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2021/22

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INHALT

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Gebäude sanieren 6 8 12 16 20 24 26 30 34 38 40 46 48 50

Sanierung planen Gebäudezustand erheben Mauerwerk sanieren Außenfassade sanieren Dachsanierung Kaminsanierung Dämmen & Dämmstoffe Außenfassade dämmen DIY Zwischensparren dämmen DIY Oberste Geschoßdecke dämmen Neue Fenster Fenstertausch DIY Fenster renovieren DIY Holzfenster neu dichten DIY

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Seite 98

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3 Moderner Wohraum 118 120 124 128 132 134 138 144 152 154 156 159

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INHALT

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Grüne Oasen schaffen

Außenbereich sanieren 162 166 169 170 172 176

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Sanierung finanzieren 180 Fremdkapital durch Kredit & Co 182 Finanzcheck: Was kann ich mir leisten?

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Gebäude

sanieren

Von der Gebäudehülle ­ Außenmauern, Fassade, Dach ­ bis zum Gebäudekern ­ Innenwände, Böden, Türen ­ gibt es unzählige „Baustellen“ in so einem Haus. Wir zeigen Ihnen, wie es daheim nicht nur schöner, sondern auch moderner wird.

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GEBÄUDE SANIEREN

Kein sanieren ohne Plan Gut Ding braucht Weile: Bitte überstürzen Sie nichts! Das gilt ganz besonders für eine Sanierung.

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or Beginn der Instandsetzungsarbeiten werden die Schadstellen festgestellt, die Ursache des Schadens ermittelt und der Umfang der Arbeiten festgelegt. Erst wenn die Ursache des Fehlers behoben wurde, kann mit der Wiederherstellung begonnen werden, da der Schaden ansonsten immer wieder auftre­ ten würde.

Schadensursache

Die Feststellung, dass zum Beispiel der Was­ serschaden durch eine fehlerhafte Feuchtig­ keitsabdichtung entstanden ist, lässt noch nicht den Rückschluss zu, dass die schadhafte Stelle der Isolierung in unmittelbarer Nähe der sichtbaren Feuchtigkeit liegt. Das Wasser kann außen z. B. an einer weit entfernten Stelle durch die Abdichtung eindringen und erst an dem sichtbaren Punkt in das Innere durch die gut saniert!

Wand, Boden, Decke etc. eindringen. Es muss auch darauf geachtet werden, dass sich Was­ ser durch die Kapillarwirkung hinaufbewegen kann. Beim Auffinden der Schadensursache ist daher zumeist ein Profi oder Sachverständiger von großer Hilfe.

Schadensbehebung

Besteht die Möglichkeit der Instandsetzung, so ist darauf zu achten, dass nur Materialien verwendet werden, welche die Funktion der vorhandenen Teile nicht beeinträchtigen. Wenn nicht genau der Punkt der Beschädigung eru­ iert werden kann, empfiehlt es sich, komplette Flächen oder Teile instandzusetzen.

Baubewilligungsbescheid beim Sanieren

Der Baubescheid ergeht schriftlich in der klassischen Form eines amtlichen Bescheides. Er besteht aus drei Teilen: Darstellung des Rechtsbestandes, Begründung und Rechtsmit­ telbelehrung. Zusätzlich zum Baubewilligungs­ bescheid können auch Bescheide bezüglich Ihres Grundstückes ausgestellt werden, z. B.


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GEBÄUDE SANIEREN

Nachforschungen zum Bestand Fluchtlinienbescheid, Gehsteigbekanntgabe, Abteilungsbewilligung, Abbruchbewilligung, Kanaleinmündungsbewilligung oder Benüt­ zungsbewilligung. Berechtigte privatrechtliche Einwendungen (meist die Anrainer betreffend) werden in der Bewilligung angeführt und auf den Zivilrechts­ weg verwiesen. Den Bescheid erhält der Gesuchsteller (Bauwerber) und alle jene Betei­ ligten, die gegen die Bewilligung Einspruch er­ hoben haben. Weiter erhält der Gesuchsteller eine oder zwei Ausfertigungen der Baupläne samt Beilagen, die mit dem Genehmigungsver­ merk versehen sind.

Verweigerungen zur Sanierung

Eine Baubewilligung kann nur verweigert werden, wenn das Bauvorhaben den Bestim­ mungen der Bauordnung, den auf Basis der entsprechenden Bauordnung erlassenen Vorschriften oder einer sonstigen, auf einen Bau anwendbaren Vorschrift des „öffentlichen Rechtes“ nicht entspricht. Privatrechtliche Einwendungen haben keinen Einfluss auf die Entscheidung der Baubehörde. Sie werden nach versuchter gütlicher Einigung auf den Rechtsweg verwiesen.

Gültigkeitsdauer

Die Baubewilligung wird unwirksam, wenn binnen zwei Jahren, vom Tage ihrer Rechts­ kraft gerechnet, mit dem Bau oder Abbruch oder der Erdarbeit nicht begonnen oder der Bau nicht innerhalb einer bestimmten Frist vollendet wird (allgemein fünf Jahre, längere Frist bei größeren Bauvorhaben möglich). Sie müssten nach zwei Jahren, wenn nicht gebaut wurde, wieder um Baubewilligung ansuchen, das Verfahren wird neu aufgerollt. Die schon einmal erteilte Bewilligung bietet jedoch keine Gewähr und keinen Anspruch, dass die Bewilligung neuerlich erteilt wird.

Nutzen Sie alle Informationsquellen, beschaffen Sie alle Unterlagen, Aufzeich­ nungen, Pläne und sonstige Papiere. Alte Baubeschreibungen lassen Rückschlüsse auf die Bausubstanz zu.

Behördlichen Bau akt vorhandenen Geb einsehen: Von dem äude muss es bei der Baubehörde einen Bauakt geben. Hi er si sämtliche Bauantr äge und Baubew nd illigungen von der Baugene hmig migung der letzte ung bis zur Genehn baulichen Verän derung gesammelt. Bei äl teren Häusern (e rrichtet vor dem Zweiten Wel Nachkriegszeit) oh tkrieg bzw. in der ne Unterlagen mus s im Zuge eines Bauan trag nachträgliche Bew es ein Antrag um illigung gestellt wer den. n: Die Baubewilligungen checke ergibt sich Geschichte des Gebäudes en der aus den Genehmigungsdat n, wobei einzelnen Baubewilligunge ng gilt, bei der planlichen Darstellu gehenden dass das, was im vorher im daraufAntrag bewilligt wurde, stand (grau folgenden Antrag als Be ist. dargestellt) angenommen Bestand vor Ort vermessen lassen.

lien z, Materia Bausubstan untersuchen t etc. vor Or lassen.

Untersuchung der HaustechnikAnlagen plus zugehöriger Teile. gut saniert!


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GEBÄUDE SANIEREN

Gebäudezustand erheben Die Beschaffenheit eines Bauwerks zu beurteilen ist nicht ganz einfach, will man in die Bausubstanz nicht zer­ störend eingreifen. Wir stellen Ihnen hier einige geeignete Methoden vor.

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elten kann man auf den ersten Blick den tatsächlichen Zustand eines Gebäudes feststellen, zu gut kaschieren etwa ­Tapeten oder Bodenbeläge die Substanz darunter, vor allem beim Ankauf einer Immobilie. Oft werden oberflächliche, kosmetische Verschönerungen vorgenommen, ehe es in konkrete Verkaufs­ gespräche geht, und nicht selten lassen sich die potenziellen Käufer davon täuschen. Aber auch die Augen eines Profis können versteckte Mängel nicht erkennen, und so wendet der Fachmann spezielle Methoden zur Überprüfung an, vorerst ohne in die Substanz einzugreifen. Ein seriöser Verkäufer wird Ihnen die Überprüfung auf jeden Fall gestatten und von einem anderen sollten Sie ohnehin nicht kaufen! gut saniert!

Thermografie

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten einer intensiven Bauwerkszustandserhebung: Ein Architekt oder Baumeister kann den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) eines Bauteils dank einer Oberflächentemperaturmessung mit einem hochwertigen Kontaktfühler exakt bestim­ men, ohne die Wandoberfläche zu beschädigen. Unterschiedliche Wärmeabstrahlungen können mittels Thermografie fotografisch festgehalten werden. Eine Infrarotkamera zeigt fehlerhafte oder ungenügende Dämmung, Rohrleckagen oder auch undichte Wanddurchführungen an und hält sie auf einem Foto fest. Gelb- und Rottöne auf dem Bild zeigen hohe Wärmeverluste, während Blau- und Türkistöne für geringen Wärmeverlust stehen. Die Aufnahmen erleichtern in der Folge gezielte ­Sanierungsmaßnahmen. Durchgeführt werden sie von Energieberatern oder Bausachverständigen.

Hygrometrisches Verfahren

Einfache, aber relativ ungenaue Feuchtemes­ sungen können durchgeführt werden, auch


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ohne die Maueroberfläche zu öffnen. So baut das hygrometrische Verfahren auf Sorption bzw. Desorption der Baustoffe auf. Das heißt: Wasser wird aus der Umgebungsluft aufge­ nommen, in den Poren festgehalten und wie­ der abgegeben. Aus diesen Eigenschaften der Baustoffe kann der Fachmann deren ungefähre Feuchte erkennen.

Gravimetrisches Verfahren

Exaktere Ergebnisse als bei den hygrometri­ schen Verfahren erhalten Sie bei der gravime­ trischen Feuchtemessung. Hier wird für eine Laboruntersuchung ein Bohrkern oder Bohr­ mehl entnommen. Das entnommene Material wird im Zustand der Gewinnung gewogen, getrocknet und neuerlich gewogen. Dies lässt Rückschlüsse auf den aktuellen Feuchtegehalt des Mauerwerks zu. Danach wird das Material bei einer vorbestimmten Luftfeuchtigkeit gela­ gert, was den hygroskopischen Feuchtegehalt festhält. Wird das Material im Wasser gelagert und nach erneuter Trocknung gemessen, ergibt sich die Sättigungsfeuchte. Aus den gewon­ nenen Daten kann der Durchfeuchtungsgrad errechnet werden.

Elektrisches Verfahren

Bei den elektrischen Verfahren macht man sich die spezifischen elektrischen Eigenschaften der Baustoffe zunutze. Wasser und gelöste Salze bilden im Baustoff leitfähige Elektrolyte. Entscheidend für die Bewertung ist die Dielek­ trizitätskonstante, die in trockenem Baustoff niedrig oder nahe Null ist, während sie bei Feuchtigkeit deutlich höhere Werte zeigt. Derlei Messungen führt unter anderem das Österreichische Institut für Baubiologie und Bauökologie (OIB) durch. Auch Schimmel- oder Schadstoffbelastungen können die Fachleute dieses Instituts feststellen. Ergänzend dazu untersucht beispielsweise die „Holzforschung Austria“ mittels bautechnischer Endoskopie Schäden durch holzzerstörende Pilze und Insekten.

Untersuchung von Rohrleitungen

Rohrsonden und selbstfahrende Kameras ermöglichen es dem Profi, sämtliche Leitungsund Rohrsysteme auf Beschädigungen durch Korrosion, beispielsweise Querschnittsver­ engungen, zu untersuchen, ohne die Mauer zu öffnen. Experten empfehlen Altbestandseigen­ tümern ebenfalls, sämtliche Leitungen, welche weiterverwendet werden sollen, immer auch einer sogenannten Druck- und Dichtheitsprobe unterziehen zu lassen. Durchgeführt werden diese Prüfungen natürlich nie vom Heim­werker, sondern von speziellen Rohrreinigungsunter­ nehmen, die nicht nur das nötige Fachwissen, sondern auch die Geräte dafür haben.

Druckdifferenzmessung

Der schon lange nicht mehr unbekannte und seit Jahren in vielen Fällen eingesetzte BlowerDoor-Test ist wohl die beste Methode, eventu­ elle Wärmeverluste durch Undichtigkeit eines Gebäudes zu ermitteln. Sie hat den Zweck, eine Raum- oder Gebäudehülle auf ihre „Luftdicht­ heit“ zwischen Innenraum und Außenluft hin zu prüfen. Das Ergebnis und die daraus resul­ tierenden baulichen Maßnahmen sollen zur Vermeidung von Energieverlusten, von Zugluft und Kaltluftseen, eines Leistungsabfalls von Lüftungsanlagen durch Leckagen, zurr Ver­ meidung von Schadstoffeintrag durch Leckagen und Bauschäden durch Feuchteeintrag sowie zur Verbesserung des Schallschutzes führen. Und so funktioniert‘s: Mittels eines dicht an der Tür eingespannten Gebläses wird sämtliche Luft aus dem Gebäude gesaugt. Auf diese Weise entsteht ein Unterdruck, der einem anhalten­ den Winddruck von in etwa 30 km/h auf der Gebäude­oberfläche entspricht. Über undichte Stellen strömt so Luft von außen ins Gebäude­ innere, was durch Rauch sichtbar gemacht und mit einem speziellen Strömungsmessgerät nachgemessen werden kann. Der Test wird von Energieversorgern und Generalunter­nehmern angeboten und sollte auch durchgeführt ­werden. gut saniert!


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GEBÄUDE SANIEREN

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Feuchte Keller oder Badezimmer? Feuchte und unebene Keller oder Badezimmer sind ein häufiges Pro­ blem. Die Lösung: weber.tec 932, der innovative Bodenspachtel, der abdichtet & egalisiert

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Maueroberfläche, wurden weber.san Sanierungs­ putze verwendet. Danach wurde mit weber.tec 932 ein perfekter Untergrund geschaffen. Die Eigentümer waren von den neusanierten Keller­ räumlichkeiten so begeistert, dass dort sogar ein ruhiges Home­Office eingerichtet werden konnte. Dicht ist Pflicht im Bad Auch Bäder und Feuchträume benötigen eine lückenlose Abdichtung, da sie regelmäßig Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Eine junge Familie im niederösterreichischen Kirchstetten wollte beim neuen Badezimmer möglichst auf Nummer sicher gehen und engagierte einen Experten für Bauwerksabdichtungen. Auch dieser empfahl den innovativen weber.tec 932, denn speziell bei den modernen bodenglei­ chen Duschen ist die Isolierung im Bereich der Bodenabläufe besonders wichtig!

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Mauerwerk sanieren Feuchte Mauern gehören saniert, und zwar umgehend! Feuchtigkeit – egal welcher Ursache – kann schwerwiegende Schäden des ge­ samten Bauwerks zur Folge haben.

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berflutungen, Feuerschäden, aufsteigen­ de Feuchtigkeit, ein zu hoher Grund­ wasserspiegel, Schimmel: Eine Sanierung des Mauerwerks kann auch dann nötig werden, wenn Ihr Haus immer gut gepflegt ist. Feuchtig­ keit im Mauerwerk erkennt man meist daran, dass wasserlösliche Salze, die aus der Erde mittransportiert werden, am Putz Flecken bilden, oder den Putz abbröckeln lassen. Da eine ganze Reihe von Gründen zu feuchten Wänden führen kann, muss zuallererst geprüft werden, was überhaupt die Ursache für das nicht intakte Mauerwerk ist und welche Sanierungs­ methode für das Objekt entsprechend geeignet und sinnvoll ist. Im Zentrum jeder Trocken­ legung steht ein ordentliches, professionelles Sanierungskonzept, das außer den infrage kom­ menden Mauertrocknungsverfahren auch wirk­ same Methoden der Mauerwerkentsalzung sowie die flankierenden Maßnahmen enthalten muss. Je detaillierter die Angaben, desto einfacher ist es, Vor­ und Nachteile der einzelnen Maßnahmen zu erkennen und die richtige Wahl zu treffen.

Kapillare, aufsteigende Feuchte

Zweifellos ist der aufsteigenden Feuchte im Mauerwerk am schwierigsten zu begegnen. Dabei wirken die durchgehenden Poren in den Baustoffen (Kapillaren), in denen das Wasser gut saniert!

regelrecht hochgesaugt wird. Um diese Saug­ wirkung zu stoppen, muss der Kapillareffekt durch eine wirksame Sperre unterbunden wer­ den. Weiters gibt es auch elektrophysikalische Phänomene, die zur Durchfeuchtung der Mauern beitragen. Diesen wird mit den Methoden der elektrophysikalischen Trockenlegung begegnet. Beim Zusammenwirken verschiedener Ursachen ist oftmals eine Kombination aus verschiedenen Trockenlegungsverfahren notwendig.

Trockenlegung ist Profisache!

Die Mauerwerksdiagnostik erfolgt in drei Stufen: Visuell, mittels Messgeräten und schließlich thermografisch. Bei der visuellen Diagnostik geht es um die Untersuchung von äußeren Merkma­ len, die durch eine Prüfung mit Messgeräten ergänzt wird. Die Daten werden ausgewertet und ein Bewertungskatalog erstellt. Auch die thermografische Darstellung mit Infrarotstrahlen kann zur Mauerwerksdiagnostik beitragen. Was nun also tun bei feuchten Mauern? Oft bringen schon Vertikalabdichtungen, wie Drainagierun­ gen, einfache Vertikalabdichtung, die Abdichtung erdanliegender Fußböden, Fassadensanierung, rasche Abhilfe. In den meisten Fällen ist aber eine Horizontal­ sperre erforderlich, und dafür gibt es ver­ schiedene Methoden, die wir Ihnen hier näher vorstellen werden.

Mechanische Trockenlegung

Profis empfehlen, mit mechanischen Me­ thoden zu beginnen. Wie bei allen anderen Techniken kommt es aber auf eine sachgemä­ ße Durchführung an und auch diese Verfahren haben ihre Grenzen. Wenn etwa eine Tro­


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Achtung:

ckenlegung unterhalb des Boden­ niveaus durchgeführt werden muss oder Gebäude direkt angrenzen. Die Unterfangung zählt zu den bekanntes­ ten Techniken. Dabei wird abschnittsweise das Grundmauerwerk entfernt und entweder durch Beton oder neues Mauerwerk mit einer sachgerechten Abdichtung aus Bitumen oder Edelstahl ersetzt. Das Mauersägeverfahren kann nur bei Zie­ gelmauerwerk mit durchgehenden Mörtelfugen angewandt werden. Das Mauerwerk wird dabei zuerst hinsichtlich seiner Standsicherheit über­ prüft. Da die Mauer im Bereich der Schnitte für ei­ nen kurzen Zeitraum nicht tragfähig ist, muss ein Statiker die Schnittlängeneinteilung vornehmen und einen verbindlichen Schnittplan anfertigen. Demgemäß werden die Trennschnitte vorgenom­ men. Die Durchführung erfolgt dann mit speziel­ len Ketten, Seilen oder Kreissägen im Nass­ oder Trockenverfahren. Nach dem Herstellen einer geglätteten Betonauflage können die einzelnen Isolierbahnen aus Bleifolie, vergüteten Bitumen­ matten oder Edelstahlplatten sorgfältig in die Fuge eingebracht werden. Beim Bohrverfahren mit Überlappung schließlich wird die Mauer sys­ tematisch perforiert. Die Überlappungen der Lö­ cher ergeben eine durchgehende Mauertrennung. Anschließend werden die Bohrlöcher mit einem dichtenden und quellfähigen Mörtel ausgefüllt und somit eine sichere Abdichtung erzielt. Die Chromstahlsperre ist ein „Einschlagver­ fahren“, bei dem ohne Durchschneiden oder Aufstemmen des Mauerwerks in lediglich einem Arbeitsgang sowohl die Trenn­ als auch die Isolationsschicht eingebracht werden. Dabei handelt es sich um gewellte Platten aus rostfrei­ em Edelstahl, die überlappend als durchgehen­ de horizontale Sperrschicht wirken. Durch diese Sperrschicht kann in weiterer Folge dann keine Feuchtigkeit mehr hochsteigen. Das Verfahren

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Bei der Wahl auf des Injektagemittles it Umweltverträglichke he und baubiologisc ! Verträglichkeit achten

wird von vielen Lizenz­ nehmern im In­ und Ausland bereits seit Jahrzehnten erfolgreich angewandt und hat sich als eines der preisgünstigsten und zuverlässigsten erwiesen. Zur Verringerung des Verdrängungs­ und Ver­ dichtungswiderstands werden seit einiger Zeit Platten verwendet, die keil­ oder pfeilförmig angespitzt sind und weniger Erschütterungen im Mauerwerk verursachen.

Chemische Trockenlegung

Eine ebenfalls weit verbreitete Methode ist das Injektageverfahren. Dabei werden Löcher in die Wand gebohrt und anschließend Injektionsmittel zur Abdichtung der Poren eingebracht. Wie bei allen anderen Verfahren bedarf es zunächst einer fachmännischen Prüfung sowohl des Feuchte­ als auch des Salzgehalts im Mauerwerk. Ebenso wichtig ist die Wahl des geeigneten Injektions­ mittels, das in chemischer Hinsicht mit den verwendeten Baustoffen harmonieren muss. Der Erfolg einer Injektage hängt nicht nur von der Wahl des Injektagemittels, sondern vor allem von deren fachgerechter Ausführung ab. Abstand, Tiefe und Durchmesser der Bohrlöcher sind entscheidende Faktoren. Zudem kommt es auch darauf an, ob das Verfüllmittel mit oder ohne Druck und in ausreichender Menge eingebracht wird. Bei der Wahl des Injektagemittels sollten gut saniert!


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neben der Effizienz jedoch auch der Aspekt der Umweltverträglichkeit bzw. baubiologische Überlegungen beachtet werden. In vergleichen­ den Tests zeigten Silikonate und Silikon­Mikroe­ mulsionen besonders gute Wirkungen.

Elektrophysikalische Trocknung

Auch elektrophysikalisch­chemische Prozesse können an der Durchdringung des Mauerwerks mit Feuchtigkeit beteiligt sein. Zur Ausschaltung dieser Effekte werden Methoden angewandt, die das elektrische Potenzial im Mauerwerk abbauen oder reduzieren. Eine von außen über Elektroden und Halbleiternetze geleitete Energie soll die Richtung des Wassertransports in den Baustoffporen umkehren. Eingesetzt werden das Passiv­ sowie das Dipolverfahren und die aktive Galvanomethode. Der wesentlichste Vorteil hierbei ist, dass sie ohne schwerwiegende Eingriffe in die Bausubstanz auskommen und daher auch bei denkmalgeschützten Objekten anzuwenden sind. Zudem können die Gebäude während der Trockenlegung bewohnt werden.

Auf flankierende Maßnahmen nicht verzichten

Bei der Heizstabtechnik zur Mauertrocknung wird ein Netz aus rasterförmig über das ge­ samte Mauerwerk verteilten Löchern angelegt. Anschließend werden speziell entwickelte Heizstäbe eingebracht, die für eine konstante Erwärmung der Mauer sorgen und die Feuch­ tigkeit rasch verdunsten lassen. Eine weitere Möglichkeit bietet die Aus­ trocknung der Mauern mithilfe von Vorsatz­ elementen. Dabei wird über ein Düsensys­ tem trockene Warmluft zwischen Mauer und Vorsatzelemente eingeblasen. Durch den permanenten Luftaustausch wird eine rasche Oberflächenaustrocknung herbeigeführt. Auch möglich ist die Kombination von Druck­ luft und Heizstäben. Vorteile sind noch kürzere gut saniert!

Austrocknungszeiten, geringerer Energiever­ brauch und reduzierte Kosten. Zudem ist bei diesem System auch eine Schadsalzreduktion möglich. Beispielsweise konnte die Feuchtebe­ lastung einer Ziegelmauer von 20 % mit dieser Methode innerhalb von drei Tagen auf 4,5 % gebracht werden. Zu den flankierenden Maßnahmen zählen außerdem die Sanierung von Dachrinnensys­ temen, die Instandsetzung außen liegender Lüftungsgräben sowie der Bau von Lüftungs­ schächten oder Lüftungsanlagen.

Wenn das Salz Blüten treibt …

Salze sind in der Lage, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen (Hygroskopie), und tragen auf diese Weise zu einer beschleunigten Durch­ feuchtung des Mauerwerks bei. Zudem wirken sie häufig in aggressiver Form auf die verwen­ deten Baustoffe und können eine Zersetzung des Mauerwerks bewirken. Bereiche, in denen Schadsalze an die Maueroberfläche gedrungen sind, bedürfen zunächst einer sorgfältigen Rei­ nigung durch Bürsten oder Sandstrahlen. Neben recht langwierigen, aufwendigen und wartungsintensiven physikalischen Verfahren mittels Kompressen, werden seit vielen Jahren auch chemische Salzbehandlungen durchgeführt. Dabei sollen die durch den Wasserkreislauf ins Mauerwerk gelangten Stoffe in schwer lösliche Verbindungen umgewandelt werden. Die große Anzahl infrage kommender Salze und deren un­ terschiedliche chemische Eigenschaften machen eine genaue Salzanalyse vor einer chemischen Behandlung des Mauerwerks unumgänglich. Besonders problematisch ist die Nitratbelastung, da diese Verbindungen nicht in schwer lösbare Substanzen umgewandelt werden können. End­ ziel ist, eine Verringerung der Salzbelastung zu be­ wirken und eine Salzwanderung hintanzuhalten. Ihre maximale Wirkung erreichen solche Verfahren in Kombination mit speziellen Sanierputzen.


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Fassade sanieren Sie ist nicht nur das „Gesicht“ Ihres Hauses, die Fassade ist auch dessen Schutzschild. Sie soll sauber und schön aussehen, die Bausub­stanz vor Wind und Wet­ ter schützen und Energie sparen helfen.

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ie Sanierung und Neugestaltung einer Fassade stellt keinen Luxus dar, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Gebäudeerhaltung. Im ersten Schritt müssen etwaige Mängel erkannt und Schäden behoben werden.

Die typischen Fassadenmängel

Die Liste der möglichen Fehlerstellen beginnt mit Verschmutzungen, Algen- und Pilzbefall und gut saniert!

führt über Risse, Spalten und Setzungen bis hin zu großflächig durchfeuchteten oder abgebro­ chenen Putzteilen. Im letztgenannten Fall ist es mit einer lokalen Reparatur meist nicht getan. Hier gilt es vielmehr, die exakten Ursachen zu finden und fachgerecht zu beseitigen. Beson­ ders im Sockelbereich weisen abgebrochene Fassadenteile häufig auf Feuchte hin, die aus der Umgebung in die Grundmauern gelangt und im Mauerwerk hochsteigt. In diesem Fall ist professionelle Hilfe durch ein spezialisier­ tes Unternehmen gefragt. Falls eine in der Substanz noch gut erhaltene Fassade lediglich unschöne Verschmutzungen aufweist, können diese in Eigeregie beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger, beseitigt werden. Anders sieht es aus, wenn sich der vermeintliche Schmutz bei genauerer Betrachtung als Algen-, Pilz- oder Flechtenbewuchs herausstellt. Diese Organismen werden vom Wind übertragen und

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GEBÄUDE SANIEREN


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GEBÄUDE SANIEREN

gedeihen besonders gut auf feuchten Unter­ gründen, wie sie oft an der Wetterseite eines Hauses zu finden sind. Algen gelten als rein optischer Mangel, während Pilze und Flechten für Haus und Bewohner schädlich sind. Ist eine Fassade damit besiedelt, müssen zuerst all jene baulichen Maßnahmen gesetzt werden, die die Fassade dauerhaft vor Feuchtigkeit (Schlag­ regen, Dachwasser etc.) schützen. Denkbar sind etwa Dachüberstände, Windfänge und so weiter.

Art der Risse entscheidend

Zu den häufigsten Schäden zählen Risse. Sie müssen rasch beseitigt werden, um zu verhin­ dern, dass Wasser in die Gebäudehülle ein­ dringt. Die Bautechnik unterscheidet zwischen konstruktionsbedingten Rissen und solchen, die ausschließlich in der Putzschale auftreten. Erstere lassen sich nur dann dauerhaft sanieren, wenn die dafür verantwortlichen Setzungs- oder Verformungsprozesse im Baukörper abgeschlos­ sen sind. Dies im Einzelnen zu beurteilen ist Aufgabe eines Sachverständigen. Putzbe­dingte­ Risse haben ihre Ursache entweder in der

Materialzusammensetzung, in der Verarbeitung oder in den während der Ausführung herrschen­ den Bedingungen. Ihre Tiefe ist auf die jeweilige Dicke der Putzschale begrenzt und erfasst nicht den Putzträger. Deshalb werden sie oft auch als „Oberflächenrisse“ bezeichnet. Je nach Aus­ sehen und Größe unterscheidet man Haar-, Netz-, Fugen-, Kerb-, Schrumpfrisse etc. Bei unsachge­ mäß aufgebrachten Wärmedämmverbundsyste­ men kann es zu Kerbrissen wegen mangelhafter Diagonalarmierungen in den Fensterlaibungen kommen. Wenn keine Ablösung des Putzes auf­ tritt, kann nach Klärung der Frage „Ruhende oder arbeitende Risse?“ mit der Sanierung begonnen werden. Feine Spalten an der Oberfläche von Mauerwerk oder im Putz wie durch Bewegung oder Materialspannungen entstandene Setz­ risse müssen zunächst mit einem Meißel auf einen Querschnitt von ca. 5 x 5 mm aufgeweitet werden. Nach dem Säubern der Fuge wird diese mit elastischer Acryldichtmasse verschlossen und anschließend mit einer Universalklebespachtel­ masse auf Zementbasis nivelliert. Als Verstärkung drückt man ein Stück Armierungsgitter aus Glas­ fasern in die noch frische Masse. Anschließend gut saniert!


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geln" Wichtige "Gerüstre

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dnierung ohne Stan Keine Fassadensa tnd des Gerüs gerüst. Der Absta t darf nicht mehr belags zum Objek k gegliederten als 30 cm (bei star tragen. be Fassaden 40 cm)

wird die verspachtelte Stelle mit einer Schicht mineralischem Putz verdeckt. Beim folgenden Anstrich ist es wichtig, immer ganze Wandteile großflächig zu überstreichen, da sich die neue Farbschicht sonst von der alten abhebt. Spezielle Rissüberbrückungssysteme gibt es in starrer und flexibler Ausführung, wobei Letztere die größere Bedeutung haben und häufig mit Gewebearmie­ rungen aus Glas oder Synthetikfasern verstärkt sind. Elastische Bänder nehmen Spannungen auf und stellen gleichzeitig eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Fassadenteilen her. Auch bei dieser Methode wird über die verklebten Bereiche Sanierungsspachtelmasse aufgetragen, die nach ausreichender Trocknung überputzt werden kann. Für den Erfolg ist bei jeder Methode entscheidend, dass die jeweiligen Materialien ­genau nach Herstellerangabe verarbeitet werden. Es sollten nur Stoffe verwendet werden, die auch bei tiefen Temperaturen noch dehnfähig sind, weil die Rissbreite mit abnehmender Temperatur größer wird. Gipshaltige Spachtelmassen sind nur für trockene Innenbereiche geeignet, da sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Im Außen­ bereich sind unbedingt frostfeste Spachtelmas­ sen zu verwenden. Beim Verteilen und Verreiben haben sich Edelstahl­kellen und Glätter aus rostfreiem Metall bewährt. Zur Reparatur großer Putzschäden sind Sanierputze geeignet. Sie be­ stehen aus mehreren, aufeinander abgestimmten Produkten. Die Haftbrücke, auch Vorspritzer oder Primer genannt, stellt den Halt auf dem Unter­ grund her, der Porengrundputz bindet schädliche Salze, die sich im Mauerwerk eingelagert haben, und der eigentliche Sanierputz bildet die sicht­ bare Oberfläche.

Neu verputzt

Die am weitesten verbreitete Variante zur Fassaden­gestaltung ist das Einfärben der Putzoberfläche. Eine ansprechende Fassade entsteht aber nicht durch bloßes Anstreichen. gut saniert!

Die einzelnen müssen mind. 60 Lagen cm breit sein. ÖNORM- bz w. Euro-Norm- CEN HD-1000-Prüfzei chen sind Pflicht.

Ein markantes Erscheinungsbild wird erst durch Fensterumrahmungen, Strukturputze, Stuckput­ ze oder Stuckreliefs über Fenstern und Türen erzielt. Das harmonische Wechselspiel von Fläche, Licht und Schatten, Struktur und Farbe macht sie lebendig und individuell.

Interessante Option: Vorsatzschale

Eine weitere Möglichkeit zur Sanierung und gleichzeitigen Neugestaltung der Fassade bie­ ten die sogenannten Vorsatzverschalungen oder abgehängten Fassaden. Diese Systeme können aus verschiedenen Materialien wie Mineral­ stoffplatten, Holz und Holzverbundwerkstoffen ebenso wie Metall, Glas und Kunststoffen be­ stehen. Entscheidend ist, ganz unabhängig von der Materialwahl, dass der ­jeweilige Werkstoff sachgemäß verarbeitet wird. Vorgehängte Fassaden werden vor allem in Regionen eingesetzt, in denen die Gebäude­ hülle durch Wind und Regen stark strapaziert wird. Doch auch in puncto Wärmeschutz und Gestaltungsvielfalt eignen sie sich als sehr brauchbares System. So können unansehnli­ che Fassaden damit verschönert und auf den bautechnischen Stand der Zeit gebracht werden. Die Vorgangsweise ist weitgehend unabhängig vom verwendeten Material und basiert auf einem Tragsystem aus Kanthölzern, Metallprofilen oder vorgebauten Betonträgern. Zwischen dieser Trag­ konstruktion wird die Dämmung eingebracht und an der Außenseite mit einem diffusionsoffenen Windschutz (Kunststofffolie) versehen. Zwischen Dämmung und Außenhülle bleibt ein mehrere Zentimeter breiter Lüftungsspalt, der oben und unten mit einem Gitter versehen wird, das In­ sekten­und Kleintiere abhalten soll. Systeme zum Vorhängen eignen sich sehr gut bei unebenen Wänden. Im Fall einer Holzausfüh­ rung kann zudem viel Eigenleistung erbracht wer­ den. Allerdings müssen der Witterung ausgesetzte Hölzer alle paar Jahre mit einem Schutzanstrich


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versehen werden. Ausnahmen bilden Holzarten, die einen hohen Harz- bzw. Ölanteil haben, wie etwa Lärche, Zeder oder auch einige Eichensorten.

Klinker und Stein

Sie wollten schon immer ein Steinhaus? Zumin­ dest oberflächlich könnte das Realität werden, und zwar durch die nachträgliche Herstellung eines Verblendmauerwerkes, auch Verklinke­ rung genannt. Realisiert wird das durch eine vorgebaute Fassade. Dabei wird an der Außen­ seite des Gebäudes eine zweite Mauer, meist in Form von Sichtmauerwerk, hochgezogen. Der entstehende Zwischenraum wird mit entspre­ chendem Dämmmaterial befüllt.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Vorsatz­ schale stellt dieser Vorgang einen wesentli­ chen Eingriff in die Gebäudestatik dar, und kann dementsprechend auch nur von Profis durchgeführt werden. Wie jedes Mauerwerk muss auch die nachträgliche Verblendmauer eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Fundament aufweisen, was in der Praxis auf­ wendige und auch sehr teure Begründungs­ maßnahmen, z. B. mithilfe von Mauerwerk­ sankern aus nicht rostendem Stahl, erfordert. Neben der außergewöhnlichen Optik bietet das Verblendmauerwerk die Vorteile einer langen Lebensdauer sowie ein Minimum an Pflegebedarf. PROMOTION

Sanieren ist Lebensqualität gewinnen Mit einer Fassadensanierung ­sollte man nicht zu lange warten, da ­bereits entstandene Schäden even­ tuell nur unter hohem finanziellem Aufwand behoben werden können.

Baumit hat die NHL Produktlinie zur originalge­ treuen Renovierung und Erhaltung historischer Bauten entwickelt. Die zementfreien und minera­ lischen Produkte sind hier konkurrenzlos.

Dauerhafte Sanierung

Alte Gemäuer weisen häufig Schäden auf, die durch Feuchtigkeit oder Schadsalzbelastung verursacht werden. Mit Baumit Sanova Pro­ dukten können alte Gebäude erhalten und trockengelegt sowie neue Werte geschaffen werden. Baumit Sanova Produkte verfügen über eine 4-6 Mal höhere Lebensdauer als herkömmliche Putze.

Historische Sanierung

Historische, denkmalgeschützte Gebäude wei­ sen eine lange Kulturgeschichte auf. Daher ist es wichtig, sie möglichst originalgetreu zu erhalten.

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Dach sanieren Dachschäden sollten immer mög­ lichst schnell behoben werden. Nur ein einwandfreies Dach garantiert die Energieeffizienz des Gebäudes und die Schadfreiheit der darunter liegenden Bausubstanz. Hier die wichtigsten Tipps und Kosten!

S

chnee und Eis, aber auch die für den Herbst so typischen heftigen Regenfälle oder Stürme setzen unseren Dächern Jahr für Jahr ordentlich zu. Schäden können nach solch extremer Dachbelastung an vielen Angriffspunkten, wie der Konstruktion und gut saniert!

Statik, der Unterkonstruktion und Eindeckung sowie bei der Entwässerung auftreten. Doch wie sind Schäden festzustellen, wie können sie sicher beseitigt werden, was können Sie selber machen und wann braucht es den Profi? Schauen wir uns das Ganze einmal genauer an.

Zuallererst: Der Dachcheck

Gibt es Verformungen am Dachstuhl oder bei der Dacheindeckung? Ist es zu Verschiebun­ gen gekommen? Liegen auf dem Ziegeldach noch alle Ziegel richtig? Ein Tipp dazu: Lücken erkennt man bei einem nicht verkleideten Dachstuhl besser, da die Dachkonstruktion innen einsehbar ist und das Tageslicht die beschädigte Stelle verrät. Dann weiter: Gibt es Absplitterungen oder Verdrehungen bei der Holzkonstruktion? Sind sämtliche metal­ lischen An- und Abschlüsse z. B. an Kaminen in Ordnung? Wenn vorhanden, sollten auch die Schraubverbindungen getestet werden, ob diese fest sitzen. Wasserflecken oder -pfützen auf


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© Ingo Bartussek/Adobe Stock

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dem Dachboden können ebenfalls auf eine Beschädigung der Konstruktion hindeuten. Auch prüfen: Funktioniert die Entwässerung? Ebenfalls zum Dachcheck gehört die Sich­ tung der Regenrinnen und Fallrohre. So kann deren Halterung zum Beispiel durch herunterstürzende Schneemassen aus der Verankerung gerissen worden sein. Selbst eine beschädigte Rinne birgt eine Gefahr. Beobachten Sie den Lauf des Regenwassers dahingehend, ob es den richtigen Weg nimmt oder wegen einer Beschädigung des Entwäs­ serungssystems das Wasser an der Hausfas­ sade herunterläuft.

Möglichkeiten der Dachsanierung

Das Dach wird im Zuge einer Generalsa­ nierung gleich „mitgenommen“, oder es hat Schäden, die unbedingt sofort saniert werden müssen oder aber bestimmte Bau­ teile vom Dach müssen instand gesetzt oder modernisiert werden. Je nach Zustand der einzelnen Dachteile wird grundsätzlich wie folgt saniert:

1. Dacheindeckung sanieren

Locker gewordene Dachsteine bzw. ­ziegel müssen fixiert und eventuell Sturmklam­ mern angebracht werden. In schneereichen Gebieten empfehlen sich Schneefanggitter, welche den abrutschenden Schnee aufhal­ ten. Dachrinnen sollten generell mit Laub­ fanggittern ausgestattet werden.

2. Dachhaut sanieren

Die Dachhaut ist die äußerste Schicht des Daches, also die Dacheindeckung. Da­ runter finden sich die Dachlatten sowie der Dachstuhl. Ergibt der Dachcheck, dass die in die Jahre gekommene Dachhaut instabil geworden ist oder die kaputten, verwitter­ ten Dachsteine mehr sind, als die intakten,

Häufig findet m an Altbauten feuc in hte oder morsche H olzteile. Diese entstehen durch fehlerhafte Ans chlü und/oder eine un sse dichte Dachdeckung.

ktenbefall Pilz- und Inse Nagean erkennen Sie ern ch ö spuren, Bohrl n. Sie nge und Verfärbu olz und as H schwächen d Tragfähigverringern die en häd keit. Diese Sc weiter er m schreiten im nen auch fort und kön Hauses es andere Teile d ”. anstecken ”

Statische Mänge l treten auf, wenn die G esamtkonstruktion fa lsch dimensioniert ist, aufgrund von Abnützung oder wenn Veränderungen un mäß durchgefüh sachgert wurden. In allen drei Fälle n is Tausch der betr t ein offenen Balken unumgäng lich! gut saniert!


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Tipp: Leckagen, Fehler in der Dämmung, aber auch der Dachhülle lassen sich bei Schneelage einfach erkunden. An undichten Stellen, beispielsweise bei beschädigten Dachziegeln, in der Nähe des Rauchabzuges oder beim Anschluss von Dachfenstern oder Gauben, tritt Wärme aus dem Gebäude aus und taut den Schnee auf. So kann man die betroffenen Stellen leicht erkennen.

Achten Sie darauf, dass bei der Aufbringung der neuen Dämmschichten die laut Bauordnung vorgegebene Attikahöhe eingehalten wird.

erneuert bzw. verbessert werden. Ist das Dach erst einmal abgedeckt, kann eine Aufspar­ rendämmung durchgeführt werden. Diese Form der Außendämmung ist bauphysikalisch besonders empfehlenswert und erlaubt, bereits ausgebaute Dachräume im Nach­ hinein wirksam zu dämmen. Ein Paket aus Dampfbremse, Dichtband, Wärmedämmstoff und nach außen abschließender Abdichtfolie wird als komplettes Sanierungssystem ange­ boten, das sich auch für Dachdurchdringun­ gen anwenden lässt.

4. Wind- und Luftdichtheit prüfen

An der Außenseite der Dachkonstruktion befindet sich die Winddichtung. Sie besteht aus einer diffusionsoffenen Unterspannbahn auf Schalungsbrettern oder geeigneten Holzfaser­ platten und schützt die Dachinnenseite vor Zug und Feuchtigkeit. Ein minimaler Luftwechsel findet aber statt, sodass sich unter der Wind­ dichtung kein Kondenswasser bilden kann. Die Luftdichtung (Dampfsperre) wird hingegen an der Innenseite der Konstruktion angebracht und verhindert das Eindringen der Raumluft in die Dachkonstruktion bzw. die Dämmstoffe. Die Bahnen der Dampfsperre werden mit vorkom­ primierten Fugendichtbändern verklebt. Dach­ flächenfenster werden beim Einbau durch so genannte Dampfsperrschürzen geschützt.

Spezialfall: Flachdach und Reetdach kommen Sie um eine Neudeckung nicht herum. Im Zuge einer Sanierung der Dachhaut sollte auch gleich die Dachlattung ersetzt werden.

3. Dachdämmung sanieren

Bei einer Sanierung der Dachhaut und ­lattung können auch eventuelle konstruktive Fehler behoben und die Wärmedämmung gut saniert!

Das Reetdach leidet besonders unter dau­ erhafter Feuchtigkeit. Hier ist immer darauf zu achten, dass es gut trocknen kann. Umso gefährlicher kann es werden, wenn sich Algen und Moose auf dem Reetdach ansiedeln. Ent­ fernen Sie auch regelmäßig am Dach liegende Blätter, da sie die Schimmelgefahr erhöhen. Halten Sie bei Ihrem Reetdach auch nach Pilzen Ausschau: Sie mögen besonders feuch­ ten Boden und ernähren sich von der Zellulo­


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se des Reets. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Reetdach nicht trocknet, sollten hohe Bäume in der unmittelbaren Umgebung beschnitten werden, sodass ausreichend Sonneneinstrah­ lung das Dach trocknen kann. Beim Flachdach sollten Sie Ihr Augenmerk speziell auf die Dachhaut legen: Sind Haar­ risse oder andere Beschädigungen sicht­ bar? Ist bei Kamin und Lüfterrohren alles in Ordnung? Zudem können sich Stellen bilden, in denen sich Regenwasser ansammelt und nirgendwo abrinnen kann.

Flachdach sanieren, abdichten & dämmen

Schäden in der Dachhaut führen zu eindrin­ gendem Wasser, das je nach Schweregrad der Schädigung die gesamte Dachkonstruktion in Mitleidenschaft ziehen kann. Heutzutage wird der alte Aufbau von Flachdächern, solange es möglich ist, auf dem Gebäude belassen. Die so genannte Kahlschlagsanierung, also die vollständige Demontage eines schadhaften Daches und dessen kompletter Neuaufbau, wird kaum noch angewandt. Stattdessen werden die mangelhafte ­Abdichtung und andere bauphysikalische­ ­Defizite des Altdachs heute mit ergänzenden, zusätzlichen Schichten behoben. Ein Totalabriss ist nur in wenigen Fällen notwendig, eigentlich nur, wenn der Bauzustand derart mangelhaft ist, dass die Statik des Gebäudes neue Dich­ tungsebenen nicht mehr tragen kann. Abhän­ gig vom Zustandsbild sind gegebenenfalls Trenn- beziehungsweise Ausgleichsschichten einzuplanen, die gleichzeitig die Funktion der Wärmedämmung übernehmen können. Für alle Sanierungsvarianten, bei denen das alte Abdichtungspaket auf dem Flachdach ver­ bleiben kann, ist zu beachten, dass sich durch zusätzliche Abdichtungslagen das zu tragende Gewicht für die Dachkonstruktion erhöht.

Zur Abdichtung des Daches ist eine zweilagige Verlegung von Polymerbitumen- und Bitumen­ bahnen empfehlenswert. Bei allen Sanierungs­ varianten sollte unbedingt ein ausreichendes Gefälle zur Ableitung des Niederschlagswassers eingeplant werden.

Wer repariert mein Dach?

Bei kleineren Beschädigungen sollten zuerst die entsprechenden Fachhandwerker oder Planer des Objektes kontaktiert werden ( Dachdecker oder Baumeister). Was aber machen, wenn die Hinweise bei der Überprüfung des Daches einen größeren Schaden vermuten lassen? Wenn äußere Anzeichen auf eine Beschädigung der Dachkonstruktion hindeuten, sollte auf jeden Fall ein Statiker oder ein Sachverständiger hinzuge­ zogen werden. Die Fachleute können in kurzer Zeit entscheiden, wie kritisch die Beschädigung ist und welche Schritte einzuleiten sind.

Wie teuer ist eine Dachsanierung?

Eine Generalsanierung des Daches wird mit ungefähr 30.000 Euro für 100 Qua­ dratmeter beziffert. Hier ein paar Zahlen im Detail, die natürlich je nach Material und Grad bzw. Möglichkeit an Eigenleis­ tungen variieren können. • Dacheindeckung neu: 50 bis 100 Euro/Quadratmeter • Aufsparrendämmung neu: 150 bis 200 Euro/Quadratmeter • Zwischensparrendämmung neu: 50 bis 80 Euro/Quadratmeter • Untersparrendämmung neu: 30 bis 70 Euro/Quadratmeter • Dachstuhl neu: 50 bis 80 Euro/Quadratmeter • Dachabriss & -entsorgung: 10 bis 30 Euro/Quadratmeter gut saniert!


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Kaminsanierung Die modernen Heizsysteme haben auch die Kamine verändert. Um optimale Werte zu erreichen, müs­ sen heute alle Systeme – Heizung, Brennstoff und auch der Kamin – aufeinander abgestimmt sein. Eine Kaminsanierung bleibt so oftmals nicht aus.

G

anz grundsätzlich ist eine Sanierung des Kamins oder der Kamine notwen­ dig, um unnötige Schadstoffemissio­ nen, Geruchsbelästigung und Versottung zu verhindern beziehungsweise zu stoppen. Früher wurden unsere Kamine aus einfachen Mauersteinen errichtet und anschließend innen und außen verputzt. Ist ein Kamin in die Jahre gekommen, ist er oft nicht mehr gut saniert!

rauchgasdicht. So lange zur gleichen Zeit aber keine Anforderungen an Feuchteunemp­ findlichkeit (z. B. bei einer Kohleheizung) bestehen, ist eine Auskleidung mit feuer­ festem Material ausreichend. Der Fachmann spricht hier vom sogenannten Kaminschliff. Dazu wird der Kamin mit hitzebeständigem und säureresistentem Spezialmörtel verputzt. Ist der Kaminquerschnitt ausreichend groß, kann auch eine Auskleidung mit Leichtbeton erfolgen. Dies verbessert übrigens auch die Wärmedämmung.

Neue Heizung, neuer Kamin

Die heutigen Kaminsysteme bestehen aus Rohren, speziellen Steinen und Materialien, die für die unterschiedlichen Anwendungen entwickelt wurden. Sie stehen in Abhängigkeit zu den jeweiligen Heizsystemen, genauer zu deren Abgastemperaturen und zur Kondensat­


© saasemen/Shutterstock

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bildung. Gerade die zeitgemäßen Ölkessel, Gas­ und Öl­Brennwertgeräte, aber auch die immer beliebter werdenden Pelletsanlagen fahren mit sehr geringen Abgastemperaturen, sodass ein Rauchfang immer an eine neue Hei­ zung angepasst werden muss. Der Querschnitt des Rauchfangs errechnet sich aus den Werten von Brennstoff, Kesselleistung und der Höhe. Im Zuge der üblichen Sanierungsmaßnah­ men muss häufig auch der Schornstein­ oder Kaminkopf erneuert oder repariert werden. Hierbei handelt es sich um den landläufig als Kamin bezeichneten Teil des Rauchfangs, der sichtbar über die Dachhaut hinausragt und die Optik des Daches maßgeblich mitprägt. Ist die Standsicherheit des Schornsteinkopfes noch nicht eingeschränkt, reicht eine Verkleidung mit Faserzementplatten im Normalfall schon aus. Alternativ kann auch ein neuer Abschluss aus Faserzement­ oder Betonfertigteilen aufgesetzt werden. Die passenden Tunnel, Verschluss­ steine, Hauben und Wellen aus Edelstahl oder Kupfer halten Niederschläge fern.

