Burgenland
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Wirtschaft und Industrie im Burgenland
Das östlichste Bundesland Österreichs ist ein dynamisch wachsender Wirtschaftsraum. Seine gesunde wirtschaftliche Entwicklung führt das Burgenland nicht zuletzt auf die starke und nachhaltige Arbeit der regionalen Kleinund Mittelbetriebe zurück.
Das Burgenland besteht aus 171 Gemeinden und ist in sieben politische Bezirke sowie die beiden Freistädte Eisenstadt und Rust gegliedert. Am 1. Jänner 2022 zählte das Burgenland 297.583 Einwohner (Quelle wikipedia).
Langfristige Arbeitsplatzsicherheit, hohe Standards im Umweltschutz und ein stabiles, gerechtes Sozialsystem sind laut Landesregierung die Stärken des Burgenlandes. Neben den Leitbetrieben, unter anderem Unger Stahlbau, das international agierende
Elektronikunternehmen Melecs, die Unternehmensgruppe Leier International oder auch der EMS Dienstleister Becom Electronics, sind es vor allem die Klein- und Mittelständischen, die diese Werte hochhalten und sichern. Das Burgenland steht wie wenige an-
dere Bundesländer für politische und wirtschaftliche Stabilität seit Jahrzehnten.
Wichtige Drehscheibe mitten in Europa
Das Burgenland besticht durch ein besonders unternehmerfreundliches Klima und konnte sich in den letzten Jahrzehnten zum gefragten Wirtschaftsstandort entwickeln, nicht nur aufgrund der geographischen Vorteile seiner Lage mitten im Herzen Europas. Direkt an die EU-Länder Slowakei, Ungarn und Slowenien angrenzend, ermöglicht das Burgenland als Drehscheibe zwischen Ost und West vielfältige und für die heimische Wirtschaft wichtige grenzüberschreitende Partnerschaften und Kooperationsmöglichkeiten.
Der Wirtschaftsstandort Burgenland
Seit dem EU-Beitritt hat sich das Burgenland zu einer der Vorzeigeregionen Europas entwickelt. Das beweist nicht zuletzt die im europäischen Vergleich sehr hohe Gründerrate (knapp 1.600 Neugründungen allein im Jahr 2020). Bleiben wir bei den Zahlen: Die Wirtschaftsagentur Burgenland gibt 18.003 Unternehmen (Stand März 2022) und mehr als 105.000 Beschäftigungsverhältnisse im Land an. 3,4 % aller österreichischen Firmen befinden sich im Burgenland. Das ist höher als der Bevölkerungsanteil des Burgenlandes von 3,3 % (Quelle: Statistik Austria).
Wie auf den Seiten der Industriellenvereinigung Burgenland (burgenland. iv.at) zu lesen ist, trägt die burgenländische Industrie mit 28 Prozent den größten Anteil aller Sektoren zur heimi-
schen Wertschöpfung bei. Gemeinsam mit dem angrenzenden westungarischen Raum hat sich diese Region zu einem aufstrebenden Industrie- und Wirtschaftsraum entwickelt. Auch die Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg des Bundeslandes bei. Die wichtigsten Branchen in Pannonien sind die Landwirtschaft, hier vor allem der Weinbau, die Energie- und Umwelttechnik, Informationstechnologie sowie Gesundheit und Soziales.
Die wichtigsten Wirtschaftsstandorte sind natürlich die Hauptstadt Eisenstadt, und dann vor allem die Standorte der im Burgenland einzigartigen Businessparks, in denen sich die unterschiedlichsten Betriebe und Unternehmen ansiedeln können und sollen. Die Businessparks und zusätzliche Technologiezentren, die über das gesamte Bundesland verteilt sind, bieten regionalen und internationalen Unternehmen Raum für Forschung, Entwicklung und innovative Impulse in den Branchen. Die Kompetenzzentren sind modern ausgestattet und bilden eine wichtige Schnittstelle für Wirtschaft, Forschung und Lehre.
Standorte der burgenländischen Technologiezentren:
• Neusiedl am See • Eisenstad • Neutal • Pinkafeld
• Güssing
• Jennersdorf
Den in den Businesszentren angesiedelten und agierenden Unternehmen stehen insgesamt rund 55.000 Quadratmeter Mietfläche mit bester Infrastruktur zur Verfügung. Diese Konzentration von unterschiedlichen Dienstleistern
und Herstellern an einem Ort ermöglicht zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten zu sehr attraktiven Konditionen sowie die Entstehung von zukunftsweisenden Netzwerken. Das zeigt auch die jüngste Entwicklung von den zwei Technologiezentren Güssing und Jennersdorf: Sie sind inzwischen europaweit führend im Know-how in den Bereichen „Erneuerbare Energie“ und „Optoelektronik“.
Regionale Entwicklung hat Priorität
Als Ansprechpartnerin für Unternehmen und Gemeinden, für alle Fragen und Anliegen rund um Betriebsansiedelungen, Regionalentwicklung und Förderungen fungiert die Wirtschaftsagentur Burgenland. Sie betreibt auch ein Gründerzentrum (Südhub) und die bereits erwähnten Businessparks. Zudem ist die WAB auch an einigen Unternehmen beteiligt und unterstützt strategisch. Wichtig ist der Agentur laut Leitbild die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere die Kooperationen mit Slowenien, Ungarn und der Slowakei. Zukunftsthemen wie CO2-Reduktion, klimafreundliche Mobilität und Energieeinsparungen, insbesondere in Zusammenhang mit Digitalisierung, zählen zu den zentralen Schwerpunkten.
Klein- und Mittelbetriebe bilden das Rückgrat der Wirtschaft und das Land bietet besondere Unterstützung bei der Ansiedlung neuer Betriebe und unterschiedlichsten Investitionstätigkeiten, wie die Erweiterung und Modernisierung von Produktionsanlagen oder Betriebsausstattungen. Ziel ist eine breitere Vielfalt an Produkten und Angeboten. Auf den folgenden Seiten bieten wir dem Burgenland eine spezielle Bühne und stellen Ihnen einige Betriebe aus diesem Gebiet näher vor.
Aktuelle Förderungen
Ein Haus zu bauen oder einzurichten kostet Geld. Viel Geld. Doch Österreich ist glücklicherweise Förderland und so bieten sich auch für Bauherren und Baufrauen im Burgenland viele Möglichkeiten, zu einem finanziellen Zuschuss zu kommen. Wir haben den aktuellen Überblick.
Wohnbauförderung Grundsätzlich kann jeder volljährige österreichische Staatsbürger und EU-Bürger, welcher (Mit-)Eigentümer einer Liegenschaft ist, um Wohnbauförderung ansuchen. Voraussetzung dafür, es muss sich um den Hauptwohnsitz handeln. Übrigens: Ob es sich tatsächlich um den Hauptwohnsitz des jeweiligen Antragstellers handelt, wird stichprobenartig überprüft! Von der jeweiligen Landesstelle werden für Neu-, Um-, oder Ausbauten entweder einmalige Zuschüsse (keine Rückzahlung erforderlich), Zins- oder Annuitätenzuschüsse (bei
der Rückzahlung eines Darlehens), Landes- oder Eigenmittelersatzdarlehen (zu günstigen Konditionen) oder die Übernahme von Bürgschaften (ermöglicht ein Darlehen) gewährt. Die meisten Bundesländer vergeben mittlerweile Darlehen bzw. Annuitätenzuschüsse.
Unterschieden wird außerdem zwischen der Förderung spezifischer Baumaßnahmen und der Personenförderung. Die Baumaßnahmen gelten meistens der Energiesanierung. Die Personenförderung wiederum gilt dann, wenn sogenannter „dringlicher Wohnbedarf“ besteht. Auch
im Hinblick darauf, wer förderbar ist, gibt es länderspezifische Eigenarten.
Jedes Bundesland setzt unterschiedliche Werte an. Grundsätzlich gilt aber: Das Netto-Jahreshaushaltseinkommen darf die vom Land festgesetzte Obergrenze nicht überschreiten. Ein Nachweis über ein gesichertes Mindesteinkommen ist zusätzlich immer dann nötig, wenn es um ein Darlehen als Förderung geht. Die Einkommensgrenzen (netto) im Burgenland betragen laut Recherche im Jänner 2023 bei einer Person 38.000 Euro, bei zwei Personen 65.000 Euro, bei drei Personen 66.500 Euro, bei vier Personen 68.000 Euro und bei fünf Personen 70.000 Euro. Wird die Förderung von einer natürlichen Person beantragt wird, ist ein monatliches Mindesteinkommen für die Gewährleistung der Rückzahlung des Darlehens erforderlich. Dieses beträgt bei einer Person 870 Euro, zwei Personen müssen mindestens 1.200 Euro verdienen, drei Personen 1.350 Euro und vier oder mehr Personen pro Haushalt 1.500 Euro netto.
Barrierefreies Bauen
Im Rahmen der burgenländischen Wohnbauförderung werden auch bauliche Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit gefördert. Werden im Zuge eines Neubaues Wohnbauförderungsmittel für Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit beantragt, hat die Ausführung nachweislich gemäß der ÖNORM B 1600 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen“ zu erfolgen. Werden barrierefreie Maßnahmen gesetzt, kann hierfür ein Bonusbetrag im Ausmaß von 75 % der anfallenden Kosten, jedoch bis maximal 7.500 Euro gewährt werden. Die
Berechnung des Bonusbetrages erfolgt mit Kostenvoranschlägen oder Rechnungen.
Wohnbeihilfe
Die Wohnbeihilfe ist ein direkter Zuschuss aus Mitteln der Wohnbauförderung und dient der Minderung des Wohnungsaufwandes. Sie ermöglicht Menschen mit niedrigen Einkommen, insbesondere Familien mit Kindern, Studierenden und Lehrlingen, Alleinverdienerinnen und Alleinverdienern sowie Pensionistinnen und Pensionisten ein leistbares Wohnen ermöglicht werden. Achtung: Ähnlich zu Wien, gibt es im Burgenland keinen Anspruch auf Wohnbeihilfe, wenn bedarfsorientierte Mindestsicherung bezogen wird.
Der zumutbare Wohnungsaufwand ist im Burgenland von der Höhe des Familieneinkommens und der Haushaltsgröße abhängig. Eine detaillierte Übersicht finden Sie unter www.burgenland.at/themen/wohnen/wohnbeihilfe
Die Berechnung der Wohnbeihilfe erfolgt auf Basis der Nettomiete (Betriebskosten zählen nicht dazu). Übersteigt der vereinbarte Hauptmietzins den für das Burgenland festgesetzten Richtwert (5,30 Euro pro m2), kann dennoch Wohnbeihilfe gewährt werden. Bei der Berechnung der Wohnbeihilfe bleibt jedoch der den burgenländischen Richtwert übersteigende Teil unberücksichtigt. Die Nutzfläche beträgt 50 Quadratmeter und ab zwei Personen 70 Quadratmeter. Für jedes minderjährige Kind erhöht sich die Nutzfläche um 10 Quadratmeter. Als maximale Wohnbeihilfe werden im Burgenland 5 Euro pro anerkannter Wohnnutzfläche gewährt.
Förderung von Alarmanlagen Sicheres Wohnen ist ein Bedürfnis, das für immer mehr ÖsterreicherInnen zum Grundbedürfnis zu werden scheint. Die Verkaufszahlen für Alarmanlagen, Smart Home-Überwachungssysteme und Bewegungsmelder schnellen von Jahr zu Jahr weiter in die Höhe. Der österreichische Staat, die Bundesländer und Gemeinden fördern den Kauf und die Installation solcher Systeme mit finanziellen Zuschüssen. Das Burgenland gewährt einmalige, nicht rückzahlbare Zuschüsse zu Alarmsystemen, die den VSÖ oder VDS-Richtlinien, der EN 50130, der EN 50131 oder der OVE- Richtlinie R2 entsprechen. Die Zuschüsse belaufen sich auf 30 % der Investitionskosten für Alarmanlagen nach der ÖVE/ÖNORM EN 50131-1 bis zu 1.000 Euro, Alarmanlagen mit Videoüberwachungsanlage bis zu 1.500 Euro und Aufrüstung von bereits bestehenden Alarmanlagen mit einer Videoüberwachungsanlage bis zu 500 Euro.
Kostenlose Bauberatung
Noch ein Tipp für Sie: Wenn Sie vor Baubeginn oder vor Antritt eines Sanierungsprojektes eine detaillierte Beratung zu den Fördermöglichkeiten und den geltenden Baubestimmungen für Neubau und Energie braucht, sollte den kostenlosen Service des Landes nutzen. Die Beraterinnen und Berater sind erfahrene Profis für die Bereiche Energie, Wohnbau und sämtliche Fördermöglichkeiten. Die kostenlose Wohbauberatung versorgt Sie umfassend und transparent mit Informationen über energierelevante Themen in den Bereichen Neubau, Beheizung und Klimatisierung.
Sanierungsoffensive 2023/24
Ein Haus zu bauen oder Die bundesweite Sanierungsoffensive und die dazugehörige Förderungsaktion „raus aus Öl und Gas“ stellen 2023/2024 insgesamt 940 Millionen Euro für Sanierung und Heizungstausch zur Verfügung. Die OnlineAntragstellung läuft bereits.
Nach den erfolgreichen Sanierungsoffensiven der Vorjahre, gibt es auch 2023/2024 wieder staatliche Unterstützung für die thermische Sanierung. Gefördert werden Leistungen, die ab 1.1.2023 erbracht wurden.
Wer kann einen Förderantrag stellen?
Einen Förderantrag können auf privater Seite wie immer ausschließlich natürliche Personen stellen, sprich Eigentümer bzw. Miteigentümer, Bauberechtigte und Mieter von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Mieter von Reihenhäusern. Für alle Unternehmen und sonstige unterneh-
merisch tätige Organisationen, Vereine und konfessionelle Einrichtungen ist eine separate Fördermöglichkeit gegeben.
Wird neben der thermischen Gebäudesanierung auch das fossile Heizungssystems durch ein klimafreundliches ersetzt, so kann hierfür ein separater Antrag für „raus aus Öl und Gas“ für Private 2023/2024 gestellt werden. Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.raus-aus-öl.at/efh.
Was wird gefördert?
Wie wir es schon aus den bisherigen Sanierungsoffensiven kennen, werden thermische Sanierungsmaßnahmen
an Gebäuden gefördert, die älter als 20 Jahre sind. Förderungsfähig sind eine umfassende Sanierung nach dem klima:aktiv-Standard und Einzelbauteilsanierungen, die eine Reduktion des Heizwärmebedarfs um mindestens 40 Prozent erzielen. Achtung: Pro Standort kann nur ein Antrag gestellt werden!
Förderungsfähige Sanierungsmaßnahmen sind unter anderen:
• Dämmung der Außenwände
• Dämmung der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches
• Dämmung der untersten Geschoßdecke bzw. des Kellerbodens
• Sanierung bzw. Austausch der Fenster und Außentüren
Wie viel Geld gibt es?
Die Förderung beträgt je nach Sanierungsart zwischen 3000 Euro und 14000 Euro. Bei Verwendung von Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen (bei mind. 25 Prozent der gedämmten Flächen!) kann darüber hinaus ein Zuschlag gewährt werden. Maximal können 50 Prozent der gesamten förderungsfähigen Kosten gefördert werden.
Der Klima- und Energiefonds fördert zusätzlich Planungskosten mit einer maximalen Höhe von 10 Prozent. Dazu zählen z. B. der Energieausweis, die Kosten für die Bauaufsicht und Baustellengemeinkosten. Ebenfalls kann die Bundesförderung
Tipp:
Mit „raus aus Öl und Gas“ gibt es auch 2023/2024 eine Förderung für all jene, die ihr Gebäude nicht nur thermisch sanieren, sondern auch mit einer klimafreundlichen Heizung ausstatten wollen. Es winken bis zu 7500 Euro.
mit einer Landesförderung kombiniert werden.
Wie kommen Sie zur Förderung?
Die Antragstellung ist seit 3.1.2023 ausschließlich online möglich. Der OnlineAntrag ist vollständig ausgefüllt und mit allen geforderten Beilagen abzuschließen. Förderanträge können so lange gestellt werden, wie Budgetmittel vorhanden sind, längstens jedoch bis 31.12.2024.
Formfrage Wie sieht Ihr Traumhaus aus?
Für viele ist es der Idealtyp eines Hauses: das Einfamilienhaus mit Garten. Der Klassiker unter den Privatbauten bekommt aber immer öfter Konkurrenz – vom anpassungsfähigen Eingeschoßer über den echten Kostensparer bis hin zum baulichen Urtyp.
Privatsphäre und viel Platz stehen bei den meisten Baufamilien ganz oben auf der Wunschliste. Ein freistehendes Einfamilienhaus samt großzügiger Wohn- und Gartenfläche verspricht genau das. Ein Lebenstraum, der für ungefähr 40 Prozent der Österreicher bereits wahr geworden ist und den sich mindestens genauso viele noch zu erfüllen hoffen – steigenden Preisen zum Trotz. Geplant und gebaut wird aber längst nicht nur mehr das zweigeschoßige Haus mit Garten rundherum. Diese Art zu wohnen hat zwar nicht ausgedient, verliert jedoch angesichts
kleinerer und teurerer Grundstücke die Gunst vieler Baufamilien. Und weil Baupläne immer auch Zukunftspläne sind, richtet sich die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Haustyp häufig nach den sich unweigerlich verändernden Lebensphasen.
Alles auf einer Ebene Besonders im Fertigbau-Sektor der Renner der letzten Jahre: der Bungalow. Der Unterschied zum Standard-Einfamilienhaus: er ist eingeschoßig und punktet dadurch mit absoluter Barrierefreiheit, aber auch
Flexibilität. Wächst die Familie und wird mehr Platz benötigt, kann recht unkompliziert aufgestockt oder der Dachboden ausgebaut werden. Behält man alle Zimmer auf einer Ebene, bietet der Bungalow ein komfortables und sicheres Wohnumfeld im Alter.
Die Tatsache, beim Saugen, Wäsche holen oder Umräumen keine Treppen steigen zu müssen, überzeugt aber auch die jüngere Generation. Architektonisch interessant: Anders als beim mehrgeschoßigen Haus muss bei Planung des Grundrisses die Statik des Obergeschoßes nicht berücksichtigt werden, was moderne, offene Raumkonzepte ermöglicht. Ausgeführt wird der Bungalow je nach Geschmack quadratisch oder als Winkelbau, mit Flachdach oder Walmdach, mit großen Fenster flächen oder integrierten Terrassen.
Abstriche müssen bei der Wohnfläche gemacht werden. Möchte man annähernd so viele Quadratmeter wie in einem Stockhaus, muss die Grundfläche größer werden. Das wiederum setzt eine entsprechende Grundstücksgröße voraus. Andernfalls muss man sich wohl oder übel mit einem kleineren Garten arrangieren. Die Gebäudegröße beeinflusst in weiterer Folge auch die Kosten für die Dachkonstruktion und den Keller bzw. die Bodenplatte. Was auch bedacht werden sollte: mit dem Wegfall von Stiegenhäusern wird nur vermeintlich Raum eingespart. Die Anordnung sämtlicher Räume auf nur einer Ebene erfordert nämlich mehr Flurwege, wodurch unter dem Strich nicht mehr Wohnraum zur Verfügung steht.
Alle unter einem Dach Ein Haus zu kaufen oder zu bauen, wird immer teurer. Allein schon der Blick
auf die aktuellen Grundstückspreise nimmt vielen Projekten den Wind aus den Segeln. Es lohnt sich aber, den Blick zu weiten und sich von der festgefahrenen Vorstellung zu lösen, dass das Eigenheim ein einzelnes freistehendes Häuschen sein muss. Denn Wohnglück lässt sich auch dann finden, wenn man es teilt, zum Beispiel in einem Doppelhaus. Hier wohnt man im buchstäblichen Sinne gemeinsam unter einem Dach, jede Haushälfte besitzt aber einen separaten Eingang und einen privaten Garten. Das sichert Eigenständigkeit und Rückzugsmöglichkeiten. Geteilt werden zum großen (finanziellen) Vorteil beider Parteien die Bau- und Grundstückskosten. Und auch die Heizkosten einer Doppelhaushälfte sind aufgrund der gemeinsamen Trennwand etwas geringer als bei einem freistehenden Einfamilienhaus. Gestalterisch steht das Doppelhaus anderen Haustypen um nichts nach –die Doppelhaushälften müssen nicht identisch sein, selbst die Grundrisse können variieren. Einigen müssen sich die Bewohner lediglich auf das Dach. Sind die zukünftigen Nachbarn einander unbekannt, ist ein Back-to-BackHaus eine gute Überlegung. Bei dieser Bauweise befindet sich der Anknüpfpunkt des Gebäudes an der Rückfront – das schafft etwas mehr Distanz. Als Basis für ein gutes Zusammenleben “im Doppel” sollten jedenfalls Verantwortlichkeiten genau abgeklärt werden, um Streitigkeiten, zum Beispiel hinsichtlich des Dachs, der Fassade oder der Heizung, zu vermeiden. Sein gesamtes Potenzial spielt ein Doppelhaus natürlich immer dann aus, wenn sich beide Wohnparteien gut verstehen, womöglich sogar befreundet oder verwandt sind. Nicht umsonst lässt sich der
Haustyp auch ideal für ein Mehrgenerationenhaus nutzen: es sind dann nur ein paar Schritte, die etwa Enkel und Großeltern voneinander entfernt sind. Gleichzeitig ist eine räumliche Trennung stets vorhanden – im Gegensatz zum Zweifamilienhaus, in dem Eingang und Treppenhaus von allen Bewohnern genutzt werden.
Wo sich alles um die Mitte dreht Ein moderner, alternativer Haustyp, der allerdings auf einer uralten Grundidee beruht, ist das Hof- oder Atriumhaus. Das Besondere an diesem Architekturtyp ist, dass die Wohnräume um einen offenen oder mit Glas überdachten Innenhof angeordnet sind. Ähnlich wie der Bungalow, wird das typische Atriumhaus ebenerdig realisiert und ist entsprechend barrierefrei planbar – unter anderem ein wichtiges Kriterium für altersgerechtes Wohnen. Bevorzugt eingesetzt wird der Haustyp in dicht besiedelten Gebieten, wo dem Wunsch nach Privatheit und Ruhe mit anderen Gebäudeformen nur schwer nachzukommen ist. Der Innenhof ist von außen meist nicht einsehbar und somit geschützt vor fremden Blicken, aber auch vor störendem Straßenlärm. Größter Nachteil des Atriumhauses: Aufgrund des vorhandenen Innenhofs braucht es nicht nur etwas mehr Platz als ein herkömmliches Einfamilienhaus, es ist auch in seiner baulichen Umgestaltungsmöglichkeiten begrenzt. Besonders eine nachträgliche Aufstockung, wie sie bei Einfamilienhäusern oft geschieht, würde sich hier negativ auf den Lichteinfall und damit die Helligkeit im Atrium auswirken. Auch ist ein Atriumhaus aufgrund seiner Bauweise um etwa 10 Prozent teurer als konventionelle Haustypen.
Wohlfühlzone Balkon
Die geeigneten Pflanzen, die besten Möbel, der passende Bodenbelag: Wie Sie Ihren Balkon clever und trendig gestalten, erfahren Sie hier.
Der Balkon ist ein zuweilen stiefmütterlich behandelter Außenbereich, höchste Zeit, ihm die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient. Auf dem Weg vom Outdoor-Abstellraum oder Wäschetrockenplatz zur hippen Wohlfühl-Area gilt es aber einiges zu beachten. Hier die besten Tipps für eine zeitgemäße Balkongestaltung.
Tipps für den kleinen Balkon Ein trister Betonboden verdichtet den kleinen Balkon noch mehr. Bunte oder unifarbene Outdoor-Teppiche, die in vielen Größen verfügbar sind, bieten eine einfache und pflegeleichte, aber sehr attraktive Lösung. Weiters bieten sich z. B. klickbare Holzfliesen als Bodenbelag an. Diese sind schon um unter 30 Euro pro Quadratmeter zu haben. In Kombination mit trendigen Balkon-
möbeln steht dann dem „Wohnzimmer im Freien“ nichts mehr entgegen: Dank leichter klappbarer AluminiumBalkonmöbel, schmaler Bänke inklusive Stauraum, Hängetischchen fürs Balkongeländer, Sitzhocker, die zum Beistelltisch umfunktioniert werden, oder auch Deckchairs lässt sich jeder Balkon schnell und einfach umgestalten.
Ein passender Sonnenschutz kann bei einem kleinen, schmalen Balkon zum Problem werden - ein herkömmlicher Sonnenschirm nimmt da schon viel Platz weg. Die Lösung hierfür sind halbrunde Sonnenschirme bzw. -ständer, welche mit der geraden Seite an die Hauswand gestellt werden. Noch günstiger können Sie sich mit Sonnenschirmhaltern fürs Balkongeländer vor der Sonne schützen.
Und noch ein Hinweis: Unterschiedliche Farben für Boden, Wand
und Geländer lockern einen kleinen Balkon auf.
Tipps für den großen Balkon
Wenn es die Größe des Balkons zulässt, dürfen Balkonmöbel keinesfalls fehlen. Vor allem wenn sich in den Sommermonaten das Leben draußen abspielt, soll der Balkon gemütliche WohnzimmerAtmosphäre versprühen. Hochwertige Gartensofas, Outdoor-Teppiche, eine Hollywoodschaukel und jede Menge Accessoires dienen hier der perfekten Balkongestaltung. Blütensträucher bringen Farbe ins Spiel. Geeignet sind bei viel Platz z. B. Oleander, Garten-Hortensie oder Zitronen- und Olivenbaum.
Vintage & Retro beim Einrichten
Als kleinen Gegentrend zum durchgestylten Lounging am Balkon kann der zurzeit angesagte Materialmix bezeichnet werden. Abgenutzte, fast schon antike Möbel vom Flohmarkt werden mit individuellen DIY-Stücken durchmischt, zum Beispiel Weinkisten als Regal für Blumen oder als Kaffeetischchen. Der Boden darf natürlich und abgenutzt wirken, ein Lärchenholzboden oder Terrakottafliesen verleihen dem Balkon einen ganz eigenen Charme. Dank Klickfliesen und Dielen aus Holz und WPC (=Mix aus Kunststoff und Holz) lässt sich ein Balkonboden schnell und einfach aufhübschen. Für einen Retro-Balkonboden (z. B. im Shabby Chic) sollten diese in einem Grauton gehalten sein.
Das richtige Licht
So romantisch Teelichter, Minilaternen oder Lampions auch sein mögen, viel bringen sie zu später Stunde nicht mehr. Der Fachhandel bietet da schon ganz andere Möglichkeiten, wie etwa in Markisen integrierte LED-Stripes
(gesehen z. B. bei Warema und Paulmann), die sich sogar dimmen lassen, oder hochwertige Outdoor-Lichtbänder für das Balkongeländer. Oder Sie greifen zu Stehlampen, die für den Gartenbereich gemacht sind, aber aussehen, als gehörten sie ins Wohnzimmer. Für größere Balkone eignen sich auch Feuerkörbe oder -schalen, die Lagerfeueratmosphäre verbreiten.
Ein weiterer Gestaltungstipp: Fragen Sie nach beleuchteten Pflanzkübeln und Blumentöpfen! Sie zaubern eine wunderbare Stimmung auf Ihren Balkon.
Esszimmer unter freiem Himmel „Gourmet-Cooking“ und „City-Picknick“ - in der Outdoor-Küche wird gegrillt, gekocht und gefeiert. Natürlich werden Sie auf dem Balkon kaum den großen Holzkohlegrill anheizen. Der Markt bietet hier gute, ganzjährig einsetzbare Lösungen, vom Geländerofen über den kompakten Elektrogrill bis hin zu ganzen, in die Möbel integrierten Kochstationen. Besonders platzsparend sind Balkongrills. Den Balkon gestalten heißt aber nicht nur praktische Lösungen finden, sondern auch Farbakzente setzen: Der Esstisch im Freien kann z. B. mit unifarbenen oder bunten Wachstuchtischdecken dekoriert werden, die dank ihrer Wasserresistenz auch bei unüberdachten Balkonen eingesetzt werden können.
Nord, Ost, Süd, West: Die passenden Pflanzen
Urban Gardening ist wohl der Trend der letzten Jahre. Kein Wunder also, dass Kräuter, Obst und Gemüse selbst auf Balkonen mit wenig Platz nicht fehlen dürfen. Die traditionellen Blumenkisterl mit Geranien & Co werden zunehmend von Nutzpflanzen abgelöst, die mit Hilfe von
Rankhilfen, Pflanztaschen oder speziellen Wandmodulen den Balkon erobern. Dazu gehören z. B. mediterrane Kräuter, wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Sie sind robust, pflegeleicht und auch in der Sommerküche wunderbar einsetzbar.
Und wenn fast kein Platz für Blumen ist?
Sie haben nur wenig Stellfläche für Balkonpflanzen? Hängen Sie sie am besten an der Wand, an der Decke oder in Balkonkästen auf. Regalbretter, Haken oder andere Hängevorrichtungen schaffen zusätzlich Platz. Am äußersten Rand des Balkongeländes lassen sich einfach Pflanzkasten befestigen. Mithilfe von vertikalen Beeten aus dem Fachmarkt können Balkonpflanzen senkrecht untereinander angeordnet werden - ideal für einen kleinen Balkon! Besonders empfehlenswert sind Kletterpflanzenfür kleine Balkonflächen: Dipladenien, Clematis, Geißblatt, Schwarzäugige Susanne, u.v.m. dienen zudem als natürlicher Sichtschutz. Efeu, Hängegeranien oder Petunien eignen sich gut für Blumenkästen oder Blumenampeln.
Effizienter
Sichtschutz
Wenn Sie einen natürlichen Sichtschutz wünschen und noch dazu Ihrem Balkon ein bisschen karibisches Flair verleihen möchten, darf der Evergreen schlechthin nicht fehlen: Bambus. Dieser kann ohne Probleme als Topfpflanze gehalten werden. Vor allem Fargesien eignen sich hierfür wunderbar. Aber auch als Wand- bzw. Geländerverkleidung, in Form von Sitzmöbeln oder Bodenplatten – der schnell wachsende und im Vergleich zu Teak und Akazie günstige Rohstoff macht es einfach, den Balkon zu gestalten.
Farben, Materialien, Stile Eintrichtungstrends 2023
Was bleibt und was kommt im neuen InteriorJahr? Wir haben die aktuellen Einrichtungsund Dekotrends.
Auch dieses Jahr ist die Designerin erster Wahl die Natur. Ihre Materialien, Formen und Farben dominieren weiterhin das Wohndesign in allen Räumen. Die Sehnsucht nach Ruhe, Reduziertheit, Klarheit machen Scandi und Japandi auch im neuen Jahr zu angesagten Einrichtungsstilen für Wohnzimmer & Co. Ungenutzte Dinge werden aussortiert, der Konsum reduziert. Wenn neue Deko und Möbel, dann bitte nachhaltig produziert, variabel einsetzbar und langlebig.
Farbwechsel im Wohnzimmer Trotz aller Sparsamkeit darf es 2023 in unseren Wohnräumen auch etwas auf-
regender und auffälliger werden. Die Pantone Trendfarbe 2023, Viva Magenta, hat es bereits angekündigt: ausdrucksstarke Farben haben 2023 ihren Fixplatz in der Interior-Welt. Vor allem bei Polstermöbeln und Textilien setzen wir auf kräftiges Pink, Königsblau, Senfgelb oder Moosgrün. Die unaufdringlichen, gedämpften Naturtöne der letzten Jahre dürfen aber bleiben, sie ergänzen sich wunderbar mit den Trendfarben 2023.
Die Mischung macht‘s 20er und 70er, skandinavisch und asiatisch, künstlich und natürlich, nostalgisch und modern. Im neuen InteriorJahr kommts auf die richtige Mischung
an. Designikonen finden neben dem Flohmarktfund Platz, der modern interpretierte Kronleuchter schwebt über der alten Ledercouch, die geerbte Holzkommode wird mit einer neuen Marmorplatte zum Lieblingsstück im Flur.
Sanfte Rundungen
Kugellampen, geschwungene Spiegel, runde Teppiche und Zierkissen: organische Formen sind schon länger ein fester Bestandteil der Inneneinrichtung und bleiben das auch 2023. Sofas in U-Form, sanft geschwungene Möbel oder ellipsenförmige Tische kreieren in Kombination mit eckigen Designs Spannung im Raum, wirken gleichzeitig jedoch ruhig, harmonisch, weich und tragen dazu bei, dass wir uns in unseren Wohnräumen sicher und behütet fühlen - ein wesentliches menschliches Bedürfnis in turbulenten Zeiten.
Lebhafte Muster
Weich, sanft, beruhigend, zurückhaltend? Der Gegentrend dazu sind aufregende, lebendige, verspielte und opulente Muster auf Vorhängen, Kissen und anderen Wohntextilien. Mit Tier- und Pflanzenmotiven finden sich vor allem natürliche Elemente wieder. Woran wir außerdem 2023 nicht vorbeikommen sind Pflanzen. Große Blüten und Blätter finden sich aber nicht nur im Topf, sondern auch unübersehbar auf Wänden, Teppichen, Kissen und Bettbezügen.
Lifestyle-Trend: Gut schlafen!
Elemente des biophilen Designs dürfen auch im Schlafzimmer nicht fehlen - dem Raum, dem immer mehr aufmerksam geschenkt wird. Denn gut schlafen ist wichtig. Und dafür kann man etwas tun, auch, was die Einrichtung betrifft. Gefragt sind schadstoff-
Der Dekotrend schlechthin in diesem Jahr! Strukturiere Oberflächen, die unsere haptischen Sinne ansprechen.
freie Materialien, Natur-Polsterbetten, Bettwäsche aus Leinen und luftreinigende Zimmerpflanzen.
Struktur und Textur Unregelmäßige Rillen, natürliche Holzmaserung, rauer Stein - haptische und reliefartige Oberflächen und Strukturen liegen voll im Trend. Wände bekommen 2023 mit Holzprofilen oder Wandkasetten einen neuen Look. Wer Sie optisch hervorheben möchte, betont die Wandvertäfelung mit Farbe. Dazu
schlichtes Mobiliar und man hat die perfekte Symbiose aus modernem Design und romantischem Altbaucharme. Deko-Trends 2023
Die Vase ist merkwürdig verformt? Die kleine Keramikfigur sieht irgendwie seltsam aus? Dann ab damit auf das Regal oder auf den Beistelltisch! Denn mit außergewöhnlichen Deko-Objekten liegen Sie 2023 genau richtig.
Top-Trend sind selbstgemachte Bilder, die mit Strukturpaste eine plastische Oberfläche erhalten.
Typische Fehler beim Einrichten
Einrichten kann grundsätzlich jeder. Wer aber zu unüberlegt an die Sache herangeht, dem passiert schnell die eine oder andere Interieursünde. Doch mit den wichtigsten Grundregeln können Sie die größten Fallen umgehen.
Wer sich neu einrichtet, will normalerweise, dass es möglichst schnell wohnlich wird in den vier Wänden. Doch leider passieren dem einen oder andern Hobbyinnenarchitekten nicht selten ein paar der klassischen Fehler, die das Ergebnis nicht ganz so zufriedenstellend werden lassen, wie erhofft. Auf die folgenden zehn Basics sollten Sie achten, wenn ein Erstbezug oder die wohnliche Neuorientierung anstehen. Die typischen Einrichtungsfehler, und wie Sie sie vermeiden:
1. Die Wohnung ist zu voll Zugegeben: Es gibt Wohnungen, die sind bis unters Dach vollgestopft mit Krempel von den fünf Kontinenten und 200 Jahren Menschheitsgeschichte – und beim Durchgehen hüpft unser Herz vor Freude, weil es der aufregendste Ort ist, an dem wir je waren. Doch wer kein legendärer Weltenbummler oder Gefahrensucher ist und zu jedem Exponat eine spannende Geschichte zu erzählen weiß, sollte sein Zuhause nicht mit Inventar überlasten. Weniger ist mehr – wirklich. Manchmal fällt das schwer, weil wir an Gegenstän-
den hängen oder denken, dieses und jenes noch zu brauchen oder vielleicht mal brauchen zu können. Aber lieber ein paar hochwertige, richtig gute Sachen als viele mittelmäßige oder minderwertige.
2. Zu viele It-Pieces & Highlights
Ein weiterer Nachteil des „zu viel von allem“: wir wissen überhaupt nicht mehr, worauf wir schauen sollen. Schön, dass Sie es geschafft haben, einen französischen Sekretär aus Zeiten Ludwig des 14ten zu ergattern – aber leider geht er zwischen dem gläsernen Flügel und dem lippenförmigen Pop-Art-Sofa irgendwie unter. Geben Sie pro Zimmer einem Gegenstand die Möglichkeit der Star zu sein (bei großen Räumen auch mal zweien). Alle anderen Inventarstücke ordnen sich Level um Level unter. Gegebenenfalls sollte Ihr Star auch den Nutzen des Raumes innehaben. Also ein schönes Bett im Schlafzimmer, ein einladender Tisch im Esszimmer oder ein prägnanter Sessel im Wohnzimmer. Aber das ist kein Muss. Wer ohnehin keine großen Gelage feiert, dem reicht ein kleiner Ecktisch, aber
dafür darf das überdimensionale Bild an der Wand atemberaubend sein.
3. Monotone Materialund Farbwahl
Sie lieben Holz und können gar nicht genug davon um sich haben? Sicher, ökologisches Wohnen ist toll, aber es muss ja nicht gleich aussehen, als würden Sie im Astloch einer Eiche wohnen. Setzen Sie lieber ein paar Akzente dagegen –mit Stein oder Glas beispielsweise. Das Gleiche gilt für Farben oder Stile. Alles in Weiß wirkt eher wahnhaft und pathologisch, als hell und freundlich. Brüche sind interessant, schließlich gilt auch im Interieur: Gegensätze ziehen sich an. Gleich und gleich bezieht sich aber auch auf die Bezugsquelle. Selbst wenn es die großen Möbelkaufhäuser nicht gerne hören – wo es aussieht wie im Katalog, fehlt die Persönlichkeit. Flohmarktfunde oder Erbstücke sind Möbel mit Geschichte, die in Kombination mit Neukäufen Ihre Wohnung enorm bereichern.
4. Alles auf einmal einrichten So wäre es uns am Liebsten: einmal zum Möbelfachgeschäft, einen Laster voll Einrichtung kaufen und fertig
Weiß ist neutral, da kann man nichts falsch machen. Grundsätzlich richtig, aber eine zu starke Monotonie bei der Farb- oder Materialwahl machen den Raum tot, Wohlgefühl kommt dann nur schwerlich auf.
ist die Sache. Blöd nur, wenn Sie dann zwei Wochen später im Internet den absoluten Überhammer von 50er-JahreBeistelltisch oder Massivholz-Bauernschrank entdecken. Manche Schätzchen brauchen eine Weile, bis sie den Weg zu Ihnen finden. Lassen Sie sich beim Einrichten also Zeit, etwas provisorisches Wohnen gehört für die Anfangszeit dazu.
5. Das Zuhause ist kein Bilderbuch
Es gibt Dinge, die Sie als Kind ohne Probleme machen dürfen, vielleicht sogar auch sollten. Bettwäsche mit MinionsAufdruck oder eine Lilifee-Tapete. Als Erwachsener hingegen wäre es sinnvoll, wenn Sie sich diesbezüglich etwas im Zaum halten. Bilder gehören an die Wände, nicht auf Bettwäsche, Klodeckel oder Tapeten und nur in den allergrößten Ausnahmefällen auf Kissenbezüge. Wenn Ihr halbes Mobiliar Augen hat und Sie anstarrt oder alle Pflanzen bei Ihnen zweidimensional sind, machen Sie schlichtweg etwas falsch.
6. Bilder ja – aber bitte richtig Bilder spielen eine äußerst wichtige Rolle bei der Einrichtung einer Wohnung. Sie versinnbildlichen im Idealfall unsere Persönlichkeit oder unterstreichen ein ausgewähltes Möbelstück. Daher nehmen wir uns meist viel Zeit, um das perfekte Gemälde auszuwählen und geben nicht selten viel Geld dafür aus. Ist das Kunstwerk dann endlich in unseren vier Wänden angekommen, kann es manchen gar nicht schnell genug gehen und im Nu hängt es, ohne große Überlegungen vorab anzustellen, an irgendeiner Wand. So tappen viele in eine richtig fiese Einrichtungsfalle. Wer sich zu wenig Zeit nimmt, um den richtigen Platz und die richtige Höhe für ein Bild festzulegen, wird mit einem unharmonischen und unruhigen Gesamteindruck des Zimmers leben müssen. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Bild nicht zu niedrig aufgehängt wird. Ein Drittel der Grafik sollte über der Augenhöhe und zwei Drittel sollten darunter liegen. Die Mitte des Bildes liegt bestenfalls zwischen 1,40 und 1,50 Metern.
7. Vernachlässigte Pflanzen
Es ist verlockend, im Einrichtungsrausch viele Topfpflanzen zu kaufen und diese in der ganzen Wohnung zu verteilen. Auch ist nicht abzustreiten, dass der Anblick einer begrünten Wohnung nicht zu verachten ist. Doch nur zu oft verfliegt diese erste Begeisterung schnell und vielen fehlt die Zeit oder die Konsequenz für die richtige Pflege der Gewächse. Was bleibt, sind ungepflegte und vernachlässigte Topfpflanzen – kein schöner Anblick. Unser Tipp in diesem Fall: greifen Sie nicht zu teuren Topfpflanzen, sondern zu saisonalen Schnittblumen. Diese können Sie bei jedem Naturspaziergang pflücken und in schönen Vasen arrangieren. Sollte Ihnen das regelmäßige Wasserwechseln und Anschneiden der Blumen zu viel Aufwand sein, können Sie auf Pampagras umsteigen. Es kann bereits getrocknet gekauft werden, benötigt keine Pflege und ist ein echter Blickfang.
8. Falsches Lichtkonzept
Licht macht Ihr Zuhause behaglich und sorgt für eine schöne Atmosphäre. Le-
diglich die Deckenlampe ist leider zu wenig, um eine gemütliche Stimmung zu erzeugen. Investieren Sie daher Mühe in ein gutes Lichtkonzept – es lohnt sich! Eine Faustregel für richtige Beleuchtung lautet: mindestens drei Lichtquellen pro Raum, die in verschiedene Richtungen leuchten. Ideal ist indirektes Licht – beispielsweise eine Stehlampe, die Licht auf den Boden wirft. Mit einem Dimmer lässt sich die Helligkeit auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
9. Räume nach Schema F Um möglichst viel Platz zu schaffen, werden die Möbel sehr oft einfach an
die Wand gestellt. Das Ergebnis dieses Raumkonzeptes gleicht dann nicht selten einem Museum. Wie wäre es, wenn Sie dem schönen Sofa einen Platz inmitten eines geräumigen Zimmers geben, sodass es richtig zur Geltung kommt? Dabei können Regale oder Sideboards als Raumteiler fungieren und das Zimmer in gemütliche Zonen unterteilen. Bedenken Sie aber stets die richtigen Proportionen. Ein zu klein gewählter Couchtisch zu einer großen Couch wirkt schnell ungemütlich und stört das Raumbild. Ein weiterer Vorteil, Räume anders zu denken und die Möbel nicht alle entlang der Wand zu platzieren: Heizkörper bleiben
frei und die abgesonderte Wärme kann sich ideal im Rauminneren verteilen.
10. Viele,
kleine Teppiche
Teppiche können Räumen den wohnlichen letzten Schliff verpassen. Zu klein wirken sie allerdings oft trostlos und verloren in großen Räumen. Trauen Sie sich und greifen Sie zu etwas größeren Modellen. Ein Teppich im Essbereich hat die richtigen Maße, wenn nicht nur der Esstisch, sondern auch alle Stühle rundherum auf dem Teppich stehen. Die Faustregel für den Couchbereichlautet: der Teppich soll mindestens 20 Zentimeter breiter als das Sofa sein.
Aktuelle Badtrends
Sonderfall Bad? War einmal! Auch hier kann man beim Einrichten aus dem Vollen schöpfen. Dafür tonangebend sind die aktuelle Einrichtungstrends von Wohnzimmer und Co. Wie das dann aussieht? Zeigen wir Ihnen!
Haptische Oberflächen, multifunktionale Sitzgelegenheiten, an Kommoden erinnernde Waschtische, weiche Wohntextilien –kaum ein modernes Bad, das ohne diese Elemente auskommt. Die aktuellen Badtrends borgen sich Interior-Konzepte, die man aus den Wohn- und Schlafzimmern kennt.
Nordisch, Boho-Chic, Landhaus oder Industrial? Der bevorzugte Einrichtungsstil wird jetzt auf das Bad übertragen, mit dem Ergebnis, dass man sich beim morgendlichen Fertigmachen oder dem abendlichen Entspannungsbad genauso wohl fühlt wie beim Relaxen auf der Couch. Warme Materialien,
satte Farben und „möbelige“ Ausstattungselemente heben Wohnlichkeit und Aufenthaltsqualität auf ein nie dagewesenes Niveau.
Das Bad wird zum vollwertigen Zimmer
Für das stilechte Lifestyle-Bad greifen Badmöbel-Hersteller in ihren Kollektionen Wohntrends auf und entwickeln Produkte, die die Grenze zwischen Bad- und Wohnmöbel aufheben. Dank 3D-geformter Oberflächen schaffen es neue Formensprachen ins Bad, Raumabschnitte werden zum begehbaren Kleiderschrank, Waschtische werden gänzlich frei im Raum platziert. Bad-
möbel werden zum verbindenden Element zwischen Bad, Wohnräumen und Schlafzimmern und können auch architektonische Funktionen erfüllen, etwa als Raumteiler für Schminkplätze, Schlafbereiche oder Ankleiden. Selbst in kleinen Badezimmern werden solche großen Einrichtungswünsche umgesetzt. Möbelelemente fügen sich in jede Nische ein und passen sich an jede Dachschräge an. Der Architektur wie auf den Leib geschneidert!
Es kommt zudem immer häufiger darauf an, ob Möbel veränderbar und erweiterbar sind. Menschen wollen oder müssen mobiler, flexibler sein, sei es aufgrund berufsbedingter Ortswechsel oder familiären Veränderungen. Multifunktionale oder mobile Solitärmöbel und flexible Möbelsysteme geraten da wieder verstärkt in den Blick. Badmöbel von heute lassen sich an die Bedürfnisse und Räume anpassen, sind individuell konfigurierbar und erweiterbar, leben mit und werden vererbt. Bekommt der Badschrank ein zweites Leben als Sideboard im Wohnzimmer, trifft er auch in puncto Nachhaltigkeit den Nerv der Zeit.
Slow Design
Ein bewusster Lebens- und Konsumstil beeinflusst, wie Menschen Ihr Zuhause gestalten. Die Qualität der Badausstattung wird immer mehr daran gemessen, wie lange sie genutzt und ob sie repariert und recycelt werden kann. Für das Badezimmer sind langlebige Designs so wichtig wie kaum anderswo im Haus. Möbel und Materialien müssen hier tagtäglich einen Stresstest bestehen: Das Raumklima variiert ständig zwischen kalt und warm, feucht und trocken und es wird mehr geputzt als in jedem anderen
Raum. Unter der Prämisse des „Slow Designs“ bringen Hersteller Produkte auf den Markt, die Ästhetik und Langlebigkeit vereinen. Für bewusste Konsumenten kommt noch ein weiteres kaufentscheidendes Kriterium hinzu: die Umweltverträglichkeit. Wo die Dinge herkommen, mit denen wir uns tagtäglich umgeben, und unter welchen Produktionsbedingungen Möbel, Fliesen und Sanitärprodukte hergestellt werden, das ist immer mehr Menschen wichtig. Im Trend ist, was aus der Region kommt. Naheliegend, dass heimische Hölzer bereits seit geraumer Zeit zu den Top-Materialfavoriten für die Badeinrichtung zählen. Die eher zurückhaltenden Naturtöne werden in den neuesten Baddesigns neuerdings aber kräftig aufgemischt.
Neue Töne
Lang waren sie weg. Umso fulminanter Ihr Comeback. Die Rede ist von Königsblau, Waldgrün, Hagebuttenrot, Senfgelb und wie sie alle heißen. Kräftige Farben sind ein Top-Trend bei der Planung neuer Bäder. Natürlich ist das klassische Weiß längst nicht abgeschrieben, wer mit der Zeit gehen will, setzt aber auf Farbe und kombiniert sie mit schwarz-matten Möbeln, wie wir sie aus dem Küchendesign kennen. Oder man trifft sich auf halbem Weg zwischen Weiß und Schwarz und setzt bei den Badmöbeln auf Grautöne wie Basaltgrau. Die Frage nach den Oberflächenfarben – sei es für den Waschtisch oder die Badewanne – richtet sich längst nicht mehr danach, was machbar ist, sondern was gefällt. Für das Wunschbad gibt es quasi alles: von grell bis sanft, von knallbunt bis minimalistisch, von wild bis zurückhaltend, von glänzend bis matt. Wie man sich
da entscheiden soll? Auf das eigene Wohlbefinden kommt es an! Farben sind schließlich auch immer Emotionsträger.
Ganz warm ums Herz wird dem ein oder anderen sicherlich beim Anblick der Retro-Baddesigns mit erdigen Orange- und Brauntönen, Pflanzenprints, Blumen und Streifen, erinnern sie doch an die Farbwelt der 70er Jahre. Für andere entsteht emotionales Wohlbefinden mit sanften Pastelltönen, dem Gegentrend zu den mutigen Farben. Umgesetzt werden sie zum Beispiel auf großformatigen Wandverkleidungen mit weicher Textur. Voll im Trend: Oberflächen mit Relief-Struktur, diagonalen Linien und Wellendesign.
Will man sich nicht gleich dem Farbenrausch hingeben, setzt man Dunkelgrün, Orange oder Mint zunächst im Kleinen ein. Auf der internationale B2BMesse Cersaie in Bologna zeigten Hersteller farbige Deko-Objekte, die mehr sind als reines Beiwerk. Als prägnantes Gestaltungselement wird für sie eine
exklusive Stellfläche von vornherein miteingeplant. Vor allem das Sideboard ist ein perfektes Möbel für Dekoratives. Hinzukommen Bogenhanf, Fensterblatt und Nestfarn. Zahnbürste und Zahnpasta finden ihren Stammplatz derweil im praktischen Spiegelschrank, Handtücher in den großzügigen Schubladen des Waschtisches. Vorwandinstallationen lassen selbst Siphon und Spülkasten hinter der Wand verschwinden und runden den aufgeräumten Look im Badezimmer ab.
Persönlich ist’s am schönsten Der Trend zu Designs, die Ästhetik, Zweckmäßigkeit und Nachhaltigkeit zu kombinieren wissen, ist unübersehbar. Bei der Badeinrichtung von heute werden Prioritäten gesetzt: Was ist mir wichtig? Wie möchte ich die Möbelstücke jetzt und in Zukunft nutzen? Und: Womit fühle ich mich wohl? Trend ist, was persönlich ist. Damit ist das Baddesign so individuell wie noch nie.
Firmenverzeichnis
Z + H Weber GmbH 3 Malermeister Milos Aleksic 5 Metallbau Rottensteiner 7 Jaitz Dach 9 JSC Fenster 11 Der Fritz e.U. 19 HERO Holzbau GmbH 19 Dachprofi GmbH 21
Perfekt gebaut
vom Keller bis zum Dach
Seit vielen Jahren erfreut sich der BauPerfekt größter Beliebtheit bei Planenden, Bauenden und Gestaltenden der eigenen vier Wände. Von einem trockenen, theoretischen Wegweiser weit entfernt, liefert Ihnen dieses Nachschlagewerk umfangreiche Informationen, die für Planung und Umsetzung eines Hausbaus wichtig sind – von der Grundstückswahl über die Raumplanung bis zur Finanzierung und die Wahl der richtigen Partner. Auch Inneneinrichtung und Gestaltung der Außenanlagen kommen auf den folgenden Seiten nicht zu kurz! Und das alles inklusive wertvoller Profi-Tipps, interessanter Brancheneinblicke und den wichtigsten Dienstleistern und Zulieferern der Branche.
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28 Seite
Bauen
Planung: Vom Entwurf zur Einreichung 4 Wichtige Tipps zur Grundstückswahl 8 Formfrage: Welcher Haustyp wird es? 12 Bauweisen im Überblick 14 Baulicher Hochwasserschutz 18 Baulicher Brandschutz 20 Baustelle: Einrichtung und Sicherung 22 Massive Baustoffe - Ein Überblick 24 Thermische Bauteilaktivierung 27 Bauen mit Holz - Ein Überblick 28 Notwendige Grabungen & Erdbewegungen 30 Baugrube und Gründung 32 Keller oder Bodenplatte? 34 Wohnkeller: Nutzungsmöglichkeiten 38 Die Fassade 40 Warum dämmen? 44 Dämmstoffe: Ein Überblick 50 Raumakustik 54 Ausgebautes Dachgeschoß 56
Dachgeschoß clever einrichten 60 Dachkonstruktion und Dachdeckung 63 Rauchfang und Kamin 68 Balkon, Loggia und Wintergarten 70 Garage oder Carport? 72 Trockenbau 76 Giftfreier Innenausbau 80 Aufbau von Fußböden 84 Finish für den Estrich 87 Bodenbeläge im Vergleich 88 Kein Boden ohne Teppich 91 Treppen: Konstruktion und Belag 92 Fensterarten und -technik 94 Ganzglassysteme 98 Beschattungssysteme 100 Außen- und Eingangstüren 104 Innentüren 108
Energie
Das passende Heizsystem finden 112 Energieträger: Ein Überblick 122 Wärmeabgabesysteme 128 Kontrollierte Wohnraumlüftung 132 Sanitärinstallationen 134 Elektroinstallationen 136 Smart Home 138
94 Seite Wohnen
Raumgestaltung mit Farbe 142 Tapeten: Ein Überblick 146 Leuchtmittel und Lichtplanung 148 Die Küche als Hauszentrum 150 Wellnessoase Badezimmer 154 Ideen fürs Wohnzimmer 160 Erholung im Schlafzimmer 162
142 Seite
Garten
Strom und Licht im Außenbereich 166 Wasser im Außenbereich 170 Swimmingpool und Teich im Garten 176 Holz im Außenbereich 178 Wege und Plätze im Außenbereich 182 Mauerbegrünung 185
Finanzieren
Bauplanung
Entwurf bis Einreichung
Dem Raum mithilfe von speziellen Farbkonzepten eine ganz neue Ausstrahlung verleihen? Geht. Mit den richtigen Nuancen und deren Kombination können Sie Harmonie schaffen, Kontraste setzen oder die Wirkung variieren.
Ihre Planungspartner sind Baumeister, Architekten und Statiker, deren Zusammenarbeit erst ein wohldurchdachtes Gebäude garantiert. Während der Baumeister in der Regel die technische Planung und Bauleitung, teils mit einem eigenen Bauunternehmen auch die Ausführung von Bauarbeiten aller Art übernimmt, befasst sich ein Architekt in
erster Linie mit dem gestalterischen Aspekt der Hausplanung. Seine Kernkompetenz ist das Schaffen von zeitgemäßer Formgebung. Der Statiker schließlich stellt alle Berechnungen an, die für das Gebäude relevant sind.
Schon vor dem Grundstückserwerb sollte man Flächenwidmungs- und Bebauungspläne einsehen. Im Bebau-
ungsplan wird festgelegt, in welcher Weise die von den Flächenwidmungsplänen ausgewiesenen Grundstücke bebaut werden dürfen.
Der Grundlagenplan dient der Ideenfindung und soll die Umrisse des Grundstücks mit den Himmelsrichtungen und alle wichtigen Informationen wie Sonneneinfall, Straßen, Nachbarhäuser etc. enthalten. In
einem nächsten Schritt überlegt man sich, wie das Haus etwa aussehen soll und wo die einzelnen Räume angeordnet werden.
Aus den Skizzen und Angaben der Bauherren fertigt der Baumeister oder Architekt zur Konkretisierung des Bauvorhabens zuallererst einen Vorentwurf. Vergleichen Sie diesen unbedingt mit Ihrem ersten Grundlagenplan und überzeugen Sie sich, dass auch alle Ihre persönlichen Vorstellungen und Wünsche darin berücksichtigt sind. Was den Vorentwurf komplettiert, sind grundsätzliche Überlegungen wie:
• Lage und Orientierung, die besonders die Energieeffizienz betreffen
• Raumfestlegung und Nutzflächenaufstellung im Grundriss; sie gehören zu den wichtigsten Planungsdetails. Eine eventuelle Anpassung an veränderte Bedürfnisse sollte bereits zu Planungsbeginn berücksichtigt werden. Grundrisse sind flexibel zu gestalten.
• Unterkellerung sowie etwaige Dachgeschoßausbaumöglichkeit
• Energiekonzept
• Auswahl der Baustoffe
• Maßnahmen zur Realisierung der Barrierefreiheit
Der Vorentwurf wird dann mit der Baubehörde abgestimmt, und wenn keine wesentlichen Kritikpunkte vorliegen, kann im nächsten Schritt der Entwurfsplan erstellt werden. Darin werden erstmals die Kosten grob und in allen Posten erfasst. Der detaillierte Einreichplan wird immer zusammen mit der technischen Beschreibung und der sogenannten Bauplatzerklärung, einem Dokument, das die jeweilige Grundfläche für bebaubar erklärt,
an die Baubehörde übergeben. Ziel ist es, eine Baugenehmigung zu erhalten.
In der Regel wird der Einreichplan in weiterer Folge noch durch behördliche Auflagen geändert.
Bauverhandlung
Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen setzt die Behörde einen Bauverhandlungstermin fest. Dieser findet meist an Ort und Stelle statt. Eingeladen werden dazu Bauherr, Bauführer, Planer, Straßenverwaltung und die Nachbareigentümer. Tipp: Statten Sie schon mit dem Entwurf/der Einreichung den Nachbarn einen Besuch ab, um etwaige Einwände in Ruhe zu klären und evtl. daraus resultierende Planungsänderungen zu berücksichtigen. Werden bis und während der Bauverhandlung keine mündlichen oder schriftlichen Einwendungen erhoben, so endet mit diesem Termin auch das Einspruchsrecht der Nachbarn.
Das Bauvorhaben wird auf Übereinstimmung mit den geltenden Bauvorschriften geprüft und allfällige Einwände der Nachbarn werden aufgenommen. Ohne gütliche Einigung werden weitere Verhandlungen nötig, notfalls auch der Gang vor Gericht. Die Ergebnisse der Bauverhandlung werden protokolliert. Wenn alles rechtens ist, erhalten Sie einige Wochen später den Baubewilligungsbescheid. Achten Sie unbedingt auf etwaige Auflagen! Und ganz wichtig ist auch, dass Sie nicht vor der durch Bescheid erteilten Baubewilligung mit der Bauausführung beginnen!
Die Ausführungs- und Detailpläne schließlich sind die Voraussetzung für eine genaue Handwerksarbeit
und exakte Ausschreibungen, mit denen Sie Preisofferte einholen. Kostenmäßig ist die Erstellung der Detailpläne mit etwa einem Drittel der Gesamthonorare von Architekt oder Planer veranschlagt. Eines der wichtigsten Planungsdetails betrifft die Themen Energie und Haustechnik. Die Bauausführung muss von einem gesetzlich befugten Bauausführenden (Baumeister oder Zivilingenieur für Bauwesen) durchgeführt werden. Die Benützungsbewilligung ist der letzte behördliche Schritt und wird nach Bekanntgabe der Baufertigstellung aufgrund einer Überprüfung auf Übereinstimmung mit der Baubewilligung erteilt.
Auf gute Zusammenarbeit!
So ein Hausbauprozess ist wie eine große Maschine, die erst funktioniert, wenn die einzelnen Zahnräder sich in die richtige Richtung drehen und ineinander greifen. Eine gute Zusammenarbeit mit allen Ausführenden ist schon ab der Planungsphase daher essentiell. Wir haben ein paar gute Tipps für Sie zusammengestellt, wie auch Ihr Bauprojekt zum Erfolg wird.
Initiieren Sie regelmäßige Zusammentreffen aller Beteiligten - vom Planer über die Bauaufsicht, Vertreter der Gewerke, Vorarbeiter oder Polier, Sonderfachleute wie Statiker oder Haustechnikplaner in kleinen zeitlichen Abständen, am besten direkt auf der Baustelle. So können sämtliche Verantwortlichen direkt vor Ort den Fortgang des Bauprojektes eruieren und besprechen. Ganz wichtig: Sie als Bauherr bzw. Baufrau sollten so oft wie möglich diesen Treffen beiwohnen! Denn:
Nicht zuletzt an der Stimmung in so einer Besprechung erkennen Sie, ob die Baustelle gut läuft oder nicht. Solche Baustellenbesprechungen dienen dazu, die unterschiedlichen Arbeitsbereiche aufeinander abzustimmen und letzte Details der Ausführung oder aufgetretene Probleme zu besprechen. Eine Begehung der Baustelle ist dafür unumgänglich. Auch sollten die Besprechungen in jedem Fall dokumentiert werden. Das Protokoll führt im Normalfall der Bauleiter bzw. die örtliche Bauaufsicht und wird kurz später an alle Teilnehmer verteilt.
Ein weiterer Tipp: Stellen Sie sich gut mit Ihren Nachbarn. Womöglich haben Sie ja bereits bei der Besichtigung des Grundstückes Ihre künftigen NachbarInnen kennen gelernt. Sie werden noch einiges mit ihnen zu tun haben! Das Baurecht sieht vor, dass die NachbarInnen zur Bauverhandlung als Beteiligte geladen werden. Dies bedeutet, dass sie Einwände gegen Ihr Projekt geltend machen können. Während der Bauzeit sind Belästigungen der NachbarInnen auch nicht vollständig zu vermeiden. Sorgen Sie daher von Anfang an für ein gutes Verhältnis: Lernen Sie sich kennen, erklären Sie was Sie vorhaben, lassen Sie sich von denen, die selbst schon gebaut haben, Tipps geben.
Was tun bei Problemen?
Mit den ausführenden Firmen haben Sie ein geschäftliches Verhältnis: Sie zahlen, die Firmen liefern bzw. erfüllen ihre Dienstleistung. Die Qualität der Ausführung ist zwar quantifizierbar und daher einzufordern, lässt sich aber durch richtiges
Bauzeitenplan
Ein Bauzeitplan ist unumgänglich für Ihren Hausbau. Nur so können die einzelnen Bauabschnitte und die darin agierenden Gewerke verlässlich koordiniert und mitunter teure, jedenfalls aber nervenzehrende Verzögerungen vermieden werden.
Der erste Schritt ist die Erstellung eines Gesamtterminplanes, der alle erforderlichen Vorgänge ab dem Beginn der Planung (auch einschließlich aller entscheidungs- und sonstiger Fristen) berücksichtigt. Zu jeder Leistung bzw. Frist etc. werden der eindeutige Name des Vorganges, seine geplante bzw. veranschlagte Dauer und die Verknüpfungen mit anderen Arbeiten (logische Abhängigkeiten zu vorhergehenden bzw. nachfolgenden Vorgängen) eingetragen. Die Abfolge ist dabei relativ logisch und folgt dem Bauprozess:
Begonnen wird üblicherweise (nach eventuell erforderlicher Grundstücksräumung, Baureifmachung o.ä.) mit dem Baugrubenaushub, es folgt der Rohbau, falls erforderlich der Bau des Dachstuhles sowie der Ausbau. Diverse Installationen, die Haustechnik, Zuleitungen, Anschlüsse etc. beginnen, sobald der Baufortschritt dies zulässt. Technische Komplettierungen (Montagen Schalter, Armaturen, Waschtische etc.) erfolgen zum spätestmöglichen Zeitpunkt um evt. Beschädigungen zu verhindern. Dies gilt ebenso für die Fertigstellung der Außenanlagen.
Für die Darstellung hat sich ein Balkenplan bewährt. Jeder Balken steht dabei für einen oder mehrere zusammengefasste Bauteile, z. B. die gemauerten Wände eines Stockwerkes. Die Länge der Balken stellt die Arbeitsdauer in Tagen dar. So erkennen Sie auf einen Blick gleichzeitig ablaufende Arbeiten oder gegenseitige Abhängigkeiten. Spezielle Computerprogramme erleichtern die Erstellung der Bauzeitenpläne.
Verhalten wesentlich beeinflussen. Sollte ein Handwerker etwas nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausgeführt haben, erklären Sie ihm, was genau Sie stört, bleiben Sie sachlich und be -
gnügen Sie sich nicht mit pauschalen Aussagen wie ”das gehört sofort abgerissen”, die sogar dazu führen können, dass erhebliche Mehrkosten eingefordert werden.
Das passende Grundstück
Bei Auswahl und Kauf des Grundstücks sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Nehmen Sie zur Erstbesichtigung eine Vertrauensperson mit und besuchen Sie das Grundstück auch zu unterschiedlichen Tageszeiten, bei jeder Wetterlage und – wenn die Zeit dafür reicht – bei jeder Jahreszeit.
Nehmen Sie zur Erstbesichtigung Ihres Wunschgrundstückes eine Vertrauensperson mit und besuchen Sie das Grundstück vor dem Kauf zu unterschiedlichen Tageszeiten, bei unterschiedlichen Wetterlagen und – noch besser – bei jeder Jahreszeit. Entsprechen Größe und Lage des Grundstücks Ihren Vorstellungen? Ist genug Platz für An- und Zubauten wie Terrasse, Garage oder Wintergarten vorhanden? Grundflächenform, Topografie, Hangneigung und Grundwasserspiegel spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Berücksichtigen Sie vorhandene natürliche/bauliche Schattenwürfe sowie Sparpotenziale hinsichtlich Heizkosten. Diese erschließen sich beispielsweise schon, wenn das künftige Haus ganzjährig von der Sonne beschienen wird und windgeschützt steht.
Bebaubarkeit
In den meisten Fällen liegt ein Bebauungsplan vor, aus welchem die Bedingungen für die Bebauung hervorgehen. Beabsichtigt man den Erwerb eines Grundstücks,
für welches kein Bebauungsplan existiert, sollte im notariellen Kaufvertrag ein Rücktrittsrecht vereinbart werden, sofern sich die mit der Baubehörde abgesprochene Planung nicht vollziehen lässt. Der Bebauungsplan gibt auch Aufschluss über die Art der baulichen Nutzung, wie etwa Wohnbaufläche, gemischte Baufläche, gewerbliche Baufläche etc.
Eine rechtskräftige Baugenehmigung garantiert die Bebaubarkeit eines Grundstücks. Sie hat in der Regel eine vierjährige Gültigkeit und innerhalb dieser Zeitspanne muss mit dem Bau begonnen werden. Das Baugenehmigungsverfahren ist in den Landesbauordnungen geregelt. Der jeweilige schriftliche Antrag ist bei der Gemeinde einzureichen. Für den schnellen Erhalt der Baugenehmigung muss ein vollständiger (samt allen Bauvorlagen) Bauantrag eingereicht werden, am besten noch vor der nächsten Bauausschusssitzung. Noch ein Tipp: Der Verlauf einer Grundstücksgrenze sollte immer einvernehmlich mit den angrenzenden Nachbarn festgelegt und notariell beglaubigt werden. Vor-
handene Grenzmarkierungen können, müssen aber nicht mehr stimmen!
Grundstücksaufschließung
Nur ein bereits aufgeschlossenes Grundstück kann und darf bebaut werden. Bei einem voll erschlossenen Grund sind alle Erschließungskosten, wie z. B. Anschlüsse an öffentliche Kanal-, Strom-/ Gas-, Telefon-/Datenkabelnetze sowie belagsfertige Straßen und Gehsteige bereits im Kaufpreis enthalten. Sollten sich dabei Unklarheiten ergeben, so sind diese notariell im Kaufvertrag zu vermerken, um zu einem späteren Zeitpunkt noch feststellen zu können, wer welche Kosten zu tragen hat.
Bei noch nicht erschlossenen Grundstücken lässt sich in der Regel durch Verhandeln mit dem zuständigen Gebietsbetreuer ein optimaler Anschlusszeitpunkt finden, der die komplette Erschließung des Grundstücks mit Kanal, Regenwasserleitung, Wasser, Strom, Gas und Telefon Zug um Zug über nur eine Künette ermöglicht. Zur Koordination vereinbaren Sie am besten eine Baubegehung vor Ort mit Elektriker, Installateur, Vertretern der Versorgungsunternehmen und den Professionisten, die für die Gemeinde den Kanal- und Wasseranschluss herstellen.
Nutzbarkeit
Wie gut sich das Grundstück für Ihr Traumhaus nutzen lässt, ob die Größe und die Ausmaße reichen, ist nicht nur von der geplanten Gebäudegröße, sondern vor allem von den Proportionen Ihres künftigen Eigenheims abhängig.
Da bei frei stehenden Bauten in der Regel beidseitig ein Abstand von mindestens drei Metern zur Grundstücksgrenze eingehalten werden muss, verbleibt für die schlussendliche Bebaubarkeit nur noch die restliche Breite der Parzelle. Daher sollten Bauparzellen eine Breite von 16 Metern nicht unterschreiten.
Ausrichtung
Orientiert sich die Längsachse eines Grundstücks eher Nord-Süd- oder OstWest-seitig? Das ist sowohl für die Grundrissplanung als auch für die spätere Anlage des Gartens von großer Bedeutung. Auch die Lage der Aufschließungsstraße ist ein Beurteilungskriterium. Diese sollte an der nördlichen Seite des Grundstücks verlaufen. Auch die Neigung der Fläche spielt eine Rolle. Ebene Grundstücke sind leichter aufzuschließen und zu bebauen. Schräge Grundstücke (Hanglagen) können von der landschaftlichen Situation her oft reizvoller sein, bringen aber ungemein mehr Probleme mit der
Bebauungsmöglichkeit und sicherlich zusätzliche Kosten für Stiegenanlagen, Rampen, Stützmauern usw. mit sich.
Grundwasser, Hangwasser
Die Nutzbarkeit von Baugründen ist mitunter von der obersten Höhe des Grundwasserspiegels abhängig. Da diese in trockenen Jahren stark schwanken kann, sollten vor einem Kauf verbindliche Angaben von der zuständigen Bau- bzw. Wasserrechtsbehörde eingeholt werden. Bei geneigten Baugründen ist der Druck des Hangwassers von großer Bedeutung. Er muss durch Drainagemaßnahmen auf der Bergseite bis unter die Kellerbodenoberkante abgewendet werden.
Topografie
Die Tragfähigkeit ist von der Schichtung des Baugrundes, seiner Gleichmäßigkeit, Neigung, Bodenart, dem Feuchtigkeitsgrad und einigem mehr abhängig. Der Baugrund verformt sich unter der Last des Bauwerks entsprechend seiner Zusammendrückbarkeit. Je nach Art des Lastangriffs erfährt das Bauwerk dann Setzung, Horizontalverschiebungen oder Verkantungen.
Beim Bau von Einfamilienhäusern wird die Tragfähigkeit des Bodens fast immer ausreichen. Sonderfälle wären allenfalls
sumpfige Böden oder Grundstücke über Aufschüttungsgebieten. Sehr kostenintensiv können die Förderungsarbeiten und Kellerbauten bei felsigem Untergrund werden. In beiden Fällen, weicher wie auch sehr harter Untergrund, könnte der Verzicht auf ein Kellergeschoß zweckmäßig sein und Ihnen viel Geld und Arbeitszeit sparen. Eine Baugrunduntersuchung kann Sicherheit über die Bebauungsart geben. Dazu müssen die Boden- und Wasserverhältnisse bekannt sein, um die richtige Gründungs- und Abdichtungsart wählen zu können, um ungleichmäßige Setzungen zu vermeiden. Baugrunduntersuchungen erfolgen meist in Form von Probebohrungen, Schächten, Rammsondierungen, der Herstellung von Grundwasserpegeln, Pumpversuchen, der Entnahme und Untersuchung von Boden- und Wasserproben. Die durch ein Gutachten gewonnene Sicherheit über Baugrundeigenschaften und Grundwasserstände ist ein Eckpfeiler der Planung, werden doch durch dieses Gutachten die Erkenntnisse für die Fundierung des Hauses und gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen zur Trockenhaltung eines Kellers gewonnen.
Infrastruktur
Je weiter Baugrundstücke von Ballungsräumen entfernt liegen, desto niedriger ist meist der Preis, aber umso größer werden auch die Probleme mit der Anfahrt zu Arbeitsplatz, Schule, Supermarkt und den nächstgelegenen öffentlichen Verkehrsmitteln. Vergleichen Sie die gegebenenfalls anfallenden Fahrtkosten von dem zur Diskussion stehenden Grundstück zu Ihrem Arbeitsplatz. Sie sollten auch bedenken, dass – je nach Lage des Grundstücks – Zuleitungen für Strom, Wasser, allenfalls Gas und Telefon unverhältnismäßig teuer werden könnten.
Bodenklassen
In Österreich werden die Bodenklassen nach der ÖNORM B 2205 eingeteilt. Unterschieden werden sieben Kategorien, die wir uns nun genauer anschauen möchten:
Bodenklasse 1: Mutterboden,
Zwischenboden
Die oberste Schicht eines Bodens ist der besonders fruchtbare Mutterboden bzw. Humus. Er ist reich an Organismen und sollte bei der Abtragung für die spätere Gartengestaltung aufbewahrt werden. Der Zwischenboden ist die Schicht unter dem Humus. Er ist dunkelgrau bis dunkelbraun oder auch gefleckt und eignet sich ebensowenig zum Bau wie der Mutterboden. Deshalb müssen diese beiden ersten Schichten auch abgetragen werden.
Bodenklasse 2: wasserhaltender Boden, Schöpfboden
Diese beiden Bodenarten werden landläufig auch als Schlamm bezeichnet und eignen sich ebenfalls nicht zum Bauen. Kommen diese Bodenklassen auf Ihrem Grundstück vor, so müssen Sie diese unbedingt austauschen lassen.
Bodenklasse 3: leichter Boden Leichte oder lose Böden bestehen aus nicht bindigem Sand oder Kies. Wenn das Bodengutachten Ihren Boden auf diese Klasse festlegt, muss ein möglichst flacher Böschungswinkel eingehalten werden. Manchmal wird auch eine Spundwand zur Absicherung der Baustelle nötig, damit der Sand nicht ständig nachrutscht.
Bodenklasse 4: mittelschwerer Boden/Stichboden Böden der Klasse 4 sind sehr lehmig, sandig oder voller Löss (Schluff). Wenn das Bodengutachten bei Ihnen diesen Boden festgestellt hat, können Sie beruhigt sein – diese Böden sind sehr gut zu bebauen.
Bodenklasse 5: schwerer Boden/Hackboden
Dieser Boden ist sehr fest und zäh und hält gut zusammen. Zum Hackboden zählen fetter, steifer Ton, Geröll mit Steinen, feste Schlacke oder auch Bauschutt. Böden der Klasse 5 eignen sich ebenfalls sehr gut zum Bauen.
Bodenklasse 6: leichter Fels
Die sogenannten Schrämmböden bestehen aus locker gelagertem Gestein, welches bröckelig, schiefrig, verwittert oder stark zerklüftet ist. Aufgrund seiner festen Beschaffenheit ist dieser Boden perfekt für Fundamente. Er muss jedoch vorher geschrämmt werden, was die Kosten steigen lässt.
Bodenklasse 7: schwerer Fels
Auf einem Sprengboden steht jedes Haus perfekt, für den Abbau dieses Bodens müssen Sie jedoch mit den doppelten Kosten im Vergleich zu den anderen Klassen rechnen. Außerdem kann bei diesen Böden ein Keller nur gebaut werden, wenn vorher gesprengt wird. Sehr aufwendig und teuer!
Das neue Bauzentrum
Alle(s) an einem Ort: Die Blaue Lagune wird zur einzigartigen Ausstellungs-, Beratungsund Vertriebsplattform für Bauen, Sanieren, Ausstatten/Einrichten sowie Immobilien. Renommierte Anbieter treffen das ganze Jahr über auf Interessierte sowie Architekt:innen und Planer:innen. Details unter www.blauelagune.at/bauzentrum
Formfrage: Wie sieht Ihr Traumhaus aus?
Für viele ist es der Idealtyp eines Hauses: das Einfamilienhaus mit Garten. Der Klassiker unter den Privatbauten bekommt aber immer öfter Konkurrenz – vom anpassungsfähigen Eingeschoßer über den echten Kostensparer bis hin zum baulichen Urtyp.
Privatsphäre und viel Platz stehen bei den meisten Baufamilien ganz oben auf der Wunschliste. Ein freistehendes Einfamilienhaus samt großzügiger Wohn- und Gartenfläche verspricht genau das. Ein Lebenstraum, der für ungefähr 40 Prozent der Österreicher bereits wahr geworden ist und den sich mindestens genauso viele noch zu erfüllen hoffen – steigenden Preisen
zum Trotz. Geplant und gebaut wird aber längst nicht nur mehr das zweigeschoßige Haus mit Garten rundherum. Diese Art zu wohnen hat zwar nicht ausgedient, verliert jedoch angesichts kleinerer und teurerer Grundstücke die Gunst vieler Baufamilien. Und weil Baupläne immer auch Zukunftspläne sind, richtet sich die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Haustyp
häufig nach den sich unweigerlich verändernden Lebensphasen.
Alles auf einer Ebene Besonders im Fertigbau-Sektor der Renner der letzten Jahre: der Bungalow. Der Unterschied zum Standard-Einfamilienhaus: er ist eingeschoßig und punktet dadurch mit absoluter Barrierefreiheit, aber auch
Flexibilität. Wächst die Familie und wird mehr Platz benötigt, kann recht unkompliziert aufgestockt oder der Dachboden ausgebaut werden. Behält man alle Zimmer auf einer Ebene, bietet der Bungalow ein komfortables und sicheres Wohnumfeld im Alter. Die Tatsache, beim Saugen, Wäsche holen oder Umräumen keine Treppen steigen zu müssen, überzeugt aber auch die jüngere Generation. Architektonisch interessant: Anders als beim mehrgeschoßigen Haus muss bei Planung des Grundrisses die Statik des Obergeschoßes nicht berücksichtigt werden, was moderne, offene Raumkonzepte ermöglicht. Ausgeführt wird der Bungalow je nach Geschmack quadratisch oder als Winkelbau, mit Flachdach oder Walmdach, mit großen Fensterflächen oder integrierten Terrassen.
