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GASTVORSTELLUNG
In Liga zwei etabliert
Nach vielen turbulenten Spielzeiten hat sich der SC Paderborn in Liga zwei stabilisiert
Oben v. li.: Ron Schallenberg, Jasper van der Werff , Antony Evans (jetzt Bristol Rovers), Jannis Heuer, Prince Osei Owusu (jetzt Erzgebirge Aue), Uwe Hünemeier, Marcel Correia, Dennis Srbeny, Felix Platte, Maximilian Thalhammer, Johannes Dörfl er. Zweite Reihe v. li.: Mannschaft sarzt Dr. Hans Walter Hemmen, Mannschaft sarzt Dr. Lutz Mahlke, Jamilu Collins, Sven Michel (jetzt Union Berlin), Marco Schuster, Frederic Ananou, John Iredale (jetzt Wehen Wiesbaden), Chris Führich (jetzt VfB Stuttgart), Mannschaft sarzt Dr. Matthias Porsch, Mannschaft sarzt Dr. Karl-Friedrich Schünemann. Dritte Reihe v. li.: Geschäft sführer Sport Fabian Wohlgemuth, Teammanager Robin Trost, Physiotherapeut Jörg Liebeck, Physiotherapeut Robert Wezorke, Physiotherapeut Jakob Haunerland, Betreuer Michael Heppner, Athletik-Trainer Johannes Thienel, Video-Analyst Eduard Schmidt, Torwart-Trainer Nico Burchert, Co-Trainer Frank Fröhling, Chef-Trainer Lukas Kwasniok. Unten v. li.: Jesse Tugbenyo (U21), Jonas Carls, Julian Justvan, Justus Henke (U21), Moritz Schulze, Leopold Zingerle, Jannik Huth, Luca Marseiler (jetzt Viktoria Köln), Fabrice Hartmann (jetzt Eintracht Braunschweig), Kai Pröger, Pascal Steinwender (jetzt SC Verl). Es fehlen: Kemal Ademi, Philipp Klement, Marcel Mehlem, Florent Muslija.
Gebündelte Kräfte Genau wie viele andere Vereine in den letzten 100 Jahren zusammengelegt wurden, blickt auch der SC Paderborn 07 auf eine solche Geschichte zurück. Die Spielstärken vereinen, bessere Ergebnisse erzielen und vielleicht eines Tages in die nächste Liga aufsteigen – das war auch die Absicht in Ostwestfalen und jener Ausgangspunkt der vielschichtigen Vereinshistorie des SC Paderborn 07. Alles begann mit der Gründung des ersten Paderborner Fußballvereins „Arminia Neuhaus“ 1907 und des nur ein Jahr später gegründeten „FC Preußen Paderborn“. Beide Vereinslinien sind von mehreren Zusammenführungen geprägt, bis am 1. Juni 1985 der „SV 07/10 Schloß Neuhaus“ und der „FC Paderborn“ ihre Kräfte zum „TuS 07/10 Paderborn-Neuhaus“ bündelten. 1997 folgte ein Umbruch in der Geschichte des Paderborner Fußballs: Der Verein gab sich mit „SC Paderborn 07“ (SCP07) einen neuen Namen, der bis heute Bestand hat.
Ein Stadion musste her Bereits im Januar 2001 entwickelte der SC Paderborn 07 konkrete Vorschläge für den Neubau eines eigenen Fußballstadions in Paderborn. In enger Abstimmung mit der Stadt Paderborn, die 3,4 Mio. Euro in das Stadion investierte, setzte die Paderborner Stadion Gesellschaft (PSG) die Idee des Baus um. Am 20. Juli 2008 fand das Eröff nungsspiel gegen den Erstligisten Borussia Dortmund statt. Es bietet bis heute Platz für insgesamt 15.000 Fans, darunter 5.800 Sitzplätze, 9.200 Stehplätze und 765 VIP-Plätze. Seit der Saison 2012/2013 hat die Benteler-Gruppe das Namensrecht für die Arena inne. Sie ist international tätig und blickt auf eine über 130-jährige Unternehmensgeschichte zurück.
Erfolgreiche Jahrtausendwende Bereits fünf Spieltage vor dem Ende der Saison 2000/2001 war die
Das Hinspiel gewannen die Störche um Fin Bartels in Paderborn mit 2:1.
