12job Magazin 2010/11

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AUSBILDUNG & STUDIUM 2010/11

Mit freundlicher Unterst端tzung von:

Was ist Ausbildungsreife?

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Darauf legen Betriebe Wert

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Hol den Turbo raus: Ausbildung plus Studium

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Inhalt

www.12job.de Grußworte

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Ausbildung News & Trends vom Ausbildungsmarkt Informieren & Orientieren Schulische Ausbildungsmöglichkeiten und Vorbereitungsmaßnahmen Berufsporträt: Bauhandwerk Berufsporträt: Fachkraft für Veranstaltungstechnik Berufe im Nahrungsmittelhandwerk Berufe rund um das gute Aussehen Richtig bewerben Musterbewerbung Was die Schule nicht lehrt - Berufsvorbereitung, soft skills bei der Vorstellung

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Studium Ausbildung oder Studium? News & Trends vom Studium Hochschulausbildung im vereinten Europa - der Bachelor soll’s richtem Das Studium im Bereich Technik & Naturwissenschaften Das Studium im Bereich Recht, Wirtschaft & Administration Das Studium im Bereich Soziales & Gesellschaftswissenschaften Das Studium im Bereich Medizin & Gesundheitswesen Das Studium im Bereich Kunst, Kultur & Sprachen Studiengänge mit Zukunft Ausbildung von A - Z Studium von A - Z

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Ausbildungs- und Studiumsangebote Schulen & Weiterbildung Pflege- & Sozialberufe Ärzte Öffentlicher Dienst Banken & Versicherungen Dienstleistungen Rechtsanwälte & Steuerberater Einzelhandel Großhandel Handwerk & Industrie

Verlag: Münchner Wochenanzeiger Publishers Group GmbH Adresse (auch aller Verantwortlichen): Fürstenrieder Str. 7-11, 80687 München Telefon: 089/4 42 39 34-0, Fax: 089/4 42 39 34-7 Email: kontakt@12job.de Internet: www.12job.de Geschäftsführung: Herbert Bergmaier, Werner Dangl, Peter Kaiser Gesamtleitung Marketing & Publishing: Eveline Brandhofer (verantwortlich für den Anzeigenteil und den redaktionellen Inhalt) und Claudia Frießner Mediaberatung: Diana Brandl, Evi Wald Herstellung/Layout: CreAktiv komma münchen GmbH, Fürstenrieder Str. 5, 80687 München ©2010 für Texte, Fotos und von uns gestaltete Anzeigen beim Verlag.

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Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung. Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Zusatzpreisliste zu Nr. 64 vom 01.01.2009 Die allgemeinen Geschäftbedingungen können im Verlagsbüro eingesehen werden. Ausgabe: Februar 2010 Auflage: 35.000 ISSN-Nr.: 1614-3981 Print-Ausgaben erhältlich für: München, Berlin, Nürnberg Internet-Ausgaben: München, Berlin, Nürnberg, Hannover, Würzburg, Bonn, Frankfurt, Köln © 2010 für Texte & Fotos bei 12job®


Christian Ude

Peter Driessen

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern und des Bayerischen Industrieund Handelskammertages

Liebe Schülerinnen und Schüler,

Die Wirtschaft zählt auf jeden Bewerber

schon bald kommt auf Sie ein völlig neuer Lebensabschnitt zu, der viele Fragen aufwirft: Welcher Beruf passt zu mir? Wie kann ich erfolgreich ins Berufsleben starten? Welche Chancen habe ich am Ausbildungsmarkt?

Keine Krise, sondern starke Nachfrage nach zukünftigen Fachkräften sieht Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern

Aus Sicht der Stadt ist dazu festzustellen: Zwar hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auch in München spürbar verschärft. Besser sieht es dagegen auf dem Münchner Ausbildungsmarkt aus: Da sind die Chancen nach wie vor vergleichsweise gut, da ist die Zahl der Ausbildungsstellen immer noch deutlich höher als die Zahl der Bewerber. Was allerdings nichts daran ändert, dass gerade auch in München viele Ausbildungsstellen in bevorzugten Berufen hart umkämpft und die Anforderungen an die Qualifikation besonders hoch sind. Die Stadt engagiert sich deshalb in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus dem Bereich der beruflichen Bildung in vielen Projekten dafür, dass jungen Menschen ein möglichst großes Angebot an Hilfen bei der beruflichen Orientierung zur Verfügung steht. In den letzten Jahren konnte so ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut werden. Speziell auch für jene, die sich mit dem Einstieg schwertun. Doch die Orientierung ist nicht einfach angesichts von über 350 anerkannten Ausbildungsberufen. Umso wichtiger ist es deshalb, sich früh und umfassend zu informieren. Kompetente Unterstützung bieten hier z. B. das Berufsinformationszentrum BIZ und die Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Auch die Münchner Wochenanzeiger unterstützen mit ihrem Sonderheft „12job“ Jugendliche bei der Berufswahl. Ich begrüße diese Initiative ausdrücklich und wünsche Ihnen allen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben! Herzlichst, Ihr

Christian Ude

Auch wenn die Wirtschaft nicht mehr ganz so viele Ausbildungsplätze anbietet wie im Rekordjahr 2008: Die Betriebe lassen sich von den teilweise heftigen Einbrüchen bei Umsatz und Auftragseingängen nicht entmutigen und setzen weiter auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses. Wir haben heuer trotz Gegenwind immer noch mehr Lehrstellen und auch mehr Ausbildungsbetriebe als im ebenfalls starken Jahr 2007. In München gibt es daher auch 2009 mehr Ausbildungsplätze als Schulabgänger. Von einer Lehrstellenkrise kann keine Rede sein. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Wirtschaft braucht immer gute Mitarbeiter. Schon jetzt in der Krise befürchten die Betriebe den Fachkräftemangel im nächsten Aufschwung. Nur ein Drittel der Unternehmen verzichtet in diesem Jahr auf zusätzliche Azubis, weil die wirtschaftliche Lage zu unsicher ist. Als größtes Hemmnis wird hingegen nach wie vor der Mangel an passenden Bewerbern genannt. Fast zwei Drittel der Betriebe würden mehr Azubis einstellen, wenn die Noten der Schulabgänger besser und im Bewerbungsgespräch mehr Motivation und Leistungswille sichtbar wären. Die Wirtschaft schaut auch mit Sorge auf die ungünstige Bevölkerungsentwicklung. Die Abschlussjahrgänge der Schulen werden jeden Sommer kleiner. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Fachkräften. Die Lehrstellenlücke der vergangenen Jahren hat sich zu einer Bewerberlücke gewandelt. Bereits im vergangenen Jahr mussten die traditionellen Nachvermittlungsaktionen, bei denen noch kurz nach Beginn des Ausbildungsjahrs unversorgte Bewerber auf offene Stellen aufmerksam gemacht werden, in vielen Orten ausfallen. Es gab schlicht keine Interessenten mehr. Der Kampf um den Fachkräftenachwuchs ist aus Sicht der Betriebe also bereits voll entbrannt. Ich wünsche allen Schulabgängern, dass sie diese großartige Chance zu einem guten Start ins Berufsleben ergreifen. Wer Unternehmenspraktika nutzt, um den richtigen Ausbildungsberuf zu finden, und dann seine Bewerbung gründlich vorbereitet, dem stehen die Türen in die Betriebe weit offen.


Im Interview:

Im Interview:

Bernd Becking

Heinrich Traublinger

Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München

MdL Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern

Wie ist Ihre Einschätzung für den Ausbildungsmarkt 2009? Die konjunkturelle Entwicklung wird in diesem Jahr Spuren auch auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. Doch trotz der wirtschaftlichen Krise sind in München aktuell viele Ausbildungsstellen, z.B. im Dienstleistungs-, Pflegesowie im Hotel- und Gaststättenbereich gemeldet, die nicht alle besetzt werden können. Auch in der Gruppe der Mathe-, Informatik-, Natur- und Technik-Berufe besteht nach wie vor ein hoher Fachkräftebedarf. Also: Auch in schweren Zeiten bestehen Chancen für eine fundierte und zukunftsweisende Ausbildung. Welche konkreten Angebote bietet die Agentur für Arbeit München für junge Menschen? Wir setzen verstärkt auf intensive Beratung. Besonders wichtig ist uns, dass wir Absolventen aller Schultypen berücksichtigen. Diese Beratung kann vor Ort in persönlichen Gesprächen erfolgen, auf Wunsch gekoppelt mit Berufseignungstests. Unabhängig von der aktuellen Arbeitsmarktsituation stehen Ausbildungsplatzsuchende immer wieder vor gleichen Problemen. Welche sind das? Erstens: Bei einigen fehlt die erforderliche Ausbildungsreife, bei anderen reichen die schulischen Voraussetzungen nicht aus. Durch neue Technologien in der Arbeitswelt entstehen immer wieder neue Berufsbilder, die ein höheres Anforderungsprofil voraussetzen. Zweitens: Wir stellen immer wieder fest, dass die Berufsorientierung zu spät begonnen wird und zu einseitig erfolgt. Viele kennen von den über 350 Ausbildungsberufen nur wenige bzw. haben nur einen oder zwei „Traumberufe“. Bei allen Fragen der Berufsinformation und -orientierung können die Berufsberater der Agentur für Arbeit gezielt unterstützen und bieten sehr gerne ihre Dienste an. Wesentlich ist aber, sich frühzeitig, mindestens ein Jahr vor dem Abschluss, mit uns in Verbindung zu setzen. Woran scheitern Bewerbungen am häufigsten? Wichtig ist vor allem, das Unternehmen davon zu überzeugen, dass man in das „Team“ passen könnte. Das heißt, sich rechtzeitig umfassend über den angestrebten Beruf und das Unternehmen zu informieren. Die Arbeitsagentur bietet bei Bedarf kostenlose Seminare zum Thema: „Wie bewerbe ich mich richtig“ an. Ich darf allen jungen Lesern viel Erfolg beim Übergang von der Schule ins Berufsleben wünschen. Meine Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen Sie gerne dabei – und das kostenlos.

Im Handwerk sind Macher gefragt Welche Handwerksberufe sind am beliebtesten und wo sind die Chancen für Bewerber besonders gut? Es gibt zahlreiche interessante Handwerksberufe, bei denen die Technik nicht zu kurz kommt, nicht nur den Kraftfahrzeugmechatroniker, sondern beispielsweise auch Elektroniker oder Feinwerkmechaniker. Und die Mädchen sollten sich nicht nur auf Friseurin konzentrieren. Qualifizierter Berufsnachwuchs wird in allen Handwerksberufen gebraucht, egal ob am Bau oder in den Nahrungsmittelgewerken, um nur einige zu nennen. Es lohnt daher, auch über den Tellerrand zu blicken. Welche Karrieremöglichkeiten bietet das Handwerk? Wer mit Fleiß und Enthusiasmus bei der Sache ist, kann es weit bringen. Zunächst einmal hat jeder die Chance, nach der Lehre den Meistertitel zu erwerben und einen eigenen Betrieb zu gründen. Außerdem gibt es viele Fortbildungsmöglichkeiten im Handwerk, die als Karriereturbo wirken, wie z.B. den Betriebswirt (HWK). Außerdem können alle Meisterinnen und Meister in Bayern seit dem Wintersemester 2009/2010 studieren. Zudem können Gesellinnen und Gesellen mit mindestens dreijähriger Berufspraxis unter bestimmten Voraussetzungen ein ihrem Beruf verwandtes fachgebundenes Studium beginnen. Welche Dinge sollten Bewerber im Handwerk mitbringen? Zunächst einmal natürlich einen guten Schulabschluss. Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen sind ebenso wichtig – übrigens im gesamten Berufsleben. Ein Betriebspraktikum verbessert die Chancen. Dabei kann man herausfinden, ob der Beruf zu einem passt. Oft kommt auf diese Weise sogar ein Ausbildungsvertrag zustande, weil sich Lehrmeister und Bewerber/in bereits kennen.


Robuster Arbeitsmarkt in der Region München Recht robust präsentierte sich der allgemeine Arbeitsmarkt im Wirtschaftsraum München zum Jahresende 2009. Trotz weltweiter Krise und gleichzeitigem Wintereinbruch stiegen die Arbeitslosenzahlen nicht, sondern sanken im Gegenteil zum vierten Mal in Folge. Die Gründe dafür sehen Experten zum einen in der Kurzarbeit, zum anderen in der Tatsache, dass uns die Weltwirtschaftskrise noch nicht in vollem Umfang erreicht hat. Für das Frühjahr 2010 werden daher wieder steigende Arbeitslosenzahlen erwartet. Was bedeutet das für den Ausbildungsmarkt?

Betriebe bilden fleißig aus Die aktuelle Krise betrifft den Ausbildungsmarkt zunächst nicht direkt. Einerseits brauchen die Unternehmen auch für die Zeit nach der Krise qualifiziertes Personal. Das wissen sie und deshalb sparen sie zur Bekämpfung der aktuellen schwierigen Situation in der Regel nicht an der Ausbildung. Und andererseits ist der Arbeitsmarkt bei uns sehr dynamisch, wie es Experten nennen. Im Dezember 2009 etwa kamen mehr Arbeitslose wieder zu einer Beschäftigung als neue Arbeitslose sich meldeten. Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit München, Bernd Becking, sieht daher optimistisch ins Jahr 2010: „Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit gab es 2009 den geringsten Anstieg. Eine gute Ausbildung der Jugend ist notwendig und unverzichtbar, denn qualifizierte Fachkräfte werden auch in Zukunft dringend gebraucht. Wir sehen unsere Verantwortung für 2010 darin, jedem Jugendlichen mindestens ein akzeptables Angebot zu machen.“

Welche Fertigkeiten werden künftig gebraucht? Mit dem Übergang von der Erhöhung schulischer und beruflicher Qualifikationsanforderungen Produktions- zur WissensVeränderung der Tätigkeitsnachfrage 2004 - 2030 in % und Kulturgesellschaft verForschung, Entwerfen ändern sich die Tätigkeiten Werben, Marketing der Menschen in nächster Kunst, Journalismus Beraten, Informieren Zeit drastisch. Immer weniManagement, Leitung ger Berufstätige werden sich Gesundheit Erziehen, Ausbilden, Lehren mit der Produktion von NahGesetze, Vorschriften rungsmitteln oder Gütern Messen, Prüfen Reinigen, Abfall beschäftigen, immer mehr Schreib- und DV-Arbeit hingegen mit kreativen DinBewirten, Beherbergen Ein- und Verkaufen gen wie forschen, entwerSichern, Bewachen fen, werben, beraten oder Reparieren, Renovieren Fahrzeuge führen erziehen und lehren. Die Maschinen einrichten Grafik zeigt es deutlich: Die Fertigen, Be-, Verarbeiten Abbauen, Rohstoffe gewinnen Nachfrage nach landwirtAnbauen, Züchten schaftlichen Tätigkeiten -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 wird um über 40 Prozent in den nächsten 20 Jahren sinken, die nach forschenden und entwerfenden Betätigungen hingegen steigt fast um 40 Prozent. Im Klartext: Mit einem Hang zur Biologie entscheidet man sich heute fürs Labor und nicht für die Gärtnerei. Quelle: vbw 2008: 57 Datengrundlage: Mikrozensus

News & Trends

NEWS & TRENDS

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www.12job.de Ausbildungsvergütungen in 20 ausgewählten Berufen 2009 Durchschnittliche monatliche Beträge in Euro Binnerschiffer/-in 949 949 Maurer/-in 709 895

Mechatroniker/-in 821 842

Industriemechaniker/-in 796 838

Kaufmann/-frau f. Versicherungen u. Finanzen 831 831 Industriekaufmann/-frau 741 808

Verwaltungsfachangestellte/-r 738 738

Kaufmann/-frau im Einzelhandel 621 704 Kraftfahrzeugmechatroniker/-in 477 619 Koch/Köchin 462 589

Bürokaufmann/-frau 500 583 Gärtner/-in 460 578

Med. Fachangestelle/-r 573 573 Metallbauer/-in 402 561

Elektroniker/-in Energie- u. Gebäudetechnik 408 534 Tischler/-in 397 530 Bäcker/-in 390 478 Florist/-in 312 460

Friseur/-in 269 449

Maler/-in und Lackierer/-in 388 421 Westdeutschland

Ostdeutschland

Wer verdient was? Die Top-Verdiener unter den Auszubildenden sind Binnenschiffer, Maurer, Mechatroniker und Mechaniker sowie die Kaufleute im Versicherungs- und Finanzwesen. Zu den scheinbaren „Loosern“ zählen Maler, Friseure und Floristen. Dabei sollte man aber eines bedenken: Gerade in diesen Handwerksberufen ist der Schritt in die Selbständigkeit mit einem eigenen Betrieb vergleichsweise einfach zu realisieren. Die Eröffnung eines Blumenladens etwa erfordert ungleich weniger Kapital als die Einrichtung einer Kfz-Werkstatt.

Ausbildungsvergütungen nach Ausbildungsbereichen 2009 Durchschnittliche monatliche Beträge in Euro 656 751 740 739

Industrie und Handel Öffentlicher Dienst 482 588 429 556 571 573

Landwirtschaft Handwerk Freie Berufe

595 679

Insgesamt Westdeutschland

Ostdeutschland

Engagement soll sich lohnen Wer von Anfang an bei der Berufswahl aufs Geld schaut (was durchaus erlaubt ist), der orientiert sich an den Bereichen Industrie und Handel sowie Öffentlicher Dienst; hier sind die Ausbildungsvergütungen höher als in anderen Bereichen. Die Kehrseite: Hier sind auch die Strukturen und Hierarchien komplexer und bilden eventuell Hindernisse beim beruflichen Aufstieg. In einem kleineren Unternehmen im Handwerk oder bei den freien Berufen, kann man den Chef eventuell leichter von seinen Fähigkeiten überzeugen und bekommt nach der Ausbildung vielleicht mehr Verantwortung übertragen, die sich in der Regel auch aufs Gehalt auswirkt.

Wie Jugendliche Berufe beurteilen Büroberufe mit kreativer Tätigkeit (beispielsweise Werbung, Mediengestaltung, Design) gelten als besonders förderlich für das eigene Image und sind unter den Jugendlichen dementsprechend begehrt. Berufe, bei denen hingegen körperliche Arbeit, manuelles Geschick und soziale Tätigkeiten im Vordergrund stehen, haben das Nachsehen beim Ansehen. Das Grundproblem – nämlich die offenbar fehlende Würdigung der Arbeit in einigen gewerblich-industriellen Berufen – kann dabei durch neue Berufsbilder oder Berufsbezeichnungen nicht gelöst werden. Als hilfreich haben sich aber bereits in der Vergangenheit Unterhaltungsserien im Fernsehen erwiesen. Die Nachwuchssorgen mancher Branchen könnte so gesehen eine Vorabendserie mit einem Fensterputzer als jugendlichem Held, der eine junge Bäckerin zur Freundin hat, am besten lösen.

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Spiel des Lebens Jetzt wird’s ernst. In der Schulzeit war fast das ganze Leben wie von allein geregelt: Unterricht, Lernen, Prüfungen, Freizeit, Ferien und wieder Unterricht. Bis auf ein paar Entscheidungen zur Fächerwahl lief die Zeit wie in einer früheren Beamtenlaufbahn so dahin. Und wer brav seine Dreier und Vierer schrieb, wurde auch regelmäßig befördert – nämlich in die nächste Klasse. Besonderes Engagement musste man dabei nicht zeigen. Im Gegenteil: Die Coolsten waren doch immer die, die nie aufpassten, besonders desinteressiert taten und doch gute Noten hatten. Damit ist nun Schluss. Mit Dienst nach Vorschrift, hat es im Berufsleben noch keiner weit gebracht. Jetzt heißt es, Einsatzbereitschaft zeigen und die Anforderungen der Betriebe zu erfüllen. Doch wie sehen die aus?

Was erwarten Betriebe von Bewerbern?

Anstieg der Anforderungen an überfachliche Kompetenzen Dimensionen der Ausbildungsreife, an denen es Schulabgängern mangelt, 2006 (Unternehmensperspektive) Ausdrucksvermögen mündl./schriftl.

66,2%

Die Anforderungen der 51,7% Leistungsbereitschaft und Motivation Betriebe steigen mit der 39,2% Belastbarkeit immer komplexer werdenden Arbeitswelt. Bald wird 37,9% Disziplin es nur noch sehr wenige 37,4% Umgangsformen und äußerst schlecht 32,9% Interessen u. Aufgeschlossenheit bezahlte Tätigkeiten für Menschen ohne Ausbil0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% dung geben. Dieser Arbeitsmarkt, der früher noch durchaus ein Auskommen und damit selbstständiges Leben ermöglichte, wandelt sich gerade: Viele Geringstverdiener sind schon heute trotz Full-TimeJob auf staatliche Unterstützung angewiesen. Nebenstehende Grafik bringt es auf den Punkt: Was Personalchefs am meisten bei Bewerbern vermissen ist sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Motivation. Erst dann kommen Werte wie Belastbarkeit, Disziplin und Umgangsformen. Freilich kann das auch von Unternehmen zu Unternehmen variieren: Ein Serviceunternehmen, das direkt am Kunden arbeitet, wird womöglich die Umgangsformen weit höher bewerten. Quelle: DIHK 2006: 10

Informieren & Orientieren

INFORMIEREN & ORIENTIEREN

Information und Motivation Wer über das angestrebte Berufsbild genau Bescheid weiß und sich auch über die auszubildende Firma umfassend informiert hat, der beweist damit seine Motivation. Die ist in den allermeisten Bereichen noch wichtiger als gute Schulnoten. Denn fachliches Wissen kann man lernen und mit der Zeit erwerben, Motivation und Engagement dagegen muss man schon davor haben und mitbringen.