Abstriche müssen bei der Wohnfläche gemacht werden. Möchte man annähernd so viele Quadratmeter wie in einem Stockhaus, muss die Grundfläche größer werden. Das wiederum setzt eine entsprechende Grundstücksgröße voraus. Andernfalls muss man sich wohl oder übel mit einem kleineren Garten arrangieren. Die Gebäudegröße beeinflusst in weiterer Folge auch die Kosten für die Dachkonstruktion und den Keller bzw. die Bodenplatte. Was auch bedacht werden sollte: mit dem Wegfall von Stiegenhäusern wird nur vermeintlich Raum eingespart. Die Anordnung sämtlicher Räume auf nur einer Ebene erfordert nämlich mehr Flurwege, wodurch unter dem Strich nicht mehr Wohnraum zur Verfügung steht.
Alle unter einem Dach Ein Haus zu kaufen oder zu bauen, wird immer teurer. Allein schon der Blick auf die aktuellen Grundstück-
spreise nimmt vielen Projekten den Wind aus den Segeln. Es lohnt sich aber, den Blick zu weiten und sich von der festgefahrenen Vorstellung zu lösen, dass das Eigenheim ein einzelnes freistehendes Häuschen sein muss. Denn Wohnglück lässt sich auch dann finden, wenn man es teilt, zum Beispiel in einem Doppelhaus. Hier wohnt man im buchstäblichen Sinne gemeinsam unter einem Dach, jede Haushälfte besitzt aber einen separaten Eingang und einen privaten Garten. Das sichert Eigenständigkeit und Rückzugsmöglichkeiten. Geteilt werden zum großen (finanziellen) Vorteil beider Parteien die Bau- und Grundstückskosten. Und auch die Heizkosten einer Doppelhaushälfte sind aufgrund der gemeinsamen Trennwand etwas geringer als bei einem freistehenden Einfamilienhaus. Gestalterisch steht das Doppelhaus anderen Haustypen um nichts nach –die Doppelhaushälften müssen nicht identisch sein, selbst die Grundrisse können variieren. Einigen müssen sich die Bewohner lediglich auf das Dach. Sind die zukünftigen Nachbarn einander unbekannt, ist ein Back-to-BackHaus eine gute Überlegung. Bei dieser Bauweise befindet sich der Anknüpfpunkt des Gebäudes an der Rückfront – das schafft etwas mehr Distanz. Als Basis für ein gutes Zusammenleben “im Doppel” sollten jedenfalls Verantwortlichkeiten genau abgeklärt werden, um Streitigkeiten, zum Beispiel hinsichtlich des Dachs, der Fassade oder der Heizung, zu vermeiden. Sein gesamtes Potenzial spielt ein Doppelhaus natürlich immer dann aus, wenn sich beide Wohnparteien gut verstehen, womöglich sogar befreundet oder verwandt sind. Nicht umsonst lässt sich der
Haustyp auch ideal für ein Mehrgenerationenhaus nutzen: es sind dann nur ein paar Schritte, die etwa Enkel und Großeltern voneinander entfernt sind. Gleichzeitig ist eine räumliche Trennung stets vorhanden – im Gegensatz zum Zweifamilienhaus, in dem Eingang und Treppenhaus von allen Bewohnern genutzt werden.
Wo sich alles um die Mitte dreht Ein moderner, alternativer Haustyp, der allerdings auf einer uralten Grundidee beruht, ist das Hof- oder Atriumhaus. Das Besondere an diesem Architekturtyp ist, dass die Wohnräume um einen offenen oder mit Glas überdachten Innenhof angeordnet sind. Ähnlich wie der Bungalow, wird das typische Atriumhaus ebenerdig realisiert und ist entsprechend barrierefrei planbar – unter anderem ein wichtiges Kriterium für altersgerechtes Wohnen. Bevorzugt eingesetzt wird der Haustyp in dicht besiedelten Gebieten, wo dem Wunsch nach Privatheit und Ruhe mit anderen Gebäudeformen nur schwer nachzukommen ist. Der Innenhof ist von außen meist nicht einsehbar und somit geschützt vor fremden Blicken, aber auch vor störendem Straßenlärm.
Größter Nachteil des Atriumhauses: Aufgrund des vorhandenen Innenhofs braucht es nicht nur etwas mehr Platz als ein herkömmliches Einfamilienhaus, es ist auch in seiner baulichen Umgestaltungsmöglichkeiten begrenzt. Besonders eine nachträgliche Aufstockung, wie sie bei Einfamilienhäusern oft geschieht, würde sich hier negativ auf den Lichteinfall und damit die Helligkeit im Atrium auswirken. Auch ist ein Atriumhaus aufgrund seiner Bauweise um etwa 10 Prozent teurer als konventionelle Haustypen.
Die Frage der Bauweise
In welcher Bauweise sollen Ihre künftigen vier Wände erstellt werden?
Massiv, als Leichtbau oder möchten Sie ein Fertighaus? Ein Überblick über die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Für welche Bauweise Sie sich entscheiden, ist eine ganz persönliche Angelegenheit und hängt neben individuellen Vorlieben und Vorstellungen auch von finanziellen Aspekten ab. Es gibt keine allgemeingültige Regel dafür, welche Bauweise besser oder schlechter ist. Es gibt nur die für Sie am besten geeignete. Und die ist immer von Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten abhängig. Finden Sie hier einen Überblick über die Charakteristika der verschiedenen Bauweisen, je nach verwendetem Baustoff und Ausführungsart.
Die Massivbauweise
Massivbau meint alle Baukonstruktionen, die aus Mauerwerk, Beton, Stahlbeton oder Spannbeton errichtet werden. Die eingesetzten Baustoffe – Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton, Blähtonstein oder Leichtbeton – sind mineralisch und, da in unseren Breitengraden natürlich vorkommend, auch perfekt für unsere Klimabedingungen geeignet. Massive Bauwerke sind Konstruktionen, bei denen keine Trennung zwischen tragender und raumabschließender Funktion existiert. Sie sind sehr langlebig und wertbeständig.
Vorteile der Massivbauweise: lange Lebensdauer, hohe Wertbeständigkeit, sehr guter Schallschutz, besserer Temperaturausgleich, hohe Flexibilität durch gemauerte Wände, kaum Wettereinflüsse.
Die Leichtbauweise
Der Grundbaustoff für den Leichtbau ist Holz. Die Außenwand besteht im Wesentlichen aus einer tragenden Holz-Ständerkonstruktion, auch Holzrahmen- oder Holzriegelbau genannt, die mit Dämmstoff ausgefüllt und an der Innenseite mit Holz- oder Gipskartonplatten beplankt wird. Der größte Vorteil der Leichtbauweise ist, dass industriell vorgefertigt werden kann und sich dadurch die Bauzeit verkürzt. Einen kleinen Unterschied gibt es noch zum Holztafelbau, bei dem die Wandkonstruktion Holz/Dämmstoff/ Holz bereits komplett vorgefertigt werden kann, während eine Beplankung mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten erst auf der Baustelle vorgenommen wird. Übrigens: Holz ist ein heimischer, nachwachsender Rohstoff, der mit wenig Energie- und Transportaufwand belastet ist, also eine gute CO2-Bilanz aufweist. Dies gilt allerdings nur für einheimische Anbieter.
Kommt das Haus aus dem Ausland, löst sich dieser Aspekt wieder in Luft auf.
Vorteile der Leichtbauweise: hoher Vorfertigungsgrad, geringe Wanddicken, schnelle Bauzeit, hohe Flexibilität durch gemauerte Wände.
Die Fertigbauweise
Der Unterschied zwischen einem massiven Fertighaus und einem schlüsselfertigen Massivhaus ist heute deutlich geringer als vor einigen Jahren. Der umgangssprachliche Begriff „Fertighaus“ ist nicht genau definiert, in der Bauindustrie spricht man von der Fertigbauweise, die sich vor allem im Vorfertigungsgrad unterscheiden lässt. Dieser ist je nach Kon-
struktionsweise variabel. Zunehmend werden auch im Massivbau vorgefertigte Elemente wie Decken oder Wandelemente verwendet.
Vorteile der Fertigbauweise: technisch ausgereifte, hochwertige Produkte, kurze Bauzeit, Fixpreisgarantie, Garantie auf das komplette Bauwerk.
Das Baumeisterhaus
Es könnte als das klassische Gegenstück zum Fertighaus bezeichnet werden. Der Baumeister übernimmt als Generalunternehmer die Fertigstellung des kompletten Gebäudes. Wie dieses aussehen wird, wie viel Sie selber machen oder wo das Material gekauft
wird, entscheiden Sie als Bauherr aber selbst. Die Kosten für ein Baumeisterhaus müssen nicht zwangsläufig höher sein. Ein professioneller Baumeister hat einen guten Pool an Handwerkern zur Verfügung, mit denen er auch entsprechende Preisvorteile aushandeln kann. Es empfiehlt sich aber trotzdem eine sehr genaue Kostenrechnung.
Vorteile des Baumeisterhauses: Fixpreise für die gesamte Leistung möglich, garantierte Bauzeit kann vereinbart werden, Korrekturen während der Bauphase immer möglich, viel Eigenleistungspotenzial, Baumeister als kompetenter Ansprechpartner inklusive Gewährleistungsaufsicht.
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Fertighäuser können mehr
Mit einer konsequenten Fokussierung auf die Stärken der Bauweise und dem ständigen Streben nach Verbesserungen und innovativen Lösungen haben die Mitgliedsfirmen des Österreichischen Fertighausverbandes das Fertighaus als Qualitätsprodukt am Markt etabliert. Nicht nur das: Denn der Fertigbau ist auch bestens gerüstet für die neuen Herausforderungen wie Energiekrise oder Klimaschutz.
Der Österreichische Fertighausverband sorgt dafür, dass sich daran nichts ändern wird und sich die Baufamilien weiterhin mit gutem Gewissen für ein Fertighaus entscheiden können. Bereits jedes vierte in Österreich errichtete Einfamilienhaus wird in Fertigbauweise realisiert. Tendenz steigend.
Das liegt zu einem wesentlichen Teil an den altbekannten Stärken des Fertigbaus: Die Wände werden in vor Umwelteinflüssen geschützten Hallen millimetergenau vorgefertigt, auf die Baustelle transportiert und binnen weniger Tage von einem eingespielten Team zusammengebaut. Individuellen Wohnträumen sind keine Grenzen gesetzt, architektonisch anspruchsvolle Akzente sind ebenso längst Standard wie zukunftsorientierte technische Lösungen.
Zum anderen sind es Qualitäten, die gerade in Zeiten der Krisen überzeugen und den Trend zum Fertighaus forcieren: Die empfindlich gestiegenen Energiekosten haben Themen wie die Energieeffizienz eines Hauses in den Mittelpunkt gerückt. Ein Aspekt, auf den die Fertighausindustrie schon immer besonderen Wert gelegt hat, und der der Branche heute einen gewaltigen Vorsprung verschafft hat. Praktisch jedes Fertighaus ist ein Niedrigenergiehaus, die Energiekosten bleiben also vernachlässigbar gering. Mit dem Einsatz nachhaltiger und umweltschonender Baumaterialien – Holz ist der mit Abstand wichtigste Baustoff bei einem Fertighaus – wird auch das Klima bestmöglich geschützt.
Steigende Zinsen und verschärfte Kriterien bei der Kreditvergabe ma-
chen einen weiteren prinzipiellen Vorteil des Fertigbaus wichtiger denn je: Ein Fertighaus lässt sich in jeder Hinsicht gut kalkulieren. Eine äußerst transparente Preisgestaltung und klar definierte Zahlungsabläufe ersparen böse Überraschungen bei der Endabrechnung, ein exakt festgelegter Zeitablauf sorgt dafür, dass finanzielle Doppelbelastungen - etwa durch Mietkosten und Kreditrückzahlungen - weitestgehend vermieden werden können.
Ein schneller und effizienter Bauablauf, ein einziger Ansprechpartner für das gesamte Projekt, ein Gebäude als nachhaltiges Topprodukt, das in ökologischer Hinsicht den Standardanforderungen schon weit voraus ist – all das sind Faktoren, die das Fertighaus zu einem Produkt machen, das exakt dem Trend der Zeit und der Lebenseinstellung moderner Menschen entspricht. Und die die Fertigbauweise – neben allen anderen Vorteilen - auch für kommunale Einrichtungen und mehrgeschoßige Wohnhäuser höchst attraktiv machen.
Mit einer rigorosen Überprüfung der Mitgliedsfirmen durch unabhängige Prüfstellen (zweimal im Jahr sowohl im Werk als auch auf der Baustelle) sorgt der Österreichische Fertighausverband seit über 40 Jahren dafür, dass sich die Konsumenten auf die Qualität des Fertighauses ebenso verlassen können wie auf die Wertbeständigkeit. Was die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes auszeichnet, welche Vorteile und Leistungen sie bieten – all das erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe des Fertighauskataloges.
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Wie man ihn auch dreht und wendet, die Mitglieder des ÖFV zeigen sich von jeder Seite als zuverlässige Par tner beim Hausbau.
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Österreichischer Fer tighausverband Gonzagagasse 4/3/3, 1010 Wien
Tel. 01/89 022 99
Hochwasser schutz
Zerstörte Wohnhäuser, überflutete Felder und Äcker, Menschen vor dem Nichts – immer öfter flimmern die Bilder der Verwüstung über unsere Bildschirme. Hier erfahren Sie, wie man sich schützen kann.
Die Tendenz zu immer höheren Lufttemperaturen setzt sich seit Jahren fort, damit einhergehende höhere Niederschlagssummen können im Rahmen der entsprechenden Studien aber nicht verlässlich prognostiziert werden. Was jedoch erwartet wird, sind durch die steigende Verdunstung regional unterschiedliche Änderungen der Abflüsse bei Hochwasser. Laut einer Klimawandelstudie des BMLFUW zeigen besonders kleine Gebiete nördlich des Alpenhauptkammes zunehmende Trends zu Hochwässern – der Grund: intensivere Niederschlagsereignisse und vor allem lokale Starkregenereignisse. Hier wird versucht, auf Basis von langen Zeitreihen der Vergangenheit Aussagen über die Zukunft zu treffen. Beim derzeitigen Wissensstand könnten aber auch hier noch keine gesicherten Aussagen über die Zukunft getroffen werden, so die Experten des ÖWAV (Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband).
Hochwasserschutzmaßnahmen in der Planung
Der Bau eines Hauses auf Grundstücken in HQ-100-Gebieten (in 100 Jahren einmal überflutet) ist verboten. Aber: Dabei handelt es sich um einen rein statistischen Wert, der keine Aussage darüber zulässt, ob ein derartiges
Hochwasser öfter oder seltener als einmal in 100 Jahren vorkommt.
Wird Ihr Haus in einer HQ-300-, -500- oder -1000-Zone gebaut, muss das Restrisiko eines sogenannten Abflussereignisses in die Gebäudeplanung miteinbezogen werden. Einfache bauliche Maßnahmen des Hochwasserschutzes reichen hier schon aus:
Bei einer Gefährdung durch Hangwasser – Hochwasser fern von einem Gewässer – setzt man am besten Maßnahmen, die das Eindringen von Wasser in ein Haus nachhaltig verhindern, z. B. hochgezogene Lichtschächte bei Kellerfenstern. Ebenso hilft eine bauliche Erhöhung des Eingangs- bzw. Garagenbereichs oder der Schutz mit kleineren mobilen Dammsystemen. Bei hohen Grundwasserständen sollten Sie die zuständigen Fachdienststellen für die Wasserwirtschaft Ihres Bundeslandes kontaktieren, um die Gefahr abschätzen zu können. Empfehlenswert ist hier eine Bauausführung des Kellergeschoßes mit wasserdichten Wannen (weiße, braune oder schwarze Wanne).
Beim Rückstau von Abwasser aus dem Kanal in das Kellergeschoß, der bei einer Überlastung des Kanals der Gemeinde auftreten kann, hilft der fachgerechte Einbau einer Rückstauklappe. Es empfiehlt sich aber, Rückstauklappen
immer wieder auf ihre Funktionstüchtigkeit hin zu prüfen. Diese Schutzsysteme müssen so eingebaut werden, dass keine Niederschlagswässer (Dachrinnen) vor der Rückschlagklappe eingeleitet werden.
Alternativ wird auch der Einbau einer Pumpe für die Abwässer aus den tiefliegenden Bereichen empfohlen. Steht das Haus in einem gefährdeten Gebiet, so kann man sich im Nachhinein mit den genannten Maßnahmen nur gegen Hangwasser und den Rückstau aus dem Kanal schützen. Eine nachträgliche Abdichtung des Kellers von außen ist in den meisten Fällen nicht möglich.
Lokaler Starkregen –wie vorsorgen?
Von Starkregen sprechen die Meteorologen, wenn es in einer Stunde mehr als 25 Liter pro Quadratmeter regnet, bzw. in sechs Stunden mehr als 35 Liter. Wenn also innerhalb kürzester Zeit so viel Regen fällt, kann das Wasser vom Boden nicht ausreichend aufgenommen werden (Stichwort Hangwasser).
Bei einer entsprechenden Neigung des Geländes und einer ausreichend großen überregneten Fläche kann es hier zu einem gefährlichen Abfluss an der Geländeoberfläche kommen. Diese Ereignisse treten meist sehr schnell
auf, dafür ist der Wasserstand meist eher gering. Hier helfen in erster Linie einfache bauliche Maßnahmen am Gebäude: Eingänge zum Haus sollten erhöht ausgebildet sein, die Kellerfenster müssen flüssigkeitsdicht ausgeführt werden und Garageneinfahrten sollten entweder erhöht sein oder flüssigkeitsdicht ausgeführt werden. Die Schäden, die ein lokales Starkregenereignis verursachen kann, sind vergleichbar mit einem klassischen Hochwasser.
Wie sieht es mit Nachrüstung aus?
Mobile Hochwasserschutzsysteme, wie etwa Dammbalken für Fenster, Türen und Tore oder auch hochfahrbare Schutzwände, können eine sinnvolle Alternative zu baulichen Maßnahmen sein. Wichtig ist, dass Sie die notwendigen Rüstzeiten für den Aufbau solcher Systeme berücksichtigen. Kommt das Hochwasser schneller, bzw. kann man nicht rechtzeitig gewarnt werden, um das System aufzubauen, dann nützt der beste mobile Schutz nichts mehr. An neuralgischen Punkten können sich selbstständig aufstellende Systeme installiert werden.
Grundstück gefunden, aber noch unsicher?
Sie haben den perfekten Baugrund ins Auge gefasst, möchten aber sichergehen , ob es in der Region eine erhöhte Gefahr bzw. das Risiko für Naturkatastrophen gibt, von denen Sie noch nichts wissen? Dann empfehlen wir Ihnen einen Blick auf die Onlineplattform eHora. Diese Website stellt die mögliche Gefährdung durch unterschiedlichste Natur- und Wetterphänomene wie Hochwasser, Erdbeben, Sturm, Hagel, Schnee, Lawinen, Rutschungen, Blitzschlag dar und soll so auch das Risikobewusstsein des Einzelnen schärfen.
Und
so funktioniert’s:
Auf www.hora.gv.at klicken, im Feld oben auf der Seite die gewünschte Adresse eingeben, über die Sie mehr erfahren möchten und dann links durch das Menü klicken, um mehr über die einzelnen Gefahrenpotenziale zu erfahren.
Sollten Sie vorhaben, ein Haus in einer gefährdeten Zone zu erwerben, so haben Sie übrigens keinen Anspruch auf bauliche Adaptierungen zum Hochwasserschutz durch den Vorbesitzer. Bei einer Veränderung des Abflussverhaltens durch bauliche Maßnahmen müssen vorab die Auswirkungen auf Dritte geprüft werden.
Bauliche Maßnahmen am eigenen Objekt benötigen im Allgemeinen keine wasserrechtliche Bewilligung. Aber Achtung: Wenn Sie Schutzmaßnahmen setzen und dadurch ohne entsprechende wasserrechtliche Bewilligung das Abflussverhalten verändern, kann es im eventuellen Schadensfall zu Entschädigungsforderungen durch beeinflusste Dritte kommen!
Brandsicheres Eigenheim
Brandschutz ist der Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die eine Ausbreitung von Feuer verhindern und Mensch und Bauwerk schützen sollen. Der bauliche Brandschutz unterteilt sich in technische und rechtliche Vorschriften.
Baulicher Brandschutz setzt sich aus technischen Anforderungen und rechtlichen Vorgaben zusammen. Hier die Details:
Rechtliche Anforderungen
Diese sind in den betreffenden Bautechnikgesetzen und -verordnungen festgelegt. Hier gibt es bundesländerspezifische Ausführungen. Zudem richtet sich der bauliche Brandschutz auch nach den Regelungen in den Bundesgesetzen und der EU-Richtlinie. Die Baugesetzgebung sieht hier je nachdem, wie lange das Gebäude oder der Gebäudeteil dem Feuer Widerstand leisten soll, zeitlich gestaffelte Anforderungen vor, die den Begriffen für den Feuerwiderstand EUweit einheitlich zugeordnet sind.
Technische Anforderungen
Wie Brandschutz baulich, also in Hinblick auf die einzusetzenden Baustoffe und Bauteile auszusehen hat, ist in den ÖNORMEN geregelt – seit 2002 gilt hier die Europäische Norm ÖNORM EN 13501 „Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten“ – sowie in den technischen Richtlinien für den Vorbeugenden Brandschutz (TRVB) festgelegt.
Brandverhalten
Grundsätzlich werden Baustoffe in brennbar und nicht brennbar kategorisiert. Für
die Einstufung der brennbaren Baustoffe nach ihrem Brandverhalten verwenden die Baugesetze und -verordnungen folgende Begriffe – siehe Tabelle (hier mit ihrem jeweiligen EU-Klassen-Pendant angeführt).
Zusätzlich gibt es noch die Klassifizierung nach der Rauchentwicklung (Qualmbildung) in s1 (brandschutztechnisch „günstiger“) bis s3 und der Tropfenbildung (brennendes Abtropfen) in d0 bis d2.
Feuerwiderstand: REI Bauteile sind in der ÖNORM 13501 auch nach drei Feuerwiderstandsklassen unterteilt:
• R (Résistance) = Tragfähigkeit
• E (Étanchéité) = Raumabschluss
• I (Isolation) = Wärmedämmung; Hitzebarriere
Je nach Brandschutzanforderungen an den Bauteil oder die Baukonstruktion sind davon nur ein, zwei oder alle drei Kriterien zu erfüllen.
Rauchwarnmelder
Rauchwarnmelder gehören in die Aufenthaltsräume (Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer). Den Gang und die Treppe darf man dabei jedoch nicht vergessen, denn das sind die Fluchtwege im Ernstfall. In Deutschland sind auch die Abstellräume in den Schutzumfang mit aufgenommen. Das macht zwar Sinn, ist aber bei uns in Österreich nicht zwin-
gend erforderlich. Besonders wichtig ist, keinen Rauchwarnmelder in der Küche vorzusehen. Ständige Täuschungsalarme aufgrund von auftretendem Dampf und Rauch wären kontraproduktiv und niemand würde derart „lästige“ Rauchwarnmelder mehr ernst nehmen!
Die Rauchwarnmelder sollten in der Mitte der Decke (mindestens jedoch 50 cm von der Wand) angebracht werden, sodass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet werden kann. Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Qualität! Die sogenannte VdS-Zulassung ist Grundvoraussetzung, das CE-Zeichen alleine ist zu wenig! Rauchmelder müssen der Produktnorm ÖNORM EN 14604:2005 entsprechen (Temperaturbereich zwischen 0 und 55 °Celsius, elektromagnetische Verträglichkeit, Alarmlautstärke, Vernetzungsmöglichkeiten etc.).
Baulicher Brandschutz
Brandabschnitte sind Bereiche in einem Bauwerk, die baulich so voneinander getrennt sind, dass sich im Brandfall das Feuer nicht auf andere Gebäudeteile ausbreitet (z. B. Heizräume, Brennstofflager, Aufzugschächte, Müllabwurfschächte und Garagen).
Der Brandschutz im Hochbau hat neben vorbeugenden Maßnahmen die Aufgabe, einerseits die Ausbreitung eines Brandes auf Brandabschnitte einzugrenzen und andererseits zu gewähr-
leisten, dass tragende Bauteile und im Zusammenhang mit der Brandbekämpfung stehende Einrichtungen dem Feuer eine gewisse Zeit Widerstand leisten. In dieser Zeit sollte es möglich sein, die Bewohner zu retten.
Ausführungsmerkmale
baulichen
Brandschutzes
• Einteilung des Gebäudes in einzelne Brandabschnitte, getrennt durch Brandwände und brandbeständige Decken.
• Öffnungen in Brandwänden sind durch selbstschließende und zumindest brandhemmende Brandschutztüren oder Brandschutztore abzuschließen.
• Durchtrittsstellen von Kabel-, Rohr-, Lüftungsleitungen etc. müssen mit Brandschutzschottungen abgeschlossen werden.
• Flucht- und Rettungswege müssen so ausgeführt sein, dass sie auch während eines Brandfalls genutzt werden können.
• Sicherheitsrelevante Leitungen, z. B. Notstromversorgung, sind auch im Brandfall sicherzustellen.
• Schornsteine und Feuerstätten müssen brandsicher ausgeführt werden.
• Eine Verhinderung der Verrauchung von Treppenhäusern ist z. B. durch den Einbau von automatischen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zu gewährleisten.
• Die Ausbreitung von Feuer und Rauch bei Schächten und Installationskanälen ist durch den Einbau von Brandabschnittstrennungen (Brandschott) zu verhindern.
Brandschutztüren
Die in den Baugesetzen bzw. den OIBRichtlinien geforderten Feuer- oder Brandschutztüren gehören heute na-
hezu zum Standard. Durch die klaren Vorgaben auf europäischer Ebene sind heute viele Varianten im Bereich der Feuerschutztüren möglich. Diese Festlegungen sind in der ÖNORM EN 13501-2, Ausgabe 2016 enthalten. Trotzdem beanstanden Brandschutzbeauftragte immer wieder Mängel, die die Sicherheit dieser Türen massiv einschränken:
• Keile aus Holz oder aus Kunststoff
• ausgehängte oder defekte Feststellanlagen
• Verziehen der Türen durch Temperaturunterschiede
• der „qualitätsunterdrückte“ Einbau (z. B. mit PU-Schaum)
• fehlende ÜA-Kennzeichnung
• Verklemmen der Tür durch gewölbten Bodenbelag etc.
CE-Kennzeichnung
Seit 1.9.2019 ist eine CE-Kennzeichnung nach der Produktnorm für Türen, Tore und Fenster (EN 16034) für Produkte mit Feuer- und/oder Rauchschutzeigenschaften verpflichtend. Laut Auskunft der Europäischen Kommission ist das Bildzeichen „CE“ aber nur noch Symbol für die Freiverkehrsfähigkeit in der EU. Und es ist kein Prüfsiegel! Erst die Leistungserklärung dokumentiert die Anforderungen, die an eine genormte Tür gelten. Deshalb ist diese in gedruckter oder in elektronischer Form bereitzustellen!
Wie lange muss ein Gebäudeteil dem Feuer Widerstand leisten können? Folgende Bezeichnungen sind EU-weit geregelt: brandhemmend/feuerhemmend mind. 30 Minuten hoch brandhemmend/hoch feuerhemmend mind. 60 Minuten brandbeständig/feuerbeständig mind. 90 Minuten hoch brandbeständig/hoch feuerbeständig mind. 180 Minuten
Mit der ÖNORM EN 13501-1 wurde auch ein einheitliches europäisches Klassifizierungssystem zum Brandverhalten verabschiedet: nicht brennbar/nicht entflammbar EU-Klassen A und B schwer brennbar/schwer entflammbar EU-Klassen B und C normal brennbar/normal entflammbar EU-Klassen D und E leicht brennbar/leicht entflammbar EU-Klassen F
Baustelle einrichten & sichern
Planung ist alles. Das gilt auch für die Baustelle, welche nicht nur vorschriftsmäßig eingerichtet, sondern auch koordiniert und gesichert werden muss. Wer wofür die Verantwortung trägt, lesen Sie im Folgenden.
Ein gelingendes Hausbauprojekt beginnt bereits bei der Baustelle. Und damit diese Baustelle funktioniert und allen rechtlichen Anforderungen gerecht wird, müssen Sie einige Dinge beachten:
• Noch vor Baubeginn muss ein Wasser- und Stromanschluss gelegt werden, wenn auch nur als entsprechendes Provisorium.
• Für die Arbeiter müssen Umkleide- und Sanitäreinrichtungen in behördlich vorgeschriebener Anzahl und Ausführung vorhanden sein. Sie sind für die Wartung dieser verantwortlich. Ein Anlegen von Senkgruben ist nicht zulässig. Üblicherweise muss diese Leistung im Bauwerkvertrag als Leistung des Bauunternehmers enthalten sein.
• Erste-Hilfe-Ausstattung sollte immer vorhanden und leicht zugänglich deponiert sein.
• Vorrichtungen zum Feuerschutz müssen gegeben sein.
• Die regelmäßige Entfernung von Abfallmaterialien, Schutt, Bauschutt, Leergebinden oder Restmaterialien muss gewährleistet sein.
• Sorgen Sie schon aus eigenem Interesse dafür, dass die Baugrube nicht als „Abfalldeponie“ missbraucht wird:
Zum einen ist es schlicht illegal, den Bauschutt in den Raum zwischen Keller und Aushubwand zu „entsorgen“. Zum anderen muss dieser Raum so verfüllt werden, dass er dauerhaft Wasser zu der Drainageleitung durchlässt, nicht zusammensackt und dem seitlichen Erddruck standhält. Weiters darf das verwendete Material nicht so beschaffen sein, dass es die Wärme- und Feuchtigkeitsisolierung des Kellers beschädigt. All das ist nur mit einem entsprechenden Schotter (richtige Korngröße) gewährleistet, nicht aber mit Bauabfällen. Nicht wenige Keller waren schon unter Wasser, weil hier am falschen Ort gespart wurde.
Zutritt verboten!
Sichern Sie Ihr Grundstück mit einem Zaun ab und verhindern Sie so den Zutritt für Unbefugte. Diese Absicherung muss von Baubeginn an gegeben sein. Dazu gehören auch Hinweisschilder mit der Aufschrift „Betreten auf eigene Gefahr“ oder „Eltern haften für ihre Kinder“. Die Baustelle selbst muss grundsätzlich immer abgesperrt sein und Gefahrenquellen wie ausgehobene Gruben, unstabile Übergänge oder potenzielle
Verletzungsquellen wie Gerüste, Bretterstapel oder Leitern, die kippen können, müssen unbedingt als solche gekennzeichnet oder noch besser am Ende des Arbeitstages beiseite geschafft werden.
Zu einer gut gesicherten Baustelle gehören außerdem ein Anfahrschutz, Absperrschranken (als Absicherung gegenüber Fußgänger- und Radverkehrsflächen), Absturzsicherungen, ein Bauzaun, der tiefe Baugruben und Gefahrenstellen sichert, sowie Warnbänder zur Abgrenzung und Kenntlichmachung von Baumaterial oder Maschinen.
Achtung!
Als Bauherr haben Sie gemäß § 7 BauKG dafür zu sorgen, dass vor Eröffnung der Baustelle ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGePlan) erstellt wird. Es ist auch darauf zu achten, dass die vom Planungskoordinator ausgearbeiteten Maßnahmen vom Baustellenkoordinator umgesetzt und aktualisiert werden.
Gefahr Strom
Erschreckend, aber wahr: Die Hälfte aller tödlichen Stromunfälle in der gesamten gewerblichen Wirtschaft ereignet sich auf Baustellen. Das Problem: Eine Baustelle besteht nur vorübergehend und verändert sich beinahe täglich. Es arbeiten viele verschiedene Baugewerbe zugleich und nebeneinander und oft herrscht ein hoher Termindruck. Ganz wichtig: Es dürfen keine spannungsführenden Kabel und Drähte frei liegen. Stromführende Bereiche auf der Baustelle müssen in jedem Fall vom Netz getrennt werden, sobald dort gearbeitet wird. Auch bei Gas ist höchste Vorsicht geboten! Wird nämlich ein Gasrohr aus Versehen angebohrt, besteht unmittelbar höchste Explosionsgefahr. Alle auf der Baustelle befindlichen Arbeiter müssen auf Brand- und Explosionsgefahren hingewiesen werden und der Baustellenleiter hat für die Einhaltung des Rauchverbots zu sorgen.
Massive Baustoffe
Ziegel, Beton, Naturstein sind die wichtigsten Vertreter der massiven Baustoffe. All diese Materialien bestehen aus natürlichen mineralischen Rohstoffen wie Sand, Kies oder Ton.
Er ist bei uns immer noch das beliebteste Baumaterial – der massive Mauerstein. Doch Mauer ist nicht gleich Mauer. Unterschieden werden Stein- und Konstruktionsarten. Ein Überblick.
Ziegel
Der am längsten bekannte und verwendete künstlich gefertigte Mauerstein ist der Ziegel. Aus tonhaltigem Lehm entsteht durch Brennen ein robuster, langlebiger, keramischer Werkstoff.
Standard-Mauerziegel im Normalformat (NF) haben die Abmessungen 25 x 12 x 6,5 cm. Es gibt sie in voller Ausführung und als gelochte Variante mit einem Lochanteil bis 25 Prozent. Bei einem höheren Lochanteil werden sie als Hochlochziegel bezeichnet. Hochlochziegel (Lochung senkrecht zur Auflagefläche) können tragend eingesetzt werden; Langlochziegel (Lochung waagerecht zur Auflagefläche) besitzen eine weniger gute Tragfähigkeit.
Der Leichthochlochziegel – typischerweise für den Bau von Außenwänden
verwendet – erhält durch porenbildende Zusätze eine noch bessere Wärmedämmung bei gleichzeitig niedrigerem Gewicht.
Porenbeton
Porenbeton ist ein leichter, poröser, mineralischer Baustoff auf der Grundlage von Kalk-, Kalkzement- oder Zementmörtel, der sehr gute Wärmedämmeigenschaften, eine leichte Verarbeitbarkeit und eine hohe Festigkeit aufweist. Die Bezeichnung „Beton“ ist etwas irreführend, da das Material üblicherweise keine Zuschlagstoffe wie Sand oder Kies enthält. Porenbetonsteine sind perfekt für den Bau von Außen- und Innenwänden sowie für leichte Zwischenwände, Decken und auch Dächer.
Plansteine aus Porenbeton werden in der Produktion millimetergenau geschnitten. Die maßgenauen Steine werden mit handelsüblichem Dünnbettmörtel versetzt. Der Mörtel wird mit einer gezahnten Plankelle vollflächig auf die Lagerfuge der Mauer aufgezogen. So entstehen Mörtelfugen von etwa 1 bis 3 mm Dicke. Plansteine mit Nut und Feder benötigen keinerlei Stoßfugenvermörtelung, da sie wie Planziegel dicht aneinandergesetzt werden. Die Steine können mit einer Baustellensäge oder einer Handsäge mit grober Spezialzahnung einfach zugeschnitten werden.
Platten aus Porenbeton enthalten wie Bauteile aus Stahlbeton eine Bewehrung, die Zugkräfte aufnehmen kann. Fertigbauteile aus Porenbeton kommen als Wand-, Decken und Dachplatten zum Einsatz, auch hier als einfachste Lösung für hohe Wärmedämmung. Da Porenbeton zu großen Teilen aus Luft besteht, kann
man die einzelnen Steine größer machen und man kommt beim Bauen schneller voran.
Beton
Betonvollblöcke finden im dekorativen Mauerwerksbau Anwendung. Zum Herstellen von Gartenmauern oder auch für Treppenstufen im Gartenbau werden beispielsweise Betonvollblöcke verbaut.
Leichtbeton
Blähtonsteine werden aus porigen, mineralischen Zuschlägen (z.B. Bims, Ziegelsplitt, Blähton) und Zement als Vollsteine oder -blöcke und Hohlblocksteine in Normal- und Planausführung hergestellt. Sie warten mit guten Wärmedämmeigenschaften, geringem Gewicht und guter Putzhaftung auf. Große Formate ermöglichen schnelles, wirtschaftliches Mauern. Die guten Dämmeigenschaften lassen sich nochmals verbessern, indem die Kammern mit einem mineralischen Dämmstoff gefüllt werden. Die hohe Maßhaltigkeit, die ebene Oberfläche und die Verzahnung der Stoßfugen bewirken einen geringen Mörtelverbrauch, minimieren Wärmebrücken und optimieren die Dämmwerte der Gesamtkonstruktion, sodass mit einschaligem Mauerwerk ein U-Wert von unter 0,20 W/m2K möglich ist.
Kalksand
Kalksandstein (auch Sandsteinziegel) wird aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser mit geringem Energiebedarf hergestellt. Die Steine werden in speziellen Dampfdruckkesseln, den Autoklaven, bei Temperaturen von ca. 200 °C unter
Druck vier bis acht Stunden gehärtet. Eingesetzt wird der Kalksand für Trennschutzwände oder Außenwände (Achtung: Hier ist eine Wärmedämmung nötig!). Die Steine haben eine hohe Schalldämmung und sorgen für gutes Raumklima.
Lehm
Lehm ist schon sehr lange einer der wichtigsten Baustoffe der Menschheit – zu Recht. Lehm ist nicht nur günstig, sondern auch multifunktional. Der Baustoff besteht aus drei Bestandteilen: Ton, Schluff und Sand. Letzterer ist uns vermutlich noch von den ersten Bauversuchen aus der Kindheit in Erinnerung. Schluff hingegen ist so feiner Sand, dass die einzelnen Teilchen vom Auge nicht mehr erfasst werden können, und Ton ist das Bindemittel im Lehm. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, ist das Mischungsverhältnis unterschiedlich.
Gute Materialkenntnisse oder ein Fachmann helfen bei der Auswahl der richtigen Mischung, damit in der Anwendung das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Eine weitere Alternative stellen auch noch die im Fachhandel erhältlichen Fertigmischungen dar. Lehm lässt sich problemlos wiederverwenden, er kann selbst nach Jahrhunderten noch, mit Wasser aufgeweicht, erneut verwendet werden. Fetter Lehm enthält viel Ton und hat eine hohe Bindekraft, da er jedoch bei der Aushärtung um bis zu 12 Prozent schwinden kann, behilft man sich mit der Beigabe von Stroh, Holz oder eben Sand. Magerer Lehm enthält bereits von Natur aus viel Sand. Im Normalfall wird Lehm ungebrannt verwendet, er kann aber auch zu Ziegeln gebrannt werden.
Lehmziegelwände haben ein Problem mit starkem Regen, sie müssen also vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Klinker für Sichtmauerwerk
Beim Klinker handelt es sich um Mauerziegel, die zur Herstellung von Mauerwerk (z. B. Vorsatzschale für Ziegel-Zweischalenmauerwerk) mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse und/oder Frost sowie für Mauerwerk mit hoher Druckbeanspruchung für Verkleidungen und Vormauerungen dienen und aus steinzeugähnlichen Massen, die bis zur durchgehenden Sinterung gebrannt werden, bestehen.
Holz
In erster Linie mit Leichtbau in Verbindung gebracht, ist Holz natürlich ein massiver Baustoff. Die natürlichen Eigenschaften von Holz in Sachen Feuchtigkeitsregulierung und Diffusionsfähigkeit sind nahezu unübertroffen. Es ist trotzdem sehr widerstandsfähig, ermöglicht einen schnellen Baufortschritt ohne Trocknungszeiten, und seine geringe Wärmeleitfähigkeit eignet sich perfekt für energieeffizientes Bauen, da auch keine trägen Speichermassen vorhanden sind, die für thermische Verzögerungen bei raschen Temperaturänderungen sorgen. Holz ist zudem ökologisch und nachhaltig, es ist nachwachsend und regional verfügbar.
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel für Mörtel und Beton, das aus Kalk, Ton, Mergel sowie einigen Zusätzen hergestellt wird. Von diesen Zumahlstoffen, ihrer Art und Menge und der Mahlfeinheit des Zements hängen die gewünschten physikalischen und technischen Eigenschaften des Endprodukts ab.
Die Konstruktionsarten der Wand
Grundsätzlich lassen sich drei Varianten, nimmt man die Möglichkeit der Sichtziegel- oder Klinkerfassade hinzu, vier Alternativen unterscheiden. Wir haben diese für Sie hier näher erklärt.
1. Einschalig, monolithisch Unter einschaligen Ziegelwänden versteht man Wände, die, abgesehen von Putz und Mörtel, aus nur einem Baustoff (in diesem Fall Ziegel) bestehen. Dieser muss alle bauphysikalischen (Wärmeschutz, Brandschutz, Schallschutz) und statischen Anforderungen erfüllen. Einschalige Ziegelaußenwände werden meist in Ziegeldicken von 38 bis 50 cm realisiert. Wesentliche Vorteile sind beispielsweise das ausgewogene Verhältnis von Wärmedämm- und Wärmespeichereigenschaften, die einfache Verarbeitung, geringe Materialvielfalt, gutes Dampfdiffusionsverhalten, die hohe (mechanische) Beanspruchbarkeit der Fassade, die leichte Um- und Rückbaubarkeit sowie die problemlose Baurestmassentrennung und damit Recyclierbarkeit. Das monolithische Außenmauerwerk erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit.
2. Mehrschalig, Ziegel-Zweischalenmauerwerk
Seit Jahrzehnten gehört das Zweischalenmauerwerk zu den wichtigsten Außenwandkonstruktionen. Das Zweischalenmauerwerk besteht aus zwei Mauerschalen aus Ziegel und einer wärmedämmenden Zwischenschicht, sprich einem tragenden Wandteil, dann einer Dämmschicht von mindestens 15 Zentimetern und außen einer zwölf Zentimeter starken Vormauerung. Jede der drei Schichten übernimmt einen ganz spezifischen Teil der Anforderungen, die an eine Außenwand gestellt werden. Im koordinierten Zusammenwirken ergibt sich die Summe der guten Eigenschaften des Ziegel-Zweischalenmauerwerks. Diese Konstruktion kann mit verputzter Vorsatzschale oder mit Klinkervorsatzschale (die vierte Möglichkeit der Außenwandkonstruktion und -gestaltung) ausgeführt werden.
3. Ziegelwand mit Wärmedämmverbundsystemen Auf eine Ziegelwand (z. B. 25 cm dick) wird außen eine zusätzliche Dämmschichte aufgebracht, meist geklebt. Der Ziegel übernimmt dabei die Funktionen der Lastabtragung, der Schalldämmung und der Wärmespeicherung; die Zusatzdämmung verbessert das Wärmedämmvermögen. Als Wärmedämmstoffe werden in der Regel expandiertes Polystyrol oder Mineralfaserdämmstoffe verwendet, aber auch z. B. mehrschichtige Holzwolle-Leichtbauplatten, Mineralschaumplatten oder Korkplatten. Als Putze kommen kunstharzmodifizierte Putze, rein mineralische Putze und reine Kunstharzputze infrage. Das Putzsystem besteht aus einem glasgewebebewehrten Unterputz und einem Oberputz.
Welcher Baustoff für Bauteilaktivierung?
Wenn von Bauteilaktivierung, oft auch Betonkernaktivierung oder thermischer Bauteilaktivierung die Rede ist, meint dies in erster Linie Wände, Decken und Böden, die aktiviert werden und so zu einer Reduktion der Heiz- und auch Kühlenergie beitragen.
Die Bauteilaktivierung ist eine zeitgemäße Methode der Klimatisierung von Gebäuden. Und die Idee dahinter ist einfach erklärt: In den besagten Bauteilen werden Rohre verlegt, durch welche dann Wasser oder ein anderes Medium strömt und so die Räume wärmt oder kühlt. Es geht also um nichts anderes als die Installation großflächiger Heizungen bzw. Kühlungen im Bauteil.
Solange er genügend Wärme speichern kann, ist jeder Baustoff geeignet für eine Aktivierung. Da in den meisten Fällen jedoch Decken und Böden betroffen sind und diese hierzulande zum größten Teil aus Beton gefertigt sind, spielt dieser etwa im Vergleich zu Holz oder Ziegel die größte Rolle. Nicht ohne Grund ist in diesem Zusammenhang deshalb eben auch von Betonkernaktivierung die Rede.
Vorteile der Bauteilaktivierung
• Keine Heizkörper
• Keine Betriebsgeräusche
• Keine Staubaufwirbelungen im Raum (positiv v. a. für Allergiker)
• Keine trockene Heizungsluft
Aufgrund der großen Flächen, die in Gebäuden mit einer thermischen Bauteilaktivierung als Heizung bzw. Kühlung dienen, kann mit niedrigeren Vorlaufemperaturen gearbeitet werden. Besonders gut eignen sich dafür Solaranlagen oder Wärmepumpen –regenerative Heizsysteme also, die erneuerbare, quasi kostenlose Energien einsetzen und so die Minimierung Ihrer Heizkosten unterstützen.
Die Bauteilaktivierung ist eine gute Möglichkeit, seine Räume zu klimatisieren, also nicht zu zu wärmen, sondern auch zu kühlen. Während im Winter also erwärmtes Wasser durch die Rohre fließt, sorgt im Sommer gekühltes Wasser für angenehme Innentemperaturen. Diese Art der Klimatisierung ist günstiger und umweltschonender als so manche Klimaanlage.
Baustoff Holz Tradition & Moderne
Der Holzbau hat in Europa eine lange Tradition. Die waldreichen Gebiete in Mitteleuropa, Russland und dem skandinavischen Raum waren früher geprägt von Blockbauten. Und noch heute überzeugt der Baustoff durch seine Vorteile.
Viele der robusten und massiven Holzbauten überdauern Jahrhunderte und zeugen noch heute von der Beständigkeit dieses Baustoffs. Doch im Laufe der Evolution trat Holz als Baustoff immer seltener in Erscheinung und wurde von Stahl- und Betonbauten mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt. Seit einigen Jahren aber ist eine Trendwende zu beobachten, welche den natürlichen Werkstoff Holz auch für den modernen und innovativen Wohnbau attraktiv macht.
Holzbau ist nicht gleich Leichtbau Spricht man von Voll- oder Massivholz, ist Rund- oder Schnittholz gemeint. Rundholz steht für ent astete, entrindete Stämme oder Stammabschnitte. Schnittholz wird aus dem Stamm geschnitten, anschließend gehobelt und/oder geschliffen. So entstehen Balken, Pfosten, Bretter, Kantholz, Latten usw., die sich durch spezielle Maße für den jeweiligen Einsatz definieren. Das Brettschichtholz schließlich, auch als Leimholz oder Leimbinder bezeichnet, wird aus mindestens drei, meist aber mehr Brettlagen versetzt verleimt und ist für höchste statische Ansprüche gedacht. Man kann damit große Weiten ohne Zwischenständer überspannen und so die moderne offene Bauweise realisieren. In Österreich werden v. a. Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer am Bau eingesetzt, aber auch die Lärche findet noch immer Verwendung, etwa als Dachschindel. Laubhölzer sind hierzulande vor allem in Form von Eiche und Buche im Innenausbau anzutreffen.
Qualitätskriterien
Wenn Sie mit Holz bauen wollen, sollten Sie sich bei den Planern und Ausführenden bzw. den Herstellerunternehmen über die folgenden Qualitätskriterien erkundigen, die für einen qualitativ hochwertigen Holzbau stehen:
• Brandschutz (Für den Holzbau dürfen nur Produkte verwendet werden, deren Verhalten im Brandfall mittels Klassifizierungsbericht oder durch Eurocode-Berechnung dokumentiert wurde.)
• Schallschutz, Trittschallschutz (doppelte Beplankung auf beiden Seiten, Entkoppelung von Holz- und Metallständern und Platten, Verwendung von Dämmstoffen mit höherem spezifischem Strömungswiderstand und perfekte Abdichtung der Bauteilanschlüsse)
• Sommerlicher Hitzeschutz (mechanische Kühlung möglichst durch baulichen Überwärmungsschutz wie Beschattung ersetzen)
• Wärme- und Feuchteschutz (dampfdiffusionsoffen nach außen, Dampfbremsenabstimmung mit Windschutz- und Schalungsbahn, Verzicht auf hygroskopische Dämmstoffe, empfohlene Holzfeuchte bei Einbau: 12 Prozent)
• Konstruktiver Feuchteschutz ohne Chemie (keine Feuchte von außen eindringbar – etwa durch entsprechende Dachvorsprünge – und eine rasche Austrocknung nach außen)
• Mittlerer U-Wert (bei Bauteilen aus inhomogenen Schichten vorgeschrieben; bei der Angabe von UWerten nur in der Dämmstoffebene!)
• Heizwärmebedarf
Angstthema Brennbarkeit
„Die Brennbarkeit der Bauweise hat keinen Einfluss auf die Sicherheit in Gebäuden. Hierzu gibt es eine Vielzahl
Vorteile Holzbauweise
Der natürliche Baustoff bringt so einige Vorzüge mit sich. Neben der Tatsache, dass beim Holzbau viel in Eigenregie bewältigt werden kann, sind dies:
• Beitrag zum Klimaschutz
• Trockenbauweise & Vorfertigung
• geringere Wandstärken & damit Raumgewinn
an nationalen und internationalen Untersuchungen.“ Dr. Martin Teibinger, Bereichsleiter Bauphysik bei Holzforschung Austria, bringt die nicht höher einzuschätzende Brandgefahr von Holzgebäuden auf den Punkt. Das Brandentstehungsrisiko ist nicht vom Baumaterial abhängig. Vielmehr bestimmen das korrekte Verhalten der Bewohner, der Zustand der Elektroinstallationen oder auch die Beschaffenheit der Innenausstattung, wie hoch das Brandrisiko im Gebäude tatsächlich ist.
Häuser aus Holz sind genauso sicher wie Mauerwerksbauten. Voraussetzung: Bei der Bauplanung und Realisierung wurden die richtigen Maßnahmen ergriffen. Die Sicherheit eines Gebäudes wird durch die Erfüllung der behördlichen Anforderungen an den Brandschutz bestimmt. Dazu zählen vorbeugende bauliche Maßnahmen, die Brände verhüten helfen, eine Ausbreitung des Feuers verhindern oder verlangsamen sowie eine aktive Brandbekämpfung erleichtern. Also der Einsatz von nicht brennbaren Materialien in Konstruktion und Innenausbau oder eben die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bezogen auf Fluchtwege und Brandabschnitte.
Erdbewegungen
Die Verwendung oder Entsorgung von Aushubmaterial ist ein Planungsvorgang für sich. Allein der Aushub der Baugrube ist keine Beschäftigung für Do-it-Yourselfer, da müssen Profis mit ihren Maschinen ran.
Egal ob für ein Bauwerk, einen Teich oder ein Schwimmbecken – der Erdaushub ist immer eine bauliche Maßnahme, die man unbedingt Fachunternehmen überlassen sollte. Diese verfügen über spezielle Maschinen, mit denen man solche Arbeiten rasch und wirtschaftlich durchführen kann, und wissen auch, wie mit eingeschlossenen Felsbrocken, Schlammschichten oder unerwartetem Grundwasservorkommen umzugehen ist.
Als Bodenaushub gelten ausschließlich natürlich gewachsene, in ihrer stofflichen Zusammensetzung nicht nachteilig beeinflusste, also nicht kontaminierte Locker- und Festböden, die beim Hoch-, Tief- oder Erdbau ausgehoben oder abgetragen werden. Etwaige Altmaterialien, die beim Schleifen eines Bestandsobjekts anfallen, müssen gesondert als Baurestmassen behandelt werden.
Garten & Außengelände
Mit einem Teil des Aushubmaterials können Geländestrukturen angelegt werden. Dabei sollte man sich aber immer an den bestehenden Gegebenheiten orientieren und grundlegende Änderungen nur dann durchführen, wenn es wirklich nicht möglich ist, das Grundstück anders zu nutzen. Ist ein Gelände zum Beispiel sehr steil, so muss man natürlich Terrassen bauen, um den Grund entsprechend ausnutzen zu können.
Grundsätzlich zu bevorzugen ist aber die Anpassung von Struktur und Stil eines Gartens an vorherrschende Abhänge, Erhöhungen und existierende
Ebenen. Ist ein Grundstück flach, kann mit dem Aushubmaterial ein Gelände mit Hügeln und Senken geschaffen werden. Übrigens lassen sich auch später noch alternative Lösungen für monotone oder schwierig kultivierbare Grundstücke finden. So kann man mit Pflanzen gewisse Charakteristiken des Geländes hervorheben. Will man hingegen einen Abhang verstecken, so pflanzt man relativ hohe Bäume an der Basis. Soll vielleicht eine Erhebung besonders betont werden, könnten großwüchsige Bäume an der höchsten Stelle gesetzt werden.
Gartenteich vorbereiten Beim Aushub für einen Gartenteich ist zu beachten, dass die Grube größer ist als die spätere Wasserfläche, da noch Platz für die Dicke des Substrats sowie der Abdichtung und für die Ufergestaltung benötigt wird. Dabei bezieht sich dieses Ufer auf denjenigen Teil, der sich innerhalb der Abdichtung befindet. Die Ufergestaltung sollte anschließend noch über den Folienrand hinausgehen. Im ersten Schritt werden im ganzen Teichbereich inklusive Uferbereich innerhalb der Abdichtung die Grasnaben rund 30 Zentimeter tief abgegraben. Machen Sie das vorsichtig, denn Sie können diese später noch brauchen. Der Rand der Teichgrube soll senkrecht verlaufen, da die Abdichtung ja auch senkrecht nach oben gezogen wird. Die Dicke des Substrats, welches über der Abdeckung zu liegen kommt, sollte am Ufer rund 30 Zentimeter betragen. Mit dem Entfernen der Grasnaben ist der Uferbereich für einen Folienteich bereits entsprechend
ausgehoben. Danach wird die eigentliche Wasserfläche gegraben. Zur gewünschten Wassertiefe muss die Höhe des Substrats von zehn bis 20 Zentimeter eingerechnet werden. Die Dicke der Abdichtung ist ebenfalls einzurechnen, wenn diese z. B. aus Lehm bestehen soll. Beim Lehmteich beträgt sie rund 50 Zentimeter und am Rand sollte rund 30 Zentimeter breiter gegraben werden.
Die nährstoffarme Erde aus den tiefen Schichten wird gesondert aufgehäuft. Sie kann später teilweise zum Befüllen verwendet werden.
Ist der Teich grob ausgehoben, kommt die Feinarbeit. Wenn er mit Folie abgedichtet werden soll, ist darauf zu achten, dass möglichst runde Formen ausgehoben werden und keine Kanten vorhanden sind. Kanten müssen geglättet und Löcher gerade verfüllt werden, sodass die Folie gerade aufliegen kann. Ansonsten wird die Verlegung viel mühsamer, die Folie kann sogar beschädigt werden. Inseln oder kleine Buchten werden erst beim Befüllen des Teichs innerhalb der Abdichtung geformt. Graben Sie diese möglichst gerade weg und lassen Sie nicht beispielsweise einen Hügel für eine Insel stehen. Wurzeln und hervorstehende Steine sollten abgeschnitten bzw. entfernt werden, weil sie sonst die Abdichtung schädigen.
Oft wird der Aushub auch rund um das Teichloch angehäuft. Der Wasserspiegel ist dann höher als die Umgebung und der Teich wirkt sehr künstlich. Um einen harmonischen Eindruck zu erzeugen, sollte das Gelände immer zum Wasser hin abfallen. Liegt der Teich an einem leicht geneigten Hang, kann der Aushub dazu benutzt werden, um eine Gegensteigung zu bilden und damit einen natürlicheren Eindruck zu verschaffen sowie den Teich zu stabilisieren. Ein kleiner Hügel neben
dem Teich wirkt ebenfalls attraktiv. Den Hügel können Sie als Trockenstandort mit Steinen und einer Magerwiese gestalten oder die Grasziegel, die Sie ausgestochen haben, als Abdeckung verwenden. Auch der Aushub für einen Pool erfolgt etwas großzügiger als der Pool selbst, da oftmals eine Abstützung des Erdreichs und eine Dämmung sinnvoll sind. Beziehen Sie von Beginn an eine professionellen Poolbauer mit ein!
Erdspeicher und Tiefenwärme
Der Aushub für einen Erdspeicher stellt ebenfalls besondere Anforderungen.
Nach dem Ausheben der Baugrube muss die Grubsohle mit einer zehn Zentimeter starken Kiesschicht eingeebnet werden. Vor dem nächsten Arbeitsschritt sollten sämtliche Anschlüsse wie Zu- und Überlauf sowie Brauchwasserleitungen vorbereitet sein. Nun kann der Tank in die Grube gesetzt werden, aus Stabilitätsgründen füllt man ihn zu einem Drittel mit Wasser. Anschließend wird die Grube in Schichten zu jeweils zehn Zentimetern bis auf Höhe des Wasserstands mit dem Aushubmaterial aufgefüllt. Fahren Sie nach dieser Methode so lange fort, bis der Tank bis zur Oberkante gefüllt und das Material in der Grube auf gleiche Höhe aufgeschüttet ist. Erst dann sollten die vorbereiteten Leitungen angeschlossen werden. Jetzt noch Teleskop-Domschacht aufsetzen und die Baugrube komplett auffüllen. Fertig!
Weitere Details zu diesem Thema erfahren Sie auch im Kapitel Be- und Entwässerung, Abschnitt Regenwassernutzung. Eine weitere besondere Herausforderung stellen die Erdarbeiten zur Installation von Erdwärmesonden dar. In den meisten Fällen entstehen bei der Bohrung durch vorangegangene, sorgfältige hydrogeologische Gutach-
ten und der Beschränkung der Bohrungen auf unkritische Gesteinsschichten keine nennenswerten Schäden.
Risiken wie eine Grundwasserverschmutzung oder eine Änderung der hydraulischen Verhältnisse im Untergrund mit einhergehender Beeinflussung von benachbarten, bestehenden Grundwassernutzungen oder die Auslaugung von leicht löslichen Bestandteilen können nicht völlig ausgeschlossen werden. Bei der Sondierung ist daher mit großer Sorgfalt vorzugehen. Alle damit in Zusammenhang stehenden Erdarbeiten sind fachmännisch durchzuführen, um die günstigen bodenphysikalischen Eigenschaften der Umgebung und die weitere Nutzung, zum Beispiel als Garten, zu erhalten.
Was gilt als Bauschutt?
Zum Bauschutt zählt sämtliches Abbruchmaterial, das im Zuge einer größeren Renovierung oder einer Sanierung anfällt: Beton (u. a. Silikatbeton, Gasbeton), Ziegel, Klinker, Porzellan, Glas, Fliesen, Mörtel, Verputze, Kies, Sand, Splitt, Asphalt, Bitumen, Faser- und Asbestzement, Steinmaterial, Mauerstein auf Gipsbasis, Stukkaturmaterial, Kaminsteine, Schamotte. Nicht als Bauschutt definiert man den Baustellenabfall, sprich Metall sowie Kunststoff, Holz oder andere organische Materialien (Papier, Kork usw.) und natürlich Sperrmüll. Mineralischer Bauschutt darf nur in geringem Maße enthalten sein.
Die Gründung
Vom Aushub über das Fundament bis zur Bodenplatte oder dem Keller. Mit der Gründung beginnt der eigentliche Hausbau. Sie bildet die stabile Basis Ihres künftigen Heims.
Der praktische Teil des Hausbaus beginnt mit dem Aushub der Baugrube. Zuvor sollte die oberste, wertvolle Erdschicht abgetragen und gesondert gelagert werden. Dieses Abschieben des sogenannten Mutterbodens kann übrigens auch in Eigenregie mit einem kleinen Radlader (Leihgerät) erfolgen. Entfernen Sie diesen wertvollen Boden, den sie später zur Gartengestaltung verwenden können, auch in den Bereichen der Zufahrt und der Materiallagerplätze.
Bodenklasse checken Für erfolgreiche Bauarbeiten ist die Kenntnis der Bodenbeschaffenheit sehr wichtig. Wer keine unangenehmen Überraschungen erleben möchte, sollte spätestens vor dem Erdaushub ein Boden-
gutachten erstellen lassen. Während schottrige Böden das Abrinnen von Wasser begünstigen, benötigt man bei Lehmböden mit Staunässepotenzial in den meisten Fällen gute Drainagierungen und Regenwasserrinnen sowie Versickerungssysteme zur richtigen Wasserableitung. Wichtig gerade in hochwassergefährdeten Gebieten ist es, Rückstauklappen einzuplanen. Falls die Sohle der Baugrube wenig tragfähig ist, besteht auch die Möglichkeit, vom Fachmann eine Bodenverbesserung in Form einer Kies- oder Schotterschicht einbringen zu lassen.
Die Größe der Baugrube
Die Ausmaße der Baugrube müssen jene des Hauses in Länge und Breite um mindestens 70 cm überschreiten. Dabei ist auch Platz für die Drainagen (Wasserableitungen) einzurechnen. Nach dem Aushub wird auf der Baugrubensohle das sogenannte Schnurge-
© Lisa S./Shutterstockrüst aus Pfosten und Schnüren errichtet. Diese Vorrichtung entspricht dem Vermessungsplan an den Baufluchtlinien, die Schnittpunkte markieren die späteren Hausecken.
Je früher Sie wissen, was Sie wollen, desto besser. Denn schon im Zuge der Erdarbeiten sollte auch an zusätzlichen Raum unter Tage gedacht werden, der etwa für die Installation einer Zisterne zur Regenwassernutzung, einer Sickergrube oder einer Erdwärmepumpe bzw. Tiefenwärmenutzung benötigt wird! Vor dem Betonieren des Fundaments geht es dann an die Kanalisierung.
Kanalisierung vorbereiten Einerseits erfolgt der Anschluss des Kanalstrangs (Kanalrohre) an den öffentlichen Kanal bzw. an die Senk- oder Kläranlage. Auf der anderen Seite wird der Kanal bis zu jenen Punkten geführt, wo die senkrechten Leitungen (Fallleitungen) geplant sind. An dieser Stelle setzt der Baumeister den Aufstandsbogen (Anschlussstück an die Fallleitung) bzw. den Regensinkkasten. Sollten Sie eine private Regenwassernutzungsan-
lage erwägen, ist es besonders wichtig, zwischen Abwasser- und Regenwasserkanal zu unterscheiden und diese entsprechend zu kennzeichnen, damit es später nicht zu falschen Anschlüssen kommt. Der Abwasser- bzw. Schmutzwasserkanal nimmt Schmutz- und Regenwasser auf und führt es weiter, während der Regenwasserkanal ausschließlich zur Regenwassernutzungsanlage gehört.
Ist eine Versickerung des Dachflächenwassers am eigenen Grund nicht möglich, so muss es ins öffentliche Netz, sprich den öffentlichen Regenwasserkanal (bei Trennsystemen!), abgeleitet werden. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass die auf Ihrem Grundstück verlaufenden Stränge für den Abwasser- und eben diesen Regenwasserkanal genau gekennzeichnet sind, damit es später zu keinen falschen Anschlüssen kommt.
Im Freien werden Kanalstränge in Künetten verlegt. Die Tiefe der Künetten ergibt sich aus der Frosttiefe (die Kanalstränge sind im frostfreien Bereich zu führen). Dabei ist auch auf eine ein-
heitliche und vorschriftgemäße Gefälleausbildung zu achten, sinnvoll sind 2 bis 5 Prozent.
Das Fundament
Traditionell werden die auftretenden Lasten mithilfe von Gründungssystemen, welche aus Einzel- und Streifenfundamenten bestehen können, in den Baugrund abgeleitet. Da nicht nur das tragende Mauerwerk, sondern die gesamte Hausfläche gegen die Bodenfeuchtigkeit geschützt werden soll, ist es empfehlenswert, die Fundamente in Verbindung mit einer Betonplatte (Plattenfundament) herzustellen. Diese werden aus Beton- bzw. Stahlbeton auf einer mit PE-Folie abgedeckten Rollschotterschicht hergestellt. Fundamente bzw. Platte müssen mindestens bis zum gewachsenen, also tragenden Boden und unter die ortsübliche Frostgrenze (80 bis 160 cm) reichen. Das Fundament ist so tief zu führen, dass sich die Last unter einem Druckverteilungswinkel von 60 Grad zur Waagrechten auf die ganze Fundamentbreite verteilen kann.
Keller: Ja oder Nein?
Die Entscheidung, ob Sie ein Untergeschoß brauchen oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Hier alles zum Thema Keller.
Früher gehörte der Keller ohne den geringsten Zweifel zu jedem Haus dazu. Doch immer mehr Bauherren entscheiden sich heute ganz bewusst gegen das Untergeschoß. Gute Argumente gibt es auf beiden Seiten. Während viele ganz einfach überzeugt davon sind, dass ein Haus ohne Keller kein Haus ist, stellen sich andere die Frage: Was muss denn unbedingt unter der Erde sein, was ich nicht auch oben haben könnte? Ein Keller bietet zusätzlichen Stau- und Wohnraum, ohne die Grundfläche vergrößern zu müssen. Das bei der Entscheidung gegen einen Keller gesparte Geld kann dann aber anderweitig im Haus verbaut werden. Im Endeffekt gilt es, die Entscheidung individuell zu fällen.
Fakt ist: Der Preis für einen Keller wird meistens überschätzt. Ein Haus – ob mit oder ohne Keller – benötigt ohnehin eine Gründung in frostsicherer Tiefe, Erdbauarbeiten sind daher in jedem Fall nötig. Zudem sind ebenerdige, nicht frostsichere Kellerersatzräume auch nicht kostenlos und verbrauchen wertvolle Grundstücksfläche. Bei einem frei stehenden Einfamilienhaus sind die Mehrkosten für Unterkellerung im Durchschnitt mit etwa 22.000 Euro anzusetzen, bei einem Reihenmittelhaus muss mit rund 10.000 Euro gerechnet werden.
Die Kellerplanung
Bei der Errichtung des Kellers ist neben der geplanten Nutzungsart (soll der Keller ein reiner Abstellraum sein, zum Wohnraum werden oder eine private Wellnessoase darstellen?) vor allem auf die Statik des Gebäudes und erforderliche Einbauten wie Kanal- und Stroman-
bindung Rücksicht zu nehmen. Voraussetzung für die ersten Arbeiten an Ihrem Projekt ist jedoch, dass der Baubescheid vorliegt und Rechtskraft erlangt hat. Weiters dass Sie sich Sicherheit über die Art und Beschaffenheit Ihres Bodens und von Einbauten wie Kanal, Versorgungsleitungen etc. verschafft haben.
Nur ein dichter Keller ist ein guter Keller
Gebäudeteile, die im Erdreich liegen, sind besonders durch aufsteigende und eindringende Feuchtigkeit gefährdet. Nur optimale Vorkehrungen im Perimeterbereich bieten Schutz und man sollte daher auf Kellerwände aus Dichtbeton sowie eine Außendämmung aus extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten oder Schaumglas bestehen.
Die Fugen zwischen Kellerwand und Bodenplatte müssen dicht sein und längs geführte Leitungen in den Wänden sind zu vermeiden.
Die eingesetzten Folien und Beschichtungen sollten elastisch und auch stark genug sein, um mechanischen Beschädigungen widerstehen zu können. Gute Isoliermaterialien sind säurebeständig und unverrottbar. Bei der Verarbeitung muss darauf geachtet werden, dass dieselben Dichtungseigenschaften auch im Stoß- und Fugenbereich gewährleistet bleiben. Hier werden die Materialien überlappt und direkt verklebt oder verschweißt. Die Feuchtigkeitsisolierungen sind durch Dämmplatten, Noppenbahnen oder Filterkörper zu schützen.
Auf das Kellermauerwerk einfach Heißbitumenanstriche aufzutragen reicht nicht aus, denn das Bauwerk muss sich erst langsam setzen, und
dann entstehen Risse und Fugen, durch die wiederum Wasser und Feuchtigkeit eindringen können. Solche Anstriche verspröden außerdem im Laufe der Jahre.
Unterschieden werden waagrechte und senkrechte Abdichtungen gegen eindringende, drückende und aufsteigende Feuchte. Die Bodenabdichtung (= waagrecht) und die Wandabdichtungen (= senkrecht) müssen eine Einheit bilden, die wohl jedem bekannte „Wanne“. Bei mittelmäßig bis schlecht durchlässigen Bodenarten oder bei Bauteilen in Hanglagen ist immer damit zu rechnen, dass sich Stauwasser bilden könnte. In diesem Fall ist eine Abdichtung gegen nicht
Die Alternative
drückendes Wasser erforderlich. Die senkrechte Abdichtung besteht bei bindigen Böden aus Dichtungsbahnen. Wenn der Grundwasserspiegel über der Kellersohle liegt, so kann mit einer zu mindest zweilagigen Bitumenisolierung eine Abdichtung vorgenommen werden.
liche Formen von Mauersteinen verwendet werden), Fertigkellern aus Betonteilen sowie Modulkellern, eine Mischform z. B. mit vorgefertigten Holzwerkstoffelementen, die auf der Baustelle mit Beton ausgegossen werden.
Plattenfundament: Eine Bodenplatte lässt sich mit hohem Anteil an Eigenleistungen leichter realisieren als ein Keller in entsprechender Größe. Nach dem Aushub werden als Auflage für die tragenden Wände Fundamentstreifen errichtet, die bis unter die Frostgrenze (ab 80 Zentimeter) reichen müssen. Zwischen den Streifen wird eine mindestens 20 Zentimeter starke Rollschotterschicht aufgebracht und anschließend flächig mit abdichtenden Materialien (z. B. Bitumenpappe) ausgeglichen, bevor es mit dem Betonieren des Fundaments losgehen kann. Für Holzbauten gilt, dass die spätere Bodenebene mindestens 30 Zentimeter über dem Erdniveau liegen sollte.
Problem Feuchtigkeit Vernachlässigen Sie keinesfalls die sogenannten begleitenden Maßnahmen wie eine Drainageleitung, Sickerkiesschüttungen, Bodenabläufe in gefährdeten Bereichen, Regenfallrohre mit Senkkästen (und Reinigungsöffnungen), periodische Kontrollen von Abläufen, Rohrleitungen etc.! Denn wenn durch ein Rohrgebrechen oder durch Wasserstau aus der Feuchtigkeit drückendes Wasser einwirkt, sind herkömmliche Abdichtungen unter Umständen nicht mehr ausreichend. Daher ist auch die Ausführung der Abdichtungen sorgfältig durchzuführen und zu kontrollieren. Insbesondere beim Hinterfüllen ist darauf zu achten, dass die richtigen Materialien verwendet werden und die aufgebrachte Abdichtung nicht beschädigt wird.
Achtung! Auch bei nicht unterkellerten Gebäuden kann Feuchtigkeit durch die Bodenplatte diffundieren, es sind daher horizontale Feuchtigkeitsisolierungen vorzuziehen, weiters ist eine vertikale Abdichtung unter dem Sockelputz anzubringen. Die horizontale Dichtebene soll sich außerdem über Spritzwasserhöhe befinden.
Gemauert, betoniert oder vorgefertigt? Man unterscheidet zwischen gemauerten Kellern (dabei können sämt-
Fertigkeller gibt es in den unterschiedlichsten Ausbaustufen. Das Angebot reicht vom Mitbaukeller, bei dem der Bauherr bereits beim Aufbau helfen und so erheblich Kosten sparen kann, über den Ausbaukeller, bei dem noch die Innenarbeiten zu erledigen sind – zum Teil sind Betontreppen und Deckenplatten bereits im Standardumfang enthalten. Komplettfertigkeller schließlich werden vom Hersteller bezugsfertig ausgebaut.
Vor Ort gemauerte Keller werden wahlweise aus großformatigem Ziegel, Kalksand-, Porenbeton- oder Leichtbetonstein, mit oder ohne Zusatzdämmung aufgebaut. Die Vermörtelung kann mit Normal-, Leicht- oder Dünnbettmörtel erfolgen. Da die Kelleraußenwände dem Erddruck standhalten und zusätzlich auch gegen Wärmeverluste schützen müssen, ist je nach Steinart eine Mindestdicke ab 30 cm erforderlich.
Beton-Vollwandelemente bestehen aus Normal- oder Leichtbeton. Die liegende Fertigung ermöglicht auf einer Seite eine schalungsglatte Oberfläche. Leichtbetonelemente zeichnen sich durch bessere Wärmedämmung und ein geringeres Transportgewicht aus. Verbindungsschlaufen und Fugenverguss gewährleisten den vertikalen Verbund der Elemente. Bei Betonwänden muss der Anschluss zur Bodenplatte durch Aufrauen, Nuten oder Aufkantungen Querkräfte auf-
nehmen können. Die Tafelgröße wird entsprechend der Tragfähigkeit der Transport- und Hebezeuge limitiert.
Kellerfenster oder Lichtschächte
Liegt das Kellergeschoß zur Gänze unter der Erde, müssen, um Tageslicht ins Untergeschoß zu bekommen, sogenannte Lichtschächte für die Fenster gebaut werden. Bei Hanglagen zum Beispiel, wo das Kellergeschoß nicht komplett unter der Erde liegt, werden „normale“ Kellerfenster eingebaut.
Der Keller als Wohnraum oder Hobbyraum gewinnt immer mehr an Bedeutung. Neben genügend Tageslicht wird vor allem den Dämmeigenschaften und der Dichtigkeit von Kellerfenstern große Beachtung geschenkt. Man weiß heute, dass durch undichte Fenster Energie verloren geht. Darüber hinaus können gute Kellerfenster im Falle des Falles einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit leisten.
Herkömmliche Laibungskellerfenster werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Angeboten werden sie unter anderem aus Polymerbeton, Glasfaserbeton, glasfaserverstärktem Polyester (GFK) etc., samt entsprechenden Einbaustützen und Montagezubehör. Um die hohe energetische Anforderung zu erfüllen, setzen die Hersteller auf eine standardisierte Dreifachverglasung, die den Energieverlust eingegrenzt und die Kellerräume mit geringerem Heizaufwand auch in den Wintermonaten warm hält. Auch gibt es hochwasserdichte Laibungsfenster, die mit mehreren Sicherheitsvorrichtungen aufwarten. Zum einen verbin-
den je nach Fenstergröße bis zu 23 Schließpunkte den Fensterflügel mit dem Fensterrahmen. In Kombination mit dem versiegelten VSG-Glas verformt sich die Scheibe selbst bei hohem Druck nicht. Außerdem verhindern spezielle Dichtungen zwischen Flügel und Fensterrahmen ein Eindringen des Wassers.
Die sogenannten druckwasserdichten Modelle erfüllen ihren Zweck, indem der glasfaserverstärkte Kunststoff in einer Gitterstruktur angeordnet ist. Optional gibt es die Möglichkeit, einen Rückstauverschluss an dem Schacht zu montieren. Eine Rückstauklappe sichert zusätzlich die tief liegende Kanalisation im Gebäude und die Abflüsse in den Bodenplatten.
Tipp: Um das Gebäude vor rückstauendem Abwasser aus dem Kanalnetz zu schützen, sollten Sie unbedingt auf Rückstausicherungen setzen.
Lichtschächte sollten immer so konstruiert sein, dass die Unterkante des Fensters von einem Lichtkeil, der unter 45 Grad von oben kommt, belichtet wird. Die weiße, glatte Oberfläche im Schacht soll diese Reflektion verstärken. Zudem muss das Regenwasser im Lichtschacht durch eine Abflussöffnung abgeleitet werden, um das Gebäude nicht zu beschädigen. Die obere Öffnung wird mit einem Gitterrost gegen das Eindringen von Laub, Schmutz und Kleintiere abgedeckt, wobei auf eine einbruchsichere Verankerung des Gitterrostes zu achten ist.
Unterschieden werden zwei Arten von Lichtschächten: die mit dem Mauerwerk verbundenen und die vom umgebenden Mauerwerk getrennt eingebauten. Erstere müssen aufgrund ihrer fixen Verbindung mit der Keller-
mauer besonders gegen Feuchtigkeit und Kälte isoliert werden. Angeboten werden diese Lichtschächte in gemauerter und betonierter Ausführung oder es werden Fertigteile aus glasfaserverstärktem Kunststoff verwendet, die an das Mauerwerk angeschraubt werden.
Die zweite Art Lichtschächte wird als eigener Bauteil mit eigenem Fundament neben dem Gebäude errichtet und ist mit diesem statisch nicht verbunden. Die Feuchtigkeits- und Wärmedämmung des Gebäudes wird in diesem Fall nicht berührt. In beiden Fällen ist darauf zu achten, dass das Fenster mindestens 20 cm über der Unterkante des Lichtschachtes montiert wird. Es kann ja einmal vorkommen, dass die Entwässerung verstopft ist oder sich Schnee im Lichtschacht ansammelt.
Energiewunder
Dichte Kelleraußenwände und eine ebenso dichte Kellerdecke, ergänzt durch druckfeste Kellerfenster am Stand der Technik, sind im wahrsten Sinne des Wortes die Basis für eine gute Energiebilanz Ihres Eigenheims.
Ist im Untergeschoß alles dicht und fachgerecht verbaut, lassen sich allein hier bis zu 10 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Einfamilienhauses einsparen! Besser also, sich hier die Expertise der Fachleute zu holen, als selbst tätig zu werden. Sie können dadurch eine Menge Geld sparen.
Vom Keller zum Wohnraum
Das Untergeschoß stellt in vielen Häusern nicht mehr als den wenig beachteten Heiz- und Abstellraum dar. Dabei sind die meisten Keller durchaus potentieller Lebensraum.
