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ERLEBNISSE Am wertvollsten waren die gemeinsamen
Mit Schiedsrichterin Mirka Derlin vom TSV Dahme verabschiedet sich in diesem Jahr ein Aushängeschild des schleswig-holsteinischen Schiedsrichterwesens von der „Bühne“ Frauen-Bundesliga. KICK MOL sprach mit der 38-Jährigen über ihre Beweggründe, das „Jahr der Schiris“ und ihre weiteren Pläne.
KICK MOL: Nach vielen Jahren auf höchstem Niveau ziehst du dich aus der Frauen-Bundesliga zurück. Was sind deine Beweggründe für diesen Schritt?
Derlin: Der Aufwand für die Frauen-Bundesliga wird immer größer, vor allem im Hinblick auf die zu erbringenden Laufleistungen. Ich trainiere gerne, aber jetzt kann ich auch ab und zu mal etwas kürzertreten. Spiele leiten möchte ich aber trotzdem noch, solange ich daran Spaß habe. Deswegen bleibe ich in der Frauen-Regionalliga und der Flens-Oberliga aktiv.

KICK MOL: Welche Highlights hast du in besonderer Erinnerung?
Derlin: Es sind eigentlich gar nicht so sehr bestimmte Spiele, die ich als Highlights bezeichnen würde. Am wertvollsten war es für mich eigentlich immer, mit Leuten unterwegs zu sein, mit denen ich mich gut verstehe, und Spaß an der Gemeinschaft zu haben.
KICK MOL: Du bist auf Bundes-, Landes- und Kreisebene auch in der Ausschussarbeit aktiv. Wo liegen deine Schwerpunkte?
Derlin: Auf DFB-Ebene werde ich jetzt Mitglied des Kompetenzteams, die genaue Funktion kann ich aber noch nicht benennen. Im Schiedsrichterausschuss des SHFV bin ich als Frauenbeauftragte Beisitzerin und auch im Kreisschiedsrichterausschuss des KFV Ostholstein werde ich als Beisitzerin dabeibleiben.
KICK MOL: DFB und Landesverbände haben 2023 als „Jahr der Schiris“ ausgerufen, um den Wert dieses Ehrenamtes zu unterstreichen und für einen respektvolleren Umgang mit Unparteiischen zu werben. Wie stehst du zu der Aktion?
Derlin: Ich finde die Aktion natürlich gut, aber sie muss auch nachhaltig sein. Wenn sich nach einem Jahr zeigt, dass sich nicht genug ändert, müssen die Verbände gegebenenfalls härtere Maßnahmen ergreifen. Beim Thema Respekt sehe ich vor allem auch den Profibereich in der Pflicht. Was sich da abspielt, wirkt sich immer auf den Amateurbereich aus.
Schiedsrichterin beendet ihre Laufbahn in der Frauen-Bundesliga, pfeift aber auf Regional- und Landesverbandsebene weiter.
KICK MOL: Du warst eine von mehreren SchleswigHolsteinerinnen, die hochklassig gepfiffen haben. Wie siehst du den SHFV im Bereich der Schiedsrichterinnen aufgestellt?
Derlin: Ich glaube, wir haben immer noch viele Talente. Wichtig ist, dass die Kreisfußballverbände und der SHFV gut zusammenarbeiten, um solche Talente frühzeitig zu erkennen, damit sie rechtzeitig gefördert und begleitet werden können. ■