Informationsquelle BIZ Das Berufsinformationszentrum (kurz BIZ) befindet sich in der Agentur für Arbeit. Hier dreht sich alles um die Berufsausbildung und wie Einsteiger an dieses Ziel gelangen. Dazu gibt es jede Menge Informationsmaterial und Datenbanken zur Selbstrecherche, aber vor allem gibt es hier jede Menge Veranstaltungen, Seminare und Vorträge. Hier sind einige, die man sich schon mal vormerken sollte.

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www.12job.de Hier das Service-Angebot im Überblick: - Veranstaltungen zur Berufsorientierung - Beratung und Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl - Analyse der persönlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Stärken - Berufswahl - bzw. Eignungsverfahren - Vermittlung geeigneter Ausbildungsstellen - Informationen zur Entwicklung und Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt - Infos zu Studium, Zulassung, Bewerbung, Studienangebot, Berufschancen

Termine im BIZ Und was wirst Du? So ist eine Reihe von Berufsorientierungstagen im BIZ betitelt, die jeweils für Mädchen und Jungs ab 12 Jahren getrennt stattfinden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Infotage sollen das Wissen über die Berufswelt vertiefen und dienen einer frühzeitigen beruflichen Orientierung. Besucher sollten ihre Bewerbungsmappe (Zeugniskopien, Lebenslauf, Foto) mitbringen. Infos auch unter Telefon 089-5154-6182. Berufsorientierung für Mädchen: 13. März, 10 bis 16 Uhr Berufsorientierung für Jungs: 17. April, 9.30 bis 15 Uhr

Große Ausbildungs-Börse 27. Februar, 9 bis 14 Uhr Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit München veranstaltet aufgrund der bisherigen großen Erfolge jährlich eine branchenübergreifende Ausbildungsplatz-Börse. Jugendliche haben hier Gelegenheit, mit Betrieben direkt und persönlich Kontakt aufzunehmen. Wer für Herbst 2010 einen Ausbildungsplatz sucht, kann sich mit seinem Zwischenzeugnis präsentieren. Im Rahmen dieser Börse bieten zahlreiche Betriebe, Kammern, Innungen und Verbände konkrete Ausbildungsplätze an, die sich über ein breites berufliches Spektrum erstrecken. Interessierte Jugendliche haben die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand zu erhalten. Außerdem können sie bereits während der Veranstaltung erste Bewerbungsgespräche mit Arbeitgebern und Personalchefs führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bewerbungsunterlagen (Zeugniskopien, Lebenslauf, Foto) zu dieser Veanstaltung gleich mitzubringen. Wer Schwierigkeiten beim Erstellen aussagefähiger Bewerbungen oder bei der Suche nach passenden Lehrstellen hat, kann sich bei dieser Veranstaltung auch an die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit München wenden, die mit konkreten Tipps weiterhelfen.

Zweite Ausbildungs-Börse 10. Juli, 9 bis 14 Uhr Noch einmal gibt es an diesem Tag die Gelegenheit, mit Vertretern künftiger Ausbildungsbetriebe direkte erste Bewerbungsgespräche zu führen. Tops & Flops In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Ausbildungsmarkt entsprechend des gesellschaftlichen Wandels gewaltig verändert. Hutmacher oder Schuster beispielsweise sind regelrecht ausgestorbene Handwerkskünste. Welche Berufe konnten am Ausbildungsmarkt bestehen und welche nicht? Hier ein Überblick über Berufe im Handwerk und in Industrie & Handel. Gemessen wurden die Ausbildungsneuverträge von 1979 und 2009. Die Zahl der jeweiligen Verträge von 1979 bildet den Basis-Indexwert 100; mit dem aktuellen Indexwert (in Klammern) lässt sich die prozentuale Veränderung darstellen: So stieg die Zahl der Auszubildenden im Beruf Metallbauer um fast die Hälfte, nämlich von der Basis 100 auf einen Index von 145. Ausbildungs-Gewinner Im Handwerk zählen dazu die Metallbauer, aber auch die Nahrungsverkäufer (94) und Elektroinstallateure (82) dürfen sich mit leichten Einbußen noch dazu zählen. Im Bereich Industrie & Handel gehören zu den Top-Berufen Chemikant (168), Einzelhandelskaufmann (177) und auch noch Bürokaufleute (90). Ausbildungs-Verlierer Hingegen brachen andere Handwerks-Branchen regelrecht ein in dieser Zeit: Fleischer (31), TV-Techniker (32) oder Maurer (32). Um jeweils rund 40 Prozent nahmen die Ausbildungsverträge bei den Automechanikern (60) und Bäckern (62) ab. In der Industrie zählen zu den Verlierern die Werkzeugmacher (65) und die Industrie-Elektroniker (66).

Berufs-InformationsZentrum (BIZ) Kapuzinerstr. 30, 80337 München Tel. 089 5154-6182 E-Mail: muenchen.biz@arbeitsagentur.de Internetadresse: www.arbeitsagentur.de Öffnungszeiten: Mo. - Mi. 8 - 16.30 Uhr Do. 8 - 18 Uhr Fr. 8 - 12 Uhr

Berufsberatung Die Berufsberatung der Arbeitsagentur München ist erreichbar - telefonisch unter der Hotline 01801 555111 (3,9 ct./Min. aus dem deutschen Festnetz) - oder persönlich in der Kapuzinerstr. 26, Eingangszone U25, 3.Stock, Aufzug C, Öffnungszeiten: Mo. - Mi. 8 - 12.30 Uhr Do. 8 - 12.30 Uhr u. 14 - 18 Uhr Fr. 8 - 12.30 Uhr - per E-Mail unter muenchen.berufsberatungU25@arbeitsagentur.de Bitte bei Mailanfragen unbedingt Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum, die zuletzt besuchte Schule und den Schulabschluss angeben, sonst kann der Terminwunsch nicht schnell bearbeitet werden.

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Berufsvorbereitende Maßnahmen

BERUFSVORBEREITENDE MASSNAHMEN Was ist Ausbildungsreife? Früher einmal verstand man unter diesem Begriff die nachgewiesene Eignung eines Betriebs als Ausbildungsbetrieb. Heute ist es genau umgekehrt: Ist der Bewerber um die Ausbildung reif, sie aufzunehmen und erfolgreich zu beenden? Das beurteilt man an einem von Experten entwickelten Merkmalskatalog, der fordert: • Schulische Basiskenntnisse (z.B. Rechtschreibung, mathematische Grundkenntnisse) • Psychologische Leistungsmerkmale (z.B. Sprachbeherrschung, Befähigung zur Daueraufmerksamkeit) • Physische Merkmale (altersgerechter Entwicklungsstand und gesundheitliche Voraussetzungen) • Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit (z.B. Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit) • Berufswahlreife (Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz) Diese Merkmale müssen unabhängig vom erstrebten Beruf immer gegeben sein, wenn man eine Ausbildung beginnen möchte. Für alle, die hier Defizite aufweisen, ist das Unternehmen Ausbildung aber noch nicht verloren. Denn dann kommen die sogenannten Berufsvorbereitenden Maßnahmen ins Spiel. Die werden von der Arbeitsagentur angeboten und das immer häufiger: Von 1992 bis 2007 verdoppelte sich die Zahl der Teilnehmer von rund 70.000 auf fast 150.000 bundesweit. Nimmt man weitere teilqualifizierende Bildungsgänge hinzu, so kommt man für 2007 auf 484.000 Teilnehmer. Im gleichen Jahr lag die Zahl der neuen vollqualifizierenden Ausbildungsverhältnisse bei 808.000.

Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) Dies ist eine Möglichkeit, die Ausbildungsreife zu erhalten, wenn beispielsweise die Schule ohne Abschluss verlassen wird. Wer danach keinen Ausbildungsplatz bekommt oder keine weiterführende Schule besuchen kann oder will, kann hier eines oder mehrere Berufsfelder kennenlernen, um sich auf eine Ausbildung oder Berufstätigkeit vorzubereiten. Das BVJ gibt es in 2 Formen: Das schulische BVJ findet ausschließlich an einer Berufsschule statt, das kooperative BVJ wird von Berufsschule und Kooperationspartnern (einem Bildungsträger) gestaltet. Das BVJ wird allerdings nicht auf eine spätere Ausbildung angerechnet. Dafür erfüllt man damit die Berufsschulpflicht, wenn ein Arbeitsverhältnis eingegangen wird. Zugangsvoraussetzung zum BJV ist die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht. Das BJV dauert ein Jahr und schließt ab mit der Ausbildungsreife; mit Zusatzprüfung ist ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss (Berufsreife) möglich. Das BJV berechtigt zum Eintritt ins Berufsgrundschul- bzw. Berufsgrundbildungsjahr (BGJ).

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In München gibt es sechs Berufsschulen, die das BVJ in den verschiedensten Fachbereichen anbieten. Die größte Vielfalt bietet dabei die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz. Die Schwerpunkte liegen hier auf: • Altenpflege/Kinderpflege/Körperpflege • Gastronomie/Service/Verkauf/Büroorganisation • Lager/Handel/Sprachförderung • Metall/Holztechnik • Metall/Holztechnik/Einführung in Kfz-Technik • Metall/Zweiradtechnik • Metall/Zweiradtechnik/Sprachförderung • Nahrung/Hauswirtschaft/Büroorganisation • Nahrung/Hauswirtschaft/Textil • Nahrung/Hauswirtschaft/Textil/Sprachförderung • Wirtschaft/Verkauf/Büroorganisation/Vorbereitung auf den Quali

Das Berufsgrundschuljahr (BGJ) Das BGJ, das auch Berufsgrundbildungsjahr genannt wird, ist die erste Stufe einer Berufsausbildung. Hier erlernt man Grundkenntnisse und Fertigkeiten für bestimmte Berufsfelder. Es gibt zwei verschiedene Formen des BGJ. Beim kooperativen BGJ lernt man in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen, die praktische Ausbildung findet in einem Betrieb statt. In der schulischen Form des BGJ erfolgt auch die fachpraktische Ausbildung an der Berufsschule. Das BGJ kann ganz oder teilweise auf die Ausbildungszeit angerechnet werden. Zugangsvoraussetzungen sind die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht und gegebenenfalls ein Hauptschulabschluss oder der Abschluss des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ). Das BVJ endet mit dem Hauptschulabschluss.

Wie sieht’s mit der Berufswahlreife meines Kindes aus? Kann mein Kind sich selbst einschätzen? Ist es in der Lage klar zu sagen · wofür es sich interessiert · was ihm Spaß macht · welche Werte ihm wichtig sind (Gerechtigkeit, Fairness, Freundschaft) · wo es arbeiten will (Büro, im Freien, Werkstatt) · mit wem es arbeiten möchte (mit Kindern, Patienten, Touristen, Tieren, Autos, Holz)

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Berufsporträts: Bau & Veranstaltungstechnik

BERUFE AM BAU Achtung Baustelle Die Baubranche bietet viele verschiedene Tätigkeitsfelder – Jobs, bei denen man richtig hart zupacken können muss, aber auch Beschäftigung im Büro; Arbeiten mit echt schwerem Gerät, aber auch Organisations-Jobs, bei denen das Handy die Hauptrolle spielt. Hier wird gemörtelt, gebaggert, geschraubt, aber auch geplant, gezeichnet und geprüft. Eintönig wird es dabei nie, denn die Baustellen und damit die Einsatzorte wechseln ständig. Und wenn dann ein Gebäude erst einmal steht und seine Rolle im Stadtbild einnimmt, blicken alle Beteiligten an der Fassade empor und genießen das Gefühl, etwas Großes geschaffen zu haben. Noch dazu etwas mit bleibendem Wert. Auch wenn aufgrund der Altersstruktur der Deutschen künftig nicht mehr so viele Neubauten nötig sind wie während des Baubooms der 70er Jahre: Ausgewiesene Experten haben hier immer eine große Zukunft. Denn erstens: Es gibt immer was zu tun! Und zweitens: Mach es zu deinem Projekt! Hier ist eine kleine Berufe-Auswahl.

Ausbaufacharbeiter/in Hier geht es um den Innenausbau bestehender oder neuer Gebäude. Je nachdem müssen dazu Estricharbeiten, Fliesen-, Platten- und Mosaikarbeiten, Stuckateur-, Trockenbau-, Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten oder Zimmererarbeiten erledigt werden. Ausbildungsinteressenten müssen sich für einen dieser Schwerpunkte entscheiden. Und sie sollten eine robuste körperliche Verfassung mitbringen, denn Baumaterial ist schon mal schwer und im Rohbau ist es mitunter zugig und kalt. Zugang: Die Betriebe stellen überwiegend angehende Ausbaufacharbeiter/innen mit Hauptschulabschluss ein. Im Handwerk hatte ein gutes Zehntel der Auszubildenden vor seiner Berufsausbildung ein Berufsgrundbildungsjahr absolviert. Eine Starthilfe zum Ausbildungszugang bietet die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ). Dauer: 2 Jahre. Chancen: Aufgrund ständig neuer Energierichtlinien müssen Gebäude künftig häufiger nachgerüstet werden. Gute Chancen also für Dämm-, Wärme- und Solarexperten. Verdienst: 1. Ausbildungsjahr: 490 ¤ bis 580 ¤, 2. Ausbildungsjahr: 680 ¤ bis 900 ¤

Baustoffprüfer/in Diese Spezialisten kümmern sich um die Qualität von Baumaterialien, die Beschaffenheit von Böden und Altlasten und um Recyclingmaterialien. Dazu nehmen sie Proben, führen Messungen und Prüfungen durch und dokumentieren die Ergebnisse. Wer hier arbeiten will, sollte Forschergeist mitbringen und Genauigkeit, denn Sorgfalt ist hier alles. Zugang: Mit der Mittleren Reife hat man hier die besten Chancen. Dauer: 3 Jahre. Chancen: Arbeitsmöglichkeiten bestehen in der Bauwirtschaft, bei Überwachungs- und Forschungseinrichtungen, aber auch bei Mineralölunternehmen oder in der Recyclingindustrie. Verdienst: 1. Ausbildungsjahr: 419 ¤ bis 588 ¤, 2. Ausbildungsjahr: 473 ¤ bis 687 ¤, 3. Ausbildungsjahr: 552 ¤ bis 794 ¤

Bauzeichner/in Was Architekten und Bauingenieure in Entwurfsskizzen vorgeben, setzen Bauzeichner in maßstabsgenaue Pläne um, die die Grundlage nicht nur für den Bau von Gebäuden sondern auch von Straßen oder ganzen künstlichen Landschaften – wie Parks oder Golfplätze. Dazu bedarf es natürlich einer Lust an der absoluten Präzision und der nötigen Geduld. Zugang: Sowohl Betriebe als auch spezielle Fachschulen setzen in der Regel einen Realschulabschluss voraus. Dauer: 3 Jahre. Chancen: Gebraucht werden Bauzeichner in Planungsbüros von Architekten oder Landschaftsbauern, aber auch bei Bauämtern oder Baufirmen. Auch eine Möglichkeit: sich mit einem eigenen Zeichenbüro selbstständig machen. Verdienst: 1. Ausbildungsjahr: 468 ¤ bis 491 ¤, 2. Ausbildungsjahr: 593 ¤ bis 649 ¤, 3. Ausbildungsjahr: 752 ¤ bis 812 ¤

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FACHKRAFT FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK Spezialisten für die Kulturgesellschaft Die digitale Revolution der Arbeitswelt machte aus der mechanisch-industriellen Produktionsgesellschaft eine Wissens- und Informationsgesellschaft. In dem Maße, wie künftig die Produktion materieller Güter noch mehr automatisiert und digital steuerbar wird, entsteht Freiraum für eine künftige Kunst- und Kulturgesellschaft. In den vergangenen 50 Jahren wurden die Medien nicht weniger sondern mehr: das Kino schaffte nicht das Theater ab und das Fernsehen nicht das Kino und den Film. Das Internet wird nicht der Untergang der gedruckten Zeitung sein und Computerspiele können auch Klassikern wie „Mensch ärgere dich nicht“ nichts anhaben. Kein Zweifel: Wir haben nicht nur immer mehr Zeit sondern auch Möglichkeiten und Zugang zu Kunst und Kultur. Und: Obwohl (oder vielleicht weil) wir uns die ganze Welt per Mausklick ins Wohnzimmer holen können, steigt auch das außerhäusliche Kulturangebot stetig. Eine Veranstaltung, sprich ein Event jagt den nächsten; kein Stadtviertel ohne eigene Kulturwoche, eigenes Bürgerhaus, eigenes Kulturprogramm. Und kein Einkaufszentrum ohne spezielle Veranstaltungen. Auf der Bühne des Theaters früherer Tage bedeuteten die Bühnenbretter die Welt, jetzt ist aus der Welt eine Bühne geworden. Die, die dafür sorgen, dass die Aufführungen darauf reibungslos ablaufen, sind die Veranstaltungstechniker. Darum geht’s Vom großen Klassik-Open-Air über die Computer-, Auto- oder Hochzeitsmesse bis hin zum FirmenEvent stellen Veranstaltungstechniker sicher, dass Licht und Ton stimmen, aber auch die Zufahrtsund Abfahrtswege funktionieren und die Bühnendekoration dort sicher steht, wo sie hingehört. Auch die Beratung der Kunden in Sachen Spezialeffekte gehört zum spannenden Aufgabengebiet. Hier wird gearbeitet Beschäftigung finden Fachkräfte für Veranstaltungstechnik bei Messe- oder Kongressveranstaltern und Event- und Veranstaltungsagenturen. Auch in Unternehmen der Filmbranche oder bei kulturellen Einrichtungen wie kommunalen Bühnen oder Museen gibt es geeignete Tätigkeitsfelder. Dazu kommen große Werbeagenturen, die eigene Präsentationen für ihre Kunden durchführen. Das muss man mitbringen Auch wenn es für diesen Ausbildungsberuf keinen vorgeschriebenen Schulabschluss gibt, die Betriebe stellen zu 40 Prozent Abiturienten und zu etwa 30 Prozent Realschüler ein. Wichtige Schulfächer sind neben den technischen Disziplinen Physik und Mathematik auch Englisch und Zeichnen. In der Tonbearbeitung sind entsprechende Computerkenntnisse unabdingbar. Eine regelrechte Empfehlung für den künftigen Chef ist es, wenn man als Bandmusiker bereits über eigene Erfahrung auf der Bühne und als Roadie besitzt. Ausbildungsinhalte und Dauer Zu den Themen der dreijährigen Ausbildung gehören nicht nur Soundchecks und Spezialeffekte wie Nebel oder Feuer sondern auch Brandschutz, Urheberrechte, Sicherheit der Besucher und die Dokumentation der geplanten Abläufe. Aussichten Meist kommt es nach der Ausbildung zu einer Spezialisierung. Das Spektrum reicht von Beschallung über Bühnentechnik bis hin zu pyrotechnischen Effekten. Azubis mit Hochschulreife eröffnet sich nach der Ausbildung auch die Möglichkeit eines Studiums zum Bachelor of Engineering. Sie sind damit für größere Führungsaufgaben beispielsweise bei einer großen Messe qualifiziert.

Svenja Hofert

Praxisbuch IT-Karriere Berufsorientierung, Karriereplanung und Bewerbung Der praxisnahe Karriereplaner für Menschen im IT-Bereich Arbeite ich besser frei, im Projekt oder angestellt? Wo passe ich hin? Wie entwickle ich mich weiter? Und bleibe ich lieber Spezialist oder wechsle ich ins Management? Karrieren im IT-Bereich folgen anderen Gesetzmäßigkeiten als der Aufstieg in klassischen Berufen. Das fängt bei den Job-Profilen an, geht über die Bewerbung weiter und hört bei der Karriereplanung noch nicht auf. Dabei gilt: der Karriere-Weg eines ITlers kann so ungewöhnlich sein wie seine Spezialisierung. Svenja Hofert zeigt in ihrem Praxisbuch, welche Grundregeln beachtet werden müssen und mit welchen individuellen Strategien man den Aufstieg schaffen kann.

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Berufe im Nahrungsmittelhandwerk

Berufsporträt

BERUFE IM NAHRUNGSMITTELHANDWERK Gegessen und getrunken wird immer, heißt es so schön. Und deshalb wird messerscharf geschlossen: Wer einen Beruf hat, der mit Nahrung zu tun hat, hat immer was zu tun. Das stimmt bei uns sogar noch mehr als anderswo, denn die Deutschen sind bekannt für ihre riesige Auswahl an verschiedenen Brot- und Wurstsorten und für die über 40 verschiedenen Biersorten (nicht Marken), die überwiegend in Bayern produziert werden – das ist übrigens Weltrekord. Und: Auch die Auswahl an Joghurts und anderen Molkereiprodukten ist bei uns um einiges größer als andernorts; und ständig kommen neue Produkte hinzu. Im Nahrungsmittelhandwerk und der Lebensmittelindustrie ist deshalb einiges los und viel geboten für Menschen mit Freude an der Herstellung und am Vertrieb von Nahrung.

