Der Steirische Aufsichtsjäger Ausgabe 14 - Sommer 2018

Page 1

Österreichische Post AG / Sponsoring.Post

14Z040204S

Ausgabe 14 - Sommer 2018 Preis: € 7,90

Foto: © Fotolia

Das unabhängige Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

www.aufsichtsjaeger-steiermark.at



INHALT

VORWORT

IM REVIER

Landesobmann Hanshelmut Helm

Rehwildprojekt Leoben – jagdliche Sichtbarkeit und der Einfluss der Fütterung

Seite 4

Erhebung zum Österreichischen Wildeinflussmonitoring

Seite 7

Tierportrait Die Weihen In der Steiermark können, wenn auch in unterschiedlicher Häufigkeit, alle vier europäischen Weihenarten beobachtet werden.

Seite 8

Jagdhunderassen Der Kleine Münsterländer

Seite 12

Botanik Die Rotbuche

Seite 14

Schöne neue Pflanzenwelt oder die lautlose Gefahr?

Seite 18

LUCIUS Rehwild – wie sinnvoll ist der jährliche Abschussplan? Seite 22 Waffen und Technik Das richtige Kaliber, die Quadratur des Kreises

Seite 24

Vom Anblick zum Foto: Eine Einführung in die Welt der Digiskopie in der Jagd

Seite 26

Historisches Ein Jagdgewehr mit Bajonettaufsatz

Seite 34

Erste Hilfe im Revier Erste Hilfe im Jagdbetrieb

Seite 88

KOMMENTAR von Dr. Bruno Pflüger Dachmarke Jagd Österreich

Seite 39

leserbriefE

Seite 40

VERBANDSGESCHEHEN

Seite 48

Werte Aufsichtsjäger, liebe Leser!

U

nsere letzte Ausgabe hat sehr großes Interesse hervorgerufen. Grund war der Artikel von Lucius, der die Dachmarke Jagd Österreich unter die Lupe genommen hat. Es gab viele positive Reaktionen und natürlich auch einige kritische. Gott sei Dank! Im Gegensatz zu anderen Jagdzeitschriften veröffentlichen wir auch durchaus kritische Texte unzensiert, so lange sie nicht beleidigend sind. Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Meinung des Verfassers nicht mit der Meinung der Redaktion decken muss. Erfreulich, dass dadurch ein Diskussionsprozess in Gang gesetzt wurde, der sicherlich positiv zu sehen ist. Die Redaktion würde sich sehr freuen, viele Leserbriefe zu diversen Artikeln zu bekommen. Ich darf Sie heute schon auf unseren Aufsichtsjägertag im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing als Tag der Naturnutzer unter dem Motto „Jagd und Natur i ghör dazua“ am 8. September aufmerksam machen. Unsere Partner stellen sich in dieser Ausgabe vor. Kommen Sie zahlreich zu dieser Veranstaltung und nehmen Sie am Schießen teil, bei dem wertvolle Preise warten. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer und eine erfolgreiche Rehbrunft und freue mich auf ein Wiedersehen im Freilichtmuseum Stübing! Weidmannsheil Hanshelmut Helm Seite 3


IM REVIER

von Robin Sandfort

Rehwildprojekt Leoben – jagdliche Sichtbarkeit und der Einfluss der Fütterung

Foto: KK

Foto: KK

Welchen Einfluss hat die Jagd auf die Raumnutzung unseres Rehwildes? Und wie lässt sich das Wissen über diese Reaktionen für eine intelligente Bejagung nutzen?

Besenderter Rehbock

F Robin Sandfort, MSc. Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 WIEN robin.sandfort@boku.ac.at

Seite 4

eindvermeidung gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire des Rehwilds. Das Wild musste immer schon seine Raumnutzung an die vorhandenen Prädatoren anpassen. Die offene Wiese und die dichte Hecke werden dabei je nach „gefühlter“ Gefahr unterschiedlich genutzt. Das einzelne Reh muss dabei eine Abwägung zwischen

den Vorzügen der saftigen Kräuter und der Möglichkeit eines plötzlichen Todes treffen. Das Risiko und auch die Vorzüge ändern sich im Jahresverlauf und mit den Jagdzeiten. Aus dem Blickwinkel des Rehs entsteht so eine „Landschaft der Furcht“ (Obermair 2014a), die sich aus sicheren und gefährlicheren Bereichen zusammensetzt. Wie

aber reagiert das Rehwild heute auf unsere Art der Bejagung? Hat es die Fähigkeiten sich an veränderliche Gefahrenlagen anzupassen und wie lange dauert eine solche Anpassung? Die zeitliche und räumliche Verteilung des Jagddrucks sowie die Jagdart sollten sich unterschiedlich auf die Raumnutzung des


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Rehwildes auswirken. Es kann zu direkten und indirekten Effekten kommen. Direkte Effekte wären beispielsweise eine kurzfristige Flucht aus dem engeren Einstand oder eine dauerhafte Abwanderung aus dem Gebiet. Eine Veränderung der monatlichen Streifgebietsgröße oder eine unterschiedliche Nutzung der Flächen innerhalb desselben Streifgebiets sind möglich. Neben diesen direkten Effekten sind aber auch indirekte Auswirkungen denkbar. Mit einer intensiven Jagd können wir die Wilddichte lokal verändern. Die Wilddichte beeinflusst ihrerseits den Anteil von Jahrlingen und Schmalgeißen, die aus ihrem Geburtsgebiet abwandern. Wie weit diese Jahrlinge abwandern, scheint unter anderem auch von der lokalen Wilddichte abzuhängen. Und natürlich beeinflusst auch unsere Winterfütterung die Raumnutzung des Rehwilds. Viele dieser Verhaltensweisen sind uns Jägern bereits seit Generationen bekannt. Was soll denn da noch Neues kommen? Tatsächlich stehen wir heutzutage vor einigen neuen Herausforderungen. Eine veränderte Forstwirtschaft schafft deckungsreiche Waldstrukturen und eine hohe Nahrungsverfügbarkeit. In Kombination mit einer veränderten Freizeitnutzung und einem erhöhten Jagddruck erzeugt dies immer öfter eine Situation, in der Rehe trotz steigender Dichten „unsichtbar“ werden (Pfefferle 2012). Eine moderne Rehwildjagd benötigt neue Strategien und Daten, die die Wirksamkeit dieser Strategien überprüfbar machen. Dank eines kooperativen Forschungsprojektes haben wir das Glück, einige dieser aus der Praxis geborenen Fragen mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen. Die Projektpart-

ner bei dieser Studie sind die Leobner Realgemeinschaft, der Forstbetrieb Kletschach sowie das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU. Mitfinanziert wird die Untersuchung von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Die zwei benachbarten Forstbetriebe liegen in der Obersteiermark (Bezirke Leoben und Bruck-Mürzzuschlag). Das Projektgebiet erstreckt sich über eine Fläche von ca. 2600ha und reicht von 750 bis 1655m Seehöhe. Die Fläche ist zu 95% bewaldet und wird von einem wüchsigen und deckungsreichen Fichtenwald mit beigemischter Lärche, Tanne und Laubholz dominiert. Die großflächig auftretende Naturverjüngung hat für das Rehwild zu einer Verbesserung der Nahrungsverfügbarkeit und des Sichtschutzes geführt.

Die Fragestellungen des Forschungsprojekts sind: 1) Wie wirkt sich die Einstellung der Winterfütterung auf die lokale Rehwildpopulation und die Verbisssituation in den Betrieben aus? 2) Wodurch ist die jagdliche Sichtbarkeit des Rehwilds in den Betrieben beeinflusst und wie lässt sich die Bejagung effizienter gestalten? Um diese Fragestellungen bearbeiten zu können, mussten wir die Raumnutzung des Rehwilds sichtbar machen. Ab dem Jahr 2007 wurden dazu Rehe in Kastenfallen gefangen, beidseitig mit farbigen Ohrmarken markiert und zusätzlich mit GPSHalsbändern ausgestattet. Diese Halsbänder zeichnen die Positionen und die Aktivität der Rehe auf und senden diese Daten an unsere Bodenstation in Wien. Zusätzlich wurden in dieser Studie erstmals 30 batteriebetriebene

Zeitrafferkameras eingesetzt. Vereinfacht gesagt haben wir 30 „digitale“ Jäger, die vom ersten Büchsenlicht bis in die Abenddämmerung bei jedem Wetter und jeden Tag über drei Jahre aufgezeichnet haben, wann und wie lange Rehwild „sichtbar“ war. Mithilfe dieser Aufnahmen konnte die jagdliche Sichtbarkeit über den Tages- und Jahresverlauf sowie bei verschieden Witterungsverhältnissen dokumentiert werden (Obermair 2014b). Der Jagddruck wurde durch die Aufzeichnung jagdlicher Aktivitäten wie Ansitz, Pirsch oder Fahrten durchs Revier sowie Erlegungsdaten quantifiziert. Wir konnten so überprüfen wie sich eine experimentelle Veränderung des Jagddrucks auf die Rehwildsichtbarkeit und die „unsichtbare“ Raumnutzung in Deckung und in der Nacht auswirken. Die Feldarbeit für dieses Projekt wurde mit Dezember 2014 abgeschlossen. Haben wir jetzt schon eine befriedigende Antwort auf unsere vielen Fragen zur Raumnutzung? Nein – aber wir haben erste Ergebnisse. Die Streifgebiete der Rehe im Projektgebiet sind vergleichsweise klein und die Raumnutzung passt sich dem wechselnden Jagddruck an. Eine vollständige Jagdruhe bis zum August führte wie erwartet zu einer stärkeren Nutzung der Freiflächen und einer höheren Sichtbarkeit des Rehwilds im Vergleich zur zeitgleich bejagten Fläche (Obermair 2014b). Bleibt nur die Frage, ob sich diese erhöhte Sichtbarkeit mit Beginn der Jagd auch nutzen ließ. Im Versuchsgebiet konnte der größte Teil des Abschusses tatsächlich in den drei Monaten (August, September, Oktober) nach der Jagdruhe erlegt werden. Bei aktiver Fütterung war die Bewegung der Rehe stark vom kleinräumigen Wechsel zwischen Einstand und Fütterung geprägt. Seite 5


IM REVIER

Ohne Jagd

von Robin Sandfort

Jagd

Ergebnisse der Zeitrafferanalyse. An den bis August unbejagten Flächen traten die Rehe stärker bei Tageslicht aus (Obermair 2014b).

Literatur: Obermair, L., Hackländer, K., Reimoser, F. (2014a): Landschaft der Furcht. Österreichs Weidwerk, 1/2014: S. 8-10. Obermair, L., Sandfort, R., Hackländer, K. (2014b): Plötzlich unsichtbar. Der Anblick, 6/2014: S.20-23. Pfefferle, S. (2012): Was uns sichtbare Schalenwildbestände bringen und wie wir sie richtig bejagen. Abschlussarbeit Universitätslehrgang Jagdwirt/in, Institut für Wildbiologie und J agdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien

Seite 6

Nach Einstellung der Fütterung stellten sich die Rehe vermehrt auf südexponierte, steile Hänge. Die Böcke blieben teilweise vollständig in ihren Sommerterritorien. Die Parasitierungsrate der jetzt ungefütterten Rehe ging zurück. Das Gewicht der Jahrlinge stieg an. Natürlich basieren die Ergebnisse dieser Studie auf lokalen Gegebenheiten und den speziellen Zielsetzungen der örtlichen Jäger und Grundbesitzer und können nicht eins zu eins auf die Situation aller steirischen Reviere angewandt werden. Diese Studie ermöglicht uns aber dennoch einen Einblick in die sonst oft „unsichtbare“ Welt des Rehwilds. Sie zeigt uns auf, welchen Einfluss unserer Jagd auf die Raumnutzung dieser

Rehwildpopulation haben kann. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge kann zu Strategien führen, die den Jagddruck intelligent steuern und es uns ermöglichen Rehwild auch in Zukunft erfolgreich zu bejagen. Für das Projektgebiet konnten in Bezug auf die Bejagung einige konkrete Maßnahmen aus den Ergebnissen der Untersuchung abgeleitet werden: 1) Konsequente Intervallbejagung (Jagdruhe auf alle Wildarten (wo möglich). 2) Bejagung nur zu Zeiten wenn Erfolg auch möglich ist (Sichtbarkeit, jagdliche Freigabe)! 3) Variation des Jagddrucks (Wechsel der Ansitze und Pirschstrecken).

4) Schaffung von alternativen Jagdplätzen/Schneisen (Grundbesitzer und Jäger). Mein besonderer Dank gilt unseren Projektpartnern Bertram Blin (Forstbetrieb Kletschach) und Georg Mattersberger (Leobner Realgemeinschaft). Ohne den unermüdlichen Einsatz der Förster Erich Temmel und Alexander Waldmüller sowie ihrer Jäger und Forstarbeiter wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Ich danke Klaus Hackländer für seine Betreuung und Unterstützung und meinen Kollegen Leopold Obermair und Gerald Muralt sowie zahlreichen Praktikanten für ihre tatkräftige Mithilfe. Für die finanzielle Unterstützung danke ich der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft.


Foto: fotolia.com

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Erhebung zum Österreichischen Wildeinflussmonitoring Die Erhebungen zum Österreichischen Wildeinflussmonitoring starten in der Steiermark am 9. Juli und werden bis ca. Ende August durchgeführt.

F

ür die Erfassung des Wildeinflusses wurde in den Jahren 2004 - 2006 ein bundeseinheitliches Monitoringsystem eingerichtet. Dieses liefert statistisch abgesicherte Daten über den Einfluss von Verbiss- und Fegeschäden auf die Entwicklung der Waldverjüngung und wird nach einem einheitlichen Schema aufgenommen. Erhebungs- und Auswertemethode wurden im Konsens der Vertreter von Forstwirtschaft und Jägerschaft entwickelt. Leitbild für dieses Wildeinflussmonitoring ist die Begründung und Erhaltung eines aus landeskultureller Sicht gesunden, stabilen und nachhaltig gesicherten Waldes, mit dem Ziel der Erhaltung all seiner Funktionen. Für die Erhebung werden 100 m² große, kreisrunde Probeflächen angelegt, die wiederum auf einem variablen Raster angeordnet sind. Die Rastergröße ist der Waldausstattung auf Bezirksebene angepasst und hat

als Zielvorgabe eine Anzahl von mindestens 45 weidefreien Probeflächen pro Bezirk. Im Abstand von jeweils drei Jahren werden auf diesen Probeflächen von geschulten Fachleuten Daten zum Wildeinfluss erhoben. Ein begleitendes Qualitätssicherungssystem gewährleistet die geforderte hohe Erhebungsgenauigkeit. Auf jeder Fläche werden pro Baumart die fünf höchsten und kräftigsten Pflanzen ausgewählt. An diesen Hauptpflanzen erfolgt die exakte Verbissansprache des heurigen Triebes sowie der Triebe der letzten drei Vegetationsperioden. Somit ist gewährleistet, dass die letzten drei vollen Jahre zur Verbissbelastung herangezogen werden. Ebenso wird bei diesen Pflanzen eine allfällige Schädigung durch Verfegen angesprochen. Um eine gleichmäßige Verteilung der Pflanzen auf der Probefläche sicherzustellen, müssen diese fünf Pflanzen mit einem Mindestabstand von 1,5m zueinander gewählt werden.

Um das Wiederauffinden des Erhebungspunktes zu gewährleisten, ist der Mittelpunkt der Kreisfläche mit einer Metallstange zu markieren. Von dieser werden zu mindestens zwei markanten Bäume Entfernung und Winkel eingemessen und skizziert. Sowohl die Metallstange, als auch die Einmessbäume werden mit oranger Farbe markiert. Es ergeht die Bitte an alle Jagdausübungsberechtigten und Grundbesitzer, diese Markierungen nicht zu entfernen. Die Daten werden am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) ausgewertet und analysiert. Die kleinste Beurteilungseinheit ist der politische Bezirk. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des BFW: www.wildeinflussmonitoring.at Fö Ing. Peter Ondrich Amt der Steiermärkischen Landesregierung Abteilung 10 – Landesforstdirektion Ragnitzstraße 193 8047 Graz Seite 7


TierPortrait

von Sebastian Zinko

Weihen

Die eleganten Flieger

In der Steiermark können, wenn auch in unterschiedlicher Häufigkeit, alle vier europäischen Weihenarten beobachtet werden.

Fotos: © Fotolia

D

Die Seite 8

ie Rohrweihe (Circus aeruginosus) ist in der gemäßigten und subtropischen Zone Eurasiens weit verbreitet, wobei der Großteil der Rohrweihen in Afrika südlich der Sahelzone überwintert. In Österreich brütet die Rohrweihe vor allem am Neusiedler See, kleinere Brutvorkommen bestehen lokal auch in Nieder- und Oberösterreich. Bei der Rohrweihe unterscheiden sich Männchen und Weibchen deutlich hinsichtlich der Färbung. Ausgefärbte Männchen haben einen hell beigen Kopf, einen rötlich braunen Bauch, einen braunen Rücken und braunen inneren Teil des Armflügles, während die Handdecken, großen Armdecken, Arm- und inneren Handschwingen sowie der Stoß grau gefärbt sind. Dazu kontrastierend sind die Handschwingenspitzen schwarz gefärbt. Das etwas kräftigere und breitflügeligere Weibchen ist mit Ausnahme des cremfarbigen Oberkopfes, der ebenso gefärbten Kehle und des mehr oder weniger ausgedehnt cremefarbigen Schulterbereiches dunkelbraun gefärbt. Jungvögel erinnern durch ihre

schwarzbraune Färbung mit goldgelbem Scheitel und goldgelber Kehle an die etwas heller gefärbten Weibchen. Ähnliche Arten sind in der Steiermark einerseits die anderen Weihenarten, andererseits der in der Steiermark seltene Schwarzmilan (Milvus migrans). Die Rohrweihe ernährt sich in erster Linie von Kleinsäugern bis zur Größe von jungen Kaninchen und von Vögeln bis zur Größe eines Blässhuhns, darüber hinaus werden in geringerem Umfang auch Amphibien und Fische erbeutet und auch Aas bereitwillig angenommen. In der Regel stellen Wühlmäuse, das Blässhuhn und offenlandbewohnende Kleinvogelarten die Hauptnahrung dar. Die Rohrweihe ist in der Steiermark die mit Abstand häufigste Weihenart. Sie ist ein regelmäßiger Durchzügler, der in Offenlandschaften und Feuchtgebieten in allen Landesteilen mit Schwerpunkt der Tieflagen der Ost- und Weststeiermark sowie in den obersteirischen Talund Beckenlagen beobachtet werden kann. Der Frühjahrszug beginnt Anfang März und endet Ende Mai, wobei der Hauptzug

zwischen Anfang April und Mitte Mai stattfindet. Im Juni und Juli erscheinen vereinzelt umherstreifende, noch nicht geschlechtsreife Rohrweihen. Der Herbstzug beginnt Mitte August, erreicht seinen Höhepunkt Mitte September und endet Anfang Oktober, wobei vereinzelte Nachzügler ausnahmsweise noch bis in den November hinein festgestellt werden. In der Steiermark bestand für die Rohrweihe vereinzelt Brutverdacht, der bislang einzige Brutnachweis konnte 1992 an den Neudauer Teichen erbracht werden.

D

ie Kornweihe (Circus cyaneus) brütet in der nördlichen Hälfte Eurasiens von der Atlantik- bis zur Pazifikküste. Österreich liegt knapp südlich des Brutareals, lediglich im niederösterrei-


Das unabhängige Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Die Kornweihe

chischen Waldviertel brütet die Kornweihe unregelmäßig und in geringer Zahl. Die europäischen Kornweihen sind Kurzstreckenzieher und überwintern hauptsächlich in Süd-, West- und Mitteleuropa. Wie bei

den anderen Weihenarten auch unterscheiden sich bei der Kornweihe Männchen und Weibchen deutlich in der Färbung, während Jungvögel sehr ähnlich wie die Weibchen gefärbt sind. Ausgefärbte Männchen sind am Kopf und Hals sowie auf der Oberseite

und am Stoß blaugrau gefärbt, dazu kontrastieren die breiten schwarzen Flügelspitzen. Die Unterseite ist bis auf die schwarzen Flügelspitzen und den dunklen Flügelhinterrand weiß. Weibchen sind auf der Oberseite braun gefärbt mit dazu kontrastierenden weißen Oberschwanzdecken. Die Unterseite ist gelblich weiß mit dunkler Längsstreifung, der Stoß sowie die Unterseite der Hand- und Armschwingen sind deutlich gebändert. Ähnliche Arten sind in der Steiermark vor allem die Wiesenweihe (Circus pygargus) und die Steppenweihe (Circus macrourus), wobei vor allem die Weibchen und

Jungvögel dieser Weihenarten sich sehr ähnlich sehen und nur unter optimalen Beobachtungsbedingungen zu unterscheiden sind. Weibchen und Jungvögel können auch mit den oberflächlich ähnlich gefärbten Jungvögeln des Habichts (Accipiter gentilis) verwechselt werden. Die Kornweihe erbeutet überwiegend Kleinsäuger, vor allem Wühlmäuse, sowie Kleinvögel, wobei letztere vor allem in schlechten Mäusejahren an Bedeutung zunehmen. Die Kornweihe ist in der Steiermark ein regelmäßiger Durchzügler und spärlicher Wintergast und deutlich Seite 9


Weihen

TierPortrait seltener als die Rohrweihe. In der Steiermark werden Durchzügler und Wintergäste vor allem in den breiten Flusstälern der West- und Oststeiermark sowie in den Tal- und Beckenlandschaften der Obersteiermark regelmäßig nachgewiesen. Am Durchzug können aber einzelne Kornweihen in allen Landesteilen festgestellt werden. Der Frühjahrszug beginnt Anfang März und endet Mitte April. Der Herbstzug beginnt Mitte September und endet Anfang Dezember, Wintergäste sind von Ende November bis Ende Februar anzutreffen.

von Sebastian Zinko

Ähnliche Arten sind in der Steiermark vor allem die Kornweihe (Circus cyaneus) und die Steppenweihe (Circus macrourus). Weibchen und Jungvögel können auch mit den oberflächlich ähnlich gefärbten Jungvögeln des Habichts (Accipiter gentilis) verwechselt werden. Die Wiesenweihe ernährt sich überwiegend von Kleinsäugern, vor allem Wühlmäusen. Darüber hinaus werden auch

Fotos: © Fotolia

Die Seite 10

D

ie Steppenweihe (Circus macrourus) besiedelt die Steppen und Halbwüsten von der Ukraine ostwärts bis in die Mongolei, die Winterquartiere liegen

D

ie Wiesenweihe (Circus pygargus) ist von Nordafrika über Mittel- und Südeuropa bis nach Westsibirien verbreitet. Die Wiesenweihe ist ein Langstreckenzieher, die europäischen Brutvögel überwintern in Afrika südlich der Sahara bis nach Südafrika. In Österreich ist die Wiesenweihe ein seltener Brutvogel im Nordburgenland und im östlichen Niederösterreich. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Färbung, Weibchen haben darüber hinaus eine etwas kräftigere Gestalt. Das Männchen ist auf Kopf, Brust und Oberseite blaugrau gefärbt, mit breiten schwarzen Flügelspitzen und einem schwarzen Band auf den Armschwingen. Der weißliche Bauch ist dünn rotbraun längsgestreift, die Unterflügel weisen auf den Armdecken eine rotbraune Bänderung auf. Weibchen sind auf der Oberseite braun gefärbt mit dazu kontrastierenden weißen Oberschwanzdecken. Die Unterseite ist gelblich weiß mit dunkler Längsstreifung, der Stoß sowie die Unterseite der Hand- und Armschwingen sind deutlich gebändert. Jungvögel unterscheiden sich von den Weibchen am Fehlen der Längsstreifung auf der kräftig rötlich beige gefärbten Unterseite.

der Obersteiermark nachgewiesen, wobei das Geländes des Flughafen Graz-Thalerhof sowie das Aichfeld zu den bevorzugten Rastplätzen gehören. Der Frühjahrszug beginnt Anfang April, erreicht Ende April/Anfang Mai seinen Höhepunkt und endet Anfang Juni. Der im Vergleich zum Frühjahrszug schwach ausgeprägte Herbstzug beginnt Anfang August und endet mit den letzten Nachzüglern Anfang Oktober.