Welcher Kamin für welche Heizung?

Für ausnahmslos alle Heizsysteme eignen sich Kamineinsätze aus Keramik oder druckfeste Glasrohreinsätze, welche resistent gegen ent­ stehende Feuchtigkeit und Säuren sind. Speziell für die niedrigen Abgastempe­ raturen von Gasbrennern bietet der Markt Edelstahlrohre an. Sie können für Über­ und Unterdruckanlagen eingesetzt werden, sind in kleinen Durchmessern von acht und zehn Zentimetern erhältlich, und können einfach in die alten Kamine oder in geeignete Schächte eingebaut werden. Für Gas­ und Öl­Niedertemperaturheizun­ gen (bis 160 °C Abgastemperatur) werden auch Kunststoff­Abgasrohre (PVDF) angebo­ ten. Sie sind sehr flexibel und passen sich den Gegebenheiten optimal an. Das Material

gilt aufgrund der nicht vorhandenen Weich­ macher als besonders ermüdungsfrei und langlebig.

Kaminerneuerung in Rekordzeit

Ein neuer Kamin in wenigen Stunden? Dank moderner Kaminsanierungssysteme ist das möglich. Sie bestehen aus Rohren, häufig Nirosta­Edelstahl, die Rohr in Rohr entweder mit Steckmuffen oder als Schraubsystem eingebaut werden. Alternativ kann der soge­ nannte „Edelstahlkamin flexibel“ für verzo­ gene Schächte zum Einsatz kommen. Dieses System eignet sich für Öl­, Gas­ (nicht Brenn­ wert!) und Festbrennstoffheizungen.

Tipp: rnstein Ihr Kamin oder Scho Oft ist hat einen Schaden? e sogeder Grund dafür ein die oft nannte Versottung, ung als Verschleißerschein auftritt.

Sobald die Kamin steine von mantelWasser, Schwefel und Teer durchdrun gen sind sie ein werden, Fall für die Sanierung .

gut saniert!


© Kzenon /Adobe Stock

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Gebäude dämmen Warum im Zuge einer Sanierung auch gedämmt werden sollte, wel­ che Materialien Ihnen zur Verfügung stehen und was zu beachten ist.

F

ür ein Gebäude mit niedriger Heizlast muss der U-Wert der Bauteile so klein wie möglich sein. Damit die Werte erreicht werden, müssen entweder sehr wärmedäm­ mende Materialien oder entsprechend dicke Wandstärken zum Einsatz kommen. Eine dickere Dämmschicht bzw. der Einsatz eines hochwertigen Dämmstoffes kann bis zu einer Halbierung des U-Wertes führen. Der Richtwert zur Dämmdicke liegt beim Einsatz konventio­ neller Dämmstoffe (Mineralwolle, Polystyrol, Zellulose) derzeit bei ca. 30 cm (Passivhaus).

Problem: Lecks in der Hülle

Als Wärmebrücken bezeichnet man Bereiche in Bauteilen, durch die die Wärme schneller nach außen gelangt, als durch die angrenzenden Zonen. Man unterscheidet konstruktive und geometrische Wärmebrücken. Erstere entstehen durch Einbauten bzw. Materialien mit höherer Wärmeleitfähigkeit oder fehlender Wärmedäm­ mung , z. B. Träger oder Stahlbetonbauteile, die eine gedämmte Außenwand durchstoßen. Zwei­ tere ergeben sich durch Vorsprünge oder Ecken in einem an sich homogenen Bauteil. Ein typischer Fall unsachgemäßer Ausfüh­ rung ist der Einbau von Fenstern ausschließlich mittels Bauschaum, was weder den statischen gut saniert!

Anforderungen noch dem Wärmeschutz genügt und daher zu Wärmebrücken und Abdichtungs­ problemen führt. Die Wirkung von Wärmebrücken wird noch immer unterschätzt und bei einigen Rohbauten könnte man schon die künftigen Schimmelstellen voraussagen. Aus bauphysika­ lischen Gründen ist der Außendämmung immer der Vorzug zu geben. Die Dicke des ­Materials spielt in Wirklichkeit eine kleinere Rolle als die Dämmstoffart. So gibt es Dämmstoffe, die bei zwei Zentimetern Dicke bereits Werte einer 20-cm-Glaswolldämmung erreichen.


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Die hinterlüftete Fassade ist zweischalig aufge­ baut. Die zwischen tragender Mauer und Vor­ hangfassade liegende Dämmstoffschicht wird so an einer Unterkonstruktion befestigt, dass ein etwa 2 cm breiter Spalt bestehen bleibt, durch den die Luft zirkulieren und ­angestaute Feuchtigkeit abtransportieren kann.

Welcher Dämmstoff soll es sein?

Die drei Hauptgruppen der Dämmstoffe sind: erdölbasiert, mineralisch, nachwach­ send.

Baumwolle ist ein ökologischer, nachwach­ sender Wärmedämmstoff; Lieferform: Mat­ ten, Filze, auch in Säcken; wird in trockenen Bereichen, wie z. B. Trockenbau, Innenausbau, Dachgeschoßausbau, eingesetzt. • Pro: nachwachsend; • Kontra: lange Transportwege, problematische Anbaumethoden mit Pestiziden (außer Bio). Blähglimmer ist nicht brennbar; er wird als ­loses Schüttmaterial geliefert; Einsatz: als Schüttung, Zuschlagstoff bei Putzen und Leichtbeton. gut saniert!


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• Pro: wiederverwertbar, deponiefähig, gesund­ heitlich wie baubiologisch unbedenklich; • Kontra: lange Transportwege, begrenzte Ver­ fügbarkeit. Bläh-Perlite sind unbrennbar, ungeziefersicher, leicht, körnig und durch Silikonzusätze wasser­ abweisend. Einsatz als Schüttung oder in Platten­ form für WDVS, Fassaden- und Kerndämmungen. Flachs ist ein ökologischer, nachwachsender Wärmedämmstoff; Lieferform: in Säcken, Rollen und Platten; Einsatz: in trockenen Bereichen, wie z. B. Trockenbau, Innenausbau, Dachgeschoßaus­ bau, Holzbau. Flachs hat gute Wärmedämmeigen­ schaften, ist fäuleresistent, feuchteregulierend. • Pro: heimisch, nachwachsend, pestizidfrei, wiederverwendbar • Kontra: durch Borsalz und evtl. Polyesterfa­ sern nur bedingt kompostier- und recycelbar Glaswolle wird aus wiederverwertetem Altglas und natürlichem Quarzsand, Dolomit, Kalkstein etc. produziert und in Rollen, Filz mit aufkaschier­ ter Dampfsperre und Platten geliefert; Einsatz: in trockenen Bereichen, wie Trockenbau, Innen­ ausbau, Dachgeschoßausbau, Fassadenbereich (wenn hinterlüftet und witterungsgeschützt). • Pro: genügend Rohstoffe vorhanden, kurze Transportwege • Kontra: energieintensive Herstellung, nicht kom­ postierbar, Faserstaub bei der Verarbeitung Hanf ist ein ökologischer, nachwachsender Wärmedämmstoff; Lieferform: in Säcken, Rollen und Platten; Einsatz: in trockenen Bereichen, wie z. B. Trockenbau, Innenausbau, Dachgeschoßausbau, Holzbau. • Pro: nachwachsend, ohne Pestizide anbau­ bar, kurze Transporte • Kontra: aufgrund der Borsalze und Polyester­ fasern schwer kompostier- und recycelbar gut saniert!

Holzfasern sind normal brennbar, aus Nadel­ holzabfällen und Schwachhölzern hergestellt, bei hohen Temperaturen und unter Druck zu Platten gepresst und in Leichtbaukonstruktio­ nen verwendet. • Pro: nachwachsend, aus Abfällen herge­ stellt, kurze Transportwege • Kontra: hoher Energieaufwand bei der Her­ stellung, imprägnierte Platten nicht kompos­ tier- oder recycelbar Holzwolle wird mit Zement oder Magnesit gebunden, zu Leichtbauplatten verarbeitet und meist als Putzträger und Sommerwärmeschutz verwendet. Vor- und Nachteile siehe Holzfa­ sern. Kokos: ein ökologisch unbedenklicher Wärme­ dämmstoff aus der Kokosnusshülle; Lieferfor­ men sind Vlies (nicht belastbar) und Platten/ Matten (belastbar); Einsatz im Holzbau, zur Hohlraumfüllung und unterm Estrich. • Pro: nachwachsend, ausreichend vorhan­ den, teilweise kompostierbar • Kontra: Monokultur, lange Transportwege Kork: harzgebundener Dämmstoff aus der Rinde der Korkeiche, auch mit Bitumen oder Formaldehyd imprägniert; Lieferform: Platten; Einsatz: als Wand- und Dachdämmung. Kork ist hoch belastbar, schalldämmend und atmungs­ akiv, verrottungs- und fäulnisresistent. • Pro: nachwachsend, ohne Binde- und brand­ hemmende Mittel, deponiefähig • Kontra: relativ teuer, lange Transportwege Mineralschaumplatten: nicht brennbares, feuchtigkeitspufferndes Gemisch aus Quarzmehl, Kalkhydrat und Zement mit recht geringer Wär­ meleitfähigkeit, diffusionsoffen und hydrophil, ­resistent gegen Bakterien-, Pilz und Ungezieferbe­ fall. Einsatz: problematische Innendämmungen.


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• Pro: geringer Energieaufwand bei Herstel­ lung, als Bauschutt deponierbar • Kontra: nicht recycelbar Polystyrol (EPS = expandiertes Polystyrol) wird aus Erdöl mit Pentan aufgeschäumt, mit Flammschutzmitteln versehen und zu Platten verarbeitet. Es ist unverrottbar, schwer brenn­ bar, feuchte-, aber nicht UV-beständig. Einsatz: die gängigsten Dämmungen, teilweise Perime­ ter- & Flachdächer. • Pro: Pentan ist biologisch neutral und teil­ weise recycelbar • Kontra: Im Brandfall können Gifte freigesetzt werden, die Ausgangsstoffe sind begrenzt PUR-Hartschaum: Lieferform: Montage­ schaum; Einsatz: Dichtmasse bei Fenstern, Türen, Hohlräumen. Lieferung in Platten: Einsatz für Dachkonstruktionen und andere gängige Dämmungen. PUR ist alterungsbe­ ständig, schwer brennbar, schimmel- und fäulnisresistent. • Pro: zum Teil nachwachsende Rohstoffen • Kontra: hoher Energieaufwand bei Herstel­ lung, nicht kompostierbar; bei Verbrennung entstehen Toxine und u. U. FCKW Resolhartschaum besteht aus Bakelit und wird verbaut, wo auf engem Raum gute Dämmung gebraucht wird. Pro: sehr hoher Dämmwert. Schafwolle: ökologischer, nachwachsender Wärmedämmstoff; Lieferform: Matten, Filz; Ein­ satz: in trockenen Bereichen wie Trockenbau, Innenausbau, Dachgeschoßausbau, Holzbau. • Pro: von Natur aus brandhemmend, fäulnis­ resistent, sehr gut dämmend, langlebig, z. T. deponiefähig und wiederverwendbar • Kontra: teuer, teilweise lange Transportwege, Zusatz von Mottenschutzmitteln, Massentier­ haltung

Schaumglas: Glaspulver (extrudierte, zerklei­ nerte und gemahlene Glasschmelze) wird durch Zugabe von Kohlenstoff bei 1000 °C aufge­ schäumt. Schaumglas ist unbrennbar sowie hitze- und frostbeständig, nicht hygroskopisch; in Form von Platten geliefert; Einsatz in feuch­ ten, nassen Bereichen (Dächer, Decken, Keller). • Pro: Rohstoffe nahezug unbegrenzt verfüg­ bar, hat kurze Transportwege, als Bauschutt deponierbar, teilweise recyclebar • Kontra: Herstellung sehr energieaufwendig Steinwolle zählt zur Mineralwolle, ist diffusi­ onsoffen, unbrenn- und unverottbar. Kann keine Feuchtigkeit aufnehmen. Rollen oder Platten; in trockenen Bereichen wie Trockenbau, Innenaus­ bau, Dachgeschoßausbau, Fassadenbereich, usw. • Pro: hohes Vorkommen des Rohstoffs, deponiefähig • Kontra: begrenzt recycel- und nicht kompos­ tierbar, energieintensive Herstellung, Entste­ hung von Faserstäuben Stroh wird meist zu Platten gepresst und beid­ seitig mit Spezialpapier beklebt. • Pro: kompostier- und wiederverwendbar, häufig gemeinsam mit Lehm verarbeitet • Kontra: leicht brennbar, keine bedeutenden Wärmedämmeigenschaften XPS ist druckstabil, eingesetzt für Kelleraußen­ wände, Flachdächer, unter der Bodenplatte. Mate­ rial ist geschlossenzellig, daher feuchteresistent. Zellulose wird aus recyceltem Zeitungspapier hergestellt. Lieferung als Platten und lose Ware; Einsatz: Einblasen in Hohlräume, Schüt­ tung für Trocken- und Holzböden, Holzbau, Steildachdämmungen, usw. • Pro: wiederverwendbar, deponiefähig • Kontra: nicht kompostierbar, bei der Verarbei­ tung können Feinstäube freigesetzt werden gut saniert!


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Rechnen Sie be im Dämmstoffbedar je nach Gebäude f fo einen Verschnitt rm vo mindestens 10% n ein.

Außendämmung anbringen Die am häufigsten angewandte, professionelle Außendämmung ist das einschalige Wärmedämmver­ bundsystem (WDVS). Das können Sie auch recht einfach selbst anbringen – mit unserer Schritt­für­ Schritt­Anleitung.

N

eben zweischaligen Wänden und hinterlüfteten Fassadenverkleidungen ist das Wärmedämmverbundsystem auf Putzbasis heute die wohl am weitesten verbreitete und am häufigsten anzutref­ fende Außenputzvariante. Sie verbindet die Vorteile des Putzes mit den Vorteilen gut saniert!

der Dämmung. Bei diesem System liegt die Wärmedämmung außen, wodurch die Spei­ cherfähigkeit der Massivbauteile unterstützt wird, die Kondensatbildung im Inneren ver­ hindert wird und Wärmebrücken größtenteils ausgeschlossen werden. Noch ein wichtiger Hinweis, bevor Sie starten: Für Wärmedämmverbundsysteme dürfen ausschließlich zugelassene Systeme verbaut werden und die Verarbeiter dürfen auch nur jene Materialien einsetzen, die zum jeweiligen Systemprodukt gehören. Einzelne Komponenten wie Dämmmaterial, Armierung oder Außenbeschichtung dürfen nicht durch systemfremde Materialien ersetzt oder aus­ getauscht werden. Das WDVS ist immer als Komplettsystem anzuwenden!


Im ersten Schritt darauf achten, dass das Sockelprofil mindestens 30 cm über dem Grund liegt.

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Und so funktioniert’s:

Bereiten Sie zuerst den Untergrund vor, indem Sie ihn von Staub, Verschmutzungen, Ausblü­ hungen, schadhaftem Verputz etc. befreien. Die Oberfläche muss eben, trocken, fett­ und staub­ frei und natürlich tragfähig sein. Unebenheiten bessern Sie mit einem entsprechenden Putz­ und Mauermörtel aus, und stark saugende, offenporige Untergründe sollten vor Anbringung der Dämmung noch grundiert werden. Dann kann’s losgehen.

1. Schritt:

Bringen Sie das Sockelprofil an. Legen Sie dafür fest, ab welcher Höhe gedämmt wer­ den soll und zeichnen Sie diese Höhe ein. Das Sockelprofil muss mindestens 30 cm über dem Grund liegen. Bohren Sie die für das Profil nötigen Dübellöcher und bringen Sie die Schlagdübel an. Achtung: Profis wissen, dass zwischen den Profilstößen immer ein Spalt von 2 bis 3 mm bleiben soll. An die Ecken kom­ men Gehrungsschnitte von 45 Grad.

Der Klebem am Rand und örtel wird der Platten an in der Mitte ge die Dämmplatte bracht und dann mit einer n werden wegung von un Klappbete Mauer aufgebn auf die racht.

2. Schritt:

Jetzt werden die Dämmplatten nach der sogenannten Wulst­Punkt­Methode verklebt. Ziehen Sie entlang der Kanten Wulste aus dem Klebemörtel bzw. Klebespachtel und verteilen Sie Klebstoffpunkte auf der ganzen Plattenfläche. So können noch vorhandene Unebenheiten der Oberfläche noch einmal ausgeglichen werden.

Für Fenster- und Türöffnungen müssen die Dämmplatten passend gschnitten werden.

3. Schritt:

Bringen Sie nun von unten beginnend die Dämmplatten mit einer Klappbewegung auf die Mauer auf und klopfen Sie sie mit reibenden Bewegungen ordentlich fest. Die senkrechten Fugen müssen jeweils um eine halbe Plattenlänge gegeneinander versetzt sein, sodass keine Kreuzfugen entstehen.

Mit passendem Dichtband werden die Rahmen & Fensterbänke, sowie die Bereiche unter der Fensterbank abgeklebt.

gut saniert!


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nächsten Fixieren Sie im Dämmstoffe di itt Arbeitsschr mitgelieferten platten mit den übeln. Kunststoffd

Zur Vermeidung von Wärmebrücken werden die Dämmplatten dicht gestoßen und an den Gebäudeecken über Eck verzahnt, das heißt, jede zweite Reihe wird um die Dämmstoff­ dicke versetzt angebracht.

4. Schritt:

Wenn Sie mit dem Dämmvorgang an Maueröff­ nungen, sprich Fenster und Türen, kommen, so müssen mit einem passenden Dichtband die Rahmen und Fensterbänke, die Bereiche unter der Fensterbank sowie jene zwischen Dämmung und Fensterbank abgeklebt werden. Dann werden die Dämmplatten passend zugeschnitten – mit Cuttermesser einritzen und über Kante brechen – und nach dem ge­ wohnten Prinzip aufgebracht. Wie viel Zeit zum Trocknen nötig ist, entnehmen Sie einfach den Herstellerangaben.

Danach die Armierungssch ic auftragen, troc ht knen lassen und mit eine Universalgrundie r rung überstreichen.

1.

5. Schritt:

Die Platten überschleifen, reinigen und mit einer Zahnspachtel verspachteln.

2.

Als Nächstes werden die Dämmstoffplatten mit speziellen Kunststoffdübeln, die zum jeweiligen Dämmsystem gehören und nor­ malerweise im Lieferumfang enthalten sind, verdübelt. Achtung! Wird die Abbindezeit des Klebers nicht eingehalten, können sich die Platten durch die Erschütterungen beim Bohren und den Druck der Dübel ver­ schieben. Auch die Anordnung ist wichtig: Setzen Sie die Dübel jeweils an den Plat­ tenecken und in die Plattenmitte. Dabei ist selbstverständlich auf festen Halt zu achten und gegebenenfalls etwa neben Hohlräumen im Baustoff ein weiterer Dübel zu setzen.

6. Schritt:

!

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

gut saniert!

Im nächsten Arbeitsschritt werden die Plat­ ten an den Stößen überschliffen, gereinigt und verspachtelt. Mit einer rostfreien Zahn­ spachtel wird Klebespachtelmasse in einer Dicke von mindestens 4 cm aufgezogen und in die noch frische Schicht Textilglasgitter


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in möglichst faltenfreien überlappenden Bahnen eingebettet. Am Schluss wird alles noch „nass in nass“ mit Klebespachtelmasse überzogen.

7. Schritt:

Wenn die Armierungsschicht ausgehärtet und getrocknet ist (Standzeit mind. eine Woche), kann sie mit einer Bürste oder Lammfellwalze mit Universalgrundierung überstrichen werden. Nach einer weiteren Trocknungszeit (mind. 24 Stunden) kann als Endbeschichtung ein Silikonharz­, Silikat­ oder Granoporputz in der gewünschten Farbe aufgebracht werden.

Achtung:

Besonders heikel sind die Ecken, z. B. bei Tür­ und Fensteröffnungen, sowie die Gebäu­ dekanten. Hier müssen Sie auf besonders gute Haftung der Dämmplatten achten! Um eine spätere Rissbildung zu verhindern, muss zur Verstärkung ein großflächiger diagonaler Gewebestreifen angebracht werden. Zwischen Dämmplatten und festen Bauteilen wie Fens­ ter­ und Türrahmen muss außerdem immer ein elastisches Fugendichtband eingebaut werden.

Spezielle Lösungen für spezielle Stellen

Um die dauerhafte Funktion und vor allem die Belastbarkeit von Dämmsystemen – über

DVS Die Platten eines W rband und müssen immer im Ve gt werden. dicht an dicht verle n Ansonsten entstehe tig nö un Wärmelecks, die Schimmel Heizenergie kosten, f der verursachen und au Fassade für hässliche Flecken sorgen.

viele Jahre hinweg – zu garantieren, sind an bestimmten Stellen der Gebäudehülle spezielle, stabilisierende Profile nötig: Für die äußeren Gebäudeecken etwa verwenden Sie Gewebeeckwinkel als Kantenschutz und zur Verstärkung. Für einen sauberen Übergang zum Sockel verwendet man das Sockelprofil. Dieses ist mit einer Tropfnase versehen, welche verhindert, dass Wasser von der Wand direkt am Sockel herunterläuft. Darüber hinaus brauchen Sie Anputzleisten, die einen dauerhaften und sauberen Abschluss an den Fenster­ und Türlaibungen garantieren. Auch für die hier beschriebenen Sonderelemente gilt: Machen Sie sich mit den Herstellerhin­ weisen vertraut, um auch einen fehlerfreien Einbau zu garantieren.

Was Sie brauchen: Dämmstoffplatten bzw. WDVS-System Putz Isolier- & Gewebeband Klebespachtel bzw. Klebemörtel

Eckwinkel mit Gewebe Dübel für Plattensicherung Sockelprofil Grundierung Gewebe Dichtband Reibebrett

Kelle Feinsäge Wasserwaage Glättekelle Hammer Bohrmaschine & Bohrer gut saniert!


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Zwischensparren dämmen Nur über alternative Energiesys­ teme zu lesen, diskutieren oder nachzudenken ist mit Sicherheit zu wenig. Jeder von uns kann durch kluges und verantwortungsvolles Handeln einen wertvollen Bei­ trag für eine lebenswerte Zukunft leisten.

I

m Zuge von Dacharbeiten können auch konstruktive Fehler behoben und die Wärmedämmung erneuert oder zumindest verbessert werden. Ist das Dach erst einmal abgedeckt, empfiehlt es sich, gleich eine Aufsparrendämmung anzubringen. Diese Form der Außendämmung ist bauphysika­

gut saniert!

emsfolie Dampfbr beschäer un muss imm es sonst zu da digt sein, Holzschäden l& Schimme n kann! komme

lisch auf höchstem Niveau und erlaubt, bereits ausgebaute Dachräume im Nach­ hinein wirksam zu dämmen. Ein Paket aus Dampfbremse, Dichtband, Wärmedämmstoff und nach außen abschließender Abdichtfolie wird als ein Sanierungssystem angeboten, das sich auch für Dachdurchdringungen anwenden lässt. Soll im Zuge der Generalsanierung auch gleich der Dachboden ausgebaut werden, wird hingegen meist der Innendämmung Vorzug gegeben. Wie Sie dies am besten angehen und was dabei zu beachten ist, zeigen wir Ihnen nun.

1. Schritt:

Sparren aufdoppeln. In den meisten Fällen ist eine Erhöhung der Sparren nötig, um eine


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!

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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

effiziente Dämmhöhe von 20 bis 24 cm zu erreichen. Dafür schrauben Sie Kanthölzer in der fehlenden Dicke auf die Sparren. Die Holzschrauben dafür müssen etwa doppelt so lang sein wie die Kanthölzer dick (wird mit 8 cm aufgedoppelt, müssen die Schrauben 140 mm lang sein).

meisten oppeln: In den parren Sparren aufd S r de g Erhöhun Fällen ist eine höhe zu fiziente Dämm ichen. ef ne ei um g, re ti er nö

2. Schritt:

Als Nächstes wird – falls nicht bereits vorhanden – eine diffusionsoffene Unter­ spannfolie angebracht. Diese braucht es, damit keine Feuchte von draußen nach innen kommt, die Dämmung nicht feucht wird und die feuchte Luft von drinnen nach draußen abtransportiert wird. Dafür die Folie mit einem Zuschlag von 10 cm mit einem Cuttermesser zuschneiden und leicht durchhängend zwischen die Sparren und Ziegel spannen. Die Bahnen sollten sich immer um ca. 10 cm überlappen. Für eine geschlossene Deckunterlage die wird eine Stöße und Nähte abschließend mit Als Nächstes ne UnterKlebeband verkleben. diffusionsoffe ht.

3. Schritt:

gebrac spannfolie an

Als nächstes wird das Dämmmaterial so zugeschnitten, dass die Teile immer wenige Zentimeter breiter sind als der Abstand zwischen den Sparren.

4. Schritt:

Jetzt die Dämmung eng anliegend zwischen die Sparren klemmen. Ach­ tung bei Ecken und Anschlüssen: Hier dürfen keine Lücken oder Schlitze entstehen.

Beim Zuschne id Dämmmatte en der n tun Sie sich am leicht este mit einem Unt n legbrett und ereine schmalen Bre m tt als Schneidekante .

5. Schritt:

Dampfbremse anbringen. Dafür zuerst ein Dichtband auf die Sparren gut saniert!


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Jetzt die eng anlie Dämmung g schen die end zwiklemmen Sparren .

kleben und dann die Folienbahnen einzeln an die Sparren tackern. Auch hier gilt wieder: Die Bahnen müssen sich um etwa 10 cm überlappen und die Folie darf nicht zu straff gespannt werden.

Dampfbremse an die Sparren tackern und mit einem speziellen Klebeband verschließen.

6. Schritt:

2.

1. Für die Unterkonstruktion die Querlattung in entsprechenden Abständen anbringen.

Jetzt die Nahtstellen der Folienbahnen mit einem speziellen Klebeband ver­ schließen und Foliendurchdringungen für Rohre u.Ä. sorgfältig abdichten. Für die Wandanschlüsse verwenden Sie am besten Dichtkleber, auf dem die Folie festgedrückt wird.

7. Schritt:

Als letzten Arbeitsschritt montieren Sie die Unterkonstruktion. Dafür die Querlat­ tung in entsprechenden Abständen (wird mit Gipskarton, Gipsfaser oder Holz ver­ kleidet?) anbringen. Die Zwischenräume können für die Verlegung der Elektrik verwendet oder ebenfalls gedämmt wer­ den (z. B. mit Untersparrenfilz) – Prinzip wie zwischen den Sparren. Das Einzige was jetzt noch fehlt: die gewünschte Wandverkleidung.

Was Sie brauchen: Aufdoppelungshölzer: in benötigter Dicke Zwischensparren-Dämmstoff Evtl. Untersparrenklemmfilz Dampfbremsfolie Unterspannfolie Dichtkleber Querlatten & Holzschrauben gut saniert!

Cuttermesser bzw. Dämmstoffmesser Unterlege- & Schneidekantebrett Tacker Cutter & Zollstock Handsäge/Stichsäge Spezialklebeband für Folienüberlappungen Akkuschrauber


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Austria Gütezeichen Möbel Österreichische Qualität auf einen Blick

G

erade in den letzten Monaten hat sich das Zuhause zum Lebensmittelpunkt entwi­ ckelt und die Einrichtung musste mehr Funktionen erfüllen als bisher. Möbel müssen fle­ xibel sein, einen hohen Qualitätsstandard erfüllen und österreichische Qualität wiederspiegeln. Die österreichischen Möbelhersteller, die für Produkte hoher Qualität, traditionelles Hand­ werk, modernste Präzisionstechnik und ökologi­ sche Verantwortung stehen, wollen ihre öster­ reichischen Qualitätsprodukte auszeichnen und damit ein klares und sichtbares Zeichen setzen. Das Austria Gütezeichen macht österreichi­ sche Qualität seit nunmehr 75 Jahren sichtbar und steht für: • heimische Produkte mit höchster Qualität PROMOTION

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• Qualität, die über den gesetzlichen Anforderungen liegt • laufende Überprüfungen durch unab­ hängige, staatlich autorisierte Prüfstellen • Ehrlichkeit, Transparenz und Sicherheit – erkennbar auf einen Blick. Auf Initiative der Österreichischen Möbelin­ dustrie (Berufsgruppe des Fachverbandes der Holzindustrie der WKO) wurde 2021 die Güte­ richtlinie Möbel überarbeitet und das Austria Gütezeichen Möbel geschaffen, welches ab sofort neben dem „traditionellen“ Austria Gütezeichen heimische Möbel mit überdurch­ schnittlicher Qualität kennzeichnen wird. Deshalb lohnt es sich beim Möbelkauf zukünftig auf das Austria Gütezeichen Möbel der ÖQA „Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität“ zu achten.


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Oberste Decke dämmen Besonders wichtig ist die Däm­ mung der obersten Geschoßdecke, was bei vielen Altbauten, aber auch neueren Häusern nicht der Fall ist. In nur wenigen Stunden Arbeit schaffen Sie damit höhere Dämmwerte, niedrigere Heizkosten und mehr Behaglichkeit.

Ü

ber die oberste Geschoßdecke zum nicht ausgebauten Dachraum geht in der kalten Jahreszeit viel Wärme verloren. Da warme Luft bekanntlich aufsteigt, wirken sich Dämmmaßnahmen gerade in diesem Gebäudebereich sehr nachhaltig aus. Gedämmt werden kann je nach Gegebenheiten gut saniert!

Was Sie brauchen ahl Dämmmaterial nach W Klebeband eber Dampfbremsfolie & Kl n Span- oder OSB-Platte Cuttermesser Fuchsschwanz Besen & Staubsauger

und persönlichen Vorlieben auf verschiedene Weise: Aufdecken­, Zwischendecken­ oder Unterdeckendämmung. Die Variante, auf der Geschoßdecke zu dämmen, ist dabei aber die beliebteste und lässt sich vom geübten Heim­ werker auch einfach selbst bewerkstelligen.

Womit dämmen und warum?

Bevor Sie sich ans Einkaufen und an die Arbeit machen, muss eine erste wichtige Entscheidung getroffen werden: Wie soll gedämmt werden und welches Material möchten Sie dafür einsetzen? Je nachdem, ob der Dachboden in Zukunft begangen


!

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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

oder gar bewohnt werden soll, unterscheiden sich nämlich die Dämmmaterialien und ­arten. Wird der Raum unterm Dach in Zukunft leer stehen und auch nicht mehr begangen, dann reichen offen verlegte Dämmmatten oder ­plat­ ten aus Steinwolle, Glaswolle, Holzfaser oder Styropor vollkommen aus. Einfach ausrollen und fertig. Soll Ihr Dachboden als unbeheizter Stauraum dienen oder gar ausgebaut werden, muss das eingesetzte Dämmmaterial unbedingt begehbar, also druckfest sein. Hier werden am besten Styrodur oder PE als Dämmung einge­ setzt. Diese decken Sie dann mit Spanplatten oder OSB­Platten ab, welche wiederum als Unterbau für den Gehbelag dienen. Der Handel bietet auch gehfertige Dachbodenelemente an.

Und so funktioniert’s:

1. Schritt: Untergrund vorbereiten: Der Boden muss sauber und trocken sein. Auch kleinste Gegenstände wie Steinchen oder Splitter müs­ sen durch saugen, fegen und wischen entfernt werden, da sie die Dampfbremsfolie beschädi­ gen könnten. 2. Schritt: Anbringen der Dampfbremse: Zuerst schneiden Sie die Folie mit dem Cuttermesser in die nötigen Bahnen und lassen Sie für Wände, Sockel oder Säulen immer mindestens zehn Zentimeter Überstand. Spannen Sie die Folien­ bahnen nun über die Fläche (Achtung: nicht zu viel Zug!) und kleben Sie sie mit dem speziellen Dichtkleber an den Randbereichen fest. Die einzelnen Bahnen sollten immer überlappen und mit dem Klebeband dicht verbunden werden. 3. Schritt: Dämmstoff verlegen: Nehmen Sie nun die Platten oder Matten und verlegen Sie Rei­ he für Reihe. Starten Sie am besten in einer hinte­ ren Ecke und arbeiten Sie sich Meter für Meter an die andere Raumseite vor. Mit dem Fuchsschwanz lassen sich zu große Stücke für Ränder oder Ecken leicht zuschneiden und einpassen. 4. Schritt: Span­ oder OSB­Platten auflegen: Wird der Dachboden künftig begangen, braucht es noch eine druckfeste Auflage auf den Dämm­ stoff. Diese Platten werden dann schwimmend verlegt und in der Nut miteinander verklebt.

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Schritt1 : saubere Auf den n Unter grund wird die aufgebr Dampfbremse acht.

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Für einen begehbaren Untergrund werden Span- oder OSB-Platten schwimmend verlegt.

gut saniert!


© rh2010/Adobe-Stock

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Neue, sparsame Fenster Fenster und Fensterstöcke sind als spezielle Außenteile starker Bewit­ terung und Verschleiß ausgesetzt. Ein einwandfreier Zustand hat nicht nur optische Vorzüge.

F

enster sind regelmäßig zu warten. Wann kleine Sanierungen reichen, und wann ein Kompletttausch vorzuziehen ist: Für eine kleinteilige Fenstersanierung und damit gegen das Auswechseln von Fenstern spricht, wenn ... • die Charakteristik des Altbestandes und die Proportionen kleiner Holzkreuzgliederungen beibehalten werden sollen oder müssen, gut saniert!

• der Zustand der Substanz noch so gut ist, dass es sich auszahlt, das Material zu erhalten, • Sie ohne zusätzliche Bauarbeiten auskommen wollen. Keine Renovierung oder kleinteilige Sanierung der Fenster, sondern vielmehr einen Tausch sollen Sie vornehmen, wenn ... • das Fensterglas beschädigt ist, • die Fenster vor 1995 eingebaut wurden, • Materialien marode, feucht, irreparabel sind, • das Gebäude einer Fassadensanierung ­unterzogen wird, • der U-Wert der Fenster die Energieeffizenz des Gebäudes nach unten drückt, • Sie das Geld für neue Fenster haben und


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Das kostet´s:

diese langfristige Investition (mind. 20 Jahre) jetzt angehen können, • Sie spezielle Förderungen nutzen möchten.

Langlebige Alusysteme

Wer seine Fenster nicht mindestens alle fünf Jahre nachstreichen will, kann – sofern das Holz in einwandfreiem Zustand ist – zu einem Aluminium­Verkleidungssystem greifen. Dabei werden pulverbeschichtete Alumini­ umprofile mittels Spezialhalterungen an der Außenseite des Fensters montiert. Auf der Rauminnenseite bleiben Ihnen die Streich­ arbeiten aber nicht erspart. Die Zeitspanne lässt sich allerdings je nach Abnutzung strecken. Von zeitgemäßen Fenstern am Stand der Technik erwartet man, dass sie als Mindest­ standard einen U­Wert von 1,40 (Vorgabe der neuen OIB­Richtlinie 6) oder weniger erreichen. Achtung! Für die Erreichung von

Für neue Fenster mit Dreifachverglasung müssen Sie je nach Material mit 500 Euro (Kunststoff) bis 800 Euro (Alu minium) pro Fenste r rechnen. Dieser P reis inkludiert den Einbau. Je nach M aß und vor allem Verglasungsart er höhen oder reduzieren sich die Kos ten. Ein Austausch vom Fensterglas be läuft sich je nach Glasart auf 15 bis 70 Euro pro Quadratmeter Fens ter.

Förderungen werden fast immer bessere Werte verlangt. Ob dieser Wert mit einer 2­ oder 3­Scheiben­Verglasung erreicht wird, ist dabei nebensächlich. Wesentlich ist hingegen, dass die Fenster dauerhaft kondensatfrei bleiben. Von einem Passivhausfenster darf man erwarten, dass es selbst in der kalten Jahreszeit „energieaktiv” ist. Das bedeutet, gut saniert!


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Fenstergriffe sind ho hen Belastungen ausges etzt und sollten daher in regelmäßigen Abstä nden gewartet werden. Geölt werden sollte aussch ließl mit harzenden Fett ich en.

dass es während der hellen Sonnenstunden mehr Energie ins Haus lässt, als es im Dunkel der Nacht wieder abgibt. Neben dem U­Wert (Wärmedurchgangskoef­ fizient) ist auch noch der G­Wert von Interesse. Er bezeichnet den Energiedurchlasswert und misst den Energiefluss von außen nach innen in Prozent. Je höher der G­Wert, desto höher der Wärmegewinn durch das Fenster. Moderne Wärmeschutzverglasungen weisen beispiels­ weise einen G­Wert von 0,6 bis 0,65 auf, was bedeutet, dass 60 bis 65 % der auftreffenden Solarwärme dem Raum dahinter zur Verfügung gestellt werden.

Das Fenster als Schallschützer

Schallschutzverglasungen bestehen aus unterschiedlich dicken und schweren Glas­ scheiben mit einem Zwischenraum. Je größer der Abstand zwischen den Scheiben, desto besser der Schallschutz. Wichtige Details stel­ len auch Rahmenkonstruktion, Dichtungen und der fachgerechte Einbau dar. Gemessen wird der Schallschutz in deziBel (dB): Eine beidseitig verputzte, massive Außenwand (24 cm) erreicht einen Schalldämmwert von etwa 52 dB, ein gängiges zweifach verglastes gut saniert!

Fenster hat etwa 30 dB. Moderne Schall­ schutzgläser der Klasse 6 weisen Dämmwerte von 52 dB und mehr auf.

Materialien & Technik im Überblick

Grundsätzlich können Sie zwischen den Rah­ menmaterialien Holz, Holz­Alu, Alu, Kunststoff, und Kunstoff­Alu, den unterschiedlichsten Ver­ glasungsarten sowie bestimmten Öffnungsarten wählen. Unabhängig von Material und Techno­ logie ist wichtig, dass Rahmen und Verglasung des Fensters eine perfekte Einheit bilden. Der beste Rahmen hilft Ihnen nämlich nichts, wenn das Glas von minderer Qualität ist, und umgekehrt ist das teuerste und beste Isolierglas nutzlos, wenn der Rahmen schlecht gedämmt oder undicht ist.

Unterschiede in der Mechanik

Aufgrund ihrer Öffnungsmechanik lassen sich die Fenster wie folgt einteilen: Einfachfenster bestehen aus dem Flügelrahmen und Fens­ terflügel(n), in denen – luftdicht verbunden – die Verglasung aus zwei oder drei Scheiben ruht. Das Verbundfenster setzt sich aus je einem Außen­ und Innenflügel mit einfacher Ver­ glasung zusammen, die mit einem Scharnier verbunden sind. Der Verbund lässt sich mit einem Spezialschlüssel öffnen, um die Innen­ seiten der Scheiben putzen zu können. Kastenfenster, mit ihrem umlaufenden „Futter”, in dem im Abstand von etwa 15 cm innen und außen je zwei Flügel sitzen, welche sich unabhängig voneinander öffnen und schlie­ ßen lassen, erfreuen sich heute wieder große r Beliebtheit. Die Außenflügel öffnen sich meist nach außen, die Innenflügel zum Raum hin. Eine weitere Unterteilung der Fenster erfolgt nach deren Öffnungsweise: Drehflügel drehen sich um eine senkrechte Achse. Kippflügel haben eine untere waagerechte Achse und


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öffnen sich oben einen Spalt weit. Sitzt die Achse oben, etwa an einem Oberlicht, spricht man von einem Klappflügel. Am beliebtesten ist die Kombination daraus, sogenannte Dreh­/Kippfenster, welches sich kippen und öffnen lässt. Schwingfenster drehen sich um eine waage­ rechte Mittelachse, ein Teil des Flügels ragt in den Raum, der andere nach draußen, häufig bei Dachfenstern anzutreffen. Dank ausge­ feilter Beschläge sind viele Kombinationen möglich. Je nach Geschmack, Einsatzbereich und Stil können Sie zwischen folgenden Rahmenmate­ rialien für Ihre neuen Fenster wählen:

Holzfenster

Holz ist schon grundsätzlich energetisch hochwertig, was durch die moderne Rah­ mengeometrie mit integrierten Luftkammern und/oder Dämmstoffen verstärkt wird. Holzfenster werden bereits werksseitig vom Produzenten mit einer haltbaren Oberflä­ chenveredelung versehen, müssen aber dennoch in regelmäßigen Abständen über­ strichen werden.

Aluminiumfenster

Für das Aluminiumfenster sprechen beson­ ders seine Wetterresistenz, Formstabilität und lange Lebensdauer. Aluminium als PROMOTION

Fenster Lenhardt Innovative INTERNORM­Neuheit

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I

NTERNORM 1st window partner. Fenster­ und Türenkauf ist Vertrauenssache. Umso wichtiger ist dabei ein Fachhändler, der Sie entsprechend begleitet, unterstützt und begeistert. Wir sind Wiens INTERNORM­ Händler mit der längsten Erfahrung in der Althaussanierung. Wir hatten im Jahr 2015 unser 40­jähriges Jubiläum und haben in dieser Zeit ca. 60.000 INTERNORM­Fenster in Wiener Altbauten eingebaut! Nicht nur Kundenzufriedenheit, sondern besonders die Kundenbegeisterung steht bei uns als zertifiziertem INTERNORM Customer Care­Betrieb an vorderster Stelle. Nicht umsonst rangieren wir schon seit Jahren unter den von wohnnet.at gewählten Top­10­Betrieben in Wien! Alle unsere Mitar­ beiter werden auch in Zukunft alles unterneh­ men, um diese hohe Kundenzufriedenheit aufrechtzuerhalten.

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guter Wärmeleiter verlangt eine thermisch getrennte Konstruktion, bei der die inne­ ren und äußeren Profile durch isolierende Kunststoffelemente getrennt werden. Die Oberfläche ist entweder eloxiert oder pulver­ beschichtet.

Griffe & Beschläge

Sie bestehen aus Holzfensterrahmen mit außen aufgesetzten Aluminiumprofilen. Bei diesen Modellen werden die Stärken und Vor­ teile beider Materialien ausgespielt: Während die Innenseite in Holzausführung den ange­ nehmen Charakter eines Holzfensters bietet, garantiert die Außenseite mit ihrer Aluminium­ abdeckung beste Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit. Gerade in der Sanierung ist die nachträgliche Bestückung des Holzfensters mit einem Alurahmen interessant, weil kosten­ günstig und einfach umzusetzen. Hierbei wird das Aluprofil mittels Clips oder Drehhalter außen an den Holzrahmen aufgebracht. Beson­ ders zu achten ist hier auf die thermische Tren­ nung zwischen den beiden Materialien, um Kondenwasserbildung zu verhindern. Idealer­ weise sind dies drei Millimeter zwischen der Aluschale und dem Holz.

Fensterbeschläge verbinden den Fensterflügel mit dem Fensterrahmen, sorgen für einfaches Öffnen, Kippen und Schließen des Fensters und sollten immer passend zur Öffnungsart und Fens­ tergröße gewählt werden. Geben tut es sie aus Edelstahl (nass oder trocken geschliffen entsteht eine metallische, matte oder glatte Oberfläche), Aluminium (eloxiert und dadurch silbrig weiß und matt) oder Messing (poliert, vernickelt oder ver­ chromt). Die Kunststoffvariante wird aus Polyamid hergestellt, ist in den RAL-Farben durchgehend eingefärbt und hat eine ganz glatte Oberfläche. Fenstergriffe werden auch Halboliven ­genannt, während die ältere Variante, das Fens­ ter zu öffnen, als (Voll)Olive bezeichnet wird. Sie kennen solche Fensteroliven mit Sicherheit von den traditionellen Kastenfenstern. Halboliven haben die gleiche technische Funktion wie die Fensteroliven. Durch ihre bessere Hebelwirkung sind sie aber besonders für große, schwere Fensterflügel geeignet. Fenstergriffe können ebenso für Dreh-Kippflügelfenster oder Fenster­ türen verwendet werden, haben jedoch meist keine Rasterung. Volloliven hingegen verleihen dem Fenster und damit dem Raum ein traditio­ nelleres, fast antikes Aussehen.

Kunststofffenster

Regelmäßige Wartung

Holz-Alufenster

Besonders langlebig werden sie meist aus PVC, gelegentlich auch aus glasfaserverstärk­ tem Material (GFK) hergestellt und sind meist günstiger als Holz- oder Holz-Alufenster. Hoch­ wertige Kunststofffenster sind durch eingebau­ te Stahlprofile verstärkt.

Kunststoff-Alufenster

Sie verbinden die Vorteile des Kunststoffes (höchste Funktionalität, Wärme- und Schall­ dämmung) mit absoluter Witterungsbestän­ digkeit durch die außen angebrachte Alumini­ umschale. Die Oberfläche ist pflegeleicht und vielfältig gestaltbar. gut saniert!

Einmal im Jahr sollten Sie die Fensterbeschläge und -griffe einer Wartung unterziehen: Püfen Sie alle beweglichen Teile und Verschlussstellen auf Funktion und fetten Sie sie nach. Dafür dürfen nur säurefreie Öle verwendet werden. Bemerken Sie, dass die Fenster nicht mehr richtig schlie­ ßen, prüfen Sie die Eck- und Scherenlager auf Verschleiß und Abnutzung. Je nach Erfordernis müssen Befestigungsschrauben nachgezogen bzw. einzelne Teile ausgetauscht werden. Können Sie das selber nicht, lassen Sie einen Fachmann kontrollieren. Mit einem ­regelmäßigen Check verlängern Sie die Lebens­dauer Ihrer Fenster ums Dreifache.


Der Bauch friert. Der Kopf saniert. Da sind sich Kopf und Bauch einig. Fenster-Sanierung – schnell und unkompliziert. Mit Internorm läuft der Fenstertausch rasch, sauber und einfach ab. Unsere Internorm-Partner mit ihren speziell ausgebildeten und vor allem zertifizierten und diplomierten Monteuren machen es Ihnen so leicht wie möglich. Innerhalb weniger Stunden sind Ihre Fenster ausgetauscht. Vertrauen Sie auf 100 % Made in Austria.

Alles spricht für


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Tipp: ung für Eine Schutzabdeck ter den den Bodenbereich un orisch, um Fenstern ist obligat sauber den Arbeitsbereich Boden zu halten und den . nicht zu beschädigen

Alte Fenster austauschen Sind die Schäden an Ihren Fens­ tern mit einfachen Renovierungs­ und Sanierungsmaßnahmen nicht mehr in den Griff zu bekommen, hilft nur noch der Austausch. Der Heimwerker schafft das mit pro­ fessioneller Unterstützung auch selbst. Wir sagen Ihnen wie.

N

eue Fenster sind Energiesparmeister, alte Fenster allzu oft Energieschleu­ dern. Sind auch Ihre Fenster in die Jahre gekommen, das Material nicht mehr einwandfrei, die Technik nicht mehr am Stand der Zeit? Wir sagen: Ein Fenstertausch rechnet sich in jedem Fall. Innerhalb nur eines Tages können Sie damit nämlich die Energiebilanz Ihres Hauses um ein Vielfaches verbessern. Vor­ ausgesetzt natürlich, Sie entscheiden sich für gut saniert!

entsprechend hochwertige Fenster, was beim heutigen Marktangebot aber kein allzugroßes Problem darstellt. Übrigens: Fenster immer vor Wintereinbruch auswechseln (lassen), denn Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, zum Teil sogar schon unter 9 Grad Celsius, machen die Verarbeitung einiger Materialien unmöglich. Wir zeigen Ihnen nun Schritt für Schritt, wie der Fenstertausch zu einer sicheren und sau­ beren Angelegenheit von nur wenigen Stunden wird. So funktioniert’s:

1. Schritt

Zuerst werden die alten Fensterflügel und die Fensterrahmen entfernt. Schneiden Sie dafür den Rahmen am besten seitlich ein, so kann er sicher und einfach entfernt werden. Außerdem werden so auch der alte Fensterstock, der normalerweise weiterverwendet werden kann, und die Mauer beim Herausnehmen nicht beschädigt.


!

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind! lässt sich Einfacher errahmen st der Fen en, wenn entfern f einer Sie ihn au neiden. h Seite einsc

2. Schritt

Im nächsten Arbeitsschritt werden die innere und die äußere Fensterbank demon­ tiert. Achtung: Neue Fenster sind aufgrund ihres Anspruches auf optimalen Wärme­ schutz meist tiefer als die alten!

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Im Zuge eines Fenstertausches sollten Sie auch die Innen- und Außenfensterbänke auswechseln.

3. Schritt

Entfernen Sie nun vorsichtig den alten Fens­ terrahmen und setzen Sie dann den neuen Rahmen ein. 4. Schritt Nach dem Rahmen folgen der oder die Fenster­ flügel. Hier ist es besonders wichtig, dass die Flügel nach Montage exakt justiert werden – nur so lassen sich die neuen Fenster dicht bzw. überhaupt schließen!

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5. Schritt

Zum Schluss werden noch die neuen Fenster­ bänke montiert und der Rahmen ordentlich abgedichtet. Dieser Arbeitsabschnitt des Dichtens ist übrigens der wichtigste, es muss sehr genau gearbeitet werden, da nur so das Fenster auch für die nächsten Jahre dicht bleibt und sich selbst nach hundertmaligem Lüften noch leicht öffnen und schließen lässt. Schon die kleinsten Ungenauigkeiten beim Einbau können Ihr Fenster langfristig schädi­ gen! Größtes Problem dabei: Bauschäden wie Dichtungsfehler, Kondensat oder Kältebrücken, die in weiterer Folge unter anderem zu Schim­ mel führen können, werden erst nach einiger Zeit sichtbar und lassen sich dann kaum noch ausbessern. Daher empfehlen wir: Wenn Sie nicht vom Fach sind, holen Sie sich unbedingt Hilfe von einem Profi, nur die Fachleute wissen, wie Fenster vorschriftsmäßig und ÖNORM­ge­ recht eingebaut werden.

