E-Mobility Studie: Schöne neue Fahrradwelt

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Studie

E-Mobility: SchĂśne neue Fahrradwelt und die Folgen fĂźr Marke und Design Version 1 | September 2012


Inhalt 3 4 5 9 14 17 20 23 26 27 29

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Editorial Intro E-Bikes and beyond Shift im Fahrradmarkt Marke neu denken Emerging users All about design What’ s next? Die Agentur Quellenverzeichnis Impressum

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, eine alternde Gesellschaft auf der einen Seite, hohe Spritpreise und das Verkehrschaos der Megacities auf der anderen Seite – der Shift im Fahrradmarkt ist nicht mehr aufzuhalten. Der urbane wie auch der suburbane Raum benötigt im 21. Jahrhundert neue Mobilitätskonzepte. Der Hype um E-Bikes ist berechtigt: Sie stehen für eine neue Form individueller Mobilität und stellen eine echte Alternative zum Auto dar. Alleine in Deutschland wurden im letzten Jahr 300.000 E-Bikes verkauft, Tendenz steigend. Kein Fahrradhersteller, der kein E-Bike im Portfolio hat; keine Automarke mehr, die es nicht Smart gleich tut. Wir sind in einem E-Bike-Massenmarkt angelangt, der die Fahrradbranche vor völlig neue Herausforderungen stellt. Zielgruppe, Produkt, Marktverständnis, Kundenanspruch – alles wird auf den Kopf gestellt. Seit über zehn Jahren verfolgen wir die Entwicklungen und denken, dass es an der Zeit ist, Ihnen unsere Erkenntnisse in unserer Studie „E-Mobility: Schöne neue Fahrradwelt und ihre Folgen für Design und Marke“ aufzuzeigen. In Kernthesen zusammengefasst sehen wir diese Veränderungen:

Die Autorinnen Sandra Wolf Sandra Wolf ist Gründerin und Geschäftsführerin der Marken- und Designagentur WOLF und seit über 10 Jahren beratend in der Fahrradbranche tätig.

Joy Belgassem Joy Belgassem ist Beraterin bei WOLF. Sie hat einen Master-Abschluss in Medienwissenschaft und ist Alumna der HPI School of Design Thinking.

1. Die Luft wird dünn – neue Player dominieren den Markt. 2. Die Marke macht den Unterschied – nur die Starken überleben. 3. Revolution statt Evolution – das klassische Fahrraddesign hat ausgedient. 4. Die Kunden treiben den Markt – neue Ansprüche verändern altes Denken. Unser Fazit: Nur wer diesen Wandel verstanden hat und nicht auf kurzfristigen Profit aus ist, wird das Spiel gewinnen. Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken wünscht Ihnen

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Silke Hüser Silke Hüser arbeitet als Beraterin bei WOLF. Die Diplom-Betriebswirtin betreut seit vielen Jahren Kunden in den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Politik.


E-Mobility: Schöne neue Fahrradwelt Der Fahrradmarkt ist im Umbruch. Jahrelang passierte gar nichts. Die Entwicklung des Mountainbikes in den frühen 80er Jahren war der letzte Hype, der wirkliche Veränderungen provozierte. Dann kamen Fahrräder mit Tretunterstützung. Euphorie lösten sie nicht aus. Branchenintern wie -extern wurden die Räder stattdessen belächelt: für Senioren, kein Fahrrad, unspannend für einen „echten“ Fahrradhersteller. Das Unwort PEDELEC (Pedal Electric Cycle) war der Inbegriff für mangelnden Sexappeal. Die Zeiten haben sich geändert: Der urbane und suburbane Raum verlangt nach neuen Mobilitätskonzepten. Hohe Spritpreise, Megacitys, Verkehrschaos, Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein sind Schlagworte aber auch Katalysatoren des Umdenkens. Der Aufbruch in die schöne neue Welt der E-Mobility hat längst begonnen. Und so steht der Fahrradmarkt vor nie dagewesenen Herausforderungen. Von der Zielgruppe bis hin zum Produkt, vom Marktverständnis bis hin zum Kundenanspruch – alles wird auf den Kopf gestellt. Die Folgen für Strategie, Design und Marke sind immens. E-Mobility (oder auch Elektromobilität) ist „eine Schlüsseltechnologie für ein nachhaltiges Verkehrssystem.“1 Geht es um Elektromobilität, geht es heute fast immer um Elektroautos. Laut Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung befinden sich derzeit 1.500 Elektroautos auf deutschen Straßen; bis 2020 sollen es eine Million E-Autos sein.2 Ambitionierte Ziele angesichts konkurrierender Konzepte eines fragmentierten Marktes und orientierungsloser Nutzer: Elektromobilität im Prototypenstatus.

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Eine der größten Barrieren für eine erfolgreiche Implementierung der E-Mobility ist, dass die Rettung von Wirtschaftszweigen wie der Automobilindustrie im Vordergrund zu stehen scheint und weniger die Bedürfnisse der Nutzer. Elektromobilität kann nur dann die Mobilität der Zukunft sein, wenn sie vom Nutzer angenommen wird. „Zukunftsfähig heißt für den Kunden auch, ein Elektrofahrzeug in seine Lebensumstände und seinen Lebensalltag integrieren zu können – und das umfasst weitaus mehr als die Reichweitenthematik und Zugangsmöglichkeiten zu (halb-) öffentlicher Ladeinfrastruktur.“ 3 Reichweite, Batterietechnik und (Lade-) Infrastruktur sind kritische Rahmenbedingungen für die Anwendungsfreundlichkeit und Akzeptanz von E-Mobility-Lösungen. Aber es gehören auch der Idealismus und /oder der Innovationswille der Nutzer dazu, sich mit den potentiellen Unbequemlichkeiten der neuen Technologien auseinanderzusetzen. Das dafür durchaus nötige integrierte Gesamtkonzept für unterschiedlichste Elektrofahrzeuge klingt allerdings noch wie Zukunftsmusik.


E-Bikes and beyond


Fahrräder haben in der E-Mobility lange nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Doch langsam werden sie zu einer selbstverständlichen Spielart der E-Mobility. Dabei stammt die Idee, Fahrräder mit Motoren zu bauen, weder aus dem 20. noch aus dem 21. Jahrhundert. Eines der ersten Motorräder, das Motocyclette der Gebrüder Werner, war eigentlich ein Fahrrad mit Hilfsmotor – im Jahre 1897. 4

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115 Jahre später ist die Idee noch immer die gleiche. Nur, um was für ein Vehikel handelt es sich eigentlich – E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad? Die Differenzierung bei Fahrrädern mit Tretkraftunterstützung fällt schwerer. Obwohl E-Bikes in aller Munde sind, „sind rund 95 Prozent der in Deutschland verkauften E-Bikes sogenannte ‘Pedelecs’.“ 5 Die Branche munkelt bereits, dass sich der Begriff „E-Bike“ für Bezeichnungen für Fahrräder mit elektrischem Motor subsumieren wird. Ein Blick auf die kleinen, feinen Unterschiede kann dennoch nicht schaden.