Kleinvögel, Reptilien und große Insekten erbeutet. Die Wiesenweihe ist in der Steiermark ein regelmäßiger Durchzügler und deutlich seltener als die Rohrweihe. In der Steiermark werden Durchzügler vor allem in den breiten Flusstälern der Westund Oststeiermark sowie in den Tal- und Beckenlandschaften

in Südasien und in den Steppenlandschaften Afrikas südlich


Das unabhängige Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

der Sahara. Die Steppenweihe hat in den letzten Jahrzehnten ihr Brutareal nach Nordwesten ausgedehnt und hat sich im selben Zeitraum in Mitteleuropa von einer ausgesprochenen Seltenheit zu einem seltenen, aber regelmäßigen Durchzügler gewandelt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Färbung, Weibchen haben darüber hinaus eine etwas kräftigere Gestalt. Das ausgefärbte Männchen ist auf der Oberseite hellgrau mit einem schmalen schwarzen Keil in den Flügelspitzen. Die Unterseite ist weiß und nur am Kopf und Hals sehr hell grau getönt. Weibchen sind auf der Oberseite braun gefärbt mit dazu kontrastierenden weißen Oberschwanzdecken. Die Unterseite ist gelblich weiß mit dunkler Längsstreifung, der Stoß sowie die Unterseite der Handund Armschwingen sind deutlich gebändert. Jungvögel unterscheiden sich von den Weibchen am Fehlen der Längsstreifung auf der kräftig rötlich beige gefärbten Unterseite und anhand

Die Steppenweihe

einer kontrastreicheren Kopfzeichnung. Ähnliche Arten sind in der Steiermark vor allem die Kornweihe (Circus cyaneus) und die Wiesenweihe (Circus pygargus). Weibchen und Jungvögel können auch mit den oberflächlich ähnlich gefärbten Jungvögeln des Habichts (Accipiter gentilis) verwechselt werden. Die Steppenweihe ernährt sich hauptsäch-

lich von Kleinsäugern, vor allem Wühlmäusen, und Kleinvögeln. Die Steppenweihe ist in der Steiermark ein sehr seltener, aber mittlerweile alljährlicher Durchzügler. Die meisten Nachweise stammen aus dem Aichfeld, dem Grazer Feld, den breiten Flusstälern der Oststeiermark sowie dem Ennstal. Die Steppenweihe wurde in der Steiermark bislang fast nur am Frühjahrszug zwischen Ende März und Mitte Mai festgestellt, die wenigen Nachweise am Herbstzug gelangen Mitte Oktober.

Die Rohrweihe

Literatur:

Albegger, E., O. Samwald, H. W. Pfeifhofer, S. Zinko, J. Ringert, P. Kolleritsch, M. Tiefenbach, C. Neger, J. Feldner, J. Brandner, F. Samwald, W. Stani (2015): Avifauna Steiermark – Die Vogelwelt der Steiermark. Birdlife Österreich – Landesgruppe Steiermark, Leykam Buchverlags Ges. m. b. H. Nfg. & Co. KG, Graz, 880 pp. Bezug: avifauna@club300.at

Seite 11


Jagdhunderassen

Der Kleine Münsterländer Der Kleine Münsterländer ist eine der meist verbreiteten Vorstehhunderassen im mitteleuropäischen Raum.

I

n Zeiten eines sich ständig wandelnden jagdlichen Umfeldes erfreuen sich die vielfältigen und vitalen Allrounder immer größerer Beliebtheit.

Das äußere Erscheinungsbild zeigt einen edlen, mittelgroßen und langhaarigen Vorstehhund mit glattem bis wenig gewellten Haar, befransten Behängen, „Federn“ an den Vorderläufen, „Hosen“ an den Hinterläufen und einer attraktiven halblangen Fahne an der Rute. Farblich präsentiert sich die Rasse vom im Feld weithin gut sichtbaren weißbraunen Hund bis zum dunklen Braunschimmel von sehr diskretem Äußeren. Diese optische Vielfalt begründet sich in der historischen Entwicklung der Rasse, welche die ursprünglich weißbraune Zucht durch Einkreuzung (Epagneul Breton) um Braunschimmelschläge erweiterte. Mit einer Schulterhöhe von maximal erlaubten 54 cm bei der Hündin und 56 cm beim Rüden eignet sich der Kleine Münsterländer einerseits für anspruchsvolle jagdliche Aufgabenstellungen in vielfältiger Art, andererseits präsentiert er sich als problemloser Hund bei Transport und Haltung. Diese Rassemerkmale wurden in jahrhundertelanger Qualitätszucht gefestigt, welche

Seite 12

auch bezüglich Wesen und jagdlichen Leistungen strengen Auslesekriterien verpflichtet ist. Übergeordnet selbstverständlich die Zucht gesunder Hunde, frei von genetisch vererbbaren Krankheiten. Historisch finden wir den Kleinen Münsterländer erstmals in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts unter dem Namen Heidewachtel im deutschen Münsterland als vorstehenden Wachtelhund mit großem Spurwillen, hervorragender Spursicherheit und ausgeprägter Bringfreude. Der große Heidedichter Hermann Löns und dessen Bruder Edmund Löns haben großen Anteil an der Schaffung einer entsprechenden Zuchtbasis, wie auch Dr. Friedrich Jungklaus mit einem ersten wissenschaftlichen Werk über den Kleinen Münsterländer (1921) wesentlich zu Entwicklung und Aufbau der Rasse beitrug. Die damals erarbeiteten Rassemerk-

www.muensterlaender.info


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Mittlerweile ist das Mutterland Deutschland in seiner Verantwortung für den Rassestandard international vernetzt. Im KLMI -Verband (Kleiner Münsterländer International) haben alle nationalen Vereine die Möglichkeit an der kynologischen Qualitätssicherung und Fortentwicklung der Rasse mitzuwirken. Der österreichische Verein wurde 1937 gegründet, die Rasse ist derzeit drittgrößte Vorstehhunderasse (gemessen an Klubmitgliedern) mit ähnlichen Mitgliederzahlen wie Deutsch Kurzhaar und Deutsch Drahthaar. Die Mitglieder werden derzeit von 3 Bereichsgruppen (Ost, Süd, West) betreut, dadurch wird auch eine bessere Betreuung der HundeführerInnen ermöglicht. Im Rahmen von Leistungsprüfungen und Zuchtschauen/Ausstellungen werden die Zuchttiere begutachtet, um die Quali-

tät der weiteren Zuchtentwicklung zu gewährleisten.

Das W E S E N des Kleinen Münsterländers ist geprägt von außerordentlicher Intelligenz, Leichtführigkeit, Kontaktfreudigkeit und sozialer Anpassungsfähigkeit Gerade diese Intelligenz erfordert seitens der Ausbildenden eine gezielte Konsequenz und Gleichmäßigkeit im täglichen Bewegungsablauf. Der KlM ist extrem arbeitsfreudig, er besitzt Schneid und Durchhaltevermögen in unterschiedlichsten Geländeregionen. Seine mittlere Grösse und Wendigkeit machen ihn zu einem erstklassigen Stöberer selbst in schwierigstem Gelände. Der ausgeprägte Spurwille oftmals gepaart mit verlässlichem Spurlaut sowie die durch die Qualitätszucht der vergangenen Jahrzehnte etablierten wunderbaren „Feldqualitäten“ in Suche und Vorstehen machen ihn zu einem der herausragenden Jagdhunde vor dem Schuß. In Wald und Wiesenregionen ist der Hund bestens eingesetzt.

Durch seine Kooperation mit dem Führer zeigt er immer wieder erstaunliche Leistungen. Nicht selten, dass er Wild brackiert um es vor den Jäger zu bringen. In manchen Regionen wird die Rasse vermehrt für die Arbeit am Schwarzwild ausgebildet. Dies wohl aus Mangel eines entsprechenden Niederwildbesatzes. Voraussetzung sind eine ausgeprägte Wild und Raubzeugschärfe, was wiederum die breite Palette an jagdlichen Verwendungsmöglichkeiten dokumentiert. Die grosse Wasserpassion des Kleinen Münsterländers in Verbindung mit seinem Spurund Beutewillen machen ihn zum perfekten Begleiter bei der Wasserjagd mit Ausdauer und Bringtreue nach dem Schuß. Außerordentliche Stöberqualitäten im Schilfwasser sind Voraussetzung für eine mögliche Zuchtverwendung. Die Arbeit auf der Schweißfährte ist wichtiger Bestandteil des jagdlichen Jahresablaufes und bei richtiger Einarbeitung kann der Hund Wundfährten von hoher Schwierigkeit meistern. Im Nachsuchenalltag bewährt sich die Intelligenz des KlM bei der Ausbildung zum Verweiser. Im Familienverband präsentiert sich die Rasse als anhänglich und kinderfreundlich. Die Hunde sollten jedenfalls nicht ausschliesslich in einem Zwinger gehalten werden. Die Verträglichkeit bzw. Gelassenheit gegenüber Artgenossen sind gefordertes Wesensmerkmal des KlM. Größe und robuste Gesundheit ermöglichen ein hohes Lebensalter dieser Rasse. Würfe mit hoher Welpenzahl sind durchaus keine Seltenheit, Züchter und Verein betreuen die Welpenkäufer bei Kauf, Aufzucht und Ausbildung.

Autor: Mf. Univ. Prof. Klaus Lienbacher. Er ist Mitglied des Vorstandes und der Zuchtkommission des ÖVMü Seite 13

Foto: fotolia.com

male haben in wesentlichen Bereichen heute noch Gültigkeit.


von Ing. Hanshelmut Helm

Rotbuche

Fotos: © Wirnsberger

Botanik

Die Rotbuche (Fagus sylvatica)

D

Die Seite 14

ie Rotbuche (Fagus sylvatica) ist eine der wichtigsten Laubbaumarten Österreichs. Ihr Name Rotbuche kommt von der leicht rötlichen Färbung des Holzes. Rotbuchenreiche Mischwälder sind die potenzielle natürliche Vegetation großer Teile Mitteleuropas. Sie wird im Volksmund auch Mutter des Waldes genannt.

bis zu 600 qm beschatten. Der erste Austrieb im Mai kann bis zu 40 cm betragen. Ende Juni kann es zu einem sogenannten Johannestrieb kommen. Im Alter lässt die Wüchsigkeit nach und mit 100 Jahren hat sie ihre maximale Höhe erreicht. Sie ist aufgrund ihrer ockerfarbenen Herbstfärbung auch ein äußerst beliebter Parkbaum.

Gestalt und Wuchs

Die dünne Rinde junger Zweige ist anfangs dunkelgrün bis schwarz, aber sie wird sehr rasch heller. Die hellgraue Rinde wächst beim Dickenwachstum des Stammes mit, wobei sie Längsrisse bildet. Das absterbende Phellem , der Kork, zerfällt zu feinem Staub.

Die Rotbuche (RB) kann eine Höhe von bis zu 45m erreichen und ist sommergrün. Im Freistand kann der Stammdurchmesser bis zu 2 m betragen und sie kann bis zu 300 Jahre alt werden. Die Krone kann

Rinde

Blatt Die Blätter sind eiförmig, spitz und am Grund keilförmig abgerundet. Der Blattrand ist wellig, gezähnelt und bewimpert. An den Enden der Seitennerven sitzen kurze Zähne. Der Stiel ist 1 bis 1,5 cm lang und ebenfalls behaart. Im Herbst verfärben sich die 7 bis 10 cm langen Blätter zuerst blassgelb, später orangerot bis rotbraun. Viele Blätter bleiben vertrockneten über den Winter an den Zweigen.

Blüten Die RB blüht ab ca. 30 Jahren. Sie ist einhäusig, d. h. die männlichen und weiblichen Blüten sind an einem Baum zu finden. Die


Fotos: © Mag. Wirnsberger Karlheinz

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Blütenknospen sind hellbraun, spindelförmig schmal und spitz. Die Blüten erscheinen zeitgleich mit dem Blattaustrieb von April bis Mai. Die Blütenstände bestehen jeweils aus den Blüten eines Geschlechts. Die Büschel der männlichen Blüten hängen herab, aus den stehenden weiblichen Blüten ragen je drei rosafarbene Narben.

Frucht Die Früchte werden Bucheckern genannt. Sie sitzen zu zweien in einem kurz gestielten, vierlappigen, weichen, Fruchtstand zusammen. Rohe Bucheckern enthalten Trimethylamin und sind leicht giftig. Ebenso enthalten sie Oxalsäure. Die Buche gehört zu den Mastbaumarten. In Vollmastjahren ist sichergestellt, dass so viele Samen vorhanden sind, dass die Tiere sie nicht alle fressen können. So ist der Erhalt der Buche sichergestellt. Mastjahre sind auch eine enorme Belastung für den Baum. Etwa zweidrittel des Jahresgewinns an assimiliertem Zucker werden zur Bucheckernproduktion verbraucht. Zur Verbreitung der Samen tragen Eichhörnchen, Mäuse und auch Vögel bei.

Verbreitung und Standort Die RB war schon vor der letzten Eiszeit in Europa vertreten. Heute ist sie von Süd-Skandinavien bis Sizilien in den Wäldern vorhanden. Sie gedeiht vom Meeresspiegel bis ins Gebirge. In der Steiermark kommt sie auf einer Fläche von 64000 ha vor, das sind 7,4 % des Waldanteiles. Die RB ist ein Zeiger feucht-gemäßigtem Klimas und ihr Gedeihen erfordert über 650 mm Jahresniederschlag und eine Durchschnittstemperatur von über 8 Grad Celsius. Sie bevorzugt nährstoffreiche, schwach saure bis kalkreiche Böden. Staunässe und Dürre verträgt sie nicht. In der Jugend wächst sie gerne im Schatten auf und zählt zu den Schattbaumarten. Im Alter benötigt sie aber mehr Licht. Aufgrund ihrer ausgeprägten Krone und ihrer starken Beschattung verdrängt sie oft andere Baumarten die auch auf diesem Standort gedeihen könnten. Fichten-Tannen-Buchenwälder oder reine Buchenwälder zählen oft zu den natürlichen Waldgesellschaften in der Steiermark. Auch die EU hat die Wichtigkeit der Buchenwälder erkannt und so wurden einige Bestände in der europäischen FFH-Richtlinie unter Schutz gestellt.

Forstwirtschaftliche Bedeutung Die Rotbuche ist sicherlich der forstwirtschaftlich bedeutsamste Laubbaum in der Steiermark. Sie erfordert bei der Bewirtschaftung sehr viel Gefühl. Die Verjüngung erfolgt im Schutz der Altbäume; eine richtige Dosierung vom Lichteinfall ist von höchster Bedeutung. Zu viel Licht bringt den Keimlingen Frostbefall, zu wenig Licht lässt sie verkümmern. Wächst die Buche eng auf, erzielt man gerade Stämme, die beispielsweise in der Möbelindustrie Verwendung finden. Der waldbauliche Wert der Buche ist unumstritten und immens hoch. Der aus Buchenlaub entstehende Mull ist ideales Keimbett für Fichte, Tanne und Co. Empfindlich ist die Buche gegen jegliche Art von Erdanschüttungen im Wurzelbereich. Die Rotbuche ist aber auch Lebensraum für viele Käfer und Vogelarten. Spechte lieben Wohnhöhlen in Buchen.

Nutzung der Buche und Holzverwendung Das Holz der Buche ist nur leicht rötlich schimmernd. Ein Rotton Seite 15


von Ing. Hanshelmut Helm

Foto: Fotolia

Botanik

entsteht erst durch das Dämpfen. Dabei wird auch die starke Neigung zum Verwerfen und zur Rissbildung genommen. Die Buche hat auch einen Rotkern, der mit dem Alter größer wird. Meist erzielt die Kernbuche geringerer Erlöse als weißes Holz. Ab und zu wird aber auch die Kernbuche individuell von den Möbelherstellern nachgefragt. Ihre Verwendung findet sie auch als Parkettboden und aufgrund ihrer Biegefestigkeit auch als Sessel (Thonetstuhl). Große Anteile des Holzes werden aber auch in der Herstellung von Zellstoff benötigt. Ebenso als Chemiezellstoff, wie auch in der Papierindustrie. Viskose und Liyocell sind bekannte Textilfasern, die aus Buchenholz hergestellt werden. Das Holz hat aber auch als Brennholz enorme Bedeutung, da es einen sehr hohen Heizwert besitzt. Auch in der Glasproduktion findet das Buchenholz als Holzasche Verwendung, ebenso werden viele Buchenstämme als Eisenbahnschwellen verwendet, da sie elastischer als Beton sind und eine Teerölimprägnierung die Schwellen 40 Jahre lang vor Pilzbefall schützt. Weiters werden Seite 16

viele Gebrauchsgegenstände aus Buchenholz hergestellt: Wäscheklammern, Bürsten, Kochlöffel, Holzspielzeug etc. Die Rotbuche wird aber auch als Nahrungsmittel Verwendung. Trotz der leichten Giftigkeit wurde aus den Nüssen Öl gepresst, welches zum Kochen oder als Lampenöl verwendet wurde. Die essbaren Blätter gelten als entzündungshemmend und wurden bei Zahnfleischproblemen zerkaut oder bei Geschwüren als Wundauflage verwendet. Durch die Verwendung als Laubstreu in der Viehhaltung wurden die Wälder regelrecht leergefegt. Dies war eindeutig Raubbau und wurde per Gesetz verboten. Auch wurden junge Buchenzweige als Winterfutter für das Vieh gebunden und getrocknet; frisch ausgetriebene Buchenzweige wurden verfüttert um die Milchleistung zu steigern. Auch der jagdlich bedeutende Begriff des „Blattens“ leitet sich von der Buche ab. Mittels eines Buchenblattes wurde und wird der Fiep nachgeahmt um den Rehbock anzulocken. Buchenteer wird als Lockmittel in der Jagd verwendet.

Buche im Baumhoroskop Im Keltischen Baumhoroskop sind nur Menschen die am 22.12. geboren sind, den Buchen zuzuordnen. Die Buche steht für Kreativität, Glück und Reichtum und Schönheit. Buchenmenschen neigen meist zu Übertreibung und sind extrem auf ihr Äußeres fixiert. Die Buchenmenschen haben aber auch viel Geschmack bei Kleidung und Wohnungseinrichtung. Die Buche ist materialistisch eingestellt. Sie plant nicht nur kühne Projekte, sondern führt diese auch durch. Oft nehmen Buchen führende Positionen ein, da sie sehr genau Pro und Kontra abwägen und gerne auf „Nummer sicher“ gehen. In der Liebe ist sie vernünftig und ein hervorragender Lebenspartner. Sie ist sehr häuslich, neigt jedoch in späteren Lebensjahren auch dazu den einen oder anderen Flirt zu wagen. Außerdem besitzt die Buche die Eigenschaft bis ins hohe Alter in Form und fit zu bleiben. Dabei sind Mittel und Wege egal. Das Aussehen muss erhalten werden.


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Ihr verlässlicher Partner beim

Wildeinkauf!

Wildbret in höchster Veredelung – ein Produkt aus der Steiermark

Steirische Wildspezialitäten Strohmeier GmbH

Bahnhofstraße 59 | 8820 Neumarkt/Steiermark | T 03584 / 33 30 Waltenbachstraße 10 | 8700 Leoben | T 03842 / 811 52

www.wild-strohmeier.at

Seite 17


Botanik

von Dr. G. Leitner

Schöne neue Pflanzenwelt oder die lautlose Gefahr? Invasive Neophyten erobern unsere Landschaft Neobiota sind gebietsfremde Pflanzen-, Pilz- und Tierarten, die nach 1492 (Entdeckung Amerikas) unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen nach Europa gelangt sind.