Die neuen Fensterbänke machen das Ganze perfekt. Rahmen noch abdichten und fertig.


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Die Fensterflügel aus dem Rahmen nehmen und auf die vorbereiteten Arbeitsböcke legen.

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Fenster renovieren Neue Dichtungen, nachjustieren, abschleifen und neu lackieren: Sind Ihre Fenster noch gut, kann mithilfe einer ordentlichen Renovierung nicht nur das optische Erschei­ nungsbild, sondern auch die Ener­ giebilanz verbessert werden.

W

ährend Kunststoff­ oder Alumini­ umfenster nicht wirklich zufrieden­ stellend saniert werden können, lassen sich Holzfenster durch handwerkliches Geschick optisch wie technisch auf den aktu­ ellen Stand bringen. Die Schalldämmung kann um rund 10 dB verbessert und die Wärmedäm­ mung den modernen Anforderungen angepasst werden.

Und so funktioniert’s:

1. Schritt: Die Fensterflügel aus dem Rahmen nehmen und auf vorbereitete Arbeitsböcke legen. Schützen Sie die Auflagefläche der Fenster mit einer Decke o.Ä. gut saniert!

2. Schritt: Beginnen Sie nun mit dem voll­ ständigen Entfernen der alten Farbe bzw. des Lacks. Die Möglichkeiten: Abbrennen mittels

Was Sie brauchen: Schleifmaschine Elektrohobel Staubsauger Lackrolle Arbeitsböcke als Auflage Staubschutzmaske Messer, Schraubenzieher, Rasierklinge passenden Holzlack grobes & feines Schleifpapier Malerkrepp Fensterkitt Holzspachtelmasse oder Reparaturmasse für Holz


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ie beim Gehen S en der n r e Entf rb- bzw. alten Fa ichten Lackschig vor, um umsicht nicht zu das Holz igen. beschäd

Heißluft, Abbeizen oder Abschleifen. Arbeiten Sie unbedingt mit Hand­ schuhen und Mundschutz, am besten natürlich in der frischen Luft oder zumindest in einem gut durch­ lüfteten Raum, um gerade beim Ab­ brennen und Abbeizen entstehende giftige Dämpfe nicht einzuatmen. 3. Schritt: Beschädigungen am Holz werden mit einer speziellen Repa­ raturmasse für Holz ausgebessert und noch einmal überschliffen. 4. Schritt: Nun können Sie mit der Oberflä­ chenbehandlung der Fensterrahmen beginnen. Nach dem Grundieren werden – je nach Ihrer Wahl – Lack, Lasur oder Öl nach Herstelleran­ gaben aufgetragen. 5. Schritt: Fensterflügel nun nach Herstelle­ rangaben trocknen lassen. Erst dann wieder einhängen und die Gang­ und Schließbarkeit überprüfen und gegebenenfalls nacharbeiten. 7. Schritt: Anschläge mit geeigneten Mit­ teln säubern oder wenn nötig erneuern.

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Nach der Grundie rung wird am besten ein hochwertiger Acr yllack aufgetragen. Hers tellerangaben beachten !

Maßnahmen zur Fensteraufbesserung

Fugendichtheit verbessern: Die dauerhafteste Lösung ist das Einfräsen von Lippenprofilen (Dichtungslippen). Achtung bei Räumen mit Verbrennungsheizungen (auch Gasthermen!). Eventuell müssen Zuluftöffnungen geschaffen werden – fragen Sie Ihren Rauchfangkehrer. Vorsatzscheiben anbringen: Durch Montage einer zusätzlichen Scheibe an der Innenseite (am besten mit Wärmeschutzverglasung) wird das bestehende Fenster zum Kastenfenster. Sogar mit einfach verglasten Vorsatzflügeln können bei bestehenden Holzfenstern 40 Prozent Energie eingespart werden. Das äußere Erscheinungbild bleibt unverändert, der Wärme­ und Schallschutz verbessert sich wesentlich. Diese Lösung ist auch bei Glasbausteinen sinnvoll, wenn die Optik unverändert bleiben soll. Glastausch: In einigen Fällen kann der Ersatz der Gläser durch eine moderne Wärmeschutz­ verglasung eine wesentliche Verbesserung

sein. Bei einfach verglasten Fenstern unbedingt vorher prüfen, ob die Beschläge für das höhere Gewicht der neuen Gläser zugelassen sind. Alusysteme anklicken: Wer seine Fenster nicht mindestens alle fünf Jahre nachstreichen will, kann – sofern das Holz in einwandfreiem Zustand ist – zu einem Aluminium­Verkleidungs­ system greifen. Dabei werden pulverbeschichtete Aluminiumprofile mittels Spezialhalterungen an der Außenseite des Fensters montiert. Lassen Sie sich vom Anbieter informieren! Auf der Raum­ innenseite bleiben Ihnen die Streicharbeiten aber nicht erspart. Die Zeitspanne lässt sich allerdings je nach Abnutzung strecken. gut saniert!


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Holzfenster abdichten Fensterdichtungen halten bei nor­ maler Beanspruchung und entspre­ chender Pflege mehrere Jahre lang. Was der Dichtheitstest ist und wie Sie Kunststoff­ und Holzfenster wieder dicht machen, zeigen wir Ihnen hier.

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oderne Fenster liefern dank gedämmtem Rahmen und Thermo­ verglasung Werte, die vor ein paar Jahren noch undenkbar waren. Doch das beste Fenster nützt nichts, wenn die Dich­ tung defekt ist und damit in weiterer Folge kalte Luft und Feuchtigkeit in die Innen­ räume dringen kann, während die teure Heizungsluft nach draußen verschwindet. Noch dazu hält die Fensterdichtung auch Feinstaub und Pollen draußen.

gut saniert!

asse Silikon-Kautschukm mit laverträgt sich nicht chen, sierten/lackierten Flä n. Hier Naturstein oder Beto ichbare immer eine überstre is Masse auf Acrylbas verwenden!

Tipp: Marktübliche Dichtbänder hinterlassen lästige Rückstände am Fensterrahmen! Profis raten, mit hochwertiger Dichtmasse bzw. Silikon zu arbeiten!

Während die Fensterdichtungen von Kunst­ stofffenstern recht unkompliziert getauscht werden können, zeigt sich bei den beliebten Holzfenstern ein etwas anderes Bild. Holz ist ein natürlicher, organischer Baustoff und mit dementsprechend höherer Sorgfalt zu behandeln, bei richtiger Behandlung jedoch ein ausgezeichnetes Baumaterial mit hervorra­ gendem wohnbiologischem Wert. Bei Sonneneinstrahlung dehnt sich Holz bekanntermaßen aus, bei Kälte zieht es sich hingegen zusammen. Die unangenehme Folge: Der Fensterrahmen aus Holz verzieht sich


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!

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

mit der Zeit. Risse und Fugen klaffen, Lärm, Schmutz und Kälte dringen ein, Wärme verliert sich nach draußen. Da ist ein ordentliches Ab­ dichten gefragt. Und wie Sie das gründlich und professionell machen, zeigen wir Ihnen nun.

Im ersten Schritt den Schmutz entfernen, trocknen lassen und danach grundieren.

Schritt 1 & 2:

GEBÄUDE SANIEREN

Im zweiten Schritt mit Kreppband abkleben.

Befreien Sie zunächst die Fensterrahmen vor­ sichtig von Schmutz und Staub. Dafür reicht ein feuchter, weicher Lappen. Lassen Sie das Material dann ordentlich trocknen. Nun kleben Sie die Fugen mit einem Kreppband ab.

Schritt 3:

Tragen Sie den Dichtstrang gleichmäßig, immer in derselben Ebene auf. Wenn die Ritzen unterschiedlich weit klaffen, verwenden Sie eingespritzte Dichtmasse, die sich dem Spalt anpasst und ihn perfekt auffüllt.

ufrang a Dichtst & glätten. tragen

Schritt 4:

Legen Sie jetzt die Abdeckfolie auf und halten Sie das Fenster dann für rund zwei Tage geschlossen.

Schritt 5:

Setzen Sie dann längs der Kreppbänder zwei Trennschnitte und ziehen Sie Folie und Krepp wieder ab.

So machen Sie den Dichtheitscheck

Am besten überprüfen Sie die Fenster­ hritt und ten Sc dichtungen noch vor Wintereinbruch, bei Im letz folie auflegen i e k mittelmäßigen Außentemperaturen. Zu Abdec für rund zw r e t s n e tauschen sind sie, wenn: F n. chließe Tage s • sie porös, rissig oder nicht mehr elas­ tisch sind und sie den Kerzentrick nicht bestehen: Die Flamme sollte nicht flackern oder ausgehen, wenn Sie mit der Kerze an den Fensterrändern entlanggleiten. • sie den Papiertest nicht bestehen: Ein zwi­ schen Fensterflügel und ­rahmen steckendes Papier darf nicht herausziehbar sein. gut saniert!


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Achtung:

Schimmel sanieren Dunkle Flecken an der Wand, modriger Geruch in der Luft? Bis Sie einen Schimmelbefall bemer­ ken, hatte der Pilz schon viel Zeit, zu wachsen. Spätestens jetzt muss unbedingt gehandelt werden – und zwar professionell!

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Schimmel in der Wohnung entsteht meist durch mangelhaftes Lüften und falsches Heizen. Weitere Gründe für Schimmel können undichte Wasserleitungen oder Bau­ und Sanierungsmängel und damit einherge­ hende Feuchtigkeit und/oder Salzablagerun­ gen im Mauerwerk sein. Immer dann, wenn Gebäudeteile oder auch die gesamte Innen­ raumluft dauerhaft zu feucht sind, haben die Schimmelsporen beste Bedingungen, um sich zu vermehren. Sobald Sie Schimmelflecken an ihren Wänden entdecken, muss gehandelt wer­ gut saniert!

Die Methode der Sedimen tation ist für die Bestimmung der Konzentration luftgetrage ner Schimmelpilzsporen in Inne nräumen laut Experten nic ht geeignet.

den. Nicht nur, dass es zu Gebäudeschäden kommen kann, birgt eine dauerhaft erhöhte Konzentration von Schimmelsporen in der Raumluft ernsthafte gesundheitliche Risiken. Die ersten Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist: gräulich­schwarze, in schlimme­ ren Fällen grüne Ausblühungen an den Kanten und in den Ecken der Wände.

Sanierung nur durch den Profi

Zu einer Schimmelsanierung gehört zuerst, herauszufinden, woher der Pilz kommt und um welchen es sich überhaupt handelt. Mit einem speziellen Schimmeltest wird vom Fachmann die Menge der Schimmelsporen im Innenraum gemessen, und mit der Außenluftsituation verglichen. Denn ebendiese frei fliegenden Sporen sind auch der Grund, warum ein reines oberflächliches Entfernen der Schimmel­ spuren an den Wänden mit anschließendem Desinfizieren und Überstreichen schlicht nicht

© Burdun Iliya/Shutterstock

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reicht bzw. nur eine oberflächliche, optische Besserung bringt. Der Schimmel setzt sich nämlich oft viel tiefer in den Materialien ab, wächst nach einer oberflächlichen Entfernung wieder nach und setzt seine Sporen wieder an die Raum­ luft ab. Deshalb ist es laut Experten auch so wichtig, die Ursache der Schimmelbildung zu beseitigen (Luftfeuchtigkeit, Wasserschaden, Wärmebrücken etc.).

Klare Regelungen vom Gesetzgeber

Der Arbeitskreis Innenraumluft vom Österreich­ ischen Lebensministerium hat in seinem Positionspapier zur Schimmelsanierung in ­Innenräumen klare Regelungen und Empfehl­ ungen herausgegeben, wie ungeliebten ­Sporen und Pilzen professionell zu Leibe gerückt wird. Zuerst geht es, wie bereits be­schrieben, um die korrekte Messung der Schimmelpilzsporen-Kon­ zentrationen in der Luft von Innenräumen sowie um dazugehörige Materialuntersuchungen, die ausnahmslos nach den entsprechenden Vorga­ ben der Normenreihe ISO 16000-Teile 16-21 2 zu erfolgen haben. Von der Messung mittels Sedimentations­ platten, wie sie im Handel erhältlich sind und vom Betroffenen selbst angewendet werden können, wird daher ausdrücklich abgeraten. Die ­Anwendung liefert schlicht keine aussagekräfti­ gen Ergebnisse und ist überdies fehleranfällig.

Abtöten allein reicht nicht

Generell muss die Sanierung von mikrobiell befallenen Materialien das Ziel haben, sämt­ liche vorhandenen mikrobiellen Bestandteile wie Sporen, Mycel, Bakterien usw. zu entfer­ nen. Bei Leichtbaukonstruktionen ist auch die Innenseite der Konstruktion auf ein mikrobi­ elles Wachstum zu prüfen. Befallene, einfach zu demontierende Wand- und Deckenkonst­ ruktionen oder Verschalungen sind in jedem

Fall zu ersetzen. Eine bloße Abtötung reicht nicht aus, da auch abgetötete Mikroorganis­ men von gesundheitlicher Relevanz sind und z. B. allergische Reaktionen auslösen können. ­Außerdem wird der Schimmel früher oder spä­ ter wiederkommen.

Wie Schimmel bekämpfen?

Die Verwendung von Bioziden in Innenräu­ men als Sanierungsmaßnahme ist laut einem aktuellen Positionspapier des Lebensministe­ riums unerwünscht und nicht empfehlenswert, da der Nutzen häufig nicht gegeben bzw. zweifelhaft ist. Nur in Einzelfällen, wenn ein mikrobieller Befall von einer mechanischen Reinigung nicht erfasst werden kann (z. B. bei Hohlräumen im Fußbodenbereich) und ein weiteres Wachstum für einen kurzen Zeitraum vermieden werden soll, ist der Einsatz von Bio­ ziden erlaubt. Sprüh- oder Vernebelungstech­ niken sind bei einer fachgerechten Sanierung von Innenräumen ebenfalls nicht nötig, bzw. in ihrer Effektivität nicht gesichert. Darüber hinaus kann ihr Einsatz ein Gesundheitsrisiko darstellen und bei bestimmten Präparaten zu anhaltender Geruchsbelästigung führen. Für die Schimmelsanierung muss zuerst der betroffene Bereich oder Raum abgeschottet werden, die SaniererInnen arbeiten mit einer speziellen Schutzausrüstung. Begonnen wird mit der sogenannten mechanischen Schimmelentfernung, bei der sämtliche kontaminierten Materialien abgebaut und entfernt werden. Dazu zählt das Abschleifen der befallenen Oberflächen, gefolgt vom Abflämmen dersel­ ben. Dann wird die Oberfläche dekontaminiert und desinfiziert, bevor alles wieder abgesaugt und damit feingereinigt wird. Es folgt die Endreinigung und Desinfektion sämtlicher Oberflächen und der Raumluft. Zum Ende folgt die neue Oberflächenbehandlung – verputzen, streichen etc. gut saniert!


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Die Unwetter wer heftiger, Wohn den ha brände wegen usBlitzschlags können a verhindert wer ber den!

Brandsanierung Das Wichtigste bei der Brandsa­ nierung: Sofort handeln! Je schnel­ ler Sie Maßnahmen einleiten, desto höher sind die Erfolge und desto geringer die Schäden. Hier erfahren Sie, was Sie selbst ma­ chen können, und wofür es Profis braucht.

einem Feuerunglück ein, so wird es auch kein Geld geben. Zu diesen Maßnahmen zählen: • entstandene Schäden eindämmen • weitere Schäden verhindern • die Schadenstelle absichern • keine Elektrogeräte bedienen (Kurzschlussgefahr!)

ach einem Brand befinden sich verschie­ dene Schadstoffe und Ruß in der Luft. Damit diese nicht über die Atmung in die Lunge gelangen, ist es notwendig, nach der Löschung einige Stunden zu warten. Da rest­ liche Partikel jedoch nie voll auszuschließen sind bzw. bei den Arbeiten aufwirbeln, ist es ratsam, Schutzkleidung und Atemschutzmaske der Klasse FFP2 oder FFP3 zu tragen.

Weiters müssen alle beweglichen Gegenstände­ und Geräte aus den betroffenen Bereichen gebracht werden, der entstandene Schutt ist wegzuräumen, eventuell stehendes Wasser muss abgesaugt werden, die Räume müssen auf min­ destens 10 Grad aufgeheizt und die Luftfeuchtig­ keit auf unter 40 Prozent gesenkt werden (wichtig wegen Korrosionsgefahr!). Für diese Arbeiten soll­ ten Sie entsprechende Sanierungsunternehmen beauftragen, die sich mit Ihnen, den Sachverstän­ digen und der Versicherung absprechen und alle Maßnahmen nach Vorschrift durchführen können.

Achtung: Schadensminderungspflicht

Rußentfernung ist Profiangelegenheit!

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Die Versicherungen schreiben die so genannte Schadensminderungspflicht vor. Leiten Sie also nicht unverzüglich und nachweislich sogenannte schadensmindernde Sofortmaßnahmen nach gut saniert!

Nachdem die ersten Maßnahmen zur Scha­ densminimierung getätigt wurden, geht es an die eigentliche Sanierung, die Entfernung vom niedergeschlagenen Ruß. Laut Experten muss


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das nicht nur besonders gründlich, sondern auch rasch vonstattengehen, da Ruß korrosiv wirkt und speziell Metalloberflächen innerhalb kürzes­ ter Zeit zerstört. Die Profis haben hier mehrere Möglichkeiten: Begonnen wird mit der trockenen Absaugung der Oberflächen mittels Industries­ auger. Weiterführendes Stanardverfahren ist dann sicher das Abwischen mit Schwamm, Vlies und Lappen. Das Waschwasser enthält entspre­ chende Neutralisationschemikalien und muss oft gewechselt werden. Verrußungen an Fassaden und äußeren Gebäudeteilen werden mittels Hochdruckreiniger (Heißwasser plus alkalische Reinigungsmittel) quasi abgewaschen.

fahnen führen können. Marmorböden müssen daher sofort künstlich ausgetrocknet werden. Holzböden und ­wände werden ebenfalls trocken oder leicht feucht vorgereinigt, und später je nach Schadensausmaß fein gereinigt, abgeschliffen

Was ist sanierbar, was nicht?

und neu versiegelt, gewachst oder geölt. Das Gleiche gilt für Holzfenster und ­türen. Ob eine Sanierung von Fenstern und Türen aus Kunsstoff Erfolg bringt, hängt vom Einzelfall ab. Durch die Hitze können sich nämlich Rußpartikel in die Kunststoffoberfläche einbetten, ein Austausch ist dann unumgänglich. Bei leichten Verschmutzun­ gen reicht die Standardsofortreinigung. Definitiv entfernen müssen Sie alle Tapeten, textile Boden­ und Wandbeläge, unbehandel­ tes Holz, betroffene Lichtschalter und Steck­ dosen sowie Metalloberflächen, die bereits korrodiert sind. Ein Sonderfall sind Elektrogeräte. Wenn Kunststoffe wie PVC verbrennen, entstehen schädliche Brandgase, die sich auf den Geräten niederschlagen. Deshalb müssen die Oberflä­ chen vom Profi spezialgereinigt werden, sprich auseinandergebaut, innen wie außen feucht und mit speziellen Brandreinigern geputzt und dann wieder zusammengesetzt werden. Ob und wann sich solche Sanierungsmaßnahmen ren­ tieren, entscheiden Sie gemeinsam mit einem Sachverständigen. Einen betroffenen Mixer wird man wohl eher entsorgen, beim Arbeitscompu­ ter mit wichtigen Daten wird eine Reparatur eher bevorzugt werden.

Nicht jedes Material und jede Oberfläche lassen sich nach einem Feuer gleich gut oder überhaupt wieder instand setzen: Beton, verputzte oder nicht poröse Oberflä­ chen gelten als sehr gut sanierbar. Die Profis werden hier zuerst absaugen, dann hochdruck­ reinigen und bei besonders heiklen Stellen wird händisch gereinigt. Im Bereich von hitzebe­ dingten Rissen oder Abplatzungen muss immer ein Statiker hinzugezogen werden. Erst wenn er die betroffenen Bauteile „freigibt“, wird hier mittels Sandstrahlen gereinigt und werden­ mittels Mörtel die gröberen Schäden im Beton behoben. Problematischer wird es bei porösen Oberflächen wie etwa unlackiertem Holz. Hier dringen die Brandgase schnell in die Poren ein und gasen dann je nach Luftdruck und Wärme aus, was eine Gefahr für die Menschen birgt. Fliesen und alle Keramik lassen sich einfach durch Feuchtreinigung wieder herrichten, die Verfugungen müssen jedoch unter Umstän­ den erneuert werden. Natursteinoberflächen lassen sich ebenfalls recht einfach sanieren, müssen aber eventuell neu imprägniert werden. Als problematisch erweist sich Marmor, da er Eisenanteile enthält, die zur Ausbildung von Rost­

Als nicht sanierbar gelten außerdem Lebensmittel, Kinderspielzeug, Babysachen, Kosmetikartikel, Textilien und in der Nähe des Brandgeschehens befindliche Polstermöbel.

gut saniert!


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Wasserschaden Ob Wasserrohrbruch oder Hoch­ wasser, laut Statistik ist jedes Gebäude alle 20 Jahre einmal von einem größeren Feuchteschaden betroffen. Welche Sofortmaßnah­ men ergriffen werden müssen und wie nachhaltig saniert wird, erfah­ ren Sie nun.

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s gibt üblicherweise zwei mögliche Haupt­ gründe für einen Feuchtigkeitsschaden in Ihrem Haus: Entweder der Wasserscha­ den rührt von einer offensichtlichen Ursache wie eben einer Hochwasserkatastrophe oder einem Wasserrohrbruch an angeschlossenen Einrichtungen her. Oder aber der Ursprung der feuchten Stellen in Ihrem Haus ist unbekannt und muss erst fachmännisch geortet werden. Diese gezielte Suche erfolgt mittels Leckortung durch spezielle Unternehmen.

Achtung: Durch Heizen alleine folge werden Sie keine Er ben, bei der Trocknung ha teht ts da ein Überdruck en noch und die Feuchtigkeit e weiter in die Bauteil eindringt.

gut saniert!

Sofortmaßnahmen nach Wasserschaden

Ein Wasserschaden, egal welcher Ursache, muss immer so schnell wie möglich behoben werden, nicht zuletzt, um keine Probleme mit der Versicherung zu bekommen. Je rascher Sie reagieren (lassen), umso eher kann aber natürlich auch die Einrichtung oder das Gebäu­ de selbst erhalten bleiben. Zu diesen Sofort­ maßnahmen gehören unter anderem: • Entfernung (Absaugung) von stehendem Wasser • Auslagerung aller betroffenen Gegenstände Beseitigung von Schlamm, Erde und Schutt • Senken der Luftfeuchte durch Entfeuchtungs­ geräte zur Senkung der Korrosionsgefahr • bei Wasserschaden im Winter: Beheizung der Räume, damit nichts friert (v. a. Mauern) • grobe Erstreinigung der Gegenstände

Weiterführende Maßnahme: Die Trocknung

Während die Trocknung selbst durch Fachleute geschehen sollte, können Sie jedoch Vorarbei­ ten leisten: Zuerst müssen nasse Boden­ und Wandbeläge abgetragen werden. Hat sich Was­ ser in der Dämmschicht von Böden oder Wän­ den angesammelt, muss auch dieses abgesaugt werden, um die Trocknungszeiten zu verkürzen. Dafür benötigen Sie ein spezielles Vakuumge­ rät, welches das Wasser und feuchte Luft nach draußen pumpt. Die Trocknung schließlich kann auf verschiedene Weise und mit unterschiedli­ chen Geräten erfolgen.

Natürliche Trocknung

Diese Variante funktioniert nur bei kalter Außenluft. Also Fenster und Türen auf und die kalte Luft in die betroffenen, feuchten Räume


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Achtung!

lassen. Gleichzeitig müssen die Räume geheizt werden. Mit der Erwärmung der Luft nimmt die kalte Außenluft die Feuchtigkeit der nassen Oberfläche auf. Ist die Luft „satt“, wird sie mittels Stoßlüftung einmal pro Stunde wieder nach draußen geführt. Ventilatoren unterstüt­ zen die natürliche Trocknung.

Künstliche Trocknung

Die Varianten der künstlichen Trocknung sind Kondensation und Adsorption. Beim ersten Verfahren braucht es Kondenstrockner, die die Raumluft abkühlen und ihr so die Feuchtig­ keit entziehen. Die entzogene Feuchte wird in Behältern aufgefangen. Adsorptionstrockner hingegen erzeugen dank einem Trocknungsmit­ tel sehr trockene Luft und geben diese dann in den Raum ab. Zeitgleich wird die feuchte Raumluft ins Freie geblasen. Eine weitere Art der künstlichen Trocknung erfolgt mittels Infrarot oder Mikrowellen. Die Infrarottrocknung läuft über Platten, die die betroffenen Stellen anstrahlen. Das dort befindliche Wasser wandelt die Infrarotenergie in Wärme um, leitet die Feuchtigkeit nach drau­ ßen an die Bauteiloberfläche wo es schließlich verdampft. Von dort wird sie dann mittels Adsorption oder Entfeuchtung nach draußen befördert. Infrarottrocknung ermöglicht laut Trocknungsprofis eine rasche, ungefährliche Trocknung bis in die Tiefe und eignet sich sogar für Holz. Auch mit Mikrowellen können Wasserschä­ den saniert werden. Die elektromagnetischen Wellen können in die meisten Materialien ein­ dringen und dort mithilfe vorhandener Feuch­ tigkeit Wärme erzeugen. Mikrowellenerwär­ mung erfolgt vom Inneren ins Äußere und die Feuchtigkeit bewegt sich (verdampfend und kondensierend) in Richtung Bauteiloberfläche, um dort, wie bei der Infrarottrocknung auch, zu verdampfen. Wiederum wird diese feuchte Luft

Während ein Raum m ittels Mikrowellentechnik getrocknet wird, dürf en sich dort keine Lebew esen aufhalten! Für die ses Trocknungsverfahren sind nur Geschulte zugelas sen.

dann mittels Adsorption oder Kondensation aus dem Raum gebracht.

Wasserschaden Wer zahlt?

Bei Wasserschäden, die den Hausrat betref­ fen, kommt die Haushaltsversicherung auf. Abgedeckt sind zerstörte Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände, vorausgesetzt, der Wasserschaden ist durch eine defekte Leitung entstanden. Die Haushaltsversicherung deckt alle Schäden, die den Austritt von Leitungs­ wasser verursachen. Also auch, wenn die Waschmaschine ausläuft oder die Abwasser­ rohre undicht sind. „Schäden durch Über­ schwemmungen oder ein undichtes Aquarium werden nicht von der einfachen Haushalts­ versicherung getragen“, erklärt der Wasser­ schadensexperte Martin Zagler. Und erläutert: „Eine Elementarversicherung, die erweiterte Form der Haushaltsversicherung, übernimmt auch Kosten, die durch Überschwemmungen und andere Umwelteinflüsse entstehen.“ Betrifft der Wasserschaden Teile des Gebäudes, greift die Gebäudeversicherung. Das gilt auch für fest installierte Teile wie sa­ nitäre Anlagen, die durch die Haushaltsversi­ cherung nicht abgedeckt sind. Voraussetzung dafür: Das Gebäuder muss genutzt werden und nicht leer stehen. Zagler von Soluto: „Die Gebäudeversicherung ist nicht verpflichtend, aber sinnvoll. Gegen Elementarschäden durch Brand und Wasser versichert zu sein, kann viel Ärger ersparen!“ gut saniert!


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Wand aus Porenbeton einziehen Sie möchten einen Raum im Nach­ hinein teilen? Eine Trennwand ist auch vom Heimwerker rasch einge­ zogen. Hier zeigen wir Ihnen eine Schritt­für­Schritt­Anleitung für eine Zwischenwand aus Porenbe­ tonsteinen.

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icht tragende Wände, die Räume teilen, helfen, ein neues Raumgefüge zu schaffen.Wer nicht mauern will und auch nicht mit Trockenbauelementen arbeiten will, dem empfehlen wir eine Zwischenwand aus Porenbetonsteinen. Dieses Material ist besonders einfach zu bearbeiten und hat ein geringes Gewicht, der Einbau von Wänden aus Porenbeton ist entsprechend einfach. Und so funktioniert’s: gut saniert!

Tipp: Altbau Möchten Sie in einem einzieeine Zwischenwand Statiker hen, sollten Sie einen zuzieoder Architekten hin hler und hen, um mögliche Fe eiden! Bauschäden zu verm

Schritt 1:

Bereiten Sie zuerst den Untergrund vor. Der Estrich muss ordentlich gereinigt werden und eben sein. Nun können Sie die geplante Zwi­ schenmauer mit ihren Umrissen auf den Boden skizzieren.

Schritt 2:

Als Nächstes wird der Mörtel nach Anleitung angerührt und später direkt auf den Estrich aufgebracht wird, um Unebenheiten am Boden


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Im ersten Schritt risse zeichnen Sie die Um f au d an W n der neue n. de Bo den

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auszugleichen. Achtung: Zwischen die Steine und für die nächsten Lagen wird dann Dünnbettmörtel verwendet! Auch diesen können Sie jetzt nach Herstel­ lerangaben anrühren.

Schritt 3:

Beginnen Sie mit dem Setzen der beiden Endsteine direkt an der Wand. Normalm Tragen Sie genügend Mörtel entlang der ör Dünnbett tel und Wandkante und am Boden auf. Nässen m in Schritt örtel werden Sie dann die Unterseite des ersten angerühr zwei im Kübel t. Steines ein und tragen Sie den Dünn­ bettmörtel mit einem Zahnspachtel auf Kopfseite auf. Genauso verfahren Sie mit dem Endstein. Das Ganze wird dann mit einer Richtschnur verbunden.

Schritt 4:

Nun wird die unterste Lage gemauert. Dafür ziehen Sie zuerst das Mörtelbett über den Estrich und vermörteln die Stoßfuge bei den jeweils auf die Endsteine folgenden Porenbeton­ steinen. Dann kann die erste Reihe mit dicht nebeneinander gesetzten Steinen fertig gemauert werden.

Schritt 5:

Prüfen Sie die erste Reihe unbedingt auf ihre Ausrichtung und bessern Sie wo nötig mit einem Gummihammer nach. Diese Reihe bildet die Basis Ihrer Zwischenwand!

eihe ist e Steinr chten t s r e ie D tigste! A die wich f ein gutes Sie au eine ett und Mörtelb usrichtung A exakte ndsteine. der E

Schritt 6:

Beim Setzen der zweiten Reihe müssen Kreuzfugen verhindert wer­ den. Dafür sägen Sie die Endsteine der nächsten Reihe zurecht, als gut saniert!


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Passstücke Porenbeton sägen: einfach mit lässt sich betonsäge zu der Leichtre den und mit chtschneidem Raspelbrett in Form bringen.

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Was Sie brauchen: Porenbetonsteine Normalmörtel und Dünnbettmörtel ern Drahbürste (zum Säub ) und Ebnen vom Estrich Leichtbetonsäge Wasserwaage Richtschnur Gummihammer Kelle Zahnspachtel

Zwischen den Maue rreihen müssen Mauerank Metallwinkel ode r er zur St abilisierun g gesetzt w erden!

gut saniert!

Richtwert gilt mindestens 0,4 x Steinhöhe. Nun streichen Sie die ersten zwei bis drei Steine der Bodenreihe mit Dünnbettmörtel ein und setzen Sie die zwei Endsteine auf. Dann arbeiten Sie weiter, wie schon in der ersten Steinreihe. Spannen Sie, wenn nötig, wieder eine Richtschnur zwischen den Enden und vermörteln Sie die Stoßfu­ gen der Endsteine. Es folgen die restlichen Porenbetonsteine eng aneinandergesetzt in den Dünnbettmörtel.

Schritt 7:

Die folgenden Mauerreihen werden in der gleichen Weise ausgeführt. Achten Sie dabei immer auf den nötigen Versatz der Steine und setzen Sie bei jeder zweiten bis vierten Reihe einen Maueranker oder einen Metall­ winkel, um die Mauer zu stabilisieren. Ist die Mauer fertig, wird die Anschlussfuge zur Decke mit Normalmörtel verfüllt.

Schritt 8:

Ist die neue Zwischenwand schließlich ausgetrocknet, können Sie auch mit dem Verputzen beginnen. Beachten Sie, dass Porenbeton aufgrund seiner porösen, offen­ porigen Struktur nicht nur leichter beschä­ digt wird, sondern dieses Material auch sehr viel Flüssigkeit zieht. Für eine gute Qualität sollten Sie daher unbedingt zweischichtig mit einem Unterputz und einem Oberputz arbeiten. Für die Basis, also den Unterputz, sind Gips­ putze sehr gut geeignet, da sie besser auf dem Porenbeton haften als andere Materialien. Beim Oberputz, der abschließend auf den ausgehärteten Gips aufgetragen wird, haben Sie hingegen die freie Wahl.



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Trockenbausanierung Neben rascher Montage, flexibler Gestaltung und der Erfüllung aller Anforderungen an Feuchtigkeits-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz, steht der Trockenbau vor allem für große Zeitersparnis.

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er bei Umbauten mit Trockenwän­ den arbeitet, muss kein Mauerwerk beschädigen. Der Schallschutz bleibt so gewahrt. Durch das geringe Gewicht von Trockenbautrennwänden vermeiden Sie auch Probleme mit der zulässigen Bodenbelastung. Im Trockenbau werden Platten aus verschie­ denen Werkstoffen auf leichte Unterkonst­ ruktionen oder direkt an massive Bauteile montiert. Die Unterkonstruktion besteht aus Holz oder Metall. Zur Verkleidung werden Ausbauplatten aus Gipskarton, Gipsfaser, Holz oder Holzwerkstoff verwendet. Auch Metall, Kunststoff oder Glas kommen infrage.

Massiver Trockenbau

Aufgrund ihres geringen Gewichts, der guten Schallisolierung, der Brandbeständigkeit sowie des Wärmespeichervermögens sind Trennwände­­­aus Porenbeton sehr beliebt. Sie eignen sich auch zum Hochziehen von Dusch­ wänden, Wannenunterbauten etc. Eine DIY-­ Anleitung finden Sie auf den nächsten Seiten. Trennwände ohne tragende Funktion lassen sich auch mithilfe von Gipswandbauplatten errichten. Stabil und trotzdem leicht können die Wände völlig frei innerhalb des Grundrisses selbst auf schwimmendem Estrich verbaut wer­ gut saniert!

den. Sie werden nur mit Fugengips zusammenge­ setzt, wobei der Aufbau einer Unterkonstruktion nicht erforderlich ist. Verbunden werden die Einzelelemente durch ein Nut-Feder-Profil. Die genormten Platten (666 x 500 mm) ermöglichen einen raschen Baufortschritt. Mit Randdämmstreifen aus Bitumenfilz, Kork oder Mineralwolle werden sie mit den angrenzenden Bauteilen elastisch verbunden und dabei mechanisch und akustisch entkoppelt. Das ermöglicht auch bei späteren Änderungen einen raschen Rückbau. Gipswandbauplatten müssen nur verspachtelt werden, sodass die Plattenstärke von 60, 80 oder 100 mm gleichzeitig auch die jeweilige Wandstärke ist. Den Putz können Sie sich sparen, was nicht nur Feuchteeintrag verhindert, sondern auch Material, Zeit und Kosten spart. Die Platten können an jeder Stelle ohne Stützkonstruktion geöffnet und durchbrochen werden.

Trockenbau mit Leichtmaterialien

Die Metallprofile dieser Bausysteme sind optimal auf den Verwendungszweck abgestimmt, im Gegensatz zu Holz passgenau, maßhaltig und formstabil. Neben ihrem geringen Gewicht und dem langlebigen Korrosionsschutz (Verzinkung) haben sie bereits vorgestanzte Aussparungen für Elektroleitungen, Installations- und Wasserver­ rohrungen. Anstrich oder Tapete können sofort nach dem Aufstellen aufgebracht und die Wände einfach versetzt werden. Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, auf den beidseitig eine Kartonlage aufgebracht wird. Diese stabilisiert die Platte und nimmt gleichzeitig Zug- und Biegekräfte auf. Die speziellen, grünen Ausführungen für Feuchträume sind feuchtigkeitshemmend imprägniert. Gipskarton-Feuerschutzplatten, die im Kern zur Verstärkung Glasseidenbündel enthalten, können zur Ausbildung von feuerbeständigen Konstruktionen nach DIN 4102 herangezogen werden. Es gibt sie auch imprägniert. Die leich­ ten Platten sind in Stärken zwischen


© Ruta Saulyte­Laurinaviciene/Shutterstock

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Pro Trockenbau:

ge• rasche Montage und ringes Gewicht, dadurch kurze Bauzeit • flexible Gestaltung, da g lun tei um durch flexible Ra • Anforderungen an Feuchtigkeits-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz werden durch entsprechende Konstruktionen erfüllt.

9 und 25 mm erhältlich, wirken feuchtere­ gulierend und sind dimensionsstabil. Bei richtiger Verlegung sind sie vor allem in Verbindung mit Steinwolldämmstoffen gut schalldämmend. Das Material lässt sich nach dem Anritzen leicht brechen und ist für abgehängte Decken und als Trocken­ putz für vorgesetzte Wände geeignet. Auf Unterkonstruktionen aus Metall wird es mit selbstschneidenden Spezialschrauben befestigt, auf Wänden mit Ansatzbinder di­ rekt verklebt und nach der fertigen Montage an den angefasten Stößen verspachtelt und glatt geschliffen. Gipsfaserplatten, ein Gemisch aus Gips und Zellulosefasern, haben im Gegensatz zu Gipskartonplatten keine Kartonschichten und weisen eckige Schnittkanten auf. Gipsfa­ serplatten sind aufgrund der homogenen Faserstruktur mechanisch belastbarer (ideal für Küchenwände). Sie kommen als Wand­ und Deckenbekleidung, als Decklage von Unterdecken sowie für die Verkleidung von Montagewänden infrage. Gipsfaserplatten sind nicht brennbar und können auch in Feuchträumen eingesetzt werden. Holzweichfaserplatten bestehen aus zerspanten Holzabfällen, die, mit Leim vermischt und heiß und verpresst werden. Erhältlich sind sie in weicher, mitteldichter und harter Ausführung. Im Ausbau sind vorwiegend weiche Ausführungen als Dämmstoff gebräuchlich. Die Verarbeitung erfolgt mit üblichen Holzwerkzeugen. OSB­ oder Mehrschichtplatten beste­ hen aus richtungsorientierten Spänen (Oriented­Strand­Board), wobei die Späne lagenweise jeweils nach einer Richtung überkreuz gestreut, dreischichtig verklebt und verpresst werden. Die Ausrichtung der Späne gibt auch die Richtung der Flexibilität vor, die durch ihre Dimensionierung (lang und schlank) größer ist als bei normalen Spanplatten. gut saniert!


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Trockenbauwand DIY Eine Trockenbau­Ständerwand ist die Alternative zur „leichten“ massiven Innenwand aus schmalen Ziegeln. Wir zeigen Ihnen, wie diese Trockenwand aus Gipskarton­ oder ­faserplatten zu bauen ist.

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ipsplatten gibt es in verschiedenen Dicken und Formaten. Die gängigsten Ausbau­ platten sind 9,5 oder 12,5 Millimeter dick. Besonders schnell geht es mit Formaten von 200 bis 250 Zentimetern Länge und einer Breite von 120 Zentimetern. Sie können aber auch zu den sogenannten „Ein­Mann­Platten“ greifen, die mit ihren 60 Zentimetern Breite ganz einfach allein zu transportieren und verarbeiten sind. Für eine frei stehende Trennwand muss als Erstes eine tragende Konstruktion aus Holzlatten oder Metallprofilen gebaut werden (in unserer Anleitung zeigen wir Ihnen den Bau von Metallgerüsten). Dann werden die Gipsplatten darauf montiert, und nachdem die gut saniert!

Schraubstellen und Stoßfugen verspachtelt sind und die neue Trockenbauoberfläche glatt geschliffen und grundiert ist, können Sie schon tapezieren, streichen oder sogar fliesen.

Schritt für Schritt zur neuen Zwischenwand

1. Schritt: Wo soll die Trennwand überhaupt hin? Für den genauen Verlauf legen Sie mithilfe einer Schnur oder eines Lasers sowie einer Richtlatte die genaue Positionierung der Wand fest und zeichnen Sie sie am Boden und der Decke ein. 2. Schritt: Schneiden Sie nun die UW­Profile mit einer Blechschere zu und dämmen Sie sie auf der Rückseite mit einem Dämmstreifen gegen Wärme­ und Schallbrücken (!), bevor sie am Boden bzw. an der Decke verschraubt werden. Die Drehstiftdübel werden in einem Abstand von etwa einem halben Meter gesetzt. 3. Schritt: Schneiden Sie nun die senkrech­ ten Profile zu. Dafür werden die passenden Wandmarkierungen gesetzt, die Profile wieder mit Dichtungsband beklebt und dann zwischen die Horizontalprofile an Wand und Boden geklemmt. Nun in Abständen von einem hal­


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tten Wie groß sind die Trockenbaupla tal izon hor r ode l tika ver sie und werden ausder lich näm gt hän on Dav t? montier ab. ofile -Pr CW zumessende Abstand der ben Meter Löcher in die bestehende Wand bohren und die Profile festdübeln. 4. Schritt: Nun werden die CW­Profile für das Gerüst angebraucht. Dafür müssen diese zuerst unten in die freien Räume und dann oben die UW­Profile geschoben und exakt senkrecht ausgerichtet werden. In welchem Abstand die CW­Profile angebracht werden, hängt von Größe und Montageausrichtung (vertikal, horizontal?) der Gipsplatten ab. 5. Schritt: Ihre Zwischenwand braucht eine Tür? Dann kommt jetzt der Zuschnitt des Tür­ sturzprofils. Damit die Tür später auch stabil ist, wird das Aussteifungs (UA)­Profil als seit­ licher Türpfosten in die UW­Profile eingesetzt und zuerst einmal mit Klebeband befestigt. Setzen Sie nun das Türsturzprofil auf der gewünschten Höhe als oberen Türabschluss ein und befestigen Sie die UA­Profile einfach mit dem Türpfosten­Steckwinkel an Boden und Decke. Für ein stabiles Ergebnis sollten Sie den Sturz mit mindestens zwei CW­Profilen oberhalb der Tür und an der Decke stabilisieren und das gewählte Türmaß lot­ und fluchtgerecht auf die gesamte Türöffnung übertragen. 6. Schritt: Nun, da das Gerüst fertig ist, kann mit der Plattenverkleidung begonnen werden. Richten Sie dafür die Gipskarton­ oder ­faserplatten waagrecht zu Boden und Decke aus, lassen Sie dabei je einen Abstand von 10 mm und montieren Sie dann die Platten mit einem Schnellbauschrauber in 25­cm­Abständen. Achtung: Kreuzfugen sind unbedingt zu vermeiden! Daher die Platten wo nötig, vor der Montage noch kürzen. Das geht ganz einfach durch Anzeichnen der korrekten Länge, Einritzen mit einem Cuttermesser und Über­Kante­brechen der Platte. Die Ränder der Platten dann noch mit einem Hobel glätten und die Vorderseite für den Fugenmörtel leicht abschrägen. Das Gleiche machen Sie dann an der Rückseite des Ständergerüsts. 7. Schritt: Der zwischen den beiden Plat­ tenseiten entstandene Hohlraum wird als

Tipp: Achten Sie auf die korr ekten Boden- und Decken anschlüsse, den ordentliche n Einbau von Türen, Fens tern und Installationsleitung en sowie die Ausbildung ho rizontaler und vertikaler St öße.

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gut saniert!


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Dämmungs­, Elektro­ und/oder Sanitär­ installationsebene genutzt. Die Mineralfa­ serdämmstreifen dafür einfach zwischen die Profile drücken. Für Elektroauslässe (Schalter, Steckdosen) verwenden Sie eine Lochsäge. 8. Schritt: Nun geht es ans Grundieren und Verspachteln. Dank der Fase an den Platten entsteht beim Verlegen eine ausreichende Fuge für die Spachtelmasse. Verspachteln Sie offene Ränder, Stöße und Schraubenköpfe vollstän­ dig – erst quer zur Fuge, dann in Fugenrichtung abziehen. Ist die Spachtelmasse trocken (Her­ stellerhinweise beachten!), können Sie Uneben­ heiten mit einer Spachtel leicht abreiben und mit Schleifpapier nachglätten. Dann muss noch einmal drübergespachtelt werden. 9. Schritt: Ist die endverspachtelte Ober­ fläche komplett trocken, wird noch grundiert, um Ihre neue Zwischenwand schließlich zu färbeln, zu verputzen, zu tapezieren oder zu verfliesen. Achtung: Sollen Fliesen auf die Trockenbauwand, müssen die mindestens 12,5 mm starken Platten immer doppelt be­ plankt werden.

Richten Sie die Gipskartonplatten waagrecht zu Boden und Decke aus. Lassen Sie dabei je einen Abstand von 10 mm und bohren Sie dann die Platten fest.

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Was Sie brauchen: Gipskarton- oder Gipsfaserplatten UW-Profile CW-Profile Dichtungsband Schnellbauschrauben Drehstift-Dübel Dämmmaterial (Mineralfaserdämmstreifen) UA-Profile Türsturzprofile Türpfosten-Steckwinkelsatz Tiefengrund Dichtmasse Fugenspachtel gut saniert!

Bohrmaschine und Bohrer Lochsäge oder Fuchsschwanz Wasserwaage, Blechschere, Cuttermesser Hammer und Bohrhammer Zollstock, Stift und Bandmaß Schlagschnur oder Laser Akkuschrauber Raspelhobel Sämtliche Spachtel Öffnungen file Richtlatte der CW-Pro leiche g müssen in die eigen! Glättekelle z g n Richtu Drehstiftdübel Tiefengrundbürste



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Decke abhängen Um den Abstand vom Boden zur Rohdecke zu verringern, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Am schnellsten und einfachsten geht es mit einem Abhänge­ system. Wir zeigen Ihnen, wie Sie vorgehen.

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ie leben in einem Altbau mit extrem hohen Wänden und Ihre Heizrechnung gefällt Ihnen so gar nicht? Oder Sie möchten für Schallschutz zur oberen Woh­ nung sorgen? Auch ein neues Beleuchtungs­ system würde Ihre moderne Einrichtung per­ fektionieren? Dann könnte eine abgehängte Decke die Lösung sein. Doch auch wenn Ihnen die bestehende Raumdecke einfach nicht mehr gefällt oder sie rissig bzw. kaputt ist: Mit einer abgehängten Decke können Sie gut saniert!

Ihre Wohnräume optisch einfach und rasch aufwerten!

Abhängesysteme erleichtern Ihnen die Arbeit Um einen größeren Abstand zur Rohdecke zu erzeugen, gibt es unterschiedliche Möglich­ keiten. Die Decke kann mit Holzpaneelen abgehängt werden, eine abgehängte Decke wird mit Hilfe von Trockenbauplatten gebaut oder es wird eine so genannte Spanndecke angebracht. Früher wurde an den Wänden eine rundum­ laufende Rahmenkonstruktion gedübelt, auf die längs oder quer zum Raum Zwischenträ­ ger geschraubt wurden. Darauf wurden dann Nut­Feder­Elemente montiert, die die parallel dazu eingelegte Dämmung verdeckten und zuletzt die fertige Decke ergaben. Mittler­ weile werden von einigen Firmen aber ganze Abhängesysteme angeboten, die ein solches Vorhaben wesentlich erleichtern.


Alle 50 cm Dübellöche bohren und die Profile r festschrauben.

Diese Montagesysteme gibt es für Metall­ und Holzunterkonstruktionen. Gängig sind spezielle Drähte mit rechtwinklig geboge­ nen Befestigungsösen, die in ankerförmige Abhänger eingeschoben und mit einer Spannfeder justiert werden. Sehr monta­ gefreundlich sind auch die sogenannten Nonius­Abhänger. Sie bestehen aus zwei ineinanderliegenden, gelochten U­Profilen mit unterschiedlichen Lochteilungen, die mit einem Splint verbunden werden und sehr präzise Höhenjustierungen erlauben. Bei Metallunterkonstruktionen setzt man als Grund­ und Tragelemente CD­Profile ein. Die Decke muss aus Schallschutzgründen frei schwingend sein, was bedeutet, dass die Beplankung die Wände nicht berühren darf. Wenn der Schall­ und gleichzeitig der Wärme­ schutz weiter verbessert werden sollen, verlegt man Dämmstoffelemente im Deckenhohlraum. Wenn die darüber liegenden Räume nicht beheizt sind, ist eine Dampfbremse nötig. Sie wird entweder von unten an die Lattung getackert oder bei Metallkonstruktionen mit einem speziellen Doppelklebeband befestigt.

