaniker/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. In-
ELEKTRONIKER/IN FÜR AUTOMATISIERUNGSTECHNIK: Du liebst es, in feinster Kleinstarbeit komplexe Probleme zu lösen? Dann solltest du unbedingt die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik in Betracht ziehen, denn danach kannst du jeden Tag hochkomplexe, rechnergesteuerte Industrieanlagen einrichten. Du hast also ganz viele Einzelteile, die es so zusammenzusetzen gilt, dass sie am Ende ein automatisch arbeitendes Gesamtsystem bilden. Klingt interessant? Ist es auch! Für eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik solltest du gute Kenntnisse in Mathematik und Informatik mitbringen, damit du die komplexen Zusammenhänge auch verstehst.
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Fächern Grafik, Webdesign, Fotografie und Filmproduktion, bietet die reformierte HBF Mediendesign App-Design, Animation und Special Effects, Verpackungsdesign und 3DModelling als Unterrichtsfächer an. Das halbjährige Praktikum hilft dabei, die erworbenen Kenntnisse direkt praktisch anzuwenden. Wer seine Kreativität mit digitalen Instrumenten verbinden möchte, erhält in der HBF Mediendesign beste Voraussetzungen für den Berufsstart oder ein anschließendes Fachhochschulstudium.
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Neulich im Heimkino
Filmecke
GESEHEN VON DENNIS DIRIGO
Knives out – Mord ist Familiensache WO! Wertung: ★★★★★★ (unterhaltsam)
WO! Wertung: ★★★★★★ (herausragend)
Deutschland 2019
Deutschland 2019
REGIE DARSTELLER
REGIE DARSTELLER
LAUFZEIT FSK
Rian Johnson Daniel Craig, Ana De Arma, Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Don Johnson, Toni Collette 131 min. ab 12 Jahren
Mit seinem vorletzten Film „Star Wars – The last Jedi“ sorgte Regisseur Johnson für viel Aufregung und spaltete mit dem Ergebnis sein Publikum. Wie macht man weiter, wenn man zuvor im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand? Johnson entschied sich dafür, es eine Nummer kleiner anzugehen und drehte einen klassischen Detektivkrimi ganz in der Tradition der großen Agatha Christie. Die Ausgangssituation: Eine Familie, die finanziell abhängig ist von ihrem reichen Oberhaupt, dem Schriftsteller Harlan Thrombey, feiert dessen 85. Geburtstag. Am nächsten Morgen wird er mit durchschnittener Kehle vorgefunden. Ein die Polizei begleitender Detektiv übernimmt die Untersuchung, befragt die Angehörigen und stolpert schon bald über ein Motiv, das alle eint: Habgier. Sich der konservativen Prämisse seiner verehrten Vorbilder bewusst, peppt Johnson seine Mördersuche mit allerlei inszenatorischen Ideen auf, von denen manche gelungen sind und andere weniger. So wirkt es ein wenig abstrus, dass die Pflegerin des Verstorbenen darunter leidet, sich ausdrucksstark übergeben zu müssen, wenn sie die Unwahrheit sagt. Gelungener ist der erzählerische Kniff, bei den Verhören immer wieder Szenen gegenzuschneiden, in denen man sieht, was wirklich geschah. Zwar hat der Zuschauer dadurch einen kleinen Wissensvorsprung, dennoch gelingt es dem Regisseur, der auch das Drehbuch schrieb, einige Haken einzufügen, die zu mal mehr und mal weniger überraschenden Storywendungen führen. Das prominente Ensemble ist zumeist entgegen des üblichen Images besetzt und unterhält mit bester Spiellaune, sodass man dem altbackenen Treiben gerne zuschaut. Lediglich Daniel Craig als meisterlicher Detektiv mit dem klingenden Namen Benoit Blanc möchte sich nicht so ganz in das runde Bild einfügen. Fazit: Johnsons traditionsbewusster Detektivkrimi wirkt wie eine notwendige Atempause eines Regisseurs, der kurz zuvor im Auge des Publikumssturms war. Kurzweilig und elegant erzählt ist der Film keiner für die Ewigkeit, aber ein netter Zeitvertreib für einen Heimkinoabend, der zum Mitraten einlädt. WO! 06 | 20
