SWISS WINE MAGAZINE, SCHWEIZERISCHE WEINZEITUNG

Page 1

Aus Liebe zum Wein. Seit 121 Jahren. Aus g a be 12 / 1 — Dez e m be r 2014 / Ja n ua r 2015

die 99 schönsten weine der schweiz der «wein des jahres» kommt aus Neuchâtel

01_SWZ_1214_U1_Titel_11sik_RZ.indd 1

27.11.14 14:04


Kombinieren Sie traditionelle Werte mit modernen Anlagestrategien. Herkömmliche Vermögenswerte verlangen nach neuen Denkmustern. Als unabhängige Privatbank bieten wir Ihnen eine Vermögensverwaltung, die über die klassische Dienstleistung hinausgeht. Wir verbinden dabei familiäres Vertrauen mit Professionalität, heute wie morgen.

Privatbank IHAG Zürich AG Bleicherweg 18 Postfach CH-8022 Zürich Telefon +41 44 205 11 11 www.pbihag.ch

235_320.indd 1 02_SWZ_1214_U2_AZ_IHAG_Bank.indd 2

29.01.13 27.11.14 16:06 11:24


Inh a lt | Editor i a l

Ausgabe 12 | 1 2014 | 2015 was wir ihnen im Dezember | Januar bieten

Erinnerungen Wir schauen gerne nach vorne. Probieren Wein auch mal aus dem Fass, um herauszufinden, um festzustellen, wie er werden wird, werden könnte. Eine Momentaufnahme. Wie es das Verkosten eines Weines jedes Mal ist. Um eine Aussage zu machen, die einer Bewertung gleichkommt, was die Zukunft, was das Potenzial anbelangt. Wir verfolgen gerne die Entwicklungen auf Weingütern. In der Schweiz, in den Nachbarländern, überhaupt in jeder Gegend dieser Welt, in der Wein ein Thema ist. Wir versuchen auf dem Laufenden zu bleiben, wo Veränderungen anstehen. Im Rebberg, im Keller, bei den Menschen, die letztlich den Stil eines Weines, e­ ines ganzes Weinguts prägen. Entsprechend häufig sind wir unterwegs. Freundlicherweise kommt der Wein manchmal auch zu uns. Von Weingütern, die uns ihre Weine zusenden. Wir degustieren sie und berichten über sie in der Rubrik «Neue Weine», wenn sie unseren Qualitätsansprüchen genügen. In jeder Schweizerischen Weinzeitung, ganz vorne im Heft. Ausser in dieser Ausgabe. Für einmal werfen wir einen Blick zurück, aufs vergangene Jahr. Um von schönen, aussergewöhnlich schönen und allerschönsten Momenten mit Weinen zu erzählen. Wir nennen sie bewusst nicht die besten Schweizer Weine. Dafür gibt es genügend andere Publikationen. Bücher und Broschüren, auch solche von Händlerriesen gesponserte. Wir frischen in dieser Ausgabe also Weinerinnerungen auf und verabschieden uns gleichzeitig für dieses Jahr. In der Hoffnung, dass Sie uns auch 2015 gewogen bleiben. Wolfram Meister, Herausgeber

3  —

04 Die 99 schönsten Schweizer Weine  Schon wieder Gantenbein? Ja, schon wieder. Völlig zu Recht. Einmal mehr haben wir auch in diesem Jahr grossartige Weine des Fläscher Winzerpaars getrunken. Den Chardonnay 2011 und den Pinot noir 2011. Wenn in dieser Ausgabe dennoch ein anderer Wein auf Platz 1 steht, zeigt das, wie viele gute Winzer die Schweiz hat 06 Wein des Jahres  Neuchâtel Pinot noir Les Chanez 2010 der Domaine de la Rochette von Jacques Tatasciore. Ein fast vollkommener, grandioser Pinot noir, auf den auch die besten Burgunder-Produzenten stolz wären 10 Top 99  Die schönsten Schweizer Weine des Jahres 2014, von Platz 2 bis 99

das journal

37 Schaumwein-Verkauf: Prosecco überflügelt Champagner  Schaumwein boomt. In den vergangenen zehn Jahren nahm der Konsum weltweit um 30 Prozent zu. Noch stammt ein Fünftel aller Schäumer aus Frankreich, doch die Verfolger legen zu. Italien deckt bereits über 40 Prozent aller Exporte. Erstmals wurde 2013 mehr Prosecco (307 Millionen Flaschen) als Champagner (305 Millionen Flaschen) verkauft

44 Swiss Made  Jack W. Schlatter hat das kalifornische Wein­gut Merryvale Vineyards bekannt gemacht, Sohn René verant­ wortet heute das operative Geschäft mit Weinen, die weder französische Vorbilder noch Schweizer Inspiration verleugnen 50 Index  Die 99 schönsten Schweizer Weine des Jahres 2014 auf einen Blick

Impressum Herausgeber | Wolfram Meister Verlag Schweizerische Weinzeitung Grubenstrasse 11, 8045 Zürich www.schweizerische-weinzeitung.ch www.facebook.com/weinzeitung Abonnements | Christine Piontek Meister, Fon: 055 264 11 26 Mail: abo@schweizerische-weinzeitung.ch Preise | Jahresabonnement Fr. 111.–/€ 99,– (10 Ausgaben) Zweijahresabonnement Fr. 200.–/€ 180,– (20 Ausgaben) Anzeigen | Brigitte Minder, Fon: 044 450 44 12 Mail: verlag@schweizerische-weinzeitung.ch Redaktion Schweizerische Weinzeitung Chefredaktor | Wolfram Meister wolfram.meister@schweizerische-weinzeitung.ch Mitarbeiter dieser Ausgabe | Ivan Barbic, Gian Marco Castelberg (Foto), Dominique Derisbourg (Foto), Wolfgang Fassbender, Thomas Humm/Daniel Derron (Lithografie), Helge Jepsen (Illustration), Anja Kappes (Layout), Stefan Keller (Journal), André Kunz, Umberto Leporini (Foto), Guillaume Perret (Foto), Jean-Guy Python (Foto), Carsten Raffel (Infografiken), André Roth (Foto), Marianne Sievert (Korrektorat), Meinrad Schade (Foto), Hans-Peter Siffert (Foto), Christophe Venetz (Foto) Gestaltung | Bettina Rosenow, Jürgen Kaffer Sibylle Kammerer (Reinzeichnung) Druck und Versand Schweizerische Weinzeitung Somedia Production, Südostschweiz Presse und Print AG, Postfach 508, 7007 Chur Titelillustration | Helge Jepsen

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g

03_SWZ_1214_Inhalt_04sik_RZ_KORR.indd 3

06.01.15 16:44


tOP 99

99 DIe

X X X ini a mco nsenm in X X X

schönsten WeIne Der schWeIz v o n Iv a n B a r b i c, Wo lfg a n g Fa s s b e n d e r, A n d r é Ku n z , S t e fa n Ke l l e r u n d Wo lf r a m Me i s t e r

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 4

4

06.01.15 16:28


Foto: Umberto Leporini – Fotolia

«Schöner Wein», lobte neulich ein Kollege und meinte einen wärmenden Glühwein. «Sehr schön», raunten letzte Woche gleich mehrere Experten, als ein Waadtländer Apfelwein «passerillé» zur Verkostung gelangte. Tatsächlich gibt es sehr verschiedene Meinungen darüber, welcher Wein denn schön und gut sein könne und welcher bloss langweilig oder gar «unschön» sei. Hängt ja auch von der Stimmung ab. Genau die war allerdings fabelhaft, als die S chweizeriSche w einzeitung in langen Sitzungen die schönsten Weine des Landes auswählte. Schon deshalb, weil man fruchtbar darüber diskutierte, was denn der Begriff Schönheit im Falle von Humagne blanche und Pinot noir bedeuten könne. Pure Konzen­ tration, in Sekunden zu messende Nachhaltigkeit, Renommee oder Alterungspotenzial? Nicht doch. Schön ist in erster Linie jene faszinierende Eigenständigkeit zu nennen, die erfahrene Weintrinker und Newcomer in gleichem Umfang fasziniert: handwerkliches Können in Verbindung mit Authentizität. Weine, die nicht von der Stange stammen, sondern wie vom Mass­ schneider nach den Eigenschaften von Lage, Rebe und Boden angefertigt wurden. In dieser Rangliste fehlen folglich all die Schweizer Weine, die zwar komplex und druckvoll daherkommen,

5 —

aber wenig Charakter besitzen. Drin sind stattdessen auch Abfüllungen, die keine dreistelligen Preise erzielen, weil sie ganz und gar nicht rar sind, sondern in relevanten Mengen auf den Markt kommen. Um einen der 99 schönsten Weine der Schweiz zu kaufen, muss niemand viel Geld ausgeben! Man könnte natürlich schon, wenn man wollte. Daniel Ganten­ beins Chardonnay ist mit voller Berechtigung einen gewissen Preis wert, auch die Spitzen des Neuenburger Pinot­noir­Gross­ meisters Jacques Tatasciore bekommt niemand geschenkt. Doch beide Erzeuger sind im internationalen Vergleich noch fast günstig zu nennen, und die limitierte Rotweinedition des Thurgauer Weinguts Schloss Bachtobel wird erst recht bescheiden kalkuliert. Noch immer scheinen viele Schweizer Winzer selbst nicht zu glauben, welche Klasse zwischen Aargau und Wallis heranwächst. Der Apfelausnahmewein war nach der oben aufgestellten Definition übrigens tatsächlich schön: Man müsste für ihn über eine eigene Kategorie nachdenken. Und was den Glühwein an­ geht: Ein feiner Chasselas ergibt mit wenig Zucker, Zimtstange, Piment und Bio­Orangenschale ein wärmendes, unglaublich schönes Weihnachtsgetränk.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 5

06.01.15 16:29


tOP 99

Jacques Tatasciore, Vollblutwinzer, Quereinsteiger, hat Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert, 1999 sein Leben aber g채nzlich umgekrempelt und den Arbeitsort vom B체ro in den Rebberg verlegt.

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 6

1 06.01.15 16:29


1

Die schönsten Sch w eizer Weine

WeIn Des Jahres Jacques tatasciore, Domaine de la rochette cressier, neuchâtel

Fotos: Guillaume Perret; André Roth

2010 neuchâtel PInOt nOIr les chanez Mitteldichtes Granatrot. Sehr intensive Nase von edlen Röstaromen dominiert, da­ neben auch reife Beeren­ noten. Sehr füllig im Gaumen mit fast cremiger Textur, präsente, weiche Tannine, präsente, gut eingebundene Säure, sehr intensive, un­ gemein komplexe Frucht, zuerst etwas reduktiv mit Feuersteinaromen, dann sich öffnend, reife Brombeeren, Cassis sowie mineralische Noten, sehr frisch wirkend, schon sehr gut eingebun­ dene Röstaromen, äusserst elegant und perfekt aus­ gewogen, sehr dicht und mit beeindruckend langem Ab­ gang. Ein fast vollkommener, grandioser Pinot noir, auf den auch die besten Burgunder­ Produzenten stolz wären. 19 / 20 2015–2031

7 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 7

06.01.15 16:29


tOP 99

Graue Eminenz Jacques Tatasciore gilt als einer der besten und geheimnisvollsten Winzer der Schweiz. Seiner Philosophie auf den Grund zu gehen, kann man allenfalls versuchen.

Grundlage für die LagenPinots nach burgundischem Vorbild bilden Jacques Tatasciores Weinberge zwischen Bieler- und Neuenburgersee mit teils 70 Jahre alten Pinot-Stöcken.

Schon klar, dass Quereinsteiger manchmal die spannendsten Sachen machen. Vermutlich deshalb, weil sie nicht festgelegt sind auf bestimmte Handlungsweisen. Weil sie neue Methoden nicht geistig vor ihren Lehrmeistern und deren eingetrichterten Verhaltensweisen rechtfertigen müssen. Weil sie niemanden um Absolution zu bitten haben. Aber dass sie so gut sind wie in diesem Falle, die Erzeuger und die Weine, ist auch unter Quereinsteigern alles andere als üblich. Und dass sie so hohe Preise erzielen, ebenfalls nicht. Monsieur Tatasciore begann sein Abenteuer erst vor wenigen Jahren. Kurz vor der Jahrtausendwende muss der Business-Mann mit Wirtschaftstudium, damals gerade 34 Jahre alt, entschieden haben, dass er sich fortan praktisch und nicht bloss theoretisch mit Angebot und Nachfrage befassen wolle. Im Jahr 1999 stieg er ein in den Winzerjob im Kanton Neuenburg, übernahm die

Domaine de la Rochette, betreibt heute eine kleine Pinotnoir-Exklusivproduktion. Mögen ihn die etablierten Kollegen zu Beginn noch ein bisschen schief angeschaut haben, gucken sie heute wohl eher bewundernd auf den Ruhm, den seine Weine erzielen. Pinot noir auf die beste Art, kaum weniger faszinierend als drüben am anderen Ende des Landes, bei Gantenbein, aber doch deutlich verschieden. An grosse Burgunder denkt man hier wie da, doch die Böden und das spezielle Klima lassen Unterschiede erkennen. Neuchâtel mit seinen kalkhaltigen Böden ist wie gemacht, um Pinot noirs à la Bourgogne hervorzubringen: vibrierend, duftig, elegant. Und Tatasciore, der vielleicht geheimnisvollste Winzer des Landes, setzt auf überzeugende Weise um, was die zum Teil sehr alten Rebbestände der unterschiedlichen Lagen bereitstellen. Als Käufer muss man sich nur entscheiden, ob man viel oder sehr viel Geld ausgeben will, eine Menge oder einen Überschwang an

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 8

8

06.01.15 16:29


Foto: Jean­Guy Python

Die schönsten Sch w eizer Weine

Finesse trinken möchte. Obwohl ja alles relativ ist und man sogar aufatmet, vergleicht man die hiesigen Tarife mit dem, was man in der Bourgogne anlegen muss, um vergleichbar Gutes an Land zu ziehen. Der Fischfang in der Domaine de la Rochette könnte mit einem «Les Margiles» starten. Einsteigerwein ist die falsche Bezeichnung für das, was man nach dem Öffnen der Flasche vorfindet, was man als sublime kühlfruchtige Eleganz einstufen darf. Beim «Les Rissieux», der einen fast mythischen Ruf besitzt, ist dieser Stil noch deutlicher zu spüren. Schliesslich «Les Chanez», die nach Meinung vieler Kenner beste Lage des Weinguts. Auch hier keine Spur von Überreife oder einem Alkoholüberschuss, das Holz erschlägt nicht die Frucht, das Spiel klingt herrlich. Präzision vom ersten Schluck bis zum letzten. Schon früher war hier vieles toll, jawohl, doch der Jahrgang 2010 scheint all das zu besitzen, was ganz grosse Rotweine aus der Pinot-noir-Rebe nun mal ausmacht. Wie genau Tatasciore so was hinbekommt? Nicht ganz einfach zu sagen, der Rochette-Verantwortliche ist keiner, der die Öffentlichkeit um jeden Preis sucht, der gern im Rampenlicht neugieriger Journalisten steht. Einfach hingehen und sich breit machen funktioniert nicht. In jedem Fall dürften die mikroskopischen Erträge eine Rolle spielen, die alten Reben, die hier praktizierte Sélection massale, also die Auslese und Vermehrung der am besten geeigneten Stöcke. Acht Parzellen mit unterschiedlichen Eigenschaften liefern das Material, und weil die Pflanzdichte ausserordentlich hoch ist, müssen die Reben gehörig um Nährstoffe kämpfen. Schliesslich auch das Holzmanagement, das der Selfmade-Winzer in den letzten anderthalb Jahrzehnten perfektioniert hat und das die persönliche Selektion jeden Fasses einschliesst. Apropos Perfektion: Den Qualitätsfanatismus des Winzers spürt man, wenn man die älteren Jahrgänge mit den jüngeren vergleicht. Vor allem den Letzteren ist ohne weiteres zuzutrauen, dass sie sich entwickeln können wie grosse Burgunder, über viele Jahre, gar Jahrzehnte hinweg. Nachvollziehen können das leider nur wenige, die Mengen sind winzig, die Bezugsquellen begrenzt. Ob Tatasciore den vergleichsweise hohen Preisen zum Trotz mit dem ganzen Abenteuer Geld verdient, kann mit Fug und Recht diskutiert werden; wer selbst Wein keltert und alles mal vorsichtig nachrechnet, wird den betriebswirtschaftlichen Sinn hinter dem ganzen Projekt eher anzweifeln. Gut möglich, dass Jacques Tatasciore diesen Umstand nach präzisem Durchrechnen in Kauf genommen hat. So wie wohl nur echte Quereinsteiger denken können.