Wesentlich für mögliche Umoder Ausbauarbeiten des Untergeschoßes sind die Raumhöhe sowie die Belüftungs- und Belichtungsmöglichkeiten. Keller, die zur Gänze unter Bodenniveau liegen, also keine Fenster sondern nur Lichtschächte besitzen, und deren lichte Raumhöhe unter 230 cm liegt, sind als permanente Wohnräume nicht zu nützen und erhalten auch keine entsprechende Nutzungsgenehmigung. Entspricht Ihr Keller nicht diesen Fakten und ist zudem dicht, trocken und frei von Schimmel, steht einer Umgestaltung der Kellerräume jedoch nichts mehr im Wege. Oft wurden bei der Hauserrichtung keine Zu- und Ableitungen für Wasser, Strom und Heizung vorgesehen bzw. ausgeführt.
Für die nachträgliche Verlegung ist eine genaue Vorstellung der künftigen Raumaufteilung und -nutzung erforderlich. 50 Quadratmeter Grundfläche können eine komplette Kleinwohnung ergeben, oder aber zum Weinkeller,
Sauna oder Fitnessraum umfunktioniert werden.
Zuallererst
dämmen!
Durch die Anbringung von Wärmedämmplatten können Sie schnell und einfach bis zu einem Zehntel Ihres Heizenergieverbrauches einsparen. Während sie an einer Betondecke einfach aufgeklebt und zusätzlich gedübelt wird, wird bei einer Balkendecke eher ein abgehängtes Deckensystem montiert und die Dämmung in den dadurch entstandenen Hohlraum eingebracht. Eine weitere Methode zur Wärmedämmung ist das so genannte Einblasverfahren, bei dem Dämmstoffe mittels Druckluft, wie etwa Zelluloseflocken, in unzugängliche Räume eingeblasen werden
Wasser & Strom Installationen
Für Wasser- und Stromzuführungen bietet sich, um Kosten-, Zeit- und Schuttaufwand einzusparen, eine Oberputzinstallation an, die dann mit
Holz oder Gipskartonwänden verkoffert wird. Kaltwasserleitungen müssen gut gedämmt werden, um Schwitzwasser zu verhindern und sollten nicht im gleichen „Koffer” liegen, wie Elektroleitungen!
Boden, Fenster und Türen Ist die angestrebte Raumhöhe festgelegt, wird auf dem bestehenden Kellerboden sicherheitshalber ein Dichtanstrich vorgenommen, ehe eine Plattenoder Schüttdämmung aufgebracht wird. Darauf wird der Unterboden für eine eventuelle Fußbodenheizung verlegt.
Am besten entscheidet man sich für ein komplettes System, in dem alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Als Bodenbeläge eignen sich dann alle jene, die auch im übrigen Haus verlegt werden können, vom Laminat über den Teppich bis hin zu Fliesen.
Vorhandene Kellerfenster müssen auf ihre Dichtheit geprüft, und je nach Gegebenheit die Dichtungen erneuert oder die Fenster komplett getauscht werden. Liegt der Keller großteils unterhalb des Straßenniveaus, sind die Kellerfenster meist klein und mehr zur Belüftung denn als Belichtung gedacht. Möchten Sie normal große Fenster im Keller haben, muss die Maueröffnung entsprechend vergrößert und gegebenenfalls das Erdreich außen bis unter die Fensterunterkante abgegraben werden. Dafür ist eine Regenwasserdrainagenötig, um zu verhindern, dass Stauwasser durch die Fenster eindringt. Lassen Sie diese Arbeiten unbedingt den Profis über!
Welche Nutzung ist möglich?
Die Verwendungsmöglichkeiten für Kellerräume sind nahezu unbegrenzt, vorausgesetzt die baulichen Gegeben-
heiten stimmen. Wenn auch Sie aus Ihrem Keller mehr machen möchten, als reinen Lagerraum, der vielleicht alle paar Wochen einmal aufgesucht wird, haben wir hier ein paar Ideen und Tipps für Sie:
Waschküche: Eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, eine Leine oder ein Wäscheständer, ein Waschbecken für die Vorbehandlung hartnäckiger Flecken und die Bügenstation. So muss die Waschküche im Keller aussehen. Sie haben einen ordentlichen Boden, Strom- und Wasseranschluss im Keller? Dann ist die erste bewährte Nutzungsmöglichkeit schon geschaffen. Und schaden kann es nicht, wenn die Arbeit zumindest optisch ins Untergeschoß verschwindet.
Partykeller: Um aus einem Kellerraum eine Feierzone zu machen, sollten folgende Faktoren bedacht werden: Ist der Partykeller groß genug? Gibt es im Untergeschoß entsprechende Sanitäranlage? Wie schaut es mit einer kleinen Kochnische aus, in der ein Waschbecken und Platz für einen Kühlschrank sind? Auch einen eigenen Lagerraum für Getränkekisten und andere Partyutensilien sollte man einplanen. Und nicht vergessen: Im Idealfall gibt es einen eigenen Kellerzugang zum Partyraum, wer möchte schon, dass die Gäste dauernd quer durchs Haus laufen!
Gästezimmer downstairs: Möchte man im Untergeschoß auch ein Gästezimmer unterbringen, sollte hier wenigstens auch eine Dusche und ein WC vorhanden sein und das Zimmer sollte über ein größeres Fenster verfügen. Wird der Raum nur sehr selten benutzt und bleibt der Keller ansonsten meist unbeheizt (im Winter sollte wenigstens der Frostwächter aktiviert sein), ist es ratsam das Bettzeug eine Etage höher aufzubewahren.
Auch unbewohnte Kellerräume müssen regelmäßig gelüftet werden!
Home Office: Ein Arbeitsplatz im Keller ist nur ratsam, wenn es sich um ein Halbsouterrain mit entsprechend großen Fenstern handelt, die ausreichend Licht und Luft in den Raum lassen. Andernfalls vergeht die Freude an der Arbeit sehr schnell. Überprüfen Sie rechtzeitig, ob Sie in diesem Raum einen einwandfreien Internet- und Handyempfang haben. Planen Sie ausreichend viele Steckdosen ein und achten Sie bei der Wahl der Raumbeleuchtung auf entsprechende Helligkeit und die Lichtfarbe. Als Wandfarbe eignet sich am besten ein pastelliges Orange, das hell genug ist um freundlich zu wirken, andererseits aber die Lust an der Arbeit steigert und die Kreativität fördert.
Hobbykeller und Werkstatt: Ausreichend Platz für Werkbank, Werkzeug und Materialien, genügend Licht, vor allem Lüftungsmöglichkeiten, ein Wasseranschluss, Strom und Wärme: Damit ist die Basis für einen Hobbykeller im Untergeschoß auch schon gelegt. Wir empfehlen darüber hinaus einen eigenen Zugang zur Kellerwerkstatt – im Idealfall ohne Treppe. Befindet sich die Garage im Untergeschoß und gibt es da einen direkten Übergang, ist die Heimwerkerwelt gleich in Ordnung. Alternativ dazu wäre eine „Hintertür”, die statt über eine Treppe über eine Rampe mit Handlauf zu erreichen ist, zu empfehlen. Egal ob es darum geht Material in die Werkstatt zu schaffen oder den Rasenmäher, der ein Service braucht, Stiegen sind in solchen Fällen immer unpraktisch. Achten muss man auch auf eine ausreichende Türbreite. Kreativhobbys wie Malen und verschiedene Handarbeiten verlegen Sie aber besser ins ausgebaute Dachgeschoß.
Die Fassade
Sie bestimmt nicht nur die Optik, das äußere Erscheinungsbild eines Hauses, die Fassade bildet auch den Gebäudeschutzmantel. Welche Arten von Fassaden es gibt und welche Aufgaben sie zu erfüllen haben, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Spricht man von der Fassade, so meint man die Optik und das wesentliche Prinzip der Gebäudehülle. Unterschieden werden ganz generell Putzfassaden, vorgehängte Fassaden und mehrschalige Außenwände. Eine weitere Unterteilung erfolgt in Loch- und Lamellenfassaden. Als Lochfassade gilt eine herkömmliche Außenwand, die in Massivbauweise hergestellt und mit klar abgegrenzten Öffnungen (Fenstern und Türen) versehen ist. Lamellenfassade hingegen meint, dass bei der Gestaltung Lamellen – meist aus Holz – als wichtiger Gestaltungsfaktor dienen.
Die Putzfassade
Die meisten Häuser in unseren Breiten sind verputzt. Eine Putzfassade bietet Schutz vor Nässe und Wind, reguliert Temperaturveränderungen und soll nicht zuletzt vor mechanischen Einwirkungen schützen. Heute kommen verstärkt Dünnschichtputze zum Einsatz, die eine Dicke von lediglich drei bis fünf Millimetern aufweisen. Als Untergrund dafür eignen sich jedoch nur ebene Flächen, wie sie beispielsweise bei Mauerwerk aus Porenbeton entstehen. Zudem erfordern sie das Auftragen einer Haftbrücke.
Sie können sich zwischen verschiedenen Putzen entscheiden. Mineralische Putze enthalten neben dem Hauptbestandteil Sand ein mineralisches Bindemittel wie Ton, Kalk, Zement oder Silikate. Hier ein Überblick über die wichtigsten Vertreter:
• Eine der ältesten Arten ist Kalkputz. Er ist diffusionsoffen, zeichnet sich durch seine gute Wasseraufnahmefähigkeit aus, gilt als gesundheitlich völlig unbedenklich und hat gute elastische Eigenschaften.
• Zementputz wird überall dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an die Festigkeiten, Frostbeständigkeit, Dichtheit und Wasserbelastbarkeit gestellt werden.
• Kalk-Zement-Putz vereint die Vorteile beider Bindemittel. So können gezielte Kalkbeigaben die durch den Zement bedingten Putzeigenschaften ergänzen. Insbesondere wird die Verarbeitbarkeit erleichtert.
• Durch den Aufbau einer Gitterstruktur haben die ökologisch völlig unbedenklichen Silikatputze ein ähnliches
Ausdehnungsverhalten wie der mineralische Untergrund, wodurch Putzrissen vorgebeugt wird. Die Trocknung erfolgt einerseits durch Verdunstung des Wassers und Erstarren zu festem Wasserglas, andererseits infolge einer chemischen Reaktion mit der Luftkohlensäure und dem mineralischen Untergrund. Diese unlösbare Verbindung mit dem Untergrund wird als Verkieselung bezeichnet.
• Im Gegensatz dazu basieren sogenannte Kunstharzputze auf organischen Bindemitteln. Als besondere Vorteile von Kunstharzputzen gelten die außerordentlich große Vielfalt an Strukturvarianten, Farbtönen und Körnungen, die hohe Elastizität, gute Festigkeit und Haftung auf beinahe jedem Untergrund sowie die einfache Verarbeitung. Kunstharzputz trocknet ausschließlich durch Verdunsten des Wasseranteils. Dies bedeutet, dass sich bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die Trocknungszeit verlängert. Nach der Trocknung ist er regendicht, rissbeständig und unempfindlich gegen aggressive Umwelteinflüsse.
• Auf Wärmedämmverbundsystemen wird häufig Silikonharzputz eingesetzt, der sich als besonders resistent gegen Algen- und Schimmelbefall erwiesen hat und schmutzabweisend ist.
Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade Im alpinen Raum kann die hinterlüftete Fassadenarchitektur auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Man denke nur an die historische Schindelfassade. Die Zweckmäßigkeit dieser Bauart von Fassaden stand dabei im Vordergrund. Die hohe technische Qualität zeichnet sich besonders durch größtmögliche Wärmespeicherung und optimale Abführung von Bau- und Nutzungsfeuchte aus. Im Sanierungsfall kann auch eine wesentliche Verbesserung der Schalldämmung erreicht werden. Alle Anforderungen an Regen-, Schall-, Blitz- und Brandschutz werden technisch einwandfrei erfüllt. Die VHF, die zweischalig aufgebaute vorgehängte Fassade, bietet eine sehr gute Vollwärmeschutz-Alternative. Die zwischen tragender Mauer und vorgehängter Fassade liegende Dämmstoffschicht wird so an einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigt, dass ein etwa zwei Zentimeter breiter Spalt bestehen bleibt, durch den die Luft zirkulieren und angestaute Feuchtigkeit abtransportieren kann. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit zur Kombination mit einer Wärmedämmschicht.
Ob Tafeln aus Faserzement oder Holzzement, HPL- und faserverstärk tem Harzkomposit, Aluminium und Aluminiumverbundplatten bis hin zu Ziegel, Kupfer, Keramik, Feinsteinzeug und natürlich dem Holz, die Materialvielfalt ist enorm. Zu den Vorteilen der hinterlüfteten Fassade zählen unter anderem die gute Demontierbarkeit, die Möglichkeit des sortengetrennten Recyclings sowie geringere Unterhalts- und Folgekosten gegenüber konventionellen Fassadensystemen, so die Branchenkenner. Die Gesamtenergiebilanz kann dadurch wesentlich verbessert werden. Auch ökologische Vorteile können mit einer VHF erreicht werden: Sie erlaubt die Realisierung von Niedrigenergie- und Passivhausstandards und reduziert damit den CO 2-Ausstoß. Ebenso können Photovoltaikpaneele und Warmwasserflachkollektoren integriert
Sidingfassaden
Fassadensidings können aus den unterschiedlichsten Materialien – Vinyl, Aluminium, Stein, Holz – hergestellt werden und sind Fassadenelemente, die in den Bereich der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade gehören. Viele Hersteller bieten neben Fassadensidings auch Produkte für Innenwände und Decken an. Horizontal, vertikal, schräg.
Die Sidings können je nach Herstellungsart von oben nach unten, von rechts nach links oder überhaupt schräg verlegt werden. Montiert werden sie überlappend bzw. verdeckt im Nut-und-Feder-System auf einem der Hauswand vorgehängten Gerüst aus Metall und Holz oder – seltener – direkt an der Mauer, hier vor allem in Form der Holzsidings. Als eine Form des Holzsidings kann auch die Schindelfassade bezeichnet werden.
Die Montage erfolgt sehr rasch und unkompliziert und die Fassade erhält durch die Sidings, ihre Farbe und Anordnung nicht nur ein individuelles Aussehen, sondern auch einen lang anhaltenden und guten Witterungsschutz. Die Sidingelemente können in verschiedenen Farben, Größen und Oberflächenbeschaffenheiten gewählt werden. Prefa zum Beispiel bietet seine Alusidings in mehr als 20 Standardfarben an. Eine besonders individuelle Fassaden- und damit Gebäudegestaltung ist so garantiert.
werden. Begrünte vorgehängte, hinterlüftete Fassadensysteme sind ebenso ökologisch sinnvoll. Sie erfordern jedoch eine umsichtige Planung bezüglich der Auswahl, Verankerung und dem Gewicht der für die Fassade eingesetzten Kletterpflanzen.
Das mehrschalige Mauerwerk Seit Jahrzehnten gehört das Zweischalenmauerwerk zu den wohl wichtigsten Außenwandkonstruktionen. Schauen wir uns diese Konstruktion also einmal genauer an: Das Zweischalenmauerwerk besteht, wie der Name schon sagt, immer aus zwei Mauerschalen aus Ziegel sowie einer wärmedämmenden Zwischenschicht.
Sprich ein tragender Wandteil, dann eine Dämmschicht von mindestens 15 Zentimetern und außen eine zwölf Zentimeter dicke Vormauerung. Jede der drei Schichten übernimmt einen ganz spezifischen Teil jener Anforderungen, die an eine Außenwand ganz grundsätzlich gestellt werden. Im koordinierten Zusammenwirken ergibt sich die Summe der guten Eigenschaften des ZiegelZweischalenmauerwerks. Diese Konstruktion kann mit verputzter Vorsatzschale oder mit Klinkervorsatzschale ausgeführt werden. Die Verarbeitung der Klinker erfolgt mit fabriksmäßig hergestelltem Klinkerbaumörtel. Wichtig ist, dass bei der Erstellung einer Klinkermauer
die Lager- und Stoßfugen vollflächig und kantenbündig vermörtelt werden. Quillt bei der Verarbeitung Mörtel aus den Fugen, so ist dieser mit der Kelle sofort zu entfernen und der entsprechende Glattstrich – Profis raten zur Arbeit mit einem Schlauchstück – der Fugen durchzuführen. Nur so entsteht eine Fuge mit einer leichten Kehle, die schon nach kurzer Zeit resistent gegenüber sämtlichen Witterungseinflüssen ist.
Noch eine Information am Rande: Mehrschalige Außenwände sind deutlich teurer als einschalige Außenwände und sollten aufgrund ihrer komplexen Aufbauten immer vom Fachmann angefertigt werden.
Kein Haus ohne Dämmung
Eine wohlige Temperierung, Behaglichkeit und vor allem Energiesparen sind wichtige Faktoren beim modernen Hausbau. Dämmstoffe sind unverzichtbar, denn Heizen wird immer teurer.
Man unterscheidet die thermische und die akustische Dämmung, wobei die Dämmstoffe oft aus dem gleichen Ausgangsmaterial, aber anders verarbeitet sind. Dämmstoffe zur Wärmedämmung sind leicht und luftig, solche zur Schalldämmung dicht und schwer.
Sobald die Raumtemperatur in einem Gebäude absinkt, bezeichnet man dies als Wärmeverlust, man muss also heizen. Der Verlust lässt sich durch entsprechende Dämmung im Rahmen halten. Zur Wärmedämmung gehören alle baulichen Maßnahmen, welche Wärmeverluste durch die Gebäudehülle (Außenwände, Keller, Dach) verhindern bzw. reduzieren.
Um ein Gebäude mit möglichst niedriger Heizlast zu erhalten, muss der U-Wert der Bauteile so klein wie möglich sein: So gelten beispielsweise U-Werte für Passivhäuser von 0,1 bis 0,15 W (m2K) als angemessen. Für die Ausführung der Gebäudehülle bedeutet dies, dass entweder sehr wärmedämmende Materialien oder entsprechend dicke Wandstärken zum Einsatz kommen müssen. Mit konventionellen Dämmstoffen wie Mineralwolle, Polystyrol oder Zellulose liegt die für ein Passivhaus nötige Dicke bei 30 bis 40 cm.
Sicher ist Ihnen der Begriff Wärmebrücke schon untergekommen. So bezeichnet man Bereiche in Bauteilen eines Gebäudes, durch die die Wärme deutlich schneller nach außen gelangen kann als durch die angrenzenden Zonen. Man unterscheidet konstruktive und geometrische Wärmebrücken sowie solche, die aufgrund einer unsachgemäßen Verarbeitung verursacht werden.
Konstruktive Wärmebrücken entstehen durch Einbauten bzw. Materialien mit höherer Wärmeleitfähigkeit oder fehlender Wärmedämmung, z. B. Träger oder Stahlbetonbauteile, die eine gedämmte Außenwand durchstoßen. Geometrische Wärmebrücken ergeben sich beispielsweise durch Vorsprünge oder Ecken in einem an sich homogenen Bauteil. Leider oft vorkommend sind auch Wärmebrücken an nicht fachgerecht eingebauten Fenstern und Türen bzw. an deren Durchbrüchen.
Ein typischer Fall unsachgemäßer Ausführung ist der Einbau von Fenstern ausschließlich mittels Bauschaum. Dies genügt weder den statischen Anforderungen noch dem Wärmeschutz und führt in der Folge zu Wärmebrücken und Abdichtungsproblemen. Die Wirkung ebendieser Wärmebrücken wird noch immer unterschätzt,
und bei einigen Rohbauten könnte man schon im Vorfeld die künftigen Schimmelstellen voraussagen. Wärmebrücken lassen sich übrigens ganz einfach mittels thermografischer Aufnahmen ausfindig machen.
Außen- oder Innendämmung
Von der Dämmwirkung her ist es einerlei, ob von außen oder von innen gedämmt wird. Wesentlich für die Energieeinsparung ist nämlich die Dämmstoffdicke. Aus bauphysikalischen Gründen ist aber die Dämmung an der Außenseite zu bevorzugen. Sie gewähr-
leistet einen Rundumwärmeschutz ohne Wärmebrücken und bietet dem tragenden Mauerwerk zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter, vorausgesetzt es erfolgt eine professionelle, fehlerfreie Verarbeitung.
Die häufigste Art professioneller Außendämmung ist das sogenannte einschalige Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dabei werden Dämmplatten an die Außenmauer geklebt oder mittels Anker (Dübel) befestigt und anschließend verputzt. Sinnvoll ist, immer ein komplettes Herstellersystem zu verarbeiten, da die einzelnen Komponenten
aufeinander abgestimmt sein müssen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.
Die hinterlüftete Fassade ist zweischalig aufgebaut. Die zwischen tragender Mauer und vorgehängter Fassade liegende Dämmstoffschicht wird so an einer Unterkonstruktion befestigt, dass ein etwa 2 cm breiter Spalt bestehen bleibt, durch den die Luft zirkulieren und angestaute Feuchtigkeit abtransportieren kann.
Steht das Haus unter Denkmalschutz oder darf die Fassade aus einem anderen Grund nicht verändert werden, gibt es auch die Möglichkeit der Innen-
Dicke GEG (Vorschrift) Dicke KfW (Förderung)
Zwischensparren
Kork
Dach (Aufbau): Gipskarton, Fichte
Aufsparren
Oberste Geschossdecke (Aufbau): Stahlbeton, Gipsfaserplatten, Holzfaserdämmung
Begehbare Geschossdecke
Wand (Aufbau): Klinker, Kalksandstein, Gipsputz Innendämmung
Kellerdecke (Aufbau): Stahlbeton, Estrich Einblasdämmung
14 cm | (0,24 W/ (m²K)) 21,5 cm | (0,14 W/ (m²K))
Schafwolle 15 cm | (0,24 W/ (m²K)) 23,5 cm | (0,14 W/ (m²K))
PUR 8 cm | (0,24 W/ (m²K)) 12,5 cm | (0,14 W/ (m²K))
Holzfaser 16 cm | (0,24 W/ (m²K)) 25 cm | (0,14 W/ (m²K))
Steinwolle
Stroh
15 cm | (0,24 W/ (m²K)) 23,5 cm | (0,14 W/(m²K))
17,5 cm | (0,24 W/ (m²K)) 27,5 cm | (0,14 W/ (m²K))
Seegras 17 cm | (0,24 W/ (m²K)) 21 cm | (0,20 W/ (m²K))
Kalziumsilikat 22 cm | (0,24 W/ (m²K)) 26 cm | (0,20 W/ (m²K))
Schaumglas
16 cm | (0,24 W/ (m²K)) 15,5 cm | (0,25 W/(m²K))
PIR 8 cm | (0,24 W/ (m²K)) 7,5 cm | (0,25 W/ (m²K))
dämmung. Diese besteht aus mehreren Komponenten und wird wie der herkömmliche Trockenbau verarbeitet. Auf einem Raster aus Holz oder Metall wird der Dämmstoff montiert, gefolgt von einer Dampfsperre und der Innenverkleidung (z. B. Gipskarton-, Gipsfaser- oder Holzplatten). Auch für diese Anwendung werden Systeme angeboten, bei denen die Dampfsperre und die Deckplatte schon integriert sind.
Schalldämmung früh planen
Unsere Welt ist laut. Und das ist ein Problem, denn wir Menschen können uns aus medizinischer Sicht einfach nicht an Lärmbelästigungen gewöhnen. In der Physik als Schall bezeichnet und in Dezibel (dB = 1/10 eines Bels = Maßeinheit für den Druckschallpegel) angegeben, werden die unsichtbaren Wellen von Mensch und Tier als Lärm wahrgenommen. Der wirkt sich nicht nur auf unsere Lebensqualität, sondern vor allem auf unsere Gesundheit negativ aus. Auffällig häufig auftretende Konsequenz daraus: immer mehr Hörgeschädigte und unzählige Nervenbündel.
Sämtliche baulichen Schallschutzmaßnahmen sind bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen und haben folgende drei Wirkungsbereiche:
Luftschall
Schallwellen, die sich über die Luft ausbreiten. Sie bestehen aus sogenannten Longitudinalwellen und sind auf den Frequenzbereich des menschlichen Gehörs beschränkt (16–20 Hz). Luftschall wird von Menschen, Tieren, Installationen oder Maschinen erzeugt und breitet sich in der Luft aus. Massive Bauteile dämmen Luftschall ein.
Körperschall
Schall, der sich in einem Festkörper ausbreitet. Er umfasst Phänomene wie Erschütterungen und Erdbeben, die Übertragung von Schwingungen in Gebäuden, Fahrzeugen und so weiter.
Trittschall
Er bezeichnet jenen Schall, der durch die Geh-, Laufund Trittbewegungen von Menschen auf einem Fußboden entsteht und im anderen, daneben, darunter oder darüber liegenden Raum entsprechend wahrgenommen wird. Die Lösung ist eine fachmännisch verlegte Trittschalldämmung.
Fachbegriffe Wärmedämmung
U-Wert
= Wärmedurchgangskoeffizient W/(m2K). Er gibt an, welche Wärmeleistung pro Quadratmeter durch einen Bauteil hindurchgeht, wenn die Temperaturdifferenz der Luft zwischen innen und außen 1 Kelvin beträgt. Je kleiner der U-Wert, desto geringer sind die Wärmeverluste, desto besser ist die Wärmedämmung.
Wärmeleitfähigkeit wird gemessen in Lambda-Werten. Je besser ein Dämmstoff, desto niedriger sein Lambda-Wert. Z. B.: Flachs – 0,040, Hanf – 0,045, Polystyrol –0,032–0,040, Mineralwolle – 0,030–0,050.
Heizlast
= jene Energie, die einem Raum permanent zugeführt werden muss, um die Temperatur auf einem konstanten Wert zu halten.
Dichte
Je geringer die Dichte eines Dämmstoffs, desto höher ist der Wärmedämmwert, je höher die Dichte, desto schalldichter ist das Material.
Dampfdiffusion gibt an, in welchem Maß der Dämmstoff von Wasserdampf durchdrungen werden kann. Dies ist neben der Eigenschaft, Feuchte aufnehmen bzw. abweisen zu können, relevant für den Einsatzort des Dämmstoffs.
Wärmebrücken
= Bereiche in Bauteilen eines Gebäudes, durch die die Wärme deutlich schneller nach außen gelangen kann als durch die angrenzenden Zonen.
Energiekennzahl
= HWB = der Vergleichswert, um die thermische Qualität eines Gebäudes zu beschreiben. Sie sagt aus, wie viel Energie pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche im Jahr benötigt wird und wird in kWh/m2 pro Jahr (a) angegeben.
Dämmstoffe im Überblick
Die Produktpalette der Dämmstoffe ist ständig im Wachsen, die Produkte selbst werden laufend verbessert. Wie sich die Dämmstoffe kategorisieren lassen und welche es gibt, hier eine Zusammenfassung.
Dämmstoffe lassen sich ganz grob in drei Gruppen einteilen: erdölbasiert, mineralisch und aus nachwachsenden Rohstoffen produziert. Welchen Dämmstoff Sie bei Ihrem Haus einsetzen möchten, hängt nicht nur von den persönlichen Vorlieben und Überzeugungen ab, sondern sollte auch auf die Gegebenheiten Ihres Projekts abgestimmt sein.
Je nach Materialeigenschaften sind die Dämmmaterialien in Form von Platten (z.
B. Polystyrol- und Polyurethanschaumplatten oder Resol-Harzschaumplatten), als Rollen (z. B. Glas- oder Steinwolle), als steife oder halb steife Matten (z. B. Baumwolle, Flachs, Kork) erhältlich. Dann gibt es noch loses Dämmmaterial, welches geschüttet (z. B. Perlite, Kork) oder eingeblasen (z. B. Zellulose) wird.
Finden Sie im Folgenden einen Überblick über die geläufigsten und beliebtesten Dämmstoffe in alphabetischer Reihenfolge.
Baumwolle wird in Matten-, Filz- oder Flockenform zur Innendämmung oder im Geschoßdecken- und Dachausbau sowie im Holztafelbau verwendet, besitzt gute Wärmedämmeigenschaften, ist elastisch und gut verarbeitbar. Jedoch ist die Staubbelastung bei der Verarbeitung relativ hoch. Baumwolle ist normal bis schwer brennbar, darf aber keiner längeren Durchfeuchtung ausgesetzt werden, da sie anfällig für Schimmel ist. Da Baumwolle erst seit einigen Jahren in unseren Breiten als Dämmstoff eingesetzt wird, fehlen Recyclingerfahrungen. Vorteil: nachwachsender Rohstoff; Nachteile: lange Transportwege, problematische Anbaumethoden mit Pestiziden (außer Biobaumwolle).
Blähglimmer (Vermiculit) wird aus Vulkangestein hergestellt, ist nicht brennbar, ungeziefersicher, leicht, hat eine kristalline Struktur und kommt vor allem als Schüttung und für Estriche oder Geschoßdecken zur Anwendung. Vorteile: Der natürliche Rohstoff ist wiederverwendbar, deponiefähig und gesundheitlich wie baubiologisch unbedenklich; jedoch sind die Transportwege recht lang und die Verfügbarkeit ist mitunter begrenzt.
Blähperlite, ebenfalls aus Vulkangestein, sind unbrennbar, ungeziefersicher, leicht, körnig und durch Silikonzusätze wasserabweisend. Eingesetzt werden sie meist als Schüttung oder in Plattenform für WDVS, Fassaden- und Kerndämmungen. Vor- und Nachteile: siehe Blähglimmer.
Flachs besteht aus natürlichen, brennbaren Pflanzenfasern. Mit Borsalzzusatz als Brandhemmung versetzt und fallweise mit Polyesterstützfasern ver-
sehen, wird er als Matte oder Filz vorwiegend für Innendämmungen wie Zwischensparren- und Trittschalldämmung sowie für den Holzleichtbau verwendet. Flachs besitzt gute Wärmedämmeigenschaften, ist fäulnisresistent und wirkt feuchteregulierend. Vorteile: Flachs ist heimisch, nachwachsend, wird ohne Pestizide angebaut und ist als Rohstoff wiederverwendbar. Nachteile: Flachs ist aufgrund der eingesetzten Borsalze und evtl. Polyesterfasern nur bedingt kompostier- und recycelbar.
Glaswolle zählt zur Mineralwolle und ist eine nicht brennbare Schmelze aus Altglas, Quarzsand und Soda, zu Fasern geschleudert und mit Kunstharz gebunden. Zu Filz oder Platten verarbeitet, wird sie für alle gängigen Dämmvorhaben (außer Perimeterdämmung!) eingesetzt. Sie weist eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit auf, ist leicht zu verarbeiten, nicht brennbar und gegen Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer resistent. Glaswolle ist teilweise recycelbar und deponiefähig. Vorteile: genügend Rohstoffe vorhanden, kurze Transportwege; Nachteile: energieintensive Herstellung, nicht kompostierbar, Faserstaub bei der Verarbeitung.
Hanf wird zu Dämmfilzen und in Vliesform verarbeitet, für Trittschallsowie Zwischensparrendämmung und zum Ausstopfen von Resthohlräumen verwendet. Hanf ist gut wärme- und schalldämmend, sehr robust und resistent gegen Schädlinge und Feuchtigkeit. Vorteile: nachwachsend, ohne Pestizide anbaubar, kurze Transporte. Aufgrund der eingearbeiteten Borsalze und Polyesterfasern ist er schwer kompostier- und recycelbar.
Holzfasern sind normal brennbar, aus Nadelholzabfällen und Schwachhölzern hergestellt, bei hohen Temperaturen und unter Druck zu Platten gepresst und in Leichtbaukonstruktionen verwendet. Unterdeckplatten werden oft zusätzlich mit Bitumen, Latex oder Naturharzen imprägniert. Vorteile: aus nachwachsendem Rohstoff und Abfällen hergestellt, kurze Transportwege; Nachteile: hoher Energieaufwand bei der Herstellung und imprägnierte Platten nicht kompostier- oder recycelbar.
Holzwolle wird mit Zement oder Magnesit gebunden, zu Leichtbauplatten verarbeitet und meist als Putzträger und Sommerwärmeschutz verwendet. Vor- und Nachteile: siehe Holzfasern.
Kokosfasern sind die brennbaren, hohlen Fasern der Kokoshülle. Unter hohem Druck werden sie teilweise mit Ammoniumsulfat oder Borsalz (Brandhemmer) zu Matten oder Vlies verdichtet, sind feuchteresistent und -ausgleichend. Kokosfasern werden u. a. zur Hohlraumdämmung und Ausstopfung von Restflächen sowie für Vorsatzschalen verwendet. Vorteile: Kokos ist nachwachsend und ausreichend vorhanden, darüber hinaus teilweise kompostierbar. Nachteilig sind der monokulturelle Anbau sowie die langen Transportwege.
Kork wird aus Korkschrot mit Wasserdampf expandiert, mit den daraus entstehenden Harzen zu Blöcken gebunden, dann zu Platten geschnitten und für die gängigsten Dämmungen verwendet. Kork ist hoch belastbar, schalldämmend und atmungsaktiv. Außerdem verrottungs- und fäulnisresistent. Wei-
tere Vorteile: Der nachwachsende Rohstoff enthält keine Binde- und brandhemmenden Mittel, er ist deponiefähig, die Platten sind in Form von Granulat weiterverwendbar. Aber: Kork ist relativ teuer und die Transportwege sind lang.
Mineralschaumplatten sind ein nicht brennbares, feuchtigkeitspufferndes Gemisch aus Quarzmehl, Kalkhydrat und Zement mit recht geringer Wärmeleitfähigkeit. Sie sind diffusionsoffen und hydrophil, resistent gegen Bakterien-, Pilz- und Ungezieferbefall und werden vor allem für problematische Innendämmungen verwendet. Vorteile: geringer Energieaufwand bei der Herstellung, als Bauschutt deponierbar; Nachteil: nicht recycelbar.
Polystyrol (EPS = expandiertes Polystyrol) wird aus Erdöl mit Pentan aufgeschäumt, mit Flammschutzmitteln versehen und zu Platten verarbeitet. Es ist unverrottbar, nicht kompostierbar, schwer brennbar, feuchte-, aber nicht UV-beständig. Es wird für die gängigsten Dämmungen, auch Perimeter- und Flachdächer, verwendet. Vorteile: Pentan ist biologisch neutral und teils recycelbar. Nachteile: Im Brandfall können Gifte freigesetzt werden, die Ausgangsstoffe sind begrenzt.
PUR-Hartschaum wird aus Erdöl oder nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrübe, Mais oder Kartoffeln mithilfe eines Treibmittels zu Platten verarbeitet, ist alterungsbeständig, schwer brennbar, schimmel- und fäulnisresistent. Er wird für Dachkonstruktionen und andere gängige Dämmungen eingesetzt. Vorteil: Er kann mit nachwachsenden Rohstoffen produziert werden. Nachteile: Hoher Energieaufwand bei der Herstellung, nicht kompostierbar, bei Verbrennung entstehen Toxine und u. U. FCKW.
Resolhartschaum weist im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen einen wesentlich besseren Dämmwert auf. Die Platten werden vor allem dort verwendet, wo enge Platzverhältnisse gegeben sind und trotzdem eine gute Dämmwirkung erreicht werden soll. Resolhartschaum besteht aus Bakelit Schafwolle wird gewaschen und mit brandhemmendem Borsalz und einem Harnstoffderivat gegen Motten und Fäulnis versetzt, zu Matten oder Filz verarbeitet und für die Füllung bei Leichtbaukonstruktionen sowie zwischen den Balken bei Dächern eingesetzt. Das Material ist von Natur aus brandhemmend, fäulnisresistent, hat sehr gute Dämmeigenschaften und ist langlebig. Außerdem ist Schafwolle teilweise deponiefähig und wiederverwendbar. Nachteile: teuer, teilweise lange Transportwege, Zusatz von Mottenschutzmitteln, Massentierhaltung.
Schaumglas ist ein aus aufgeschäumten Silikaten hergestelltes, geschlossenzelliges dampf- und wasserdichtes, unbrennbares Material. Es wird zu Blöcken geformt und dann in Platten geschnitten. Schaumglas ist der perfekte Ersatz für Polystyrol im Außenbereich und wird für Flachdach- und Perimeterdämmungen eingesetzt. Zwar ist die Herstellung sehr energieaufwendig, doch sind die Rohstoffe nahezu unbegrenzt verfügbar, die Transportwege sind kurz und das Material als Bauschutt deponierbar, teilweise auch recycelbar.
Seegras wird gemäht, mittels Milchsäuregärung als Silage konserviert, gewaschen und zu Zellulose verarbeitet. Das Gras wird als Einblasdämmstoff oder als Stopfdämmstoff genutzt oder zu Matten verarbeitet.
Seegras ist schnell wachsend und flächenextensiv.
Steinwolle zählt zur Mineralwolle, ist diffusionsoffen, unbrenn- und unverrottbar. Sie kann keine Feuchtigkeit aufnehmen. Verschiedene Steine werden geschmolzen, zu einem Gespinst geschleudert und mit wenig Kunstharz gebunden. Es ist für alle gängigen Dämmungen geeignet. Vorteile: Der Rohstoff ist in großer Menge vorhanden und deponiefähig; Nachteile: begrenzt recycel- und nicht kompostierbar, energieintensive Herstellung, Entstehung von Faserstäuben.
Stroh wird zu Platten gepresst und beidseitig mit Spezialpapier beklebt. Es ist leicht brennbar und weist keine bedeutenden Wärmedämmeigenschaften auf. Es ist kompostier- und wiederverwendbar und wird häufig gemeinsam mit Lehm verarbeitet.
XPS (Extruderschaum, Extrudierter Polystyrol-Hartschaum): Der pastellfärbige Dämmstoff XPS ist besonders feuchte- und druckstabil. Deswegen werden die Platten bei Anwendungen eingesetzt, bei denen Wasser- und Druckbelastung eine große Rolle spielen: zur Dämmung von Kelleraußenwänden, Flachdächern oder unter der Bodenplatte. Im Gegensatz zu EPS ist XPS geschlossenzellig, was eine bessere Feuchteresistenz zur Folge hat.
Zellulose ist geschreddertes Altpapier, wird mit brandhemmender Borsäure und Borax versetzt und zu Platten gepresst. In Flockenform dient sie zur Hohlraumfüllung bzw. zur Aufsprühung auf senkrechte Flächen. Zellulose ist ein Recyclingrohstoff, sie ist wiederverwendbar und deponiefähig. Nachteile: nicht kompostierbar, bei der Verarbeitung können Feinstäube freigesetzt werden.
Wann, wenn nicht jetzt: Dämmen statt verpulvern!
Schön, wenn man etwas für die Umwelt tut und dabei auch noch massiv Energiekosten spart: Die langlebige Austrotherm Wärmedämmung wird nicht nur umweltfreundlich produziert, sie sorgt auch für eine klare Reduktion der CO2 -Emissionen und damit eine niedrigere Jahresabrechnung. Klimaschutz, made in Austria – so soll‘s sein.
austrotherm.com
Gute Raumakustik sorgt für Wohlbefinden
Lärm ist ein wesentlicher Belastungsfaktor unserer Zeit. Werden die akustischen Belastungen reduziert, führt das nachweislich zu einer verbesserten Konzentration und Leistungsfähigkeit – der Stress sinkt und das Wohlbefinden steigt.
Kennen Sie das? Sie betreten einen Raum und fühlen sich auf Anhieb wohl, woran das liegt, können Sie aber nicht sagen. Oder das Gegenteil davon: Ein paar Minuten in einem Zimmer und man möchte am liebsten auf dem Absatz wieder kehrt machen, weil irgendetwas nicht stimmig ist, man sich einfach nicht gut fühlt. Das stylische, nach den neuesten Trends eingerichtete Loft kann da vielleicht nicht mithalten mit der angenehmen Atmosphäre, die man empfindet beim Betreten der alten Berghütte mit ihren warmen Lichtfarben, die über die Reflektion der Altholzoberflächen noch wärmer erscheinen.
Wie ein Raum beschaffen und eingerichtet ist, hat einen enormen Einfluss auf die Raumakustik und damit in weiterer Folge auf unser Wohlbefinden.
Es ist faszinierend, was allein dunklere Wände, grobe Holzoberflächen oder
schwere Vorhänge für einen positiven Einfluss auf unser Unterbewusstsein haben. Und genau das ist das Problem mit vielen modernen Räumen. Die zurzeit vorherrschende, reduzierte und schlichte Gebäudearchitektur sowie ein sehr minimalistischer Einrichtungsstil wirken sich negativ auf die Raumakustik aus. Es werden keine Vorhänge mehr aufgehängt, Bodenbeläge sind selten aus textilen Materialien, Wände sind hart und plan, die Türen glatt und bündig mit der Wand. Es gibt sehr große Glas- und Fensterelemente, keine Holzgesimse an den Möbeln und so weiter. In solch einem Raum kann sich der Schall „optimal“ ausbreiten, wodurch es im Raum hallig und laut wird.
Raumakustik – was ist das? Während die Schalldämmung eine Verhinderung von belastender Schallweiter-
leitung durch Bauteile betrifft (Trittschall, Körperschall und Luftschall), befasst sich die Raumakustik mit der Beeinflussung der akustischen Eigenschaften eines Raumes, die von der Größe, der Form und der Beschaffenheit der Oberflächen im jeweiligen Raum abhängig sind. Die Planung und Beurteilung der Akustik ist prinzipiell bei keinem Raumtyp zu vernachlässigen, besonders zu beachten ist sie naturgemäß aber in Vortragssälen aller Art (Hörsäle, Kirchen, Theater, Seminar- und Klassenräume) und in Büroräumen.
Grundsätzlich geht es bei der Raumakustik immer um die Wahrnehmung von Geräuschen im Rauminneren und nicht um das „Aussperren“ von hereindringendem Lärm. Ein geschlossenes dichtes Fenster hält die Geräusche der Straße ab, eine geschlossene Kinderzimmertür ist die beste Möglichkeit, den Lärm nicht im Wohnzimmer zu haben.
Doch was ist nötig, um den Lärmpegel im Raum selbst so wenig störend wie möglich zu halten? Damit beschäftigt sich die Raumakustik, an die es ganz unterschiedliche Anforderungen je nach Größe, Grundriss und vor allem die Nutzung des jeweiligen Raumes gibt. Neben der sehr wichtigen Nachhallzeit gibt es noch eine Vielzahl von anderen Kennwerten, die für die Raumakustik und ihre Optimierung ausschlaggebend sind. Erwähnt seinen hier zum Beispiel der Schalldruckpegel, der Direktschall, die frühe Reflexion oder die Absorption.
Nachhall verursacht Stress
Eine zu lange Nachhallzeit ist das Hauptübel eines zu lauten, hallenden und damit bei vielen Menschen Stress auslösenden Raumes. Und sie ist auch das Hauptaugenmerk für die Raumakustik. Verschiedene Oberflächen reflektieren ständig die Schallwellen, die in einem Raum entstehen. Die Raumakustik hat die Aufgabe, den passenden Nachhall bzw. die richtige Schallreflexion für den angestrebten Raumzweck zu schaffen. Dafür muss in den meisten Fällen die Nachhallzeit verringert werden. Zur Erklärung: Die Nachhallzeit bezeichnet jene Zeitspanne, in der der Schalldruckpegel nach einem Geräusch (z.B. einem lauten Knall oder einem Schrei) um 60 Dezibel abfällt. Diese Zeitspanne wird in Sekunden gemessen. Es gilt die Regel: Je niedriger die Nachhallzeit, desto „trockener“ und angenehmer das Raumklima. Wird in einem Raum also die Nachhallzeit verringert, sinkt automatisch auch der Lärmpegel im Raum. Besonders wichtig ist das in privaten Wohnungen, Besprechungs- und Wartezimmern.
Lautes Kindergeschrei zum Beispiel oder ein aktiv telefonierender Arbeitskollege haben eine gewisse Lautstärke,
gemessen in Dezibel. Gehen wir von einer Lärmbelastung mit 85 dB aus. Ob die anderen im Raum Befindlichen dies als laut oder zu laut empfinden, hängt u. a. mit der Geschwindigkeit zusammen, in der der Kinderlärm leiser wird – die Nachhallzeit. Wenn unser Kindergeschrei 1,5 Sekunden braucht, um von 85 dB auf 25 dB abzufallen, sprechen wir von einer Nachhallzeit von 1,5 Sekunden. Das klingt vorerst nach nicht viel. Das Problem ist aber, dass sich nicht nur eine Lärmquelle im Raum befindet, sondern mehrere. Denken Sie nur an die spielenden Kinder, dazu ein laufender TV und vielleicht noch ein telefonierender Erwachsener. Jede dieser Lärmquellen braucht für sich 1,5 Sekunden bis sie zum größten Teil verstummt ist. Der Grundlärmpegel steigt also, man versucht beim Sprechen über den Lärmpegel zu kommen um noch verstanden zu werden, und es wird noch lauter. Typisches Beispiel: Geburtstagsparty in der Garage, ein paar Leute unterhalten sich, keine Musik im Hintergrund und trotzdem muss man sehr laut sprechen, um vom Gegenüber verstanden zu werden.
Optimale Nachhallzeit
Wie wir gelernt haben, ist eine zu lange Nachhallzeit das Hauptproblem einer schlechten Raumakustik. Die optimale Nachhallzeit richtet sich wie bereits erwähnt nach der Nutzung des Raumes. So sollte die Nachhallzeit eines Wohnraumes oder eines kleineren Büros bei 0,6 bis 0,7 Sekunden liegen. Um diesen Wert zu erreichen, sind Materialien und Oberflächen zu wählen, die den Schall „aufsaugen“. Dieses Aufsaugen oder Absorbieren von Schallwellen ist die effizienteste Maßnahme, um die Raumakustik auf die gewünschte Nachhallzeit zu
senken. Erreicht werden kann das schon allein mit einfachen Maßnahmen wie dem Anbringen von Vorhängen, Wandverkleidungen, Deckenverkleidungen oder dem Auslegen von Teppichen.
Früh genug planen!
Greifen Sie das Thema Raumakustik am besten schon in der Planung auf. Grundsätzlich sind die Anforderungen an die Raumakustik sowie die wirkenden Beanspruchungen stets mit Fachplanern durchzuführen. Wird in der Bauphase die Raumakustik relevant, setzt man gewöhnlicherweise auf die preiswert zu produzierenden und effizienten Gipskarton-Lochplatten. Nachträgliche Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik hingegen sind zeit- und finanziell aufwändiger. Hier arbeitet man meist mit Schallabsorbern, die sich in Deckenelementen oder Akustikbildern befinden. Durch Absorption wird Schallenergie aufgenommen. Sie verringert den Lärm und beeinflusst so das akustische Verhalten im Raum. Voraussetzung dafür: Die Reflexion der absorbierenden Oberfläche muss gering sein. Erreicht wird dies durch eine möglichst große und diffus reflektierende Fläche, die porös, rau und weich ist.
Sie haben das Gefühl, Ihre Raumaktustik ist nicht optimal? Dann holen Sie sich für eine akustische Wohnraumsanierung unbedingt einen Fachmann, nur so werden Sie mit dem Ergebnis auch zufrieden sein! Ein professioneller Anbieter wird vor Ort eine Akustikmessung durchführen und mit SpezialProgrammen die Menge der benötigten Schallabsorberflächen genau berechnen. Die Module werden dann von ihm in einen Plan eingezeichnet und nach Vollendung der Arbeiten eine VorherNachher-Berechnung ausgestellt.
Dachgeschoßausbau
Der Ausbau eines Dachbodens erfolgt nur selten gleich im Zuge des Neubaus. Meist wird er aus Kostengründen auf später verschoben. Wer es allerdings vorhat, sollte sich bereits jetzt bestimmte Dinge gut überlegen.
Während Ihnen in gestalterischer Hinsicht kaum Grenzen gesetzt sind, werden die grundsätzlichen Möglichkeiten beim Ausbau Ihres Dachgeschoßes weitgehend durch die Dachform bzw. durch die Dachkonstruktion festgelegt. Beispielsweise können beim Pfettendach die Pfosten in der Mitte oder unter den Dachschrägen die Raumaufteilung erschweren, wenn es nicht gelingt, sie in das Konzept einzubeziehen. Schafft ein guter Planer dies jedoch, können sich wunderschöne Räumlichkeiten ergeben.
Sparrendächer haben den Vorteil, dass der Dachraum ohne Einschränkung durch konstruktive Teile bis unter den First und die Schrägen nutzbar ist. Beim Kehlbalkendach verläuft ein horizontaler Kehlbalken parallel zum Fußboden und steift die Steildachkonstruktion aus. Der sogenannte Spitzboden, wie der Raum über dem Kehlbalken genannt wird, bietet für die Ausbauplanung durchaus reizvolle Möglichkeiten. Bei sehr hohen Dächern kann der Raum seitlich auch durch Galerien gegliedert werden. Darauf lassen
sich beispielsweise Bücherregale mit Leseecke, Schrankwände und vieles andere mehr unterbringen.
Eine weitere Möglichkeit im Bereich des Dachgeschoßausbaues stellt der Einbau von Dachgauben dar, die ideale Lösung, um Platz und ausreichend Fensterfläche unterm Dach zu schaffen. Problem: Dachgauben gehen auf Kosten der Energiebilanz, das sollten Sie bedenken!
Auch das beliebte Walmdach bietet für den Ausbau interessante Aspekte. So kann beispielsweise eine in Südrichtung geneigte Fläche
mit einer großflächigen Thermoverglasung zur passiven Solarnutzung ausgestattet werden.
Planung und Ausführung
Die bauphysikalische Planung eines bewohnten Dachs und die sorgfältige Ausführung in allen Details sind noch um vieles anspruchsvoller als bei anderen Geschoßen des Hauses. Wie kaum ein anderer Bauteil ist das Dach an seiner Außenseite unmittelbar den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Zu bedenken sind die großen Temperaturunterschiede, spontan auftretende statische Lasten, z. B. Schnee oder Wind, sowie regelmäßige Einwirkungen von Nässe und Feuchtigkeit. Zum anderen gilt es, besonderes Augenmerk auf jene möglichen Schwachstellen zu richten, die erst durch einen Ausbau in einen Wohnraum augenscheinlich werden, wie Abdichtung und Wärmedämmung.
Dach dämmen und dichten
Je nach Dachausführung sorgen Unterdächer aus Bitumenpappe, Holzweichfaserplatten oder Unterspannfolien für Winddichtheit und dafür, dass keine Feuchte von außen in die Dachkonstruktion dringt. Da aber häufig auch der Dachstuhl im Holz eingeschlossene Feuchtigkeit enthält und/oder feuchte Luft aus den darunter liegenden Räumen in den Dachbereich gelangen kann, wird diese möglicherweise zwischen der dichten Unterdachbahn und einer innen liegenden Dampfsperre eingeschlossen. Bei einem Dach mit diffusionsdichtem Wetterschutz sollte man grundsätzlich für eine Hinterlüftung der Dämmschicht sorgen, da sich sonst Feuchtigkeit in den offenporigen Dämmstoffen sammeln kann, die früher oder später veritable Bauschäden wie Verlust
Das sagt das Gesetz
Mit einem Dachgeschoßausbau geht normalerweise auch eine Nutzungsänderung des Gebäudes einher. Immerhin werden die Räumlichkeiten durch den Ausbau zur Wohnfläche. Dafür brauchen Sie eine Genehmigung. In Österreich gibt es aber keine einheitliche Bauordnung, sondern neun verschiedene. Alle Genehmigungs-, Melde- und Anzeigepflichten erhalten Sie bei der Baubehörde Ihres Bundeslandes.
der Dämmwirkung, Schimmelbildung sowie Beschädigung und Verformung der Ausbaumaterialien verursacht. Statt einer Vollsparrendämmung wird daher das Dämmmaterial so zwischen die Sparren geklemmt, dass ein etwa 3 bis 4 cm breiter, durchgehender Spalt zwischen Holzschalung und Dämmstoff verbleibt. In diesem Hohlraum, der sogenannten Hinterlüftungsebene, kann Luft zirkulieren und etwaiges Kondensat abgeführt werden.
Als zweitbeste Lösung bietet sich die Volldämmung mit einer einseitig durchlässigen Dampfbremse an, mit der die Dämmung an der Innenseite vollflächig abgedeckt wird. Auf diese Weise kann bei Bedarf Kondensat an die Raumluft abgegeben werden.
Sämtliche Folienüberlappungen und Anschlüsse müssen mit aluminiumkaschiertem Klebeband oder elastischen Kitten bzw. Klebern abgedichtet werden, wobei penibel auf eine möglichst fugenlose Ausführung zu achten ist.
Auch bei Fensteranschlüssen muss die Folie bis zum Einbaurahmen des Fensters geführt und mit diesem dicht verbunden werden. Leider kommt es immer wieder vor, dass Dämmungen von Wänden durchschnitten werden. Um dabei eventuell auftretende Wärmebrücken zu vermeiden und sämtliche Kriterien des Schall- und Brandschutzes zu erfüllen, müssen Mauerkronen und Wandoberkanten einige Zentimeter in die Dämmung eingebunden sein. Unabhängig von den verschiedenen Dämmstoffen gibt es drei grundlegend verschiedene Möglichkeiten, um geneigte Dächer zu dämmen:
Die Zwischensparrendämmung ist besonders raumsparend. Der Einbau des Dämmstoffs erfolgt in der Regel innenseitig, ist daher wetterunabhängig und kann auch in kostengünstiger Eigenregie hergestellt werden. Reicht die vorhandene Sparrenhöhe für die erforderliche Dämmstoffdicke nicht aus, so können die Sparren entweder zur Innenseite hin aufgedoppelt werden oder man schraubt Bohlen an die Flanken der Sparren. Durch beide Maßnahmen wird nicht nur das Dämmvolumen vergrößert, sondern auch die statische Belastbarkeit verbessert.
Aufdach- oder Aufsparrendämmungen sind dann sinnvoll, wenn Dachhülle bzw. Unterdach bei intakter Innenverkleidung erneuert werden müssen oder die begrenzte Raumhöhe im Dachgeschoß keine andere Möglichkeit zulässt. Weiters sind Kombinationen aus Aufsparren- und Zwischensparrendämmung gebräuchlich. Es können aber auch gestalterische Gründe für eine Aufsparrendämmung sprechen, etwa dann, wenn die Dachkonstruktion sichtbar bleiben soll. Der konstruktive Aufbau setzt sich bei diesem Typ über den Sparren mit der Rauschalung und einer darüber liegenden Luftdichtungsbahn fort. Auf dieser Ebene wird entweder der Dämmstoff mit zwischenliegenden Kontersparren befestigt oder es muss ein druckbelastbarer Dämmstoff (z. B. beschichtete Polyurethan-Hartschaumplatten) eingesetzt werden. Den Abschluss bilden wie üblich Konterlattung, Dachlattung und Dachhaut.
Höherer Brandschutz
Bei Konstruktionen aus Holz und Stahl sind die im Vergleich zu mineralischen Baustoffen erhöhten Anforderungen an den Brandschutz unbedingt zu beachten! In diesem Fall verwendet man Feuerschutzplatten für den Dachgeschoßausbau.
Eine Untersparrendämmung gelangt meist bei intakter Dachhaut und großzügigem Raumangebot zur Anwendung. Es gibt zwei Aufbaumöglichkeiten. Entweder wird quer zu den Sparren ein Raster aus Kanthölzern errichtet und der Dämmstoff in die Zwischenräume geklemmt. Alternierend kann auch ein druckbelastbarer Dämmstoff eingesetzt werden, aufgrund dessen man dann keine Kanthölzer mehr benötigt. Die zweite Variante betrifft ungedämmte Dächer mit Innenverkleidung, beispielsweise aus Putz auf Putzträgerplatte. Zur Dämmung müssen zunächst Kontersparren eingebaut werden, zwischen die man anschließend das Dämmmaterial einfügt. In jedem Fall entsteht ein Hohlraum (Hinterlüftung), der für ausreichenden Luftaustausch zwischen den Sparren sorgt. Den Abschluss
nach innen bilden Luftdichtungsbahnen, danach kann jede Art von Wandbekleidung angebracht werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anbringung einer Schallschutzdämmung. Bei Bestandsbauten, bei denen das Dachgeschoß nicht auf die Nutzung als Wohnraum ausgelegt war, wird sich mit ziemlicher Sicherheit auch keine Schallschutzdämmung finden. Sie sollten dementsprechend auf eine ordentliche Trittschalldämmung im Zuge des Dachgeschoßausbaues nicht verzichten, wenn Sie keinen Wert auf knar-
rende, polternde Geräusche über Ihrem Kopf legen. Noch eine wichtige Information für Sie: Durch die Anbringung einer Dämmung verändert sich die Dachkonstruktion statisch oder bauphysikalisch. Holen Sie sich Profis, um gefährliche Folgen daraus zu vermeiden!
So bleibt‘s kühl unter Dach Dachbodenausbauten sind zwar die kostengünstigste Variante, neuen Wohnraum zu schaffen. Allerdings halten sich hartnäckige Vorurteile bezüglich des Raumklimas unter Dach. Hierzu
ist zu sagen: Wird nach dem neuesten Stand der Technik gedämmt und ausgebaut, stellen Überhitzung und beengte Verhältnisse kein Problem mehr dar. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums durch Dachbodenausbauten in den Ballungsgebieten ist übrigens unumstritten und wird meist auch gefördert. Probleme entstehen eher, weil zusätzliche Dachflächenfenster oder Gauben das städtebauliche Gesamtkonzept stören könnten.
Noch ein Tipp: Besonders bei Dachbodenausbauten ist es ein großer Vor-
teil, wenn Außenjalousien und/oder Klimaanlage bereits eingebaut und voll funktionsfähig sind - ansonsten sollten Sie eine spätere Nachrüstung bereits in Ihre Kostenplanung mit einbeziehen. Mit ein bisschen Raffinesse lässt sich auch mit Hilfe der Fenster eine natürliche Klimaanlage herstellen. Schirmen Sie die Dachflächenfenster im Süden weitgehend ab und öffnen Sie die Fenster im Norden. Unterschiedlich weit geöffnete Fenster lassen die Luft zirkulieren und Sie schaffen sich so eine sparsame Klimaanlage.
Clever eingerichtet unterm Dach
Ihr Dachgeschoß ist grundsätzlich bewohnbar, doch die niedrige Raumhöhe stellt Sie vor einrichtungstechnische Schwierigkeiten? Wir haben die besten Tipps, wie aus dem Dachgeschoß ein gemütlicher Raum wird.
Zusätzlichen Wohnraum schaffen unter dem Dach – grundsätzlich eine super Idee, die von immer mehr Eigentümern realisiert wird. Wenn das Gebäude aber nicht entsprechend geplant wurde, fällt das oberste Geschoß mitunter recht spärlich aus und hat mit dem Rundumpanorama und offenen Tramdecken, wie wir sie aus Hochglanzmagazinen kennen, leider wenig zu tun. Deshalb: Zurück in die Realität. Hier ein paar Tricks für Ihr Dachgeschoß:
Welche Möbel und wohin?
Weniger ist mehr, das gilt vor allem in Dachräumen. Halten Sie sich deshalb
an niedrige Möbel, die dem Raum nach oben hin Luft lassen und die Wände nicht völlig zustellen. Sofas, die eher Futons sind, Poufs statt Stühle und Sessel sowie großzügige Bodenkissen, die zum Fläzen in den Ecken einladen wirken optisch wahre Wunder. Ist der betroffene Dachraum eher schmal und lang, können Sie mit vereinzelten Sitzgelegenheiten anstatt einer ganzen Sofalandschaft punkten, der Raum wirkt dadurch luftiger.
Vergrößerung durch Farbe
Mit Hilfe von farbigen Akzenten kann ein Raum größer und weiter wirken. Verwenden Sie für die Dachschrägen
am besten Weiß, das lässt dem Raum nach oben Offenheit und Weite. Setzen Sie kleine knallige Akzente an den Raumseiten, zum Beispiel durch kleinflächige Wandbemalungen in sattem Orange oder Weinrot. Sie können den gleichen, vergrößernden Effekt auch mit Gardinen, Polstersesseln oder niedrigen Sideboards in kräftigen Farben erzielen.
Ein Spiegel an der richtigen Stelle vermittelt übrigens den Eindruck von Weitläufigkeit. Das funktioniert auch im Dachgeschoß. Montieren Sie einen großformatigen Spiegel direkt an der Dachschräge, Sie werden sofort eine Veränderung bemerken.
Die Mitte bleibt frei Ganz wichtig ist es, einen niedrigen und eng wirkenden Raum nicht komplett einzunehmen. Lassen Sie die Raummitte unbedingt frei, positionie-
ren Sie niedrige Regale, Sideboards und das Futon an den Wandseiten entlang und lassen Sie die Mitte atmen. Nur selten passt hier ein Teppich hin, da er wiederum zu viel Aufmerksamkeit ins Raumzentrum zieht. Entscheiden Sie sich lieber für einen möglichst hellen, natürlichen Holzboden, der nicht nur den Raum verlängert sondern ihn auch hell und warm wirken lässt.
Ecken sind zum Kuscheln da Nirgends lässt es sich besser kuscheln, als in einer Dachschräge. Ein besonderes Highlight könnte hier eine komplett gepolsterte Ecke sein. Verwenden Sie dafür am besten große flache und gesteppte Sitzkissen, die nicht nur auf dem Boden liegen, sondern auch an die Seitenwände und die Dachschräge angebracht werden. Somit verlieren Sie
nichts an Raumhöhe und können die Nischen richtig gemütlich nutzen. Achtung: Greifen Sie bei der Polsterung zu möglichst hellen oder erdigen Farben wie Beige, Okker oder Moosgrün, das weitet den Raum optisch.
Und wie ist das mit dem Licht? Eine clevere Lichtplanung schafft nicht nur eine wunderbare Atmosphäre in den vier Wänden, sie kann dem Raum auch mehr Tiefe und Weite vermitteln. Besonders geeignet ist hier die indirekte Beleuchtung. Verwenden Sie dafür hochwertige LED-Leisten, die hinter den Wandregalen angebracht werden, Spots statt Deckenleuchten. Und vor allem: Verzichten Sie unbedingt auf Stehleuchten, da diese die niedrige Raumhöhe zu sehr betonen. Lieber eine oder mehrere Tischleuchten auf den Boden stellen.
Dach: Form & Belag
Unsere Dächer müssen Schnee- und Eislasten bis zu 1200 kg/m2, extreme Windlasten, Regen bis zu 100 Liter pro m2/h, Frost bis -30 °C, Hitze bis +70 °C aushalten. Form, Konstruktion, Neigung und Belag bestimmen deren Optik.
Es bedeckt unser Haus, dient dem Wetterschutz und der Wärmedämmung und bestimmt den Stil des Hauses maßgeblich mit. Nach der Neigung der Dachflächen unterscheidet man grundsätzlich zwischen einem Flachdach (bis maximal 5° Neigung), einem flach geneigten Dach (5° bis 15° Neigung) und einem Steildach (über 15° Neigung).
Die Konstruktion des Daches Ungeachtet der Dachform und der jeweiligen Details muss man bei der Konstruktion vor allem zwischen Kalt- und Warmdach unterscheiden. Als Kaltdach bezeichnet man die zweischalige, belüftete Ausführung der Dachkonstruktion. Die obere Schale übernimmt die Abdichtung gegen Niederschläge, die untere Schale sorgt für die Wärmedämmung. Zwischen dem wärmegedämmten Tragwerk und der Dachhaut (Flachdach) bzw. Dachstuhl und Ein-
deckung (Steildach) kann kühle Luft zirkulieren. Dieser Luftstrom nimmt die aus dem Rauminneren nach außen diffundierende Feuchtigkeit (Dampfdruck) auf und transportiert sie ins Freie. Dazu müssen Kaltdächer eine Belüftung an der Traufe, im Firstbereich und gegebenenfalls auch an den Giebelwänden aufweisen. Bei einem Steildach spricht man auch dann von einem Kaltdach, wenn die Decke zum Dachgeschoß wärmegedämmt ist und über dieser Dämmung Luft in den Dachraum dringen und auch wieder entweichen kann.
Als Warmdach bezeichnet man eine häufig (aber nicht nur) bei Flachdächern angewandte Bauweise des Daches, bei der die Dachhaut direkt auf die Dämmschicht aufgebracht wird. Es liegt daher keine Belüftungsschicht zwischen Dachhaut, Wärmedämmung und tragender Decke.
Eine abgewandelte Form ist die sogenannte Aufdachdämmung. Dabei wird
der Gesamtaufbau des Daches aus Sparrenebene und darüber liegender Dämmebene wesentlich massiver. Es handelt sich um eine ausgesprochen sichere, wärmebrückenfreie Lösung. Die Wärmedämmung wird zwischen oder über den Sparren angeordnet, in seltenen Fällen auch darunter. Im Unterschied zum Kalt- und Warmdach ist beim Umkehrdach die Wärmedämmung oberhalb der Dachhaut angeordnet. Die Schichtenfolge ist daher gegenüber herkömmlichen Dächern umgekehrt.
Transparent oder transluzent
Schließlich gibt es noch das sogenannte Massivdach, das aus bewehrtem Leichtbeton (Porenbeton) oder aus bewehrten Ziegelelementen besteht, die bereits bei der Anlieferung die volle Tragfähigkeit besitzen. Deshalb sind Stützen und Schalungen überflüssig. Porenbeton-Massivdachplatten liegen auf Giebelmauern und tragenden Innenwänden auf. Jede Dachneigung und fast jede Spannweite sind machbar. Produktionsbedingt haben die Fertigteile eine maximale Länge von etwa sechs Metern. Sollen größere Distanzen überbrückt werden, benötigt man Stahlbetonunterzüge oder Stahlträger.
Hinterlüftung der Dachhaut vorgesehen werden.
Die Dacheindeckung
Dachverglasungen sind außergewöhnlichen Beanspruchungen ausgesetzt, da die Gläser Funktionen übernehmen müssen, die bisher bewährten massiven Baumaterialien vorbehalten waren. Daraus ergeben sich bauliche Herausforderungen, die bereits in der Projektierungsphase berücksichtigt und gelöst werden müssen. Unser Tipp daher: Die Planung und Ausführung sind hierbei ausschließlich den Fachleuten zu überlassen.
Lichtkuppeln werden aus schlagfestem Material (z. B. Polycarbonat) hergestellt und in ein- und mehrschaliger Ausführung angeboten. Eine Sonderausführung ist die Pyramidenkuppel mit gewölbter Innenschale.
Je nachdem, ob eine belastbare oder nicht belastbare Dachdeckung geplant ist, sind für das Unterdach einige unterschiedliche Parameter zu beachten. Für eine belastbare Dachdeckung (z. B. Tondachziegel oder Betondachsteine) wird im ersten Schritt eine Holzschalung auf die Sparren verlegt. Um eine Diffusionsoffenheit zu gewährleisten, sollten diese Bretter mit Fugen (10 mm) verlegt werden. Darauf folgt eine hochfeste, diffusionsoffene und regenwasserdichte Schalungsbahn, die dauerhaft winddicht verklebt werden muss.
Wird die Deckung nicht belastbar ausgeführt (z. B. Bleche oder Bitumenschindeln), wird die Schalungsbahn über die Sparren und den Dämmstoff als Unterspannbahn verlegt und winddicht verklebt. Danach werden eine Konterlattung sowie die Holzschalung, diesmal ohne Fugen, quer auf die Konterlattung montiert. Je nach Dachneigung und Länge der Sparren muss ungeachtet der Eindeckung eine entsprechend hohe
Wesentlicher Bestandteil eines guten Daches ist die Eindeckung mit dem sogenannten Dachbelag. Er muss weitgehend bruchfest, unbrennbar, säure- und laugenbeständig sowie UV-stabil sein. Die Dachoberfläche sollte abriebfest, wartungsfreundlich oder noch besser wartungsfrei sein, über eine lange Lebensdauer verfügen und wertbeständig sein. Am Ende ihres Lebenszyklus sollte sie unbedenklich zu deponieren und/ oder recyceln sein. Die Dachdeckung muss immer auf die Dachform und -neigung abgestimmt sein und sich an der sogenannten Regeldachneigung orientieren.
Betondachsteine eignen sich für geneigte Dächer von 15° aufwärts und werden aus hochwertigem, durchgefärbtem Beton hergestellt. Die Farbpalette wird durch die ausschließliche Verwendung von anorganischen Pigmenten stark begrenzt, allerdings kann nur durch sie eine lichtechte Färbung erreicht werden. Kleinformatige Dachsteine eignen sich sehr gut für die Deckung kleingliedriger Dachformen sowie für Türme, Erker, Gauben und gerundete Dachformen. Sie passen auf alte Bausubstanz ebenso wie zum anspruchsvollen Neubau. Großformatige Dachsteine eignen sich speziell für die Deckung von klar und einfach strukturierten Dachflächen. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, ist es am besten, sich für ein komplettes Dachsystem zu entscheiden, das neben den passenden Dachsteinen auch das erforderliche Zubehör – wie beispielsweise First-, Ortgang-, Grat- und Lüftersteine – bietet.
Tondachziegel gibt es seit gut 4000 Jahren und mit ihrer Lebensdauer von mehr als einem Jahrhundert liegen sie in Bezug auf Haltbarkeit und Sicherheit im Spitzenfeld der Dachbaustoffe. Tondachziegel werden aus Tonerde und Wasser geformt und gebrannt, völlig frei von chemischen Zusätzen. Die Formen- und Farbenvielfalt der Tondachziegel ist sehr groß, sodass der individuellen Gestaltungsfreiheit nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Großformatdachziegel (ca. elf Stück pro m2) eignen sich etwa für große Dachflächen mit geradlinigen Strukturen, die kleinformatigen Modelle sind gerade für spezielle Deckungen von Türmchen, Gauben oder traditionellen Dächern geeignet.
Sehr beliebt sind auch Dacheindeckungen aus Faserzement (Platten, Wellplatten). Die klassische Dachplatte aus Faserzement gibt es in verschiedenen Formen (Raute, Rhombus) und Größen (bis zu 60 x 40 cm). In Gebieten mit viel Wind und Schnee wird die Dachplatte in Doppeldeckung ausgeführt, was die Beständigkeit und Sturmsicherheit erhöht. Die Platten werden mit Glockennägeln samt Dichtungsscheiben auf den Pfetten befestigt bzw. mit Überständen auf die Dachlatten genagelt. Wenn architektonisch passend, sind Wellplatten eine kostengünstige und sehr beliebte Alternative und bevorzugtes Material für Nutzbauten, Garagen oder auch Gartenhäuser. Sie können schon auf Dächern mit nur sieben Grad Neigung verlegt werden. Die diffusionsoffenen Faserzementplatten fungieren als gute Feuchtigkeitsspeicher, sie zeigen keinerlei Korrosion, sind äußerst langlebig, wetterfest, resistent gegen UV-Strahlung und garantieren eine
Die Dachformen im Überblick
Die Dachform entscheidet, wie ein Haus aussieht, wie es nach außen wirkt und wie der Raum darunter genutzt werden kann.
• Das Satteldach ist die in Europa am häufigsten anzutreffende Dachform – zeitlos und bewährt. Bei diesem Dachtyp werden die Balken (Sparren) paarweise angeordnet und gegeneinander geneigt am First gelenkig miteinander verbunden. Sie leiten die Dachlasten über unverschiebbare Fußpunkte (Auflager) in die tragenden Teile des Gebäudes. Die freie Sparrenlänge darf maximal 4,5 Meter betragen, daher eignen sich Sparrendächer nur für maximal 7,5 Meter breite Gebäude.
• Das Kehlbalkendach hat gegenüberliegende Sparren, die über den Kehlbalken miteinander verbunden werden. Der Dachraum ist frei von Stützen. Bei einer maximalen Sparrenlänge von acht Metern ergibt sich eine Hausbreite von höchstens 13 Metern. Will man den Dachraum später ausbauen, sollten die Kehlbalken mindestens 2,8 Meter über der Decke liegen. So ist nach Herstellung des Fußbodens und der Deckenbeplankung noch eine Raumhöhe von 2,6 Metern möglich.
• Wenn mehrere Träger die Sparren unterstützen, ist die Rede vom Pfettendach. Diese Konstruktion erlaubt größere Spannweiten. Ab einer Sparrenlänge von neun Metern ist ein dreifach stehender Stuhl erforderlich und das ergibt eine größte Hausbreite von 14,5 Metern.
• Das Pultdach besitzt, wie das Flachdach auch, nur eine Dachseite, die aber einseitig geneigt ist – meist zwischen elf und 60 Grad. Die obere Kante bildet den Dachfirst, die untere die Dachtraufe. Je nach Neigung ergeben sich unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für das Dachgeschoß. Tipp: Pultdächer eignen sich perfekt für die Anbringung von Solar- und PV-Anlagen, da auch im Winter die volle Nutzung der flach einstrahlenden Sonne möglich ist.
• Das Mansardendach ist dem Satteldach sehr ähnlich, es wirkt aber etwas weniger schlicht. Entstanden ist diese Dachform aufgrund der Platznot – es sollte den Dachgeschoßausbau zu Wohnraum ermöglichen. Und dafür steht es auch heute noch: Mansardendächer eignen sich besonders für den Dachausbau, da die Schrägen des Daches kürzer ausfallen als beim Sattel- oder Walmdach.
• Das Walmdach ist ein Satteldach, dessen Giebelflächen durch Dachflächen ersetzt wurden. Das Walmdach ist mit die älteste Dachform, unterteilt wird es in Pfetten- und Krüppelwalmdach. Bei Ersterem werden die Mittelpfetten als sogenannter Pfettenkranz rundum geführt und beim Krüppelwalmdach fallen die beiden Walmflächen sehr klein aus.
• Das Flachdach liegt heute neben dem Steildach ganz vorne in der Hausbesitzergunst, nicht zuletzt, da ein gesamtes Stockwerk dazugewonnen wird. Flachdächer sind aber nicht komplett flach – ihr Gefälle von mindestens drei bis maximal fünf Grad sorgt dafür, dass Vereisung, Stehwasser und Veralgung vermieden werden.
perfekte Dachabdichtung. Ein weiterer Vorteil ist die Sturmsicherheit dieser Dachdeckung, welche durch die Nagelung bzw. Verschraubung mit der Unterkonstruktion erreicht wird.
Wie jedes Dach kann auch das Blechdach als unbelüftetes Warm- oder als hinterlüftetes Kaltdach ausgeführt werden. Die bevorzugte, weil auch kostengünstigere Variante ist aber das Kaltdach.Die meisten Bauherren entscheiden sich heute für Aluminiumdächer, aber auch verzinkte Stahlbleche sind sehr beliebt. Hier ein Überblick über die gängigen Materialien und ihre Quadratmeter-Kosten.
Eloxiertes Aluminium: Das extrem leichte Material ist leicht verarbeitbar, robust, hat eine hohe Lebensdauer und ist in vielen Farbvarianten wählbar und eignet sich vor allem für höhere Ansprüche. Der Basispreis für Aluminium beläuft sich auf etwa 30 Euro pro Quadratmeter, je nach Farbe müssen Sie aber mit etwas höheren Preisen rechnen. Noch ein Tipp an dieser Stelle: Aluminium ist auch als Trapezblech erhältlich. Großer Vorteil: Wasser kann unter der Überlappung aufgefangen werden und läuft nicht nach unten ab.
Verzinktes Stahlblech: Das sehr tragfähige, kompakte und stabile Material ist das beliebteste für Blechdächer. Vorteile: Schäden können einfach gelötet werden. Verzinkter Stahl ist ebenfalls in mehreren Farben erhältlich, die Preise beginnen bei etwa20 Euro für den Quadratmeter.
Verzinkte Blechbahnen: Die standardmäßig 67 Zentimeter breiten Bahnen belaufen sich auf etwa 35 Euro pro Quadratmeter, je geringer der Abstand der Blechbahnen, desto teurer wird das Dach.
Kupferblech: Das wohl traditionellste Material für Blechdächer ist zugleich auch das teuerste und exklusivste. Immerhin müssen Sie mit 100 Euro für den Quadratmeter Kupfer rechnen. Das Material ist dabei aber extrem langlebig, und seine Patina überzeugt optisch voll.
Titanzinkblech kostet rund 40 Euro pro Quadratmeter und ist die am weitesten verbreitete Materialvariante für Ihr Metalldach. Auch Titanzink ist sehr langlebig und robust. Zudem ist die Legierung voll recylebar.
Wellblech ist ein verhältnismäßig günstiger Baustoff, der vor allem für große Flächen verwendet wird. Die Wellenprofile machen es besonders stabil, der Preis beläuft sich auf etwa 25 Euro für den Quadratmeter.
Dachterrasse bis Gründach Oberstes Gebot bei der Planung oder dem Ausbau einer Dachterrasse ist die Statik. Falsch berechnet erhöht sich die Einsturzgefahr enorm. Grundsätzlich ist also immer die Frage zu klären, mit welcher Maximallast für die Dachterrasse zu rechnen ist. Ein Schwimmbad, sogar nur ein recht kleines zum Aufblasen, wiegt sehr viel mehr, als die meisten ahnen. Auch die Bepflanzung, besonders Bäume samt den mit Erde gefüllten Tontöpfen, kann einiges zum Gewicht beitragen. Sprechen Sie sich daher mit Ihrem Planer sowie der Baubehörde genau ab, denn möglich ist rein theoretisch einiges. Und der richtige Bodenbelag? Stein oder Beton heizen sich stark auf, besser für den Boden einer Dachterrasse eignet sich da Holz wie etwa die Lärche oder Teak. Achten Sie auf einen mittleren Helligkeitswert bei den Baustoffen. Zu hell reflektiert
Sonne und Wärme stark, zu dunkel absorbiert sie. Grundsätzlich sollten sämtliche Materialien, die sich leicht und sehr hoch erhitzen, besser von der Dachterrasse fernbleiben.