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Spezielle Lösung: Spannfolien

Spannfolien sind eine günstige und unkom­ plizierte Möglichkeit der modernen Raumge­ staltung, und eine interessante Alternative zur baulich abgehängten Decke. Das Prinzip ist einfach: Die Spannfolien, die in den unter­ schiedlichsten Designs, Farben und sogar mit 3D­Effekt zu haben sind, werden in der richtigen Größe unter der Decke befestigt und anschließend erwärmt. Dadurch strafft sich das Material und es entsteht eine makellose Oberfläche. Die entsprechenden Spannfolien bestehen aus hochwertigem PVC. Für die Verarbeitung bzw. Montage benötigen Sie ferner passende Abdeckleisten, Profile und Unterkonstruktio­

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ndd die Gru Nun wir es Systems lattung d ektabhänir an den D estigt und e b n ger f rt, ob die kontrollie uch nicht a Lattung hängt. c r u d h gut saniert!


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Nun die Platten quer Fuge verspachteln, tro zur ck lassen und scharf ab nen ziehen.

nen aus Alu oder aus PVC, die Sie als Kom­ plettsystem erwerben können.

Decke selbst abhängen – Schritt für Schritt

Eine abgehängte Decke heißt nicht gleich niedrige Raumhöhen. Erfolgt die Abhängung aus rein optischen Gründen, reichen schon wenige Zentimeter aus. Brauchen Sie also nur einen Abstand zur Rohdecke von 4 bis 12,5 Zentimetern, dann können Sie diese Arbeit einfach selbst übernehmen. Der Handel bietet

Tipp: Befindet sich oberhalb der Decke ein kalter Raum (unbewohnter Dachboden, Spitzboden, etc.) darf auch die Dampfbremse nicht fehlen!

hier super Lösungen mit so genannten Direkt­ abhängern, die sich nicht nur recht einfach verarbeiten lassen, sondern vor allem einen Verzicht auf die Holzunterlattung ermöglichen.

1. Schritt:

Zeichnen Sie mithilfe einer Wasserwaage die Einbauhöhe der Profile an den Wänden an. Achten Sie dabei auf eine gerade Ausrichtung! Besonders Altbauten bestechen selten durch gerade Wände und Decken. Bevor die UD­Wandanschlussprofile festge­ schraubt werden, Dichtungsband auf deren Wandseite dieser anbringen, alle 50 cm Dübel­ löcher bohren und die Profile festschrauben.

2. Schritt:

Legen Sie nun die Position der Grundlattung fest (Schnurschlag!) und markieren Sie die Positionen der Latten. Jetzt die Löcher bohren und die Direktabhänger mittels Dübel und Schrauben befestigen.

3. Schritt:

Nun wird die Grundlattung des Systems an den Direktabhängern befestigt und kontrolliert, ob die Lattung auch nicht durchhängt. Soll die gut saniert!


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Decke noch eine Dämmung erhalten, diese jetzt in die Grundlattung einlegen.

4. Schritt:

Nun werden die Querlatten(Traglattung) ange­ bracht. Dafür die Leisten an der Grundlattung befestigen (Abstand max. 50 cm!) – je nach Plattenlänge in einem Abstand von 41,5 bis 50 cm. In den Herstellerangaben finden Sie die genauen Abstände.

5. Schritt:

Ritzen Sie jetzt die Gipskartonplatten auf der benötigten Länge ein und brechen Sie sie über eine scharfe Kante. Die Schnittkanten dann mit dem Cuttermesser schräg anfasen und mit dem Raspelhobel glätten.

6. Schritt:

Nun die Gipsplatten mit Schnellbauschrauben (Feingewinde bei Metall, Grobgewinde bei Holz) quer zur Traglattung anbringen – am besten arbeiten Sie hierfür zu zweit und immer von der Plattenmitte nach außen. Die nächste Plat­ tenreihe mit einem 40­cm­Versatz anbringen. Achtung: Es dürfen keine Kreuzfugen entstehen!

Was Sie brauchen: Deckenabhängsystem mit UD-Wandanschlüssen &CD- oder Holzprofilen Direktabhänger Dichtungsband passende Dübel & Schrauben evtl. Dämmung & Dampfbremse Gipskartonplatten

7. Schritt:

Grundieren Sie nach Anbringen sämtlicher Platten die Schnittkanten, um eine ebene Basis für die Spachtelmasse zu erhalten. Nun die Platten quer zur Fuge verspachteln, trocknen lassen und scharf abziehen, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Am Ende die Ansätze mit dem Spachtel abstoßen.

8. Schritt:

Zum Schluss wird mit einer Glättkelle die Spachtelmasse auf die Platten aufgetragen und breit abgezogen. Etwaige Unebenheiten können Sie nach Trocknung noch abschleifen.

Alles nach Maß

Die wichtigsten Abstände im Überblick: • äußere Latten zur Wand: 20 cm • zwischen den Latten: max. 50 cm • Abstand CD­Profile zur Wand: max. 50 cm • Abstand Holzlatten zur Wand: max. 35 cm • Abstand zwischen den Direktabhängern bei der Verwendung von CD­Profilen: max. 100 cm • Abstand zwischen den Direktabhängern bei einer Holzlattung: max. 85 cm

Pinsel Schnellbauschrauben Spachtelmasse & Tiefengrund Wasserwaage Bohrmaschine & Akkuschrauber Cuttermesser Raspelhobel Spachtel gut saniert!


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Achtung:

Aus Dachboden wird Wohnraum Dach saniert, Dachstuhl erneuert, oberste Geschoßdecke gedämmt. Wenn all diese Arbeiten erledigt sind, dann sind auch die besten Vorausset­ zungen für einen Dachgeschoßaus­ bau gegeben. Hier ein paar Tipps.

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as soll aus Ihrem Dachgeschoß werden? Eine komplette Wohneinheit oder nur ein weiterer Wohnraum? Soll es ein großer Raum sein, oder soll es Abtren­ nungen geben? Tragende Balken etwa können intelligent als Raumteiler genutzt werden. Für eine sorgfältige Planung, ob virtuell oder am Reißbrett, müssen Sie das Dachgeschoß genau vermessen. Denken Sie daran, dass in Altbau­ ten Wände oft nicht rechtwinklig sind.

Im Sommer kühl, im Winter warm

Die Dämmung unter Dach ist der zentrale Punkt bei einem Dachausbau. Zweischalige, gut saniert!

Decke Badewannen, die die stellen punktuell belasten, an hohe Anforderungen die Statik!

moderne Dachkonstruktionen, sogenannte Kaltdächer, haben bereits eine ausreichende Dämmung auf den Sparren inklusive Belüf­ tung. So etwas werden Sie in Ihrem Altbau aber ziemlich sicher nicht vorfinden. Das Dachgeschoß genügt hier meist nicht den energetischen Anforderungen. Es muss ent­ weder zwischen oder unter den von der Traufe bis zum First laufenden Balken des Dachstuhls gedämmt werden. Dabei sollten Sie zur Luftzir­ kulation eine „Hinterlüftung“ von mindestens zwei, besser vier Zentimetern zu den Dach­ sparren einhalten. Zum Raum hin wird über das Dämmmaterial eine Dampfbremsfolie aus Aluminium angebracht. Sie passt sich flexibel an Temperatur­ und Feuchtigkeitsunterschiede an und muss unbedingt luftdicht abgeschlos­ sen sein. Das kleinste Loch in der Folie führt zu Wärmebrücken, durch die Luft eindringen beziehungsweise entweichen kann. Löcher für Schrauben und Ähnliches müssen deshalb sehr sorgfältig abgeklebt werden!


© artjafara /Adobe Stock

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Womit dämmen?

Das Dämmmaterial sollte einen U­Wert (Wär­ medurchlässigkeit) von 0,2 nicht überschrei­ ten (je niedriger der U­Wert, desto besser die Dämmleistung). Auch müssen die Dämmstoffe den hohen Brandschutzauflagen entspre­ chen. Wasserabweisende Eigenschaften und Formstabilität sind weitere Kriterien. Und natürlich sollte sie der Nichtfachmann leicht anbringen können. Bewährt haben sich Mine­ ralfaserdämmstoffe, Steinwolle, Styropor und PUR­Hartschaum. Achten Sie auf FCKW­freie Materialien. Wer eine umweltfreundliche Alternative sucht, liegt mit Kork oder Kokosfa­ ser richtig. Baumwolldämmmatten aus Isoco­ ton sorgen für ein gutes Raumklima. Außer­ dem haben diese Dämmmatten ein geringes Gewicht und isolieren den Schall besonders gut. Für den Fußboden gibt es spezielle Tritt­ schallplatten.

Licht unters Dach

Je nachdem, wo und wie das Dachfenster eingebaut wird, unterscheidet man zwischen Wand­, Dach­ und Ausstiegsfenstern sowie Fenstern mit Balkonfunktion und speziellen Flachdachfenstern. Dachneigung, Kniestock­ höhe, Dachkonstruktion – die architekto­ nischen Gegebenheiten bestimmen die Art und Größe des Dachfensters maßgeblich mit. Bezüglich der Art der Dacheindeckung gibt es übrigens keine Beschränkungen. Zudem können Sie auch Zusatzelemente wählen, wie Kniestockfenster, die mit den Dachfenstern verbunden sind – öffenbar oder fix verglast. Sie vergrößern die Tageslichtausbeute im Dachgeschoß zusätzlich. Das geläufigste und normalerweise liegend eingebaute Dachfenster ist das Schwingfenster. Es hat einen mittigen Drehpunkt, die Griffleiste befindet sich oben und ermöglicht so ein bequemes Öffnen. Das Klappfenster wiederum hat seinen Drehpunkt

ganz oben, der Flügel lässt sich also wie ein Vordach hinausklappen. Vorteil: Sie haben freie Sicht, können den Ausblick ohne Fenster­ flügel im Sichtfeld genießen. Klapp­/Schwingfenster schließlich sind eine Kombination mit zwei Drehpunkten, in der Mitte und oben. Je nach Funktion kann es geklappt oder geschwungen werden. Eben­ falls liegend in das Dach integriert werden können Schiebeflügelfenster, die über die fix verglaste Fläche und die Dachfläche zu öffnen sind. Sie werden besonders dann eingesetzt, wenn der Zustieg über das Dach, etwa auf eine Dachterrasse oder einen Dachbalkon, möglich sein soll. Und das Glas? Jedes Glas, das sich schräg oder über Kopf befindet, muss ganz besonderen Parametern in Sachen Dichtheit und Stabilität genügen. Die Hersteller bieten zudem Verglasungsarten, die sich durch Fakto­ ren wie U­Wert, Schallschutz, g­Wert auszeich­ nen, jeweils in Zwei­ oder Dreifach Verglasung ausgeführt.

Bevor Sie sich ans Planen machen, sollten Sie ein paar Punkte klären: Soll das Dachgeschoß langfristig bewohnt werden? Soll hier nur geschlafen/gearbeitet oder auch gebadet oder geduscht werden? Gibt es bereits Wasser- & Stromanschlüsse? Wie soll geheizt werden ? Elektroinstallation und Beleuchtung gut saniert!


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Kellerdecke dämmen Die Dämmung zwischen Keller und Erdgeschoß bringt nicht nur ein sehr viel angenehmeres Fußge­ fühl, sie trägt auch wesentlich zum Energiesparen bei. Wie schnell und einfach Sie eine solche Kellerde­ ckendämmung anbringen, zeigen wir Ihnen hier.

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ie meisten Kellerdecken sind betoniert und Sie können die Dämmplatten einfach aufkleben. Als Material eignen sich Hart­ schaumplatten, Mineralstoff und Steinwolle. Der Markt bietet inzwischen auch Nut­Feder­ Systeme, die noch einfacher und rascher ver­ arbeitet werden können. Und so funktioniert’s:

1. Schritt:

Kellerdecke vorbereiten. Machen Sie die Oberfläche mit einem Besen oder einem Staubsauger ordentlich sauber, verspachteln Sie Risse und Löcher und bessern Sie kleinere Unebenheiten mit Mörtel aus – erst wenn die Decke staub­ und fettfrei, trocken und trag­ fähig ist, kann geklebt werden. gut saniert!

2. Schritt:

Mischen Sie jetzt den Mörtel laut Hersteller­ angaben in einem Kübel mit Wasser an und schneiden Sie die Dämmplatten der ersten Reihe auf die erforderliche Größe. Dafür am besten eine feinzahnige Säge verwenden.

3. Schritt:

Nun wird der Mörtel mit einer Zahnspachtel vollflächig (etwa 8 mm dick) auf die Dämm­ platten aufgetragen, die Stirnseiten der Platten lassen Sie bitte aus.

Tipp: sollte Das Dämmmaterial k mindestens 12 cm dic Zentisein, jeder weitere eitere meter bringt eine w Heizkostenersparnis.


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

4. Schritt:

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Bringen Sie nun die Dämmplatten lückenlos an­ einandergereiht auf der Decke an, versetzen Sie sie so, dass keine Kreuzfugen entstehen – das verhindert die Entstehung von Wärmebrücken –, und drücken Sie sie fest nach oben. Achtung: Ist die Decke nicht tragfähig, sollten die Dämm­ platten zusätzlich verdübelt werden.

5. Schritt:

Da eine Kellerdecke selten plan ist, können Sie unebene Stellen an der Dämmung dann mit feinkörnigem Schleifpapier oder einem Handschleifer ausgleichen. (Mundschutz nicht vergessen, der entstehende Staub ist sehr fein und lungengängig).

6. Schritt:

Nun wird der Mörtel mit einer Zahnspachtel vollflächig aufgetragen.

Schlussendlich werden noch die Fugen mit PU­Schaum ausgefüllt und Reste mit Cutter­ messer und Schleifpapier entfernt. Sobald alles trocken und fest sitzt, können Sie die gedämmte Fläche streichen oder verputzen.

Was Sie brauchen: Reparaturspachtel Dämmplatten Mörtel Farbe oder Innenputz evtl. Dübel Kübel für Mörtel und Rührquirlaufsatz für Bohrmaschine Zollstock feinzahnige Säge Zahnspachtel Leiter Wasserwaage Schleifpapier/Handschleifer Farbrolle Mundschutz

Mit einem feinkörnigen Schleifpapier oder einem Handschleifer unebenheiten ausgleichen .

gut saniert!


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Neue Sanitärinstallationen Eine rostbraune Brühe, die aus dem Wasserhahn kommt, teilweise sogar kleine Rostteilchen oder Metallstü­ cke, die sich unters Leitungswasser mischen oder der Strahl, der nicht mehr als ein Rinnsal ist? Dann wird es Zeit für neue Leitungen.

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ie Erneuerung der Sanitär- und Elektroin­ stallationen gehört wohl zu den aufwen­ digsten Sanierungsprojekten. Hier geht selten was ohne Stemmen und Aufreißen. Laut Experten wird bei der Planung von Sanierun­ gen auf den Installationsbereich (Wasser, Abwasser, Leitungen) auch zu oft schlicht ver­ gessen. Ein neues Bad oder eine neue Küche müssen natürlich nicht zwangsläufig auch zu neuen Leitungen in der Wand führen, aber eine gut saniert!

Überprüfung derselbigen wäre in jedem Fall angeraten. Die durchschnittliche Lebensdauer von Wasserleitungen bzw. -rohren beträgt etwa 30 Jahre bei verzinkten Stahlleitungen, Kupfer und die modernen Verbundrohre (PEX, Chrom­ stahl) halten sogar 50 Jahre. Das heißt aber auch, dass schon Häuser aus den 70er-Jahren unter Umständen neue Leitungen brauchen. Noch bis vor etwa drei Jahrzehnten wurden mehr oder weniger ausschließlich Stahl- und Kupferleitungen verlegt. Heute sind es durch die Bank Verbundrohre, die nicht nur eine längere Lebensdauer aufweisen, sondern auch sicherer sind, was die Einflüsse auf unsere Gesundheit anbelangt (Stichwort Kupferionen, die ans Trink­ wasser abgegeben werden). Die Lebensdauer der Rohre kann übrigens je nach Wasserquali­ tät, Durchflussgeschwindigkeit, Dimensionie­ rung, Wartung und weiteren Faktoren variieren.


77 © Dagmara_K/Shutterstock

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Tipp: Auch bei neuen Leitu ngen sollten Sie nach einer Nichtbetätigung von meh r als vier Stunden das Wasse r zehn bis zwanzig Sekund en laufen lassen. Rohre tauschen oder Sanierung von innen?

Haben die Wasserleitungen ihre Lebensdauer überschritten oder sind durch Sie bzw. den Fachmann eindeutig Schäden nachgewiesen worden, dann sollten Sie sich – zumindest im Zuge einer größeren Renovierung oder gar Sanierung des Gebäudes – in jedem Fall auch gleich für neue Leitungen entscheiden. Die alten müssen dafür nicht einmal unbedingt aus der Wand, sie können auch einfach abgeklemmt werden. Mit diesem Verfahren sparen Sie sich auch eventuell anfallende Schremm­ und Bohrarbeiten mit dem dazugehörigen Staub und Dreck. Die Verlegung der neuen Wasserleitungen sollten Sie auf jeden Fall dem Profi überlassen, er kann auch mit Ihnen gemeinsam die Lage und Führung der Leitungen planen, falls Sie Ihr Badezimmer oder die Küche komplett neu anlegen möchten.

Sie möchten nicht Stemmen und auch nicht abklemmen? Die Erneuerung der Wasserlei­ tungen muss nämlich nicht immer mit deren Austausch einhergehen. Es gibt auch die Mög­ lichkeit der sogenannten Rohr­Innensanierung, bei der die Leitungen in der Wand verbleiben, das Rohr aber eine Innenbeschichtung aus Epoxidharz erhält. Diese Art der Sanierung bringt laut Experten eine Verlängerung der Lebensdauer von immerhin zehn bis 15 Jahren. Wichtig zu erwähnen ist aber: Die Technik ist auch umstritten, da gerade das Epoxidharz bei fehlerhafter Ausführung die Wasserqualität durch entweichende Stoffe verschlechtern kann. Alternativen, wie etwa die Beschichtung mit Produkten auf mineralischer Basis, gibt es noch nicht lange genug, um Rückschlüsse auf deren Gesundheitsgefährdung zu erlauben. gut saniert!


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Neue Elektrik Alte elektrische Leitungen stellen eine Gefahrenquelle dar. Vom Kurzschluss bis zum Kabelbrand ist hier alles möglich. Deshalb ist es besonders wichtig, in die Jahre gekommene Leitungen und Schal­ ter bzw. Dosen zu erneuern.

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ährend Sie Elektrogeräte wie den Durchlauferhitzer oder Elektrohei­ zungen spätestens nach 20 Jahren erneuern sollten, gilt für die Elektroleitungen im Haus eine Lebensdauer von maximal 40 Jahren. Spätestens dann wird nämlich der Kunststoffmantel brüchig und die Gefahr für Kabelbrände, Kurzschlüsse oder Stromschläge steigt erheblich an.

Typisch für alte Elektroinstallationen: n - viel zu wenige Steckdose kec St te - unklug positionier dosen und Lichtauslässe - verschlissene Leitungen auf - Einzelne Zählerstände k jedem Stockwer r - keine Absicherungen fü Einzelgeräte

gut saniert!

Überprüfen Sie aber nicht nur das Alter der Leitungen, auch die Verlegeweise sollte ge­ checkt werden. Anders als heute mussten sich die Elektriker früher nämlich beim Verlegen an keine verbindlichen Regeln und Normen halten. Während heutzutage die elektrischen Leitungen von Lichtschaltern und Steckdosen immer lot­ recht nach oben und unten verlegt werden und sämtliche waagrecht ausgerichtete Kabel genau 30 Zentimeter von Decke und Boden entfernt sind, können Sie sich in einem Altbau nicht da­ rauf verlwwassen, dass diese Regeln eingehal­ ten wurden. Ein chaotisches Leitungswirrwarr steht hier nicht selten auf der Tagesordnung. Schnell kann es da passieren, dass Sie allein durch das Einschlagen eines Nagels für ein Bild einen Kurzschluss auslösen.

Komplette Neuverlegung

Sie müssen beziehungsweise möchten die elektrischen Leitungen in Ihrem Haus also neu verlegen? Dann gibt es einiges zu beachten: Um den Eingriff in die Bausubstanz möglichst gering zu halten, müssen die neuen Leitungen genau geplant werden. Grundsätzlich wird mit Unter­ putz­ oder Aufputzinstallationen gearbeitet. Für Erstere müssen zunächst mittels Hammer und Meißel Schlitze in die Wand gemacht werden, in denen dann die Kunststoffrohre verlegt werden.


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Durch diese ziehen Sie dann die Mantelleitun­ gen. Fixiert wird mit sogenannten Hakennägeln in einem Abstand von 40 cm in der Horizontale und 50 cm in der Vertikale. Bei der Aufputzvariante werden die Leitungen sichtbar auf der Wand oder Decke verlegt und mit Schellen befestigt. Was die vorgeschriebenen Abstände anbelangt, halten Sie sich an folgende Regeln: Die Leitung, die aus der Steckdose, einem Schalter oder einem Gerät kommt, muss nach mindestens zehn Zentimetern mit einer Schelle befestigt werden. Generell darf der Abstand zwischen den Schellen horizontal nicht mehr als 25 cm betragen und vertikal nicht mehr als 40 cm. Die Aufputzinstallation ist einfacher und rascher zu bewerkstelligen, eignet sich aber natürlich nur eingeschränkt für den Wohnraum. Auf dem Dach­ boden, im Keller, in Garagen oder Werkstätten ist sie aber sicherlich Mittel der Wahl.

Mehr Steckdosen, mehr Schalter

Im Durchschnittshaushalt von heute werden elektronisch betriebene Geräte ganz selbstver­ ständlich und in höherer Zahl als noch vor 20, 30 oder mehr Jahren eingesetzt.. Entsprechend rar sind in Altbauten auch Steckdosen und Schalter gesät. Wenn Sie eine Erneuerung der Elektrik angehen, sollten also auch unbedingt die Anzahl und Anordnung der Dosen und Schalter geplant werden. Dauerüberlastete Steckerleisten, an denen fünf und mehr Geräte hängen, können nämlich nicht die Lösung sein. Überlegen Sie, wie viele Steckdosen in welchem Raum nötig sein werden und rechnen Sie gleich ein bis zwei Ersatzsteckdosen mit ein. Auch die Anzahl der Stromkreise ist – je nach

Größe des Gebäudes – vorgeschrieben. Erkun­ digen Sie sich bei Ihrem Elektroinstallateur. Und auch die Lichtauslässe sollten nicht zu knapp bemessen sein, die Zeiten des einen Schalters neben der Zimmertür sind vorbei.

Gefahrenquelle FI-Schalter

Während sie in Neubauten heute schon ganz selbstverständlich eingesetzt werden, finden sich in älteren Gebäuden oft noch StandardFehlerstrom-Schutzgeräte vom „Typ AC“. Diese können mit der modernen Technik jedoch nicht mehr mithalten und stellen sogar eine potenzi­ elle Gefahr dar! So können elektronische Geräte wie TV- und Haushaltsgeräte, Lampendimmer, Vorschaltgeräte, drehzahlgesteuerte Motoren und dergleichen die Auslösung des Schutz­ mechanismus im FI-Schalter verzögern bezie­ hungsweise vollständig verhindern. Die Folgen können äußerst gefährlich werden, besonders wenn ein Mensch in den Stromkreis gelangt und der FI-Schalter nicht oder zu spät reagiert. Nur ein FI-Schalter, der an den entsprechen­ den Fehler- oder Ableitstrom angepasst ist und über die Eigenschaft der Pulsstrom-Sensitivität verfügt, bietet ausreichend Schutz. Der ent­ scheidende Unterschied zwischen herkömm­ lichen Schutzschaltern und jenen des „Typ A“ ist deren Reaktionsfähigkeit auf die verschie­ denen Stromimpulse. So ist der veraltete „Typ AC“ nicht für Pulsstrom optimiert. Pulsstrom­ sensitive Fehlerstrom-Schutzgeräte des „Typ A“ ­gewährleisten hingegen auch bei überlagern­ den glatten Gleichfehlerströmen von bis zu 6 mA, wie sie zum Beispiel bei Photovoltaikanla­ gen auftreten können, zuverlässigen Schutz.

gut saniert!


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Innendämmung anbringen Ist Ihre Fassade denkmalge­ schützt oder aus anderen Gründen „erhaltens­wert“ oder wird das be­treffende­Gebäude nur selten ­genutzt, kommt eine Außen­ dämmung nicht in­frage. Es muss von innen ­gedämmt ­werden.

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ine Innendämmung besteht aus mehreren Komponenten und wird in der gleichen Form verarbeitet wie der herkömmliche Trockenbau. Auf einem Raster aus Holz oder Metall wird der Dämmstoff montiert. Dann folgt eine Dampfsperre und schließlich die Innen­ verkleidung (z. B. Gipskarton-, Gipsfaser- oder Holzplatten). Wie bei der Außendämmung bietet der Markt auch bei der Innendämmung ganze Systeme von ein und demselben Her­ gut saniert!

steller, bei denen die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Einige Anbieter integrieren auch gleich die Dampfsperre und die Deckplatte. Wichtig: Um Baufehler wie Wär­ mebrücken zu vermeiden und eine möglichst hohe Wärmespeicherfähigkeit zu erzielen, müssen Sie die Be- und Verarbeitungsrichtlinien der Dämmsysteme genau beachten!

Vorteile der Innendämmung

Über zu dünne und demnach schlecht dichtende­­­Mauern können sich besonders die Bewohner von Altbauten nicht besch­ weren. Damals wurden noch bis zu 80 cm dicke M ­ auern aufgezogen. Besonders in der Nachkriegszeit waren die Außenmauern dann jedoch dünnwandig und in den meisten Fällen so gut wie ungedämmt. Erst in den 1970erJahren­­­wurden bewusst Materialien mit hohem Dämmwert eingesetzt. Um herauszufinden, wie


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

es um die Wärmedämmung bei Ihrem Altbau bestellt ist, sollten Sie sich einen professionellen Energieberater leisten. Dieser misst mit speziellen Ap­ paraturen die Luftdichtheit Ihres Hauses und kann so die Schwachstellen eruieren. Innendämmungen sind im Normalfall günstiger als Außendämmungen und grundsätzlich einfach zu montieren. Eine gute Innendämmung ist dampfdurchlässig und hygroskopisch (Materialien, die Feuchtig­ keit aufnehmen und geregelt wieder abgeben können). Laut Gesetz sind heute Dämm­ stoffdicken im Bereich von 70 bis 80 mm gefordert. Die Kosten belaufen sich im Schnitt auf 20 bis 30 Euro/m² – variieren aber natürlich je nach verwendetem Material.

Den angerührten Mörtel mit einer Traufel auf die Dämm platten auftragen.

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Wie bei einer Außendämmung werden die Platten lot- und fugenrecht angebracht.

Und so funktionierts:

1. Schritt: Bereiten Sie zuerst den Untergrund vor. Die zu dämmende Innenwand muss eben, sauber und ganz trocken sein. 2. Schritt: Verteilen Sie nun den angerühr­ ten Leichtmörtel mit einer Traufel auf der Dämmplatte. Achtung: Die Steghöhe sollte 8 mm nicht übersteigen und die Stirnseiten der Dämmplatten bleiben übrigens immer kleberfrei. 3. Schritt: Beginnen Sie mit dem Dämmen, indem Sie nun die erste Reihe Platten lot­ und fluchtrecht an die Wand legen. Mithilfe eines Fuchsschwanzes lassen sich die Platten übrigens ganz einfach auf die passende Größe zuschneiden. 4. Schritt: Normalerweise ist es nicht nötig, die Platten zusätzlich zu verdübeln. Bei san­ denden Altputzen jedoch – so empfiehlt es der Fachmann – sollten Sie einen Tellerdübel pro Platte anbringen, um auf Nummer sicher zu gehen. 5. Schritt: An den Versatzstellen zwischen den Platten können Unebenheiten entstehen.

an der Sobald alle Platten ebenUn n de er w Wand sind, rsatzVe n de an die heiten, en, nn kö stellen auftreten abgeschliffen.

gut saniert!


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Was Sie brauchen: Mineralschaumplatten schen Leichtmörtel zum Anmi quirl Bohrmaschine mit Rühr nig) Fuchsschwanz (feinzah Leiter Wasserwaage Traufel Zollstock Schleifbrett eventuell Dübel rbe Spachtel, Putz oder Fa ng zur weiteren Bearbeitu

Materialwahl und Ausführung

Hartschaumplatten sind sehr beliebt und leicht in der Ausführung. Sie werden direkt mit Ansetzmörtel an die Wand geklebt. Die Platten sind mit dem Nut­und­Feder­Prinzip ausgestattet und überlappen so perfekt. Die Platten sind feuchtigkeitsabweisend und leicht zu verarbeiten. Jedoch haben sie auch Nachteile. Zwar kann auf der Dämmung gut gefliest werden, Bohrungen sind jedoch eher problematisch. Auch bleibt die Wand sehr stoßempfindlich, wenn direkt auf den Platten verputzt wird. Der Fachmann rät hier zu einer Zwischenschicht aus Gipsplatten, auf denen dann der Putz oder die Tapete angebracht werden kann.

Alternative: Dämmen mit Vorsatzschale

spachteln ildet das Ver Das Finish b der Innendämmung, und Streichen ültige Gestaltung der dg sprich die en . de n Innenwä Beseitigen Sie diese am besten durch Ab­ schleifen. 6. Schritt: Ist die Innendämmung vor­ schriftsmäßig angebracht, werden die Platten schließlich noch gestrichen oder ver­ spachtelt, um dem Raum sein finales Gesicht zu geben. gut saniert!

Vorsatzschalen gibt es aus Holz oder Metall. Letzteres bietet die Vorteile, dass es sich nicht verzieht und Feuchtigkeit kein Problem darstellt. Zwischen die einzelnen Ständer aus dem gewählten Material kommt dann der Dämmstoff, im Normalfall Mineralwolle. Aber auch Materialien wie Schafwolle oder Stroh sind einsetzbar. Die Ständer sollten unbe­ dingt in einem Abstand von genau 62,5 cm montiert werden, da dies das gängige Maß der Gipsplatten ist. Und so geht‘s: Montieren Sie die Anschluss­ latten zu Wänden, Decke und Boden. Die Latten (wenn Holz) sollten an den Rückseiten mit Dämmstreifen versehen werden. Nun werden sie angeschraubt und die Dämm­ matten dazwischengeklemmt. Vergessen Sie nicht, auch den Raum zwischen Lattung und Außenwand zu isolieren, da ansonsten Wärme­ brücken entstehen können. Im Gegensatz zur Hartplattenvariante muss hier auch unbedingt eine Dampfbremse angebracht werden. Diese tackern Sie am besten direkt an der Lattung fest. Ganz wichtig ist, dass eine luftdichte


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GEBÄUDE SANIEREN

Ebene geschaffen wird. Also überkleben Sie besser auch an den Tackereinstichen. Noch ein wichtiger Tipp: Verwenden Sie mög­ lichst immer aufeinander abgestimmte Produk­ te, wie sie im Fachhandel von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Das bedeutet Dämmung, Dampfbremse und Klebeband von derselben Marke. So ist ein bestmögliches Er­ gebnis garantiert. Die Dampfbremse ist deshalb so wichtig, da sich, selbst wenn der Dämmstoff dicht ist, zwischen dem Ständerwerk und der Dämmung Wasserdampf sammeln kann. Erst das Anbringen einer dicht verklebten Folie (etwa PE oder Polyamid) verhindert dies.

Schon was von Dämmtapeten gehört?

Die wohl einfachste und schnellste Methode, Ihren Wänden eine Innendämmung zu verpas­ sen, bietet die sogenannte Dämmung von der Rolle. Diese speziellen Tapeten haben zwar nur eine Dicke von knapp vier Millimetern und lie­ fern daher auch nicht die besten Dämmwer­ te. Aber als Ergänzung zu einer Fassaden­ dämmung, besonders an nicht leicht zu erreichenden Stellen wie etwa hinter Heizkörpern oder in Ecken, fungieren sie als durchaus zufriedenstellende Ersatz­ lösung. Besonders interessant sind hier die mit Alufolie versehenen Produkte (alu­ kaschiert), da sie dem Raum eine schnelle­ re Erwärmung ermöglichen und diese Wärme auch halten helfen. Die gleichen Ergebnisse wie mit einer der anderen Innendämmungsvarianten werden Sie mit den Tapeten aber nie erreichen, das sollte an dieser Stelle noch betont werden. Die Anbringung der Tapeten ist relativ un­ kompliziert: Am besten verwenden Sie dafür einen herkömmlichen Styro­Kleber, wie Sie ihn in jedem Baumarkt erhalten, und gehen vor wie beim normalen Tapezieren. Ganz wichtig: Achten Sie beim Anbringen der Bahnen darauf, dass keine Fugen bzw. Zwischenräume entste­

hen, da das bei einem eventuellen Feuchtig­ keitseintritt zu massiven Beeinträchtigungen der Dampfbremse führen kann! Die Folge wäre im schlimmsten Fall dann Schimmel. Besonders genau zu arbeiten ist daher im Bereich rund um die Steckdosen, Lichtschalter und auch Heizkör­ peranschlüsse. Egal für welche Innendämmung Sie sich entscheiden, lassen Sie sich auf jeden Fall noch vor Beginn der Arbeiten von einem Profi oder im Fachhandel beraten. Je nach bereits vorhandener Dämmung am Altbau sowie nach dem gewünschten finanziellen und arbeits­ technischen Aufwand können Sie sich dann für eine der vielen Möglichkeiten einer selbst gemachten Innendämmung entscheiden. Falls Ihnen der Sinn nicht danach steht, selbst Hand anzulegen, haben Sie noch immer die Mög­ lichkeit, ein professionelles Bauunternehmen oder einen speziellen Fachmann an­ zuheuern, um sich auf einen garantiert warmen Winter und wohltemperierten Sommer in Ihrem Eigenheim zu freuen.

gut saniert!


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Fußboden sanieren Im Zuge der Sanierung im Innen­ raum bleibt der Boden nur selten unberührt. Bevor Sie sich an die Renovierung der Beläge machen, sollte jedoch der Unterbau genau kontrolliert und gegebenenfalls saniert werden.

J

e nachdem, in welchem Zustand sich der Boden befindet, können das komplette Aus­ lösen des Bodens, eine Sanierung bzw. Er­ neuerung der Bodenaufbauten, eine Sanierung der Deckenkonstruktion oder neue Bodenauf­ bauten mit Wiederverlegung bzw. Anbringung des neuen Materials anfallen. Alte Fußbodenaufbauten, meist aus Holz­ balken gefertigt, müssen entlastet und mit einem modernen Wärmeschutz ausgestattet gut saniert!

werden. Vor allem dann, wenn sich die Böden entweder nahe dem Erdreich oder über einem unbeheizten Keller befinden. Auch auf den Trittschallschutz darf im Wohnbereich nicht vergessen werden. Noch bevor Sie sich an die Arbeit machen, greifen Sie zum Taschenrech­ ner. Bei Böden, die sich über einem Keller befinden, kann die Wärmedämmung von unten kostengünstiger und mit gleich gutem Ergebnis ausfallen wie eine komplette Sanierung.

Ist die Bodenbasis noch gesund?

Wenn Sie nicht selbst vom Fach sind, sollten Sie unbedingt einen Bausachverständigen beurteilen lassen, wie stabil der vorhandene Fußbodenunterbau (noch) ist. Zudem sollten die alte Holzkonstruktion auf Fäulnis oder Schädlingsbefall untersucht und bruchverdäch­ tige Balken durch neue und stabilere, trittfest ersetzt werden. Eine Abdichtung gegen Feuch­

© Robert Kneschke/Adobe-Stock

GEBÄUDE SANIEREN


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GEBÄUDE SANIEREN

Tipp: tigkeit ist ebenfalls einzubringen. Danach kann die passende Wärmedämmung erfolgen. Sind die Außenwände der betreffenden Räume bzw. Ihres Altbaus noch nicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit gesichert, ist eine Sperrschicht nötig. Achtung! Allfällig durchnässtes Schüttmaterial muss restlos entfernt bzw. ausgetauscht werden! Übrigens: Früher wurde der Boden in nicht unter­ kellerten Häusern mit einer Lage Holzbalken und einem darauf verlegten Schiffboden ausgestattet. In neueren Bauten wurde schon auf einer Beton­ platte gebaut, wobei die darunter liegende Schicht etwaige aufsteigende Feuchte nur sehr mangel­ haft abwehren konnte. Darüber hinaus wurde bei der Betonherstellung statt Kies Schlacke und vorhandener Bauschutt verwendet.

Bodenaufbau: geltende Richtlinien beachten

Für Fußböden gelten laut OIB­Richtlinie bei der Sanierung eines bestehenden Bauwerks dieselben Anforderungen an U­Werte wie für Kellerwände. Wird eine Dämmung oberhalb der Bodenplatte oder in einer Bodenkonstruktion zwischen Polsterhölzern eingebracht, muss die­

Energieverluste aufgrund von Undichtheiten an Boden-/Deck enkonstruktionen oder durch erd berührende Böden müssen im Zu ge einer Sanierung beseitigt werde n. Konvektionsschutzpappen oder Dampfbremsfolien garantieren hier bei fachgerechtem Einbau die erforderliche Luftdichtheit!

se gemäß dem Niedrigenergiestandard einen U­Wert von 0,3 W/m2K aufweisen. Dazu ist beispielsweise 12 cm Dämmstoff der Wärmeleit­ gruppe 040 nötig. Unterhalb der Bodenplatte darf der Wert 0,4 W/m2K, das entspricht etwa 10 cm Dämmstoff, nicht übersteigen. Sind diese Dämmstoffstärken nicht realisier­ bar, so muss der Fußboden einschließlich gut saniert!


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Welche Dämmung?

Womit und wie Sie dämmen, hängt nicht zuletzt auch vom künftigen Bodenbelag ab. Entschei­ dungsfaktoren dabei: Festigkeit unter Druck und hoher Belastung, Brennbarkeit, Wärmeleitfähig­ keit sowie der (Tritt)Schallschutz. Wählen kön­ nen Sie grundsätzlich zwischen mineralischen (Glaswolle, Mineralschaum, Vermiculit etc.), synthetischen (PE, Polyester etc.) und pflanz­ lichen bzw. tierischen (Kork, Holzfasern etc.) Fußbodendämmungen, die als Platten oder lose Schüttungen eingebracht werden. Schüttdämmstoffe sind einfach zu verarbeiten und werden bei Zwischenbalkendämmungen, ­Nivellierungen, zur Isolierung unter Betonestri­ chen und in schwer zugänglichen Zwischenräu­ men eingesetzt. Schüttungen aus Mineralstoffen sind überaus belastbar, robust, schädlingsresis­ tent und verrotten nicht. Ergänzend dazu bieten sie hervorragenden Schall- und Wärmeschutz und die statische Belastung ist marginal.

Welcher Belag soll es werden?

Für die Wahl des Bodenbelages ist neben der Optik und dem Design vor allem folgendes

gut saniert!

© karepa /Adobe-Stock

Dämmung so weit erhöht werden, wie es ohne eine Anhebung des Türsturzes möglich ist. Falls keine Bodenplatte oder eine andere Abdichtung vorhanden ist, kann die Dämmung auch direkt auf die Kiesdrainage gelegt werden. Dafür geeignete Dämmmaterialien müssen feuchteresistent und druckstabil sein sowie das dafür erforderliche Herstel­lerzertifikat aufwei­ sen. Darüber werden dann Bitumenbahnen vollflächig verschweißt. Erst danach kann die Bodenplatte aus Beton gelegt werden. Bei Holzbalkenböden gehen Sie am besten in Trockenbauweise vor: Gleichen Sie die Une­ benheiten des alten Bretterbodens durch eine ebene Schüttung aus und legen Sie darauf dann die Dämm- und Holzspanplatten, die an Nut und Feder verleimt werden. Oder Sie verwenden Trockenestrichelemente aus Gipsfaser oder Gipskarton, die an Nut und Feder verklebt und zusätzlich verschraubt werden.


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wichtig: Lange Haltbarkeit, hohe Wider­ standsfähigkeit, leichte Pflege und möglichst keine zu raschen Abnutzungserscheinungen. Hier die beliebtesten Materialien im Über­ blick:

Echtholz oder Laminat

Holzbeläge sind die wohl beliebteste Variante für den Boden. Laminat ist nicht nur optisch ansprechend, sondern auch sehr pflegeleicht. Auf die Wahl von günstigen Modellen sollten Sie aber verzichten, da diese besonders anfäl­ lig für Kratzer, Dellen und Abnutzungsspuren sind. Laminatböden gibt es in den unter­ schiedlichsten Optiken, Holznachbildungen, Farben und Musterungen. Aufgebaut ist er aus mehreren Schichten, wobei die oberste oft auch aus Massivholz bestehen kann. Laminat ist sehr strapazierfähig, verändert seine Optik kaum und ist einfach und schnell zu verlegen. Im Gegensatz zu (selbst hochwertigem) Lami­ nat ist ein massiver Dielenboden oder Echtholz­ parkett empfindlich teurer. Doch seine Vorzüge sind bestechend: Von der Langlebigkeit so eines Parkettbodens bis zur Möglichkeit, kleinere Blessuren wie Kratzer schnell und einfach durch Abschleifen der obersten Schicht zu entfernen, ohne den ganzen Belag austauschen zu müssen. Größter Vorteil: man holt sich ein Stück Natur ins Haus. Der Geruch, die Optik und Haptik beein­ flussen uns positiv.

Stein und Fliesen

Fliesen lassen sich unkompliziert und rasch reinigen und zeigen auch nach Jahren noch kaum optische Veränderungen. Nur durch ­relativ starke Einwirkungen kommt es zu ­groben Blessuren, wie Brüchen oder Rissen. Nicht zuletzt aus diesen Gründen sind sie besonders in den Nass- und Nutzräumen beliebt. Fliesen gibt es in unzähligen Farben und Musterungen. Ein Nachteil der Fliesen: In

Wohn­räumen wirken sie schnell kühl und un­ gemütlich, außerdem führen sie zu einer ver­ hältnismäßig hohen Geräuschentwicklung, da das Material wenig Lärm schluckt. Naturstein wie Granit, Sandstein, Marmor oder Quarzstein verleihen Räumen eine einzigartige, hochwer­ tige Optik. Sie bedürfen im Normalfall auch keines höheren Pflegeaufwandes als Kunst­ fliesen, auch in Sachen Widerstandsfähigkeit und Sauberkeit erfüllt dieses Material höchste Ansprüche. Jedoch muss man für einen Na­ tursteinboden um einiges tiefer in die Tasche greifen und die Frage nach der Verhältnismä­ ßigkeit stellt sich dann für viele recht schnell.

Textile Beläge

Teppichböden bringen Farbe und Gemütlich­ keit in den Raum. Wählen Sie keine zu hellen Farben, besonders in Räumen, wo sich oft aufgehalten wird, grobmaschige Varianten sind schwieriger zu reinigen und ganz gene­ rell sollten Sie bei der Wahl des Belages auf schadstofffreie und ökologische Varianten setzen. Größter Vorteil von textilen Belägen ist deren schalldämpfende und lärmschluckende Eigenschaft. Typische Nachteile sind die eher schwierige Reinigung, mal eben Durchwischen funktioniert ja nicht und die professionelle Teppichreinigung, die ein Kaffeefleck am Boden unter Umständen nötig macht, ist nicht nur aufwändig, sondern auch teuer.

Elastische Beläge

Natur- und Synthesekautschuk, Linoleum, PVC, Vinyl und Kork sind besonders strapazierfähig und pflegeleicht. Sie können in Bahnen oder in Form von Fliesen verlegt werden. Die Materialien sind in den verschiedensten Farben und Muste­ rungen erhältlich, Gerade wegen der o ­ ptischen Vielfalt ist eine gute Balance ­zwischen Lebendig­ keit und optischer Zurückhaltung wichtig. Es gilt: Naturmaterialien gehen vor! gut saniert!


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!

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Holzböden sanieren Durchgetretene Dielen, zerkratztes Parkett, ausgeblichene Oberflä­ chen. Sie möchten Ihrem alten Holzboden wieder zur ursprüngli­ chen Schönheit oder einem ganz neuen Gesicht verhelfen? Hier erfahren Sie, wie es geht.

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evor Sie sich an die Renovierung Ihres Holzbodens machen, sollten Sie sich einen guten Einblick in die bestehende Substanz verschaffen. Dazu empfiehlt es sich, an einer unauffälligen Stelle, z. B. am Rand des Parketts, eine kleine Probe zu entnehmen. Auf diese Weise stellen Sie fest, wie dick die obere Holzschicht ist. Diese Prozedur erübrigt sich bei alten Dielen, die in der Regel massiv sind. Beim Parkett ist eine obere Schicht von 2,5 bis 6 Millimeter Standard. Da beim Abschleifen nur knapp ein Millimeter abgetragen wird, kann dieser Vorgang beim Qualitätsparkett über den Zeitraum von Jahrzehnten mehrfach ausgeführt werden. Ein altes Parkett entwickelt übrigens mit der Zeit eine attraktive Patina, an die die Optik neuerer Holzböden nur selten herankommt.

Lackierte Holzböden sanieren ...

Ist Ihr Boden mit einem Lack überzogen, lassen sich Verfärbungen unter Umständen überlackieren, in der Regel erreichen Sie aber mit der Neubeschichtung des abgeschliffenen Parketts ein weitaus besseres Ergebnis. Zum gleichmäßigen Abschleifen von Parkettböden können im Fachhandel Schleifmaschinen aus­ gut saniert!

geliehen werden. Es braucht allerdings schon relativ viel Geschick dabei und wir empfehlen, erst an einer unauffälligen Stelle zu üben.

... und Oberflächen versiegeln

Ob zur abschließenden Versiegelung Lack, Wachs oder Öl verwendet wird, ist letzt­ endlich Geschmackssache. Während die Ober­ fläche mit Lack glatt und glänzend wird, über­ zeugen öl­ und wachsbeschichtete Holzböden durch ihren matten Schimmer. Die raumphy­ sikalisch positive Wirkung eines Holzbodens kommt allerdings nur bei Öl oder Wachs vollends zur Wirkung: Die Poren der Holzober­ fläche bleiben offen und regulieren somit die Raumluftfeuchtigkeit auf natürliche Weise. Dies kann ein mit Lack versiegelter Holzboden natürlich nicht leisten, hier überwiegt eher der Vorteil der höheren Belastbarkeit. Es kommt

Was Sie brauchen:

nur Richtlatte/Richtsch Zollstock/Maßband LaminatStichsäge/Kreissäge/ schneider Holz oder Abstandsklötze aus Kunststoff Winkel Zugeisen Schlagklotz


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GEBÄUDE SANIEREN

hier nicht so leicht zu Möbelabdrücken, Abrieb, Kratzspuren oder Feuchtigkeits­ schäden. In der Regel benötigt ein lackierter Holzboden auch erst nach 15 Jahren eine neue Beschichtung, dabei empfehlen sich dann der Gesundheit zuliebe lösemittelarme Wasser­ lacke.

Fixieren mittels Injektion

Hohl klingende Stellen durch einzeln gelöste Holzteile lassen sich mittels einem durch kleine Bohrlöcher unters Parkett gespritzten Spezialkleber beheben. Er hilft auch bei abge­ lösten Deckschichten oder Rissen in mehr­ schichtigem Fertigparkett. In der Regel reicht es, wenn pro Schleifvor­ gang circa 0,7 Millimeter entfernt werden. Bei ausgetretenen Massivholzdielen müssen Sie allerdings so lange abschleifen, bis die Fläche wieder eben ist.

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Und nun ordentlich pflegen

Sanierung hin oder her. Im Alltag lassen sich Gebrauchsspuren wie kleine Kratzer, Dellen und Striemen nun mal nicht zur Gänze vermei­ den. Durch die richtige Bodenpflege können Sie aber vorbeugen und Jeweils das letzte viele kleinere Spuren verschwinden Reststück aus einer Reihe lassen. Verwenden Sie ausschließ­ wird als erstes Stück der lich einen weichen Mob und Haarbe­ Folgereihe verwendet. sen, Staubsauger mit Parkettaufsatz oder ein leicht feuchtes Wischtuch. Gummist­ riche von Schuhsohlen oder auch Fettflecken können mit Grundreiniger entfernt werden. Per­ fekt für das Parkett ist eine Luftfeuchte von ca. 50 bis 60 % und einer Temperatur von rund 20 °C. Sessel, Tisch und Kommo­ Das letzte Paneel den sollten mit Filzgleitern ausgestattet auf das vorletzte sein und Möbelrollen vom Typ W (weich) legen und genau ausverwendet werden.

richten. Ein weiteres Paneel mit der Feder gegen die Wand auflegen. Anzeichnen & sägen.

gut saniert!


© epr/Contura © epr/ista

warm? Hauptsache ssantesten ie intere Wir haben d s rund um das Facts & Tipp vom ÖlkesselnThema Heize Warmwasserr tausch bis zu g mittels u it bere n ie. Sonnenenerg


Energie sparen

dank Sanierung Energieträger, Heizsysteme, Smart Home Technologien. Clevere Umbau­ und Umrüstungsmaßnahmen schonen nicht nur Ressourcen, Umwelt und Ihr Konto, sie erleich­ tern auch den Alltag. Und Sie haben mehr Energie für die schönen Dinge im Leben übrig.


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ENERGIE­ SYSTEME

Heizung sanieren? Soll die bestehende Heizung modernisiert werden, mit einem regenerati­ ven Heizsystem kombiniert oder gleich die gesamte Anlage ausgetauscht werden? Egal, was Sie vorhaben, Ziel ist in jedem Fall ein geringerer Ver­ brauch und Ressourcenschonung.