9 —

Kein anderer Schweizer Winzer hat das burgundische Lagen-Denken so konsequent für sich adaptiert wie er

2011 neuchâtel PInOt nOIr les MargIles Domaine de la Rochette, Jacques Tatasciore, Cressier, Neuchâtel Mitteldichtes Rubinrot. Intensive, rotbeerige Nase. Sehr füllig im Gaumen, präsente, weiche Tannine, gut eingebundene Säure, intensive, komplexe Frucht, reife Himbeeren, rote Johannisbeeren sowie mineralische Noten, elegant und aus­ gewogen, dicht, langer Abgang. Ein eleganter, attraktiver Pinot. 17 / 20 trinken –2022

2011 neuchâtel PInOt nOIr les rIssIeux Domaine de la Rochette, Jacques Tatasciore, Cressier, Neuchâtel Mitteldichtes Rubinrot. Intensive, rotbeerige Nase. Sehr füllig am Gaumen, präsente, weiche Tannine, präsente, gut eingebun­ dene Säure, intensive, komplexe Frucht, reife Erdbeeren und rote Johan­ nisbeeren sowie minera­ lische und Kreide­Noten. elegant und ausgewogen, sehr dicht und mit sehr langem Abgang. Ein ele­ ganter, attraktiver Pinot mit weiterem Potenzial. 18 / 20 2015–2025

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 9

06.01.15 16:29


tOP 99

«Würde im Burgund so pingelig genau im Weinberg gearbeitet, wie das Martha und Daniel Gantenbein tun, wären die sehr guten Burgunder noch besser.» Sagt Beat Caduff, Zürcher Spitzenkoch («Wine Loft») mit Bündner Wurzeln, über seine perfektionistisch arbeitenden Fläscher Winzerfreunde.

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 10

2 06.01.15 16:29


2

Die schönsten Sch w eizer Weine

Martha und Daniel gantenbein Fläsch

2011 PInOt nOIr Mineralisches, elegantes, komplexes, frisches Bou­ quet, Himbeeren, Minze, Zedern, getrocknete Kräuter. Dichter, klassischer, eleganter, feingliedriger, verschlossener Gaumen, feines Tannin, gute, zarte Frucht, dichte, vielfältige Aromatik, elegante Struktur, sehr langer, vielfältiger Abgang mit feinen, kräftigen Rückaromen. 19 / 20 2017–2040

Foto: Siffert / weinweltfoto.ch

2011 charDOnnay Dichtes, komplexes, aroma­ tisches Bouquet, schon jetzt offensiv und zugäng­ lich, fein Grapefruit, Hasel­ nüsse, Nougat, kandierter Honig, Lindenblüten. Aus­ gewogener, vielschichtiger, eleganter Gaumen, tolle Aromatik, kräftige, feine Frucht, sehr gut eingebun­ dene Säure, dichter, voller, sehr langer Abgang mit sehr guten Rückaromen. Nahe dem Punktemaximum. 19 / 20 2017–2035

11 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 11

06.01.15 16:29


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99 Reife-Zeit Martha und Daniel Gantenbein wissen gutes Essen und präzise Weine zu schätzen. Nur gut, dass ihre Chardonnay-Reben im besten Alter angekommen sind und mehr Finesse ausstrahlen denn je.

Schon wieder Gantenbein? Ja, schon wieder. Und jetzt erst recht. Weil nämlich das Bündner Paar inzwischen auf dem Zenit seines Schaffens angelangt ist und sich nichts mehr beweisen muss. Und weil die Reben mit gealtert sind und allmählich eine Mineralität transportieren, die früher erst im Hintergrund lauerte. Was für den Rotwein gilt, den von Sagen umwobenen, trifft auch und gerade auf den noch viel rareren Chardonnay zu. «Die Reben sind jetzt mindestens 15 Jahre alt», sagt Daniel Gantenbein, notorischer Feinschmecker und im Moment der Fragen zum Chardonnay gerade auf dem Weg zu einem der legendärsten süddeutschen Restaurants. Im Münchner «Tantris» fühlt er sich wohl, der Bündner Geniesser, die Küche von Hans Haas sagt ihm zu. Doch zurück zu den Reben: Viele der Chardonnay-Stöcke sind sogar der Adoleszenz entwachsen, sind jetzt im optimalen Alter von bis zu 30 Jahren. Wer mal Vertikalen mit älteren Gantenbein’schen Weissweinen durchdekliniert hat, merkt die Unterschiede im Glas, spürt eine allmählich zunehmende Präzision. «Früher musste man sie eine

2012 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Frisches, florales, seidenes, duftiges Bouquet, Himbee­ ren, Zitronenmelisse, zart Vanille, Minze. Ausgewo­ gener, feingliedriger, gut vegetabiler, mineralischer Gaumen mit eleganter, seidener Struktur, feine Frucht, kräftige, vielfältige Aromatik, sehr gut einge­ bundene Säure, sehr langer, frischer Abgang mit fri­ schen Rückaromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2017–2034

2010 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Frisches, elegantes, seide­ nes, komplexes Bouquet, Himbeeerkerne, Kirschen, Röstaromen, Zedern. Seidener, verschlossener, frischer Gaumen, feine Frucht, gutes Tannin, dichte, duftige Aromatik, langer, frischer Abgang mit guten Rückaromen. 18 / 20 2016–2038 2009 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Frisches, fruchtiges,

Weile weglegen, bis der Babyspeck weg war», erinnert sich der Winzer. Je öfter Martha und Daniel Gantenbein bei den besten Köchen der Welt vorbeischauen, desto perfekter scheinen ihre Weine übrigens aufs Essen abgestimmt. Sie geraten weder zu breit noch zu alkoholisch, sind nicht vom Holz dominiert und auch nicht mit anderen Methoden zu Tode vinifiziert. Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Aufrühren der Hefe, der Bâtonnage, für andere Erzeuger so etwas wie der Stein der Weisen, das Goldene Vlies. Gantenbeins halten wenig von dieser Methode, um einen grossartigen Chardonnay zu erzeugen, und nehmen im Regelfall Abstand vom Rumwursteln im Fass. Gewiss, es gibt Jahre, in denen so was ausnahmsweise Sinn macht, aber zu viel Schmelz und Fülle ist eben nicht das, was die beiden Fläscher erreichen wollen. Lieber mineralische Finesse, eine Balance zwischen Säure und Fülle, einen Neuholzanteil von 50 bis knapp über 60 Prozent. Am Schluss also das, was auch die besten Winzer der Bourgogne irgendwie hinbekommen mit ihrem Chardonnay, ergänzt um eine dem Boden zu verdankende Zusatzwürze.

komplexes, süsses, ver­ schlossenes Bouquet, Himbeeren, Erdbeeren, Mocca, Datteln, Nougat, Tabak, Zedern. Seidener, feingliedriger, vielschich­ tiger, verschlossener Gau­ men mit dichtverwobener Struktur, kräftige, feine, süsse Aromatik, gutes Tannin, sehr langer, dichter Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 2017–2036 2008 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Elegantes, feines, seidenes Bouquet, Himbeeren, Ama­

renakirschen, Kräuter, Tabak. Feingliedriger, frischer, aro­ matischer Gaumen, dichte, seidene Struktur, kräftiger, feiner Abgang, sehr gute Rückaromen. 18 / 20 trinken –2030 2007 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Würziges, frisches, kom­ plexes, süsses Bouquet, Erdbeeren, Minze, Tabak, Dörrfrüchte, Korinthen. Dichter, feiner, eleganter, frischer Gaumen, seidene Struktur, kräftige, viel­ fältige Aromatik, feines

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 12

12

06.01.15 16:29


Die Kellerei der Gantenbeins, ein Ziegelbau, wird gerne als Meisterstück bezeichnet. Sie ist so gemauert, dass an der Fassade Figuren und im Raum Lichtspiele entstehen, gleichzeitig sorgt dieser Lichtfilter dafür, dass in der Cuverie konstante Temperaturen und Sonnenlichtströme gewährleistet sind.

Foto: Siffert / weinweltfoto.ch

Tannin, sehr langer, feiner Abgang mit kräf­ tigen Rückaromen. 19 / 20 trinken –2035 2006 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Kräftiges, seidenes, wür­ ziges Bouquet, Himbeeren, Erdbeergelee, getrocknete Kräuter, heller Tabak. Ausgewogener, seidener, eleganter Gaumen, kräf­ tige Aromatik, feines Tannin, dichte Struktur, langer, voller Abgang mit sehr guten Rückaromen. 18 / 20 trinken –2032

13 —

2005 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Samtenes, würziges, mine­ ralisches, frisches Bouquet, Erdbeeren, Dörrfrüchte, fein Leder, Duftholz. Ele­ ganter, seidener, feingliedri­ ger Gaumen, feine Frucht, gutes Tannin, kräftige, süsse Aromatik, dicht­ verwobene Struktur, langer, frischer Abgang mit kräftigen Rückaromen. 18 / 20 trinken –2034 2004 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch

Komplexes, süsses, würzi­ ges Bouquet, Erdbeeren, Datteln, Dörrfeigen, Minze. Ausgewogener, eleganter, frischer Gaumen, zarte Frucht, gut eingebundene, feine Tannine, kräftige, vielfältige Aromatik, langer, frischer Abgang mit sehr guten Rückaromen. 19 / 20 trinken –2030 2003 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Seidenes, feingliedriges, duftiges Bouquet, Erd­ beeren, dunkles Caramel, Dörr früchte, Feigen. Ele­

ganter, feinherber Gaumen, süsse, kräftige Aromatik, mollige Struktur, langer, herber Abgang. 17 / 20 trinken –2020 2002 PInOt nOIr Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Doppelmagnum Seidenes, duftiges, fein ani­ malisches Bouquet, Datteln, Thymian, Feigen, Himbeer­ kerne, Erdbeergelee. Elegan­ ter, feingliedriger, frischer Gaumen, feine, süsse Aro­ matik, gutes Extrakt, klas­ sische, elegante Struktur, langer, feinherber Abgang

mit feinen Rückaromen. 18 / 20 trinken –2020 2010 charDOnnay Martha und Daniel Gantenbein, Fläsch Frischer, elegantes, volles Bouquet, Aprikosen, Banane, Bazooka, Haselnüsse, ent­ wickelt sich über Stunden hinweg zu burgundischer Fülle. Dichtverwobener, eleganter, vielschichtiger Gaumen, feine Frucht, gute Säure, kräftige Aromatik, langer, frischer Abgang mit guten Rückaromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2015–2032

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 13

06.01.15 16:29


tOP 99

Schlossherr Johannes Meier: Seit nunmehr acht Generationen und exakt 230 Jahren befindet sich das Schlossgut Bachtobel in Weinfelden im Familienbesitz. Mit dem 2011er Pinot noir No 4 lancierte man zum Jubiläum einen neuen Wein, eine «Tête de cuvée», für die hocharomatische Burgunder-Klone sowie Trauben von den ältesten Rebstöcken verwendet wurden.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 14

3

14

06.01.15 16:29


3

Die schönsten Sch w eizer Weine

schlossgut Bachtobel Weinfelden, thurgau

Fotos: Gian­Marco Castelberg; Christophe Venetz

2011 PInOt nOIr nO 4 Samtenes, frisches, ele­ gantes, süsses Bouquet, Damassinepflaumen, Kirschen, heller Tabak, feine Röstaromen, grüne Kräuter, Minze, entwickelt sich nach einigen Stunden in der Karaffe zu eindrucks­ voller Fülle mit fast süsser Frucht. Ausgewogener, samtener, feingliedriger Gaumen, feine Frucht, zarte Säure, gut eingebundenes Tannin, vielfältiger Aroma­ tik, elegante Struktur, sehr langer, voller Abgang mit guten Rückaromen. 19 / 20 2016–2030

15 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 15

06.01.15 16:29


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99

Des Schauspiels vierter Akt Auf Bachtobel ist alles beim Alten und doch irgendwie neu. Johannes Meier fügt dem eh schon höchst unterhaltsamen Thurgau-Stück einen neuen Schlussakt hinzu.

fall soll der neue Prestigewein nicht bleiben. «Eine ‹No 4› wird es ab Juni 2015 auch vom Jahrgang 2012 geben», sagt Ines Rebentrost, die Regie führende Önologin. 2013 allerdings nicht, da die Burgunderklone in jenem Herbst unter Botrytis gelitten haben, und ob 2014 genug Qualität für eine separate Abfüllung erzielt wurde, steht noch in den Sternen. Ohne Ausnahme-Moste kein Topwein. Wenn der vierte Akt zur Aufführung gelangt, dann soll es bitte auch ordentlich furios werden.

2011 PInOt nOIr nO 3 Schlossgut Bachtobel, Weinfelden Offene Frucht mit Aromen von roten Beeren, ganz feine Toast­ und Röstnoten, die nach einigen Minuten abnehmen, Hauch Piment und Kaffee. Im Gaumen ein saftig­eleganter Wein mit typischem Pinot­Charakter und würzigem Nachhall, hat sich in den letzten Mo­ naten bestens entwickelt. 18/20 2015–2023

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 16

Fotos: Meinrad Schade

Blond und im Mittelpunkt: Ines Rebentrost, die Regie führende Önologin auf Schlossgut Bachtobel. Inmitten der erfahrenen wie leidenschaftlichen Equipe rund um Johannes Meier.

Man kannte das ja schon vom Schlossgut Bachtobel. Wer süffigen Blauburgunder trinken wollte, griff zur Nummer «1», wer barriquegereifte Spezialitäten verkosten mochte, wählte die «3». Irgendwo dazwischen muss man die von vielen als Geheimtipp angesehene Nummer «2» einsortieren. Damit war, auch wenn man sich mit dem fruchtigen «Clairet» vergnügen konnte, die Sache in roter Hinsicht abgeschlossen. Das klare Programm war seit Winzergedenken Teil der Bachtobel-Aufführung, deren einzelne Akte aus dem historischen Charme des Anwesens (seit 1784 im Besitz der Familie), der Intelligenz der Inhaber und der wegweisenden Art der hier erzeugten Weine gespeist wurden. Viel Extraktion und Fülle waren nie Bestrebungen von Winzerlegende Hans Ulrich Kesselring, sind es auch heute nicht. Alle Erzeuger landauf, landab, die immer meinen, man müsse auch für die dreieinhalb verbliebenen Liebhaber halbtrockener Gamarets noch das Passende vinifizieren, sollten sich mal hiesige Selbstbeschränkung angewöhnen. Aus der Beschränkung ist Kesselring nicht ausgestiegen, die Ergänzung des dunklen Bachtobel’schen Schauspiels um einen weiteren Akt war Johannes Meier vorbehalten, der ihn wiederum kaum ohne Regisseurin Ines Rebentrost hätte zur Aufführung bringen können. Als «No 4» kam unlängst ein Blauburgunder auf den Markt, der sich deutlich von allen anderen Weinen des Hauses, stark vom Thurgauer Rotweinstil abhebt. Der Aufwand war beträchtlich, alte Reben lieferten das Grundmaterial: «Zwölf Prozent Saignée-Abzug, zehn Tage an der Maische bis zum Abpressen», zählt Ines Rebentrost auf. Es folgte der Ausbau in neuen Barriques, weder zu lange (ein Jahr) noch zu intensiv («chauffe légère»). Das Ergebnis ist nicht gerade ein Charmeur, braucht Zeit, zeigt ungewohnte Würze und Aromatik, besticht vor allem durch seine Länge und ungeheure mineralische Präzision. Ein Einzel-

16

06.01.15 16:29


04_17_SWZ_1214_TOP99_Teil1_Platz_1_3_18sik_RZ_korr_sik.indd 17

06.01.15 16:29


tOP 99

Luigi Zanini degustiert zwischen 4000 und 5000 Weine im Jahr, um zu vergleichen, wie andere Winzer mit Merlot umgehen

4

Vinattieri, Luigi Zanini Mendrisiotto

Mit dem Vinattieri, einem reinsortigen Merlot von Trauben aus einem Weinberg, der mit gut 40 Jahre alten Reben bestockt ist, spielt Luigi Zanini seit Jahren in der Champions League des Weins. Erster VinattieriJahrgang war der 1985er, vom hervorragenden 2009er wurden 17 500 Flaschen gefüllt.