Begrünen lassen sich nicht nur Flachdächer, Gartenhäuser oder Garagen. Auch auf geneigten Dächern lässt sich der Traum vom Grün verwirklichen, vorausgesetzt der Dachaufbau passt. Außerdem muss grundsätzlich ein Fachmann überprüfen, ob die Dachstatik der zusätzlichen Last gewachsen ist. Auch die zuständigen Baubehörden müssen informiert werden. Überzeugen können Sie Letztere mit unschlagbaren Umweltschutzargumenten. Grüne Dächer binden Staub und filtern Schadstoffe in der Luft. Die Pflanzen auf dem Dach halten Regenwasser zurück, die Kanalsysteme werden weniger belastet. Auch energetisch macht ein grünes Dach Sinn. Die Sonneneinwirkung auf die Dachabdichtung ohne Grün reicht von minus 30 Grad Celsius im Winter bis plus 80 Grad Celsius im Sommer. Mit den Pflanzen reduzieren sich die Werte auf minus zehn Grad bis plus 30 Grad Celsius, was der Lebensdauer des Daches zugutekommt. Auch auf dem Dach installierte Solaranlagen arbeiten effektiver, wenn die Temperaturschwankungen geringer sind. Man unterscheidet bei einem grünen Dach nach der Art der Begrünung zwischen der Extensiv- und der Intensivbegrünung. Ein extensiv bepflanztes Dach wird mit anspruchslosen Pflanzen bestückt, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Sie passen sich den extremen Bedingungen besonders gut an und regenerieren sich schnell. Extensivbegrünungen sind
sowohl auf flachen als auch auf geneigten Dächern möglich. Hinter dem Begriff Intensivbegrünung verbirgt sich der klassische Dachgarten.
Für solche grünen Oasen mit Rasen, Stauden, Sträuchern und manchmal sogar Bäumen sind in der Regel nur Flachdächer geeignet. Besonders in
unseren Städten bieten intensiv begrünte Dächer ein wichtiges Stück Natur und damit Ruhe mitten im täglichen Verkehrstrubel.
Ob Dachsteine aus Beton, Dachziegel oder Blech, die Materialauswahl für die Dachdeckung ist vielfältig. Grundsätzlich muss jedes Dach stabil, weitreichend feuerfest sowie wasserdicht sein. Im Folgenden ein Überblick über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Dachbeläge.
MATERIAL
Dachplatten aus Kunststoff
Dachsteine aus Beton
Dachziegel aus Kunststoff
Dachziegel aus Ton
Dach- & Wellplatten aus Faserzement
Bitumenschindeln
Kupfer
Zinkdachbelag
Dachpappe
VORTEILE
• biege-, zug- und schlagfest
• korrosionsbeständig gegen Säuren, Fette und Lösungsmittel
• kleine Formate möglich (für Erker, Türme, Gauben)
• relativ kostengünstig
• einfach zu verarbeiten, schnelles Verlegen durch Modulsystem und Großformat
• geringes Gewicht, absolut trittfest, nahezu bruchfest
• frostsicher durch porendichte Oberfläche
• integrierte PV-Module möglich
• Haltbarkeit (in der Regel mehr als ein Jahrhundert) • sehr hoher Sicherheitsfaktor • frei von chemischen Zusätzen • große Formen- und Farbenvielfalt
• schon ab sieben Grad Nachneigung • langlebig, sturmsicher • Verhältnismäßig geringes Gewicht
• besonders leicht, elastisch und biegsam • einfach zu verlegen • besonders geeignet für Nutzbauten, Garagen oder Gartenhäuser
• dehn- und verformbar
• hohe Dauerstandfestigkeit
• geringe Wärmedehnung
• durch Patina quasi wartungsfrei und „unverschmutzbar“
• leicht zu montieren
• kostengünstig
• für Flachdach geeignet
NACHTEILE
• nicht UV-resistent
• Farbauswahl begrenzt
• nicht UV-resistent
• rascher spröde und brüchig als andere Materialien
• teurer als Betonziegel • nicht unter 13 Grad Dachneigung einsetzbar
• teurer als Betondachsteine
• nicht dauerhaft haltbar • korrisonsanfällig
• Verfärbung durch Patina
• korrosionsanfällig
• korrosionsanfällig
• Verfärbung durch Patina
• muss regelmäßig abgedichtet werden
• begrenzte Lebensdauer
Rauchfang & Kamin
Abgasanlagen haben die Aufgabe, die für die Gesundheit der Menschen gefährlichen Schadstoffanteile sicher über das Dach zu leiten, damit sie sich in der Atmosphäre verdünnen.
Im zeitgemäßen Hausbau müssen alle an einer kontrollierten Verbrennung beteiligten Systeme so aufeinander abgestimmt sein, dass es nicht zu unnötigen Schadstoffemissionen, unzumutbaren Belästigungen oder Gefahren kommt. Abgasanlagen haben die Aufgabe, die für die Gesundheit der Menschen gefährlichen Schadstoffanteile sicher über das Dach zu leiten, damit sie sich in der Atmosphäre verdünnen. Die Veränderungen bei den Brennstoffen, von der Kohle zum Heizöl und Erdgas, und die Weiterentwicklung der Feuerstätten vom Einzelofen zur Zentralheizung sowie immer höher werdende Ansprüche an die Bau- und Haustechnik im Dienste der Energieeffizienz bewirken ständige Änderungen in der Kamintechnik.
Durch die immer dichtere Bauausführung muss der heutige Kamin neben der Abgasabführung auch die Verbrennungsluftzuführung gewähr-
leisten können. Bei einem Multifunktionszug wird das Innenrohr aus dünnwandiger Keramik von einem Ringspalt umgeben, in dem die Verbrennungsluft geführt und vorgewärmt wird. Die Außenschale besteht meist aus einem Leichtbetonmantelstein mit integrierter Schaumbetonwärmedämmung.
Die Ausstattung und Konstruktion von Rauchfängen – vom ursprünglich einschaligen gemauerten Kamin zur heutigen hoch entwickelten Abgasentsorgungstechnologie – haben sich entsprechend verändert. Zunächst bekamen die Fänge eine säurefeste Innenschale, damit die bei Ölbrennern anfallende schwefelige Säure den Rauchfang nicht zerstört. Später wurden die Schornsteine wärmegedämmt, damit die Rauchgase auf ihrem Weg durch den Fang nicht zu stark abkühlen. Auf diese Weise konnte die Abgastemperatur bedeutend gesenkt werden (von 200 bis 300 °C auf meist weniger als 160 °C, bei Brennwerttechnik sogar auf bis zu
40 °C). Die Dämmschicht muss dabei aber so konstruiert sein, dass eine zur Aufnahme von Wärmedehnungen notwendige Beweglichkeit der Kamininnenschale gegeben ist.
Durch die immer dichtere Bauausführung muss der heutige Kamin neben der Abgasabführung auch die Verbrennungsluftzuführung gewährleisten können. Bei einem Multifunktionszug wird das Innenrohr aus dünnwandiger Keramik von einem Ringspalt umgeben, in dem die Verbrennungsluft geführt und vorgewärmt wird. Die Außenschale besteht meist aus einem Leichtbetonmantelstein mit integrierter Schaumbetonwärmedämmung.
Material und Dimensionierung
Ob der Kamin ein- oder zweizügig ist, hängt von der Anzahl der Feuerstätten im Haus ab. Für einen gewöhnlichen Heizkessel genügt ein einzügiger Rauchfang. Für jedes weitere Heizsystem (z. B. zusätzlicher Kachelofen oder dänischer Ofen) braucht man ein weiteres Abgasrohr. Seit einiger Zeit sind zudem auch mehrzügige Systeme am Markt erhältlich, die so unterschiedliche Anforderungen wie Abgasführung von gasförmigen bzw. flüssigen und festen Brennstoffen sowie Zulufttransport in lediglich einem gemeinsamen Schacht vereinen können.
Kamine sind längst nicht mehr aus einzelnen Rauchfangziegeln zusammengesetzt. Die heutigen Systeme bestehen aus vorgefertigten Keramikrohren plus Mantelsteinen. Das senkt die Bauzeiten und Fehlerquellen erheblich. Kunststoff- bzw. Edelstahlrohrsysteme sind ebenfalls häufig in heimischen Häusern zu finden. Die Erklärung dafür ist recht einfach: Ein Rauchfang im herkömmlichen Sinn kann hier entfallen, zur Montage genügt ein Schacht. Solche Abgasanlagen sind jedoch nicht für die seit einigen Jahren wieder begehrten Feststoffheizungen, beispielsweise für Pellets- oder Scheitfeuerung, und ihre hohen Abgastemperaturen geeignet.
Zeitgemäße Universalkamine mit integrierter Wärmedämmung erfüllen die Anforderungen aller am Markt befindlichen Brennstoffe und Feuerstätten. Aufgrund dieser Vielseitigkeit können Brennstoff und Kessel in Zukunft leichter gewechselt werden.
Innovative, mehrschalige Abgas- und Lüftungssysteme sind heute Fixum im Neubau. Ausgehend von der Notwendigkeit einer Zwangslüftung für die hoch wärmegedämmten und weitgehend dichten Gebäude wurden Kaminmodule entwickelt, bei denen die Abgasführung und Frischluftzufuhr in einem Block integriert ist. Die Kombination bietet dabei einen deutlichen Preisvorteil gegenüber zwei Einzelsystemen. Die kontrollierte Wohnraumlüftung oder Komfortlüftung muss man bereits bei der Bauplanung berücksichtigen. Während der Rohbauphase können die Bauteile dann
Sicherer Kamin?
Um die Betriebssicherheit eines Abgassystems langfristig zu gewährleisten, sollten Kamine für alle Brennstoffe geeignet, säurebeständig, ausbrennsicher sowie feuchtigkeitsunempfindlich ausgestattet sein und über eine Verbrennungsluftzuführung verfügen. Die jährliche Kontrolle durch einen konzessionierten Rauchfangkehrer ist gesetzlich vorgeschrieben.
aufgrund der monolithischen Bauweise einfach versetzt werden.
Neuer Kamin in Rekordzeit Sollte Ihr Kamin bereits in die Jahre gekommen sein oder Sie aufgrund einer Umstellung des Heizsystems ein anderes Modell benötigen, gibt es eine Methode, wie Sie ohne viel Zeit- und Arbeitsaufwand umrüsten: Solche modernen Kaminsanierungssysteme bestehen aus Rohren, häufig aus NirostaEdelstahl, welche einfach Rohr in Rohr entweder mit Steckmuffen oder als Schraubsystem eingebaut werden und für ihre Betriebssicherheit bekannt sind.
Alternativ kann der sogenannte „Edelstahlkamin flexibel“ für verzogene Schächte zum Einsatz kommen. Dieses System eignet sich für Öl-, Gas- und Festbrennstoffheizungen, nicht jedoch für die Brennwerttechnologie.
Balkon & Wintergarten
Der Freisitz ist – gute Planung vorausgesetzt – immer auch eine Erweiterung des Wohnraums nach draußen. Gerade für Menschen ohne Garten stellt er eine wunderbare Alternative dar.
Ein Balkon ist ein offener Vorbau eines Gebäudes, auf den man wie auf eine Plattform hinaustreten kann. Er ragt vollständig aus der Wand heraus und ist von nur halbhohem Mauerwerk oder anders gearteten Balustraden, etwa aus Holz oder Metall, umgeben. Erst die gewünschten Abmessungen garantieren eine brauchbare Nutzung des Balkons. Bei Balkonen bis zu einer Tiefe von ca. 2 m ist die Möglichkeit vorhanden, einen Tisch für vier Personen aufzustellen, und dieser Platz kann dann auch als Essplatz verwendet werden. Bei dieser Breite können auch schon Liegestühle aufgestellt werden. Bequemer und schöner sind Balkone mit mehr als 2,40 m Tiefe, ergeben aber, je höher die Auskragung, ein immer größer werdendes statisches Problem. Es ist ratsam, über die Balkonflächen die Dachflächen zu ziehen, damit die Balkonflächen auch bei schlechterer Witterung als erweiterter Wohnraum dienen können.
Möbel und Geräte können am Balkon stehen bleiben und müssen nicht weggeräumt werden. Geländer erfüllen in erster Linie neben der Sicherheit eine optische Funktion (Aufhängen von Blumenkästen).
Ist der Balkon dreiseitig umschlossen und überdeckt, nennt man ihn Loggia. Fällt die Bezeichnung „französischer Balkon“, ist damit ein Fenster gemeint, das bis zum Boden reicht. Um einen Sturz aus diesem Fenster zu verhindern, wird im unteren Bereich ein Gitter angebracht. Im Gegensatz zu einem normalen Balkon gibt es hier aber keine Plattform.
Balkongeländer sollen dem Charakter des Gebäudes angepasst werden. Balkongeländer unterliegen heute ebenfalls einer Serienfertigung und werden nur noch vereinzelt nach Sonderwünschen hergestellt. Es werden bereits aufwendige Konstruktionen in Serienanfertigung hergestellt, was wiederum günstigere Herstellungskosten ergibt. Bei
auskragenden Balkonen aus Beton ist besonderes Augenmerk auf Kältebrücken zu legen. Der Balkon ist thermisch mittels Isokorb o. Ä. von der Decke zu trennen. Es treten bei unsachgemäßer Montage auch noch zusätzlich Schimmelschäden im Inneren des Hauses auf.
Wintergärten
Die Gründe, sich einen Wintergarten zu bauen, sind vielfältig. Er ist ein frostgeschützter Ort für nicht winterharte Gewächse, im Sommer ein sicherer Platz vor Wind und Regen und stellt, beheizt in den Herbst- und Wintermonaten, zusätzlich zum Wohlfühleffekt auch ein Fenster zu der sich wandelnden Natur dar.
Zwei Arten von Wintergarten sind möglich: Der Kalt-Wintergarten eignet sich als „Gewächshaus“, das auch während der Übergangszeiten als Wohnraum genutzt werden kann, und ist in der Regel wärmetechnisch vom Gebäude vollständig abgekoppelt. Vermeidung von Wärmebrücken und sehr gute Verglasung führen fast durchgehend zu Frostfreiheit. Eine bei Bedarf zuschaltbare Heizung sorgt bei extrem niedrigen Außentemperaturen dafür, dass die Pflanzen auch den härtesten Winter überstehen können.
Dagegen ist der Warm-Wintergarten extra beheizbar oder an die zentrale Heizanlage des Hauses angeschlossen. Er kann deshalb nicht nur für die Haltung von tropischen Gewächsen und exotischen Tieren verwendet, sondern auch als ganzjähriger Aufenthaltsraum genutzt werden.
Der Wohn-Wintergarten ist entweder voll integriert in das Wohngebäude, ganzjährig genutzt und beheizt oder er dient in abgewandelter, an die Anforderungen angepasster Form als Energielieferant.
Die mögliche Energieeinsparung sollte aber nicht überschätzt werden. Schlecht geplante Wintergärten bewirken nämlich eher einen Energiemehrverbrauch.
Energieeinsparungen ergeben sich bei der Nutzung von einem Wintergarten als Energiepufferraum, der einerseits Transmissionswärmeverluste minimiert und zusätzlich, mithilfe von entsprechenden Belüftungssystemen oder durch händisches Öffnen von Innentüren etc., einen aktiven Beitrag zum Energiegewinn des Hauptgebäudes leistet. Wintergärten dieser Bauart weisen wie Veranden in der Regel eine geringe Tiefe auf und können nur diesem Raumangebot entsprechend genutzt werden.
Um sommerliche Überhitzung zu vermeiden, darf die Lüftung nicht fehlen. Die Lüftungsöffnungen sollten so angeordnet sein, dass der Luftaustausch durch die Wärmeströme im Glasanbau verstärkt wird. Dazu müssen die Zuluftöffnungen weit unten im Sockelbereich angeordnet werden, die Abluftklappen so hoch oben wie möglich.
Bei funktionierender Beschattung geht man von einer fünf- bis zehnfachen Luftwechselrate pro Stunde aus. Laubbäume und Rankpflanzen vor dem Haus sind gute Klimaregulatoren und die billigsten Beschatter. Sie beschatten die Glasflächen von außen während der Vegetationsphase, die ja auch mit der wärmsten Zeit zusammenfällt. Im Winter hingegen lassen die kahlen Äste und Zweige das Sonnenlicht ins Glashaus, wo es seinen Teil zur Beheizung beiträgt.
Was die Natur nicht schafft, muss mechanisch ergänzt werden. Eine technische Beschattung kann wahlweise von innen oder von außen erfolgen. Wird von innen beschattet, kann man damit die Gestaltung eindrucksvoll unterstreichen.
Die Außenbeschattung – sie ist auf jeden Fall die wirkungsvollste Variante – kann sowohl für Glasfronten als auch Dachverglasungen mit Jalousien, Rollos, Rollläden oder Markisen eingesetzt werden. Bei der Planung von Wintergärten sind die Eigenlast der Verglasung sowie der Druck
durch Wind und Schnee zu berücksichtigen. Bei der Bemessung der Spannweiten und Profildimensionen sind statische Kenntnisse nötig.
Konstruktionsarten
Wintergartenkonstruktionen aus Holz sind in Form und Gestaltung kaum Grenzen gesetzt und sie garantieren unter allen Materialien die beste Wärme- und Schalldämmung. Für Holz- und Alu-HolzAusführungen werden überwiegend Holzleimbinder (Brettschichthölzer) verwendet, da diese extrem tragfähig und gegen Verwerfungen und Verziehungen gefeit sind.
Aluminium hält auch ohne zusätzliche Maßnahmen Witterungseinflüssen stand, da die Profile eloxiert oder kunststoffbeschichtet werden. Das Leichtmetall hat sehr gute statische Eigenschaften, welche die Konstruktion von großen Verglasungen mit schmalen Stegen ermöglichen. Darüber hinaus ist Aluminium sehr pflegeleicht. Ein Nachteil sind seine geringen Schallschutzeigenschaften. Für eine wärmetechnisch einwandfreie Lösung müssen mehrere Aluminiumprofile durch isolierende Zwischenelemente aus Kunststoff verbunden werden.
Oft eingesetzt wird auch ein Materialmix aus Holz und Aluminium. Die Kombination aus einer tragenden Leimholzkonstruktion und einer Aluverblendung ist eine bereits im Fensterbau bewährte Lösung und verbindet die Vorteile der Witterungsfestigkeit und Pflegeleichtigkeit von außen mit der natürlichen Wohnlichkeit und Wärmedämmung des Holzes drinnen. Solche Verbundkonstruktionen gestatten auf viele Jahre hinaus höchsten Wohnkomfort zu jeder Jahreszeit.
Konstruktionen aus Kunststoffprofilen oder Eisen sind zwar noch am Markt, haben aufgrund der starken Positionierung von Holz und Metall inzwischen aber einen rückläufigen Stellenwert.
Carport & Garage
Ein Haus ohne Garage oder zumindest Carport ist heute mehr als selten. Hier alle Details zu den Bauarten, Materialien und Infos zu Garagentoren und Antrieben. Der große Überblick für Sie.
Früher oder später stellt sich jeder Häuslbauer die Frage: Brauche ich eine Garage oder reicht der Carport? Entscheidend sind neben dem vorhandenen Platz am Grundstück auch die persönlichen Anforderungen sowie der Preis. Alle Varianten des Autoabstellplatzes - von der gemauerten Garage über jene in Fertigteilbauweise bis hin zum Carport haben bestimmte Vor- und Nachteile, die wir hier näher beleuchten, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.
Gemauerte Garage: Sicher aber teuer Flexibel und individuell in Dimensionierung und Materialwahl ist die gemauerte Garage. Eindeutiger Vorteil: durch
die geschlossene Bauweise und das absperrbare Tor ist sie einbruchssicher, schützt das Auto vor sämtlichen Witterungen und lästigen Nagern. Aufgrund ihrer Größe kann sie außerdem als Lagerraum für Fahrräder, Gartengeräte u.v.m. verwendet werden. Größter Nachteil: sie ist die mit Abstand teuerste der hier vorgestellten Lösungen: 10.000 Euro mindestens sollten Sie für eine gemauerte Garage einrechnen. Bezüglich Größe und Form sollten bereits bei Baubeginn die gesetzlichen Rahmenbedingungen abgeklärt sein.
Fertigteilgarage: Günstig und genormt Sie wird aus Stahl oder Beton vorgefertigt und innerhalb weniger Stunden auf ein Fundament gebaut. Aufgrund moderner Fertigungs- und Veredelungstechniken bei der Herstellung sind kaum erkennbare optische Unterschiede zur massiven Ausführung gegeben. Die Vorteile: Fertigteilgaragen sind um bis zu 50 % günstiger als deren gemauerte Pendants (Fixpreis!), sie bieten zudem bei gleicher Größe mehr
Platz, da die Wände konstruktionsbedingt schmäler sind. Sie eignen sich besonders zum raschen Nachrüsten oder Erweitern, wenn beim Hausbau auf eine Garage verzichtet wurde oder die vorhandene Fertiggarage zu klein wird. Nachteil: Größe, Form, Materialien sind genormt und daher nicht individuell wähl- und anpassbar. Sie müssen also eventuell mehrere Händler abklappern und Angebote einholen, um zu Ihrer Wunschgarage zu kommen.
Carport: Riesen Auswahl, bedingt sicher Die Preis- und Qualitätsspannen sind beim Carport am größten. Der Selbermacher-Bausatz aus dem Baumarkt ist schon für unter 1.000 Euro zu haben, sieht aber meist auch so aus. Optisch wenig ansprechend, passt das Ergebnis nicht immer zum Stil des Hauses und wirkt eher störend. Hochwertiger sind die Modelle aus dem Fachhandel (ab 6.000 Euro). Sie werden aus langlebigen Materialien wie Lärchenholz oder Alu, Stahlträgern oder speziellen Verbundstoffen gefertigt. Die Konstruktionen sind mechanisch stark belastbar. Die Vorteile: sein verhältnismäßig niedriger Preis, der schnelle Aufbau, die große Modellvielfalt, sowie die hohe Anpassbarkeit an die Gegebenheiten des Grundstücks. Die offene Bauweise (nur Dach, einseitig bis dreiseitig geschlossen) ist Vor- und Nachteil zugleich. Schutz vor Schnee und Regen ist gegeben, vereiste Scheiben kommen beim Carport aber durchaus vor. Das Auto trocknet viel schneller, was Rost vorbeugt. Der größte Nachteil ist wohl der fehlende zusätzliche Schutz vor Diebstahl und lästigen Mardern.
Welches Tor soll es sein?
Unterschieden werden Tore nach deren Material, Technik und Öffnungsart. Je nach Dimensionierung der Garage, den baulichen Gegebenheiten, nach individuellen Nutzungsanforderungen und persönlichem Geschmack können Sie zwischen folgenden vier Torarten wählen:
Kipp- oder Schwingtor: Die Torfläche besteht aus einem nach oben öffnenden, einflügeligen Stahlelement, das durch seitlich angebrachte Hebelarme, ausschwenkend oder nicht ausschwenkend geöffnet wird. Vorteile: billigste Variante, die starre Torfläche kann individuell gestaltet werden. Nachteil: Vor der Garage braucht es durch das aufschwingende Tor viel Platz.
Sektionaltor: Der Name kommt von den Sektionen, aus denen diese Tore bestehen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind und seitlich mit Rollen über Schienen
laufen. Sektionaltore öffnen entweder nach oben oder nach einer Seite. Das Deckenlauftor läuft senkrecht nach oben, klappt die einzelnen Sektionen dann parallel zur Decke ab und wird in den Laufschienen der Decke entlang nach hinten geführt. Platzsparender als so schwebend geht es nicht. Beim Seitensektionaltor wird der Torflügel seitlich an eine Wand geführt. Die betroffene Seite der Garage muss also in entsprechendem Abstand immer frei bleiben. Sektionaltore können je nach Bedarf auch nur zum Teil geöffnet werden, etwa um das Fahrrad oder den Rasenmäher rauszuholen. Beim Deckensektionaltor bietet sich zudem die Möglichkeit, die oberen Sektionen zum Lüften extra zu öffnen. Was man auch oft sieht, sind einzelne, mit Spezialglas ausgestattete Elemente, die Tageslicht in die Garage lassen. Unser Tipp: Wenn Sie eine breitere Garage haben, empfiehlt sich eher das Seitensektionaltor, da dieses auf große Breiten einfach stabiler ist, als ein Tor mit quer angeordneten Lamellen. Die Gruppe der Sektionaltore ist übrigens die beliebteste, knapp 70 Prozent der österreichischen Garagenbesitzer entscheiden sich für ein Tor dieses Typs.
Rolltor: Wie die Sektionaltore auch bestehen Rolltore aus mehreren Profilen, die aber nicht der Wand bzw. Decke entlang geführt werden sondern - wie ein Rolladen - in einem Kasten über dem Garagensturz verschwinden. Man benötigt keine senkrechten, nur waagrechte Laufschienen, damit die einzelnen Elemente des Torflügels auf einer Welle aufgewickelt werden können. Rolltore sind also noch platzsparender als ihre Sektional-Pendants. Wichtig zu wissen: Für den Rollkasten muss entsprechender Platz in der Höhe der Garage eingeplant werden, ein Grund warum beim Modernisieren ein Rolltor nicht immer machbar ist.
Flügeltor: Es gibt sie ein- oder zweiflügelig und in vielen Materialien und Stilrichtungen. Gerade bei kleineren Garagen können durch die Drehöffnung Höhe und Breite komplett genutzt werden. Aber: Die Flügel brauchen viel Platz beim Öffnen und Schließen. Flügeltore spielen heute im privaten Einsatz eine sehr untergeordnete Rolle.
Und welches Material bevorzugen Sie?
Ein modernes Garagentor ist Teil der Fassade und passt sich in die Frontansicht Ihres Eigenheimes ein. Die Zeiten vom 08/15 Tor, das irgendwie immer und überall gleich aussieht, sind vorbei.
• Holz hat den Vor- und zugleich Nachteil, dass es ein lebendes Material ist, das - im Gegensatz zu Kunststoff
oder Metall - größeren Schutzes und aufwändigerer Pflege bedarf. Gegen Holzschädlinge und Blaufäule wird deshalb schon im Werk tiefenimprägniert. Der Torflügel wird auf eine selbsttragende Holzkonstruktion aufgebracht und bietet, ob lasiert, geölt, gebeizt oder mit einer RALFarbe lackiert, große optische Vielfalt. Wie andere der Witterung ausgesetzte Holzbauteile sollte es bauseitig in regelmäßigen Abständen (alle drei bis vier Jahre) mit einer Holzschutzlasur behandelt werden, um gegen Wind, Wetter und UV-Strahlung geschützt zu bleiben. Ein weiterer Vorzug von Massivholz ist seine hohe Wärmedämmfähigkeit. Massive Holztore sind nur bis zu bestimmten Größen bzw. Breiten realisierbar und nicht zuletzt deshalb sind Stahlträger mit Holzauflage immer mehr im Kommen. • Stahl bzw. Stahlblech ist ein sehr stabiles und entsprechend schweres Material, das von sich aus aber nicht korrosionsfrei ist. Garagentore aus Stahl werden daher auch verzinkt und beschichtet. Das äußerst langlebige und witterungsbeständige Ergebnis ist derzeit die beliebteste Variante bei Garagentoren, da dieses Material aufgrund seiner Optik und Haptik das perfekte, ästhetische Detail im puristischen Design moderner Architektur ist. Zudem müssen Stahlblechtore so gut wie nicht gepflegt werden. Besonders beliebt sind, wie bereits erwähnt Stahltore mit Holzauflage, da sie die optischen Vorteile von Holz mit der Stabilität des Stahl perfekt kombinieren. Auf eine Stahlgrundkonstruktion wird eine Holzauflage aufgebracht, die ganz individuell gestaltet werden kann. • Das Grundgerüst des Tores ist in den meisten Fällen Stahl, der Torflügel bzw. die Sektionen aus Stahlblech. Dieses Blech kann nun mit speziellen Materialien beschichtet werden. So bieten einige Hersteller spezielle Folien auf Kunststoffbasis, die in Optik und Farbe dem Sortiment gängiger Fenster- und Türenherstellern angepasst sind. Sie können hier also schlicht weiße Ausführungen genauso haben wie Holzdekore, die perfekt zu Ihren Fenstern passen. Die Oberfläche ist gegen Rost geschützt, äußerst witterungsbeständig, farbecht und pflegeleicht. Die spezielle Beschichtung hat zudem einen Nano-Effekt, der den Regen abperlen lässt. Kleinere Kratzer und Dellen lassen sich ohne Probleme ausbessern. Nachbehandelt muss nicht werden.
• Garagentore aus Aluminium sind leichter als Stahl- oder Holztore und werden daher bevorzugt als Sektional- oder Schwingtore eingesetzt. Sie rosten nicht und müssen, da
sie in der Regel bereits herstellerseitig lackiert sind, auch nicht nachbehandelt werden. Auch in Sachen Farbe und Oberflächengestaltung bieten diese Tore eine große Auswahl. Sie können auch ein Tor mit Aluauflage wählen. Basis ist hier zwar das Stahltor, die Oberfläche bildet jedoch eine pulverbeschichtete Aluplatte, die in jedem RAL-Ton erhältlich ist. Es gibt hier eine besonders große Auswahl an optischen Gestaltungsmöglichkeiten.
Kein Garagentor ohne Steuerung
Elektrisch und per Fernsteuerung ist heute Standard. Mit einem Handsender lässt sich das Tor bequem vom Auto aus öffnen, nicht nur bei Regen und in der Dunkelheit sehr praktisch. Gleichzeitig sorgt der Antrieb für erhöhten Schutz, da er das manuelle Aufschieben des Tores hemmt. Die Beleuchtung in der Garage und im Eingangsbereich ist natürlich an die Torsteuerung gekoppelt.
Ob Funkmodell mit Handsender oder programmierbar und selbstlernend: sämtliche Steuerungen müssen heute mit einer elektronischen Hinderniserkennung und Kraftbegrenzung ausgestattet sein. Zusätzlich können bei Bedarf noch mehr Sicherheitseinrichtungen wie Kontaktleisten oder Lichtschranken installiert werden. Das Tor stoppt sofort, wenn ein Gegenstand oder eine Person im Weg stehen.
Verletzungen wie eingeklemmte Finger oder schlimmeres, besonders bei spielenden, unachtsamen Kindern, können auf diese Weise vermieden werden. Auch deutlich sichtbare Warnlichter, die an die Hoftorantriebe gekoppelt werden, sind möglich. Noch ein Tipp: Wer keinen Stromanschluss oder einen besonders niedrigen Sturz in der Garage hat, konnte bislang nicht in den Genuss eines fernbedienbaren Garagentores kommen. Die Lösung: Der Motor wird direkt am Tor montiert und kein weiterer Platz unter der Garagendecke ist nötig. Die Stromversorgung des Antriebs erfolgt über ein Solarelement mit Laderegler auf dem Garagendach oder mit einem Wechselakku, der zum Aufladen einfach in Haus bzw. Wohnung mitgenommen wird.
Besonders einfach kann es übrigens für Fertiggaragen-Besitzer werden. Die Anbieter führen nicht nur verschiedenste Lösungen in Bezug auf Größe und Stil der Garagen an, sie kümmern sich zusätzlich auf Wunsch um das perfekte Garagentor sowie Steuerung und Antrieb, der den Anforderungen des künftigen Besitzers entspricht. Ein rundes Gesamtes, in dem mit Sicherheit jedes Detail zusammenpasst. Man spart sich durch eine solche All-in-one Lösung nicht nur eine Menge Recherche, Angebote einholen und Preise vergleichen. Man kann zudem auch ordentlich Kosten sparen und hat nur einen Ansprechpartner für sämtliche Probleme oder Fragen rund um die Garage.
Trockenbau
Neben rascher Montage, flexibler Gestaltung und der Erfüllung aller Anforderungen an Feuchtigkeits-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz steht der Trockenbau vor allem für große Zeitersparnis, da nichts trocknen muss.
Werden die Arbeiten an Wänden und Decken im Inneren eines Gebäudes ohne die Verwendung von Wasser (wie bei Beton und Mörtel üblich) durchgeführt, ist die Rede von Trockenbau. Die Unterkonstruktion besteht aus Holz oder Metall. Zur Verkleidung werden Ausbauplatten aus Gipskarton, Gipsfaser, Holz oder Holzwerkstoff verwendet. Auch Metall, Kunststoff oder Glas kommen infrage. Die Vorteile dieser Bauweise liegen auf der Hand:
• rasche Montage und geringes Gewicht, dadurch kurze Bauzeit
• flexible Gestaltung, dadurch flexible Raumteilung
• Anforderungen an Feuchtigkeits-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz werden durch entsprechende Konstruktionen erfüllt.
Massiver Trockenbau Aufgrund ihres geringen Gewichts, der guten Schallisolierung, der Brandbeständigkeit sowie des Wärmespeichervermögens sind Trennwände aus Porenbeton sehr beliebt. Sie eignen sich auch zum Hochziehen von Duschwänden, Wannenunterbauten etc. Der
maßgenaue Zuschnitt kann mit einer Handsäge vorgenommen werden und die Verlegung erfolgt mit einem schnell trocknenden Dünnbettmörtel.
Trennwände ohne tragende Funktion lassen sich auch mithilfe von Gipswandbauplatten errichten. Stabil und trotzdem leicht können die Wände völlig frei innerhalb des Grundrisses selbst auf schwimmendem Estrich verbaut werden. Sie werden nur mit Fugengips zusammengesetzt, wobei der Aufbau einer Unterkonstruktion nicht erforderlich ist. Verbunden werden die Einzelelemente durch ein Nut-Federprofil. Die genormten Platten (666 x 500 mm) ermöglichen einen raschen Baufortschritt. Mit Randdämmstreifen aus Bitumenfilz, Kork oder Mineralwolle werden sie mit den angrenzenden Bauteilen elastisch verbunden und dabei mechanisch und akustisch entkoppelt. Das ermöglicht auch bei späteren Änderungen einen raschen Rückbau. Gipswandbauplatten müssen nur verspachtelt werden, sodass die Plattenstärke von 60, 80 oder 100 mm gleichzeitig auch die jeweilige Wandstärke ist. Den Putz können Sie sich sparen, was wiederum Feuchteeintrag, Material, Zeit und Kosten spart. Die Plat-
ten können an jeder beliebigen Stelle geöffnet und durchbrochen werden, ohne dass eine Stützkonstruktion erforderlich wäre.
Leichtmaterialien
Die Metallprofile dieser Bausysteme sind optimal auf den Verwendungszweck abgestimmt, im Gegensatz zu Holz passgenau, maßhaltig und formstabil. Neben ihrem geringen Gewicht und dem langlebigen Korrosionsschutz (Verzinkung) haben sie bereits vorgestanzte Aussparungen für Elektroleitungen, Installationsund Wasserverrohrungen. Anstrich oder Tapete können sofort nach dem Aufstellen aufgebracht und die Wände schnell und einfach versetzt werden. Ein wichtiger Tipp gleich vorweg: Wenn Sie Gipskarton- oder Gipsfaserplatten selbst verlegen, bitte immer die Komponenten eines Systems verwenden. Und zur Verarbeitung: Beim ersten Spachtelgang werden die Fugen gefüllt und glatt abgezogen, eventuell wird ein Bewehrungsstreifen eingelegt. Nach dem Trocknen erfolgt dann ein weiterer Spachtelgang. Wieder trocknen, fein schleifen und ausmalen oder tapezieren – fertig!
• Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, auf den beidseitig eine Kartonlage aufgebracht wird. Diese stabilisiert die Platte und nimmt gleichzeitig Zug- und Biegekräfte auf. Spezielle Ausführungen für Feuchträume sind feuchtigkeitshemmend imprägniert und zur besseren Erkennung grün eingefärbt.
• Gipskarton-Feuerschutzplatten, die im Kern zur Verstärkung Glasseidenbündel enthalten, können
zur Ausbildung von feuerbeständigen Konstruktionen nach DIN 4102 herangezogen werden. Sie gibt es auch imprägniert. Die leichten Platten sind in Stärken zwischen 9 und 25 mm erhältlich, wirken feuchteregulierend und sind dimensionsstabil. Bei richtiger Verlegung sind sie vor allem in Verbindung mit Steinwolldämmstoffen gut schalldämmend. Das Material lässt sich nach dem Anritzen leicht brechen und ist für abgehängte Decken und als Trockenputz für vorgesetzte Wände geeignet. Auf Unterkonstruktionen aus Metall wird es mit selbstschneidenden Spezialschrauben befestigt, auf Wänden mit Ansatzbinder direkt verklebt und nach der fertigen Montage an den angefasten Stößen verspachtelt und glatt geschliffen.
• Gipsfaserplatten, ein Gemisch aus Gips und Zellulosefasern, haben im Gegensatz zu Gipskartonplatten keine Kartonschichten und weisen eckige Schnittkanten auf. Gipsfaserplatten sind aufgrund der homogenen Faserstruktur mechanisch belastbarer (ideal für Küchenwände). Sie kommen als Wand- und Deckenbekleidung, als Decklage von Unterdecken sowie für die Verkleidung von Montagewänden infrage. Gipsfaserplatten sind nicht brennbar und können auch in Feuchträumen eingesetzt werden.
• Holzweichfaserplatten bestehen aus zerspanten Holzabfällen, die, mit Leim vermischt, heiß verpresst werden. Erhältlich sind sie in weicher, mitteldichter und harter Ausführung. Im Ausbau sind vor-
wiegend weiche Ausführungen als Dämmstoff gebräuchlich. Die Verarbeitung erfolgt mit üblichen Holzwerkzeugen.
• OSB- oder Mehrschichtplatten bestehen aus richtungsorientierten Spänen (Oriented-Strand-Board), wobei die Späne lagenweise jeweils nach einer Richtung über Kreuz gestreut, dreischichtig verklebt und verpresst werden. Die Ausrichtung der Späne gibt auch die Richtung der Flexibilität vor, die durch ihre Dimensionierung (lang und schlank) größer ist als bei normalen Spanplatten.
Wandaufbauarten
Grundsätzlich werden Platten aus verschiedenen Werkstoffen auf leichte Unterkonstruktionen oder direkt an massive Bauteile montiert.
Unter Trockenputz versteht man die Verkleidung von Wandflächen mit Gipskartonplatten anstelle der herkömmlichen Putzverfahren. Gipskartonplatten in verschiedenen Ausführungen (z. B. imprägniert) oder Gipsfaserplatten werden mit Ansetzbinder, die punktförmig als Batzen auf die Platte aufgebracht werden, an der unverputzten Wand aufgestellt. Die Fugen werden mit Gewebestreifen abgedeckt und verspachtelt.
In der Ständerbauweise werden auf einem tragenden Gerüst aus Metallprofilen (C-Profile) beidseitig die Gipsplatten geschraubt. Der entstandene Hohlraum ist zur Verbesserung der Schall- und Wärmedämmung mit Dämmwolle gefüllt. Beliebt sind solche Wände zum Ausgleich von großen Wandunebenheiten und zur Verbesserung des Schall- und Wärmeschutzes. Je nach Bedarf werden
unterschiedliche Ausführungen verwendet, wobei sich die Auswahl der Beplankung und des Dämmstoffs nach den Vorgaben an Wärme-, Schall- oder Brandschutzanforderungen richtet. Um Installationen zu verbergen, kann die Vorsatzschale frei stehend ausgeführt werden, wodurch eine besonders große Schallschutzverbesserung erreicht wird.
Trockenbau-Zwischendecken
Soll ein größerer Abstand zur Rohdecke erzielt werden, gibt es unterschiedliche Methoden, die Decke niedriger zu setzen. Früher wurde in so einem Fall an den Wänden eine rundum laufende Rahmenkonstruktion gedübelt, auf die längs oder quer zum Raum Zwischenträger geschraubt wurden. Darauf wurden dann Nut-Feder-Elemente montiert, die die parallel dazu eingelegte Dämmung verdeckten und zuletzt die fertige Decke ergaben. Komplette Abhängesysteme von einem Hersteller erleichtern ein solches Vorhaben wesentlich. Montagesysteme werden für Metall- und Holzunterkonstruktionen angeboten. Gängig sind spezielle Drähte mit rechtwinklig gebogenen Befestigungsösen, die in ankerförmige Abhänger eingeschoben und mit einer Spannfeder justiert werden.
Sehr montagefreundlich sind auch die Noniusabhänger. Sie bestehen aus zwei ineinanderliegenden, gelochten U-Profilen mit unterschiedlichen Lochteilungen, die mit einem Splint verbunden werden und sehr präzise Höhenjustierungen erlauben. Bei Metallunterkonstruktionen setzt man als Grund- und Tragelemente CD-Profile ein.
Gipsfaser versus Gipskarton
Grundsätzlich bestehen die Trockenbaugipsplatten entweder aus Naturgips oder synthetischem REA-Gips. REA-Gips ist ein Abfallprodukt, das bei der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken entsteht – und zwar in großen Mengen. Gipsfaserplatten werden unter der Zugabe von Zellulosefasern (aus Altpapier) hergestellt, können aber auch Stahl- oder Glasfasern als verstärkende und feuerhemmende Elemente beinhalten. Der Gipskartonplatte werden zum Erreichen der Endfestigkeit keine Zellulosefasern zugesetzt, sondern sie wird mit Kraftpapier aus Altpapier gänzlich umschlossen. Feuchteschutz wird in beiden Fällen durch Imprägnierung mit Silikonverbindungen erreicht.
Ein weiterer Unterschied besteht bei der Verarbeitung der Platten. Die Gipskartonplatte wird mit einem Messer einseitig eingeritzt und an dieser Stelle gebrochen. Bei der Gipsfaserplatte muss diese Sollbruchstelle etwas stärker ausgeführt werden, da sie aufgrund ihrer verstärkenden Zellulosefasern nicht so leicht bricht und die Kanten etwas ausfransen. Die Befestigung erfolgt mit speziellen Trockenbauschrauben.
Die Decke muss aus Schallschutzgründen immer freischwingend sein, was bedeutet, dass die Beplankung die Wände nicht berühren darf. Sollen der Schall- und gleichzeitig der Wärmeschutz weiter verbessert werden, verlegt man zusätzliche Dämmstoffelemente im Deckenhohlraum. Wenn die darüber liegenden Räume nicht beheizt sind, ist eine Dampfbremse nötig. Sie wird entweder von unten an die Lattung getackert oder, wie bei Metallkonstruktionen der Fall, mit einem speziellen Doppelklebeband befestigt.
Zusätzlicher Schallschutz im Deckenbereich Auch die Akustik des Raums kann durch eine Zwischendecke in Trockenbauweise wesentlich verbessert wer-
den. Bei hoher Lärmentwicklung, vor allem in Kinderzimmern, Büros und Hobbyräumen, benötigt man zusätzliche Montageelemente, deren Eigenschaften von der Art des störenden Geräuschs abhängig sind.
In der Praxis sollte wenigstens eine der beiden gegenüberliegenden Raumflächen aus schallabsorbierenden Materialien sein, z. B. Holzboden/Akustikdecke oder schallharte Decke/Teppichboden. So können keine Mehrfachreflexionen entstehen. Die akustische Wirksamkeit hängt in erster Linie vom verwendeten Material ab. So werden für den Einsatz als Akustikdecken Elemente mit perforierter oder stark strukturierter Oberfläche erzeugt, die auf der Rückseite mit einem Dämmvlies versehen sind.
Giftfreier Innenausbau
Allergien, Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zu schweren Krankheiten. Gift- und Schadstoffe gibt es genug in unseren vier Wänden. Auf welche unbedenklichen Baumaterialien Sie setzen sollten, erfahren Sie hier.
Immer mehr Menschen, vor allem Kinder, reagieren allergisch auf Stoffe, deren gesundheitsgefährdende Wirkung bis vor einigen Jahren noch nicht einmal bekannt war. Kopfschmerzen, Übelkeit oder Hautirritationen haben ihre Ursache oft in Giftstoffen, die bei der Herstellung von Möbeln, Holzanstrichen, Wandfarben und Wohnraumtextilien verarbeitet werden. Der noch immer am häufigsten in heimischen Wohnungen und Häusern anzutreffende Schadstoff ist Formaldehyd. Es schwächt das Immunsystem und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Es kommt typischerweise in Holzwerk-
stoffen, Schäumen, Lacken, Farben, Versiegelungen und sogar in Textilien, Kosmetika und Spielzeug vor. Die österreichischen Grenzwerte für Formaldehyd wurden zwar gesenkt, in vielen billigen Ost- und Fernostimporten ist es aber nach wie vor in gesundheitsbeeinträchtigender Konzentration enthalten. Also lieber heimische Produkte kaufen und nicht an der falschen Stelle sparen!
Nachträgliche Freisetzung von Giften vermeiden Wer industriell gefertigte Holz- oder Metalloberflächenveredelungen abträgt
oder repariert, muss zu seinem eigenen Wohl beim Abbrennen oder Abschleifen – auch bei gleichzeitiger Absaugung –unbedingt eine Schutzmaske tragen. Wenn irgendwie möglich, sollten solche Arbeiten auch immer im Freien oder zumindest bei offenem Fenster durchgeführt werden. Kinder sind besonders empfindlich und sollten sich nicht in der Nähe der Arbeitsstätte aufhalten. Achtung! Auch beim Abbeizen lackierter Flächen wird häufig Gift freigesetzt!
Putze sind meist giftfrei
Für den Innenbereich eignen sich Produkte auf Kalk- und/oder Gipsbasis sowie Lehmputze, die keinerlei Giftstoffe aufweisen.
Die Verwendung von Kalkputz lässt sich in allen Kulturkreisen Jahrtausende
zurückverfolgen. Naturkalk ist absolut hygienisch und es besteht eine große Gestaltungsvielfalt – vom einfachen weißen Anstrich bis zur hochwertigen Ausmaltechnik. Entscheidend ist, dass keine chemischen Zuschläge wie Lösungsmittel, Konservierungsstoffe oder Weichmacher verwendet werden. Kalk weist alkalische Eigenschaften auf (hohen pH-Wert) und wirkt dadurch antiseptisch und vorbeugend gegen Schimmelbefall. Darüber hinaus fungieren Kalkputzoberflächen quasi als Raumluftfilter: Die diffusionsoffenen Poren des Putzes nehmen Schadstoffe und Belastungen wie Kohlendioxid und Schwefeldioxid auf und bauen sie ab. Auch überschüssige Feuchtigkeit wird der Luft entzogen und später wieder abgegeben. Kalkputz empfiehlt sich
besonders für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit, also Flure, Küchen, Bäder, Schlaf- und Kinderzimmer.
Gips ist ein in der Natur häufig vorkommendes Gestein, das als Sediment durch Ausfällung von verdunstetem Meerwasser vor ca. 285 bis 195 Millionen Jahren entstanden ist. Neben Lehm ist es das älteste Bindemittel und wurde bereits 9000 vor Christus in Kleinasien verwendet. Der Gipsputz zeichnet sich durch Schwindfreiheit und feuchtigkeitsregulierende Wirkung aus, darf aber eben wegen dieses Hygroskopieeffekts (= Wasserbindung aus der Luft) nur im normal belasteten Innenbereich, nicht aber für Nassräume verwendet werden.
Gips- und Gipskalkputze haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit und
Ausgleichsfeuchte und fühlen sich daher warm an. Der geringe Unterschied zwischen Wand- und Raumtemperatur bewirkt so eine behagliche Atmosphäre im Raum. Die geringe Oberflächenleitfähigkeit wiederum verhindert das statische Aufladen von Gipsputzen. Deshalb ziehen Gipsputze keinen Staub an. Sie sind nicht brennbar und gehören zur Baustoffklasse A. Zudem wird ein Teil des Wassers beim Erhärten des Gipses gebunden. Im Falle eines Brandes wird dieses Wasser freigesetzt und verbessert somit den Brandschutz.
Lehmputz ist als altbewährte Putzvariante auf gutem und gleichmäßig saugendem Ziegelmauerwerk gedacht. Im ökologischen Hausbau werden vermehrt solche wiederentdeckten Wandbaustoffe eingesetzt. Nach Auftrag als ein- oder mehrlagiger Handputz bzw. Maschinenputz ist für eine ausreichende Belüftung und schnelle Trocknung zu sorgen, um Schimmelbildung durch Mikroorganismen aus der Umgebungsluft zu vermeiden. Beim Anstrich ist zu beachten, dass er äußerst dampfdiffusionsoffen sein sollte, damit die feuchtigkeitsregulierende und schimmelhemmende Wirkung des Lehmputzes erhalten bleibt.
Dispersionsputz meint alle Wandbeschichtungen auf Basis einer Dispersion (ohne Kalk- oder Zementanteil) mit putzartigem Aussehen. Das Material wird verarbeitungsfertig in pastöser Form angeboten.
Der Buntsteinputz schließlich ist eine Variante des Dispersionsputzes (wässrig oder lösemittelhaltig), der bei der Gestaltung von Säulen, Pfeilern und exponierten Wänden Anwendung findet. Der Multicoloreffekt entsteht durch eingefärbte Quarzkörner bzw. natürlich
Kriterien ökologischer Produkte
Es ist eigentlich ganz einfach. Natürlich ist, was aus nachwachsenden Rohstoffen auf pflanzlicher und/oder mineralischer Basis hergestellt wird. Und zwar so schonend wie möglich. Doch es gibt schwarze Schafe. Hersteller, die ihre Farben trotz großer Anteile petrochemischer Inhaltsstoffe als „Naturfarben“ bezeichnen, erkennen Sie oft schon am Einsatz von Isoaliphaten oder an der verschleierten Deklaration der Inhaltsstoffe.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, lesen Sie sich also die Zusammensetzung des jeweiligen Produkts genau durch. Tauchen Schlagwörter wie Isoaliphate oder Isoparaffine am Etikett auf, handelt es sich mit Sicherheit um keine Naturfarbe, egal was vorne draufsteht. Diese petrochemischen, also auf Erdöl basierenden Bestandteile lassen sich nicht wieder in den natürlichen Kreislauf zurückführen. Hersteller echter natürlicher Farben setzen auf die Pflanzenwelt. Aus Stängeln wird Zellulose gewonnen, aus Blättern Farbstoffe, Wachse von Blattoberflächen, Fette und Eiweiße aus Früchten und Duftstoffe genauso wie Harze aus Blüten.
gefärbte Kieselsteine. Aufgetragen wird der Putz mit einer Glättkelle.
Wie giftfrei sind Wandfarben? Kalkfarben bestehen aus verdünnter Kalklauge und werden als Pulver oder pastös eingesumpft angeboten. Sie ergeben sehr schöne, leicht raue Oberflächen im Innen- und Außenbereich, sind dauerhaft und unempfindlich gegen Feuchtigkeit und wirken desinfizierend und pilzhemmend.
Silikatfarben sind weder wasserlöslich noch wasserverdünnbar, da sie Wasserglas enthalten, das gleichzeitig als Verdünnung und Bindemittel wirkt. Sie sind extrem diffusionsoffen, schimmelhemmend und waschfest. Die einzelnen Komponenten werden erst kurz vor der Verarbeitung der Farben angemischt. Sämtliche Wandfarben von namhaften Herstellern aus dem europäischen Raum enthalten keine giftigen
Lösungsmittel und sind daher als unbedenklich einzustufen.
Zementfarben bestehen aus Weißzement und Kalk und ergeben wie Kalkfarben wetterbeständige, wasserdampfdurchlässige Anstriche. Sie können auch auf ständig feuchten Untergründen eingesetzt werden, sind aber eher spröde und neigen zu Rissbildung.
Leimfarben haben ihren Namen vom verwendeten Bindemittel, das aus pflanzlichem Stärke- oder Zelluloseleim besteht. Sie sind in Pulverform, als pastöser Nassleim oder bereits streichfertig erhältlich, optimal für den Wohnbereich geeignet und enthalten ausschließlich ungiftige, organische Stoffe.
Dispersionen sind sowohl farblos als auch in allen Farbtönen erhältlich und auf praktisch allen Untergründen anzuwenden. Der Bindemittelanteil legt fest, ob die Farbe für den Außen- oder
den Innenbereich geeignet ist (über 20 Prozent vol. für den Außenbereich). Kunststoffdispersionen können die Diffusion der Wand stark einschränken. Latexwandfarbe ist gut geeignet für den Anstrich von Räumen mit hohem Reinigungsbedarf und verfügt über den sogenannten Lotuseffekt, der Wasser wie von Zauberhand abperlen lässt. Original Latexwandfarben basieren auf der Milch des Kautschukbaums. Aufgrund ihrer kostspieligen Herstellung und der wertvollen Rohstoffe ist Latexwandfarbe allerdings sehr teuer. Ersatzweise wird auch Latexdispersionsfarbe angeboten. Sie enthält hohe Kunstharzanteile als Bindemittel, ist funktionell wie original Latexfarbe, enthält allerdings kein Latex mehr. Sie ist wesentlich günstiger und lässt sich in ihrer Beschaffenheit flexibler variieren. Original Latexfarbe ist äußerst strapazierfähig und vor allem für Flächen gedacht, die geputzt und gescheuert werden müssen. Sie ist allerdings nicht atmungsaktiv und wasserundurchlässig. Außerdem ist Latexfarbe nicht überstreichbar. Bei Latexdispersionsfarben wurden diese Nachteile minimiert.
Magnetfarbe enthält Eisenstaub, wird als Grundierung für Wände, aber auch Holz usw. eingesetzt und individuell übermalt. Sie verleiht jeder Oberfläche magnetische Eigenschaften. Die Magnetkraft ist nicht so stark wie bei einer metallischen Oberfläche, dennoch sind die Ergebnisse erstaunlich: Ein einzelner 29-mm-Neodym-Magnet hält bis zu 20 Bögen A4-Kopierpapier!
Achtung bei Lacken!
Nicht alles, was als Lack „geeignet für Innenräume“ definiert ist, ist auch schadstofffrei. Der Giftigkeitsgrad der Inhaltsstoffe, Lösungs- und Bindemit-
tel hängt davon ab, ob die Produkte wasserlöslich, wasserverdünnbar oder lösemittelhaltig sind. „Wasserlöslich“ heißt leider auch nicht automatisch „schadstofffrei“. Für den Endverbraucher werden, von wenigen Ausnahmen (z. B. Bootslack) abgesehen, nur wasserlösliche Lacke angeboten. Gewerbe und Industrie arbeiten nach wie vor mit Chemiebomben. Auf Holzschutzmittel können Sie in Innenräumen generell verzichten und zur Pflege natürliches Bienenwachs oder Öl verwenden.
Leime & Kleber
„Kleber“ ist der Überbegriff für alle Klebestoffe. Nach DIN 16920 vom Juni 1981 handelt es sich dabei um nicht metallische Stoffe, die zu verbindende Teile durch Adhäsion (Flächenhaftung) und Kohäsion (innere Festigkeit) dauerhaft verbinden. Am Bau werden vor allem die folgenden Kleber und Leime eingesetzt:
Synthesekautschuk mit mehr als 65 Prozent Lösemittelgehalt, lösemittelhaltige Kunstharze oder Naturharzklebstoffe mit 20 Prozent Lösemittelgehalt, lösemittelarme oder lösemittelfreie Dispersionsklebstoffe, Reaktionsklebstoffe, die auf Basis von Epoxiden und Polyurethan erzeugt werden, keine Lösemittel enthalten, aber zum Teil bedenkliche Härterchemikalien, sowie unbedenkliche Tapetenkleister auf Zellulose- oder Stärkebasis. Die gesundheitliche Bedenklichkeit von Klebstoffen hängt vorwiegend vom Gehalt an Lösemittel, aber auch von anderen Grundstoffen ab. Diese geben während der Verarbeitung und dem Abbinden flüchtige organische Verbindungen ab. Sind Klebstoffe einmal trocken und ausgehärtet, sind sie in der Regel nicht mehr giftig. Vorsicht ist also hauptsächlich während der Verarbeitung geboten.
Reaktionsklebstoffe setzen reaktionsfähige giftige Moleküle, sogenannte Monomere frei, die über die Atemwege und auch über die Haut aufgenommen werden. Beim Verarbeiten von Klebern müssen die vom Hersteller empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden! Markenprodukte mit genauer Angabe der Inhaltsstoffe sind empfehlenswert. Um gesundheitliche Folgen zu minimieren, sollten lösemittelfreie, zumindest lösemittelarme Dispersionskleber, bei denen die Grundstoffe in Wasser gelöst sind, oder Klebstoffe auf Basis von Naturprodukten wie Stärke, Kasein, Naturkautschuk und Terpentinöl verwendet werden.
Alpha-Silan-Klebstoffe sind hochelastisch und überstreichbar. AlphaSilane eignen sich unter anderem zur Herstellung rasch aushärtender isocyanatfreier Bau- und Montageschäume, sie finden sich aber auch in kratzfesten Lacken sowie in zinnfreien Silikondichtstoffen und werden etwa als hochtransparente Glasabdichtungen eingesetzt.
Darauf sollten Sie achten!
Auf Inhaltsangaben und Gütesiegel können Sie sich verlassen: Hochwertige Produkte sind weniger bis gar nicht schadstoffbelastet; je billiger aber, desto gefährlicher. Es ist sehr sinnvoll, immer die Inhaltsstoffe nachzulesen und die Anwendungshinweise vom Hersteller genau zu befolgen. Umweltsiegel können helfen, die geeigneten Produkte im Regal zu finden.
Aufbau der Fußböden
Rohdecke, Funktionsschicht, Tragschicht bzw. Estrich, eventuell eine Schüttung und schließlich der Bodenbelag. Nur ein korrekter Aufbau sorgt für einen schall- und wärmegedämmten, stabilen Boden.
Die Funktionsschicht erfüllt, wie der Name schon sagt, eine Funktion. Dazu zählen etwa Fußbodenheizung oder -kühlung. Die Tragschicht nimmt statische und dynamische Kräfte auf und leitet sie an den Untergrund ab.
Der Estrich muss in Druckfestigkeit, Verschleißwiderstand, Oberflächenhärte, chemischer Beständigkeit, Schwinden und Quellen sowie dem Trittschallmaß der EN 13813:2002 entsprechen. Aufgebracht werden kann er monolithisch als Verbundestrich oder schwimmend ohne Verbund mit dem Untergrund. Flächenbelastbare Dämmmatten oder -platten entkoppeln den Estrich von der tragenden Deckenkonstruktion und sorgen so für Trittschall oder Wärmeschutz. Eine Bewehrung verhindert auf hohen Dämmschichten das Reißen oder Brechen des Estrichs. Neben den genormten Estricharten Zementestrich, Kalziumsulfatestrich (Anhydrid), Magnesiaestrich, Gussasphaltestrich und Kunstharzestrich gibt es nicht genormte Alternativen wie Trockenestrich oder Hohlraumböden. Zu den Estrichen, die direkt als Oberfläche dienen können, zählen z. B. Hartstoffestriche, Steinholzestriche und der Terrazzo.
Schüttungen, die den Boden auf die notwendige Höhe bringen, sind mineralisch oder aus nachwachsenden Rohstoffen. Die mineralischen Schüttungen – Blähton, Glasschaumgranulat, Perlit und Vermiculit – sind einfach verarbeitbar, belastbar, robust und verrottungsfest. Die Gruppe der „nachwachsenden“ Schüttungsmaterialien umfasst Hanf, Kork und Zellulose. Die Stärke solcher Materialien liegt im Sanierungsbereich, viele dieser Produkte werden aber auch im Neubau erfolgreich angewendet und haben sich seit Jahrzehnten bewährt.
Das gilt vor allem für Schüttungen aus mineralischen Stoffen, die sich neben ihrer einfachen Verarbeitbarkeit auch in ihrer Belastbarkeit, Robustheit und Verrottungsfestigkeit auszeichnen.
Mineralische Schüttungen
Blähton besteht aus einem kugelförmigen Granulat aus gemahlenem Ton, der bei 1200 °C gebrannt wird. Dabei verbrennen seine organischen Bestandteile und bilden Luftkammern, die sich aufblähen. Mit Zement gebunden, werden aus Blähton auch Mauersteine, Massivelemente, Fertigtreppen oder stockhohe Wände geformt. Blähton ist frostsicher, feuchtigkeitsbeständig, atmungsaktiv und besitzt hervorragende Wärmespeichereigenschaften. Als Schüttung und Verfüllung ist Blähton eine bauphysikalisch einwandfreie Lösung für Hohlräume, da er durch Einblasen auch noch den unzugänglichsten Winkel erreicht. Angeboten wird er als rundes Korn oder als Mischung mit gebrochenen Brocken. Durch die vielseitige Anwendbarkeit ist Blähton als Drainageverfüllung im Fundamentbereich, als Wärmedämmschüttung gegen Erdreich, als Fehlbodenschüttung, zwischen Lagerhölzern oder zur losen Gewölbeauffüllung verwendbar. Bei Überfüllung kann das Material ebenso schnell entfernt werden, wie es eingebracht wurde.
Glasschaumgranulat ist ebenfalls Wärmedämmstoff und Leichtschüttmaterial in einem Produkt. Es zeichnet sich besonders durch leichte Verarbeitbarkeit, gute Wärmedämmung und durch ausgezeichnete Tragfähigkeit aus. Es leitet Wasser gut ab, ist feuerfest, schalldämmend, zu 100 Prozent wiederverwertbar und wird häufig auch
zur Bodensanierung nicht unterkellerter Altbauten eingesetzt. Das mit den unterschiedlichsten Produktbezeichnungen vertriebene Produkt ist ein mineralischer Dämm- und Leichtbaustoff, der aus recyceltem Glas hergestellt wird. Dieses Material ist wärmedämmend, stabilisierend und ermöglicht somit ein wärmebrückenfreies Bauen.
Perlit ist ein aus dem gleichnamigen, glasartigen Vulkangestein bestehender Dämmstoff. Als anorganischer und neutraler Stoff kann es weder verrotten noch von biologischen Substanzen befallen werden. Perlite können somit nicht von Schimmelpilzen oder Mikroorganismen befallen und daher dauerhaft eingesetzt und wiederverwendet werden. Perlite eignen sich auch als Schüttung für Hohlraumfüllungen, z. B. zweischaligem Mauerwerk, oder für Ausgleichsschüttungen unter Trockenestrich. Das Material ist nicht brennbar und ungeziefersicher. Wegen dieser positiven Eigenschaften werden auch Hohlkammerziegel angeboten, deren Luftkammern zur Steigerung der Wärmedämmung mit Perlit gefüllt sind.
Vermiculit, auch Blähglimmer, ist ein Aluminium-Eisen-Magnesium-Silikat aus Unterwasservulkanen. Durch plötzliches Erhitzen auf 800 bis 1000 °C entweicht das Kristallwasser explosionsartig als Wasserdampf und treibt die blättrige Struktur auseinander. Dadurch werden die Kristallschichten derart voneinander gelöst, dass sich die ursprünglich festen und flachen Kristalle zu langen wurmartigen (vermiculus, lat. – das Würmchen) Teilchen ausdehnen. Vermiculit hat die Eigenschaft, faserfrei, nicht brennbar und mit über 1200 °C hoch feuerfest zu sein. Als Dämmstoff, z. B. als Schüttung für Decken, Böden und Wände, weist Vermiculit gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften sowie stark wasserbindende Fähigkeiten auf. Es ist sowohl geruchsneutral als auch gesundheitlich unbedenklich und wird als Zuschlag für Putze und Farben verwendet.
Nachwachsende Schüttmaterialien
Aufgrund ihrer Langlebigkeit, medizinischen Unbedenklichkeit und Schädlingsresistenz sind Hanffasern als Dämmstoff gut geeignet. Hanf liefert die robusteste natürlich vorkommende Faser und kann bis zu 30 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Die Hanf-Leichtlehm-Schüttung ist ein stabiles, leichtes, sehr gut dämmendes Schüttmaterial und kann überall dort eingesetzt werden, wo Hohlräume thermisch und akustisch gedämmt werden sollen.
Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, deren wichtigste Anbaugebiete in Portugal und Spanien liegen. Der Rohkork wird alle neun bis zwölf Jahre von den Bäumen geschält, getrocknet und in Druckbehältern mit Wasserdampf erhitzt. Dabei dehnt er
sich aus und wird durch die eigenen Harze gebunden. Kork wird u. a. als Anschüttung für Fußböden, Wärmedämmestriche und Dachschrägen verwendet, wobei sich sein guter Wärmedämmwert mit der hohen Wärmespeicherfähigkeit vereint. Kork bindet etwa zehnmal mehr Wärme als eine Mineralwolledämmung und ist gegen die meisten Insekten resistent. Er zieht keine Feuchtigkeit, ist formstabil und eignet sich dadurch in Kombination mit Trasskalk bestens als Wärmedämmestrich.
Mit rund 10 Prozent Borsalz durchmischt, brandbeständig und resistent
gegen Ungeziefer, wird für Zellulose fein zerfasertes Altpapier verarbeitet. So ist dieser leichte, flockige Dämmstoff –mittels Luftdruck eingeblasen oder lose aufgeschüttet – bestens geeignet für Hohlraumdämmungen im Trockenbereich. Durch die gute Winddichtheit können zusätzliche Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Dämmungen erzielt werden. Außerdem schafft Zellulose wegen ihrer feuchtigkeitsregulierenden Wirkung ein ausgeglichenes Raumklima.
Estrich
Estriche sind auf einem vorbereiteten Untergrund aufgebrachte Bauteilschichten auf einer mineralischen Basis. Laut der EN 13813:2002 muss ein Estrich verschiedenen Anforderungen standhalten. Entscheidend sind seine Druckfestigkeit, der Verschleißwiderstand, die Oberflächenhärte, die chemische Beständigkeit, das Schwinden und Quellen sowie das Trittschallmaß.
Estrich kann monolithisch als Verbundestrich oder schwimmend ohne Verbund mit dem Untergrund herstellt
Estrich-Beschüttungen
• getrockneter Hüttenbims, Körnung 0 bis 4 mm bis 2 cm Schichtdicke, Körnung 0 bis 10 mm über 2 bis 3 cm Schichtdicke, Körnung 0 bis 20 mm bei Schichtdicken über 3 cm
• Hochofengranulat
• Splitt, Körnung 4 bis 8 mm
• Splitt, zementgebunden
• Blähton, zementgebunden
• Grob- und Feinsand
werden. Flächenbelastbare Dämmmatten oder -platten entkoppeln den Estrich von der tragenden Deckenkonstruktion und sorgen so für Trittschall oder Wärmeschutz. Eine Bewehrung verhindert auf hohen Dämmschichten das Reißen oder Brechen des Estrichs.
Verbundestriche haben eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Untergrund (Rohdecke). Damit es nicht zu Rissbildungen kommt, muss der Betonuntergrund in der entsprechenden Güte ausgeführt sein. Zur kraftschlüssigen Verbindung darf die Untergrundoberfläche nicht glatt sein. Gefälle müssen als eigene Gefällebetonschicht unterhalb des Verbundestrichs ausgeführt werden. Verbundestriche werden vorwiegend in Haustechnikbereichen (Heizkeller, Garagen), bzw. in Bereichen ausgeführt, in denen keine Anforderungen betreffend Schall- und Wärmeschutz bestehen.
Gleitestriche sind Estriche, die als Trennung zum Untergrund eine zweilagige Gleitschicht eingebaut haben. Sie werden ebenfalls vorwiegend in Haustechnikbereichen, z. B. Heizkeller, Garagen, bzw. in Bereichen ausgeführt, in denen keine Anforderungen betreffend Schall- und Wärmeschutz bestehen. Als Gleitschichten können folgende Materialien verwendet werden:
• Kunststofffolien, mind. 0,1 mm dick
• Bitumenpappe
• Rohglasvlies, mindestens 150 g/m2
• Dampfsperrfolie aus Polyäthylen, mind. 0,2 mm dick, Stöße und Überlappungen müssen z. B. mit Doppelklebeband verklebt werden.
Schwimmende Estriche werden dort eingebaut, wo besondere Schall- und Wärmeschutzanforderungen gelten. Sie dürfen an keiner Stelle eine kraftschlüssige Verbindung zum Gebäude oder zu
mit dem Gebäude verbundenen Einbauteilen besitzen. Dazu werden im Randbereich und bei allen den Estrich durchdringenden Bauteilen wie Heizungsrohren entsprechende Randstreifen eingelegt. Der schwimmende Estrich besteht aus Schüttung (falls erforderlich), Dämmung, Trennschicht und Estrich.
Beschüttungen sind nötig, wo der Untergrund uneben ist und Haustechnikleitungen auf der Rohdecke verlegt werden. Oft wird, weil billiger, eine zu geringe Beschüttungshöhe angenommen, wodurch Leitungen insbesondere in Kreuzungsbereichen nicht mehr überdeckt werden können. Die Folge: geringere Dämmung oder geringere Estrichdicke.
Bei Heizestrichen werden in den Aufbau Heizmedien, z. B. Heizungsrohre oder Heizungsdrähte, eingebaut. Die Estriche müssen entsprechend der Medienlage dicker ausgeführt werden. Wegen der wärmebedingten größeren Dehnungen müssen die Randstreifen dicker ausgeführt und die Estrichfeldgrößen kleiner angelegt werden. Die Heizrohre können in einer profilierten Dämmung, im Estrich oder in einem eigenen Schutzestrich auf der Dämmung unterhalb des Estrichs liegen. Die Zusammenarbeit von Estrichleger und Heizungsmonteur muss bezüglich des Ablaufs und der Abstimmung gesondert festgelegt werden.
Tragfähigkeit & Gefälle
Die Tragfähigkeit des Estrichs ist abhängig von seiner Güte, der Steifheit der Dämmung, der Estrichdicke und der Funktion. Schwimmende Estriche müssen immer eine gleichbleibende Dicke haben. Gefälle sind daher mittels Gefällebeton auf dem Untergrund auszubilden oder der Untergrund besitzt bereits ein Gefälle.
Finish für den Estrich
Spachteln, Imprägnieren, Versiegeln oder Abschleifen. Die Möglichkeiten, Estrichoberflächen für weitere Nutzung zu behandeln, sind vielfältig. Der Überblick.
Meist ist der Estrich nur Basis für den darauf folgenden Bodenbelag. Möchten oder müssen Sie seine Oberfläche behandeln, haben Sie dafür mehrere Möglichkeiten. Wichtig kann dies sein, wenn der Estrich beschädigt ist (etwa durch das Entfernen alter Bodenbeläge) oder um ihn vor Absandung zu schützen, welche durch die mechanische Beanspruchung die Estrichoberfläche eintreten kann. Hier die gängigsten Methoden.
Spachteln
Gespachtelt wird aus verschiedenen Gründen. Haben Sie zum Beispiel einen alten Bodenbelag entfernt, kann es dabei zu Beschädigungen vom Estrich oder zu Rückständen am Untergrund gekommen sein. Diese gilt es auszugleichen bzw. zu reparieren, um eine gute Basis für den neuen Bodenbelag zu schaffen.
Für die Verlegung neuer Beläge, zum Beispiel von Fliesen im Dünnbett, muss der Untergrund eben sein. Alte Estriche weisen aber oft Unebenheiten, Risse und Dellen auf. Mittels Spachtelung wird der Untergrund plan. Besonders wichtig ist die richtige Materialwahl: Die Bestandteile der Spachtelmasse müssen so beschaffen sein, dass sie weder dem Estrich noch den Bodenbelägen schaden. Außerdem müssen die einzelnen Komponenten zusammenpassen.
Versiegeln
Zum Schutz der Estrichoberfläche kann auch versiegelt werden. Die Versiegelungen können Ein- oder Mehrkomponenten-Kunststoffprodukte, Kunstharz-
beschichtungen oder Epoxidharz-Versiegelungen sein. Durch die Versiegelungen können die Oberflächen verfestigt, ölbeständig oder säurebeständig ausgeführt werden. Wurde die Estrichversiegelung fachgerecht aufgebracht, ist sie über mehrere Jahre haltbar. Bei hoher mechanischer Belastung sollte aber nach spätestens fünf Jahren neu versiegelt werden.
Imprägnieren
Eine Imprägnierung bzw. Tiefenimprägnierung aus Epoxidharz verfestigt Estrichflächen und macht sie verschleißfest, staubfrei. Zudem kann sie vor Benzin-, Öl- und Tausalzeinwirkungen schützen. Die Imprägnierung dringt in den Untergrund ein, wirkt kapillarverengend und schließt Haarrisse. Je höher die Eindringtiefe, desto dauerhafter ist die Imprägnierung. Achtung: Ist der Untergrund unterschiedlich saugfähig, kann es zu Schattierungen kommen. Um den Schattierungen entgegenzuwirken, können der Imprägnierung auch Farbpigmente zugesetzt werden, die aber die Tiefenwirkung aufheben können. Unter UV-Licht kann sich die Imprägnierung verfärben.
Schleifen
In kurzen Worten: Wenn Sie Ihren Estrich abschleifen, wird die Oberfläche glatt. Werden Zusatzmittel beigegeben, kann auch eine öldichte Oberfläche hergestellt werden. Ein wunderbarer Nebeneffekt: Durch die intensive Oberflächenbehandlung werden die Querschnitte der Steine sichtbar und was am Ende herauskommt, ist nicht selten ein Boden, der an Terrazzo erinnert.
Bodenbeläge im Überblick
Holz, Stein, Kunststoff oder Textil – welcher Bodenbelag soll es werden? Wir haben für Sie den kompakten Überblick über die gängigsten Materialien und ihre wichtigsten Eigenschaften.
Was ist ausschlaggebend für die Wahl des Bodenbelags? Natürlich: Optik und Design sind wichtig, doch niemandem ist gedient, wenn der schönste Belag binnen kurzer Zeit unansehnlich geworden ist. Lange Haltbarkeit, hohe Widerstandsfähigkeit, leichte Pflege und möglichst keine zu raschen Abnutzungserscheinungen spielen daher – je nach Einsatzraum – auch eine große Rolle.
Holz und Laminat Holzbeläge sind die wohl beliebteste Variante für den Boden. Laminat ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch sehr pflegeleicht. Auf die Wahl von günstigen Modellen sollten Sie aber verzichten, da diese besonders anfällig für Kratzer, Dellen und verschiedenste Abnutzungsspuren sind. Laminatböden gibt es in den unterschiedlichsten Optiken, Holznachbildungen, Farben und Musterungen. Aufgebaut ist dieser Bodenbelag immer aus mehreren Schichten, wobei die oberste durchaus auch aus Massivholz bestehen kann. Laminat ist sehr strapazierfähig, verändert seine Optik kaum und ist einfach und schnell zu verlegen.
Der gute alte Bretterboden, früher grob geschnitten und kaum begradigt, billig und wenig ansehnlich, aber über Generationen hinweg nahezu unzerstörbar, ist beliebt wie nie. Maschinell geschnitten, gehobelt, gefast und mit Nut und Feder versehen, wird er – von geschliffen über gebürstet bis hin zu poliert – fast jedem Raumzweck gerecht. Da er bei sorgfältiger Pflege nur alle paar Jahre einmal nachgeschliffen und oberflächenbehandelt werden muss, ist er neben seiner positiven Energiequalität auch ein Segen für den landesweiten Holzbestand. Natürlich sollte man bei der Holzwahl aber zu heimischen Arten greifen und aus ökologischen Gründen auf Tropenhölzer verzichten.
Ein Dauerbrenner auf unseren Böden ist das Parkett. Mittels geleimter Nut-und-Feder-Verbindung werden die Naturholzriemen zu den unterschiedlichsten Mustern (Einfach-/Doppelfischgrät, Dreifachzopf, Ein-/Mehrblatt, Würfelfelder, Flechtmuster) verlegt. Traditionelle Variante ist das massive, genagelte Parkett, bei dem die Holzriemen einzeln auf eine Unterkonstruktion genagelt werden. Diese Variante wird auch
Dielen- oder Schiffparkett genannt. Kostengünstiger ist das Fertigparkett, das vorwiegend in zwei Produktionstypen angeboten wird. Einmal als Massivparkett, bei dem die Trägerschicht aus billigerem Massivholz, aber mit einer hochwertigen und hoch belastbaren Nutzschicht aus Naturholz versehen ist. Zum anderen als Nicht-Massivparkett, das mit einer MDF (mitteldichte Faserplatte) oder einer HDF (hochdichte Faserplatte) als Trägerschicht sowie einem Holzfurnier als Nutzschicht und Gegenzug ausgestattet ist. Massivparkett wird oft naturbelassen oder bereits geschliffen, geölt, gewachst oder versiegelt angeboten. Die Klicksysteme müssen nicht mehr verklebt, sondern können schwimmend verlegt werden. Eine Trittschallschutzmatte als Unterlage ist dabei allerdings dringend zu empfehlen.
Als hölzernes Highlight präsentiert sich Furnierparkett, das das Feeling des Holzbodens mit der Robustheit eines Laminatbodens kombiniert. In der Herstellung wird Edelholzfurnier mit speziellen Harzen getränkt und auf einem wasserresistenten HDF-Träger permanent verklebt. Die extrem abriebfeste, mehrfach beschichtete Oberfläche wird zusätzlich durch Keramikpartikel gehärtet und erreicht auf diese Weise die höchste Belastungsklasse (33). Während die Nutzschicht bei herkömmlichem Fertigparkett etwa 4 mm beträgt und nachschleifbar
ist, beträgt die Edelholzschicht beim Furnierparkett nur 0,6 mm und kann nicht mehr nachgeschliffen werden. Aufgrund der Durchdringung mit Harz ist das auch nicht nötig.
Furnierparkett wird auch in Hochkantoptik angeboten, ist dank Klicksystem schwimmend zu verlegen und wegen der geringen Aufbauhöhe nicht nur für Fußbodenheizungen, sondern auch für Renovierungsarbeiten bestens geeignet. Im Gegensatz zu (selbst hochwertigem) Laminat ist ein massiver Dielenboden oder Echtholzparkett empfindlich teurer. Doch seine Vorzüge sind bestechend: Von der Langlebigkeit des Bodens bis zur Möglichkeit, kleinere Blessuren wie Kratzer schnell und einfach durch Abschleifen der obersten Schicht zu entfernen, ohne den ganzen Belag austauschen zu müssen.
Textile Beläge
Teppichböden bringen Farbe und Gemütlichkeit in den Raum. Zu den textilen Bodenbelägen zählen Naturfaserteppiche, Sisalbeläge, Kunstfaserteppiche und auch Wollvarianten. Wolle hat in der Gruppe der Naturfaserböden eine hohe Akzeptanz. Die Teppiche sind wärmedämmend, raumklimaregulierend, haltbar und ökologisch unbedenklich, ja, empfehlenswert. Trotzdem sollten empfindliche Menschen prüfen, ob eine Allergieneigung gegen Tierhaare besteht.