E

inige der neu eingewanderten bzw. eingeschleppten Arten breiten sich ungehindert aus, da sie vor Ort keine natürlichen Feinde haben. Durch deren Ausbreitung können sie wirtschaftliche, ökologische und gesundheitliche Schäden verursachen und werden als invasiv bezeichnet. Die Verordnung des Europäischen Parlaments 1143/2014 „Über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ verpflichtet die Mitgliedsstaaten die Vorgaben auf nationaler Ebene umzusetzen. Auf einer Liste sind all jene invasiven Pflanzen- und Tierarten angeführt, die entweder noch gar nicht nach Europa gelangt sind (Vorbeugung) oder die in den Mitgliedsstaaten Probleme verursachen, sodass ein entsprechendes Management zu erfolgen hat. Mit Juli 2017 wurden die Vorgaben der EU Verordnung in das Steiermärkische invasive Arten Gesetz übergeführt. Dieses Begleitgesetz zu EU Verordnung enthält jedoch noch keine konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der gelisteten Arten. Auf der derzeit geltenden Liste sind für Österreich u.a. der Riesen Bärenklau, das Drüsige Springkraut und die Gewöhnliche Seidenpflanze von Relevanz, die dafür erforderlichen Managementpläne werden vom Umweltbundesamt ausgearbeitet. Die genannten Arten werden nachfolgend näher vorgestellt:

Seite 18

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier)

Bienenweide angepflanzt. Diese mehrjährige, weiß blühende Pflanze kann Wuchshöhen bis zu 4 m erreichen und besitzt eine Pfahlwurzel von bis zu 60 cm. Sie bevorzugt gewässernahe Standorte sowie Straßen- Bahnböschungen, offene Rohböden und Wiesen. Die Vermehrung erfolgt über Samen, wobei jede Pflanze bis zu 50.000 Samen entwickelt, die bis zu 15 Jahre keimfähig bleiben. Die Hauptverbreitung erfolgt über Wind und Wasser (Samen sind bis zu 3 Tage schwimmfähig), sowie mit Hilfe des Menschen durch Materialtransporte, Garten­abfälle und bewusstes Anpflanzen.

Blütezeit: Ende Juni bis September. Auswirkungen: Pflanzensaft enthält phototoxische Stoffe, die bei Hautkontakt in Verbindung mit UV - Strahlen schwere Verbrennungen (3. Grades, Blasenbildung) der Haut hervorrufen können. Erosionsgefahr entlang von Gewässern - oberirdische Pflanzenteile sterben im Herbst ab – Ufer sind unbefestigt. Verdrängungspotential für heimische Pflanzen- und Tierarten durch Bildung von Dominanzbeständen.

D

er Riesen Bärenklau, ein Doldengewächs, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, und wurde im 19. Jhd. als Zierpflanze nach Europa gebracht und später als Deckungspflanze für Wild und

Bekämpfung: Beginn von Bekämpfungsmaßnahmen vor Blühbeginn und nach Möglichkeit im Oberlauf des Gewässers (Samen sind schwimmfähig). Mahd oder Ausreißen von Jungpflanzen (mehrmalig).


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

genehmigten Abfallbehandlungsanlage mit thermophiler Kompostierung (Kerntemperatur der Rotte von mind. 70°C) gebracht werden, wobei der Transport in einem geschlossenen System erfolgen muss.

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera Royle)

lang von Gewässern - oberirdische Pflanzenteile sterben im Herbst ab – Ufer sind unbefestigt! Verdrängungspotential für heimische Pflanzen- und Tierarten. Beeinträchtigung der Naturverjüngung.

Bekämpfung: Maßnahmen vor Beginn der Blüte durchführen; im Oberlauf beginnen, da die Samen schwimmfähig sind! Mahd des Bestandes unterhalb des 1. Stängelknotens 1-2-mal pro Jahr Kleinere Bestände und Einzelpflanzen - ausreißen.

Ausgraben und/oder Zerstörung der Pfahlwurzel durch V-förmigen Spatenstich mind. 10-20 cm tief. Abschneiden der Blütenstände vor der Fruchtreife. Nachkontrollen in den Folgejahren; gegebenenfalls Maßnahmen wiederholen. Bei allen Bekämpfungsmaßnahmen muss unbedingt Schutzkleidung getragen werden! Bekämpfungsmaßnahmen in der Früh oder bei starker Bewölkung durchführen!

D

Gewöhnliche Seidenpflanze (Asclepias syriaca L.) Papageienpflanze

Blütezeit: Juni bis zu den ersten Herbstfrösten. Auswirkungen: Erosionsgefahr ent-

Fotos: KK

Mähgut ohne Samenstände können kompostiert werden. Pflanzen, die bereits Samenanlagen tragen, dürfen nicht auf den Hauskompost gelangen, da die Samen nachreifen können! Diese müssen zu einer

ie aus dem Himalaya stammende Zierpflanze wurde im 19. Jhd. nach Europa gebracht und später auch als Bienenweide angepflanzt. Diese bis zu 2,5 m hohe, rosa-lila blühende, einjährige Pflanze kommt bis in die montane Höhenstufe vor (Tendenz steigend) und entwickelt oftmals Dominanzbestände. Ihre bevorzugten Lebensräume sind gewässernahe Standorte, sowie Straßen- und Bahnböschungen. Jede Pflanze bildet in Samenkapseln bis zu 4.000 Samen, die durch einen Schleudermechanismus für die Verbreitung sorgen. Die Samen bleiben bis zu 7 Jahre keimfähig und werden hauptsächlich über Gewässer (schwimmfähige Samen), aber auch durch Erdmaterial, Gartenabfälle und Arbeitsgeräte, verbreitet.

Geschnittene Pflanzenteile dürfen nicht am Boden liegen bleiben Gefahr eines erneuten Anwurzelns! Große Mengen des Materials ohne Samenanlagen zum Trocknen z.B. auf Reisig legen, danach Abtransport zur Kompostieranlage. Kleine Mengen an Pflanzen ohne Samenanlagen können zur Trocknung auf Astgabeln gehängt werden. Pflanzen mit Samenanlagen müssen zu einer genehmigten Kompostieranlage mit thermophiler Kompostierung (Temperatur der Hauptrotte von 70°C erforderlich) gebracht werden. Nachkontrollen in den Folgejahren und gegebenenfalls Maßnahmen wiederholen!

Seite 19


Botanik

D

iese ausdauernde, wärmeliebende Art stammt aus den USA, wurde im 17. Jhd. als Zier- und Heilpflanze nach Europa gebracht und in weiterer Folge von Imkern kultiviert. Es handelt sich um eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe bis zu 2 m, die einen giftigen Milchsaft enthält. Ihre Blätter sind gegenständig am aufrechten, behaarten Stängel angeordnet. Die nach Honig duftenden Blüten zeigen eine rosa bis rote Färbung. Sie vermehren sich über Samen und Wurzelteile, wobei ihre Früch-

von Dr. G. Leitner

te (10 – 15 cm) an Papageien erinnern und lange seidige Haare aufweisen. Die Verbreitung erfolgt durch Wind, Menschen und Tiere. Sie bevorzugt sonnige, trockene Böden und kommt oftmals auf Brachen, Ödland und entlang von Verkehrswegen vor.

Blütezeit: Mai bis August. Auswirkungen: Kontakt mit dem Milchsaft kann allergische Reaktionen auslösen – Kontaktdermatitis. Rasche Ausbreitung und Bildung

großer Populationen können zur Verdrängung heimischer Pflanzenarten in Trockenrasen führen. Produktionsausfälle in der Landwirtschaft.

Bekämpfung: Ausgraben inkl. Wurzelausläufer. Abschneiden der Stängel nach der Blüte. Mahd großer Bestände nach der Blüte. Nachkontrollen in den Folgejahren und gegebenenfalls Maßnahmen wiederholen!

Wir sind ein Partnerbetrieb des Steirischen Ausichtsjägerverband. Bei Vorlage der Mitgliedskarte, profitieren Sie durch zahlreiche Ermäßigungen. Ausgenommen Aktionsware, bereits reduzierte Ware und Gutscheine.

Seite 20


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Der Jagdphilosoph

E

Warum schaffen es die Jäger nicht sich positiv zu präsentieren?

inerseits haben wir Jäger ein schlechtes Image in der Bevölkerung. Wir sind meist bewaffnet unterwegs und das erzeugt ein gewisses Unbehagen unserer Mitbewohner. Wir sind elitär und abgehoben und sprechen eine eigene Sprache, beten Trophäen an, schießen liebe Bambis etc. Viele Verhaltensforscher und Wissenschafter haben sich mit diesem Thema schon beschäftigt. Aber auf der anderen Seite sind wir Jäger nicht zum großen Teil selbst schuld an dieser Misere? Warum holen wir nicht unsere Kritiker und Gegner ab und hinterfragen wie sie sich so ein negatives Bild machen können? Wie kam es dazu? Stattdessen schimpfen wir über diese dummen Menschen, die ja keine Ahnung von der Jagd haben. Wenn wir nicht das Gespräch suchen, wird nie etwas Positives herauskommen. Hier müssen wir Jäger runter vom Pferd und den Kritikern auf Augenhöhe begegnen. Da und dort wird es natürlich auf beiden Seiten unbelehrbare geben, aber wir müssen unsere Mitbewohner von unserem positiven Wirken überzeugen, ihnen kommunizieren warum wir dies und das machen müssen. Dazu muss aber vor allem in der Jägerschaft ein Umdenken erfolgen. Es geht dabei nicht um irgendwelche Machtverluste, sondern um Aufklärung und Öffnung. Wie soll das aber gelingen, wenn es noch immer Kollegen gibt, die der Jugend keine Chance gibt und sie jahrelang als Raubwildjäger an der Stange hält, oder aber sei auch die Abhaltung von Trophäenschauen zu hinterfragen, wie es dzt. in Vorarlberg geschieht. Müssen wir Jäger in der heutigen Zeit noch Hunde und Katzen erlegen? Brauchen wir noch eine Disziplinarkommission? Schadet es dem Ansehen der Jägerschaft in der Öffentlichkeit, wenn jemand einen Fehlabschuss tätigt? Sind das unsere Probleme? Hier stehen wir uns wohl selbst im Weg. Gibt es hier nicht andere – wenn

auch aufwendigere – Möglichkeiten? Sollten wir bei unserem Abschussplan uns nicht an Schäden in der Natur und am Wildlebensraum noch mehr orientieren? Schade nur, dass hier jedes Bundesland seine eigene Suppe kocht. Wenn wir in Österreich uns nicht vereinen – und damit meine ich nicht nur die Dachmarke Jagd Österreich – werden wir uns selbst schwächen. Wir sollten uns unsere Gegner zum Vorbild machen und uns ihre Strategien abschauen. Stattdessen vergeuden wir sinnlos Energien in Machtspielen einzelner Jagdgruppen anstatt hier Einigkeit zu zeigen. Zeigt ein Jäger ein Fehlverhalten eines Kollegen auf, wird dieser als Nestbeschmutzer verurteilt und angeprangert anstatt dem Fehlverhalten nachzugehen und dementsprechende Konsequenzen zu ziehen. Solange aber die Parteipolitik in der Jagd das Sagen hat, wird alle Mühe umsonst sein. Gute Ideen aller sollten aufgegriffen werden und positive Energien gebündelt werden. Hat jemand eine andere Meinung als die Vorgegebene und äußert diese, wird er zurechtgewiesen und als Zerstörer der Jagd angeprangert. Kritik darf nicht sein, wir sind uns ja ohnehin alle einig und diese Einigkeit darf ja nicht in Frage gestellt werden. Auch nicht durch Artikel in diversen Fachzeitungen, denn damit könnte ein schiefes Bild der Jäger in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Ist es das wirklich was uns Jäger negativ darstellt oder ist es die Bequemlichkeit sich mit diesen Dingen zu befassen??? Es wird uns nicht erspart bleiben, sich mit diesen – wenn auch unbequemen - Themen auseinanderzusetzen, denn sonst wird es keine Zukunft der Jagd in Österreich geben. „Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern. Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst.“ Bernhard von Clairvaux, Abt und Mystiker, 1090 –

Seite 21


Lucius

Rehwild – wie sinnvoll ist der jährliche Abschussplan?

I

n der 1773 erschienen und in Folge sehr populären Onomatologia Forestalis-Piscatorio-Venatoria oder vollständigem Forst-, Fisch- und Jagd-Lexicon hieß es: „Reh ist eine Gattung wilder Ziegen, wovon das Männlein der Rehebock, das Weiblein aber die Ziege oder Ricke, Rücke und Geiß …“ Und noch 1930 wurde das europäische Reh im umfangreichen Werk von Baron Reinhart Bachofen von Echt zur Jagdgeschichte Steiermarks fälschlich in 6 Unterarten eingeteilt. Auch wenn heute die wissenschaftliche Zuordnung des Rehs zu den Trughirschen geklärt ist, wissen wir noch immer recht wenig über ihr Verhalten. Bis zum Jahr 1938, als in Österreich das 1934 erlassene deutsche Reichsjagdgesetz

Seite 22

Gültigkeit erlangte, gab es hierzulande keine Abschusspläne, keine Altersklasseneinteilungen und keine Trophäenschauen. Die Rehpopulation war relativ gering, was sich in den Abschusszahlen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts widerspiegelt. So gab es 1915 im damaligen Herzogtum Steiermark, das um einiges größer war als das heutige Bundesland, den höchsten Abschuss mit 13.800 Stücken und im Jahr 1875 den niedrigste mit 3.400 Stücken. Im Jahr 1928 wurden etwas mehr als 7.000 Stück Rehwild erlegt. Im Vergleich dazu die aktuellen Zahlen der Statistik Austria: Im Jagdjahr 2015/16 wurden in der Steiermark 51.899 Rehe geschossen, hinzukamen 7.416 Stück Fallwild durch den Straßenverkehr und 7.689 Stück

Rehwild durch sonstige Verluste. Das ergibt eine Summe von 67.004 Stück, ohne dass die Population abnimmt, im Gegenteil ist noch immer eine Zunahme zu verzeichnen. Die Gründe sind sicher mehrschichtig, mit den Jagdmethoden und Abschussrichtlinien der letzten Jahrzehnte wurde meist nur eines erreicht, dass der Bestand an Rehwild stetig zunimmt. Man muss das Erstellen des Abschussplans nüchtern sehen. Die Ausgangslage ist der Frühjahrswildbestand, aus dem der jährliche Abschuss errechnet wird. Inzwischen ist dank wildökologischer Forschung allerdings bewiesen, dass man diesen Bestand nicht einmal annähernd genau einschätzen und schon gar nicht zählen kann. Man weiß auch nicht, wie sich die „angeschätzten“


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Zahlen auf Böcke, Geißen und Kitze aufteilen. Hinzukommen andere unabwägbare Faktoren wie die natürliche Sterblichkeit und die Menge des jährlichen zu- oder abwandernden Rehwilds. Die Zahlen ergeben sich aus Schätzungen der Jagdausübungsberechtigten - sie setzen Zahlen ein, die ihnen sinnvoll erscheinen und die bei der Jagdbehörde glaubhaft zu argumentieren sind. Mit der Realität haben sie aber meist nichts zu tun. Davon abgesehen fehlt eine effektive Kontrolle der Abschusszahlen. Rehböcke, die man mit Haupt- und Unterkiefer vorlegen muss, ergeben eine nachvollziehbare Zahl. Für den Nachweis des Geißenabschusses muss man zwar Unterkiefer vorlegen, allerdings weiß man, dass mit Unterkiefern ein schwunghafter Handel getrieben wird, wodurch keiner zu sagen vermag, woher sie letztendlich stammen. So kann es passieren, dass weit weniger Rehgeißen geschossen werden, als notwendig und vernünftig wäre. Zu allem Überfluss verursacht das jährliche Erstellen der Abschusspläne einen unnötigen bürokratischen Aufwand, auf den man gut verzichten könnte. Was einfach zu beweisen ist: Dänemark, Schweden, England und inzwischen mehrere deutsche Bundesländer kommen ganz ohne Abschusspläne aus. In den letzten Jahrzehnten wurde den Jagdausübungsberechtigten per Abschussplan vorgeschrieben, wie viele Rehböcke der einzelnen Altersklassen zu erlegen sind. In der Praxis sehen die Zahlen aber anders aus, da es natürlich auch zu Fehlabschüssen kommt. Sie müssten eigentlich geahndet werden, da es sich dabei um eine Übertretung des Abschussplanes handelt, der ein behördlicher Bescheid ist. Konsequenzen gab und gibt es in der Regel aber nicht, da man selbst bei bestem Willen am lebenden Stück nicht das konkrete Alter feststellen kann. Die „berühmten Merkmale“, die angeblich das Alter eines Rehbocks verraten, können stimmen oder auch nicht. Die Fehlerquote ist ziemlich hoch. Ebenso ungenau ist die Altersbestimmung eines erlegten Bocks auf Grund des Zahnabschliffs, auch da kann man sich um 3 - 4 Jahre verschätzen. Trotzdem wird an dieser Methode der Altersbestimmung stur festgehalten, obwohl der Aussagewert gegen Null geht.

Zur Zeit wird an einer Novellierung des steirischen Jagdgesetzes gearbeitet, die die starre Vorgabe bei den Altersklassen beseitigen soll. So dürfen künftig an Stelle von Böcken der Klasse I auch solche der Klassen II und III geschossen werden und an Stelle der Klasse II auch Böcke der Klassen I und III. Als ich das las, hatte ich kurzfristig die Hoffnung, dass in der Landesjägerschaft ein moderneres Denken Einzug gehalten hat und die bisher als Dogma geltenden Altersklassen bei den Rehböcken aufgehoben wurden. Aber weit gefehlt, der Abschuss wird zwar erleichtert und flexibler, aber die 3 Altersklassen bleiben. Angeblich, um weiterhin „verlässliche“ Aussagen über die Altersklassenstruktur (bei Böcken!!!, nicht bei Geißen) zu erhalten. Eher handelt es sich dabei aber um eine arbeitserhaltende Maßnahme für die Mitglieder der Bewertungskommission der Trophäenschauen, die auch weiterhin tüfteln können, ob ein erlegter Bock 4 oder 5 Jahre alt war. Wildökologisch ist ein gesunder Altersklassenaufbau beim Rehwild wichtig und nötig, dazu ist es aber auch wichtig, Böcke UND Geißen alt werden zu lassen. Die bisher und künftig geübte AltersklassenEinteilung zielt aber ausschließlich darauf, die Trophäe gut einzuschätzen. Es mag beteuert werden, was da will. Anders lässt sich auch nicht erklären, warum es bei den nicht Trophäen tragenden Rehgeißen nur 2 Altersklassen – Schmalreh und Altgeiß – gibt. Die trophäentragenden Gamsgeißen sind in 3 Altersklassen eingeteilt, während beim Rotwild die Tiere ohne Trophäe ab dem vollendeten 2. Lebensjahr als Alttiere bezeichnet werden. Im Unterschied dazu muss der Hirsch 10 Jahre alt werden, um der Klasse I zugeordnet zu werden. Es wäre aber auch extrem wichtig, das Alter des weiblichen Rehwilds zu berücksichtigen und es auch alt werden zu lassen, da eine ältere Geiß über ein höheres Wissen und mehr Erfahrung verfügt als eine jüngere, das sie an den Nachwuchs weitergibt. Eine hohe Rehwilddichte verlangt einen erhöhten Abschuss, dadurch steigt der Jagddruck. Und die Rehe reagieren darauf. Sie werden nervös, aber auch vorsichtiger, und die Bejagung wird immer schwieriger. Wenn die Jäger unter dem Zwang stehen,

den Abschussplan minutiös zu erfüllen und ständig, auch bei widrigem Wetter, im Revier unterwegs sind, wird die Jagd zur Qual, und die Erfolgsrate sinkt. Es wird auch immer häufiger von Hochständen gejagt und nicht bei der Pirsch. Der Wildökologe Robin Sandfort hat errechnet, dass der Zeitaufwand je erlegtem Stück beim Ansitz 15,85 Stunden beträgt, bei der Pirsch nur 7,97 Stunden. Außerdem sieht man bei der Pirsch mehr Rehe. Denn nicht nur wir Menschen, sondern auch Rehwild lernt aus Erfahrung dazu und meidet Plätze, an denen seit vielen Jahren Ansitze stehen und wo schon zahlreiche Artgenossen erschossen wurden. Früher lehrte man ohne besseres Wissen in Jagdkursen, dass Wildtiere nur ein kurzes Gedächtnis haben. Die Wissenschaft hat das Gegenteil bewiesen. Daher ist es für eine sinnvolle Bejagung wichtig, nicht bei jedem Wetter unterwegs zu sein, nicht ständig die Wildtiere zu beunruhigen und vor allem die Jagdstrategien zu wechseln. In Wildtier-Kreisen hat es sich ebenso herumgesprochen, dass die Gefahr, die vom Menschen ausgeht, am frühen Morgen und am Abend am höchsten ist. Wenn es die Zeit erlaubt, macht es daher jagdlich Sinn, an manchen Tagen, bei passendem Wetter, am Vormittag oder am früheren Nachmittag zu jagen und dafür am Abend nicht ins Revier zu gehen. Lernen wir endlich, uns von Zahlen und Berechnungen zu lösen. Wieviel Stück Rehwild pro 100 ha rechnerisch tragbar sind oder nicht, ist unbedeutend. Die wichtigsten Indikatoren, die für Jäger und Forstmann gelten sollten, sind die Verbissbelastung und die Vegetation. Alles andere ist unerheblich. Jagd soll Freude machen und darf nicht zur Qual werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wieviel Sinn heutzutage noch der Abschussplan bei Rehen macht. Wäre es nicht an der Zeit, das heuer vor 80 Jahren durch den Anschluss Österreichs von den Nationalsozialisten eingeführte Abschussplansystem für Rehe zu überdenken? In diesem Sinn noch ein Gedanke von Robin Sandfort: Das Verhältnis zwischen Jagd und Rehwild gleicht einem evolutionären Wettrüsten, bei dem das Wild dem Jäger immer einen Schritt voraus ist. Es wäre zu begrüßen, wenn die Jagdbehörde weniger regulieren und den Jägern mehr Freiheiten zugestehen würde.