2009 Vinattieri Verschlossenes, tiefes, dichtes, komplexes, aro­ matisches Bouquet, Brom­ beeren, Pflaumen, Edel­ hölzer, Tabak, Korinthen. Ausgewogener, verschlos­ sener, dichtverwobener Gaumen mit dichter Frucht, viel feinem Tannin, vielfäl­ tige Aromatik, sehr langer, eleganter, frischer Abgang mit kräftigen Rückaromen. 19 / 20 2016–2035

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

18_22_SWZ_1214_TOP99_Teil2_Platz_4_10_16sik_RZ.indd 18

18

27.11.14 15:38


Die schönsten Sch w eizer Weine

5

Domaine rodeline, Claudine und Yvon roduitDesfayes Fully 2013 Petite arVine Les CLaiVes Helles Strohgelb. Etwas verhaltene Nase, reife Aprikosen. Sehr fülliger Gaumen mit weicher Textur, gut eingebundene Säure, intensive, komplexe Aro­ matik, kandierte Zitrus­ früchte, Ananas, auch mineralisch, elegant und ausgewogen, sehr dicht, langer Abgang. Ein gross­ artiger Petite Arvine. 19 / 20 trinken –2021

6

enrico trapletti Coldrerio

Fotos: Siffert / weinweltfoto.ch (links); Dominique Derisbourg (Mitte)

2009 nabuMba Nebbiolo, Cabernet franc, Merlot, Arinarnoa, Galotta und andere Sorten Dichte granatrote Farbe mit aufgehelltem Rand. Sehr intensive, komplexe und edle Nase, Röstaromen wie Mocca und Kaffee, reife Pflaumen. Fülliger, eleganter Gaumen mit reifen, feinkör­ nigen Tanninen, präsente, gut eingebundene Säure, sehr intensive und komplexe Frucht, wie ein grosser Bordeaux Premier Cru, reife Brombeeren, Zwetschgen, Edelhölzer, auch mine­ ralische Noten, wunderbar ausgewogen und har­ monisch, sehr dicht und mit beeindruckend langem Abgang. Im Gegensatz zum Namen keine Bombe, sondern ein grosser, nobler Wein mit weiterem Potenzial. 19 / 20 trinken –2029

19 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

18_22_SWZ_1214_TOP99_Teil2_Platz_4_10_16sik_RZ.indd 19

27.11.14 15:38


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99 Marie-Thérèse Chappaz ist stolz auf die Ernte 2013: «Viele Pinot-Trauben hatten nur zehn Beeren, der Ertrag fiel sehr klein, aber kerngesund aus»

7

Martin Donatsch Malans

2011 MaLanser CharDOnnaY unique Elegantes, feines, kom­ plexes, frisches Bouquet, Butterblumen, Linden­ blüten, fein Zitrus, fein Mandeln. Ausgewogener, eleganter, cremiger, fein­ gliedriger Gaumen mit kräftiger, süsser Aroma­ tik, feine, reife Säure, dichtverwobene Struk­ tur, sehr langer, feiner Abgang. 19 / 20 trinken –2030

Wie schon Vater Thomas lebt auch Martin Donatsch für den Wein, möchte an jedem Entstehungsschritt aktiv beteiligt sein, ob das die Arbeit in den Rebbergen und im Keller ist, die Vermarktung oder der Kundenkontakt.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

18_22_SWZ_1214_TOP99_Teil2_Platz_4_10_16sik_RZ.indd 20

20

27.11.14 15:38


9

Gian-battista von tscharner reichenau 2007 Jeninser bLauburGunDer MariaFeLD Kirschrot. Offenes, strah­ lendes Bouquet, komplett. Am Gaumen dicht, fein­ gliedrig, herrliche Saftig­ keit und Würzigkeit, sehr langes, komplexes Finale. 19 / 20 trinken –2020

8 Fotos links und rechts: Siffert / weinweltfoto.ch

Mariethérèse Chappaz Fully 2013 Grain PinOt ChaMP DurY Erstmals hat Marie-Thérèse Chappaz die Pinot-Trauben lagenspezifisch ausgebaut, den Champ Dury ausschliesslich in Neuholz Kirschrot. Verhalten, nach Belüftung komplex, dicht, sehr klar. Am Gaumen straff, präsentes, gut eingebundenes Tannin, Schmelz, enorme Länge. Ein hochkompakter Wein. 19 / 20 2016–2026

21 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

18_22_SWZ_1214_TOP99_Teil2_Platz_4_10_16sik_RZ.indd 21

27.11.14 15:38


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99

Als sie 2001 die elterliche Domaine übernahmen, setzten sich Valérie und Louis-Philippe Burgat das Ziel, einen grossen Pinot noir zu machen

Aushängeschild der Domaine de Chambleau am Neuenburgersee ist der Pur Sang, ein BarriquePinot-noir, mit dem Valérie und Louis-Philippe Burgat auch in der Vereinigung Mémoire des Vins Suisses vertreten sind.

10

Domaine de Chambleau, Louis-Philippe burgat Colombier

2011 PinOt nOir Pur sanG Komplexes, süsses, feines Bouquet, Himbeeren, Kir­ schen, fein Pflaumen, Nou­ gat, helles Caramel, feine Röstaromen. Ausgewogener, vielschichtiger Gaumen, feine Frucht, reifes, gut strukturiertes Tannin, würzige Noten, kräftige, vielfältige, süsse Aromatik, cremige, elegante Struktur, langer, voller Abgang mit sehr guten Rückaromen. 19 / 20 2016–2030

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

18_22_SWZ_1214_TOP99_Teil2_Platz_4_10_16sik_RZ.indd 22

22

27.11.14 15:38


Die schönsten Sch w eizer Weine

SchönSte Schweizer weine: Plätze 11 biS 99 11 Marie-thérèse chappaz Fully 2011 GrAin nOble MArSAnne blAnche 5 PAnierS leS clAiVeS Süsswein in der Art eines Tokaj Goldgelb. Auch durch hohe, flüchtige Säure ausgespro­ chen intensiv, vielschichtig. Am Gaumen dicht, ölig, kom­ plex, geschmeidig, viel Säure, Honig, langes, stoffiges Fi­ nale. Ein monumentaler Wein. 19 / 20 trinken –2031

12

Simon Maye & Fils St-Pierrede-clages 2012 SyrAh VieilleS ViGneS Samtenes, elegantes, kräf­ tiges, komplexes Bouquet, schwarze Beeren, schwarze Kirschen, Tabak, Majoran, Thymian, Schiefer, Feuer­ stein. Dichter, vielschichti­ ger, ausgewogener Gaumen, dichtverwobene, fein mus­ kulöse Struktur, feines Tan­ nin, kräftige, süsse Frucht, vielfältige, volle Aromatik, sehr langer, würziger Abgang mit kräftigen Rückaromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2017–2030

13

Fabienne und eric Klausener Purasca 2009 MerlOt

23 —

GrAn riSAVier Kräftiges, samtenes, gut üppiges Bouquet, Tabak, Leder, Pflaumen, Dörr­ früchte, Mocca. Samtener, fruchtiger, süsser, würziger Gaumen, kräftige Frucht, gutes, feines Tannin, sehr langer, frischer Abgang. Kann noch zulegen. 18 / 20 2016–2030

14

Anne-catherine und Denis Mercier Sierre 2012 SyrAh Mineralisches, frisches, würziges, komplexes, fruchtiges Bouquet, schwarze Kirschen, schwarzer Pfeffer, kalter Rauch, Thymian, Zitronen­ melisse. Samtener, dicht­ verwobener, eleganter Gaumen, kräftige Frucht, viel feines Tannin, vielfälti­ ge, würzige Aromatik, fein cremige Struktur, langer, voller Abgang, kräftige Rückaromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2017–2035

15

christian & Francisca Obrecht, weingut zur Sonne Jenins 2011 MOnOlith Frisches, elegantes, tie­ fes, komplexes Bouquet, verschiedene rote Beeren, Vanillepuder, fein helles Caramel, Hagebutten, Minze. Ausgewogener, dichtver­ wobener, eleganter Gaumen

mit voller, feiner Frucht, vielfältige Aromatik, seidene Struktur, gutes Tannin, sehr langer, dichter, feiner Abgang mit vielen Rück­ aromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2017–2032

16

histoire d’enfer corin-sur-Sierre 2012 SyrAh l’enFer De lA PAtience Mineralisches, kräftiges, komplexes Bouquet, schwarze Kirschen, Lakritze, Schiefer, Tabak, Thymian, Majoran, schwarzer Pfeffer. Aromatischer, vielschich­ tiger, eleganter Gaumen, kräftige Frucht, viel feines Tannin, vielfältige Aromatik, dichtverwobene, seidene Struktur, sehr langer, wür­ ziger Abgang mit süssen Rückaromen. Kann noch zulegen. 18 / 20 2018–2035

17

Daniel huber Monteggio, tessin 2011 MOntAGnA MAGicA Mitteldichte, granatrote Farbe. Intensive und kom­ plexe Nase, Röstaromen, reife Pflaumen. Sehr fülliger Gaumen mit reifen und weichen Tanninen, gut ein­ gebundene Säure, fleischige Struktur, intensive und komplexe Frucht, reife Pflaumen, auch grüne Boh­ nen, sehr gut eingebundene Röstaromen, wunderbar ausgewogen und harmo­ nisch, so attraktiv und zugänglich, dass man ihn

schon jetzt trinken möchte, dicht, sehr langer Abgang. 18 / 20 2015–2024

18

Domaine rodeline, claudine und yvon roduit-Desfayes Fully 2012 SyrAh De Fully GrAnD cru lA Sérine Dichtes Granatrot. Sehr intensive und komplexe Nase, reifbeerig und würzig, weisser Pfeffer, auch Röstaromen. Sehr füllig im Gaumen, mit fast süss­ lichem Antrunk, reife, weiche Tannine, gut einge­ bundene Säure, intensive, komplexe Frucht, Brom­ beeren und Vanille, minera­ lisch, ausgewogen, dicht, sehr langer Abgang. Ein typischer, beeindruckender Syrah in beginnender Trink­ reife, der noch weiteres Potenzial aufweist. 18 / 20 trinken –2025

19

Simon Maye & Fils St-Pierrede-clages 2012 PinOt nOir VieilleS ViGneS Verschlossenes, fein­ herbes, elegantes, frisches, mineralisches Bouquet, Amarenakirschen, Rauch, fein Kräuter. Seidener, fein­ gliedriger, vielschichtiger Gaumen, feines Tannin, kräftige, vielfältige Aro­ matik, zarte Frucht, sehr gute Mineralik, langer, würziger Abgang. 18 / 20 2018–2034

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 23

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99

20

enrico trapletti coldrerio 2011 culDrée 100 % Merlot Mitteldichtes Rubinot. Intensive und komplexe Nase, reife Pflaumen und edle Röstaromen. Fülliger Gaumen, weiche, noble Tannine, gut eingebundene Säure, wunderbar ausge­ wogen, finessenreich und elegant, intensive und komplexe Frucht, Kaffee, reife Pflaumen, grüne Bohnen, dicht und mit lan­ gem Abgang. Unglaublich gut eingebundene Holz­ aromen nach 24 Monaten Barriqueausbau. 18 / 20 trinken –2021

21

histoire d’enfer corin-sur-Sierre 2012 PinOt nOir cAlcAire AbSOlu Samtenes, verschlossenes, elegantes, mineralisches Bouquet, Himbeeren, Rauch, Kreide, Feigen. Ausgewo­ gener, voller, vielschichtiger, eleganter Gaumen, kräftige, feine Frucht, gutes Tannin, vielfältige, süsse Aromatik, sehr langer, voller Abgang, kräftige Rückaromen. 18 / 20 2017–2034

22 Spitzengewächs von Christian und Francisca Obrechts Weingut zur Sonne in Jenins ist der aus der Weinlandschaft herausragende Monolith, ein Pinot noir von separat gelesenen, extraktreichen Trauben alter Rebstöcke.

Domaine cornulus, Stéphane reynard und Dany Varone Savièse 2012 SyrAh chAMArAy AnticA Mineralisches, kräftiges, komplexes Bouquet, schwarze Kirschen, fein Pflaumen, schwarzer Pfef fer,

kalter Rauch, schwarze Brombeeren. Ausgewoge­ ner, kräftiger, aromatischer Gaumen, frische Frucht, sehr gute Mineralik, langer, kräftiger Abgang. 18 / 20 trinken –2028

23

Simon Maye & Fils St-Pierrede-clages 2012 chArDOnnAy VieilleS ViGneS Samtenes, frisches, kräfti­ ges Bouquet, gelbe Früchte, Olivenöl, fein Haselnüsse. Eleganter, samtener, frischer Gaumen, feine Frucht, gute, reife Säure, kräftige, viel­ fältige Aromatik, langer, feiner Abgang mit guten Rückaromen. 18 / 20 2017–2028

24

Martin Donatsch Malans 2012 MAlAnSer PinOt nOir unique Dichtverwobenes, elegan­ tes, komplexes, minerali­ sches Bouquet, Himbeeren, Amarenakirschen, Kreide, Vanillepuder. Dichter, ele­ ganter, frischer Gaumen mit seidener, klassischer Struk­ tur, kräftige, feine Aromatik, frische Frucht, sehr langer, duftiger Abgang. 18 / 20 2017–2032

25

clos de tsampéhro Flanthey 2012 clOS De tSAMPéhrO rOuGe éDitiOn 2 45 % Cornalin, 30 % Merlot, 13 % Cabernet Sauvignon, 12 % Cabernet franc Dunkles Kirschrot. Noch

verschlossene Nase, reife Beerennote, dezente Würzig­ keit, attraktiv. Saftiger, aus­ gewogener Antrunk, subtil, geradezu zarte Tanninstruk­ tur, dichtes, elegantes und sehr langes Finale. Ein ex­ zellent austarierter Rotwein. 18 / 20 2015–2022

Faszinierendes, duftiges Bouquet, Rosen, Himbeeren. Am Gaumen zart, frische Säure, wiederum Rosenaro­ men, feinkörniges Tannin, seidener Mittelteil, langes, dezidiertes Finale. Ein Hoch­ genuss für Finessentrinker. 18 / 20 trinken –2016

26

29

Michael broger Ottoberg, thurgau 2011 OttenberGer blAuburGunDer «Alte rebe» Samtenes, süsses, kräftiges, cremiges Bouquet, Himbeer­ gelee, Erdbeeren, Schiefer, fein helles Caramel. Ausge­ wogener, voller, eleganter, samtener Gaumen mit kräfti­ ger, feiner Frucht, vielfäl­ tige, süsse Aromatik, sehr langer, feiner, voller Abgang. 18 / 20 2015–2028

27

Gérald besse les rappes, Martigny-combe 2012 SyrAh leS SerPentineS Kräftiges, mineralisches, samtenes Bouquet, schwarze Kirschen, Thymian, schwarzer Pfeffer, Schiefer. Kraftvoller, fruchtiger, aro­ matischer Gaumen, samtene Frucht, feinsandiges Tannin, würzige, kräftige Aromatik, muskulöse Struktur, langer, voller Abgang, kräftige Rückaromen. 18 / 20 2016–2028

Meinrad c. Perler, tenimento dell’ör, Agriloro Arzo 2012 MerlOt riSerVA Frisches, würziges, kräf­ tiges Bouquet, Brombeeren, schwarze Kirschen, Tabak, Pralinen, feine Röstaromen. Vielschichtiger, dichter, eleganter Gaumen mit fri­ scher Frucht, feines Tannin, kräftige, süsse Aromatik, dichte Struktur, sehr langer, duftiger Abgang mit kräf­ tigen Rückaromen. 18 / 20 2017–2032

30

Adank, cicero, lampert, liesch 2011 PinOt rhein Seidenes, elegantes, kom­ plexes Bouquet, Kirschen, Himbeeren, Vanille, kalter Rauch, Minze. Ausgewo­ gener, dichtverwobener, feingliedriger Gaumen, gute Frucht, feines Tannin, kräftige, süsse Aromatik, elegante Struktur, langer, frischer Abgang. 18 / 20 2016–2032

31

28

Gilles wannaz chenaux

Anne-catherine und Denis Mercier Sierre

2011 PinOt D’ici Helles, transparentes Rubin.

2012 cOrnAlin bArrique Würziges, verschlossenes,

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 24

24

27.11.14 16:12


cœur Du clOS Cremiges, opulentes, kräf­ tiges, süsses Bouquet, Dörraprikosen, Dörrfeigen, Rosinen, Buttercreme, Birnel. Samtener, üppiger, kräftiger Gaumen mit mol­ liger Struktur, kräftige, süsse Aromatik, gut einge­ bundene Säure, kräftige Süsse, langer, voller Abgang. 18 / 20 trinken –2038

36

cantina Kopp von der crone Visini barbengo 2011 bAlin Florales, frisches, seide­ nes Bouquet, Brombeeren, Mocca. Cremiger, ausge­ wogener Gaumen, feine Frucht, duftige, süsse Aromatik, langer fruchtiger Abgang. 18 / 20 trinken –2028 tiefes, mineralisches Bouquet, Kirschen, schwarze Beeren, schwarzer Pfeffer, Schiefer. Fein kerniger, klassischer, aromatischer Gaumen, feinsandiges Tannin, kräf tige, würzige Aromatik, feine Frucht, langer, frischer Abgang. 18 / 20 2016–2030

33

32

Gian-battista von tscharner reichenau

2013 Petite ArVine lA MurGère Helles Strohgelb. Sehr intensive Nase. Manda­ rinenschalen, kandierte Zitrusfrüchte. Fülliger Gaumen, etwas zu prä­ sente Säure, wiederum sehr intensive Aroma­ tik, Zitrusfrüchte, auch mineralisch und typi­

2006 JeninSer cOMPleter SPrecherGut Helles Gelb. Offene Nase, an einen Savagnin aus dem französischen Jura erinnernd, Säure, nussig, hefig. Nerviger, straffer Antrunk, knochen­ trockener Mittelteil, enorm langes, schlankes und doch konzentriertes Finale. Ein Wein in den Obertönen, exzentrisch bis an die Schmerzgrenze. 18 / 20 trinken –2022

Domaine rodeline, claudine und yvon roduit-Desfayes Fully

Foto: Siffert / weinweltfoto.ch

scherweise etwas salzig, dicht, sehr langer Abgang. Ein beeindru­ ckender intensiver Petite Arvine mit geradlinigem Aroma. 18 / 20 trinken –2018

25 —

34

Georg Fromm Malans 2011 MAlAnSer chArDOnnAy Mittleres Gelb. Offene, kühle, mineralische Nase, sehr attraktiv. Dichter, subtiler Antrunk, kein Gramm Fett, Mineralität, Nervigkeit, straffes, langes Finale. Ein köstlicher Chardonnay in der Stilistik eines Saint­Aubin oder Chassagne. 18 / 20 trinken –2021

35

Domaine cornulus, Stéphane reynard und Dany Varone Savièse 2010 GrAin nOble clOS DeS cOrbASSièreS,

37

Martha und Daniel Gantenbein Fläsch 2012 FläScher rieSlinG Frisches, fein mineralisches Bouquet, Trauben, Flieder, Minze. Feingliedriger, zarter Gaumen, feine Frucht, gut eingebundene Säure, feine Aromatik, zarte Restsüsse, langer, duftiger Abgang. 18 / 20 trinken –2028