Noch sind sie Exoten
Durch Weiterentwicklung, Kombination und auch Zweckentfremdung nehmen Zahl und Vielfalt der Bodenbeläge zu. So etwa Industriebodenbeschichtungen (z. B. PUR, Epoxidharz oder Bodenspachtelmasse) oder Sichtbeton. Eher selten eingesetzt werden Böden mit Metallkomponenten wie edelstahlbeschichtete Fliesen, Verbundplatten mit Aluober fläche oder Betonplatten mit eingearbeiteten Metallfäden – der Fantasie und Kreativität sind heute keine Grenzen mehr gesetzt. Vielleicht wagen auch Sie etwas ganz Neues?
Unser Tipp zum Thema Textilien am Boden: Wählen Sie keine zu hellen Farben, besonders in Räumen, wo Sie sich oft aufgehalten; grobmaschige Varianten sind schwieriger zu reinigen und ganz generell sollten Sie bei der Wahl des Belages auf schadstofffreie und ökologische Varianten setzen.
Elastische Beläge
Natur- und Synthesekautschuk, Linoleum, PVC, Vinyl und Kork sind besonders strapazierfähig und pflegeleicht. Sie können in Bahnen oder in Form von Fliesen verlegt werden. Linoleum ist ein ökologischer Bodenbelag aus nachwachsenden Rohstoffen. Die sogenannte Linoleumzementmasse aus Leinöl, Sojaöl und Tallöl sowie Naturharze aus Kreide, Kork, Holz- und Kalksteinmehl werden unter hohem Druck auf einen Juterücken gepresst und einem ungefähr dreiwöchigen Reifungsprozess unterzogen. Kautschuk wird aus den Säften des Gummibaums gewonnen.
Eine andere, interessante Anwendung findet Linoleum übrigens auch als
Beschichtung auf Möbeloberflächen. Am besten erkundigen Sie sich in Fachgeschäften oder im Internetfachhandel nach dem sogenannten Möbellinoleum. Dieses millimeterdünne Material mit Papierrücken lässt sich mit Furnierleim oder anderen geeigneten Klebstoffen ganz leicht auftragen und vorsichtig anwalzen. Jeder, der schon mit dem Material zu tun hatte, wird dessen Vorteile auch auf Möbeloberflächen zu schätzen wissen.
Stein und Fliesen am Boden Fliesen lassen sich unkompliziert und rasch reinigen und zeigen auch nach Jahren noch kaum optische Veränderungen. Nur durch relativ starke Einwirkungen kommt es zu groben Blessuren wie Brüchen oder Rissen. Nicht zuletzt aus diesen Gründen sind sie besonders in den Nass- und Nutzräumen beliebt. Fliesen gibt es in unzähligen Farben und Musterungen. Ein Nachteil der Fliesen: In Wohnräumen wirken sie schnell kühl und ungemütlich, außerdem führen sie zu einer verhältnismäßig hohen Geräuschentwicklung, da das Material wenig Lärm schluckt. Naturstein wie Granit, Sandstein, Marmor oder Quarzstein verleihen Räumen eine einzigartige, hochwertige Optik. Sie bedürfen im Normalfall auch keines höheren Pflegeaufwandes als Kunstfliesen, auch in Sachen Widerstandsfähigkeit und Sauberkeit erfüllt dieses Material höchste Ansprüche. Jedoch muss man für einen Natursteinboden um einiges tiefer in die Tasche greifen und die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellt sich dann für viele recht schnell.
Betonbelag, auch Sichtestrich, geschliffener Beton, Betonfußboden, Zementboden oder geschliffener Estrich genannt, ergibt immer eine fugenlose, plane, seidenmatte Fläche, die auf die herkömmlichen Oberflächen (Zement-, Anhydrid-, Kalziumsulfat- oder Gussasphaltestriche) in einer Dicke von 3 bis 10 mm aufgebracht wird.
Wir haben uns die beliebtesten Bodenbeläge näher angeschaut und ihre Vorund Nachteile kompakt für Sie zusammengefasst. Ein Überblick:
Parkett
Vorteile: kann mehrmals abgeschliffen werden, wirkt feuchtigkeitsregulierend, besitzt gute Wärmedämmeigenschaften, ist fußwarm, für Fußbodenheizung geeignet
Nachteile: überträgt Schall und Geräusche leicht, nur bedingt für Feuchtund Nassräume geeignet, aufwendige Verlegung, Riss- und Fugenbildung mit der Zeit
Laminat
Vorteile: sehr widerstands- und strapazierfähig, leicht zu verlegen und zu reinigen, stoß- und rutschfest, für Fußbodenheizung geeignet Nachteile: nur bedingt für Feucht- und Nassräume geeignet, braucht unbedingt eine Trittschalldämmung, nicht abschleifbar
Dielen
Vorteile: rustikaler und robuster als Parkett, mehrfach abschleifbar, hohe Lebensdauer Nachteile: hohe Trittschallübertragung, zeitaufwendige Verlegung, hoher Fußbodenaufbau
Fliesen
Vorteile: gleichbleibende Optik, langlebig und pflegeleicht, ideal für Fußbodenheizung, aus natürlichen Rohstoffen Nachteile: ohne Heizung fußkalt, splittern bzw. zerspringen leicht
Sichtestrich
Vorteile: variantenreich verarbeitbar (Glätten, Schleifen, Polieren, Ölen, Wachsen, Beschichten …), niedrige Aufbauhöhe, hohe Robustheit (Druckfestigkeit ab 120 Newton/m2!), schimmelpilzresistent Nachteile: sehr teuer
Naturstein
Vorteile: elegant, natürlich und umweltfreundlich Nachteile: anspruchsvolle Pflege, weniger belastbar, teuer
Linoleum
Vorteile: sehr widerstandsfähig und schmutzabweisend, lange Lebensdauer, pflegeleicht, schwer entflammbar, geeignet für Fußbodenheizung, antistatisch, leicht fungizid und bakteriostatisch Nachteile: verträgt keine Laugen, hat starken Eigengeruch, nicht geeignet für Feucht- und Nassräume
Kork
Vorteile: sehr strapazierfähig, lärmdämmend, trittelastisch, pflegeleicht, einfache Verlegung, reines Naturprodukt, antibakteriell, abschleifbar Nachteile: dehnt sich aus (Dehnfugen beachten!), nur bedingt für Fußbodenheizung geeignet, Einsatz in Nassräumen nicht ohne Versiegelung
Textil
Vorteile: gute Trittschall- und Wärmedämmung, einfache Verlegung, strapazierfähig Nachteile: schmutzempfindlich, lichtempfindlich, nicht geeignet für Allergiker
PVC Vorteile: sehr strapazierfähig, lange haltbar, robust gegenüber Säuren und Laugen, einfache Reinigung, perfekt für Nassräume geeignet Nachteile: empfindlich gegenüber Lösungs- und Desinfektionsmitteln
Vinyl Vorteile: schöne Optik, einfache Verlegung, günstig in der Anschaffung Nachteile: weicher als Parkett, anfällig für Dellen und Risse, da sehr dünn verlegt, Klickvinyl nicht wasserdicht
Kein Boden ohne Teppich
Teppiche sind für die meisten von uns ganz klar ein Must-have. Selbst der schönste Dielen- oder Fliesenboden kann damit aufgewertet werden. Außerdem sind Teppiche fußwarm, schallschluckend und im Notfall auch bequem zum Sitzen.
Sie gehören zum Boden, wie die Fenster zur Wand. Selbst wer sich gegen einen Textilboden und für Parkett, Laminat oder Fliesen entscheidet – auf einen Teppich verzichten die wenigsten. Bringt er doch Farbe und Gemütlichkeit in jeden Raum. Das gilt selbst für kleine Bettvorleger oder schmale Läufer im Hausflur. Was Farbe, Form oder Material angeht, steht Ihnen eine enorme Auswahl zur Verfügung. Vom Stil her sollte er sich aber ins restliche Rauminventar integrieren. Am besten, Sie stimmen ihn mit den schon vorhandenen Tönen und Texturen ab.
Robust oder kuschelweich?
Ob ein Teppich gemütlich oder strapazierfähig ist, entscheiden Material und Höhe des Flors. Als Flor werden die senkrecht zum Untergewebe stehenden Fasern bezeichnet, also das, was für uns Haptik und Aussehen des Teppichs ausmacht. Kurzflorteppiche sind meist robuster und pflegeleichter als
ein langfaseriger Flokati. Doch unabhängig von Hochflor oder Niedrigflor: Teppiche binden immer den Feinstaub in der Luft, was sich besonders positiv auf Personen mit Atemwegsproblemen auswirkt.
Ein Teppich ist ein Nutzobjekt Auch wenn wir sie in erster Linie als Zierde ansehen, Teppiche sind wie jeder Bodenbelag ein Gebrauchsgegenstand, der tagtäglich hoher Belastung ausgesetzt ist. Denken Sie daran beim Kauf! Leben Kleinkinder oder Tiere im Haushalt, bieten sich Teppiche mit niedrigerem Flor an. Doch zu robust sollten sie wieder auch nicht sein. Kinder spielen ja gerne auf dem Boden, da schont ein weicher Untergrund Haut und Gelenke. Auch die Reinigung ist wichtig: Antike Teppiche benötigen professionelle Behandlung, andere können Sie mit einem Waschsauger selbst reinigen oder einfach in die Maschine geben (Etikett beachten!).
Die gut geplante Treppe
Konstruktion, Ausführung, Begehung: Für eine Treppe braucht es gute Planungsarbeit, damit am Ende nicht nur die Optik stimmt, sondern auch eine sichere und langjährige Verwendung garantiert ist. Hier die Details zur Treppenplanung.
Die Tücke liegt oft im Detail. Wie für viele andere Bereiche des Bauens gilt dies speziell für den im wahrsten Sinne des Wortes zentralen Bereich Ihres Hauses – den Treppenaufgang. Zunehmend gewinnen Treppen an Bedeutung als gestalterisches Raumelement mit ähnlich hohen Ansprüchen an die Optik wie bei edlen Möbelstücken. Wir sagen Ihnen, was bei der Planung einer Treppe unbedingt zu beachten ist.
Treppen können aus jedem tragfähigen Material hergestellt werden (Beton, Stahl, Holz). In Mehrfamilienhäusern sind Brandschutzbestimmungen einzuhalten, im Einfamilienhaus entfallen diese Vorschriften. Da fast jede Treppe mit Geländerformen und Verzierungen als Einzelstück mit Sondermaßen gefertigt wird, sind der Individualität und der Geldbörse keine Grenzen gesetzt. An einige Richtlinien sollte man sich aber bei der Planung halten:
Auf Schrittmaßregel achten Treppen können nur komfortabel und sicher genutzt werden, wenn sie die richtige Steigung haben. Je fIacher eine Treppe ist, desto bequemer ist sie in der Regel zu bewältigen. Die Schrittmaßregel zur Ermittlung der optimalen Steigung beruht auf der Erkenntnis, dass sich die menschliche Schrittlänge auf Steigungen um das Doppelte der Höhe vermindert. Das Schrittmaß von üblicherweise 63 cm (+/-2 cm) setzt sich also aus zwei Steigungen von 18 cm und einem Auftritt von 27 cm zusammen. 2*Stufenhöhe + Auftrittsbreite = 63 cm.
Die lichte Durchgangshöhe sollte an jeder Stelle der Treppe mindestens zwei Meter betragen, der Handlauf zwischen 90 und 110 cm Höhe liegen und an jeder Stelle der Treppe gleich hoch sein. Die nutzbare Treppenbreite muss in Einfamilienhäusern mindestens 80 cm betragen.
Beispiel: Wenn die Stufenhöhe 18 cm sein soll, muss die Stufenbreite 27 cm sein, da 2*18 + 27 = 63 ergibt. Diese Regel gilt bei geraden Stiegen, bei gewendelten Treppen gilt sie im Gehbereich („Lauf-
linie“). Dieser Gehbereich liegt in der Treppenmitte und beträgt rund 20 Prozent der Treppenbreite. Am gebräuchlichsten sind 18/27-Treppen (27 cm Stufenbreite, 18 cm Stufenhöhe) oder 17/29-Treppen.
Sichere Treppen
Der lichte Stufenabstand zwischen zwei Stufen sollte bei offenen Treppen nicht mehr als 12 cm betragen. Weist die Treppe jedoch aus bautechnischen Gründen einen größeren Abstand auf, dann kann durch Baurechtsleisten das eventuelle Hindurchrutschen von Kleinkindern verhindert werden. Baurechtsleisten können in der Regel später, wenn die Kinder ein entsprechendes Alter erreicht haben, wieder entfernt werden. Eine flexible Investition für die Kindersicherheit.
Sicherheit für Kinder:
• keine zu steilen Treppen planen
• auf gleichmäßige Wendelung achten
• gleichmäßige Stufenabstände vor allem im An- und Austrittsbereich
• bei den Handläufen bzw. den Stäben darauf achten, dass sich Kinder gut daran festhalten können
• auf scharfkantige Materialien verzichten
• Krabbelbabys gehören nicht in die Nähe von Treppen! Da sich dies aber nicht immer vermeiden lässt, sind Geländertürchen oder Spannnetze zu empfehlen.
Sicherheit für Senioren & gebrechliche Personen:
• Ein beidseitiger Handlauf ist für gebrechliche Personen eine wichtige Hilfe. Insbesondere bei gewendelten Treppen sollten Sie auf beiden Seiten einen Handlauf vorsehen.
• Sichere Handläufe sind formstabil und lassen sich gut greifen. Bretter oder auch nachgiebige Seile/Kordeln sind ungeeignet.
• Weiters sollte der Handlauf etwas über jedes Treppenende hinausragen, damit Sie ihn schon vor dem Betreten der Treppe fassen können.
• Achten Sie beim Kauf auf Prüfsiegel: Das CE-Zeichen garantiert die Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards.
Kleines Begriffslexikon
Damit Sie bei Ihrer Treppe auch ganz sicher bekommen, was Sie wollen, ist der Gebrauch der richtigen Bezeichnungen wichtig. Zwar gibt es regional verschiedene Namen für die diversen Treppentypen, es haben sich aber doch einige Fachbegriffe etabliert, die der Fachmann einem bestimmten Design zuordnet.
Treppenlauf ist die Bezeichnung für eine ununterbrochene Folge von Stufen zur Überbrückung eines Höhenunterschieds. Endet eine Stufenfolge und ist das gewünschte Geschoß noch nicht erreicht, folgen ein oder mehrere Zwischenpodeste. Als Treppenarm bezeichnet man jenen Teil des Treppenlaufs, der durch Podeste unterbrochen ist.
Ein Längspodest muss aus Sicherheitsgründen nach 18 Stufen bei einläufigen Treppen errichtet werden, ein Eckpodest ändert die Laufrichtung um 90 Grad. Ändert sich die Laufrichtung um 180 Grad, nennt man das Zwischenstück Wendelpodest. Teilwendelungen entstehen,
wenn Stufen an der Innenseite des Radius’ schmäler und an der Außenseite breiter werden, um eine Bewegungsumlenkung zu erzielen.
Von gekurvten Treppenläufen spricht man dann, wenn sich der Treppenlauf an der Innenseite um ein freies Zentrum, das sogenannte Treppenauge, dreht. Windet sich der Treppenlauf um einen Mittelpfosten, spricht man von einer Spindel treppe. Als Geschoßtreppen bezeichnet man in der Regel innerhalb eines Hauses gelegene Erschließungswege über die einzelnen Etagen. Die Eingangs treppe gehört der gesamten Eingangssituation an, sollte sicher zu benutzen sein und in das Kommen oder Gehen eingeplant sein. Eine Besonderheit sind noch die Fluchttreppen als vorgeschriebene lebensrettende Einrichtungen, die entsprechend der Landesbauordnung Mindestanforderungen an Breite, Höhe und Konstruktion erfüllen müssen.
Fensterarten & -technik
Gut geplante Fenster lassen möglichst viel Tageslicht in den Raum, halten Wärme und Energie jedoch drinnen und helfen so, Energiekosten einzusparen. Darüber hinaus haben sie auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
Wählen können Sie zwischen den Rahmenmaterialien Holz, Holz-Alu, Alu, Kunststoff, und Kunststoff-Alu sowie zwischen unterschiedlichsten Verglasungsarten. Wichtig ist, dass Rahmen und Verglasung eine Einheit bilden. Der beste Rahmen hilft nichts, wenn das Glas von minderer Qualität ist, und umgekehrt ist das beste Isolierglas nutzlos, wenn der Rahmen schlecht gedämmt und undicht ist. Vergleichen Sie mehrere Angebote und lassen Sie sich ausführlich beraten! Je kleiner der U-Wert, desto besser.
Material & Technik
Fenster lassen sich einerseits aufgrund ihrer Mechanik unterscheiden: Drehflügel drehen sich um eine senkrechte Achse. Kippflügel haben eine untere waagerechte Achse und
öffnen sich oben einen Spalt weit. Sitzt die Achse oben, etwa an einem Oberlicht, spricht man von einem Klappflügel. In der Kombination bezeichnet man sie als Dreh-Kipp-Flügel. Schwingfenster drehen sich um eine waagerechte Mittelachse, ein Teil des Flügels ragt in den Raum, der andere nach draußen; sie sind häufig bei Dachfenstern anzutreffen. Weiters werden Fenster aufgrund des verwendeten Materials bzw. Materialmix unterschieden:
Holzfenster sind aus einem nachwachsenden Rohstoff gefertigt und bestens geeignet, ein behagliches Wohngefühl zu erzeugen. Die viel zitierte ökologische Qualität hängt allerdings von der Oberflächenveredelung ab. Holz ist schon grundsätzlich energetisch hochwertig und gut dämmend, was durch die moderne Rahmengeometrie noch zusätzlich
unterstrichen wird. Holzfenster werden vom Produzenten mit einer haltbaren Oberflächenveredelung versehen, müssen aber dennoch in regelmäßigen Abständen überstrichen werden.
Holz-Alu-Fenster sind sogenannte Verbundfenster und bestehen aus Holzfensterrahmen mit außen aufgesetzten Aluminiumprofilen. Bei diesen Modellen werden die Stärken beider Materialien ausgespielt: Die Innenseite in Holzausführung bietet den angenehmen Charakter eines Holzfensters, die Außenseite mit der Aluminiumabdeckung beste Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit. Die Oberfläche der aufgesetzten Aluminiumschale ist durch Eloxierung oder Pulverbeschichtung veredelt und widerstandsfähiger gemacht. Holz-Alu-Fenster sind an ihrer Außenseite ebenso wartungsfrei wie Aluminiumfenster. Die Holz-oberfläche an der Innenseite der Fenster wird im Allgemeinen wenig beansprucht und muss nur in sehr langen Intervallen frisch gestrichen werden.
Das reine Aluminiumfenster überzeugt durch seine Wetterresistenz, Formstabilität und eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 60 Jahren. Die Fenster sind besonders tragfähig und halten hohen Glasgewichten und Windbelastungen stand. Aluminium als ein guter Wärmeleiter verlangt aber auch eine thermisch getrennte Konstruktion, bei der innere und äußere Profile durch isolierende Kunststoffelemente getrennt werden. Die Aluprofile werden im Strangpressverfahren hergestellt und zeichnen sich durch hervorragende Formbeständigkeit und Haltbarkeit aus. Aluminiumfenster sind in jeder Form und den unterschiedlichsten Farben und Oberflächenbeschaffenheiten zu haben. Durch Eloxieren oder durch Pulverbeschichtung wird das Material veredelt. Die farbliche Gestaltung umfasst die gesamte RAL-Palette, jeder Farbton ist möglich. Aluminiumfenster müssen auch nach Jahren nicht nachgestrichen werden und verlangen außerdem nur minimale Wartung.
Kunststofffenster werden aus PVC, gelegentlich aus glasfaserverstärktem Material (GFK) hergestellt und sind in der Regel günstiger als Holz- oder Holz-Alu-Fenster. Hochwertige Kunststofffenster sind durch eingebaute Stahlprofile verstärkt. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften sind Kunststoffprofile nicht für besonders große und schwere Fenster geeignet. Die im Wohnbau üblichen Fenstergrößen können jedoch ohne Weiteres als Kunststofffenster ausgeführt werden.
Kunststoff-Alu-Fenster verbinden die Vorteile des Kunststoffs – hohe Funktionalität, Wärme- und Schalldämmung – mit der Witterungsbeständigkeit durch die außen angebrachte Aluminiumschale. Die Oberfläche ist pflegeleicht und die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig. Heute werden bereits ca. 40 Prozent aller Kunststofffenster mit einer Aluschale versehen.
Starkes Finish: Beschläge
Fensterbeschläge verbinden den Fensterflügel mit dem Fensterrahmen,
Fachgerechte Fenstermontage
Egal, welches Fenster Sie kaufen, ein normgerechter Fenstereinbau nach Ö NORM B 5320 ist unumgänglich! Eine fehlerhafte Montage hat besonders unangenehme und teure Folgen wie unkontrollierte Energieverluste, Kondensat- und Schimmelbildung, fehlende Luftdichtigkeit und noch mehr. Der Einbau von Fenstern ist immer Systemsache. Das heißt, dass nur eine Reihe aufeinander abgestimmter Produkte und Arbeitsschritte einen wirklich fugendichten Einbau garantieren: Von außen wirkt die Wetterschutzebene. Das Fenster muss winddicht und schlagregensicher eingebaut werden, dennoch sollen die Komponenten diffusionsoffen sein. Hier kommen spezielle Folienbänder oder vorkomprimierte Fugendichtbänder zum Einsatz.
Zwischen der inneren und der äußeren Abdichtung liegt die sogenannte Funktionsebene. Sie dient der Wärme- und Schalldämmung, wird meist mit PU-Schaum hergestellt und muss rundum lückenlos ausgeführt werden. Achtung: Dieses Ausschäumen allein reicht nicht aus, es dient nur der Dämmung, Luft- und Schlagregendichtheit werden damit nicht hergestellt! Innen im Raum wird sodann die Luftdichtheit hergestellt. Die raumseitige Ebene muss einen höheren Dampfdruckwiderstand (Dampfbremse aus speziellen Bändern oder spezielle Dichtmassen) aufweisen als die äußere Abdichtung. Die Bauanschlussfuge schließlich muss die Materialbewegungen des Fensters und des Mauerwerks aufnehmen und die Dichtheit unter allen Wetterbedingungen garantieren. Ist die Montage nicht absolut dicht ausgeführt und kann Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringen, sind Kondensatbildung, sprich Feuchteschäden und Schimmelpilzbefall, vorprogrammiert.
sorgen für einfaches Öffnen, Kippen und Schließen des Fensters und sollten immer passend zur Öffnungsart und Fenstergröße gewählt werden. Geben tut es sie aus Edelstahl (nass oder trocken geschliffen entsteht eine metallische, matte oder glatte Oberfläche), Aluminium (eloxiert und damit silbrig weiß und matt) oder Messing (poliert, vernickelt oder verchromt). Die Kunststoffvariante wird aus Polyamid hergestellt, ist in den RAL-Farben durchgehend eingefärbt und hat eine glatte Oberfläche.
Fenster als Energiesparer Für Fenster in Wohngebäuden ist vorgeschrieben, dass sie als Mindeststandard einen U-Wert von 1,40 (Vorgabe der neuen OIB-Richtlinie 6) oder weniger erreichen. Achtung! Für die Erreichung von Förderungen werden fast immer bessere Werte verlangt. Ob dieser Wert mit einer 2oder 3-Scheiben-Verglasung erreicht wird, ist dabei nebensächlich. Wesentlich ist hingegen, dass die Fenster dauerhaft kondensatfrei bleiben.
Von einem Passivhausfenster darf man erwarten, dass es selbst in der kalten Jahreszeit „energieaktiv“ ist. Das bedeutet, dass es während der hellen Sonnenstunden mehr Energie ins Haus lässt, als es im Dunkel der Nacht wieder abgibt. Neben dem UWert (Wärmedurchgangskoeffizient) ist auch noch der G-Wert von Interesse. Er bezeichnet den sogenannten Energiedurchlasswert und misst den Energiefluss von außen nach innen in Prozent. Je höher der G-Wert, desto höher der Wärmegewinn durch das Fenster. Moderne Wärmeschutzverglasungen weisen einen G-Wert von 0,6 bis 0,65 auf. 60 bis 65 Prozent
der auftreffenden Solarwärme werden dem Raum dahinter zur Verfügung gestellt.
Fenster als Schallschützer Ausgewiesene Schallschutzverglasungen bestehen aus unterschiedlich dicken und schweren Glasscheiben mit einem größeren Zwischenraum. Je größer der Scheibenabstand, desto besser der Schallschutz. Wichtige Details stellen auch Rahmenkonstruktion, Dichtungen und fachgerechter Einbau dar. Gemessen wird in deziBel (dB). Zum Verständnis: Eine beidseitig verputzte, massive Außenwand mit 24 cm Stärke erreicht einen Schall-
dämmwert von etwa 52 dB, ein gängiges zweifach verglastes Fenster etwa 30 dB. Schallschutzgläser der Klasse 6 weisen Dämmwerte von 52 dB und mehr auf.
Fenster als Sicherheitsfaktor
Acht von zehn Einbrechern kommen durch das Fenster! Die Augen des Hauses stellen daher einen wichtigen Teil des Einbruchschutzes dar. Fragen Sie nach RC2-Ausführungen. Diese Bezeichnung steht für einen Bauelementestandard der Widerstandsklasse 2. Gesichert werden sollen auf jeden Fall das Verriegelungssystem, Beschläge und die Scheibe. Sie haben
dafür verschiedene Möglichkeiten, vom Aufbohrschutz und Aufhebelhilfen über spezielle Pilzkopfriegel bis hin zu absperrbaren Fenstergriffen, Bandsicherungen oder Stangen- bzw. Zusatzschlössern an der Schließseite. Verbundsicherheitsglas oder vergitterte Scheiben schützen zusätzlich vor Einbruch, da ein Einschlagen der Fenster und in Folge Eindringen ins Gebäude deutlich schwieriger bis ganz unmöglich wird. Noch ein Tipp für die Schnellentschlossenen unter Ihnen: Der Handel bietet auch spezielle Fensterfolien, die selbst aufgeklebt, die Widerstandsklasse der Scheiben erhöhen.
Ganzglassysteme für mehr Tageslicht
Großflächige Verglasungen sind aus gesundheitlicher und wohnpsychologischer Sicht ideal. Mit welchen Vorteilen sie außerdem punkten und worauf man beim Einsatz von Ganzglassystemen achten sollte, lesen Sie hier
Vollflächige Fensterfronten sind aus der Architektur nicht mehr wegzudenken - ob im privaten Wohnbau oder im Städtebau. Und das freilich nicht ohne Grund: Ausreichend Tageslicht wirkt sich nachweisbar und unmittelbar auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsbereitschaft des Menschen aus. Dank großflächiger Fassadenteile aus Glas werden Räume vom Tageslicht durchflutet und sorgen nebenbei für einen grandiosen, weitläufigen Ausblick. Ganzglassysteme können aber noch mehr.
Heller, größer, naturverbundener
In der Regel werden Fenster und Türen im XL-Format barrierefrei eingebaut, wodurch sich Räume optisch vergrößern und ein nahtloser Übergang vom
Wohnraum in die Natur bzw. in den Garten oder auf die Terrasse entsteht - besonders in ländlichen Gegenden lässt sich dadurch ein wirkungsvoller Kontrast zwischen modernem Design und der umliegenden Natur erzielen. Das Resultat ist eine einzigartige Wohnatmosphäre mit bestmöglicher Lichausbeute. Ein weiterer baulicher Vorteil: es ragen keine sperrigen Türen oder Fensterflügel in den Wohnraum.
Ganzglassysteme
mit guter Wärmedämmung Neben gestalterischen Vorteilen sprechen aber auch der gute Schallschutz und die kosteneffiziente Wärme- und Kälteisolierung für Ganzglassysteme: Mittlerweile sind große Glasflächen dank moderner Dämm- und Wärmelö-
sungen energieeffizient und selbst in Passivhausqualität zu haben. In Verbindung mit einer Spezialbeschichtung, mit Hilfe derer die Sonneneinstrahlung genutzt werden kann, werden Ganzglassysteme in der kalten Jahreszeit quasi zur kostenlosen Zusatzheizung, die dabei hilft, Heizkosten zu sparen. Die Spezialgläser garantieren eine Kombination aus minimalem Energieverlust (niedriger Ug-Wert von bis zu 0,5 W/m2K) und einem hohen Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung (g-Wert von über 60 Prozent möglich).
Fenster, die keine Wünsche offen lassen Zum Einsatz kommen im Idealfall Dreifachverglasungen und immer öfter selbstreinigendes Glas. ESG-Scheiben (= Einscheibensicherheitsglas) sind besonders bruchsicher. Bricht es dennoch, zerfällt es in kleine, stumpfkantige Bruchstücke, was die Gefahr von Schnittverletzungen deutlich reduziert. Als Rahmenmaterialien werden Holzfenster, Aluminiumfenster, Holz-Alufenster und Kunststofffenster angeboten. Im Bereich der Ganzglassysteme der Trend schlechthin: extrem schlanke Rahmen!
Kosten für Ganzglassysteme
Die Anschaffungskosten von XL-Verglasungen sind in der Regel höher als bei normalen Fenstergrößen. Langfristig können sich die Mehrkosten allerdings bezahlt machen: Moderne Hausfassaden mit großen Glasflächen liefern in Hinblick auf die Wärmedämmung ähnlich gute U-Werte (= Wärmedurchgangskoeffizient)wie herkömmliche Hausfassaden. Um einen realistischen Preisüberblick zu bekommen, sollten Sie jedenfalls Angebote mehrerer Fensterbauer einholen.
Megatrend Glas-Faltwände Fixverglasungen, also fest versetzte Glaselemente, die nicht geöffnet werden können, sind meist in Außenmauern verbaut, werden aber auch bei Hebeschiebetüren als Ausgleichsfeld zum Öffnen des Schiebeflügels eingesetzt. Eine spannende Variante zu Hebeschiebetüren sind Glas-Faltwände, die nach dem Ziehharmonika-Faltprinzip funktionieren. Aufgefaltet lassen sie Innen- und Außenräume nahtlos miteinander verschmelzen, während sie im geschlossenen Zustand die Transparenz der Gebäudehülle erhöhen und mehr natürliches Tageslicht und solare Energiegewinne in den Raum bringen.
Sonnen- & Sichtschutz ein Muss Entscheidet man sich für ein Ganzglassystem, ist ein guter Sonnenschutz, z. B. in Form von Rollläden, Raffstores oder Jalousien, unerlässlich. Elegante Lösungen spenden tagsüber ausreichend Schatten und sorgen im Inneren des Hauses für ein angenehmes Klima. Ein integrierter Insektenschutz hält zudem kleine Quälgeister fern. Und auch dem Schutzbedürfnis sollte mit einem geeigneten Sichtschutz Rechnung getragen werden. So schön vollflächige Verglasungen und das damit einhergehende Gefühl nämlich auch sein mögen - man sollte nicht unterschätzen, dass auch das Bedürfnis nach Rückzug und Privatsphäre für alle Bewohner mindestens genauso wichtig ist.
Nachteile von Ganzglassystemen Neben den mitunter störenden Einblicken gilt es außerdem einige weitere Dinge zu bedenken: Verglaste Wandflächen schränken die Platzierung von
Tipp:
Worauf es bei einem gut gedämmten Ganzglas-Fenster ankommt: Anzahl der Scheiben und ihr Abstand zueinander, Füllung der Glaszwischenräume, Beschichtung der Glasscheiben sowie das Material des GlasrandVerbunds.
Licht und Luft:
Ganzglas sorgt nicht nur für mehr Licht, sondern auch für gesunde Raumluft: Je großflächiger ein Fenster, desto einfacher ist das Lüften. Der Luftaustausch erfolgt schneller - besonders in der kalten Jahreszeit ein Vorteil!
Möbelstücken ein und es gibt keine Fensterbänke, die als Abstellort für Zimmerpflanzen genutzt werden könnten. Vor allem aber können große Fensterflächen das Einbruchrisiko erhöhen, besonders im Ergeschoss. Abhilfe schaffen hier Sicherheitsverglasungen, Sicherheitsbeschläge, versperrbare Griffoliven, integrierte Alarmkontakte (Reedkontakte) und Erkennungssensoren (Smart Guard). Im Obergeschoss wiederum besteht bei großen Fensterflächen, die geöffnet werden können, Absturzgefahr. Dementsprechend sind hier Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen und Absturzsicherungen zu installieren.
Beschattungssysteme
Für Schatten und damit Abkühlung sorgen können Sie auf verschiedenste Weise. Ob Fensterbeschattung in Form von Jalousien, Rollläden, Gardinen oder freie Beschattung mittels Markisen und Schirmen. Hier ein Überblick.
Eine Wohnung hoch über den Dächern der Stadt, eine Loggia oder Veranda oder gar ein Wintergarten, für all das ist Glas das Bauelement schlechthin. Mit der Notwendigkeit, zu viel Sonneneinstrahlung draußen zu halten. Eine adäquate Beschattung ist unumgänglich. Ist das Gebäude von Bäumen oder Rankpflanzen umgeben, verfügt es über natürlichen Sonnenschutz. Die Pflanzen beschatten in der heißen Jahreszeit die Glasflächen durch ihre Belaubung, im Winter hingegen dringen die Sonnenstrahlen durch die kahlen Äste ins Gebäude.
Zwei Versionen von Sonnenschutzsystemen stehen zur Auswahl. Einmal der außen liegende Sonnenschutz, der – je nach Art und Qualität – gleichzeitig einen guten Einbruchsschutz bietet und automatisch über die Haustechnik gesteuert wird, sowie der innen liegende Sonnenschutz, der auch gestalterische Aspekte umfasst.
Die Besten für draußen Außensysteme lassen keine direkte Strahlung auf das Glas zu und reflektieren die einfallenden Strahlen. Bauliche Maßnahmen wie Vordächer und/oder Dachüberstände werden in der Regel für die höchsten zu erwartenden Wärmelasten ausgelegt, verhindern in der restlichen Zeit aber einen ausreichenden Tageslichteinfall. Meist wird daher den beweglichen Systemen der Vorrang gegeben.
Rollläden sind Sonnen- und Einbruchsschutz in einem. Wichtig ist eine sorgfältige Montage, denn schlechte Dämmung des Rollladenkastens kann zu Kondensatbildung und Wärmebrücken führen. Alle Bauteile sollten daher rostfrei ausgeführt und vor Fäulnis geschützt werden. Nachteil: Im geschlossenen Zustand dringt absolut kein Licht ein und die Sicht nach draußen ist blockiert.
Auch Außenraffstoren bieten einen guten Sonnenschutz und gestalten die Hausfassade. Ihr größter Vorteil: Der Einfall des Tageslichts lässt sich regulieren. Außenraffstoren werden in der Fensternische montiert, arbeiten händisch bedient oder
motorgesteuert weitgehend verschleißfrei und brauchen kaum Pflege. Die verwendeten Motoren arbeiten mit 230-V-Wechselstrom. Auf Wunsch sind diese Systeme mit einer automatischen Steuerung ausgestattet, die auf Sonneneinstrahlung einerseits und auf zu hohe Windlasten andererseits selbstständig reagieren. Dämmerungssensoren und Funkfernsteuerung runden das System ab.
Die stufenlose Lamellenregulierung von Außenjalousien ermöglicht die Regelung von Helligkeit und Raumklima bei allen Lichtverhältnissen. Die bewährte Technik und vielseitige Montage- und Antriebsmöglichkeiten (Wendestab oder Schnur) kombiniert mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis machen Außenjalousien zu beliebten Einsteigermodellen. Auch sie können mit einem Motor ausgestattet werden, der meist in der Oberschiene eingebaut wird und alle automatisierten Steuerungsmöglichkeiten zulässt.
Im Gegensatz zu innen liegenden Ausführungen garantieren Außenrollos einen besseren thermischen Sonnenschutz. Auch gegenüber anderen Außenbeschattungen zeigen sie ihre Vorteile. So dringt auch bei geschlossenen Rollos noch immer ausreichend Tageslicht ins Rauminnere.
Klassische Markisen (Gelenkarm- und Kassettenmarkisen) zählen zu den bewährten Beschattungssystemen und werden meist für Terrassen und Balkone eingesetzt. Rollt man eine Gelenkarmmarkise – der Neigungswinkel der Bespannung ist übrigens vielfach verstellbar – ein, legen sich die tragenden Arme zusammen und sind dann nahezu nicht mehr zu sehen. Der Platzbedarf ist also gering. Die Kassettenmarkise hat den Vorteil, dass sie die technischen Teile und den Stoff in geschlossenem Zustand komplett umschließt und so vor Witterungseinflüssen schützt. Die billigste Version und nur für den Balkon nutzbar ist die sogenannte Seilspannmarkise Erwähnenswert sind noch Fallarmmarkisen (die Bespannung wird komplett ausgestellt) sowie Markisoletten (der obere Teil des Tuches läuft parallel zur Fensterscheibe und nur der untere wird ausgestellt), die vor Fenstern montiert
Energietechnische Wirksamkeit
Der FC-Wert benennt den Abminderungsfaktor der jeweiligen Beschattung. Der FC-Wert 0,25 würde z. B. aussagen, dass noch 25 % der Sonnenenergie ins Innere eindringen können. Ein paar Beispiele: Völlig unbeschattete Fenster weisen einen FC-Wert von 1 auf, Vorhänge und Innenjalousien 0,75. Eine Markise bringt es auf einen FCWert von 0,42 und Rollläden oder Vordächer werden bei 0,32 anberaumt. Mit einem Wert von nur 0,27 sind die Außenjalousien die effektivsten Beschatter. Verlangen Sie vom Planer eine Berechnung der Sommertauglichkeit nach ÖNORM 8110-3 des am meisten gefährdeten Raums.
werden. Senkrecht-, Scherenarm- und Wintergartenmarkisen runden das vielfältige Angebot ab. Alle Modelle sind mit händischer oder Motorbedienung erhältlich.
Schattenmacher für innen Innen liegender Sonnenschutz beginnt erst zu wirken, wenn die unerwünschte Hitzestrahlung das Fenster bereits durchdrungen hat, und ist somit energetisch ungünstiger als sein außen liegendes Pendant. Zudem sind Einbruch-, Schall- bzw. Wärmeschutz nicht gegeben. Ein großer Vorteil innen liegender Sonnenschutzeinrichtungen hingegen ist, dass sie den Witterungseinflüssen nicht direkt ausgesetzt sind. Und: Sie sind mit Abstand günstiger als Rollläden, Jalousien & Co.
Innenjalousetten mit reflektierender Oberfläche verhindern ein unerwünschtes Eindringen von Wärmeund greller Lichtstrahlung und lassen nur einen geringen Teil als diffuses Licht eindringen.
Lamellenvorhänge werden mit Schnurzug und Wendekette entweder händisch oder mittels Wendemotor bedient. Vor allem für unzugängliche Montagen empfiehlt sich der Motor mit Fernbe-
dienung. Ihr Vorteil ist die enorme Angebotsvielfalt in puncto Form und Farbe. Moderne Rollos sind komfortabel in der Bedienung und die Designvielfalt lässt keine Wünsche offen. Serienmodelle sind preisgünstig, Sonderanfertigungen in speziellen Größen oder Hightechmaterialien hingegen ziemlich teuer und reichen von halb transparent bis absolut lichtdicht. Die korrekte Bezeichnung ist noch immer Springrollo, wenngleich die modernen Modelle eher gleiten.
Plissee-Sonnenschutz bringt – je nach Farbe und Stellung der Plissees –vor allem variable Lichteffekte. Unterschiedliche Materialien von hauchzart bis grob und Oberflächenstrukturen unterstreichen diese Effekte. Auch in der Form (Spezialanfertigungen), etwa in Dreieck- oder Fünfeckform, sind der Gestaltungsvielfalt keine Grenzen gesetzt.
Sonderfall Wintergarten
Mehr Fensterfläche als in einem Wintergarten geht kaum. Trotzdem und unverständlicherweise verzichtet so mancher Hausbesitzer gerade hier auf ein gutes Beschattungskonzept. Und das, obwohl der Wintergarten viel
und regelmäßig genutzt wird und ein angenehmes Raumklima gerade hier unabdingbar ist. Dieses wird einerseits durch die Belüftung und andererseits eben durch eine gute Beschattung erreicht. Nord, Ost, Süd oder West – die Gebäudeausrichtung entscheidet bei der Planung des Beschattungssystems immer mit. Wintergärten, die in Richtung Süden ausgerichtet sind, heizen sich ja gerade in Sommerzeiten extrem auf. Experten raten deshalb speziell hier zu einem außen liegenden Sonnenschutz – am besten Rollläden, da diese einfach die höchste Wirksamkeit besitzen.
Ost- oder nordseitig gerichtete Wintergärten benötigen hingegen die Beschattung weniger der einstrahlenden Sonne wegen, sondern eher für Sichtschutzzwecke. Hier reicht dann auch ein innen liegender, kostengünstigerer Sonnenschutz aus.
Grundsätzlich ist bei der Wintergartenbeschattung die Auswahl genauso groß wie bei den übrigen Fensterflächen im Haus. Neben Raffstoren und Außenjalousien gibt es auch spezielle Wintergartenmarkisen, Metalllamellen und textile Beschattungen für außen. Innen können Sie mit Jalousien, Flächenvorhängen, Rollos oder Plissees arbeiten.
Achtung: Besonders wichtig ist es, auch an den Fenstersonderflächen effektive Beschattungssysteme zu installieren und nicht nur an den herkömmlich geformten Fenstern! Einschlägige Hersteller bieten die entsprechenden Sonderanfertigungen für Dreiecke, Bullaugen, Trapeze und andere außergewöhnliche Fensterformen an. Auch Überstände können so verschattet werden. Erkundigen Sie sich am besten beim Fachhändler.
Optisch aus einem Guss
Wie aus einem Guss kann Ihr Eigenheim von draußen aussehen, wenn Sie die Eingangstür mit den Fenstern abstimmen. Viele der heimischen Fensterhersteller haben auch Außentüren im Angebot. Alle Bauelemente aus einem Sortiment, gleiches Material, gleiche Ausführung, und schon ergibt sich ein harmonisches Ganzes.
Außen- & Eingangstüre
Sie sollen wärmegedämmt, einbruchssicher, witterungsbeständig, robust und noch dazu schön sein. Ganz schön viele Aufgaben, die so eine Eingangstüre erfüllen muss. Die Auswahl ist entsprechend groß.
In puncto Material bieten sich für die Haustüren Holz in Rahmenbauweise mit Füllungen aus Holz und Glas oder in massiver Form ebenso an wie Aluminium oder Kunststoff. Hauptargument für eine Eingangstüre aus Holz ist das Material, das natürlich, nachwachsend und CO2-neutral ist. Hauptargument gegen eine Tür aus Holz ist ihr erhöhter Pflegeaufwand. Möchte man meinen. Denn: Moderne Holztüren brauchen heute kaum mehr Pflege als Kunststoff- oder Aluminiumtüren. Um das Streichen – am besten mit einem Anstrich auf Wasserbasis – werden Sie auf der Außenseite aber doch nicht herumkommen. Belohnt werden Sie mit einer langen Lebensdauer und anhaltend hochwertiger Optik. Bei Holz-Alu-Kombinationen wird der den Witterungen ausgesetzte Außenbereich mit einer Aluminiumschale versehen, innenseitig bleibt die Holzoberfläche aber erhalten.
Türen aus Aluminium sind leicht, trotzdem stabil, durch Oberflächenveredelung wie Eloxierung oder Pulverbeschichtung langjährig witterungsbeständig und pflegeleicht. Sie überzeugen besonders aufgrund ihrer im Vergleich niedrigen Kosten. Alutüren gibt es in zahlreichen
© Wilm Ihlenfeld/AdobeFarb- und Dekorvarianten. Verschiedenste Holzstrukturvarianten lassen sie sogar aussehen wie eine Holztür. Größter Nachteil: Die Energiebilanz ist ungünstig.
Haustüren aus Kunststoff sind sehr pflegeleicht, billige Türen hingegen vergilben schnell und bei Sonneneinstrahlung wird das Material spröde. Aus baubiologischen Gründen sollte man glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) bevorzugen. PVC ist unverrottbar und der Recyclinganteil zudem verschwindend gering. Kunststofftüren sind meist mit einem eingebauten Armierungsrahmen aus Stahl oder Aluminium versehen, damit die Tür den Sicherheitsansprüchen gerecht werden kann.
Außentüren brauchen eine Dämmung Hauseingangstüren für Niedrigenergie- und Passivhäuser sollten einen
Barrierefreiheit beachten
Der Zugangsbereich ins Haus sollte immer barrierefrei gestaltet sein. Das heißt, dass die Eingangstüre schwellenlos eingebaut und eine Durchgangslichte von mindestens 90 Zentimetern aufweisen muss. Die Türflügelbreite sollte 100 Zentimeter nicht übersteigen. Auf beiden Seiten der Eingangstür ist ein ausreichend großer Anfahrtsbereich vorzusehen – mindestens 120 cm tief und 150 cm breit bzw. auf der Türaufgehseite mindestens 200 cm tief und ebenfalls 150 cm breit.
Wärmedurchgangskoeffizienten von höchstens 0,8 W/m2K nicht überschreiten und sie müssen Luftdichtheit garantieren, auch bei extremen Witterungsbedingungen. Wärmedämmende Füllungen, Wärmedämmkammern im Profil und rundum laufende Anschlagdichtungen sind ein Muss, genauso wie eine thermisch getrennte Schwelle. Heute werden sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung Eingangstüren am Passivhausstandard empfohlen, da sie diese Anforderung spielend erfüllen. Die typische Passivhaustüre ist aus Holz oder Kunststoff aufgebaut und mit einer Alu-Deckschale versehen. Die Türfüllung besteht im Unterschied zu einer normal gedämmten Haustür aus mehreren wärmedämmenden Platten mit einer Gesamtstärke von mindestens 88 mm.
Der sichere Eingang Viele Haustüren weisen zwar in der Standardausführung schon recht gute Schutzmechanismen auf. Doch wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, sollte auf die einbruchhemmende Ausführung setzen. Die Eingangstür ist nämlich nach wie vor der von Einbrechern am häufigsten benutzte Weg ins Haus, die Einbruchszahlen steigen in Österreich rasant an und die Einbrecher gehen bei Gott nicht zimperlich vor. Kunststoffbeschläge werden einfach abmontiert, die Zylinder gezogen und abgebrochen. Die Türen im Schlossbereich aufgehebelt. Teilweise werden die Türen sogar einfach im Ganzen ausgehebelt.
Eine Haustür gilt nach RC2 (WK2)Standard dann als sicher, wenn sie einer statischen und dynamischen Belastungsprüfung unterzogen wurde, einen simulierten Einbruch mit Werk-
zeug bestanden hat, gepresst bzw. verklebt ist und eine Flügelrahmenkonstruktion aufweist. Weiters müssen der Türriegel massiv und die Bolzen gehärtet, der Türstock im Mauerwerk verankert und die Türbänder verdeckt sein. Ein paar Details: Das Türschloss ist nichts ohne Schließzylinder. Vom Standardzylinder über einen Zylinder mit Wendeschlüsselsystem bis hin zum patentgeschützten Zylinder mit Bohrmuldenschlüssel und Sicherungskarte sind die verschiedensten Lösungen zu haben. Verwenden Sie nur Sicherheitszylinder, die von allen Seiten her nachsperrgesichert, kernzieh- und aufbohrgeschützt sind. Wichtig ist, dass der Zylinder nur von innen verschraubt werden kann, bündig mit dem Sicherheitsbeschlag eingebaut wird und zur Gänze von diesem geschützt wird. Fragen Sie nach Zylindern mit Codekarte. Durch ein spezielles System wird das Nachmachen des Hausschlüssels für Unbefugte quasi unmöglich!
Mehrfachverriegelungen (drei bis fünffach) bieten zusätzliche Sicherheit, weil die Tür mit nur einem Schlüsseldreher gleich an mehreren Punkten gesichert ist. Zusätzlichen Schutz bringt die sogenannte Fallensperre, die die Schlossfalle zu einem starren Riegel macht, sobald Sie die Tür schließen, und zwar auch, wenn die Türe unverschlossen ist. Auch mit raffinierten Hilfsmitteln können Unbefugte so eine Schlossfalle nicht mehr zurückschieben, um die Tür zu öffnen. Der Schwenkriegel schiebt sich auf der Schlossseite in die Edelstahl-Schließplatte und widersteht Aushebelversuchen mit schwerem Werkzeug. Und die Tresorbolzen sitzen in der Höhe der Bänder und greifen beim Schließen der Tür automatisch in die Zarge. So wird
der Bandbereich gegen Druck- und Hebelwirkung gestärkt.
Die Kombination aus Tresorbolzen, Schwenkriegel und Fallensperre bietet einen guten Basisschutz. Zudem sollte das Schutzblech (Schutzbeschlag), in dem die Klinke steckt, verstärkt sein. Es stabilisiert das Schloss und schützt den Zylinder dahinter. Das Schild sollte aus Stahl bestehen und von innen verschraubt sein, um höchstmöglichen Schutz zu bieten.
Auch die Bandseite, also die Scharnierseite ist wichtig. Eine Bandseitensicherung für Eingangstüren bietet durch ihren Verkrallungseffekt zusätzliche Sicherheit. Verdeckte Türbänder lassen sich weniger leicht aushebeln oder -reißen und erhöhen so die Sicherheit. Sogenannte Tresorbänder (z. B. von Bayerwald) sind spezielle Gelenksysteme, mit denen der Haustürflügel im Rahmen verankert wird. Sie sind bei geschlossener Türe nicht sichtbar und sorgen für noch höheren Widerstand.
Und noch ein Tipp: Auch die Schließbleche, in denen sich der Riegel einschiebt, sollten verstärkt ausgeführt werden, da sie sonst bei Gewalteinwirkung nachgeben und die abgeschlossene Tür aufspringt. Schließbleche oder -platten sollten aus mindestens 2,5 mm starkem Edelstahl gefertigt und mehrfach diagonal mit Gegenmuttern in der Zarge verschraubt werden. Schutz bietet auch ein Panzerriegelschloss – eine mechanische Sicherung zur nachträglichen Montage. Die Tür wird auf der ganzen Breite – sowohl auf der Schloss- als auch auf der Bandseite – wirkungsvoll gesichert. Zusatzschlösser an der Tür, Sicherungsketten und zusätzliche Riegel sind ebenfalls geeignet, um den Schutz bei älteren Modellen zu erhöhen.
Das clevere Türschloss
Neben Fingerprintsystemen, die mittels gespeicherter Fingerabdrücke die Türe öffnen lassen, gibt es auch Bluetoothlösungen für die Eingangstüren. Die Idee: Ohne Smartphone geht heute fast niemand mehr aus dem Haus, und die meisten von uns werden es auch schneller in der Tasche finden als ihre Schlüssel. Bluetoothtürschlösser setzen genau hier an. Keine Schlüssel sind mehr nötig, die Bedienung ist denkbar einfach. Die Zugangsrechte sind klar verteilt, die Sicherheit hoch. Je nach Modell müssen Sie für ein Bluetoothschloss das vorhandene Türschloss bzw. den Zylinder an der Tür ausbauen und mit dem neuen ersetzen oder das intelligente Türschloss wird einfach auf das vorhandene aufgesteckt. Dann wird das Smartphone mittels eigener App mit dem Schloss verbunden und schon können Sie mittels Wisch Ihre Tür öffnen und schließen.
Pro & Kontra
Der klassische Haustürschlüssel ist überflüssig. Ihr Türschloss erkennt Sie bzw. Ihr Handy und öffnet automatisch, sobald Sie sich nähern. Im Urlaub brauchen Sie keinen Schlüssel mehr aus der Hand zu geben, wer sich in Ihrer Abwesenheit um Haus und Garten kümmert, erhält eine Zugangsberechtigung. Natürlich bieten smarte Türschlösser nach wie vor die Möglichkeit, mit dem guten alten Schlüssel zu entriegeln. Also keine Angst vor verlorenen Handys oder leeren Akkus. Keine Frage: Funktionierende Bluetoothtürschlösser können unseren Alltag vereinfachen und Nerven sparen. Aber: Eine große Unbekannte bisher ist die Sicherheit. Wo digitalisiert wird, wo WLAN und Bluetooth in Gebrauch sind, da sind auch potenzielle Lücken für Hacker.
Raumtrenner Innentüren
Bereits bei der Raumplanung am Reißbrett spielt die Planung der Innentüren eine Rolle. Zahl, Art, Anordnung und Größe der Türen sollten früh genug festgelegt werden. Erst dann geht es um Material und Oberfläche.
Auch wenn die Innentüren selbst erst relativ spät im Zuge des Innenausbaus eingebaut werden, sollten Sie sich bereits spätestens bei der Raumaufteilung Ihrer Wohnräume, also der Grundrissplanung, mit dem Thema Innentüren beschäftigen. Denn die Anzahl, die Türart, ihre Durchgangslichten und Anordnung müssen bereits im Rohbau feststehen. Ein Tipp: Die Höhe der Maueröffnung ist ab dem fertigen Fußboden zu messen. Mit modernen Tür-Zargen-Fertigsystemen können Ungenauigkeiten von mehreren Zentimetern leicht ausge -
glichen werden. Passen Zarge und Tür problemlos, dann spart man natürlich Zeit bei der Montage und damit auch Geld.
Erforderliche Maueröffnungen und Durchgangslichten Planen Sie die Innentüren in Breite und Höhe großzügig. Bedenken Sie, dass ein Türumbau im Nachhinein aufwendig und teuer kommt. Enge, schmale Türen (75 cm) sollten nur im Notfall geplant werden. Die Mauerlichte, auch Rohbaulichte, Rohbaumaß oder lichte Breite/Höhe genannt, bezeichnet die tatsächliche Wandöffnung, in
der die Zarge eingesetzt wird. Sie wird wie folgt errechnet: Tatsächliche Breite des Türsystems (Durchgangsbreite) plus acht Zentimeter und tatsächliche Höhe des Türsystems plus vier Zentimeter. Wichtig dabei: Messen Sie die Höhe immer vom fertigen Fußboden aus! Und noch ein Tipp: Die hier angegebenen Werte sind natürlich reine Richtwerte, die technischen Unterlagen Ihres Türenherstellers geben die Maße genau an.
Die OIB-Richtlinie schreibt eine Mindestdurchgangslichte von 80 cm in der Breite und 190 cm in der Höhe vor. Gängig sind jedoch Maße von 85 bis 90 cm oder noch breiter. Nicht nur aufgrund der freieren Optik, sondern nicht zuletzt aufgrund der geforderten Barrierefreiheit. Auch in der Höhe
sollte man vorhandene Möglichkeiten nützen. Es werden zwar die meisten Menschen bei einer Höhe von 1,90 Meter aufrecht durchgehen können, aber wenn von den baulichen Gegebenheiten her die Möglichkeit einer 2,50 Meter hohen und entsprechend breiten Tür gegeben ist, dann sollte man das schon aus optischen Gründen nützen.
Zarge + Türblatt = Tür
Die Zarge gibt den optischen Rahmen für die Tür und hält sie sicher in der Wandöffnung. Anders gesagt ist die Zarge der feststehende, umrahmende Teil einer Tür (oder eines Fensters) an dem der bewegliche Teil aufschwingt. Besonders beliebt sind zeitlose weiße Zargen sowie hochwertige Stahlzargen.
Kleines Begriffslexikon
Laibung werden die senkrecht parallel geführten Flächen einer Maueröffnung bezeichnet. Sie bildet einen 90-Grad-Winkel zur gesamten Mauerfläche. Im Gegensatz dazu verläuft die Schnittfläche beim sogenannten Gewände schräg durch das Mauerwerk. Die obere waagrechte Begrenzung einer Tür- oder Fensteröffnung wird als Sturz bezeichnet.
Es gibt unterschiedliche Arten von Zargen, wobei die häufigste Art für Innentüren die Umfassungszarge ist. Die Türöffnung wird hier von beiden Seiten mit einem umlaufenden Profil abgeschlossen, sodass die Zarge die gesamte Türlaibung umfasst. Am häufigsten wird bei der Umfassungszarge zu Holz und Holzwerkstoffen gegriffen, es gibt sie aber auch aus Stahl. Neben der Umfassungszarge gibt es noch die Blockzarge für Innentüren. Eine Blockzarge (auch: Blockrahmen) wird direkt in die Wandöffnung montiert, sodass sie deren gesamte Breite ausfüllt und dadurch eine moderne Optik schafft. Im Gegensatz zur Umfassungszarge umfassen und kaschieren sie die Wandlaibung nicht. Sogenannte Blendrahmen eignen sich
besonders bei dünnen Wänden. Sie verblenden schlichtweg die Sicht auf die Wand. Blendrahmen werden vor die Laibung eingesetzt, um ein entsprechendes Türblatt zu verbauen, allerdings sollte das Rohbaumaß entgegen der normalen Umfassungszarge kleiner sein. Soll die Innentür richtig in Szene gesetzt werden, ist eine wandbündige Zarge die richtige Wahl. Sie ist so gut wie unsichtbar und sorgt je nach Modell dafür, dass die Tür bündig mit der Wand abschließt. Zu guter Letzt sei noch die Eckzarge erwähnt. Eckzargen, die meist aus Stahl oder Aluminium bestehen, werden direkt auf die Wandecke angebracht. Sie eignen sich besonders, wenn die Mauerlaibung zu breit für eine Umfassungszarge ist. Sie umfasst nicht die gesamte Türöffnung, sondern nur die Vorderkante der Türlaibung.
Die wichtigsten Bestandteile einer Umfassungszarge sind die Zierbekleidung, das Futterbrett, die Falzbekleidung, die Dichtung und die Bandteile. Die Zierbekleidung bildet den Übergang zur Wand und deckt
Widerstandsklasse
die Rohbauöffnung ab. Hier gibt es viele verschiedene Kantenformen und Flächen. Kanten können zum Beispiel rund, abgerundet, eckig oder gefast (=abgeschrägt) sein. Auch für die Zierfläche stehen unterschiedliche Designs zur Auswahl (schlicht glatt oder gewölbt). Das Futterbrett verkleidet die Wandlaibung und wird mit dieser fest verbunden. Am Futterbrett findet man den Verstellbereich der Zarge. Der Verstellbereich ist wichtig, wenn die Maße der Zarge nicht genau den Standardwerten entsprechen. Über eine sogenannte Feder kann die Zierbekleidung unterschiedlich tief in die Nut vom Futterbrett geschoben werden und so kleine Abweichungen ausgleichen. Auf der Bandseite, also der Seite, an der die Türbänder zu sehen sind, ist die Falzbekleidung zu finden. Sie ist das Gegenstück zur Zierbekleidung und genauso geformt. Auf der Seite der Falzbekleidung befindet sich auch das Schließblech, das dafür sorgt, dass die Tür in der Zarge fest verschlossen werden kann. Die Bandteile ermöglichen das Öffnen und
Brandwiderstands dauer in min
EI2 30c 30 min
EI2 60c 60 min
EI2 90c 90 min
E 30 30 min
Sm-c 30 min
Schließen der Türe. Sie bestimmen auch, in welche Richtung die Türe öffnet: Sind die Bänder auf der linken Seite der Tür, handelt es sich um eine Türöffnung mit linkem Anschlag. Sind die Bänder auf der rechten Seite, befindet sich der Anschlag rechts. Die Dichtung im Zargenfalz sorgt dafür, dass die Türe leise schließt.
Das Material der Zarge wird meist passend zum Material des Türblatts gewählt: Stahlzargen werden aus mindestens 1,5 mm starkem verzinkten Stahlblech und eventuell mit Rostschutzgrundierung angeboten. Die Beschichtung der Zarge erfolgt zumeist nach der Montage im Zuge der Malerarbeiten. Die robuste Stahlzarge gibt es matt, glänzend oder mit Sonderlacken in verschiedenen Farben für 50 bis 170 Euro. Stahlzargen werden vor den Putzarbeiten im Rohbau eingemörtelt und voll ausgegossen, damit ein optimaler Schallschutz gewährleistet wird.
Holz gehört wegen seiner wohnlichen Ausstrahlung zum beliebtesten Zargenmaterial, wobei die natürliche
Bautechnische Bezeichnung
brandhemmend, früher auch feuerhemmend
hoch brandhemmend, früher auch hoch feuerhemmend
brandbeständig, früher auch feuerbeständig
Rauchabschluss
Rauchabschluss
Maserung des Holzes dank verschiedenfarbiger Lackierungen nicht sichtbar sein muss. Massivholz ist natürlich teurer und haltbarer als ebenso angebotene Holzwerkstoffe. Optisch ist der Unterschied zwischen den beiden Materialien kaum zu sehen. Zargen aus Massivholz können in fast allen Sondermaßen und Wandstärken gefertigt werden. Im Bauhaus gibt es Massivholzzargen ab ca. 50 Euro (z. B. Kierfer) bis ca. 200 Euro (z. B Fichte).
Vom Kern bis zur Oberfläche Bei der Wahl der Innentüren müssen Material und Aufbau sorgfältig erwogen werden. Als preisgünstigste Modelle gelten die sogenannten Wabentüren, deren Kern aus einer Pappwabe besteht, die links- und rechtsseitig jeweils mit einer etwa 3 mm starken Holzfaser- oder Dünnspanplatte beplankt ist. Im Gegensatz zur Wabentüre ist die Röhrenspantüre aus einer Röhrenspanplatte (durchfräste oder längsgelochte Spanplatte) gefertigt und mit unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen erhältlich. Röhrenspantüren sind standfester, stabiler und haben einen besseren Schallschutzwert.
Sind die Türen aus Vollholz oder Verbundspanplatte hergestellt, nennt man sie Vollholz- bzw. Lagenspantüren. Sie sind erheblich schwerer und stabiler. Dadurch bieten sie aber auch einen hohen Schallschutzwert. Zudem werden diese Türen auch für Sonderanwendungen herangezogen (Brandschutz, Strahlenschutz, Schallschutz). Eine Sonderform der Vollholztüre ist die sogenannte Kassettentüre mit Holz- oder Glasfüllung. Diese Modelle gelten als absolut verzugsfrei und erfüllen bei hoher Passgenauigkeit von Blatt und Zarge alle Anforderungen an Luftdichtheit.
Schauen wir uns jetzt noch die Oberflächenmaterialien für Innentüren an: Echtholz-Furnier: Diese Türen haben eine Außenhaut aus Holz, ein Naturprodukt, das entsprechend individuell ausgeprägt ist. Je nach Holzart und Furnierung erhält man verschiedene Maserungen, Farbnuancen und Strukturen. So findet sich für jeden Einrichtungsstil und jedes Raumkonzept das passende Modell. Durch Mehrschichtlackierungen wird die Echtholzoberfläche vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt und die Reinigung erleichtert.
Weißlack ist ein UV-gehärteter Acryllack, der in mehreren Schichten auf das Türblatt aufgebracht wird und mit einem glatten Finish endet. Die Oberfläche ist besonders pflegeleicht und strapazierfähig. Matt glänzend wie Seide passen sich diese Türen aufgrund ihrer Schlichtheit, Eleganz und Zurückgenommenheit jedem Einrichtungsstil an – eine zeitlose, unkomplizierte Alternative.
CPL-Türen (Continiuous Pressure Laminate) werden in einem speziellen Verfahren mit Dekorpapieren verpresst und gehärtet. CPL, das Laminat für Türen, ist ein Schichtstoff auf Melaminharzbasis in Echtholzoptik. Die Türen sind besonders widerstandsfähig, kratz- und stoßfest, lichtecht, hitzebeständig und wischfest. Dadurch lassen sie sich auch sehr einfach reinigen. Die Auswahl ist immens, von schlichten einfarbigen Modellen bis hin zu täuschend echter Holzoptik.
Dort wo die Beanspruchungen besonders hoch sind, empfehlen sich HPL-Türen. High-Pressure-LaminateHochdruck-Schichtstoffplatten sind überaus strapazierfähig. Auch HPL-
Türen sind in den verschiedensten Farben und Dekoren erhältlich.
Für Dekoroberflächen wird ein bedrucktes Papier imprägniert, mit Lack oder Harz bearbeitet und auf die Türblattoberfläche geklebt. Dekore sind besonders individuell in ihrer Gestaltung, quasi alles ist hier möglich. Die Türen sind unkompliziert in ihrer Reinigung, sie sind langlebig und dunkeln nicht nach. Eine erneute Lackierung oder anderweitige Oberflächenbearbeitung ist auch bei älteren Modellen nicht nötig.
Brandschutz bei Innentüren Nicht nur in Großbauten kommen Brandschutztüren zum Einsatz, auch im privaten Wohnbau gibt es dafür triftige Gründe. Einzelne Bauteile sollten in jedem Fall mittels Brandmauern voneinander getrennt werden. Wird eine solche schützende Mauer durchbrochen, müssen Brand- und Rauchschutztüren eingebaut werden, etwa als Abschluss zum Heizöllagerraum, als Verbindungstür zwischen Vorraum und Garage oder im ausgebauten Dachgeschoß. Brandschutz- bzw. Feuerschutzabschlusstüren haben die Aufgabe, im Falle eines Brandes entsprechenden Schutz zu gewähren. Türblatt und Zarge mit Beschlag und Zylinder müssen gemäß ÜA-Zeichen geprüft sein. Der Türdrücker muss eine Mindestgrifflänge von 100 mm haben und durchgehende Schlüssellöcher müssen abgedeckt sein. Brandschutztüren müssen immer selbsttätig schließen, außer es handelt sich um Wohnungstüren oder Schachttüren. Der Einbau von Verglasungen ist erlaubt, das Glas muss aber die gleiche Widerstandsklasse wie die Türe aufweisen.
Das passende Heizsystem
Optimale Ergebnisse bei Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit erzielen Sie, wenn Heizanlage und Energieträger zusammenpassen bzw. entsprechend aufeinander abgestimmt sind.
Durch die Modernisierung einer Ölheizung, in erster Linie einen Kesseltausch, lassen sich beträchtliche Kosten einsparen. Bereits die konventionellen Öl-Niedertemperaturkessel in Form von sogenannten UNITS, also einer Kombination aus Kessel, Brenner und Regelung, zeichnen sich allgemein durch sehr gute Energieausnutzung und geringe
Schadstoffemissionen aus. Durch die Einführung von schwefelarmem Heizöl wurde außerdem die Brennwertnutzung bei Ölkesseln ermöglicht, was noch höhere Effizienz und geringere Emissionen zur Folge hat.
Ein moderner NiedertemperaturBrennwertkessel kann den Ölbedarf um bis zu 40 Prozent senken. Er ist rundum gedämmt, verhindert große
Wärmeverluste, er nutzt außerdem die Wärme aus dem anfallenden Kondenswasser und spart dadurch Energie ein. Der Brennwertkessel arbeitet mit einem Abgas-Wärmetauscher, der den Schadstoffausstoß enorm verringert. Die Gebläsebrenner passen sich automatisch der Außentemperatur an, Abschalt- und Absenkzeiten können Sie individuell regeln.
Gasheizungen
Sie eignen sich hervorragend für energiesparende NiedertemperaturHeizsysteme sowie die Warmwasserbereitung. Kein anderer Energieträger bietet solch eine Vielfalt bei der Gerätetechnik wie die Erdgasheizung: vom klassischen Standgerät im Keller bis hin zu kompakten Wandheizgeräten in Kombination mit einem Durchlauferhitzer oder mit einem integrierten Warmwasserspeicher für hohe Komfortansprüche. Die Verbrennungstechniken beginnen mit dem einfachen atmosphärischen Gaskessel und enden bei der zukunftsweisenden Gas-Wärmepumpe.
Abgesehen vom Kompaktgerätebereich ist der Brennwertkessel heute klar
im Vormarsch. Gas-Brennwertgeräte zählen bezüglich ihrer Anschaffung mittlerweile zu den preisgünstigsten Heizsystemen, und die Mehrkosten gegenüber guten Niedertemperatursystemen sind nicht mehr so ausgeprägt, wie noch vor einigen Jahren. Brennwertgeräte nutzen die Wärme, die im Abgas enthalten ist und lassen sich problemlos mit Solarwärme kombinieren. Wer ein altes Gerät mit schlechten Wirkungsgraden von etwa 65 Prozent betreibt, verschwendet viel Energie. Eine neue Gas-Brennwertheizung bringt bis zu 30 Prozent Energieeinsparung.
Hackschnitzelheizungen
Die Systeme unterscheiden sich in der Art der Zuführung der Hackschnitzel.
Zusatzwärmer: Pelletskaminofen
Mit einem Pelletskaminofen kann man ohne Umbau der bestehenden Zentralheizung den kostengünstigen und komfortablen Brennstoff Pellets nutzen. Sinnvoll ist der Einsatz z. B., wenn die bestehende Heizung noch relativ neu ist oder wenn die Investitionskosten für eine neue Pelletszentralheizung nicht finanziert werden können. Im Gegensatz zur Kesselheizung bezieht der Pelletskaminofen seinen Brennstoff nicht aus einem Lagerraum, sondern ist mit einem Vorratsbehälter ausgestattet. Die Befüllung erfolgt in diesem Fall mit Sackware. Die Installation dauert in der Regel nicht länger als ein bis zwei Stunden:
Es muss lediglich der Anschluss an den Kamin und eine Verbindung zum Stromnetz hergestellt werden. Aus dem Vorratsbehälter werden die Pellets mit einer Schnecke in den Brennteller gefördert. Die automatische Zündung erfolgt mit einem kleinen elektrischen Heizelement, das nur wenig Strom verbraucht und die Pellets innerhalb weniger Minuten entzündet. Eine elektronische Steuerung sorgt unabhängig vom jewei -
Dies kann mit einer Zellradschleuse, mit einer Förderschnecke oder mit einem Fallschacht erfolgen. Der Fallschacht hat den Vorteil, dass auch längere Teile von bis zu 15 Zentimetern, die etwa beim Häckseln von Sträuchern entstehen, ohne Probleme durchtransportiert werden. Bei der Zellradschleuse sperren sich diese langen Holzteile in der Regel und die Heizung geht auf „Störung“.
Aus Umweltgründen spricht vieles für eine Hackschnitzelheizung. Dagegen sprechen eigentlich nur die eventuell hohen Erstellungskosten für die Lagerung des Hackgutes. Außerdem muss die Ascheentsorgung mindestens einmal wöchentlich erfolgen, was in der Heizperiode bei tiefen Schnee-
ligen Wärmebedarf dafür, dass die Pellets immer optimal verbrannt werden, wodurch Wirtschaftlichkeit und umweltschonender Betrieb gleichermaßen gewährleistet sind. Mit einer Thermostatregelung wie bei der Zentralheizung wird die gewünschte Raumtemperatur immer konstant gehalten.
Ein Pelettskaminofen kann sehr universell eingesetzt werden. Wenn er einen Ofen für feste Brennstoffe ersetzt, fällt durch die elektronische Zündung und Steuerung das lästige Einheizen weg, der Raum wird gleichmäßig erwärmt und der Brennstoffverbrauch ist wesentlich geringer. Manche Modelle liefern wie eine Etagenheizung Warmwasser für eine Zentralheizung. Damit lässt sich die gesamte Wohnung gleichmäßig warm halten. Naturgemäß ist der Brennstoffbedarf dann höher als bei der Beheizung einzelner Räume, im Gegenzug steigt aber auch der Komfort.
Vor dem Kauf eines Pelletskaminofens sollten Sie sich bei Ihrem Rauchfangkehrer erkundigen, ob der Kaminanschluss für dieses Heizsystem geeignet ist.
lagen als lästig empfunden werden könnte. Vergessen Sie auch nicht den Rauchfangkehrer einzuladen. Er muss sein Okay für dieses Heizsystem geben. Unter Umständen kann eine Kaminsanierung nötig werden, um die Hackschnitzelheizung normgerecht zu betreiben.
Die Errichtung einer Hackschnitzelheizung ist laut Herstellern und Installationsbetrieben für Einfamilienhäuser aber grundsätzlich eher nicht empfehlenswert, da in den meisten Fällen ganz einfach die erforderliche Lagerfläche nicht vorhanden ist. In Ballungsräumen und dicht besiedeltem Gebiet würde schon die Zustellung des Hackgutes ein großes Problem darstellen. Wohl ein Grund, warum im Bereich der Holzheizsysteme Pellets die Nase vorn haben. Ist jedoch genügend Raum für die Lagerung der Hackschnitzel vorhanden und dieser auch noch für einen großen Lkw gut erreichbar, steht einem Umstieg nichts im Wege.
Pelletsheizungen
Als Rohstoff für die kleinen Röllchen dienen Hobel- und Sägespäne, welche in der Holz verarbeitenden Industrie als bisher schlecht genutztes Nebenprodukt in großen Mengen anfallen. Laufende Qualitätskontrollen garantieren einen sauberen Brennstoff mit geringer Restfeuchte und hohem Brennwert (ca. 5 kWh/kg).
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Kessels sind der Kesselwirkungsgrad – in dieser Hinsicht unterscheiden sich Pelletsanlagen nicht von Ölheizungen – und Komfortmerkmale wie vollautomatische Brennstoffförderung aus dem Pelletslager, automatische Reinigung der Rauchgaszüge sowie eine große Aschenlade, die
nur selten entleert werden muss. Die Anlagenleistung lässt sich darüber hinaus über die Brennstoffzufuhr dem jeweiligen Wärmebedarf anpassen.
Die Zulieferung erfolgt durch einen Tankwagen, der die Pellets über einen Schlauch in den Lagerraum bläst. Für ein Einfamilienhaus benötigt man zur Einlagerung des Jahresbedarfs einen trockenen Raum ab 4 m2 Grundfläche. Beim Heizvorgang werden die Kessel über Spiral- oder Saugantriebe automatisch befüllt. Um im Keller Platz zu sparen, kann auch ein Erdtank verwendet werden. Besondere Sicherheitsvorschriften sind im Gegensatz zu fossilen Energieträgern (z. B. Erdöltank) nicht zu berücksichtigen!
Ganz egal, welches Pelletssystem Sie in Ihrem Keller installieren lassen, die Pelletsanlagen funktionieren im Grunde alle gleich: Einmal pro Jahr wird der Lagerraum einer Pelletsheizung von einem Lkw über einen speziellen Einblasschlauch mit Pellets befüllt. Die Pellets werden dann beim Heizen automatisch in den Brenner gefördert und dort entzündet. Die gewünschte Raumtemperatur wird wie gewohnt in den Räumen oder über ein zentrales Steuerungselement eingestellt.
Die Pelletssysteme unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht. Hier eine Zusammenfassung der unterschiedlichen Möglichkeiten, mit Pellets zu heizen: Förderschnecke mit vollautomatischer Beschickung
• Saugsystem: Durch die Saugaustragung erfolgt eine vollautomatische Beschickung. Dabei ist auch die Verwendung eines Erdtanks möglich.
• Behälteranlage: Für einige Tage wird in einem Vorratsbehälter Heizmaterial gelagert (halbautomatische Beschickung)
Tipp
Kostengünstiges Warmwasser lässt sich auch mit dem Zentralheizungskaminofen zubereiten. Ideal ist die Kombination mit einer Solaranlage, die das Wasser dann erwärmt, wenn der Ofen in der wärmeren Jahreszeit ausgeschaltet ist. Einige Hersteller bieten fixfertige Solar-Pellets-KaminofenKombinationen an.
• Kombination Pellets-Stückgut: Neben Pellets kann auch Scheitholz verheizt werden. Wenn das Scheitholz abgebrannt ist, werden automatisch Pellets verfeuert.
Als Zusatzheizung oder als Ersatz für eine konventionelle Heizung, z. B. in Niedrigenergie- und Passivhäusern, eignen sich Pelletseinzelöfen. Die Öfen sind mit einer elektrischen Zündung, einer Leistungsregelung und einem Vorratsbehälter ausgestattet. Die Pellets werden über eine Förderschnecke automatisch aus dem Vorratsbehälter des Ofens in eine Brennschale transportiert. Dadurch ist der Betrieb fast ebenso bequem wie eine Gas- oder Ölheizung. Für Pelletseinzelöfen gibt es den Brennstoff auch als Sackware. Ein Sack enthält 15 kg Pellets, die dem Heizwert von 7,5 l Heizöl entsprechen. Eine nochmalige Verbesserung der ohnehin sehr effizienten und umweltschonenden Verbrennungstechnik von Pelletskesseln wird durch den Einsatz der Brennwerttechnik erzielt.
Diese clevere Lösung nutzt auch die in den Abgasen enthaltene Energie. Der Wasserdampf in der Abluft wird so weit abgekühlt, dass er kondensiert und die in ihm steckende Wärme freigibt. Das bedeutet einen Wärmegewinn von 10 bis 15 Prozent. Voraussetzung für die Brennwertnutzung ist eine sehr niedrige Rücklauftemperatur von möglichst unter 30 °C, wie sie mithilfe moderner Flächenheizungen erreicht wird.
Stückholzheizungen
In den letzten Jahren haben sich Feuerungstechnik und Emissionsverhalten von modernen Scheitholzkesseln deutlich verbessert. Bei Wirkungsgraden ab 90 Prozent sind sie recht wirtschaftlich und auch ihre Umweltverträglichkeit ist gut. Bei optimalen Bedingungen liegt der CO-Wert unter 0,25 g/m3 und die Staubwerte unterschreiten 50 mg/m3 Auch der Ausstoß an Kohlenwasserstoffverbindungen liegt heute nahezu auf dem Niveau von modernen Ölheizungen.
Kaminöfen mit Warmlufttechnologie zeichnen sich durch minimalen Holzverbrauch und einen Mindestwirkungsgrad von weit über 75 Prozent aus. Wenn Sie die Ofenwärme richtig verteilen (Aufstellungsort beachten), heizen Sie im härtesten Winter mit 6 oder 10 kw Ihre ganze Wohnung (Hersteller geben einen Wert von etwa 1 kW pro 10 m2 an). Häufig wird so ein Kaminofen aber als Zusatzheizung verwendet: für die Übergangszeit oder gemütliche Abendstunden.
