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Der Trainer

Es hätte auch alles anders laufen können: Lukas Pfeiffer war vor einigen Jahren auf dem besten Wege, Pilot zu werden. Als er kurz vor dem Abschluss der Ausbildung stand, kam der Sinneswandel. Statt die Pilotenausbildung zu beenden und eine Laufbahn im Cockpit einzuschlagen, entschied sich Pfeiffer für den Fußball. Nach einem Sportwissenschaftsstudium in Köln folgten eine Tätigkeit als Analyst beim DFB und erste Cheftrainer-Erfahrungen im Jugendbereich. Im Sommer 2020 folgte Pfeiffer dem Ruf des VfB Lübeck, der ihn als Co-Trainer verpflichtete. Dass er nur ein Jahr später, nach dem Abstieg aus der 3. Liga und der Trennung von Coach Rolf Landerl, zum Cheftrainer werden würde, war nicht abzusehen. Doch der VfB vertraute voll auf seinen ambitionierten Jung-Trainer – und das Vertrauen zahlte sich aus.

SEHR SCHNELL HAT SICH LUKAS PFEIFFER

AUF DEM TRAINERMARKT EINEN NAMEN

GEMACHT. DIE FANS FEIERTEN IHN BEI DEN

AUFSTIEGSFEIERLICHKEITEN IMMER WIEDER MIT SPRECHCHÖREN.

In seiner ersten Saison stabilisierte der heute 32-Jährige das fast komplett neu aufgestellte Team. Der VfB schloss die erste Spielzeit unter Pfeiffers Leitung mit einem fünften Platz in der Regionalliga-Meisterrunde ab. Noch wichtiger: Die Lübecker gewannen das Finale im SHFV-LOTTO-Pokal im Elfmeterschießen gegen den TSB Flensburg und qualifizierten sich damit für den DFB-Pokal. Nicht nur dort setzte der VfB Ausrufezeichen. Neben dem Überraschungserfolg gegen Zweitligist FC Hansa Rostock in der ersten Runde avancierten die Grün-Weißen in der Regionalliga zu einem Spitzenteam. Der Aufstieg in die 3. Liga ist ein frühes Highlight in der noch so jungen Karriere des Lübecker Cheftrainers. Sehr schnell hat sich Lukas Pfeiffer auf dem Trainermarkt einen Namen gemacht. Die Fans feierten ihn bei den Aufstiegsfeierlichkeiten immer wieder mit Sprechchören. Bei der Wahl zu Schleswig-Holsteins Trainer des Jahres 2022 ließ der gebürtige Lüneburger die gesamte Konkurrenz hinter sich.

Pfeiffer gilt als moderner Trainer, der aufgrund seiner offenen, kommunikativen Art in der Mannschaft des VfB Lübeck gut ankommt. Dass das Team seinen Ideen folgt, ist am großen Erfolg der noch nicht beendeten Saison abzulesen. Der Start in die Cheftrainer-Laufbahn war verheißungsvoll. In der 3. Liga wird sich der VfB insgesamt, aber auch Pfeiffer als Trainer, beweisen müssen. Dass er in Drucksituationen einen kühlen Kopf behält, gilt allerdings schon jetzt als eine der Stärken des jungen Coaches. Die Piloten-Ausbildung dürfte diese Fähigkeit nicht unwesentlich beeinflusst haben.

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