38

Domaine la colombe, raymond Paccot Féchy 2011 PinOt GriS réSerVe Cremige Noten, gelbe Früchte, etwas Birne, eine fast ätherisch wirkende Gewürznote, sich gut ent­

wickelnd, ganz leicht cremig (wohl von der Hefereifung herrührend). Saftig, fein, in sich ruhend mit erstaunlich pikanter Säure und festem, mineralisch­würzigem Nachhall, ausgezeichnet balanciert, lang. 18 / 20 trinken –2025

39

Michael broger Ottoberg, thurgau 2012 blAuburGunDer brOGer-DynAMiSch OttOberG Kräftiges, florales, seidenes Bouquet, Himbeeren, fein Amarenakirschen, Vanille­ puder. Seidener, frischer, eleganter, klarer Gaumen, duftige Frucht, elegante Struktur, langer, feiner Ab­ gang, duftige Rückaromen. 18 / 20 2015–2028

40

weingut Familie hansruedi Adank Fläsch 2010 FläScher SAuViGnOn blAnc Mittleres Gelb. Hocharoma­ tisches, vielschichtiges Bouquet, reife Beerennoten. Dichter, cremiger Antrunk, exzellente Balance, enor­ mer Druck im Mittelteil und Finale, Honignote, langer Nachhall von barocker Fülle. Ein vollmundiger, expres­ siver und kompletter Sauvignon mit Reserve. 18 / 20 trinken –2018

41

Martin Donatsch Malans 2011 cOMPleter MAlAnSerrebe Mittleres Gelb, enorm

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 25

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

Mittleres Gelb, ausge­ sprochen aromareiches, duf tiges Bouquet, floral, Pfirsich, Safrannote. Am Gaumen saftig, reife Trau­ bigkeit, wiederum Safran, langes, geschmeidiges Finale. Ein harmonischer, exzellenter Sauvignon. 18 / 20 trinken –2018

42

45

2012 PinOt nOir l’enFer Du cAlcAire Dichtes, seidenes, minera­ lisches, elegantes Bouquet, Damassinepflaumen, Dat­ teln, Kreide, Himbeeren. Samtener, frischer, ele­ ganter Gaumen mit feiner, kräftiger Frucht, dicht­ verwobene Struktur, feines Tannin, vielfältige Aromatik, sehr langer, frischer Abgang mit kräf­ tigen Rückaromen. 18 / 20 2017–2034

2012 terA creDA 100 % Merlot Frische, zugängliche, offene Frucht, rote und schwarze Beeren, etwas Kräuter, nur ganz leichte Holzwürze, keine Noten von Unreife. Saftiger Merlot, der die Frische des Stahl­ tankausbaus (ein Teil des Weines) mit der Würze des Barriqueausbaus (ein anderer Teil) kombiniert, straff, feine Säure, Gewürze, leicht cremig, fast burgun­ dische Eleganz, lang. 18 / 20 2015–2023

histoire d’enfer corin-sur-Sierre

43

tamborini lamone 2011 MerlOt riSerVA cOStAMAGnA Kräftiges, tiefes, dunkles Bouquet, Brombeeren, fein Pflaumen, Röstaromen, Edel­ hölzer, schwarzer Pfeffer. Eleganter, fein verwobener, samtener Gaumen mit kräfti­ ger, würziger Aromatik, fei­ nes Tannin, fein muskulöse Struktur, langer, kräftiger Abgang, gute Rückaromen. 18 / 20 2016–2032 Der Eglisauer Winzer Urs Pircher hängt in den Reblagen, die steil zum Rhein abfallen. Für ihn ist der Gewürztraminer eine der interessantesten Weissweine überhaupt.

44

Manfred Meier zizers 2013 S SAuViGnOn blAnc

enrico trapletti coldrerio

46

Domaine cornulus, Stéphane reynard und Dany Varone Savièse 2012 PinOt nOir VieilleS ViGneS clOS DeS cOrbASSièreS, cœur Du clOS Klare, feine, duftige Aromen, rauchig, zunächst süsse Kirschen und leichte florale Noten, später immer mehr Brombeeren. Fester, safti­ ger, zugänglicher Wein, der im Hintergrund freilich enorm Komplexität und festes, griffiges Tannin erkennen lässt, trotz seiner Jugend nicht im Geringsten trocknend. 18 / 20 2015–2027

47

Valsangiacomo Mendrisio 2007 GrAnSeGretO FOrte AirOlO, MerlOt riSerVA Reife Fruchtnoten, dunkle Kirschen, etwas Schoko­ lade, Tabak und Trüffel, Kräuter und florale Noten. Feste Struktur mit Finesse, eher schlanke Art, viel Eleganz, lang, jetzt auf dem Höhepunkt. 18 / 20 trinken –2019

48

Adrian und Diego Mathier Salgesch 2012 AMbASSADeur DeS DOMAineS DieGO MAthier Recht dichtes Granatrot. Intensive und sehr komplexe Nase, reife Pflaumen und Brombeeren, edle Röst­ aromen. Fülliger Gaumen, weiche Textur, sehr gut eingebundene, präsente Säure, intensive, komplexe Frucht, reife Pflaumen, edle Röstaromen, sehr gut eingebunden, mineralisch, stoffig, dicht und komplex, reife, weiche Tannine, aus­ gewogen, langer Abgang. 18 / 20 trinken –2022

49

Olivier Pittet Fully 2011 rAcineS De Fully Gamay Kirschrot. Mittlere Intensi­ tät, frisch, beerig, Kaffee, würzig. Dichter Antrunk, reife, fast überreife, bee­ rige Noten, stoffiges, mineralisches und langes Finale. Ein attraktiver, vielschichtiger Wein, der

eine geheimnisvolle Seite des Gamay offenbart. 18 / 20 trinken –2019

50

Sprecher von bernegg, Jan Domenic luzi Jenins 2012 PinOt nOir VOM PFAFFen / cAlAnDer Helles Rubinrot. Intensive, parfümartige Nase, beerig und würzig. Sehr füllig im Gaumen, fast opulent wir­ kend, cremige Textur, prä­ sente, weiche Tannine, sehr gut eingebundene Säure, intensive und komplexe Frucht, etwas reduktiv, Röstaromen, Erdbeerkon­ fitüre, ausgewogen, sehr dicht und mit langem Abgang. Ein attraktiver, «straight» wirkender Pinot mit weiterem Potenzial. 18 / 20 2015–2023

51

la Maison carrée, Jean-Denis Perrochet Auvernier 2010 PinOt nOir AuVernier Helles Kirschrot. Intensives, fruchtiges Bouquet, rote Johannisbeeren. Schlanker Antrunk, frisch, kerniges Tannin, konzentrierte Frucht im Mittelteil, saftiges, straffes langes Finale mit strukturierender Bitterkeit. Ein vitaler Pinot noir. 18 / 20 trinken –2020

52

Patrick thalmann, winzerei zur Metzg 2011 PinOt nOir «r» reSerVe Florales, samtenes, fruch­

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 26

Foto: Gian­Marco Castelberg

tOP 99

duftiges Bouquet, Hefe, floral, Mandarine, attraktiv. Dichter, geschmeidiger Antrunk, weich, saftiger Mittelteil, spürbare Süsse, Note von Himbeerlikör, auch Mineralität, gehaltvolles, lang anhaltendes Finale. Ein schillernder Wein. 18 / 20 trinken –2025

26

27.11.14 16:12


27 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 27

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99

tiges Bouquet, Walderd­ beeren, Amarenakirschen, Feuerstein, Lorbeer­ blätter. Ausgewogener, seidener, eleganter Gaumen, gute Frucht, feines Tannin, kräftige, süsse Aromatik, dicht­ verwobene Struktur, langer, süsser, voller Abgang mit feinen Rück­ aromen. 18 / 20 2016–2030

53

clos de tsampéhro Flanthey 2012 clOS De tSAMPéhrO blAnc éDitiOn 2 70 % Savagnin, 30 % Rèze Intensives, vielschich­ tiges Bouquet, reife beerige Noten, Hauch Exotik, Ananas. Dichter, von straffer Säure geprägter Antrunk, stof­ figer Mittelteil, Hauch Vanille, Zimt, langes, kompaktes Finale. Ein hervorragend ausgewo­ gener und vollmundiger Weisswein. 18 / 20 2015–2022

54

cave des Amandiers, Alexandre Delétraz Saillon 2010 li DzenëyOu Helles Strohgelb. Sehr klares, transparentes Bouquet, kandierte Früchte, auch floral. Dichter, rassiger Antrunk, tragende Säure, Honig, viel Schmelz, gut einge­ bundenes Holz, langes, frisches Finale. Ein exzellenter, charakter­ voller Süsswein. 18 / 20 trinken –2025

55

Provins Valais Sion 2010 SyrAh MAître De chAiS Kirschrot. Offenes, wür zi­ ges Bouquet, sehr pfeffe­ rig, frisch. Dichter, weicher Antrunk, feinkörniges Tannin, fleischig­würziger Mittelteil, saftig, wieder um Pfeffernote, fruchtsüsses, langes Finale. Ein exzellen­ ter, ausdrucksstarker Syrah. 18 / 20 trinken –2022

56

Gilles wannaz chenaux 2010 Vin en Vérité Chasselas (Vendanges tardives) Helles Strohgelb. Intensi­ ves Bouquet, vielschichtig, Quittengelee. Dichter An­ trunk, geschmeidig, Hauch von Honig, würzig, Rosinen­ geschmack, Caramel mou, aromatisch komplexes Finale. Ein Wein wie ein Kaleidoskop. 18 / 20 trinken –2020

57

Jean-rené Germanier, balavaud Vétroz 2013 SyrAh Dichtes Granatrot. Inten­ sive, komplexe Nase, würzig, pfefferig. Fülliger Gaumen, weiche Textur, weiche Tan­ nine, präsente, gut einge­ bundene Säure, dem Wein Frische gebend, inten­ sive, komplexe und frische Frucht, pfefferig, Peperoni, rote Beeren, Lakritze, mineralisch, würzig, langer Abgang. Ein sehr eleganter,

komplexer und harmoni­ scher Walliser Syrah. 18 / 20 trinken –2020

58

weinkellerei hasler twann 2010 PinOt nOir PerPetuuM nObile Duftiges, fein florales Bouquet, Kirschen, Schie­ fer. Feingliedriger, seide­ ner, frischer Gaumen, zarte, süsse Frucht, elegante Struktur, gute Aromatik, langer, feiner Abgang. 18 / 20 trinken –2026

59

Provins Valais Sion 2012 Petite ArVine De Fully MAître De chAi réSerVe SPéciAle Helles Strohgelb. Intensives, frisches Bouquet, Glyzinien, Agrumen, Mineralität. Dich­ ter, geschmeidiger Antrunk, lebhafter Mittelteil, attrakti­ ver, strukturierter Schmelz, Geschmack von roter Grape­ fruit, mineralisches, langes Finale. Ein vielfältiger, voluminöser und trotzdem sehr frischer, Weisswein. 18 / 20 trinken –2017

60

Gregor Kuonen, caveau de Salquenen Salgesch 2010 PirOuGe Vin rOuGe liquOreux éleVé en Fût De chêne Pfefferiges, verschlosse­ nes Bouquet, kandierte Früchte, Rauch, Röstaromen, Zwetschgen. Würziger, kräftiger Gaumen, elegante

Struktur, feine Säure, vielfältige Aromatik, mitt­ lere Süsse, sehr langer, aromatischer Abgang mit kräftigen Rückaromen. 18 / 20 trinken –2035

61

cave des Amandiers, Alexandre Delétraz Saillon 2012 Petite ArVine De Fully Mittleres Gelb. Frisches, intensives Bouquet, Agru­ men. Explosiver, saftiger Antrunk, fülliger Mittelteil, raffiniert süss­salzig­ saures Gaumenspiel, langes, nerviges und doch ge­ schmeidiges Finale. Ein knackiger Petite Arvine. 18 / 20 trinken –2017

62

Domaine cornulus, Stéphane reynard und Dany Varone Savièse 2012 cAbernet FrAnc AnticA Eher verhaltene Aromatik, Anklänge von Kräutern, Leder, Schokolade, ein wenig kalte Asche, dahinter eine eher kühle Beerenfrucht. Sehr fest und kraftvoll, vol­ ler Würze, stringent und lang, eigenwillig, interessant, noch völlig unentwickelt. 18 / 20 2017–2024

63

Meinrad c. Perler, tenimento dell’ör Agriloro Arzo 2010 cASiMirO Merlot, Cabernet Sauvignon,

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 28

28

27.11.14 16:12


JETZT EN! ENTDECK

VERPASSEN SIE KEINE AUSGABE. Abonnieren Sie BIANCO Alpine Lifestyle Magazine. Das geht ganz einfach. Senden Sie diesen Coupon an: BIANCO Verlag GmbH, Grubenstrasse 11, CH-8045 Zürich oder Via Brattas 2, CH-7500 St.Moritz oder besuchen Sie unsere Webseite

www.biancomag.ch/subscribe

BIANCO erscheint zweimal jährlich. Im Juni und im Dezember. ❏ Ich bestelle ein Abonnement und erhalte die nächsten 4 Ausgaben zu CHF 70.00 (Euro 70.00) inkl. Versand.

Name / Vorname

Strasse / Nr.

PLZ / Ort

E-Mail

Datum / Unterschrift

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 29

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

tOP 99

Arinarnoa, Petit Verdot, Gamaret, Tannat, Marselan, Egiodola, Carménère Samtenes, kräftiges, fein animalisches Bouquet, Pflaumen, Brombeeren, Leder, Schokolade, Mocca. Würziger, mittelkräftiger Gaumen, kräftige Frucht, feines Tannin, kräftige, dunkle Aromatik, langer, herber Abgang, gute Rück­ aromen. Kann noch zulegen. 17 / 20 2015–2028

64

weinkellerei hasler twann 2011 PinOt nOir leS PAlinS le lAnDerOn Frisches, seidenes, duf­ tiges Bouquet, Himbeeren, Amarenakirschen, Mocca, Vanille, Nougat. Eleganter, seidener Gaumen, gute, frische Frucht, dichte, feine Struktur, gutes Tannin, kräftige, süsse Aromatik, langer, voller Abgang mit guten Rückaromen. Kann noch zulegen. 17 / 20 2016–2034

65

Jean-rené Germanier, balavaud Vétroz 2012 cAyAS SyrAh Mitteldichtes Granatrot. Intensive, komplexe Nase, würzig und pfefferig. Fülliger Gaumen, weiche Tannine, präsente, gut eingebundene Säure, intensive, komplexe, frische Frucht, pfef ferig, Lakritze, mineralisch, sehr gut eingebundene Röstaro­ men, würzig, mit langem Abgang. Ein sehr eleganter, komplexer und geradliniger Walliser Syrah. 17 / 20 trinken –2025

66

tom litwan Schinznach Dorf 2011 OberFlAchS AuF Der MAuer 100 % Pinot noir Sehr feine, duftige Art, vor allem rote Beeren, aber auch süsse Kirschen. Fes­ ter, aber sehr eleganter, feingliedriger Wein mit vibrierender Art und feiner Säure, ganz und gar un­ aufdringlich, rassig, lange nachklingender, sehr fruch­ tig wirkender Nachhall. Ein eleganter, attraktiver Pinot. 17 / 20 2015–2024

67

Adrian und Diego Mathier Salgesch 2008 FOliSSiMO Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot, Cornalin Mineralisches, würziges, pfefferiges, kräftiges Bou­ quet, schwarze Kirschen, Pflaumen, Kardamom, weis­ ser Pfeffer, Rauch, Lakritze, dunkles Caramel. Aus­ gewogener, feinherber, mineralischer Gaumen mit seidener Struktur, fein kernigem Tannin, kräftiger, würziger Aromatik, langer, fein trockener Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2024

68

rené und laurent Desbaillets, Domaine des Abeilles d’Or chouilly-Genf 2013 chArDOnnAy FûtS De chêne Samtenes, fein opulentes Bouquet, Williamsbirnen,

Vanille, Aprikosen. Ausge­ wogener, cremiger, voller Gaumen mit guter Frucht, süsse, kräftige Aromatik, langer, samtener Abgang. 17 / 20 trinken –2022

69

Jauslin Muttenz 2012 PinOt nOir hOhle GASSe Mitteldichtes Granatrot. Intensive, beerig­würzige Nase mit Röstaromen. Fül­ liger Gaumen, weiche Tex­ tur, reife, weiche Tannine, gut eingebundene, präsen­ te Säure, intensive beerig­ würzige Frucht, Röstaromen sehr gut eingebunden, dicht, ausgewogen, langer Ab­ gang. Ein schöner, attrak­ tiver Barrique­Pinot­noir. 17 / 20 trinken –2022

70

Daniel huber Monteggio 2011 cOSterA riSerVA Mitteldichte, granatrote Farbe. Intensive und kom­ plexe Nase, Röstaromen wie Mocca und Kaffee, reife Pflaumen. Fülliger Gaumen, reife, feinkörnige Tannine, präsente, gut eingebundene Säure, sehr intensive und komplexe Frucht, reife Brom­ beeren, Zwetschgen, gut ein­ gebundene Röstaromen, aus­ gewogen und harmonisch, sehr dicht, langer Abgang. 17 / 20 2015–2021