B

ei bestehenden Anlagen erfordern oftmals alte, für heutige Verhältnisse zu kleine Heizkörper recht hohe Vorlauftemperatu­ ren von bis zu 90 °C. Solche Wärmeabgabesys­ teme lassen sich nicht mit modernen Kesseln oder Heizthermen kombinieren. Im Zuge einer

Sanierung muss in diesen Fällen also das ganze System von Grund auf erneuert werden. Ein Heizkörpertausch sollte immer Teil einer solchen Gesamtsanierung sein. Die Radiatoren können im Laufe der Jahre verschlammt sein, Stahlrohre sind möglicherweise rostig. Gelegent­

Diese Fragen sollten Sie sich stellen

Mit dem richtigen und nach Ihren Bedürfnissen opti­ mierten System heizen Sie im Normalfall komfortabler. Das Raumklima wird angenehmer und die Regelung der Anlage vereinfacht. Noch bevor Sie mit der Wahl des Systems und den Umrüstungen beginnen, klären Sie folgende Punkte ab:

Woran erkennt man, dass die Heizung nicht mehr effizient arbeitet?

ich Wie viel kann ngsu durch eine Heiz aren? sp modernisierung Zentralheizungen, die mit Wärmepumpen, Holz oder Pellets betrieben werden, bieten wirtschaftlich sehr attraktive ­Lösungen. Und durch den Einsatz zeitgemäßer Kessel­ systeme mit Erdgas oder Heizöl in Verbindung mit Solar­ thermie lassen sich bis zu 40 % der Heizkosten einsparen.

gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

lich findet man Kalkablagerungen und undichte Leitungen vor. Heizkörper, die die aktuellen An­ forderungen erfüllen, haben eine große Oberflä­ che und kommen daher mit einer Vorlauftempe­ ratur unter 50 °C aus. Es wird wesentlich weniger Staub aufgewirbelt und der Anteil an direkter Strahlungswärme ist entsprechend hoch.

Endlich geringere Heizkosten

Der Einsatz fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist eine sinnvolle Maßnahme, um die Energieeffizienz in bzw. von Ihrem Haus

Eine Heizanlage verbraucht immer mehr Energie, je mehr sie sich dem Ende ihrer technischen Lebensdauer nähert. Das ist in der Regel nach 15 bis 20 Jahren der Fall. Beispielsweise nutzen alte Heizkessel weniger als zwei Drittel des Brennstoffes aus. Mit den heu­ tigen hocheffizienten Technologien (Brennwerttechnik) wird hingegen die zugeführte Energie fast zu 100 % in Wärme umgewandelt.

zu optimieren. In Verbindung mit regenerativen und entsprechend umweltfreundlichen Tech­ niken, wie beispielsweise der Solarthermie, lässt sich auf diese Weise auch ein Gutteil der Heizkosten einsparen. Eine andere Möglichkeit, die sich Ihnen im Zuge einer Heizungssanierung bietet, ist die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe. Energieträger wie Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel sind nicht so starken Preis­ schwankungen ausgesetzt wie etwa die fossilen Energieträger, und vor allem ein heißer Tipp in puncto zukunftssicherer Versorgung.

Lohnt sich eine Heizungsmodernisierung im Hinblick auf die Anschaffungskosten? Schon mit kleinen Investitionen kann viel eingespart werden. Staatliche Förderprogramme unterstützen Sie bei der Modernisierung Ihrer Heizungsanlage finanziell. Je nach Bundesland gibt es Zu­schüsse, z. B. für einen Brennwertkessel, der mit einer Solaranlage gekoppelt ist, oder für die Installation einer Wärmepumpe. Die Investitionen in eine neue Heizung zahlen sich besonders dann aus, wenn die Heizungsmodernisierung durch nicht rückzahlbare Direktförderungen unterstützt wird. Lassen Sie sich im Zuge der Modernisierung von einem unabhängi­ gen Energiefachmann beraten. Überlegen Sie auch sinnvolle Alternativen bei der Wahl des gewünsch­ ten Energieträgers sowie die Einbindung einer thermischen Solaranlage!

gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

Heizkessel tauschen Rund die Hälfte unserer Haushalts­ energie geht fürs Heizen drauf. Die Umstellung auf moderne Öl­ kessel spart Kosten und schont die Umwelt. Aber: Ist das in Zeiten regenerativer Energien überhaupt noch gerechtfertigt?

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ie in Österreichs Haushalten laufenden Heizkessel sind zu einem hohen Anteil technisch veraltet, teilweise überdi­ mensioniert und belasten durch geringe Effi­ zienz nicht nur die Brieftasche ihrer Besitzer, gut saniert!

Tipp:

enheit! Nutzen Sie die Geleg esseltauIm Zuge des Heizk gleich in sches können auch e Rohre, die Jahre gekommen aturen Zuleitungen und Arm gedämmt werden.

sondern auch die Umwelt. Mit der Umstel­ lung auf moderne Heizanlagen kann viel Geld gespart und können die CO₂­Emissio­ nen reduziert werden. Im Zuge einer Hei­ zungssanierung sollte die Umstellung auf regenerative, nicht fossile Rohstoffe ernst­ haft erwogen werden und der Tausch des Heizkessels nur durchgeführt werden, wenn Sie unbedingt beim Öl als Energielieferant bleiben wollen.


© epr/Vaillant Initiative Wärme+

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ENERGIE­ SYSTEME

Wie viel bringt ein neuer Kessel?

Bis zu 40 Prozent der Heizkosten können Sie mit einem modernen Heizkessel einsparen. Zusätzlich schonen Sie mit einer modernen Anlage die Umwelt mehr, als mit einem alten. Moderne Heizkessel sind heute Hightechpro­ dukte. Die Nutzungsgrade alter Heizkessel betragen je nach Brennstoffart nur 50 bis 80 Prozent. Nutzungsgrade der neuen Heiz­ kesselgenerationen erreichen Werte bis zu 97 Prozent. Aufgrund dieser verbesserten Effi­ zienz senkt ein neuer Heizkessel den Energieverbrauch um bis zu einem Drittel. Die Vorstellung, dass ein Heizkesseltausch mit tagelangem Stemmen und Bohren, dem Verzicht auf warmes Wasser und Heizung, viel Staub, Schmutz und jeder Menge Lärm verbunden wäre, ist nicht (mehr) korrekt. Dank ausgereifter Arbeitstechniken der Heizungs­ fachfirmen sowie der modernen und monta­ gefreundlichen Systemkomponenten werden Heizkessel in Ein- und Zweifamilienhäusern gewöhnlich innerhalb von nur einem Arbeits­ tag getauscht. Und die Vorteile eines Kessel­ tauschs sind beachtlich: • Moderne Öl-Brennwerttechnik ermöglicht äußerst effiziente Verbrennung (Wirkungs­ grad fast 100 Prozent). • Ein neuer Heizkessel bringt eine Heizöl­ ersparnis von bis zu 40 Prozent. • Moderne Anlagen sind sehr gut mit Alterna­ tivanlagen wie Solarthermie kombinierbar. • Heutige Ölheizungen erzeugen deutlich ­weniger Feinstaub-, Stickoxid- und Kohlen­ monoxidemissionen als alternative Anlagen.

Öl ist eine schrumpfende Ressource

Zwar sind die Preise für Heizöl immer wieder mal stagnierend und so mancher „Umstei­ ger“ hat sich im Nachhinein geärgert über die sinkenden Literpreise, aber Fakt ist: Heizöl ist eine fossile Energiequelle und die weltweiten

Vorräte werden immer weniger. Auch die CO₂Bilanz dieses Heizmaterials ist bescheiden. Heizöl ist angezählt, das zeigen nicht nur die zahlreichen Initiativen und Gesetzesänderun­ gen in Hinblick auf Ölheizungsverbote bzw. entsprechend strenge Auflagen. Die Nachteile von Erdöl als Heizquelle lassen sich auch durch einen neuen Heizkessel nur bedingt ausheben. Außerdem kostet so ein Komplettaustausch. Es sind ja nicht nur die Kesselkosten (ab rund 1.500 Euro aufwärts), die sich im Budget niederschlagen. Vor allem die anfallenden Nebenkosten wie Installati­ onsarbeiten, eventuelle bauliche Veränderun­ gen etc. belaufen sich auf bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Nicht selten wird im Zuge einer Ölheizungsmodernisierung zudem eine Kaminsanierung nötig. Denn für die Nutzung der neuartigen Brennwerttechnik ist eine säurebeständige und druckdichte Abgasanlage erforderlich. (Günstigere Lösung: Kunststoff­ systemlösung). Wichtig ist außerdem, sich für Abgassysteme zu entscheiden, die einen raumluftunabhängigen Betrieb ermöglichen.

Wann sollte getauscht werden?

Sie brauchen auf jeden Fall einen neuen Heizkessel, wenn die gesamte Heizungsanlage bzw. der Heizkessel älter als 15 Jahre ist, sich die Kesseltemperatur ständig zwischen 70 und 80 °C bewegt, Sie merken, dass der Heizraum warm ist, der Brenner läuft, obwohl nicht geheizt wird, und wenn der vorgeschriebene Abgasverlust (= Prozentanteil der Wärme, die über das Abgas in den Kamin und so verloren geht) nicht mehr eingehalten wird. Egal ob neuer Kessel oder gänzlich neue Heiz-anlage, holen Sie sich vor der Entschei­ dung unbedingt einen Fachmann ins Haus! Lassen Sie sich umfassend beraten, wägen Sie alle Möglichkeiten und Alternativen ab und vergleichen Sie die Angebote! gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

PROMOTION

Ölkesselverbot: Was ist zu beachten und welche sinn­ vollen Alternati­ ven gibt es? Die Klimakrise erfordert viele Maßnahmen, um die CO2 Emissionen so rasch wie möglich zu reduzieren. gut saniert!

D

a die Heizung der größte Energiever­ braucher im Haushalt ist und Ölhei­ zungen besonders hohe CO2 Emissi­ onen haben, ist vorgesehen, dass es einen schrittweisen verpflichtenden Austausch solcher Heizungen geben wird. Besonders alte Ölheizungen werden dabei als erstes getauscht werden müssen. Im Neubau wird es nicht mehr möglich sein, Ölheizungen zu errichten. Auch der Ersatz alter Ölheizungen durch neue Ölheizungen wird nicht mehr gestattet sein. Für die Auswahl eines geeigneten alter­ nativen Heizsystems sind die folgenden Fragen von Bedeutung: Wie alt ist das Haus? Wie hoch ist der Wärmebedarf? Kann die­ ser durch einfache Maßnahmen reduziert werden? Erfolgt die Wärmeverteilung über Radiatoren (Heizkörper) oder über eine


© Propellets

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Fußbodenheizung? Ist ein Anschluss an eine Fernwärmeversorgung möglich? Aus diesen Rahmenbedingungen ergibt sich, welche Art der Wärmeversorgung sinnvoll ist. Energiebe­ rater oder Heizungsinstallateure können hier qualifiziert beraten. Ist kein Fernwärmeanschluss verfügbar sind die beiden am häufigsten installier­ ten Alternativen die Pelletheizung und die Wärmepumpe. Wärmepumpen werden dann gewählt, wenn Gebäude gut gedämmt sind und über eine Fußbodenheizung verfügen. Ist dies nicht der Fall, wird eine Pelletheizung bevorzugt. Das liegt daran, dass eine Pelletheizung ohne Effizienzverlust die benötigten hohen Temperaturen erzeugt. Pelletheizungen sind damit ideal für Gebäude mit Radiatorenheizun­ gen und eher höherem Energieverbrauch. Der Umbau einer Heizung von Öl auf Pellets gestaltet sich meist einfach. Dort wo der Ölkessel stand, hat auch der neue Pelletkes­ sel Platz. Der Platz für den Öltank wird fürs Pelletlager verwendet. Erfreulicher Nebenef­ fekt des Umstiegs auf eine Pelletheizung sind die deutlich niedrigeren Heizkosten: Heizöl ist aktuell um über 60 Prozent teurer als Holzpellets. Generell unterscheidet man drei Arten von Pelletheizungen:

Pelletzentralheizungskessel

Der klassische Pelletheizkessel steht in der Regel in einem Heizraum im Keller und versorgt das Gebäude über Radiatoren oder eine Fußboden­ heizung mit Wärme. Ein automatisches System fördert die Pellets aus dem Lager zum Heizkes­ sel. Moderne Pelletkessel sind für jeden Wärme­ bedarf erhältlich. Besonders wirtschaftlich ist ein Pelletkessel in Gebäuden mit hohem Wärmebe­ darf, da der Brennstoff sehr kostengünstig ist.

Pelletkaminofen

Ein Pelletkaminofen heizt den Wohnraum, in dem er aufgestellt ist durch Wärmestrahlung und warme Luft. Der Vorratsbehälter des Ofens wird mit Pellets aus Säcken händisch befüllt und funktioniert ansonsten vollau­ tomatisch. Man kann eine fixe Raumtempe­ ratur einstellen, die der Ofen selbstständig herstellt, oder aber die Heizstärke per Knopfdruck regeln. Das flackernde Feuer sorgt für eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre im Wohnzimmer. Es gibt auch Modelle, die benachbarte Räume über Warmluftleitungen mit Wärme versorgen oder heißes Wasser für Radiatoren erzeugen.

Kombikessel Pellets und Scheitholz

Im ländlichen Raum beliebt sind auch sogenannte Kombikessel für den Einsatz von Pellets und Stückholz. Diese sind für Heizer interessant, die Zugang zu günstigem Scheit­ holz haben und zusätzlich den Komfort eines vollautomatischen Heizsystems genießen möchten. Kombikessel können leicht auf Pelletbetrieb umgeschaltet werden, wenn man keine Zeit zum Einheizen hat, oder für ein paar Tage verreist ist. Diese Kessel können auch automatisch auf Pellets umschalten, sobald das Scheitholz abgebrannt ist oder die Pellet­ feuerung für das automatische Entzünden des Scheitholzes verwenden. Weitere Details: www.propellets.at

proPellets Austria Franz­Josefs­Kai 13/12-13 1010 Wien T: +43 1 25 32 114  www.propellets.at gut saniert!


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Heizsystem erneuern Im Folgenden finden Sie einen groben Überblick über die Mög­ lichkeiten bei Heizsystemen mit ihren jeweiligen Vor­ und Nach­ teilen.

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elches Heizsystem ist zurzeit in Ihrem Haus? Wie alt ist die Anlage? Wie und warum muss oder soll nun etwas verändert werden? Möchten Sie von fossilen auf regenerative Energiequellen

gut saniert!

umsteigen? Möchten Sie mehrere Systeme kombinieren? Ist es Ihnen wichtig, bis zu einem gewissen Grad autark zu sein? Oder ist das alte System schlicht nicht mehr am Stand der Technik?

Pelletheizung

Die kleinen, zylinderförmigen Röllchen beste­ hen zu 100 % aus naturbelassenem, heimi­ schem Holz. Als Rohstoff dienen Hobel­ und Sägespäne, welche in der Holz verarbeitenden Industrie als bisher schlecht genutztes Neben­ produkt in großen Mengen anfallen. Laufende


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© epr/Austroflamm

ENERGIE­ SYSTEME

Qualitätskontrollen garantieren einen saube­ ren Brennstoff mit geringer Restfeuchte und hohem Brennwert (ca. 5 kWh/kg). Oder Sie installieren einen Pellet­Kaminofen. Mit ihm können Sie auch ohne Umbau der bestehen­ den Zentralheizung Pellets nutzen. Etwa wenn die bestehende Heizung noch neu ist oder die Kosten für eine neue Pellet­Zentralheizung zu hoch sind. Erkundigen Sie sich vorher bei Ihrem Rauchfangkehrer, ob der Kaminan­ schluss geeignet ist.

Scheitholzheizung

Bei Wirkungsgraden ab 90 % sind Feststoff­ heizungen heute recht wirtschaftlich und auch ihre Umweltverträglichkeit ist gut. Bei opti­ malen Bedingungen liegt der CO­Wert unter 0,25 g/m3 und die Staubwerte unterschreiten

50 mg/m3. Auch der Ausstoß an Kohlenwas­ serstoffverbindungen liegt heute nahezu auf dem Niveau von modernen Ölheizungen. Kaminöfen mit Warmlufttechnologie zeichnen sich durch minimalen Holzverbrauch und einen Mindestwirkungsgrad von weit über 75 % aus. Wenn Sie die Ofenwärme richtig verteilen (Aufstellungsort beachten), heizen Sie im härtesten Winter mit 6 oder 10 kw Ihre ganze Wohnung. Häufiger wird so ein Kamin­ ofen aber als Zusatzheizung verwendet. Ergänzt durch moderne Technik liefern moderne Kachelöfen Heizenergie, Warmwasser und sogar Energie zum Kochen. Oft werden sie auch mit ei­ ner zweiten Heizung kombiniert oder als Wärmeer­ zeuger für Zentralheizungen eingesetzt. Kaminöfen mit Speichermasse gibt es als wasserführende Varianten, die ihre Wärme gut saniert!


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über die Zentralheizung an alle Zimmer abge­ ben plus das Aufstellungszimmer beheizen.

Die moderne Ölheizung

Durch einen Kesseltausch lassen sich beträchtlich Kosten einsparen. Bereits die konventionellen Öl-Niedertemperaturkessel in Form von sogenannten UNITS, also einer Kombination aus Kessel, Brenner und Rege­ lung, zeichnen sich allgemein durch sehr gute Energieausnutzung und geringe Schadstoff­ emissionen aus. Durch die Einführung von schwefelarmem Heizöl wurde außerdem die Brennwertnutzung bei Ölkesseln ermöglicht, was noch höhere Effizienz und geringere Emissionen zur Folge hat. Ein moderner Niedertemperatur-Brennwertkessel kann den Ölbedarf um bis zu 40 % senken. Er ist rundum gedämmt, verhindert große Wärmeverluste, er nutzt außerdem die Wärme aus dem anfallenden Kondenswasser und spart dadurch Energie ein. Der Brenn­ wertkessel arbeitet mit einem Abgas-Wärme­ tauscher, der den Schadstoffausstoß enorm verringert. Die Gebläsebrenner passen sich automatisch der Außentemperatur an, indivi­ duelle Abschalt- und Absenkzeiten inklusive.

Gasheizung

Kein anderer Energieträger bietet so eine Vielfalt bei der Gerätetechnik wie die Erdgas­ heizung: vom klassischen Standgerät im Keller bis zu kompakten Wandheizgeräten in Kombi mit Durchlauferhitzer oder mit einem integrier­ ten Warmwasserspeicher für hohe Komfortan­ sprüche. Die Verbrennungstechniken beginnen mit dem einfachen atmosphärischen Gaskes­ sel und enden bei der zukunftsweisenden Gas-Wärmepumpe. Somit stellt die Erdgas­ heizung sowohl für neue Energiesparhäuser als auch für Altbauten eine gangbare Heiz­ variante dar. gut saniert!

Abgesehen vom Kompaktgerätebereich ist der Brennwertkessel heute klar im Vormarsch. Gas-Brennwertgeräte zählen bezüglich ihrer Anschaffung mittlerweile zu den preisgünstigs­ ten Heizsystemen und die Mehrkosten gegen­ über guten Niedertemperatursystemen halten sich in Grenzen. Brennwertgeräte nutzen die Wärme, die im Abgas enthalten ist, und lassen sich mit Solarwärme kombinieren. Achtung: Alte Geräte mit schlechten Wirkungsgraden von etwa 65 % verschwenden viel Energie. Eine neue Gas-Brennwertheizung bringt bis zu 30 % Energieeinsparung.

Wärmepumpen

Sie nutzen die Energiequellen Luft, Erde oder Wasser. Die dafür nötige Heiztechnik ist nicht billig, amortisiert sich aber rasch. Das Funktions­ prinzip ist ganz einfach: Ein flüssiges Kältemittel zirkuliert und sammelt Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Wasser auf. In e ­ inem Verdampfer wird das flüssige Kältemittel zu Gas und im anschließenden Verdichter kompri­ miert, wobei es an Temperatur zunimmt. Diese Hitze nützt das Heizsystem und gibt sie an das Heizwasser ab. Das Gas kühlt ab, verflüssigt sich wieder. Durch ein Ventil wird der Druck r­ eduziert, das Gas dehnt sich wieder aus und wird dabei eiskalt. Jetzt beginnt der Prozess w ­ ieder von vorn. Günstige Betriebskosten, Komfort durch wartungsfreien Betrieb, kein Platz- und Kapital­ bedarf für Heizraum oder Brennstofflager sind nur einige der Vorteile dieses Heizsystems. Die Wärmepumpe gilt als wahres Allroundtalent. Im Winter wird sie zum Heizen und im Sommer kann sie auch zum Kühlen eingesetzt werden.

Solarunterstützte Raumheizung

Thermische Solaranlagen eignen sich nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern können auch einen nennenswerten Beitrag zur Raumheizung liefern. Außer beim Einsatz sehr


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ENERGIE­ SYSTEME

aktiver Heizöl immer unattr itionsNicht nur die Invest Nachfrage, förderung pusht die kosten auch die Brennstoff nsten des entwickeln sich zugu gieträgers erneuerbaren Ener zum Holz. Vergleicht man d Pellets Beispiel Hackgut un sich ein mit Heizöl, so ergibt Prozent Preisvorteil von 58 bzw. 41 Prozent.

aufwendiger und teurer Jahreszeitenspeicher kann dabei aber auf ein konventionelles Heiz­ system nicht verzichtet werden. Niedrigenergiehäuser bieten sich ideal an, um die geplante Heizzentrale mit einer ther­ mischen Solaranlage zu kombinieren. Heute werden ausschließlich Niedertemperatur­Wär­ meabgabesysteme installiert, die mit einer sehr geringen Vor­ und Rücklauftemperatur betrieben werden. Somit sind ideale Voraussetzungen für eine solare Heizungsunterstützung gegeben. Ein korrekt ausgelegter und sehr gut gedämm­ ter Solar­Pufferspeicher mit integriertem Warm­ wasserboiler oder Wärmetauscher als Multifunk­ tionsspeicher bezieht die Wärme entweder aus der Solaranlage und/oder aus dem konventionel­ len Wärmeerzeuger. Eine Steuerungselektronik hilft, das solare Wärmeangebot, die Wärmeer­ zeugung des Kessels und die Wärmenachfrage optimal aufeinander abzustimmen. Ein eigener Speicher für das Warmwasser ist nicht nötig, weil man die Brauchwasser­

bereitung gleich über einen direkt im Solar­ Pufferspeicher installierten Platten­ oder Rohrwärmetauscher besonders hygienisch im Durchlauferhitzerprinzip aufbereiten kann.

400 Millionen für „Raus aus Öl und Gas“

Der Öl­ und Gas­Ausstieg wird in Österreich stark gefördert. Wer seine alte Heizung gegen ein neues, regeneratives Heizsystem tauschen möchte, sollte zuschlagen. Der Fördertopf für die nächsten beiden Jahre ist prall gefüllt! Als Teil der kommenden Sanierungs­ offensive, für die in den nächsten zwei Jahren insgesamt 640 Millionen Euro zur Verfügung stehen, sind ganze 400 Millionen Euro für die Heizungsmodernisierung von fossil auf erneuerbar in den Jahren 2021 und 2022 re­ serviert. Die Förderungsaktion soll Betrieben und Privaten den Umstieg von einer fossil be­ triebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern. Damit setzt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Techno­ logie (BMK) einen weiteren, wesentlichen Schritt zur Klimaneutralität 2040.

Bis zu 11.000 Euro Förderung möglich

Noch interessanter wird der Umstieg auf ein regeneratives Energiesystem, wenn Sie auch auf die potentiellen Landesförderungen schauen. Die meisten Länder haben parallel zum Bundesbonus eigene Förderungsmöglich­ keiten aufgestellt. Und so lassen sich gemeinsam mit dem Raus­aus­dem­Öl­Bonus in einigen Bun­ desländern, wie etwa Kärnten, allein für die Heizungserneuerung bis zu 11.000 Euro Fördermittel holen. Einen guten Überblick, welche Förderungen Ihr Bundesland bereit­ hält, bekommen Sie übrigens auch auf den Förderseiten des Österreichischen Biomasse­ Verbandes. gut saniert!


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GEBÄUDE SANIEREN

Heizkörper austauschen Nur über alternative Energiesysteme zu lesen, zu diskutieren oder nach­ zudenken ist mit Sicherheit zu wenig. Jeder von uns kann durch kluges und verantwortungsvolles Handeln einen wertvollen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten.

K

lar, dass so ein Heizkörper nicht alle fünf Jahre erneuert werden muss, aber wenn er in einem Altbau hängt oder einem speziellen Designheizkörper weichen soll, kann der versierte Heimwerker den Tausch auch einfach allein übernehmen.

So funktioniert’s:

1. Schritt: Passt das Neue zum Alten? Schauen Sie sich vor dem Kauf der neuen Heizkörper die Abstände und Anschlüsse der alten an. 2. Schritt: Bevor Sie an die Arbeit gehen, muss der Heizkreislauf gestoppt werden. Sprich: gut saniert!

Heizungsanlage und Umwälzpumpe abschalten, Wasserzulauf an der Heizung abdrehen, Wasser im Heizungssystem ablassen. 3. Schritt: Nun kann mit der Demontage der alten Heizkörper begonnen werden. Lösen Sie die Schrauben des Vor­ und Rücklaufs mit einer Wasserpumpenzange, trennen Sie den Heiz­ körper von den Anschlüssen und heben Sie ihn aus der Halterung. 4. Schritt: Bevor Sie den neuen Heizkörper aufhängen, sollte die Position der Befesti­ gungskonsolen gecheckt werden. Passen diese nicht, erst die alten Konsolen abschrau­ ben und die Position der neuen an der Wand anzeichnen. Wichtig: Der Heizkörper sollte immer mindestens zehn Zentimeter Luft nach oben und nach unten haben! 5. Schritt: Nun mit dem Schlagbohrer die Löcher bohren, Dübel hineinstecken und die Befestigungskonsolen festschrauben. Mit einer Wasserwaage die Ausrichtung überprüfen. 6. Schritt: Nun kann der neue Heizkörper eingehängt und mit der Wasserwaage seine waagerechte Ausrichtung überprüft werden.


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

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Markieren und bohren Sie die Löcher passend zu den Kon solenöffnungen und schrauben Sie die Befestigungskonsolen der neuen Heizkörper fest.

7. Schritt: Verbinden Sie jetzt den Heiz­ körper wieder mit dem Vor­ und Rücklauf (Hahnblock). Dafür Hanf um das Gewinde wickeln und auf den Hanf Dichtpaste auftragen. Sollten die Rohranschlussab­ stände nicht stimmen, können Sie sich mit sogenannten S­Anschlüssen helfen, die ebenfalls mit Hanf umwickelt und abge­ dichtet werden. 8. Schritt: Als Nächstes das Thermostat­ ventil einschrauben und den Thermostat­ kopf aufstecken. 9. Schritt: Zum Schluss kann nun der Heizkreislauf wieder in Gang gebracht werden. Dafür das Wasser wieder auf­ drehen, die Heizkörper zugleich entlüften und prüfen, ob auch alle Anschlüsse am neuen Heizkörper dicht sind; Umwälzpum­ pe und schließlich Heizanlage an – fertig!

GEBÄUDE SANIEREN

Nun kann der neue Heizkörper eingehängt und mit der Wasserwaage ausgerichtet werden.

Nachdem der Heizkörper hängt, werden die Anschlüsse für den Vor& Rücklauf montiert und verbunden. Achtung! Nicht verwechseln!

Was Sie brauchen: Heizkörper Schrauben Wasserpumpenzange Dübel Schraubendreher Schlagbohrmaschine Thermostatventil Wasserwaage Zollstock Bleistift Hanf Dichtpaste Entlüftungsschlüssel Anschlussventil Heizkörperverschraubung Befestigungskonsolen

Wickeln Sie entgegen der Schraubrichtung Hanf um das Gewinde des Anschlusses und behtpaste. streichen Sie ihn mit Dic

gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

Holzpellets: Sie schonen unser Klima und unsere Geldbörsen Österreich erlebt immer öfter extreme Wetterereignisse. Uns allen wird klar, dass wir etwas gegen die Klimakatastrophe unter­ nehmen müssen. Der Heizungs­ tausch ist die wirksamste Maß­ nahme, die ein Haushalt für das Klima setzen kann. Dass man damit auch Geld sparen kann, wissen die wenigsten.

gut saniert!

W

ussten Sie, dass in einem Haushalt bis zu 80 Prozent der Energie für Raum­ wärme und Warmwasser aufgewendet wird? Aus diesem Grund ist die Umstellung der Heizung von fossilen Energieträgern auf erneu­ erbare Energie auch so wichtig. Für Haushalte ist der Wechsel des Heizsystems von Gas oder Heizöl auf Holzpellets der wichtigste Beitrag zur Lösung der Klimakrise. Die Bundesregierung plant daher, schrittweise die Nutzung von Öl- und Gasheizun­ gen zu reduzieren und schließlich gänzlich zu verbieten. In 15 Jahren soll die letzte Ölheizung er­ setzt werden, in 20 Jahren die letzte Gasheizung. Als Alternativen bieten sich Fernwärme, Wärmepumpen und Pellets an. Der besondere Vorteil von Pellets ist die Flexibilität dieser Heizung. Pelletheizungen sind mit allen beste­ henden Heizanlagen kompatibel und bieten für jeden Wärmebedarf eine gute Lösung. Modernste Technik lässt auch hinsichtlich Komforts keine Wünsche offen. Holzpellets werden aus Resten der Holzver­ arbeitung in Sägewerken hergestellt. Über 40 Werke in ganz Österreich verwandeln die Sägeund Hobelspäne in einen idealen regionalen Energieträger. In Summe werden in Österreich

© istock.com/MinervaStudio

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schon über 1,5 Millionen Tonnen Pellets herge­ stellt, weit mehr als der heimische Verbrauch, der derzeit bei rund einer Million Tonnen liegt. Steigt man von Heizöl auf Pellets um, bedeutet das eine Reduktion der CO2 Emissionen von über 97%. Dazu kommt, dass Heizen mit Pellets auch noch wesentlich kostengünstiger ist als Heizen mit Öl oder Gas: diese kosten auf den Energiein­ halt bezogen aktuell rund 60% mehr als Pellets. Ein Pelletkaminofen kann schon mit geringen Investitionen für klimafreundliche Wärme und

Gemütlichkeit im Wohnzimmer sorgen. Mit einer Pelletzentralheizung kann eine Öl­ oder Gas­ heizung zur Gänze ersetzt werden. Es gibt sehr attraktive Förderungen von Bund und Ländern. Informieren Sie sich! proPellets Austria Franz­Josefs­Kai 13/12-13 1010 Wien T: +43 1 25 32 114  www.propellets.at

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ENERGIE­ SYSTEME

gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

Tipp: Wenn schon ein Gerät am Schornsteinabzug hängt, klären Sie mit dem Rauchfangkehrer ab, ob der Kamin die Abgase von zwei Geräten schafft.

Neuer Ofenanschluss

Sie werden immer beliebter als wirtschaftliche Zusatzheizung in der Übergangszeit, gemütlicher Raum­ mittelpunkt und als stylishes Design­ element. Wie Sie den Anschluss für Ihren neuen frei stehenden Kamin­ ofen setzen, zeigen wir Ihnen hier.

K

aminöfen erzeugen eine wunderbare Strahlungswärme, das Knistern des Feu­ ers bringt Wohlgefühl und Romantik ins Wohnzimmer und noch dazu sind sie eine kos­ tengünstige, nachhaltige Alternative zu Heizöl und Co. – besonders in der Übergangszeit. Bevor Sie aber mit dem Stemmen anfan­ gen, sollte erst einmal klar sein, wo der Ofen überhaupt stehen soll. Natürlich wäre es das Beste, ihn gleich an einen freien, baulich gut saniert!

geeigneten Rauchabzug (mind. 15 x 15 cm und mind. 4,5 Meter Höhe über dem Kamin) anzuschließen. Gesetzt den Fall, Sie haben gar keinen (freien) Schornstein, können Sie auch einen fertigen Alu­ oder Edelstahlkamin an der Außenwand des Hauses entlangführen. Keine dieser Entscheidungen sollte ohne Hinzuziehen eines Rauchfangkehrers passieren – er hat hier das letzte Wort inkl. Genehmigung des neuen Anschlusses! Schauen wir uns nun genauer an, wie Sie Ihren neuen Kaminofenanschluss selbst reali­ sieren können.

1. Schritt:

Bringen Sie zuerst eine feuerfeste Platte aus Metall oder Glas am Boden an, wo später der Kaminofen stehen soll. Korrekte Dimensionie­ rung: mindestens 50 cm nach vorne und mind. 30 cm breiter als der Ofen.

2. Schritt:

Wo soll das Rauchrohr des Kaminofens verlaufen? Je nach Ihrer Entscheidung wird nun der Kamin­ ofen an seinen künftigen Platz gerückt und die Länge des Rohres genau ausgemessen. Nun mit einem Stift an der Wand Höhe und Durchmes­ ser des Rohres einzeichnen und dann mit der Bohrmaschine entlang der Markierung Löcher in


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

ng ie den Umfa Markieren S utters ndf des Rohrwa in kleinem Sie n re oh und b er isrunde Löch re k d n a st Ab . in die Wand

ENERGIE­ SYSTEME

kleinem Abstand bohren. Dann den Innendurch­ messer mit Hammer und Meißel herausstemmen.

3. Schritt:

Nun wird das Wandfutter für den Rohranschluss mit feuerfestem Mörtel in der Maueröffnung eingebaut. Wichtig: Weder das Futter noch das Rohr dürfen in den Schornstein ragen!

Nachdem Sie das Anschlussloch ausgestemmt haben . .

4. Schritt:

Als Letztes folgt nun noch die Positionierung des Ofens – lesen Sie bitte dafür genau nach, welche Sicherheitsabstände zur Umgebung der Hersteller vorsieht. Dann noch das Ofenrohr zwischen Ofen und Wand anbringen und mit einem Glasfaserband ordentlich abdichten. Schließlich den im Lieferumfang enthaltenen Feinstaubfilter in den Ofen geben.

Noch ein Tipp zum Schluss:

Bevor Sie Ihren neuen Ofen zum ersten Mal einheizen, muss er unbedingt vom Rauchfang­ kehrer abgenommen werden!

. . wird das Wandfutter für den Rohranschluss mit feuerfestem Mörtel in der Maueröffnung eingebaut.

Was Sie brauchen: Ofen feuerfeste Bodenplatte Wandfutter Mörtel (feuerfest) Schlagbohrmaschine Glasfaserband Hammer Meterstab Meißel Spachtel

Als Letztes folgt nun noch die Positionierung des Ofens. Abschließend den im Lieferumfang enthaltenen Feinstaubfilter in den Ofen geben. gut saniert!


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ENERGIE­ SYSTEME

Fußbodenheizung selbst einbauen Möchten Sie im Zuge Ihrer Sanie­ rung von den herkömmlichen Heiz­ körpern auf eine Flächenheizung umsteigen? Mit einem entspre­ chenden Bausatz ist dies für ver­ sierte Heimwerker auch möglich. Wir zeigen Ihnen hier Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen müssen.

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ines vorweg: Beim Verlegen der Fußboden­ heizung muss sehr sorgfältig und genau vorgegangen werden. Mit dem Verlegen eines Fertiglaminats ist dieses DIY­Projekt nicht vergleichbar. Im Zweifel holen Sie sich also bitte einen Profi! Die Fußbodenheizung ist der wohl bekann­ teste Vertreter der Flächenheizungen. Seit den gut saniert!

Für eine effiziente Heizleistung sollte die zu beheizende Fläche in mehrere Heizschleifen von etwa zehn Quadratmetern unterteilt werden!

1980er Jahren erlebt sie einen wahren Auf­ schwung – nicht zuletzt aufgrund der Behaglich­ keit, die in einem Raum verursacht wird, wenn er über den Boden beheizt wird. Eine Fußbodenheizung arbeitet mit wesentlich niedrigeren Temperaturen als andere Heizungs­ systeme. Dadurch ergibt sich eine geringe systembedingte Energieeinsparung durch Redu­ zierung der Rohrleitungs­ und Stillstandsverluste der Heizzentrale. Insbesondere in Kombination mit Wärmepumpenzeigen sich ihre Vorteile einer Niedertemperatur­Fußbodenheizung. Denn je niedriger die benötigten Temperaturen, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Kein Schimmel, kein Staub

Der hohe Strahlungsanteil vermindert den Staubtransport. Beheizte Fußböden entzie­ hen Bakterien, vor allem Staubmilben, ihre


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Lebensgrundlage, nämlich die Feuchtigkeit. Eine vollflächige Beheizung der Bodenfläche vermindert außerdem die Gefahr der Taupunkt­ unterschreitung an Außenwänden im Boden­ bereich und beugt damit Schimmelpilzbildung vor, insbesondere bei an Erdreich und an unbeheizte Keller angrenzenden Flächen.

Welche Heizung soll es sein?

Grundsätzlich kann zwischen mehreren unter­ schiedlichen Systemen, jeweils in Form von Plat­ ten oder Matten, gewählt werden: die klassische, warmwasserführende Variante mit Heizestrich oder eine Elektroheizung unter dem Fertigparkett. Eine elektrische Fußbodenheizung lässt sich recht einfach und schnell nachrüsten, aber natürlich fal­ len zusätzliche Arbeitsschritte und Kosten an: Der alte Bodenbelag und Kleber müssen entfernt und die Fläche(n) geglättet bzw. ausgeglichen werden. Eventuell muss auch gedämmt werden und Türen und Fenster sollten gut isoliert sein. Neben der Systemart wird ferner noch in der Verlegeart bzw. den Bausatzsystemen unterschieden: Das Tackersystem ist eine Variante der Warmwasser­Fußbodenheizung. Hier werden die Heizungsrohre in einem vorgegebenen Abstand zueinander auf einer beschichteten Verbundfolie aufgelegt und mit speziellen Tacker­Heizrohrhaltern befestigt. Die Folie liegt auf einer Trittschalldämmplatte. Dann werden die Rohre mit einer mindestens 45 Millimeter dicken Estrichschicht überdeckt. Das Noppensystem ist perfekt zur Ein­Mann­Installation geeignet und etwas teurer als die Tackervariante. Sie können es als reine Rohrträgerplatte ohne Dämmung oder als Plattensystem mit unterschiedli­ chen Dämmdicken kaufen. Die Rohre werden in einem bestimmten Abstand in trittfest ausgeschäumte Rohrhaltenoppen aus Poly­ styrolschaum gedrückt. Dann folgt der Estrich mit mindestens 45 Millimetern Höhe.

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ufen Die Schla ht dürfen nic gt rle zu eng ve sie a d werden, ken sonst knic ! könnten

ENERGIE­ SYSTEME

Beim Trockenestrichsystem wird die Fuß­ bodenheizung in einem Verbund aus zwei Elementen geliefert: der Heizung und dem Estrich. Die Verlegung ist besonders einfach und schnell erledigt. Das Dünnschichtsystem schließlich wird vor allem bei der Sanierung von Altbauten einge­ setzt – ideal, wenn nur geringe Aufbauhöhen möglich sind oder der bestehende Estrich nicht entfernt werden kann oder soll. Dieses Heizsystem kann direkt auf den Rohboden, den Estrich oder sogar die vorhandenen Flie­ sen gelegt werden.

Noch ein paar Tipps, bevor es losgeht

Bevor Sie mit dem Verlegen Ihrer neuen Fußbo­ denheizung beginnen, müssen Unebenheiten in der Rohdecke ausgeglichen werden. Ver­ wenden Sie am besten einen Linienlaser oder eine Schlauchwaage und zeichnen Sie damit eine durchgängige Höhenlinie an die Wände. Nehmen Sie dann an mehreren Messpunkten die Abstände zum Boden. Ergeben sich gröbere

erden vermieLufteinschlüsse w n Oberbelag den, indem man de nkleber oder gut verklebt. Fliese llten immer Ausgleichsmasse so gen werden, vollflächig aufgetra s im Kleber die Heizmatte mus n. eingebettet werde

gut saniert!


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Unebenheiten von mehr als 15 Mil­ limetern auf vier Meter, muss die Fläche mit einer Ausgleichsmasse nivelliert werden. Achtung: Die einzelnen Heizschlaufen müssen immer ohne Unterbrechung direkt von der Rolle verlegt werden – Stückeln ist innerhalb eines Heizkreises nicht erlaubt! In der folgenden Anleitung zeigen wir Ihnen die Verlegung einer elektrischen Fußboden­ heizung mittels Heizmatten. Um die korrekte Dimensionierung zu gewährleisten, müssen der Heizwärmebedarf und der daraus resultierende Materialbedarf eruiert werden. Der HWB ist im Energieausweis vermerkt. Die maximale Heizleistung richtet sich nach der Beschaffen­ heit von Unterboden und Belag. Verlegen Sie die Heizmatten auf Holz, Fliesen oder den Estrich, werden maximal 100 W/m² emp­ fohlen. Diese Maximalleistung empfehlen die Profis auch für die Bodenbeläge Laminat, Vinyl, Par­ kett, Fliesen und Teppich. Sollen hingegen Fliesen als Oberbelag verlegt werden, muss die Heizleis­ tung etwas höher sein (150 W/m²). Um zu berechnen, wie viele Heizmatten Sie brauchen, messen Sie den Raum genau aus und erstellen Sie eine maßstabsge­ treue Skizze. Dort werden die fes­ ten Möbel, im Bad zum Beispiel die Wanne, Dusche, Toilette, etc.), eingezeichnet und deren Fläche von der Grundfläche des Raumes abgezogen. Und so funktioniert’s gut saniert!

Schritt Im ersten ein wird zuerst ür zf Bodenschlit itung le ss lu h sc die An gefräst.

Die einzelnen Heizmatten werden in einem Abstand von wenigen Zentimetern über die gesamte Bodenfläche ausgelegt.

Die Mattenränder verspachteln, um ein Aufwölben zu verhindern.


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Schritt 1:

Bereiten Sie den Boden wie oben beschrieben vor und bringen Sie, am besten mit einer Fräse, einen Schlitz in den Boden unter dem Tempera­ turfühler ein. Führen Sie nun die Anschlusslei­ tung des Temperaturfühlers durch ein Leerrohr und verlegen Sie es im dafür vorgesehenen Bodenschlitz. Dann wird die Leitung bis zur Anschlussdose hinaufgeführt.

Schritt 2:

Beginnen Sie nun mit dem Ausrollen der Heiz­ matten. Wenn Sie mit der ersten Mattenreihe an der Kopfwand ankommen, schneiden Sie das Mattengewebe vorsichtig und ohne Kollateral­ schaden mit einer Schere oder einem Cuttermes­ ser ein und führen Sie die Mattenbahn in etwa 5 cm Abstand zur ersten Bahn retour.

Schritt 3:

Das machen Sie über die gesamte Bodenfläche so weiter. Sind schließlich alle Heizbahnen

: Was Sie brauchen Heizmatten Spezialdübel Nivelliermasse Kübel el Glättkelle & Spacht Spachtelmasse Maßband Hammer rmesser Schere oder Cutte Bleistift Meißel

verlegt, werden die Matten am Boden fixiert. Das passiert je nach Herstellersystem mittels Spezialdübeln oder im Kleberbett.

Schritt 4:

Nun werden sämtliche Mattenränder verspach­ telt, damit sie sich nicht aufwölben, wenn mit der Nivelliermasse verfüllt wird.

Schritt 5:

Im letzten Schritt wird die für Ihr Heizsystem pas­ sende Nivelliermasse nach Herstellerangaben angerührt und die Fußbodenheizung komplett ausgegossen.

Schritt 6:

Gut trocknen lassen und nach fünf bis zehn Tagen den Heizthermostat zum ersten Mal einschalten. Achtung: Eine elektrische Fußbodenheizung muss immer vom Fachmann angschlossen wer­ den! Erst wenn alles funktioniert, können Sie den neuen Bodenbelag nach Wahl aufbringen.

Den Abschluss bildet die Nivelliermasse, die auch die Basis für den Bodenbelag darstellt.

gut saniert!


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Leben im Smart Home Vernetztes, intelligentes Wohnen unter Nutzung der entsprechend aktuellen, technischen Stan­ dards – heute gehört das Smart Home zum Wohnen wie ein gutes Energiekonzept.

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on der sensorgesteuerten Beschattung über die via App steuerbare Heizung bis hin zu einem voll digitalen Lichtmanage­ ment, das sich per Knopfdruck an Ihre mo­ mentanen Bedürfnisse anpasst. Die Hersteller bringen immer neue Möglichkeiten auf den Markt, wie Sie Ihr Zuhause cleverer machen können. Der Komfort der Bewohner und die Re­ duktion von Energieverbrauch und Kosten sind gut saniert!

Antriebsfedern für immer neue Entwicklungen und Fortschritte auf diesem Feld – und die Gren­ zen sind hier wohl noch lange nicht erreicht. In erster Linie geht es beim Thema Smart Home in seiner alltäglichen Anwendung um Energiema­ nagment, sämtliche Entertainment­ und Multi­ mediaanwendungen (wie Smart TV, Multi­Audio­ Systeme, etc.) sowie die Kommunikation an sich. Dabei sind die Kompatibilität der einzelnen Sys­ teme und Geräte sowie deren einfache und flexib­ le Bedienbarkeit besonders wichtig. Sämtliche Computer und Kommunikationssysteme werden dafür über zentrale Server und WLAN miteinander vernetzt. Audio und Videodaten können ohne „Kabelsalat“ zentral gesteuert im ganzen Haus abgerufen werden. Ein paar Beispiele: • Die Eingangstüre mit automatischer Er­ kennung des Bewohners, bei dessen

© rh2010 /Adobe­Stock

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Tipp: Nachrüsten? Geht! Dank einfacher Funklösungen und kostenloser Apps von verschiedenen Anbietern lässt sich das moderne Lichtkonzept recht rasch in den Alltag integrieren.

Betreten automatisch das Licht im Vorzim­ mer angeht. Die Steuerung von Heizung und Klimaan­ lage, die über die Außentemperatur infor­ miert werden und sofort reagieren, um das perfekte Raumklima herzustellen. Jalousien und Markisen, die sich nach dem Sonnenstand richten und dementsprechend ein­ oder ausfahren. Küchengeräte, die mit Sicherheitsvorkehrun­ gen versehen sind und sich ebenfalls zentral (fern)bedienen lassen. Intelligente Alarmsysteme, die nicht nur im Notfall reagieren und Hilfe rufen, sondern mit ausgeklügelten Anwesenheitsszenarien dafür sorgen können, dass es potenzielle Einbrecher erst gar nicht versuchen.

Cleverer Eingangsbereich

Geht es nach einigen Herstellern, sind die Tage des Schlüsselbundes gezählt. Heute wird per Fingerabdruck oder gar Gesichtserkennung, auf jeden Fall aber keyless aufgesperrt. Die Haustüre erkennt quasi ihren Besitzer, und zwar dank biometrischer Daten, die in binäre Zahlencodes umgewandelt, gespeichert und jedes Mal verglichen werden. Die Möglichkeit, einen Schlüssel ins Schloss zu stecken, ist aber nach wie vor gegeben. Bauliche Grundvo­

Voraussetzung sind zte entsprechend vernet nn da LED-Produkte, die einzeln oder individuell t er gruppiert gesteu ch von werden können - au unterwegs.

raussetzung für die systemische Zutrittskon­ trolle ist ein elektronisches Schloss und eine vorhandene Stromversorgung. Das Schloss wird dann mit dem jeweiligen Zutrittssystem verbunden. Die Türe öffnet sich – je nach Ausstattung des Zutrittssystems und den Wün­ schen der Bewohner – durch Fingerabdruck, Gesichtsscan oder über einen Befehl, den das bluetoothfähige Smartphone automatisch bei Annäherung an die Tür übersendet. Fingerprintsysteme ermöglichen die Speicherung von bis zu 100 Fingerabdrücken, biometrische Daten wie Gesichter lassen sich ebenfalls in größerer Zahl speichern. Beson­ ders interessant: Die Zugangsmöglichkeiten können individuell programmiert und damit der Zugang zu bestimmten Bereichen im und ums Haus geregelt werden.

Clevere Heizung

Grundsätzlich ist es einerlei, für welchen Brennstoff, welches System und welche gut saniert!


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Wärmeabgabevariante Sie sich in Ihrem Haus entschieden haben, digital auf- bzw. umrüsten lässt sich beinahe jede Heizung. Die ­Bedienung der Anlage erfolgt dann im ­Regelfall über ein modernes Touchpanel im Wärmeerzeuger beziehungsweise dem jewei­ ligen Wohnraum, und mobil über das Smart­ phone oder den Laptop. Je nach Anbieter variieren die Möglichkeiten und Anwender­ details, doch einige Punkte erfüllt wohl jedes intelligente Heizsytem: Clever steuern: Die Temperatur ist jederzeit regelbar, auch von unterwegs. Sie können via Smartphone oder Tablet direkt auf Ihre Hei­ zung zugreifen, sie an- oder ausschalten und die Temperaturen ändern. Optimales Raumklima: Zeitgemäße Systeme­ ­­bieten eine Einzelraumregelung für die Heizkörper und die Flächenheizungen. Dank speicherbarer Zeitsteuerungen können Sie zudem verschiedene Temperatureinstellungen für jeden Tag in der Woche und verschiedene Tageszeiten fixieren. Energie sparen: Durch die optimale, indivi­ duelle Heizungssteuerung lassen sich nach­ weislich Energie und damit Kosten einsparen. Durch die Anbindung an das Internet ste­ hen Ihnen beispielsweise Wetterprognosen zur Verfügung, dank derer unter anderem die zukünftige Außentemperatur bei der Regulie­ rung des Raumklimas berücksichtigt werden kann. Auch die natürliche Wärmequelle Sonne kann in manche Systeme integriert werden. So öffnen sich Rollläden oder Jalousien automa­ tisch, sobald die Sonne auf die Fensterflächen trifft, und die Heizung reguliert sich dank anschlagender Temperaturfühler im Raum automatisch runter. Nachts bzw. nach Son­ nenuntergang werden die Außenbeschatter automatisch geschlossen und die Wärme kann so im Raum bleiben. gut saniert!

