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Smart Home
from Bauperfekt 2021
by wohnnet
Die intelligenten vier Wände – für jene von uns, die sich ein Haus bauen möchten, ist dieses Thema mindestens so wichtig wie die Frage nach dem Heizsystem. Wie so eine SmartHome-Grundausstattung ausschaut und was sie kostet, erfahren Sie hier.
Wer heute baut oder modernisiert, will ein intelligentes Zuhause, das sofort für mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort sorgt und natürlich zukunftsfähig ist. Legen Sie deshalb als künftiger Bauherr und Eigenheimbesitzer den Umfang der geplanten Elektroausstattung bereits im Vorfeld mit Ihrem Architekten und Elektrofachmann fest. Danach richten sich dann die Kosten für eine effiziente Installation. Neben einer Basisinstallation haben Sie je nach Bedarf und Wunsch auch die Möglichkeit, Ihr Smart Home zu einem späteren Zeitpunkt mit moderner Gebäudesystemtechnik zu erweitern und nachzurüsten. Wir haben mit den ExpertInnen von BuschJaeger gesprochen, die uns den Preisunterschied zwischen einer herkömmlichen Elektroausstattung und der Installation moderner Gebäudetechnik (Referenzbeispiel Buschfree@home) augenscheinlich darzustellen halfen:
Welche Mehrkosten verursacht ein Smart Home?
4 Prozent der Bausumme werden für eine herkömmliche Elektroinstallation aufgewendet. Bereits für etwa 7 Prozent der Bausumme lässt sich der Wohnbereich mit dem SmartHomeSystem ausstatten. Ab 10 Prozent der Bausumme erhalten Sie laut Initiativkreis ELEK
Smart Metering
Alle intelligenten Komponenten moderner Gebäudetechnik haben eines gemeinsam: den Betrieb über Strom. Der Verbrauch muss irgendwie gemessen (und später bezahlt) werden. Bislang übernahmen das die bekannten Stromzähler. Die Weiterentwicklung dieser mechanischen Geräte ist der sogenannte Smart Meter, auch intelligenter Zähler genannt. Abgelesen wird nicht mehr vor Ort, denn die Daten fließen automatisch an den Netzbetreiber. Umgekehrt kann dieser über den Smart Meter Infos an den Abnehmer senden.
Der Stromverbrauch kann jederzeit in beliebigen Intervallen erfasst werden und man kann damit direkt auf spezielle Tarife (Wochenendtarif, Wärmepumpentarif usw.) zugreifen. Die EU forciert intelligente Messsysteme nach „wirtschaftlicher Bewertung seitens der Mitgliedsstaaten“. Laut einer Aussendung der e-control sollen bis Ende 2022 95 Prozent aller österreichischen Stromkunden mit einemSmart Meter ausgestattet sein.

TRO+ mit einem KNXSystem bereits eine komfortable Ausstattung mit zwei Funktionsbereichen, die sich jederzeit erweitern lässt.
Was kostet mich die Smart-Home-Nachrüstung?
Auch der Bestand lässt sich bei Renovierungs und Sanierungsvorhaben kostengünstig nachrüsten und auf den neuesten Stand der Technik bringen. Hierfür eignen sich vor allem kabellose SmartHomeSysteme. Im Gegensatz zu kabelgeführten Systemen, die sich besser für Neubauten und Generalsanierungen eignen, vernetzen sie die Haussteuerung via Funk. Somit ermöglichen sie die technische Aufrüstung, ohne die vorhandene Bausubstanz zu verändern. Alle Funktionen lassen sich auch mit dem Smartphone oder dem Tablet bedienen. In einer Dreizimmerwohnung kann die intelligente Steuerung von Licht, Heizung und Jalousien bereits ab 2.800 Euro installiert werden. Besonderer Pluspunkt: Der Einsatz intelligenter Gebäudetechnik macht Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent möglich.
Jeder Dritte lebt heute bereits in einem Smart Home und nutzt in seinem Zuhause intelligente, digitale oder sensorgesteuerte Systeme. Interessant dabei: Vielen von uns ist gar nicht klar, dass wir bereits SmartHomeAnwendungen nutzen. Hauptanwendungsbereiche sind Energiemanagement, sämtliche Entertainment und Multimediaanwendungen (wie Smart TV, MultiAudiosysteme etc.) sowie die Kommunikation. Geht es nach den SmartHomeAnwendern, sollte möglichst alles über ein Touchpanel oder eine App am Handy steuerbar sein. Untereinander nicht kompatible Geräte und Anwendungen sowie die komplizierte Steuerung und Ausführung sind Hauptgrund für eine Ablehnung von SmartHomeTechnologien. Die Branche als Ganzes ist also gefordert, um das positive Wachstum des

SmartHomeMarktes der letzten Jahre fortzusetzen. Wichtig ist laut Experten auf diesem Gebiet vor allem, dass Hersteller, Handwerk und Handel weniger technisch und mehr verbraucherorientiert handeln, um auch die letzten Kritiker in die Zukunft zu bringen.