Brauer/in Das ist zu tun „Heute back ich, morgen brau ich…“, singt das Rumpelstilzchen im gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm. Und früher war das Bierbrauen tatsächlich eine Angelegenheit der Bäcker, weil in deren Backstuben Hefespuren herumflogen und die Gärung veranlassten von Hopfen, Malz und Wasser. Was man aber erst viel später herausfand. Heute entstehen nach dem deutschen Reinheitsgebot allein und ausschließlich aus diesen vier Zutaten viele, viele Biersorten: Pils, Lager, Zwickel, Märzen, Weizen, Roggenbier, Schwarzbier, diverse Bockbiere und viele weitere. Dieses kleine Wunder vollbringt die Braukunst. Das wird erwartet Ein Säufer sollte man natürlich nicht sein, aber andererseits auch keinen Ekel vor einem Probeschluck haben und schon gleich gar nicht vor dem ganz eigenen Geruch der eine Brauerei öfters durchweht. Ansonsten finden sich hier alle Schulabgänger wieder: Mehr als die Hälfte sind Realschulabgänger (die in Industriebetrieben ausgebildet werden), 23 Prozent Abiturienten und 18 Prozent Hauptschüler (in Handwerksbetrieben). So lange dauert’s: Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule dauert 3 Jahre. Das verdient man: (Alle Angaben nur zur Orientierung, Daten stammen von der Arbeitsagentur, Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden) 1. Ausbildungsjahr: 629 ¤ bis 651 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 735 ¤ bis 756 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 839 ¤ bis 1.092 ¤ Das sind die Chancen Die Liebe der Deutschen und natürlich der Bayern zum Bier ist groß; nur in Osteuropa wird teilweise noch mehr pro Kopf getrunken. In Großbrauereien erfolgt nach der Ausbildung meist eine Spezialisierung, in kleinen Betrieben sind Allrounder gefragt. Auch die eigene Brauerei ist eine Option – lange Berufserfahrung oder Meistertitel sind nicht vorgeschrieben.

Müller/in Das ist zu tun Dieser uralte Beruf, der ebenfalls oft genug in Märchen vorkommt, heißt heute modern auch „Verfahrenstechnologe/in in der Mühlen- und Futtermittelindustrie“. Das zeigt schon, dass sich hier viel getan hat. Der Müller unserer Tage schleppt keine Säcke mehr, sondern bedient, wartet und reinigt eine High-Tech-Anlage. Gemahlen wird nicht nur Getreide zu Backmehl sondern auch Futter oder Gewürze. Das wird erwartet Mit Hauptschulabschluss ist man in handwerklichen Mühlenbetrieben gern gesehen. Industrielle Betriebe stellen eher Realschüler ein.

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So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 373 ¤ bis 534 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 423 ¤ bis 675 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 478 ¤ bis 830 ¤ Das sind die Chancen Fachkräfte spezialisieren sich meist in Richtung Mehl, Futtermittel oder Gewürze. Weil das Handwerk zulassungsfrei ist, kann man sich auch leicht selbstständig machen, beispielsweise mit einer kleinen, feinen Gewürzmühle.

Milchtechnologe/in Das ist zu tun Ob Trinkmilch oder Produkte wie Joghurt, Butter, Käse oder Milchpulver: Milchtechnologen stellen die verschiedensten Milcherzeugnisse her. Sie bedienen und überwachen Kühl-, Butterungs- und Käsereimaschinen. Während der Herstellungsprozesse kontrollieren sie im Labor auch laufend die Qualität der Produkte. Diese Berufsausbildung wird gerade reformiert und tritt am 1. August 2010 in Kraft. Das wird erwartet Mehr als die Hälfte der Ausbildungsbetriebe verlangen Mittlere Reife, ein Drittel der Bewerber haben Hauptschulabschluss. So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 443 ¤ bis 637 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 491 ¤ bis 713 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 559 ¤ bis 816 ¤ Das sind die Chancen Milchprodukte sind bei uns seit langem beliebt und werden ständig in Geschmack und Konsistenz weiter und neu entwickelt. Wer bei seinem Fachwissen mit dieser Entwicklung Schritt hält, ist ein gefragter Spezialist.

Wie sieht’s mit den sozialen Fähigkeiten meines Kindes aus? Kann mein Kind durchhalten, Kritik ertragen und mit anderen verträglich kommunizieren? Darauf kommt es an: · nicht den Mut verlieren, wenn’s zwischendurch schwierig wird · ein Gespür für Botschaften haben, die durch Gesten oder Verhalten ausgedrückt werden · verständlich seinen Standpunkt vertreten · drohenden Streit spüren und vermeiden · über Kritik nachdenken statt abblocken · andere sachlich zu kritisieren statt laut werden · Ehrgeiz zeigen und die Arbeit selbst sehen

Bäcker/in Das ist zu tun Wer glaubt Bäcker beschäftigen sich nur mit Brot, Brezen und Semmeln, der irrt gewaltig. In dieser Ausbildung geht’s auch um Süßwaren, süße Eierspeisen, Strudel, Gemüsekuchen oder Partysnacks und Pasteten. Nicht selten arbeiten daher Bäcker nach der Ausbildung in der Gastronomie und bei Catering-Firmen. Das wird erwartet: Zwei Drittel aller Anfänger starteten mit Hauptschulabschluss diese Laufbahn, nur einer von hundert Abiturienten wird Bäcker/in. So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 345 ¤ bis 385 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 375 ¤ bis 470 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 450 ¤ bis 580 ¤ Das sind die Chancen Immer wieder sieht man es im Fernsehen: Da wandern Bäcker ins Ausland aus, mit nichts als ein paar Rezepten, starten vom heimischen Backofen aus die Brotproduktion und haben Erfolg. Bayerische Brezn und deutsches Schwarzbrot verkaufen sich von Singapur über Australien bis nach Texas eben bestens. Karriere machen gute Brötchenmacher aber auch bei uns daheim; Brötchengeber gibt es genug.

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Berufe, die schön machen

Berufsporträts

BERUFE, DIE SCHÖN MACHEN Die Welt der Schönen und Reichen: Das ist nicht nur immer häufiger ein Thema für die Medien. Das Bewusstsein für die eigene Erscheinung nimmt in allen Gesellschaftsschichten zu, und heute beschäftigen sich auch Männer mit klassischen Frauen-Themen wie Anti-Aging, TeintKorrekturen und gutem Outfit. Was die Italiener unter dem Begriff „fare bella figura“ (eine gute Erscheinung machen) schon seit Jahrzehnten verstehen und praktizieren, wird für immer mehr auch bei uns zum Lebensmotto. Gute Aussichten also für die Branche, die sich auf relativ einfache Weise recht effektiv um das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der Menschen kümmert.

Friseur/in Das ist zu tun Längst ist aus dem reinen Haareschneiden aus praktischer Notwendigkeit nach stengem Mode-Diktat ein moderner Serviceberuf rund ums individuelle Styling geworden. Denn nichts prägt ein Gesicht mehr als sein Rahmen; und den bilden nun mal die Haare. Doch nicht nur das Styling spielt heute eine Rolle. Mit dem ökologischen Bewusstsein der Gesellschaft sind bestimmte Chemikalien aus den Frisörläden verbannt worden. Die Themen Pflege und Gesundheit sind heute ebenso wichtig wie die Mode. Daher wundert es nicht, dass Frisöre auch in Wellness-Einrichtungen tätig sind. Das wird erwartet In den überwiegenden Fällen werden Azubis mit Hauptschulabschluss eingestellt, fast ein drittel verfügt über einen Realschulabschluss. So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 214 ¤ bis 345 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 253 ¤ bis 435 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 341 ¤ bis 533 ¤ Das sind die Chancen Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind gut: Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

Kosmetiker/in Das ist zu tun Gesichtshautbehandlung, Haarentfernung, Nagelpflege, Wellness-Bäder, Schminken, Permanent Make-Up und die ausführliche Beratung beim Verkauf kosmetischer Produkte oder Parfümerieartikel: Das ist die Welt der Kosemtikerinnen, zu denen auch Hand- und Fußpflegerinnen zählen. Der Beruf ist fest in weiblicher Hand, nur 3 Prozent Kosmetiker gibt es. Das wird erwartet Die meisten Betriebe legen Wert auf einen mittleren Bildungsabschluss. So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man Die Ausbildungsvergütungen in der dualen Ausbildung (Betrieb und Berufsschule) sind regional und betriebsbedingt sehr unterschiedlich, in der ebenfalls angebotenen schulischen Ausbildung gibt es keine Vergütung. Das sind die Chancen Kein Zweifel: Diese Branche boomt. Wohl auch deshalb, weil das Hauptklientel Seniorinnen im Ruhestand sind, denen es im Nachkriegsdeutschland noch nie besser ging. Frau gönnt sich halt was jenseits der Sechzig, die man ihr aber nicht ansieht. So stiegen die Beschäftigtenzahlen in dieser Branche in den letzten zehn Jahren um satte 40 Prozent.

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Modeschneider/in Das ist zu tun Kleider machen Leute: Diese Spezialisten stellen anhand der Vorgaben der Modedesigner Schnittmuster und Modelle für die Kollektions- und Serienfertigung her. Sie planen und kalkulieren die Produktion und schneiden Stoffe zu. Außerdem achten sie darauf, dass Nähmaschinen und -automaten korrekt eingestellt sind, und weisen die Modenäher/innen (Ausbildungsdauer 2 Jahre) in ihre jeweiligen Aufgaben ein. Das wird erwartet Alle Schulabgänger sind in diesem Berufsbild vertreten. Am häufigsten die Realschüler (30 %), gefolgt von Hauptschülern (26%), Berufsfachschüler (15%), Abiturienten (14%), und BGJAbsolventen (5%). So lange dauert’s: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 580 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 636 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 724 ¤

Maskenbildner/in Das ist zu tun Für viele ist das nach wie vor ein Traumberuf. Kein Wunder: Hier ist man mittendrin in der Welt des schönen Scheins beim Film, Theater, Fernsehen oder der Oper. Hier müssen die Stars, und solche, die es noch werden wollen, für ihren großen Auftritt auffrisiert und geschminkt werden. Aber manchmal bekommen sie auch richtige Horror-Fratzen übergezogen, eine falsche Nase angeklebt oder eine künstliche Glatze über die eigene Haarpracht gestülpt. Ja, das Schöne kann ohne das Hässliche nicht sein, und Maskenbildner müssen beides vortäuschen können. Das wird erwartet Der Andrang in diesem kreativen Beruf ist enorm, bei den Filmstudios sowieso und bei den Schulen, die diesen Weg anbieten ebenso. Dementsprechend hoch ist der Anteil von Abiturienten und Realschülern. Nur vier Prozent Hauptschüler kommen an einen Ausbildungsplatz. So lange dauert’s: Die Regelausbildung dauert 3 Jahre. Das verdient man 1. Ausbildungsjahr: 516 ¤ 2. Ausbildungsjahr: 601 ¤ 3. Ausbildungsjahr: 687 ¤ Wer diese Ausbildung in vollzeitschulischer Form absolviert, erhält keine Ausbildungsvergütung. Das sind die Chancen Bei Film und Fernsehen oder am Theater ist immer alles möglich. Wer sich auf bestimmte Effekte oder besondere Masken spezialisiert, hat immer gute Chancen, auf der Karriereleiter voranzukommen. Auch eine Tätigkeit als Visagistin außerhalb der Medien ist möglich; oder ein freiberufliches Engagement beim Film.

Neue Berufe Am 1. August 2010 sollen einige neue oder modernisierte Ausbildungsverordnungen in Kraft treten. Diese Berufe werden neu angeboten:

Biologielaborant Buchhändler/in Büchsenmacher/in Böttcher/in Geomatiker/in Papiertechnologe/in Pferdewirt/in Milchtechnologe/in Revierjäger/in Segelmacher/in Techn. Konfektionär/in Vermessungstechniker/in In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 224 Ausbildungsberufe neu geordnet oder modernisiert: 62 neue Ausbildungsberufe traten in Kraft, 162 wurden modernisiert.

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Die richtige Bewerbung

DIE RICHTIGE BEWERBUNG Print oder online? Beides! Eine perfekte vollständige Bewerbung sieht online nicht viel anders aus als die klassische gedruckte Version mittels Bewerbungsmappe, die hier freilich nicht nötig ist. Das ist auch schon der größte Unterschied. Ansonsten fasst man die einzelnen Komponenten einfach zu einem pdf-Dokument zusammen: Anschreiben, Deckblatt mit professionellem Foto (unbedingt zum Fotografen gehen), Lebenslauf, eventuell ein eigenes Blatt mit einer kurzen Selbsteinschätzung sowie Zeugniskopien und Praktikumsnachweise. Lediglich die Kurz-Bewerbung per e-mail verzichtet auf diese Vollständigkeit. Sie besteht aus einem sauber gegliederten kurzen Anschreiben und eventuell einem Foto im Anhang.

Die richtige Vorbereitung Bevor man mit der Ausarbeitung und Zusammenstellung der einzelnen Bestandteile der Bewerbungsmappe beginnt, muss zunächst der Stoff dafür lose gesammelt und dann in eine Ordnung gebracht werden. Diese Vorbereitung ist schon die halbe Miete, der Rest ergibt sich dann meist von allein.

Selbstanalyse Die Hauptarbeit der Vorbereitung besteht in der Selbstanalyse: Wo liegen meine Interessen, Stärken, Fähigkeiten? Bei der Beantwortung dieser Fragen, kann es hilfreich sein, das Ausschlussverfahren anzuwenden. Also: Was mag ich alles nicht? Wo bin ich richtig schlecht? In welchen Situationen verliere ich eher die Geduld – am Computer oder an der Werkbank etwa? Zur Selbstanalyse zählt auch die Befragung von Eltern und Freunden: Wo sehen sie meine Talente? Bei welchen Tätigkeiten erleben sie mich fröhlich? Auch eine Bestandsaufnahme der Grundeigenschaften und Gewohnheiten sollte sein. Wer sich morgens um halb sieben schon nur mit Missmut vom Bett ins Bad schleppt, sollte Jobs für Frühaufsteher, die zupacken können, erst gar nicht in Erwägung ziehen – Bäcker oder Metzger beispielsweise. Und wer sehr viel Wert auf geregelte Freizeit legt (regelmäßiges Sporttraining), der wird in einem Beruf, der Schichtdienst erfordert, schnell unglücklich.

Arbeitsmarktanalyse Hier sind wir schon mitten drin in der Analyse des Arbeitsmarktes: Hat das anvisierte Berufsbild eine Zukunft, bietet es Karrierechancen, wird eine Ausbildung am Wohnort überhaupt angeboten? Passen die Anforderungen des Wunschberufs zu meiner Persönlichkeit, stimmen die Profile weitgehend überein? Dazu ist es nötig, sich umfassend zu informieren. Internet, Firmenbroschüren, Presse, Fachliteratur, Arbeitsberater, Eltern, Freunde und Bekannte sind hier die Quellen. Eine grundlegende Frage ist auch die Unternehmensstruktur: Großunternehmen (Industrie), mittelständischer Handwerksbetrieb oder Kleinunternehmen (Agentur, freie Berufe). Jede Betriebsform hat Vor- und Nachteile. Genauso wie die künftigen Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Bei Tätigkeiten im Freien ist übrigens die Kälte weniger unangenehm (dagegen kann man sich anziehen) als die sommerliche Hitze, gegen die man sich irgendwann nicht mehr ausziehen kann.

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Hintergrundinfos Auch über Dinge, die nicht direkt etwas mit der Arbeitswelt zu tun haben, sollte man informiert sein: Im konfessionellen Kindergarten sollte man schon der jeweiligen Glaubensrichtung angehören und fährt der Personalchef einen Wagen mit FC-Bayern-Sticker muss man zum Vorstellungsgespräch ja nicht im Sechzger-Shirt kommen – auch eine Art Glaubensfrage. Wenn man dagegen weiß, dass sich der Betrieb aus Tradition für bestimmte soziale Projekte stark macht, lässt ein nachweisbares eigenes Engagement dort in einem positiven Licht erscheinen.

Das richtige Anschreiben Wie es formal aussieht, zeigt die Musterbewerbung auf den folgenden Seiten. Auf nicht mehr als einer DIN A4 Seite muss hier überzeugend zum Ausdruck kommen: 1. Ich habe starkes Interesse am Berufsbild. 2. Ich bin fachlich und sozial dafür qualifiziert 3. Ich habe einen Bezug zum gewünschten Betrieb. Wie beweist man überzeugend Interesse? Am wenigsten, indem man es einfach hinschreibt. Besser: Betriebspraktikas im Tätigkeitsfeld und regelmäßige Betätigung in der Freizeit. Künftige Buchhändler erwähnen also ihre aktuelle Lektüre, angehende Kfz-Mechatroniker verweisen auf den Führerschein (mit 17), zu dem sie sich schon angemeldet haben, und warum sollten Bewerber um eine Stelle als Konditor nicht auf ein Stück selbstgemachten (!) Kuchen hinweisen, das sie zur Vorstellung mitbringen wollen. Fachliche Qualifikationen beweist man durch seine Zeugnisnoten. Auf die muss man daher im Anschreiben nicht unbedingt eingehen, es sei denn, es gab da in einem wichtigen (und geliebten) Fach zuletzt einen „Ausrutscher“. Dann kann man seinen „Blackout“ kurz begründen. Wichtiger im Anschreiben sind die ehrliche Darstellung der sozialen Kompetenzen: Kommunikationsfreude, Kritik- und Teamfähigkeit, Aufmerksamkeit, Geduld, Sorgfalt, Ordnungsliebe, Pünktlichkeit und vieles mehr. Achtung: Nicht wahllos all die Aspekte auf einmal aufführen, sondern nur einige als besondere Stärken hervorheben. Der Schuss kann übrigens auch nach hinten losgehen: Wer hier seine Kritikfähigkeit rühmt, gibt Anlass zur Vermutung, dass sein Verhalten eben besonders viel Kritik provoziert. Der Schlusssatz mit dem Wunsch nach einem Vorstellungstermin kann auch begründen, warum man sich die Ausbildung just in diesem besonderen Betrieb wünscht. Vielleicht, weil man in Erfahrung gebracht hat, dass hier später die Möglichkeit eines Auslandseinsatzes besteht, oder weil man das Markenprodukt der Firma schon seit Kindheit schätzt. Ein banaler Grund kann die räumliche Nähe sein; übrigens auch für den Chef: Wer morgens zu Fuß kommt, hat die S-Bahn-Verspätung nicht als Ausrede für Unpünktlichkeit. Out ist inzwischen die Möglichkeitsform („Über eine Einladung würde ich mich freuen“), aber auch ein allzu forsches „Wann soll ich kommen?“, das nur Druck erzeugt. Noch etwas zum Sprachstil: Kein Passiv verwenden; also nicht: „Im Praktikum wurden mir Spezial-Kenntnisse vermittelt“ sondern „eignete ich mir an“ und nicht „konnte ich Erfahrungen sammeln“ sondern „sammelte ich“.

Initiativbewerbung Die übliche Bewerbung erfolgt zielgerichtet auf ein bestimmtes Inserat. Vorteil: Man weiß genau, dass die Firma Azubis sucht. Nachteil: Das wissen auch alle Anderen, also ist die Konkurrenz groß. Genau umgekehrt ist es bei einer Bewerbung „ins Blaue hinein“. Zusätzlicher Vorteil einer Bewerbung aus eigener Initiative heraus: Sie beweist das starke Interesse an Firma und Beruf am besten.

Mundpropaganda Die Arbeitsagentur hat herausgefunden, dass die Hälfte aller Jobs intern – also ohne Ausschreibung innerhalb der Firma – vergeben wird und rund 15% der Stellen durch Mitarbeiterhinweise besetzt werden. Wie kommt man aber an diese Infos, wenn die Firmen sie nicht offiziell nach außen kund tun. Da hilft nur die Mundpropaganda, also die Informierung aller Freunde, Bekannten und Verwandten, dass man einen Ausbildungsplatz sucht. Besonders die Verwandtschaft kann hilfreich sein, da eine solche Vermittlung vertrauenserzeugend wirken kann.

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Lebenslauf und Bewerbung

Wichtigster Anhaltspunkt: DIN Norm 5008 ABER: Der Gesamteindruck und die optische Erscheinung zählen! Daher müssen Positionsangaben nicht strikt eingehalten werden.

ANSCHREIBEN 20 mm

10 leer

24 mm

Maximilian Münchner Musterstraße 27, 80637 München, Tel. 089/44 23 93 40 E-Mail: maximilian.muenchner@muster.de

Münchner Wochenanzeiger Publishers Group GmbH Personalabteilung Herrn Ludwig Bayerer Fürstenrieder Straße 7-11 80687 München

1 leer 3 leer

mind. 120 mm zum linken Blattrand

München, 22. Februar 2010 mind. 8 mm

Meine Bewerbung als Auszubildender zum Medienkaufmann Digital & Print Ihre Anzeige in „12job-Ausbildung 2010/11“ vom Februar 2010 2 leer 1 leer

Sehr geehrter Herr Bayerer, mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige im Ausbildungsheft „12job“ gelesen und möchte mich hiermit bei Ihnen um den Ausbildungsplatz zum Medienkaufmann Digital & Print bewerben.