Lenker schaltet sich der Motor hinzu. Die Motorleistung kann theoretisch unabhängig vom Treten genutzt werden.7 E-Bikes werden daher vom Gesetzgeber zur Gruppe der (Elektro-)Mofas zugeordnet, so dass auch deren rechtliche Bestimmungen greifen: Zulassungspflicht, Versicherungspflicht sowie Führerscheinpflicht. Gleiches gilt für E-Bikes und Pedelecs in der schnelleren Version mit 45 km/h, S-Pedelecs, schnelle Pedelecs oder schnelle E-Bikes genannt.

Das Elektrorad steht für alle Fahrräder, die von einem elektrischen Motor unterstützt werden. Es fährt teilweise oder auch ganz ohne Tretunterstützung. Die Stromversorgung des Elektromotors erfolgt über einen abnehmbaren Akku, der über den normalen Steckdosenanschluss geladen werden kann. Das Elektrorad lässt sich in die Kategorien „E-Bike“ und „Pedelec“ unterteilen. Pedelec steht für Pedal Electric Cycle. „Beim Treten schaltet sich einfach der Elektromotor dazu und das gibt Schwung. Wie viel Leistung der Motor hinzugeben soll, kann man selbst an einem kleinen Kästchen auf dem Lenker einstellen. Je stärker man tritt, desto mehr Anschub bekommt man vom Elektromotor.“ 6 Im Unterschied zum Pedelec entsteht die Kraftunterstützung beim E-Bike nicht nur aus dem Treten der Pedale. Mit Betätigung des Drehgriffs oder Schaltknopfes am

Die Bezeichnung „Pedelec“ war gestern, heute sagt man E-Bike.

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Ob nun E-Bike oder Pedelec, gemeint ist fast das gleiche. In erster Linie geht es ja auch um andere Faktoren. Angesichts des Fahrgefühls nach der ersten Probefahrt verstummen selbst Skeptiker. Denn der Moment, in dem die Tretkraftunterstützung einsetzt, macht einfach Spaß und ist beeindruckend. Das Portal e-bikeinfo.de verglich das Gefühl vor kurzem mit Erinnerungen an die Kindheit, als die elterliche Hand mit einem Schubser beim Radfahren für Beschleunigung sorgte. Der Unterschied ist nur, dass der Schub nicht aufhört.8


Eine Steigung, die mit dem normalen Rad schon eine Herausforderung ist, lässt sich mit Leichtigkeit bezwingen. Die Distanzen schrumpfen, denn man schafft die gleiche Strecke in weniger Zeit. Die Geschwindigkeit ist nicht nur spürbar, man zieht entspannt an anderen Radfahrern vorbei. Und dann ist da noch dieses energetische Gefühl, das auch nicht aufhört, wenn man vom Rad abgestiegen ist. E-Bike fahren ist wesentlich viel mehr als einfach nur bequem und mühelos von A nach B zu kommen, ohne sein Business-Outfit voll zu schwitzen. Es ist eine Portion Vergnügen mit einem guten Schuss kindlicher Freude und dem motivierenden Gefühl körperlicher Leichtigkeit.

E-Bikes verändern das Gefühl der Fortbewegung. Genau deshalb erkämpfen sich E-Bikes einen wichtigen Platz in der E-Mobility. Fahrfreude einerseits, Hindernisse in der Handhabung andererseits. Die Fachzeitschrift ElektroBIKE adressierte das Problem, dass ein E-Bike ein Wertgegenstand ist, der Begehrlichkeiten weckt. Abschließen, anschließen, im Auge behalten und ggf. den Akku entnehmen sind Schutzmaßnahmen vor Diebstahl.9 Davon ist vor allem die potentiell wachsende Zielgruppe der urbanen E-Bike-Fahrer betroffen. Sie sehen in einem E-Bike die Verkörperung des urbanen und zukunftsweisenden Lifestyles. Die Möglichkeiten, ein Rad mit einem Preis von etwa 3.000 Euro in einer Großstadt abzustellen, sind allerdings begrenzt. Das 7 kg CarbonRennrad kann noch leicht in den vierten Stock getragen werden, damit es sicher in der Wohnung abgestellt werden kann. Das Gewicht eines EBikes von oft deutlich mehr als 20 kg macht diese Art der Aufbewahrung fast unmöglich. Selbst zum Keller müssen Stufen überwunden werden. Ohne Aufzug keine Chance. Außerhalb der „heimischen Gefilde“ wird es dann noch komplizierter. Kann man sein E-Bike guten Gewissens auf der Straße stehen lassen, während man Erledigungen macht, den ganzen Tag im Büro sitzt oder einen langen Abend bei Freunden verbringt?

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Ein E-Bike zu haben, ist noch nicht bequem. Einen Wetterschutz wie im Auto gibt es auf dem E-Bike natürlich nicht. Die Vorstellung, sich bei Schneeregen oder Eis durch den Verkehr zu kämpfen, ist nicht unbedingt verlockend. Die richtige Ausrüstung wie Spikereifen ist da hilfreich, wetterfeste und warme Bekleidung sowieso. Am sensibelsten ist jedoch die Elektronik. Minus 10 Grad Außentemperatur findet der Akku auf Dauer nicht so gut. Selbst wer das E-Bike im Winter nicht benutzt, muss sich mit regelmäßigen Lade- und Entladezyklen um den Akku kümmern.10 Überhaupt scheint der Akku und dessen Reichweite noch einer der Knackpunkte der Technologie zu sein. Wird das E-Bike nur für den Arbeitsweg genutzt, stellt sich das Problem weniger. Komplizierter wird es, wenn längere Touren anstehen. Die Energierückgewinnung, die Rekuperation, ist möglich, aber zum kompletten Aufladen des Akkus reicht die Technologie nicht. Das Netz der Ladestationen wird ausgebaut, allerdings kann aufgrund des Steckers nicht jedes E-Bike an jeder Station geladen werden.11 Glücklicherweise ist der E-Bike-Fahrer mit einem leeren Akku nicht so aufgeschmissen, wie der Fahrer eines E-Autos. Der Akku kann in den meisten Fällen auch an der heimischen Steckdose geladen werden, aber vor allem kann das E-Bike auch als „normales“ Fahrrad gefahren werden.