Systemsprenger
LAUFZEIT FSK
Nora Fingscheidt Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Melanie Straub
118 min. ab 12 Jahren
Der Film „Systemsprenger“ war der große Abräumer bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Filmpreises, selbstverständlich unter Abwesenheit von Publikum und Preisträgern. Genau genommen müsste der Film eigentlich „Systemsprengerin“ heißen, da im Mittelpunkt der Geschichte die zehnjährige Benni steht, die regelmäßig im hohen Bogen aus den Pflegeheimen fliegt, in denen sie leben soll. Gemeint sind mit diesem Begriff in der Jugendhilfe junge Menschen, die durch alle Raster fallen. Durch die extremen Verhaltensauffälligkeiten gefährden sie andere, in der Familie können sie nicht mehr leben und für die Psychiatrie sind sie zu jung. Benni beweist gleich in den ersten Minuten des Films, warum ihr dieses Etikett anheftet. Benni prügelt, zerstört Spielsachen, schimpft wie eine Erwachsene und haut schon mal den Kopf ihrer Sitznachbarin auf den Tisch, weil die über sie gelacht hat. Eigentlich will Benni aber nur zu ihrer Mutter, die zwei weitere Kinder hat und mit der ältesten Tochter hoffnungslos überfordert ist. Es ist der buchstäbliche Schrei nach Liebe. Beim Einzug in ein neues Heim erklärt die Betreuerin dem neuen Erzieher, dass Benni in frühen Jahren vom damaligen Lebensgefährten der Mutter gequält wurde, in dem er ihr eine Windel über das Gesicht stülpte, bis sie keine Luft bekam. Seitdem ist das Mädchen traumatisiert und tut sich schwer, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. „Systemsprenger“ ist alles andere als leichte Kost. Im Gegenteil, selten wurden die Folgen von Missbrauch so schonungslos gezeigt, ohne den im deutschen Kino so beliebten pädagogischen Zeigefinger zu erheben. Stattdessen ist der Film eine knallharte Studie, die zeigt, dass Menschen ihre Wut nicht selbst machen, sondern die Folge anderer Grausamkeiten sind. Preisgekrönt ist zurecht die Leistung der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten ebenfalls zehnjährigen Helena Zengel, die jede Minute des Films dominiert und sprachlos zurücklässt. Fazit: Selten war ein Film so direkt, emotional und schmerzhalft wie dieser. „Systemsprenger“ geht nach und beeindruckt. Ein kleines Meisterwerk.
LITERATURECKE BÜCHER AUS DER REGION
Gelesen von Dennis Dirigo Worms zum Verlieben Orte, Menschen, Stadt(er) leben. 99 Tipps
Autor: Regina Urbach Worms-Verlag 17.- Euro | 216 Seiten ISBN: 978-3-945782-59-0
Verbandsgemeinde Eich Erleben. Genießen. Verstehen
Herausgeber: VG Eich 19,99 Euro | 60 Seiten Erhältlich über VG Eich, Ortsverwaltungen und verschiedene Geschäfte in der VG
