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Was im Vorfeld schon rege spekuliert wurde, war am 04. Juli dann Realität: Der japanische Nationalspieler Shūto Machino landet nach einem langen Flug um die halbe Welt am Hamburger Airport, um von dort aus nach Kiel weiterzureisen.

Mit einer Hand zieht er seinen Reisekoffer, in der anderen trägt er ein kantiges Paket, dessen Inhalt direkt ein typisches Klischee bedient: Der Stürmer hat sich einen Reiskocher aus Japan mit nach Deutschland gebracht. Tatsächlich ist Machinos Ernährung sehr reisbasiert – schon zum Frühstück gibt es Reis. Zumindest dabei wollte der 23-Jährige also eine Umstellung vermeiden, ist der Wechsel nach Europa doch ohnehin mit zahlreichen Veränderungen für den Japaner verbunden: Plötzlich fahren die Autos auf der anderen Straßenseite, Schrift und Sprache sind eine völlig andere und auch die Spielweise auf dem Rasen unterscheidet sich grundliegend. „Während in Japan einfach gespielt wird, wird hier in Deutschland regelrecht um den Ball gekämpft“, stellt Machino schnell fest.

Viel Anpassungszeit blieb unserem neuen Stürmer vor dem ersten Saisonspiel nicht. Anders als in den meisten europäischen Ligen wird die J1 League, Japans höchste Spielklasse, innerhalb eines Kalenderjahrs ausgetragen. Das bedeutet, dass Machino nicht wie unsere Spieler nach einer rund dreiwöchigen Sommerpause in die Vorbereitung startete, sondern aus dem laufenden Spielbetrieb nach Kiel kam – keine Zeit zum Durchatmen also.

Machino wechselte vom J1 League-Club Shonan Bellmare aus der Hafenstadt Hiratsuka an die Kieler Förde. Für seinen Ex-Verein erzielte der Angreifer in 80 J1 League-Spielen 26 Treffer und bereitete sieben Tore vor. Im Juli 2022 debütierte der beidfüßige Profi in der Nationalmannschaft Japans bei den Ostasienmeisterschaften. Seitdem kommt er auf drei geschossene Tore bei fünf Einsätzen und war unter anderem auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar für sein Land dabei. Dieses Bewerbungsschreiben überzeugte nicht nur unsere sportlich Verantwortlichen, sondern auch die Kieler Fans. Stürme der Begeisterung schwappten dem Japaner über die sozialen Netzwerke entgegen. Und selbst Machinos Fans in seinem Heimatland zelebrierten den Sprung in die 2. Bundesliga. Für den Starspieler von Shonan Bellmare wurde kurzerhand eine Verabschiedung im Stadion inszeniert, bei der der

„Ninja“, wie er von seinen Anhängern auch bezeichnet wird, auf einem Podest zu mehr als 1500 Fans sprach, die extra gekommen waren, um ihm alles Gute für sein neues Abenteuer zu wünschen.

Der Transfer des Japaners stellte auch unsere Medien- und Kommunikationsabteilung vor Herausforderungen. Schließlich bestand großes Interesse der Fans in Japan daran, wie Machino in Kiel aufgenommen wird. Mit Hilfe einer Übersetzerin wurden deshalb sämtliche Beiträge zu unserem Neuzugang in japanische Schriftzeichen übersetzt. Besonders auf Twitter zahlte sich der Aufwand jedoch aus. Die textbasierte Plattform, die mittlerweile durch Neu-Besitzer Elon Musk in „X“ umbenannt wurde, ist in der japanischen Community sehr beliebt. Und so erreichte unser Twitter-Post zur Neuverpflichtung in japanischer Sprache mehr Menschen als der entsprechende

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