71

weingut zur linde, Michel Jaussi linn 2011 unter Der linDe PinOt nOir GrAnD cru

Florales, kräftiges, aro­ matisches Bouquet, Ama­ renakirschen, Nougat, Brotrinde, frische Feigen, Vanillepuder. Ausgewoge­ ner, samtener, kräftiger Gaumen, süsse Frucht, feines Tannin, würzige, volle Aromatik, cremiger, süsser Abgang mit guten Rückaromen. Kann noch zulegen. 17 / 20 2016–2028

72

niklaus wittwer Sion 2010 cAbernet FrAnc in Barriques ausgebaut Würziges, kräftiges, pfef feriges Bouquet, Zwetschgenfrucht, grüne Kräuter, schwarzer Pfef­ fer, junger Tabak, Rauch. Aromatischer, bourgeoi­ ser Gaumen mit feinsan­ digem Tannin, dunkle, kräftige Aromatik, mas­ kuline Struktur, langer, herber Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 2016–2026

73

Olivier Pittet Fully 2009 ASSeMblAGe De Fully Petite Arvine, Pinot gris, Ermitage Helles Strohgelb. Offe­ nes Bouquet, Aromen reifer exotischer Früchte, Ananas, auch Würzigkeit. Dichter Antrunk, fast fettig, spürbare, gut ein­ gebundene Süsse im Mittelteil, Zimt, volumi­ nöses, vielschichtiges Finale. Ein Weisswein von barocker Statur und Aromenfülle. 17 / 20 trinken –2016

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 30

30

27.11.14 16:12


74

Azienda Mondò, Giorgio rossi Sementina

dene Säure, mittelintensive, aber komplexe, mineralische, kreidige Frucht, Sauerkir­ schen, ausgewogen und harmonisch mit der Belüf­ tung, dicht, langer Abgang. 17 / 20 trinken –2020

2010 rOncO Dei cilieGi riSerVA 80 % Merlot, 20 % Cabernet Sauvignon Mitteldichtes Rubinrot. In­ tensive, komplexe Nase, reife Pflaumen, etwas Röstaromen. Fülliger Gau­ men, weiche Tannine, sehr gut eingebundene Säure, wunderbar ausgewogen und attraktiv, intensive und komplexe Frucht, Mokka, Marzipan, reife Pflaumen, dicht, langer Abgang. Ein unglaublich zugänglicher und trinkfreudiger Wein. 17 / 20 trinken –2022

2011 FläScher chArDOnnAy Fruchtiges, feines, frisches Bouquet, Haselnüsse, fein Zitrus. Seidener, feiner Gau­ men, gute Säure, kräftige Aromatik, elegante Struk­ tur, langer, feiner Abgang. Kann noch zulegen. 17 / 20 2016–2025

75

78

urs Pircher eglisau 2013 GewürztrAMiner Sehr klare, typische, aber ausgesprochen frisch wirkende Traminer­Aromatik mit Anklängen an Gewürze, aber auch Grapefruit, später ganz leicht erdig wirkende Würze. Schlanker, trockener, saftiger Wein mit sehr feiner Säure und gut integriertem Alkohol, beachtliche Länge, kaum besser zu vinifizieren. 17 / 20 trinken –2021

77

christian hermann weinbau Fläsch

Jann Marugg Fläsch 2013 FläScher weiSSburGunDer Helles Gelb. Dezente, fein­ würzige Nase, reife Birnen­ note. Dichter, straffer Antrunk , tragende Säure, aromatischer, saftiger Mittel­ teil , warmes, langes Finale mit einem Hauch von gerös­ teten Haselnüssen. Ein ein­ drücklicher, strukturierter Weisswein mit Potenzial . 17 / 20 trinken –2020

Weinausbildung für Sie und Ihr Team: WSET® Level 2 Award in Wines and Spirits • • • • • •

Abendkurse in Zürich ab 3.3.2015 Abendkurs in Bern ab 2.3.2015 Abendkurs in Basel ab 7.9.2015 Samstagskurse in Zürich ab 17.1.2015 Tageskurse in Olten ab 22.6.2015 Wochenendkurse in Weggis ab 30.1.2015

WSET® Level 3 Award in Wines and Spirits • •

Abendkurse in Zürich ab 27.2.2015 Tageskurse in Olten ab 16.1.2015

WSET® Level 4 Diploma - Weinakademiker •

Ab 14.4.2015 (Weinakademie Österreich)

Details und Anmeldung: www.advcampus.com Die Weinelite der Schweiz bildet sich heute fundiert und systematisch beim WSET® aus. Steigen auch Sie jetzt ein! In den letzten Jahren haben wir Mitarbeitende von über 100 der grössten Schweizer Weinfirmen ausgebildet: Bataillard, Baur au Lac, Bindella, Coop, Delinat, Denner, Global Wines, Gerstl, Globus, Landolt, Martel, Mövenpick, Reichmuth, Riegger, Rutishauser, Schuler, Sélection Schwander, Spar, Steinfels, Paul Ullrich, Zweifel… Daneben absolvieren auch zahlreiche private Weinlieb-

76

79

2010 thAlheiM chAlOFe 100 % Pinot noir Helles Rubinrot. Eher verhal­ tene, etwas reduktive Nase, Schwefelzündhölzer. Recht füllig im Gaumen, etwas krautige, aber weiche Tanni­ ne, präsente, gut eingebun­

2012 PinOt nOir lA tOur réSerVe Mitteldichtes Granatrot. Intensive, beerig­würzige Nase mit Röstaromen. Fül­ liger Gaumen, weiche Textur, reife, weiche Tannine, sehr gut eingebundene, präsente

tom litwan Schinznach Dorf

31 —

haber sowie Profis aus der Gastronomie und Hotellerie die WSET-Kurse.

Jauslin Muttenz

Die académie du vin ist seit 2004 das offizielle Schweizer Trainings- und Prüfungscenter des weltweiten Wine and Spirit Education Trust (WSET®).

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 31

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

80

château Maison blanche yvorne 2013 yVOrne GrAnD cru Sehr feine, nur ganz leicht von Hefe geprägte Nase, Blütendüfte, sehr feine, frische Frucht, auch ein Hauch Zitrus, leicht steinige Note. Saftiger Wein, eine ge­ wisse Fülle zeigend, durch­ aus typisch für Yvorne mit feiner, überdurchschnittlich eleganter Säure, Finesse. 17 / 20 2015–2023

81

nicolas zufferey Sierre 2012 PinOt nOir clOS DeS bernuneS bArrique Verschlossenes, seidenes, elegantes Bouquet, Kirschen, Minze, Kreide. Ausgewogener, frischer, seidener Gaumen, gute Frucht, feingliedrige Struktur, kräftige, süsse Aro­ matik, langer, feiner Abgang. 17 / 20 2015–2028

82

Georg Schlegel, weingut zur alten Post Jenins Die Nachfrage nach Tom Litwans Weinen ist sprunghaft angestiegen. Eine Bank ist der Thalheim Chalofe, sehr gut gefällt uns auch der Oberflachs Auf der Mauer, ebenfalls ein reinsortiger Pinot.

2013 weiSSburGunDer Mittleres Gelb. Intensiv, f loral , Bergamotte. Dichter Antrunk, im Mittelteil markante, in Schmelz ein­ gebundene Säure, Ananas­ und Honignoten, saftig,

knackiges, langes Finale. Ein ausgesprochen ex­ pressiver Weissburgunder. 17 / 20 trinken –2018

kante Säure, guter Nachhall. 17 / 20 trinken –2019

83

christian & Francisca Obrecht, weingut zur Sonne Jenins

Gérald besse les rappes, Martigny-combe 2013 Petite ArVine Duftiges, seidenes Bouquet, Himbeeren, Birnel, gekochte Äpfel, fein Grapefruit. Ausgewogener, voller, sal­ ziger Gaumen, gute Frucht, kräftige Aromatik, gute Extraktsüsse, frische Säure, langer, voller Abgang. 17 / 20 trinken –2022

84

ueli und Jürg liesch, weingut treib Malans 2012 MAlAnSer PinOt GriS Mittleres Gelb. Dezentes, vielschichtiges Bouquet, reife Beerigkeit. Geschmeidi­ ger Antrunk, straff, attrak­ tives Süsse­Säure­Spiel, strukturierter Mittelteil und langes, cremiges Finale. Ein eindrücklicher, kompakter Weisswein mit Potenzial. 17 / 20 2015–2019

85

Domaine des Muses, robert taramarcaz Sierre 2011 huMAGne blAnche trADitiOn Üppige, an einen herbst­ lichen Frucht­ und Nusskorb erinnernde Nase, Kernobst, Haselnüsse, Blüten, Dörr­ früchte. Saf tiger, sehr zu­ gänglicher Wein, leicht cre­ mig­würzig, nur sehr dezente Holznoten, unerwartet pi­

86

2010 trOclA nerA PinOt nOir Seidenes, würziges Bou­ quet, Kirschen, Erdbeeren, fein Brotrinde, schwarze Oliven. Eleganter, feiner Gaumen, gute, süsse Frucht, frische Aromatik, seidene Struktur, feines Tannin, langer, süsser Ab­ gang, gute Rückaromen. 17 / 20 trinken –2024

87

Domaine Mermetus, henri und Vincent chollet Aran-Villette

gante Textur, intensive, reifbeerige Frucht, Erdbee­ ren, ausgewogen, recht dicht, langer Abgang. Ein sehr attraktiver Pinot noir. 17 / 20 trinken –2018

89

rené und laurent Desbaillets, Domaine des Abeilles d’Or chouilly-Genf 2013 SAuViGnOn blAnc Frisches, grasiges, mine­ ralisches Bouquet, Zitrus, grüne Kräuter, Mandeln. Duftiger, leichter, frischer Gaumen, feine Frucht, gute, reife Säure, kräftige Aromatik, langer Abgang. 17 / 20 trinken –2018

90

Sprecher von bernegg, Jan Domenic luzi Jenins

2012 PlAnt rObert le chAnt De lA terre 100 % Plant Robert Helles Granatrot. Mittelin­ tensive, fruchtige Nase mit Aromen von Zwetschgen und roten Johannisbeeren. Im Gaumen füllig mit weichen Tanninen und präsenter Säure, intensive Frucht von Amarenakirschen, ausge­ wogen, dicht und mit recht langem Abgang. 17 / 20 2015–2020

2012 PinOt nOir VOM linDenwinGert Sehr feine Frucht, fast süss wirkende Pinot­Note mit roten Beeren. Zugänglicher, saftiger Wein mit beacht­ licher Balance zwischen Fülle und Säure, süsse Frucht, Schmelz, lang, im Nachhall eine feste, an­ satzweise mineralische Art. 17 / 20 2015–2021

88

91

2012 PinOt nOir GrAnD Vin Helles Rubinrot. Intensive reifbeerige und würzige Nase. Fülliger Gaumen, weiche Tannine, rund, gut eingebundene Säure, ele­

2011 VinDAlA 80 % Merlot, 20 % Carminoir und Marselan Dichtes Granatrot. Intensive Nase mit Aromen von Brom­

Martin wolfer weinfelden

Settemaggio, nicola e raffaele Marcionetti Monte carasso

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 32

Foto: Gian­Marco Castelberg

tOP 99

Säure, intensive beerig­wür­ zige Frucht, Holzausbau gut eingebunden, recht dicht, stoffig, ausgewogen, langer Abgang. Ein attrak tiver Pinot noir aus grossen Holzfässern 17 / 20 trinken –2020

32

27.11.14 16:12


33 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 33

27.11.14 16:12


Fehlt hier die Geschenkabokarte? Bestellen Sie ein Geschenkabo per Mail: verlag@schweizerische-weinzeitung.ch oder rufen Sie uns an: 044 450 44 12.

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 34

27.11.14 16:12


Die schönsten Sch w eizer Weine

beeren und reifen Pflaumen. Fülliger Gaumen, weiche Textur, reife Tannine, noch etwas adstringierend, prä­ sente, gut eingebundene Säure, intensive, komplexe Frucht, reife Pflaumen, grüne Bohnen, auch mineralisch, recht dicht, harmonisch und mit langem Abgang. 17 / 20 trinken –2020

92

Peter wegelin, Scadenagut Malans 2011 MAlAnSer blAuburGunDer reSerVA Frisches, feines Bouquet, Himbeeren, Kirschen. Sam­ tener, voller Gaumen, süsse Frucht, zarte Säure, duftige Aromatik, fein cremige Struk­ tur, langer, feiner Abgang. 17 / 20 trinken –2030

93

roland und Karin lenz uesslingen, thurgau 2012 iSeliSberGer cuVée nOir Pinot noir Süsses, samtenes, weiches Bouquet, Kirschen, helles Caramel, Vanille, Pflaumen. Molliger, breiter Gaumen mit kräftiger, süsser Frucht, feinsandiges Tannin, parfü­ mierte Aromatik, pfefferiger Abgang. 17 / 20 2016–2028

Foto: Guillaume Perret

94

Domaine louis bovard cully 2012 DézAley MéDinette GrAnD cru Süss wirkende, verführe­

35 —

tOP 99

rische Frucht, reifes Stein­ obst, ein Hauch Melonen. Saftig, rassig, gute Struktur, sehr zugänglich, aber alles andere als einfach, saftiger Nachhall, Schmelz. 17 / 20 trinken –2023

95

Annatina Pelizzatti Jenins 2011 PinOt nOir bArrique Klare, offene Frucht, deut­ liche Noten von roten Beeren, aber auch etwas Kirschen, würzig­toastige, vom Fassausbau herrüh­ rende Noten, später ein Hauch Cassis und Pfeffer. Eher schlank und präzise wirkend, leicht minera­ lische Noten, festes Tannin, beachtliche Länge, sich nach einer Weile öffnend, mit Potenzial. 17 / 20 2015–2020

96

château de châtagneréaz tartegnin 2013 MOnt-Sur-rOlle 1er GrAnD cru Sehr jugendliche, frische, noch unentwickelte Aroma­ tik, Hauch Blüten, leicht mineralische Noten. Straff, für den Jahrgang typische Frische, gute Balance und sehr saftiger Nachhall, recht lang, schon jetzt zugänglich, dürfte sich aber bestens ent wickeln. 17 / 20 2015–2024

Helles Rubin. Mittlere Intensität, frisch, beerig. Dichter Antrunk, gut eingebundenes Tannin, Kaffee, tragende Säure, feine Fruchtsüsse, straf­ fer Körper, gute Länge, Barrique, mit Gewürznelken­ note gut eingebunden, sandiges, feinkörniges Tan­ nin. Ein ausgewogener Wein. 17 / 20 trinken –2018

98

97

la tornale, Jean-Daniel Favre chamoson

2011 SchlOSS SAleneGG bArrique

2012 PinOt nOir De clAVOz Fruchtiges, fein florales, frisches Bouquet, Him­ beeren, Kirschen, Rauch, Vanille, Holunderblüten.

Schloss Salenegg Maienfeld

Seidener, feingliedriger Gaumen, frische Frucht, gut kerniges Tannin, feine Aromatik, duftiger Abgang. 17 / 20 2016–2028

99

clos du château, lionel Dugerdil chouilly, Satigny 2013 SAuViGnOn blAnc Helles Gelb. Hocharoma­ tisches, typisches Bouquet, klar, reife Beerigkeit, frisch. Saftiger, knackiger Antrunk, schlanker Mittelteil, Noten reifer Sauvignon­Beeren, gut strukturiertes, aus­ gewogenes Finale. Everybody’s darling. 17 / 20 trinken –2016

Für den passionierten Chasselas-Liebhaber Louis Philippe Bovard spielt nebst dem Wein das Wasser eine wichtige Rolle im Leben. Er fährt oft mit seinem Ruderboot hinaus auf den Genfersee, früher besass er auch ein Berufsfischerbrevet.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

23_35_SWZ_1214_TOP99_Teil3_Platz_11_99_18sik_RZ.indd 35

27.11.14 16:12


TINA KAUFT EIN! H T C L I E S R E ! ZÜRICH ! S Ü S U S G I Z A S N U T H G A E B E G H A T AUS !ÜN RAU B GEHT GEHT DEN rn eiste nd beg f dem La ets urm nd au hten lle Go adt u en anric chsvo in der St en Asiat dsetter ru ansp er ndst en ein che Geniess spanne sser Tr t am Rh er nkö itze izen für nd die und Elsä d direk hlemm Sp r u n u die Be er r Sc ne Wie ütliche Italien dbade Grünen rants fü Gem besten sler, Sü he im Restau Die die Ba en Tisc SS: 33 Was schönst nd ELSA Die DEN u BA SÜD

Erhältlich als

Web-App

m Land d auf de Stadt un m in der , Vietna niesser riert wird n für Ge urmets zeleb d, China, Koreakann ize Be he Go en ailan Gemütlicsse Küche für s Japan, Th gut verpfleg tter au Wo gro nde Speisen und trotzdemrsten Trendse haben ell ne ulä nts ten hn an tak sc Sp d spek ier zu bie rcher Restaura n sich Wie ma gendsten un ner und Span aller Zü mmern Die aufre besten Italie lefonnu Was die n und Te se res Ad INDEX:

KAUFT EIN!