Die Autorin Regina Urbach ist, wie man hier so schön sagt, eine Zugezogene. Es war dann auch nicht die Liebe auf den ersten Blick, die sie für Worms empfand. Wie sie selbst in diesem jüngsten Worms-Buch schreibt, war es erst der anderthalbe Blick, der die Romanze zwischen ihr und der ältesten Stadt Deutschlands entfachte. Gebündelt hat sie ihre Liebe auf 216 Seiten und unterteilt in 99 Orte, die einen überraschenden Blick auf die Stadt bieten sollen. Natürlich finden sich unter den 99 Orten für Wormser jede Menge Wohlbekanntes, wie das Herrnsheimer Schloss mit seinem Park, das Backfischfest oder den Judenfriedhof „Heiliger Sand“. Urbach belässt er aber nicht bei den üblichen historischen Beschreibungen, sondern führt mit ihrem ganz persönlichen Blick durch diese Orte, erzählt Anekdoten, lässt den Leser teilhaben an den vielfältigen Veranstaltungen und erinnert auch mal an längst vergessene Feste, wie das Drachenfest, das in den frühen Nuller-Jahren rund um den Marktplatz stattfand und längst eine Wiedergeburt verdient hätte. Zugleich erzählt sie in diesem Text, wie es im gesamten Raum Worms zu den kunstvoll gestalteten Drachen aus glasverstärktem Polyester kam. Natürlich gibt es auch einen Streifzug durch das kulinarische Worms, abseits der bekannten Lokalitäten. So lernt der Leser etwas über die lukullischen Reize des indischen Restaurants Punjabi-Haus oder der kleinen Kaffeerösterei LÀrte del Caffé. Zu einem Rundgang durch die Stadt gehört aber auch ein entspannter Einkaufsbummel, der in kleine inhabergeführte Geschäfte wie Hut und Robe oder die magisch verträumte Buchhandlung Aquarius führt und bei dem sich auch Zeit findet, den auf Vereinsbasis geführten Unverpacktladen Lotte & Klara vorzustellen. Wie schnell allerdings ein Buch Opfer der Zeit sein kann, zeigt sich an den beiden vorgestellten Lokalitäten Café L und Der Weinladen Borgnolo, die unlängst erklärt haben, ihre Pforten nicht mehr zu öffnen. Das ändert aber nichts an dem lesenswerten Buch, das für Touristen ein Muss und für Wormser eine perfekte Ergänzung ist, ihre hoffentlich wohlgeschätzte Stadt noch ein bisschen besser kennenzulernen.
Im Vorwort des Buches schreiben Maximilian Abstein, Bürgermeister, und Dirk Weißbach, 1. Vorsitzender Touristikverein VG Eich e.V., dass der Bildband eine Einladung sein soll, sich auf eine spannende und unterhaltsame Reise, die fünf Ortschaften umfasst, durch die Verbandsgemeinde Eich zu begeben. Die Bilder, die zumeist bei strahlend blauem Himmel aufgenommen wurden, unterstreichen tatsächlich die Vielseitigkeit dieser Region und verbreiten Lust, diese erneut zu erkunden. Tatsächlich schafft es das Buch, allseits bekannten Orten wie Eich, Gimbsheim etc. und deren Landschaft, neue Perspektiven abzugewinnen. Beim Betrachten überträgt sich schnell die Ruhe, die die Orte – wie der Eicher See, das Naturschutzgebiet Eich-Gimbsheim oder die allgegenwärtigen Weinberge – auf den Leser verströmen. Zugleich vermitteln sie einen pittoresken Charme der Ortschaften. Zwischen den geschmackvollen Bildern kommen auch immer wieder die unterschiedlichsten Personen zu Wort, wie die Seniorin Ilse Hübner, die über Lieblingsplätze in Alsheim erzählt, zu denen ihr Garten mit einem reichbestückten Quittenbaum gehört. Maximilian Abstein, der zweitjüngste hautamtliche Bürgermeister in Rheinland-Pfalz, verrät, dass der Bechtheimer Hohl mit seiner ganz eigenen Magie ein Ort ist, an dem er auftanken kann. Die Idee zu dem Buch kam den Verantwortlichen, als man die Homepage neu gestaltete. Um möglichst vielseitige Eindrücke zu bekommen, startete man einen Aufruf, Bilder einzureichen. Am Ende waren es stolze 1.040 Fotos. Zu viel für die Homepage, aber zu schade, sie im Archiv zu verstecken. Sigrid Krebs, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit VG Eich, hatte schließlich die schwierige Aufgabe, ihre Verbandsgemeinde repräsentativ auf 60 Seiten abzubilden. Am Ende des Buches muss man ihr bescheinigen, dass dies gelungen ist.