E-Bikes sind die souveränsten Fortbewegungsmittel der E-Mobility. Inzwischen werden E-Bikes in Stadtentwicklungskonzepte integriert und Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mobilitätswandels gesucht.12 In Bamberg wurde im Frühjahr ein Fahrradparkhaus eröffnet, in dem es Stromanschlüsse zum Laden von E-Bikes gibt.13 In Köln kann man zum Beispiel Radboxen an Straßenbahnhaltestellen mieten.14


Allerdings benötigen die Aufbewahrungsmöglichkeiten Platz und der fehlt im innerstädtischen Raum jetzt schon oft. Die Integration von Stellplätzen in existierenden Parkhäusern und der Bau von kompakten 15 Stellmöglichkeiten wie dem „Biketower“ sind Alternativen. Die Beispiele zeigen, dass die Gesellschaft und die Städte das Bestreben nach einer autogerechten Stadt hinter sich lassen und neuen und alternativen Mobilitätskonzepten folgen. Dabei kommt den Fahrrädern und E-Bikes eine tragende Rolle zu.16 Mit steigender Beliebtheit werden E-Bikes das Stadtbild prägen und die Städte verändern.

Das E-Bike wird zum Treiber neuer Urbanität. Nutzungs-Szenarien mit möglichst wenigen Hindernissen würden sich positiv auf die Attraktivität des E-Bikes auswirken. Dass es unterschiedliche Lösungen gibt, ist natürlicher Wettbewerb. Aber genau hier fehlt das ganzheitliche und konzeptionelle Denken der E-Bike-Produzenten, das so wichtig für die Etablierung einer funktionierenden Infrastruktur wäre.

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What’ s in it

for m

e? Produk t, Prod u k thandli struktu n g un d r sind F Infraa k t oren d sich im es E-Bik Rahme e n d er E s, die seitig b -Mobil edinge ity geg n . Große en für die s Poten Beteilig t ia t l e li n e gt Handh in der Lösung abung sproble d e r größer m e un en Eng d in ein ag em e em Mobilit n t im ät und Bereich Stadte ntwick lung.


Shift im Fahrradmarkt


Nach zögerlichen Anfängen wurde das E-Bike bisweilen als Heilsbringer des Fahrradmarkts gehypt. Doch die Euphorie der letzten drei Jahre lässt inzwischen nach. Ein realistischer Blick auf den Markt macht sich breit. Fahrradmarken, die E-Bikes herstellen, wurden unvorbereitet in ein neues Wettbewerbsumfeld katapultiert, in dem die Regularien der eigenen Industrie nicht länger gültig sind. 400.000

Teil eines größeren Konzepts wie der Elektromobilität zu sein, zwingt Fahrradhersteller zur Arbeit an den Produkten, aber auch an der eigenen Marke und zur Beschäftigung mit den Nutzern, um anschlussfähig zu bleiben.

310.000 200.000

Trend

15%

150.000 110.000

Der Fahrradmarkt wurde „über Nacht“ Teil der E-Mobility. Die Verkaufszahlen von E-Bikes klettern derweil nach oben. Im Jahr 2010 wurden laut dem Zweirad-Industrie-Verband ZIV in Deutschland 200.000 E-Bikes verkauft, im Jahr 2011 waren es 310.000 E-Bikes. Für 2012 wurden 400.000 Verkäufe prognostiziert.17 Etwa 900.000 E-Bikes soll es derzeit in Deutschland geben.18 Die Relation sollte man dabei jedoch nicht aus den Augen verlieren: 2011 wurden 4,05 Millionen Fahrräder verkauft, rund 70 Millionen Fahrräder befinden sich in deutschen Haushalten.19 Beinahe alle relevanten Fahrradhersteller haben E-Bikes im Sortiment. Fast jeder Fahrradtyp ist mit elektrischer Unterstützung verfügbar – vom

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70.000

7,6% 4%

3%

2007

2008

2009

verkaufte E-Bikes/Jahr Marktanteil

5%

2010

2011

2012

Quelle: Zweirad-Industrie-Verband ZIV

Cityrad über Trekking Bikes bis hin zum Mountainbike. Durch das Überangebot beginnen die Preise zu sinken, andererseits machen sich exklusive Produkte breit. Die Meinungen zur Marktentwicklung und dem Ansatz von E-Bikes divergieren. Steigende Verkaufszahlen aber auch Stagnation werden erwartet. „Bei der Elektromobilität gab es erst Euphorie, die dem Thema nicht gut getan hat. Jetzt übertreiben es viele mit dem Pessimismus.“ 20


Der Fahrradmarkt steckt schon längst in einem Transformationsprozess. Es gibt durchaus kontraproduktive Faktoren für E-Bikes. Schnelle E-Bikes und E-Scooter sind, auf Produktebene betrachtet, vergleichbare Alternativen zu einem E-Bike. Die Gesetzgebung, insbesondere die Straßenzulassung, beeinflusst die Entscheidung für oder gegen ein E-Bike. Im Vergleich zu Fahrrädern ohne elektrischen Antrieb ist der Anschaffungspreis eines E-Bikes höher, es verursacht Mehrkosten und einen höheren Wartungsaufwand. Dennoch profitiert der Markt von vielerlei Entwicklungen. Im Vordergrund stehen ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten und steigende Kraftstoffpreise. Die im Alltag zurückgelegten Distanzen sind stagnierend bis schrumpfend. Die durchschnittliche Fahrleistung mit dem Auto liegt bei 10 km pro Fahrt, eine Distanz, die sich auch mit einem E-Bike bewältigen lässt. Das Fachmagazin ElektroBIKE berechnete kürzlich, dass das Aufladen eines E-Bike-Akkus, natürlich abhängig von den Preisen der Kilowattstunde Strom, zwischen 10 und 20 Cent und der gefahrene Kilometer damit lediglich zwischen 0,02 und 0,04 Cent kostet.21 In den letzten Jahren haben die E-Bike-Pioniere mächtig Konkurrenz von anderen Fahrradherstellern bekommen, von Branchengiganten wie von Manufakturen. Jetzt wird die gesamte Fahrradbranche mit neuen Formen der Konkurrenz konfrontiert: Die Automobilbranche möchte auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Zudem wollen auf den ersten Blick mobilitätsferne Unternehmen wie App-Produzenten mitmischen.