Beizen Die schöfür puren Genu Die beste nsten Grotti ss in Tessin Aktuelle n Tische mi für Geniesser er Dörfern Die span Trendsetter t Aussicht un Wo gro nendsten Lo und bewährted direkt am Se ss ka e ADRESS e Küche für le für WeinlieInstitutionen Go EN: Die bh besten urmets zeleb aber rie Hotels und all rt wird e Resta urants im Tessin

DIE DIE B REST BESTE RESTAEUSTEN G A N GETEST RANTS NEU ETESTEURANTS DIE N E T U S ET T NEU TS NE DIE BE SHOPPINGEN TS NEU RESTAURAN BESTEN T S ADRESSEN E N T E DIE BSTAURAT GETEST RE TESTE GE Einkaufen von A bis Z: Alpkäse, Blumen, Couture, Duftkerzen, Entenleber, Flipflops, Gläser, Handtaschen, Instrumente, Jeans, Kabelbinder, Lampen, Modellflugzeuge, Nigiri, Ohrringe, Plaids, Quarktaschen, Rucksäcke, Schokolade, Tische, Uhren, Velos, Wein, Xenonlampen, Yogamatten, Zahnpasta und mehr.

AUS !

Die Die gemüt Die aktuell lichsten schö sten Be nste Tren izli u n Tisc dse nd d he m tter un ie fein it Au d die sten ssic bew Gourm ht so ährt et wie en In restau an Pi stit rant sten ution s und en Loip en

Entdecken Sie jetzt die besten neu getesteten Restaurants in Basel, Graubünden, Tessin und Zürich sowie die besten Shoppingadressen in Zürich. Erhältlich am Kiosk, im Buchhandel oder auf www.gehtaus.ch. Als E-paper, App für iPhone und neu auch als Web-App. 36_SWZ_1214_AZ_Gourmedia_KORR.indd 36 Schw-Weinztg_235x320_RZ.indd 1

27.11.14 19:01 14:26 22.11.14


das journal

Sch w eizer ische Weinzeit u ng

Schaumwein-Verkauf: Prosecco überflügelt Champagner Schaumwein boomt. In den vergangenen zehn Jahren nahm der Konsum weltweit um 30 Prozent zu. Noch stammt ein Fünftel aller Schäumer aus Frankreich, doch die Verfolger legen zu. Italien deckt bereits über 40 Prozent aller Exporte. Erstmals wurde 2013 mehr Prosecco (307 Millionen Flaschen) als Champagner (305 Millionen Flaschen) verkauft.

Grafiken: Carsten Raffel; Quellen: CIVC, SWZ, OIV

Text: Stefan Keller

Der weltweite Konsum an Schaum­ wein nimmt laufend zu. In den vergangenen zehn Jahren stieg der Verbrauch von 11,8 Millionen auf 15,4 Millionen Hektoliter. Dies ent­ spricht einem Zuwachs von rund 30 Prozent. Der generelle Weinkon­ sum legte in diesem Zeitraum bloss um 4 Prozent zu. Heute entfallen 6 Prozent aller getrunkenen Weine auf die Kate­ gorie der Schaumweine. Nach wie vor wird davon in Deutschland am meisten getrunken. 2013 waren es 3 Millionen Liter, was einem knappen Fünftel des glo­ balen Verbrauchs entspricht; im 10­Jahres­Vergleich sind dies allerdings 3 Prozent weniger. Frankreich belegt mit 2 Millionen Litern den zweiten Platz. Hier lag der Zuwachs gegenüber 2003 bei 38 Prozent. Auf Frankreich ent fallen heute 13,5 Prozent des weltweiten Schaumweinkonsums. In Russland, der Nummer drei, wurde 2013 gleich viel Schaumwein getrunken wie in Frankreich. Im 10­Jahres­Vergleich bedeutet dies eine Steigerung um 115 Prozent. Dieser hohe Zuwachs wurde nur von Belgien, auf Rang 8 liegend, übertroffen (+ 194 %). Entgegen dem allgemeinen Trend verlor Italien Anteile (– 35 %). 2003 lagen die Italiener noch auf dem zweiten Platz, heute sind sie hinter den USA die Nummer 5. Einbussen verzeichnete auch Spanien (– 15 %). Die Schweiz (auf Rang 10) legte in den vergangenen Jahren zu. Der Konsum stieg seit 2003 von 1,1 auf 1,7 Millionen Liter, was einem Plus von 48 Prozent entspricht.

37 —

SCHAUMWEIN-KONSUM: PRO-KOPF-VERBRAUCH IN LITERN, NACH LÄNDERN (2013)

Deutschland 5,1 Frankreich 4,2 Belgien 3,4 Australien 2,1 Schweiz 2 Italien 1,5 Spanien 1,4 Grossbritannien 1,3 Schweden 1,1 USA 0,5 Japan 0,2

6 Prozent des Weinverbrauchs in der Schweiz entfällt auf Schaum­ wein. In den zehn wichtigsten Verbraucherländern werden 80 Pro­ zent aller Schaumweine abgesetzt. In Deutschland, wo am meisten Schaumwein getrunken wird, liegt der Pro­Kopf­Verbrauch bei 5,1 Litern. Es folgen Frankreich (4,2 Liter), Belgien (3,4 Liter), Aus­ tralien (2,1 Liter) und die Schweiz (2 Liter). In den beiden grossen Produzentenländern Italien und Spanien beträgt der Pro­Kopf­

Verbrauch 1,5 beziehungsweise 1,4 Liter. Die wachsende Nachfrage zog eine Produktionssteigerung mit sich. Sie vergrösserte sich in den letzten zehn Jahren von 12,7 Mil­ lionen Hektolitern auf 17,6 Millionen Hektoliter. Dies entspricht einer Zunahme von 40 Prozent. Im Ver­ gleich zum Vorjahr lag der Zuwachs bei 11 Prozent. 2013 wurden 2,2 Millionen Hekto­ liter mehr Schaumwein produziert als konsumiert. Im Jahr 2000 hielten

Schaumweine 4 Prozent an der weltweiten Weinproduktion, heute sind es 7 Prozent. Fünf Länder tragen 73 Prozent zur gesamten Schaumweinproduktion bei. Frank­ reich ist daran mit 20 Prozent beteiligt (3,5 Millionen Hektoliter), davon entfallen drei Viertel auf die Champagne. Es folgt Italien mit 18 Prozent. Der Zuwachs in den vergangenen zehn Jahren betrug 22 Prozent. Deutschland hält einen Anteil von 15 Prozent; 31 Pro­ zent der gesamten deutschen

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 37

27.11.14 11:19


Sch w eizer ische Weinzeit u ng

SCHAUMWEIN-KONSUM: TOP-10-LÄNDER IN 1000 HEKTOLITERN (2013, 2012, 2008, 2003)

Deutschland Differenz 2003 / 2013: –3%

Frankreich Differenz 2003 / 2013: +3 8 %

Russland Differenz 2003 / 2013: +115 %

USA Differenz 2003 / 2013: + 51 %

Italien Differenz 2003 / 2013: – 35 %

2013

3052

2012

3251

2008

2922

2003

3134

2013 2084 2012 1403 2008

3458

2003

1509

2013 2084 2012

2363

2008

2271

2003

967

2013

1650

2012

1593

2008

1209

2003

1090

2013

1219

2012 1078 2008

1226

2003 1886 Grossbritannien Differenz 2003 / 2013: + 27 %

Australien Differenz 2003 / 2013: + 42 %

Belgien Differenz 2003 / 2013: +194 %

Spanien Differenz 2003 / 2013: – 15 %

Schweiz Differenz 2003 / 2013: + 48 %

2013

815

2012

809

2008

740

2003

641

2013

495

2012

459

2008

490

2003

348

2013

458

2012

417

2008

178

2003

156

2013

319

2012

368

2008

318

2003

375

2013

169

2012

169

2008

144

2003

114 0

1000

2000

3000

Weinproduktion entfällt auf Schaumwein. Es folgen Spanien und Russland mit je 10 Prozent. Im 10­Jahres­Vergleich legte Brasilien prozentual am meis­ ten zu (+ 248 %), gefolgt von Russland (+ 212 %), Argentinien (+ 198 %), Australien (+ 29 %) und den USA (+ 25 %). Die Exportmenge aller Schaum­ weine stieg seit dem Jahr 2000 um 181 Prozent auf 8,7 Millionen Hektoliter. Dieser Anteil entspricht 56 Prozent aller konsumierten Schaumweine. Der Wert stieg im gleichen Zeitraum von 2,3 auf 4,3 Milliarden Euro. Dies ist ein Zuwachs von 87 Prozent. Der durchschnittliche Flaschen­ preis sank von 5,60 auf 3,70 Euro. Heute halten Schaumweine am Gesamtexport aller Weine mengen­ mässig 9 Prozent, dies sind 4 Pro­ zent mehr als im Jahr 2000. Wertmässig machen Schaumweine am Exportvolumen 18 Prozent aus. Mengenmässig ist Italien mit 44 Prozent führend. Es folgen Spanien (21 %) und Frankreich (18 %). Auf diese drei Länder entfallen 83 Prozent aller Schaumweinex­ porte. Wertmässig hat Frankreich die Nase vorne (53 %). Es folgt Italien mit 21 Prozent. Auf Spanien entfallen 9 Prozent. Im Vergleich zu 2008 verlor Frank­ reich 8 Prozent an Wert, Italien legte 7 Prozent zu. Mengenmässig büsste im selben Zeitraum Frank­ reich 6 Prozent und Spanien 2 Pro­ zent ein. Italien legte 4 Prozent zu. Singapur ist hinter Frankreich, Italien und Spanien der viert­ grösste Exporteur. 2013 wurden 8,7 Millionen Liter Schaumwein zu einem Wert von 245 Millionen Euro ausgeführt. Der durch­ schnittliche Flaschenpreis lag bei 28 Euro. Die italienische Schaumwein­ produktion hat einen Höhepunkt erreicht. Laut dem «Osserva­ torio Economico Vini» überholte 2013 Prosecco mengenmässig erstmals den Champagner. Für den Prosecco wird eine Verkaufs­ menge von 307 Millionen Flaschen ausgewiesen (Champagner: 305 Millionen Flaschen). In Italien wurden im vergangenen Jahr

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 38

38

27.11.14 11:19


das journal WELTKARTE CHAMPAGNER-ABSATZ JÄHRLICHER PRO­KOPF­VERBRAUCH, NACH LÄNDERN

jährlich mehr als 1 Flasche pro Einwohner 1 Flasche pro 1 bis 2 Einwohner 1 Flasche pro 3 bis 9 Einwohner 1 Flasche pro 10 bis 99 Einwohner 1 Flasche pro 100 bis 999 Einwohner 1 Flasche pro 1000 und mehr Einwohner weniger als 50 000 Flaschen insgesamt

CHAMPAGNER-KONSUM: TOP-5-LÄNDER NACH MENGE, NACH WERT, IN PROZENT (2013)

69,8 % 69,8 %

62,3% 62,3%

Menge Menge SCHAUMWEIN-PRODUKTION: TOP-5-LÄNDER ANTEIL IN PROZENT (2013) 20 % 20 %

27% 27%

18 % 18 %

10% 10% 10% 10%

15 % 15 %

17,6

Brasilien

Frankreich Frankreich Italien Italien Deutschland Deutschland Spanien Spanien Russland Russland Rest Rest

15,4

12,7

212

Argentinien

198

Australien

29

USA

25

Anteil Schaumwein an Weinproduktion 7 % weltweit +30%

2003

39 —

50

100

150

200

SCHAUMWEIN-EXPORT WELTWEIT, IN MILLIARDEN EURO, IN MILLIONEN HEKTOLITERN (2013, 2000)

7%

Wert einer Flasche Schaumwein

2013

4 300 000 000 €

3,70 €

8 700 000 hl

11,8

2000 2013

248

Russland

0

Konsum

+ 40%

Wert Wert

SCHAUMWEIN-PRODUKTION: TOP-5-LÄNDER STEIGERUNG IN PROZENT (ZWISCHEN 2002 UND 2013)

SCHAUMWEIN-PRODUKTION, SCHAUMWEIN-KONSUM WELTWEIT, IN MILLIONEN HEKTOLITERN (2013, 2003) Produktion

Frankreich Grossbritannien USA Deutschland Japan Rest

2013

2003

2013

2 300 000 000 €

5,60 €

3 100 000 hl

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 39

27.11.14 11:19


Sch w eizer ische Weinzeit u ng

SCHAUMWEIN-EXPORT: TOP-3-LÄNDER NACH MENGE, NACH WERT, IN PROZENT (2013)

Frankreich Italien Spanien andere

ANTEIL SCHAUMWEIN AN WEINEXPORT WELTWEIT, IN PROZENT (2013, 2000)

9%

17 %

9%

5%

17 % 44 % 18 %

53% 21 % 21 % Menge

434 Millionen Flaschen Schaum­ wein produziert, gegenüber 2012 sind dies 9,1 Prozent mehr. Der Produk tionsumsatz wird mit 736 Millionen Euro beziffert. Das entspricht einem durch­ schnittlichen Flaschenpreis von 1,6 Euro. Der Konsum belief sich auf 421 Millionen Flaschen, davon sind 24 Millionen (5,7 %) flaschenvergoren.

Wert

2013

Der Export in 78 Länder stieg mengenmässig um 11,5 Prozent auf 277,6 Millionen Flaschen. Wertmässig lag der Zuwachs bei 16 Prozent. Zwei von drei Fla­ schen italienischen Schaumweins werden im Ausland entkorkt. Alles in allem wird der Schaum­ weinumsatz auf 3 Milliarden Euro geschätzt. Der italienische Markt wird als blockiert, untreu und

volatil eingeschätzt. In den vergangenen drei Jahren wurden 8,5 Millionen Flaschen weniger konsumiert, davon 3,7 Millionen Flaschen aus dem Ausland. Der Champagnerabsatz war 2013 wie bereits im Vorjahr rückläufig. Er lag bei 305 Millionen Flaschen (– 1,1 %). Spitzenjahre waren 2007 (339 Millionen Flaschen), 2008 und 2011 (323 Millionen Flaschen).

2000

55 Prozent aller Champagner wurden im vergangenen Jahr im Ausland verkauft. Grossbri­ tannien (– 5,1 %) ist mit 30,8 Mil­ lionen Flaschen nach wie vor mit Abstand grösster Abnehmer. Der Umsatz lag bei 447,2 Millionen Euro. Durch einen Preisanstieg von 1,4 Prozent ging der Umsatz mit 3,8 Prozent weniger deutlich zurück als die Menge. Rund ein

SchWZ-Zanella-235x155_Layout 1 24.11.14 15:21 Seite 1

Ich bin ich, und das ist mein Wein. Maurizio Zanella Ca’del Bosco Erbusco Lombardia

Perfektion im Detail und Reduktion auf das Wesentliche, schrankenlos, wenn Besseres das Gute verdrängen kann. Diese Maximen gelten für Maurizio Zanella, Gründer und Chef der Ca’del Bosco, im Rebbau ebenso wie bei der Verarbeitung der Trauben zum Weissen, zum Roten und zum Schaumwein Franciacorta. Zanella ist einer der innovativsten und genialsten Weinerzeuger Italiens. Erfahren Sie mehr – besuchen Sie die neue Webseite www.caratello.ch Weinbeschreibungen und Mengenrabatte siehe unter www.caratello.ch

Angebot gültig bis 15. Januar 2015. Zwischenverkauf vorbehalten.