Ein weiteres beliebtes Feature ist die Mög­ lichkeit, über den PC Auswertungen des haushaltsbezogenen Energieverbrauchs und -ertrages zu machen. Die Ergebnisse der Be­ rechnungen können wiederum zur Steigerung der ­Wirtschaftlichkeit herangezogen werden.

Cleveres Lichtmanagement

Auch die smarte Beleuchtung gehört zum ­modernen Haus. Mittels Fernbedienung können die Lichtquellen in Ihrem Zuhause zweckgebunden und besonders energie­ sparend gesteuert werden. Früher war eine Lampe einfach an oder aus. Heute können Sie dank Technik und Digitalisierung die komplette Beleuchtung nicht nur von einem Punkt aus steuern, sie kann auch der jeweiligen Tages­ zeit, dem Anlass (Familienfeier, Heimkino­ abend, Dinner zu zweit) und der gewünschten Stimmung angepasst werden. Energie sparen wird beim modernen Licht­ management zum Kinderspiel. Mithilfe von Sensoren passt sich das Licht nämlich den Umständen an, schaltet sich bei Tageslichtein­ fall automatisch ab und erst bei einsetzender Dunkelheit wieder an. Zwischendurch dimmen sich die Leuchten selbst, um bei Sonneneinfall oder Schatten immer nur so viel Licht zu erzeu­ gen, wie nötig ist. Zusammen mit LEDs und Bewegungsmeldern lässt sich der Stromverbrauch effektiv reduzie­ ren, unnötige Energieverschwendung gehört der Vergangenheit an. Mittels Fernbedienung, Multifunktionsschalter, Touchpanel oder Lap­ top lässt sich das Licht fernsteuern oder folgt voreingestellten, gespeicherten Programmen. Mit der entsprechenden Programmierung und strategisch angebrachten Leuchten unter­ schiedlicher Lichtfarben und -temperaturen lassen sich alle erdenklichen Szenen abrufen – ob für die Party, das Familienessen oder romantische Stunden.


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Elegantes Design trifft smarte Technik Wir verbringen so viel Zeit zu Hause wie noch nie. Nichts liegt näher, als die eigenen vier Wände dement­ sprechend an unsere individuellen Bedürfnisse anzupassen. Mit seinen hochwertigen Schalterserien bietet Busch-Jaeger vielfältige Möglich­ keiten, das eigene Zuhause nach Belieben zu gestalten.

allen Untergründen ein Highlight und erfüllen höchste Ansprüche an Qualität und Optik indivi­ dueller Raumgestaltung. Weitere Informationen unter busch-jaeger.at/schalterdesigns.

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oderne Lichtschalter sind viel mehr als Gebrauchsgegenstände. Sie sind faszi­ nierende Designobjekte und verleihen Lebensräumen durch die Kombination aus inno­ vativer Technik und Ästhetik Persönlichkeit. Die Lichtschalter von Busch-Jaeger entsprechen den aktuellen Trends in den Bereichen Architektur und Design und überzeugen mit ihrer schnör­ kellosen, gradlinigen Form und den ausgewo­ genen Proportionen. Dabei wird großer Wert auf Details gelegt, wie zum Beispiel die Form oder Haptik des Schalters, seine Oberfläche oder Akustik, seine Farbe oder sein Material. Schalterprogramme von Busch-Jaeger sind auf

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en und Welche Farb en zu pass Materialien um, welche welchem Ra hnstil? Wo zum eigenen und aus len, Richtig wäh ensumgeRäumen Leb n. ffe bungen scha

Tapezieren, Ausm alen, Fl legen - mit den za iesen hlreichen Arbeitsanleitung en im folgenden Kapitel kein Problem!


WohnRaum

neu gestalten Neu gestrichene Innenwände, moderne Türen und frische Farbkleckse bei Möbeln und Textilien – den Innenräumen kann schon mit wenig Aufwand ein ganz neues Gesicht verpasst werden. Was steht bei Ihnen an?


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Was im Werkzeugkoffer nicht fehlen darf Tapezieren, Bodenleisten montieren, eine Steckdose­ anbauen oder nur ein Bild aufhängen – SelbermacherInnen sollten eine Grundausstattung an Werkzeugen immer griffbereit haben. Wir sagen Ihnen, was in einen Werkzeugkoffer gehört.

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ines vorweg: Den Standard­Werkzeugkof­ fer, der für jeden Heimwerker passt, gibt es nicht. Vielmehr hängt das Sortiment davon ab, was Sie im Alltag selber in Angriff nehmen, und was Sie dafür benötigen. Aber: Ein paar Basiswerkzeuge dürfen in keinem Haushalt fehlen:

Hammer

Ob Holz­ oder Kunststoffgriff ist egal, Hauptsa­ che der Hammer ist stabil und löst sich nicht nach dem ersten eingeschlagenen Nagel aus dem Griff. Übrigens: Je schwerer der Hammer, desto effizienter die Arbeit damit.

Zangen

Was Sie sicher brauchen, sind eine Kneif­ zange, eine Spitzzange, eine Rohrzange und eine Kombizange. gut saniert!

Schlüssel

Am besten, Sie legen sich gleich ein Set aus Schraubenschlüssel, Gabelschlüssel, Ring­ schlüssel, Steckschlüssel und Imbusschlüssel zu. Letztere gibt es übrigens in verschiedenen Größen, vier bis fünf unterschiedlich dicke sollten Sie haben.

Schraubenzieher

Eine Basisauswahl an Schlitz­ und Kreuz­ schlitzdrehern rüstet Sie für jede Heimwerker­ tätigkeit.

Cuttermesser

Ob zum Öffnen von Paketschnüren, zum Zuschneiden verschiedener Materialien oder beim Tapezieren oder Teppichbodenverlegen – ohne Cutter geht’s nicht.

Messinstrument

Höhen, Abstände, Markierungen – ein Zollstab und ein Maßband (Rollmeter) sind Pflicht.

Sägen

Eine kleine Handsäge mit austauschbaren Sägebändern für Holz und Metall gehört zwar nicht unbedingt zur Grundausrüstung, scha­ den kann sie aber nicht.

Akkuschrauber

Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle. Ein ordentlicher Markenschrauber mit einem Grundsortiment an Bits sowie einem Ersatz­ akku gehört einfach dazu.


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Tipp: Phasenprüfer

Sie haben auch mal mit Strom und Elek­ trik zu tun? Dann bitte niemals auf den Phasenprüfer verzichten.

Wasserwaage

Jeder Handwerker wird bestätigen: Je länger die Waage, desto besser, bzw. genauer. Metallausführungen sind be­ sonders empfehlenswert.

imZur vollständigen He gehört werkerausrüstung hochnicht nur qualitativ Auch wertiges Werkzeug. kleidie geeignete Schutz hlen! dung darf nicht fe

Klebebänder

Gaffa Tape, Gewebeklebeband, Duct Tape, Duck Tape, Panzerband – egal, wie Sie es nennen, eine Rolle davon sollten Sie immer daheim haben! Dieses Gewebe­ band ist besonders formanpassungsfähig und anschmiegsam und verfügt über eine hohe Reißkraft. Zugleich kann es aber leicht abgerissen werden – ideal für rasche Reparaturen. Gaffa wird zum Fixieren von Bruchstellen, zum Abdichten von Lecks oder zum Verkleben von Schutzverpackun­ gen verwendet.

WD-40

Klemmende Schlösser, quietschende Türen, Kleberreste, fest sitzende Schrauben, hart­ näckiger Schmutz – WD­40 ist ein wahres Wundermittel, das im Haushalt unzählige Anwendungen findet. Das Kriechöl wird überall dort eingesetzt, wo herkömmliche Öle oder Schmierfette zu dickflüssig sind.

Wichtiges Zubehör

Je nach Modell ist das wichtigste Zubehör entweder im Werkzeugkoffer untergebracht, oder findet in einem extra Köfferchen Platz. Was Sie brauchen: Nägel in verschiedenen Größen und Längen, Schrauben und Dübel, Klebeband, Isolierband, Kabelbinder, Schleif­ papier und natürlich einen Bleistift und einen Marker. gut saniert!


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Innentüren renovieren Türen runden jedes Raum­konzept ab. Durch eine Sanierung erhalten­ ­­Ihre vier Wände ein neues, ­modernes Gesicht. Da sollte vor den Innentüren nicht haltgemacht werden. Der Aufwand ist minimal, der Wohlfühleffekt überzeugend.

B

evor wir Ihnen zeigen, welche Mög­ lichkeiten der Innentürblattsanierung es gibt, widmen wir uns den Zargen, die ebenfalls oft ein Sanierungsfall sind. Die Tür­zarge verdeckt die Laibungen der Wandöffnung, ist mit dem Putz bündig oder gut saniert!

steht darüber. U-förmige Umfassungszargen umschließen die Wand, während Eckzargen nur an einer Seite der Maueröffnung montiert werden. Befestigt werden die Zargen meist mit Ankern in einem kleinen Abstand zur Mauer. Der so entstehende Hohlraum wird mit Montageschaum verfüllt. Darüber hinaus kann die Zarge auch ausgemauert oder ausbetoniert werden. Für Türeinbauten im Trockenbauverfahren kommen Trockenbauzargen, Klemmzargen oder Zargen zum Einsatz, die nachträglich eingeschäumt werden: • Holzzargen werden aus Holz oder Holzwerkstoffen hergestellt und in die fertige Wandöffnung eingebracht. Durch Ausschäu­


121 Tipp:

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ngshilMotorische Türöffnu umaßfen gelten als Umba reiheit. nahme zur Barrieref en Viele Gemeinden biet n an. hierfür Förderunge Erkundigen Sie sich!

gemauert und erhält später eine Falz­ oder Zierverkleidung. • Besonders geeignet für Sanierungsarbeiten sind die Klemmzargen. Sie bestehen aus Stahl, Aluminium oder Holzwerkstoffen, wer­ den nachträglich in fertige Wandöffnung einge­ bracht und mittels Klemmvorrichtungen fixiert.

So werden Ihre alten Türen wieder wie neu

© epr/Gesamtverband Deutscher Holzhandel

men werden sie mit der Wand verbunden. Holzzargen gehören zu den beliebtesten und vielseitigsten Zargen. Mit der Modellwahl können Sie sich übrigens Zeit lassen, diese Zarge wird nämlich erst nach Fertigstellung des Bodens und Wandbelags montiert. • Mit eingemauert oder mit einbetoniert wer­ den Stahlzargen. Sie werden zumeist aus einem 1,5­mm­Feinblech feuerverzinkt oder in RAL­Farbe einbrennlackiert angeboten. Die notwendigen Öffnungen sind bereits werkseitig eingestanzt und mit herausnehm­ baren Abdeckungen versehen. Die Türen sind ohne Mehrarbeit wahlweise rechts oder links angeschlagen verwendbar. Stahlzargen stehen für Robustheit, Stabilität und eine besonders lange Lebensdauer. • Die klassische Zarge kommt zumeist in Altbauten vor. Sie ist aus Holz, umfasst die Wandöffnungen an drei Seiten, wird mit ein­

Sind Ihre Innentüren noch funktionell, entspre­ chen optisch aber nicht mehr Ihren Vorstellun­ gen, lassen auch sie sich einfach aufarbeiten. Vom oberflächlichen Kaschieren bis zum Kompletttausch von Tür oder Zarge gibt es viel, was Sie mit Ihren alten Innentüren machen können. Moderne Renovationssysteme verkür­ zen die Arbeit enorm. Nicht nur eine schönere Optik, sondern auch die verbesserte Wärme­ dämmung und ein höherer Schallschutz sind positive Folgen einer Innentürrenovierung: • Kompletterneuerung: Das alte Türblatt wird ausgetauscht und der alte Türstock bzw. die alte Zarge werden mit einer neuen Zarge ummantelt. Das Türdesign lässt sich so optimal an die Wohnsituation anpassen, eventuelle Funktionsstörungen der alten Tür sind natürlich gleich mit behoben. Außer­ dem haben Sie die freie Wahl, was Optik und Material der neuen Türen angeht. • Zargentausch: Muss die Zarge getauscht oder überhaupt erst eine eingebaut wer­ den, sollte sie innerhalb der Laibung nach allen Richtungen exakt senkrecht ausgerichtet und mit Keilen fixiert werden. Anschließend wird der Türrahmen mit langen Spezialschrauben und Rahmen­ gut saniert!


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Augen auf beim Einkauf! Erscheinen Ihnen die Sanierungsarbeiten zu aufwendig, können Sie auch direkt genormte, einbaufertige Türmodelle in verschiedenen Stilen kaufen. Bei Sondermaßen oder speziellen Oberflächen sollten Sie eine längere Lieferzeit einkalkulieren. Ganz wichtig: Soll die Türe rechts oder links anschlagend sein?

dübeln in der Laibung befestigt. Der Spalt zwischen Türrahmen und Laibung wird je nach Breite ausgeschäumt oder mit einer Dichtungsschnur verschlossen und von beiden Seiten mit Silikon­Dichtungsmasse ausgespritzt. • Folieren: Dabei werden die Oberflächen der bestehenden Tür und der Zarge neu über­ zogen. Eventuelle Funktionsmängel der Tür können dabei eher nicht behoben werden. • Restaurieren: Will man den Charme alter Türen erhalten, bleibt nur die Variante von Abbrennen, Abbeizen und/oder Schleifen und neuem Anstrich. Zuerst wird das Türblatt ausgehoben, der Lack wird abgeschliffen, Oberflächenbeschädigungen werden repa­ riert und Tür sowie Zarge schließlich neu oberflächenbehandelt. Diese Vorgehens­ weise empfiehlt sich bei funktionell intakten Altbautüren. Komfort und Sicherheit (Schall­ gut saniert!

Bewertet wird immer von dem Raum aus, in den die Türe hineinschwingt. Sind die Bänder rechts, ist sie rechts anschlagend. und Brandschutz) können dadurch aber nicht verbessert werden. • Kleine Veränderung, große Wirkung: Schon ein paar neue Beschläge verjüngen die Optik einer in die Jahre gekommenen Tür ganz ordentlich oder geben Ihren neuen Türen damit den letzten Schliff. Der Markt bietet hier die unterschiedlichsten Modelle und Ausführungen – da findet sich für jeden Geschmack das Passende.

Oder lieber doch ganz neue Türen?

Wenn sich eine Renovierung der vorhandenen Innentüren nicht mehr rentiert, wird ein Kom­


123 WOHNRAUM

pletttausch die logische Konsequenz sein. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die gängigsten Oberflächenvarianten und deren typische Eigenschaften. Material und Oberflächenbe­ schaffenheit sollten nicht nur in Abhängigkeit vom Preis, sondern auch vom Stil des Hauses gewählt werden: • Echtholzfurnier: Die Türen haben eine Außenhaut aus Holz, ein Naturprodukt, das entsprechend individuell ausgeprägt ist. Je nach Holzart und Furnierung gibt es ver­ schiedene Maserungen, Farbnuancen und Strukturen. Durch Mehrschichtlackierungen wird die Echtholzoberfläche vor Verschmutz­ ungen und Beschädigungen geschützt und die Reinigung erleichtert. • Weißlack ist ein UV­gehärteter Acryllack, der in mehreren Schichten auf das Türblatt aufgebracht wird und mit einem glatten Finish endet. Die Oberfläche ist besonders pflegeleicht und strapazierfähig. Matt glän­ zend wie Seide passen sich diese Türen aufgrund ihrer Schlichtheit, Eleganz und Zurückgenommenheit jedem Einrichtungs­ stil an, eine zeitlose, unkomplizierte Alter­ native. • CPL­Türen (Continiuous Pressure Laminate) werden in einem speziellen Verfahren mit Dekorpapieren verpresst und gehär­ tet. CPL, das Laminat für Türen, ist ein Schichtstoff auf Melaminharzbasis in Echt­ holzoptik. Die Türen sind besonders wider­ standsfähig, kratz­ und stoßfest, lichtecht, hitzebeständig und wischfest. Dadurch lassen sie sich auch sehr einfach reinigen. Die Auswahl ist immens, von schlichten einfarbigen Modellen bis hin zu täuschend echter Holzoptik. • Dort, wo die Beanspruchungen besonders hoch sind, empfehlen sich die sogenannten HPL­Türen. High­Pressure­Laminate­Hoch­ druck­Schichtstoffplatten sind überaus

strapazierfähig. Auch HPL­Türen sind heute in den verschiedensten Farben und Dekoren erhältlich. • Für Innentüren mit Dekoroberfläche wird ein bedrucktes Papier imprägniert, mit Lack oder Harz bearbeitet und auf die Türblatt­ oberfläche geklebt. Dekore sind besonders individuell in ihrer Gestaltung, quasi alles ist hier möglich. Die Türen sind unkompli­ ziert in ihrer Reinigung, sie sind langlebig und dunkeln auch nicht nach. Eine erneute Lackierung oder anderweitige Oberflächen­ bearbeitung ist auch bei älteren Modellen nicht nötig.

Barrierefreie Lösungen

Ausreichende Lichte und Leichtgängigkeit sind Grundvoraussetzung für eine barrierefreie Tür. Während bei Neubauten heute auf diese baulichen Voraussetzungen geachtet wird, sind die Voraussetzungen bei alten Häusern meist andere. Hier muss entsprechend umge­ baut werden. Doch Barrierefreiheit geht noch einen Schritt weiter. Elektronische Öffnungs­ mechanismen können relativ unkompliziert nachgerüstet werden. Ein Knopfdruck auf den Handsender, minimale Druckausübung auf das Türblatt oder ein Wandtaster neben dem Türrahmen reichen dann schon aus, um auch mit Handicap Türen einfach öffnen zu können. Die meisten angebotenen Systeme ermögli­ chen heute einen Wechsel zwischen den oben erwähnten Optionen. Individuell einstellbar sind zudem die Öffnungszeit und der Öffnungs­ winkel sowie die jeweilige Öffnungsdauer. Eine interessante mechanische Alternati­ ve zum elektrischen Türöffner könnte unter Umständen auch eine Schiebetür sein. Dadurch, dass sie leicht zur Seite gleitet und keinen Schwenkbereich besitzt, ist ihre Bedie­ nung weitaus einfacher als die einer herkömm­ lichen Drehtür. gut saniert!


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Innenwände verputzen Ein Innenputz hat mehrere Funk­ tionen: Er speichert Feuchtigkeit, bietet eine glatte Grundlage für weitere Anstriche, Beläge oder Fliesen und trägt zum Schallschutz bei. Welche Putzarten es gibt und wie Sie korrekt verputzen, erfahren Sie hier.

H

eute sind viele unterschiedliche Putzarten in Verwendung. Je nach Einsatzbereich und Erfordernis werden sie ein­ oder mehrlagig als Grund­ oder Oberputz aufugetragen. Für den Innenbe­ reich seien vor allem die Produkte auf Kalk­ oder Gipsbasis oder der immer beliebter werdende Lehmputz empfohlen, da sie keinerlei Giftstoffe oder bedenkliche Zusätze enthalten. Zu welchem Material Sie greifen und welcher Verarbeitungsweise für Ihre Zwecke die richtige ist? Die folgenden Aus­ gut saniert!

fürungen sollen Ihnen eine Entscheidungser­ leichterung bringen.

Welches Material? Welche Putzart?

Altbewährt und dem ökologischen Zeitgeist entsprechend wird verstärkt wieder Lehmputz auf gut und gleichmäßig saugendem Ziegel­ mauerwerk oder auf Lehmziegeln eingesetzt. Dabei muss man für eine ausreichende Belüftung und schnelle Trocknung sorgen, um Schimmelbildung durch Mikroorganis­ men aus der Umgebungsluft zu vermeiden. Überstrichen sollte Lehmputz am besten mit Lehmfarben werden, damit die feuchtigkeits­ regulierende Wirkung erhalten bleibt. Am häufigsten verarbeitet werden mineralische Putze, die neben dem Haupt­ bestandteil Sand auch Bindemittel wie Kalk, Zement oder Gips und alle möglichen Kombinationen daraus enthalten. Sie dienen als Grundputz (Unterlage für den Oberputz) oder als Dekorputz zur Oberflächengestal­ tung, werden pulverförmig angeboten und


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Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

WOHNRAUM

mit Wasser vermischt, und sind nach einer mit Wasser zu einer Art Brei angerührt, der Quellzeit von wenigen Minuten verarbeitungs­ an der Wand meist hellgrau auftrocknet. bereit. Eingefärbte Putzmischungen werden als Aus dem trockenen Ausgangsmaterial wird Edelputze bezeichnet. Sie werden verarbei­ eine pastöse Masse, die mit einer Glättkelle tungsfertig in unterschiedlichen Körnungen oder einer Spritzpistole aufgebracht wird und angeboten, die – direkt aus dem Eimer – als im Endergbnis als Schalldämmung und Wär­ Roll­, Reibe­ oder Strukturputz an die Wand medämmung funigert. Die Oberfläche greift gebracht werden können. Am besten bereits sich handwarm an. Die Masse kann zusätzlich diese Masse einfärben, dann spart man sich eingefärbt und/oder mit Dekormaterialien, das Übermalen. wie Flitter veredelt werden. Diese Art der Die Gruppe der Kunstharzputze inkludiert Wandbeschichtung ist auch als Flüssigtapete alle Wandbeschichtungen mit putzartigem bekannt. Aussehen. Sie werden ausschließlich als Oberputz kann in Form von Streichputz auch sogenannter Oberputz zur Oberflächenge­ mit einer Rolle oder Malerbürste aufgetragen, staltung verwendet und bereits verarbeitungs­ ja sogar mit dem Malersprühgerät aufgebracht fertig angeboten. Bekannt aus dieser Gruppe werden, was eine optisch sehr feine Flächen­ ist vor allem die Variante Stuccolustro, die struktur erzeugt. Streichputz kann eingefärbt aus mehreren Schichten aufgebaut wird. Die oder später mit Malerfarbe überstrichen oberste Lage wird geglättet und anschließend werden. gewachst. Werden beispielsweise Marmor­ staub oder Alabastergips Und so funktioniert‘s und Farbpigmente zuge­ Wenn Sie handwerklich im be Wichtige Grundregel geben, wirkt die fertige geschickt sind und bereits eich w er m m "I n: ze ut Oberfläche wie Marmor. Erfahrungen mit Kelle und Verp t ch hi Sc de Sehr dekorativ wirkt Spachtel gesammelt haben, auf hart“. Je er Buntsteinputz, dessen sollte die Anbringung des (Mau eines Putzsystems optische und haptische neuen Innenputzes für Sie Obermörtel, Grundputz, Effekte durch Beimen­ kein Problem darstellen. in, se r he eic w s us m ) gungen von Marmorsand, Wir haben die Schritt­für­ putz e. nd ge lie er eingefärbten Quarzkörnern Schritt­Anleitung: als die darunt oder natürlichem Kies entstehen. 1. Schritt: Oberflächenputz mit Ist das Mauerwerk fest, feiner Faserstruktur aus Zellulose, mineralischen trocken und tragfähig? Haben Sie alle losen Teile Pigmenten und diversen Füllstoffen wird Naturfa­ entfernt? Dann kann es losgehen. Achten Sie serputz genannt. Er wird in mehreren Lagen dünn darauf, dass die Raumtemperatur mindestens aufgezogen oder gestrichen und braucht etwa fünf Grad Celsius beträgt, andernfalls funktio­ vier Wochen, bis er völlig durchgetrocknet ist. niert die Verarbeitung des Innenputzes nicht. Baumwolle, Seide, Viskose und eine Cellu­ Legen Sie zuerst Abdeckfolien am Boden aus lose­Leim­Verbindung sind die Hauptkompo­ und bringen Sie Malerkrepp über Steckdosen, nenten für den Textilputz, der die Wand in eine Lichtschaltern etc. an. Sie können damit auch die weiche Hülle bettet und in feiner und grober Übergänge zur Decke oder anderen Wänden, die Struktur angeboten wird. Die Flocken werden nicht verputzt werden sollen, abgrenzen. gut saniert!


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Je nach Putzart und Untergrund wird zuerst die passende Grundierung aufgetragen. Sie sorgt dafür, dass der frische Putz an der Wand hält, keine Risse zieht oder gar abbröckelt. Bei Untergründen wie Beton, Kalksandstein oder Ziegelmauer­ werk sollten Sie eine Grundierung wählen, die die Wand „versiegelt“, sprich dafür sorgt, dass vom Untergrund weniger Was­ ser aufgenommen wird. Dadurch trocknet der Putz nicht zu schnell ab. Ganz glatte Betonoberflächen brauchen einen soge­ nannten Haftvermittler, der ein „Runterrut­ schen“ vom Putz verhindert. Bei Gips­ karton oder bereits verputzten Wänden schließlich benötigen Sie Haftgrundierun­ gen, die diese stark saugenden Materialien „bremsen“, da sich der aufgebrachte Putz ansonsten innerhalb kürzester Zeit wieder löst. Sie können sich die Arbeit übrigens auch mit dem Einsatz von Schnellputzleis­ ten erleichtern. Diese werden in einem Abstand von etwa 80 Zentimetern an der Wand angebracht und mit der Wasserwaage ausgerichtet.

das Sie nun Mischen er in einem Putzpulv nd rühren nu Eimer a ihn gut um. Sie

Tragen S Schritt den ie im dritten P weise mit e utz batzeniner Kelle a uf die Glättke lle auf.

2. Schritt:

Mischen Sie nun das Putzpulver nach Gebrauchsanweisung in einem Eimer an und rühren Sie es gut um. Am einfachsten geht das mit dem entsprechenden Aufsatz auf Ihrer Bohrmaschine. Die Masse muss unbe­ dingt klumpenfrei sein!

3. Schritt:

Tragen Sie nun den Putz batzenweise mit einer Kelle auf die Glättkelle auf, halten Sie diese schräg an die Wand und tragen Sie den Putz vorsichtig von unten nach oben auf die Wand auf. Glätten müssen Sie erst später. Die Berei­ che zwischen den Putzleisten werden mit der Kartätsche abgezogen. gut saniert!

z Sobald der Put t, nn gi be en nd abzubi Reibebrett s da e Si en führ ruck über mit sanftem D die Wand.


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Was Sie bra uchen:

4. Schritt:

Nun geht’s ans Strukturieren: Sobald der Putz abzubinden beginnt, beginnt die Arbeit mit dem Kartätscher. Führen Sie dafür das Reibebrett mit sanftem Druck über die Wand. Dadurch wird die Putzkörnung gerollt und hin­ terlässt die typischen Vertiefungen im Putz. Je nachdem, welche Struktur Sie möchten, kön­ nen Sie das Brett kreisen, vertikal, horizontal oder diagonal bewegen.

5. Schritt

Ist die Wand fertig bearbeitet müssen Sie alle Kreppbänder entfernen, noch bevor der Putz ausgehärtet ist. Das ist besonders wichtig, weil sich der noch weiche Putz leicht ablöst und das Klebeband so exakt die gewünschte Linie hinterlässt.

Spachteln für Struktur

Eine absolut glatte Oberfläche, und das mit weitaus geringerem Zeitaufwand, können Sie mit dem Einsatz von Spachtelmasse erzie­ len, die völlig ohne Körnung angeboten wird. Dazu wird die Grundspachtelmasse ein­ bis zweimal aufgetragen und dann mit einem 400er­Schleifpapier geschliffen. Anschließend wird Farbspachtelmasse auf die Wand auf­ getragen und mit einer speziellen Glättkelle, einer Traufel, bis zum gewünschten Glanzgrad verdichtet. Den Abschlss der Arbeiten bildet der sogenannte Einwachsvorgang, der auch zum Schutz der empfindlichen Oberfläche beiträgt. Mit Hilfe der Spachteltechnik lassen sich unterschiedliche Oberflächenstrukturen erzeugen. Fast alle Putzarten sind für diese Arbeitsweise geeignet. Ob mit einer kleineren oder größeren, einer glatten oder einer Zahn­ spachtel – immer entstehen andere Effekte. Zu bedenken: Je gröber die Struktur ist, desto schwieriger wird es, sie sauber zu halten.

passende Gru ndierung Putzmischun g eventuell Re paraturspac htel rostfreie Ed elstahlkelle Edelstahlglätt er Kartätsche (Reibebrett zum Abzieh en) Bohrmaschin e mit Rührau fsatz Mörtelwann e oder Eime r Evtl . Putzle isten Abdeckfolie n Malerkrepp Arbeitskleid ung

Putzschäden einfach selbst reparieren

Putz, der abbröckelt, alte Bohrlöcher in der Wand oder auch unschöne Risse, die aufgefüllt werden sollten? Wir sagen Ihnen, wie es geht. Bei kleinen Stellen wie Dübellöchern reicht Spachtelmasse oder gipshaltiger Füller aus der Tube. Vorher muss alles, was bröckelig ist, entfernt werden. Dann mit einem Spachtel das Füllmaterial in das Loch streichen, glattziehen und trocknen lassen. Bei größeren Schäden müssen die betroffenen Bereiche großzügig ausgemeißelt und sämtliche losen Putz­ oder Mauerteile restlos entfernt werden. Dann wird das Armierungsgewebe auf die nötige Größe zugeschnitten. Kehren Sie nun die betroffe­ ne Stelle gründlich ab und feuchten Sie den Bereich an. Tragen Sie den vorbereiteten Fertigputz nun von oben nach unten auf und legen Sie das Gewebe in den feuchten Putz. Bei großen Schäden ist es üblich, in meh­ reren Schichten zu verputzen. Achtung: Die einzelnen Schichten müssen zwischendurch ordentlich austrocknen! Am Schluss wird noch einmal drüberverputzt und fertig. gut saniert!


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Neue Farbe an die Wand Jetzt wird gemalert! Bevor es mit der Arbeit losgeht, gibt es aber noch einiges zu tun. Welche Farbe möchten Sie ver­ wenden? Wie viel Material und welches Werkzeug brauchen Sie? Wie gehen Sie am besten vor? Hier die Antworten.

I

m Falle einer Sanierung muss nicht selten erst alte Farbe abgetragen werden, denn der Untergrund muss tragfähig, sauber und eben sein. Nicht tragfähig sind z. B. Wände mit Putzrissen, nicht grundierter Gasbeton oder kreidende oder abplat­ zende Anstriche. Nicht mehr tragfähige Kalk- und Zementfarben werden abgewaschen oder abge­ schert, während Lacke erwärmt oder angeschmolzen (abgebrannt) werden. Trocken abschleifen oder abbürsten sollten Sie nur auf kleinen Flächen!

Die Anstrichfarben im Überblick

Sobald Sie sich für eine Farbe oder ein Farbkonzept entschieden haben, geht es an die Materialwahl. Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie qualitätsbewusst ent­ scheiden. Produkte, die mit anerkannten Prüfsiegelns wie dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem Blauen Engel gekennzeichnet sind, halten Ihr Zuhause frei von gesundheitsschädlichen Ausdünstungen. Leimfarben haben ihren Namen vom verwendeten Bindemittel, das aus pflanzlichem Stärke- oder Zellu­ loseleim besteht. Sie sind in Pulverform, als pastöser Nassleim oder bereits streichfertig erhältlich, optimal

gut saniert!


© KayaMe/Shutterstock

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Wie viel Farb braucht‘s dene n eigentlich?

4 m x 3m = 12 m² = 1.680 ml 12 m² x 140 ml/m² 1.680 ml = 1,68 Liter = pauschal 1,68 Liter + 10 % + rund. 2 Liter Farbe

für den Wohnbereich geeignet und enthalten ausschließ­ lich ungiftige, organische Stoffe. Kalkfarben bestehen aus verdünnter Kalklauge und werden als Pulver oder pastös eingesumpft angeboten. Sie ­ergeben sehr schöne, leicht raue Oberflächen im Innen- und Außenbereich, sind dauerhaft und unempfindlich gegen Feuchtigkeit und wirken desinfizierend und pilzhemmend. Zementfarben bestehen aus Weißzement und Kalk und ergeben wie Kalkfarben wetterbeständige, wasserdampf­ durchlässige Anstriche. Sie können auch auf ständig feuchten Untergründen eingesetzt werden, sind aber spröde und neigen zur Rissbildung. Dispersionen sind sowohl farblos als auch in allen Farbtönen erhältlich und auf praktisch allen Untergründen anzuwenden. Der Bindemittelanteil legt fest, ob die Farbe für den Außen- oder den Innenbereich geeignet ist (über 20 % vol. für den Außenbereich). Silikatfarben sind weder wasserlöslich noch wasserver­ dünnbar, da sie Wasserglas enthalten, das gleichzeitig als Verdünnung und Bindemittel wirkt. Die Komponenten werden erst kurz vor der Verarbeitung angemischt. Sämtliche Wandfarben von namhaften Herstellern aus dem europäischen Raum enthalten keine gifti­ gen Lösungsmittel und sind daher als unbedenklich einzustufen. Nicht ganz so sicher kann man bei den Lacken sein.

Nicht alles passt zusammen!

Die Verwendung lösemittelhaltiger Anstriche auf einem nicht lösemittelhaltigen Untergrund führt dazu, dass der ­zuvor noch tragfähige Untergrund nicht mehr tragfähig ist und die Farbe abplatzt. Genauso verhält es sich mit Disper­ sionsanstrich, der daher niemals über einen Leimfarben­ anstrich aufgetragen werden darf! Die untere Schicht wird sonst angelöst und platzt spätestens beim Zweitanstrich auf. Im umgekehrten Fall – Leimfarbe auf Dispersion –

gut saniert!


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treten keine Probleme auf. Am besten ist es jedoch, bei dem Anstrich zu bleiben, der schon aufgetragen wurde, es sei denn, dieser ist nicht mehr tragfähig. In diesem Fall muss der Anstrich ohnedies entfernt werden.

Wie viel Farbe braucht’s?

Auch wenn Sie kein Malermeister und kein Rechengenie sind, der Materialbedarf für Ihr Ausmalprojekt lässt sich ganz einfach berech­ nen. Messen Sie zuerst die betreffende Fläche aus. Dafür nehmen Sie die Länge bzw. Höhe mal der Breite und multiplizeren das dann mit dem Verbrauch pro Quadratmeter, der auf dem Farbeimer vermerkt ist. Rechnen Sie dann noch etwa 10 % für die Fenster- und Türlaibun­ gen hinzu. Pauschal sollten noch rund 20 % Mehrverbrauch addiert werden, immerhin kann es passieren, dass mal ein Eimer umkippt oder man zweimal über eine Stelle muss.

Streichen wie der Profi

Die Malerrolle ist mehr oder weniger out. Heute­­­ wird vielmehr gewischt, getupft, akzentuiert oder gewickelt. Dabei werden in verschiedener Weise auf eine Grundfarbe Farbschattierungen aufgetragen. Je nach Geschick kann man somit die schönsten Effekte erzielen. Bei der Wischtechnik wird auf farbigem Putz, vorgestrichenem Untergrund oder noch gut erhaltenem Altanstrich eine neue Farbschicht un­ regelmäßig aufgetragen. Je nach Strukturwunsch verteilt man die Pigmente mit Pinsel, Schwamm, Stofflappen, Bürste, Spachtel oder Flächenstrei­ cher. Dabei kommen bevorzugt Wandlasuren zum Einsatz, die sich in ihrer Pigmentsättigung variieren lassen. Als praktisches Hilfsmittel hat sich der Effekthandschuh bewährt, der das Ver­ streichen in unterschiedliche Richtungen sowie punktuelles Auftragen erleichtert. Bei der Wickeltechnik wird ein mit Farbe getränktes Tuch zusammengewickelt und gut saniert!

­ nschließend über die Wand gerollt. Eine zuge­ a geben aufwendige Prozedur, aber mit wunder­ schönem Ergebnis. Etwas schneller geht es mit der Tupftechnik, bei der man einen großporigen Naturschwamm verwendet. Es entsteht ein wolkig-leicht anmutendes Farbmuster. Wer hingegen dunkle Farben mit Lichteffekten aufhellen möchte, sollte es einmal mit Metallakzenten versu­ chen. Mit Wasser verdünnbare Effektfarben gibt es beispielsweise in Silber-, Kupfer- oder Goldtönen, die sich hervorragend mit einem Naturschwamm auftupfen lassen.

Das nötige Malerwerkzeug

Folgende Dinge brauchen Sie, um Ihren Weg zu mehr Farbe an den Wänden professionell zu bestreiten: Pinsel: Die qualitativ besten, am längsten haltbaren und für alle Anstriche gut geeigneten Pinsel sind solche mit Chinaborsten. Kunst­ stoffborsten sind qualitativ gut, jedoch nur für lösungsmittelfreie Anstriche einsetzbar. Da sich die Borsten beim Gebrauch abrunden, wird der Pinsel bei oftmaligem Gebrauch von Mal zu Mal besser. Roller: Möchten Sie große Flächen schnell beschichten, benutzen Sie Farbroller. Besorgen Sie sich einen Griff und die dazu passenden Rollen. Verwendet werden Farbroller in der Regel für wasserlösliche oder wasserverdünn­ bare Anstriche, da lösungsmittelhältige Rollen kaum zu reinigen sind. Je nach Zweck werden Roller auch durch ihre Bezüge unterschie­ den. Schaumstoffbezüge ergeben auf glatten Flächen eine leichte Struktur. Sie sind jedoch nicht sehr lange haltbar, da der Bezug schnell spröde wird. Wünschen Sie eine besondere Struktur, verwenden Sie am besten einen Strukturroller. Mit einiger Übung erzielen Sie auch damit nach kurzer Zeit gute Ergebnisse.


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Tipp:

kausreichend Abdec Vergessen Sie nicht, tikplanen, die man material, etwa Plas mit Klebestreifen schnell und einfach re r den Boden & ande fü , nn ka n ige st fe be Möbel zu besorgen! Mohairbezugrollen haben als Trägerschicht einen sehr feinen, kurzhaarigen Flaum. Man setzt sie für die Erzielung gleichmäßiger ­Endanstriche ein. Für Untergründe mit tiefem Relief (z. B. Putze) werden Lammfellroller, auch bekannt als Flauschroller, verwendet. Der Flausch ist ver­ schieden stark und nimmt dementsprechend mehr oder weniger von dem Anstrichmittel auf. Für alle Arten der Roller benötigen Sie auch ein Abstreifgitter. Abstreifgitter sind entweder aus Kunststoff oder Metall gefertigt. Gitter aus Metall sind haltbarer und leichter zu reinigen, da sie aus verzinktem Draht gefertigt sind. Wenn Sie mit einem Lackroller arbeiten, ist

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Und schützen Sie auch sich selbst vor allzu vielen Fa rbspritzern - ein altes T-Shirt, eine Arbeiterhose, eventuell Handschu he und gute Schuhe gehören fü r den Profiheimwerker dazu! eine Farbwanne sehr hilfreich. Wenn Sie öfters Malerarbeiten durchführen, verwenden Sie am besten eine Spritzpistole. Sie müssen die Wände beim Sprühen allerdings wesentlich genauer mit einer Malerfolie abdecken, da sich sonst der Sprühnebel überall anlegt. Wenn Sie zwei oder mehr verschiedene Farben vonein­ ander abgrenzen wollen, sind Farbabgrenzer nützliche Geräte. Sie können auch zur einfa­ cheren Variante greifen und die Flächen mit Kreppbändern voneinander abgrenzen.

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! Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Alte Tapeten entfernen Eine neue Farbe oder ein moderner Belag für die Innenwände verleihen dem Raum gleich ein ganz neues Gesicht. Oftmals muss dafür aber erst mal die alte Tapete entfernt wer­ den. Hier erfahren Sie, wie das geht.

A

lte Tapeten zu entfernen kann zur wahren Sisyphusarbeit werden, vor allem dann, wenn derjenige, der die Tapeten einst an die Wand brachte, nicht ordentlich grundiert hat, oder wenn Sie sich durch mehrer Lagen Wandbe­ lag aus den unterschiedlichsten Epochen arbeiten müssen, bevor Sie bis zur eigentlichen Wand vorgedrungen sind. Helfen können Sie sich mit speziellem Baumarktgerät und/oder mit ein paar Hausmittelchen. Grundsätzlich gilt immer: Feuch­ tigkeit löst den Kleister! Damit die Tapeten ohne großen Aufwand und sauber von der Wand kom­ men, sollten Sie sich an diese Anleitung halten.

gut saniert!

Schritt 1: Erster Ablösetest

Bevor Sie beim Baumarkt in rauen Mengen Werkzeug und Tapetenlöser einkaufen, testen Sie einmal kurz die Löslichkeit der Tapete im trockenen Zustand. Dafür ziehen Sie mit einem Spachtel an einer Ecke der Tapete und versu­ chen Sie, den Spachtel ganz vorsichtig unter die Bahn zu schieben. Gelingt das gut, können Sie nun mit den Händen so viel Tapete auf einmal abreißen, wie möglich. Am besten immer wieder nachfassen. Doch freuen Sie sich nicht zu früh: Ein paar Meter weiter kann die Bahn wie verhext an der Wand kleben.

Schritt 2: Das ideale Rüstzeug

Bevor Sie loslegen, vergewissern Sie sich, dass Sie alle nötigen Werkzeuge griffbereit haben.

Schritt 3: Boden schützen

Beim Entfernen von Tapeten ist es besonders wich­ tig, den Boden zu schützen, besonders den Grund unter den Abrissflächen abzudecken. Am besten


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eichen: Tapete einw nur Flächen , Wichtig dabei rer Zeit a b h die in abse erden, sonst bearbeitet w apete T trocknet die . n a r de wie

WOHNRAUM

Mit der Spachtel die Ecken lösen & runter damit! mit Plastikplanen. Sonst müssen Sie die erneut getrockneten Reste mühsam vom Boden lösen.

Schritt 4: Perforieren

In vielen Fällen reicht einfaches Einweichen der Tapete (siehe Schritt 5). Sollte die Tapete aber sehr hartnäckig mit der Wand „verwachsen“ sein, kön­ nen Sie den unliebsamen Bahnen auch mit einer Nagelwalze zu Leibe rücken. Kräftig über die Wand gerollt, raut die Walze das Papier auf, damit die Feuchtigkeit gut bis zum Kleister vordringen kann. Möchten Sie sich keine Walze kaufen, gibt es sie in vielen Baumärkten auch zum Leihen. Behelfs­ mäßig kann auch ein Cuttermesser gute Dienste leisten. Einfach kleine Schnitte in die Wand setzen. Für eine große Wohnung oder gar ein ganzes Haus ist dieser Weg aber nicht unbedingt zu empfehlen. Vorsicht bitte bei sehr empfindlichen Wänden wie Rigips! Bei ihnen muss auf Perforieren und Einschneiden grundsätzlich verzichtet werden.

Schritt 5: Einweichen

Wasser löst den Kleister. An allen Stellen, an denen sich die Tapete nicht freiwillig ergibt, sollten Sie deshalb mit großzügigem Einweichen nachhelfen. Dafür vermengen Sie lauwarmes Wasser mit ein paar Spritzern Spülmittel und tragen dieses per Pinsel, Schwamm oder Sprühflasche auf die gegebenenfalls schon vorher perforierten Flächen auf. Wichtig ist dabei, dass Sie nur so viel Fläche einweichen, wie Sie in absehbarer Zeit auch bearbeiten können. Sonst trocknet die Tapete wieder an. Achtung auch hier bei Rigips: Das Material ist feuchtigkeits­ empfindlich, seien Sie mit Wasser also

sparsam. Dampf­ reinigungsgeräte, die ebenfalls im Baumarkt zu leihen sind, können durchaus eine Hilfe sein. Der Praxistest zeigt aber, dass besonders bei hohen Wänden die Handhabe umständlich ist.

Schritt 6: Tapeten abziehen

Wie im ersten Schritt schon beschrieben: Mit der Spachtel eine Ecke lösen, unter die Bahn schieben und dann so viel wie möglich auf einmal runter­ reißen. Bei großen Stücken kommt dabei echte Freude auf. Sollten noch einige Fetzen Tapete hän­ gen bleiben (was immer wieder vorkommt), wieder­ holen Sie bitte das Einweichen und gegebenenfalls sogar eine zweite Runde mit der Nagelwalze.

Schritt 7: Putzschäden ausbessern

Zum Schluss müssen noch eventuelle Schäden am Untergrund ausgebessert werden, unebene Flächen mittels Spachtelungen egalisiert und zum Finalisieren die Oberflächen geschliffen wer­ den. Nach einem weiteren Voranstrich aus Tie­ fen­ bzw. Isoliergrund steht den neuen Tapeten, einem anderen Wandbelag oder einem individu­ ellen Farbanstrich nichts mehr im Wege.

Putzschäden ausbessern: Schäden mit Spachtelmasse ausbessern.

gut saniert!


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Neue Tapeten anbringen Totgesagte leben länger. Im Fall der Tapete trifft dieser Spruch wohl eindeutig zu. Seit einiger Zeit schon erlebt die Tapete einen Höhenflug im modernen Interieur. Wir zeigen Ihnen, wie die Rollen an die Wand kommen.

B

evor Sie sich ans Einkaufen machen, soll­ ten Sie Folgendes bedenken. Für Küche, Bad und Kinderzimmer benötigt man robuste, wenn möglich abwaschbare Tapeten. Nehmen Sie unter Umständen Farbmuster mit ins Fachgeschäft, um eventuelle „schmerz­ hafte“ Farbabweichungen zu vermeiden. Was die Menge der benötigten Tapetenrollen anbelangt, halten Sie sich an folgende Faustregel: Umfang mal Raumhöhe, dividiert durch Rollenbreite mal Rollenlänge. Fenster- und gut saniert!

Türflächen sind hier als Wandfläche mitzurech­ nen. Eine Rolle zu viel schadet übrigens nie. Als sogenannte eiserne Reserve, falls Ihnen beim Tapezieren eine oder mehrere Bahnen missglücken und auch, um später eventuelle Beschädigungen leicht beheben zu können. Für groß gemusterte Tapeten ist der Verschnitt­ zuschlag übrigens höher anzusetzen.

Welche Tapete soll es sein?

Tapeten unterscheiden sich natürlich nicht nur anhand ihrer Farben, Muster und Designs: • Raufaser: Der Klassiker besteht aus IngrainPapier. Ein grobes Unterpapier, auf welches unterschiedlich große Holzspäne aufgebracht werden. Sie verleihen der Tapete ihre typische Struktur von grob bis fein. Die Oberschicht besteht aus glattem Papier. Oft wird die Raufasertapete direkt nach der Produktion maschinell eingefärbt und dadurch besonders


135 !

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

strapazierfähig und abwaschbar. Der Vorteil dieser Tapete ist, dass sie öfter überstrichen werden kann und die Wände nicht jedes Mal neu tapeziert werden müssen. Im Leimdruckverfahren hergestellte Tapeten variieren stark in Preis und Herstellung. Die billigste Variante ist die sogenannte Naturell­Tapete. Hier wird nur zu etwa 75 % gefärbt. Decker­ oder Fondtapeten werden vollständig bedruckt. Leimdruck schützt die Tapete vor dem Vergilben. Die Strukturtapete besticht durch Prägun­ gen auf der Oberfläche. Ursprünglich wurde diese Tapetenart aus Leder hergestellt, heute verwendet man schweres, kaschiertes und feuchtes Papier. Die Oberschicht wird mit verschiedenen Farben und Mustern bedruckt. Die Tapete ist sehr schwer und muss mit star­ kem Kleister „montiert“ werden. Textiltapeten werden hergestellt, indem ein Gewebe oder einzelne Fäden am eventuell farbigen Unterpapier angebracht werden. Wichtig bei dieser Tapetengattung ist, dass der Kleister im Gegensatz zu anderen Vari­ anten gut 15 bis 25 Minuten einwirken muss, was einen größeren Zeitaufwand beim Tape­ zieren zur Folge hat. Grundmaterial der Vliestapete sind Textil­ und Zellulosefasern sowie Farbpigmente, Druckfarben und teilweise Schäume. Die Anbringung ist einfach, da man die Wand einkleistert und nicht den Tapetenrücken, was Luftblasen und Faltenbildung reduziert. Die Tapete wird auch erst an der Wand zu­ geschnitten. Es muss ein stärkerer Kleister verwendet werden, da das Material ein höhe­ res Gewicht hat. Für Renovierungen kann die Tapete sehr leicht wieder abgezogen werden. Velourstapeten sind weich, beinahe samtig. Beim Tapezieren muss vorsichtig vorgegan­ gen werden, damit die weiche Oberfläche nicht zerdrückt wird.

WOHNRAUM

Was Sie brauchen: Tapeziertisch Leiter Quast Eimer Tapezierbürste Moosgummirolle nen) (Fixieren der Tapetenbah Nahtroller ock Meterband bzw. Zollst Tapetenschere Cuttermesser Bleistift Lot Tapeziermesser

Tipp: Streichen Sie nach der "Reinigung" immer die Wände mit Kleister ein. Der Untergrund saugt so mit den Kleister von der Tape te nicht ein, da der Un tergrund schon gesättigt ist.

Untergrund vorbereiten

Bei neu verputzten Wänden ist es wichtig, dass der Putz hell und trocken ist, er sollte vorgekleistert, glatte Flächen, wie etwa Beton, grundiert werden. Rauputzwände sollten Sie mit einer Untertapete oder einer Streichmakulatur gut saniert!