Auch der traditionelle Kachelofen findet seit einigen Jahren wieder viele Freunde. Heute werden vor allem schlichte, puristische Anlagen mit klaren Linien und planen Flächen errichtet und, im Gegensatz zu den Originalen, auch Sichtscheiben
Solarunterstützte Raumheizung
Thermische Solaranlagen eignen sich nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern können auch einen nennenswerten Beitrag zur Raumheizung liefern. Außer beim Einsatz sehr aufwendiger und entsprechend teurer Jahreszeitenspeicher kann dabei aber auf ein konventionelles Heizsystem nicht verzichtet werden.
Niedrigenergiehäuser bieten sich jedenfalls ideal an, um die geplante Heizzentrale mit einer thermischen Solaranlage zu kombinieren. Denn heutzutage werden ausschließlich Niedertemperatur- Wärmeabgabesysteme installiert, die mit einer sehr geringen Vor- und Rücklauftemperatur betrieben werden. Somit sind ideale Voraussetzungen für eine solare Heizungsunterstützung gegeben.
Ein entsprechend ausgelegter und sehr gut gedämmter Wärmespeicher, der sogenannte Solar-Pufferspeicher mit integriertem Warmwasserboiler oder Wärmetauscher als Multifunktionsspeicher, bezieht die Wärme für die Heizung entweder aus der Solaranlage und/oder aus dem kon ventionellen Wärmeerzeuger. Eine Steuerungselektronik hilft, das solare Wärmeangebot, die Wärmeerzeugung des Kessels und die Wärmenachfrage optimal aufeinander abzustimmen.
Ein eigener Speicher für das Warmwasser ist nicht nötig, weil man die Brauchwasserbereitung gleich über einen direkt im SolarPufferspeicher installierten Platten- oder Rohrwärme tauscher besonders hygienisch im Durchlauferhitzerprinzip aufbereiten kann.
als visueller Fokus integriert. Die Farben, wenn überhaupt vorhanden, sind zurückhaltend, die Materialien so natürlich und pur wie möglich. Im Inneren moderner Kachelöfen findet man die ehemals namensgebende Keramik. Dort besteht der Feuerraum nicht aus dem sonst gebräuchlichen Metall, sondern zu 80 Prozent aus einer keramischen Speichermasse. So speichert der Grundofen an sich schon die Wärme. Der dadurch noch effizientere Kachelofen eignet sich so auch hervorragend für moderne Niedrigenergiehäuser und beweist, dass gerade diese Heizform heutigen
Anforderungen gewachsen ist. Oft werden Kachelöfen auch mit einer zweiten Heizung kombiniert oder als Wärmeerzeuger für Zentralheizungen eingesetzt. Besonders beliebt sind auch die Kaminöfen mit Speichermasse, die den Raum noch stundenlang angenehm warmhalten. Wie bei den Kachelöfen gibt es auch hier wasserführende Varianten, die ihre Wärme über die Zentralheizung an alle Zimmer des Hauses abgeben.
Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe nimmt Wärme auf einem niedrigen Temperatur niveau
auf und gibt sie nach Zuführung von Antriebsenergie auf einem höheren Niveau wieder ab. Je geringer die Temperaturdifferenz, desto weniger Antriebsenergie wird benötigt und umso höher ist die Effizienz. Das Prinzip ist schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und wird seit etwa hundert Jahren in der Kühltechnik praktisch angewendet. Mit dem Kühlschrank verfügt somit jeder moderne Haushalt über eine einfache Form der Wärmepumpe. Heute ist auch die Bedeutung für die Raumheizung und Warmwasserbereitung unbestritten. Bei den Bestrebungen zur Reduktion der CO2Emissionen spielt die verstärkte Nut-
zung der Wärmepumpe eine wesentliche Rolle.
Der große Vorteil der Wärmepumpe ist, dass sie ein Mehrfaches an Energie in Form von Wärme abgibt, als zum Antrieb des Kompressors aufgewendet werden muss. Dieser Faktor wird als Arbeitszahl bezeichnet, die vor allem vom Temperaturunterschied zwischen Verdampfer und Kondensator abhängt. Je größer dieser ist, desto geringer fällt die Nutzwärmemenge aus. Heute sind durchwegs Arbeitszahlen über dem Wert 4 üblich. Im Klartext bedeutet das, dass der Nutzenergieanteil viermal so groß ist wie der Primärenergiebedarf. Bei Niedrig-
energiehäusern liegt die erforderliche Heizleistung im tiefsten Winter bei etwa 4,5 kW, beim Passivhaus bei nur 1,5 kW. Als Antriebsleistung benötigt eine Wärmepumpe im ersten Fall etwa 1,5 kW, im zweiten sind gar nur 0,5 kW erforderlich.
Auch die Verwendung von großflächigen Niedertemperatur-Heizsystemen wie Wand- und Fußbodenheizung zählen bereits zu den Selbstverständlichkeiten, weil die Vorteile bezüglich Behaglichkeit erkannt wurden. Sehr niedrige Wassertemperaturen von 30 bis 35 °C sind bei diesen Systemen üblich, wodurch sie optimal mit einer Wärmepumpe kombiniert werden können. Hinzu kommt die
Wärmepumpenentwicklung der letzten Jahre mit neuen Kältemitteln, Plattenwärmetauschern und effizienten Kompressoren. Diese Entwicklungen haben eine erhebliche Steigerung der Leistungszahlen erbracht. Dazu gesellen sich auch die Perfektionierung der Anlagentechnik und eine Verminderung von Verlusten bei der Erdreichankopplung.
Wärmepumpen arbeiten mit unterschiedlichen Medien. Grundwasser etwa ist ein guter Wärmespeicher und daher als Wärmequelle in der WasserWasser-Wärmepumpe hervorragend geeignet, weil es auch bei tiefen Außentemperaturen nicht unter 8 °C fällt. Zur Grundwassernutzung werden zwei Bohrungen, eine zur Entnahme und eine zur Rückspeisung des Grundwassers, gesetzt. Die Nutzung des Grundwassers bedarf jedoch der Zustimmung der Wasserrechtsbehörde. Außerdem muss die genaue Zusammensetzung des Wassers untersucht werden, um Beschädigungen der Anlage durch aggressive Inhaltsstoffe zu vermeiden.
Tipp
Sorgen Sie für regelmäßige Wartung und Service Ihres Heizsystems – egal zu welchem Sie schlussendlich gegriffen haben. Diese Checkups sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, die Experten sagen Ihnen auch, ob Dimensionierung und Nutzungsgrad entsprechend sind oder ob Sie zu viel Brennstoff verbrauchen und damit Geld beim Fenster hinaus heizen.
Die Erde-Wasser-Wärmepumpe hat sich bislang für Heizungszwecke am besten durchgesetzt. Die Wärme aus der Erde kann auf verschiedene Arten gewonnen werden, z. B. mit Erd-registern, das sind Rohrsysteme, die in ein bis zwei Metern Tiefe auf dem Grundstück verlegt werden. Die Heizenergie kommt in diesem Fall fast ausschließlich aus der im Sommer an der Oberfläche eingespeicherten Sonnenenergie. Die Dimensionierung hängt nicht zuletzt von der Bodenbeschaffenheit ab, in der Regel ist aber die doppelte bis dreifache Fläche des beheizten Wohnraums notwendig. Zu vermeiden ist eine nachträgliche Überbauung der Fläche sowie zu geringe Abstände zu Kanal- oder Wasserleitungen.
Mit einer Tiefensonde wird die geothermische Energie aus dem Erdinneren (mind. 100 m) erschlossen. Hier wird lediglich eine Bohrung niedergebracht, in die ein doppelwandiges Rohr eingeführt wird. Kaltes Wasser strömt zwischen den Rohrwänden nach unten und steigt im Inneren des Rohrs wieder auf. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass es sich um ein geschlossenes System handelt. Damit findet kein Eingriff in das ökologische Stoffgleichgewicht statt. Außerdem kann die Tiefensonde in jeder beliebigen geologischen Formation verwendet werden. Bei schwierigem Untergrund besteht aber das Risiko von Fehlbohrungen und dadurch entstehender höherer Kosten.
Vor allem zur Beheizung in Niedrigenergie- und Passivhäusern haben sich Luft-Luft-Wärmepumpen mit kontrollierter Be- und Entlüftung bewährt. Dabei wird der Abluft über einen Wärmetauscher Energie entzogen und auf der anderen Seite wieder der Zuluft zugeführt. In der Regel sind die-
se Luft-Luft-Wärmepumpen in einem kompakten Lüftungs- und Heizgerät integriert. Natürlich kann das Prinzip der Luft-Luft-Wärmepumpe auch zur Brauchwassergewinnung angewendet werden. Dann wird das System als Luft-Wasser-Wärmepumpe bezeichnet. Im Betrieb von Wärmepumpen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Von einem monovalenten Betrieb spricht man, wenn die benötigte Nutzwärme ausschließlich und ganzjährig ohne zusätzliche Hilfsmittel von der Wärmepumpe aufgebracht werden kann. Dafür eignen sich Sole-Wasser- und Wasser-Wärmepumpen.
Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen sind ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Erdwärmetauscher, bei tiefen Außentemperaturen meist nicht mehr als alleinige Heizung ausreichend. An sehr kalten Tagen, an de nen die Heizleistung der Wärmepumpe alleine nicht reicht, um die Heizlast des Gebäudes zu decken, muss auf eine andere Heizung umgeschaltet werden, das nennt man bivalent alternativen Betrieb. Wird eine andere Heizung dazugeschaltet, spricht man vom bivalent parallelen Betrieb.
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe eignet sich übrigens gut für die Innenaufstellung. Die Modelle in schlanker Optik überzeugen durch eine rasche, unkomplizierte Installation und ihren extrem minimierten Schall. Wärmepumpen zur Innenaustellung haben ein spezielles Luftkanalsystem, durch das die Luft durch einen Kanal anngesaugt und durch den zweiten wieder ausgeblasen wird. Sämtliche Verbindungen durch die Außenwand (Strom und Wasser) entfallen. Damit kommt es auch zu einer Vermeidung des „optischen Schalls“, da keine Bauteile mehr sichtbar sind. In-
Sole-Wasser-WP Wasser-Wasser-WP Luft-Wasser-WP
Jahresarbeitszahl 3,5 bis 4,5 2,5 bis 3,5 2 bis 3
Investitionskosten hoch hoch gering
Betriebskosten gering gering bis mittel mittel bis hoch
Planungsaufwand hoch hoch gering
Installationsaufwand hoch hoch gering
Neubau
Sehr gut möglich. Die Installation einer Wärmepumpe mit Erdwärme ist bei vielen Neubauten schon heute Standard.
Im Vergleich ebenfalls gut möglich. Die Installationen auf dem Grundstück und am Gebäude lassen sich meist leicht umsetzen. Regelungen zur Grundwasserentnahme beachten!
Problemlos möglich, aber selten eingesetzt. Im Vergleich schneidet eine Luft-Wasser-WP bei den Gesamtkosten meist schlechter ab. Im Winter kann sie nur wenig Umgebungswärme gewinnen.
Altbau/Sanierung
Kombinationen
Bedingt möglich, da Bohrung und Bohrgerät ausreichend Platz brauchen.
Zumeist gut möglich. Die benötigten Brunnensys teme lassen sich auf den meisten Grundstücken errichten.
Sehr gut geeignet. Eine LuftWasser-WP lässt sich im Vergleich leicht installieren, weil weder aufwendige Bohrungen noch Aufgrabungen nötig sind.
Eine ErdwärmeWP lässt sich mit Solarthermie oder anderen Heizungssystemen kombinieren. Ein solcher Verbund kann die Betriebskosten, insbesondere für die Aufbereitung von Warmwasser, deutlich senken.
Auch bei Wasser-WP ist die Kombination mit anderen Heizungssystemen sinnvoll. In der Gesamtkostenrechnung bringt dies zumeist eine deutliche Kostenersparnis.
Kombinationen einer Luft-Wasser-WP mit anderen Heizungssystemen sind insbesondere für die Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Heizung im Winter zu empfehlen.
Das 2-in-1-System
Wärmepumpen ermöglichen nicht nur den Einsatz als Heizung und zur Warmwassererzeugung. Sole-Wasser-Wärmepumpen können im Sommer auch für die Kühlung des Hauses verwendet werden. Bereits fest integriert ist die Kühlfunktion in modernen Kompaktmaschinen. Bei der Aktivierung der Kühlfunktion im Sommer wird der Prozess der Wärmegewinnung kurzerhand umgedreht.
Dem Wohnraum wird über die Fußbodenheizung die überschüssige Wärme entzogen und dann dem Erdreich zugeführt. Anstatt also wie im Heizbetrieb Wärme aus dem Erdreich aufzunehmen, wird die Wärme aus dem Wohnraum über den Kollektor ins Erdreich abgeleitet. Dies senkt nicht nur Energiekosten, sondern beschleunigt auch den Regenerationsprozess des Erdreichs für die nächste Heizsaison.
nenaufstellung empfiehl sich für schallkritische Situationen, wie eng bebaute Gebiete und kleine Grundstücke.
Mythen & Antworten rund um die Wärmepumpe Wir haben uns mit den Profis von Daikin, einem der führenden Wärmepumpenhersteller weltweit, unterhalten und über die fünf häufigsten Missverständnisse und hartnäckigen Mythen rund um die Wärmepumpe unterhalten.
Mythos #1: Eine Wärmepumpe funktioniert nur in Neubauten gut: Wärmepumpen sind so leistungsstark, dass sie auch bei Modernisierungsund Renovierungsprojekten eine gute Alternative zu den gängigen Heizsystemen darstellen. Egal, wie alt das Gebäude ist, eine Wärmepumpe bietet für alle den gleichen Komfort.
Mythos #2: Die Investition in so eine neue Technologie ist zu unsicher: Die Wärmepumpentechnik ist keines-
wegs neu. Das Prinzip ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Moderne Geräte verwenden einen intelligenten Algorithmus, der automatisch den kostengünstigsten und effizientesten Heizprozess bestimmt. Indem er Energiepreise, Außentemperatur und Raumwärmebedarf berücksichtigt, trägt der Algorithmus dazu bei, bis zu 35 Prozent mehr Energie einzusparen als herkömmliche Heizsystemen.
Mythos #3: Wärmepumpen können Öl- und Gasheizungen nicht ersetzen: Moderne Wärmepumpen die mit dem Kältemittel R-32 betrieben werden, sind ideal für Renovierungen und den Austausch alter Heizkessel. Durch ihre kompakte Bauweise können sie auf kleinstem Raum installiert und problemlos in bestehende Heizsysteme integriert werden.
Mythos #4: Wärmepumpen sind Stromfresser: Wärmepumpen sind in der Regel umweltfreundlicher als Systeme mit Gas, Öl und Strom, das be-
stätigt auch die Internationale Energieagentur.
Mythos #5: Eine Wärmepumpe funktioniert nicht im tiefen Winter: Wärmepumpen arbeiten bis in einen Temperaturbereich von über minus 25 Grad.
Hybridheizung: Zwei Systeme, ein Gerät Eine Hybridheizung besteht nicht nur aus einer, sondern meist zwei Technologien, die in einem kompakten Gerät kombiniert werden. Ein Beispiel dafür ist die Verbindung einer Luft-Wärmepumpe mit einer Gasbrennwerttherme. Während die LuftWasser-Wärmepumpe dabei so lange wie möglich die erneuerbare Energiequelle Luft anzapft, übernimmt die Gasheizung die Beheizung, wenn die Kosten der Wärmepumpe zu hoch werden oder die Wärme für Heizung und Warmwasser einmal nicht ausreichen sollte.
Voraussetzung für eine Hybridheizung ist ein öffentlicher Gasanschluss oder genügend Platz, um einen Flüssiggas- oder Heizöltank aufstellen zu können. Besonders gut eignet sich ein solches System in energieeffizientn Gebäuden mit einer Flächenheizung (z. B. Fußbodenheizung). Die CO2Emissionen und der Brennstoffverbrauch können zudem auf ein Minimum reduziert werden.
Hybridheizungen kosten ca. 9.000 bis 10.000 Euro. Hinzu kommen noch einmal 1.500 bis 3.000 Euro für einen Gasanschluss, eine Flüssiggas-Anlage oder einen Heizöltank. Die Preise für eine Hybridheizung variieren jedoch stark nach den gewählten Heizsystemen, Region, Hersteller und Dienstleister.
Gas raus Infrarot rein
Wer eine Alternative zu seiner Öl- oder Gasheizung sucht, kommt am Thema Infrarotheizung nicht mehr vorbei. Für den Neubau oder die Sanierung – als komplette Hauptheizung oder als punktgenaue Zusatzheizung.
Runter vom Gas und raus aus dem Öl: Heizen in Krisenzeiten heißt nachdenken, umdenken und vorausdenken. Wer von fossilen Brennstoffen unabhängig werden möchte und die steigenden Preise von Holz und Pellets beobachtet, landet rasch bei einer sauberen und effizienten Alternative: der Infrarotheizung.
Sorgenfrei heizen
Die geringen Anschaffungskosten sowie die einfache und daher kostengünstige Installation machen infrarotes Heizen auch in Zeiten hoher Strompreise finanziell interessant. Infrarotheizungen brauchen weder Technik- noch Lagerraum und erzeugen auch keine Wartungskosten. Hochwertige Infrarotpaneele sind sehr langlebig, schaffen ein wohltuendes Raumklima und arbeiten extrem energiesparend – sofern sie korrekt dimensioniert und positioniert
wurden. Eine individuell berechnete Infrarotheizung ist ein technisch ausgereiftes Heizsystem – im Gegensatz zum Billigpaneel aus dem Supermarkt.
Nachhaltig heizen
Dazu kommt, dass Infrarotheizungen selbst keine direkte CO2-Belastung durch Verbrennung von Rohstoffen produzieren, wie es Holz- und Pelletsheizungen tun. Sie arbeiten in Kombination mit Öko-Strom sogar völlig CO2-frei!
Sparsam heizen
Die Strompreise sind gerade hoch? Die Preise für Holz und Pellets auch. Außerdem muss man die Investition in ein Heizsystem auf Jahrzehnte rechnen. Gemeinsam mit einer Photovoltaikanlage samt Speicher wäre die Infrarotheizung im Neubau momentan sogar die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Alternative.
Überblick: Energieträger
Energieträger und Wärmeabgabesystem ergeben das Heizsystem in Ihrem Zuhause. In Zeiten schwindender Ressourcen setzen immer mehr Menschen auf regenerative Energiequellen. Hier ein Überblick über Gängiges und Innovatives.
Um das Haushaltsbudget und die Umwelt zu entlasten, ist ein sorgsamer und verantwortungsbewusster Umgang mit Energie das Gebot der Stunde. Dem Energieträger kommt dabei besonders großes Augenmerk zu. In den Kosten wie auch in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt unterscheiden sich die einzelnen Energieträger beträchtlich. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick.
Erdöl
Der noch immer am weitesten verbreitete fossile Brennstoff ist das nicht unumstrittene Heizöl. Die vorhandenen Ressourcen des schwarzen Goldes sind nicht unerschöpflich, und durch Krisen in den Herkunftsländern ist man vor Preissteigerungen nicht gefeit, auch wenn zurzeit die Gründe für einen Verbleib beim Erdöl groß sind. Ist eine moderne Anlage vorhanden, ist eine Umstellung auf einen anderen Energieträger ohnedies meist nicht wirtschaftlich nachvollziehbar. Welche der unterschiedlichen Heizölarten für Ihre Anlage am besten geeignet ist, erklärt Ihnen ein professioneller Energieberater.
Erdgas
Unter den fossilen Brennstoffen ist es zweifellos der umweltfreundlichste, denn der bereits gasförmige Zustand ermöglicht eine vollständige Verbrennung ohne energieaufwendige Umwandlungsprozesse. Bei seiner Verwendung treten nur geringe Emissionen auf, Feinstaub und Ruß gibt es nicht. Transport und Lagerung vor Ort fallen weg. Außerdem sind die Heizgeräte so kompakt gebaut, dass selbst der Heizraum zusätzlich für andere Zwecke genutzt werden kann.
Stückholz
Stückgut ist es kein homogener Brennstoff mit gleichmäßigem Abbrand wie Öl oder Gas, daher verbrennt Holz in mehreren Phasen:
1. Der Brennstoff wird im Feuerraum des Scheitholzkessels durch die Erwärmung getrocknet.
2. Es folgt die Entgasungsphase, in der ab 250 °C etwa 80 Prozent der Holzsubstanz in brennbare Gase umgewandelt werden. In einem Scheitholzkessel verbrennt also nicht das Holz direkt, sondern die daraus entweichenden Gase.
3. Die Holzkohle, die erst ab Temperaturen von über 500 °C in brennbare Gase zersetzt wird, verbrennt.
Das für den Scheitholzkessel bestimmte Holz darf nicht zu feucht (unter 20 Prozent) sein, denn ab einem bestimmten Wassergehalt im Holz senkt das daraus verdampfende Wasser die Temperatur im Feuerraum und bewirkt somit eine Kühlung. Weiters sollten Scheitholzkessel nicht zum Müllverbrennen eingesetzt werden, da dies – abgesehen vom stark erhöhten Emissionsausstoß – auch zu einer erhöhten Abnutzung der Scheitholzkesselanlage führt und somit höhere Wartungskosten verursacht.
Qualitätsunterschiede beim Stückholz beeinträchtigen die Heizleistung! Zunächst wird zwischen Weichholz (z. B. Fichte) und Hartholz (z. B. Eiche, Buche) unterschieden. Als Richtwert kann man für einen Raummeter Weichholz einen Heizwert von ca. 1.500 kWh heranziehen. Hartholz weist dagegen pro Raummeter einen deutlich höheren Heizwert und damit Energiegehalt von rund 2.400 kWh auf. Um den erforderlichen Trocknungsgrad zu erreichen, muss Stückholz mindestens zwei Jahre an einem sonnigen, gut durchlüfteten Trocknungsplatz eingelagert werden. Am einfachsten ist es, ofenfertiges
Stückholz zu kaufen, das in fertig zugeschnittenen Scheiten mit 25 cm, 33 cm und 50 cm Länge angeboten wird.
Pellets
Die Presslinge aus reinen Säge- und Hobelspänen und ohne chemische Bindemittel erzeugen komfortable Wärme zu einem sehr attraktiven Preis. Neben den Biomassefernheizungen bieten die Pelletsheizungen auch eine ökologische Heizvariante für den Einzelhaushalt. Die Preise für Pellets sind seit über zehn Jahren mehr oder weniger gleichbleibend stabil und der Brennstoff damit einer der kostengünstigsten überhaupt. Wichtig bei der Wahl des Energieträgers ist neben Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz natürlich auch die Versorgungssicherheit. Aktuell sorgen rund 41 heimische Pelletsproduzenten dafür, dass der Nachschub nicht ins Stocken gerät. Darüber hinaus zählt Österreich europaweit zu den größten Pelletsexporteuren und der österreichische Wald bietet noch ein großes Potenzial für die Ausweitung der Energieholzproduktion.
Hackschnitzel
...sind maschinell grob gehackte, zwei bis fünf Zentimeter große Holzteile, die aus für die Bau- und Möbelindustrie nicht verwendbaren Holzgewächsen in großen Industrieschreddern direkt am Schlägerungsort erzeugt werden. Die Rinde der Stämme kommt als Rindenmulch in den Handel, Zweige, Äste und der Stamm ergeben die Hackschnitzel. Hackgut wird in Schüttraummetern (Srm) gehandelt. Feinhackgut mit Stückgrößen von etwa drei Zentimetern eignet sich für Kleinanlagen mit automatischem Betrieb. Vorteile: die vollautomatische und bequeme Wärmeversorgung sowie ein ökonomischer Betrieb von Großanlagen. Der Energiegehalt aus Waldhackgut mit einem Wassergehalt von 25 Prozent ergibt bei einem Srm Fichte 766 kWh, was 76,6 Litern Heizöl entspricht und bei einem Srm Buchenholz sind es 1.058 kWh, also 105,8 Liter Heizöl.
Sonnenenergie
Mithilfe moderner Technik können wir uns die kostenlose, solare Einstrahlung nutzbar machen, mit der Wärme, sogenannte Prozesswärme, oder auch elektrische Energie gewonnen wird. Zur Verfügung stehen thermische Solaranlagen und Photovoltaikanlagen. Alles zu Planung, Montage und Nutzung erfahren Sie im Kapitel Photovoltaik und Solar.
wie auch privat
– immer interessanter. Dafür nötig sind Windräder, die auch im Kleinformat für Dach oder Garten zu haben sind. Durch den Wind werden die einzelnen Rotorblätter an den Windkraftanlagen in eine Drehbewegung versetzt. Damit wird ein Generator angetrieben, der Strom produziert. Es wird physikalisch gesprochen die kinetische Energie des Luftstroms in elektrische Energie umgewandelt.
Wasserkraft
Weltweit trägt die Wasserkraft etwa 20 Prozent zur Deckung des Strombedarfs bei. In Österreich werden fast 60 Prozent des heimischen Bedarfs durch Wasserkraft gedeckt, mehr als die Hälfte davon stammt aus VerbundWasserkraftwerken. Wasserkraft zur Gewinnung von Strom einzusetzen gilt grundsätzlich als sehr ökologisch, obwohl teilweise sehr harte Eingriffe in die Natur notwendig sind.
Energie aus Luft, Wasser & Erde Sie wird in Form der Wärmepumpentechnologie genützt. Der Wärmeträger von der Wärmequelle zur Wärmepumpe ist entweder Luft oder Wasser. Als Wärmequellen kommen Abwärme und erneuerbare Energien in Form von Erd-, Sonnen- und Umgebungswärme in Betracht. Näheres dazu im Kapitel Heizsysteme.
Strom
In erster Linie dient uns der elektrische Strom zur Beleuchtung und zum Betrieb verschiedener Geräte im Alltag. In Neubauten werden im Normalfall keine Stromheizungen mehr vorgesehen, der klobige Radiator für das Bad ist nicht mehr als ein Relikt aus alten Zeiten. Und dies hat triftige Gründe: Strom wird immer teurer und aufgrund des geringen Marktwettbewerbs sind viele an ihren Grundversorger und dessen Preise gebunden. Mit Kosten von mindestens 100 Euro pro Monat ist in herkömmlichen Einfamilienhäusern allemal zu rechnen, ein Vielfaches der alternativen Energieträger also. Zudem fallen je nach Anbieter für den separaten Heizkostenzähler monatliche Gebühren an. Stromheizungen, besonders ältere Modelle, sind oft Energiefresser, ein Umrüsten ist aufgrund meist fehlender Verrohrung mit hohen Kosten verbunden. Gehören Sie zu den Besitzern einer Stromheizung oder -zusatzheizung, wechseln Sie zu Ökostrom. Mehr zu Strom- und Infrarotheizung im Kapitel Energiesysteme.
Wie teuer wird Ihre Heizung?
Im Heizkostenvergleich der Österreichischen Energieagentur (Stand 11/2018) werden nicht nur die Brennstoffpreise inklusive Investitions-, Instandhaltungs- und Wartungskosten der unterschiedlichen Heizsysteme verglichen, sondern auch deren CO2-Emmissionen.
„2018 spielen nachhaltige und hocheffiziente Heizsysteme ihre Stärken voll aus. Weder im Neubau, noch bei sanierten oder unsanierten Gebäuden liegt ein Heizsystem, das fossile Energieträger benötigt, auf Platz 1“, erklärt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, die Ergebnisse des neuen Heizkostenvergleichs. Berücksichtigt man die „Raus aus Öl“-Förderung, teilen sich die nachhaltigen und hocheffizienten Heizsysteme sogar die Top 3-Plätze der Rangliste.
Geht es um die reinen Energie (also Heiz)Kosten, so liegt Stückholz mit 1.114 Euro/Jahr im sanierten Gebäude bzw. 2.250 Euro im komplett unsanierten Gebäude auf Platz eins. Danach kommen gleich die Pelletssysteme mit 1.037 Euro/ Jahr Energiekosten im sanierten Einfamilienhaus und 2.264 Euro im Unsanierten. Abgeschlagen auf dem letzten Platz rangiert in diesem Vergleich die Öl-Brennwerttechnik: saniert mit 1.778 Euro/Jahr und unsaniert mit 3.784 Euro! Traupmann dazu: „Die Heizkosten hängen in hohem Ausmaß von der thermischen Qualität eines Gebäudes ab: Ganz egal, welches Heizsystem eingesetzt wird: In einem sanierten Einfamilienhaus liegen die Heizkosten um rund 50 % niedriger als in einem unsanierten Gebäude!“ Der gleiche Effekt zeige sich auch bei den CO2-Emissionen.
Übrigens: Im Vergleich zum unsanierten Gebäude sind die Heizkosten im sanierten Einfamilienhaus bei allen Heizsystemen im Durchschnitt um 44 Prozent niedriger, auch die CO2Emissionen sinken um 46 Prozent!
Hier die kostengünstigsten Systeme 2018 (Vollkosten) im Überblick:
• Einfamilienhaus unsaniert: 1. Stückholz 2. ErdgasBrennwert 3. Pellets 4. Fernwärme 5. Öl-Brennwert
• Einfamilienhaus thermisch saniert: 1. Wärmepumpe Luft/Wasser 2. Erdgas-Brennwert 3. Stückholz 4. Wärmepumpe-Luft/Wasser 5. Wärmepumpe Sole/Wasser 5. Pellets 6. Fernwärme 7. Öl-Brennwert
• Einfamilienhaus saniert und „Raus aus Öl“-Förderung: 1. Wärmepumpe Luft/Wasser 2. Stückholz 3. Pellets 4. Wärmepumpe-Luft/Wasser 5. Erdgas-Brennwert 6. Fernwärme 7. Öl-Brennwert
• Neubau: 1. Wärmepumpe-Luft/Wasser 2. ErdgasBrennwert 3. Wärmepumpe Sole/Wasser 4. Fernwärme 5. Pellets 6. Öl-Brennwert
Ölkesselverbot:
Was ist zu beachten und welche sinnvollen Alternativen gibt es?
Die zunehmende Dringlichkeit, Maßnahmen zur Reduktion der CO2 Emissionen umzusetzen führt in Österreich dazu, dass der Einbau von Ölkesseln in Neubauten bereits seit 2020 grundsätzlich verboten ist. Im Zuge des Erneuerbare Wärme Gesetzes, ist darüber hinaus ein schrittweiser verpflichtender Tausch bestehender Ölheizungen vorgesehen. Die folgenden Maßnahmen sind geplant:
• Ab 2025 müssen Ölkessel verpflichtend ausgetauscht werden. Es ist ein schrittweiser Austausch vorgesehen, beginnend mit allen Anlagen, die vor 1980 eingebaut worden sind.
• Vor dem 30. Juni 2035 müssen alle noch bestehenden Ölkessel getauscht sein.
proPellets Austria Franz-Josefs-Kai 13/12-13 1010 Wien T: +43 1 25 32 114 - 0 www.propellets.at ENERGIE bau perfekt 2023
Ist kein Fernwärmeanschluss verfügbar sind die beiden am häufigsten installierten Alternativen eine Pelletheizung oder Wärmepumpe. Wärmepumpen werden dann gewählt, wenn Gebäude gut gedämmt sind und über eine Fußbodenheizung verfügen. Ist dies nicht der Fall, ist meist eine Pelletheizung zu bevorzugen.
Das liegt daran, dass eine Pelletheizung ohne Effizienzverlust, die benötigten, hohen Temperaturen erzeugt. Pelletheizungen sind damit ideal für Gebäude mit Radiatorenheizungen und eher höherem Energieverbrauch.
Der Umbau einer Heizung von Öl auf Pellets gestaltet sich meist einfach. Dort wo der Ölkessel stand, hat auch der neue Pelletkessel Platz. Der Platz für den Öltank wird fürs Pelletlager verwendet. Erfreulicher Nebeneffekt des Umstiegs auf eine Pelletheizung sind die deutlich niedrigeren Heizkosten: Heizöl ist seit fast 20
Jahren und nach wie vor, immer deutlich teurer als Holzpellets aus Österreich. Besonders und auch seit Beginn der Energiekrise im Frühjahr 2022.
Generell unterscheidet man drei Arten von Pelletheizungen:
Pelletzentralheizungskessel
Der klassische Pelletheizkessel steht in der Regel in einem Heizraum im Keller und versorgt das Gebäude über Radiatoren oder eine Fußbodenheizung mit Wärme. Ein automatisches System fördert die Pellets aus dem Lager zum Heizkessel. Moderne Pelletkessel sind für jeden Wärmebedarf erhältlich.
Pelletkaminofen
Ein Pelletkaminofen heizt den Wohnraum, in dem er aufgestellt ist durch Wärmestrahlung und warme Luft. Der Ofen stellt die gewünschte Raumtemperatur selbständig her – Eingestellt werden kann die Temperatur am Ofen direkt oder auch über eine App und via Sprachsteuerung. Das flackernde Feuer sorgt für eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre
im Wohnzimmer. Es gibt auch Modelle, die benachbarte Räume über Warmluftleitungen mit Wärme versorgen oder heißes Wasser für Radiatoren erzeugen. Der Vorratsbehälter des Ofens wird mit Pellets aus Säcken händisch befüllt und funktioniert ansonsten vollautomatisch.
Kombikessel Pellets und Scheitholz
Im ländlichen Raum beliebt sind auch sogenannte Kombikessel für den Einsatz von Pellets und Stückholz. Diese sind für Heizer interessant, die Zugang zu günstigem Scheitholz haben und zusätzlich den Komfort eines vollautomatischen Heizsystems genießen möchten. Kombikessel können leicht auf Pelletbetrieb umgeschaltet werden, wenn man keine Zeit zum Einheizen hat, oder für ein paar Tage verreist ist. Diese Kessel können auch automatisch auf Pellets umschalten, sobald das Scheitholz abgebrannt ist oder die Pelletfeuerung für das automatische Entzünden des Scheitholzes verwenden.
Weitere Details: www.propellets.at
Wärmeabgabesysteme
Je höher der Strahlungsanteil der Heizflächen, desto geringer darf die Lufttemperatur sein, um trotzdem eine behagliche Wärme zu vermitteln. Großflächige Heizkörper fördern die Behaglichkeit, führen zu weniger Luft- und Staubbewegungen und sparen Energie und Heizkosten.
Der Mensch empfindet verschiedene Arten von Wärme, beispielsweise die Temperatur der Umgebungsluft und Strahlungswärme von Gegenständen in der Umgebung. In einem Test zur Wirkung von Luft- und Oberflächentemperaturen auf die Befindlichkeit fühlten sich die Testpersonen am wohlsten, wenn alle Oberflächen in einem Zimmer auf 24 °C erwärmt waren und die Raumtemperatur etwa 18 °C betrug. Kalte Wände erzeugen Unbehagen. Bei Oberflächentemperaturen von ca. 14 °C müsste die Lufttemperatur bis zu 24 °C betragen, damit dies noch als angenehm empfunden wird.
Große beheizte Flächen mit ihrem hohen Strahlungsenergieanteil ermöglichen relativ niedrige Raum-
lufttemperaturen, die ein sehr behagliches Raumklima schaffen. Außerdem kommt es nicht zur Verkohlung von Staubteilchen, die dann die Raumluft belasten. Der Vergleich zeigt, dass solche Wärmeabgabesysteme das gleiche Wohlgefühl auslösen, wie es in einem konventionell beheizten Raum erst bei deutlich höheren Temperaturen auftritt. Das ist nicht nur angenehm und gesund, sondern wirkt sich auch positiv auf die Heizkosten aus, denn jedes Grad Temperaturabsenkung ist bares Geld, das Sie bei den Heizkosten einsparen!
Am gebräuchlichsten sind Flächenheizsysteme. Eine weitere Variante ist die sogenannte Bauteilaktivierung, bei der man sich das Wärmespeicherver-
mögen von massiven und schweren Bauteilen wie Betondecken oder tragenden Mauern zunutze macht. In diese Bauteile werden Rohrregister integriert, die je nach Bedarf mit dem Heiz- oder Kühlmedium durchflossen werden. Der Bauteil nimmt die Wärme auf und strahlt sie anschließend über seine gesamte Fläche in den Raum ab. Im Fall der Kühlung wird das Funktionsprinzip einfach umgekehrt. Bei der zeitgemäßen Erzeugung und Bereitstellung von Wärme erfordert der Einsatz von Brennwerttechnologie, Sonnenenergie und Erdwärme ebenfalls Niedertemperatursysteme, die im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern mit niedrigen Vorlauftemperaturen ab ca. 3 °C arbeiten.
Boden-, Decken- & Wandheizungen Sie zählen zu den Flächenheizsystemen und laufen im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen von rund 35 °C. Als energieeffizient gelten Flächenheizungen aber auch aufgrund des günstigen, nach oben hin abnehmenden Temperaturverlaufs, der einen unnötigen Wärmestau unter der Decke verhindert. Die Varianten im Detail:
Beheizte Fußböden sind sehr hygienisch, denn sie entziehen den Bakterien und Staubmilben ihre Lebensgrundlage, die Feuchtigkeit. Die vollflächige Beheizung der Bodenfläche vermindert überdies die Gefahr der Taupunktunterschreitung an Außenwänden im Bodenbereich und verhindert damit Schimmelpilzbildung, gerade bei an Erdreich und unbeheizte Keller grenzenden Flächen. Die Wärme wird bei durchschnittlichen Ober-
flächentemperaturen des Fußbodens von ca. 23 bis 24 °C gleichmäßig und sanft abgegeben. Das reduziert die Wärmeabgabe über die Fußflächen an den Boden, besonders bei keramischen Belägen.
Der Aufbau einer Wand- und Deckenheizung ist dem der Bodenheizung ähnlich, nur wird anstelle des Estrichs über der Verrohrung ein spezieller Heizmörtel aufgebracht. Um den Wärmeverlust von beheizten Außenwandflächen gering zu halten, muss der Wandaufbau generell gut gedämmt werden.
Bei Massivbauten reagiert die Wandheizung relativ träge, da die Speichermasse der Wand miterwärmt werden muss. Von Vorteil ist andererseits, dass eben diese Speichermasse bei richtiger Steuerung der Heizung für eine sehr gleichmäßige Raumtemperatur sorgt. Eine prompte Reaktion erzielt man durch eine Innendämmung, welche die Wandheizung von der Mauer thermisch entkoppelt. Innendämmungen können jedoch im ungünstigsten Fall durch zu starkes Abkühlen der Außenwand zu Bauschäden führen. Es sollte daher jede Innendämmung vom Fachmann sorgfältig geplant werden.
Im Gegensatz dazu spricht eine Wandheizung bei Leichtbauweise (z. B. im Holzbau) immer sehr schnell an.
Noch ein Hinweis. Für alle Wandaufbauten gilt: Je besser der Wärmeübergang vom Rohr auf den Putz und je dünner die Putzschicht, desto flinker kann das System reagieren. Heizungsrohre für Flächenheizsysteme müssen gasdicht sein, um das Eindringen von Sauerstoffmolekülen in den Heizkreislauf zu verhindern. Sauerstoff führt zur Oxidation an den Eisenteilen im Heizungssystem – zuerst verschlammt das Rohrsystem, später rosten die Eisenteile durch.
Moderne Heizkörper
Da die Oberflächenbeschaffenheit eines Körpers einen starken Einfluss auf die abgestrahlte Intensität hat, ist es nicht egal, wie Heizkörper aufgebaut sind. Neue Modelle müssen auf die Wärmeerzeugung und das bestehende Rohrleitungssystem abgestimmt werden. Außerdem muss berechnet werden, ob die bevorzugten Ausführungen überhaupt die jeweils benötigte Wärmeleistung erbringen können. Dabei sind Art, Höhe, Breite, Tiefe, Anzahl der Glieder oder Anzahl der Platten und Konvektionsbleche in den Heizungsplan einzutragen. Anschließend wird anhand einschlägiger Tabellen die Wärmeleistung ermittelt. Zu guter Letzt müssen natürlich die Anschlussmaße passen.
Eine Sonderform stellen die Fußleistenheizungen dar. Diese schmalen, lang gestreckten Radiatoren werden entlang eines großen Bereichs der Innenseite einer Außenwand installiert.
Heizkosten sparen
• Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 Prozent Heizkosten.
• richtig lüften – Stoßlüften statt andauerndes Kippen
• Vorhänge über Nacht zuziehen
• Heizkörper nicht mit Möbeln verstellen
• Fensterdichtungen testen: Wenn ein dünner Papierstreifen bei geschlossenem Fenster durchpasst, muss nachgebessert werden.
• Eingangstüren abdichten, Unterkante mit Bürste versehen
Vor der kühlen Wand bildet sich ein Warmluftschleier, der ähnlich einer Wandheizung wirkt. Bei 45 °C Vorlauftemperatur erzeugen solche Systeme eine akzeptable Wärmeleistung von ca. 140 Watt/Laufmeter. Die Wärme des aufsteigenden Luftschleiers wird an die raumseitige Wandoberfläche abgegeben. Die Wände geben diese Energie als langwellige Strahlung in den Raum ab.
Besonderes Augenmerk sollte auf die Regelung der Heizkörper gelegt werden, wobei die einzelnen Heizkreisläufe vor der Inbetriebnahme vom Installateur hydraulisch abgeglichen werden. Nur so ist garantiert, dass jeder Heizkörper mit warmem Wasser versorgt wird.
Thermostatventile gibt es in verschiedenen Ausführungen: Manuell regelbar, digital programmierbar oder über Funk automatisch steuernd. Ihre Aufgabe ist dabei immer gleich: die Temperatur im Raum zu regeln. Sie bestehen einerseits aus einem Fühler, der die Raumtemperatur checkt, sowie dem Ventil. Die im Fühlerkopf befindliche Flüssigkeit dehnt sich aus, wenn es zu warm wird, und verschließt damit das Ventil im Heizkörper. Weniger Heizwasser geht durch, die Temperatur sinkt. Die Flüssigkeit zieht sich zusammen, das Heizungsventil kann sich wieder öffnen, die Temperatur ansteigen.
Infrarotheizungen
Diese Heizung erwärmt nicht die Raumluft, sondern die Raumhülle inklusive aller festen Gegenstände, welche sich im betreffenden Raum befinden. Die Wände, die Decke, der Boden und alle Gegenstände speichern also die Wärme und geben sie in den Wohnraum zurück. Infrarotheizungen sind auch
flächenbündig einbaubar. Ideal also in Verbindung mit moderner Architektur und überall dort, wo die Heizelemente vollkommen mit dem Wohnraum verschmelzen sollen.
Beim Kauf von Infrarotheizungen sind Qualität und Beratung von essenzieller Bedeutung. Die normgerechte Auslegung der Heizung nach der EN 12.831 ist unumgänglich. Entscheidend bei Infrarotheizungen ist der Strahlungsanteil, denn nur ein hoher Strahlungsanteil garantiert effizienten Betrieb und Wohlfühlwärme. Ausschließlich geprüfte Angaben geben Sicherheit und nur unter diesen Voraussetzungen können mit Infrarotheizungen die Energiekosten und die Gesamtheizkosten tatsächlich effizient gesenkt werden. Diese geprüften Infrarotheizungen weisen zudem eine lange Lebensdauer auf. Werbeversprechen wie „Infrarotheizungen senken den Blutdruck“ oder „Kosteneinspa-
rungen bis 70 %“ sollten Sie nicht ernst nehmen! Als Front-Oberfläche empfehlen sich beschichtete, geschlossene Metalltassen. Die Beschichtung sollte kratzfest sein und auch bei voller Betriebstemperatur nicht ausgasen. Sollte die Oberfläche einem Raufaserputz oder einer herkömmlichen Wandfarbe ähneln, lassen Sie die Finger davon! Der Putz kann während der Heizphase zu starker Geruchsbildung führen. Einige Hersteller bieten auch Glas- bzw. Spiegeloberflächen an. Diese weisen denselben Wärmeabgabewert wie Metalloberflächen auf und haben somit keinen Nachteil in der Funktion. Tipp: Ein Sicherheitsthermostat, wie es qualitativ hochwertige Geräte aufweisen sollten, schützt die Platte vor Überhitzung und schaltet die Heizung noch vor einem möglichen Schaden ab. Kaufen Sie generell nur Produkte, die Zertifikate wie TÜV GS, CE und IGEF aufweisen.
Empfohlene Einstellungswerte der Thermostatventile in den verschiedenen Räumen
Badezimmer 24 °C Arbeits- & Kinderzimmer 22 °C Wohn- & Esszimmer 20 °C Küche & Gänge 18 °C Schlafzimmer & Nutzräume 16 °C alle Räume nachts 14 °C Treppenhaus & Vorraum 12 °C Keller als Lagerraum 6 °C
WO LICHT IST, IST HOFFNUNG.
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Foto: Manuel Ferrigato, Retusche: BlaupapierWohnraumlüftung
Je besser die Raumluft, desto höher die Lebensqualität. Das offene Fenster ist dabei nicht immer die beste Lösung. In modernen Häusern übernimmt eine intelligente Wohnraumlüftung die Versorgung mit Frischluft.
Um die notwendige Frischluftmenge für das Gebäude zu gewähren, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Fenster öffnen. Dabei stellt sich aber die Frage: Warum in eine extra dichte Gebäudehülle investieren und dann doch wieder den ganzen Tag die Fenster öffnen? Oder: eine Wohnraumlüftung mit Energierückgewinnung. Wohnraumlüftungsanlagen arbeiten immerhin zugfrei, leise und in jeder Hinsicht wirtschaftlich.
Warum überhaupt lüften?
Der Mensch benötigt etwa 30 m 3 Frischluft pro Stunde. Bereits nach einer Stunde ist die CO2-Konzentration in einem kleinen Raum unangenehm hoch. Der Körper reagiert darauf zunächst mit Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Anhaltend
schlechte Luft erzeugt Stress bis hin zu ernsten Erkrankungen.
Neben Zigarettenrauch führen auch Lacke, Kleber, Putzmittel und in den Möbeln enthaltenes Formaldehyd zu einer Schadstoffkonzentration im Haus.
Von dieser anhaltenden Schadstoffbelastung einmal abgesehen, entsteht in schlecht gelüfteten Räumen auch ein unangenehmer muffiger Geruch vom Kochen, durch feuchte Wäsche und dergleichen. Und selbstverständlich machen auch Einflüsse wie Pollenflug, Staub und Geruchsemissionen von außen eine regelmäßige Frischluftzufuhr erforderlich.
Wohnraumlüftung
Lüften wie früher, womöglich noch durch den Spalt bei gekipptem Fenster,
ist weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll. So viel weiß man heute. Komfortlüftungen, mit ihrer automatischen Regelung der Be- und Entlüftung, schaffen die verbrauchte Luft aus den Räumen und ersetzen sie laufend durch frische.
Systeme zur kontrollierten Wohnraumlüftung bestehen in der Regel aus einem Netz von Luftkanälen, über die das Gebäude mit Frischluft versorgt wird. Die Einblasventile sitzen meist im Türbereich knapp unter der Zimmerdecke. Als Überströmöffnung reichen Türschlitze von einem halben Zentimeter, durch die die Luft z. B. in Richtung Bad strömt und hier an der Decke abgesaugt wird. In Küche, Bad und WC wird die verbrauchte Luft abgesaugt, Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche verschwinden. Die dazu nötigen Ab- und Zuluftkanäle werden bereits in der Bauphase in das Wandsystem oder in der Dachschräge integriert und sind nach Fertigstellung der Arbeiten unsichtbar.
Vorteile, die überzeugen
• Anhaltend frische hygienische Luft ohne Schadstoffe, Pollen, Allergene, Staub, Zugluft und störende Außengeräusche wie Straßenlärm.
• Überschüssige Luftfeuchtigkeit wird ins Freie abgeführt. Das verhindert Bauschäden und die Bildung von Schimmelpilz.
• Frischlufttemperierung: Wärme wird der Abluft über ein Wärmetauschersystem entzogen und der Frischluft wieder zugeführt. Im Sommer kann die Frischluft abgekühlt werden.
• Mehr Sicherheit und Freiheit bei der Raumgestaltung, da keine Heizkörper benötigt werden. Die
Lüftungskanäle werden in den Wänden geführt und sind deshalb unsichtbar.
• Da eine automatische Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung in der Anschaffung nicht mehr als ein konventionelles Heizsystem kostet, erhält man einen beachtenswerten Komfortgewinn als kostenlose Draufgabe.
• Die Lüftung ist fast nicht zu hören und arbeitet sparsam. Zwei Hauptschalldämpfer an den Geräten sowie Telefonieschalldämpfer zwischen den Räumen bewirken die quasi geräuschlose Arbeit. Die Anlagen brauchen nur zwei Ventilatoren für den Zu- und Ablufttransport. Diese werden am besten von stromsparenden Gleichstrommotoren angetrieben.
Aus Abluft wird Wärme Im Winter wird die Wärme der Abluft im Wärmerückgewinnungsgerät genutzt, um damit die Frischluft zu erwärmen, die in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer geleitet wird. Aus diesen Frischlufträumen strömt die Luft später durch Überströmöffnungen in die Ablufträume, wo sie dann wieder abgesaugt wird.
Ohne effiziente Wärmerückgewinnung, die bei guten Geräten zwischen 80 und 95 Prozent liegt, würde der Energieverbrauch spürbar ansteigen. Mit Wärmerückgewinnung kann hingegen ohne jegliche Energiezufuhr -10 °C kalte Außenluft auf rund 17 °C vorgewärmt werden.
Der verbleibende Lüftungswärmeverlust wird problemlos mit einer solaren Raumheizung oder einem Pelletsofen ausgeglichen.
Einbau
der Lüftungsanlage
• Die Voraussetzungen zur einfachen Installation und zum langlebigen Betrieb einer Komfortlüftungsanlage lassen sich in vier wesentlichen Punkten zusammenfassen. Hinter jedem stecken mehrere Qualitätskriterien, die die Planung, die Auslegung, den Betrieb und die Wartung der Anlage näher definieren:
• Die Anlage muss so früh wie möglich in die Gebäudeplanung einbezogen werden, damit ausreichend Platz für die Luftleitungsführung sichergestellt ist.
• Es muss für eine hygienische Behandlung der Frischluft und Einhaltung der Filterwechselintervalle gesorgt werden.
• Ganz wichtig ist höchstmöglicher Schallschutz für die Schlafräume.
• Die energetische und lüftungstechnische Effizienz muss z. B. durch ausreichende Dimensionierung der Überströmquerschnitte sichergestellt werden.
Zeitgemäßes Lüften
Mit der Integration einer Kleinstwärmepumpe im Kompaktgerät werden Lüftungsanlagen zur multifunktionalen Haustechnik im Passivhaus. Warmwasserbereitung, Lüftung, Wärmerückgewinnung und Heizung sind zu einem Block zusammengefasst. Passiv-, Niedrigenergie- und andere Energiesparhäuser erfordern weitreichendes Umdenken bei der Auswahl des Heizungssystems. Tatsächlich gingen hier die Entwicklungen Hand in Hand mit der Perfektionierung der Lüftungstechnik. Passivhäuser mit einem maximalen Energiebedarf von 15 kWh/m2a wären ohne kontrollierte Lüftungssysteme nicht machbar.
Sanitärinstallationen
Die Wasserleitungsinstallation umfasst sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen im Gebäude. Die unter Druck stehenden Sanitärleitungen werden ohne Rücksicht auf deren Lage installiert. Am tiefsten Punkt der Rohrführung sollte die Möglichkeit einer Entleerung gegeben sein.
Erfahren Sie im folgenden Überblick alles über die nötigen Zuleitungen und Ableitungen sowie die zur Verfügung stehenden Rohre und Leitungen.
Zuleitungssysteme Kupferrohre werden verlötet oder durch Klemmring- bzw. Quetsch-
verbindungen mit Formstücken zu einem Leitungsverbund zusammengesetzt. Pressfittings, die eine sekundenschnelle, zeitsparende und dauerhaft dichte Verbindung von Kupferrohren auch ohne Löten ermöglichen, werden vor allem im industriellen Bau eingesetzt. Außer den systemeigenen Formstücken
wird nur ein Akku-Presswerkzeug benötigt, das für Pressbacken verschiedener Anbieter verwendet werden kann.
Rohr-in-Rohr-Systeme aus Kunststoff bestehen aus dem äußeren verrippten Schutzschlauch und einem kompakten glatten lnnenrohr. Es werden die Durchmesser 12, 16, 20 und
25 mm angeboten. Es können alle gebräuchlichen Installationsmethoden wie Einzel-, Strang- und Ringleitungen von einem Wasserverteiler aus oder auch konventionelle T-Verzweigungen realisiert werden. Aufgrund der doppelwandigen Ausführung sind solche Wasserrohre gut gegen mechanische Beanspruchung geschützt. Die Anwendung ist auch für den Heimwerker geeignet – vor allem bei der Rohinstallation im Neubau. Aufgrund des Platzverbrauchs (Tiefe) wird im Renovierungsbereich vorwiegend Kupfer verwendet.
Ableitungssysteme
Im Gegensatz zu den Sanitärleitungen ist bei der Verlegung der Abflussverrohrung auf die Einhaltung eines Gefälles zu achten, da diese drucklos sind und der Durchfluss nur durch eben dieses Gefälle gewährleistet ist. Achtung!
Bei der Verlegung von horizontalen Abflussleitungen sollte auch nicht zu viel Gefälle vorhanden sein, da dadurch die Fließgeschwindigkeit und damit die Schallentwicklung erhöht werden.
Um beim Abwassersystem in den Rohrleitungen keinen Unterdruck und
somit eine Sogwirkung zu erzeugen, muss jeder senkrechte Abwasserfallstrang ins Freie (meist über Dach) überlüftet werden. Ebenso ist es erforderlich, Anbindungsleitungen über einer Länge von vier Metern ebenfalls zu überlüften.
Die gängigsten Werkstoffe Durch den Einzug der Kunststofftechnik in das Installationswesen werden die meisten Abflussleitungen heute aus diesem Werkstoff hergestellt. Je nach Bauart und Kunststoffart kann er durch Stecken, Verschweißen oder Verkleben verarbeitet werden. Im Handel erhältlich sind folgende Rohrtypen:
• Am weitesten verbreitet sind die grauen HT-Kunststoffrohre aus Polypropylen. Sie eignen sich jedoch nicht für eine Erdverlegung. Die einzelnen Teile werden mit Steckmuffen verbunden. Die Abdichtung erfolgt durch O-Ringe, die in einer Nut liegen und so gegen Verrutschen gesichert werden. Die Verarbeitung ist einfach, die Dimensionen von 40 bis 150 mm.
• Schwarze Kunststoffrohre aus Polyethylen (PE) sind hochtemperaturbeständig, für alle Abwasserinstallationen zulässig und auch für die Erdverlegungen geeignet. Verbindungen stellt man durch Schweißen oder ebenfalls mit Steckmuffen her. Diese werden vorwiegend im industriellen Bereich und in Großbauten verwendet.
• PVC-Abflussrohre erkennen Sie an der rotbraunen Farbe. Sie sind für alle Abwasserinstallationen innen und außen geeignet und werden hauptsächlich als Fallrohre oder für große Sammelleitungen ver-
Tipp
Die Leitungen zwischen Warmwasserbereiter und Entnahmestelle möglichst kurz halten – aus Energiespargründen. Bei weiter entfernten Kleinabnahmestellen ist es daher auch besser, dort direkt einen eigenen Kleinwasserspeicher oder Elektro-Durchlauferhitzer zu montieren.
wendet. Ihre Qualität, Robustheit und Langlebigkeit zeichnet diese Rohre aus.
• Auch Abflussrohre aus Gusseisen werden heute noch häufig verwendet, dies jedoch hauptsächlich für senkrechte Fallstränge oder horizontale Sammelleitungen im Bereich von Kellern und Tiefgaragen. Gusseiserne Abflussleitungen werden auch aufgrund ihrer hervorragenden Schallschutzwerte im Wohnungsbau eingesetzt.
Vorkehrungen zum
Schallschutz
Vor allem bei der Mauerdurchführung ist dafür Sorge zu tragen, dass eine entsprechende Schallentkoppelung zum Bauwerk vorgesehen wird. Diese kann entweder durch die Aufbringung einer entsprechenden Isolierung oder durch ein Überschubrohr erfolgen. Ebenso ist bei den zu montierenden Sanitärgegenständen wie Waschtisch, Badewannen, Brausetasse oder Toilette darauf zu achten, diese Gegenstände durch die Beilage von Schallschutzprofilen oder durch Wannenträger vom Bauwerk zu entkoppeln.
Installationsarbeiten
Strom kommt aus der Dose. Aber nur, wenn die Anschlüsse korrekt und funktional verlegt sind. Was zu einer ordentlichen Elektroinstallation gehört und warum nur Profis das machen sollten, erfahren Sie hier.
Neuerrichtungen und Reparaturen an elektrischen Starkstromnetzen dürfen – so schreibt es das Gesetz vor – ausnahmslos nur von konzessionierten Elektrotechnikern vorgenommen werden. Wenn Sie Geld sparen wollen, können Sie aber beispielsweise die Leerverrohrungen selber legen und/ oder dem Fachmann nach Anweisung zur Hand gehen. Schon im Vorfeld sollten Sie genau wissen, wo Sie welche Geräte anschließen wollen und wie viele Steckdosen Sie daher benötigen.
Planen Sie von Anfang an ausreichend viele Anschlussmöglichkeiten, sodass sie auch für spätere Fälle – etwa wenn zusätzliche Geräte angeschafft werden – gerüstet sind. Zu den wichtigsten Haushaltsgeräten, für die jeweils eine eigene Steckdose bzw. Anschlussdose erforderlich ist, zählen: Elektroherd, Geschirrspüler, elektrische Warmwasserbereitung (Boiler), Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Wasch maschine und Trockner. Eigene Steckdosenstromkreise braucht man für die Küche, für jeden Wohn- und Schlafraum, für Garagen, Hobbywerkstatt sowie Büro mit Computeranlage.
Für die Deckenbeleuchtung bedarf es pro Geschoß eines zusätzlichen Stromkreises, und da man nie wissen kann, welche Segnungen der Elektrizität in den nächsten Jahren noch auf uns zukommen, sollten darüber hinaus zwei weitere Stromkreise als Reserve vorgesehen werden.
Detaillierter Schaltplan
Genaue Auskunft über die Details einer Elektroanlage gibt der Installationsplan. Darin wird dokumentiert, welche Geräte an welcher Stelle angeschlossen sind, wo Zähler, Verteiler, Hausanschlusskasten, Steckdosen, Schalter, Leuchten angebracht werden sollen, um welche Art von Stecker, Schalter oder Leuchten es sich handelt, mit welcher Art Leitungen und in welcher Verlegungsart die Installation ausgeführt werden soll. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten die genormten Installationssymbole verwendet werden. Diese sind in Schablonenform sowie als Anreib- und Klebefolien erhältlich.
Grundsätzlich müssen Leitungen in Wänden senkrecht oder waagrecht verlegt werden. In Decken oder Fußböden ist hingegen die Verlegung auf kürzestem Weg gestattet. Aber auch hier sollte auf eine möglichst geradlinige Leitungsführung geachtet werden. Der Sinn dieser Vorgabe besteht darin, dass man bei Umbau- und Wartungsarbeiten – auch ohne Installationsplan – allein aus der Position von Steckdosen, Schaltern und Verteilerdosen auf die Lage des Leitungsnetzes schließen kann.
Die zeitgemäße Gebäudetechnik mit ihrer mittlerweile fast unüberschaubaren Anzahl von Funktionen und Kombinationen stellt hohe Ansprüche an die Ausführung der elektrotechnischen Installationen. Bei der Planung muss auf bedarfsgerechte Anschlussmög-
lichkeiten mit Reserven für zukünftige Verbraucher geachtet werden. Darüber hinaus ist es ebenso ganz wesentlich, die einschlägigen Sicherheitsvorkehrungen unbedingt zu berücksichtigen. Die Verantwortung des Bauherrn gilt hier der Auswahl von geeignetem Elektroinstallationsmaterial (bei Eigenleistungen). Natürlich muss er auch für die fachgerechte Verarbeitung sowie Wartung durch eine dafür autorisierte Elektrofachkraft nach den einschlägigen elektrotechnischen Vorschriften und Bestimmungen sorgen. Es sollten in jedem Fall nur Materialien verwendet werden, die mit dem österreichischen Zulassungszeichen „ÖVE“ gekennzeichnet sind.
Ordentliche
Sicherungen Fließt, vereinfacht dargestellt, in einer elektrischen Leitung zu viel Strom, so erwärmt sich diese, und es besteht Brandgefahr. Ausschlaggebend ist der Leitungsquerschnitt. Aus diesem Grund müssen elektrische Leitungen sachgemäß ausgeführt und darüber hinaus mit geeigneten Leitungsschutzeinrichtungen abgesichert werden. Kommt es zu Überlastung oder Kurzschluss, wird der Stromkreis an diesen vorgesehenen Stellen unterbrochen. Die für die Elektroinstallation notwendigen Sicherungsmaßnahmen setzen sich aus je einem Leitungsschutzschalter (früher Schmelzsicherung) bzw. für jedes fix installierte Gerät (z. B. Boiler, Waschmaschine etc.) sowie Sicherung oder
Schaltautomat für die Lichtstromkreise und einer Absicherung pro Steckdosenstromkreis zusammen.
Schraubsicherungen findet man heute meist als sogenannte Vorzählersicherungen zwischen Steigleitung und Wohnungsverteiler, bei älteren Anlagen trifft man sie auch im Wohnungsverteiler an. Gelegentlich werden Schmelzsicherungen auch bei Neuanlagen installiert. Dieser Sonderfall betrifft vor allem Stromkreise für den Anschluss besonders leistungshungriger Geräte (z. B. Elektroherd oder Elektroheizung) und wenn ein kurzfristiges Überschreiten der Sicherungsnennleistung (Trägheit der Sicherung) erwünscht ist. Leitungsschutzschalter lösen wie Schmelzsicherungen bei Überlastung aus, können aber nach Behebung des Defekts sofort wieder eingeschaltet werden. Bei Bedarf, beispielsweise im Fall von Wartungsarbeiten an der Elektroinstallation, funktionieren sie wie gewöhnliche Ausschalter.
Elektroanlagen müssen aber nicht nur gegen Überlastung geschützt sein, sondern auch maximale Sicherheit für die Nutzer gewährleisten.
FI-Schalter: Keine AC-Geräte Seit der Einführung des Fehlerstromschutzschalters (FI-Schalter) hat sich die Anzahl von tödlichen Stromunfällen glücklicherweise erheblich verringert und auch Sachschäden (z. B. Brände), die durch Erdschlussfehlerströme entstehen können, lassen sich dadurch gänzlich vermeiden. Wichtig ist, zeitgemäße FI-Schalter einzusetzen und die alten AC-Schalter durch entsprechend neue zu ersetzen.
Nur ein FI-Schalter, der an den entsprechenden Fehler- oder Ableitstrom angepasst ist und über die Eigenschaft der Pulsstromsensitivität verfügt, bietet ausreichenden Schutz! Der entscheidende Unterschied zwischen herkömmlichen
Schutzschaltern und jenen des „Typ A“ ist deren Reaktionsfähigkeit auf die verschiedenen Stromimpulse. So ist der veraltete „Typ AC“ nicht für Pulsstrom optimiert. Pulsstromsensitive Fehlerstrom-Schutzgeräte des „Typ A“ gewährleisten hingegen auch bei überlagernden glatten Gleichfehlerströmen von bis zu 6 mA, wie sie zum Beispiel bei Photovoltaikanlagen auftreten können, zuverlässigen Schutz. Das Problem: In zahlreichen Fällen werden nach wie vor AC-Typen verbaut, da der Elektrotechniker die Anlage vor dem Einzug der Bewohner in Betrieb nimmt. In diesem Moment ist der AC-Typ vom gesetzlichen Standpunkt her auch noch ausreichend. Sobald jedoch ein paar Elektrogeräte verwendet werden, ist der vorhandene Fehlerstromschutz nicht mehr ausreichend und müsste laut ÖVE/ÖNORM E 8001 auf einen FI „Typ A“ getauscht werden.
Mehr Sicherheit durch Nullung Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme, die seit 1998 in Österreich bis zur flächendeckenden Verbreitung ausgebaut wird, ist die sogenannte Nullung. Dazu stellt das EVU (Elektroversorgungsunternehmen) eine optimale Erdung zur Verfügung, mit der alle Erdungsanlagen eines Hauses verbunden werden müssen. Aufgrund der so verringerten Erdungswiderstände schalten Sicherungen im Störungsfall schneller ab.
Eine korrekte Installation beginnt übrigens bereits beim Bauprovisorium, leider sind gerade hier oftmals unsachgemäße und somit gefährliche Lösungen anzutreffen.
E-Installation nichts für Laien! Besorgniserregend ist, dass nicht zuletzt wegen der leichten Verfügbarkeit Elektroinstallationsmaterial zunehmend von unzureichend vorgebildeten Personen oder Laien verarbeitet wird. Wer jedoch
Elektroinstallationsarbeiten – fahrlässig oder aus Unwissenheit – nicht fach- und normengerecht durchführt und für diese Arbeiten nicht autorisiert ist, macht sich im Falle eines Personenschadens strafbar und wird zu Schadenersatz verpflichtet. Darüber hinaus kann bei einer nicht ordnungsgemäß durchgeführten Arbeit an elektrischen Einrichtungen der Versicherungsschutz (z. B. Feuerversicherung) komplett entfallen und Sie haben neben Sachschäden und im schlimmsten Fall Personenschäden auch noch die finanziellen Folgen zu tragen!
Elektrische Anlagen, die mit Schwachstrom (Spannungen bis max. 42 Volt) betrieben werden, wie etwa Halogenleuchten ab dem Transformator, Gegensprechanlagen, Telefonsysteme oder EDV-Netzwerke, dürfen auch vom Heimwerker installiert werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass solche Anwendungen aus Gründen der Betriebssicherheit (z. B. Störung durch Netzfrequenz) nicht in den gleichen Verrohrungen und Tragsystemen wie die Standardelektroinstallation verlegt werden.
FI-Schalterprüfung
Fehlerstromschutzschalter sind mit einer Prüftaste ausgestattet, die einen einfachen Funktionstest ermöglichen, welcher bei ordnungsgemäß installierten Anlagen gefahrlos durchgeführt werden kann.
Mit der Zeit können nämlich die Kontakte im Inneren verkleben und ein Auslösen im Fehlerfall ist dann nicht mehr möglich. Am besten führen Sie die FI-Schalterprüfung zweimal im Jahr, z. B. anlässlich der Zeitumstellungen, durch.
Smart Home
Die intelligenten vier Wände – für jene von uns, die sich ein Haus bauen möchten, ist dieses Thema mindestens so wichtig wie die Frage nach dem Heizsystem.
Wie so eine SmartHome-Grundausstattung ausschaut und was sie kostet, erfahren Sie hier.
Wer heute baut oder modernisiert, will ein intelligentes Zuhause, das sofort für mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort sorgt und natürlich zukunftsfähig ist. Legen Sie deshalb als künftiger Bauherr und Eigenheimbesitzer den Umfang der geplanten Elektroausstattung bereits im Vorfeld mit Ihrem Architekten und Elektrofachmann fest. Danach richten sich dann die Kosten für eine effiziente Installation. Neben einer Basisinstallation haben Sie je nach Bedarf und Wunsch auch die Möglichkeit, Ihr Smart Home zu einem späteren Zeitpunkt mit moderner Gebäudesystemtechnik zu erweitern und nachzurüsten.
Wir haben mit den ExpertInnen von Busch-Jaeger gesprochen, die uns den Preisunterschied zwischen einer herkömmlichen Elektroausstattung und der Installation moderner Gebäudetechnik (Referenzbeispiel Busch-free@home) augenscheinlich darzustellen halfen: Welche Mehrkosten verursacht ein Smart Home?
4 Prozent der Bausumme werden für eine herkömmliche Elektroinstallation aufgewendet. Bereits für etwa 7 Prozent der Bausumme lässt sich der Wohnbereich mit dem Smart-Home-System ausstatten. Ab 10 Prozent der Bausumme erhalten Sie laut Initiativkreis ELEK-
Smart Metering
Seit einigen Jahren läuft der Austausch der herkömmlichen Ferraris Stromzähler gegen Smart Meter. Diese intelligenten Stromzähler ähneln einem kleinen PC mit Display. Der „intelligente“ Stromzähler misst und speichert den Stromverbrauch alle 15 Minuten im Gerät. Diese Werte werden für jeden Tag zusammengerechnet und automatisch an den Strom-Netzbetreiber übermittelt. Gegen den Smart Meter Einbau können Sie nichts machen, Sie können aber dank Opt-Out-Funktion das regelmäßige Tracking unterbinden.
Auf Ihren Wunsch kann der Smart Meter aber auch mehr: Er kann die Strom ver brauchs werte auch in kürzeren Intervallen (alle 15 Minuten) automatisch an den Netzbetreiber übermitteln. Für diese Zusatzfunktion müssen Sie beim Netz be treib er Ihre ausdrückliche Zustimmung beim Zähleraustausch bekannt geben („Opt-In“). Diese Zusatzfunktion können Sie aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt anfordern – und auch widerrufen.
TRO+ mit einem KNX-System bereits eine komfortable Ausstattung mit zwei Funktionsbereichen, die sich jederzeit erweitern lässt.
Was kostet mich die Smart-Home-Nachrüstung?
Auch der Bestand lässt sich bei Renovierungs- und Sanierungsvorhaben kostengünstig nachrüsten und auf den neuesten Stand der Technik bringen. Hierfür eignen sich vor allem kabellose Smart-Home-Systeme. Im Gegensatz zu kabelgeführten Systemen, die sich besser für Neubauten und Generalsanierungen eignen, vernetzen sie die Haussteuerung
via Funk. Somit ermöglichen sie die technische Aufrüstung, ohne die vorhandene Bausubstanz zu verändern. Alle Funktionen lassen sich auch mit dem Smartphone oder dem Tablet bedienen. In einer Dreizimmerwohnung kann die intelligente Steuerung von Licht, Heizung und Jalousien bereits ab 2.800 Euro installiert werden. Besonderer Pluspunkt: Der Einsatz intelligenter Gebäudetechnik macht Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent möglich.
Jeder Dritte lebt heute bereits in einem Smart Home und nutzt in seinem Zuhause intelligente, digitale oder sensorgesteuerte Systeme. Interessant
dabei: Vielen von uns ist gar nicht klar, dass wir bereits Smart-Home-Anwendungen nutzen. Hauptanwendungsbereiche sind Energiemanagement, sämtliche Entertainment- und Multimediaanwendungen (wie Smart TV, MultiAudiosysteme etc.) sowie die Kommunikation. Geht es nach den Smart-HomeAnwendern, sollte möglichst alles über ein Touchpanel oder eine App am Handy steuerbar sein. Untereinander nicht kompatible Geräte und Anwendungen sowie die komplizierte Steuerung und Ausführung sind Hauptgrund für eine Ablehnung von Smart-Home-Technologien. Die Branche als Ganzes ist also gefordert, um das positive Wachstum des
Smart-Home-Marktes der letzten Jahre fortzusetzen. Wichtig ist laut Experten auf diesem Gebiet vor allem, dass Hersteller, Handwerk und Handel weniger technisch und mehr verbraucherorientiert handeln, um auch die letzten Kritiker in die Zukunft zu bringen.
Basis für die Entwicklungen in Richtung vernetztes Zuhause ist die Digitalisierung aller Medien und deren Vernetzung. Künftig werden alle Geräte über ein Heimnetzwerk (Ethernet-LAN), WLAN oder Mobilfunk miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Dieses Netzwerk kann neben der kompletten Unterhaltungselektronik Licht, Heizung, Kühlung und Beschattung ebenso steuern wie den gesamten Sicherheitsbereich, von der Alarmanlage über Bewegungsmelder, Überwachungskameras bis zur Zutrittskontrolle. Regelmäßig wiederkehrende oder durch bestimmte Ereignisse ausgelöste Abläufe, wie etwa das raumbezogene
temporäre Abschalten der Heizung bei geöffnetem Fenster oder die wetterabhängige Verstellung von Jalousien, setzen einen weitreichenden Automatisierungsgrad voraus. Intelligente Steuersysteme, die Licht, Heizung, Beschattung etc. regeln, tragen zum wirtschaftlichen Betrieb eines Hauses bei – und machen es so richtig komfortabel.
Zu den wichtigsten Aufgaben, die von der Gebäudesystemtechnik übernommen und ausgeführt werden können, gehören:
• die bedarfsgerechte Steuerung von Heizungs- und Lüftungsanlagen
• die bedarfsabhängige Schaltung von Innen- und Außenbeleuchtung
• die Maximumüberwachung zur Vermeidung von Lastspitzen im Energieverbrauch
• die Steuerung von Beschattungseinrichtungen nach Bedarf
• die Sicherheitsüberwachung von Türen oder ganzen Räumen
• die zentrale Störungserfassung und entsprechende Weiterleitung, zum Beispiel zu externen Serviceeinrichtungen oder Sicherheitsdienstleistern
Was können Alexa, Siri & Co? Siri von Apple, Amazons Alexa, Cortana von Microsoft oder auch Google Assistant – immer selbstverständlicher entern Sprachassistenten unsere vier Wände. Sie sehen unterschiedlich aus, die Hersteller punkten hier mit einer großen Vielfalt an Hard- und Software. Und sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Alexa, Siri und die anderen erleichtern den Zugang zu Informationen jeglicher Art – von der schwierigen Rechenaufgabe bis zur geografischen Frage – und übernehmen die Steuerung der kompatiblen Systeme und Geräte im Haushalt. Die
Smart-Home-Assistenten brauchen nur den entsprechenden Befehl und schon können wir uns so manche der bisher nötigen Handgriffe ganz einfach sparen. Eine spezielle Software des jeweiligen Herstellers analysiert und verarbeitet dafür die Spracheingabe. Die Antwort oder verlangte Handlung, zum Beispiel Abspielen eines bestimmten Musiktitels, Einschalten der Heizung oder Bestellung eines Artikels im Onlineshop, folgt auf dem Fuß. Der ganz private Butler also. Was für ein Luxus!
Doch bei all den Vorteilen sind die cleveren Mitbewohner auch mit Vorsicht zu genießen – Stichwort Datenschutz. Immerhin versuchen die intelligenten Assistenten uns so gut wie möglich kennenzulernen. Und das geht nur übers Datensammeln, je mehr, desto besser! Im eigenen Interesse sollten Sie sich an ein paar einfache Sicherheitstipps halten, um Ihre persönlichen Daten so gut wie möglich zu schützen: Je öfter Alexa, Siri & Co eingeschaltet sind, desto mehr Daten können sie sammeln. Immerhin hören die kleinen Geräte ja dauernd zu. Also: Sprachassistenten nur einschalten, wenn sie wirklich gebraucht werden. Sprechen Sie auch niemals sensible Informationen wie Kontodaten, persönliche Passwörter oder Ähnliches laut aus, wenn die Assistenten aktiv sind. Die Geräte sollten auch nicht am offenen Fenster, im Garten oder auf der Terrasse stehen, um missbräuchliche, ungewollte Zugriffe zu verhindern. Auch gilt: Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit den Sprachassistenten spielen, sichern Sie die Geräte, um ungewollte Bestellungen zu verhindern. Und: Löschen Sie jene Daten, die nicht auf den externen Servern der Hersteller gespeichert werden sollen – denn ja, das werden sie …
Energiesicherheit & BlackoutPrävention im Smart Home
Wussten Sie, dass laut einer Umfrage vom Österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV, 2021a, Blackout und dann?) die Hälfte der Befragten die Vorbereitung des eigenen Haushaltes auf Krisen als sehr schlecht oder eher schlecht einschätzt?
Und das, obwohl das Thema dank aktueller Krisen allgegenwärtig ist.
Immer mehr Menschen setzen heute auf die unabhängige Stromversorgung durch Photovoltaik. Doch so eine Anlage benötigten einen Netzanschluss, nur so kann der Wechselrichter Gleichspannung in Wechselspannung konvertieren. Sobald der Wechselrichter keine Netzspannung und -frequenz mehr misst, schaltet er sich aus. Das gleiche gilt für Batteriespeicher. Die unangenehme Folge: Bei einem Blackout nützt Ihnen die autonome Energiegewinnung in den eigenen vier Wänden gar nichts. Außer, und damit kommen wir zum Kern des Themas, außer Sie haben vorgesorgt und sich ein cleveres Notstromsystem angeschafft. Dieses trennt Ihre Anlage automatisch vom öffentlichen Netz und greift auf den eigenen Stromvorrat zu. Sie sind energietechnisch nur auf der sicheren Seite, wenn eine saubere Netztrennung und ein inselbetriebsfähiger Wechselrichter vorhanden sind. Außerdem muss die ständige Ladung des Speichers mit Sonnenlicht gewährleistet sein. Nur so können Sie sich sicher und unabhängig mit Strom versorgen.
Smarte Notstromversorgung
In der Regel benötigt man eine zusätzliche Box, die die Netztrennung normgerecht bewerkstelligt, sprich
das lokale Netz vom öffentlichen abtrennt. Diese Umschaltboxen kosten rund 700 bis 1000 Euro. Außerdem muss der Wechselrichter einen Blackout-Start unterstützen. Die Boxen erkennen, wenn der Strom ausfällt, und trennen den betroffenen Haushalt dann vom Netz. Ab diesem Zeitpunkt speist der Batteriespeicher ins Heimnetz ein.
Wichtig ist, dass man sich überlegt, welche Geräte versorgt werden müssen. Manche Nutzer sind zum Beispiel der Auffassung, dass es nur sehr wenige dreiphasigen Geräte gibt, die wirklich Drehstrom benötigen, so dass ein einphasiges Speichersystem ausreicht. Andere wiederum wollen auf Wärmepumpe oder Durchlauferhitzer nicht verzichten. Eine Leistungsaufstellung der wirklich dringend benötigten Betriebsmittel mit zu erwartender Betriebsdauer ist jedenfalls mit dem Kunden abzustimmen.