Seite 23


Waffen und Technik

von Dr. Jürgen Siegert

Das richtige Kaliber, die Quadratur des Kreises Artikel von Dr. Jürgen Siegert

Es ist die Frage nach dem „idealen“ Kaliber, die sich Jäger seit eh und je stellen. Nicht nur die wenig erfahrenen Jungjäger, sondern auch die sehr routinierten, die bereits seit vielen Jahren nicht nur Jagdkarten gelöst sondern auch reichlich Erfahrungen gesammelt haben.

D

ie Antwort ist dabei recht einfach: Es gibt kein „ideales“ Kaliber. Zu unterschiedlich sind die Situationen – ich habe oft gesagt, dass man die selbe jagdliche Situation auch in einem langen Jägerleben nicht zwei mal antreffen wird: Unterschiedliche Wildarten, unterschiedliche Entfernungen, unterschiedliche Stellungen, manchmal hat uns das Wild bereits kurz vor dem Schuss wahrgenommen, ein anders mal nicht. Auch die ideale Auflage wird es nicht immer geben und der Schuss kann wohl auch nicht immer genau an jener Stelle angebracht werden, an der man es möchte – übrigens: welches ist die richtige Stelle?

selbst da gibt es bereits Einschränkungen. Die im steirischen Landesjagdgesetz geforderte MindestAuftreffenergie E100 beträgt bei Rehwild 1.000 Joule. Beim beliebten Kaliber .222Rem. (= 5,6x43) beträgt sie gerade einmal nur etwas mehr als diese geforderten 1.000 Joule!

Also gibt es für jede Wildart mehr oder weniger gut geeignete Kaliber. Wenn man unsere heimischen Schalenwildarten betrachtet, scheint es zunächst sehr einfach zu sein:

Beim Rotwild werden geeignete Kaliber sinnvollerweise wohl erst mit 7 Millimetern oder .30 (= 7,62 mm) beginnen. Auch wenn im Jagdgesetz die Mindestenergie E100 mit 2.000 Joule festgelegt ist und viele 6,5-Kaliber diese Energie aufweisen, ist auch hier die mögliche Schussentfernung zu beachten. Wenn die E100 knapp über der Mindest(!)-Energie

Rehwild wird wohl sinnvollerweise am besten mit den Kalibern 5,6 Millimeter bis 6 Millimeter oder .243Win (= 6,16x43) zu erlegen sein. Und Seite 24

Beim Gamswild scheidet das Kaliber 5,6 mm jedenfalls aus, das kleinste beginnt damit bei 6,5 Millimetern. Dabei ist jedoch zu beachten, dass man gerade auf diese Wildart wohl eher weite Schüsse antragen muss. Hier kommt es also wesentlich auf die Flugbahn an, aber auch darauf, dass auf die zu schießende Distanz noch ausreichend Energie gegeben ist.

liegt, was bedeutet das, wenn das Stück aber 150 Meter entfernt ist? Beim Schwarzwild gibt es eine einfache Formel: Es gibt eigentlich kein Kaliber, dass für Schwarzwild zu groß sein könnte. Ganz sicher kann man aber davon ausgehen, dass geeignete Kaliber für diese Wildart erst bei 8 Millimetern oder besser 9,3 Millimetern beginnen. Diese Beispiele zeigen – aber auch bereits in einer gewissen Bandbreite – welche Kaliber idealerweise zu welcher Wildart passen. Als ich noch aktiv im Beruf als Waffenkaufmann in meiner Firma stand, hat man mir oft kaufmännische Interessen unterstellt - ich nehme an, dass es scherzhaft gemeint war. Aber ein ideales Kaliber gibt es ganz einfach nicht. Ja, es gibt gute „Kompromisskaliber“. Ich denke dabei vor allem an das heute sehr beliebte Kaliber .30-06Spr. . Es ist tatsächlich für unsere Schalenwildarten recht gut geeignet. Vor allzu großem Ausschuss braucht man sich in der Regel nicht zu fürchten, auch der Rückstoß hält sich in Grenzen. Wenn man die


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Entfernung beachtet, ist dieses Kaliber auch auf Rotwild und – an der Untergrenze! - auch für Schwarzwild geeignet. Das Geschossgewicht kann dabei noch angepasst werden. Sehr wesentlich sind natürlich auch die verwendeten Geschosse: Nahezu alle Geschosse sämtlicher Hersteller sind spezielle Formen von Teilmantelgeschossen. Die Frage, warum es so unglaublich viele Teilmantelgeschosse mit klingenden Namen gibt, ist leicht erklärt: Es liegt an uns Jägern! Wir verlangen Eigenschaften, die nur schwer gemeinsam zu erfüllen sind: Wir wollen, dass das Stück im Feuer zusammenbricht. Wer will nicht, dass das beschossene Wild den Schuss, der in mehrfacher Schallgeschwindigkeit auftrifft, gar nicht mehr hört und das Stück nicht leiden muss. Wir wollen, dass das Geschoß einen Ausschuss bewirkt. Da wir auf der Einschussseite kaum mit Schweiß rechnen können, den wir aber für eine eventuelle Nachsuche brauchen, ist der Ausschuss wichtig. Wir wollen, dass der Ausschuss nicht allzu groß ist. Das Wildbret ist ein wertvolles Lebensmittel, wir wollen es essen, wir wollen es verwerten. In der Konstruktion versuchen die Hersteller das zu berücksichtigen. Die Geschosse werden so konstruiert, dass in den meisten Fällen gewährleistet ist, dass die Wirkung sofort einsetzt – das Stück „liegt im Feuer“ - und dennoch ein Geschossrest für den Ausschuss zur Verfügung steht. Ältere Jäger werden sich vielleicht an das D-Mantel-Geschoß erinnern, das sich restlos in oft mehr als eintausend kleine und kleinste Teile zerlegte. Die rasche Wirkung war zwar gegeben, Ausschuss war kaum zu erwarten und die kleinen Stahlund Bleisplitter im Wildfleisch gelangten in den Braten

Ein wesentliches Moment für den Erfolg ist außer der Konstruktion auch das Gewicht des Geschosses. Einerseits wirkt es sich auf die Auftreffenergie aus (aber Achtung: die Formel dafür lautet M.V²/2, - die Masse [das Gewicht] x Geschwindigkeit zum Quadrat dividiert durch 2 – und das bedeutet, dass die Geschwindigkeit quadriert wird), andererseits brauchen wir auch ausreichende Geschossmasse für den geforderten Ausschuss. Ganz allgemein kann aber zur Beruhigung gesagt werden, dass ein schwereres Geschoss eher Vorteile bringt. Es ist in der Regel natürlich außenballistisch schlechter, da die meisten Entfernungen aber geringer sind als man gemeinhin annimmt, ist das meist zu vernachlässigen. Der Ausschuss ist im Regelfall nicht größer als bei einem leichteren Geschoß. Bei einem kleineren Wildkörper fehlt dem Geschoss der zur Verformung erforderliche Widerstand. Auch ich selbst habe einmal mit einem Kaliber .458 WinMag ( = 11,66 x 63,5 / E100 5.345 J) mit einem 32,4 Gramm schweren Geschoß ein Rehkitz und eine Rehgeiß erlegt. Die Entfernungen waren gering, die Wirkungen überzeugend, die Wildbret-Zerstörung hat sich auf die kalibergroßen Ein- und Ausschusslöcher beschränkt. Was kann daher zusammenfassend festgestellt werden: Wir haben gesetzliche Vorgaben, die aber vor allem auch deshalb unbedingt eingehalten werden müssen, weil sie auch unserer jagdlichen Einstellung entsprechen. Wir erreichen durch das entsprechende Verhalten nicht nur die gewünschten jagdlichen Erfolge sondern auch die innere Befriedigung, im Sinne des uns wichtigen Tierwohles zu handeln. Unabdingbar ist zu diesem Zweck aber der gelegentliche Blick in eine Ballistische Tabelle und natürlich ganz besonders die Überprüfung der Waffe und der eigenen Schießfertigkeit auf der Schießstätte vor dem Schuss auf Schalenwild. Seite 25


Waffen und Technik

von Gudrun Kaufmann

Vom Anblick zum Foto Eine Einführung in die Welt der Digiskopie in der Jagd Digiskopie oder Digiscoping, so bezeichnet man eine Technik der Fotografie bzw. des Filmens, bei der eine digitale Kamera (Smartphone, Spiegelreflex- oder Systemkamera) mit einem Spektiv oder Fernglas verbunden wird.

A

Foto: © Gudrun Kaufmann

bhängig vom verwendeten Spektiv kann mit etwas Übung eine gute bis sehr gute Bildqualität erreicht werden. Durch die Vereinigung einer qualitativ hochwertigen Optik mit einer digitalen Kamera - wie etwa einem Smartphone - erhält man ein System, das für den Jäger höchst nützlich ist. Insbesondere mit dem Smartphone können, mit etwas Übung, faszinierende, interessante und dokumentationswürdige Eindrücke festgehalten, geteilt und ausgearbeitet werden. Von der Entwicklung des vielversprechenden Erntebocks über die Dokumentation von notwendigen Hegeabschüssen bis zum schönen Foto oder Video des prächtigsten Hirsches im Revier lässt sich alles wunderbar festhalten. Außerdem kann Familie und Freunden endlich gezeigt werden, warum man gar so viele Stunden mit reiner Beobachtung im Revier verbringt.

Smartphone Digiskopie Die meisten modernen Smartphones sind mit hochwertigen Kameras ausgestattet. Ein Smartphone ist handlich, leicht und man hat es ohnehin immer dabei. Mit einem geeigneten Adapter wird es mit dem Spektiv verbunden und dem Digiskopievergnügen steht nichts Seite 26

mehr im Wege. Brennweiten weit jenseits von 800 mm sind möglich und im Vergleich zu handelsüblichen Teleobjektiven mit Brennweiten ab 500 mm ist eine Digiskopie Ausrüstung (Teleskop und Adapter) gewöhnlich deutlich günstiger in der Anschaffung. Auf dem Markt findet man die verschiedensten Smartphoneadapter. Vom Universaladapter, der für die meisten Smartphones, Spektive und auch Ferngläser geeignet ist, bis zu solchen die für ein bestimmtes Modell gefertigt wurden. Handlicher und stabiler in der Verbindung mit der Optik sind modellbezogene Adapter. Der PA Adapter für iPhone von Swarovski Optik ist ein Beispiel für solch einen stabilen Adapter der aktuell für diverse iPhone Modelle erhältlich ist. Er besteht aus einem Alurahmen und einem Adapterring, der bei Bedarf einfach auf den Rahmen geschraubt wird. Mit diesem System kann sehr schnell zwischen Beobachten und Digiscoping gewechselt werden. Doch es gibt auch Alternativen für andere Smartphone Modelle wenn man mit seinem Swarovski Optik Equipment arbeiten will. Verschiedene Optikhändler bieten Eigenbau Adapter an oder montieren eine Platte mit Schraubgewinde - passend für die Swarovski Adapterringe - auf einem geeig-

neten Hardcover das der Kunde zur Verfügung stellt. Und wenn jemand handwerkliches Geschick und eine gute Feinmotorik besitzt, dann steht einem persönlichen Eigenbau Adapter nichts im Wege - die Adapterringe sind auch einzeln, ohne Swarovski Adapter erhältlich.

Vorteile der Smartphone Digiskopie Über ISO und Verschlusszeit muss man sich nicht den Kopf zerbrechen. Fokussiert wird, wie bei allen Digiscopingsystemen, per Hand was ein bisschen Übung braucht. Doch mit geeigneten Foto Applikationen (Apps) übernimmt die Feineinstellung das Smartphone. Belegfotos auf grosse Distanz, hochwertige Bilder und Makrofotografien sind mit einem entsprechend hochwertigen Spektiv im Bereich des Möglichen (die Autorin hat mit einem iPhone 5s und einem ATX 65 von Swarovski den Digiscoper of the Year 2015 in der Kategorie Porträt/Makro gewonnen). Doch nicht nur die recht schnell erzielbaren Erfolgserlebnisse beim Fotografieren sprechen für diese Form der Digiskopie, sie bringt noch andere Vorteile mit sich. Über das Display können auch mehrere Personen


Fotos: © Gudrun Kaufmann, © Andreas Tiefenbach

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

1

2

3

4

5

6

zugleich beobachten und ist der Nachwuchs mit auf Pirsch, steht einem spannenden und lehrreichen Erlebnis nichts mehr im Wege. Bilder können über e-Mail oder soziale Medien schnell mit Kollegen geteilt, besondere Merkmale diskutiert, seltene Beobachtungen auf entsprechenden Plattformen sofort mit Fotos belegt werden. Aufnahmen können mit Bildbearbeitungs-Apps direkt am Smartphone oder später am PC bearbeitet werden. Im Druck sind allerdings, abhängig vom benutzten Gerät, gewisse Grenzen gesetzt (mit dem iPhone 6 ist ein Ausdruck bis zu A4 gut möglich).

Tips für einen guten Einstieg in die Digiskopie: • Um eine hohe Bildqualität zu erreichen, sollten Vibrationen so gut wie möglich vermieden werden. Will man sich nicht mit dem Gewicht eines geeignetes Dreibeines belasten, bietet sich zum Beispiel ein sogenanntes Beanbag an, auf dem das Spektiv gelagert werden kann. Mit etwas Geschickt kann auch der Rucksack dazu dienen. • Besonders bei Smartphones

ist ein Fernauslöser hilfreich. Bei iPhones kann das Kopfhörerkabel als solcher verwendet werden. • Bei vielen Foto- und Film-Apps können Fokus und Belichtung fixiert werden, was besonders bei Videos wichtig ist, da sich sonst Schärfenebene und Belichtung ständig ändern - ACHTUNG die Tiefenschärfe ist bei so einer hohen Brennweite sehr gering! Oft hilft es, wenn eine Bildserie mit minimaler Nachfokusierung geschossen wird. Anschließend kann das beste Bild der Serie ausgewählt werden. • Mit einem Smartphone empfiehlt es sich ein Akkupack mitzuführen um das Gerät jederzeit aufladen zu können - die Displaybeleuchtung braucht sehr viel Energie! • Abhängig von der Sensorgröße des verwendeten Smartphones kommt es oft zu mehr oder weniger starker Vignettierung (einem schwarzen Rand). Natürlich kann man das vermeiden, wenn man digital in das Bild hineinzoomt bevor man auslöst - doch bitte merke: Digitaler Zoom geht Hand in Hand mit einem gewissen Qualitätsverlust. Alternativ kann mit einer App im Nachhinein das

Bild wie gewünscht ausgeschnitten werden - so kann der digitale Zoom vermieden werden. Beim Filmen macht der digitale Zoom weniger aus, da das menschliche Gehirn bei bewegten Bildern viel mehr „verzeiht“. • Einen wichtigen Faktor stellt das Licht dar: bei schlechten Lichtverhältnissen hat man schnell ein sog. Rauschen im Bild. Besonders lichtstarke Spektive wie das Swarovski ATX/STX 85 können bei schwachem Licht sicher die beste Leistung erzielen. Für einen Wettbewerb eignen sich Bilder die zu Sonnenuntergang aufgenommen wurden meist nicht, zur guten Dokumentation allemal (siehe Bild 03: direkter Vergleich von Swarovski ATX 65 und ATX 85 bei Sonnenuntergang - Bilder vollkommen unbearbeitet) • Ideal für den Einstieg ist es mit statischen Objekten wie Pflanzen zu üben. Kleine flinke Objekte und Vögel im Flug sind am schwierigsten und brauchen viel Übung. Viel Spass beim Digiscopen wünscht Gudrun Kaufmann gudrun@natur-aktuell.at www.natur-aktuell.at

Bild 01: Anhinga oder Schlangenhalsvogel. Aufgenommen mit iPhone 5s und ATX 65. Distanz ca 20m. Aufgenommen in der Everglades. Gewinner der Kategorie Portrait des Digiscoper of the Year 2015. Bild 02: Rehbock mit dem iPhone 6s durch das ATX auf eine Distanz von fast 400m. Bild 03: Feldhase kurz nach Sonnenuntergang bei mindestens 75% Bewölkung. Distanz 50m. Aufgenommen mit iPhone 6s mit Swarovski iPhone Adapter durch ein Swarovski ATX 65 (das handlichste) und ein Swarovski ATX 85 (das lichtstärkste der ATX/STX Serie). Man erkennt hier, dass das ATX 85 bei solch extremen Lichtbedingungen natürlich noch ein bisschen mehr herausholen kann als das ATX 65. Allerdings sind Gewicht und Größe für viele auch ein Faktor, der berücksichtigt werden muss. Das Bildrauschen ist bei solch schlechten Lichtbedingungen nicht vermeidbar. Bild 04: Setupbeispiel iPhone6s durch Swarovski STX 65 aufgelegt auf ein Beanbag. Distanz gut 200m. Bild 05 : Setupbeispiel iPhone 6s durch Swarovski EL 10x42 Bild 06: Rehbock mit iPhone 6s und STX 65 aufgelegt auf Beanbag. Distanz 200m.

Seite 27


Foto: Fotolia

Jagd und Natur – I g‘hör dazua Am 8. September 2018 von 9 bis 17 Uhr im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing Erstmals veranstaltet der Steirische Aufsichtsjäger-Verband in Kooperation mit dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing einen Tag rund um die Jagd.

E

in besonderes Erlebnis für alle Jagd- und Naturinteressierten bietet der Steirische AufsichtsjägerVerband in Kooperation mit dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing am 8. September 2018, von 9 bis 17 Uhr. Ein spannendes und eindrucksvolles Programm mit hochwertigen Informationen wird nicht nur Jägerinnen und Jäger, sondern auch Familien und vor allem auch Kinder begeistern. Die erfahrenen Aufsichtsjäger der Steiermark geben ihren Erfahrungsschatz und ihr breites Wissen über die Jagd, die Natur und das Brauchtum an alle Interessierte weiter. So gibt es Informationen über die Jagdausbildung. Jagdkultur in schönster Form wird von internationalen Jagdhornbläsergruppen aus Ungarn, Slowenien, Kroatien und der Steiermark dargeboten.

Seite 28

Eine besondere Attraktion ist die Präsentation aller in Österreich geführten Jagdhunderassen. Bei einem Schießkino kann der perfekte Schuss trainiert werden und am Schießstand kann man sein Können unter Beweis stellen und dabei wertvolle Preise gewinnen, unter anderem auch einen Gamsabschuss. Erfahren Sie mehr über die alte Kunst der Jagd, über Federschmuck und Fangzähne, über Fährten und Spuren, über die Kunst, mit Vögeln zu jagen, oder über die kunstvolle Arbeit eines Präparators, tauchen Sie ein in das Leben des Dachses in einem begehbaren Dachsbau und vieles mehr. Auch der Schüsseltrieb darf nicht fehlen, für gutes Essen ist gesorgt; so locken Köstlichkeiten aus der Wildküche wie Ragout vom Gamsschlögel, Hirschgulasch vom

Schmaltier oder Schwammerlsuppe und Heidensterz. Gemeinsam mit anderen Institutionen wie der Berg- und Naturwacht, der Bergrettung, dem Alpenverein, dem Naturschutzbund, der Landwirtschaftskammer, dem Waldverband, den Seminarbäuerinnen, dem Jagdmuseum Stainz und weiteren wird ein breit gefächertes und eindrucksvolles Programm geboten. Einlass ist ab 09.00 Uhr. Wir werden um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst umrahmt von Jagdhornbläsern beginnen, anschließend gibt es einen Frühschoppen und danach folgen viele weitere Programmpunkte. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie zahlreich diesen Aktionstag besuchen, dessen Vorbereitungen beinahe ein Jahr laufen.


Foto: © fotolia

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Jagd und Natur – I g‘hör dazua Ein breites Programm lädt ein Hörnerklang und Jagdgesang im Tal der Geschichte; nationale und internationale Jagdhornbläsergruppen aus Kroatien sowie eine Holzhorngruppe spielen auf, alles organisiert von Hornmeister Peter Paul Maierhofer unter dem Motto„Jäger müssen Laut geben!“

Laut geben auch 25 verschiedene Jagdhunderassen, die von Heinz Neuhold unter„Ho-Rüd-Ho“ präsentiert werden. Jagen will gelernt sein!

Jagdschulen für Jung- und Aufsichtsjäger zeigen Exponate und Präparate.

Fährten, Spuren und Geläufe

Jagdliches Brauchtum, Jägersprache, Brüche und Bruchzeichen. Vorsprung durch Wissen!

Jagdmuseum Schloss Stainz

Unser steirisches Jagdmuseum Schloss Stainz stellt unter der Leitung von Mag. Karl Heinz Wirnsberger Federschmuck, Fangzahn und Geweih aus. 4,50 m hohe Hirschleiter, Schädelskelette, Sommer- und Winterdecken von Gams, Reh, Hirsch und Sau.

Der begehbare Dachsbau von Gerd Kaufmann gibt unterirdische Einblicke. Die Kunst, mit Vögeln zu jagen

Diese alte Jagdkunst gezeigt mit dem Handwerkszeug des Falkners einschließlich der Jungfalkenaufzucht bringt Falknermeister Werner Leitner.

Flügelschläge

Nationalparkranger vom Neusiedlersee und Ornithologe Leander Khil gibt Einblick in die Vogelwelt Österreichs und stellt sein druckfrisches Vogelbestimmungsbuch mit Vogelstimmen vor. Buchpräsentation„AVIFAUNA STEIERMARK“ (Die Vögel der Steiermark)

Lustschrei von Reh und Hirsch und grunzendes Schwarzwild, die Lock- und Rufjagd von einem Meister wie Sigi Erker vorgeführt mit seinen Zauberinstrumenten.

Messermacher und Hirschhornschnitzer Die Zukunft im Visier

Preisschießen mit dem Luftgewehr mit vielen tollen Preisen; Hauptpreis Gamsbock KL 1. Schießkino, laufender Keiler. Schießstätte Weiz, Rupert Friedl

Bogenschießen auf 3-D-Ziele

Landesschießstätte LH Graz.

