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Holstein 1:1
Der Fußball-Talk als Podcast!
Ein Muss für echte Fans!
Zwei Sportredakteure, zwei Meinungen. Das wöchentliche Update für alle Fußball-Begeisterten: Sie fachsimpeln, diskutieren und gewähren Einblicke hinter die Kulissen des Kieler Zweitligisten. Die Holstein-Kiel-Insider Niklas Schomburg und Andreas „Opa“ Geidel sorgen zwischen den Spielen für spannende Vor- und Nachberichte – teils auch mit Gästen. Jetzt als Podcast bei verschiedenen
Anbietern: Ein Muss für echte Fans!
Es läuft bereits die Nachspielzeit, als Tim Walter in Richtung seiner Einwechselspieler schaut und Philipp Sander zu sich winkt. Der Coach gibt dem Jungprofi noch ein paar Worte mit auf den Weg, dann wird der Mittelfeldspieler auf’s Feld geschickt und erlebt wenig später den Schlusspfiff eines denkwürdigen Spiels mit.
Die Rede ist vom 23. Dezember 2018, als unsere Störche einen Tag vor
Heiligabend ihren Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen, indem sie den Hamburger SV im ausverkauften Holstein-Stadion mit 3:1 besiegen. An diesem Tag verhilft der damalige KSV- und heutige HSV-Trainer Tim Walter dem damals 20-jährigen Sander zu seinem Profidebüt. Die kurze Zeitspanne zwischen Einwechslung und Schlusspfiff wird zwar sein einziger Zweitliga-Einsatz in der Saison 2018/19 bleiben, aber der Moment ist natürlich für die Ewigkeit – und viele weitere Einsätze werden folgen. Aber dazu später mehr.
Zunächst einmal ist das Eigengewächs, das als 17-Jähriger vom FC Hansa Rostock in das Nachwuchsleistungszentrum unseres Vereins wechselt, nach zwei Jahren in der U19 in die U23 aufrückt und im April 2018 seinen ersten Profivertrag unterschreibt, für die Jungstörche in der Regionalliga Nord am Ball, ehe er in der Saison 2020/21 an den SC Verl ausgeliehen wird. Beim Drittligisten ist der beidfüßige Techni ker von Beginn an Stammspieler und bestreitet 35 von 38 möglichen Spielen. „In diesem Jahr in Verl habe ich mich am meisten weiterentwickelt“, blickt Sander heute zurück und ergänzt: „Ich habe auch schon vorher im Training gemerkt, dass ich mithalten kann, aber das Wichtigste ist als junger Spieler einfach die Spielpraxis. Das ist das, was einen wirklich weiterbringt. In dieser Zeit habe ich in Sachen Zweikampfver halten und Selbstbewusstsein noch einmal einen Sprung gemacht.“
Nachdem die Leihe beendet ist, wird der Rückkehrer in der vergangenen Saison bei unseren Störchen zum festen Bestandteil des Aufgebots und bestreitet 19 Zweitliga-Spiele, ehe aufgrund einer Herzmuskelentzün dung nach einer Corona-Infektion die Saison für ihn vorzeitig beendet ist. Doch Sander erholt sich, spielt eine starke Saisonvorbereitung und gehört in der laufenden Spielzeit ohne Frage zu den ganz hellen Lichtblicken un serer KSV. Der 25-Jährige entwickelt sich zum Stammspieler und steht in 29 der bisherigen 31 Saisonspiele auf dem Platz. Doch woran liegt’s, dass es für den Jungen aus unserem eigenen Nachwuchs so gut läuft? „Ich versuche, in jeder Trainingswoche Gas zu geben. Dabei hoffe ich, gesund zu bleiben, weil das für jeden Fußballprofi natürlich das Wichtigste ist. Ich bin in den letz ten Jahren als Persönlichkeit und als Fußballer gereift, sodass ich gewisse Spielsituationen mit einem anderen Selbstbewusstsein annehmen kann als noch mit Anfang 20“, analysiert Sander, der auch regelmäßig nach dem Training Extra-Einheiten einlegt, um an der eigenen Entwicklung zu feilen. „Ich glaube, dass ich innerhalb des Teams im Laufe der Saison auch noch einmal eine andere Rolle eingenommen habe und versuche diese mit guter Leistung zu erfüllen“, beschreibt der Student der Wirtschaftspsychologie seinen jüngeren Werdegang.
Apropos Werdegang: Es läuft für den Mittelfeldspieler nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz alles nach Plan, da sich das 2018 aufgenommene Studium dem Ende zuneigt. „Ich freue mich schon auf den Moment, wenn ich