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Neue Konkurrenten mischen den Fahrradmarkt auf. Der Fahrradmarkt selbst lässt sich grob in drei Kategorien aufteilen: EBike Spezialisten wie Flyer, Grace oder Gocycle, Fahrradgruppen bzw. internationale Fahrradhersteller wie Derby Cycles mit Kalkhoff oder die niederländische Accell-Gruppe mit Winora und individuelle Marken wie Cube, Riese & Müller oder Rotwild. Die „New Player“, die sich auf dem Markt breit machen, sind vor allem Automobilkonzerne wie Daimler, Audi oder Volkswagen. Sie stellen die größte Konkurrenz für Fahrradhersteller dar, denn in der E-Mobility sind sie die treibenden Kräfte. Das E-Bike ist schlicht und ergreifend eine Mobilitätsalternative zu Autos und Rollern aber auch zu E-Autos und E-Scootern; es vervollständigt das E-Mobility-Portfolio. Auch Automobil-Zulieferer wie Magna oder Bosch haben die Chance erkannt und fertigen E-Bike-Antriebssysteme. Autohersteller haben einen klaren Vorteil: Die Bekanntheit der Marke beim Endkunden ist hoch. Unvorstellbar, dass Autofahrer die Marke ihres eigenen Autos nicht kennen. Ganz anders, wenn es um das Markenbewusstsein bei Fahrrädern geht. Laut der Online-Befragung „Fahrrad-Monitor Deutschland 2011“ wissen lediglich 43 % der befragten Radfahrer welche Fahrradmarke sie derzeit fahren.23 Die Präsenz der großen Automarken im Segment E-Bike fördert die breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Marken- und Produktkommunikation findet in größerem Stile statt, denn die finanziellen Ressourcen der Autohersteller für Marketing sind höher und die Möglichkeiten, auch hochpreisige, klassische Kommunikationskanäle zu bedienen, sind vorhanden. Nur zum Vergleich: Wann hat man zuletzt einen Fernsehspot oder eine doppelseitige Printanzeige eines Fahrradherstellers gesehen? Natürlich darf man die Chancengleichheit in den digitalen Medien nicht vergessen. Da aber die aktuelle Kernzielgruppe der E-Bike-Nutzer weniger online-affin ist, klammern Fahrradhersteller diese Option oft aus.


Die New Player preschen mit Stärke und Macht in den Fahrradmarkt.

Fahrradhersteller müssen aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen.

Doch nicht nur die großen New Player sind Konkurrenz, auch E-BikeNischenanbieter wie z. B. Elmoto. Diese setzen auf hochspezialisierte Produkte und einfallsreiche Konzepte statt auf hohe Produktvielfalt. Über etablierte Gegebenheiten, Grenzen und Marketingstrategien des Fahrradmarktes setzen sie sich hinweg. Faktoren wie Spaß und Geschwindigkeit stehen im Vordergrund.

In der Pionierphase Ende der 80er Jahre waren E-Bikes Nischenprodukte. Das Experimentieren mit dem Produkt und der Technik prägte diese Phase. Das Design und die entstehenden Zielgruppen legten den Grundstein für das Image als Senioren- bzw. Rehabilitationsrad. Erst kurz nach der Jahrtausendwende setzte eine Phase der Popularisierung ein, in der sich der Markt Stück für Stück entwickelte und für Freizeitaktivität, Reisen oder zum Pendeln begann massenkompatibel zu werden. Aktuell steckt der Markt mitten in einer Phase der Spezialisierung und Diversifikation, in der neue Zielgruppen und neue Designkonzepte entstehen. Transport und Sport wurden als weitere Anwendungsmöglichkeiten entdeckt. Wer schlau ist, nutzt die Zeit als Phase der Vorbereitung, denn die „New Mobility“ steht vor der Tür. Und dann wird es um ein völlig neues Verständnis von Radfahren und Mobilität gehen.

Nischenanbieter setzen auf unverbrauchte und unkonventionelle Ideen. Die Konkurrenz belebt das Geschäft, dementsprechend rütteln die neuen Player den Markt mit innovativen Produkten und klar definierten Strategien auf. Und erreichen damit auch noch eine neue und jüngere Zielgruppe. E-Bikes, prädestinierte Produkte für eine alternde Gesellschaft, erscheinen in neuem Licht. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, versucht die Regierung in Form von Modellregionen und Prämien Anreize für den Kauf von E-Bikes zu schaffen. Seitens der EU wird das Ziel verfolgt, die Emissionen in Innenstädten bis 2050 zu reduzieren, wenn nicht gar emissionsfrei zu bekommen. Selbst Stromanbieter werden aktiv, so bietet Naturstrom den Käufern eines E-Bikes bei Stromanbieterwechsel einen Gutschein.

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Die Konkurrenz birgt die Chance zum Umdenken. Als Individualverkehrsmittel eröffnet das E-Bike Freiheit und Flexibilität in Sachen Mobilität. Die Fahrradindustrie ist gesettelt und bringt eine hohe Expertise in der Produktion von Fahrrädern mit. Aber für die kommende Phase der New Mobility reicht das nicht. Denn diese verlangt agiles, multidisziplinäres und zukunftsorientiertes Denken und Handeln.


Der Markt sucht Anschluss in der E-Mobility und vergisst dabei die New Mobility. Fahrradhersteller müssen drei Faktoren fest im Auge haben: den Markt, die eigene Marke und die Kunden. Denn diese haben es in sich. Im Markt prallen Perspektiven aufeinander – Fahrradhersteller vs. Autohersteller/ Autozulieferer. Der größere Wettbewerb mit stärkerer Konkurrenz führt bei den Fahrradherstellern zu Desorientierung und Kontrollverlust. Auf Kundenseite zeichnet sich ein Clash der Generationen ab. Der Markt transformiert sich, dennoch bleiben die Fahrradhersteller an den Bedürfnissen der bisherigen Zielgruppe haften. Das führt zu Frustration bei den Jüngeren, die dem Produkt sogar eine Irrelevanz für das eigene Leben zusprechen. In Bezug auf Marke gibt es einen Clash zwischen Vision und Realität. Statt klarer Strategie und deren Umsetzung kommt es zu schockartigem Stillstand in der Markenarbeit, Willkür im Umgang mit der Marke und dementsprechend zu deren Verwässerung. Für die Fahrradhersteller wird es nun Zeit zu handeln.

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Marke neu denken


Die Marke macht den Unterschied – auch bei E-Bikes. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn die wenigsten Fahrradhersteller wissen ihre Marke konsequent umzusetzen oder erlebbar zu machen. Im Fokus stehen die Produkte und ihre technischen Spezifikationen. Das macht aus Perspektive der Produktentwicklung Sinn, aber das reicht nicht, um Kunden das Produkt nahe zu bringen und davon zu überzeugen. Spätestens am Point of Sale fehlt dem Kunden der Bezug zur Marke. Fahrrad steht an Fahrrad und Orientierung lässt sich primär in der Person des Händlers finden. Den Händler zum Gatekeeper zu machen bedeutet alles auf eine Karte zu setzen. Im Zweifelsfall gibt es ja noch Testberichte als ergänzendes Entscheidungskriterium. Es scheint, als haben es sich die Hersteller ungemein bequem gemacht.