1 leer Meine Stärken liegen in der Kommunikation, im Umgang mit Menschen und im organisatorischen Bereich. Während meines 4-wöchigen Praktikums in den Sommerferien 2009 beim Werbe-Spiegel-Verlag konnte ich mich bereits davon überzeugen, dass ich genau diese Eigenschaften in meinen zukünftigen beruflichen Alltag einbringen kann. 1 leer

1 leer

Es ist besonders die Mischung aus kaufmännischer Tätigkeit und Kreativität, die mir bei der Arbeit im Verlagswesen gefällt. Mit viel Spaß und Engagement arbeite ich deshalb seit drei Jahren an unserem Gmnasium in München-Pasing, das ich im Frühjahr 2010 mit dem Abitur abschließe, an der Schülerzeitung mit. Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich schon jetzt und bedanke mich für Ihr Interesse.

1 leer Mit freundlichen Grüßen 3 leer

Maximilian Münchner Maximilian Münchner

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Anlagen Lebenslauf mit Foto Zeugniskopien Praktikumsbescheinigung mind. 20 mm

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(KEIN MUSS)

Falls kein Deckblatt vorgesehen ist, das Foto in den Lebenslauf integrieren.

BEWERBUNGSUNTERLAGEN MÜNCHNER WOCHENANZEIGER PUBLISHERS GROUP GMBH

Maximilian Münchner Musterstraße 27 80637 München

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Lebenslauf und Bewerbung

LEBENSLAUF

Übersichtliche Gestaltung ist Alles! Dies gelingt am besten in der tabellarischen Form. Und - falls kein Deckblatt verwendet werden soll, das Foto oben rechts außen anbringen.

Maximilian Münchner

LEBENSLAUF PERSÖNLICHE INFORMATION Name

Maximilian Münchner

Adresse

Musterstraße 27, 80637 München

Telefon

089/44 23 93 40

E-Mail

maximilian.muenchner@muster.de

Geburtsdatum/-ort

30.07.1991, München

Familienstand

ledig

Eltern

Jutta Münchner, Musiklehrerin Klaus Münchner, Immobilienkaufmann

ANGESTREBTE TÄTIGKEIT Ausbildung zum Medienkaufmann Digital & Print SCHULAUSBILDUNG Seit 2001

Karlsgymnasium München-Pasing Angestrebter Abschluss Mai 2010: Abitur

1997 bis 2001

Grundschule Dom-Pedro-Straße, München-Neuhausen

SPRACHKENNTNISSE Englisch

in Wort und Schrift

Französisch

Grundkenntnisse

PRAKTIKA/NEBENJOBS 2006 bis 2007

Zeitungen austragen für Moosacher Anzeiger

Sommer 2009

Praktikum im Werbe-Spiegel-Verlag, München-Laim

FÜHRERSCHEIN

ab März 2010 Klasse A1 und B

ENGAGEMENT UND HOBBIES Tennis spielen seit 2006

Mitgestaltung der Schülerzeitung am Karlsgymnasium, München-Pasing

seit 2007

Leitung einer Jugendgruppe bei der Pfarrgemeinde St. Muster in Neuhausen

München, 22. Februar 2010

Maximilian Münchner

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(KEIN MUSS)

Ist kein fester Bestandteil. Inhaltlich und optisch sind Sie hier frei. Als Orientierung dient der Ausbildungsberuf.

Maximilian Münchner

AUF EINEN BLICK

Mein Ziel: In Ihrem Verlag mit Freude und Engagement meine Ausbildung zum Medienkaufmann Digital & Print zu absolvieren.

Meine Stärken: • Ich bin kontaktfreudig und freundlich. • Ich habe eine schnelle Auffassungsgabe. • Ich verfüge über ein gutes Organisationstalent und bin sehr gewissenhaft. • Ich bin sehr flexibel.

Gerne würde ich diese Eigenschaften bei Ihnen einbringen und mit und in Ihrem Team arbeiten. Auf Ihre Rückmeldung freue ich mich.

Maximilian Münchner

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Darauf legen Betriebe Wert

DARAUF LEGEN BETRIEBE WERT Was die Schule nicht lehrt Glaubt man den vielzitierten Klagen der Personalchefs, dann ist es eigentlich verwunderlich, dass es an den Schulen nicht wenigstens als Wahlfach Fächer zu belegen gibt, die da lauten: Kleine Benimmschule, Höflichkeitskunde, Respekterweisung, Ehrerbietung und Aufmerksamkeitstraining. Dann wüssten Kandidaten beim Vorstellungsgespräch nicht nur den vollen Namen ihres Gegenübers, sondern würden es wenigstens mit offenem Blick, passendem Händedruck und Namen samt akademischer Titel begrüßen, bevor sie sich lässig in den bereitgestellten Stuhl lümmeln, einen Kaugummi auspacken und zum Fenster hinausstieren. Warum manierliche Umgangsformen in den Betrieben immer wichtiger werden? Ganz einfach: Weil immer mehr Arbeiten im Team oder am Kunden erledigt werden und die Zeiten abgeschlossener Bürozellen, aus denen die Arbeits-Eremiten den ganzen Tag kaum herauskamen, vorbei sind.

Was Betriebe nicht wollen: Störer Wenn ein Betrieb Erfolg haben will, kann er eines überhaupt nicht brauchen: Störungen jedweder Art. Was auf technischer Seite relativ gut in den Griff und bei Bedarf schnell repariert werden kann, stellt im menschlichen Bereich ein großes Risiko dar, das so weit wie möglich minimiert werden muss. Menschen stören den Betriebsablauf (neudeutsch: workflow) auf drei Arten: 1. Sie behindern die Produktion, weil sie nicht effizient genug ans Werk gehen oder die nötige Leistungsfähigkeit nicht haben. 2. Sie stören den Betriebsfrieden, weil sie nicht führbar und anpassungswillig sind. 3. Sie schaden den Geschäften aufgrund ihrer äußeren Erscheinung und ihrer Umgangsformen und werden so zum Risikofaktor beim Kundenkontakt. Wann immer ein Personalchef Grund zur Annahme hat, er habe es mit einem potenziellen Störer zu tun, wird er zu dem Ausbildungskandidaten auf Distanz gehen. Ein Beispiel: Mit einem unangemessenem Äußeren ist natürlich klar, dass man für eine Tätigkeit am Kundenschalter nicht geeignet ist. Was hier zählt ist je nach Branche verschieden – der Künstler aus der Werbeagentur darf schon etwas schriller daherkommen als die Bankangestellte, bei der es auf den Geschmack der breiten Masse ankommt; und wer Dirndl verkaufen will, sollte natürlich selbst eines tragen. Doch das Gegenteil eines ungepflegten Äußeren kann für den Chef auch ein Störpotenzial bergen: Wer allzu aufgebrezelt morgens um acht zum Vorstellungsgespräch kommt, vermittelt schnell den Eindruck, dass er auch tagsüber mehr mit seinem guten Aussehen als mit der Arbeit beschäftigt sein wird. Und wer allzu übertrieben einstudierte Benimmrituale unablässig wiederholt, wirkt schnell unecht, verstellt und unaufrichtig – Störfaktor extrem hoch.

Was Betriebe am meisten fürchten: Ausbildungs-Abbrecher Der Super-GAU (Größter Anzunehmender Unfall) für Ausbildungsbetriebe ist der vorzeitige Abbruch des Ausbildungsverhältnisses. Dann hat aus Firmensicht der Störer gesiegt. Manchmal geschieht das unabsichtlich und von allen ungewollt, wenn sich im zweiten Lehrjahr der

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Bäcker vom Azubi verabschieden muss, weil der eine Mehlstauballergie entwickelt hat. Die hohe Zahl von Abbrechern in manchen Branchen lässt die Chefs dort daher extrem hellhörig werden, wenn beispielsweise im Lebenslauf des öfteren Schulwechsel auftauchen – womöglich noch unterm Jahr, ohne einen Wohnortwechsel. Dann ist das Signal eindeutig: ein Störer. Hier helfen einzig und allein berufsvorbereitende Maßnahmen, in denen die Kandidaten dann beweisen können, das sie durchhalten und sich anpassen können. Das muss nicht immer eine Qualifizierungsmaßnahme der Arbeitsagentur sein; auch ein längerfristiges Praktikum kann diesen Zweck erfüllen oder ein Freiwilliges Jahr im sozialen, ökologischen oder sportlichen Bereich. Hauptsache: Das Ding bis zum Ende durchziehen.

Vorsicht vor Maßnahme-Karrieren Alt-Bewerber, die sich nach der Schule allzu viel Zeit lassen, um sich auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen, haben generell ein Problem am Ausbildungsmarkt. Wer aber beispielsweise einen zeitlichen Abstand zwischen Schulabschluss und Bewerbung gut begründen kann (Auslandsjahr, intensives Erlernen eines Musikinstruments, Freiwilligendienst), der kann eventuell sogar einen Vorteil daraus machen. Problematisch ist hingegen eine Maßnahmen-Karriere. Was ist das? Man spricht davon, wenn Schulabgänger nicht nur eine berufsvorbereitende Maßnahme der Arbeitsagentur durchlaufen haben, sondern gleich mehrere, um sich für den Ausbildungsmarkt zu qualifizieren. Dann keimt beim Personalchef ein Verdacht: Genützt hat’s offenbar nichts. Also lässt er die Finger von der Bewerbungsmappe.

Wie sieht’s mit der Merkfähigkeit meines Kindes aus? Kann mein Kind Arbeitsaufträge auch nach längerer Zeit wiederholen? Kann mein Kind · sich erinnern, wo bestimmte Gegenstände liegen · sich eine Wegbeschreibung beim ersten Mal merken · mit Bedienungsanleitungen umgehen

www.steuerfachangestellter.com Die Bundesteuerberaterkammer bietet jede Menge Infos und viele praktische Tipps und Hilfen für Interessierte, zum Beispiel eine Ausbildungsplatzbörse oder einen Veranstaltungskalender mit vielen Berufsinformationstagen.

www.kiehl.de Der Kiehl Verlag gibt unter anderem die Fachzeitschrift „Die Steuerfachangestellten“ heraus – mit dem aktuellen Fachwissen für Ausbildung, Prüfung und Beruf. Außerdem gibt es hier Lehr- und Prüfungsbücher und Materialien zur Weiterbildung.

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Ausbildung oder Studium?

AUSBILDUNG ODER STUDIUM? Studieren kann ich später auch noch … Die Unis sind voll. Von einem demografischen Wandel spürt man hier noch wenig, auch deshalb, weil bald die doppelten Abiturjahrgänge des alten G9- und des neuen G8-Gymnasiums an die Hochschulpforten klopfen. Währenddessen erreichen die geburtenschwachen Jahrgänge das Ausbildungsalter und sorgen für einen scheinbar entspannten Ausbildungsmarkt. So meldete die Agentur für Arbeit München für das vergangene Jahr durchwegs positive Zahlen: Die Zahl der Ausbildungsplätze sank zwar im Vergleich zum Vorjahr gering (-634), lag aber trotz schwieriger Wirtschaftslage noch um 400 Stellen über dem Boomjahr 2006/2007. Die Zahl der Bewerber hingegen ging zum dritten Mal in Folge zurück. Das bedeutete: Zum Ende des Bewerbungsjahres (30. September) gab es 1.400 freie Stellen, trotzdem gab es 29 Ausbildungsinteressierte, die bis dahin keinen Platz fanden. Bei einer solchen Auswahl haben es natürlich Bewerber mit Abitur noch einfacher. Gleich mal gutes Geld verdienen, statt Studiengebühren zu berappen: Davon machen immer mehr Gebrauch, vor allem in Berufsfeldern, in denen ein anschließendes Studium gute Karrierechancen eröffnet und den Berufseinstieg erleichtert – dazu zählt beispielsweise die Welt des (internationalen) Handels, aber auch der Finanz- und Versicherungsmarkt. So verwundert es auch nur wenig, dass diese drei kaufmännischen Berufsfelder zu den Top-Five der beliebtesten Berufe gehören, zusammen mit Mechatroniker und Medizinische/r Fachangestellte/r.

Ich hol den Turbo raus: Ausbildung plus Studium Diese neue Variante der Berufsqualifikation ist nichts für all jene, die es nach acht Jahren in den Mühlen des höheren Schulbetriebs erst mal etwas ruhiger auf der Uni oder im Betrieb angehen lassen wollen. Im dualen Studium geht es nämlich im Turbotempo von drei Jahren zur anerkannten Fachkraft in einem Ausbildungsberuf und gleichzeitig zum ersten akademischen Titel – zum Bachelor. Das ist nun wahrlich nichts für gemütliche Geister, denn die Abschlussnoten im Bachelorzeugnis sollten auch nicht zu schlecht sein, wenn man sich die Chancen auf ein weiterführendes Masterstudium wahren möchte. Denn nur dieser Titel entspricht dem alten Diplom, das in der reformierten Form immer noch oft Zugangsvoraussetzung für bestimmte Laufbahnen ist. Das duale Studium mit den Lernorten Betrieb und Fachhochschule ist ideal für zielstrebige Menschen, die gerne Sicherheit für die Zeit nach der Ausbildung haben möchten. Die Kooperation von Hochschule und Betrieb ist ja genau dafür ausgerichtet, dass die noch jungen Spezialisten nach erfolgreichem Abschluss sofort für das Unternehmen einsatzbereit sind.

Gaudeamus igitur… …iuvenes dum sumus – so heißt es im weltweit bekanntesten Studentenlied. Für alle des Lateins Unkundigen: Wir wollen also fröhlich sein, solange wir noch junge Leute sind. Das ging an den Hochschulen früherer Jahre noch ganz gut. In einem Einführungssemester verschaffte man sich zunächst einen Überblick – wo ist die Mensa, wie sieht’s in der Bibliothek aus und was kostet das Bier in der Eckkneipe der Fakultät. Ja es gab sogar Dozenten, die verlegten ihr Seminar gleich dorthin, dann war die Veranstaltung wenigstens voll besucht. So studierte es sich entspannt und lokker schon mal 17 Semester, zumindest in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Nischenfächern. Die einzige Sorge damals: Dass man sein Leben als hochbelesener Taxifahrer fristen muss. Diese Zeiten haben sich gründlich geändert: Regelstudienzeit, Prüfungsnachweise, Studiengebühren. In sechs Semestern will der Bachelor erreicht sein, dann noch zwei für den Master und so geht’s mit 24 Jahren ab ins Berufsleben. Oder eben mit 25, wenn man sich ein Gap Year gönnt.

Gap Year – das gönn ich mir In anderen Ländern ist es längst Tradition geworden, bei uns ist es noch nicht so üblich, aber schwer im Kommen: das Gap Year, die kleine Auszeit nach dem Abi, zum Kraft schöpfen und Horizont erweitern nach der langen Schulzeit, dem vielen Lernen und den andauernden Prüfungen. Das ist im Prinzip auch kein Problem, nur sollte man es nicht einfach ins Blaue hinein starten, dann hat man nämlich plötzlich schnell eine Lücke in seinem Lebenslauf, die später Erklärungsbedarf hervorrufen könnte. Also: Statt einfach in den Urlaub aufzubrechen, lieber einen Auslandsaufenthalt mit Praktikumseinsatz planen oder als Au pair ins Ausland gehen. Inzwischen gibt es viele weltweit tätige Freiwilligen-Organisationen, die solche Aufenthalte anbieten.

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Berufsinfotage FORUM STUDIUM und BERUF Vier Tage - vier Themen - vier Berufsfelder: Die Berufsinfotage „Forum Studium und Beruf“ präsentieren ausgewählte Berufsfelder in vielen unterschiedlichen Facetten. An allen Tagen stehen ausgewählte Experten, Praktiker und Professoren Rede und Antwort und vermitteln einen Überblick über das jeweilige Angebot an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Frage nach der Eignung. Die konkreten Anforderungen in Ausbildung, Studium und Beruf werden genau unter die Lupe genommen. Nicht zuletzt: Gemeinsam mit Experten wird der Arbeitsmarkt und die verschiedenen Möglichkeiten des Einstiegs ins Berufsleben analysiert. Praktiker erzählen von ihren Erfahrungen aus dem Berufsalltag. Ort ist jeweils das Berufs-Informations-Zentrum (BiZ) München, Kapuzinerstraße 30. Hier sind die Termine: Montag, 19. April, 15 - 18 Uhr · Planen, Bauen, Gestalten Lebensräume und Energiekonzepte für die Zukunft entwickeln. Interessante Studien- und Ausbildungsgänge bereiten auf Berufe vor im Spannungsdreieck zwischen Design, Technik und individuellen, wie gesellschaftlichen Anforderungen. Dienstag, 20. April, 15 - 18 Uhr · Berufsfeld Journalismus - Wege und Ziele Das Berufsfeld hat viele Facetten. Journalisten arbeiten für Zeitungen, Zeitschriften und Anzeigenblätter, für Hörfunk und Fernsehen, für Nachrichtenagenturen und in der PR- Abteilung. Online-Medien sorgen einerseits für Wachstum, verändern aber auch den Alltag in den klassischen Medien. Welche Wege führen zum Beruf des Journalisten? Welche Fähigkeiten und Talente muss ich mitbringen? Wie schaffe ich den Berufseinstieg? In Gesprächsrunden, Vorträgen und Workshops wird nach Antworten zu diesen und vielen anderen Fragen gesucht. Mittwoch, 21. April, 15 - 18 Uhr · Berufe in Sport, Freizeit, Event „Die Freizeitwirtschaft ist die Leitökonomie der Zukunft“, kann man im Internet lesen. Freizeit – Zeit für ganz individuelle Wünsche. In ferne Länder reisen, im Veranstaltungszelt musikalische und kulinarische Genüsse miteinander verbinden, sich verwöhnen lassen im Wellness-Hotel oder sich auspowern im Fitnesscenter - das Angebot an Freizeit und Erlebniswelten wird immer differenzierter und umfangreicher. Ausbildungs- und Studiengänge in den Bereichen Sport, Tourismus und Event stehen bei jungen Menschen hoch im Kurs. Doch wie sieht der Berufsalltag aus? Welche Talente und Fähigkeiten benötigt man für diese Berufe? Samstag, 24. April. 9 - 15 Uhr · Studium und Praxis im Doppelpack Duale Studiengänge in Technik, Wirtschaft und Verwaltung Zunehmend suchen Abiturienten und Fachoberschüler nach einer anspruchsvollen Ausbildung, die Theorie und Praxis verbindet. Diese Kombination lässt sich durch duale Studiengänge realisieren. In Vorträgen werden die unterschiedlichen dualen Studienmodelle der Hochschulen in Bayern und Baden-Württemberg und an Beamtenfachhochschulen vorgestellt. An Messeständen der Firmen, Behörden und Hochschulen besteht die Möglichkeit persönliche Gespräche zu führen und weitere Informationen zu den Unternehmen, Staatsausbildungen und zum Studium zu erhalten.

Verena Wolff

Studieren im englischsprachigen Ausland Auswahl, Finanzierung, Organisation, länderspezifische Tipps Die clevere Vorbereitung für den optimalen Start in ein Auslandsstudium Von zwei Millionen deutschen Studenten geht ein großer Teil ins englischsprachige Ausland, um später im Berufsleben mit gutem Englisch punkten zu können. Umso wichtiger ist die bewusste Vorbereitung. Von der Auswahl des Landes, über die Finanzierung und schließlich das Überleben im fremden (Studien)Alltag — in diesem Buch werden alle Themen ausführlich angesprochen. Verena Wolff hat in zahlreichen Ländern vor Ort recherchiert und alle wichtigen Informationen zusammengetragen. In unterhaltsamen Reportagen schildert die Autorin Erlebnisse der Austauschstudenten von Australien bis in die USA. Eichborn-Verlag

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News & Trends

News & Trends zum Studium

WAS BIETEN FACHHOCHSCHULEN? Perspektive Forschung Viele Studiengänge an den Universitäten als klassische Hochschule bereiten nicht direkt auf einen bestimmten Beruf vor, sondern sehen ihre Hauptaufgabe in der Vermittlung wissenschaftlicher Methoden zur Befähigung für eigene selbstständige Forschungen. Berühmte Ausnahmen sind natürlich die Juristen und Mediziner, die nach ihren Abschlussprüfungen sofort loslegen können. Wer dagegen etwa nach einem geisteswissenschaftlichen Studium in den Journalismus will, fängt in der Regel als Volontär (also ein besserer Lehrling) in der Redaktion seinen Berufsalltag an. Wem dieser Weg zu weit erscheint, der hat als Alternative eine andere Hochschulart: die Fachhochschulen.