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vorbereiten. Alte Leimfarbenanstriche müssen abgekratzt oder abgewaschen werden, Disper­ sionsanstriche behandeln Sie am besten mit Seifenlösung vor. Eine Makulatur oder ein Wech­ Tapetenselgrund sind für beide Anstriche erforderlich. Bei den meisten r Kleister de arten wird Oft weisen die Wände auch Löcher oder Risse Bahnen, direkt auf die Wand auf. Diese unbedingt mit Füllspachtel ausfüllen, nicht auf die glätten und die betroffenen Stellen nachschlei­ aufgebracht. fen. Entfernen Sie auch alle Nägel und Schrau­ ben aus der Wand. Sollten abgebrochene Nägel in der Wand bleiben, schleifen Sie sie gründlich ab. Schalten Sie auch den Strom ab, und entfer­ nen Sie die Blenden von Steckdosen und Licht­ schaltern und gegebenenfalls Wandleuchten. Die Wahl des Kleisters richtet sich nach der Art der Tapete. Besonders dünne und leichte Tapeten werden mit dünnem Kleister geklebt, während man für schwerere Ausführungen dick angerührten Klebstoff benötigt. Besonders wichtig ist es, das Kleisterpulver klumpenfrei in kaltes Wasser einzuschlagen. Nach etwa einer halben Stunde ist der Kleister gebrauchs­ fertig. Wie Sie auch im Fachhandel erfahren können, sind bei bestimmten Tapetensor­ ten, zum Beispiel Raufaser, Prägetapeten, Vinyl­ oder Gewebetapeten, Spezialkleister zu verwenden.

Und so funktioniert‘s:

Schritt 1: Legen Sie die zugeschnittenen Bah­ nen auf den Tapeziertisch. Schritt 2: Tragen Sie den Kleister bis zum Rand der Bahnen hin mit einem Quast satt auf. Achtung: Bei Metall­ und Vliestapeten wird der Kleister direkt auf die Wand aufgetragen! Schritt 3: Einweichen lassen! Dafür falten Sie die Bahnen von links und rechts in die Mitte. Schlagen Sie auch eine etwa zwei Zentimeter breite Greifkante auf einer Seite ein. Infor­ mieren Sie sich genau über die veranschlagte Einweichzeit bei den verschiedenen Tapeten. Normalerweise dauert das 10 bis 15 Minuten. gut saniert!

Einweichen lasse n! Damit der Kleister gut einw irkt, er Zeit. Normalerw braucht eis das 10 bis 15 Minu e dauert ten.


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Übrigens: Legen Sie beim Falten immer Kante auf Kante, kleistern Sie nie mehr Tapeten ein, als Sie in einer Viertelstunde auch ankleben können, und achten Sie auf gleich lange Weichzeiten. Schritt 4: Bevor die erste Bahn angeklebt wird, sollten Sie eine trockene Bahn an die Wand anlegen und mit einem Bleistift die Außenkante nachziehen. Dann kann die erste Tapete genau dieser Linie entlang angeklebt werden. Wichtig ist auch, immer „mit dem Licht“ – also vom Fenster weg – zu arbeiten. So werfen eventuelle Bahnenüberlappungen später keine Schatten. Schritt 5: Um Blasenbildung zu vermeiden, drücken Sie die Bahn von oben nach unten und von der Mitte auswärts an. Arbeiten Sie mit der Tapezierbürste nach. Bei Gewebetapeten neh­ men Sie eine Andruckwalze aus Moosgummi. Schritt 6: Ab nun werden die Bahnen auf Stoß, also so, dass sich die Kanten gerade berühren, geklebt. Kleisterflecken können sofort mit einem feuchten Schwamm entfernt werden. An den Leisten überstehende Tapeten­ teile markieren Sie zuerst mit dem Rücken einer Schere und schneiden sie dann ab.

So wird das was ...

Die schönste Tapete nützt nichts, wenn sie sich nach einigen Minuten wieder löst oder die Bahnen schief und voller Blasen an der Wand kleben. Hier ein paar Tipps, wie Ihre Tapeten­ wand schön wird: • Zum Eckentapezieren den Abstand der letz­ ten geklebten Bahn bis zur Ecke plus einen Zentimeter nehmen. Nachdem die Bahn in der richtigen Breite zugeschnitten wurde, wird die Tapete nach links ausgerichtet ver­ klebt. Wichtig ist eine faltenfreie Einpassung in der Ecke. Den Reststreifen entlang einer vorgezeichneten, lotrechten Anschlaglinie ausrichten. Passen Sie auf, dass der Rest­

Wir empfehlen einen Trockendurchgang, bevor es losgeht. Sprich: trockene Bahn anlegen, Markierung zeichnen, tapezieren.

streifen gerade klebt, alle weiteren werden an ihm ausgerichtet. Falls sich die Tapete nach dem Trocknen an den Nahtstellen wieder abzulösen beginnt, fehlt mit ziemlicher Sicherheit Kleister. Kleben Sie an den besagten Stellen vorsichtig nach und fixieren Sie die betroffenen Stellen mit einem extra dafür vorhandenen Nahtroller. Tapezieren Sie Ihre Decken, holen Sie sich Hilfe. Während eine Person die Tapete an­ drückt, hält die andere den Rest der Bahn mit einem Besen hoch. So kann nichts ver­ rutschen oder hinunterfallen. Oft werden beim Tapezieren die Bereiche hinter Heizkörpern ausgespart, da man doch so schwer „rankommt“. Hängen Sie Tisch­ deckengewichte an den unteren Rand der Tapete, und sie gleitet spielend leicht hinter den Heizkörper. Drücken Sie die Bahn dann mit einer Bürste fest. Rohre, die zu den Heizkörpern führen, sehen besonders bei frisch tapezierten Wänden oft sehr unansehnlich aus. Ein Extrastreifen Tapete und schon sind die Rohre unsichtbar. Erfahrung und Routine beim Tapezieren erleichtern die Arbeit. Holen Sie sich also Unterstützung! gut saniert!


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Die Küche umgestalten Die strikte Trennung von Küche, Essbereich und Wohnzimmer ist passé. Offenes Wohnen lautet die Devise. Räume fließen optisch wie funktional ineinander über.

D

er allgemeine Trend zum offenen Woh­ nen schließt die Küche ein und so findet sich in neu gebauten Häusern kaum mehr ein in sich geschlossener Küchenraum. Die Architektur hat dieser Entwicklung Rech­ nung getragen und so ist die durchschnittliche Küchengröße von früher 8 auf heute 15 m2 ­angewachsen. Zudem ist sie mit einem Es­ splatz, häufig in Form einer Theke, ausgestat­ tet. Unmittelbar im Anschluss – ohne trennen­ gut saniert!

de Wände – befindet sich der Wohnbereich, der oftmals zusätzlich noch einen großen Esstisch aufweist, um beispielsweise komfor­ tabel Gäste bewirten zu können. Abhängig vom Grundriss des Hauses bzw. von den baulichen Möglichkeiten ergeben sich für die Küchenpla­ nung bestimmte Parameter, an denen nicht zu rütteln ist, wie beispielsweise Größe und Form des Raums sowie Position von Fenster und Türen. Lassen Sie in Ihre Grundüberlegungen auch einfließen, ob die hauptsächlich in der Küche beschäftigte Person Rechts- oder Links­ händer und wie es um die Körpergröße bestellt ist. Auch wenn es bestimmte Modetrends gibt, sollte man nie aus den Augen verlieren, dass eine Küche meist nicht aus der berühmten Por­ tokassa zu zahlen ist und nicht alle paar Jahre ausgetauscht wird, also funktional wie op­


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© BLANC O

© VGstockstudio/Shutterstock

alltag: Die Praktischer Küchen lässt sich Armatur von Blanco klappen, um das einfach nach vorne fnen zu können. . Fenster dahinter öf

De. . und die praktische mit dem pot-Schale nimmt es ar direkt Bioabfall auf, und zw . dort, wo er anfällt

tisch viele Jahre „dienen“ soll, durchschnittlich übrigens etwa ein Vierteljahrhundert.

Stil, Material, Farbe

Was ist modern? Geschmäcker sind ja bekannt­ lich verschieden und so finden sich auch die unterschiedlichsten Küchenmodelle und ­typen am Markt. Zum Gesamtstil Ihres Hauses passend, lässt sich eine moderne Küche zeitlos elegant, rustikal, shabbychick oder futuristisch gestalten. Holz oder Holzdekor, Hochglanz oder Edelmatt,

Edelstahl und Glas, Stein und Kunststein – alles ist verfügbar und die Kombinationsmöglichkeiten sind legendär. Modernität in der Küche liegt also eher im Qualitätsanspruch, in der Funktionalität, in der Großzügigkeit der Gestaltung und der technischen Ausstattung. Der bis vor Kurzem noch ausschließlich verwendete 60­cm­Raster für Küchenelemente wurde um die 90­cm­ Variante erweitert, sodass für Räume mit großem Platzan­ gebot auch größere Elemente verbaut werden können. Fliesen an der Wand sind out – es lebe die glatte Fläche! Der früher übliche Fliesenspie­ gel zwischen Unter­ und Oberschränken scheint komplett der Vergangenheit anzugehören, ausge­ gut saniert!


© epr/SchwörerHaus

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Ein paar Tipps:

ken - Licht über Hängeschrän rken. lässt den Raum höher wi rch - Halogenlampen bringen du die ht ihr natürlich weißes Lic t Farben von Speisen sehr gu es nn ka zur Geltung. Allerdings auch blenden durch Rück platte. its be strahlung von der Ar ren - Dunklere Wände absorbie viel mehr Licht als helle. Lichtleistung (Watt) der ! Lampen berücksichtigten n - Leuchtstofflampen sorge e ein r fü mit weichem Licht besondere Stimmung und gute Ausleuchtung.

nommen vielleicht in der Landhausküche. Glas, Edelstahl oder auf die Küchenfront abgestimmter Kunststoff sind hier en vogue und erleichtern die Reinigungsarbeiten wesentlich. Komfort wird groß geschrieben und so sind in der Topküche alle Elemente mit Auszügen ausgestattet, die Schließmechanismen sind stoßgedämpft und die Oberflächen strapazier­ fähig und pflegeleicht. Oftmals präsentieren sich Fronten grifflos. Für Ladenelemente gibt es unzählige unterschiedliche Einsätze oder Schalen aus verschiedenen Materialien zur per­ fekten Unterteilung des Inhalts. Eckkarusselle, Schwenktablare und Drehauszüge bilden perfek­ gut saniert!

ten Stauraum, vielfältige Rollkorbausstattungen und Abfallsammelsysteme runden das Orga­ nisationsangebot ab. Die Vorratshaltung wird erleichtert durch Schränke mit Vollauszug, z. B. Apothekenschränke, oder mit Innenrollkörben. Auch Schränke mit sogenannter Tandemfunkti­ on werden angeboten. Sie sind mit zusätzlichen Abstellflächen an der Türinnenseite ausge­ stattet. Noch was zur Spüle: Auch wenn ein Geschirrspüler heute zur Küchenausstattung unbedingt dazugehört, kann und soll auf eine vernünftige Spüle nicht verzichtet werden. Wählen kann man zwischen einem oder zwei Becken, gleich oder unterschiedlich groß, mit oder ohne Abtropffläche, ausgeführt in Alu, Edelstahl oder Email. Seit geraumer Zeit gibt es ein weiteres Auswahlkriterium: Die Spüle kann als Auflagespüle (wie bisher üblich) ausgeführt sein oder flächenbündig von oben oder unten eingebaut werden.

Gut geplant

Um zu einem möglichst raschen planerischen Ergebnis zu kommen, statten Sie sich, bevor Sie einen Küchenberater aufsuchen, mit einem möglichst vollständigen Grundriss des Raums aus, der einmal Ihre Küche sein soll. Noch besser ist ein Plan, in dem auch die angrenzen­


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den Räumlichkeiten erfasst sind. Abhängig vom Grundriss der Wohnung oder des Hauses bzw. von den baulichen Möglichkeiten ergeben sich für die Küchenplanung bestimmte Parameter, an denen nicht zu rütteln ist, beispielsweise Größe und Form des Raums sowie Position von Fenstern und Türen. Selbst wenn Sie ein abso­ luter „Baulaie“ sein sollten, ist es nicht schwer, einen Plan zu erstellen. Alles, was Sie dazu brau­ chen, ist ein Maßstab, eine Handskizze genügt. Vergessen Sie nicht, die genaue Lage von Türen und Fenstern sowie die Höhe der Fenster-Para­ pete einzutragen. Wichtig sind auch bestehende Lüftungsschächte und eventuell vorhandene Installationen. Sie sollten die vorhandenen ­Anschlüsse von Strom, Gas und Wasser kennen.

Licht in der Küche

Planen Sie auf jeden Fall genügend Lichtaus­ lässe bzw. verziehen Sie ensprechende Kabel großzügig hinter und unter den Schränken.

Digital, vernetzt, clever

Die Idee von Hightechgeräten in einer digitalisierten Küche ist nicht neu. Doch nun scheint die Technik ausgereift und die Köpfe der Menschen bereit. Mehr Komfort, weniger Zeitaufwand und ein sparsamer Umgang mit

Energie sind die Hauptkomponenten, die der intelligenten Küche und ihren Geräten zuge­ schrieben werden. Vom Geschirrspüler über den Ofen bis zur Kaffeemaschine, die modernen Geräte bauen auf Effizienz und Effektivität. Die digitale Vernetzung ist da nur noch das i-Tüpfelchen. Unterschiedlichste Apps und Computerprogramme­­­wurden entwickelt, um die Küchengeräte ortsunabhängig steuern und be­ dienen zu können, und sogar der internetfähige Kühlschrank (Siemens iQ500) geht nun endlich in Serie. In ihm stecken zwei Kameras, über die Sie von unterwegs aus nachsehen können, was denn noch fehlt und eingekauft werden muss. Auch in Sachen Design tut sich einiges. Die Geräte werden schlanker, die Oberflächen sind glatt und ohne Schnörkel. Immer öfter wird auch auf Knöpfe und Dreher verzichtet und Touchpa­ nels, Sensoren und Co. Platz gemacht. Eine Fritteuse, die sich übers Tablet via Bluetooth steuern lässt, oder die Herdplatte, die über Sensoren nicht nur die Füllmenge der Töpfe erkennt, sondern vorgewählte Tempe­ raturbereiche hält und so ein Übergehen oder Anbrennen verhindert? Eine Küchenmaschine, die per Knopfdruck gart, zerkleinert und warm hält? Keine Zukunftsvisionen mehr, sondern marktreife Realität. Zeit zum Aufrüsten! gut saniert!


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PROMOTION

Still. Medium. Prickelnd Einfach aufdrehen und jederzeit stilles, medium oder prickelndes Wasser genießen.

W

as auf den ersten Blick nach einer ­normalen, hochwertigen Küchen­armatur aussieht, ist faktisch ein ganzheitliches „5-in-1-Wassersystem“. Denn die BLANCO drink. soda EVOL-S Pro in PVD Steel verfügt gleich über zwei Funktionsweisen: Auf der rechten Seite wird ganz klassisch über einen Mischhebel konventio­ nelles kaltes bis warmes Leitungswasser entnom­ men. Auf der linken Seite zapft man gefiltertes und gekühltes Wasser in den drei Stufen still, medium oder prickelnd – ganz nach Gusto. Dazu – und das ist ein absolutes Novum für solche Wassersysteme – kann der Wasserbedarf über die Mess­becher-Funktion voreingestellt werden. harmonische Kombi­nationen mit der Spüle. gut saniert!

Die Soda- Einheit: Sie bildet das Herz der Anlage und sorgt für die Kühlung und Karbonisierung des Wassers. Die Ein­ heit wird platzsparend im Unterschrank verbaut. Ein intuitiv bedienbares Touch-­Display führt durch das Menü und zeigt immer die aktuelle Restkapa­ zität des CO2-Zylinders und der Filter-Kartusche an. Der CO2-Zylinder und die Filter-Kartusche befinden sich direkt hinter einer abnehmbaren Blende und lassen sich problemlos austauschen, ohne dass das Gerät selbst aus dem Unterschrank heraus­ genommen werden muss. Die Temperatur lässt sich zwischen vier Grad und zehn Grad Celsius vorwählen – für immer frisches Wasser, perfekt gekühlt und mit exakt der prickelnden Inten­sität, die gerade gewünscht ist. Einfachheit in der Installation: Die Soda-Einheit passt durch ihre kompakte Bauweise in Unterschränke ab 30 cm Breite


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Ein Armaturensystem, das Wasserkästen und Trinkwasser­ systeme überflüssig macht: Mit BLANCO drink.soda Evol-S Pro ist es möglich, gekühltes, ­gefiltertes und je nach Wunsch stilles oder prickelndes Wasser direkt aus dem Hahn zu zapfen.

Der Austausch der Verbrauchsmaterialien kann dank der leicht zugänglichen Platzierung im vorderen Teil der Soda-Einheit in Sekunden erfolgen.

und kann dort einfach angeschlossen werden. Um einen rundum ergonomischen Wasserplatz und aufgeräumten Bereich unter der Spüle zu haben, empfiehlt sich der Einbau im 60 cm breiten Unterschrank, denn hier lässt sich direkt daneben das neue Abfallsystem Select II Soda integrieren. Zur perfekten Einheit mit der BLANCO ETAGON Kombiniert mit einem Becken der ETAGON Familie wird das Wassersystem zur einheit­ lichen UNIT. Die Beckenfamilie ist gekenn­ zeichnet durch zwei Schienen und drei Funk­ tionsebenen, welche zusätzlichen Platz beim Schneiden von Gemüse, Abstellen von Töpfen, oder sogar Platz zum Aufhängen der Putz­ utensilien bieten. Neben den verschiedenen Einbauvarianten und Größen ist die Familie in der Edelstahl, Silgranit oder Keramik Ober­ fläche verfügbar.

BLANCO Austria Küchentechnik GmbH Ignaz-Köck-Straße 11 1210 Wien  office@blanco.at  www.blanco.at

Einfache Integration des BLANCO SELECT II Soda im Unterschrank.

Die zwei Schienen und drei Funktionsebenen der BLANCO ETAGON erweitern das drink.system zur perfekten Einheit am Wasserplatz.

gut saniert!


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Alles neu im Bad Kaputte Fliesen, Sprünge in der Keramik, verstopfte Armaturen oder ein kompletter Umbau – Bäder sind die Räume, die bei Sanierungs- & Renovierungswilligen besonders hoch im Kurs stehen. Hier nun, wor­ auf Sie achten sollten und wie Sie sich die Arbeit erleichtern können.

M

anches kann als „Feinkosmetik“ ­betrachtet werden, wie etwa neue Flie­ sen, eine größere Wanne, die bodene­ bene Dusche oder moderne Armaturen. Aufwen­ diger wird es, wenn die Installationen aus dem vorigen Jahrhundert nicht mehr so richtig wollen oder das Badezimmer nicht mehr als eine win­ zige Nasszelle ist. Schnell stellt sich die F­ rage, ob nebenliegende Räume eventuell ins Bad integriert werden können oder ob man das Bade­ zimmer nicht gleich gänzlich übersiedelt. Auch wenn es damit nötig wird, die Wasser­leitungen neu zu verlegen. Letzteres hat übrigens auch den Vorteil, dass das bestehende Bad während des Umbaus problemlos weiter benützt werden kann. Lässt sich dies nicht machen und muss der Raum bleiben, wo und größenmäßig wie er ist, kann mit frischen Ideen und guter Planung dennoch ein wunder­bares Ergebnis erzielt werden.

Komplett neues Badezimmer

Wenn aus der reinen „Kosmetik“ ein veritabler Umbau wird, kann man auch den Grundriss verändern, indem man eine Tür oder ein Fenster versetzt. Wenn nötig und möglich, können gut saniert!

Vorwandinstallationen eventuell in angren­ zende Räume ausgelagert werden, was das Badezimmer optisch noch einmal vergrößert. Im Nebenraum kann die Konstruktion dann einfach hinter einer Vorsatzschale verschwinden. Wesentlich für einen gelungenen Badezim­ merumbau ist, dass der Raum vor Beginn der eigentlichen Sanierung völlig ausgeräumt wird, sodass sämtliche Mauer- oder Fußbodenarbei­ ten ungehindert gemacht werden können. Ein Container vorm Fenster und eine Schuttrutsche erleichtern die Arbeit! Werden die alten Fliesen komplett abgeschlagen, sollten Sie auch einen prüfenden Blick auf die Zu- und Ableitungsrohre darunter werfen und diese eventuell durch ein modernes Rohrsystem ersetzen.


© epr/Alpina

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Neue Armaturen: Was fürs Auge

Ein Badezimmer soll in erster Linie funktionell sein. Wir wollen uns dort aber auch wohlfühlen. Ein ­wenig dekorative Gestaltung schadet deshalb nicht. Oft reicht schon eine neue Wandfarbe, eventuell ein neues Waschbecken oder einige Accessoires werden ausgetauscht. Verfliesungen, die keine Beschädigungen aufweisen und auch er­ halten bleiben sollen, haben es trotzdem oft nötig. Einst weiße Fugen erstrahlen in einem unschönen Grauschwarz oder haben Risse bekommen. In diesem Fall sollten die Fugenmasse und eventuelle Silikonabdichtungen gründlich entfernt werden.

Im Rahmen der Badsanierung ist es in den meisten Fällen auch angebracht, die alten Armaturen zu tauschen.

s optischen Nicht nur au htechHig Gründen. Die , heute helfen modelle von u erbrauch z den Wasserv sie lassen nd minimieren, u to Vorwahlauch in punc keine temperatur hr offen. Wünsche me Verbrühung en u sinnlose Ene nd rgie verschwend u sind damit k ng ünftig ausgeschlos sen.

gut saniert!


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GASTKOMMENTAR

Wie gelingt es, ein in die Jahre gekommenes Bad zu renovieren, ohne dabei eine „Groß­ baustelle“ zu verursachen? Ganz einfach: Es braucht ein durchdachtes Konzept. Als Sani­ tär­Systemanbieter hinter und vor der Wand hat Geberit eine Reihe innovativer Lösungen zu bieten, die helfen, den Sanierungsauf­ wand möglichst gering zu halten. So könn­ ten z. B. sogar Fliesen an und bestehende Verrohrungen in der Wand belassen werden Mit dem Geberit Vorwand­ installationssystem verlegt der Installateur einfach die erforderlichen Leitungen in der neuen „Vorwand“ genau dorthin, wo im Bad künftig Dusche, Waschtisch und Co. ihren Platz finden sollen – und das bei geringem zusätzlichem Platzbedarf. Als besonders formschön erweist sich das Monolith Sanitärmodul für die WC­Installation, das speziell für kleine Räume bestens geeignet ist. Mit den Systemlösungen von Geberit holen Sie sich zudem mehr Komfort ins Bad: Die Auswahl beginnt beim barrierefreien, bodenebenen Duschbereich und hört beim Dusch­WC AquaClean mit Orientierungslicht und Flüsterspülung noch lange nicht auf. Peter Ernst Verkaufsleiter Design & Ausstellung

gut saniert!

Nach einer sorgfältigen Säuberung (Achten Sie auf Fettfreiheit!) können Sie neu verfugen (lassen). Übrigens: Allein bunte Fugenmasse verleiht Ihrem Bad ein neues Gesicht. Sind alle Installationen und Oberflächen in Ordnung, Farbe und Fliesendessin gefal­ len Ihnen aber nicht mehr, bieten verschie­ dene Beschichtungsverfahren eine preiswer­ te Lösung. Diese sind für Fliesen, aber auch für Badewannen­ und Duschtassenober­ flächen geeignet. Das hochwertigere und teurere Verfahren basiert auf Polyurethan, billiger, aber etwas arbeitsintensiver ist die Epoxidharzvariante. Die Beschichtun­ gen, durchgeführt von einem zertifizierten Fachunternehmen, sind resistent gegen Heißwasser, Badezusätze und Seifen. Auch einfallende UV­Strahlung kann ihnen nichts anhaben. Preislich liegen sie weit unter der Neuanschaffung. Ein weiterer Vorteil: Die Sanierungsarbeiten können ohne Abschla­ gen der alten Fliesen und Entfernung von Wanne oder Duschtasse durchgeführt wer­ den, was Zeit und kiloweise Schutt spart. Eine gute Alternative zum Abschlagen von Fliesen ist die Verlegung der neuen Fliesen auf dem alten Wandbelag. Fliese auf Fliese wird zwar nicht sehr oft ausgeführt, ist aber durchaus machbar. Empfehlenswert ist diese Methode immer dann, wenn die alten Fliesen unansehnlich geworden sind oder schlicht nicht mehr zur neuen Einrichtung und dem neuen Badezimmerstil passen, aber noch massiv am Untergrund haften. Zuerst werden die alten Fliesen gereinigt und entfettet, dann folgt ein Auftrag mit einer ein­ oder zwei­ komponentigen Haftbrücke. Nach circa zwölf Stunden Trocknungszeit kann mit der Verle­ gung begonnen und die Fliesen können wie gewohnt aufgebracht und verfugt werden. Dies erfolgt mithilfe eines Spezialklebers.


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Jetzt mit Gewinnspiel: Geberit Bad im Wert von 20.000,­ Euro gewinnen! www.geberit.at/renovieren

PROMOTION

Badrenovierung: Freude für Jahr­ zehnte Es gibt Unternehmungen, die man nur alle paar Jahrzehnte in Angriff nimmt – dazu gehört die Renovie­ rung eines Badezimmers.

U

mso wichtiger ist es, dass das Ergebnis gut durchdacht, komfortabel und schön ist. Schließlich sollen sich hier in den nächsten 20 oder sogar 30 Jahren Hygiene, Entspannung und Ästhetik vereinen. Das versprechen die Wohlfühlbäder von Geberit: sie verbinden bewährte Technik hinter der Wand und beeindruckendes Design vor der Wand. Während sich das Sortiment des europäischen Marktführers früher fast ausschließlich auf technisch anspruchsvolle, funktionale Sani­ tärprodukte beschränkte, bietet Geberit heute komplette Badlösungen, die in jeder Hinsicht überzeugen.

Für das moderne Bad bietet Geberit zehn verschiedene Badserien an, unterschiedlich in Design und Linienführung, durch vielfältige und modulare Elemente individuell anpassbar. Was sie alle gemeinsam haben ist, dass sie bis ins kleinste Detail durchdacht sind und mit raf­ finierten Feinheiten das Maximum an Funktion und Komfort herausholen: Sei es der Lichtspie­ gel, der nicht nur praktisch ist, sondern auch Blickfang, die spülrandlosen WCs und bodene­ benen Duschrinnen, die trotz geringem Reini­ gungsaufwand für höchste Hygienestandards sorgen. Und besonders empfehlenswert für die persönliche Hygiene ist ein Dusch­WC, das die Funktion eines Bidets mit der Toilette vereint. Das vielfältige Geberit Portfolio kann man übrigens auch virtuell erkunden: Im Online­Showroom lässt es sich wunderbar in die Welt der Bäder eintauchen.

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Barrierefreies Badezimmer

Das Bad ist der Schlüsselraum schlechthin in Sa­ chen Barrierefreiheit. Nässe und hohe Luftfeuch­ tigkeit schaffen hier ein Klima, in dem man sich auch schon mit „einfachen“ körperlichen Gebre­ chen manchmal schwertun kann. Von den Alters­ gebrechen oder Behinderungen mal ganz abge­ sehen. Ein neues Badezimmer ist eine Investition für viele Jahre – dementsprechend sollten Sie gerade hier auch an die Zukunft und eventuelle Veränderungen denken. Für ein vollständig barrie­ refreies, also auch mit dem Rollstuhl ­zugängliches Badezimmer ist Platz das Um und Auf. Neben der nötigen Türbreite kommt es dabei vor allem

darauf an, dass im Raum selbst genug Platz ist, um sich auch mit dem Rollstuhl umdrehen zu können bzw. diesen abzustellen. Die Türbreite sollte immer mindestens 90 cm betragen. Wichtig ist, dass die Türen nach außen aufschlagen, um eine Blockierung bei Notfällen, wie etwa einem Sturz oder einer Ohnmacht, zu vermeiden. Die Mindestraumgröße ergibt sich aus dem Platzbe­ darf, um den Rollstuhl auch wenden zu können. Es gilt: Je größer, desto besser, mehr Manö­vrierfläche kann nie schaden. Ohne Wendemöglichkeit für einen Rollstuhl betragen die Mindestmaße für ein WC 1,55 x 1,55 m. Behindertenfreundlich bedeutet eine Raumtiefe von 2,15 m.

Badrenovierung Wie lang darf es dauern? Eine Badrenovierung hat es in ­ sich. Je nachdem, wie groß Ihre ­Modernisierungspläne sind, müssen­­­ ­zumindest vier bis fünf Gewerke unter einen Hut gebracht ­werden. Ohne guten Zeitplan geht da nichts. Wir haben einen Überblick.

D

ie Erwartungen so manches Renovierungs­ willigen in Sachen Zeitaufwand für die Herstellung des persönlichen Traumbades haben leider allzuoft nichts mit der Realität zu tun. Ganz egal, ob Sie sich für einen Komplet­ tanbieter entscheiden, oder die Renovierung gut saniert!

zumindest zum Teil selbst in die Hand nehmen wollen, unter einem Monat, eher fünf Wochen, sollten Sie für eine Standardrenovierung nicht rechnen. Bei einer Komplettsanierung mit neuen Anschlüssen, neuem Boden, neuer Heizung und neuen Fliesen dauert das Ganze natürlich noch länger – Profiunternehmen geben hier Zeitspan­ nen von zwei bis drei Monaten an.

Immer Puffer einrechnen!

Insbesondere sind es die nicht geplanten Dinge, die unnötig Zeit kosten können. Da ist es dann umso wichtiger, dass zumindest der grobe Ablaufplan steht. Ein Beispiel: Wie lose ist der Putz? Sind Fliesen im Mörtelbett verlegt, wie es


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über Jahrzehnte üblich war, so kann der ganze Putz daherkommen, und es muss neu verputzt werden. Dafür ist oft ein Maurer gefragt, da Flie­ senleger kaum noch das Verputzen lernen. Auch ein Elektriker kommt nicht gerne, wenn es nur um die Verlegung von zwei Metern Kabel geht, weil man den Lichtauslass ändern will.

Wir haben für Sie gemeinsam mit einem Installationsprofi einen fiktiven Zeitplan für eine komplette Badrenovierung erstellt, den Sie unten finden. Die Tabelle gibt Ihnen einen groben Überblick über sämtliche anfallenden Arbeiten und den damit verbundenen Zeitauf­ wand in Tagen.

Datum

Wochentag

Gewerk

Arbeitsbeschreibung

26.05.

Donnerstag

Sanitär

27.05.

Freitag

Sanitär

Abdecken + Demontagen + Stemmen Stemmen + Sanitärinstallation

30.05.

Montag

Sanitär

Sanitärinstallation

31.05.

Dienstag

Elektriker

Sanitärinstallation/Elektroinstallation

01.06.

Mittwoch

Fliesen

Elektroinstallation

02.06.

Donnerstag

Fliesen

Schlitze zuputzen + Wände ausgleichen

03.06.

Freitag

Fliesen

Estrich verlegen

04.06.

Montag

Fliesen + Elekt.

05.06.

Dienstag

Fliesen

Dichtanstrich Dusche

06.06.

Mittwoch

Fliesen

Fliesen legen

07.06.

Donnerstag

Fliesen

Fliesen legen

08.06.

Freitag

Fliesen

Fliesen legen

09.06.

Montag

Fliesen

Fliesen legen/Ausfugen

10.06.

Dienstag

11.06.

Mittwoch

Maler

Wände/Decke malen (Creme-Ton)

12.06.

Donnerstag

Maler

Wände/Decke malen (zweite Schicht)

13.06.

Freitag

Elektriker

14.06.

Montag

Sanitär

15.06.

Dienstag

PUFFER (oder finales Ausfugen)

16.06.

Mittwoch

ENDREINIGUNG

Fußbodenheizungsmatte legen & spachteln

PUFFER (oder finales Ausfugen)

Feinmontage Elektriker Feinmontage Sanitär

gut saniert!


150 WOHNRAUM

Im Zuge einer Bads anierung braucht es oft auch andere Gewer ke...

Kosten für Renovierung im Überblick Eine komplette Badrenovierung ist teuer, keine Frage. Doch wie viel genau so eine General­ sanierung kostet, wissen die wenigsten. Hier erhalten Sie einen guten Überblick über die ­anfallenden Kosten für ein neu­ es Bad.

D

ie ÖsterreicherInnen renovieren, so sagen es die Statistiken, zumindest einmal im Leben ihr Badezimmer komplett. Mit durchschnittlich 25 Jahren Nutzungdauer zählt das Badezimmer zu den aufwendigsten und umfangreichsten Räumen in Sachen Renovierung.

Komplettanbieter spart Zeit und Geld

Natürlich können Sie für die verschiedenen Arbeitsgänge die nötigen HandwerkerInnen selbst wählen und beauftragen, vielleicht auch das eine oder andere ganz in Eigenre­ gie und ohne Profi erledigen. Ein Komplettanbieter bringt hier aber viele Vorteile: er übernimmt die komplette Einteilung und Beauftragung der Gewerke, erstellt einen entsprechenden Zeit- und Arbeitsplan und kümmert sich um die Überprüfung der ord­ nungsgemäßen Durchführung. gut saniert!

...Rechnen Sie, je nach Aufwand mit 1.500 bis 3.500 Euro für den Elektriker und ca. 400 bis 800 Euro für den Maler.

Tipp:

Übrigens: Mit einem Monat Arbeitszeit sollten Sie schon rechnen, wenn das Badezimmer komplett renoviert wird.

Achtung bei Schnäppchen!

Lesen Sie immer auch das Kleingedruckte in den Angeboten und Kostenvoranschlägen. Vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich nämlich allzu oft als wahre Kostenfallen. So wird zum Beispiel nur der Verlegepreis pro m² angegeben und verglichen. Die höheren Kosten enstehen aber beim Spachteln, Verputzen und Silikonieren! Bei einer Badewanne kommen Füße, Ablaufgarnitur usw. hinzu – auch das wird oft vergessen. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen eine Auf­ stellung aller für die Badrenovierung nötigen Gewerke und deren Kosten:

Verfliesung

Verlegung

Material Standard

Material Premium

Fliesen­ verlegung Wand:

80-100 € pro m²

20-35 €

40-130 €

Fliesen­ verlegung Boden:

80-100 € pro m²

35-55 €

60-150 €

Zusätzliche Kostenfaktoren Abbrucharbeiten Bestand

700-900 €

eventuell Entsorgung Bauschutt

150-300 €

eventuell Erneuerung der Rohrleitungen

900-1.500 €


Install.- & Montagekosten

Materialkosten Standardqualität

Wand-WC-Anlage inkl. Unterputzspülkasten

700-800 €

500-800 €

1.000-2.000 €

Waschtischanlage komplett (60 cm)

600-700 €

400-600 €

600-900 €

Waschtischanlage komplett inkl. Möbel (60cm)

800-900 €

1.500-2.500 €

2.500-4.000 €

Duschanlage kom­ plett (90 x 90 cm)

850-950 €

1.500-2.500 €

3.000-4.500 €

Wannenanlage komplett

750-850 €

900-1.500 €

2.000-4.000 €

Wannenanlage inkl. Duschtrennwand komplett

850-950 €

1.100-1.700 €

2.500-4.500 €

Badheizkörper komplett

600-700 €

390-500 €

500-1.000 €

Lüftung

350-450 €

300-400 €

400-600€

Durchlauferhitzer

350-450 €

500-600€

600-800€

Fußbodenheizung

40-70 € pro m²

50-80 € pro m²

400-600€

Sanitäraustattung

Materialkosten Premiumqualität

151 WOHNRAUM

Je nach Aufwand und Größe fallen zusätzliche Regiekosten für Estrich­ verlegung, Feuchtraumisolierung von Wanne oder Dusche, Wanneneinbau oder Wändeaus­ gleichen an.

d a B e s o l n e g ! u d f n s a a H D r e n i e aus Topmodern: Ihr neues Bad ohne Fliesen und Fugen WIR BIETEN: Badsanierung ab 3 Tagen Ohne Abschlagen der Fliesen Zum attraktiven Preis Alles aus einer Hand

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152 WOHNRAUM

Fliesen selber legen Mit ein bisschen Handwerksge­ schick und Übung schaffen es die meisten, ihre neuen Fliesen in Bad oder Küche selbst zu verlegen. Das nötige Know­how und die Schritt­ für­Schritt­Anleitung erhalten Sie hier von uns. Eine gerad e Auflage fü Dachlatte wird als r mit Stahln die zweite Reihe ägeln an d ie Wand geheftet.

Schritt 1:

Fußböden und Wände sind nie hundertpro­ zentig eben. Deshalb muss vorher grundiert werden. Die Fliesen dienen hier vorerst nur als Messpunkt. Eine gerade Dachlatte wird als Auflage für die zweite Reihe mit der Was­ serwaage und mit Stahlnägeln an die Wand geheftet.

Schritt 2:

Der Fugenmörtel wird portionsweise mit der Kelle aufgenommen. Eine kombinierte Glätte­ und Zahnkelle erspart die Anschaf­ fung der jeweiligen Einzelwerkzeuge. Dünn und gleichmäßig wird auf ca. einen Meter die Mörtelschicht aufgetragen und gleichmäßig verteilt.

Schritt 3:

Die erste Fliese wird auf der Setzlatte aufgelegt und an die Wand gedrückt. Durch die mit der Zahnspachtel erzeugten Furchen finden die Plättchen sicheren Halt. gut saniert!


153 !

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Schritt 4:

Fliesenlegerhexe heißt dieses Hilfsmittel. Die gespannte Gummischnur zeigt die genaue Oberkante der jeweils bearbeiteten Reihe und gewährleistet so das Verlegen entlang einer geraden Kante.

Schritt 5:

Die genaue Auftragsmenge ist von der Zahngröße der Spachtel oder Kelle abhän­ gig. Fliesenlegerkreuze sorgen für eine gleichmäßige Fugenbreite. Zügig drücken Sie jetzt die Fliesen Reihe für Reihe in das Mörtelbett.

WOHNRAUM

Was Sie bra

uchen:

Latte, Wass erwaage Kelle Setzlatte, R ichtschnur Handschuhe (besonders z um Verfugen !) Fliesen Bodenausgleic hsmasse Spachtel Tiefengrund Fliesenkleber Fugenmörtel Fliesenkreuze evtl. Silikon

Schritt 6:

Der Bereich für den nächsten Mörtelauftrag wird ausgemessen und angezeichnet. Mehr als einen Meter sollte nicht vorgearbeitet werden, sonst trocknet der Mörtel zu stark an. Für Bilder, Muster und Ornamente sollte vor dem Verlegen ein Plan gezeichnet werden.

Schritt 7:

Ist die Wandfläche gefliest, hat die Setzlatte ausgedient. Haftmörtel wird nun in die freien Randstreifen am Boden gegeben und die ange­ passten Fliesen werden eingesetzt.

Schritt 8:

Bevor Sie mit dem Verfugen beginnen, sollte überschüssiger Fliesenkleber aus den Fugen entfernt werden. Hier heißt es, schnell handeln, bevor der Kleber aushärtet. Dann, wenn der Kleber hart ist, werden die Fugen mit einem Fugengummi gleichmäßig diagonal mit Fugen­ mörtel befüllt.

Dünn und gleichmäßig wird auf ca. einem Meter die Mörtelschicht aufgetragen und gleichmäßig verteilt.

Fliesenlegerkreuze sorgen für eine gleich mäßige Fugenbreite.

Schritt 9:

Zum Schluss wird die geflieste Fläche mit nicht zu viel Wasser gereinigt. Hier heißt es, aufpassen, dass Sie nicht wieder die Fugen auswaschen. Dann wird mit einem trockenen Lappen poliert. Fertig! gut saniert!


154 WOHNRAUM

Tipp:

Fugen im Bad erneuern Die Fugen im Badezimmer brau­ chen eine Generalüberholung. Erfahren Sie hier, was es beim Fugenerneuern zu beachten gibt, und wie Sie Schritt für Schritt vor­ gehen. Intakte Fugen sind wichtig

Egal wie professionell gearbeitet wurde, nach einiger Zeit wird das Material einfach müde, und die Fugen beginnen zu reißen oder zu bröckeln. Um Schimmel zu vermeiden, soll­ ten Sie rasch reagieren, und kaputte Fugen unbedingt sofort erneuern. Übrigens: Damit die neuen Fugen auch lange schön und heil bleiben, sollte stehende Nässe unbedingt vermieden werden. Wischen Sie die Fugen also regelmäßig trocken und reinigen Sie sie ab und zu mit Alkohol. Hässliche Stockflecken und gut saniert!

Für das Glattziehen der Silikonfugen kann Sp ülmittel oder Seife als Gleitm ittel eingesetzt werden. Di esen Trick wenden sogar die Profis an, um ein sc hönes, glattes Ergebnis zu erhalten.

Schimmel wird es bei Ihnen dann nicht geben! Und so funktioniert‘s!

1. Schritt:

Mit einem spitzen Werkzeug, am besten einem Messer, wird die alte Dichtmasse angestochen. Durch Schieben und Ziehen können Sie dann die Masse aus der Fuge herausschneiden bzw. herauskratzen. Ein Tipp: Kleben Sie den Rand bei einer Acrylwanne mit einem Kreppband ab, um Kratzer durch ein Ausrutschen zu vermeiden.

2. Schritt:

Die alte Fuge gründlich reinigen. Mit einem Tuch die Reste entfernen und mit Alkohol oder Nitroverdünnung gründlich säubern.


155 !

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Mit einem spitzen Werkzeug wird die alte Dichtmasse angestochen.

WOHNRAUM

3. Schritt:

Abdecken. Damit die neue Fuge sauber aus­ sieht und die richtige Breite hat, kleben Sie die Fugenränder am besten vor dem Verfu­ gen mit Malerkrepp oder einem Siga­Band ab. Die meisten Profis machen das nicht, was aber schlicht daran liegt, dass sie meist besser mit der Silikonspritze umgehen können.

Mit Krepp werden die Ränder vor dem Verfugen abgeklebt.

4. Schritt:

Nun können Sie mit der Kartuschenpistole oder dem Spender die Fugendichtmasse gleichmäßig in die Fuge einbringen. Sie müs­ sen dabei darauf achten, nicht zu viel und nicht zu wenig Silikon zu verwenden. Wichtig ist, das Silikon möglichst in einem Zug mit Druck in die Fuge zu pressen, damit etwaige Hohlräume dahinter auch gefüllt werden. Das wird sehr oft vergessen.

5. Schritt:

Damit die Fuge auch wirklich dicht wird und gut aussieht, gibt es einen simplen Trick. Mischen Sie Spülmittel mit Wasser, füllen Sie es in eine Sprühflasche, wie etwa eine her­ kömmliche Blumenspritze, und benetzen Sie die Fugenoberfläche damit. Achtung: Wenn Sie mit Acrylat oder Polymer arbeiten, dann sollten Sie ausschließlich mit klarem Wasser sprühen und das Spülmittel weglassen.

6. Schritt:

Die überschüssige Dichtmasse wird nun mit dem Glättcutter, das ist eine weiche Spachtel mit einem definierten Radius, oder einem anderen, selbst gemachten Glättwerkzeug abgezogen. So kann man bei Profis schon mal einen Eislutscher oder ein anderes, aus Holz oder Kunst­ stoff gefertigtes Stäbchen oder Plättchen entdecken.

asse Fugendichtm die Fuge in gleichmäßig . n einbringe

Die überschüssige Dichtmass e wird am Ende abgezogen.

gut saniert!


156 WOHNRAUM

Armaturen tauschen Einmal gelernt, immer anwend­ bar. Grundsätzlich lässt sich jede Armatur an jedem Waschbecken montieren, die Modelle sind immer kompatibel und die Arbeitsschritte immer gleich. Wie Sie Ihre neue Armatur selbst einbauen, zeigen wir Ihnen hier.

D

er Hahn tropft oder ist so verkalkt, dass nur noch ein Rinnsal aus der Leitung kommt? Ihre alte Waschtischarmatur ist optisch schon so ins Alter gekommen, dass Schrubben und Polieren einfach nichts mehr bringen? Dann wird es wohl Zeit für eine neue Armatur. Oder Sie möchten auf eine modernes, wassersparendes Modell umsteigen, das nicht gut saniert!

nur besser aussieht, sondern auch beim Ener­ giesparen hilft? In unserer einfachen Schrittfür-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie ganz schnell und einfach Ihre neue Bad- oder Küchenarmatur montieren.

Und so funktioniert‘s:

Bevor es losgeht, muss die Wasserzufuhr im betreffenden Bereich abgestellt werden, damit es zu keinen ungewollten Unfällen kommt.

Schritt 1:

Verschlussstopfen der Zuleitungen entfernen und mit einem Gefäß und einem Lappen das noch austretende Wasser auffangen.

Schritt 2:

Nun wird schon die neue Armatur montiert. Schrauben Sie dafür zuerst die Anschluss­


157 WOHNRAUM

lusFädeln Sie die Ansch ue schläuche der ne n Armatur durch die Öffnung im Becken und achten Sie auf r den richtigen Sitz de e. ing Dichtungsr

schläuche unten an der Armatur fest. Bitte noch nicht festziehen, sondern nur handfest montieren. Die O­Ringe der Dichtungen müssen unbedingt richtig sitzen und dürfen beim Festschrauben später auch nicht verrutschen. Legen Sie dann den Dichtungsring zwischen Armatur und Waschbecken und führen Sie die zuvor befestigten Schläuche und – falls im Lie­ ferumfang vorhanden – Gewindestangen durch die Öffnung im Becken. Die Armatur sollte nun oben am Becken aufsitzen.

Verschrauben Sie vorsichtig die fl ex Abflussschläuch iblen e Eckventilen un mit den d ziehen Sie sie nicht zu fest.

Schritt 3:

Jetzt müssen Sie die Armatur mit Dichtungsring, Unterlagscheibe und Mutter verschrauben. Sie können da­ für mit einem herkömmlichen Schrau­ benschlüssel oder mit einem Steck­ schlüssel in passender Größe arbeiten.

Schritt 4:

Im nächsten Arbeitsschritt werden nun die flexiblen Anschlussschläuche mit den Eckven­ tilen verschraubt – aber nicht zu fest, da sonst die Dichtungen beschädigt werden könnten. Achten Sie darauf, mit dem Werkzeug keine Kratzer in die verchromten Teile zu machen und noch wichtiger: Achten Sie darauf, dass die Schläuche weder geknickt noch verdreht sind oder zu sehr spannen.

Schritt 5:

Tipp: Für Untertischboiler drucklose Warmwasserspeicher braucht es eine spezielle Niederdruck-Armatur mit mindestens drei Anschlüssen! Achten Sie darauf beim Kauf!

Jetzt wird der Ablauf im Becken angebracht. Dafür führen Sie den Ventilkelch sowie den Dichtungsring in die vorhandene Ablauföff­ gut saniert!


158 WOHNRAUM

Für den Ablauf führen d Sie den Ventilkelch un in den Dichtungsring d die Ablauföffnung un das ten un n vo schrauben . an ils nt Ve s de l tei Unter nung und schrauben das Unterteil des Ventils inkl. Wulstdichtung vorsichtig von unten an.

Schritt 6:

Verschrauben Sie nun das Ablaufventil mit dem Siphon und der Dichtung und verbinden Sie dann den Siphon mit dem Wandabfluss.

Schritt 7:

Achtung:

Der Exzenterstangen-Anschluss muss nach hinten zur Wand zeigen.

Zuguterletzt können Sie jetzt die Wasserzufuhr wieder öffnen und das Wasser einschalten. Lassen Sie es unbedingt so lange laufen, bis es als klarer Strahl ohne Bläschen aus dem Hahn kommt. Prüfen Sie die neue Armatur auf ihre Funktionsfähigkeit und auch alle Anschlüsse plus Siphon auf ihre Dichtheit. Drehen Sie auch die Absperrventile komplett auf und dann um jeweils eine Teilumdrehung wieder zu, so wird die Spindel entlastet und bleibt gängig.

Was Sie brauchen:

Hanf. .) Dichtungsband (Teflon, evt. Installationskitt Armatur w. Schraubenschlüssel bz ssel Standhahnmutter-Schlü Auffanggefäß Lappen

Zum Schluss wird der Siphon mit dem Wandabfluss verbunden und sämtliche Anschlüsse und Bauteile auf ihre Dichtheit geprüft.

gut saniert!

!

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!


immer Legen Sie sich Sortiein komplettes unment aller Dicht ad gen, die Sie in B n, he uc und WC bra auf Lager.

Checkup im Bad Einmal im Jahr sollten Sie einen Rundgang durch Ihr Bad und das WC machen. Ist noch alles funktions­ fähig? Welche kleinen und großen Reparaturen stehen an? Ein Überblick.

B

adezimmer und WC verlangen besondere Pflege und Sauberkeit, schließlich die­ nen Sie unserer Körperhygiene. Betreten wir diese Räume sollten wir augenblicklich in den Wohlfühl­Modus umschalten können. Das geht nur, wenn alles funktioniert. Einige Dinge können Sie selbst in die Hand nehmen, für andere braucht es den Profi.

Problemfall Kalk

In vielen Teilen Österreichs ist Wasser stark kalk­ haltig. Und der setzt sich überall an, wo man ihn nicht braucht. In den Leitungen, an den Fliesen, im Brausekopf... Für die Fliesenoberflächen bietet der Handel hier spezielle Reiniger an. Wer aber ein paar Cent einsparen will, verwendet einfach Essigwasser. Am besten eignet sich Weinessig im Mischungsverhältnis 1:20, bei extremer Ablage­ rung im Verhältnis 1:10. Regelmäßig angewendet, bleiben die Fliesen glatt und glänzend. Zur Entkalkung von Brausekopf, Armaturen oder dem Perlator verwenden Sie am besten die im Handel erhältlichen speziellen Reinigungs­ und Entkalkungsmittel, da verchromte Oberflächen durch die im Essig enthaltene Säure eventuell an­ gegriffen werden könnten. Und es soll nach geta­ ner Arbeit ja schöner aussehen, nicht schlimmer.