Marke darf nicht nur über das Produkt transportiert werden. Um das Produkt herum schaffen es nur die wenigsten Hersteller, überzeugende Touchpoints und ein echtes Markenerlebnis zu kreieren. Positive Benchmark ist Flyer, einer der First Mover. Unter „Innovation in Mobility“ entsteht konsistentes, wenn auch konservatives, Produktdesign. Im Werk im Schweizerischen Huttwill blicken Kunden hinter die Kulissen und können Räder testen. Flyer engagiert sich darüber hinaus für Elektromobilität im Tourismus und kooperiert mit Tourismusregionen, stellt Verleihstationen und Batterie-Tauschstationen für E-Bikes zur Verfügung.

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Brand Experience ist ein Fremdwort für die meisten E-Bike-Hersteller. Die Kommunikation der E-Bike-Hersteller beschränkt sich zu weiten Teilen auf Produktkommunikation: Werbeanzeigen in Fachmagazinen, Kataloge und Messekommunikation. Marken mit großem Portfolio scheitern bisweilen daran, spezifisch zum Produkt E-Bike zu kommunizieren. Das liegt vor allem auch daran, dass E-Bikes nahtlos in die allgemeinen MarketingAktivitäten integriert werden. Außergewöhnliche Konzepte, die zeigen, dass E-Bikes für diese Marken einen Stellenwert haben, fehlen. Anders bei Spezialisten und Individualisten, die zum Teil auch andere Social Media-Kanäle füttern und aus Mangel an finanziellen Ressourcen einfach Kreativität walten lassen.


Erschreckend ist die durchaus homogene Bildsprache. Mittelalte bis alte Menschen auf E-Bikes mit „Appendix“-Ansatz, die Einkäufe transportieren oder in karierten Funktions-Outfits vor einem Naturpanorama entlangschleichen. Ergänzt wird das ganze von klischeehafter Kommunikation wie „unverschwitzt im Büro ankommen“. Formulierte USPs sind kein Standard in der Fahrradbranche. Auch andere verbale Kondensierungen wie Claims oder Mission Statements sind mehr Ausnahme denn die Regel. Glücklicherweise gibt es auch Marken, die das Gegenteil beweisen. Haibike postuliert „Radically electrified“. Mit Humor formuliert Cube für seine E-Bikes „May the force be with you“ als Markenbotschaft.

Markenkommunikation rund um E-Bikes ist zu beliebig und klischeebehaftet. Als Fahrradhersteller muss man sich vor allem über das Potential der eigenen Marke bewusst werden. Man muss wissen, wie man die Marke generell, aber auch für E-Bikes, transportiert und zum Leben erweckt. Und man muss erkennen, in welchem Bereich man den eigenen USP verortet. Ist es der Preis, das besondere Markenerlebnis, das einzigartige Design oder die außergewöhnliche Servicequalität? Positionierung scheint bei vielen Herstellern momentan einfach zu passieren, statt strategisch angegangen zu werden. Das ist ein enormes Hindernis für künftigen Erfolg.

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What’ s in it

for

me? D er M a r k t wä chst. U aber au nd weil f Numm jeder m er sich itmisch d er M a e r g en, e h en m r k t ho m ö o c g h ene Pro te, evo und Er zier t lebniss dukte, e. Man Botsch Marke g a e f t ln e de Einz n n un d ihren P igar tig Aufme k r o e it d u b k e rk samk ten sow i eit und ie sinke den Ku fehlend n de n d en s e Orien ind die tierung werden Konseq b ei dann s u e n z e t arke M n. Gew Entwic a in r k n klunge en sein er n entg , die die egenst s en euern.


Emerging users


Das E-Bike ist eine der wenigen Technologien, in denen die Zielgruppenabfolge des Innovation Life Cycle auf dem Kopf steht. Die Early Adopter von E-Bikes sind definitiv nicht die technologieaffinen und vernetzten Opinion-Leader. Stattdessen war und ist es die Generation der über 60-jährigen. Das macht es schwer, E-Bikes als Innovation zu verkaufen. Der Shift im Fahrradmarkt hat Potential, da das E-Bike zu einer der entscheidenden Technologien in der New Mobility wird. Es erscheint in einem neuen Kontext und hat plötzlich ein innovatives Image. Das zieht andere Zielgruppen an. Entwickelt sich das E-Bike günstig, könnte die jüngere Zielgruppe, die Generation XY, in den kommenden Jahren einen Anteil von 30 % der Nutzerzahlen erreichen. Derzeit liegt der Anteil der 35 bis 45-Jährigen bei etwa 10 %, denn 90 % der Nutzer machen die um die 60-Jährigen aus.

E-Bikes sind längst keine Innovation mehr. Aber mit neuen Zielgruppen erfährt das Image eine Renaissance. Der gravierende Unterschied zwischen beiden Zielgruppen ist, dass das EBike für die Älteren ein notwendiges Bedürfnis, eine Erleichterung in der Fortbewegung ist, während es für die Jüngeren die Lust am Produkt und den Spaß am Fortbewegen darstellt. Grob gesehen prallen da Welten aufeinander, denn Unterschiede machen sich natürlich nicht nur in den Bedürfnissen, sondern auch im Verhalten und den Eigenschaften bemerk-

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bar. Die ältere Generation ist tendenziell anpassungsbereit, risikoavers und lokal verhaftet. Das Sicherheitsbedürfnis ist hoch, Traditionen und Konventionen werden hoch gehalten. Die Markenaffinität ist vergleichsweise gering, Marketing über klassische Kommunikationsmedien funktioniert am besten. Die Jüngeren dagegen sind neugierig, spaßorientiert und radikal. Individualität hat einen hohen Stellenwert. Kommuniziert wird online, global und im Dialog. Die Grundhaltung zum E-Bike, das Interesse am Produkt und das Treffen von Kaufentscheidungen divergieren zwischen Alt und Jung. Diese beiden exemplarischen Zielgruppen stellen Extreme dar, zeigen aber auch in welchem Spannungsfeld sich das E-Bike bewegt.


Es reicht allerdings nicht, nur auf das Alter zu blicken, sondern auch die Lebensumstände der Nutzer müssen bedacht werden. Fahrradhersteller stehen vor der Herausforderung, alle bestehenden Kunden und auch alle potentiellen Kunden möglichst genau zu kennen. Was mögen sie? Was wollen sie? Was fasziniert sie? Was überzeugt sie? Was wünschen sie sich, ohne es selbst zu wissen?