DER HAT DAS SAGEN
Mit Lukas Kwasniok befi ndet sich seit dem Abgang von Steff en Baumgart nach der vergangenen Spielzeit seit Juli 2021 ein neuer Mann auf dem Trainerposten des SCP. Der 39-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 und kam vom 1. FC Saarbrücken, mit dem ihm 2020 der Aufstieg in die 3. Liga gelang. Kwasniok hatte den Fußballlehrer-Lehrgang 2018 erfolgreich abgeschlossen. Der frühere Spieler des Karlsruher SC, der seine Profi -Laufbahn verletzungsbedingt vorzeitig beenden musste, arbeitete als Coach im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC, bei Carl Zeiss Jena und zuletzt in Saarbrücken.
Westfalenmeisterschaft und die Rückkehr in die Regionalliga perfekt. Außerdem holte sich der Club mit einem 3:1-Endspielsieg gegen die Sportfreude Siegen zum dritten Mal in Folge den Westfalenpokal. Hinzu kam ein Topspiel im DFB-Pokal: Vor 25.000 Zuschauern in Bielefeld und einem Millionenpublikum an den Fernsehschirmen gab es ein 1:5 gegen den Rekordmeister und Rekordpokalsieger FC Bayern München. Vier Jahre später machte der SCP im DFB-Pokal erneut Schlagzeilen. Gegen den Erstligisten Hamburger SV (4:2) und gegen den Zweitligisten MSV Duisburg (2:1) gab es begeisternde Siege im Hermann-Löns-Stadion. Als sich später herausstellte, dass das Hamburg-Spiel in den Wettskandal („Hoyzer-Aff äre“) verwickelt war, zog der Verein mit Suspendierungen und Geldstrafen die nötigen Konsequenzen.
Unangenehmer Gegner In der Saison 2018/19 gelang der sensationelle Aufstieg in die Bundesliga. Doch in der Folgesaison verabschiedete sich der SC Paderborn mit 20 Punkten und nur 37 geschossenen Toren nach nur einem Jahr direkt wieder aus der 1. Bundesliga. Als Tabellenschlusslicht hatten sich die Ostwestfalen 74 Gegentore gefangen. 22 Niederlagen standen acht Unentschieden und vier Siegen gegenüber – zu wenig, um in Deutschlands höchster Spielklasse zu bestehen. Der damalige Trainer Steff en Baumgart richtete nach dem Abstieg den Blick nach vorn und zog nach dem Trainingslager in Kärnten eine positive Bilanz. Für seinen damaligen Verein formulierte Baumgart das Ziel, den Verein in der 2. Bundesliga etablieren zu wollen. Das hat trotz Baumgarts Fortgang bis heute auch sehr gut geklappt, betrachtet man die vergangenen Spielzeiten der Ostwestfalen bis heute.
Solide in Liga zwei Mit einem zwischenzeitlichen dritten Tabellenplatz in der Spielzeit 2020/21 sowie der Tabellenführung nach Spieltag sechs der laufenden Saison zählte der SC Paderborn zuletzt zu den Vereinen, die ein wenig Höhenluft der 2. Bundesliga schnuppern durften. Trotz kurzer Intermezzi am oberen Ende der Tabelle fanden sich die Ostwestfalen am 34. Spieltag des vergangenen Jahres auf dem neunten Tabellenplatz wieder und sind auch in dieser Spielzeit auf dem besten Weg dorthin. Vor der heutigen Begegnung rangieren die Paderborner auf Tabellenplatz acht. Zuletzt zeigte die Formkurve etwas nach unten – vermutlich auch, weil die heutigen Gäste in der Winterpause mit Sven Michel ihren besten Scorer (14
HOLSTEIN-DUELLE
Die Mehrzahl der seit der Jahrtausendwende ligaübergreifenden Pfl ichtspiele konnten die Paderborner für sich entscheiden. Sechs Siegen gegen die Störche stehen fünf Unentschieden und nur vier Niederlagen gegenüber – keine erfreuliche Bilanz aus Sicht der KSV. Die Tendenz schlägt allerdings deutlich positiv für die Störche aus, die in den vergangenen drei Duellen in Liga zwei sieben Punkte holten. Den höchsten Sieg feierte der SC Paderborn am 4. Spieltag der Regionalligasaison 2004/2005 (5:1). Guido Spork (12.), Daniel Cartus (21.), Thijs Waterink (52.), René Müller (54.) und Benjamin Schüßler (58.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Für die KSV netzte das Leder damals Michael Molata (34.) ein.
Tore, sieben Vorlagen) verloren. Der Stürmer wechselte zu Erstligist Union Berlin.