37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 40

SA Franciacorta Brut DOCG Cuvée Prestige 75cl jetzt Fr. 32.50 statt 36.– Trauben: Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot Nero 2010/11 Chardonnay Curtefranca DOC 75cl jetzt Fr. 64.– statt 72.– Trauben: Chardonnay 2008 Maurizio Zanella Rosso del Sebiono IGT 75cl jetzt Fr. 62.– statt 69.– Trauben: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot

Caratello Weine AG Zürcher Strasse 204 E CH-9014 St.Gallen T +41 71 244 88 55 F +41 71 244 63 80 info@caratello.ch www.caratello.ch

27.11.14 11:19


das journal Drittel aller eingeführten Marken stammen von den fünf grössten Champagnerhäusern. In Spanien und Australien beherrschen die Big Five drei Viertel des Marktes, in der Schweiz 56 Prozent. Die USA führten im vergangenen Jahr 17,9 Millionen Flaschen ein (+ 0,9 %), Deutschland 12,4 Millionen Flaschen. Hohe Zuwachsraten verzeichneten Japan (+ 6,7 %), Belgien (+ 14,2 %) und Aus tralien (+ 11,4 %). Italien verlor 14,2, die Schweiz 4,1 Prozent. Die Schweiz liegt mit 5,1 Millionen importierter Flaschen hinter Ita­ lien und vor Spanien auf Rang 8. Fast 90 Prozent aller in die Schweiz eingeführten Champagner stam­ men von Weinhäusern (159), den Rest teilen sich Winzerchampagner (307) und Genossenschaften (22). Wie bereits 2012 verloren die Ab­ füllungen Brut ohne Jahrgang auf Kosten anderer Typen Anteile. Der Import von Brut ohne Jahrgang belief sich 2013 auf 4 Millionen Flaschen (77,2 %). Der Umsatz ging um 1 Prozent auf 60 Millionen Euro zurück. Rosé­Abfüllungen legten 1,5 Prozent auf 456 000 Flaschen zu. Der Umsatz stieg um einen Vier­ tel auf 10,6 Millionen Euro. Demi­ sec gewinnt seit 2009 an Umsatz. 2013 wurden 357 000 Flaschen eingeführt. Der Umsatz stieg 2013 um 8,7 Prozent auf 4,3 Mil­ lionen Euro. Prestige­Cuvées legten 18,1 Prozent zu. Es wurden 214 000 Flaschen eingeführt. Der Umsatz betrug 13,5 Millionen Euro. Mit 4,2 Prozent an der Importmenge erzielen Prestige­ Cuvées 14,7 Prozent des Cham­ pagnerumsatzes in der Schweiz. In den Grossverteilern wurden 14,4 Millionen Flaschen Schaum­ wein inklusive Champagner abgesetzt. Damit wurde ein Um­ satz von 169,7 Millionen Franken

CHAMPAGNER-EXPORTMÄRKTE: TOP-10-LÄNDER IN FLASCHEN (2013, 2012, 2008)

Grossbritannien

2013 30 786 727 2012 32 450 435 2008 35 997 252

USA

2013 17 853 267 2012 17 689 054 2008 17 187 409

Deutschland 2013 12 362 568 2012 12 560 386 2008 11573 601 Japan

Belgien

Australien

Italien

Schweiz

Spanien

Schweden

2013

9 674 446

2012

9 062 924

2008

8 332 244

2013

9 525 304

2012

8 344 350

2008

9 910 584

2013

6 023 165

2012

5 406 836

2008

3 648 022

2013

5 359 536

2012

6 245 399

2008

9 438 950

2013

5 137 664

2012

5 355 492

2008

5 439 139

2013

3 066 022

2012

3 126 079

2008

4 090 506

2013

2 495 188

2012

2 317 991

2008

2 055 471

0

SCHNÄPSE auS dEm alPENraum

«BIO-mETZGETE» 37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 41

13. JaN. BIS 14. FEB.

10 000 000

20 000 000

30 000 000

Im rESTauraNT auraNT aura NT GrÜNTal G r ÜNTal Gr ÜNTal

T. +41(0)44 241 22 28 | www.levante.ch

27.11.14 11:19


Sch w eizer ische Weinzeit u ng

CHAMPAGNER-EXPORTMÄRKTE: ANTEIL DER 5 GRÖSSTEN HANDELSHÄUSER DER CHAMPAGNE NACH LÄNDERN, IN PROZENT (2013)

Spanien

76,0

Australien

74,8

USA

68,5

Japan

63,9

Italien

62,0

Deutschland

58,4

Schweiz

55,8

Schweden

42,8

Belgien

42,7

Grossbritannien

37,3 0

25

50

75

CHAMPAGNER-EXPORT: NACH WEINTYP WELTWEIT (OHNE FRANKREICH), IN PROZENT (2013)

Brut ohne BrutJahrgang ohne Jahrgang81 % Rosé Rosé 9,7 % Prestige-Cuvées Prestige-Cuvées 4,2 % Demi-sec 2,6 % Demi-sec Jahrgangschampagner 1,7 % Jahrgangschampagner AndereAndere 0,8 %

81 % 9,7 % 4,2 % 2,6 % 1,7 % 0,8 %

CHAMPAGNER-EXPORTMÄRKTE: TOP-10-GEWINNER, TOP-10-VERLIERER ZUWACHS IN PROZENT, RÜCKGANG IN PROZENT (2013)

Mexiko + 31,2 Neuseeland + 25,6 Belgien + 14,2 Südafrika + 14,2 Dänemark + 12,6 Vereinigte Arabische Emirate + 12,1 Australien + 11,4 Schweden

+ 7,6

Japan

+ 6,7

Portugal

+ 5,7 – 18,4 China – 15,1 Irland – 14,4 Nigeria – 14,2 Italien – 12,7 Holland

–10

– 6,5

Singapur

– 5,1

Grossbritannien

– 4,1

Schweiz

– 4,1

Luxemburg

– 1,9

Spanien

0

10

20

30

erzielt. 61,9 Millionen Franken davon entfallen auf Champagner. Der Schaumweinumsatz bei den Grossverteilern stieg mengen­ mässig um 1,2 Prozent, wertmässig um 1,9 Prozent. Champagner wird in der Schweiz zu 41,7 Prozent über Grossverteiler verkauft, das sind 2,1 Millionen Flaschen. 2012 waren es 39,9 Pro­ zent. Bei den Grossverteilern hält Champagner am Schaumweinver­ kauf einen Anteil von 14,9 Prozent. Der Champagnerkonsum teilt sich auf in 57,3 Prozent Deutsch­ schweiz, 38,2 Prozent West­ schweiz, 4,5 Prozent Tessin. 2013 legte die Westschweiz zu (+ 2,3 %), die Deutschschweiz (– 0,6 %) und das Tessin (– 3,7 %) verloren. Den grössten prozentualen Verkaufs­ rückgang verzeichnete 2013 China (– 18,4 %). Irland büsste 15,1 Prozent ein, Nigeria 14,4, Italien 14,2 Prozent. Die Schweiz liegt mit 4,1 Prozent auf Rang 8 der Verliererliste. Zu den Gewinnern 2013 zählt allen voran Mexiko (+ 31,2 %). Es folgen Neu­ seeland (+ 25,6 %), Belgien (+ 14,2 %) und Südafrika (+ 14,2 %). 81 Prozent aller Export entfallen auf die Kategorie Brut ohne Jahrgang. Rosé­Champagner halten einen An­ teil von 9,7 Prozent, Prestige­Cuvées werden für 2013 mit 4,2 Prozent, Demi­sec mit 2,6 Prozent ausge­ wiesen. Auf Jahrgangschampagner entfielen 1,7 Prozent. Extra brut und andere machen kein Prozent aus. Australien bezieht 93 Prozent Champagner Brut ohne Jahrgang, Belgien 92 Prozent. In der Schweiz sind es 77 Prozent. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wurden weltweit 181,4 Millionen Flaschen Cham­ pagner abgesetzt. Dies ist im Ver­ gleich zur Vorjahresperiode ein Plus von 1,2 Prozent. Im Monat Sep­ tember lagen die Verkaufszahlen um 0,6 Prozent unter dem Vorjahr. Frankreich verzeichnete einen Zuwachs von 1,2 Prozent, EU­Länder verloren 6,4 Prozent, die andern legten um 1,9 Prozent zu. Die Cham­ pagnerhäuser steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent, Winzerchampagner verloren 13,3 Prozent, Genossen­ schaften 10,3 Prozent.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

37_42_SWZ_1214_Journal_16sik_RZ.indd 42

42

27.11.14 11:19


Salute Zum Wohl! SantĂŠ Schweizer Wein. Einig sind wir uns nur darĂźber, wie wir ihn geniessen.

43_SWZ_1214_AZ_SwissWine.indd 43

27.11.14 11:33


1991 tätigte sein Vater Jack das erste Merryvale-Investment. René Schlatter arbeitet seit 1995 auf dem Gut der Familie, im Jahr 2008 übernahm er die Gesamtverantwortung für Merryvale Vineyards. «Alles in allem haben mein Vater und ich die gleiche Philosophie.»

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 44

44

27.11.14 11:39


Swiss M a de

M e r r y va l e v i n e y a r d s Jack W. Schlatter hat Merryvale bekannt gemacht, Sohn René verantwortet heute das operative Geschäft mit Weinen, die weder französische Vorbilder noch Schweizer Inspiration verleugnen. Te x t : Wo lfg a n g Fa s s b e n d e r, A n d r é Ku n z

45 —

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 45

27.11.14 11:39


«Wir sind Traditionalisten. Verpf lichtet, die reiche Vergangenheit von Merryvale zu bewahren» René Schlatter

René Schlatters Frau Laurence stammt aus einer alteingesessenen Waadtländer Winzerfamilie. Ihr Vater Marco Grognuz führt zusammen mit ihrem Bruder François das 17 Hektaren grosse Gut Cave des Rois in Villeneuve. Laurence Schlatter hat mit ihrem Mann drei kleine Töchter – Jenna, Jade und Corinna.

Das Erdbeben erwischte viele Winzer des Napa Valley heftig und mitten in der Nacht. Unzählige Keller sahen nach den Erschütterungen vom 24. August 2014 aus, als hätte ein unwilliger Riese ganze Gebäude hochgehoben und einmal durchgeschüttelt. Als die ersten alarmierten Manager nach dem Abklingen der Erschütterungen ihre Keller betraten, zwischen vier und fünf in der Früh, lagen Fässer und Flaschen verkeilt, waren viele Tanks beschädigt, Barriques ausgelaufen, Lagerregale zerstört. Auf Merryvale schrammte man an der Katastrophe vorbei. «Ich bin glücklich zu sagen, dass auf dem Weingut seiner Lage wegen nichts beschädigt wurde.» René Schlatter wusste spätestens in diesem Moment zu schätzen, dass St. Helena am nördlichen Ende des Napa Valley angesiedelt ist. Anders als Starmont, wo es sehr wohl einige Schäden gab. Das Schwesterweingut im Süden fokussiert auf fruchtigere, zugängliche Weine. Davon später mehr. Erst mal Grundsätzliches über Merryvale, dessen Geschichte und Lage, gerade mal eine gemütliche Fahrtstunde von San Francisco entfernt. Folglich ist alles da, was Ausflügler von einem anständigen kalifornischen Weingut erwarten: eine Verkostungsmöglichkeit im typisch amerikanischen Stil, ein Weinclub, sogar, nicht selbstverständ-

lich für Kalifornien, der historische Weinkeller. Blicke hinter die Kulissen eines ruhmreichen Gutes sind möglich, spezielle Führungen inklusive Barrel Tastings können vereinbart werden. Und wenn man die vielen Neugierigen zählt, die hier an sonnigen Tagen nach Zukunft und Vergangenheit des US-Weinbaus schauen, stimmt das Konzept. Schliesslich war Merryvales Vorgänger das erste Napa-Weingut, das im Anschluss an die Prohibitionsära errichtet wurde, und besitzt mit seiner Historie einen schon fast mythischen Ruf. 1933 ging alles los, ab 1983 wurde die Sache ernst, ein paar Jahrzehnte später stieg der Schweizer Jack W. «Jacky» Schlatter ins Unternehmen ein und muss alles wohl so verlockend gefunden haben, dass er dabeiblieb. Dass sich der Seniorchef des Hauses je als echter Winzer verstanden hat, kann man mit Grund bezweifeln – der Zürcher war seit Ewigkeiten dafür bekannt, alles zu Gold zu machen, was er anfasste. Und angepackt hat er viel. Baumwolle und Kaffee in Mittelamerika und anderswo, schliesslich Immobilien in den USA. Gut möglich, dass der Self-Made-Investor einst beim Kaffeeverkosten für seinen amerikanischen Arbeitgeber Geschmack an Genussmitteln fand, diese langsam erwachende Leidenschaft an den Sohn weitergab. Vielleicht hat er beim Austesten der unterschied-

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 46

46

27.11.14 11:39


Swiss M a de

Weihnachtliche Stimmung im Fasskeller von Laurence und René Schlatters NapaWeingut Merryvale an der Main Street in St. Helena.

47 —

lichen Bohnen-Varianten auch ein Bewusstsein für Eleganz entwickeln können. Bald jedenfalls traten Cabernet und Chardonnay neben Arabica und Robusta. Und erst mal, wie es Jack W. Schlatters Art ist, in Form vorsichtigen Hineinschnupperns, um die Grundlagen des Geschäfts kennenzulernen. Also zunächst eine Zusammenarbeit mit Bill Harlan, dem damaligen Besitzer des Weinguts. «1991 machte mein Vater das erste Investment in Merryvale», erinnert sich René Schlatter. Dort wurde damals in überschaubaren Mengen produziert, wenige tausend Kisten pro Jahr. Für die Familie ein neues Abenteuer, aber doch eines, das sich mit den persönlichen Leidenschaften deckte. «Zu der Zeit war ich noch in der Schule», sagt der in Zürich geborene, aber lange in Vevey lebende René. «Ich habe es geschätzt, dass ich in einer Familie aufwuchs, in der Wein Teil des täglichen Lebens war.» 1994 wurde Schlatter Managing Partner, zwei Jahre darauf übernahmen die Schweizer komplett, weiteten die Produktion aus, ohne den Charakter der etablierten Marke zu verwässern. 12 000, in guten Jahren auch 15 000 Kisten werden inzwischen auf den Markt gebracht. Rasch stieg auch der junge René mit ein ins Unternehmen, avancierte zum Chef, kümmert sich heute nicht nur um Merryvale, sondern auch um die wesentlich

grössere Produktion von Starmont. Ein eigenes WinemakerTeam sorgt im vergleichsweise kühlen Klima von Carneros für die hauseigene Eleganz. Auf Pinot noir und Chardonnay liegt hier der Fokus, Sauvignon blanc wird regelmässig ausgebaut, die Merlots und Cabernets wirken etwas kühler und fruchtiger als auf Merryvale. Dort ist es vor allem der «Profile», der den Namen des Gutes auch jenseits der US-Grenzen bekannt macht. Merryvales bekanntester Wein ist vielleicht nicht so berühmt wie der «Insignia» von Phelps, drängt sich auf Verkostungen freilich selten in den Vordergrund. Um seinen Ruf zu stärken, soll er bald noch prominenter platziert werden. «Der ‹Profile› ist noch unter dem Schirm von Merryvale, wird aber mit dem nächsten Jahrgang als eigene Marke herausgebracht», verrät René Schlatter. «Ein logischer Fortschritt.» Der De-luxe-Wein wird vor allem aus Cabernet Sauvignon vinifiziert und je nach Jahrgang mit etwas Cabernet franc und Petit Verdot, vielleicht auch mit einem Hauch Malbec angereichert. Das Winemaking entspricht den Gepflogenheiten für vollmundig-dichte Flagship-Rote: Ausbau in komplett oder wenigstens zu annähernd 100 Prozent neuen Barriques aus französischer Eiche, Verzicht auf Schönung und Filtrierung, Abfüllung mit knapp unter

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 47

27.11.14 11:39


Swiss M a de

«Der ‹Profile› wird mit dem nächsten Jahrgang als eigene Marke herausgebracht» René Schlatter

2011 Chardonnay Starmont Merryvale Vineyards, Napa Valley Fr. 28.50, Fr. 15.50 (kleine Flasche) Leichtes, mineralisches Bouquet, Aprikosenhaut, Nussschalen. Leichter, schlanker Gaumen, zarte Frucht, gute Aromatik, herber Abgang. 16 / 20 trinken –2024 2010 Chardonnay Silhouette Merryvale Vineyards, Napa Valley Fr. 77.– Kräftiges, samtenes, gut vegetabiles Bouquet, reife Ananas, Margarine, Haselnussöl. Molliger, fruchtiger Gaumen, süsse Frucht, feines Extrakt, zarte Säure, kräftige Aromatik, üppiger Abgang. 17 / 20 trinken –2023 2012 Sauvignon blanC Starmont Merryvale Vineyards, Napa Valley Sauvignon blanc, Sémillon Fr. 26.– Mineralisches, leichtes, vegetabiles Bouquet, geschnittenes Gras, Minze, fein exotische Früchte. Leichter, feiner Gaumen, zarte Frucht, reife, mittlere Säure, gute Aromatik, herber, pfiffiger Abgang. Ein sehr guter Apérowein. 16 / 20 trinken –2019 2009 merlot Starmont Merryvale Vineyards, Napa Valley

Fr. 34.– Süsses, florales, leichtes Bouquet, Himbeeren, Kirschen, Kochschokolade, Tabak. Breiter, weicher Gaumen, süsse Frucht, leichte Struktur, feinsandiges Tannin, mittlere, süsse Aromatik, würziger Abgang. 16 / 20 trinken –2024 2009 Cabernet Sauvignon Starmont Merryvale Vineyards, Napa Valley Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Petit Verdot Fr. 33.– Opulentes, fruchtiges Bouquet, Brombeeren, Cassis, Korinthen, Schokolade. Samtener, ausgewogener Gaumen, kräftige Frucht, feinsandiges Tannin, kräf tige, dunkle Aromatik, herber Abgang, gute Rückaromen. Kann noch zulegen. 17 / 20 trinken –2028 2010 merlot Signature Merryvale Vineyards, Napa Valley Fr. 53.50 Frisches, würziges, fein vegetabiles Bouquet, Kirschen, Erdbeeren, Pralinen, Minze, fein Mocca. Ausgewogener, eleganter, fruchtbetonter Gaumen, kräftige, süsse Aromatik, samtene Frucht, cremige Struktur, langer, duftiger Abgang mit süssen Rückaromen. 18 / 20 2015–2030 2008 Cabernet Sauvignon Signature Merryvale Vineyards, Napa Valley Cabernet Sauvignon, Merlot,

Petit Verdot, Cabernet franc Fr. 71.– Tiefes, kräftiges, dunkles Bouquet, Cassis, Edelhölzer, Lakritze, Röstaromen. Fruchtiger, dichter, eleganter Gaumen, sehr gute Frucht, viel feines Tannin, dunkle Aromatik, langer, aromatischer Abgang mit kräftigen Rückaromen. 18 / 20 2017–2032 2009 Profile Merryvale Vineyards, Napa Valley Cabernet Sauvignon, Petit Verdot, Merlot, Cabernet franc Fr. 192.– Elegantes, tiefes, komplexes Bouquet, schwarze Beeren, Korinthen, Tabak, feine Röstaromen, schwarze Schokolade, Minze. Dichter, vielschichtiger, ausgewogener Gaumen, viel gutes Tannin, dichte Frucht, kräftige, vielfältige Aromatik, klassische Struktur, langer, voller Abgang mit kräftigen Rückaromen. 19 / 20 2018–2036 Erhältlich bei: Baur au Lac Vins Adlikerstrasse 272 8105 Regensdorf Fon 044 777 05 05 Baur au Lac Vins Börsenstrasse 27, 8022 Zürich Fon 044 220 50 55 Baur au Lac Vins Shopville, Hauptbahnhof 8001 Zürich Fon 044 212 50 50 Baur au Lac Vins Seestrasse / Dorfgasse 46 8708 Männedorf Fon 044 920 07 47 www.bauraulacvins.ch

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 48

48

27.11.14 11:39


Short faCtS merryvale 1000 Main Street, St. Helena, CA 94574, USA telefon +1 707 963 2225 internet www.merryvale.com inhaber Familie Schlatter PrÄSident René Schlatter WinemaKer Simon Faury grÜndung 1983 (mit Wurzeln bis 1933 zurück) Übernahme 1996 rebland ca. 200 Hektaren ProduKtion 144 000 bis 180 000 Flaschen rebSorten Sauvignon blanc, Chardonnay, Merlot, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot usw. adreSSe

Mit verantwortlich für den erfolgreichen Stil der Merryvale-Weine ist der in Frankreich aufgewachsene Winemaker Simon Faury, der zuvor schon auf verschiedenen TopWeingütern gearbeitet hat. Unter anderem auf Château Pichon-Longueville und der Domaine de Chevalier im Bordelais.