Nichts geht ohne nutzerorientierte Ansätze und ein umfassendes Verständnis der unterschiedlichen Zielgruppe. Auch die Einsatzbereiche und Nutzungsmotive spielen eine Rolle. Das E-Bike wird als alltägliches Vehikel, für die Freizeit, als sportliche Aktivität, aus gesundheitlichen Gründen oder zum Arbeiten genutzt. Alltag, Freizeit und Sport stellen die drei großen Anwendungsbereiche dar. Die Gründe für die Nutzung sind vielfältig und typabhängig: Spaß, Flexibilität, Fitness, Bequemlichkeit, Herausforderung, Individualität, Umweltschutz, Geschwindigkeit, technische Faszination, Lifestyle, Abenteuer, Sparen u.v.m. Der Hauptfaktor für die Nutzung eines E-Bikes ist aktuell noch Bequemlichkeit. Darauf hat sich der Fahrradmarkt eingestellt. Mit den angebotenen Produkten und vorskizzierten Anwendungsmöglichkeiten können sich aber nicht nur die Jüngeren sondern auch Ältere mit einem jugendlichen Selbstverständnis nicht identifizieren. Die Produkt-Erfahrung passt nicht und das Design ist nicht ansprechend genug. Vor allem Design hat für die neue Generation der E-Bike-Konsumenten eine hohe Relevanz. Es darf nicht nach „Oma-Fahrrad“ aussehen; tiefer Einstieg und dezentes Silbergrau schüren keine Attraktivität. Stattdessen soll es einen Wow-Effekt haben. Das E-Bike muss ein Lifestyle-Objekt sein, das den Besitzerstolz bedient und neidische Blicke auf sich zieht.

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Für die Nutzer wird das E-Bike zum Lifestyle-Produkt und zum Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Manche Hersteller haben diesen Ansatz bereits für sich entdeckt und setzen alles daran, die Bedürfnisse einer neuen Zielgruppe zu befriedigen. Mit Erfolg. Eine zunehmende Anzahl der verkauften Elektrofahrräder geht an junge Erwachsene. Diese leben in Städten, verdienen gut und entscheiden sich bewusst gegen ein Auto. Erstaunlich, denn das Stadtbild prägen E-Bikes derzeit noch nicht. Stattdessen schießt „Mobilität zum Teilen“ wie Pilze aus dem Boden: Services wie DriveNow, Car2Go oder Nextbike stoßen auf zunehmende Akzeptanz und bedienen einen Drang nach einem Maximum an Flexibilität in der individuellen Mobilität. Diese Form von Verzicht auf Besitz ist Vorzeichen für ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten der Nutzer.

What’s in it

for me?

Das Alter a ls Argumen t für die Nu ist ein Ausla tzung von E ufmodell. D -Bikes ie w ir k lich relevan sind die Leb ten Faktore ensumständ n e, der Lebe individuelle nsstil und d Haltung de ie r Nutzer. Die Auseina ndersetzun g mit dem meidlich. M Nutzer wird arken müss unvere n d ie E mpfindung tungen und en, ErwarWünsche d er Kunden und umsetz kennen, vers en können. tehen Ein nutzerz macht dann e n tr ie rt e r Ansatz den entsch eidenden U nterschied.


All about design


E-Bike-Design ist Fahrrad-Design, eine wichtige Erkenntnis, blickt man auf den Zeitraum vom ersten E-Bike bis heute. Ganz nach dem Motto, ein E-Bike ist ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung, wurden einfach Antrieb und Akku an den Rahmen montiert. Dieser „Appendix“ hat sich bei vielen Modellen bis heute hartnäckig gehalten. Obwohl sich eine parallele Entwicklung zeigte, in der, angelehnt an das Automobildesign, integrierte Designansätze verfolgt wurden. Das betrifft vor allem Urban E-Bikes, die ein Stück Lifestyle transportieren sollen und bei denen der Designfaktor per se einen höheren Stellenwert einnimmt.

E-Bike-Design kann nicht einfach nur Fahrrad-Design sein. Die Position von Antrieb und Akku ist allerdings nicht nur eine Frage der Gestaltung, sondern hat auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Befindet sich der Akku in der Mitte des E-Bikes, hat dieses einen tieferen Schwerpunkt und mehr Stabilität, ein Akku im Gepäckträger in Verbindung mit einem Heckmotor beeinträchtigt unter Umständen das Lenkverhalten.24 Kein Geheimnis ist, dass E-Bikes durch die zusätzlichen Komponenten schwerer sind als „normale“ Fahrräder. Ein Blick auf das Angebot zeigt, dass E-Bikes im Bereich weit unter 20 kg die Ausnahme bilden. Mit knapp über 10 kg gehören das Electrolyte Düsenjäger und das Vivax Alpha, ein E-Mountainbike, mit ca. 13 kg zu den Leichtgewichten unter den E-Bikes. Das Gewicht hat Einfluss auf die Attraktivität des E-Bikes und dessen Einsatzmöglichkeit.

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STUDIE | E-Mobility: Schöne neue Fahrradwelt | September 2012

Futuristische Designstudien, als erste Vorzeichen der neuen Mobilität, kamen und kommen in erster Linie aus der Automobilbranche. Sämtliche E-Bike-Komponenten verschwinden von der Oberfläche und Features wie elektrisch verstellbare Sattelhöhe und Smartphone-Integration als Bedienelemente kommen hinzu. Schnittstellen zu anderen Produkten und Services werden in Zukunft eine größere Rolle spielen. Die Welt der E-Mobility ist vernetzt, das müssen auch die Produkte sein.

Features und Interfaces gehören zum E-Bike-Design. Integrierte Konzepte finden ebenso Anhänger wie der „AppendixAnsatz“. Letztere bekennen sich ganz offiziell als E-Bike-Fahrer. Die Benchmark im Design werden trotzdem die integrierten Konzepte sein. E-Mobility ist die Zukunft und sie verspricht Dinge, die bisher nie dagewesen sind. Dementsprechend können E-Bikes auch nicht einfach nur wie Fahrräder mit anmontierten Zusatzkomponenten aussehen. Eigenständigkeit, Ideenreichtum und Mut sind die relevanten Faktoren für erfolgreiches E-Bike-Design. Nur wer sich als Hersteller dessen bewusst ist, kann im Markt der E-Mobility auf Augenhöhe mitspielen.


Integrierte Design-Konzepte sind auf dem Vormarsch. Vom klassischen Fahrrad-Design weg geht beispielsweise das Smart E-Bike. Das Investment in das Produkt zeigt sich nicht nur in den Marketingmaßnahmen sondern auch in den Produktdetails: Neuartige Carbon-Zahnriemen, ein Akku, der bis zu 100 km lang hält, die neueste Rekuperationstechnik, innovative Smartphone-Integration u.v.m.25 Das Online-Portal Cleanthing.de spricht von einem Design, gemacht für die Flaniermeile, gar eine „Stilikone auf zwei Rädern“ soll das Smart E-Bike sein.26 In Zukunft werden sich Fahrradhersteller dem Automobildesign öffnen und Autohersteller werden erkennen, dass ein Fahrrad kein Auto ist. Man wird sich irgendwo dazwischen treffen und eine neue Designsprache finden. Design wird einer der entscheidenden und wichtigsten Treiber der E-Mobility werden. Die Grenzen zwischen Designdisziplinen und zwischen Branchen beginnen bereits zu verschwimmen. Das e-Jalopy bringt Produktdesign und Servicedesign zusammen. Die Smartphone Integration des E-Bikes soll künftig E-Bike-Fahrer vernetzen, um perfekte Routen vorzuschlagen, um Freunde zu lokalisieren oder um seine Leistung mit anderen zu messen. Der Architekt Hadi Teherani schlägt die Brücke zur Mobilität, indem er ein minimalistisches E-Bike designte.