Lebensraumgestaltung für Wildtiere

Wild-, Kitzretter, Wildacker – Anbau und Einsaat; Jagdoptik Martin Schmidt;„Alles Leben hat Respekt verdient!“.

Präparator bei der Arbeit

Schauen Sie Klaus Weixler über die Schulter.

Schüsseltrieb – Wildbretküche Diverse warme und kalte Wildschmankerl.

Volkstanz und Musik auf der Hauptbühne

Kindertrachtentanzgruppe Semriach, Volkstanzgruppe Friesach, Gamskogelmusi und Familienmusi Weinzerl.

Hochsitzbau und Reviereinrichtung Franz Kohlbacher Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft,

Dipl.-Ing. Sigi Luef; Forststand mit erfahrenen Förstern. Wald und Wild, Wildschäden und Schälschäden.

Ökologie und Motorsägenschnitzerei Waldbegehung mit Waldpädagoge Dipl.-Ing. Herwig Schüssler zum Thema: Wald und Wiese. Naturschutzbund Kinderprogramme: Holzzirkus und Fährtenkunde; Edmund Reitbauer. Alpenverein mit Kletterwand. Berg- und Naturwacht flächendeckend im Einsatz. Bergrettung; Ausrüstung und Vorführungen Die Bäuerinnen! Brotbacken und Mehlspeisenherstellung. Weinstand der Aufsichtsjägerzeitung, 6 Winzer mit Reini Wernbacher Seite 29


Seite 30

Foto: Š Wirnsberger Karlheinz


Seite 31


Wissensquiz

5

10 7 12

9

4

Wissen Jagdaufseher wissen mehr …

… denn sie wissen nicht nur, was sie sehen. Sie verfügen auch über eine geballte Ladung Hintergrundwissen: zu Wild und Wald, Bäumen und Blumen, Vögel, Insekten und alles was da sonst kreucht und fleucht. Ordnen sie einfach die Aussagen den Bilder zu. Viel Spaß beim Rätseln und nachdenken! Seite 32


8 2 11

3

6

1

nsquiz A. Ich paare mich nur bei sonnigem Wetter während der frühen Morgenstunden im späten Frühjahr oder im Frühsommer. B. Ich werde auch Knochenbrecher genannt... C. Bei uns gilt: mehr Augen sehen auch mehr... D. Meinen Volksmund-Namen bekam ich, weil meine behäbige Gestalt mit dem roten Gewand und der schwarzen Kappe von manchen Leuten mit einem „Domherren“ assoziiert wurde. E. Unter meiner Verwandtschaft bin ich ganz was Besonderes, denn ich bin lebendgebärend.

F. ...ohne Familie kein Überleben...

G. Komme ich alleine, so mache ich noch keinen Sommer... H. Insekten habe ich zum Verdauen gerne...

I. Wir sind Koloniebrüter und können bis zu 20 Jahre alt werden. K. Ich bin der größte Hühnervogel Europas.

L. Zu unserem Balzrepertoire gehören Kopfschütteln und Kopfnicken. M. Meine Schwingen bleiben das ganze Jahr über weiß.

Mag. Monika Dönz-Breuß

Auflösung auf Seite 55!

Seite 33

Fotos: © Gudrun Kaufmann, © Andreas Tiefenbach

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger


Historisches

von Mag. Karlheinz Wirnsberger

Ein Jagdgewehr mit Bajonettaufsatz

Fotos: © UMJ, N.Lackner

Eine Steinschlossbüchse der besonderen Art finden wir im Jagdmuseum Schloss Stainz.

Mag. Karlheinz Wirnsberger

Ü

blicher Weise sind Jagdwaffen nicht mit Stichwaffen versehen, hier in diesem Falle finden wir im Bereich der Schaftkappe einen durch einen Druckstift von der Schaftoberseite zu bedienenden Sprungdeckel der dann ein großes Geheimnis Preis gibt. Man findet im Schaft eine Aushöhlung zur Aufnahme eines kurzen Bajonetts mit Aufsteckhülse. Auf der Schaftunterseite ist zusätzlich noch eine Kugellade eingearbeitet, was den Schaft insgesamt etwas stärker in seiner Ausführung erscheinen lässt.

Literatur: Josef Ahammer: Verzeichnis österreichischer Büchsenmacher, 2.Auflage, 2009 Friedrich Scheele: Jagd und Pracht, Jagdgewehre des 16. und 17. Jahrhunderts aus der Emder Rüstkammer, 2007

Seite 34

Diese Steinschlossbüchse, versehen mit einem leicht geschnittenen und gravierten Schloss trägt die Signatur von „CARL P(B) ISCHOFF A HORN“ in Niederösterreich. P(B)ischoff war Büchsenmeister in der Zeit zwischen 1720 und 1773, und hat dieses stark verzierte Meisterwerk geschaffen. Die Schlossplatte ist graviert mit der mythologischen Darstellung der Legende von Diana und Aktäon. Die Szene zeigt Diana mit den Nymphen beim Bade und

den gottähnlichen Jäger Aktäon bereits in einen Hirsch verwandelt, der anschließend von den eigenen Hunden gerissen wird. Das Steinschloss ist mit einer innen liegenden Feder und einem ausklappbaren Pfannendeckel (Batteriedeckel) versehen. „Die Funktion des Steinschlosses ist so zu erklären: Indem man den gespannten Hahn mit eingeklemmten Flintstone nach der Betätigung des Abzughahns gegen den Pfannendeckel schlagen lässt, dadurch ein Funke entsteht, dieser Funke das Zündkraut entzündet und somit das Zündkraut das Schwarzpulver durch eine Bohrung im Lauf entzündet und so einen Gasdruck entstehen lässt, der das Geschoss (Bleikugel) aus dem Lauf treibt.“ Die Schlossgegenplatte zeigt eine Messingmontierung mit Rotwild und einen Hasen den Klängen eines Lautenspielers lauschend. Am Kolbenhals ist das Wappen des Adelsgeschlechtes der Grafen Lamberg angebracht.

Bemerkenswert bei dieser Waffe ist neben der Möglichkeit diese auch als „Stichwaffe“ zu verwenden vor allem die Tatsache, dass der Lauf aus Damast- Stahl besteht, aber dieser aus einer osmanischen Werkstatt stammt. Das heißt, es handelt sich um einen sogenannten „Beutelauf“, der beim genannten Büchsenmacher wieder Verwendung fand. Der Lauf hat zu 2/5 eine 8-Kantform und geht dann in eine Rundform über, wobei die Mündung ca. 3 cm vor dem Ende wieder in eine verstärkte 8 kantige Form ausläuft. An der Laufmündung befindet sich die Aufsteckhülse (Tülle) für das Bajonett. Die Steinschlossbüchse hat ein Feldkaliber von 17,2 mm und eine Zugkaliber von 18,8 mm, was wiederum auf ein mächtiges Geschoßgewicht hinweist. Der Nußholzschaft ist ein leicht geschnitzter Halbschaft mit zahlreichen Messingmontierungen, unter anderem mit einer offenen Ladestockrinne zur Aufnahme des noch originalen Ladestockes.


Das Informationsmagazin fßr die steirischen Aufsichtsjäger

Seite 35


ParTner

Die Steirische Bergrettung

D

UNsere

ie Steirische Bergrettung ist eine Rettungsorganisation, deren Aufgabe es nach dem steirischen Rettungsdienstgesetz ist, Personen im unwegsamen Gelände zu suchen, zu versorgen und zu bergen. Es gibt in der Steiermark 53 Ortsstellen mit ca. 1700 Kameraden. Eine davon ist die Ortsstelle Übelbach mit 23 Bergrettern. Zu unserem Einsatzgebiet gehören die Gemeinden Übelbach, Frohnleiten, Semriach, Peggau, Deutschfeistritz, Teile von Gratkorn und Gratwein-Judendorf. Im Westen ist die Gleinalm mit dem Speikkogel die Grenze zu den Bezirken Knittelfeld und Leoben, Im Norden verläuft die Grenze beim Almwirt über den Gamsgraben bis nach Frohnleiten. Die östliche Grenze verläuft im Ortsgebiet von Semriach Richtung Friesach und über Eggenfeld. Im Süden grenzt unser Einsatzgebiet über Tallak und Schrining nach Stiwoll. Der weitere Grenzverlauf ist über St. Pankrazen über das ehemalige Gasthaus Krautwasch über den Walz- und Ochsenkogel wieder auf die Gleinalm. In diesem großen Einsatzgebiet befinden sich auch die Klettergebiete Kugelstein und Pfaffenkogel.

Seite 36

Unsere zwei Stützpunkte sind einerseits im Vereinsheim in Übelbach und andererseits die Bergrettungshütte auf der Gleinalm auf der wir an den Wochenenden und Feiertagen Bereitschaftsdienst versehen. Im Winter verwenden wir einen Schidoo als Einsatzfahrzeug. Berührungspunkte mit der Jagd gibt es für die Bergrettung immer wieder. Nicht nur, dass einige Bergretter auch Jäger sind, immer wieder gibt es Unfälle mit Jägern im unwegsamen Gelände, die häufig nach Einbruch der Dunkelheit von uns zu bewerkstelligen sind. Es kommt auch immer wieder vor, dass wir zu Wildbergungen in Felsgebieten gerufen werden. Bergheil und Waidmannsheil Wolfgang Handl Ortsstellenleiter

Die Berg- und Naturwächter

S

eit bereits 65 Jahren setzen sich Berg- und Naturwächter landesweit zum Schutz der Natur und der Landschaft der Steiermark ein. Als angelobte Aufsichtsorgane schützen und bewahren sie mit ihrem freiwilligen und ehrenamtlichen Engagement die Natur als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Seit 1977 ist die Steiermärkische Bergund Naturwacht als Körperschaft öffentlichen Rechts eingerichtet, mit dem landesgesetzlichen Auftrag, in der Bevölkerung um Verständnis für die Notwendigkeit des Schutzes der Natur zu werben, den Lebensbereich von Menschen, Tieren und Pflanzen zu schützen, die Einhaltung landesgesetzlicher Vorschriften zum Schutz der Natur zu überwachen, in diesen Belangen die Landes- und Gemeindebehörden zu unterstützen und für ständige Weiterbildung und Ausbildung von Berg- und Naturwächtern zu sorgen. Wir Berg- und Naturwächter der Ortseinsatzstelle Peggau-Deutschfeistritz legen unser Hauptaugenmerk auf die Information und Aufklärung der Bevölkerung. Neben der Erfüllung unserer Kernaufgaben setzen wir für den Erhalt der Artenvielfalt, den Schutz der Gewässer und der Umwelt viele freiwillige Leistungen und Projekte um. Einige unsere Mitglieder in der Ortseinsatzstelle sind auch als engagierte Jäger tätig und leisten im Rahmen ihrer Hegepflicht einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zum Biotop- und Artenschutz. Und es waren in den Anfangsjahren der Berg- und Naturwacht vor allem Jäger in allen Regionen der Steiermark, die als „Bergwächter der ersten Stunde“ den Grundstein zu einer der heute bedeutendsten Naturschutzinstitutionen in der Steiermark legten. Ortseinsatzleiter Josef Mitteregger Ortseinsatzstelle Peggau-Deutschfeistritz


Seite 37


Foto: © fotolia

Erste Hilfe im Revier

Erste Hilfe im Jagdbetrieb Im Vorjahr stellte der Steirische Aufsichtsjägerverband seinen Mitgliedern ein auf den Jagdbetrieb abgestimmtes Verbandspäckchen zur Verfügung.

Günter Pichlbauer Landesrettungsrat Österreichisches Rotes Kreuz

N

achstehend eine Übersicht über die sich darin befindlichen Materialen mit einigen Anwendungsmöglichkeiten: 2 Dreiecktücher ÖNORM K2122Vlies, einzeln verpackt. Eignen sich für diverse Fixierungen von Wundauflagen im Bereich des Kopfes, der Hand oder Kniebereich.

5 Pflasterstrips 6 cm x 1,9 cm einzeln verpackt. Eignen sich für die Versorgung von kleineren Wunden. 1 Rettungsdecke 160 x 210 cm gold/silber. Nützlicher Behelf wenn es im Rahmen der Schockbekämpfung darum geht, die Eigenwärme des Notfallpatienten zu erhalten. Weiteres wichtig bei einem Erfrierungsnotfall. 1 Verbandschere ÖNORM K2121 19 cm mit Kunststoffgriffen. Wird verwendet wenn Verbandsmaterial auf die erforderliche Größe anzupassen ist.

Weiters kann daraus ein Armtragetuch gefertigt werden

4 Vinyl-Schutzhandschuhe DIN EN 455 Größe L. Eigenschutz! Bei der Versorgung von Notfallpatienten mit offenen Wunden, Erbrechen und sonstigen Körperflüssigkeiten ist es unerlässlich, vor dem Setzen von Maßnahmen sich mit diesen Einmalhandschuhen zu schützen. 1 Einmal Notfallbeatmungshilfe DIN 13154. Erforderlich bei Herz-KreislaufStillstand um im Zuge der Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation) geschützt eine Atemspende abzugeben

2 Wundkompresse 10 cm x 10 cm einzeln steril. Dienen der sterilen Wundversorgung 1 Heftpflasterpflaster auf Spule 1,25 cm x 1 m mit Schutzring. Werden für die Fixierung von Wundkompressen verwendet werden. Seite 38

1 Verbandpäckchen G = groß einzeln steril Dient zur Versorgung größerer Wunden 1 Elastische Mullbinde 8 cm x 4 m Fixierbinde cellophaniert. Kann als Druckkörper beim Anlegen eines Druckverbandes verwendet werden. 1 Inhaltsverzeichnis.

1 Erste-Hilfe-Anleitung. Bei Unsicherheiten in der Anwendung einfach nachlesen! Es ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die Materialien sauber und trocken zu halten sind. Bei Beschädigung der Verpackung ist die Sterilität des Inhaltes nicht mehr gewährleitstet. Es sind daher die betreffenden Stücke auszutauschen. Weiters ist auf das Ablaufdatum zu achten. Abgelaufenes Verbandsmaterial soll nicht mehr verwendet werden und muss entsprechend ersetzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Ausstattung ist daher unerlässlich. Verbunden mit dem nötigen Wissen des Ersthelfers ist mit dieser Ausrüstung in den meisten Notfällen eine effiziente Erstversorgung des Patienten gewährleistet. Ich wünsche einen unfallfreien Sommer und verbleibe mit einem kräftigen Weidmannsheil Günter Pichlbauer

ERSTE HILFE 1. Bewusstsein prüfen • Ansprechen, Schmerzreiz setzen

2. Atemkontrolle • • • •

Mundhöhle ev. Freimachen – Kopf überstrecken Sehen – hören – fühlen Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit Vor Kälte und Nässe schützen und überwachen

3. Falls keine Atmung feststellbar = Herzkreislaufstillstand • sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung 20 : 1 beginnen • bei stark blutenden Wunden – Druckverband • bei oberflächlichen Wunden – steriler Wundverband

WICHTIGE TELEFONNUMMERN

Feuerwehr ……………………………………………122 Polizei …………………………………………………133 Rettung ………………………………………………144 Alpin-Notruf Bergrettung ………………………………140 Vergiftungszentrale AKH …………………… 01 406 43 43

Notruf

• Notruf kurz halten: Wer? Was? Wo? Wie viele Verletzte?

Europäischer Notruf ………………………… 112 • Ohne Empfang Telefon ausschalten/einschalten und statt dem PIN 112 eingeben; Euro-Notruf ist auch ohne SIM-Karte und im fremden Netz möglich


KOMMENTAR

Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

von Dr. Bruno Pflüger

Dachmarke Jagd Österreich Fixlaudon, jetzt haben wir den Salat! Nun ist die Dachmarke böse auf uns. Was ist geschehen? Lucius hat in unserem Informationsmagazin die Dachmarke/ den Dachverband „Jagd Österreich“ pointiert aufs Korn genommen. Ja darf er denn das? Die Rückmeldungen aus unserer Leserschaft waren durchwegs positiv. Ganz anders die Reaktionen einiger mimosenhafter Spitzenfunktionäre der Dachmarke bzw. des Dachverbandes. Der derzeit zuständige Landesjägermeister für den Dachverband „Jagd Österreich“, DI Dr. F. Gorton, der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof und der Projektleiter der Dachmarke „Jagd Österreich“ MMag. Dr. Peter Vogler schäumten und ließen sich zu persönlichen Beleidigungen hinreißen, wie: Luicius du nicht sehr intelligenter, feiger Anonymus und wahrscheinlicher Möchtegern-Funktionär … habe selten so viel Dummes gelesen … hinterfotzige Feigheit … warum gibt er nicht den Jagdschein ab …er wäre für die Position eines Aufsichtsjägers unwürdig … Schreiberling …. Schuster bleib bei deinen Leisten … Nörgler aus dem anonymen Schützengraben … Fake News –Verbreiter …, anonymer Unsinn…. etc.pp. „Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen“ (Rousseau). Diese Beschimpfungen machen deutlich, warum man unbedingt möchte, dass sich Lucius outet. Dann könnte man ihn gezielt ganz persönlich diskreditieren. In zahlreichen Zeitungen schreiben Autoren unter einem Pseudonym, so auch in der Zeitschrift der Steirischen Landesjägerschaft, dem Anblick. Was spricht also dagegen? Man könnte ja auch sine ira et studio versuchen, die Aussagen zu widerlegen. Wenn LJM DI Dr. F. Gorton behauptet sparsam zu sein und mit den Mitteln der bisherigen Zentralstelle durchaus auszukommen, so sagen die steirischen Zahlen etwas anderes aus. Mitgliedsbeitrag zum Dachverband 2017/18: € 67.264.–, Voranschlag 2018/19: € 141.600.–. Sie, Herr MMag. Dr. Peter Vogler als Projektleiter der Dachmarke „Jagd Österreich“ haben in einer „Kapuzinerpredigt“ sehr wortreich zum Artikel von Lucius Stellung bezogen und dabei versucht, den Anschein der Sachlichkeit zu erwecken. Unser Vereinsmagazin wird von Jägern gelesen

und kritische Beiträge fördern die interne Diskussion. Warum dies – wie Sie meinen – letztlich zum eigenen Nachteil sein soll, ist nicht nachvollziehbar. „Es ist Arznei, nicht Gift, was ich dir reiche“ (Lessing). Bei meinem Bekanntenkreis und mir ist bisher von der Dachmarke und dem Dachverband nichts angekommen, wir wurden erst durch den Artikel von Lucius darauf aufmerksam. Insofern können Sie sich bei ihm bedanken. Wie ich höre, wurde die Dachmarke in mehreren Fokusgruppen, Befragungen und Workshops von allen neun Landesjagdverbänden in Begleitung eines Unternehmensund Kommunikationsberaters entwickelt. In 23 Fokusgruppen in allen neun Bundesländern wurde in konzentrierten Zusammenkünften 3 – 3,5 Stunden intensiv das Thema diskutiert. Was ist dabei für uns Jäger/Jägerinnen herausgekommen? „Der Berg kreißte und gebar eine Maus“. Neben der Umbenennung der ehemaligen Zentralstelle auf die Wortkreation Dachmarke „Jagd Österreich“ bzw. Dachverband „Jagd Österreich“ – den Unterschied kennen sicher alle genau - wurde den Jägerinnen und Jägern angeblich ein Kommunikationsinstrument in die Hand gegeben, mit dem sie schnell und einfach sagen können, wofür die Jagd in Österreich stehen sollte bzw. möchte. Es wurden vier Säulen definiert, welche die Kernkompetenz und die Stärken der Jagd einfach und schnell zum Ausdruck bringen: 1. Handwerk des nachhaltigen Jagens 2. Das hochwertige Wildbret 3. Der Schutz und die Pflege des Lebensraumes und der Wildtiere 4. Die Wissensweitergabe Na Bravo! Ganz was Neues! Die nichtjagende Bevölkerung beurteilt uns nach dem was wir tun und nicht nach dem, was wir laut einem Leistungsversprechen wollen. „An Ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“. Die Wertigkeit des angelieferten Wildbrets können Sie bei den Wildbrethändlern und Fachleuten erfragen. Was den Wissenstransfer betrifft, sollte man an den vorhandenen Pool von ca. 19.000 gut ausgebildeten Aufsichtsjägern denken, die flächendeckend in Österreich tätig sind. Man könnte sie ausführlich über Argumente für die Jagd informieren und sie könnten dann dieses Wissen an Jäger und Außenstehende weitergeben.