49 —

15 Prozent Alkohol. Es existieren zweifellos üppigere Cabernet-Blends in Kalifornien, aber nur wenige, die Jahrgang für Jahrgang unisono ihrer Finesse wegen gelobt werden, höchste Noten einheimsen. Die Trauben für den Spitzenwein stammen ganz oder überwiegend vom Schlatter Family Estate Vineyard in den Hügeln über St. Helena – und daran wird sich so schnell nichts ändern. «Wir sind Traditionalisten», sagt René Schlatter, «verpflichtet, die reiche Vergangenheit von Merryvale zu bewahren.» Voraussetzung für den erfolgreichen Stil der Weine ist nicht nur die Familie, ist auch das Team, allen voran Winemaker Simon Faury. «Er wuchs in Frankreich auf», sagt René Schlatter, «und arbeitete in Top-Weingütern, die seine Philosphie balancierter Weine geformt haben.» Zur Balance-Fraktion gehört auch der Chardonnay aus der Prestige-Serie von Merryvale. Die Vinifikation des «Silhouette» ist im besten Sinnen altmodisch: Alle Moste fermentieren ganz und gar in Barriques aus französischer Eiche, lagern dort eineinhalb Jahre. Beim 2010er waren drei Viertel der Fässer neu, abgefüllt wurde wie gewohnt ohne Schönungs- und Filtermassnahmen. Dem Wein schmeckt man vor allem den langen Hefekontakt an, die Cremigkeit wird von frischer Säure kontrastiert. Man würde

sich nicht wundern, wenn sich der 2010er auch in zehn Jahren noch in prächtiger Verfassung befände. Für die Weine unterhalb der Prestige-Serie gilt Vergleichbares wie für die absolute Spitze: Finesse steht im Mittelpunkt, Experimente in kleineren Mengen sind nicht Ausnahmen, sondern Üblichkeiten. Ein reinsortiger Petit Verdot zeigt Würze, der pure Cabernet franc aus dem Merry valeProgramm ist weder grün-unreif noch übertrieben schokoladig. Eine Nische ist dem mit Alkohol aufgespriteten Süsswein namens «Antigua» eingerichtet worden. Muscat de Frontignan, duftig, fein, unverkennbar nach französischem Vorbild ausgebaut. «Alles in allem haben mein Vater und ich die gleiche Philosophie», sagt René Schlatter. Während der Senior vor allem in der Schweiz lebt, kommt der Sohn nur zu Besuch. Um Zürich zu sehen, um Ferien am Genfersee zu verbringen. Und natürlich, um sich mit den Weinen des Schwiegervaters zu befassen. Renés Frau Laurence stammt aus alter Winzerfamilie, Papa Marco Grognuz ist oft dabei, wenn die feinsten Chasselas der Waadt vinifiziert oder – wie bei der alljährlichen «Terravin»-Verkostung in Crissier – verkostend gekürt werden. Sollten die Merryvale-Weine jemals zu mächtig geraten, dürfte spätestens von eidgenössischer Seite energisch Einspruch erhoben werden.

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

44_49_SWZ_1214_SwissMadeMerryvale_10sik_RZ.indd 49

27.11.14 11:39


Index

aUF eiNeN BLiCK Die 99 sChÖNsTeN sChWeiZer WeiNe

Die TOP 99 Des Jahres 2014 1 Domaine de la Rochette, Jacques Tatasciore: Neuchâtel Pinot noir Les Chanez 2010 .................................................................. 19 / 20 2 Martha und Daniel Gantenbein: Chardonnay 2011 ............................................... 19 / 20 Pinot noir 2011 ........................................................................................................ 19 / 20 3 Schlossgut Bachtobel: Pinot noir No 4 2011 ......................................................... 19 / 20 4 Luigi Zanini, Vinattieri, 2009 .................................................................................. 19 / 20 5 Domaine Rodeline, Claudine und Yvon Roduit-Desfayes: Petite Arvine Les Claives 2013 .............................................................................. 19 / 20 6 Enrico Trapletti: Nabumba 2009 ............................................................................ 19 / 20 7 Martin Donatsch: Malanser Chardonnay Unique 2011 ......................................... 19 / 20 8 Marie-Thérèse Chappaz: Grain Pinot Champ Dury 2013 ....................................... 19 / 20 9 Gian-Battista von Tscharner: Jeninser Blauburgunder Mariafeld 2007 ............. 19 / 20 10 Domaine de Chambleau, Louis-Philippe Burgat: Pinot noir Pur Sang 2011 ........ 19 / 20 11 Marie-Thérèse Chappaz: Grain Noble Marsanne blanche 5 Paniers Les Claives 2011................................. 19 / 20 12 Simon Maye & Fils: Syrah Vieilles Vignes 2012 ..................................................... 18 / 20 13 Fabienne und Eric Klausener: Merlot Gran Risavier 2009 .................................... 18 / 20 14 Anne-Catherine und Denis Mercier: Syrah 2012 ................................................... 18 / 20 15 Christian & Francisca Obrecht: Monolith 2011 ..................................................... 18 / 20 16 Histoire d’Enfer: Syrah l’Enfer de la Patience 2012 ............................................. 18 / 20 17 Daniel Huber: Montagna Magica 2011.................................................................... 18 / 20 18 Domaine Rodeline, Claudine und Yvon Roduit-Desfayes: Syrah de Fully Grand Cru La Sérine 2012 ............................................................... 18 / 20 19 Simon Maye & Fils: Pinot noir Vieilles Vignes 2012 .............................................. 18 / 20 20 Enrico Trapletti: Culdrée 2011 ............................................................................... 18 / 20 21 Histoire d’Enfer: Pinot noir Calcaire Absolu 2012 ................................................ 18 / 20 22 Domaine Cornulus, Stéphane Reynard und Dany Varone: Syrah Chamaray Antica 2012 ................................................................................. 18 / 20 23 Simon Maye & Fils: Chardonnay Vieilles Vignes 2012 .......................................... 18 / 20 24 Martin Donatsch: Malanser Pinot noir Unique 2012 ............................................. 18 / 20 25 Clos de Tsampéhro: Rouge Edition 2 2012 ............................................................ 18 / 20 26 Michael Broger: Ottenberger Blauburgunder «alte Rebe» 2011 .......................... 18 / 20 27 Gérald Besse: Syrah Les Serpentines 2012 .......................................................... 18 / 20 28 Gilles Wannaz: Pinot d’ici 2011 .............................................................................. 18 / 20 29 Meinrad C. Perler, Tenimento dell’Ör, Agriloro: Merlot Riserva 2012 ................... 18 / 20 30 Adank, Cicero, Lampert, Liesch: Pinot RhEiN 2011 .............................................. 18 / 20 31 Anne-Catherine und Denis Mercier: Cornalin Barrique 2012 ............................... 18 / 20 32 Domaine Rodeline, Claudine und Yvon Roduit-Desfayes: Petite Arvine La Murgère 2013 ............................................................................... 18 / 20 33 Gian-Battista von Tscharner: Jeninser Completer Sprechergut 2006 ............... 18 / 20 34 Georg Fromm: Malanser Chardonnay 2011 ............................................................ 18 / 20 35 Domaine Cornulus, Stéphane Reynard und Dany Varone: Grain Noble Clos des Corbassières, Cœur du Clos 2010 ....................................... 18 / 20 36 Cantina Kopp von der Crone Visini: Balin 2011...................................................... 18 / 20 37 Martha und Daniel Gantenbein: Fläscher Riesling 2012 ...................................... 18 / 20 38 Domaine La Colombe, Raymond Paccot: Pinot gris Réserve 2011 ...................... 18 / 20 39 Michael Broger: Blauburgunder broger-dynamisch Ottoberg 2012 .................... 18 / 20 40 Hansruedi Adank: Fläscher Sauvignon blanc 2010.............................................. 18 / 20 41 Martin Donatsch: Completer Malanserrebe 2011 ................................................. 18 / 20 42 Histoire d’Enfer: Pinot noir l’Enfer du Calcaire 2012 ............................................ 18 / 20 43 Tamborini: Merlot Riserva Costamagna 2011 ....................................................... 18 / 20 44 Manfred Meier: S Sauvignon blanc 2013................................................................ 18 / 20 45 Enrico Trapletti: Tera Creda 2012........................................................................... 18 / 20 46 Domaine Cornulus, Stéphane Reynard und Dany Varone: Pinot noir Vieilles Vignes Clos des Corbassières, Cœur du Clos 2012 ................ 18 / 20 47 Valsangiacomo: Gransegreto Forte Airolo, Merlot Riserva 2007 ........................ 18 / 20 48 Adrian und Diego Mathier: Ambassadeur des Domaines Diego Mathier 2012 ................................................ 18 / 20 49 Olivier Pittet: Racines de Fully 2011...................................................................... 18 / 20

50 Sprecher von Bernegg, Jan Domenic Luzi: Pinot noir vom Pfaffen/Calander 2012.................................................................. 18 / 20 51 La Maison Carrée, Jean-Denis Perrochet: Pinot noir Auvernier 2010 ................. 18 / 20 52 Patrick Thalmann, Winzerei zur Metzg: Pinot noir «R» Reserve 2011 ................. 18 / 20 53 Clos de Tsampéhro: Blanc Edition 2 2012 ............................................................. 18 / 20 54 Cave des Amandiers, Alexandre Delétraz: Li Dzenëyou 2010 .............................. 18 / 20 55 Provins Valais: Syrah Maître de Chais 2010 .......................................................... 18 / 20 56 Gilles Wannaz: Vin en vérité 2010 .......................................................................... 18 / 20 57 Jean-René Germanier: Syrah 2013 ........................................................................ 18 / 20 58 Weinkellerei Hasler: Pinot noir Perpetuum Nobile 2010 ...................................... 18 / 20 59 Provins Valais: Petite Arvine de Fully Maître de Chai Réserve spéciale 2012.............................. 18 / 20 60 Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen: Pirouge Vin rouge liquoreux élevé en fût de chêne 2010 .................................... 18 / 20 61 Cave des Amandiers, Alexandre Delétraz: Petite Arvine de Fully 2012 .............. 18 / 20 62 Domaine Cornulus, Stéphane Reynard und Dany Varone: Cabernet franc Antica 2012 ................................................................................... 18 / 20 63 Meinrad C. Perler, Tenimento dell’Ör, Agriloro: Casimiro 2010 ..............................17 / 20 64 Weinkellerei Hasler: Pinot noir Les Palins Le Landeron 2011 ..............................17 / 20 65 Jean-René Germanier: Cayas Syrah 2012 ..............................................................17 / 20 66 Tom Litwan: Oberflachs Auf der Mauer 2011..........................................................17 / 20 67 Adrian und Diego Mathier: Folissimo 2008 .............................................................17 / 20 68 René und Laurent Desbaillets, Domaine des Abeilles d’Or: Chardonnay fûts de chêne 2013 .............................................................................17 / 20 69 Jauslin: Pinot noir Hohle Gasse 2012 .....................................................................17 / 20 70 Daniel Huber: Costera Riserva 2011 .......................................................................17 / 20 71 Weingut zur Linde, Michel Jaussi: Unter der Linde Pinot noir Grand Cru 2011..............................................................17 / 20 72 Niklaus Wittwer: Cabernet franc 2010 ...................................................................17 / 20 73 Olivier Pittet: Assemblage de Fully 2009 ...............................................................17 / 20 74 Azienda Mondò, Giorgio Rossi: Ronco dei Ciliegi Riserva 2010.............................17 / 20 75 Urs Pircher: Gewürztraminer 2013 ..........................................................................17 / 20 76 Tom Litwan: Thalheim Chalofe 2010 .......................................................................17 / 20 77 Christian Hermann: Fläscher Chardonnay 2011 ....................................................17 / 20 78 Jann Marugg: Fläscher Weissburgunder 2013 ......................................................17 / 20 79 Jauslin: Pinot noir La Tour Réserve 2012 ...............................................................17 / 20 80 Château Maison Blanche: Yvorne Grand Cru 2013 .................................................17 / 20 81 Nicolas Zufferey: Pinot noir Clos des Bernunes Barrique 2012 ............................17 / 20 82 Georg Schlegel, Weingut zur alten Post: Weissburgunder 2013 .........................17 / 20 83 Gérald Besse: Petite Arvine 2013 ...........................................................................17 / 20 84 Ueli und Jürg Liesch, Weingut Treib: Malanser Pinot gris 2012............................17 / 20 85 Domaine des Muses, Robert Taramarcaz: Humagne blanche Tradition 2011......17 / 20 86 Christian & Francisca Obrecht: Trocla nera Pinot noir 2010 .................................17 / 20 87 Domaine Mermetus, Henri und Vincent Chollet: Plant Robert Le Chant de la Terre 2012 ..................................................................17 / 20 88 Martin Wolfer: Pinot noir Grand Vin 2012 ................................................................17 / 20 89 René und Laurent Desbaillets, Domaine des Abeilles d’Or: Sauvignon blanc 2013 .............................................................................................17 / 20 90 Sprecher von Bernegg, Jan Domenic Luzi: Pinot noir vom Lindenwingert 2012 ........................................................................17 / 20 91 Settemaggio, Nicola e Raffaele Marcionetti: Vindala 2011 .................................17 / 20 92 Peter Wegelin, Scadenagut: Malanser Blauburgunder Reserva 2011 .................17 / 20 93 Roland und Karin Lenz: iselisberger Cuvée noir 2012 ...........................................17 / 20 94 Domaine Louis Bovard: Dézaley Médinette Grand Cru 2012..................................17 / 20 95 Annatina Pelizzatti: Pinot noir Barrique 2011 .......................................................17 / 20 96 Château de Châtagneréaz, Tartegnin: Mont-sur-Rolle 1er Grand Cru 2013 .........17 / 20 97 Schloss Salenegg: Schloss Salenegg Barrique 2011 ...........................................17 / 20 98 La Tornale, Jean-Daniel Favre: Pinot noir de Clavoz 2012 ....................................17 / 20 99 Clos du Château, Lionel Dugerdil: Sauvignon blanc 2013 ....................................17 / 20

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u ng

50_SWZ_1214_AEB_05sik_RZ_korr.indd 50

50

06.01.15 16:35


KRAFT UND LUXUS IN PERFEKTER HARMONIE DER NEUE 2015 RAPIDE S Hervorgegangen aus unübertrefflichem Ehrgeiz, erschaffen aus edelsten Materialien, der Rapide S weist die unglaubliche Leistung eines Sportwagens auf und kombiniert sie dabei elegant mit opulentem Luxus. Sein Vermögen wird durch die neue 8-Gang-Automatik mit Touchtronic III verstärkt, die ihn mit höchster Raffinesse und verbesserter Beschleunigung auf eine Höchstgeschwindigkeit von über 320 km/h bringt. Eine bahnbrechende und dennoch zeitlose Schönheit – der Rapide S ist erhaben, spannend und verkörpert auf jedem Zentimeter einen typischen Aston Martin.

KONTAKTIEREN SIE UNS FÜR EINE PROBEFAHRT EMIL FREY AG ASTON MARTIN ZÜRICH Badenerstrasse 600 8048 Zürich 044 495 25 15 www.astonmartin-zuerich.ch Normverbrauch kombiniert 14,3 l/100 km, Energieeffizienzkategorie G, CO2-Emissionen 332 g/km, Durchschnitt aller in der Schweiz immatrikulierten Neufahrzeuge 148 g/km

51_SWZ_1214_U3_AZ_Frey.indd 51

27.11.14 11:26


FSPARKER

CASA DEL VINO. S PA N I S C H E SPITZENWEINE.

C A S A D E L V I N O E b i n g e r S A S i h l f e l d s t r a s s e 13 0 | 8 0 4 0 Z 端 r i c h | + 4 1 4 4 2 9 5 9 0 6 0 | w w w. c a s a d e l v i n o . c h

52_SWZ_1214_U4_AZ_CasaDelVino.indd 52

27.11.14 11:25


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.