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What’ s next?


Laut Fahrrad-Monitor 2011 liegt die Bekanntheit von E-Bikes bei 92 %. Nutzungserfahrung haben aber nur 8 % der Befragten – da ist noch Luft nach oben. Unabhängig von Alter und Geschlecht gibt es ein generelles Interesse an E-Bikes, das sich von 2009 auf 2011 sogar verdoppelte. Das Grundinteresse steigt also. E-Bikes haben zudem gute Chancen, zu einem Statussymbol zu werden. 92%

haben Nutzungserfahrung

kennen E-Bikes

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Kein Wunder, bei Preisen für die man teilweise schon einen Kleinwagen kaufen kann, progressivem Design und innovativer Ingenieurleistung. Sündhaft teure Rennräder und Mountainbikes sind längst keine Seltenheit mehr. E-Bikes stechen da noch aus der Masse hervor, noch sind sie etwas Besonderes: „Wer E-Bike fährt, zeigt Interesse an Technik und Innovation.“ 28 Ein E-Bike steht für den visionären Geist des Fahrers, für Umweltbewusstsein, für Genuss, für sportliches Vergnügen und für die Akzeptanz einer neuen Welt der Mobilität. Keine schlechten Voraussetzungen für die Vergrößerung von Marktanteilen im Fahrradmarkt sowie im Markt der E-Mobility.

8%

Quelle: F ahrrad-Monitor Deutschland 2011

E-Bikes sind salonfähig, aber noch nicht alltäglich. Diesen Moment sollte man nutzen. Die Zeit umzudenken hat schon längst begonnen. Fahrradhersteller müssen nur aufwachen, nachdenken und handeln. Die großen Autokonzerne stecken viel Geld in Forschung und Entwicklung. Sie investieren in Design und Marketing. Es scheint für sie ein lukrativer Markt zu sein, an dem sie teilhaben wollen. Die Unternehmen der Automobilbranche bereiten

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sich aktiv auf die Zukunft vor. Als würden sie, wenn die Zeit der Verbrennungsmotoren abgelaufen ist, ihre Markennamen an der Spitze anderer Fahrzeuge sehen wollen. Autokonzerne sind harte und aggressive Konkurrenz, aber für sie sind Fahrräder – wenn auch mit elektrischem Antrieb – neues Terrain. Hier haben die Fahrradhersteller einen Heimvorteil.

Ob Fahrradhersteller oder Automobilhersteller, jeder sollten das Wissen um den eigenen Markt als Vorteil nutzen, sich darauf aber nicht ausruhen. Den Nachteil haben die Fahrradhersteller als Marke. Viele der neuen Konkurrenten haben einfach ein besseres Branding. Strategie, Identität, Corporate Design und Kommunikation sind aufeinander abgestimmt. Die unternehmensprägenden Elemente spiegeln sich im Anspruch der Produktentwicklung wie auch in der Gestaltung und Vermarktung der Produkte wider. Davon können die Fahrradhersteller lernen. Was am Ende beim Kunden ankommt, muss einen Bezug zum Kern der Marke


haben. Nur so kann der Nutzer das Image der Marke erkennen und sich mit ihr identifizieren.

Unternehmen, in welcher Form auch immer sie an der E-Mobility partizipieren, müssen lernen, die eigene Marke richtig zu nutzen. Fahrradhersteller müssen ihre Chancen erkennen und nutzen. Den künftigen Entwicklungen kann nicht mit Scheuklappen begegnet werden. Stattdessen müssen sie sich auf ihre Identität und ihre Werte besinnen, um daraus die richtigen Strategien ableiten zu können. Professionelle Markenführung wird zur Überlebensstrategie. Für nachhaltigen Erfolg muss das verstanden und umgesetzt werden.

1

http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/IR/EHP/effizienzhaus-plus-elektromobilitaet.html

2

vgl. http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/IR/elektromobilitaet.html

3

vgl. MobilityRadar, 2/2012

4

vgl. http://fahrradzukunft.de/9/hilfsmotor-geschichte/

5

http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-test-und-kaufberatung/pedelecs-und-e-bikes-machen-spassund-halten-fit

6

http://www.dw.de/dw/article/0,,15802515,00.html

7

N.N.: Recht für schnelle E-Bikes, S.122

8

vgl. http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-test-und-kaufberatung/pedelecs-und-e-bikes-machen-spassund-halten-fit

9

Gerteis, Björn: 50 Tipps, Seite 33

10

vgl. http://www.pd-f.de/2010/101209-Mit-dem-E-Bike-durch-den-Winter.html

11

vgl. http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/tourismus-rueckenwind-aus-der-steckdose-radurlaub-mit-e-bikes_aid_524733.html

12

http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-news/e-bike-fahren-im-winter

13

http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=3575

14

http://www.dw.de/dw/article/0,,15802515,00.html

15

http://www.e-bike-mobility.com/Produkte-Leistungen

25

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16

vgl. Institut für Mobilitätsforschung: Mobilität junger Menschen im Wandel – multimodaler und weiblicher

17

vgl. http://www.elektrobike-online.com/news/rad-szene-und-tourismus/310-000-verkauftee-bikes-in-2011-ziv-veroeffentlicht-neue-rekordzahlen.617084.410636.htm

18

vgl. http://www.ziv-zweirad.de/pressemitteilung-die-deutschen-lieben-das-fahrradwirtschaftsdaten-2011.html

19

vgl. ZIV Mitglieder und Kennzahlen 2012, S. 58

20

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problem-reichweite-rwe-glaubt-an-durchbruch-fuerelektroautos/70079827.html

21

vgl. Björn Berteis: 50 Tipps, S. 33

22

vgl. http://www.zukunft-mobilitaet.net/2487/strassenverkehr/die-wahren-kosten-eineskilometers-autofahrt/

23

vgl. SINUS Markt- und Sozialforschung: Fahrrad-Monitor Deutschland 2011, S. 60

24

vgl. Gerteis, Björn: 50 Tipps, Seite 30

25

vgl. http://www.smart.de/produkte-ebike/12bfd2a1-2244-566e-ac98-c890cbee8d09

26

vgl. http://www.cleanthinking.de/E-Bike-Test-smart-ebike-blicktfang-mit-stil/

27

vgl. SINUS Markt- und Sozialforschung: Fahrrad-Monitor Deutschland 2011 , S. 70

28

http://www.elektrobike-online.com/know-how/warum-e-bikes-so-populaersind.606970.410636.htm?id_top_liste=606970&skipimage=7&skip=0#606970


Die Agentur WOLF ist eine Agentur für Markenstrategie und Design, weil wir der Überzeugung sind, dass das Eine nicht ohne das Andere funktioniert. Wir sind auf die Entwicklung und Gestaltung von Unternehmensmarken spezialisiert. Wir sind ständig unterwegs und beschäftigen uns mit neuen Methoden, Strömungen und Trends, um unsere Arbeit und die Arbeiten unserer Kunden zu inspirieren.