Ich bin ganz der Meinung von Lucius, dass ihr Positionspapier zum Thema Wölfe entbehrlich ist. Die Wölfe sind primär ein Problem des Naturschutzes und der Landwirtschaft und nur ganz am Rande der Jagd. Die Schäden am Wildbestand sind vergleichsweise marginal. Ganz anders das Problem der Schälschäden durch Rotwild. Dabei kommt es nicht – wie Sie meinen – auf den geleisteten Kostenersatz an die Waldeigentümer an, sondern auf die volkswirtschaftlichen Schäden durch Steuererleichterung für Schadholz und Minderung der Steuereinnahmen. Vor allem aber mindern die Schälschäden die Nutz- Schutz- Wohlfahrts- und Erholungswirkung des Waldes und schädigen damit unsere Umwelt. Nach Ihren Aussagen, wird es dazu kein Positionspapier geben. Mit Verlaub, Herr Oberlehrer: Damit ist nicht die Argumentation von Lucius absurd, sondern Ihre. Glauben Sie allen Ernstes, dass man dem Vorwurf der Duldung von Schälschäden mit dem von Ihnen kreierten, aus vier Säulen bestehenden, einfachen Kommunikationsinstrument (siehe oben) entgegentreten kann? (Zur Erklärung für Sie: Mit „man“ sind wir Jägerinnen und Jäger gemeint) Sie wollen also dafür sorgen, dass die inhaltsleeren Begriffe der Jagd wie „Ethik“ und „Weidgerechtigkeit“ mit konkreten Inhalten angefüllt werden. Dafür gibt es bereits zahlreiche Definitionen. Leider aber keine Legaldefinition für Weidgerechtigkeit, obwohl ein Verstoß dagegen unter Strafsanktion steht. Was Ethik und Weidgerechtigkeit betrifft, halte ich mich an Albert Schweitzer, der sagte: „Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt“. Das sind nur einige Beispiele; ich bin auch mit anderen Ihrer Aussagen nicht einverstanden. Aber der Worte sind genug gewechselt. Sollte Ihnen meine Ausdrucksweise nicht konvenieren, so sage ich Ihnen aus meiner Erfahrung als Förster: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück“. Da ich Sinnsprüche liebe, zum Schluss noch zwei: „Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen“ (Jacoby) und: „Am Ende hängen wir doch ab von den Kreaturen, die wir machten“ (Goethe). Bruno Pflüger

Seite 39


leserbriefE Stellungnahme zum LUCIUS - Artikel Frühlingsausgabe Nr. 13/2018 Anonymer Beitrag LUCIUS „Steirischer Aufsichtsjäger“ Zurück zu den Fakten!

leserBRIEFE

Kommunikationsexperten nehmen anonyme Texte normalerweise nicht gerade ernst, weil sie die Interessen des Verfassers nicht offenlegen. Oft wird unter diesem Deckmantel schlicht und einfach gelogen, vernadert oder einfach manipuliert. Es muss ja einen Grund geben, warum der Schreiberling schamhaft seine Identität verbirgt. Genau deshalb sollten Profis solche Zeilen zurecht großmütig ignorieren. Es sei denn, sie ziehen weite Kreise, nähren Gerüchte und breiten sich wie ein Virus epidemieartig aus.

Seite 40

Das ist das Phänomen der „Fake News“, welche wir von amerikanischen Wahlkämpfen kennen und welche im Onlinebereich grassieren. Erstaunlich, wie viele Menschen diesen anonymen Unsinn für bare Münze nehmen. Erstaunlich, wie stark diese Art der „Berichterstattung“ seriöse Medien erfasst. Und noch erstaunlicher, dass eine Jagdzeitung diesem modernem Trend in Bezug auf ihre ureigensten Interessen – letztlich zum eigenen Nachteil - erliegt. Und weil den Angriff auf die Dachmarke erstaunlicherweise so viele ernst nehmen, wird hier trotz Anonymität darauf reagiert. Denn wie sagte schon einst Goethe zu Eckermann: „Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird.“ Und weil LUCIUS Zitate so liebt, hier noch eines aus dem philosophischen Bereich: „Si tacuisses, philosophus mansisses“: „Hättest Du geschwiegen, wärest Du ein Philosoph geblieben“. Oder noch eines, das gut dazu passt: „Schuster, bleib bei Deinen Leisten!“ Man sollte eben nur darüber reden oder schreiben, wovon man etwas versteht. Denn es kann schließlich auch nicht jeder weidgerecht jagen, der ein Gewehr halten oder bedienen kann. Und so hat nicht jeder eine Ahnung von professioneller Kommunikation, PR und Markenpolitik, der

in der Lage ist, halbwegs in die Tasten zu greifen. Das scheint mir das Hauptproblem des anonymen Textes von LUCIUS zu sein: Er strotzt nur so von Unterstellungen, Behauptungen, Fehlinformationen, Widersprüchen und fachlich inkorrekten Aussagen. Eine GoogleSuche (Tipp: „Was ist eine Marke?“ über Wikipedia) oder einfache Recherche (Tipp: Experten anrufen oder beim Dachverband nachfragen) hätte dem LUCIUS und seinen Lesern so manche peinliche Fehleinschätzung erspart. Doch zurück zu den Fakten: 1. LUCIUS behauptet, dass man schnell ernüchtert ist, wenn man sich mit der Dachmarke näher befasst. Faktum ist, dass eine Dachmarke nicht dazu da ist, „Aufbruch“ und „Dynamik“ zu signalisieren. Es geht dabei vor allem darum, den Jägerinnen und Jägern ein Kommunikationsinstrument in die Hand zu geben, mit dem sie schnell und einfach sagen können, wofür die Jagd in Österreich stehen sollte bzw. möchte. Weil gegenüber Anderen nicht immer alle vielfältigen Aufgaben und Zwecke der Jagd aufgezählt werden können, wurden insgesamt vier Säulen definiert, welche die Kernkompetenzen und die Stärken der Jagd einfach und schnell zum Ausdruck bringen: Das Handwerk des nachhaltigen Jagens, das hochwertige Wildbret, der Schutz und die Pflege des Lebensraumes und der Wildtiere sowie die Wissensweitergabe, auch in Form von Brauchtum und Kultur. 2. LUCIUS behauptet, es wurde dafür ein „Arbeitskreis“ gegründet, weil man „nicht mehr weiter wusste“. Das ist unrichtig. Man hat einen 2,5-jährigen professionellen Markenentwicklungsprozess aufgesetzt, an dessen Ende eine Markendefinition stand. Jetzt ist schriftlich festgehalten, was in der Kommunikation nach außen betont werden soll und woran sich die Jägerschaften in ihrer Zukunftsausrichtung in den nächsten Jahren orientieren können und sollen. Man wusste also, was man tat, und es gab keinen Arbeitskreis.

3. LUCIUS behauptet, man könne Kurt Kotrschal nur recht geben, der seinen Artikel (sic!) in der PRESSE mit „Image braucht Inhalte, liebe Jäger!“ betitelt habe. Zum einen hat Herr Kotrschal keinen objektiven sowie journalistischen Kriterien genügenden Artikel geschrieben, sondern einen (polemischen) Kommentar. Und zum anderen gab es bereits eine Replik auf diese Publikation in Form eines Leserbriefes, welcher mit „Wissenschaft braucht Fakten, lieber Herr Kotrschal!“ übertitelt wurde, was aber der redaktionellen Kürzung zum Opfer fiel. 4. LUCIUS behauptet, dass die Dachmarke von einem Unternehmensberater entwickelt wurde, der im Vorfeld 200 Personen befragte. Das ist unrichtig, weil die Dachmarke in mehreren Fokusgruppen, Befragungen und Workshops von allen neun Landesjagdverbänden in Begleitung eines Unternehmens- und Kommunikationsberaters entwickelt wurde. Eine Grundlage dafür waren 23 Fokusgruppen in allen 9 Bundesländern sowie auf Bundesebene mit Repräsentanten sämtlicher mit der Jagd irgendwie verbundenen Interessensgruppen. Dabei wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jagdnahen und jagdferneren Personen bzw. Gruppen geachtet. 5. LUCIUS behauptet, dass diese Anzahl nicht repräsentativ war und in erster Linie Jagdfunktionäre und keine Jägerinnen und Jäger befragt wurden. Das ist unrichtig, weil bei der gewählten qualitativen Methode „Repräsentativität“ fachlich nicht anwendbar ist. Es werden hier keine 10-Minuten-Fragebogen ausgefüllt, sondern es wurde in konzentrierten Zusammenkünften 3 bis 3,5 Stunden (!!!) intensiv über ein Thema diskutiert. Diese explorative Methode hat den großen Vorteil, dass sämtliche Aspekte und Meinungen ausgiebig berücksichtigt werden. Vom „einfachen“ Jäger über den Jagdaufseher, den Forst- und Landwirt bis hin zum Grundeigentümer waren alle dabei. Zudem flossen Erkenntnisse aus Einzelinterviews mit Spitzenrepräsentanten, eine damals aktuelle und


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

repräsentative GFK-Bevölkerungs-Studie zum Image der Jagd sowie Fokusgruppen mit Personen, welche nicht jagen, aus Oberösterreich, etc. in die Erarbeitung der Dachmarke mit ein. Jägerinnen und Jäger, die Tag für Tag in ihren Revieren unterwegs sind, wurden daher so intensiv befragt wie noch nie, und ihre Argumente wurden auch prominent gehört.

von ihm zitierten Informationsbroschüre ausführlich erklärten Begriffe und Aussagen zu „Soll-Image“ und „Markenbeschreibung“,…etc. zu verstehen. Das ist unrichtig, weil sinnerfassendes Lesen Voraussetzung für das Bestehen der Jagdprüfung ist, oder nicht? Dazu fällte einem unmittelbar ein Bibelzitat ein: „Wer von Euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!“

6. LUCIUS behauptet, der Sinn dieser Dachmarke erschließe sich einem weder auf den ersten noch den zweiten Blick. Woher weiß er das? Was stimmt, ist sicher, dass sich der Sinn ihm selbst nicht erschließt. Denn der Sinn einer Dachmarke erschließt sich einem dann, wenn man vom Fach ist. Einem Nicht-Jäger erschließt sich eventuell die Raufußhuhn-Jagd auch nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten. Aber wer mit Marken und Unternehmenskommunikation zu tun hatte oder hat (was auch Erfahrung, Ausbildung, …etc. braucht!!!), der weiß, was die Funktion einer Marke ist, nämlich von innen nach außen zu kommunizieren, was die Kompetenzen, Leistungen und Werte der jeweiligen Organisation (oder des jeweiligen Produktes) sind. Man nennt das „Leistungsversprechen“, welches idealerweise von allen Beteiligten künftig erfüllt werden soll!

9. LUCIUS behauptet, dass die Dachmarke – ähnlich wie der Forst-Jagddialog – keinen Fortschritt und keine Verbesserung des Images erzielen werde. Woher weiß er das? Die Dachmarke wurde erst entwickelt und hat die Aufgabe, über die Leistungen der Dachmarke auf Basis von Fakten zu informieren. Denn die oben zitierte GFK-Studie hat unter anderem gezeigt, dass Information über die Jagd einen messbar positiven Einfluss der Einstellung der Menschen gegenüber der Jagd hat. Daher wird mehr Information zur Jagd mit Hilfe des Instruments „Dachmarke“ hier auch wirksam sein.

7. LUCIUS behauptet, dass man ins Grübeln kommt, wenn man an die Kosten denkt, die durch die Entwicklung und Bewerbung angefallen sein sollen. Wer ist „man“? Weiß LUCIUS denn, wovon er spricht? Was glaubt er, waren die Kosten dieses Entwicklungsprozesses? Was sicher nicht richtig ist, dass Kosten für die Bewerbung angefallen sind, weil es bisher dafür keine „bezahlte Werbung“ gab. Grundsätzlich wurden die Kosten aus dem laufenden Budget der ehemaligen Zentralstelle und des jetzigen Dachverbandes bewältigt. Das heißt, dass es zu Vorjahren deshalb keinen Euro Mehraufwand für die Landesjagdverbände und deren Mitglieder gegeben hat. 8. LUCIUS behauptet, dass man sich die Beschäftigung eines Lektors gespart habe, was für bessere Verständlichkeit gesorgt hätte. Das ist unrichtig. Die Dokumente wurden lektoriert. Doch zugegeben, es gab dennoch den einen oder anderen Fehler, den LUCIUS aber nicht identifiziert. Im Gegenteil unterstellt er allen Jägerinnen und Jägern indirekt, nicht in der Lage zu sein, die in der

10. LUCIUS behauptet, dass das „Programm der Dachmarke“ ausschließlich Schlagworte und Plattitüden beinhalte. Das ist unrichtig, weil es kein „Programm der Dachmarke“ gibt. Das Markensteuerrad der Dachmarke gibt kurz und einfach wieder, wofür die Jagd in Österreich steht oder stehen will. Das ist so allgemein und verständlich formuliert, dass es auch die nicht-jagende Bevölkerung versteht. Will LUCIUS jetzt mehr Verständlichkeit und Einfachheit oder doch verklausulierte Fachsprache und unkommunizierbares Detail? Hier orte ich den Widerspruch 1 dieses Pamphlets. 11. LUCIUS behauptet, dass man (wer ist das eigentlich?) ein krampfhaftes Festhalten am Status Quo, ohne Willen zur Modernisierung, herauslesen kann. Das ist unrichtig, weil die gesamte Dachmarke das angestrebte Zukunftsbild – mit Worten wie „fortschrittlich und veränderungsbereit“ – formuliert. Es ist also die Frage, wo LUCIUS das heraus liest. Denn der gesamte Dachmarkenprozess ist ein Ansatz, ein gemeinsames Zukunftsbild zu entwickeln. 12. LUCIUS behauptet, dass eines der prominenten Ziele (sic!) der Dachmarke „Wild und dessen Lebensräume in seiner Vielfalt sichern und erhalten“ weder neu noch großartig sei und im steirischen Jagdgesetz stehe. Das ist unrichtig, weil diese Säule der Dachmarke Jagd Österreich kein

Ziel, sondern eine Kernkompetenz der Jagd beschreibt. Eine Marke hat nicht den Anspruch, Neuigkeiten zu verkünden oder im Widerspruch zum steirischen Jagdgesetz zu stehen, sondern die Stärken und Kernkompetenzen der Jagd zu benennen. 13. LUCIUS behauptet, dass im Wolf-Positionspapier der Schutz von Landwirtschaft und Tourismus zur Sicherung der gesamten Jagd als Ausrede vorgeschoben werde. Das ist unrichtig, weil das Positionspapier vom Dachverband und nicht von der Dachmarke verfasst wurde. Eine Marke ist ein Kommunikationsinstrument, welches Orientierung geben soll. Der Dachverband, der für die Umsetzung der Markenwerte zuständig ist, hat hier lediglich die fachliche Debatte darüber angeregt, wo der Lebensraum Wolf in dieser Kulturlandschaft sein soll, was letztlich eine politische Frage ist. Es gibt keine Absicht, hier zur Sicherung der Jagd andere Interessen vorzuschieben, sondern es geht darum, die Politik dazu aufzufordern, damit sie sich dieser Frage der Regulierung oder des Managements endlich stellt. 14. LUCIUS behauptet, dass man von der Dachmarke Jagd (sic!) demnächst ein Positionspapier Rotwild erwarten könne. Das ist unrichtig, weil diese Fragen bereits seit Jahren auf Landesebene und im ForstJagddialog behandelt werden. Hierzu gibt es auch schon Publikationen, welche klar widerlegen, dass Schälschäden kommentarlos akzeptiert werden. Im Gegenteil, wird hier seit Jahren und Jahrzehnten erheblicher Kostenersatz geleistet. Bei dieser Argumentation hätte wohl nicht einmal mehr ein Lektor geholfen, so grundsätzlich absurd ist sie. 15. LUCIUS behauptet, dass man wohl kaum vom Produkt „hochwertiges Wildbret“ in der Dachmarke sprechen könne oder damit Probleme bekomme, angesichts mancher Praxis mit der Fütterung,…etc. in Österreich. Hier werden leider Äpfel und Birnen verwechselt. Aufgabe der Dachmarke ist es, das erwünschte Zukunfts- oder Idealbild der Jagd in Österreich zu definieren. Eine von vier Säulen ist dabei die Zurverfügungstellung des hochwertigen Wildbrets, eine Kernfunktion und –aufgabe der Jagd in Österreich. Frage: Hätte die Dachmarke die „Zurverfügungstellung minderwertigen Wildbrets“ als Zukunftsbild definieren sollen? Zuvor wurde bemängelt, Seite 41


leserbriefE dass die Dachmarke kein Zukunftsbild entwickelt und jetzt sollte sie den Status Quo beschreiben? Das ist Hauptwiderspruch 2. 16. LUCIUS behauptet, dass die Landesjägerschaft nicht da ist, seine zahlenden Zwangsmitglieder mit einer Charta „Jagd Österreich“ zu belehren, weil sie sich ohnehin an „Ethik“ oder „Waidgerechtigkeit“ halten. Das ist zwar richtig, dass die Jägerschaften andere Aufgaben haben, aber irgendwer muss schon dafür sorgen, dass die inhaltsleersten Begriffe der Jagd, wie „Ethik“ und „Waidgerechtigkeit“ mit konkreteren Inhalten aufgefüllt und damit auch Außenstehenden verständlich gemacht werden. Die Sprachlogik sagt, dass die inhaltsleersten Begriffe die sind, welche alle möglichen Definitionen zulassen. Das ist beim Begriff „Waidgerechtigkeit“ sicher eher als in den konkreten Ausführungen der Charta der Fall. Ein paar Zeilen vorher wird bemängelt, dass der Ansatz der Modernisierung fehlt, um dann wenig später ein Bekenntnis zum ältesten aller Wertekataloge – jener der Waidgerechtigkeit (oder: Weidgerechtigkeit?) – einzufordern? Widerspruch 3. Und wenn sich alle Jäger/ innen an diese Werte halten, weshalb darf dann in der Dachmarke nicht von „hochwertigem“ Wildbret als Zukunftswert die Schreibe sein? Widerspruch 4. 17. LUCIUS behauptet, dass die Charta unglaubwürdig werde, weil sich die höchsten Repräsentanten nicht an Weidgerechtigkeit und Ethik halten. Das ist unrichtig, weil es keine objektive und damit allgemeingültige Definition von „Ethik“ und „Weidgerechtigkeit“ gibt. Hier muss der Verfasser schon klar machen, auf welcher Werte-Grund-

Leserbrief zu „Lucius“ – Dachmarke Jagd Österreich Sehr geehrtes Redaktions – Team, werter „Lucius“ Mit großem Interesse habe ich den Artikel zum Thema „Dachmarke Jagd Österreich“ gelesen! Da ich stets versuche, auch über den „steirischen Tellerrand“ zu schauen und die jagdlichen Entwicklungen in den benachbarten Bundesländern und auch in Deutschland mit hohem Interesse verfolge, war ich über diesen Bericht zum Teil erstaunt, teilweise betroffen und kann einigen Seite 42

lage er argumentiert und wessen sich wer konkret schuldig macht oder gemacht hat. Überdies hat die Charta genau diese Funktion, offenzulegen, auf welcher moralischen Grundlage das Verhalten von Jägerinnen und Jägern zu bewerten ist, aber nicht, um zu verurteilen, sondern um Orientierung für das Handeln zu geben. Die Ausführungen der Charta sind in Übereinstimmung mit den Regeln der Weidgerechtigkeit in ganz Österreich und auch kompatibel mit jenen im deutschsprachigen Raum sowie von „Fair Hunt“ Also: Wo ist das Problem? 18. LUCIUS behauptet, dass sich viele Jäger fragen, wozu es noch neun Landesjägermeister braucht. Das ist reine Spekulation, oder gibt es eine noch nicht veröffentlichte repräsentative Umfrage dazu? Die Wahrheit ist, dass niemand – außer LUCIUS – es derzeit für sinnvoll hält, alle Kompetenzen aus den Ländern auf die österreichische Ebene zu verlagern. Es wird Beides brauchen, starke Landesjagdverbände sowie eine starke Vertretung der Interessen der Jagd im Bund. 19. LUCIUS behauptet erneut, dass sich durch die Dachmarke nichts ändern wird und man sich gegenüber Neuem verschließe. Das ist unrichtig. Durch die Dachmarke hat sich schon etwas geändert, nämlich, dass die Landesjagdverbände stärker zusammen rücken und ihre Gemeinsamkeiten für die Interessen der Jagd nutzen wollen. Dabei ist man bereits neue Wege gegangen, nämlich, indem man einen Dachmarkenprozess aufgesetzt und erstmals eine gemeinsame Charta entwickelt und kommuniziert hat. Das ist offenbar manchen Eigefleischten schon zu viel Veränderung. Die reden lieber weiter und in alle Ewigkeit von Waidgerech-

Teilen dieses Textes aus tiefstem Herzen zustimmen, bin aber nicht mit Allem einverstanden. Die Präsentation der Dachmarke Jagd hat sicher in einem würdigen Rahmen stattgefunden – aber die Information hat nie die breite Jägerschaft (also den Jäger in der Gemeindejagd, der Beruf und Jagd unter einen Hut bringen muss!) erreicht! Das die Umfrage eines Unternehmensberaters gerade einmal bei 200 Personen stattgefunden haben soll, hat mich schockiert! Wer gibt denn eine „Umfrage“ mit so einem kleinen Personenkreis in Auftrag – das ist

tigkeit, ohne genau zu definieren, was man darunter denn versteht oder heutzutage verstehen soll. 20. LUCIUS behauptet, dass das „Weiter so!“ noch eine Weile funktionieren werde und die Gegnerschaft dadurch noch größer und stärker werde. Das ist RICHTIG, weil „Weiter so!“ hieße, aus Neid, Missgunst, Frustration und Besitzstandwahrung weiterhin unter dem Deckmantel der Anonymität gegen jene zu schießen, welche sich täglich für die Interessen der Jagd einsetzen. „Weiter so!“ hieße, nicht zu erkennen, dass man durch interne, unsachliche und absurde Kritik an jenem Ast sägt, auf dem man sitzt. „Weiter so!“ hieße, weiter „Mikado“ zu spielen, undifferenziert auf alles zu schießen, was sich bewegt, vor allem aber auf jene, welche neue Wege beschreiten – wie es zum Beispiel die Landesjagdverbände mit der Entwicklung einer Dachmarke und einer Charta getan haben –, damit alles so bleibt, wie es ist. Einstein hatte sicher in vielem Recht. Aber noch Wahnsinniger ist jener, der als Geisterfahrer denkt, er sei der einzige, der richtig unterwegs ist, während alle anderen Entgegenkommenden falsch fahren. Ja, lieber Lucius! 127.000 Jägerinnen und Jäger folgen nun der Richtung der Dachmarke und der Charta „Jagd Österreich“. Dafür brauchen wir Nörgler aus dem anonymen Schützengraben, Schlechtmacher von Engagement im Sinne der gemeinsamen Sache und „Fake News“-Verbreiter sicher nicht! MMag. Dr. Peter Vogler Projektleiter Dachmarke „Jagd Österreich“

schade um’s Geld und nicht besonders klug! Weder repräsentativ noch sonst irgendwie zu gebrauchen – der Personenkreis ist viel zu klein – da gebe ich dem Autor recht! Weiters sehe ich die Kritik an den unglücklichen Formulierungen und den schwer verständlichen Sätzen berechtigt! Damit entsteht der Eindruck, das mit der „neuen“ Dachmarke nur ein große Formathülle geschaffen wurde. Inhaltlich ist diese Kreation aber noch recht dürftige – das wird man sich anschauen müssen, ob eine inhaltliche und vor allem „breitenwirksame“ Belebung erfolgt.