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WO! SPORT FUßBALL
Saisonabbruch
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Geisterspiele
In den unteren Klassen wurde die Saison 2019/2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen, d.h. auch für Wormatia Worms endet die erste Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar nach dem Abstieg aus der Regionalliga vorzeitig. Dagegen behaart die Bundesliga auf ihre Sonderstellung und führt von 16. Mai bis 27. Juni die restlichen neun Spieltage durch. Das kann man gut finden – muss man aber nicht.
Wäre es nach den Fans der Vereine gegangen, hätte man die Saison auch in der Bundesliga abbrechen können. Bereits frühzeitig hatten sich Fanverbände positioniert und sich gegen einen Neustart mit Geisterspielen ohne Zuschauer ausgesprochen. Von daher stehen hinter dem Neustart in erster Linie wirtschaftliche Interessen, denn ein Bundesligist ist heutzutage ein Millionenunternehmen, das bei einem kompletten LockDown genauso betroffen ist wie andere Wirtschaftszweige. Wenn man aber hört, dass ein Verein wie Schalke 04 bereits wenige Tage nach dem Ausbruch der Corona-Krise von der Insolvenz bedroht war und erst durch die Fernsehgelder von Sky (vorübergehend) gerettet wurde, dann läuft in diesem System einiges falsch. Auch Borussia Dortmunds Präsident Watzke gehörte zu den Fürsprechern einer Fortsetzung der Saison, denn auch der BVB kann sich als Aktiengesellschaft keinen monatelangen Stillstand leisten. Trotzdem muss man selbst als eingefleischter Fußballfan fragen, ob sich der Fuß-
ball in Zeiten von Corona nicht zu wichtig nimmt. Während die EM oder die Olympischen Spiele frühzeitig abgesagt wurden, andere Länder längst den Saisonabbruch erklärt haben und im Sommer keinerlei Festivitäten in Deutschland stattfinden dürfen, beharrt ausgerechnet die Bundesliga auf eine Sonderstellung und führte dafür 25.000 Corona-Schnelltests in kürzester Zeit durch. Wie Fußball in Zeiten von Corona aussieht, davon können sich die Fußballfans in ganz Deutschland seit 16. Mai selbst überzeugen. Man sieht Spieler des BVB, die ihren Derbysieg gegen Schalke vor einer leeren Südtribüne feiern, Social Distancing beim Jubeln und Interviews mit Trainern, die Atemschutzmasken tragen. Und wenn die Saison 2019/2020 (außer)planmäßig am 27. Juni enden sollte, wird man eine Meisterfeier ohne Publikum erleben. Dass die Zuschauer bei einem emotionalen Sport wie dem Fußball wichtiger sind, als dies selbst vermeintliche Experten glaubten, wird nicht nur an der fehlenden Atmosphäre deutlich, sondern vor allem an der Bilanz der bisherigen Spiele.