Basis für die Entwicklungen in Richtung vernetztes Zuhause ist die Digitalisierung aller Medien und deren Vernetzung. Künftig werden alle Geräte über ein Heimnetzwerk (EthernetLAN), WLAN oder Mobilfunk miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Dieses Netzwerk kann neben der kompletten Unterhaltungselektronik Licht, Heizung, Kühlung und Beschattung ebenso steuern wie den gesamten Sicherheitsbereich, von der Alarmanlage über Bewegungsmelder, Überwachungskameras bis zur Zutrittskontrolle. Regelmäßig wiederkehrende oder durch bestimmte Ereignisse ausgelöste Abläufe, wie etwa das raumbezogene temporäre Abschalten der Heizung bei geöffnetem Fenster oder die wetterabhängige Verstellung von Jalousien, setzen einen weitreichenden Automatisierungsgrad voraus. Intelligente Steuersysteme, die Licht, Heizung, Beschattung etc. regeln, tragen zum wirtschaftlichen Betrieb eines Hauses bei – und machen es so richtig komfortabel.
Zu den wichtigsten Aufgaben, die von der Gebäudesystemtechnik übernommen und ausgeführt werden können, gehören: • die bedarfsgerechte Steuerung von
Heizungs und Lüftungsanlagen • die bedarfsabhängige Schaltung von Innen und Außenbeleuchtung • die Maximumüberwachung zur Vermeidung von Lastspitzen im Energieverbrauch • die Steuerung von Beschattungseinrichtungen nach Bedarf • die Sicherheitsüberwachung von
Türen oder ganzen Räumen • die zentrale Störungserfassung und entsprechende Weiterleitung, zum
Beispiel zu externen Serviceeinrichtungen oder Sicherheitsdienstleistern
Was können Alexa, Siri & Co?
Siri von Apple, Amazons Alexa, Cortana von Microsoft oder auch Google Assistant – immer selbstverständlicher entern Sprachassistenten unsere vier Wände. Sie sehen unterschiedlich aus, die Hersteller punkten hier mit einer großen Vielfalt an Hard und Software. Und sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Alexa, Siri und die anderen erleichtern den Zugang zu Informationen jeglicher Art – von der schwierigen Rechenaufgabe bis zur geografischen Frage – und übernehmen die Steuerung der kompatiblen Systeme und Geräte im Haushalt. Die SmartHomeAssistenten brauchen nur den entsprechenden Befehl und schon können wir uns so manche der bisher nötigen Handgriffe ganz einfach sparen. Eine spezielle Software des jeweiligen Herstellers analysiert und verarbeitet dafür die Spracheingabe. Die Antwort oder verlangte Handlung, zum Beispiel Abspielen eines bestimmten Musiktitels, Einschalten der Heizung oder Bestellung eines Artikels im Onlineshop, folgt auf dem Fuß. Der ganz private Butler also. Was für ein Luxus!
Doch bei all den Vorteilen sind die cleveren Mitbewohner auch mit Vorsicht zu genießen – Stichwort Datenschutz. Immerhin versuchen die intelligenten Assistenten uns so gut wie möglich kennenzulernen. Und das geht nur übers Datensammeln, je mehr, desto besser! Im eigenen Interesse sollten Sie sich an ein paar einfache Sicherheitstipps halten, um Ihre persönlichen Daten so gut wie möglich zu schützen: Je öfter Alexa, Siri & Co eingeschaltet sind, desto mehr Daten können sie sammeln. Immerhin hören die kleinen Geräte ja dauernd zu. Also: Sprachassistenten nur einschalten, wenn sie wirklich gebraucht werden. Sprechen Sie auch niemals sensible Informationen wie Kontodaten, persönliche Passwörter oder Ähnliches laut aus, wenn die Assistenten aktiv sind. Die Geräte sollten auch nicht am offenen Fenster, im Garten oder auf der Terrasse stehen, um missbräuchliche, ungewollte Zugriffe zu verhindern. Auch gilt: Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit den Sprachassistenten spielen, sichern Sie die Geräte, um ungewollte Bestellungen zu verhindern. Und: Löschen Sie jene Daten, die nicht auf den externen Servern der Hersteller gespeichert werden sollen – denn ja, das werden sie …