Praxisorientiert studieren Hier ist die Ausbildung stärker auf die Anforderungen der Berufswelt ausgerichtet und soll direkt auf berufliche Tätigkeiten vorbereiten. Daher werden an Fachhochschulen Studiengänge vor allem im Ingenieurwesen und in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen, Agrar- und Forstwirtschaft, Medien und Informationswesen sowie Gestaltung/Design angeboten. Das Studium ist im Vergleich zur universitären Ausbildung auch meist straffer organisiert. Praxisphasen sind in der Regel fester Bestandteil. Wichtig zu wissen: Eine einschlägige Berufsausbildung oder Berufspraxis kann gegebenenfalls teilweise oder ganz auf die nachzuweisenden Praxiszeiten angerechnet werden. Auch im Rahmen des Bachelor-Studiums sind Praxisphasen vorgesehen. Diese können mehrwöchige Praktika, Projektphasen oder ein ganzes Praxissemester umfassen.

Freie Wahl nach dem Abitur? Nicht jeder hat nach dem Abitur eine wirklich freie Wahl des Studiums. Zwar möchte man meinen, dass bei rund 11.000 verschiedenen Studienangeboten in Deutschland für jeden das Richtige dabeisein muss, doch nicht jeder ist auch der richtige Kandidat für das Wunschstudium. Denn in vielen Fächern steht der Numerus Clausus als Hürde vor der Hochschulpforte. Dann kann man sich nicht wie in zulassungsfreien Studiengängen einfach am Stichtag einschreiben, sondern muss sich vorher bewerben. Zu unterscheiden ist zwischen zwei Arten der Zulassungsbeschränkung.

Zentrale Vergabe Zum einen sind da die bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengänge an Universitäten mit einem zentralen Vergabeverfahren; die Bewerbung und Vergabe der Studienplätze erfolgt dann über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS). Allzeit-Klassiker bei der ZVS sind: Medizin, Pharmazie, Psychologie, Tiermedizin und Zahnmedizin. Hier kommen nur die Abiturbesten sofort zum Zug. Alle anderen müssen warten. Während der Wartezeit, die ab Datum Abiturzeugnis beginnt, darf man nicht ein anderes Fach studieren, aber man kann eine studiennahe Berufsausbildung machen.

Örtlicher Numerus clausus Mit der Umgestaltung der Hochschullandschaft im Rahmen des so genannten Bologna-Prozesses zur Vereinheitlichung der europäischen Universitätsstandards verliert die ZVS immer mehr an Bedeutung. Da sich die Studienplatzvergabe der ZVS auf Studiengänge mit Abschluss Staatsexamen sowie mit Diplom beschränkt, ist für viele Studieninteressierte eine Bewerbung bei der ZVS nicht mehr möglich. Für einen Großteil der Studiengänge, die immer mehr auf Bachelor-Studiengänge umgestellt werden, ist daher eine Bewerbung direkt bei der Hochschule nötig.

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Studienberatung Zentrale Studienberatung an der LMU An der Infothek in Raum G109 (Ludwigstraße 27, 1. Stock) geben geschulte studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst Kurzauskünfte und Informationsmaterialien aus und leiten dann auf Wunsch bei weiterführenden Fragen und persönlichem Beratungsbedarf an akademische Studienberater weiter. Hier hat man außerdem die Möglichkeit, an PC-Arbeitsplätzen das Studienangebot der LMU im Internet selbst zu recherchieren.

Service der Arbeitsagentur Die Servicestelle für Abiturienten, die studieren wollen, nennt sich „Beratung Akademische Berufe der Agentur für Arbeit“. Hier werden Studieninteressierte, Studierende und Hochschulabsolventen auf dem Weg ins Studium und Berufsleben begleitet. Feste Sprechzeiten der Berater im BIZ sind jeden Donnerstag von 13 bis 18 Uhr. Darüber hinaus können Beratungstermine vereinbart werden unter e-mail muenchen.berufsberatungU25@arbeitsagentur.de.

Probestudium Die Fächer Chemie, Pharmazie, Mathematik und Philosophie der LMU bieten im September ein Probestudium an, um Schülerinnen und Schülern einen Einblick in Studienwirklichkeit zu geben, die Vorlesungen, Experimente und persönliche Gespräche mit Dozentinnen, Dozenten und Studierenden umfasst. Damit möchte die LMU interessierten und begabten Nachwuchs ansprechen und diesem die Studien- und Berufswahl erleichtern.

Industrie stiftet Lehrstuhl Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie hat jetzt einen Lehrstuhl für Personalwirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München gestiftet. Berufen wurde dafür Prof. Dr. Ingo Weller. Der neue Stiftungslehrstuhl wird sich bei seiner Lehr- und Forschungsarbeit mit den Wirkungen von personalpolitischen Entscheidungen auf die Struktur und den Erfolg von Unternehmen befassen. Das neu gegründete Institut für Personalwirtschaft soll bis zum Sommer mit fünf wissenschaftlichen Mitarbeitern, Hilfskräften und einem Sekretariat besetzt sein, so dass den Studierenden ab dem Wintersemester 2010/11 das komplette Lehrangebot angeboten werden kann.

Bildung, Bildung, Bildung. Da hilft kein Jammern und kein Lamentieren, und schon gleich gar nicht das Abreagieren des Frusts über schlechte Schulleistungen an der SpieleConsole. Denn der Trend ist eindeutig: ohne Bildung keine Ausbildung. In den vergangenen 50 Jahren stieg der Anteil der Abiturienten an allen Schülern von mickrigen 5 auf 37 Prozent. Der der Hauptschüler hingegen sank von stolzen 70 auf nur mehr 23 Prozent. Das bedeutet: Immer häufiger konkurrieren Abiturienten ohne Lust aufs Studium mit Real- und Hauptschülern auf dem Ausbildungsmarkt. Wer da mithalten will, sollte rechtzeitig die Lust am Lernen entdecken und sich nach Zusatzqualifikationen zum Schulabschluss umsehen, die möglichst zum angestrebten Berufsbild passen.

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Die Welt des Bachelors

STUDIEREN IM VEREINTEN EUROPA Der Bachelor als neues Maß am akademischen Arbeitsmarkt Bei den Technikern und Wirtschaftlern sind die neuen europaweiten Bachelor- und Masterstudiengänge längst angekommen und haben den Diplom-Abschluss abgelöst. Und auch in einem typischen Magister-Fach wie Theaterwissenschaft bietet die Uni München nur noch den Bachelor als Einstieg. Ziel des so genannten Bologna-Prozesses, der vor zehn Jahren begonnen wurde: Die Hochschulausbildung europaweit vergleichbarer zu machen und damit einen europäischen Arbeitsmarkt für Akademiker zu schaffen. Auch bringen sich die Hochschulen damit frühzeitig in Position um den in rund 12 Jahren einsetzenden Wettbewerb um Studenten. Denn dann machen die jetzt sehr geburtenschwachen Jahrgänge der aktuellen Abc-Schützen das Abitur und werden von den Professoren wohl mit Handschlag begrüßt. In der Angleichung der (Grund-)Ausbildung liegt nämlich auch die Chance für die Unis durch Spezial-Angebote zu glänzen.

Strafferes Studium Das Bachelor-Studium gibt eine wesentlich straffere Struktur vor als früher, als ausdrücklich die Selbstorganisation und Orientierung der Studenten erwünscht war, auch wenn das Zeit gekostet hat. Gemütlicher Schlendrian ist damit endgültig vorbei. Sechs Semester nur dauert das Studium, Inhalte und zeitlicher Ablauf sind vorgegeben; und – so viel lässt sich schon sagen – das kommt bei den Unternehmen inzwischen schon sehr gut an. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergab 2008, dass die IHK-Mitgliedsunternehmen mittlerweile positiv auf die neuen Studienabschlüsse reagieren. „Die Absolventen haben die Erwartungen der Unternehmen in der Regel gut erfüllt", berichtet Kevin Heidenreich, Leiter des Referats „Bildungspolitik, Hochschule“ beim DIHK. Die Befragten lobten vor allem, dass die Berufseinsteiger gut auf die Praxis vorbereitet seien. „Als Vorteil wird auch gesehen, dass die Absolventen früher Berufserfahrung sammeln können als bisher", so Kevin Heidenreich.

Schneller in den Arbeitsmarkt Da die neuen Studiengänge straffer organisiert sind, bleibt aber leider meist weniger Zeit für selbstorganisierte Praktika oder Auslandsaufenthalte. Doch hier sollte man bedenken, dass es Unternehmen durchaus zu schätzen wissen, wenn Studenten Praxis- oder Auslandserfahrung sammeln. Tipp: Noch vor dem Studium ein Auslandspraktika im gewünschten Bereich oder sich eine Hochschule suchen, die ein integriertes Auslandssemester anbietet. Eine weitere Möglichkeit, die Chancen auf den Berufseinstieg zu verbessern, nennt Wolfgang Bilger, Leiter Personalmarketing und Einsteigerprogramme beim Energieerzeuger Vattenfall in Berlin: „Wir bieten Studierenden die Möglichkeit, ihre Bachelor-Arbeit bei uns zu schreiben und damit einen ersten Blick in die Praxis zu erhalten." Auf diesem Weg ließen sich bereits früh Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen, ohne Zeit zu verlieren.

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Welche Bachelor-Studiengänge sind gefragt? Sind nun Bachelorabsolventen aller Studienrichtungen gefragt? Und in allen Branchen? Laut der Studie „Bachelor, Master und Auslandserfahrungen: Erwartungen und Erfahrungen deutscher Unternehmen", die 2007 vom DAAD und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) durchgeführt wurde, werden im Moment vor allem Bachelors aus wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen eingestellt. Zum einen werden die Diplom-Absolventen immer weniger, zum anderen ist vor allem im Ingenieurbereich ein hoher Bedarf an Fachkräften gegeben, so dass Bachelorabsolventen gute Karten haben. Vor allem in der Chemieund Pharma-Branche, in der Elektrotechnik, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Energiebranche und in der IT wird es auch in Zukunft viele freie Stellen geben. Das ergibt eine Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB von Anfang 2008 („Bachelor und Master in Wirtschaft und Verwaltung"). Bachelorabsolventen der Rechtswissenschaften finden sich dagegen kaum in den vom DAAD und IW Köln befragten Unternehmen, da es hier erst sehr wenige Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gibt. Zudem ist man nur Volljurist mit dem Staatsexamen.

Was verdienen Bachelors? Das Gehalt für Bachelorabsolventen ist in der Regel etwas geringer als für Master- oder Diplomabsolventen. Dafür verdienen sie früher Geld und arbeiten auf die Lebensarbeitszeit gesehen länger, was einen gewissen Ausgleich bringt. In Bezug auf die Aufstiegschancen müssen sich Bachelors wenig Gedanken machen, denn nach Unternehmeraussagen haben sie die gleichen Chancen wie Master-Absolventen. Freilich wird für manche Positionen schon zum Einstieg ein Diplom- oder Masterabschluss verlangt.

75 Prozent erreicht Bei der Umstellung der Studiengänge entsprechend den Bologna-Zielen hat Deutschland eine Quote von 75 Prozent erreicht. Die fehlenden 25 sind größtenteils Staatsexamensstudiengänge wie Medizin, Jura, Lehramt. Bei Medizinern und Juristen sehen Experten auch künftig noch großen Handlungsbedarf, bei den Lehrern arbeiten die Länder gerade fleißig an übergreifender Kompatibilität.

Bachelor nach Plan Studieneinstieg, Bewerbung und Finanzierung In diesem Ratgeber erfahren Abiturienten, was sie an der Hochschule erwartet. Sebastian Horndasch weiß, wie man seine Hochschule auswählt und sich erfolgreich bewirbt. Umfassend beschreibt er die Möglichkeiten, Studium und Lebensunterhalt mit Nebenjob, Kredit, BaföG oder Stipendium zu finanzieren. Vor allem bereitet er den Leser auf das Leben als Student vor: Wie ist der Alltag an der Hochschule organisiert und wie nutzt man die neuen Möglichkeiten der Bachelorstudiengänge. Denn wer erfolgreich studiert, genießt auch das Leben außerhalb des Hörsaals. W.Bertelsmann Verlag

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Technik & Naturwissenschaften

TECHNIK & NATURWISSENSCHAFTEN Ingenieure weltweit gesucht Die Welt im 21. Jahrhundert befindet sich in einem rasanten Umbruch. Das ideologische Zeitalter des 20. Jahrhunderts ist endgültig vorbei, Regionen wachsen zusammen, Wirtschaftsräume werden größer – die Entfernungen werden kleiner. Mit dem Öffnen der russischen und chinesischen Märkte entstehen neue Wachstumsmöglichkeiten, riesige Potenziale warten darauf, erschlossen zu werden. Wenn es gelingen soll, den Osten an die Standards des Westens heranzuführen, ist vor allem eine Berufsgruppe besonders gefragt: die der Techniker – sei es in der Mechanik, am Bau, in der Elektrotechnik und Datenverarbeitung oder bei der Steuerung von Wirtschaftsprozessen. Den Ingenieuren gehört die Zukunft.

Marktchancen Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden Maschinenbau-Ingenieure mitleidig belächelt. Die Branche lag quasi brach und Studienabgänger hielten sich als Taxifahrer über Wasser. Diese Zeiten sind vorbei. Und sie werden wohl auch nicht so schnell wiederkommen. Die Unternehmen sind heute wesentlich internationaler ausgerichtet und dem Tätigkeitsfeld kommt dabei eines besonders zugute – Techniker können mit einer minimalen gemeinsamen Sprachbasis kommunizieren, ein Großteil ihrer Verständigung besteht aus Plänen, Geometrie und Formeln. Denn die Sprache der Mathematik oder Physik ist auf der ganzen Welt die gleiche. Mit der langfristigen Öffnung der riesigen Märkte im Osten sind auch die langfristigen Marktchancen der naturwissenschaftlichen Praktiker auf dem Arbeitsmarkt gesichert: Ingenieure werden immer gebraucht.

Karrierechancen Ingenieure aller Fachrichtungen haben beste Aussichten für die Zukunft. Zum einen ist da die Globalisierung der Wirtschaft mit ihrem enormen Chancenpotenzial für alle flexiblen und mobilen Arbeitskräfte. Zum anderen beginnen bereits in einigen Jahren die ersten Angehörigen der so genannten Baby-Boomer-Generation (Geburtsjahrgänge Mitte der Fünfziger bis Mitte der Sechziger) in den Ruhestand zu wechseln. Damit wird der derzeit beklagte Mangel an Ingenieuren noch weiter verschärft. Gleichzeitig melden die Universitäten immer weiter sinkende Zahlen von Studienanfängern und Abbrechern in den klassischen Ingenieurswissenschaften. Wie ernst die Lage tatsächlich sein muss, zeigt die Tatsache, dass sich die Wirtschaft bereits hilfesuchend an die Politik gewandt hat. Beste Chancen also für karrierebewusste Einsteiger mit der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und Ambitionen auf freiwerdende Führungspositionen.

Was muss man mitbringen? Techniker sind Menschen, die praktische Aufgabenstellungen lösen durch das Heranziehen von theoretischem Wissen. Dazu braucht es natürlich zuerst einmal ein gewisses Interesse an den Aufgabenstellungen, dieses entscheidet dann über die Fachrichtung. Danach kommt die Neigung zu analysierendem und abstrahierendem Denken, die in allen Sparten gefordert wird. Von Ingenieuren erwartet man darüber hinaus oft zeichnerisches Geschick und ein besonde-

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res räumliches Vorstellungsvermögen, exaktes Arbeiten, Interesse an Betriebswirtschaft und Organisationstalent, Führungsqualitäten und Innovationsfreude (Erfindermentalität). Schlecht für angehende Ingenieure ist eine Abneigung gegen eine Funktion als Vorgesetzter.

Wie wird man Techniker? Techniker wird man auf die verschiedensten Arten. Nicht immer ist dafür ein naturwissenschaftliches Studium nötig. Auch aus einem Handwerks-Beruf heraus kann man über den Meistertitel und eine Technikerschule beruflich aufsteigen. Der geradlinigste und zeitsparendste Weg ist dies freilich nicht. Für Abiturienten stellt sich also weniger die Frage Berufsausbildung oder Studium, sondern: Welches von den vielen Studienangeboten ist das passende? Ein Studium an einer Technischen Universität (TU), an einer Fachhochschule (FH) oder an einer Berufsakademie (BA).

Was spricht für die TU? Hier findet traditionell das Grundlagenstudium und die Forschung statt. Ziel dabei ist es nicht unmittelbar Lösungen für praktische Aufgabenstellungen zu entwickeln. Manchmal aber werden auch physikalische Effekte entdeckt, die sofort in der Praxis, sprich Industrieproduktion von Gütern, verwendet werden können. Ein TU-Studium wird durch einen Abschluss zum Doktor besonders geadelt. Dadurch dauert es zwar länger, für bestimmte Branchen aber – wie beispielsweise die Chemie – ist ein Doktortitel nach wie vor unverzichtbarer Baustein für eine besonders erfolgversprechende Karriereplanung.

Was spricht für die FH? Zunächst einmal ist da der wesentlich stärkere Praxisbezug. Das Studium ist näher dran an der Arbeitswelt und es ist auch kürzer und führt so schneller zum selbstverdienten Geld. Besonders in Branchen, die sich sehr schnell verändern und sowieso die lebenslange Bereitschaft zur Weiterbildung voraussetzen, ist das FH-Studium der ideale Einstieg in die Arbeitswelt. Wozu Grundlagenforschung betreiben, wenn sich die Grundlagen selbst andauernd verändern?

Christian Püttjer, Uwe Schnierda

Von der Schule zum Ausbildungsplatz Ausbildungsplätze sind rar daher sollten Sie sich im Bewerbungsverfahren optimal präsentieren! Überzeugen Sie Ihren Wunsch-Arbeitgeber mit einer perfekten Bewerbungsmappe und einem souveränen Auftritt im Vorstellungsgespräch von Ihren Stärken und Ihrer Motivation. Die Bewerbungsexperten Püttjer & Schnierda zeigen Ihnen, wie Sie den passenden Ausbildungsbetrieb finden, überzeugende Bewerbungsunterlagen erstellen, im Bewerbungsgespräch punkten und Kennenlerntage erfolgreich meistern. Campus Verlag

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Recht, Wirtschaft, Administration

RECHT WIRTSCHAFT ADMINISTRATION Spezialisten mit viel Allgemeinwissen Auch wenn derzeit von einem Überangebot an Rechtsanwaltskanzleien die Rede ist: Juristen werden immer gebraucht. Das gilt auch für die Wirtschaftswissenschaftler, denn – Krise hin oder her – die Weltwirtschaft im Ganzen ist immer noch auf Wachstumskurs; mal mehr, mal weniger schnell. Was sich für die Zukunft abzeichnet, ist aber eine stärkere Spezialisierung dieser Experten.

Experten für komplexe Systeme Zum großen Feld der Wirtschaftswissenschaften zählen die Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre, die Wirtschaftsinformatik und die Logistik. Außerdem gibt es noch Studiengänge in Wirtschaftspädagogik. Während die Betriebswirtschaftslehre (BWL) die Bedingungen, den Aufbau, die Abläufe, die Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten von Betrieben untersucht und damit ständig bemüht ist, die Konkurrenzfähigkeit am Markt und die innerbetriebliche Effizienz zu steigern, befasst sich die Volkswirtschaftslehre (VWL) mit den Wechselwirkungen von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen und Prozessen in Gesellschaften und übernationalen Wirtschaftsräumen. Dies ist die klassische Unterscheidung, die aber für das Berufsleben immer mehr an Bedeutung verliert. Heute sollten wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge interdisziplinär ausgerichtet sein und mit anderen Fachgebieten (Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Informatik, Gesellschaftswissenschaften, Sprachund Kulturwissenschaften) kombiniert werden.

Jura: dieses Studium öffnet viele Türen Ein Jura-Studium kann viele Wege in ein erfolgreiches Berufsleben ebnen; denn Juristen finden sich nicht nur in Gerichtsgebäuden und Kanzleien. Schließlich schreibt sich jedes Unternehmen gern einen „Dr. jur.“ auf die Visitenkarte; so was macht eben Eindruck. Juristen wird gern eine Extra-Portion logisches Denken nachgesagt, denn in diesem Bereich geht es um die Anwendung von abstrakt formulierten Regeln auf ganz konkrete Lebenssachverhalte. Und diese Regeln werden nicht weniger sondern mehr: Wenn Techniker neue Verhaltensmöglichkeiten eröffnen (Stichwort Internet-Downloads), sind Juristen die ersten, die alte Regeln darauf anwenden oder neue ersinnen.

Studium & Ausbildungswege Volljurist: Dieser Titel zählt In der klassischen Ausbildung haben Juristen klare Berufsbilder vor Augen. Denn mit dem Ersten und Zweiten Staatsexamen (nach zweijährigem Vorbereitungsdienst) sind sie Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt oder Notar. Auch von Juristen und Juristinnen, die in Wirtschaft oder Verwaltung tätig sein wollen wird in der Regel dieser Abschluss erworben, denn dann darf man sich mit dem Titel „Volljurist“ schmücken – kommt immer gut an.