Im Smart Home läuft der Strom weiter Bei einem Blackout bzw. länger anhaltenden kompletten Stromausfall sind im Haushalt vor allem das Licht, die Kühlgeräte und die meisten Heizsysteme betroffen. In einem Smart Home mit KNX-Bussystem wird der Strom zum Weiterbetrieb der betroffenen Geräte automatisch gespeichert und vor allem automatisch rationiert und zugeteilt. Der Energiestand und -verbrauch wird in Echtzeit geprüft, im Krisenfall wird eingegriffen. Das System sorgt dafür, dass eine Überlastung des Stromspeichers unmöglich wird. Siblik ist Smart-Home-Experte und bietet ein solches KNX-Bussystem, das in seinen Möglichkeiten bisher einzigartig am Markt ist. Die unterschiedlichen
Stromverbraucher im Haus werden gemeinsam mit einem Spezialisten je nach Präferenzen und Notwendigkeiten unterteilt.
Sämtliche Verbraucher Ihres Haushalts werden dabei nach dem Schulnotensystem 1 bis 5 kategorisiert und mittels KNX durch intelligentes Energiemanagement im Smart Home zu- oder weggeschaltet. Tritt zum Beispiel Stufe fünf ein – der Speicher ist schon fast leer – ,wird automatisch nur noch Lebensmittelbevorratung, also Kühlschrank und Tiefkühltruhe, sowie ein definierter Lichtkreis pro Ebene, in Betrieb sein.
Nicht überall, wo Smart Home draufsteht, ist aber auch ein Smart Home drin. Oft fehlt es an vernetztem Denken oder Know-how. Zwar bringen Photovoltaik mit Stromspeicher, Wärmepumpe, intelligente Wohnraumlüftung und Co. einiges an Komfort, energie- und kosteneffizient betrieben werden diese allerdings erst mittels intelligenter Gebäudetechnik KNX. In einem entsprechend konfigurierten Smart Home sind alle Funktionen, Anlagen und Verbraucher vernetzt und kommunizieren miteinander. So weiß KNX zu jedem Zeitpunkt, welche Funktionen aktiv sind, welche Verbraucher benötigt werden und wie die Energie am besten verteilt wird. Und der Stromausfall kann kommen.
Achtung: Wenn Sie zu jenen gehören, die mit einem eigenen Generator vorgesorgt haben, sollten Sie folgendes bedenken: Ein gängiger Notstromgenerator kann im Fall des Falles immer nur einen definierten Verbraucher versorgen, nicht das ganze Haus. Zudem müssen Sie große Mengen an Treibstoff lagern, um den Generator über mehrere Tage oder noch länger betreiben zu können!
Raumgestaltung mit Farbe
Dem Raum mithilfe von speziellen Farbkonzepten eine ganz neue Ausstrahlung verleihen? Geht. Mit den richtigen Nuancen und deren Kombination können Sie Harmonie schaffen, Kontraste setzen oder die Wirkung variieren.
Warum wohl sind wir an einem strahlenden Sonnentag viel besserer Laune als bei grauem Novemberwetter? Wenn die Sonne scheint, wirkt alles um uns herum bunter, vieles erscheint uns leichter, unkomplizierter und problemloser. Bei trübem und schlechtem Wetter verkehrt sich das ins Gegenteil. Ob Einbildung oder nicht, Tatsache ist, dass nicht nur das Wetter, auch die unendliche Farbenvielfalt der Umgebung unser Wohlbefinden unbewusst steuert und maßgeblich beeinflusst.
Farbverläufe wirken harmonisch, Kombinationen von Komplementärfarben, z. B. Gelb und Blau, passen gut zusammen, wirken aber auf manche Menschen „zu bunt“.
Grundsätzlich stehen Farbe und Atmosphäre in engem Zusammenhang.
Bestimmte Farben vermitteln uns Eindrücke, die mit Empfindungen von warm und kalt verbunden sind. Diese Klassifizierung bezeichnet jedoch lediglich den subjektiven Eindruck, denn die Farben an sich geben ja keine Temperatur ab. Es geht vielmehr um die Temperaturempfindung, die unabhängig von der tatsächlichen Raumtemperatur durch die Farbwahl beeinflusst wird und bis zu sieben Grad variieren kann, je nachdem ob man sich in einem mit warmen oder kalten Farben ausgestalteten Raum befindet.
Zu der Gruppe der warmen Farbtöne und zugleich beliebtesten Wohnfarben gehören die breite Palette der Naturfarben wie Sand, Ocker, Siena, Umbra oder Moosgrün sowie die ungezählten Zwischentöne, die dem menschlichen Bedürfnis nach Behaglichkeit und Wärme entsprechen.
Rot steht für Wärme und Kraft. In den düsteren Wintermonaten etwa entfaltet kräftiges Rot seine energiespendende und stärkende Wirkung. Aufgrund seiner vordergründigen Dominanz sollte es jedoch – speziell in den grelleren Schattierungen – in Räumen nur sparsam verwendet werden. Rötliche Farbtöne wirken auch stimulierend und eignen sich besonders für die Küche. Die lebhafte Farbe steigert Blutdruck und Puls, oft erzeugt sie Gefühle von Intimität, Energie oder Leidenschaft. Da sie appetitfördernd wirkt, wird sie oft in Restaurants eingesetzt und ist somit auch die ideale Farbe für das Esszimmer. Übergewichtige Menschen sollten auf Rottöne im Essbereich allerdings verzichten. Vorsicht: Grelle Rottöne können anfällige Personen aggressiv machen!
Orange als rotverwandte Farbe verwandelt Räume in warme und aktivierende Orte. Die Wirkung ist allerdings nicht ganz so stark und intensiv. Die Stimmung und der Effekt sind eher freundlich statt feurig, eher einladend als verführerisch. Orange fördert die Kreativität, eignet sich gut für Wohnund Kinderzimmer und ist durch seine unterstützende Wirkung für geselliges Zusammensein, lockere Atmosphäre und entspannten Umgang miteinander auch eine gute Wahl für Aufenthaltsund Sozialräume.
Gelb zieht die Aufmerksamkeit auf sich und ist ein Blickfang wie kaum eine andere Farbe. Sie bietet sich daher hervorragend für den Eingangsbereich an. Auch Kinderzimmer gewinnen durch gelbe Wände – vorausgesetzt, die Farbe ist nicht zu grell. Wegen seiner Kraft spendenden, den Geist anregenden und inspirierenden Wirkung eignet sich Gelb hervorragend für Arbeitsräume und Wohnzimmer sowie für westwärts gelegene Räumlichkeiten. Nach Norden ausgerichtete Räume, die praktisch nie direktes Sonnenlicht abbekommen, wirken durch gelbe Wandanstriche erheblich freundlicher.
Violett fördert die Geselligkeit. Aufgrund seines Rotanteils gilt es in der dunklen Variante als warme Farbe. Es ist bei den meisten Kindern beliebt. Mit Rot abgetönte Violettschattierungen werden als attraktiv empfunden und gerne in Kombination mit Gelb in Schlafund Kinderzimmern eingesetzt. Kombinationen von Violett, kräftigem Rot und Gold vermitteln orientalisches Flair!
Blau – vor allem in der hellen Ausführung – führt zu Assoziationen wie Eis und Schnee und kann den Betrachter zum Frösteln bringen, was auch durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt
ist. Zusammenfassend kann man die Wirkung der sogenannten kalten Farben, zu denen helles Grün und Blau gehören, insgesamt aber als beruhigend und ausgleichend bezeichnen. Daher ist Blau –nach Meinung der Medizin – eine ideale Schlafzimmerfarbe für Erwachsene und besonders aktive Kinder. Für Esszimmer oder -ecken ist es weniger geeignet, weil Blautöne auf viele Menschen appetithemmend wirken. Im Umkehrschluss zu Rot sollten dementsprechend Übergewichtige hier zu dieser Farbe greifen. Grün ist die vorherrschende Farbe in der Natur. Kein Wunder, dass wir uns überall dort, wo Grün zum Einsatz kommt, sofort wohlfühlen, ausgenommen das sogenannte Giftgrün. Für Bad und Wohnzimmer eignen sich vor allem pastellige Grüntöne. Wegen seiner beruhigenden Wirkung wird Grün auch gern in Krankenhäusern, Schulen und Arbeitsbereichen eingesetzt. Unterstützt wird der natürliche Effekt von Grün in der Kombination mit Holz.
Türkis vereint als helle Mischung aus Blau und Grün die Eigenschaften dieser beiden Farben. Es sorgt für eine frische, inspirierende Atmosphäre und wird häufig im Wellnessbereich eingesetzt.
Schwarz, Weiß und alle Grautöne gelten als Unfarben. Dennoch sind sie in der Raumgestaltung wichtig. Sie sollten immer in Kombination mit frischen Tönen eingesetzt werden. Reines Weiß wirkt kalt, weshalb oftmals ein Hauch Beige beigemischt wird. Es entsteht Naturweiß. Schwarz in großer Fläche „erschlägt“ einen Raum sowie die Gemütsverfassung und sollte nur in Kombination mit hellen Farben und sparsam eingesetzt werden. Grau wirkt sehr elegant, vor allem etwa mit Gelb oder Lachs kombiniert. Zu der Gruppe der warmen Farbtöne und zu-
gleich beliebtesten Wohnfarben gehören die breite Palette der Naturfarben wie Sand, Ocker, Siena, Umbra oder Moosgrün sowie die ungezählten Zwischentöne, die dem menschlichen Bedürfnis nach Behaglichkeit und Wärme entsprechen.
Wie viel Farbe braucht es ? Auch wenn Sie kein Malermeister und kein Rechengenie sind, der Materialbedarf für Ihr Ausmalprojekt lässt sich ganz einfach berechnen. Messen Sie zuerst die betreffende Fläche aus. Dafür nehmen Sie die Länge bzw. Höhe mal der Breite und multiplizeren das dann mit dem Verbrauch pro Quadratmeter, der auf dem Farbeimer vermerkt ist. Rechnen Sie dann noch etwa 10 Prozent für die Fenster- und Türlaibungen hinzu. Pauschal sollten noch rund 20 Prozent Mehrverbrauch addiert werden, immerhin kann es passieren, dass mal ein Eimer umkippt oder man zweimal über eine Stelle muss.
Achtung bei der Materialwahl
Die Verwendung lösemittelhaltiger Anstriche auf einem nicht lösemittelhaltigen Untergrund führt dazu, dass der zuvor noch tragfähige Untergrund nicht mehr tragfähig ist und die Farbe abplatzt. Genauso verhält es sich mit Dispersionsanstrich, der daher niemals über einen Leimfarbenanstrich aufgetragen werden darf! Die untere Schicht wird sonst angelöst und platzt spätestens beim Zweitanstrich auf.
Im umgekehrten Fall – Leimfarbe auf Dispersion – treten keine Probleme auf. Am besten ist es jedoch, bei dem Anstrich zu bleiben, der schon aufgetragen wurde, es sei denn, dieser ist nicht mehr tragfähig. In diesem Fall muss der Anstrich ohnedies entfernt werden.
Viva Magenta! Die Farbe des Jahres
Pantone kürt jedes Jahr eine neue Lieblingsfarbe. Auf das kühle Lila lässt das Color Institute einen pulsierender Rotton folgen. Gefällt sie Ihnen?
Viva Magenta ist laut Pantone Color Institute eine außergewöhnliche Farbe für eine außergewöhnliche Zeit. Der zwischen kalt und warm changierende Rotton soll die Design-Welt dazu inspirieren, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Das dynamische Purpur soll zum Impulsgeber für pure Freude, für Experimentierfreudigkeit und Furchtlosigkeit im neuen Jahr werden. So viel zur Bedeutung. Zur Trendfarbe inspirieren ließ man sich von der Natur, genauer gesagt, von den weiblichen Läusen der Cochenilleschildlaus. Aus ihnen wird ein leuchtendes Rotpigment (Karmin) gewonnen.
Willkommen im Magentaverse!
Die Strahlkraft des Farbtons mit dem Code 18-1750 wirkt bis in die digitale Welt: Gemeinsam mit dem KI-Kunst-
Tool Midjourney sowie dem Unternehmen Huge schuf das Pantone Color Institute eine digitale Farbenwelt: Für die Bekanntgabe der Farbe des Jahres 2023 wurde das Metaverse zum „Magentaverse“. Mit dem Design-Experiment soll das spannungsgeladene Verhältnis zwischen menschlicher Kreativität und der Technologie ergründet werden. Das Key Visual wurde mit Hilfe künstlicher Intelligenz entworfen und soll ins „optimistische und grenzenlose“ Magentaverse einladen.
Inspiration
Sie sind begeistert von der Trendfarbe fürs neue Jahr und auf der Suche nach Einrichtungsideen? Wir zeigen Ihnen in unserer Galerie auf wohnnet.at (bitte Link oder QR Code), wie Sie die Trendfarbe gekonnt zu Hause einsetzen und mit anderen Farben kombinieren .
Wandgestaltung mit Tapeten
Bevor Sie sich ans Verschönern Ihrer Wände machen, sollten Sie die folgende kleine Materialkunde gelesen haben. Die unterschiedlichen Tapetenarten bringen nämlich unterschiedliche Eigenschaften mit sich und erfordern eine individuelle Verarbeitung und Anbringung.
Der Tapetenmarkt ist alles andere als eingeschlafen. Es gibt unzählige Tapetenvarianten und -modelle, aber nur ein paar wenige Grundsorten, die für die Optik, Haptik und Verarbeitung ausschlaggebend sind. Hier der Überblick:
Glasfaser
Flüssiges Rohglas wird so bearbeitet, dass Garne entstehen, die besonders stabil und robust sind. Die Glasfasertapete wird vor allem in stark beanspruchten Räumen wie öffentlichen Einrichtungen, Bürogebäuden oder Krankenhäusern eingesetzt. Ihre Vorteile: schimmelresistent, abwaschbar, hygienisch, nicht brennbar, sehr langlebig und sehr pflegeleicht. Die Tapeten sind in verschiedenen Farben und Designs erhältlich, sie können aber auch mit Latexfarbe überstrichen werden.
Papier
Die Trägerschicht besteht aus Papier, das mit Farbe bedruckt wird. Papiertapeten sind relativ billig und lassen sich sehr flexibel und vielfältig einsetzen, das macht diese Tapetenart besonders beliebt. Die Oberfläche ist glatt, geknittert oder weist eine spezielle Strukturierung auf. Papiertapeten gibt es in den unterschiedlichsten Farben und Mustern. Achten Sie auf die Dicke und Schwere der Tapete, sie gibt nämlich Aufschluss über ihre Qualität. Heute werden viele Papiertapeten bereits aus recyceltem Material hergestellt. Fragen Sie am besten danach!
Raufaser
Der Klassiker unter den Tapeten besteht aus dem so genannten IngrainPapier: Auf ein grobes Unterpapier werden unterschiedlich große Holz-
späne aufgebracht. Sie verleihen der Tapete ihre typische Struktur von grob bis fein. Die Oberschicht besteht aus einem glatten Papier. Oft wird die Raufasertapete direkt nach der Produktion maschinell eingefärbt, und dadurch besonders strapazierfähig und abwaschbar. Der Vorteil dieser Tapete ist, dass sie öfters überstrichen werden kann und die Wände nicht jedes Mal neu tapeziert werden müssen.
Leimdruck
Im Leimdruckverfahren hergestellte Tapeten variieren sehr in Preis und Herstellung. Die billigste Variante ist die so genannte Naturell-Tapete. Hier wird nur zu etwa 75 % gefärbt. Im Gegensatz dazu werden die Decker- oder Fondtapeten vollständig bedruckt. Eine weitere Art der Leimdruck Tapete ist die Relieftapete, bei der eine teigartige
Farbpaste aufgetragen wird. Leimdruck schützt die Tapete vor dem Vergilben.
Strukturprofil
Ähnlich wie die Raufasertapete besticht die Struktur-Tapete durch Prägungen auf der Oberfläche. Ursprünglich wurde diese Tapetenart aus Leder hergestellt, heute verwendet man schweres, kaschiertes und feuchtes Papier. Die Oberschicht wird mit verschiedenen Farben und Mustern bedruckt. Auch diese Tapete ist wie die Vliestapete sehr schwer und muss mit starkem Kleister „montiert“ werden.
Metall
Metalltapeten sind problemlos zu reinigen, sie sind extrem strapazierfähig und außerdem feuerhemmend. Auf den Papieruntergrund werden AluminiumFolien kaschiert. Durch einen KupferTiefdruck weiter veredelt, werden die Tapeten in einem nächsten Arbeitsschritt auch noch geprägt. Entscheiden Sie sich für eine ganz glatte Metalltapete, so sollten Sie bedenken, dass die Verarbeitung großes Geschick und einen absolut sauberen, glatten Untergrund verlangt. Die Metallvariante wird immer mit Dispersionskleber, der auf die Wand und nie auf die Tapete aufgetragen wird, tapeziert.
Textil
Diese vergleichsweise teuren Tapeten wirken in Räumen besonders gemütlich. Für ihre Herstellung wird ein Gewebe oder einzelne Fäden am eventuell farbigen Unterpapier angebracht. Wichtig bei dieser Tapetengattung ist, dass der Kleister im Gegensatz zu anderen Varianten gut 15 bis 25 Minuten einwirken muss, was einen größeren Zeitaufwand beim Tapezieren zur Folge hat.
Vlies
Kein Papier, sondern Stoff. In den späten 90er Jahren ist die Vliestapete modern geworden. Ihr Grundmaterial sind Textil- und Zellulosefasern, sowie Farbpigmente, Druckfarben und teilweise Schäume. In ihrer Anbringung besticht die Vliestapete durch eine sehr einfache Vorgangsweise. Man kleistert nämlich die Wand ein und nicht den Tapetenrücken, was natürlich Luftblasen und Faltenbildung auf ein Minimum reduziert. Die Tapete wird auch erst an der Wand zugeschnitten. Es muss ein stärkerer Kleister verwendet werden, da das Material schwer ist. Für Renovierungen kann die Tapete sehr leicht wieder abgezogen werden. Das Angebot reicht von neutralen weißen Varianten mit oder ohne Prägungen und Strukturen, bis hin zu den farbenfrohsten Ausführungen. Die meisten Tapeten heute werden auf Vlies gedruckt, welche somit auch die herkömmliche Papiertapete abgelöst hat.
Velours
Ihre Oberfläche fühlt sich sehr weich, beinahe samtig an. Velourstapeten sind meist mit Ranken oder auffälligen Blütenmustern bedruckt. Auf das sehr schwere Grundpapier wird das gewünschte Muster mit Leimfarbe aufgetragen und dann in einer Beflockungsanlage mit den Textilfasern versehen. Beim Tapezieren muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, damit die weiche Oberfläche nicht zerdrückt wird.
Vinyl
Neben den Metalltapeten zeichnet sich auch die Vinylvariante durch hohe Wasserbeständigkeit, Strapazierfähigkeit und Lichtbeständigkeit aus. Diese doppelschichtige Variante – Unterschicht
Papier oder Gewebe, Oberschicht Vinyl – kann die unterschiedlichsten Oberflächenstrukturen aufweisen. Vinyltapeten sind besonders geeignet für feuchte Räume, deren Wände oft gereinigt werden müssen. Da Vinyl im Gegensatz zu den Papiertapeten eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist, kann dies unter Umständen das Raumklima negativ beeinflussen. Häufiges Lüften ist hier deshalb sehr wichtig!
So finden Sie die richtige Tapete Hinzu kommt, dass Sie unabhängig vom persönlichen Geschmack und Vorlieben auch darauf achten sollten, das richtige Material für den richtigen Raum zu wählen. Für Küche, Bad und Kinderzimmer benötigt man robuste, wenn möglich abwaschbare Tapeten. Nehmen Sie unter Umständen Farbmuster mit ins Fachgeschäft, um „schmerzhafte“ Farbabweichungen zu vermeiden. In Kellerräumen, Badezimmer, WC und bestimmten Bereichen der Küche sollten wasserfeste Tapeten angebracht werden, die der Luftfeuchtigkeit und dem Dampf auch gewachsen sind!
Wieviel Tapete brauche ich?
Es gilt folgende Faustregel: Umfang x Raumhöhe dividiert durch Rollenbreite x Rollenlänge. Eine Rolle zuviel schadet nie! Als eiserne Reserve, falls Ihnen beim Tapezieren eine oder mehrere Bahnen missglücken.
Leuchtmittel & Lichtplanung
Es gibt Räume, in denen wir uns von der ersten Sekunde an wohlfühlen, und andere, die wir am liebsten sofort wieder verlassen würden. Nicht selten liegt das an den vorherrschenden Lichtverhältnissen und der Lichtfarbe im Raum.
Mit Licht bzw. Beleuchtung gliedern, betonen oder kaschieren Sie die Raumarchitektur. Um die Beleuchtung in und um Ihre vier Wände richtig zu planen, brauchen Sie zuerst einen maßstabsgerechten Grundriss. Tragen Sie dort alle bereits vorhandenen Elektroinstallationen ein und vermerken Sie, wo Essplatz, Sitzgruppe oder der Arbeitsplatz hin sollen. Entscheiden Sie dann, welche Leuchten in welcher Anzahl nötig sind und welche Lichtqualität sie aufweisen sollen. Jetzt können Sie den Licht- und Leuchtenbedarf ermitteln.
Lichtqualität ist Raumqualität Es genügt nicht, eine Beleuchtungsanlage nur nach der Beleuchtungsstärke auszurichten. Zur Beleuchtungsqualität gehören neben der Beleuchtungsstärke auch die Leuchtdichteverteilung, die Begrenzung der Blendung, die Lichtrichtung und Schattenbildung, die Lichtfarbe und die Farbwiedergabe der Lampen.
Zudem zählen Aspekte wie Tageslichtnutzung und energieeffiziente
Lichterzeugung ebenso zur Beleuchtungsqualität wie das visuell erzeugte Ambiente und das Design.
Lichtwissen: Fachbegriffe Nicht mehr die Watt sind beim Kauf von Leuchtmitteln heute ausschlaggebend, die maßgebliche Einheit sind inzwischen Lumen, angegeben in lm. Sie stehen für die Helligkeit einer Lampe. Wichtig zu wissen: Die Watt-zu-LumenBerechnung variiert bei den verschiedenen Leuchtmitteln. So sind die Angaben bei LEDs größer als bei Halogenlampen oder Energiesparlampen. Hier ein Beispiel zum besseren Verständnis: Eine Energiesparlampe mit 700 lm bietet so viel Lichtleistung wie beispielsweise eine traditionelle 60-Watt-Glühbirne. Oder: 60 Watt bei der Glühbirne ergeben 806 Lumen bei der LED-Lampe. Bei der Halogenlampe hingegen sind 702 lm nötig, um eine Leistung von 60 Watt zu erreichen.
Neben den Lumen ist auch die Lichtfarbe wichtig, die immer in Kelvin angegeben wird. Verwenden Sie warmweißes, gemütliches Licht für
den Wohnbereich, dann brauchen Sie Lampen mit 2.700 K. Gutes Arbeitslicht, etwa in der Küche oder am Schreibtisch, liefern tageslichtweiße Lampen mit mehr als 5.300 K. Drittes Element im Bunde ist die Farbwiedergabe (Ra). Sie beschreibt die farbliche Wirkung, die das Licht einer Lichtquelle auf farbigen Gegenständen oder Personen hervorruft. Der Farbwiedergabeindex Ra gibt an, wie natürlich Farben im Licht einer Lichtquelle wiedergegeben werden. Je niedriger der Index, umso schlechter sind die Farbwiedergabeeigenschaften.
Auch der Begriff Abschirmwinkel könnte Ihnen in Verbindung mit Lichtplanung einmal unterkommen. Er beschreibt den Winkel zwischen der horizontalen Ebene und der Blickrichtung bei einer Leuchte, unter der die leuchtenden Teile der Lampen bzw. Leuchtmittel in der Leuchte gerade sichtbar sind. Wird der Abschirmwinkel nicht eingehalten, besteht die Gefahr von Direktblendung. Und jetzt noch ein bisschen Wissen zum Angeben. Die Gleichmäßigkeit (UO) beschreibt das Verhältnis der
minimalen zur mittleren Beleuchtungsstärke. Ziel ist es, zu starke Helligkeitsunterschiede zu vermeiden. Die Leuchtdichte (L) bestimmt den Helligkeitseindruck einer Fläche, der von Farbe und Material abhängt. Gemessen wird sie in Candela pro Flächeneinheit (cd/m2), bei Leuchtmitteln meist in cd/m2. Die so genannte Lichtverteilungskurve (LVK) dient der visuellen Wiedergabe der Lichtverteilung einer Lampe. Sie wird in der Regel in Form eines Polarkoordinatendiagramms angegeben oder wird mit kartesischen Koordinaten beschrieben. Und die Reflexblendung schließlich beschreibt Reflexionen zu hoher Leuchtdichten auf glänzenden Oberflächen, z. B. auf Glanzpapier oder Bildschirmen. Das Kontrastsehen wird beeinträchtigt und ähnliche Störungen wie bei der Direktblendung treten auf. Sie kennen das vielleicht vom PC und der Tischplatte.
Das perfekte Lichtkonzept
Die Zeiten der einsamen Deckenleuchte und der noch einsameren Stehleuchte irgendwo in der Ecke sind längst vorbei. Heute bieten der Markt und die Technik unzählige Möglichkeiten, dem Raum mithilfe von Licht Atmosphäre zu verleihen. Verschiedene Leuchtkörper und Lichtarten sowie großer Variantenreichtum in der Einbauart bieten Lösungen für jede individuelle Anforderung. Was Sie bei der Lichtplanung unbedingt beachten sollten:
1. Mehr ist mehr Egal, welchen Raum Sie erleuchten möchten, stellen Sie zusätzlich zur Grundbeleuchtung immer ein paar Lampen mehr auf. Vielfalt erzeugt nämlich Harmonie. Ein ausgewogenes Arrangement von Arbeits- und Stimmungslicht bringt Ambiente und Le-
bendigkeit in jedes Zimmer – von der Küche über das Büro bis zum Schlafzimmer. Ein paar Beispiele: Neben den Lesespots im Wohnzimmer sollten eine Stehleuchte und ein Schranklicht nicht fehlen. Die Hängeleuchte über dem Esstisch wird ergänzt durch LEDLeisten in der Wand und eine kleine warmweiße Tischlampe am Sideboard. Graben Sie die zig eingemotteten, alten Lämpchen vom Flohmarkt ruhig wieder aus und probieren Sie ein bisschen herum.
2. Akzente lockern auf
Der Beleuchtungsprofi nennt sie Licht -inseln, diese bewusst gesetzten Akzentbeleuchtungen im Raum. Sie können mithilfe von unterschiedlichen Lichtquellen bestimmte Ecken oder Details in Szene setzen. Licht soll in diesem Fall betonen, hervorheben, konturieren, kaschieren, beleben oder auch dämpfen, verschleiern. Besonders gut eignet sich dynamisches Licht, also buntes LED-Licht, für die Akzentbeleuchtung. Es taucht den Raum – dank innovativer Technik heute bereits auf Knopfdruck – in ganz unterschiedliche Farben und damit Stimmungen.
3. Natürliches Licht bevorzugt
Die Farbwiedergabe wird in Ra angegeben (siehe dazu auch die Erklärungen in diesem Kapitel), und sie sollte im Regelfall nicht unter 80 liegen, denn nur dann kann auch von natürlichem Licht gesprochen werden. Gerade wo es darum geht, die Farben „echt“ wahrzunehmen, spielt die Farbwiedergabe eine große Rolle. Denken Sie nur mal ans morgendliche Schminken oder an die Kleiderauswahl. Oder an das Zubereiten und Essen von Speisen in der Küche.
4. Am besten Warmweiß Neben der Farbwiedergabe entscheidet vor allem die Lichtfarbe über Wohnlichkeit und Behaglichkeit in einem beleuchteten Raum. Wir alle kennen wohl den Effekt, den kaltweißes Licht auf uns hat im Gegensatz zu warmweißem. Für Räume wie die Küche, das Wohn- und das Schlafzimmer empfiehlt sich aufgrund der Wirkung deshalb auch warmweißes Licht. Neutralweiß oder Tageslichtweiß sollten Sie eher in reinen Arbeitsräumen einsetzen, der höhere Blauanteil wirkt anregend und aktivierend, gleichzeitig aber kühl und nicht so heimelig.
5. Technik ist gleich Komfort Gewöhnliche Lichtschalter sind was für Anfänger. Heute wird gedimmt, das Licht reagiert ganz automatisch auf Bewegungen und/oder Geräusche, und per Knopfdruck bzw. Wisch am Smartphone kann von der Couch aus nicht nur der Deckenfluter hell, sondern gleich auch die Küchenarbeitsplatte für die anstehenden Kocharbeiten ausgeleuchtet werden.
Intelligente Beleuchtung ist vernetzt und erlaubt es, individuelle Lichtszenen nach dem jeweiligen Bedarf oder Anlass zu programmieren. Für das Dinner zu zweit wird der Raum in ein angenehmes Orange getaucht und der Heimkinoabend per Regler bläulich eingefärbt. Höchster Lichtkomfort und eine perfekte Beleuchtung für jede Gelegenheit sind somit garantiert. Für die ganz Technikaffinen unter uns gibt es übrigens noch die so genannten Smart Bulbs - Leuchtmittel, die mittels App übers Smartphone gesteuert werden. Abgerundet wird das Ganze durch intelligente Funksteckdosen , die ebenfalls mittels Funk oder Sprachsteuerung über Handy oder Tablet bedient werden können.
Hauszentrum Küche
Je durchdachter Ihre Küche, desto besser können Sie darin arbeiten und desto länger werden Sie auch Freude an diesem Raum haben. Was also gehört zu einer guten Küchenplanung und – noch wichtiger –welche Fehler können Sie vermeiden?
Im Gegensatz zum Wohnzimmer, wo es bei der Platzierung eines Sofas auf einige Zentimeter nicht ankommt, erfordert die Küchenplanung genauestes Messen, exaktes Wissen über die täglichen Arbeitsabläufe und eine hohe Produktkenntnis. Türen, die sich nicht ganz öffnen lassen, Oberschränke die unpraktisch oder zu hoch angebracht wurden, falsch angeordnete Küchengeräte und vielleicht sogar Schubladen, die nicht ganz aufgehen, verderben einem schnell die Freude an der neuen Küche. Leider sind sie aber bei vielen Küchenplänen an der Tagesordnung.
Abhängig vom Grundriss des Hauses bzw. von den baulichen Möglichkeiten ergeben sich für die Küchenplanung bestimmte Parameter, an denen nicht zu rütteln ist, wie etwa Größe und Form des Raums sowie Position von Fenstern und Türen. Lassen Sie in Ihre Grundüberlegungen auch einfließen, wer sich hauptsächlich in der Küche aufhält und hier arbeitet.
Auch wenn es bestimmte Modetrends gibt: Eine Küche bezahlt man nicht aus der Portokasse und sie wird auch nicht alle paar Jahre ausgetauscht. Lieber also auf zeitloses Design und
Sicher arbeiten
Eine allgemeine Raumbeleuchtung reicht für eine Küche nicht aus. Um Verletzungen, beispielsweise bei Schneidarbeiten, zu vermeiden, ist eine direkte Beleuchtung der Arbeitsfläche anzuraten. Dafür eignen sich LEDLeuchtstreifen, die an der Unterseite der Oberschränke angebracht werden, hervorragend. Achten Sie beim Kauf auf die angegebene Lichtfarbe. Kaltweißes LED-Licht ist zwar leuchtstark, im Wohnbereich aber eher nicht zu empfehlen!
neutrale Farben und Formen setzen! Dann freuen Sie sich auch in 20 Jahren noch über Ihre Küche.
Planungsfehler vermeiden
Zu wenig Stauraum: Sparen Sie nicht an Unterbau- und Hängeschränken und überlegen Sie vorher, wie viele Auszüge und Laden nötig sind. Verwenden Sie großes Kochgeschirr und -geräte, müssen diese irgendwo Platz finden. Haben Sie eine Küchenmaschine, einen Wok, eine Tischkochplatte? Wo werden diese abgestellt? Sie nehmen Ihr Mittagessen gerne vorgekocht mit ins Büro? Auch Frischhalteboxen haben ein großes Volumen und brauchen Platz.
Falsche Geräteanordnung: Sind Sie bzw. die Person, die am meisten Zeit in der Küche verbringen wird, Links- oder Rechtshänder? Sie werden staunen, welchen Unterschied es in der täglichen Praxis macht, ob sich die Geräteanordnung an Ihrer stärkeren Seite orientiert oder nicht.
Falsche Arbeitsplattenhöhe: Auch die Höhe der Arbeitsplatte sollte unbedingt auf Ihre Körpergröße abgestimmt sein. Das verhindert Rückenschmerzen und spart Ihnen das Geld für die Massagetherapie.
Keine Arbeitsfläche neben dem Herd: Schnell den heißen Topf von der Platte ziehen oder die nächsten Zutaten bereitstellen ist in einigen Küchen nicht möglich, da schlicht auf die Arbeitsbzw. Abstellfläche neben dem Herd vergessen wurde.
Anschlüsse passen nicht oder sind nicht vorhanden: Der Starkstromanschluss für den Herd befindet sich am anderen Ende des Raums? Keine Abluftführung für den Dunstabzug vorhanden? Keine Entlüftungsmöglichkeiten für den neuen Unterbaukühlschrank? Diese Dinge müssen unbedingt von Beginn an eingeplant werden!
Einige Schränke gehen nicht auf: Besonders bei Hängeschränken neben dem Dunstabzug muss darauf geachtet werden, dass sich die Türen ohne Probleme ganz öffnen lassen.
Herd neben Kühlschrank neben Heizung: Es gibt Dinge, die sollten in einer Küche nicht nebeneinander stehen. Der Vorratsschrank für Mehl & Co hat genauso nichts neben dem Backofen zu suchen wie die Gemüselade neben dem Heizkörper. Achten Sie auch darauf, dass Herd und Kühlschrank nicht zu nahe beieinander angeordnet werden.
© Leonova Iuliia/ShutterstockDie Küche von morgen
Die Idee von Hightechgeräten in einer digitalisierten Küche ist nicht neu. Doch nun scheinen die Technik ausgereift und die Köpfe der Menschen bereit für die Küche der Zukunft. Schon zu Beginn der 2000er-Jahre haben sich einige Küchengerätehersteller in den Bereich der hohen Technik vorgewagt. Da wurden Kühlschränke mit eingebautem LCDFernseher präsentiert und der Herd konnte via Internet zumindest ein- und ausgeschaltet werden. Doch vor zehn Jahren schienen die Konsumenten noch nicht so weit zu sein, und während Saugroboter und automatische Rasenmäher ihren Siegeszug antraten, verschwand die Idee der intelligenten Küche wieder mehr oder weniger in der Versenkung.
Mehr Komfort, weniger Zeitaufwand und ein sparsamer Umgang mit Energie: Vom Geschirrspüler über den Ofen bis zur Kaffeemaschine, die modernen Geräte bauen auf Effizienz und Effektivität. Die digitale Vernetzung ist da nur noch das i-Tüpfelchen. Unterschiedlichste Apps und Computerprogramme wurden entwickelt, um die Küchengeräte ortsunabhängig steuern und bedienen zu können, und sogar der internetfähige Kühlschrank (Siemens iQ500) ist nun in Serie. In ihm stecken zwei Kameras, über die Sie von unterwegs aus nachsehen können, was denn noch fehlt und eingekauft werden muss. Auch in Sachen Design tut sich einiges. Die Geräte werden schlanker, die Oberflächen sind glatt und ohne Schnörkel. Immer öfter wird auch auf Knöpfe und Dreher verzichtet und Touchpanels, Sensoren & Co. Platz gemacht. Eine Fritteuse, die sich übers Tablet via Bluetooth steuern lässt, oder die Herdplatte, die über Sensoren die Füllmenge der Töpfe erkennt. Keine Zukunftsvisionen mehr, sondern marktreife Realität.
Die Küche von morgen
Die Idee von Hightechgeräten in einer digitalisierten Küche ist nicht neu. Doch nun scheinen die Technik ausgereift und die Köpfe der Menschen bereit für die Küche der Zukunft. Schon zu Beginn der 2000er-Jahre haben sich einige Küchengerätehersteller in den Bereich der hohen Technik vorgewagt. Da wurden Kühlschränke mit eingebautem LCD-Fernseher präsentiert und der Herd konnte via Internet zumindest ein- und ausgeschaltet werden. Doch vor zehn Jahren schienen die Konsumenten noch nicht so weit zu sein, und während Saugroboter und automatische Rasenmäher ihren Siegeszug antraten, verschwand die Idee der intelligenten Küche wieder mehr oder weniger in der Versenkung. Mehr Komfort, weniger Zeitaufwand und ein sparsamer Umgang mit Energie: Vom Geschirrspüler über den Ofen bis zur Kaffeemaschine, die modernen Geräte bauen auf Effizienz und Effektivität. Die digitale Vernetzung ist da nur noch das i-Tüpfelchen. Unterschiedlichste Apps und Computerprogramme wurden entwickelt, um die Küchengeräte ortsunabhängig steuern und bedienen zu können, und sogar der internetfähige Kühlschrank (Siemens iQ500) ist nun in Serie. In ihm stecken zwei Kameras, über die Sie von unterwegs aus nachsehen können, was denn noch fehlt und eingekauft werden muss. Auch in Sachen Design tut sich einiges. Die Geräte werden schlanker, die Oberflächen sind glatt und ohne Schnörkel. Immer öfter wird auch auf Knöpfe und Dreher verzichtet und Touchpanels, Sensoren & Co. Platz gemacht. Eine Fritteuse, die sich übers Tablet via Bluetooth steuern lässt, oder die Herdplatte, die über Sensoren die Füllmenge der Töpfe erkennt. Keine Zukunftsvisionen mehr, sondern marktreife Realität.
Wellnessoase Bad
Für die Planung Ihres Bades ist es entscheidend, wie viele und welche Personen es benutzen werden. Kleinkinder, Senioren, behinderte Familienmitglieder? Wichtig ist außerdem die vorgesehene Nutzungsdauer des Bades. Hier die wichtigsten Tipps.
So einfach, wie es klingt, ist es oft nicht. Denn auch wenn uns in Einrichtungsmagazinen ein großes, lichtdurchflutetes Bad als Trend verkauft wird, hat sich das offenbar zu den meisten Architekten und Planern noch nicht durchgesprochen. In vielen Plänen scheint noch immer eine Nasszelle und nicht mehr auf. Wir sollen uns aber im Badezimmer nicht nur waschen, duschen und baden können, sondern auch relaxen und uns wohlfühlen.
Die Badplanung
Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Planung und lassen Sie verschiedene Experten und professionelle Badplaner ran. Wie viel Platz brauchen und wollen Sie? Jede Ecke bietet die Möglichkeit für praktischen Stauraum, doch soll auch jede Ecke zugestellt sein? Es gibt vielseitige Badmöbel, die nahezu jeden Quadratzentimeter ausnutzen, trotzdem aber eine Leichtigkeit im Raumgefüge vermitteln. Achten Sie auf eine ordentliche Belüftung im Badezimmer. Die Tür sollte mit einem Zuluftgitter ausgestattet sein und ein Ventilator ist unumgänglich. Und wenn nicht ohnedies bereits vorgesehen, ist ein Fenster im Bad etwas, worauf Sie niemals verzichten sollten. Setzen Sie auf Markenware. Armaturen, Duschwandschienen etc. können kaputtgehen, und dann möchte man doch die originalen Teile nachkaufen. Dazu brauchen Sie Hersteller, die auch in Zukunft noch am Markt sein werden. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Bades beträgt knapp 20 Jahre. Entscheiden Sie sich also nicht unbedingt für ausgefallene Designs, nur weil die gerade Mode sind.
Duschen oder baden? Bevorzugen Sie eigentlich eine Badewanne oder eine Duschkabine? Sie mögen beides? Oft stimmen Wunschdenken und Wirklichkeit leider nicht überein. Dann nämlich, wenn es an Platz fehlt. Da bleiben dann Bequemlichkeit und Badewannenfreuden auf der Strecke.
Aber Sie sind ja in der glücklichen Lage, den Grundriss in Ihrem Neubau selbst mitzubestimmen, und daher sollten Sie auf ein entsprechend großzügi-
ges Bad bestehen. Nicht zuletzt auch, weil 2019 Bewegungsfreiraum und Platz besonders hoch im Kurs stehen.
Badewannen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen von der Schmalbadewanne mit abgeschrägtem Fußende bis zur runden Mehrpersonenwanne. Außerdem bieten fast alle Händler Wannen mit Whirlpooltechnik an.
Die Duschkabine benötigt weniger Platz im Raum und außerdem verbraucht man beim Duschen erheblich weniger Wasser als beim Baden. Duscht man in der Badewanne, stellt sich als Nächstes die Frage nach Duschvorhang oder Trennwand. Vorhänge haben den Vorteil, dass sie preisgünstig sind. Der Nachteil: Sie haften gerne am Körper und das empfindet man immer als eiskalt. Darüber hinaus neigen sie zum Schimmeln. Duschtrennwände kosten zwar erheblich mehr, sind aber komfortabler und hygienischer.
Kennen Sie duschen unter Dampf? Im Endeffekt ist das nichts anderes als eine herkömmliche Duschkabine mit dem netten Zusatzeffekt, auch eine Dampfdusche nehmen zu können. Über ein spezielles Display können Sie bei den modernen Duschen zur Dampffunktion wechseln, teurere Varianten verfügen zusätzlich zu Dusch- bzw. Dampfpaneel und gemütlicher Sitzmöglichkeit auch noch über Licht- und Aromatherapiemöglichkeiten sowie ein eingebautes Radio.
Welches Wannenmaterial?
Neben der perfekten Größe und Form ist es vor allem das Material, das über Badevergnügen oder Badefrust entscheiden kann. Wir haben für Sie hier die gängigen Badewannenmaterialien zusammengefasst:
Badewannen aus Stahlemail sind etwas teurer als Acrylwannen. Der Grund: Sie sind fast unverwüstlich und Kratzer sind kaum ein Thema. Einzelne Hersteller bieten deshalb lange Garantiezeiten von bis zu 30 Jahren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Bakterien auf der glatten Oberfläche keinen Halt finden. Natürlich kann auch bei einer Email-badewanne etwas passieren, zum Beispiel durch Schlageinwirkung, aber hier gibt es Abhilfe mit Email aus der Tube. Die Formen von Stahlemailwannen sind aufgrund der Formbarkeit im Vergleich zu Acryl etwas eingeschränkt. Auch ist das Gewicht höher. Billige Wannen haben meist nur 1,5 mm Stahlemail, Qualitätswannen hingegen 3,5 mm.
Badewannen aus Gusseisen waren bis in die späten 1950er-Jahre ein großer Renner. Eine Emailschicht bot den entsprechenden Schutz vor Korrosion. Der große Vorteil einer „Gusseisernen“ ist die Speicherfähigkeit der Wärme, was vor allem die Langbader schätzen. Der Nachteil liegt im Gewicht. Eine Badewanne aus Gusseisen kann schon mal an die 500 kg wiegen. Badewannen aus Holz: Der ganz normale Holzbottich war so ziemlich die erste Badewanne und vor allem in den Badestuben des Mittelalters zu finden. Neue Verarbeitungsmöglichkeiten von Holz – wie zum Beispiel Thermoholz – bringen diesen attraktiven Werkstoff heute wieder vermehrt ins Badezimmer und es werden vereinzelt auch wieder Badewannen aus Holz erzeugt.
Badewannen aus Kupfer oder Blech waren die Nachfolger des gewichtigen Holzbottichs aus dem Mittelalter. Wer es sich leisten konnte, der
badete allerdings in einer Kupferwanne, die vom Kupferschmied in kunstvoller Art und Weise gefertigt wurde. Je nach Ausstattung kosten diese Wannen heute zwischen 25.000 und 37.000 Euro – kein Schnäppchen also!
Badewannen aus Sanitäracryl werden seit Beginn der 1970er-Jahre gefertigt. Ein Hit für die Designer, die mit diesem Werkstoff ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Der
Vorteil der Acrylwannen gegenüber der Stahl-emailwanne sind Preis und Gewicht. Sie kosten weniger und sie wiegen weniger. Letzteres bringt zum Beispiel bei einer Althaussanierung Vorteile, weil die Statik keine Probleme macht. Zwischen Billigwannen und Qualitätswannen ist rein optisch oft kein Unterschied. Billigwannen haben meist nur eine 3 mm starke Acrylschicht und einen ungenügend
verstärkten Boden. Qualitätswannen hingen haben eine Acrylschicht von fünf Millimetern.
Badarmaturen vom Feinsten
Ob elegant oder futuristisch – über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten. Aber was immer zählen sollte, ist die Qualität. Mit den richtigen Armaturen kann man Wasser und Energie sparen. Die Zweigriff-armatur gibt es noch immer – oft mit Nostalgieflair –, aber dafür braucht man Geduld, denn bis das Wasser die richtige Temperatur hat, dauert es. Und in der Zwischenzeit fließt die wertvolle Ressource literwei-
se durch die Rohre. Das kann auf Dauer noch dazu teuer kommen. Wesentlich wassersparender und bequemer als Zweigriffarmaturen sind die allseits bekannten Einhebelmischer, mit denen man das Wasser deutlich schneller temperieren kann.
Am wenigsten Energie und Wasser brauchen mit Abstand die Thermostatarmaturen, denn hier brauchen Sie nur die gewünschte Temperatur einzustellen, und ein Dehnstoffelement fühlt die Wasserwärme und vergleicht diese automatisch mit der Einstellung. Dann wird automatisch kaltes und heißes Wasser hinzugefügt. Erwähnenswert ist hier auch der Sicherheitsaspekt, Verbrühungen sind praktisch ausgeschlossen. Berührungslose Armaturen setzen sich auch im privaten Bereich immer mehr durch. Sie werden durch einen Sensor gesteuert und müssen nicht händisch bedient werden.
Das richtige Licht im Bad
Kein Bad ohne Fenster, lieber noch ein Zugang zum Garten oder zu einem
Balkon. Hauptsache viel Tageslicht und die Möglichkeit, regelmäßig zu lüften. Was das Fenster an Helligkeit nicht schafft, muss die geeignete Beleuchtung übernehmen. Bei einem neun Quadratmeter großen, hell verfliesten Raum und einer Raumhöhe von 2,50 m sollte mit einer Lichtstärke von ca. 400 Watt, verteilt auf Decke und Spiegel, gerechnet werden. Besonders wichtig sind im Badezimmer die perfekten Lichtverhältnisse –etwa zum Rasieren oder Schminken. Dabei ist zu beachten, dass das Licht gleichmäßig einfallen und am Spiegel nicht blenden soll. Von oberhalb des Spiegels ist der Winkel ungünstig, da er einen Schlagschatten im unteren Bereich des Gesichts verursacht. Deshalb sollten die Leuchten immer links und rechts vom Spiegel angebracht werden. Auch die Lichtfarbe spielt eine erhebliche Rolle. Näheres dazu erfahren Sie im Kapitel Beleuchtung.
Das stille Örtchen
Die Toilette soll vor allem eines sein: bequem und pflegeleicht. Das bietet z. B. ein Hänge-WC, wo der Spülkasten meist hinter einer Vorwand (Vorwandinstallation) verborgen ist. Der Boden darunter ist durchgehend verlegt und man wischt einfach unter dem Becken hervor.
Aus Konstruktionssicht gibt es Tiefspül-, Flachspül- und Absaugtoiletten. Flachspül-WCs fangen alles in einer Mulde auf, Tiefspülbecken im Wasser und Letztere saugen das Wasser auch noch sofort ab. Häufig wird aus Platzgründen das WC in das Bad integriert. Als Zweit-WC ist das in Ordnung, aber wenn nur eines vorhanden ist, sollte zumindest eine Trennwand WC und
Bad abgrenzen. Besser ist ein eigener Raum mit kleinem Waschbecken. Auch Urinale werden für den Privatbereich angeboten, und wer Platz hat, sollte für Komfort und Hygiene auch eines installieren.
Sauna oder Dampfbad?
Klassisch finnisch, Salz und Farblicht oder gar bio? Großzügig oder kompakt? Sauna ist nicht gleich Sauna, und welche für Sie die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier ein kurzer Überblick: Saunaanfängern wird die Biosauna (Sanarium) empfohlen, eine Mischung aus Dampfbad und Sauna. Diese erhitzt sich auf eine Temperatur von ca. 45 bis zu 60 °C, die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 55 Prozent. In eine Biosauna können auch Kinder ab einem Alter von ungefähr vier Jahren mitgenommen werden. Im Gegensatz zur üblichen Sauna steht hier allerdings eher der Wohlfühl- und Entspannungseffekt als der Stärkungsfaktor im Vordergrund.
Die finnische Sauna ist ein Raum aus Holz (meist aus Kiefer, Fichte oder Tanne) im Haus oder ein Blockhaus im Garten. Die Temperaturen betragen von ca. 70 bis 100 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 10 Prozent. Um diese Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, werden sogenannte Aufgüsse gemacht. Dabei wird ein Schöpflöffel kaltes Wasser über die heißen Steine des Saunaofens geleert. Das Wasser verdampft sofort. Um die Wirkung zu verstärken und damit sich dieser Dampf schneller verteilt, kann auch noch mit einem Handtuch gewirbelt werden. Egal, welche Variante Sie wählen: Setzen Sie auf heimische Hersteller, die durch hochwertige
Konstruktionen und Technik sowie den Einsatz von Qualitätsholz bestechen.
Die abgeschwächte Variante des Schwitzens bietet ein Dampfbad Bei einer angenehmen Temperatur zwischen 35 und 55 °C erreicht eine Dampfkabine aus Keramik, Kunststoff, Holz oder Marmor zugleich nahezu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dampfbäder sind beliebt wegen ihrer entspannenden und regenerierenden Wirkung auf den menschlichen Stoffwechsel. Die Anwendung mit gesundheitsfördernden Extrakten stärkt bei regelmäßiger Anwendung von zwei bis drei Mal wöchentlich je 15 Minuten den Organismus.
Noch immer ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich die Infrarotwärmekabinen. Die Infrarotstrahlen erwärmen die Haut wie die Sonne oder ein Kachelofen. Diese Wärme wird direkt in den Körper geleitet und die Durchblutung der Haut angeregt. Die niedrigen Lufttemperaturen von 40 bis 50 °C und eine angenehme Luftfeuchtigkeit lassen den Körper sanft schwitzen. Dadurch kommt es zur Entschlackung, der Energiehaushalt wird optimiert, Muskelverspannungen lösen sich und auch Gelenksempfindlichkeiten können gelindert werden. Das Immunsystem wird gestärkt und Stress löst sich auf. Außerdem wirkt sich die niedrige Erwärmung durch die schonende Kreislaufbehandlung weniger belastend auf den Körper aus. Viele Modelle sind mit einer Farbtherapie und/oder Aromatherapie ausgestattet. Die schonenden Temperaturen machen die Infrarotwärmekabinen auch für empfindliche Menschen geeignet. Fast alle Kabinen gibt es als Bausätze zu kaufen.
Wohnzimmer
Früher die gute Stube, ist das Wohnzimmer heute neben der Küche der wichtigste Aufenthaltsraum in unseren vier Wänden. Alles Wichtige zur Einrichtung – von Stauraum bis zum kuscheligen Sofa – erfahren Sie hier.
Neben Regalen und Hi-Fi-Möbeln sind die Sitzmöbel das Auffälligste und wohl auch Tonangebendste in einem Wohnzimmer. Erster Tipp von uns: Achten Sie auf die Größe von Sofa und Co. Ist die Sitzlandschaft zu groß und womöglich auch noch dunkel, „erschlägt“ sie den Raum. Ist sie hingegen zu klein gewählt, lassen Gemütlichkeit und Entspannung rasch zu wünschen übrig. Mindestens genauso wichtig wie die Größe: der Sitzkomfort. Sind Bank oder Fauteuil sehr weich, kann man sich zwar kurzfristig super darauf breitmachen, langfristig wird Ihr Kreuz aber heftig rebellieren. Zu hart ist auch nicht gut, weil auf Dauer ungemütlich. Nehmen Sie sich Zeit beim Einkaufen und nützen Sie die Gelegenheit zum Probesitzen. Funktionsmodelle mit verstellbaren Rücken- und Fußteilen sind zwar teurer als starre, aber diese Investition rechnet sich allemal. Keinesfalls sollten Sie Sitzmöbel aus dem Katalog kaufen.
Flexibel eingerichtet
Einbauschränke, verschraubte Wohnzimmerwände und klobige Eckbänke gehören der Vergangenheit an. Heute kauft man fürs Wohnzimmer Modulmöbel, also Regalwände, die sich je nach Geschmack in verschiedener Form und Größe einfach und schnell zusammenstecken lassen und dabei ganz ohne Nagel oder Schrauben auskommen. Die Sessel sind auf Umzugskartongröße zusammenfaltbar, der Esstisch wird vom kleinen Bistromöbel mit nur wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug zur riesigen Tafel für die ganze Familie. Sehr praktisch sind auch Multifunktionsmöbel: von der Couch zum Bett in wenigen Sekunden, ein drehbarer Raumteiler, der als Regal wie auch als Garderobe mit Spiegel fungiert, oder der Hocker, der durch Aufklappen zum CD-Ständer wird. Ein Möbel – mehrere Funktionen. Flexibel, anpassungsfähig, modular – den Designern gehen die Ideen nicht aus und Sie brauchen weniger Möbel. Gerade im Wohnzimmer können Sie so den Raum unkompliziert und schnell der Gästezahl und dem Anlass anpassen.
Beleuchtung im Wohnzimmer
Für das Wohnzimmer mit durchschnittlich 20 Quadratmetern Grundfläche sind mindestens drei, besser noch fünf
Leuchten empfohlen. Das individuelle Beleuchtungskonzept entsteht im Ergebnis der Überlegung, wie viel Licht zu welchem Zweck an welchem Platz gebraucht wird: • Licht an der Sitzgruppe: Hier sollten alle Leuchten dimmbar sein. Denn nur so lässt sich die Helligkeit der Stimmung anpassen. Wand-, Tisch- oder Stehleuchten, die als Leseleuchten eingesetzt werden, ermöglichen eine individuelle Einstellung, wenn ihr Arm dreh- und schwenkbar ist und der Reflektor verstellt werden kann.
• Licht zum Lesen: Ob Schreiben, Basteln oder Lesen – Wohnräume, die für unterschiedliche Arbeiten genutzt werden, müssen über die Allgemeinbeleuchtung hinaus zusätzlich beleuchtet werden. Tätigkeit und Sehaufgabe bestimmen Leuchtenart und Beleuchtungsstärke. Je kleiner die Details, desto besser muss
die Beleuchtung sein. Auch das Alter der Menschen muss dabei berücksichtigt werden. Ein 60-Jähriger benötigt die doppelte Beleuchtungsstärke, um die gleiche Sehschärfe wie ein 20-Jähriger zu erzielen. Unser Tipp: Greifen Sie gerade bei Leseleuchten zu warmweißem Licht, Halogenleuchten eignen sich hier nicht sehr gut.
• Licht zum Fernsehen: Zum Fernsehen sollten alle Leuchten so ausgerichtet sein, dass keine störenden Reflexe auf dem Bildschirm entstehen. Reflexe erzeugende Leuchten nah vor dem Bildschirm werden gedimmt oder bleiben ausgeschaltet. Für die Aufhellung der Wandpartien rund um den Fernseher eignen sich zum Beispiel hinter dem Gerät angebrachte Wandleuchten. Doch nicht nur sie alleine, sondern zusätzliche Leuchten im Raum einschalten! Denn große Helligkeitsunterschiede zwi-
schen Bildschirm und Raumumgebung strengen die Augen übermäßig an.
• Akzentbeleuchtung: Außer seiner funktionalen Aufgabe hat Licht atmosphärische Wirkung. Erst wenn es nicht immer gleich hell ist, also nicht immer alle Leuchten gleichzeitig eingeschaltet sind und das Licht gedimmt werden kann, entfaltet sich eine wohnliche Lichtatmosphäre. Auflockernd wirkt eine Akzentbeleuchtung, beispielsweise von Bildern, Skulpturen, Regalen oder Vitrinen. Einfach ausrichten lassen sich Strahler an Seil- und Stangensystemen oder Stromschienen; anders als fest installierte Strahler sind sie flexibel, Bilder können umgehängt, Skulpturen umgestellt und nach dem Ortswechsel wieder beleuchtet werden. Speziell für die Anstrahlung von Bildern gibt es Bilderleuchten.
Erholung im Schlafzimmer
Rund ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett. Grund genug, den Raum, in dem wir uns zur Ruhe betten, auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen. Hier erfahren Sie wichtige Details.
Das Schlafzimmer ist der Raum, in dem wir wohl die meiste Zeit unseres Lebens verbringen, immerhin verschlafen wir ein Drittel unseres Lebens – und das meist in einem Bett im Schlafzimmer. Neben aller Individualität gelten genau aus diesem Grund einige Faustregeln für die Planung dieses Raums. Erster und wichtigster Grundsatz: eine giftfreie Wohnumgebung. Achten Sie also bei Mobiliar, Textilien, eingesetzten Materialien und Baustoffen und so weiter stets auf die einwandfreie und gesundheitlich unbedenkliche Qualität! Diverse Umweltzeichen geben Ihnen rasche Auskunft darüber, ob die ausgesuchten Dinge unbedenklich sind oder nicht.
Raumplanung
Das Bett sollte nie direkt vor dem Fenster stehen (Zuggefahr und kompliziertes Handling) – unter einem Dachfenster mit Blick in die Sterne ist hingegen wunderbar! Über die idealen Farben fürs Schlafgemach streiten die Experten. Pastelltöne, vorzugsweise Blau und Grün, und helle Bettwäsche wirken beruhigend und fördern den gesunden Schlaf, kräftige Farbtöne im Rotbereich hingegen beflügeln das Sexualleben. Also: entweder – oder!
Obwohl Kunststoffe immer weiter verbessert werden und optisch von Naturmaterialien oft kaum mehr zu unterscheiden sind – im Schlafzimmer haben PVC, Kunstharz und Konsorten gar nichts verloren. Besser, Sie greifen zu Naturmaterialien. Holzböden etwa sind einfach zu reinigen und daher hygienischer, Teppichböden hingegen gemütlicher. Für Wand und Decke wären Lehmputze und -farben
am idealsten, weil sie die Luftfeuchtigkeit am besten regulieren können und das Raumklima erheblich verbessern.
Auch die Beleuchtung hat einen hohen Stellenwert in diesem Raum. Die richtige Lichtfarbe trägt genauso wie die Dimmbarkeit der Lampen maßgeblich zur Gemütlichkeit bei. Nicht immer entsprechen optisch moderne Möbel dem tatsächlich vorherrschenden Trend, denn der umfasst neben angesagtem Design auch den Nutzungskomfort.
Die Möbel für das Schlafzimmer sollten möglichst aus Massivholz sein, mit geölten oder gewachsten Oberflächen, Metall sollte man weitgehend vermeiden. Teppiche, Vorhänge, Bettwäsche usw. sind bevorzugt aus Naturfasern gefertigt.
Viele reagieren auch empfindlich auf Elektrosmog. Er lässt sich mit einem Netzfreischalter vermeiden. Gönnen Sie auch Ihrem Handy eine nächtliche Ruhepause und verbannen Sie es ebenso aus dem Schlafzimmer wie den Radiowecker. Auch Fitnessgeräte haben im Schlafzimmer nichts verloren.
Grundausstattung
Was in keinem Schlafzimmer fehlt, ist ein Bett, Nachtkästchen und ein Schrank zur Kleideraufbewahrung. Da sich die Schlafgewohnheiten der Menschen mit zunehmendem Alter ändern, sollte man sich überlegen, ob man tatsächlich ein französisches Bett (ein Bettgestell mit einer Doppelmatratze)
Tipps für Schlaflose
anschafft oder besser zwei Betten, die man zusammenschieben und so als Doppelbett nützen kann. Die geteilten Matratzen haben mehrere Vorteile. Erstens ist eine Doppelmatratze sehr schwer und lässt sich allein kaum bewegen, drehen oder sauber machen. Der zweite Vorteil der geteilten Matratze liegt darin, dass sie jeweils an den Benützer anzupassen ist. Auch die Betteinsätze können bei zwei unabhängigen Bettgestellen passgenau ausgewählt und eventuell verstellt werden. Um die sogenannte „Besucherritze“ zwischen den Betten zu schließen, gibt es entsprechende Latexstreifen.
Wer mag, soll bei geöffneten Fenstern schlafen, ansonsten sollte vor dem Zubettgehen zumindest eine Stoßlüftung von rund zehn Minuten erfolgen. Über Zimmerpflanzen zur Luftverbesserung im Schlafraum gehen die Meinungen auseinander. Das liegt daran, dass Grünpflanzen nur bei Tageslicht Sauerstoff abgeben, in der Dunkelheit aber selbst welchen aufnehmen. Da aber nicht jeder Mensch gleichermaßen darauf reagiert, ist es einen Versuch wert. Lassen Sie sich beraten, welche Pflanzen sich bei den vorhandenen Raumbedingungen wohlfühlen und welche für einen Schlafraum geeignet sind. Duft ist tabu!
Qualität darf kosten
Das Duo Lattenrost und Matratze muss sich Ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen, der Lattenrost soll flexibel sein, punktgenaue Unterstützung bieten und trotzdem nachgiebig sein. Bei einer wirklich guten Matratze kann auf eine federnde Unterlage verzichtet werden. Da reicht meist ein gewöhnlicher Rolllattenrost aus. Die Abstände zwischen den Latten sollten nicht zu groß sein, sonst drückt die Matratze durch. Sinnvoll ist ein Abstand um die fünf Zentimeter.
Die ideale Matratze hingegen soll Ihren Bewegungsapparat in der Ruhephase stützen, sich anschmiegen,
luftdurchlässig, atmungsaktiv und schadstofffrei sein. Ob Naturschaum, Rosshaar oder Latex – wesentlich ist, dass die Matratze genau auf Sie, ihren Körperbau und Ihr persönliches Schlafverhalten abgestimmt ist. Es macht einen Unterschied, ob Sie Bauch- oder Seitenschläfer sind oder Ihre Nachtstunden auf dem Rücken verbringen. Nehmen Sie sich zum Matratzenkauf ruhig ein paar Wochen Zeit, erkunden Sie das aktuelle Preisund Produktangebot, warten Sie eventuell Abverkäufe ab. Wichtig bei der Entscheidungsfindung ist das Probeliegen. Viele wissen gar nicht, welche
Härte oder Elastizität ihnen guttut. Grundsätzlich gilt zwar, je mehr Kilo, desto härter die Matratze. Verallgemeinert kann das aber nicht werden, denn letztlich zählt immer das Wohlbefinden. Ähnliches betrifft auch die Flexibilität bzw. Rückfederung der Matratze. Wichtig: Die Wirbelsäule sollte beim Liegen eine gerade Position einnehmen. Matratzenschoner gibt es aus Baumwolle, Schafwolle, Frottee, mit oder ohne Durchlaufschutz.
Für den perfekten Schlaf
Das Schlafzimmer sollte ein ruhiger Raum mit guter Verdunklungsmöglich-
keit sein. Rechnen Sie mit mindestens 7,5 Quadratmetern Raumfläche pro Person, um einen guten Sauerstoffaustausch zu gewährleisten. Lüften Sie jeden Morgen und Abend ausgiebig. Achten Sie bei der Wahl der Ausstattung auf natürliche Materialien. Auch eine zu grelle Wandfarbe kann die Schlafqualität negativ beeinflussen, lieber pastellig streichen. Auch Oberflächen wie Böden sollten aus natürlichen Materialien beschaffen sein. Befreien Sie Ihr Schlafzimmer von Elektrosmogquellen, Luftgiften und geopathischen Störzonen. Achten Sie auf eine ideale Raumtemperatur (16 bis 18 °C) sowie Luftfeuchtigkeit (50 bis 60 Prozent). Die Liegefläche des Bettes sollte im Optimalfall mindestens 35 cm über dem Boden sein. Die größte Staubbelastung befindet sich bis zu 20 Zentimeter über dem Boden.
Achten Sie auch bei der Bettausstattung auf natürliche Materialien und Produkte, die ein orthopädisches Liegen bzw. Schlafen garantieren. Die verarbeiteten Materialien sollten metallfrei und möglichst unbehandelt sein.
Zudecken und Kissen sollten ebenfalls mit reinen Naturfüllungen bestückt sein. Hier bietet sich Schafschurwolle sehr gut an. Diese nimmt überschüssige Feuchtigkeit schnell auf und gibt diese zeitverzugslos an die Raumluft wieder ab. Auch hält diese wohlig warm, sorgt für ein harmonisches Bettklima oder entfaltet eine kühlende Wirkung in heißen Nächten.
Die ideale Bettbreite beträgt zwischen 90 und 100 cm. Die optimale Bettlänge ergibt sich aus Ihrer Körpergröße plus 20 cm Freiraum. Das Bett sollte von Norden (Kopfbereich) nach Süden (Fußbereich) ausgerichtet sein. Diese Ausrichtung ergibt sich aus dem natürlichen Erdmagnetfeld.
Strom & Licht im Außenbereich
Elektroinstallationen und Leitungsverläufe unter freiem Himmel müssen anderen Anforderungen gewachsen sein, als im Inneren. Was Sie bei der Planung und Verlegung in diesem „Feuchtraum“ beachten müssen.
Strom und Feuchtigkeit vertragen sich nicht, und da im Garten Feuchtigkeit durch Gießwasser, Regenwasser und eventuell Teich oder Pool Standard ist, müssen sämtliche Installationen mit feuchtraumgeeigneten Produkten ausgeführt werden! Auch sind bestimmte Sicherheitsvorkehrungen im Bereich der Elektroanschlüsse im Außenbereich einzuhalten: Verwenden Sie nur hochwertige, geprüfte Geräte und Materialien, Kabel, Leitungen, Steckdosen und Geräte dürfen nur von Profis verlegt und angeschlossen werden und Sicherheitseinrichtungen zur Abschaltung von Stromkreisläufen sind Pflicht.
Elektrokabel korrekt verlegen Sämtliche Elektrokabel im Außenbereich sollten als Erdkabel verlegt werden. Damit bei Arbeiten und Spielen im Garten nichts beschädigt wird, werden die Kabel mindestens 60 Zentimeter unter der Erde, am besten in einem Sandbett, verlegt und mit Ziegelsteinen sowie einem PVC-Warnband abgedeckt. Besonders wichtig: Verwenden Sie ausschließlich als Erdkabel gekennzeichnete Stromkabel (z. B. PVC-isolierte Kunststoffkabel). Ergänzend sind passende wassergeschützte Anschlussdosen und Fittings, wie z. B. Bögen und Endtüllen, im gut sortierten
Wichtig: FI-Schalter
Für alle Stromkreise außerhalb des Hauses, z. B. auf Terrassen, in Gartenlauben, bei Teich oder Pool, sind Fehlerstromschutzschalter gesetzlich vorgeschrieben. In den Sicherungskasten eingebaut, begrenzen sie von dort etwaige Fehlerströme, die beim Kontakt mit spannungsführenden Anlagen durch einen Körper fließen, auf eine ungefährliche Zeitdauer. Sie sind ein effizientes Mittel zur Vermeidung von gefährlichen Strom unfällen und dienen zusätzlich der Brandverhütung.
Handel vorrätig. Das Material ist berührungsschutzsicher, säurebeständig, resistent gegen Öle oder ätzende Dämpfe sowie besonders druck- und temperaturfest.
Dreipolige Ausführungen werden für den Anschluss nur eines Gerätes verwendet, die fünfpoligen Erdkabel können für Elektrogeräte und Außensteckdosen verwendet werden.
Werden Kabel im Außenbereich über Erdniveau verlegt und bieten somit eine Angriffsfläche für Haus- und Wildtiere, müssen diese durch einen Schutzschlauch gesichert werden, der möglichst nicht durchgebissen werden kann. Kabelverbindungen und Elektroboxen müssen außerdem wasserdicht vergossen werden, um Kurzschlüsse zu verhindern.
Normale Verlängerungskabel und Kabeltrommeln als Anschlussmöglichkeit im Garten sind keinesfalls zu empfehlen und eher nur als Notlösungen anzusehen. Wenn keine Alternative besteht, sollten sie auf jeden Fall nur dort verwendet werden, wo sie witterungsgeschützt liegen.
Sicheren Zugang zu Strom bieten hingegen die sogenannten Energiesäulen, senkrecht stehende und wasserdicht abgedeckte Verteilerleisten
mit drei bis sechs Anschlüssen. Hier ist genügend Platz, um mehrere Elektrogeräte anzuschließen, und sie lassen sich auf fast jedem Untergrund im Außenbereich stabil aufstellen bzw. montieren. Sie werden über Gummimantelkabel im Erdreich – idealerweise in Sand oder zumindest in steinfreiem Boden – verlegt und sind direkt an die elektrische 230-Volt-Installation des Wohnhauses angeschlossen. Werden im Garten fest installierte, elektrisch betriebene Geräte genutzt, z. B. eine Pumpe am Teich oder für die Regenwasserzisterne, müssen diese über einen eigenen Stromkreis an die elektrische Anlage des Hauses angeschlossen und entsprechend abgesichert werden.
Licht im Garten Lampen und Leuchten werten Ihren Garten optisch, aber auch praktisch und ästhetisch auf. Je nach Einsatzort und Nutzen lassen sich verschiedene Lichtbereiche unterscheiden:
• Eine gute Außenbeleuchtung sorgt für Sicherheit und Orientierung. Haustür, Eingangsbereich, Gartenweg, Vorplatz und Stufen sollten gut und am besten mit Bewegungsmeldern ausgeleuchtet sein. Die
hier verwendeten Leuchten müssen feuchtigkeitsdicht und leicht zu reinigen sein. Im besten Falle lässt sich die Außenbeleuchtung auch direkt vom Hausinneren aus steuern.
• Damit Sie sicheren Schrittes durch Ihren Garten kommen, braucht es auch eine Wegbeleuchtung, für die Sie zu Wand- und Standleuchten greifen sollten. Längere Wegführungen lassen sich auch gut mit blendfreien, niedrigen Pollerleuchten flankieren. Zur Orientierung empfehlen sich blendfrei abgeschirmte Leuchten.
• Eine gute Kombination aus flächiger Ausleuchtung und einem nicht zu hellen oder schlecht orientierten Licht ist die Kunst einer gelungenen Terrassenbeleuchtung. Ist das Licht zu punktuell gesetzt oder einfach zu schwach, sieht man beim Abendtrunk mit Freunden sein Gegenüber nicht mehr, ist es hingegen zu grell oder ineffizient platziert, wird die gemütliche Abendstimmung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zerstört. Am geeignetsten sind hier fest installierte Wandleuchten, Downlights, Strahler und Pollerleuchten.
• Die häufigsten Stolperunfälle im Außenbereich passieren auf Treppen oder einzelnen Stufen. Beleuchtete Treppen sind also das A und O, um eben diese Gefahrequelle zu bannen. Blendfrei im Handlauf installiert oder direkt in die Setzstufen integriert ist das Ergebnis besonders unauffällig und schafft zusätzliche optische Akzente. Wandbündig eingebaute Leuchten hingegen verbreiten ein besonders angenehmes Licht.
• Die Kombination von Licht und Wasser ist besonders effektvoll. Sie haben bei der Pool- und Teichbeleuchtung jede Menge Möglichkeiten, wunderbare Lichtstimmungen entstehen zu lassen. Von Schwimmleuchten über Unterwasserleuchten bis zu Spots, die in die Poolumrandung eingelassen sind.
• Beleuchtete und damit in Szene gesetzte Skulpturen, Objekte wie Spiegel oder Brunnen und außergewöhnliche Bäume oder Sträucher geben dem Garten in der Dunkelheit eine besondere Ausstrahlung. Einbaustrahler sind für solche Beleuchtungsakzente nahezu ideal. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo kein Beleuchtungskörper sichtbar sein soll oder die Leuchte bei der Gartenarbeit oder beim Rasenmähen behindern würde.
haben jede wie
• Eine gute Möglichkeit, Lichtakzente zu setzen, bieten auch die im Fachhandel erhältlichen LED-Steine. Sie werden wie herkömmliches Pflaster verlegt, die Kabelverbindungen werden durch Zusammenpressen der Anschlussklemmen und anschließendes Isolieren mit dem Vulkanisierungsband wasserdicht. Aufgrund ihrer hohen Belastungsfähigkeit können diese speziellen Pflastersteine auf Wegen, Terrassen, Vorplätzen und so weiter eingesetzt werden.
Belastungsfähigkeit
Lichtmanagement auch im Garten Auch die Beleuchtung im Außenbereich sollte ordentlich geplant werden. Welche Flächen sollen ausgeleuchtet sein, wo dient das Licht der Sicherheit, wo der reinen Dekoration? Welche Leuchten passen wohin und wie schaut es mit den Elektroinstallationen dort aus? Dass nur Leuchten zum Einsatz kommen dürfen, die dezidiert für den Außenbereich ausgewiesen sind, versteht sich von selbst. LEDs sind die perfekte Wahl (Langlebigkeit, Verbrauch), doch auch Kompaktleuchtstoff- und Energiesparlampen arbeiten wirtschaftlich.
Elektroinstallationen dort sich in der Dämmerung ein. Danach spenden sie bis zu acht Stun-
Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder und Dämmerungsschalter steuern einzelne Lampen oder Gruppen und ermöglichen kunstvolle Lichtspiele. Bewegungsmelder ersparen Ihnen die Schaltersuche und schrecken unerwünschten Besuch ab. Mit digitalen Steuerungsmechanismen können Sie Ihre Gartenbeleuchtung unkompliziert planen.
Überall dort, wo kein Stromanschluss in der Nähe ist, sind Solarleuchten die erste Wahl. Sie laden sich am Tag auf und schalten sich in der Dämmerung ein. Danach spenden sie bis zu acht Stunden Licht. Aber: Selbst die hochwertigsten unter ihnen müssen passen, wenn die Sonne nicht ausreichend scheint. Tageslicht allein ist hier zu wenig. Aus diesem Grund sollten die der Sicherheit dienenden Leuchten netzgebunden sein.
Wasser im Außenbereich
Die Planung für sämtliche Wasseranschlüsse sowie Teich oder Pool im Garten sollte zeitgleich mit der Hausplanung erfolgen, damit die dafür nötigen Grabungsarbeiten ausgeführt werden können, so lange Bagger und Konsorten noch zur Verfügung.
Ein Garten ohne Wasser ist undenkbar, die Möglichkeiten, es in Szene zu setzen und zu nutzen, sind vielfältig. Hier ein Überblick:
Biotop und Schwimmteich
Bevor Sie sich an den Bau eines Teichs oder Pools machen, sollte der Standort gewählt werden. Wie viel Platz haben Sie überhaupt in Ihrem Garten zur Verfügung? Wo stimmen Abstände zu Grundstücksgrenze, Nachbarn und Haus? Wo sind die besten Licht-, Wind- und Schattenverhältnisse gegeben? Wenn Sie sich bei diesen Fakten nicht sicher sind, fra-
gen Sie am besten bei einem Experten nach, er wird Ihnen mithilfe eines detaillierten Plans oder Fotos helfen können.
Nicht das eigene Schwimmvergnügen, sondern die Schaffung einer besonders reizvollen Umgebung für Lebewesen aller Art ist Ziel der Anlage eines Zierteichs oder Biotops, die als Folienbecken oder mit gemauerter Wanne ausgeführt sein können. Am besten legen Sie den Gartenteich mit unterschiedlichen Wassertiefen und ausgedehnten Uferzonen an. Erkundigen Sie sich bei unseren Profis über die passenden Pflanzenfamilien der verschiedenen Bereiche – auf dem Wasser, unter Wasser oder entlang der
Uferzone. Ideal sind auch Holzdecks, von denen aus die tieferen Zonen erreicht werden können – hier halten sich besonders gerne die Kaulquappen oder Molche auf. Abgerundet wird das Ganze durch einen kleinen, angelegten Bachlauf, der mit seinem angenehmen, beruhigenden Plätschern für die akustische Umrahmung und auch die regelmäßige Sauerstoffzufuhr zum Teichwasser sorgt.
Von der Anlage eines Schwimmteichs, vielleicht sogar in die Biotoplandschaft integriert, profitieren auch Sie. Die Luxusvariante des Gartenteichs erfordert eine Mindestfläche von etwa 100 m2 und sollte an der tiefsten Stelle zumindest zwei Meter und eine entsprechende Filterzone aufweisen. Gebaut wird der Schwimmteich zumeist aus einem Fertigbecken oder einem Folienteich. Das „ökologische“ Badevergnü-
gen ist mit einem gefliesten, chlorwasserbefüllten Swimmingpool für viele absolut nicht zu vergleichen.
Doch lieber den Pool?
Biotop oder ökologisches Schwimmvergnügen hin oder her, für viele Gartenbesitzer ist und bleibt ein eigener Swimmingpool das Optimum. Vorgefertigte Becken werden als Pools eingesetzt, die hochwertigen Modelle aus Polyäthylen oder aus GFK haben dabei den gemauerten und gefliesten Becken den Rang abgelaufen. Was den Pool in erster Linie vom (Schwimm)Teich unterscheidet, ist wohl die Technik. Neben einem leistungsstarken Filter und eventuell einer Gegenstromanlage ist meist auch eine entsprechende Wasserheizung (Solarheizung) einzuplanen. Ein komfortabler Ein- und Ausstieg, eine möglichst rutschfeste Beckenumrandung mit entsprechendem Wasserablauf und eine moderne Abdeckung runden das Schwimmvergnügen im eigenen Garten ab. Poolrandsteine werten das Wasserbecken nicht nur optisch auf, sie stellen auch einen wichtigen und unumgänglichen Sicherheitsfaktor dar. Das Material muss frostsicher und witterungsbeständig, pflegeleicht, langlebig und vor allem rutschfest sein. Geeignet sind zahlreiche Steinarten – vom Kalkstein, Granit, Travertin über Sandstein bis zu Kristallmarmor und Quarzit. Die Auswahl in Form, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit ist riesig!