Einer unserer Schwerpunkte ist der wachstumsstarke Outdoor- und Fahrradmarkt. Wir verfügen über zahlreiche Erfahrungen in der Fahrradbranche und realisierten strategische Projekte für Unternehmen wie die US-amerikanische Cycling Sports Group (CSG) mit Marken wie Cannondale, GT, Schwinn und Mongoose, den deutschen Premium-Fahrradhersteller Riese & Müller und die Schweizer Edelbike-Schmiede BMC.

Wir danken Yorrick für die tollen gemeinsamen Bike-Shootings und die Fotos auf den Seiten 1 und 16. www.carroux.com


Quellenverzeichnis Literatur Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft: Masterplan Radfahren. Umsetzungserfolge und neue Schwerpunkte 2011-2015. 2011

Pressedienst Fahrrad: E-Bikes: Strohfeuer oder Wachstumsmotor. Fachleute zur Zukunft des E-Bike-Marktes. 2010

Deutsches Institut für Urbanistik: Forschung Radverkehr International. Pedelecs: Rad fahren mit Elektrounterstützung – Integration ins Verkehrssystem. 2011

SINUS Markt- und Sozialforschung: Fahrrad-Monitor Deutschland 2011. Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung. 2011

European Commission: Action Plan on Urban Mobility – State of Play. 2012 Gerteis, Björn: 50 Tipps. Was sie über E-Bikes wissen müssen. In: ElektroBIKE, 2/2012, S. 26-37 Huber, Thomas et al.: Die Zukunft der Mobilität 2030. Das Zeitalter der Managed Mobility beginnt. Zukunftsinstitut, 2011 Institut für Mobilitätsforschung: Mobilität junger Menschen im Wandel multimodaler und weiblicher. 2011 Interface: Begleitforschung Newride 2008. Langzeitprofil von E-BikeKäufern in Basel. 2008 Jamerson, Frank E.: Electric Bikes Worldwide Reports. 2011 Kairos Wirkungsforschung & Entwicklung GmbH: Landrad. Neue Mobilität für den Alltagsverkehr in Vorarlberg. 2010

Zweirad-Industrie-Verband (ZIV): Mitglieder und Kennzahlen 2012. 2012

Bildnachweis Titel Foto: Yorrick Carroux / www.carroux.com S.5 Foto: k74 / Quelle: PHOTOCASE S.9 Foto: zettberlin / Quelle: PHOTOCASE S.13 Foto: Markus Spiske / Quelle: PHOTOCASE S.16 Foto: Yorrick Carroux / www.carroux.com

KFV: Auswertung der Befragung von E-Bike-Nutzern in Salzburg. 2011

S.19 Foto: Petra Schulz / Quelle: PHOTOCASE

Korten, Achim: Der Kunde und die Elektromobilität. Eine systemische Betrachtung der Elektromobilität zur Identifikation von Geschäftschancen. MobilityRadar, 2/2012

S.22 Foto: Tobias Machhaus / Quelle: PHOTOCASE

N.N.: Recht für schnelle E-Bikes. In: ElektroRad, 01/2012, S. 122-126

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SIV News: Auf dem Weg in die elektromobile Zukunft – ein Zwischenfazit zur Elektromobilität im Alltag. 2012

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Online-Quellen http://fahrradzukunft.de/9/hilfsmotor-geschichte/ http://www.adfc.de/monitor/fahrradland-deutschland---der-fahrradmonitor-2011 http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/IR/EHP/effizienzhaus-pluselektromobilitaet.html http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/IR/elektromobilitaet.html http://www.cleanthinking.de/E-Bike-Test-smart-ebike-blicktfang-mit-stil/ http://www.dw.de/dw/article/0,,15802515,00.html http://www.e-bike-mobility.com/Produkte-Leistungen

http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/tourismus-rueckenwind-aus-dersteckdose-radurlaub-mit-e-bikes_aid_524733.html http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problem-reichweite-rweglaubt-an-durchbruch-fuer-elektroautos/70079827.html http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news. php?id=3575 http://www.pd-f.de/2010/101209-Mit-dem-E-Bike-durch-den-Winter.html

http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-news/e-bike-fahren-im-winter

http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/fahrzeug_verkehr/reise_verkehr/ pedelec-e-bike.jsp

http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-test-und-kaufberatung/gesetzliche-vorschriften-e-bikes-pedelecs

http://www.smart.de/produkte-ebike/12bfd2a1-2244-566e-ac98c890cbee8d09

http://www.e-bikeinfo.de/e-bike-test-und-kaufberatung/pedelecs-und-ebikes-machen-spass-und-halten-fit

http://www.ziv-zweirad.de/pressemitteilung-die-deutschen-lieben-dasfahrrad-wirtschaftsdaten-2011.html

http://www.elektrobike-online.com/know-how/warum-e-bikes-so-populaer-sind.606970.410636.htm?id_top_liste=606970&skipimage=7&sk ip=0#606970

http://www.zukunft-mobilitaet.net/2487/strassenverkehr/die-wahrenkosten-eines-kilometers-autofahrt/

http://www.elektrobike-online.com/news/rad-szene-und-tourismus/310000-verkaufte-e-bikes-in-2011-ziv-veroeffentlicht-neue-rekordzahlen.617084.410636.htm

28

http://www.elektrorad.com/index.php?option=com_content&task=view& id=16&Itemid=6

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Herausgeber: Wolf GmbH Chefredaktion: Sandra Wolf Autorinnen: Sandra Wolf Joy Belgassem Silke Hüser Wolf Berlin Reichenberger straSSe 113a 10999 berlin | Germany T +49 30 6167559-0 F +49 30 6167559-9 Wolf DARMSTADT HobrechtstraSSe 30a 64285 Darmstadt | Germany T +49 6151 95063-30 F +49 6151 95063-24 info@wolf-corporate.de www.wolf-corporate.de © Wolf GmbH, 2012. Alle rechte vorbehalten. 29

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