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Die Ausbildung zum Ökonom BWL oder VWL sowie andere wirtschaftswissenschaftliche Fächer können sowohl an Universitäten wie auch an Fachhochschulen studiert werden. Die verschiedenen Studiengänge bieten je nach Hochschulart und -ort interessante Verknüpfungen mit anderen Fachgebieten (Touristik, Medien, Sprachen). Wichtige Hilfswissenschaften für alle Wirtschaftswissenschaftler sind Mathe, Statistik und Datenverarbeitung. Für das Studium an der Uni ist ein Vorpraktikum zwar nicht vorgeschrieben, wird aber allgemein bei BWL empfohlen. Zum Vorpraktikum für FH-Studenten gibt es länder- und hochschulspezifisch unterschiedliche Regelungen. In Baden-Württemberg etwa wird kein Vorpraktikum gefordert. Üblich sind andernorts sechs Wochen bis sechs Monate. Wer eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung oder den Besuch einer zweijährigen Fachoberschule (Wirtschaftszweig) vorweisen kann, braucht kein Praktikum.

Neue Studiengänge Auf die komplexer werdende Weltwirtschaft reagiert das Hochschulwesen mit neuen Studiengängen, die auf spezielle Teilbereiche passgenau zugeschnitten sind. So wandelte die Hochschule in Geislingen den bisherigen BWL-Studiengang in einen Studiengang „Automobilwirtschaft“ um. Damit werden alle Themen entlang der automobilwirtschaftlichen Wertschöpfungskette abgedeckt. Und für das wachsende Engagement deutscher Unternehmen in China werden Absolventen benötigt, die auch den interkulturellen Herausforderungen begegnen können. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt bietet daher gemeinsam mit der Tongji Universität in Schanghai einen Doppelbachelor-Studiengang an, dessen Unterrichtssprache Englisch ist. Ein neues Konzept zur Ausbildung von Juristen bietet die Universität Mannheim. Im Bachelor-Studiengang Unternehmensjurist (LL.B.) erhalten Studierende in sechs Semestern eine Doppelqualifikation in Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die Bachelor-Prüfung beinhaltet darüber hinaus Teile des Ersten Juristischen Examens.

Warum nicht in den Ferien an der Zukunft basteln? Das Portal www.planet-beruf.de bietet ein interaktives Bewerbungstraining für Jugendliche an. Von der Planung bis hin zum Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch wird der gesamte Bewerbungsprozess dargestellt. Zu den einzelnen Rubriken gibt es Übungen, Arbeitsblätter, Videos, Hörbeispiele und Checklisten. Was beim telefonischen Erstkontakt und dem Vorstellungsgespräch (nicht) angesagt ist, das zeigen zum Beispiel Videos und Podcasts.

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Soziales, Gesellschaftswissenschaften

SOZIALES & GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN Experten für menschliches Handeln Die Begriffe Sozial- oder Gesellschaftswissenschaft werden gern synonym verwendet, meinen aber immer: Hier ist der Mensch und sein Handeln – ob als Einzelner, Gruppe oder Masse – der Mittelpunkt des Interesses. Wichtigstes Kennzeichen dieser Studiengänge ist ihr interdisziplinärer Charakter. So sind die Grenzen der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie, Politologie, Soziologie und Sozialpädagogik oft fließend.

Der Blickwinkel zählt Beispiel Linguistik: Hier geht es um Sprachgeschichte (kulturwissenschaftlicher Aspekt), Spracherwerb (soziologischer Aspekt), aber auch um Lautbildung (medizinisch-anatomischer Aspekt) und Zeichenverwendung (kommunikationswissenschaftlicher Aspekt). Man sieht: Die Grenzen sind nicht starr sondern fließend und hängen jeweils vom Blickwinkel des Betrachters ab.

Publizieren für die Wissensgesellschaft Die moderne Wissensgesellschaft braucht immer mehr Wissen über sich selbst. So vielfältig die menschlichen Betätigungen sind, so vielfältig sind auch die Einsatzgebiete, auf denen Gesellschaftswissenschaftler tätig werden können. Ein großes Betätigungsfeld ist etwa die Publizistik. Die Informationen, die Gesellschaftswissenschaftler entdecken, sammeln und gewinnen, müssen ja auch veröffentlicht werden – egal ob in kleiner Auflage als Fachbericht oder als Buch-Bestseller.

Karriere ohne Berufsfeld Eine Besonderheit dieser Studienrichtung ist es, dass im Unterschied etwa zu Naturwissenschaftlern oder Juristen für Gesellschaftswissenschaftler keine eindeutigen Berufsfelder existieren: Arzt und Richter sind klare Berufsbilder – der eine macht gesund, der andere sorgt für Gerechtigkeit. Aber was tun eigentlich Soziologen? Wo arbeiten sie? Und wo werden Politologen nach dem Studium angestellt? Das Fehlen klarer Zuordnungen eröffnet Gestaltungsspielräume für Menschen mit Flexibilität, Kreativität und Einfallsreichtum. Immer gut: sich rechtzeitig überlegen, ob und wie das Studium berufsnah angelegt werden kann, zum Beispiel durch geeignete Zusatzfächer.

Studium & Ausbildungswege Uni, FH und sonstige Hochschulen Gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen können an den unterschiedlichsten Hochschuleinrichtungen studiert werden. Im Gegensatz beispielsweise zu den Juristen muss hier bei Studienbeginn noch nicht so genau auf den Abschluss geachtet werden. Entscheidender für eine spätere Berufstätigkeit sind hier in den meisten Fällen die gewählten Nebenfächer, die zur angestrebten Branche passen sollten. Der Studienabschluss ist hier keine Eintrittskarte in die

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Berufswelt (wie das zweite Staatsexamen der Juristen) sondern eher als eine Art Ausweis zu verstehen, der die Fähigkeit zum Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien dokumentiert. Diese Fähigkeit kann in den unterschiedlichsten Berufsfeldern bei ganz verschiedenen Arbeitgebern gefordert sein. Dabei wird unterschieden zwischen dokumentierend-forschend oder aktiv-helfend.

Praxisorientiert: die FH Für die praxisorientierten Studiengänge kommen eher Fachhochschulen in Frage, auch wenn die Grenzen immer mehr fließend sind. Zu den eher praxisorientierten Fächern zählen traditionell Sozialpädagogik, Psychologie und Pädagogik – für letztere Disziplin gibt es mancherorts sogar eigene Pädagogische Hochschulen. Für das Fach Sozialpädagogik ist in der Regel schon vor Aufnahme des Studiums ein berufsbezogenes Praktikum nachzuweisen. Während des Studiums sind ebenfalls Praktika zu absolvieren.

Forschungsorientiert: die Uni Soziologie und Politologie sind traditionelle Studienangebote der Universitäten. Das Lehrangebot an den einzelnen Universitäten ist dabei sehr unterschiedlich, weshalb der Ort des Studiums und der Studienabschluss sorgfältig ausgewählt werden sollten. Eventuell empfiehlt sich sogar ein Hochschulwechsel, wenn sich während des Studiums der Interessenschwerpunkt verändern sollte oder sich spätere Beschäftigungsmöglichkeiten abzeichnen, die bestimmte Nebenfächer oder Fächerkombinationen erforderlich machen.

Fit für den Staat Mit einem Studium der Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften ist man auch auf eine Laufbahn beim Staat gut vorbereitet. Um in ein Beamtenverhältnis im höheren allgemeinen Verwaltungsdienst zu kommen, ist ein zweijähriger Vorbereitungsdienst nötig, wie ihn auch Juristen absolvieren, wenn sie Richter werden wollen. Der Vorbereitungsdienst endet mit der so genannten Laufbahnprüfung.

Jürgen Hesse Hans Christian Schrader

Testtraining plus Die Testtraining-Software von Hesse/Schrader - neuester Stand Das einzige interaktive Trainingsprogramm in Echtzeit auf CD-ROM jetzt erweitert um über 20 neue Tests. Von den Testexperten Nummer 1. Das Trainingsprogramm für Profis ist ideal, um sich auf computer- und webgesteuerte Auswahlverfahren optimal vorzubereiten. Im Übungsmodus können Bewerber unbegrenzt und ohne Zeitdruck arbeiten. Der Testmodus simuliert die realen Auswahlverfahren von Unternehmen unter Zeitdruck. Eine automatische Auswertung, viele Zusatzfunktionen und umfangreiche Erläuterungen machen die Software zu einem wertvollen Hilfsmittel.

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Medizin & Gesundheitswesen

MEDIZIN & GESUNDHEITSWESEN Fachleute fürs Wohlbefinden Gesundheit und Wohlbefinden ist kein fester Wert sondern eher vergleichbar mit einem Krankheits-Spektrum, das von „ganz wenig krank“ bis „todkrank“ reicht. Die Welt der Heilberufe entspricht diesem Spektrum und ist entsprechend weit gespannt. An der Spitze stehen die Mediziner. Sie gehören zum traditionell angesehensten Berufsstand. Das mag mit ein Grund sein, warum die Studienplätze hier so begehrt sind, aber es sollte kein Motiv für die Studienwahl sein.

Geregelte Berufsausbildung Weil die Gesundheit heute ein so hohes Gut ist, regelt die Gesellschaft den Zugang – über Ausbildung und Berufszulassung. Das war nicht immer so: Früher ging man bei Zahnschmerzen zum Bader (also zum Friseur) oder zum Hufschmied. Heute ist ein Studium der Human-, Zahnoder Tiermedizin und Pharmazie nur an Universitäten möglich. Wer sich für ein Studium im Gesundheitsbereich entscheidet, muss sich der Verantwortung bewusst sein und muss mehr noch als andere bereit sein, sich ein Leben lang mit neuesten Erkenntnissen auseinanderzusetzen, um anderen Menschen nicht nur zu helfen, sondern ihnen vor allem auch nicht zu schaden.

Neue Betätigungsfelder Die „Reparaturmedizin“ von früher mit dem Arzt als Mechaniker gibt es heute nicht mehr, statt dessen haben ganzheitliche Ansätze das Gesundheitswesen reformiert und auch zu neuen Berufsfeldern für Mediziner geführt. Dazu trägt auch die demographische Entwicklung und die wachsende Zahl chronischer Erkrankungen bei älteren Menschen bei. So gibt es heute beispielsweise spezialisierte medizinische Betätigungsbereiche in der Schmerztherapie, der Altersmedizin oder Rehabilitationsmedizin. Beschäftigungsmöglichkeiten bieten neben den klassischen Arbeitgebern auch Forschungseinrichtungen, die pharmazeutische Industrie, Fachverlage, schulische Einrichtungen.

Studium & Ausbildungswege Grundsätzlich gibt es diese großen Wege der akademischen Ausbildung im Gesundheitswesen: • Das Studium der Human- oder Tiermedizin an einer Universität führt zum Berufsbild Arzt. • Das Studium der Pharmazie (ebenfalls nur an einer Universität möglich) führt zum klassischen Berufsbild des Apothekers. • Das Studium der Pflegewissenschaften an einer Uni oder Fachhochschule qualifiziert für Führungsaufgaben in Pflege-Einrichtungen (Pflegedienstleitung) und erfordert in der Regel eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung und ein- oder mehrjährige Berufserfahrung. • Das Studium eines Therapie-Studiengangs an einer Uni oder Fachhochschule führt zur Zulassung als Therapeut. Das Spektrum reicht vom Psychotherapeuten bis zum Musiktherapeuten. Auch ein Studium in den Sozialwissenschaften kann zum Berufsbild des Therapeuten führen.

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Strenges Pflichtprogramm für Mediziner Die Ausbildung im Bereich Medizin und Pharmazie gehört zu jenen, die besonders streng geregelt sind. Es geht schließlich – etwas zugespitzt formuliert – um Leben und Tod. Also werden hohe Anforderungen bereits an die künftigen Studenten gestellt. Eine Ausbildung in Erster Hilfe sollte vor dem Studium absolviert werden, genauso wie der dreimonatige Krankenhauspflegedienst, der spätestens vor der Meldung zum Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach vier Semestern nachzuweisen ist. Weitere Praxiszeiten sind bei verschiedenen Einrichtungen mit festgelegten Mindestzeiten abzuleisten. Die Regelstudienzeit für Mediziner beträgt 12 Semester, die tatsächliche liegt durchschnittlich bei 13,5, das Durchschnittsalter bei Eintritt ins Berufsleben bei 28,5 Jahren.

Das Studium der Pharmazie Zum Programm im Grundstudium zählen Chemie, pharmazeutische Biologie und Humanbiologie, Physik, physikalische Chemie und pharmazeutische Analytik. In der vorlesungsfreien Zeit muss eine sogenannte Famulatur (Meisterschülerkurs) von acht Wochen in einer Apotheke abgeleistet werden. Die Prüfung der Pharmazeuten ist wie bei den Medizinern eine staatliche. Auch Pharmazeuten brauchen wie Ärzte die Approbation bevor sie ihre Arbeit als Apotheker aufnehmen können.

Neu: Dualer Pflegestudiengang in München Ein neuer dualer Bachelorstudiengang Pflege an der Hochschule München verschränkt eine traditionelle, praxisnahe Berufsausbildung mit einem international anerkannten Hochschulstudium. Das Konzept wird gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum München, dem Klinikum Augsburg und dem Isar-Amper-Klinikum sowie deren Berufsfachschulen realisiert. Voraussetzung für die Bewerbung um einen Studienplatz ist ein Ausbildungsvertrag mit einer der zuvor genannten Praxiseinrichtungen und das Abitur.

Gesellig lernen Lernen gilt unter Jugendlichen als eine ungesellige und daher eher „uncoole“ Freizeitbeschäftigung; das ergab eine aktuelle Umfrage. Bei den Tätigkeiten, die zu Hause alleine häufig ausgeübt werden, gaben 9 Prozent „lernen für die Schule“ an. Immerhin noch 5 Prozent lernen zu Hause auch nicht rein für die Schule, sondern weil sie Interesse am Stoff haben. In der Kategorie „Tätigkeiten mit Freunden“ hingegen gilt lernen als „exotische Tätigkeit“. Das sollte sich schleunigst ändern, denn: Eine pädagogische Binsenweisheit ist es, dass man einen Lernstoff besonders gut durchdringt und behält, wenn man ihn jemand anderem erklärt. Nur nicht, wenn der andere der Lehrer ist und man selbst zitternd vor der Tafel steht. Also: chillige Atmo schaffen, Freunde einladen und ein lustiges Mathe-Quiz veranstalten.

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Kunst, Kultur, Sprachen

KUNST, KULTUR, SPRACHEN Kreative Geister gefragt und gebraucht Kann man ohne Sprache denken? Braucht der Mensch Kunst? Zu was ist eigentlich die Moral nütze? Kann Musik Informationen transportieren? - Fragen über Fragen, mit denen sich eine ganze Reihe der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen auseinandersetzt. Die stehen in den Augen von Technikern oder Medizinern schon mal gern als weniger nützlich und nicht so wichtig da. Diesen „Wichtigtuern“ unter den Akademikern sei mit einem Satz von Victor Hugo geantwortet: „Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“

Der Mensch als kulturelles Wesen In den Kulturwissenschaften geht es um die so genannten Kulturleistungen des Menschen: Sprache, Literatur, Kunst, Philosophie, Religion, Moral, Institutionen wie Familie oder Staat. Dementsprechende Studiengänge beinhalten so unterschiedliche Fächer wie Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaften, alte und neue Sprachen, Musikwissenschaften, aber auch anwendungsbezogene Fächer wie Journalismus, Industrie-, Kommunikations- und Grafikdesign, ausübende und darstellende Kunst, Kulturmanagement oder Kunsttherapie.

Interdisziplinäres Denken gefragt Wie in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern sind eben auch in den so genannten geisteswissenschaftlichen Disziplinen die Grenzen fließend. Und zwar immer öfter. Denn: Interdisziplinäre Studien sind absolut im Trend und fördern ständig neue Erkenntnisse über des Menschen liebstes Betrachtungsobjekt zu Tage: den Menschen. Das Feld der Forschungen ist weit, die Literatur zu jedem noch so speziellem Thema riesig, überall gibt es Berührungspunkte, Annäherungen und scheinbar wichtige Informationen. Deshalb benötigen Studierende hier zwei Grundanforderungen: Erstens Geduld, Bereitschaft und Sitzfleisch, um sich durch die Werke der Vorfahren durchzuarbeiten und sie systematisch einzuordnen. Und zweitens einen geschulten Blick für das Wesentliche, damit am Ende dank eines kritischen Urteilsvermögens neue Erkenntnisse aus alten Akten, Theorien und Phänomenen gewonnen werden können. Außerdem unabdingbar: differenzierter Wortschatz, gutes Sprachverständnis und Sprachgefühl sowie genaue Arbeitsweise.

Einsatzorte von Kulturwissenschaftlern In den Medien Viele Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich traditionell in den Medien. Die Querverbindungen sind zahlreich: Mancher Altphilologe fand sich später wieder als erfolgreicher Redaktionsleiter des Ressorts Sport beim Fernsehen und manch ein Theaterwissenschaftler hat am Ende ein komfortables Auskommen gefunden, indem er über den Immobilienmarkt berichtet.

An der Schule Eine interessante Option in den Sprach- und Kulturwissenschaften ist auch ein Lehramtsstudiengang. Der hält erstmal alle Wege offen, man muss deshalb noch nicht zwangsläufig zurück an die Schule. Man kann auch „Wetten dass ...“ moderieren. Freunde der so genannten „toten“ Sprachen Latein und Griechisch (Altphilologen) finden aber praktisch kaum eine andere Beschäftigung.

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Im Archiv Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich nicht nur im Bereich der Informationsproduktion. Die Fluten an Informationen der modernen Wissensgesellschaft wollen auch gesammelt, systematisiert und verwaltet werden. Das muss keine staubtrockene Angelegenheit sein. Mitarbeiter des Goethe-Instituts kommen als Botschafter deutscher Kultur in der ganzen Welt herum. Auch Wirtschaftsunternehmen haben einen immer größeren Bedarf an Recherche, Aufbereitung und Präsentation von Informationen.

Studium & Ausbildungswege Universalausbildung an der Uni Geschichtswissenschaften (auch Kunstgeschichte), Musik- und Theaterwissenschaften, Germanistik und andere Sprachwissenschaften werden traditionell an Universitäten studiert. Der Magistertitel war hier bisher der übliche Abschluss eines solchen universalen Studiums, das nicht auf ein spezielles Berufsbild fixiert ist.

Akademien für die Praxis Geht es in einem Studiengang in eine klare praktische Richtung mit festem Berufsziel, so gibt es je nach Bundesland auch spezielle Hochschulen oder Akademien dafür. Beispiel Theaterwissenschaften: Die Theorie und Geschichte der darstellenden Kunst wird in München an der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) unterrichtet, um die Praxis am Theater und die dafür nötige Fachausbildung dreht sich alles an der Bayerischen Theaterakademie August Everding, die dem Münchner Prinzregententheater angegliedert ist und sich als „Ausbildungsinstitut für Bühnenberufe“ begreift. Für angehende Maskenbildner existiert dort ein Bachelor-Studiengang, für den als Eingangsvoraussetzung alternativ zur Hochschulreife auch ein mittlerer Bildungsabschluss mit passender Berufsausbildung (Friseur, Restaurator, Bildhauer, Kunst- oder Theatermaler) genügt. Der Studiengang Kulturkritik ist ein Aufbaustudiengang.

Wie sieht’s mit der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit meines Kindes aus? Kann mein Kind Inhalte zusammenfassen und verständlich weitergeben? Kann mein Kind · verständliche Texte fehlerfrei schreiben · Textformen auseinanderhalten (Brief, Protokoll, Lebenslauf) · Gebrauchsanweisungen oder einfache Bauanleitungen lesen und umsetzen · erklären, was Wörter bedeuten · von einem Ereignis zusammenhängend berichten · nachfragen, wenn es etwas nicht versteht · sich für alle verständlich ausdrücken

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Neue Studiengänge

NEUE STUDIENGÄNGE Spezialisten für morgen Neben den klassischen Studiengängen, die sich natürlich auch immer weiter entwickeln und sich in den Inhalten an veränderte Situationen anpassen, werden von den Hochschulen – immer öfter in direkter Kooperation mit der Wirtschaft – auch stetig neue Studiengänge entwickelt, die meist aus der Kombination und Verschränkung von speziellen Teilen klassischer Disziplinen entstehen. In der Molekularmedizin etwa geht es nicht um eine klassische Tätigkeit als Arzt, sondern darum, hochkomplexe Medizintechnik beispielsweise im Labor zur Diagnose oder Therapie einzusetzen; kombiniert werden hier die Disziplinen Biologie, Chemie, Medizin und Gerätetechnik. Hier sind weitere neue Studiengänge.

Bionik Die Fachhochschule Gelsenkirchen führt zum kommenden Wintersemester den Bachelor-Studiengang Bionik ein. Dabei geht es darum, wie man auf technischem Weg Vorbilder aus der Natur nützen kann, die sich in der Evolutionsgeschichte über Millionen Jahre als besonders effektiv erwiesen haben. Ab März können sich Interessenten mit Fachhochschulreife für einen der zunächst auf 40 Anfänger begrenzten Studienplätze bewerben. Die Berufsaussichten gelten als sehr gut. Das hohe Interesse der Industrie erkennt man daran, dass der Studiengang nicht nur als Vollzeitstudiengang, sondern auch als „kooperativer Studiengang“ studiert werden kann. Dabei wird das anlaufende Studium in den ersten zwei Jahren mit einer betrieblichen Ausbildung verknüpft, sodass der Absolvent am Ende sowohl über einen Ausbildungsabschluss als auch über einen Hochschulabschluss verfügt.