Denn bisher waren es hauptsächlich die Auswärtsteams, die Siege einfuhren, während die sonstige Heimstärke vieler Teams ohne Zuschauer völlig verpuffte. Da verlor selbst ein Spitzenspiel wie Dortmund gegen Bayern erheblich an Faszination, als statt 80.000 heißblütigen BVB-Fans nur eine Handvoll Funktionäre im Stadion saßen. Ohne Zuschauer wirkten die Spiele wie ein Treffen von 22 Männern in kurzen Hosen, die sich auf einem Sportplatz zum Kicken verabredet haben. Bei aller Liebe, aber so wichtig ist der Fußball nicht, dass man sich diese unwürdigen Geisterspiele vor leeren Rängen antun muss. Stattdessen bleibt zu hoffen, dass so mancher Verein, der aktuell Durchschnittsspielern Millionengehälter zahlt, die Corona-Krise nutzt, um darüber nachzudenken, wie weit man dieses Millionengeschäft Fußball noch ausufern lassen will. Sonst geht das Interesse an der „schönsten Nebensache der Welt“ ganz schnell verloren. Im Moment ist man auf dem besten Weg dahin. Text: Frank Fischer
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manchmal ist es schon faszinierend, wie sich eine Gesellschaft in kürzester Zeit verändern kann. Vor nicht mal acht Wochen stand unsere Stadt still. Ausgangssperre, Lockdown, die totale Unsicherheit, wie es weitergeht. Das war eine Ausnahmesituation für jeden von uns. Jetzt, Anfang Juni, sitzen die Menschen in den Biergärten und Eiscafés, Kultur gibt es per Streaming oder für die Hartgesottenen im Autokino bei 30° C Innentemperatur. Die Kontaktsperre gibt es weiterhin, ob sich wirklich darangehalten wird, ist zumindest zweifelhaft. Corona-Demonstrationen gibt es plötzlich, Verschwörungstheorien machen in den sozialen Medien die Runde und eine Lockerung nach der Nächsten wird gefordert. Ist das Virus vorbei? Man weiß es nicht. Ich sitze zu Hause und denke nach. Wie wird die Zeit danach aussehen? Werde ich von Kunst noch leben können? Wie wird die Gesellschaft aussehen, in der wir zukünftig leben? Alles wie es war oder doch ganz anders? Mache ich mir Sorgen? Vielleicht. Jedenfalls werde ich jedes Mal, wenn ich ernsthaft über all das nachdenke, nervös. Ich möchte weglaufen, regelrecht fliegen und würde gerne in der Kristallkugel sehen, was als Nächstes passiert. WO! 06 | 20
Andere machen sich Gedanken über eine mögliche Inflation, über den Werteverfall und wie man denn am Besten sein Geld vor der bösen europäischen Union in Sicherheit bringt. Während all diesen Gedanken über die Welt in meinem Kopf kreisen, gehe ich seelenruhig ins Eiscafé, fülle ordentlich meinen Zettel aus und lache innerlich, wie absurd diese Zeit ist. Ein Sommermärchen. Viele Grüße Jim Walker Jr.
PS: Wenn wir dieses Jahr kein Backfischfest haben? Sollen wir dann wenigstens einen Backfischfestblog drehen? Ein Best-Of der Wormser Biergärten und deren Trinkkultur?
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Teil 88: Verschwörungen
SAGEN SIE MAL, HERR BIMS?
Ich will heute ausnahmsweise mal ehrlich zu Ihnen sein. Nur von mir erfahren Sie, was wirklich hinter dem Coronavirus steckt. Als SARS-Cov-2 in einem Chinesischen Labor gezüchtet wurde, um es danach auf einem Tiermarkt in Wuhan auszusetzen, konnten die geheimen Weltmächte nicht einmal ansatzweise ahnen, dass ihnen ausgerechnet Xavier Naidoo auf die Schliche kommen würden. Deshalb wird Bill Gates auch bald anordnen, dass Alte, Kranke, Kinder, Berufstätige und Frauen ihr Haus in diesem Jahr nicht mehr verlassen dürfen. Und zwar weltweit. Nun aber genug der Ehrlichkeit, kommen wir zu den Verschwörungstheorien. Zum Beispiel, dass das größte deutsche Telekommunikationsunternehmen mal eben die Daten all ihrer Kunden herausgegeben hätte, um der Stasi, äh der Bundesregierung, ein besseres Tracking ihrer Bürger während des Lock-Downs zu ermöglichen. Wenn Sie sich also zukünftig heimlich mit ein paar Bekannten im heimischen Garten