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Das Problem dabei ist wieder einmal die Kommunikation! Auch unser Landesjägermeister, der sich sichtlich bemüht, eine etwas modifizierte Linie zu beschreiten, hat es anscheinend nicht für notwendig erachtet, diese im Ansatz gute und dringend notwendige Idee auch an die steirischen Jägerinnen und Jäger zu transportieren. Und zwar so, das ein echtes Interesse geweckt wird – das geht aber nur, wenn hinter dem „Papierl“ echte und angreifbare Inhalte stehen, die für alle Jägerinnen und Jäger erlebbar, umsetzbar und verständlich sind! Worthülsen sind da sicher zu wenig! Das bei der Definierung der Ziele natürlich auch „althergebrachte“ Begriffe und „Selbstverständlichkeiten“ aufgenommen werden, ist aber für mich auch logisch – wir haben und leben eine Tradition in der Jagd, die – bei aller Offenheit für neue Ideen und Strömungen – nicht aus den Augen gelassen werden darf und auch nicht verloren gehen soll! Aber – wir müssen das Feuer weitergeben – das Behüten der Asche wird langfristig zu wenig sein! Wir müssen unsere jüngeren und jungen Jägerinnen und Jäger begeistern! Wir müssen uns öffnen, zu unserem Tun stehen, die Jagd auch der nichtjagenden Bevölkerung nahebringen und als Jäger zu unserem „Auftrag“ stehen und uns nicht verstecken. Das wurde leider in der Vergangenheit sowohl vom ehemaligen Landesjägermeister als auch vom Geschäftsführer mehr als vernachlässigt, ja man hat beinahe „unsichtbar“ agiert! Und da ist unsere Landesjägerschaft für die Zukunft gefordert – ich hoffe doch sehr, das auch unser neuer Landesjägermeister das erkennt. Was ich dem Autor dieser Zeilen aber nahelegen möchte, ist ein sorgsamerer Umgang mit dem Thema „Fütterung“. Dieses „heiße Eisen“ sollten wir „unter uns“ diskutieren und nicht möglichen Jagd – Gegnern und diversen inkompetenten Kritikern auch noch Munition liefern! Es ist mir bewusst, das gerade ältere Jäger (gemessen an der Anzahl der gelösten Jagdkarten – nicht das Lebensalter!) jetzt verärgert sagen werden: darüber reden wir doch schon seit Jahrzehnten und die Landesjägerschaft tut nichts! Das ist sicher richtig, denn – siehe oben – unter der „alten Führungsriege“ war eher Stillstand angesagt – wir sollten dabei dem neuen Landesjägermeister eine Chance geben, es besser zu machen! Und er

sollte aber auch sein Tun und seine Ideen an die Jäger kommunizieren!!! Es hilft dem Einzelnen gar nichts wenn es zwar Dienstbesprechungen gibt, aber die Weitergabe „nach unten“ nicht vollzogen wird! Das Thema „Fütterung“ wurde aus meiner Sicht also etwas „schroff “ behandelt – ich will hier nicht über Sinn und Unsinn von Reh – Fütterung oder Rotwild – Fütterung eingehen – diese Diskussion würde den Rahmen bei weitem sprengen – aber wir sollten sorgsam mit diesem Thema umgehen! Auch die Kritik an dem Salzburger LJM ist zweigeteilt zu sehen. Richtig ist, dass die Gatterjagd nicht mehr „Gesellschaftsfähig“ ist. In ganz Österreich abschaffen? Mit Verachtung strafen? Oder doch das Recht des Eigentümers respektieren? Teil der Jagd? Jahrhunderte alte Tradition oder „töten“ von in Gattern gehaltenen Tieren – also keine „echte Jagd“? Wir sehen, dass auch dieses Thema polarisiert und bei Diskussionen nicht nur ein Lager zu erkennen ist sondern aus vielen Blickwinkeln zu sehen ist. Wir haben uns als Jäger in den letzten Jahren zu sehr dem Druck der Öffentlichkeit gebeugt und uns und unser Handeln teilweise fast verleugnet. Was wenn wir zu unserer Passion stehen, unseren Abschussplan erfüllen, unsere Tätigkeit im Jahreslauf (vom Salzaustragen, dem Erlegen über die Wildhege bis zur Fallwildbergung) besser hervorheben und dafür einstehen? Was wenn wir so wie manche NGO’s auch auf die Öffentlichkeit zugehen und erklären, was wir tun, warum wir es tun und was es für Wissen erfordert um z. B. die Jungjägerprüfung zu bestehen? Wir müssen offensiv nach außen gehen und über die Jagd und die Natur informieren – sonst überrollen uns „die Anderen“! Nicht nur die Gatterjagd wird zum Thema, grundsätzlich ist auch jeder einzelne Jagdausübende gefordert. Es macht nämlich auch kein gutes Bild in der Öffentlichkeit, wenn diverse „gestresste“ Manager, Rechtsanwälte und/ oder Politiker bei ihren (teilweise) bezahlten Abschüssen ständig auf die Uhr schauen, das Mobiltelefon nicht ausschalten können und dann nach dem Schuss nicht einmal Zeit für den letzten Bissen haben, von Totenwache und Respekt vor dem eben erst erlegten Lebewesen ganz zu schweigen – auch das ist weit weg von jeder Weidgerechtigkeit und rundweg abzulehnen. Es gibt also landauf – landab auch bei uns Jäger, die dem Image der Jagd

mehr schaden als ein Gatterbesitzer! Richtig ist aber, das die obersten Repräsentanten der Jagd in Österreich Vorbildwirkung haben und diese Verantwortung auch nicht ablegen können und sich auch für die Jagd (und das sind aber vor Allem wir Jägerinnen und Jäger und nicht nur die Interessen der großen Eigenjagden!) einsetzen müssen – solange sie dieses Amt bekleiden! Es ist richtig, das der LJM die „Zwangsmitglieder“ nicht belehren sollte – eine offene und ehrliche Kommunikation wäre hier dringend notwendig! Damit würden auch mehr Jägerinnen und Jäger wieder Vertrauen in die Landesjägerschaft gewinnen. Es ist aber ein „frommer Gedanke“, das die Jägerinnen und Jäger sich alle an Ethik und Waidgerechtigkeit halten – so wie es in den meisten Kursen auch unterrichtet wird. Der Großteil sicher, aber nicht alle. Eine Diskussion über ein Bundesjagdgesetz ist nicht wirklich zielführend, da sicher mit einer deutlichen Verschlechterung der jagdlichen Rahmenbedingungen zu rechnen ist. Da sollten die Landesgesetze in der derzeitigen Form erhalten bleiben, um auch auf die regionalen Besonderheiten Rücksicht zu nehmen. Das die Gründung der Dachmarke nichts ändern wird – das kann man so noch nicht erkennen – also ist dieser Vorwurf nicht gerecht und etwas voreilig! In der gesamten österreichischen Jägerschaft arbeiten Funktionäre, d.h. ehrenamtlich und z. T. in der Freizeit. Somit wird eine Umsetzung etwas Zeit in Anspruch nehmen – diese Zeit sollten wir den Verantwortlichen geben. Wir werden es im Zeitraum des kommenden Jahres erkennen! Und wer glaubt, das nur „Neues“ in einer Dachmarke Jagd sein sollte, der irrt gewaltig. Die jagdliche Tradition und unser Brauchtum ist auch ein wichtiger Teil unseres Tuns, unserer jagdlichen Tätigkeiten – ohne sich jedoch Neuerungen zu verschließen! Grundsätzlich sehe ich diesen Artikel als „Denkanstoß“ – damit sich endlich was bewegt und dringend notwendige Diskussionen in Gang kommen. In einer Demokratie sollten alle Meinungen Platz haben, auch kritische und unbequeme. In diesem Sinn – bitte weitere „kritische Artikel und Berichte“ – damit sich was bewegt! Weidmannsheil Robert Fath Seite 43


leserbriefE Von: „DI Dr. Ferdinand Gorton“ <gorton-holz@aon.at> Datum: 10.04.18 11:44 (GMT+01:00) An: info@aufsichtsjaeger-steiermark.at Cc: Franz MayrMelnhof <mmf@mm-forst.at>, proell@lli.at, ‚Familie Januskovecz‘ <janusko@aon.at>, Bernhard Wadl <bernhard. wadl@aon.at>, Sepp Monz <seppmonz@gmx.at>, Walter Brunner <ra.dr.brunner@brunner-co.com>, Freydis Gradenegger <freydis.gradenegger@kaerntner-jaegerschaft.at>, ‚Peter Vogler - image³‘ <Peter.Vogler@image3.eu> Betreff: LUCIUS LUCIUS, du feiger Anonymus, stell dich der offenen Diskussion, ohne Visier und Deckung. Mein Name ist F. Gorton und ich bin der derzeit zuständige Landesjägermeister für den gerade im Aufbau begriffenen Dachverband Jagd Österreich, was du, auch wenn du etwas anderes behauptest, finanziell nicht spüren wirst, weil ich sparsam bin und mit den Mitteln der bisherigen Zentralstelle durchaus auskommen werde. Ich fordere dich hiermit zur offenen Podiumsdiskussion auf, wo wir alle von dir durch den Kanal gezogenen Themen ansprechen werden, ja ich bitte den Obmann des steirischen Aufsichtsjägerverbandes, den ich kenne und schätze und der dein Pamphlet abgedruckt hat, um die Organisation dieser Veranstaltung und erwarte dort viele ,die deine Gemeinheiten gelesen haben. Ich selbst habe selten so viel Dummes auf einmal gelesen und unterstelle, dass du ein nicht sehr intelligenter, wahrscheinlich Möchtegern-Funktionär bist, der niemals gewählt worden ist und auch noch bei der Umfrage zur Dachmarke durch den Rost gefallen bist, was dich zusätzlich ärgert. Ob du selbst jemals etwas für die Jagd oder die JägerInnen geleistet hast, weiß ich ja leider nicht, ich nehme aber ganz klar mit, dass wir bei der weiteren Bearbeitung der dringend notwendigen Dachmarke, das Niveau herunternehmen müssen, ob wir dabei deines erreichen können, kann ich leider nicht zusagen. Zur Sicherheit nehme ich aber den Projektleiter für die Dachmarke zur Diskussion mit, den du entgegen deiner Behauptung, ebenfals finanziell nicht gespürt hast. Unglaublich innovativ habe ich deinen einzigen positiven Satz gefunden, wo du letztlich schreibst“ ...anstatt zu handeln und die Jagd nach wildökologischen Erkenntnissen neu auszurichten und zu modernisieren“!?! – toll, ganz , ganz toll! Das ist bisher noch niemanden in Österreich eingefallen, LUZIUS die Jagd-Österrerich muß dankbar sein, solche Vordenker wie dich in den Reihen zu wissen, man muß dich wirklich so schnell wie möglich aus dem Graben, in dem du offenbar lebst, herausholen – und hinauf auf die Bühne zur Diskussion mit einem rückschrittlichen Funktionär wie mich !! Der legendäre Landesjägermeister Dr.Anderluh hat in den 60er Jahren einmal gesagt: „Die Jagd kaputtmachen können nur die Jäger selbst“, ob dieser gescheite Mann damals schon wußte, dass es dich einmal geben wird, weiß ich leider nicht, der Applaus der Balluchs uä. ist dir sicher, Gratuliere. Grußlos F. Gorton (stets erreichbar unter 0664/1622099)

Sehr geehrter Obmann, Lieber Weidkammerad, mit seiner letzten Glosse über die Dachmarke Jagd Österreich hat „Lucius“, wie schon des Öfteren, ordentlich Staub aufgewirbelt. Herr/Frau Lucius mag zwar etwas grobschlächtig formulieren und es ist sicher nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, ABER es gelingt „Lucius“ immer wieder seinen Finger zielsicher auf so manche Wunde zu legen. Die Dachmarke Jagd Österreich kann Erfolg haben, wenn sie von möglichst vielen Jägern akzeptiert und anerkannt wird. Das ist jedoch nicht selbstverständlich und Seite 44

muss erarbeitet werden. Und egal wie professionell von offizieller Seite nach außen gearbeitet wird, das Bild der Jagd prägen die rund 125.000 Österreichischen Jäger durch ihr tägliches Tun (im Guten wie im Schlechten). Eine Jagdcharta kann helfen Werte zu formulieren und Orientierung zu geben , aber alle diese Werte können nur aus der breiten Masse der Jägerinnen und Jäger kommen und von Ihnen gehalten werden. Dazu gehört es auch, die nicht gerade wenigen jagdinternen Konflikte aktiv anzusprechen. Von oben herab Werte vorzuschreiben würde langfristig nicht funktionieren und höchstens dazu beitragen, die sich öffnende Kluft zwi-

schen den einfachen Jagdausübenden und den offiziellen Vertretern zu verbreitern. Ich bin persönlich der Meinung, dass viele Jäger weder Dachmarke noch Charta wie der Monstranz zu Fronleichnam nachtappern werden. Aber als Service, Hilfe und Orientierung können sie durchaus wichtig und richtig werden. „Lucius“ hat deutlich herausgestrichen, dass die Einführung der Dachmarke Jagd Österreich keine „gmahte Wiesn“ ist und damit vielleicht sogar zu deren Erfolg beigetragen wenn die Nachricht ankommt: „Bitte nicht auf die Basis vergessen!“. LG und WH Harald Chapin


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Sehr geehrter Herr Obmann Ing. Helm! Als Mitglied des steirischen Aufsichtsjägerverbandes darf ich Ihnen nachfolgenden Leserbrief übermitteln: Selbstbeweihräuchernde Artikel und Berichte füllen zu Hauf die Seiten allseits bekannter Jagdzeitschriften. Umso beachtenswerter finde ich die Tatsache, dass in der Verbandszeitung des steirischen Aufsichtsjägerverbandes – speziell unter dem Pseudonym „Lucius“ – längst fällige Kritik zu verschiedenen Themen geübt und

somit einmal „jagdlicher Klartext“ gesprochen wird. Auch wenn sich so manche am Prinzip des „Pseudonyms“ stoßen, so sind es mit großer Wahrscheinlichkeit doch nur jene, die meiner Meinung nach der Rubrik „nicht kritikfähig und beratungsresistent“ zuzuordnen sind. Solchen Realitätsverweigerern, welche sich auch unter Jagdfunktionären finden, sollte am besten gar keine Aufmerksamkeit geschenkt werden. Besondere Bedeutung ist jedenfalls dem Hinweis, dass Wildbret wegen der Herkunft und Zusammensetzung der Futtermittel

Leserbrief zu Lucius Ich bin positiv überrascht, dass in einer Klientelzeitung Raum für kritische Meinungen bereit gestellt wird. Die Rhetorik die er/sie verwendet mag nicht die Feinste sein, teilweise verallgemeinert, manchmal Nahe der Gürtellinie, aber die Thematiken die er/sie anspricht sind fachlich vorhanden und sollten angesprochen/diskutiert werden. Leider sind die Fähigkeiten der Selbstreflektion, die Bereitschaft zur Veränderung bzw. das Ermöglichen/Förderung einer offen Diskus-

Sehr geehrte Damen/Herren, liebe Jagdaufseherkollegen! Zuerst einmal Gratulation zu eurer wunderschönen und sehr gut aufbereiteten Jagdzeitschrift bzw. Mitteilungsblatt der steirischen Jagdaufseher. Vor allem das Titelbild eines Schneehasen ist wirklich gelungen und zeigt auch, dass viele unserer Wildarten sozusagen in das rechte Licht, sprich in Erinnerung gerückt werden, welche eine wunderbare und stimmungsvolle Jagd verheißen und es sich nicht immer nur um einen Trophäenträger handeln muss.

bei weitem nicht immer BIO – Kriterien erfüllt, beizumessen. Dies ist natürlich für so manchen Normalverbraucher schwer verständlich. Ehrlichkeit und Transparenz sollten jedenfalls auch bei der Wildbretvermarktung im Sinne von Kundenfreundlichkeit und Kundensicherheit als selbstverständlich gelten. Nur so weiter…… im Sinne der jagdlichen Imageverbesserung Mit freundlichen Grüssen HR Dipl. Ing. Waldemar Stummer

sion, sowie progressivem Verhalten/Denkansätzen vielleicht nicht gerade die hellsten Sterne am Jagd(verbands)firmament. Daraus resultiert auch, dass sich kritischen Stimme aus den eigenen Reihen, im Schutzmantel der Anonymität oder unter Pseudonyme Ihre Meinung darlegen müssen, da bei Aufdeckung schnell gehörige Repressalien gegen diese aufgefahren werden. Deswegen nehme auch ich bewusst die Möglichkeit eines anonymen Kommentars wahr und schweige lieber in der Öffentlichkeit. Weidmannsheil

Ich habe ihre Zeitschrift anlässlich der Landesvollversammlung des Ktn. Jagdaufseherverbandes erhalten und dabei ist es mir als Falkner, Prüfer des Beizjagdwesens in Kärnten aufgefallen, dass das großformatige Foto auf Seite 8 nicht einen Sperber, sondern einen Habicht im Jugendkleid, einen sozusagen „Rothabicht“ in der Falknersprache genannt, zeigt. Erkennbar am länglich getropften Federkleid, welches bei einem Jungsperber so nicht vorkommt, da dieser auch im ersten Lebensjahr eine sogenannte Sperberung bzw. Querbänderung aufweist. Beim

Habicht wechselt dies im nächsten Jahr zur Querbänderung bzw. Altersgefieder wie wir den Habicht kennen. Ansonsten ist der Sperber die Miniaturausgabe des Habichts, wie der Baumfalke zum Wanderfalken und der Merlin zum Gerfalken. Der Sperber als kleiner Jäger mit einem großen Herz bezeichnet. Hoffe damit zur Aufklärung beigetragen zu haben und verbleibe mit einem Weidmanns- und Falknersheil für 2018. Ferdinand Pirmann, HRL, JA

Seite 45


leserbriefE Zur Dachmarke Jagd Kürzlich bat mich ein vielbeschäftigter Geschäftsmann, Besitzer eines neuen Jagdscheines, die von Lucius in Ihrem letzten Heft angesprochene Dachmarke Jagd für ihn zu exzerpieren. Er wollte als frisch bescheinigter Jäger wissen, was für ihn davon wichtig wäre. Die Aufgabe geriet schwieriger als gedacht, allerdings aus anderen Gründen, als man meinen würde. Denn das Traktat ist nicht sehr umfangreich: 25 Seiten lang/ kurz, davon 6 Seiten leer und zumindest 3 Seiten, die wortwörtlich dieselben vier Gedanken wiederholen (8, 22, 25), also weitere 2 Seiten Abzug. Das gibt karge 17 Seiten, auf denen manchmal lehrbuchhaft, manchmal pseudo-wissenschaftlich, aber selten verständlich Inhalte wiedergegeben werden. Wiederholungen sind allgemein sehr beliebt, inhaltlich und wörtlich, innerhalb des Fließtexts wird mit großer Häufigkeit zu den fast immer selben Termini gegriffen: auf Seite 5 findet man elf Mal den Begriff Image und vier Mal den Begriff Bild (was dasselbe meint), auf Seite 9 steht innerhalb von 3 Zeilen 3 Mal der Begriff Wert (das ist generell ein Lieblingswort der Autoren), auf Seite 10 innerhalb von 9 Zeilen 5 Mal der Begriff Handwerk/ handwerklich, auf Seite 11 innerhalb von 4 Zeilen dreimal das Adjektiv respektvoll (die Begriffe respektvoll, Respekt und respektieren erscheinen besonders häufig im Fließtext, die Verwendung eines Synonym-Lexikons ist anzuraten, unter http:// synonyme.woxikon.de/ findet man 249 Synonyme für das Adjektiv respektvoll), Seite 6 hat 5 1/3 Zeilen Text plus Diagramm Dialoggruppen (mit den rätselhaften Kürzeln: Präsidiale LWK, CIC und FACE - muss ich Jäger sein, um das zu verstehen?) Seite 8, 5 Zeilen; Seite 9, 5 1/2 Zeilen ; Seite 20, 8 Zeilen und die Seiten 21 und 22 haben jeweils 9 Zeilen. Von etlichen Zeichen- und Grammatikfehlern abgesehen, gibt der Inhalt häufig Rätsel auf, er ist eigentlich immer subjektiv und wissenschaftlich unbelegt. Der Eindruck entsteht, dass man an Lektorat und Korrektorat sparte. Kryptisch erscheinen die folgenden drei Sätze, die ihren Ursprung sicher in Lehrbüchern haben: Seite 46

