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Da schau her! Da schau her!

Blicke lenken, Entscheidendes verbergen und doch immer ganz genau beobachtet werden: das Spiel von Verstecken und Zeigen macht die Kunst eines Zauberers aus. Er weiß, worauf es ankommt beim "Sehen und gesehen werden".

Thorsten dankworth ist Meister seines Fachs: Er selbst bezeichnet sich als klassischen Küsten-, Waldund Wiesenzauberer im besten Sinne. Mit seiner Kunst ist er in ganz deutschland unterwegs –und ganz oft auch bei uns im Unternehmensverbund.

Claudia Zabel: Herr Dankworth, wann und wie sind Sie zur Zauberei gekommen?

Thorsten Dankworth: Angefangen habe ich mit 8 Jahren. Da hatte ich einen Freund, der siebtes Kind im Hause war, und als wir mal bei ihm übernachtet haben, fiel uns ein, dass wir eine Zaubershow für die Familie auf die Beine stellen könnten. Also sind wir los in ein Spielwarengeschäft und haben uns das Buch „Zaubern leichtgemacht“ gekauft und zwei Tage geübt. Am Sonntag war der große Auftritt. Das hat Spaß gemacht, und ich habe mir danach den einen oder anderen Zauberkasten gekauft.

Irgendwann habe ich mich dann mit einem Trick, der einfach zufällig funktioniert hat, gewissermaßen selbst verzaubert. Und da hat es mich einfach gepackt! Das ging dann so vier Jahre; dann stand erst einmal Basketball im Mittelpunkt. Mit 18 habe ich dann eine Anzeige von Zauber-Bartel aus Hamburg (von 1910 bis 2002 bedeutendes Zaubergeschäft, Anm.d.Red.) gesehen und dann ging es richtig los.

Claudia Zabel: Und was fasziniert Sie besonders daran?

Thorsten Dankworth: Man macht Menschen glücklich und schafft Erinnerungen. Einer meiner Kunden schreibt mir seit vier Jahren regelmäßig zu Weihnachten, weil ich auf seiner Hochzeit gezaubert habe. Daran denkt er jedes Jahr. Und von dieser Freude ernähre ich mich auch, nicht nur vom Honorar.

keine Selbstverständlichkeit, dass man mir zuschauen will. Ich muss es so darbieten, dass es spannend ist und Spaß macht.

Claudia Zabel: Wie ist es für Sie, in einem unserer Häuser aufzutreten? Gibt es ein besonderes oder besonders schönes Erlebnis?

Thorsten Dankworth: Das eine große Erlebnis gibt es da eigentlich nicht. Vor der Pandemie war ich regelmäßig als Geriatrie-Zauberer in den Häusern unterwegs. Besonders schön waren da für mich immer die Reaktionen der Menschen, der Kontakt und die Begegnungen.

Claudia Zabel: Bei Ihren Vorführungen richten sich alle Blicke auf Sie. Was empfinden Sie, wie fühlt sich das an, so genau angeschaut zu werden?

Thorsten Dankworth: Ich finde das eher unangenehm. Man wird sehr genau und meist auch kritisch beäugt. Da kommt schnell so ein Gefühl von Unsicherheit und der Gedanke „Hoffentlich mache ich jetzt alles richtig!“ auf. Aber es gehört natürlich dazu.

Claudia Zabel: Sehen und doch nicht sehen – wie geht das?

Thorsten Dankworth: Es geht um die Präsentation, nicht so sehr um den Trick selbst. Die Geschichte, die ich erzähle, ist Teil der Ablenkung. Ich muss im richtigen Moment die Blicke des Publikums kontrollieren; Timing und Rhythmus sind da wichtig. Ich muss die Perspektive des Zuschauers einnehmen, damit ich weiß, wie ich einen Trick vorführen muss. Es ist

Herr Dankworth, was fällt Ihnen spontan zu diesem Satz ein?

Thorsten Dankworth: Ein Satz aus der Bibel. Wer das wann gesagt hat, weiß ich jetzt nicht. mich erinnert das am ehesten an „Big brother is watching you“.

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