treffen, müsste ihr Nachbar nicht mal mehr die Polizei rufen, da Sie anhand Ihres Handys längst geortet wären. So ein Quatsch, das würde die Telekom doch nie machen. Wir sind hier schließlich nicht in der DDR. Außerdem würde der gute alte George Orwell bei solchen Verschwörungstheorien in Dauerschleife in seinem Grab rotieren. Irgendwelche Schwurbler erzählen derzeit auch die Geschichte von einem deutschen Luftfahrtunternehmen, das in guten Zeiten seine Gewinne auf den Cayman-Inseln geparkt hat und in Krisenzeiten den Staat um Hilfe bittet. Kompliment deshalb an den Vorstand eines Unternehmens, das an der Börse gerade mal noch vier
Milliarden Euro wert ist, weil der satte neun Milliarden vom Staat abstauben konnte. Zum Glück hat Bill Gates nicht Wind von diesem Schnäppchen bekommen, sonst hätte er auch noch die Lufthansa gekauft. Dabei fliegt der gute Bill bereits 200.000 Flugmeilen pro Jahr mit seinem Privatjet durch die Gegend und bläst dabei so viel CO 2 in die Atmosphäre wie 10.000 durchschnittliche Personen. Darauf angesprochen, wie sich das mit seinem Engagement für die Überwindung der Klimakrise verbinden lasse, bezeichnete Gates das Ausmaß seiner Flugreisen als „guilty Pleasure“. Ein „schuldiges Vergnügen“ ist vergleichbar mit „Geld verprasst“ „im Puff erwischt worden“, „besoffen sein“ oder einfach gesagt: „Ich mache mich schuldig, aber es macht halt Spaß…“ Für den Lacher des Monats sorgte aber ein anderer Amerikaner, Präsident Donald Trump höchstpersönlich, mit seinem Satz: „I know more about Corona-Viruses than anybody“. Das war aber noch nicht der Lacher, sondern die Antwort des Reporters: „Sorry Sir, this isn't syphilis.“
EIN BISSCHEN SPASS MUSS SEIN… Apropos Spaß. Viele Leser/innen haben mich darum gebeten, in diesen trostlosen Zeiten wieder mehr Spaß und Frohsinn zu verbreiten. Deshalb versuch ich es einfach mal mit einem Witz, der, verflixt, ja doch wieder was mit Corona zu tun hat: Also der geht so: „Chuck Norris hatte Kontakt mit dem Coronavirus. Jetzt muss das Coronavirus 14 Tage in Quarantäne.“ Das wäre ja praktisch, wenn
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Überall in Deutschland finden „Anti-Corona-Demos“ statt und hierbei erblühen die wildesten Verschwörungstheorien. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, was halten Sie denn von all diesen Verschwörungen?“
wir nicht auf einen Impfstoff warten müsste, sondern einfach Chuck Norris das Problem für uns erledigen würde. Okay, noch ein Witz: „Ein Schwarzafrikaner checkt am Flughafen ein und legt seinen Ausweis vor, darin klebt ein Passfoto von Leonardo di Caprio. Der Mann am Flughafen wird nervös und greift zum Telefon: „Chef, Sie haben doch mehr Allgemeinbildung wie ich: Ist die Titanic damals untergegangen oder abgebrannt?“ Ich bin davon überzeugt, dass meine treuen Leserinnen und Leser genauso empört wie ich reagiert haben, als ich diesen rassistischen Witz zum ersten Mal hörte. Völlig zu Recht sind Sie etwas irritiert, denn etwas weiter oben faselt der Herr Bims irgendwas von Verschwörungstheorien und jetzt so eine rechte Kacke. Dann aber habe ich den Witz am Telefon meinem alten Freund Mutombo aus Simbabwe erzählt, dessen lautes Lachen auch heute noch in meiner Ohrmuschel klingelt: „Super Witz, Bims, du Nazischwein!!“ schallte es mir aus 13.000 Kilometern Entfernung entgegen. Und da erkannte ich, dass man auch mal lachen kann, wenn es nicht so ganz politisch korrekt ist. Wer also eben bei dem Witz heimlich gekichert hat, ist an dieser Stelle von dem Vorwurf freigesprochen, ein rechter Verschwörungstheoretiker zu sein. „Ein bisschen Spaß muss sein!“ sang schon einst der großartige Roberto Blanco und der ist genauso schwarz wie mein Freund Mutombo aus Simbabwe. Mit politisch korrekten Grüßen, Ihr Bert Bims WO! 06 | 20
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