Mensch-Computer Systeme Navis, DVD-Recorder, Fahrscheinautomaten: Viele Menschen tun sich zunehmend schwer damit, solche Geräte zu bedienen. Wie muss man computergestützte Systeme gestalten, damit sie die Nutzer nicht überfordern? Darum geht es in diesem neuen Studiengang an der Uni Würzburg. Es ist ein stark interdisziplinärer Studiengang, bei dem in den ersten Semestern Grundlagen aus Informatik und Psychologie vermittelt werden. Hinzu kommt spezielles Wissen aus dem Bereich Human Factors: Im Mittelpunkt stehen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse, die zum Verständnis und zur Verbesserung der Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik beitragen. Absolventen mit soliden Kenntnissen über Software-Engineering, Systemtechnik und Benutzerpsychologie steht ein weites Betätigungsfeld offen. Sie können zum Beispiel in der Entwicklung und Evaluation von Software, E-Learning-Programmen und computergestützten Geräten arbeiten. Der neue Bachelor-Studiengang Mensch-Computer Systeme ist auf sechs Semester angelegt und startet zum Sommersemester 2010. Zulassungsbeschränkungen gibt es nicht, die Online-Einschreibung startet am 1. März. Einen passenden Master-Studiengang bietet die Universität ab 2013 an.

Energie- und Gebäudetechnologie Ab Wintersemester 2010/2011 bietet die Hochschule Rosenheim diesen zukunftsträchtigen Studiengang an. Der Energiebedarf von Gebäuden schlägt weltweit mit 40 Prozent des Energieumsatzes zu Buche. Heutige Technologien machen es bereits möglich, den Energiebedarf von Gebäuden entscheidend zu reduzieren. Gerade in der Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung dieser Technik sieht die Hochschule Rosenheim eine elementare Herausforderung für die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung der Zukunft. Zentrale Themen sind: Energiebereitstellung, Energietransport, Energiespeicherung und Energieanwendung im Gebäude. Die Arbeitsgebiete des „Ingenieurs der Energie- und Gebäudetechnologie“ sind vielfältig, je nach Spezialisierung: Energieversorgung (auch Wind- und Solarkraftwerke), energietechnische Anlagenindustrie und Unternehmen, die sich mit energieeffizientem Bauen befassen.

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Deutsch-französische Chemie Das Projekt „Regio Chimica“ richtet den ersten grenzüberschreitenden Bachelor-Studiengang in Chemie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Écôle Nationale de Chimie de Mulhouse/Université de Haute Alsace Mulhouse-Colmar (ENSCMu/UHA) ein. Die Absolventen erhalten nach ihrem dreijährigen Studium einen Doppelabschluss in Chemie: Der Bachelor of Science (B.Sc.) der Universität Freiburg und die „Licence de Chimie“ der Universität Mulhouse. Beide ermöglichen weiterführende Studiengänge. Die Besonderheit des neuen Chemie-Studiengangs ist sowohl die Dreisprachigkeit (Französisch, Deutsch, Englisch) als auch der Anteil interkultureller Kompetenzen. Dazu gehören Kenntnisse der politischen und wissenschaftlichen Strukturen in Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Die Studierenden befassen sich neben der Chemie und Nebenfächern wie Mathematik, Physik und Statistik mit Inhalten aus den Bereichen Arbeitsrecht, Management, Wirtschaftswissenschaften und Verwaltung. Der Studiengang bietet den Absolventen neben dem klassischen Berufseinstieg in der chemischen und pharmazeutischen Industrie die Möglichkeit, in Management und grenzüberschreitender Zusammenarbeit tätig zu sein. Voraussetzung für eine Bewerbung sind mindestens das europäische Sprachniveau B1 in Französisch, Deutsch und Englisch.

Informatik nur für Mädchen Nicht mal 20 Prozent aller Informatik-Studenten sind Frauen. Dabei garantiert das Studium sehr gute Berufsaussichten und hohe Einkommen. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin will diesen Zustand ändern und hat einen eigenen Studiengang Informatik und Wirtschaft nur für Frauen eingerichtet: „Um Informatik zu studieren, musst du keine Überfliegerin in Mathe sein oder schon einen Informatik-Leistungskurs besucht haben“, verspricht die Homepage. Die Studentinnen lernen, IT-Systeme zu konzipieren und zu bauen. Sie verbessern Arbeitsprozesse, entwickeln Datenbanksysteme und erarbeiten Software-Lösungen. Die Studentinnen lernen zudem Rhetorik, Präsentation und Projektmanagement. Studierende Mütter werden unterstützt.

Duales Studium Das noch junge Duale Studium gibt es für Abiturienten in zwei Varianten: ausbildungsintegrierend und praxisintegrierend. Hier das Wichtigste in Kürze: Ausbildungsintegrierend Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge sind für die berufliche Erstausbildung gedacht. Zugangsvoraussetzung ist nahezu immer die Fachhochschul- oder Hochschulreife. Diese Studiengänge verbinden das Studium mit einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dabei werden die Studienphasen und die Berufsausbildung sowohl zeitlich als auch inhaltlich miteinander verzahnt. Der Berufsschulunterricht wird entweder gestrafft oder teilweise auch komplett durch die Hochschule mit abgedeckt. Es wird also neben dem Studienabschluss, im Regelfall der Bachelor, noch ein Abschluss in einem Ausbildungsberuf erworben. Daher ist bei einem ausbildungsintegrierenden dualen Studiengang immer auch ein abgeschlossener Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen Voraussetzung. Praxisintegrierend Diese duale Studiengänge richten sich an Interessenten mit Fachhochschul- oder Hochschulreife. Sie verbinden das Studium mit längeren Praxisphasen im Unternehmen oder einer beruflichen Teilzeittätigkeit. Diese Praxisphasen bzw. die Teilzeittätigkeit wird entweder tageweise oder in längeren Blöcken absolviert. Zwischen den Lehrveranstaltungen an der Hochschule und der praktischen Ausbildung besteht ein inhaltlicher Bezug. Voraussetzung für eine Immatrikulation in einen praxisintegrierenden Studiengang ist eine vertragliche Bindung an ein Unternehmen, häufig in Form eines Arbeitsvertrags oder auch Praktikanten- oder Volontariatsvertrags.

Master nach Plan Strategien für Auswahl, Bewerbung und Finanzierung des Masterstudiums Mit der Neuordnung des Studiensystems in Bachelor- und Masterstudiengänge müssen Studierende ihr Studium nach dem Bachelor neu ausrichten. Dabei stellen sich Fragen nach dem richtigen Masterstudiengang, der geeigneten Hochschule, einer gelungenen Bewerbung und Möglichkeiten der Finanzierung. Ein übersichtlicher Zeitplan und eine CD-ROM mit Musterdokumenten in Deutsch, Englisch und Französisch ergänzen dieses Buch. W.Bertelsmann Verlag

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AUSBILDUNG VON A BIS Z

A-Z

Begriffe rund um die Berufsausbildung: Agentur für Arbeit So heißt das frühere Arbeitsamt nach seiner Umstrukturierung seit einiger Zeit. Hier werden freie Stellen und Ausbildungsplätze von den Unternehmen gemeldet und angeboten. Die Arbeitsagentur ist aber nicht nur reine Jobbörse, sie berät auch die Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuchenden, informiert über Fortbildung und Weiterqualifikation und hilft auch bei der Bewerbung. Zudem hilft das Berufsinformationszentrum (BIZ) bei der Orientierung auf dem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Arbeitslosenversicherung Sie zählt bei uns zu den Pflichtversicherungen und wird bei jedem Berufstätigen automatisch vom Gehalt beziehungsweise der Ausbildungsvergütung einbehalten. Wer in den vergangenen drei Jahren mindestens 12 Monate am Stück in diese Versicherung einbezahlt hat, also durchgehend beschäftigt war, hat im Fall des Arbeitsplatzverlustes Anspruch auf Arbeitslosengeld. Unabhängig von der Dauer der Beschäftigung wird Arbeitslosengeld aber nur mehr für höchstens 12 Monate bezahlt, danach gibt's nur noch Hartz IV, also Sozialhilfe. Der Antrag auf Arbeitslosengeld muss bei der Agentur für Arbeit gestellt werden. Arbeitszeit Sie ist für Auszubildende wie Angestellte im Arbeitsvertrag geregelt. Bei Auszubildenden zählt auch die Zeit, die in der Berufsschule verbracht wird, mit zur Arbeitszeit. Ausbildungsmittel Werkzeuge und Werkstoffe, die zur Ausbildung nötig sind, muss der Betrieb kostenlos zur Verfügung stellen, nicht aber Arbeitskleidung oder Lehrmittel für die Berufsschule. Ausbildungsnachweis (auch Berichtsheft) Im Ausbildungsnachweis (auch Berichtsheft genannt) muss während der Ausbildung genau protokolliert werden, welche Tätigkeiten ausgeführt wurden. Der Ausbilder kontrolliert das Berichtsheft regelmäßig. Um zur Abschlussprüfung zugelasen zu werden, muss das Heft vorgelegt werden. Es lohnt sich deshalb, es von Anfang an ordentlich zu führen. Das spart enorme Arbeit und Ärger hinterher. Ausbildungsordnung Regelt einheitlich die Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach im Berufsbildungsgesetz festgelegten Ordnungskriterien, die Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer und struktur, Lerninhalte und Prüfungsanforderungen betreffen. In anerkannten Ausbildungsberufen darf nur nach der Ausbildungsordnung ausgebildet werden. Ausbildungsvertrag Das ist quasi der Arbeitsvertrag für Auszubildende. Hier sind geregelt: die Inhalte der Ausbildung, ihre zeitliche Abfolge, Beginn und Dauer der Ausbildung, die tägliche Arbeitszeit, die Pausen, der Urlaub, die Probezeit sowie die Höhe der Ausbildungsvergütung in den verschiedenen Ausbildungsjahren. Enthält ein Ausbildungsvertrag gesetzeswidrige Vereinbarungen, so sind diese ungültig, auch wenn sie vom Auszubildenden unterschrieben wurden. Nachträgliche Änderungen oder mündliche Abmachungen müssen schriftlich festgehalten werden, wenn sie gültig sein sollen. Betriebsordnung In einer Art Hausordnung sind hier spezielle Verhaltensweisen der Mitarbeiter geregelt. Je nach Betrieb können beispielsweise unterschiedliche Schutz- oder bestimmte Hygienemaßnahmen am Arbeitsplatz nötig sein. Generell gilt, dass mit Betriebseinrichtungen wie Maschinen, Werkzeuge und Material sorgsam umgegangen werden muss. Berufsausbildungshilfe

Berechtigte Schüler erhalten auf Antrag Bafög, Auszubildende Berufsausbildungshilfe, wenn sie in Verbindung mit ihrer Ausbildung größere finanzielle Belastungen wie Aufwendungen für eine eigene Wohnung tragen müssen. Der Antrag ist bei der Agentur für Arbeit zu stellen. Berufsunfähigkeitsversicherung Sichert ab gegen Berufsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall. Besonders Berufsanfänger sind seit der Neuregelung durch den gesetzlichen Schutz nicht mehr ausreichend abgesichert. Die monatlichen Beiträge können je nach Versicherungsgesellschaft und Leistung stark variieren. Berufsvorbereitende Maßnahmen (BvB) Eine Berufsvorbereitende Bildungs-Maßnahme (BvB) dient sowohl der beruflichen Orientierung als auch der Persönlichkeitsentwicklung noch nicht berufs- beziehungsweise ausbildungsreifer Jugendlicher. BvBs werden von der Arbeitsagentur vermittelt. Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) Das BGJ soll das erste Lehrjahr durch eine vollschulische, berufsfeldorientierte Ausbildung ersetzen. Es dauert ein Schuljahr und schließt mit einer Prüfung ab. Schülerinnen und Schülern ohne Hauptschulabschluss wird nach erfolgreichem Berufsschulbesuch im kooperativen Berufsgrundbildungsjahr ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss zuerkannt. Das BGJ wird an den Berufsschulen angeboten. Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) Ziel ist die Vorbereitung auf eine Berufsausbildung oder eine Berufstätigkeit. Das BVJ ist ein besonderer Bildungsgang an Berufsschulen für Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis oder anderweitige Beschulung im Rahmen der Berufschulpflicht (bis 18. Lebensjahr). Bei erfolgreichem Besuch wird der Hauptschulabschluss zuerkannt, damit ist der Besuch einer zweijährigen Berufsfachschule möglich. Das BVJ wird an Berufsschulen angeboten. Bildungskredit Unabhängig vom BAföG bietet der Staat so genannte Bildungskredite in Form von günstigen Bankkrediten mit einer Laufzeit von maximal zwei Jahren an. Chiffre-Anzeigen Die üblichen Gründe für eine Chiffre-Anzeigen (zum Beispiel weil ein Mitarbeiter ersetzt werden soll, der von seinem Schicksal noch nichts erfahren darf) entfallen, wenn es sich um einen Ausbildungsplatz handelt. Deshalb Vorsicht, wenn Ausbildungsplätze über Chiffre angeboten werden. Einstiegsqualifizierung (EQ) Die Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) ist ein Sonderprogramm der Bundesregierung. Dabei sollen Ausbildungswillige und -fähige ein Angebot erhalten, wenn sie nach den bundesweiten Nachvermittlungsverfahren im Herbst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. In einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten lernen Jugendliche Teile eines Ausbildungsberufes, einen Betrieb und das Berufsleben kennen. Abschluss mit IHK-Zertifikat. Infos bei der Arbeitsagentur. Fahrtkosten Der Auszubildende hat die Fahrtkosten von seinem Wohnsitz zur Ausbildungsstelle bzw. Berufsschule selbst zu tragen. Dennoch: Sondervereinbarungen sind grundsätzlich möglich. Foto / Lichtbild Bei der Zusammenstellung der Bewerbungsmappe bitte daran denken: Das auf Deckblatt oder Lebenslauf geklebte (und nicht geheftete oder geklammerte!) Eigenportrait ist ein Sympathieträger!

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www.12job.de Schnappschüsse kommen nicht gut an. Also: ab zum Fotografen und das gut gelaunte Gesicht auflegen! Bewerbungsfotos können farbig oder schwarz/weiß sein. Standardformate sind: Passbildgröße oder 10 x 7 cm sowohl mit als auch ohne Rand. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Eine gute Gelegenheit vom Schulstress erst einmal eine Weile abzuschalten, aber trotzdem nicht auf der faulen Haut zu liegen, sind Freiwilligen-Dienste. Je nach Einsatzgebiet ist ein FSJ auch eine sinnvolle Vorbereitung auf einen Ausbildungsplatz. Und: Es macht sich gut im Lebenslauf. Freiwilligen-Dienste können in sozialen Einrichtungen, in Sportvereinen, beim Denkmalschutz, aber auch als Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Bereich Gartenbau und Naturschutz geleistet werden. Die Internet-Domain www.bildungsserver.de hält eine umfangreiche Linksammlung bereit. Hier finden sich Informationen zum FSJ im Allgemeinen, zum Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), zum FSJ Kultur und zum FSJ im Denkmalschutz. Darüber hinaus bietet der Bildungsserver eine Sammlung von Trägern und Stellenangebote zum FSJ in ganz Deutschland an. Gesundheitszeugnis Wo Menschen beruflich mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wird dieses Zeugnis verlangt. Es bescheinigt, dass keine übertragbaren Krankheiten vorliegen. Man bekommt es beim Gesundheitsamt, aber auch vom Hausarzt. Girokonto Man braucht es für die Überweisung der Ausbildungsvergütung. Viele Banken bieten für Auszubildende und Schüler die kostenlose Kontoführung an. Praktisch ist es, wenn sich eine Filiale samt Geldautomat und Auszugsdrucker in Ausbildungsplatz- oder Wohnortnähe befindet. Handwerkskammer Sie ist Standes- und Interessenvertretung der Handwerksbetriebe. Darüber hinaus überwacht sie die Berufsausbildung im Handwerk und ist für das Prüfungswesen zuständig. Industrie- und Handelskammer (IHK) Hier sind die Betriebe organisiert, die nicht zum Handwerk, zu den freien Berufen oder zu den landwirtschaftlichen Betrieben zählen. Die IHK ist Interessensvertretung, Beratungsstelle und Fortbildungseinrichtung in einem. Auch sie überwacht wie die Handwerkskammer die Berufsausbildung und das Prüfungswesen. Initiativbewerbung Auch Blindbewerbung genannt. Die Bewerbung erfolgt auf eigene Initiative, also ohne eine vorhergehende Stellenausschreibung in der Zeitung. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, vor dem Versand den richtigen Adressaten, sprich Ansprechpartner, festzustellen. Das geht am einfachsten über ein Telefonat beim entsprechenden Betrieb. Wichtig: Die Begründung für die Bewerbung sollte wohlüberlegt sein. Jugendarbeitsschutzgesetz Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nicht in allen Gefahrenbereichen arbeiten. Das gilt für sittliche Gefahren, Lärm, gesundheitsgefährdende Stoffe und überhaupt für alle Tätigkeiten, die Gefahren bergen, die Minderjährige noch nicht gut einschätzen können. Krankenversicherung Eine Pflichtversicherung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist und deren Beiträge automatisch vom Gehalt abgezogen werden. Die Wahl der Krankenkasse ist jedoch frei, ein Vergleich der Beiträge und Leistungen kann sich lohnen. Azubis sind automatisch in einer gesetzlichen Krankenkasse, da erst ab einem gewissen Einkommen der Wechsel in eine private möglich ist. Krankmeldung Sofort am ersten Tag der Krankheit muss der Betrieb beziehungsweise die Schule informiert werden. Der guten Ordnung halber telefonisch bei Arbeits- oder Unterrichtsbeginn. Spätestens nach drei Tagen Fernbleiben von Arbeitsplatz oder Schulbank wird ein ärztli-

ches Attest nötig, bei manchen Arbeitgebern aber auch schon früher. Kurzbewerbung Diese Form enthält nur Anschreiben, den tabellarischen Lebenslauf und ein Lichtbild. Der Verweis auf Zeugnisse und eventuelle Arbeitsproben gehört standardmäßig ins Anschreiben. Kündigung Während der Probezeit kann der Auszubildende, aber auch der Betrieb ohne Angabe von Gründen jederzeit kündigen. Danach braucht es schon wichtige Gründe dafür, und immer die Schriftform. Nicht volljährige Azubis können nur mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten kündigen. Lebenslauf Üblich ist die tabellarische Form. Ganz wichtig: Er muss lückenlos sein, also jeden Lebensabschnitt schulisch dokumentieren. Schulund ausbildungsfreie Zeiten können bedingt sein durch einen Auslandsaufenthalt, ein Praktikum oder eine sonstige Tätigkeit, die am besten in Zusammenhang mit dem erstrebten Beruf steht. Lohnsteuerkarte Arbeitnehmer benötigen eine Lohnsteuerkarte. Die gibt's bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Wurde sie einmal beantragt, wird sie jedes Jahr automatisch zugesendet. Am Jahresende bekommt man die Lohnsteuerkarte für die Steuererklärung wieder zurück. Nachfassbrief Der so genannte Brief zum Nachhaken vor allem nach dem Vorstellungsgespräch ist ein gutes Mittel, erneut Ihr Interesse an der Stelle/am Ausbildungsplatz zu bekunden und den „guten Eindruck“ zu verstärken. Der Nachfassbrief sollte maximal eine Seite lang sein. Numerus clausus In Kurzform heißt er NC, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Zulassungsbeschränkung bei einzelnen Studiengängen. Je nach Bundesland und Fachrichtung können die Zulassungen mit einem Abi-Notendurchschnitt von 1 bis 2,4 beschränkt sein. Online-Bewerbung Via E-Mail wird in der Regel beim ersten Kontakt eine Kurzbewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Bild) geschickt. Auch für diese Art der Bewerbung gilt: Sorgfältigkeit, präzise Formulierungen, positive Eigenwerbung. Die Auflösung beim Einscannen des Fotos sollte wegen den Download-Zeiten nicht zu hoch sein. Persönlichkeits-Test Manche Unternehmen stellen vor das persönliche Gespräch einen Eignungstest zur Vorauswahl der aufgrund der schriftlichen Bewerbung als geeignet erscheinenden Kandidaten. Wichtigste Regel dabei: Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Denn meist ist der Test bewusst so ausgelegt, dass niemand alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit schaffen kann. Geprüft werden soll oft nur, wie Stress-belastbar die Bewerber sind. Praktikum Der Nachweis eines Praktikums, also der praktischen Tätigkeit vor Ort, kann eine mögliche Zulassungsvoraussetzung für einen Ausbildungsplatz sein. Praktika können auch während einzelner Studiengänge zum Lerninhalt gehören. Probezeit Damit beginnt das Ausbildungsverhältnis. Die Probezeit kann variieren zwischen einem Monat und drei Monaten. In dieser Zeit prüfen Auzubi und Betrieb, ob sie zueinander passen. Wenn nicht, kann ohne Grund gekündigt werden. Rentenversicherung Wird wie die Beiträge zur Arbeitslosen- oder Krankenversicherung direkt von der Ausbildungsvergütung abgezogen. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung ist es gerade in jungen Jahren günstig,