Servicefall Duschkabine

Je nach Modell müssen beim Duscheinstieg die Laufschienen regelmäßig gereinigt werden. Hier

159 WOHNRAUM

Nach Verwendung einer Dichtung auf Nachschub nicht vergessen!

legen sich gerne Seifen­ und Pflegemittelreste an. Bei neueren Modellen lassen sich die Schie­ betüren einfach aus­ und wieder einhängen. Überprüfen Sie auch die Silikonabdichtungen. Wirkt die Oberfläche rau oder rissig, heißt es un­ bedingt das alte Silikon entfernen, die Flächen gründlich mit einem Spezialentferner säubern und neue Silkonstreifen anbringen, da sich neues Silikon nicht mit dem alten verbindet. Die Anleitung dafür gibt’s ein paar Seiten weiter. Sitzen die Duschstange, Haltegriff und/oder Duschsitz noch fest genug? Ansonsten können sie zur Gefahrenquelle werden. Übrigens: Bei bodenebenen Duschen entfallen die meisten der hier beschriebenen Arbeiten ganz. Also vielleicht doch mal umrüsten? Für einen Wannencheck öffnen Sie entweder die Revisionsöffnung oder entfernen Sie die Schürze der Wanne, um darunter zu blicken. Ist der Boden unter der Wanne trocken, ist alles in Ordnung. Finden Sie jedoch feuchte Flecken oder steht gar Restwasser, sollten Sie so schnell wie möglich den Fachmann kommen lassen! Und auch an der Wanne sollten Sie etwaige Halte­ griffe, Armaturenbefestigungen und Ablageflä­ chen auf Festigkeit prüfen.

Was tropft denn da?

Für alle Wasserzu­ und ­abläufe im Bad gilt: Tropft der Hahn oder der Siphon, muss die Dichtung getauscht werden. Einen kompletten Armaturentausch sollten Sie besser dem Fach­ mann überlassen. Überprüfen Sie die Abflussge­ schwindigkeit beim Waschbecken, in der Dusche und in der Wanne. Gelegentlich muss der Siphon geöffnet, gereinigt und durchgespült werden. Oder Sie lassen das einen chemischen, besser biologischen Abflussreiniger übernehmen. gut saniert!


160

© mythja/Shutterstock

AUSSEN­ BEREICH

gut saniert!


161

AUSSEN­ BEREICH

Außenbereich

sanieren

Grüner, saftiger Rasen, frisch gestrichene Holzzäune und makelloser Terrassenboden. Dazu farbenfrohe Blumenbeete und endlich ein Gartenteich. Gibt es auch bei Ihnen noch ein bisschen was zu tun rund ums Haus?

gut saniert!


162

AUSSENBEREICH

Balkon nachträglich anbauen

E

in Balkon bietet mehr Lebensqualität. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst kann man auf ihm die Sonnenstrahlen und die frische Luft genießen, draußen essen, Freunde empfangen, lesen, entspannen. Wer keinen Balkon hat, auf den Komfort eines Freisitzes aber nicht länger verzichten möchte, sollte über einen nachträglichen Balkonanbau nach­ denken.

3 Möglichkeiten für 1 Balkon

Je nach Außenwand, räumlicher Gegebenheit und gewünschter Balkontiefe gibt es drei Mög­ lichkeiten: Bei einer Balkontiefe bis 1,70 Meter kann der neue Balkon freitragend angebracht werden. Voraussetzung: Das Haus weist eine massive Stahlbetondecke auf. Die Befestigung ist dank spezieller Stahlkonsolen praktisch unsichtbar und thermisch optimal isoliert. Soll der Balkon größer dimensioniert werden, kom­ gut saniert!

men zusätzlich zur Verankerung an der Haus­ wand noch Stützen an den Außenecken hinzu. Der Fachmann spricht hier vom teilselbsttra­ genden Vorstellbalkon. Dieser steht auf vier Stützen und wird an der Hauswand gesichert. Auf diese Weise lassen sich auch mehrere Balkone übereinander anbringen, ideal zum Beispiel für mehrstöckige Wohnhäuser. Grundsätzlich kann ein Balkonanbau bei allen Anbauvarianten aus Holz, Aluminium oder in Kombination dieser beiden Materialien erfolgen. Dabei bietet der Markt passend zum Stil des Hauses viele unterschiedliche Designs und Geländertypen zur Auswahl an. Als Boden­ belag eignet sich vor allem witterungsfestes Aluminium.

© Leeb Balkone und Zäune

In der Frühjahrs- und Sommersai­ son wird der Balkon zum Lieblings­ platz. Für alle, die bisher darauf verzichten mussten, gilt: ein nach­ träglicher Balkonanbau ist fast immer möglich. Hier die Details.


163

AUSSEN­ BEREICH

Alu oder Holz?

Bei der Frage des Materials haben Bauleute meist schon vor der Planungsphase die Qual der Wahl. Damit die Entscheidung für den richtigen Balkon leichter fällt, hier die beiden gängigsten Balkontypen im Detailblick.

Aluminium: vielfältig und robust

Balkone aus Aluminium sind dank ihrer großen Designvielfalt sowohl bei traditions­ als auch trendbewussten Bauleuten gefragt. Während sich zeitlose Entwürfe an geradlinigen Archi­ tekturstandards orientieren, punkten Trendmo­ delle mit ihrer individuellen Optik. Details wie Gitter, Dekore oder verschiedene Material­ und Farbkombinationen verleihen jedem Freisitz

Faktencheck Alu Edle Optik Hohe Stabilität & Langlebigkeit Geringes Gewicht Kann auf nahezu jede Unterkonstruktion gebaut werden Fast pflege- & wartungsfrei dank Pulverbeschichtung

gut saniert!


164

AUSSEN­ BEREICH

Faktencheck Holz

Material - Natürliches, zeitloses - Individuell gestaltbar it - Witterungsbeständigke tion dank spezieller Konstruk - Komplettimprägnierung ahlung, geschützt gegen UV-Str Verwitterung, Pilz- & Schädlingsbefall

eine ganz persönliche Note. Noch mehr Gestal­ tungsfreiheit bieten Modelle, bei denen sich die Dekorelemente beliebig variieren und an die ei­ genen Designwünsche anpassen lassen. Neben ihrer Farb­ und Formvielfalt bieten Alubalkone einen weiteren wichtigen Vorteil: Mithilfe verschiedener Anbausysteme können sie auf nahezu jede bestehende Unterkonstruktion montiert werden, sodass sich Bauherren ihren Balkontraum auch noch im Nachhinein erfüllen können. Weiterer Vorzug: Modelle aus Alumini­ um sind sehr stabil und langlebig und bleiben dank einer speziellen Pulverbeschichtung ein (Balkon­)Leben lang fast völlig pflege­ und war­ tungsfrei. Der Grund: Regenwasser, das von der kratzfesten Oberfläche abperlt, wäscht abge­ lagerte Schmutzpartikel einfach weg, wodurch sich der Reinigungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Durch die spezielle Oberflächenbe­ schichtung lassen sich heute sogar Alubalkone mit warm anmutender Holzoptik verwirklichen.

Holz: von wegen altmodisch!

Wer individuelle Gestaltungsideen realisieren möchte, kann dies auch mit einem Holzbal­ gut saniert!

kon. Denn zeitgemäße Exemplare aus dem natürlichen Baustoff haben heutzutage mehr zu bieten als nur alpenländisches Flair: Eine moderne Ausstrahlung haben etwa gerad­ linige Holzbalkone mit klarer Linienführung oder Modelle, die mit Glas­ und Edelstahle­ lementen in unterschiedlichen Farben und Formen kombiniert werden können. Einen modernen Designakzent setzen Entwürfe mit Gittern und individuellen Dekoren. Traditio­ nelle Ausführungen, wie Alpenlandbalkone, Balkone im Landhausstil oder jene, mit denen elegante Villen ausgestattet werden, wirken dagegen authentisch und zeichnen sich durch eine liebevolle Detailgestaltung aus, die – zum Teil in Handarbeit gefertigt – oft Jahr­ hunderte alten Motiven nachempfunden ist. Doch bei Holzbalkonen ist die Frage der Optik längst nicht alles. Ausschlaggebendes Kriterium ist die Mate­ rialbeschaffenheit, also die Qualität des ver­ arbeiteten Holzes. Perfekt geeignet für einen Balkon sind hochwertige Nadelhölzer, die nach ihrer Trocknung eine umweltverträgliche Komplettimprägnierung erhalten und so resis­ tent gegen Pilz­ und Schädlingsbefall gemacht werden. Sowohl durch diese Tiefenbehandlung als auch durch konstruktiven Holzschutz, d. h. die Balkone werden so konstruiert, dass sich an keinem Bauteil Feuchtigkeit ablagern kann, sind Holzbalkone dauerhaft vor Verwit­ terung geschützt und bleiben über viele Jahre formstabil und optisch schön. Ob Holz oder Aluminium – mit jedem der beiden Balkontypen lassen sich individuelle­ Gestaltungsideen verwirklichen und das Eigenheim nachträglich optisch aufwerten. Dabei ist die Entscheidung für einen Balkon eine fürs Leben: Da die verarbeiteten Materi­ alien heute höchste Qualität gewährleisten, begleiten moderne Freisitze ihre Besitzer meist ein Leben lang.



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AUSSEN­ BEREICH

Ein Rasen wie neu Wie sieht Ihr Garten, also der Rasen, momentan aus? Ist er vermoost, wächst jede Menge Unkraut oder zumindest Dinge, die Sie hier nicht sehen wollen? Weist er Flecken oder Lücken auf? Dann sollten Sie ihm wohl ein wenig Zeit widmen.

B

esonders schnell geht eine Rasensanie­ rung ohne lästiges Umgraben vonstatten. Am besten, Sie beginnen im Frühjahr mit den Arbeiten, dann ist ein perfekter Rasen im Sommer garantiert. Die beste Zeit für eine Rund­ umerneuerung Ihrer Grünflächen ist das Frühjahr.

Schritt 1:

Beginnnen Sie mit dem Rasenmäher. Zuerst wird der alte Rasen so weit wie möglich herun­ tergestutzt und der entstandene Schnitt restlos entfernt. gut saniert!

Schritt 2:

Die gestutzte Rasenfläche sollte nun mehrmals (quer wie längs) vertikutiert werden. Gehen Sie hier möglichst gründlich vor, damit der neue Rasensamen dann entsprechend gut keimen und sich entwickeln kann. Übriges Vertikutier­ gut sollte immer restlos entfernt werden.

Schritt 3:

Bringen Sie als Nächstes den Dünger und das Saatgut nacheinander aus. Mit einem Streuwa­ gen wird‘s besonders gleichmäßig. Ein Tipp: Bringen Sie den Dünger in Längsrichtung und die Samen in Querrichtung aus, um Fehlstreu­ ungen zu verhindern.

Schritt 4:

Nun folgt die Auflage von Torf oder einem ande­ ren Substrat, welches gleichmäßig einen halben Zentimeter hoch auf die eingesäte Fläche verteilt werden sollte. Sobald der Torf hell wird, muss der Rasen regelmäßig beregnet werden.


167

!

AUSSEN­ BEREICH

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Schritt 5:

Das Keimen kann beginnen. Je nach Sorte dauert es ein bis maximal drei Wochen, bis die ersten Grashalme auftauchen. Gerade in den ersten Wochen ist es besonders wichtig, regelmäßig zu wässern. Die obere Boden­ schicht muss stets feucht sein, damit die empfindlichen Keimlinge nicht austrocknen. Das heißt gerade bei trockenem Wetter vier­ bis fünfmal täglich raus auf den Rasen. Damit Sie lange Freude an Ihrem sanierten Rasen haben: Schneiden Sie nach einem Monat den Rasen jede Woche auf etwa vier Zentimeter, das Schnittgut kann liegen bleiben – der Rasen nimmt es nun auch auf. Anderthalb Monate nach der großen Sanierung können Sie düngen, damit der Rasen dicht wird. Ist es sehr trocken, unbedingt wurzeltief beregnen – sprich weniger oft dafür aber mit mehr Wasser gießen.

Zuerst wird der alte Rasen so weit wie möglich heruntergemäht.

Alternative Fertigrasen

Fertigrasen ist die Lösung, wenn Sie sich die Vorbereitung und Aussaat neuen Rasens sparen wollen. Innerhalb nur weniger Stunden ist die gesamte Fläche wieder grün und voll nutzbar. Nur die Verwurzelung der Gräser müssen Sie abwarten – das dauert zwei bis drei Wochen. Der Fertigrasen wird beim Händler mit einem Spezialgerät vom Boden abgeschält, zusammen­ gerollt und kommt danach gleich zum Kunden. Es gibt ihn je nach Bedarf in verschiedenen Längen und Breiten. Auch das kinderleichte Verlegen können Sie selbst erledigen – und ehe man sich‘s versieht, sitzt man auch schon im saftigen Grün. Wie bei den Rasensamen gibt es auch beim Fertigrasen verschiedene Sorten für unter­ schiedliche Ansprüche: • Park­ & Zierrasen • Freizeitrasen • Spielrasen • Sportrasen für den privaten Gebrauch • Landschafts­ und Flächenrasen • Schatten­ und Halbschattenrasen

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Bringen Sie als Nächstes den Dünger und das Saatgut nacheinander aus.

gut saniert!


168

AUSSEN­ BEREICH

n: Was Sie brauche Rasenmäher Vertikutiergerät !) (auch ausleihbar Rasendünger Rasensaat Streuwagen Torf

Natürlich kostet die Anschaffung eines Ferti­ grasens mehr Geld als ein Sack voller Grassa­ men. Bedenken Sie aber auch die Pflegekosten und all die Mühen und Geduld, bis der Rasen dicht und unkrautfrei ist, zusätzlich zu dem Zeitverlust von einem Jahr, wo der Garten nicht wirklich genutzt werden kann. Als kostengüns­ tigere Alternative gibt es im Handel außerdem noch sogenannte Rasenmatten.

Keine Rollen, sondern Matten?

Eine weitere Möglichkeit, Ihrem Außenbereich innerhalb kurzer Zeit ein saftiges Grün zu verleihen, ist der Einsatz von sogenannten Rasenmat­ ten. In eine biologisch abbaubare,

gut saniert!

organische Matte ist Grassamen eingearbeitet, der bei Feuchtigkeit keimt. Die Matte gibt dem keimenden Rasen die nötige Nahrung, schützt ihn und verhindert zugleich die Bodenerosion. Auch das Einweben verschiedener Rasensorten in die Matte ist möglich. Die Matten werden nach Quadratmetern gekauft und können einfach mit einer Schere auf die nötige Größe zugeschnitten werden. Der Vorteil: Für den Rasenanbau brauchen Sie weder ein Sägerät noch eine Rasenwalze. In der Anwuchsphase muss lediglich auf ausrei­ chend Feuchtigkeit geachtet werden. Nach dem ersten Gießen klebt die Matte bereits wie eine zweite Haut am Boden. Zur Sicherheit kann sie am Rand auch noch mit speziellen Öko­Haken befestigt oder mit Steinen beschwert werden. Auch Vögel sind keine Gefahr mehr, da sie keinen Grassamen aufpicken können. Rasenmatten eignen sich zur Verlegung in Gärten und auf Kleinflächen sowie auf Hängen und Böschungen. Für felsigen oder steinigen Untergrund mit wenig Humus ist die Rasen­ matte besonders geeignet, da sie Düngemittel und spezielles Saatgut enthält.

Bei Rasenmatten brauchen Sie für den Rasen rät ge Sä r de anbau we noch Rasenwalze.


© mythja/Adobe Stock

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AUSSENBEREICH

Rasen richtig düngen Damit Ihr sanierter Rasen auch lange­­­schön und gesund bleibt, sowie dicht und trittfest wächst, braucht er die richtige „Nahrung“. Lesen Sie hier, was Sie zum Thema Rasen düngen wissen müssen.

E

ine jede Pflanze, also auch der Rasen, benötigt zur gesunden Entwicklung neben Licht, Luft und Wasser ausreichend Nähr­ stoffe. Die Nährstoffvorräte im Boden sind je­ doch begrenzt. Ohne regelmäßige Düngung ver­ kümmert Ihnen der Rasen, Moos und U ­ nkraut breiten aus. Ein solcher Nährstoff­mangel zeigt sich zuerst am Vergilben der Blätter. Der Rasen „hungert“. Dauert dieser Mangel länger an, bilden sich die Rasenpflanzen zurück und es entstehen Lücken.

Stickstoff, Phosphor, Kalium & Co

Um dicht und gesund zu bleiben, benötigt der Rasen vor allem Stickstoff. Dieser ist unentbehr­ lich für das Wachstum, den Aufbau von Zellen und die Regenerationskraft. Phosphor wird zur Wurzelbildung der Rasenpflanze benötigt, vor allem bei Neueinsaaten. Kalium stärkt das Zellge­

webe der Pflanze und die ­Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit, Krank­heiten und Kälte. Magnesium und ­Spurenelemente sind wichtig für die Grünfärbung und stärken die Resistenz gegen Krankheiten.

Wann und wie oft düngen?

Eine ausreichende Nährstoffversorgung und damit einen dichten und gesunden Rasen erreicht man durch zwei bis dreimaliges Dün­ gen pro Jahr, am besten jeweils im Frühjahr, Sommer und Herbst. Rasen-Spezialdünger mit Langzeitwirkung ist am besten geeignet. Seine Düngewirkung reicht bis zu 12 Wochen. In Schattenlagen kann auch häufigeres Düngen notwendig sein, denn Bäume entziehen dem Rasen einen Teil der Nährstoffe. Die erste Düngung erfolgt zu Beginn der Vegetationsperiode (März/April). Als Faustregel können Sie die Blütezeit der Forsythien heran­ ziehen. Je früher gedüngt, desto früher grünt alles. Die zweite Nährstoffabgabe folgt dann im Juni/Juli. So ist der Rasen gegen Sommerstress, wie Trockenheit gerüstet. Im September/Okto­ ber sollte dann die Herbst-Düngung erfolgen. Der Rasen lagert dann alle Nährstoffe ein, die ihn winterhart und resistent gegen Krankheiten wie den Schneeschimmel, machen. gut saniert!


© epr/KOLL Steine

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AUSSENBEREICH

Plätze & Wege sanieren Auch im Außenbereich gibt es so manches zu tun, im Zuge eines ­Sanierungsprojektes. Aufgesprun­ gene Fugen, zerbrochene Weg­ platten oder unebene, gerissene Flächen etwa.

B

evor Sie sich an die Instandsetzungsar­ beiten machen, müssen die betroffenen Bereiche und Bauteile untersucht und der Umfang der nötigen Arbeiten festgelegt werden. Reicht eine Sanierung oder muss komplett neu gebaut werden?

Woher kommt der Schaden?

Wichtig ist es, die Ursache der Schäden, also mechanische Beschädigung durch die Bautä­ tigkeit, Verkehr etc., Überbelastung von Flä­ chen, Setzungen, Folgen der Witterung etc. zu ermitteln. Flächen können aus vielen Gründen uneben sein, bzw. Risse haben: • Setzungen infolge von Überbelastung, z.B. durch Befahren von Gehwegen mit Pkw oder Lkw. • Setzungen durch den Untergrund. Hier wer­ gut saniert!

den umfangreichere Maßnahmen wie Abgra­ ben bis zum Untergrund, höheres Verdichten oder eine Bodenauswechslung nötig. • Risse in Plattierungen im Mörtelbett (durch mangelhafte Verlegung, Nichteinhaltungen von Dehnfugen oder durch Risse im Unterbeton) • Risse in Beton- und Unterbetonflächen (durch Nichteinhaltungen von Dehnfugen, Setzungen des Untergrundes oder Überbelastung) • Wind und Schlagregen • Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen (Frost-Tauwechsel-Zerstörung) • Sonneneinstrahlung • Kapillarwirkung • Zerstörung durch Salzbildung im Stein • Zerstörung durch Kristallbildung im Stein • Chemische Verwitterung (z. B. Säurebildung durch Wasser und Abgase) • Biologische Zerstörung durch Pflanzen (Schlingpflanzen, Algen, Bakterien, Pilze usw.) • Falsche Behandlung mit Ölen und Wachsen oder nicht geeigneten Beschichtungen Generell sind Oberflächen bei häufiger und intensiver Benutzung immer einer gewissen Abnützung ausgesetzt. Je nach Schadensur­


© epr/epr/V&B Fliesen GmbH

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AUSSEN­ BEREICH

sache sind dann folgende Instandsetzungen erforderlich bzw. möglich: • Oberflächeninstandsetzung, z. B. Pflasterun­ gen oder Platten im Sandbett werden ent­ fernt und wieder im richtigen Gefälle verlegt. • Bei Unterbauinstandsetzungen wird der Unterbau je nach Erfordernis bis zum Unter­ grund entfernt und neu bzw. in einer besse­ ren Ausführung wieder aufgebaut. • Komplettinstandsetzungen erfordern das Entfernen des kompletten Aufbaues (Ober­ fläche + Unterbau), der Untergrund muss dann ebenfalls saniert werden. • Einzelne beschädigte Platten oder Steine werden ausgewechselt. Dafür entlang der beschädigten Platte die Fugen, z. B. mit der Trennscheibe im Trocken­ oder im Nassver­ fahren, aufschneiden. Beim Aufstemmen der Fugen aufpassen, dass die angrenzenden guten Platten nicht beschädigt werden! Dann die Steinplatten auslösen und durch neue ähnliche Platten oder vorhandene Reserveplatten ersetzen. • Beschädigte und lockere Raseneinfassungs­ steine werden samt Ortbetonfundament und durch neue Steine ersetzt. • Unebene oder lockere Randsteine, Vorlegstu­ fen, Torschwellen aus Beton oder Naturstein werden ausgelöst und neu versetzt. • Bei Traufenpflaster aus Betonplatten werden die Platten abgehoben, der Untergrund wird auf das projektgemäße Niveau gebracht und die Platten werden wieder mit der erforder­ lichen Neigung verlegt, wobei gebrochene Platten ersetzt werden. • Einbauten, wie z. B. Deckel, Einläufe, Schachtabdeckungen, werden dem neuen Niveau angepasst. • Asphaltbeläge werden abgetragen oder abgefräst, ein neues festes Planum wird hergestellt bzw. der Unterbeton saniert und neue Beläge aufgebracht.

• Gussasphaltbeläge werden ausgebessert (geflickt), indem die auszubessernden Stellen in regelmäßigen Figuren mit scharfkantigen Rändern ausgehackt oder geschnitten werden. • Risse, Fugen, Sprünge und Anschlüsse in Gussasphaltflächen werden mit elastischer bituminöser Vergussmasse ausgefüllt.

Damit es auch schön bleibt

Nach dem Reparieren und Reinigen können behandelte Flächen überschliffen werden. Stimmen Sie die Reinigungszeit auf die weniger verschmutzten Bereich ab und be­ handeln Sie die stark verschmutzten Stellen mit Reinigungskompressen vor. Nach der Reinigung können Sie den Pflastersteinen durch Beschichtungen aus wasserabweisenden Mitteln (Hydrophobieren) einen zusätzlichen Schutz verpassen bzw. sie mit Kieselsäurees­ ter verfestigen. Auch Steinöle schützen! Bei sehr hartnäckigem Pflanzenbewuchs zwischen den Steinen können Sie zu Fugen­ kratzern oder elektrischen Geräten aus dem Fachhandel greifen. Diese machen mittels Hitzeeinwirkung den Wurzeln den Garaus. Achtung Rutschgefahr! Bemoosungen auf Pflastersteinen haben speziell auf begange­ nen Flächen nichts verloren!

Tipp: m Machen Sie nach de ang Winter einen Rundg lagen., durch die Außenan n wie um typische Schäde gen Risse oder Lockerun nicht zu übersehen!

gut saniert!


172

AUSSEN­ BEREICH

Folienteich selbst anlegen Im Zuge einer Gartenumgestal­ tung bietet sich auch die Möglich­ keit, endlich den lang ersehnten Schwimmteich oder ein Biotop anzulegen. Wir sagen Ihnen, wie es geht.

S

o ein Teich ist schon was Feines. Und wenn auch Sie sich nach Froschgequake und Plätschern sehnen oder sogar selbst jeden Tag ein paar Runden schwimmen möchten, können Sie die Wasseranlage mit ein wenig Geschick auch einfach selbst realisieren. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Schritt für Schritt den eigenen Gartenteich anlegen. Zuerst muss aber der passende Platz gefunden werden. Ein paar Tipps dazu: Die gut saniert!

Standortwahl ist vor allem abhängig von der Gartengröße, eventuell vorhandenen Hang­ lage und den Beschattungsverhältnissen. Außerdem spielt es eine Rolle, ob der Teich zum Schwimmen, als Fischrefugium oder als Biotop dienen soll. Grundsätzlich wären einige Stunden Schatten oder Halbschatten am Tag immer gut und Bäume sollten nicht in „Laub­ fallnähe“ stehen.

Folienteich oder Fertigteich?

Der Markt bietet zwei Varianten des Selber­ mach­Teiches. Der Fertigteich ist dabei teurer, aber unkomplizierter in der Umsetzung. Die großen Elemente aus hochwertigem Polyäthy­ len oder glasfaserverstärktem Kunststoff sind UV­ und temperaturbeständig sowie bruch­, schlag­ und formsicher. Es gibt sie in vielen Varianten bis zu einer Wassertiefe von einem


173

!

AUSSEN­ BEREICH

Beauftragen Sie unbedingt einen Profi, wenn Ihnen die Arbeitsschritte & Materialien dieser Anleitung nicht vertraut sind!

Was Sie bra Meter. Teiche in Fertigausführung werden in Modulbauweise hergestellt. Und auch diese können Sie selbst verarbeiten: Das Becken erhält ein Sandbett als Unter­ lage, daher müssen Sie zur Einbautiefe zehn Zentimeter Aushubtiefe rechnen. Ist das Teichbett fertig und mit der Wasserwaage eingeebnet, kann das Becken in die Grube. Die Oberkante sollte rund fünf Zentimeter unter dem Erdniveau liegen. Füllen Sie jetzt das Wasser ein. Nach etwa zwei Stunden hat sich der Untergrund gesetzt und Sie können mit dem Verfüllen der Hohlräume beginnen. Zwischendurch immer wieder prüfen, ob die Lage waagrecht ist! Damit der Sand die Fugen völlig ausfüllt, wird er mit etwas Wasser eingeschlämmt. Dabei müssen Sie sorgfältig vorgehen, damit der äußere Wasserstand nicht über den inneren ansteigt, weil sonst das Becken aufschwimmt und neu eingebaut werden muss. Und so funktioniert das Anlegen eines Folienteiches:

1. Schritt:

uchen:

Teichfolie Schutzvlies Sand Spaten & Sc haufel Gartenschlau ch, Richtschn ur Cuttermesse r Wasserwaag e Schubkarre

Tipp: , desJe größer der Teich e Folie to stärker muss di lien, die sein. Billige Materia n ausnicht als Teichfolie n sich gewiesen sind, eigne nach nicht und werden t! kurzer Zeit undich

Legen Sie für die Standort­ und Formbestim­ mung die Umrisse des Teiches mit dem Gar­ tenschlauch oder einem Seil und/oder einigen Holzpflöcken fest.

2. Schritt:

Dann wird der Boden Schicht für Schicht abge­ graben. Achtung: Bei der Tiefe des Aushubes ist zu berücksichtigen, dass Sumpf­ und Flachwasser­ zonen später mit einer Kies­ oder Teichsubstrat­ schicht bedeckt werden. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass die Teichränder immer gleich

Zu Beginn wird tenschlauch un mit dem Garpflöcken der d einigen HolzUmriss des Tei ches festgelegt.

gut saniert!


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AUSSEN­ BEREICH

Außerdem m üssen darauf achten Sie die Teichränder , dass imm gleich hoch sin er d, am besten mit eine r Wasserwaage prüfen. hoch sind, am besten mit einer Wasser­ waage prüfen. Beachten Sie auch, dass die Uferböschungen nicht zu steil ausfal­ len, weil sich in den Vertiefungen sonst Faulschlamm bildet.

3. Schritt: Die zugeschnittene Teichfolie wird vorsichtig über die Teichmulde gezogen.

Entfernen Sie jetzt sämtliche spitzen Steine und herausstehende Wurzeln aus der Grube. Bringen Sie dann am Gruben­ grund eine Sandschicht ein, so wird die Teichfolie beim weiteren Befüllen nicht beschädigt.

4. Schritt:

Nun können Sie die auf die nötige Größe zugeschnit­ tene Folie ausbreiten und über die Teichmulde ziehen. Schneiden Sie die Ränder dabei so ab, dass etwa ein halber Meter übersteht. Damit die Folie nicht verrutscht, fixieren Sie den Überstand mit Steinen und Erde und treten Sie alles fest.

Bevor en Wasser dlich das in d kommt, en Teich m Grund m uss der it Teichsub Kies und strat be d werden. eckt

5. Schritt:

Jetzt wird Ihr neuer Gartenteich endlich befüllt. Erst kommt der Kies und das Teich­ substrat, am Ende folgt das Wasser. Machen Sie das langsam und Drittel für Drittel, damit sich die Folie nach und nach selbst in die richtige Lage schieben kann.

Sie Bepflanzen it m ch ei T den pflanzen, er ss a rw te n U ne bringen Sie ei und n a pe m Teichpu den Teichie S en lt a gest tten oder rand mit Pla Pflanzen.

gut saniert!

6. Schritt:

Nun folgt der Endspurt. Geben Sie Teichkies auf den Grund des Wassers, bepflanzen Sie den Teich mit Unterwasserpflanzen in Senk­ körben, bringen Sie eine Teichpumpe an und gestalten Sie den Teichrand mit Platten oder Pflanzen. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt!


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Pool sanieren Entweder der Pool Ihres Eigenhei­ mes ist in die Jahre gekommen und hat mit der einen oder anderen Blessur zu kämpfen oder Sie möch­ ten ein länger unbenutztes Becken wiederbeleben. Wissen Sie, wel­ che Schäden wie behoben werden können?

S

ie haben ein älteres Haus erworben und Ihre Vorbesitzer haben den Pool nicht im besten Zustand hinterlassen? Oder Ihre Outdoor-Planschoase hält nun schon einige Jahre durch und es zeigen sich langsam, aber sicher die ersten Verschleißerscheinungen? Keine Bange, Sie müssen nicht gleich Bagger und Abrissbirne anrücken lassen. Kleinere Schäden am Schwimmbecken können je nach Material und Bauweise auch recht einfach selbst behoben werden.

Alle Lebensdauer ist begrenzt

Grundsätzlich hält so ein Pool gut und gerne 15 bis 20 Jahre, ohne dass etwas gemacht werden muss. Doch je nach Pflegeaufwand und Witte­ rungseinflüssen kommt es früher oder später trotzdem zu kleineren und größeren Schäden, die repariert werden sollten. In erster Linie sind gut saniert!

dies abgeblätterte Farbe, Risse im Becken oder Fliesen, die sich lösen. Auch die Technik – Filteranlagen und Pumpen – muss regelmäßig von Rost oder anderen Ablagerungen befreit werden, um einen ordentlichen Betrieb zu gewährleisten. Gerade der oft zu großzügige Einsatz von Chemikalien wie Chlor wird den Maschinen zum Verhängnis. Beim Kunststoff können sich auch altersbedingte Materialermü­ dungen zeigen. Werfen Sie also bitte regelmäßig einen Blick auf den Zustand der Gerätschaften und des Zubehörs, um Unfälle zu vermeiden!

Betonbecken sanieren

Die typischen Betonbecken aus den späten 1970ern sind innen mit Farbe gestrichen. Und irgendwann blättert ebendiese Farbe ab. Sobald dies großflächiger wird, muss eine Beckensanierung erfolgen. Dafür werden sämt­ liche Farbschichten mit einem Sandstrahler abgelöst und das Betonbecken dann entwe­ der neu gestrichen oder mit einer PVC- oder Polyesterfolie ausgekleidet. Experten raten zur Auskleidung, da sie einige Vorteile gegenüber der Farbe hat. Die Oberflächen sind glatt, Ver­ letzungsgefahr ist gleich null. Entstehen wei­ tere kleine Schäden wie Risse oder Ähnliches, können diese ohne großen Aufwand mittels ­Folienklebung repariert werden. Die Folien halten je nach Dicke (0,6 bis 1,5 mm) um die

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AUSSENBEREICH


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AUSSENBEREICH

15 Jahre, werden aber mit zunehmendem Alter weniger elastisch, was Reparaturen erschwert.

Sanierung von Polyesterbecken

Polyester- oder auch GFK-Pools sind grundsätz­ lich sehr stabil, problematisch wird es erst bei Schäden wie größeren Rissen und vor allem der gefürchteten Osmosebildung, die sich in Form von Bläschen im Material bemerkbar macht. Kleine Risse und Macken können recht einfach mit neuem Polyester repariert werden. Nehmen die Risse überhand, können Sie sich auch hier mit einer kompletten Folienausklei­ dung helfen. Ist es zur Osmose gekommen, kommen Sie um eine Generalsanierung Ihres Pools wohl nicht mehr herum. Daher sollten Sie zuerst rechnen. Wie alt ist der Pool, rentiert sich die Sanierung oder sollten Sie gleich ein neues Becken zu kaufen? Eine weitere Möglichkeit der Pool­sanierung ist die Zuhilfenahme des Prozesses der Osmose,­­­die aber nur von Profis gemacht werden sollte. Erst wird die gesamte Oberfläche mittels Winkelschleifer und Industriestaubsau­ ger abgeschliffen, bis sämtliche Farbe weg ist. Dann wird der gesamte Pool mithilfe von Aceton gesäubert und von Fetten befreit. Im nächsten Schritt folgt die Auflaminierung mit Polyester­ harz und Glasmatten, die übrigens nie Stoß auf Stoß, sondern immer überlappend verlegt ­werden müssen. Im letzten Abschnitt wird Gelcoat – ein spezielles Laminat – aufgerollt. Achtung: Der frische Gelcoat darf nicht nass werden! Der Pool sollte in der Trocknungszeit von mehreren Tagen also abgedeckt werden.

Regelmäßig reinigen

Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem frisch sanierten Pool haben, ist eine ordentliche Poolpflege wichtig. Hier ein paar Grundregeln: Entleeren und reinigen Sie einmal im Jahr, idealerweise nach der Winterpause, das Becken

und überprüfen Sie vor Inbetriebnahme sämt­ liche Leitungen und die Mechanik. Hat sich am Wasserspiegel ein Schmutzrand, vielleicht sogar mit Kalkablagerungen, gebildet, sollten Sie vor der Entleerung einige Zentimeter Frischwasser zulaufen lassen. Der Rand wird so aufgeweicht und der Belag löst sich leichter. Sind in der kalten Jahreszeit Frostschäden (gesprungene Fliesen, abgeblätterte Farbe, kaputte Zu- oder Ableitungen) entstanden, brin­ gen Sie diese unbedingt vor der Saison wieder in Ordnung.

Tipp: Verwenden Sie beim Reparieren von Schäden am Becken besser keinen Polyesterspachtel, da dieser Wasser zieht und das Laminat nicht fest werden lässt. Entfernen Sie Abdeckplanen und Netze sowie die Schutzhüllen von den Schwimmbadab­ deckungen. Besorgen Sie sich im Fachhandel die Utensilien für Wasserproben und überprüfen Sie regelmäßig die Qualität des Poolwassers. Auch wenn es sauber aussieht, sollten Sie auf Nummer sicher gehen! Mit den für das Beckenmaterial pas­ senden Bürsten, Schwämmen und Vliesen sollte die Beckenoberfläche vor Saisonstart und am Sommerende gründlich geschrubbt werden. Für Kalkbeläge gibt es Spezialreiniger, die neben der Säure auch waschaktive Substanzen, sogenannte Tenside enthalten und auch gegen Kosmetika, Fette und Algen ankommen. Entfernen Sie außer­ dem Laub, Blütenstaub, Insekten und Ähnliches immer sofort mit einem Kescher. Einbauteile wie Skimmer, Scheinwerfer, Rinnenroste sollten ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. gut saniert!


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Projekt-

finanzierung Ob größere Sanierungsvorhaben wie eine Mauer­ trockenlegung oder das neue Dach, oder kleine Schönheitsreparaturen wie ein hochwertiger Boden im Wohnzimmer. Ohne Geld geht es nicht. Wir haben die besten Tipps zur Finanzierung Ihrer Sanierung.

Wie viel Kred it benötige ich wirklich und kann ich mir das überh aupt leisten? Mach en Sie den Fin anzcheck, bevor Sie sich den Beratung stermin bei Ihrer Ban k holen! Und noch was:

Österreich ist Förderland. Für Ihr Projekt gibt es bestimmt eine finanzielle n Unterstützung. Erkundige Sie sich!


180 FINANZIEREN

Tipps:

Sanierung finanzieren In Immobilien zu investieren ist die wohl sicherste Form der Geldanlage. Gerade in schwie­ rigen Wirtschaftszeiten und als Vorsorge im einkommens­ schwachen Alter.

D

och wenn er nicht zu den Spitzenver­ dienern zählt oder durch eine Erbschaft zum für eine Immobilienanschaffung oder ­sanierung nötigen finanziellen Polster gelangt ist, muss der willige Häuslbauer im Normalfall einige Stationen durchlaufen, eventuell auch Rückschläge erleiden, ehe die Finanzierung des geplanten Projekts als gesichert gilt. Im folgenden Kapitel haben wir uns deshalb dem wichtigsten Thema des gesamten Sanie­ rungsprojektes gewidmet – dem lieben Geld

gut saniert!

• Vereinbaren Sie vertraglich eine möglichst la nge Laufzeit. • Vereinbaren Sie die vertragliche Option auf vorzeitige Tilgung. • Die Rückzah lung soll nicht mehr als 30 % des Monatseinkommens ausmac hen. • Legen Sie un bedingt eine klei ne Reserve für Not fälle zurück.

und den Chancen, fehlende Mittel durch Fremdfinanzierung aufzubringen. Denn ohne geht es leider oft nicht. Welche Möglichkeiten bieten sich Ihnen also? Bauspardarlehen, Kredit, Hypothekardarlehen, Einmalzuschüsse, verschiedenste Förderungen, die Liste ist lang.

Gute Beratung sehr wichtig

Der erste Weg sollte Sie zu einem erfahrenen Finanzberater führen, der mit Ihnen einen


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181 FINANZIEREN

genauen Finanzplan erstellt. Dafür werden zuerst Ihre monatlichen Fixausgaben eruiert und den regelmäßigen, fixen Einnahmen ge­ genübergestellt. Darüber hinaus wird die Höhe des vorhandenen Eigenkapitals ermittelt, um daraus dann die maximale Höhe eines Kredits oder Darlehens zu errechnen und in weiterer Folge auch die höchstmögliche monatliche Rückzahlungsrate festzulegen. Weiters wird Ihr Berater mit Ihnen gemeinsam herausfinden, welche Art der Fremdfinanzierung denn nun am besten für Sie geeignet ist. Zur Fremdfinanzierung gehört nämlich mehr, als bloß möglichst niedrige Zinsen aus­ zuhandeln. Denken Sie daran, dass Sie Ihren Kredit vielleicht einmal aufstocken möchten, dass Sie bei eventuellen Zahlungsschwierig­ keiten um Ratenstundung ansuchen müssen oder dass andere unvorhergesehene Situatio­ nen eintreten könnten. Ein Kredit begleitet Sie langfristig. Da zählt nicht nur der eine Termin zur Unterschriftenvollbringung. Holen Sie sich also verschiedene Angebote ein oder lassen Sie sich vom Finanzbetreuer Ihres Vertrauens alle Möglichkeiten aufzeigen.

Wie viel Geld Sie wirklich benötigen

Einer der häufigsten Fehler bei der Finan­ zierungsplanung von Immobilien und deren Sanierung ist das leichtfertige Unterschätzen der anfallenden Nebenkosten für die Investition genauso wie für die Finanzierung. Der Notar will bei einem Immobilienkauf sein Geld für die Vertragserrichtung und für die Grundbuchsein­ tragung, der Makler will seine Provision, die Bank verrechnet Bearbeitungs­ und Eintra­ gungsgebühren. Jeder Posten stellt zwar für sich nur einen niedrigen Prozentwert dar, in Summe kommen dabei aber schnell hohe vierstellige Eurobeträge heraus. Wurden die Nebenkosten zu niedrig angesetzt, sind die vorhandenen Re­ serven schneller aufgebraucht als gedacht und

Sie sind in finanziellen Schwierigkeiten, noch bevor der Haustraum begonnen hat. Selbst bei kurzen Renovierungsarbeiten in den eigenen vier Wänden wird beim Kosten­ voranschlag – ob vom Fachmann oder selbst ermittelt – oft zu eng kalkuliert, weil man sich ein paar Euro in der laufend fälligen Monats­ rate sparen will.

Wert & Förderung

Bereits bei der Planung sollten Sie auch an den eventuellen Wiederverkaufswert Ihres Hauses denken. Baumaterialien, eingesetzte Ener­ giesysteme und Bauökologie sollten natürlich dem Stand von heute entsprechen. Damit schaffen Sie nämlich nicht nur eine Wert­ anlage, sondern erhöhen auch die Chancen auf Förderungen oder Einmalzahlungen.

Achtung Nebenkosten! Oft kommt das böse Erwachen, wenn es um die Gebühren der Finanzierung geht!

Ganz unabhängig davon, ob Sie neu bauen oder ein in die Jahre gekommenes Gebäude sanieren, der Bund und die Bundesländer bieten eine Vielzahl an finanziellen Unterstüt­ zungen an – vom Einbau der Solar­ beziehungs­ weise Photovoltaikanlage über die Förderung von zukunftsorientierter, barrierefreier Einrich­ tung sowie der Umrüstung auf diese bis hin zur energetischen Sanierung und vieles mehr. Der Bund nimmt gerade für die thermische Sanie­ rung, also Projekte wie energieeffizientes Däm­ men und regeneratives Heizen, den Austausch von Fenstern und Außentüren, sowie weitere Maßnahmen für eine bessere Energiebilanz von Wohngebäuden viel Geld in die Hand. gut saniert!


182 FINANZIEREN

Finanzselbstcheck Beim Start Ihrer Finanzierungsüber­ legungen sollten Sie ein paar Fra­ gen und die dazu passenden Ant­ worten kennen. Nur dann werden Sie auch weiterhin gut schlafen.

F

inanzieren bedeutet eine Rückzahlungs­ verpflichtung über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren. Deshalb sollten Sie überle­ gen, ob Sie auch in fünf, zehn und mehr Jahren noch mit den monatlichen Raten leben können und wollen. Abzuwägen sind Fragen wie: Wie sicher ist meine Ehe? Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Plane ich Kinder?

Wie viel Geld benötigen Sie wirklich?

Grundsätzlich ist ein Eigenmittelanteil von etwa 20 bis 30 Prozent eine gute Voraus­ gut saniert!

setzung, um eine Fremdfinanzierung ohne Probleme zu bekommen. Vergessen Sie auf keinen Fall die Nebenkosten– sowohl bei Kauf und Bau als auch bei der Finanzierung sind rund zehn Prozent Plus mit einzukalkulieren! Zu den Nebenkosten zählen etwaige Maklergebühren, die Grunderwerbssteuer, Anwalts- oder Notarkosten, sowie Bankgebüh­ ren wie die Kreditbearbeitungsgebühren (für Bonitätsprüfung, Kreditvergabe etc.). Diese ist einmalig zu entrichten. Die Bearbeitungs­ gebühr beträgt je nach Bonität und Verhand­ lungsgeschick in den meisten Fällen zwischen 0,5 und drei Prozent. Doch auch null Prozent oder mehr als drei sind möglich. Vergleichen und Verhandeln lohnt hier also allemal. Wenn eine (langfristige) Finanzierung mittels Hypothek besichert wird, ist diese im Grundbuch einzutragen. Hier ist zu klären, mit welcher Pfandrechtshöhe die Bank im Grund­


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183 FINANZIEREN

beitungsKreditbear ind als s gebühren sten einziger Po ar. verhandelb

Tipp:

buch vermerkt ist. Meist sind das nämlich 20 bis 30 Prozent mehr als der Kreditbetrag. Die Pfandrechtseintragungsgebühr im Grundbuch beträgt 1,2 Prozent von der eingetragenen Pfandrechtshöhe.

Kann ich mir das überhaupt leisten?

Die Tilgungsraten für einen Kredit sind je nach Finanzierungsart flexibel. Als Regel gilt: Rech­ nen Sie sich das höchste Rückzahlungsrisiko aus (Zinsenhöchststände der vergangenen 15 Jahre) und checken Sie, ob Sie sich die Raten auch dann noch leisten könnten. Um Risiken zu minimieren, rechnen Banken generell mit den schlechtesten Bedingungen und müssen bis zu fünf oder sechs Prozent Zinsen kalku­ lieren.

Verhandlungsspielräume bei Darlehen?

Sollzinshöhe, Laufzeit, fixe oder variable Zinsen? Verhandlungsmöglichkeiten gibt es meistens bei den Nebenkosten, sprich den Kreditbearbeitungsgebühren. Doch auch die

Baukonten gibt es für die Finanzierung bis zu 70.000 Euro. Pro: Kreditrahmen nach Bedarf ausnutzbar, keine monatlichen Raten, niedr igere Gebühren und Nebenkost en, Zinsen nur für die entnom menen Summen.

Konditionen eines Kredits können nachgebes­ sert werden. Besonders interessant kann eine Nachverhandlung bei variablem Zinssatz und noch langer Laufzeit sein. Bei so niedrigen Zinsen wie zurzeit ist davon auszugehen, dass diese irgendwann wieder steigen werden. Sie sollten sich die niedrigen Sätze also jetzt sichern! Bausparkredite mit variablen Zinsen zwischen 3 und 6 Prozent sind teuer. Nach einer Umstellung ist ein Fixzinssatz von ca. 2 Prozent für die gesamte Restlaufzeit mög­ lich. Wichtig ist es, die Fixzinsindikatoren zu beobachten, um den richtigen Moment für die Neuverhandlung des Wohnbaukredits nicht zu verpassen. Durch die Wahl des optimalen Zeit­ punkts können zusätzlich bis zu 0,5 Prozent Zinsen eingespart werden!“ gut saniert!


184 INDEX

Firmenverzeichnis ABB AG ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 115 Baumit GmbH ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 bazuba GmbH �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 151 BLANCO Austria Küchentechnik GmbH ��������������������������������������������������������������������������������142 Geberit Vertriebs GmbH & Co KG ����������������������������������������������������������������������������������146, 147 Internorm GmbH ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 45 Leeb Balkone ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������165 Lenhardt Fenster-Türen GmbH ��������������������������������������������������������������������������������������������� 43 Licht für die Welt ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 67 ÖQA - Quality Austria ����������������������������������������������������������������������������������������������������������� 37 Malerei Patlak‘s Brüder OG ������������������������������������������������������������������������������������������������� 131 Messe Wieselburg 2021 ������������������������������������������������������������������������������������������������������ 175 Profibaustoffe ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������15 proPellets Austria GmbH �����������������������������������������������������������������������������������������������96, 104 Remax Austria ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� U3 Saint-Gobain Austria WEBER Terranova ������������������������������������������������������������������������������������������ 10 SMS group �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� U4 Sonnenkraft GmbH �������������������������������������������������������������������������������������������������������������� U2

IMPRESSUM: Heise RegioConcept GmbH & Co. KG | Franz-Fritsch-Straße 11 | A-4600 Wels T: 01/89 50 100 | office@wohnnet.at Geschäftsführer: Ansgar Heise, Martin Kargl CvD: Harald Gregor Schaumburger Chefredaktion: Veronika Kober Produktionsleiter: Mario Ewald Illustration: Mario Ewald Grafik: Hannah Zügner, Dejie Zhu Disponentin: Hannah Zügner Anzeigenleiter: Mag. Markus Frischengruber Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn Erscheinungs/Verlagsort: 1060 Wien Coverfoto: kerkezz/Adobe Stock Für gekennzeichnete Promotion ist der Verlag nicht haftbar zu machen. Abdrucke, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Alle Preis- und Kostenan­ gaben ohne Gewähr. Bildnachweis, sofern nicht anders angegeben: Shutterstock.com

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Haslach 30 8443 Gleinstätten T: 0664 129 33 23 www.malerei-kremser.at

Aibl 146 8552 Eibiswald T: 0676 33 89 750 andreas.salzger@hotmail.com

Kaminneubau Kaminsanierung

Ofenstudio

Werner Ehrenhöfler

M&M Cajic

Fantsch 26 8444 St. Adndrä i.S. T: 0664 13 83 224 www.gb-installationen.at

Eibiswald 182 www.kaminofenpartner.at 8552 Eibiswald T: +43 34 66 42 4 60 www.kaminofenpartner.at

Kasernstraße 84/25 8041 Graz T: 0650 875 07 56 mm.cajic.oggmail.com

„Koralpendruckerei“ Ges.m.b.H., Deutschlandsberg

GB-Installationen

8054 Graz Graz 8054 Kärntner Strasse Strasse 416a 416a Kärntner 0316 /28 /28 22 22 80 80 0316

8552 Eibiswald Eibiswald 8552 Eibiswald 182 182 Eibiswald 03466 // 42 42 44 60 60 03466


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