Gießen und Bewässern
Mit dem Gartenschlauch Trinkwasser zu vergießen, sollte heutzutage nicht unbedingt die erste Wahl sein – auch wenn wir in einem Land leben, dessen Wasservorkommen groß sind. Sie ha-
ben jedoch andere Möglichkeiten, Rasen, Beete und Blumen zu bewässern.
Regenwasser
Es rinnt von Dächern und Terrassen über Regenrinnen und Fallrohre meist direkt in eine Sickergrube oder in die Kanalisation. Installiert man ein Regenwassersammelsystem werden in den Fallrohren „Umleitungen“ aktiv, die das Regenwasser direkt Richtung Sammeltank leiten. Auf dem Weg dorthin passiert das Wasser einen Grobfilter, in dem Blätter und sonstige Verschmutzungen hängen bleiben, sowie den sogenannten beruhigten Zulauf. Danach sammelt es sich in einer Zisterne, einem im Freien aufgestellten, im Keller platzierten oder einem unterirdisch verlegten Tank(system). Hier setzen sich gelöste Feinstoffe als Sediment am Boden ab. Je nach Behältergröße muss dieses alle fünf bis zehn Jahre entfernt und der Behälter gereinigt werden. Die Wasserentnahme erfolgt über einen Überlauf mit Siphon.
Tank oder Zisterne sollten Reserven für mindestens zwei Wochen aufnehmen können. Doch es gibt auch ein Zuviel des Guten. Ist das Volumen zu klein, sinkt der Wirkungsgrad der Anlage, ist die Anlage aber zu groß ausgelegt, kann es durch zu lange Standzeiten des Wassers zu hygienischen Belastungen und Geruchsproblemen kommen. Die durchschnittliche Verweildauer des Wassers sollte nicht mehr als vier Wochen betragen, sonst besteht die Gefahr der Keimbildung.
Als Richtwert kann von einer durchschnittlichen Speichergröße von 1 bis 1,5 m3 pro Person ausgegangen werden. Vor der Planung der Anlage sollte eine genaue Berechnung der Speichergröße durchgeführt werden. Diese ist
abhängig von der Dachfläche, dem Niederschlagsangebot und den jeweiligen Verbrauchsdaten. Regenertrag, Regenbedarf und die optimale Speichergröße errechnet man, indem die projizierte Dachauffangfläche (in m2) mit dem Jahresniederschlag (in l/m2) und dem Abflussbeiwert multipliziert wird (Regenertrag = Dachfläche x Niederschlag x Abflussbeiwert).
Das Resultat gibt Auskunft über die Regenwassermenge, die theoretisch über das Jahr verteilt zur Verfügung steht, wobei etwaige Verluste, z. B. durch das Anspringen des Überlaufs, nicht berücksichtigt sind.
Die projizierte Dachfläche ist die Grundfläche des Hauses, unabhängig von der Neigung bzw. der Dachform. Der Niederschlagswert gibt die örtliche Jahresniederschlagsmenge an. Er ist aus Niederschlagskarten abzulesen oder beim zuständigen Gemeindeamt bzw. bei der Zentralanstalt für Meteorologie zu erfragen. Der Abflussbeiwert ist ein Maß für das Rückhaltevermögen des Dachmaterials. Je kleiner er ist, umso mehr Wasser wird vom Dachmaterial aufgenommen bzw. verdunstet.
Der Wert für glasierte Tonziegel beträgt 0,9, Schiefer und Betonsteine haben 0,8, für ein Flachdach mit Kiesschüt-
Wichtiges zur Wassernutzung
Damit Regen- und Trinkwassernetze nicht verwechselt werden, müssen die Leitungen und Entnahmestellen für Regenwasser mit Warnschildern „kein Trinkwasser“ gekennzeichnet sein! Um nicht im ganzen Haus neue Leitungen legen zu müssen, verwendet man das Regenwasser, z. B. für die Waschküche im Keller, die Toilette und den Geschirrspüler im Erdgeschoß. Außen an eine Wand kommt ebenfalls ein eigener Wasserhahn, aus dem man das Regenwasser für den Garten, für die Autowäsche und die Reinigung der Terrasse entnimmt.
Durch den Einsatz von Regenwasser im Haus können pro Person über 50 Liter Trinkwasser pro Tag bzw. etwa 20 m3 pro Jahr eingespart werden. In einem Vierpersonenhaushalt ergibt das 80 m3 (1 Kubikmeter sind 1.000 Liter). Die Einsparung beträgt in diesem Fall 120 Euro pro Jahr auf der Basis eines Wasserpreises von 1,50 Euro pro m3 Ein Großteil unseres Nutz- und Trinkwassers stammt aus Grundwasservorkommen. Um die Qualität dieses Wassers zu sichern, ist eine sorgfältige Abwasserbehandlung unumgänglich. In dünn besiedelten Gebieten sind zentrale Großkläranlagen oft unwirtschaftlich, dezentrale Kleinkläranlagen können dann eine kostengünstige und darüber hinaus auch ökologisch sinnvolle Alternative bilden.
tung liegt er bei 0,6 und ein begrüntes Flachdach schlägt mit 0,4 zu Buche. Wird nun der Regenertrag der im Haushalt benötigten Regenwassermenge (= Wasserbedarf) gegenübergestellt, so entspricht der jeweils kleinere Wert der Dimensionierung des Speichers.
Grauwassernutzung
Als Grauwasser wird fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser bezeichnet, das beim Duschen, Händewaschen, Baden anfällt. Auch das Waschmaschinenwasser fällt in die Kategorie Grauwasser. Ausgenommen werden muss hingegen Küchenabwasser wegen sei-
Voraussetzung für den Einsatz einer Kleinkläranlage ist die Möglichkeit, die anfallenden gereinigten Abwässer in ein geeignetes Fließgewässer einzuleiten oder auf eigenem Grund zu versickern. Für kleinräumige Lösungen werden in der Regel Dreikammerfaulgruben zur mechanischen Reinigung des Abwassers verwendet: In der ersten Kammer wird die Fließgeschwindigkeit des Abwassers auf wenige mm/s verringert. Dabei sinken alle Stoffe, die schwerer als Wasser sind, langsam zu Boden. Sie machen etwa ein Drittel der Abwasserverschmutzung aus und bilden den Klärschlamm. Schwimmstoffe, also Stoffe, die leichter als Wasser sind, wie z. B. Fette, Haarballen u. a., werden durch Tauchwände in der ersten bzw. zweiten Kammer zurückgehalten und dort ab- bzw. umgebaut. Der so entstehende Fäkalschlamm geht mit der Bildung von Schwefelwasserstoff (Faule-Eier-Geruch) einher. In Faulgruben ist weiters mit der Entstehung von brennbaren und giftigen Gasen zu rechnen.
Neben der mechanischen Vorreinigung findet in der Mehrkammergrube auch eine teilbiologische Abwasserreinigung statt. Da die biologische Abbaurate in einer Mehrkammergrube nur ca. 25 Prozent beträgt, muss anschließend noch eine biologische Reinigung erfolgen. Für diesen biologischen Um- bzw. Abbau der Abwasserinhaltsstoffe sind Bakterien verantwortlich.
ner hohen Belastung mit Fetten und Speiseabfällen. Gerade für Objekte, in denen gewohnt wird oder wohnähnliche Bedingungen herrschen, ergibt sich eine gute Möglichkeit, dieses Abwasser zum Beispiel direkt für die Toilettenspülung zu verwenden. Die Nutzung des Grauwassers erfordert dabei die getrennte Ableitung der Abwässer etwa von Dusche, Badewanne und Handwaschbecken zur Grauwasseranlage hin. Durch Recycling und Wiederverwendung von Grauwasser können bis zu 38 Prozent des in einem durchschnittlichen Haushalt notwendigen Trinkwassers ersetzt werden.
lm Vergleich zur Nutzung von Regenwasser hat Grauwasser eine Reihe von Vorteilen, die zu berücksichtigen sind: Das Grauwasser fäIlt im Haus unabhängig von Niederschlägen kontinuierlich an. Seine Nutzung bietet somit eine hohe Versorgungssicherheit. Die Menge und die Qualität des Grauwassers sind konstante Größen, die sich gut kalkulieren lassen. Darüber hinaus lässt sich die bei der Warmwasseraufbereitung eingesetzte Energie zumindest teilweise wieder aus dem Grauwasser zurückgewinnen. Der ökologische Nutzen liegt nicht nur in der Verringerung des Bedarfs an Trinkwasser, sondern auch in einer Entlastung der Kläranlagen und in einer Verringerung der Schmutzfracht im häuslichen Abwasser.
Und so funktioniert’s
Das Grauwasser wird gesammelt und der Reinigungsstufe zugeführt. Die Sammlung erfolgt im Haus in Kunststofftanks, von wo das Grauwasser durch einen eigenen Wasserkreislauf zu den Verbrauchsstellen transportiert wird. Unterteilt wird in Anlagen, die für den Einbau in kleinen Wohneinheiten geeignet sind
und nur eine geringe Menge an Grauwasser für die Toilettenspülung bereitstellen, sowie Anlagen mit einem großen Speichervolumen. Hier ist eine biologische Reinigung des Wassers erforderlich.
Aus Sicherheitsgründen ist eine nachträgliche Entkeimung des Grauwassers nach der biologischen Reinigungsstufe zu empfehlen. Gute Erfolge werden hier mit UV-Entkeimungsanlagen erzielt. Und eine Membranfiltration mit feinporigen Filtern hält selbst Bakterien, die nur eine Größe von 0,001 mm haben, zurück.
Das bevorratete Klarwasser wird genauso wie bei einer Regenwasseranlage zu den Toiletten gefördert. Die Verteilung im Haushalt sollte durch spezielle Pumpenanlagen erfolgen. Das Grauwasser wird über ein eigenes Rohrsystem abgeleitet. Wird die im Wasser enthaltene Energie durch Wärmetauscher zurückgewonnen, ist auf möglichst gut dämmendes Rohrmaterial zu achten. In der Praxis bewährt haben sich dickwandige Kunststoffrohre aus PE-HD.
Zum Schutz der Gesundheit, für die Sicherheit sowie für eine problemlose Wartung sollten auch Umschalt- bzw. Absperrmöglichkeiten geschaffen werden, um den Grauwasserstrom direkt in die Kanalisation einleiten zu können. Grauwasseranlagen werden ebenfalls auf die benötigten Volumenströme abgestimmt. So gibt es diese Technologie für die Kelleraufstellung im Einfamilienhaus bis hin zum Komplettsystem inklusive Pumpe, welches im Stahltank integriert und in der Erde vergraben wird.
Grundwasser
Es wird mithilfe eines Brunnens gefördert, die Methoden sind vielfältig. Am besten für die Gartenbewässerung geeignet und im privaten Bereich am beliebtesten ist der Schlagbrunnen.
Er kann auch selbst gebaut werden. Dazu werden Metallrohre in den Boden getrieben. Das Vorbohren mit einem Erdbohrer erleichtert diese Arbeit. Das erste Metallstück hat eine spezielle Spitze, die den Boden durchdringt und verdrängt. Hinter der Spitze sind Öffnungen angebracht, über die das Wasser in das Rohr eindringen und hochsteigen kann, sobald die wasserführende Ebene erreicht ist. Wird die Luft über dem Wasser von einer Pumpe aus dem Rohr gesaugt, steigt das Wasser bis an die Oberfläche und kann von dort aus verteilt werden. Pro: ideal zur Gartenbewässerung und Tierversorgung. Kontra: Schlagbrunnen sind nicht länger als sieben Jahre nutzbar.
Schachtbrunnen hingegen werden mit Betonringen (bis zu 150 cm ø), die in die Erde gegraben werden, nach und nach auf Grundwassertiefe gebracht. Diese sollte aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr als zehn Meter betragen. Das Grundwasser dringt durch die untersten, gelochten Ringe über eine Kiesschüttung nach oben und kann dann mittels Tauchpumpensystem oder Zieheimer an die Oberfläche gefördert werden. Um Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden, sollte auch für eine passende Abdeckung gesorgt sein. Seine Vorteile: Das Wasser wird durch Schlitze im Mauerwerk gefördert und er eignet sich aufgrund seiner Optik perfekt als Zierbrunnen. Sein Nachteil: Schachtbrunnen können nur bis maximal zehn Meter Tiefe gebohrt werden.
Beim Bohrbrunnen wird das Bohrrohr durch die wasserführende Schicht des Grundwassers hindurch bis auf den Grundwasserträger abgesenkt und danach wieder hochgezogen. Im Grundwasser verbleibt ein gelochtes oder geschlitztes Filterrohr, an das sich ein
vollwandiges Rohr bis zur Erdoberfläche anschließt, durch welches das Wasser gefördert wird. Der Durchmesser eines Bohrbrunnens kann, je nach Wasserbedarf, zwischen 10 cm und zwei Metern betragen. Theoretisch ist es möglich, jede Tiefe zu bohren. Vorteilig ist der geringe Erdaushub, der nötig ist, und dass er aufgrund der Bohrtiefe auch als Trinkwasserbrunnen nutzbar ist.
Ganz unkompliziert wird es mit automatischen Bewässerungsanlagen. Angeboten wird eine Fülle von Systemen und Einzelprodukten, die entweder an das öffentliche Wasserleitungsnetz oder an einen Brunnen respektive die Regenwasseranlage angeschlossen werden. Die Regnertechnik bietet eine unschätzbare Zeitersparnis, weil die Anlage die Bewässerungsaufgaben zu vorprogrammierten Zeiten erledigen kann. Das gewährleistet die Langlebigkeit der Pflanzen, die durch regelmäßiges Gießen keinen Feuchtigkeitsschwankungen oder Trockenperioden mehr unterliegen. Außerdem kommt es zu einer nicht unerheblichen Kostenersparnis, denn durch die gezielte Programmierung bzw. Installation sinkt auch der Wasserverbrauch. Jeder begrünte Bereich erhält die benötigte Wassermenge. Eingebaute Feuchtigkeitsfühler melden der Anlage zudem, wenn es geregnet hat, also nicht mehr gegossen werden muss. Wichtig für eine gute Anlage sind ein ordentlicher Beregnungsplan und die dazugehörige Leitungsführung –vom Profi erstellt. Ob Bodenbewässerer, Versenksprühregner, Drehstrahlversenkregner oder Getriebeversenkregner – die Auswahl ist groß. Sprühregner werden oberirdisch installiert, Versenkregner sitzen unter der Erdoberfläche und werden nur sichtbar, wenn sie der Wasserdruck aus dem Boden hebt. Sinnvoll sind auch Wassersteckdosen für zusätzliche
Schlauchanschlüsse. Wichtig bei den im Erdreich verlegten Düsen ist, dass sie bodeneben montiert werden, um Beschädigungen beim Rasenmähen zu vermeiden. Mit einigem Geschick lässt sich so eine Anlage selbst verlegen, für die Planung sollten Sie aber einen professionellen Berater hinzuziehen.
Entwässerungsanlagen
Zu den Be- und Entwässerungsanlagen zählen neben der Wasserzuführung von der öffentlichen Wasserleitung bzw. der Ableitung in das öffentliche Kanalnetz auch die verschiedenen Pflanzenbewässerungen, eventuelle Zuläufe für Gartenteich, Bachlauf oder Pool sowie die Wasserabläufe von Terrasse oder Innenhof.
Ganz wichtig ist eine funktionierende Kanalisation. Abwasserentsorgungsanlagen umfassen alle Einläufe, Entlüftungen, Abwasserableitungen (Hausanschlussleitung) bis zur Übergabestelle und alle sonstigen Einrichtungen, die der Schmutzwasserentsorgung eines Grundstücks bzw. Objekts dienen. Die Hausanschlussleitung führt vom Schmutzwasserkanal des Kanalisationsunternehmens auf das Grundstück und dort bis zum Anschlusspunkt, an dem ein Kontrollschacht vorgesehen werden muss. Von da aus können Wartungsarbeiten des Hauptkanalrohrs leichter behoben werden. Ab dem Anschlusspunkt obliegen dann der Bau, die Erhaltung und der Betrieb der Hausanschlussleitung dem Kanalbenutzer. Nur eine fachgerecht ausgeführte und ordnungsgemäß gewartete Hauskanalisation kann Sie vor beträchtlichen Schäden schützen.
Der Durchmesser der Anschlussleitung wird entsprechend der behördlich genehmigten Einleitmenge festgelegt und beträgt in der Regel mindestens 150 mm Nennweite. Als Material kommt
Hart-PVC zum Einsatz, das nach ÖNORM B 5184 geprüft und spezifiziert sein muss. Für den Hauskanal sind Rohre in den Nennweiten 100, 125, 150 und 200 mm erhältlich, Straßenkanalrohre beginnen bei der Nennweite 250 und reichen bis zu einem Innendurchmesser von 600 mm. Dazu gibt es ein umfangreiches Programm an Formstücken in allen gängigen Dimensionen. Die Rohre sind chemisch beständig, umweltverträglich, leicht, einfach und rasch zu verlegen, abriebfest, langlebig, stabil und dennoch flexibel.
Nach dem Verlegen müssen sie von einer schützenden Sandschicht umgeben werden. Erst danach darf die Künette mit grobem Füllmaterial zugeschüttet und verdichtet werden!
Dächer, Terrassen, Vorplätze und sonstige versiegelte Flächen entwässern üblicherweise durch Regenwasserrinnen und Fallrohre direkt in Sickergruben, Versickerungssysteme oder seltener in die Kanalisation. Bei einem Regenwassersystem werden in den Fallrohren der Dach- und Flächenentwässerung Auffanganlagen installiert, die das Regenwasser z. B. in Säulentanks hinter dem Haus oder in eigene Zisternen umleiten.
Platten- und Pflasterflächen werden über ein leichtes Gefälle entwässert: Einseitige Gefälle werden übrigens vom Gebäude weg und zu einem Ablauf hin entwässert. Grobe Oberflächen sollten stärker abgeschrägt werden als glatte! Bei beidseitigem Gefälle kann das Wasser beidseitig in Rinnen oder versiegelte Flächen ablaufen.
Achtung: Bei starken Regenfällen kann es zu einem Rückstau des Abwassers kommen. In diesem Fall sind alle unter Straßenniveau liegenden Geschoße gefährdet. Um Schäden auszuschließen, sollten Sie Ihren Hauskanal auf folgende Punkte untersuchen: Abwasserleitungen
Gestaltungselement Voraussetzungen Kosten & Pflege Wichtiges
Teich mittelgroßer Garten mittel bis hoch perfekt im Naturgarten, ökologischer Lebensraum und „Forschungszentrum“
Schwimmteich viel Platz und Stromanschluss im Garten teuer und mittlerer Pflegeaufwand
natürlicher Badespaß, zusätzlich Lebensraum für zahlreiche Tiere, absichern nicht vergessen!
Wasserbecken Abwasseranschluss im Garten je nach Größe gering bis hoch besonders schön in formalen und (kleinen) Stadtgärten
Bachlauf Gefälle oder Hang, Auffangbecken oder Teich, Stromanschluss für Pumpe mittlere Kosten & eher kleiner Pflegeaufwand perfekt im naturnahen Garten
Wassertreppe Gefälle, Wasserbecken & Stromanschluss mittelteuer, geringer Pflegeaufwand
Wasserfall
mind. 50 Zentimeter Höhenunterschied, Stromanschluss & Auffangbecken (Teich)
geeignet für formale, geometrische Gärten und auch bei wenig Platz möglich
mittelteuer, geringer Pflegeaufwand bringt Dynamik in den Garten, geht auch in schattigen Bereichen
Quellsteine Auffangbecken & Stromanschluss günstig & kein hoher Pflegeaufwand
belebt Innenhof- und kleine Stadtgärten, ideal für Wasserbecken
Schalen, Tröge, Tränken mit Wasser – gering bis mittelhoch regelmäßiger Wasserwechsel nötig, verdunstet schnell, für jede Gartengröße geeignet
aus Geschoßen über Straßenniveau müssen dicht bis zum öffentlichen Kanalnetz geführt werden. Die Verschlüsse von Reinigungsöffnungen im Kanal müssen wasserdicht verschlossen sein. Handelsübliche Putzstückdeckel bleiben auch bei erhöhtem Wasserdruck dicht verschlos-
sen. Abwasserrohre aus Kellergeschoßen können mit einem Rückstaudoppelverschluss unterhalb des Straßenniveaus in den Hauskanal eingebunden werden. Jedoch ist für diesen Fall nur die Entsorgung von Abwässern ohne Fäkalien, etwa von einer Waschküche im Keller, zulässig.
Abwasserrohre unterhalb des Straßenniveaus mit Fäkalien, beispielsweise von einer Toilette im Keller, sollten mithilfe von Pumpen angeschlossen werden. Diese sind oberhalb des Straßenniveaus an den Hauskanal anzubinden.
Swimmingpool oder Teich
Der eigene Swimmingpool vor dem Haus, ein möglichst als natürlicher Lebensraum gehaltenes Biotop oder doch lieber ein kleiner Bachlauf, der den Garten in eine märchenhafte Kulisse verwandelt? Bringen Sie Bewegung in Ihren Garten.
Ein Garten ohne Wasser ist undenkbar, die Möglichkeiten, es in Szene zu setzen, sind vielfältig. Bevorzugen Sie ruhige Wasserflächen oder soll Bewegung drin sein? Möchten Sie es plätschern hören oder lieber die Wasserläufer auf dem kleinen, ruhigen Biotop beobachten? Sind ein kleiner Brunnen, ein Wasserfall oder gar ein kleines Kneippbecken gewünscht?
Biotop und Schwimmteich
Bevor Sie sich an den Bau eines Teichs oder Pools machen, sollte der Standort gewählt werden. Wie viel Platz haben Sie überhaupt in Ihrem Garten zur Verfügung? Wo stimmen Abstände zu Grundstücksgrenze, Nachbarn und Haus? Wo sind die besten Licht-, Wind- und Schattenverhältnisse gegeben? Wenn Sie sich bei diesen Fakten nicht sicher sind, fragen Sie am besten bei einem Experten nach, er wird Ihnen mithilfe eines detaillierten Plans oder Fotos helfen können.
Nicht das eigene Schwimmvergnügen, sondern die Schaffung einer besonders reizvollen Umgebung für Lebewesen aller Art ist Ziel der Anlage eines Zierteichs oder Biotops, die als Folienbecken oder mit gemauerter Wanne ausgeführt sein können. Am besten legen Sie den Gartenteich mit unterschiedlichen Wassertiefen und ausgedehnten Uferzonen an. Erkundigen Sie sich über die passenden Pflanzenfamilien der verschiedenen Bereiche – auf dem Wasser, unter Wasser oder entlang der Uferzone. Ideal sind auch Holzdecks, von denen aus die tieferen Zonen erreicht werden können – hier halten sich besonders gerne die Kaulquappen oder Molche auf. Abgerundet wird das Ganze durch einen kleinen, angelegten Bachlauf, der mit seinem angenehmen, beruhigenden Plätschern für
die akustische Umrahmung und auch die regelmäßige Sauerstoffzufuhr zum Teichwasser sorgt.
Mit der Anlage eines Schwimmteichs, vielleicht sogar in die Biotoplandschaft integriert – profitieren auch Sie. Die Luxusvariante des Gartenteichs erfordert eine Mindestfläche von etwa 100 m2 und sollte an seiner tiefsten Stelle zumindest zwei Meter und eine entsprechende Filterzone aufweisen. Gebaut wird der Schwimmteich zumeist aus einem Fertigbecken oder einem Folienteich. Das „ökologische“ Badevergnügen ist mit einem gefliesten, chlorwasserbefüllten Swimmingpool für viele absolut nicht zu vergleichen.
DIY: So bauen Sie sich einen Gartenteich Für einen Folienteich werden nach der Standort- und Formbestimmung die Umrisse mit Gartenschlauch und einigen Holzpflöcken festgelegt und der Boden Schicht für Schicht abgegraben. Bei der Tiefe des Aushubs müssen Sie berücksichtigen, dass Sumpf- und Flachwasserzonen später mit einer Kies- oder Teichsubstratschicht bedeckt werden. Ehe man das Teichbett aus Sand anlegt, müssen spitze Gegenstände und Wurzeln aus der Grube entfernt werden. Anschließend können Sie die Teichfolie ausbreiten und über die Teichmulde ziehen. Beim Befüllen bringt sie sich dann nach und nach selbst in die richtige Lage. Im Randbereich wird die Folie nicht einfach mit Erde bedeckt, sondern hochgestellt und kurz über dem Erdreich abgeschnitten.
Als Schutz vor grobem Erdreich und Steinen kommt unter die Teichfolie ein Sandbett oder Teichvlies. Je größer der Teich, desto stärker muss die Folie sein. Billige Materialien, die nicht als Teichfolien ausgewiesen sind, eignen
sich nicht und werden meist nach kurzer Zeit undicht! Beachten Sie, dass die Uferböschungen nicht zu steil ausfallen, ansonsten würde sich in den Vertiefungen Faulschlamm bilden.
Als Alternative zum Folienteich bieten sich Fertigteiche an, große Elemente aus hochwertigem Polyäthylen oder glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie sind UV- und temperaturbeständig sowie bruch-, schlag- und formsicher. Es gibt sie in vielen Varianten bis zu einer Wassertiefe von einem Meter. Große Teiche in Fertigausführung werden in Modulbauweise hergestellt.
Auch eine Kombination von mehreren Fertigteichen, eventuell auf verschiedenen Höhen, ist denkbar.
Da das Fertigbecken ein Sandbett als Unterlage bekommt, müssen Sie zur Einbautiefe noch etwa zehn Zentimeter Aushubtiefe rechnen. Ist das Teichbett fertig und mit der Wasserwaage eingeebnet, können Sie das Becken in die Grube stellen, kontrollieren ob die Oberkante überall rund fünf Zentimeter unter dem Erdniveau liegt und anschließend etwas Wasser einfüllen. Nach etwa zwei Stunden hat sich der Untergrund gesetzt und Sie können mit dem Verfüllen der Hohlräume beginnen. Zwischendurch immer wieder prüfen, ob die Lage waagrecht ist. Damit der Sand die Fugen völlig ausfüllt, wird er mit etwas Wasser eingeschlämmt. Dabei müssen Sie sorgfältig darauf achten, dass der äußere Wasserstand nicht über den inneren ansteigt, weil sonst das Becken aufschwimmt und neu eingebaut werden muss.
In einem gut geplanten und sorgfältig ausgeführten Gartenteich halten sich die darin lebenden Organismen – Algen, höhere Pflanzen, Algenfresser, Räuber sowie Bakterien – weitgehend die Waage. Stimmt alles, ist
das Wasser klar und standortgerechte Pflanzen wachsen nach dem Anpflanzen gut an. Mit der Zeit sammeln sich jedoch am Teichgrund abgestorbene Pflanzenreste, die das biologische Gleichgewicht ins Wanken bringen. Wasserpflanzen können von Algen überwuchert werden und sterben in der Folge ab. Die abgestorbenen Pflanzen werden wiederum von Bakterien zersetzt, die ihrerseits den im Wasser vorhandenen Sauerstoff verbrauchen und damit den Tierbestand gefährden. Um Teiche langfristig vor Verschmutzung und Überdüngung zu schützen, kommen mechanische, chemische und biologische Filteranlagen zum Einsatz.
Bei der Verwendung guter Teichfilter kommt es nicht nur auf die Förderleistung der Pumpe an. Wesentlicher sind die Filterbehältergröße sowie die richtige Abstimmung der einzelnen Filterkomponenten sowie eine große Oberfläche des Filtermaterials.
Für viele das Optimum: der eigene Pool Vorgefertigte Becken werden als Pools eingesetzt, die hochwertigen Modelle aus
Polyäthylen oder aus GFK haben dabei den gemauerten und gefliesten Becken den Rang abgelaufen. Was ihn in erster Linie vom (Schwimm)Teich unterscheidet, ist die Technik. Neben einem leistungsstarken Filter und eventuell einer Gegenstromanlage ist meist auch eine entsprechende Wasserheizung (Solarheizung) einzuplanen. Ein komfortabler Einund Ausstieg, eine möglichst rutschfeste Beckenumrandung mit entsprechendem Wasserablauf und eine moderne Abdeckung runden das Schwimmvergnügen im eigenen Garten ab. Poolrandsteine werten das Wasserbecken nicht nur optisch auf, sie stellen auch einen wichtigen und unumgänglichen Sicherheitsfaktor dar. Das Material muss frostsicher und witterungsbeständig, pflegeleicht, langlebig und rutschfest sein. Geeignet sind Kalkstein, Granit, Travertin, Sandstein, Kristallmarmor und Quarzit. Die Auswahl ist riesig!
Neben guter Technik erfordert ein Pool auch permanente Wasserpflege. Der Markt bietet wirksame Mittel gegen Bakterien, Viren, Pilze, Algenwachstum und Trübungen. Sie lösen sich rückstandsfrei im Wasser auf und führen nicht zu Ablagerungen oder verstopften Filtern.
Holz im Garten
Nur wenige Holzarten sind von Natur aus witterungsresistent. Deshalb muss Holz für seine unterschiedlichen Einsatzbereiche im Freien besonders geschützt und immer wieder nachbehandelt werden.
Holz im Außeneinsatz zu schützen ist unabdingbar und kann auf zweierlei Arten erfolgen: konstruktiv und chemisch. Holzschutz beginnt also schon mit der richtigen Planung! Zielsetzung ist, die Feuchtigkeit im Holz so gering wie möglich zu halten. Diese konstruktiven Maßnahmen sollten immer vorangestellt werden, denn sie können die Haltbarkeit des Holzes wesentlich verlängern und die Verwendung von chemischen Holzschutzmitteln unnötig machen, zumindest aber erheblich reduzieren!
Ohne Holzschutz kommen nur einige Eichenarten, darunter die Mooreiche, Bangkirai, Robinie bzw. Akazie und Teakholz sowie die einheimische Lärche aus. Konstruktiven Holzschutz sollten aber auch diese Materialien erhalten. Alle anderen Arten brauchen regelmäßigen chemischen Holzschutz. Im Handel werden dafür diverse Holzschutzmittel angebo-
ten, von denen nur wenige unbedenklich anwendbar sind. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden Hinweise, wählen Sie unbedingt ein Produkt, das mit einem anerkannten Umweltzeichen versehen ist! Die Anwendung solcher Mittel erfolgt durch Streichen oder Sprühen. Achten Sie beim Verarbeiten auf die Hinweise des Herstellers!
Konstruktiver Holzschutz
Die relative Feuchtigkeit von Bauholz sollte zum Zeitpunkt des Verbauens 20 Prozent in keinem Fall übersteigen. Holzbauteile lassen sich durch wirksame bauliche Maßnahmen, wie z. B. Hinterlüftung, gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit schützen. Schalungen und Verkleidungen sollten so angebracht sein, dass Niederschlagswasser rasch ablaufen (mind. 15° Neigung) und nicht in die Holzverbindungen eindringen kann (z. B. senkrechte Montage von Verschalungen). Waagrechte Flächen sind für einen Langzeitholzschutz ungeeignet und müssen abgedeckt werden. Verbindungsstellen und Berührungsflächen von Hölzern, besonders an deren Hirnflächen, sind gegen das Eindringen von Wasser zu schützen. Im Außenbereich sollten ausschließlich rostfreie Holzverbinder bzw. Schrauben verwendet werden.
Kesseldruckimprägnierung
Mit dem Begriff „Holz im Garten“ ist nicht irgendein Stück Holz gemeint, sondern Material, das auf eine ganz bestimmte Art vor Witterungseinflüssen geschützt wurde, nämlich kesseldruckimprägniertes Holz, auch als KDI-Holz bekannt. Diese Hölzer werden zum Bau von Pergolen, Carports, Pavillons, aber
auch Palisaden und Zäunen verwendet und erfordern keine weitere Schutzbehandlung mehr. Ausgenommen davon sind die frischen Schnittstellen.
Holz hat eine schwammähnliche Struktur mit Zellhohlräumen und Zellwänden. Im kesseldruckimprägnierten Holzschutzverfahren werden diese Zellwände mit einem Schutzmittel versehen, um es so vor zerstörerischen Pilzen und Insekten zu schützen. Dies gelingt mithilfe von Vakuum und Druck. Je nach Holzart und dessen Feuchtegehalt sowie dem angestrebten Verwendungszweck finden verschiedene Varianten der Kesseldruckimprägnierung Anwendung. KDI-Hölzer gibt es in zwei Farbtönen. Abhängig vom genauen Herstellungsverfahren und den verwendeten Salzen wirken die Hölzer meist grünlich und man kann in den Poren die hellgrünen Salzreste sehen. Manche Hersteller färben die Imprägniermittel braun ein, sodass das fertige Holz eher dunkelbraun aussieht. Wie auch immer – nach geraumer Zeit der Verwitterung werden beide Farbvarianten eher gräulich, es entsteht eine sogenannte Patina, was der Qualität des Holzschutzes aber keinen Abbruch tut. Wer den frisch-braunen Farbton erhalten will, muss regelmäßig nachstreichen. Holen Sie sich entsprechende Infos bei einem Holzfachhändler!
Angeboten wird KDI-Holz in Form von Rund- und Halbrundholz, Brettern, Staffeln, Pfosten und Kanthölzern. Wo naturgewachsenes Holz verwendet wird, z. B. für einen Jägerzaun oder für Palisaden, wirkt es immer rustikal. Bei geschnittenen Balken, etwa für einen Pavillon, kann man entsprechend der Bauweise und verschiedener Material-
kombinationen auch eine andere Optik erzielen.
Material selbst verarbeiten KDI-Hölzer findet man in jedem gut sortierten Baumarkt in unzähligen Varianten, Dimensionen und auch Qualitäten, sodass man für eigene Planungen und Bauvorhaben fast immer das passende Rohmaterial bekommt. Darüber hinaus werden unzählige Zubehörteile, meist aus verzinktem Stahl, angeboten, die die Verbindung der Hölzer bzw. ihre Verankerung im Boden vereinfachen.
Wenn Sie etwas aus KDI-Hölzern bauen, ist eine entsprechende Vorarbeit erforderlich, die mit dem Vorbereiten des Materialuntergrundes beginnt. Während Carports und Gartenpavillons eine stabile Gründung in Form einer Fundamentplatte oder eines Streifenfundaments erfordern, können Pergolen, entsprechende Halterungen vorausgesetzt, beispielsweise auch in einem natürlichen Unterboden befestigt werden.
Gartenpavillon
Der Pavillon ist ein frei stehendes, überdachtes und häufig rundum offenes Gebäude mit einem runden oder vieleckigen Grundriss. Er bietet Schutz vor Sonne und Regen, sodass man auch bei schlechteren Witterungsbedingungen die Zeit im Garten verbringen kann. Früher eher dem Adel und der wohlhabenden Gesellschaftsschicht vorbehalten, findet man ihn heute in vielen Gärten. Vom kleinen, überdachten Sitzplatz bis zum luxuriösen Bauwerk mit Jacuzzi und Ruhezone ist alles möglich. Wer das rustikale Flair des KDI-Holzes nicht so mag und
elegante Optik vorzieht, kann das Holz auch mit weißem Lack überstreichen. Dieser Anstrich muss dann allerdings regelmäßig erneuert werden.
Pergola
Als Pergola bezeichnet man einen raumbildenden Säulen- bzw. Pfeilergang, oft im Übergang zwischen Haus und Terrasse oder zur Garage. Ursprünglich als Rankhilfe gedacht, dient sie heute der Gliederung von Gartenanlagen und der Betonung einzelner Bereiche. Auch als eventuell überdachter Pergolengang wird sie gerne eingesetzt. Wichtig ist die sichere Montage der Pergolasteher, um ein Umwehen oder Abheben der Konstruktion zu verhindern. Wird an den Stehern eine Kletterpflanze, beispielsweise wilder Wein, Rambling-Rosen und/oder Efeu usw., eingesetzt, ist die Konstruktion innerhalb kürzester Zeit zugewachsen und ein wunderschöner Blickfang im romantischen Garten.
Carport
Verglichen mit Garagen überzeugen Carports durch die niedrigeren Kosten, eine schnelle und leichte Fertigstellung sowie vielfältige Gestaltungsvarianten – beispielsweise als begrünte Laube, die sich in die Gartengestaltung einfügt. Der Selbermacher-Bausatz aus dem Baumarkt ist schon für unter 1000 Euro zu haben, sieht aber meist auch so aus. Optisch wenig ansprechend, passt das Ergebnis nicht immer zum Stil des Hauses und wirkt eher störend. Hochwertiger sind die Modelle aus dem Fachhandel ab 6000 Euro. In den kalten Monaten schützen Carports vor Schneelasten, im Sommer
vor Überhitzung. Bei Regenwetter trocknet das Fahrzeug durch die permanente Luftzirkulation sogar schneller und rostet daher nicht so bald.
Sinnvoll ist es, die Konstruktion mindestens einen Meter länger und breiter als das Fahrzeug zu planen. Wenn Sie seitlich großzügig Platz haben, gewinnen Sie Stellplatz für Fahrräder, Gartenmaschinen und Sportgeräte. Auch die Dächer von Carports sind vielseitig nutzbar. Sie können begrünt und/oder mit Solaranlagen oder Photovoltaikelementen ausgestattet werden. In diesem Fall sollten Sie die Lage zur Sonne in die Planung mit einbeziehen. Damit es keine Konflikte und unnötigen Ärger gibt, sollten Sie die Errichtung eines Carports an der Grundstücksgrenze mit Ihrem Nachbarn abstimmen.
Pflanzgefäße
Wenn Sie nicht so viel Geld ausgeben möchten, können Sie sie auch einfach selbst herstellen. KDI-Holz in einer hohen Qualitätsklasse ist auch dauerhaft im Erdkontakt haltbar und daher für den Bau von Pflanztrögen absolut geeignet. Ihren Wünschen nach Form und Größe sind praktisch keine Grenzen gesetzt, beachten sollten Sie nur, dass das Gefäß einen Abfluss braucht. Sehen Sie dafür Öffnungen im Boden des Troges vor und stellen Sie ihn auf Füße, sodass das Gießoder Regenwasser abfließen kann und kein Nässestau entsteht. Bei der Verwendung von preiswerteren Hölzern sollten Sie den Trog innen mit einer starken Folie auskleiden, in die Sie nur am Boden, exakt oberhalb der Abflussbohrungen im Holz, passende Öffnungen schneiden. Schneiden Sie
nicht rund aus, sondern fertigen Sie nur einen Kreuzschnitt an und streifen Sie die so entstandenen Folienzipfel in das Bohrloch.
Schutzwände
Kesseldruckimprägniertes Holz eignet sich auch hervorragend zur Herstellung von Sicht- oder Windschutzwänden. Sie können diese sehr günstig im Baumarkt kaufen oder ähnlich einem Zaun selbst herstellen. Bei entsprechender Konstruktion können die Schutzwände wie Paravents verwendet und immer wieder verstellt werden. Auch Kombinationen mit Pflanzentrögen – ganz dem Trend der green walls folgend – sind möglich.
Zweckbauten
Im Außenbereich geht es nicht ohne Zweckbauten wie Schuppen, Carport oder Gartenhütte. Im besten Fall passen diese zur Gesamtoptik von Haus und Außenanlage. Wer also schon eine Pergola und/oder einen Gartenpavillon oder einen Carport aus KDI-Holz sein Eigen nennt, könnte das Material auch für einen passenden Verbau der Mülleimer, zur Herstellung eines Geräteschuppens oder für einen Brennholzverschlag verwenden. Verarbeiten lässt sich das imprägnierte Holz wie jedes andere auch. Aber Achtung: Viele der KDI-Holzelemente, die im herkömmlichen Baumarkt angeboten werden, sind naturgewachsenes Rundholz, das beim Verschrauben relativ leicht reißt. Unser Tipp daher: Immer vorbohren und nicht die Schrauben gleich ins Holz drehen. Zudem sollten Sie ausschließlich rostfreie Schrauben verwenden.
Ebnen, pflastern & mauern
Flächenbefestigungen müssen sorgfältig geplant werden. Schon allein deshalb, weil bei falschem Standort oder mangelhafter Ausführung Schäden auch für das Hauptbauwerk entstehen können.
Terrassen und Sitzplätze errichten, gegebenenfalls Hänge stabilisieren, Treppen bauen und Wege anlegen, den Pool einrahmen – das alles fällt unter den Begriff Flächenbefestigung und bedeutet, dass der natürliche Untergrund bearbeitet, verändert oder eben fixiert wird. Dazu wird meist ein Teil des Mutterbodens (wertvolle oberste Erdschicht des Bodens) abgetragen, durch Split und Sand ersetzt und verdichtet. Manchmal wird auch betoniert und dann mit einer neuen Oberfläche versehen. Die kann aus wetterunempfindlichen Hölzern oder unterschiedlichen Steinen bzw. Platten bestehen.
Weniger oft als an eine Terrasse wird an zusätzliche Sitzplätze im Garten gedacht, obwohl erst diese die Gartenanlage strukturieren und ergänzen. Nicht für jeden Sitzplatz im Grünen ist eine Bodenbearbeitung notwendig, aber manchmal aus gestalterischen und praktischen Gründen wünschenswert. Eine klassische Gusssitzgarnitur kommt auf einem künstlerisch gestalteten Ron-
deau besser zur Geltung als in der Wiese und auch die Hollywoodschaukel, die übrigens eine bemerkenswerte Renaissance erlebt, steht auf einem gepflasterten Fleckerl sicherer und stabiler.
Ein weiteres Gestaltungshighlight sind Wege, die den Garten durchziehen, zu verschwiegenen Plätzchen führen oder eine Baumgruppe umrunden. Je nach Gartenstil können Wege gerade und sachlich geführt, aber auch romantisch mit alten Steinen, Ziegeln oder Natursteinplatten gestaltet werden. In jedem Fall sollte der Untergrund ebenso gut vorbereitet sein wie bei einer Terrasse oder einem Sitzplatz.
Um Terrainunterschiede im Wegverlauf zu überwinden, wird manchmal die Anlage einer Stiege notwendig oder optisch wünschenswert sein. Für Treppen gelten die gleichen Vorbereitungsmaßnahmen bezüglich Untergrund, allerdings sollten Treppen ab einem bestimmten Steigungsgrad fachgerecht fundamentiert werden. Darüber hinaus sollten Stufen breit genug und nicht zu
hoch sein, um eine bequeme und sichere Nutzung zu garantieren. Achtung! Speziell für Stufen muss auf Rutschsicherheit des Belags geachtet werden und auch ein Handlauf ist anzuraten!
Zieht sich das Gelände über einen Hang, kann eine sogenannte Hangbefestigung nötig sein. Welche Maßnahmen hier getroffen werden müssen, hängt ganz vom Untergrund ab – ein Fachmann muss dies beurteilen. Ist der Hang von Natur aus stabil, kann er natürlich bleiben oder z. B. mit bepflanzbaren Löffelsteinen verbaut und abgesichert werden.
Steine oder Platten werden oft auch rund um einen Swimmingpool gewünscht. Dort muss die Verlegung besonders sorgfältig ausgeführt werden, da bei Benützung des Pools ständig Wasser auf die Fläche trifft, das entweder schnell versickern oder korrekt abgeleitet werden muss.
Ist im Garten ein eigener Grillplatz –vielleicht sogar mit einem gemauerten Grill – geplant, sollte auch der, schon allein aus Sicherheitsgründen, sorgfältig fundamentiert und gepflastert werden.
Den richtigen Stein finden Der Begriff „Stein“ wird für jedes Objekt verwendet, das aus natürlichen, mineralharten Zusammensetzungen besteht. Er kombiniert Langlebigkeit und die Möglichkeit zur kreativen Gestaltung wie kaum ein anderes Material. Durch die unterschiedlichsten Oberflächenbehandlungen werden Natursteine für einen bestimmten Verwendungszweck entweder vorbehandelt oder endgefertigt. Geschnitten, geschliffen und hochglanzpoliert spiegeln sich dann die Endprodukte auf Wänden, Küchenarbeitsplatten, Badezimmerverkleidungen oder Tischplatten.
Gesandelt, spaltrau oder scharriert begleiten sie uns trittsicher auf Stiegen und
DIY: Wege und Plätze pflastern
1. Die seitliche Einfassung stellt sicher, dass die Steine am Rand nicht wandern. Versetzen Sie die Steine in einem ausgehobenen Graben in etwa 10 bis 20 cm hoch eingebrachten Pflasterdrainbeton. Alternativ können Sie Randschienen in die Schottertragschicht einbringen.
2. Um die Bettung herzustellen, müssen Sie zuerst das Gefälle prüfen. Ziehen Sie mit einer Latte über zwei Formrohre eine gleichmäßig dicke und etwa 1,5 cm überhöhte Bettung auf der Feinplanie auf. Nicht verdichten oder betreten! Das Bettungsmaterial sollte verfärbungsfrei (Ausblühungen) und gewaschen sein. Auch die Kornabstufung ist relevant, damit der Fugensand nicht durchrieselt.
3. Verlegen Sie die Steine nach Anleitung flucht- und winkelgerecht mit Schnur und Latte. Halten Sie die angegebenen Fugenbreiten ein und verwenden Sie keine schadhaften Steine. Randsteine müssen mindestens halb so groß wie Normalsteine sein. Antike Steine mit Spaltgerät, alle anderen mit Nasstrennsäge anarbeiten!
4. Fugensand einkehren, einschlämmen und dann abkehren. Das Fugenmaterial muss verfärbungsfrei (Ausblühungen) und kornabgestuft sein, damit der Sand nicht in die Bettung einrieseln kann.
5. Getrocknete Steine werden mit einer Rüttelplatte mit Kunststoffgleitschuh längs und quer abgerüttelt. Bei eventueller Fugenvertiefung wird nochmals Fugensand eingekehrt, eingeschlämmt und abgekehrt.
Treppen. Naturbelassen finden wir sie als Wegsteine, Ab- und Wegbegrenzungen oder einfach kunstvoll angelegt als japanische Steingärten. Als künstlerische Gestaltungselemente werden Natursteine auch für Wasserkugeln, Springbrunnen, Brunneneinfassungen oder Wasserwandverzierungen verwendet.
Für den Außenbereich kommen natürlich nur frostbeständige Steine, u. a. Gneis, Granit, Pophyr, Quarzit und Schiefer in Betracht. Poröse Gesteine wie Sandoder Kalkstein hingegen sollten eher in geschützten Bereichen verwendet werden, da sie doch relativ schnell verwittern.
Der typische Pflasterstein ist vor Beton und Asphalt einer der ältesten Wege-, Platz- und Straßenbeläge überhaupt und er besteht vorwiegend aus behauenem Granit. Eine Variante davon ist das sogenannte Katzenkopfpflaster, bei dem die einzelnen Würfel nur etwa
ein Viertel so groß sind. Kombinationen von beiden ergeben schier uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten.
Als Kunststein bezeichnet man in unserem Sprachgebrauch all jene Produkte, die von Hand oder maschinell gefertigt werden. Selbst der oft verteufelte Beton, dessen Hauptbestandteil Zement aus den Rohmaterialien Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz besteht und schon von den alten Römern verwendet wurde, kommt letztlich aus der Natur und hat mit Künstlichkeit nicht wirklich etwas zu tun. Durch seine anfängliche Fließfähigkeit kann Beton aber in jede Form gegossen werden und somit auch künstlerischen Ansprüchen genügen.
Betonsteine sind witterungsstabil, in unzähligen Farbvarianten und mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur zu bekommen. Selbst auf Ziegel getrimmte Modelle mit Antikoptik sind keine Sel-
tenheit. Bemerkenswert ist auch eine österreichische Entwicklung, nämlich die Beschichtung von Betonsteinen mit Teflon. Dadurch sind die Steine leichter sauber zu halten, farbintensiver und vor Verwitterung optimal geschützt.
Klinker sind Ziegelsteine, die knapp unter der Schmelztemperatur gebrannt werden, sodass sich durch den beginnenden Sinterprozess die Poren des Brennguts schließen. Das Endprodukt ist widerstandsfähig, robust, frostbeständig und nimmt kaum Wasser auf. Die Rohmasse besteht aus Schamotte, verschiedenen Feldspatarten und meist rotbrennenden Tonen. Für Farbnuancen sind verschiedene Zuschläge verantwortlich. Neben seiner Anwendung im Innenbereich und als Hausfassade ist mit dem Klinker auch eine individuelle Gartengestaltung möglich. Klinkerziegel sind auf hohe Belastungen ausgerichtet, problemlos zu befahren und daher auch für Garagenaufund Zufahrten bzw. Abstellplätze prädestiniert. Darüber hinaus sind sie durch ihre spezielle Oberflächenstruktur weitgehend rutschsicher. Klinker erfreuen sich auch in Fliesenform höchster Beliebtheit. Ebenfalls bei Hochtemperaturen gebrannt, sind sie wegen ihrer Dichte und Härte frostsicher und hoch belastbar. Stranggepresste Klinker, die erst nach dem Brand gespalten werden, nennt man Spaltklinker.
Aufgrund seiner roten, hellroten, rotbunten oder braunen Farbe hebt der Pflasterklinker übrigens einen mediterranen Stil hervor und unterstützt die Harmonie rund ums Haus. Die richtige Verlegung im Sand- oder Mörtelbett ist einfach und kann von kundigen Heimwerkern auch selbst vorgenommen werden.
Fliesen sind künstlich hergestellte keramische Platten, die als Wand- und Bodenverkleidung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet wer-
den. Bei der Rezeptur einer Keramik sind neben Ton die wichtigsten Zuschlagstoffe Quarz, Kaolin und Feldspat. Je nach Verwendungszweck werden unter anderem auch Kalzit, Dolomite, Flussspat oder Schamotte beigemischt.
Stein kann mit fast jedem Material verquickt werden, sodass auch unterschiedliche Stilrichtungen realisiert werden können. Stein mit Holz, mit Klinker, mit Alu, mit Glas, mit Eisen oder, wenn es passt, alles zusammen. Nur Stein mit Plastik würden wohl viele als unästhetisch empfinden. Zur Ehrenrettung des Kunststoffs muss man allerdings vermerken, dass es mittlerweile Plattenmaterial aus wetterresistenten Kunststoffen gibt, die optisch von Stein oder Holz erst auf den dritten Blick zu unterscheiden sind.
Hänge, Neigungen und Böschungen, die an Wege und Plätze grenzen, welche sauber bleiben müssen, können mit speziellen Böschungs- oder sogenannten Löffelsteinen bestückt werden. Diese verhindern, dass nach Regen, schnellem Wuchs und Wind Pflanzenteile oder Erde auf die freizuhaltenden Wege fallen, sodass damit ein zusätzliches Säubern entfällt. Darüber hinaus können sie zur Absicherung gegen Hangrutsch eingesetzt werden. Angeboten werden Löffelsteine aus Beton, Kunststoff und kesseldruckimprägniertem (KDI-)Holz.
Gute Steinpflege
Dort, wo die Natur sich mit ihren Komponenten optisch ansprechend arrangiert, wird eine zusätzliche Säuberung der Steine nicht unbedingt notwendig sein. Natürlich sollte dem Wildwuchs, dort, wo er nicht erwünscht ist, Einhalt geboten werden. Das kleine Pflänzchen, das jetzt nur einige Zentimeter zwischen den Bodenplatten herausguckt, kann sich in ein paar Wochen zu einem Bäumchen aus-
wachsen, das dann nur mit Mühe schadenfrei entfernt werden kann. Also haben Fugenkratzer durchaus ihre Berechtigung und sollten entsprechend verwendet werden. Für hartnäckigen Bewuchs gibt es elektrische Geräte, die mit Hitze den Wurzeln den Garaus machen. Bemoosungen sind zwar hübsch, haben aber auf Gehwegen aufgrund der Rutschgefahr nichts verloren! Ölflecken können mit chemischen Mitteln entfernt werden. Für alles andere ist im Normalfall der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger ausreichend. Diverse Steinöle schützen vor Verschmutzung und verleihen dem Stein eine samtmatte Oberfläche.
Verlegung von Steinen & Platten
Sie sollten so wenig Fläche wie möglich versiegeln, sondern Steine so im Sandbett verlegen, dass das Regenwasser versickern kann. Nur dort, wo eine Fundamentierung und Verklebung unbedingt nötig ist, wie etwa bei einer Terrasse, die unmittelbar an die Hausmauer grenzt, sollte sie auch durchgeführt werden. Anschlüsse seitlich und nach unten müssen dicht ausgeführt werden, ein entsprechendes Gefälle eingehalten und frostsicherer Klebemörtel verwendet werden. Da die Steinplatten der Witterung ausgesetzt, also thermisch beansprucht sind, sollten die Fugen breiter als im Indoorbereich sein und mit einer elastischen Fugenmasse geschlossen werden. Wird im Sandbett verlegt, muss der Untergrund geschottert und verdichtet werden. Auch im Sandbett sollten Steinplatten hohlraumfrei verlegt sein und mit passendem Sand eingekehrt werden. Bei Versiegelungen, wo sich das Wasser verlaufen muss, um keine gefährlichen Pfützen zu bilden, muss die Verlegung eine leichte Neigung Richtung Kanal oder Ablaufrinne aufweisen.
Aus Wand wird Hecke
Die Lärmschutzwand, die das eigene Grundstück von der Straße mit hohem Verkehrsaufkommen trennt oder den Alltagslärm einer Wohnsiedlung oder Eisenbahnstrecke ein bisschen dämmen soll, kann auch grün sein.
Die herkömmlichen Lärmschutzwände, welche private Grundstücke zieren, lösen - rein optisch - nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Kahl, grau oder braun, unfreundlich und irgendwie kalt wirken die meterhohen Wände, hinter denen sich private Gärten und Terrassen verbergen. Aber es muss halt sein. In Zeiten immer größer werdender Lärmemissionen tun wir, was nötig ist, um uns wenigstens im eigenen Garten ein bisschen Ruhe zu sichern. Aber: Lärmschutz geht auch anders, und das innerhalb kürzester Zeit. Viele Hersteller bieten spezielle grüne Lärmschutzwände an, die unkompliziert und rasch aufgebaut oder auch ganz einfach nachgerüstet werden können.
Pflanzen absorbieren und streuen Schall Neben Konstruktionen, die mit über die gesamte Höhe integrierten Pflanzkörben oder -reihen, an der Vorder- und Rückseite angebrachten Pflanzmatten oder auch
Trögen, die am unteren Ende der Lärmschutzwand angebracht sind von Beginn an als grüne Lärmschutzwand daherkommen, können Sie aber natürlich auch nachträglich für eine grüne Aufwertung von Zaun, Wand oder Mauer sorgen.
Bei den vorgefertigten Lärmschutzwänden wird im Regelfal mit blühenden und duftenden Stauden, mit verschiedenen robusten Gräsern oder geeigneten Zwergsträuchern gearbeitet.
Für eine nachträgliche Begrünung von Mauern oder Lärmschutzwänden hingegen eignen sich vor allem die uns allen bekannten Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein, Schlingknöterich, Waldrebe oder der Baumwürger, sowie Sträucher. Ist sehr viel Platz vorhanden, können auch verschiedene Bäume gesetzt werden. Egal, ob Sie sich gleich für eine grüne Lärmschutzwand entscheiden, oder ihr Aluminium- bzw. Kunststoffwerk nachträglich aufpeppen wollen, kahle Wände an der Grundstücksgrenze müssen sicher nicht sein!
Baufinanzierung
Eine ordentliche Finanzierungsplanung und professionelles Kostenmanagement gehören zu jedem Bauprojekt. Welche Kosten auf Sie zukommen und wie Ihre Finanzierung klappt, erfahren Sie hier.
Dem ersten Spatenstich geht eine Menge Planung voraus. Neben den grundsätzlichen Entscheidungen über Grundstück, Gebäudeart und -größe sowie Beauftragung der Ausführenden, ist der erste und wichtigste Schritt in Ihrem privaten Hausbauprojekt wohl das Kostenmanagement. Als Bauherr sollten Sie stets den Überblick bewahren, sollten zumindest eine vage Vorstellung davon haben, welche Kosten auf Sie zukommen und in welchem Rahmen sich diese bewegen können. Je nach Bauphase lassen sich die Kosten im Laufe der Zeit immer genauer und detaillierter berechnen, was aber eine während des gesamten Bauprojekts andauernde Kostenplanung voraussetzt. Stellen Sie sich die Frage richtig: „Wie viel Haus kann ich für mein Geld bauen?“ Und nicht: „Wie viel Geld kostet mein Traumhaus?“ Nur durch eine realistische Planung bewahren Sie sich vor bösen Überraschungen. Die Antworten auf die folgenden Fragen werden Ihnen dabei helfen:
• Was kann ich mir leisten?
• Welche Eigenmittel habe ich (Bares, Sparbücher, Bausparverträge, Versicherungen, Wertpapiere, Erbe …)?
• Was kann ich mir durch reelle (!) Eigenleistungen ersparen?
• Wie hoch sind meine derzeitigen monatlichen Fixausgaben (Miete, Betriebskosten, Ratenzahlungen, Lebenshaltungskosten …)?
• Sind die möglichen Förderungen beantragt und eingerechnet (Wohnbauförderung, Energiesparförderung, Landeszuschüsse, Darlehen …)?
• Sind alle Zusatz- und Nebenkosten einberechnet (Grundsteuer, Provisionen, Bewilligungen, Eintragungen …)?
• Kenne ich alle Finanzierungsmöglichkeiten und habe ich mich diesbezüglich professionell beraten lassen?
Achtung vor Kostenfallen!
Achten Sie in jeder Phase Ihres Hausbauprojekts auf Kostenüberschreitungen, sonst kann es am Ende zu einer Lawine an Mehrkosten kommen! Vergleichen Sie anfallende Ausgaben mit Ihrer Kostenplanung und steuern Sie rechtzeitig dagegen. Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie nicht bloß die Endsumme kennen, sondern vielmehr bei jedem einzelnen Arbeitsschritt mit genauen Zahlen planen.
Wo gebaut wird, können Fehler passieren, das ist unvermeidlich, ebenso wie gewisse Baumängel. Wichtig ist, dass diese rechtzeitig entdeckt werden, um sie nach Möglichkeit ebenso schnell wieder zu beheben. Kontrollieren Sie daher die Baustelle in allen Bauabschnitten – am besten täglich. Bei der Abnahme einzelner Arbeitsschritte (oder gar des fertigen Hauses) ist es nämlich meistens zu spät, um Fehler noch einigermaßen
kostenschonend auszumerzen. Bestimmte Mängel sind auch erst später – unter Umständen nach einigen Jahren – feststellbar. Sie sollten sich rechtlich absichern, wer in welchen Fällen haftet und wer verpflichtet ist, die Mängel auf seine Kosten zu beheben! Unklare Definitionen und Vereinbarungen können unter Umständen weitreichende Folgen bis hin zu einem Baustopp haben.
Baufinanzierung – so klappt’s Ganze 80 Prozent der Eigentumswilligen brauchen Unterstützung von einem Kreditinstitut, wenn es an den Immobilienkauf geht. Die meisten von uns werden also wohl einmal im Leben mit dem Thema „Kredit“ konfrontiert. In der Regel sind es in Österreich 110.000 bis 200.000 Euro, die aufgenommen werden müssen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren. Getilgt werden die Schulden beim Kreditgeber dann übrigens im Laufe von durchschnittlich 21 Jahren.
Doch welches Darlehen ist das richtige? Und wie erhalte ich die Kreditzusage meiner Bank am ehesten? Welche Möglichkeiten der Fremdfinanzierung gibt es und wie viel Kredit wird mir überhaupt gewährt werden?
Zuallererst muss festgehalten werden: Eine Garantie auf Kreditbewährung gibt es nicht. Wenn Sie jedoch folgende Punkte einhalten, kommt es eher zu einem positiven Verlauf im Gespräch mit der Bank:
Genügend Eigenkapital: Je mehr Sie selbst zum Kapitalbedarf beitragen können, desto leichter wird es, für den Rest eine Finanzierung zu finden. Darum: Legen Sie sich schon rechtzeitig einen Sparplan mit genauen Zielen fest. Eine Vollfinanzierung mit Fremd-
kapital ist in Europa (glücklicherweise) nicht möglich, dadurch wird auch der Konsument einigermaßen davor geschützt, ein Projekt anzugehen, das er sich eigentlich überhaupt nicht leisten kann. Ein Eigenkapital von 20 bis 30 Prozent plus Nebenkosten sollte im besten Fall vorhanden sein, um einen Kredit zu erhalten.
Girokonto nicht überziehen: Kreditinstitute achten nicht nur darauf, wie viel Sie verdienen bzw. welche regelmäßigen monatlichen Einnahmen auf Ihrem Konto landen, sondern auch darauf, wie Sie mit Geld umgehen. Wenn sich Ihr Girokonto regelmäßig im Minus befindet, beeinträchtigt das die Einstufung Ihrer Kreditwürdigkeit.
Einkommens- & Familienverhältnisse offenlegen: Stellen Sie sich auch die Frage nach der Sicherheit Ihres Einkommens oder wie stabil Ihre Ehe tatsächlich ist, wenn Sie einen Kredit gemeinsam mit Ihrem Partner aufnehmen wollen. Der Bank genügen hier die Fakten, Sie aber sollten für sich selbst auf Nummer sicher gehen. Bausparvertrag abschließen: Bausparer haben es leichter, zu einem Kredit zu kommen. Ihnen wird von Ihrem Kreditinstitut in der Regel ein Bauspardarlehen angeboten.
Wie viel Kredit bekomme ich? Um diese Frage beantworten zu können, muss sie in drei Teilfragen aufgeschlüsselt werden, die Sie sich auch einzeln stellen können.
1. Wie hoch ist meine Wunschrate? Manche sprechen bei der Wunschrate auch von der Wohlfühlrate. Diese wird häufig mit der aktuellen Miete verglichen. Realistisch ist für die meisten Kreditwerber eine Rate, die etwa 20 Prozent über der bisherigen Miete liegt.
2. Wie hoch darf meine Maximalrate sein? Diese Fragestellung ist für Sie besonders wichtig, um sich zwischen variabler und fix verzinster Finanzierung zu entscheiden. Ein variabler Kredit beinhaltet aufgrund der aktuellen Zinspolitik niedrigere Zinsen, dafür aber auch ein höheres Risiko, da die Zinsen wohl früher oder später wieder steigen werden. Ein Fixzinskredit sorgt für eine gute Kalkulierbarkeit über einen langen Zeitraum – diese Sicherheit kostet allerdings.
3. Wie viel Eigenkapital kann ich in einem Jahr ansparen? Das ist für Sie deshalb von Bedeutung, weil Sie mit den jährlich angesparten Mitteln Sondertilgungen vornehmen können. Das sind außerplanmäßige Rückzahlungen Ihres Kredites, die beispielsweise zu einer Reduzierung der Laufzeit oder der monatlichen Rate eingesetzt werden.
Ausgaben vs. Einnahmenn Stellen Sie eine Haushaltsrechnung auf. Was nehmen Sie monatlich fix ein, welche gleichbleibenden Ausgaben haben Sie? Unregelmäßige Einkommen, wie z. B. Prämien und Bonifikationen, sollten bei dieser Aufstellung nicht enthalten sein. Bei den Ausgaben unbedingt auch jene Zahlungen berücksichtigen, die nur einmal im Jahr anfallen, diese werden häufig vergessen.
Im Zusammenhang mit Ihrer Hausfinanzierung sollten Sie auch den Abschluss einer Risikoablebensversicherung prüfen. Diese sollte in der Regel in Höhe der Kreditsumme abgeschlossen werden, um die Angehörigen abzusichern. Die Immobilie selbst ist natürlich ebenfalls zu versichern. Hier geht es in erster Linie um die Eigenheimversicherung bzw. Haushaltsversicherung.
Wie viel Geld bekomme ich?
Die Frage sollte nicht heißen, wie viel Kredit Sie bekommen, sondern wie viel sie Sich leisten wollen. Trotz monatlicher Kreditrate sollte nämlich auch genügend Raum für andere Ausgaben, wie Lebenshaltungskosten, Freizeitaktivitäten und Sparen vorhanden sein. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern und Ihren aktuellen Lebensstandard durch eine Hausfinanzierung nicht zu beeinträchtigen.
Wussten Sie, dass die Bank mittels einer fiktiven Kreditrate (die meist mit 3,5 bis 4,0 % p.a. kalkuliert wird) prüft, ob sich der Kunde den angestrebten Kredit auch leisten kann? Fällt die Haushaltsrechnung der Bank leicht negativ aus, kann eine Kreditvariante mit Fixzinssatz helfen.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Kreditvergabe zum größten Teil von Ihrem monatlichen Einkommen sowie der Überdeckung in der Haushaltsrechnung abhängt.
Sind Kreditrechner hilfreich?
Im Netz gibt es inzwischen jede Menge Kreditrechner, die Ihnen mit wenigen Klicks zum Hausbaukredit verhelfen. Der klare Vorteil dieser Rechner ist, dass Sie sich vor einem Beratungsgespräch schon viele Informationen holen können, z. B. wie hoch Ihre Kreditrate ist, welche Nebenkosten auf Sie zukommen, wie die aktuellen Zinssätze aussehen und wie sich Ihre Rate bei verschiedenen Laufzeiten verändert. Diese und weitere Angaben, wie etwa die Höhe des Soll- und Effektivzinssatzes, müssen bei Kreditrechnern im Internet angegeben werden. Sind diese Informationen nicht vorhanden, handelt es sich vermutlich um einen unseriösen Rechner und Sie lassen lieber die Finger davon, um dann im eigentlichen Banktermin keine bösen Überraschungen zu erleben.
Nebenkosten nicht vergessen!
Neben den reinen Baukosten fallen Baunebenkosten an, die man nicht unterschätzen darf. Selbst wenn man sein Haus zum Komplettpreis kauft, kommt niemand um Steuern und Gebühren, Kosten für den Notar oder auch für die Aufschließung herum. Die ungeliebten Nebenkosten können bis zu 20 Prozent der gesamten Baukosten betragen. Kalkulieren Sie deshalb nicht zu knapp!
Diese Kosten werden anfallen:
• Grunderwerbssteuer beim Kauf eines Grundstücks
• Notargebühren
• Gebühr für den Grundbucheintrag
• Maklerprovision, wenn der Kauf von einem Makler vermittelt wurde
• Gebühren für die Erteilung der Baugenehmigung (meistens einige Hundert Euro)
• Je nach Baugrund muss unter Umständen ein Baugutachten erstellt werden, für das sich die Kosten ebenfalls auf mehrere Hundert bis tausend Euro belaufen.
Lesen Sie die Leistungsbeschreibung!
Lesen Sie unbedingt die Leistungsbeschreibung der Dienstleister und Handwerker genau und vergessen Sie nicht: Auch die Müllentsorgung oder der Abtransport von anfallendem Erdreich kostet Geld – bis zu mehreren Tausend Euro. Eine Entsorgung wird aber oft nicht veranschlagt.
Auch die Anschlüsse für Strom, eventuell Gas, Wasser, Kanal, Telefon, Internet und Kabelanschluss schlagen in der Regel mit mehreren Tausend Euro zu Buche. Hinzu kommt die Versorgung mit Baustrom und Bauwasser sowie Mietkosten für eine Baustellentoilette und Versicherungsschutz während der Bauzeit.
Und da sind wir schon beim zweiten Punkt: Ein Beratungsgespräch mit einem Experten kann der Onlinerechner natürlich niemals ersetzen. Tatsache ist nämlich, dass Sie beim selbständigen Vergleichen von Immobilienkrediten nur eine geringe Chance auf bestmögliche Bedingungen haben. Man vergleicht im Internet ja lediglich Standardangebote, die mit einem
individuellen Angebot natürlich nicht gleichzusetzen sind. Zudem agieren Banken sehr unterschiedlich. Sind Sie ein treuer Kunde, bekommen Sie im persönlichen Gespräch vermutlich ein besseres Angebot als online. Und einen Kredit, den die erste Bank ablehnt, kann die nächste schon gewähren. Aber eben nicht ohne persönlichen Kontakt.
Welches Darlehen passt?
Wenn es um die Erfüllung des Wohntraums geht, sind Annuitäten- bzw. Hypothekarkredite die am häufigsten zur Verfügung gestellten Immobiliendarlehen. Sie bieten eine langfristige Planungssicherheit. Die vereinbarten Raten (Annuitäten) setzen sich dabei immer aus der Kapitaltilgung und den Zinsen zusammen. Das Darlehen wird in gleichbleibenden Teilbeträgen Monat für Monat abgezahlt, wobei der Tilgungsanteil steigt und der Zinsenanteil aufgrund des geringer werdenden aushaftenden Darlehens sinkt. Die Bank wird dabei ins Grundbuch eingetragen und hat somit alle Sicherheiten. Rückgezahlt wird der Kredit entweder mit laufender Tilgung oder einem rückzahlungsfreien Zeitraum. Die früher übliche endfällige Tilgung ist im Privatbereich ebenso wie der Fremdwährungskredit nicht mehr üblich. Zurzeit ist ein Hypothekarkredit aufgrund der niedrigen Zinsen eine besonders interessante Lösung für Sanierungsund Bauwillige. Jedoch – mögliche Zinsschwankungen sollten immer bedacht werden!
Fix oder variabel verzinst?
Grundsätzlich sind zwei Modelle der Verzinsung möglich: fix oder variabel. Die EZB hat ihren Leitzins nach langen Jahren der Nullzinspolitik inzwischen wieder auf 2 Prozent angehoben. Die fetten Jahre für Kreditnehmer scheinen also gelaufen. Kredite werden teurer und die Nachfrage wird sinken. So werden Anschlussfinanzierungen und neue Darlehen künftig mehr kosten. Für Kreditnehmer mit laufenden Krediten wird sich laut Experten nichts ändern – für sie bleibt die Zinshöhe gleich. Das zeigt uns, dass - auch wenn in Krisenzeiten die Zinsen niedrig stehen und ein Kredit günstig kommt - es sollte immer sorgfältig entschieden und auf alle Details geachtet werden.
Der Anteil an variabel verzinsten Krediten ist in den letzten Jahren in Österreich deutlich gesunken, aber immer noch sind 40 % der neuen Kredite variabel. Die Zinshöhe richtet sich dabei nach dem EURIBOR, plus Spesen für Bank, Risikoabsicherung etc. Variabel heißt also, der Zinssatz kann sich ändern. Die Bank hat das Recht, im Rahmen eines gesetzlichen Indikators, die Zinsen jederzeit nachzubessern, sobald sich der EURIBOR ver-
ändert. Das hat dann natürlich höhere Belastungen für den Kreditnehmer zur Folge. Zum Verständnis: Ist der EURIBOR erst einmal auf unter 0,5 Prozent gesunken, ergibt dies variable Zinsen von rund 1,5 bis 2,5 Prozent. Nach unten ist bei solchen Zahlen nicht mehr viel Platz, und daher muss(te) immer damit gerechnet werden, dass die Zinsen wieder steigen. Mit Blick auf Stände von bis zu 10 Prozent und darüber (im Jahr 1993 lag er bei knapp 14 Prozent!), ist das Risiko für den Kreditnehmer bei variabler Verzinsung also höher.
Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte indikatorgebundene oder fixe Verzinsung. Bei der indikatorgebundenen Variante gilt ein vereinbarter Anpassungszeitraum nach EURIBOR. Die fixe Verzinsung kann für ein bis maximal zehn Jahre vereinbart werden. Vorzeitige Rückzahlungen sind dabei allerdings in den meisten Fällen nicht möglich.
Es empfiehlt sich also auf jeden Fall, einen Kredit mit fester Verzinsung zu wählen und die Zinsbindung so lange wie möglich, im besten Fall für 15 bis 20 Jahre zu vereinbaren (Zinscap!). Auch sollten Sie die Tilgung so hoch wie möglich ansetzen, sodass nach dem Ende
der vereinbarten Zinsbindung nur noch eine kleine Restschuld bleibt. Erkundigen Sie sich auch nach der Möglichkeit einer Begrenzung nach oben nach Ablauf der Fixzinsphase.
Finanzierung kostet!
Nicht nur beim Kauf oder Bau einer Immobilie, auch bei der Finanzierung fallen einige Kosten an, die Sie einkalkulieren müssen (siehe dazu Box „Nebenkosten“). So sind Bearbeitungsgebühren, Schätzkosten/Liegenschaftsbewertung, Kosten der Bonitätsprüfung und Vertragserrichtung bereits zu Vertragsbeginn fällig. Die Höhe der Bearbeitungsgebühr steht häufig in einer Wechselwirkung mit der Kreditverzinsung: je niedriger die Gebühr, desto höher die Verzinsung – und das wirkt über die gesamte Laufzeit. Sonstige Posten, die anfallen können: Kosten für eine Bankgarantie, eine Kontoführungsgebühr, die für das Kreditkonto verrechnet wird, eventuelle Änderungsspesen von Sicherheiten, die getauscht werden, wie an die Bank abgetretene Versicherungen, Tilgungsträger etc. Klären Sie auch, ob die Bank etwas verlangt für Vertragsänderungen wie eine Stundung oder eine Laufzeitänderung, ob und in welcher Höhe Pönalen bei vorzeitigen Rückzahlungen fällig werden und ob bei Beendigung des Kreditvertrags etwa Spesen für die Löschung des Pfandrechts anfallen.
Klassiker Bausparen Besitzen Sie einen Bausparvertrag, dann steht Ihnen zur Realisierung Ihrer Wohnwünsche möglicherweise schon ein Bauspardarlehen zu, mit niedrigen Zinsen und meist einer Fixzinsgarantie. Laufzeiten bis zu 30 Jahren sind keine Seltenheit und ein vereinbarter Höchst-
Gelungene Finanzierung
• 20 bis 30 % Eigenkapital sollten angespart sein (20 % sind Pflicht!)
• Berücksichtigen Sie eine Alleinverdienermöglichkeit.
• Achten Sie auf eine monatliche Belastung von max. 30 % Ihres Einkommens (max. 40 % lt. Gesetz erlaubt!)
• Legen Sie auch eine kleine Reserve für unvorhersehbare Ausgaben an.
• Schöpfen Sie alle Fördermöglichkeiten aus.Nutzen Sie eine Kreditversicherung zu IhrerSicherheit.
• Vergleichen Sie verschiedene Angebote.
• Lassen Sie sich von einem Profi ausführlich beraten.
zinssatz sorgt für langfristig leistbare Rückzahlungsraten. Pluspunkt für die Bausparfinanzierung ist neben der langen Laufzeit die prompte Verfügbarkeit des Darlehens. Außerdem herrscht kein Währungsrisiko. Ein Bauspardarlehen bietet Ihnen also eine vergleichsweise hohe Sicherheit, beinhaltet eine Zinssatzobergrenze sowie die Möglichkeit, die Rückzahlung je nach Einkommenshöhe steuerlich geltend machen zu können.
Tipps zum Vertragsabschluss Vereinbaren Sie vertraglich eine möglichst lange Laufzeit mit einer Option auf vorzeitige Tilgung. So schießen die Raten nicht in die Höhe und Sie können trotzdem selbst entscheiden, ob Sie den Betrag schon vor Ablauf der Kreditlaufzeit zurückzahlen wollen. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Maximal 30 Prozent Ihres monatlichen Einkommens sollten für die Rückzahlung der monatlichen Rückzahlungsrate beansprucht werden. Schließlich wollen Sie ja auch noch leben! Außerdem müssen unvorhergesehene Ausgaben noch leistbar für Sie sein, und zwar ohne neuen Kleinkredit! Ob kaputter Kühlschrank, Autoreparatur oder ge
stohlenes Fahrrad, behalten Sie stets zumindest einen kleinen Puffer in Ihrem monatlichen Haushaltsbudget für Notfälle.
Konditionen neu verhandeln Niemand kann in die Zukunft blicken! Das gilt natürlich auch für den Abschluss von Krediten – selbst wenn hier alle Eventualitäten, die irgendwie eintreten könnten, so gut wie möglich abgedeckt werden möchten.
Fakt ist, jedes Detail kann nicht abgesichert werden. Und so ändern sich im Lauf der Zeit auch die Rahmenbedingungen, unter denen der Kredit einst abgeschlossen wurde. Was also, wenn die monatlichen Rückzahlungen aufgrund von Krankheit, Jobverlust oder Scheidung nicht mehr möglich sind? Was die wenigsten wissen: Es ist nie zu spät, die Konditionen mit der Bank neu zu verhandeln. Dieses Recht hat jeder Kreditnehmer in Österreich! Im Durchschnitt kann eine Zinsersparnis von 0,77 Prozent nachverhandelt werden, auf das Jahr gerechnet sind das rund 850 bis 1.000 Euro. Je nach Restlaufzeit ergibt das nicht zu verachtende Ersparnisse!
Firmenverzeichnis
ABB AG U4
Austrotherm GmbH 53 Baumit GmbH 43 Gerhard Feldgrill Ges.m.b.h. & Co KG 15 Fertighauszentrum Blaue Lagune 11 Licht für die Welt 131 Österreichischer Fertighausverband 16 Profibaustoffe Austria GmbH 49
ProPellets Austria 126 Schanz Rollladensysteme GmbH 103 Suntherm Infrarotheizungen 121 Synthesa Chemie Gesellschaft m.b.H. U2 VIGOUR GmbH U3 Villgrater Natur Produkte KG 47 WAREMA Renkhoff SE 97
Impressum:
Heise RegioConcept GmbH & Co. KG Franz-Fritsch-Straße 11 A-4600 Wels T: +43 (0)1 89 50 100 office@wohnnet.at
Geschäftsführung: Ansgar Heise, Martin Kargl
Chefredaktion: Veronika Kober
CvD: Harald Gregor Schaumburger Produktionsleitung & Grafik: Mario Ewald Anzeigenleitung: Mag. Markus Frischengruber Anzeigen: Heise RegioConcept GmbH & Co. KG
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