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eine langfristige Strategie zur privaten Rentenversicherung aufzubauen. Selbst Versicherungen mit anfangs kleinen Beiträgen entfalten nach langen Laufzeiten von 30 oder 40 Jahren durch Zinseszinseffekte eine ungeheuere Dynamik und sorgen für ein schönes Polster. Sozialversicherungsheft Der Arbeitgeber verlangt die Vorlage des Sozialversicherungshefts bzw. den Nachweis der Sozialversicherungsnummer. Sie bekommen das Sozialversicherungsheft bei der Bundesversicherungsanstalt. Umschulung In der Regel werden Umschulungen durch das Arbeitsamt gefördert und dann notwendig, wenn Sie im erlernten Beruf keine oder nur sehr schlechte Arbeitschancen haben. Umschulungen können den Weg in eine neue berufliche Perspektive eröffnen. Unterricht Die Berufsschule ist eine Pflichtveranstaltung. Wer nicht hingeht, muss mit empfindlichen Sanktionen rechnen. Urlaub Je jünger, desto mehr: Wer unter 16 ist, erhält 30 Werktage pro Jahr, darüber gibt es 27 Tage, ein Siebzehnjähriger erhält 25 und ein Achtzehnjähriger nur noch 24. Überstunden Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz sind Überstunden verboten. Täglich eine halbe Stunde mehr ist lediglich dann erlaubt, wenn es sich um den Stundenausgleich für einen freien Tag zwischen Feiertagen und Wochenenden handelt. Hingegen sind Überstunden bei Volljährigen erlaubt, sie müssen jedoch ausschließlich dem Ausbildungszweck dienen. Meist ist die Überstundenvergütung tarifvertraglich geregelt. Vergütung Der Lohn eines Auszubildenden wird Ausbildungsvergütung genannt. Diese steigt mit jedem neuen Ausbildungsjahr. Vergütet wird nicht nur die Arbeitszeit im Betrieb, sondern auch die Unterrichtszeit in der Berufsschule. Vermögenswirksame Leistungen

Hierbei handelt es sich um freiwillige Leistungen des Arbeitgebers. Die Sparzulage soll dem Arbeitnehmer helfen, etwas auf die hohe Kante zu legen. Meist werden die monatlichen Bezüge in Form von Bausparverträgen oder auf Sparkonten angelegt. Wartezeit Als Wartezeit wird die Phase zwischen Abitur (Hochschulreife) und der Vergabe eines Studienplatzes bezeichnet. Weiterbildung Berufliche Weiterbildung erfolgt meist nach einer abgeschlossenen Ausbildung und/oder mehrjähriger Berufspraxis. In handwerklichen Berufen ist es meist die Erlangung des Meistergrades. Bei Weiterbildungen kann es sich auch um Aufstiegsweiterbildungen handeln, beispielsweise von der Krankenschwester zur Fachkrankenoder Unterrichtsschwester. Weiterbildungen können mitunter durch das Arbeitsamt gefördert werden. Zeugnis Am Ende der Ausbildungszeit stellt der Betrieb ein Zeugnis aus. Es darf keine negativen Formulierungen enthalten, weshalb schlechte Noten in Formulierungen versteckt sind wie: „bemühte sich, die gestellten Aufgaben zu erledigen“ (brachte nichts zu Ende) oder „gab sein Bestes im Rahmen seiner Möglichkeiten“ (die allerdings sehr beschränkt waren). Unbedingt enthalten sein müssen darin die Art, Dauer und das Ziel der Ausbildung sowie die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse. Angaben zur Leistung sind am besten, wenn die Arbeiten „jederzeit zur vollsten Zufriedenheit“ ausgeführt wurden. Zwischenbescheid Wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen abgeschickt haben, erhalten Sie in der Regel (nach einer bis zwei Wochen) einen Zwischenbescheid. Er enthält noch kein Ja oder Nein und dient lediglich zur Eingangsbestätigung Ihrer Bewerbung. Zwischenprüfung Im Verlauf der Ausbildungszeit hat jeder Azubi eine Zwischenprüfung (meist zur Halbzeit der Ausbildung) abzulegen. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.

STUDIUM VON A BIS Z Begriffe für Hochschul-Interessierte: AStA - Allgemeiner Studierendenausschuss An der Hochschule vertritt der AStA die Interessen der Studierenden, er ist damit eine Art Schülermitverantwortung auf Uni-Niveau. Er ist ein Organ der Studierendenschaft, der die Studierenden nach außen vertritt und dessen Vertreter und Vertreterinnen vom Studentenparlament gewählt werden. Zur Finanzierung der Studierendenschaft werden bei der Immatrikulation bzw. Rückmeldung Beiträge erhoben. Auditorium maximum (Audimax) Größter und meist repräsentativster Hörsaal der Universität Belegen Jeder Studierende, muss besuchte Lehrveranstaltungen in das Studienbuch eintragen. Das Studienbuch muss dem Prüfungsamt bei jeder Prüfung vorgelegt werden. Damit soll gewährleistet werden, dass der/die Studierende die Veranstaltung auch wirklich besucht hat. Berufsfachschule Kann besucht werden zur Berufsvorbereitung oder auch zur vollen

Berufsausbildung; setzt im Unterschied zur Fachschule keine praktische Berufsausbildung voraus. Angeboten werden Ausbildungen in anerkannten Ausbildungsberufen und - zum Teil landesspezifische Bildungsabschlüsse, die nur über den Berufsfachschulbesuch erreichbar sind. Bildungsinländer Ausländer/innen und Staatenlose, die eine deutsche Hochschulzugangsberechtigung besitzen. Bei der Zulassung zum Studium sind sie Deutschen gleichgestellt. Blockveranstaltung Veranstaltung, die nicht regelmäßig über die Dauer eines Semesters, Schul- oder Ausbildungsjahres verteilt stattfindet (jede Woche eine bestimmte Anzahl von Stunden), sondern sich auf einen Zeitraum von mehreren aufeinander folgenden Tagen/Wochen konzentriert. Campus Bezeichnung für das Hochschulgelände.

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c.t. Die Abkürzung steht für für „cum tempore“ (lat. „mit Zeit“). Lehrveranstaltungen, die mit dem Zusatz c.t. angekündigt werden, fangen eine Viertelstunde später an, als angegeben. Man spricht dann vom „akademisches Viertelstündchen“. Duales System Berufsausbildung im Wechsel zwischen Betrieb und Schule. Theorie und Praxis stehen dadurch in engem Bezug zueinander. Im Berufsbildungsgesetz vorgeschriebene Form der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen (betriebliche Ausbildung und Berufsschulunterricht). Auch Berufsakademien bilden nach diesem Prinzip aus. Duale Studiengänge integrieren den Lernort Betrieb durch Kooperation mit Unternehmen der Wirtschaft. ECTS Das „European Credit Transfer System“ vereinfacht die gegenseitige Anerkennung von erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen, z.B. wenn Teile des Studiums an einer ausländischen Partnerhochschule absolviert werden. Den einzelnen Lehrveranstaltungen bzw. Studien- und Prüfungsleistungen werden eine bestimmte Anzahl von Anrechnungspunkten („credit points“) zugeordnet. Bei einem Wechsel können diese an die Heimathochschule übertragen werden. Exkursion Ergänzende Veranstaltung außerhalb der Hochschule zur Veranschaulichung und Vertiefung des Lehrstoffs in Form eines gemeinsamen Ausflugs. Fakultät, Fachbereich Hochschulen gliedern sich in Fakultäten, die die Lehre und Forschung für verschiedene, inhaltlich verwandte Studienfächer ordnen und organisieren. Fakultäten nennen sich die traditionellen, sehr weit gefassten Grundeinheiten der Universitäten: Philosophische oder Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät. Die Gliederung nach enger gefassten Fachbereichen wurde eingeführt, um die Organisationseinheiten überschaubarer zu machen. Fachrichtung An Fachhochschulen: Studiengebiet, das zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führt, dem also ein bestimmter Abschluss zugeordnet ist, z.B. dem Fachgebiet Ingenieurwesen der Grad DiplomIngenieur/in (FH) oder Bachelor of Engineering. Fachschaft Organisation der Studierenden eines Fachbereichs. Einmal im Jahr wird eine Fachschaftsvertretung gewählt. Fachschule Im Unterschied zur Berufsfachschule baut die Fachschule auf einer Berufsausbildung und praktischen Berufserfahrungen auf. Sie vermittelt Qualifikationen für mittlere Führungspositionen, z.B. als staatlich geprüfter Techniker bzw. geprüfte Technikerin oder Betriebswirt/in. Die Bildungsgänge dauern meist 2 Jahre, werden aber auch oft in 4-jähriger Teilzeitform angeboten. Fachsemester Semester, in denen ein Student bzw. eine Studentin in ein und demselben Studiengang immatrikuliert war. Urlaubssemester sind keine Fachsemester, werden aber als Hochschulsemester gezählt. Bei einem Studiengang- oder Studienfachwechsel kann es vorkommen, dass die Zahl der Fachsemester und Hochschulsemester nicht mehr übereinstimmen. Grundständiges Studium Studium, das mit dem Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung aufgenommen werden kann und zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss führt. Im Gegensatz zu „postgradualen“ Studienangeboten wird kein abgeschlossenes Studium oder eine berufliche Ausbildung für die Zulassung vorausgesetzt. Grundstudium Erster Studienabschnitt, der meist mit einer Zwischenprüfung bzw.

dem Vordiplom abgeschlossen wird. Bei achtsemestrigen Studiengängen an Universitäten dauert er meist vier Semester. Hauptstudium Zweiter Studienabschnitt, der den erfolgreichen Abschluss des Grundstudiums voraussetzt und in dem meist ausgewählte Fachgebiete (Schwerpunkte, Studienrichtungen) vertieft studiert werden. Je nach Studiengang wird das Hauptstudium mit einer Hochschuloder Staatsprüfung abgeschlossen. Immatrikulation Einschreibung in die Liste der Studierenden für einen bestimmten Studiengang. Für zulassungsbeschränkte Studiengänge braucht man dazu den Zulassungsbescheid. Der Immatrikulationsantrag muss fristgerecht und im Regelfall persönlich im Immatrikulationsamt oder Studierendensekretariat der betreffenden Hochschule abgegeben werden. Integrierte/gestufte Studiengänge Diplom-Studiengänge mit spezieller Studienstruktur. Als Abschluss ist das Diplom I (entspricht Fachhochschuldiplom) oder Diplom II (entspricht Universitätsdiplom) möglich. In Hessen führt nach Erwerb des Diplom I ein anschließendes wissenschaftliches Vertiefungsstudium zum Diplom II. In Hessen Zulassung auch mit Fachhochschulreife möglich. Interdisziplinäres Studium Fächerübergreifendes Studium, das Inhalte und Arbeitstechniken verschiedener Wissenschaftsdisziplinen und unterschiedliche Fachperspektiven zusammenführt. IT-Beruf Sammelbegriff für Berufe in der Informationstechnik („IT“). Gemeint sind die informatik- und softwarenahen Berufe in den Bereichen Informatik, Elektronische Datenverarbeitung, Informations-, Kommunikations- und Telekommunikations-Technik und Multimedia. Kommilitone, Kommilitonin Anredeformel unter Studenten. Die Bezeichnung stammt natürlich aus dem Lateinischen. Mensa Vom Studentenwerk betriebene Kantine, die je nach Geschmacksvorlieben und Geldbeutel gern besucht wird. Modularisiertes Studium Module sind Bausteine eines Studiums, die sich einem bestimmten thematischen oder inhaltlichen Schwerpunkt widmen. Ein Modul setzt sich aus verschiedenen Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Seminare, Praktika, Exkursionen) zusammensetzen. Es wird in der Regel innerhalb eines Semesters, spätestens nach zwei Semestern mit studienbegleitenden Prüfungen abgeschlossen. N.c. (Numerus clausus) Zulassungsbeschränkung für Studiengänge, in denen absehbar die Anzahl der Bewerbungen die Anzahl der voraussichtlich zur Verfügung stehenden Studienplätze deutlich übersteigt. Neben bundesweiten gibt es auch landesweit geltende sowie örtliche Zugangsbeschränkungen. Propädeutikum Dem ersten Semester eines Studiums vorgeschaltete Lehrveranstaltungen, auch Vorkurse genannt. Sie dienen der Vermittlung von Vorkenntnissen, die nicht generell Bestandteil der Hochschulreife sind, die man aber für den gewählten Studiengang von Anfang an braucht, z.B. bestimmte Sprachkenntnisse für entsprechende philologische oder vertiefte Mathematikkenntnisse für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Manchmal werden Propädeutika auch für Studierende im Grundstudium angeboten. Regelstudienzeit In der Prüfungsordnung für den einzelnen Studiengang festgelegte Zeit, in der das Studium erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann und sollte.

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A-Z

Rückmeldung Am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters müssen Studierende ihre Absicht, im nächsten Semester weiterstudieren zu wollen, förmlich erklären. Wer die Rückmeldung versäumt, kann exmatrikuliert werden, d.h. seine Hochschul-Mitgliedschaft verlieren. Schein Leistungsnachweis für Veranstaltungen, die vom Studierenden erfolgreich besucht wurden. Scheine müssen dem Prüfungsamt als Zulassungsvoraussetzung für die Fortsetzung oder den Abschluss des Studiums vorgelegt werden. Bis wann welche Scheine zu erwerben sind, legt die Studien- bzw. Prüfungsordnung fest. Selbststudium Selbständige Erarbeitung und Aneignung von Studieninhalten. Neben den in der Studienordnung aufgeführten Lehrveranstaltungen ist das Selbststudium ein selbstverständlicher Bestandteil jedes Studiums. Bei der Festlegung des Umfangs der zu belegenden Lehrveranstaltungen wird dies berücksichtigt und entsprechend Raum gelassen. Semester Studienhalbjahr. Das akademische Jahr wird üblicherweise in ein Wintersemester (WS) und ein Sommersemester (SS) aufgeteilt. Das Semester umfasst die Vorlesungs- und die vorlesungsfreie Zeit. An wenigen Hochschulen (Universitäten der Bundeswehr, einigen Privathochschulen) ist auch eine Trimester-Einteilung üblich. Semesterferien Sie bedeuten nicht automatisch Urlaub: Die vorlesungsfreien Zeiten eines Semesters sollte man zum Selbststudium bzw. für Praktika nutzen. Oftmals werden auch Prüfungen in dieser Zeit abgehalten. Viele Studenten müssen in dieser Zeit aber auch Geld verdienen. Semesterwochenstunden (SWS) Anzahl der Stunden, die jeweils in einer Semesterwoche auf Lehrveranstaltungen entfallen. Der Umfang der Lehrveranstaltungen und der Umfang des gesamten Studiums werden in SWS angegeben. Zeiten für die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen und für das Selbststudium sind darin nicht enthalten. Seminar Lehrveranstaltung im Studium, die im Gegensatz zur Vorlesung auf aktive Mitarbeit der Studierenden durch Teilnahme am wissenschaftlichen Gespräch und Verfassen von Seminararbeiten ausgerichtet ist. Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Im Grundstudium besucht man Proseminare. Ihr erfolgreicher Abschluss ist, zusammen mit anderen vorgeschriebenen Leistungsnachweisen, Voraussetzung für die Zulassung zu den Haupt- und Oberseminaren des Hauptstudiums.

hat, kann tauschen. Er braucht dafür seinen Studienbescheid, einen Tauschpartner und die Zustimmung der beiden Hochschulen. Studien- und Prüfungsordnungen Sie regeln Aufbau, Inhalt und Umfang eines Studiengangs. Auch wenn die Prüfung noch lange nicht ansteht: Wer Bescheid weiß über Zulassungsvoraussetzungen (Latinum?) und Fristen für die Meldung zur Prüfung, Anrechnung und Anerkennung anderweitig erworbener Qualifikationen, kann sein Studium effektiv planen. Vorlesung Lehrveranstaltung in Form eines Vortrags in einem Hörsaal. Vorlesungsverzeichnis Enthält das gesamte Lehrveranstaltungsangebot der Hochschule im jeweils anstehenden Semester. Kann man sich im örtlichen Buchhandel besorgen. Das schwarze Brett der Hochschule im Auge zu behalten, lohnt sich trotzdem: kurzfristige Änderungen sind nämlich nicht selten. Das „kommentierte Vorlesungsverzeichnis“ einer Fakultät oder eines Fachbereichs listet die Lehrveranstaltungen nicht nur auf, sondern informiert auch über Inhalte, Anforderungen, Literatur. Vorpraktikum Ein Praktikum, das vor Studienaufnahme abzuleisten ist. Es können sechs Wochen, aber auch z.B. 26 Wochen vorgeschrieben sein, je nach Bundesland bzw. Studiengang. Bei einschlägiger Vorbildung oder einschlägiger Berufsausbildung, kann es ganz oder teilweise entfallen. Das gilt auch für das Grundpraktikum. Vom Grundpraktikum muss zum Teil nur eine bestimmte Mindestzeit vor Studienbeginn abgeleistet werden, der Rest bis zum Ende des Grundstudiums. Wahlpflichtfach Pflichtfach, das aus einem festgeschriebenen Katalog von Fächern ausgewählt werden muss. Workload In Zeitstunden angegebener Arbeitsaufwand, der für das erfolgreiche Absolvieren eines Studienabschnitts/Moduls zugrunde gelegt wird. Er beinhaltet Lehrveranstaltungen, Vor- und Nachbereitung, Selbststudium, Prüfungsvorbereitung, Erstellung von Studien- und Abschlussarbeiten, Praktika. Als Arbeitsaufwand eines Vollzeitstudiums eines Jahres wird eine Höchstgrenze von insgesamt 1.800 Stunden angesetzt. Zwischenprüfung Prüfung zum Abschluss des Grundstudiums (je nach Studiengang auch als Vorprüfung oder Diplom-Vorprüfung bezeichnet). Wird häufig als Blockprüfung, zunehmend auch als studienbegleitende Prüfung, abgelegt.

s.t. Abkürzung für „sine tempore“ (lat. „ohne Zeit“). Lehrveranstaltungen, deren Beginn mit diesem Zusatz angekündigt wird, fangen pünktlich zur angegebenen Uhrzeit an. Wer hier mit dem akademischen Viertelstündchen rechnet, kommt zu spät. Sozialbeitrag Alle Studierenden müssen jedes Semester einen Sozialbeitrag für das Studentenwerk zahlen. Der Sozialbeitrag dient zur Deckung der Kosten für die sozialen Einrichtungen des Studentenwerks (Mensa, Cafeteria, Wohnheim etc.). Studiengang Durch eine Studien- und eine Prüfungsordnung geregeltes Studium eines oder mehrerer Fächer, das zu einem bestimmten Abschluss führt, (Diplom, Bachelor oder Magister). Studiengänge sind „grundständig“, wenn sie keinen Hochschulabschluss voraussetzen. Studienplatztausch Wer wegen einer Zulassungsbeschränkung an einem anderen als dem gewünschten Hochschulort einen Studienplatz bekommen

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Ausbildung und Studium bei Deutschland ist ein rohstoffarmes Land, und es ist ein Hochlohnland. Vor diesem Hintergrund haben wir nur dann eine Chance auf dem Weltmarkt, wenn wir Innovationen vorantreiben, neue Industrielösungen sowie neue Produkte und Systeme entwickeln und vor allem auch neue Märkte erschließen. Innovationen können jedoch nur dort entstehen, wo das entsprechende Know-how vorhanden ist.

legen wir die Grundlagen für das spätere lebenslange Lernen. Mit der Ausbildung in neuen und zukunftsorientierten Berufen, das Training im realen Geschäft und der Entwicklung der persönlichen Kompetenzen (z.B. Eigeninitiative, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft) bieten wir einen der besten Starts ins Berufsleben. Wir bilden im kaufmännischen, technischen und IT-Bereich aus.

Ein Weg hierzu sind bei Siemens die eigenen Ausbildungs- und Studiengänge. Hier werden die Schulabsolventen/-innen gezielt auf ihren späteren Einsatz im Unternehmen vorbereitet. Dabei

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Einige Highlights: • optimale Verzahnung von Theorie und Praxis, • Kennenlernen des Unternehmens durch Praxiseinsätze (auch international), • zusätzliche Seminare (z.B. Projektmanagement, Planspiele, Präsentationstechniken), • zeitgemäße Lehr- und Lernformen mit erfahrenen Dozenten/Trainern • vielseitige und interessante Arbeitsaufgaben, • finanzielle Unabhängigkeit durch monatliche Vergütung, • exzellente Beschäftigungsmöglichkeiten nach Studien-Ende Die Siemens AG (Berlin und München) zählt zu den weltweit größten und traditionsreichsten Firmen der Elektrotechnik und Elektronik. In rund 190 Ländern unterstützt das vor 160 Jahren gegründete Unternehmen seine Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how. Der Konzern ist auf den Gebieten Industry, Energy und Healthcare tätig. Bitte bewerben Sie sich ausschließlich mit unserem Online-Bewerbungsbogen in www.siemens.de/ausbildung Siehe Anzeige auf Seite 84


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