Seite 8 „Mit dem Claim ´Wir sorgen für/ schaffen WERTE MIT BESTAND´ gibt die Jagd in Österreich ein rationales und emotionales Leistungsversprechen gegenüber interneren und externen Stakeholdern im Sinne von Anspruchsgruppen ab ...“ - vom nicht sehr aufschlussreichen Inhalt abgesehen stellt sich die Frage, wie „die Jagd in Österreich“ auch nur irgendetwas machen kann, da sie keine Person ist und was „im Sinne von Anspruchsgruppen“ bedeutet? Seite 9 „Das Schaffen von Werten deutet darüber hinaus auch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Jagd in Österreich mit rund einer halben Milliarde Wertschöpfung an ...“ - einmal davon abgesehen, dass man nicht erfährt, um welche Art Milliarde es sich handelt, nehmen wir an, es sind Euro gemeint, ist es unseriös, eine solche Behauptung aufzustellen, ohne eine Quelle zu zitieren. Seite 10 „Beim Leistungs- und Kompetenzbereich ´Handwerk des nachhaltigen Jagens beherrschen und sicherstellen´ handelt es sich um das Alleinstellungsmerkmal der Dachmarke ´Jagd Österreich´ ...“ - dem (fehlenden) Inhalt meine ich, nichts hinzufügen zu müssen, was mich aber anhaltend quält: Wie kann man das Handwerk des nachhaltigen Jagens sicherstellen? Und vor allem durch wen? Durch Jagd-Sicherstellungs-Beamte? Oft schlittert die Arbeit in die Unseriosität, besonders feststellbar in der häufig wiederkehrenden Bemerkung (S 8, 12, 25), Jäger würden „Köstliches & hochwertiges Wildbret aus heimischen Revieren zur Verfügung stellen“. Wer kann im vorhinein „köstliches Fleisch“ garantieren? Es kann grobfaserig, fett, zäh, knorpelig sein oder andere Mängel aufweisen. Ob es gut schmeckt, wird man frühestens beim ersten Bissen feststellen. Und über die Hochwertigkeit lässt sich auch streiten, da große Mengen Wild in Österreich in Gattern mit - wer weiß welchen exotischen - Futtermitteln gefüttert werden. Soja ist heute beinahe jedem Futter beigemengt, es enthält Giftstoffe, die auch bei der Verarbeitung nicht wegzubekommen sind. Das ist das Eine, zum Zweiten stellt sich die Frage, ob sich irgendein Tier in Europa freiwillig von Soja ernähren würde. Nein, ganz sicher nicht, da es nicht Teil seiner natürlichen Nahrung ist! Tiere sind

schlauer als Menschen und fressen - in Freiheit belassen - nur das, was ihnen wirklich bekommt. Den absoluten Höhepunkt erreicht das laienhafte Werk in folgender Bemerkung auf S 12: „Damit (womit? es gibt keinen Bezug) wird auch klargemacht, dass die Jagd in Österreich einen wesentlichen Beitrag ... zur Gesundheitsvorsorge leistet“!!!! - Wer kann so etwas Unsinniges behaupten? Ganz im Gegenteil ist der regelmäßige Verzehr von tierischen Proteinen, wie in Studien u.a. der Universitäten Princeton und Harvard zu lesen ist, nicht nur alles andere als gesund, sonders sogar schädigend: nach der Milch, die an erster Stelle steht, folgt bereits das Wild, danach kommt Gras-Rind, rotes Industriefleisch und frittierter Fisch (s. dazu 85ff im kürzlich erschienenen Ernährungskompass von Bas Kast mit dem Untertitel: Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung). Wer Fleisch isst, übersäuert seinen Körper, was Gicht, Krebs u.v.a. Krankheiten verursachen kann. Fleisch ist schwer zu verdauen, sein Verzehr beschleunigt den Alterungsprozess, erhöht das Risiko für alle bekannten Alterserkrankungen usw usf. Glücklicherweise handeln nicht alle Menschen so unüberlegt wie die Ersteller der Dachmarke Jagd. Wie man in etlichen Erhebungen im Internet lesen kann, gibt es in Österreich 9 % Vegetarier, in Deutschland sind es 10 %, in der Schweiz sogar 11 %. Sie verzichten aus gesundheitlichen, manche aus ethischen Gründen bewusst auf den Genuss von Fleisch. Beim Lesen der Zahlen sehe ich die Autoren der Dachmarke Jagd ironisch lächeln: „Was sind schon 9 % der Bevölkerung?“. Konkret in Zahlen: 787.500 in Österreich lebende Menschen, beinahe eine Million, während es im Unterschied dazu nur 1,45 % Jäger (= 127.000 Jagdschein-Besitzer) gibt. Dem unglückseligen Traktat gäbe es noch einiges hinzuzufügen. Ich ende hier, um die Leserschaft nicht zu ermüden. Herzliche Grüße, Dr Gabriele Praschl-Bichler, Sachbuch-Autorin, Lektorin, Ernährungstherapeutin, A-1010 Wien.


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

LESERBRIEF ZUM ARTIKEL “LUCIUS / DACHMARKE JAGD ÖSTERREICH”

wir immer gefordert haben. Der Auftritt nach Außen darf nicht von einem fach- und sachkundigen aber im Umgang mit Medien unerfahrenen Jäger sondern von einem jagdkundigen Medienprofi erfolgen.

Gegen einen kritischen Artikel im Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger ist sicher nichts einzuwenden, ich bin jedoch überzeugt, dass bei diesem Bericht die Sachlichkeit weitgehend fehlt und alles an dieser neu entwickelten Dachmarke Jagd schlecht geredet wurde. Der Reihe nach: Sie soll das Image der Jagd aufbessern sowie die Interessen der Jagd auf österreichischer und europäischer Ebene vertreten. Dass damit nur ein Arbeitskreis gegründet wurde weil man eben nicht mehr weiter weiß, ist ebenso unrichtig wie die Feststellung, dass man ernüchtert ist wenn man sich näher damit befasst. Dass das Leitbild entwickelt wurde nachdem ein Unternehmensberater 200 Personen befragt hat, stimmt so auch nicht. Das Projekt wurde seit mehreren Jahren in den Landesjägermeisterkonferenzen erarbeitet. Es waren somit durchaus jene Menschen damit beschäftigt, die sehrwohl wissen, wie man den “Laden am Laufen” hält – es waren die von uns gewählten höchsten jagdlichen Repräsentanten! Zum Sinn der Dachmarke Jagd ist es zunächst natürlich das am Anfang genannte Ziel, das Image der Jagd aufzubessern. Wichtig ist daher die immer geforderte professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Ich glaube auch nicht, dass die Formulierung völlig unverständlich ist, obwohl man es natürlich auch anders ausdrücken könnte. Jeder weiß, dass das Image der Jagd anders sein soll als es derzeit ist. Die externe Begleitung kann nur genau jene Professionalität sein, die

Die Vermutung, dass es auch durch die Dachmarke Jagd keinen Fortschritt oder eine Verbesserung geben werde, ist wohl nur eine unbegründete Annahme und auch die Feststellung, dass der Wille zur Modernisierung nur im Ansatz zu erkennen sei, eine Unterstellung. Daran, dass als eines der Ziele der Dachmarke Jagd definiert ist, Wild und dessen Lebensräume in seiner Vielfalt zu sichern und zu erhalten, wird kritisiert, dass es nicht neu sei. Ja, das ist es tatsächlich nicht, aber soll man es deshalb nicht anführen? Auch das Thema Wolf verlangt zwingend eine Diskussion. Wir werden diese Frage nicht lösen können, wenn wir ausschließlich die Jagd im Auge haben. Aber das Thema betrifft uns, die Jäger! Also müssen wir es breit – mit allen unseren Lebensraumpartnern - diskutieren. Ist das falsch? Muss da eine böse Absicht und das Vorschieben von Ausreden dahinter stecken? Und sollten wir nicht von der Dachmarke Jagd im Interesse einer nachhaltigen Jagd auch Positionspapiere Rotwild und auch Schwarzwild erwarten? Der Vorwurf, Rehe und Rotwild werden in Österreich flächendeckend mindestens sechs Monate “gemästet” ist erstens so nicht richtig und zweitens in Kombination mit der Wortwahl “raffinierter Vorschlag” polemisch und unsachlich. Richtig ist natürlich, dass unter derartigen Umständen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme nicht von “Wild” gesprochen werden kann. Durch die Art des Berichtes kommt die berechtigte sachliche Kritik allerding leider zu kurz.

Die Kritik am Begriff “Charta” verstehe ich zwar, die Inhaltsleere aber darin zu erkennen, dass in ihr die Grundwerte für Jägerinnen und Jäger festgelegt werden, ist für mich ein Widerspruch in sich: Wer, wenn nicht unsere obersten Jagdvertreter, sollte uns Jäger dazu anhalten, moralische Grundwerte zu akzeptieren? Wollen wir wirklich Landesjägermeister, die als “Beamte” einer Körperschaft öffentlichen Rechts vorstehen? Ich selbst war sechs Jahre lang Oberst des übernationalen Ordens “Der Silberne Bruch”, habe diese Organisation nach Außen vertreten aber sehrwohl immer wieder auf Ethik und Weidgerechtigkeit hingewiesen. Auch die Kritik am Salzburger Landesjägermeister finde ich in diesem Zusammenhang unpassend. Damit meine ich nicht die Kritik per se, aber damit die Charta als solche abzuwerten, ist sicher nicht richtig. Die Frage, ob Österreich tatsächlich neun Landesjägermeister braucht, mag durchaus berechtigt sein. Ob der Weg über die Dachmarke Jagd führt oder der “Luxus und Anachronismus” weiter bestehen bleibt, hat jedenfalls sicher nichts mit der Dachmarke Jagd als solche zu tun. Auch der letzte Absatz, dass das Image der Jagd durch das “Weiter so!” in der Öffentlichkeit nicht verbessert wird, ist eine subjektive Annahme. Und der Schlusssatz, die Jagd solle besser nach wildökologischen Erkenntnissen neu ausgerichtet und modernisiert werden geschieht doch ständig – ohne oder mit der Dachmarke Jagd. Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion und verbleibe mit Weidmannsheil . Dr. Jürgen Siegert

Kärntner Wildverarbeitung Hans Klein GmbH

Import-Export Felle – Häute – Wild Katschbergstraße 13 | 9851 Lieserbrücke | Tel.: 04762 43920 | Fax: 04762 61051 Seite 47


Buchtipp

Verbandsgeschehen Meine Entscheidung die Aufsichtsjägerprüfung zu machen.

D Laubbäume

von Helmut Fladenhofer und Karlheinz Wirnsberger 96 Seiten ca. 170 Fotos Format: 13,5 x 21 cm ISBN: 978-3-85208-158-8 Preis: 23,00 Euro

Eiche und Buche, Eberesche und Ahorn – diese Baumarten wird fast jeder Mensch, der den Bezug zur Natur nicht ganz verloren hat, erkennen. Aber die Hainbuche? Den Speierling? Ja vielleicht auch die Esche? Da wird der eine oder andere schon seine Schwierigkeiten haben. Und erst recht, wenn es darum geht, Stiel-Eiche und Trauben-Eiche auseinanderzuhalten. Oder Sommer-Linde und Winter-Linde... - Mit diesem Buch fällt es leicht, die heimischen Laubbäume rasch und sicher zu unterscheiden!

ie Entscheidung, die Aufsichtsjägerprüfung anzugehen ergab sich bei mir aus der Leidenschaft und der Freude zur Jagd und zur Natur. Sein Wissen nach der Jungjägerprüfung zu vertiefen kann man auf die unterschiedlichsten Wege der Fortbildung angehen. Die Aufsichtsjägerprüfung gehört sicherlich zu den Aufwendigsten. Hinzu kommt die Vereinbarkeit des Kurses mit dem Beruf und der Familie. Ein guter Freund meldete sich beim Verein der Aufsichtsjäger zum Kurs an und brachte auch mich zum Verein der Aufsichtsjäger und zu Hanshelmut Helm. Für diesen Kurs sprach vorab die Art der Kursabwicklung. Jeden zweiten Samstag in gut fünf Monaten die verschiedensten Themengebiete zu bearbeiten schien mir mit dem Beruf und der Familie am besten vereinbar. Ein Grundwissen bzw. Jungjägerwissen sollte jedenfalls vorhanden sein. Wenn man in einzelnen Bereichen nicht so sattelfest ist, ist es aber kein Problem nachzufragen. Da man die Kursthemen vorab kennt

hilft es schon den Lehrprinz zuvor aufzuschlagen. Mein Fazit ist, ich würde wieder diesen Weg der Aufsichtsjäger Ausbildung gehen, da es ein reiner Aufsichtsjägerkurs ist. Das nötige Fachwissen kompakt transportiert wird. Das Kursklima ausgezeichnet und freundschaftlich war und noch immer ist. Sich die Vortragenden auch noch persönlich bei Themenbereichen bei welchen man das Gefühl der Unsicherheit hatte Extra Zeit nahmen. Dies spricht für die Qualität und Freundlichkeit der Vortragenden. Für jene Jungjäger welche sich mit dem Gedanken spielen den Aufsichtsjäger zu machen kann ich nur sagen: Es gibt bestimmt viele gute Kurse, ich lernte jenen des Aufsichtsjägervereines kennen und schätzen und kann ihn nur wärmstens empfehlen. Jetzt bleibt mir nur noch ein kräftiges Weidmannsheil zu wünschen und viel Glück jenen die sich auch der Aufsichtsjägerprüfung einen Tages stellen wollen alles Gute. Ihr Stefan Haberler, MBA

Wir sind ein Partnerbetrieb des Steirischen Ausichtsjägerverbandes. Bei Vorlage der Mitgliedskarte, profitieren Sie durch zahlreiche Ermäßigungen. Ausgenommen Aktionsware, bereits reduzierte Ware und Gutscheine. Seite 48


Foto: © UMJ / Wirnsberger

Aufsichtsjägerrepetitorium 2018

A

Intensive Auseinandersetzung mit den Gehölzen, eine Herausforderung nach der Mittagspause

m 5. Mai 2018 fand bereits zum fünften Mal das „Aufsichtsjägerrepetitorium“ im Jagdmuseum Schloss Stainz in der Zeit von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt. 50 Teilnehmer nahmen dies zum Anlass sich nochmals intensiv mit den Prüfungsinhalten, beginnend mit Wildbret Hygiene, Wildkrankheiten, Rechtskunde über die praktische Handhabung von Waffen, im Speziellen das Thema Sicherheit, bis hin zur Wildtierkunde und dem Hundewesen auseinander zu setzen. Nicht fehlen durfte natürlich auch der ökologische Bereich, wobei das Erkennen von heimischen Gehölzen für die Teilnehmer aus dem obersteirischen Bereich auf Grund des zu dieser Zeit noch eher mäßigen Vegetationsfortschrittes in den höher gelegenen Regionen doch noch gewisse Unsicherheiten erkennen ließ.

In diesem Bereich ist zu bemerken, dass es hier in den einzelnen Vorbereitungskursen zur Aufsichtsjägerprüfung doch zu Schwankungsbreiten des Wissens kommt, was zu ungewollten Stresssituationen bei den Kandidaten führt. Am Ende des Tages waren sich alle Seminarteilnehmer darüber einig, dass man bei dieser Veranstaltung sehr viel aus Sicht der Praxis erfahren hat, und daher dieser „Intensivtag“ der Vorbereitung kurz vor der Prüfung ein unheimliches Erfolgserlebnis für viele ist, weil man bei dieser Art der Wissensvermittlung, dank der hervorragenden Referenten, viele Anregungen mitnehmen kann und auch neue Zugänge zu den Prüfungsinhalten findet. Diese Art der Weiterbildung / Ausbildung wird auch im Jahr 2019 im Jagdmuseum Schloss Stainz fortgesetzt werden. Seite 49


Verbandsgeschehen Juli 2018

Positionspapier des steirischen Aufsichtsjägerverbandes:

E

Windkraft im alpinen Bereich der Steiermark

ntsprechend der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 soll die Leistung der Windenergie auf 1 GW (1000 MW) gesteigert werden. Zur Zeit stehen in der Steiermark rund 100 Windenergieanlagen, das sind 17 % der Menge, die erreicht werden soll. Um 1 GW zu produzieren, benötigt man etwa 600 Windräder. Wenn man von 15 Windrädern pro Windpark ausgeht, würden dadurch etwa 35 weitere Höhenrücken verbaut werden. In dem offiziellen Papier der steiermärkischen Regierung heißt es auf Seite 24: Österreich liegt bei der erneuerbaren Energie nach Schweden, Lettland und Finnland mit einem Anteil von 33 % an vierter Stelle und damit weit über den EU-Durchschnitt von 16,7 %. Das ist allerdings nicht der Windkraft, sondern ausschließlich der Wasserkraft zu verdanken. Die Windkraft alleine liefert momentan 1 % der gesamten erneuerbaren Energie. Der geplante, landschaftszerstörende Vollausbau der Windkraft bis 2030 würde den Anteil der Windenergie aber auf nicht mehr als auf 6 % steigern. Die negativen Auswirkungen von Windkraftanlagen stehen in den hochsensiblen alpinen Bereichen außer Frage. Sie zerstören den Lebensraum des Wildes und den von Brut-, Zugvogel- und Fledermausarten. Die im Geltungsbereich der Alpenkonvention liegenden Gebiete der Steiermark mit ihrer internationalen Bedeutung für Natur- und Landschaftsschutz sind in höchstem Maße gefährdet. Durch Windparks auf Bergrücken gehen die Vielfalt, die Eigenart und die Schönheit von Natur und Landschaft verloren. Zudem ist nicht nur die Tierwelt an den alpinen Standorten der Windkraftanlagen betroffen, sondern auch die den angrenzenden Bergwald bewohnenden Tierarten. Die für die Windräder in Frage kommenden Freiflächen stellen für diese Tiere einen wichtigen Lebensraum dar (für Nahrungssuche, als Balzplatz für Birkhühner etc.). Österreich hat für die vier heimischen Raufußhuhnarten (Birk-, Auer-, Schnee- und Haselhuhn) eine große Verantwortung. Die Population des Alpenraumes ist von besonderer Bedeutung, da diese vier Hühnerarten hier isoliert von den restlichen Populationen in Europa vorkommen. Diese hochspezialisierten, bodenbrütenden Vögel verlieren mit der zunehmenden Verbauung der

Seite 50

Höhenlagen immer größere Flächen an Lebensraum, und die Populationen erlöschen. Lebensraumverlust ist erwiesenermaßen die Hauptursache für die Bestandsreduktion bei Birkhühnern. Die Zählungen der steirischen Jägerschaft ergaben im Jahr 2014 eine Birkhuhn-Population von 12.900 Individuen (s. dazu DDr. Veronika Grünschachner-Berger et al., Anblick 4/2017). Die Zählung von Auerhähnen in der Steiermark ergab 4.288 Hähne für das Jahr 2014/15 (Hähne und Hennen insgesamt 6.000 Stück) und 3.882 Hähne für das Jahr 2016/17 (Hähne und Hennen insgesamt 5.400 Stück; die Zahlen entstammen den Jahresberichten der steiermärkischen Landesjägerschaft der Jahre 2014/15 und 2016/17). Laut BirdLife wird die Bestandsgröße von Haselhühnern österreichweit auf 12.000 – 22.000 Paare, von Alpenschneehühnern auf 14.000 – 18.000 Paare geschätzt. Im Vergleich zur Schweiz und zu Slowenien wird ersichtlich, dass die Bestände in Österreich zu den stärksten im Alpenraum zählen. Es kann somit zu Recht als Kernland aller vier Raufußhuhnarten im alpinen Großraum bezeichnet werden (Stellungnahme von BirdLife Österreich zur geplanten Errichtung von Windenergieanlagen am weststeirischen Randgebirge). Die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutwarten in Deutschland fordert in den „Abstandsempfehlungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten, Stand April 2015“ einen Mindestabstand von WEA für Raufußhühner von 1000 Metern um die Vorkommensgebiete und das Freihalten von Korridoren zwischen benachbarten Vorkommensgebieten. Diese Empfehlungen werden bei der Planung und beim Bau von Windenergieanlagen im österreichischen Alpenraum grob missachtet. Birkhühner bewohnen in den Alpen nur einen schmalen Streifenlebensraum entlang der Waldgrenze. Wird er unbewohnbar, können die Hühner weder in die tiefer liegenden geschlossenen Wälder noch in die alpinen Regionen über der Baumgrenze ausweichen (s. dazu: DDr. Veronika Grünschachner-Berger, Birkhühner, ein Leben zwischen Windrädern und Schiliften, Jagd in Tirol, 11/2017).

Die steirischen Alpen werden jährlich im Frühjahr und im Herbst von unzähligen Zugvögeln überflogen. Bisher sind die Vogelzüge im Alpenraum zu wenig erforscht. Aus Schweizer Studien ist allerdings bekannt, dass sie die Alpen in relativ geringer Höhe queren. Sättel und Kuppen sind aber auch Ideallagen für Windkraftanlagen und werden bevorzugt verbaut, sodass sie eine besondere Gefahr für Zugvögel darstellen. Das bekannte große Kollisionsrisiko betrifft im alpinen Raum nicht nur die Zugvögel, sondern auch die Brutvögel, darunter langlebige Individuen mit geringer Populationsgröße, wie Raufußhühner, Steinadler, Wanderfalken, Eulenartige und viele andere mehr. Windräder werden häufig auch zu einer Todesfalle für Fledermäuse. Ein Teil wird von den Rotorblättern erschlagen, ein anderer Teil fällt dem Baro-Trauma zum Opfer: durch Verwirbelungen und Druckabfall hinter den Rotorblättern platzen die Lungen und die inneren Organe der Fledermäuse. Bei der Standortwahl von WEA muss auch in Zukunft der bisher völlig vernachlässigte Fledermauszug berücksichtigt werden. Alles wird noch einmal schlimmer, wenn man bedenkt, dass für die Zukunft der Einsatz noch größerer Rotoren bei gleichbleibender oder nur geringfügig gesteigerter Anlagenleistung geplant ist (IG Windkraft, Neubewertung des Potentials zur Nutzung der Windkraft in Österreich bis zum Jahr 2030). Durch den Bau von Windenergieanlagen werden Wildlebensräume fragmentiert und zerstört. Vor allem die gegenüber dem „Adlereffekt“ hochsensiblen Gämsen meiden Bereiche von Windparks und weichen in den darunter liegenden Bergwald aus. Der Schattenwurf der drehenden Rotoren hat eine hohe Scheuchwirkung und löst Unruhe und reflexartiges Fluchtverhalten aus.

Zu den wichtigsten Verpflichtungen der Aufsichtsjäger gehört es, den Lebensraum des Wildes zu schützen und zu erhalten. Daher fordert der steirische Aufsichtsjägerverband die zuständigen Behörden und Landespolitiker auf, in alpinen und montanen Wildlebensräumen und im Geltungsbereich der Alpenkonvention keine weiteren Windkraftanlagen zu genehmigen.


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

„Uns ist kein Auftrag zu klein aber auch nicht zu groß!“ Dementsprechend reicht unser Angebot von Dachstühlen inklusive Spenglerei und Dachdeckerarbeiten, Wintergärten, Innenausbau, Holzstiegen, Balkone, Fußböden, Carport´s, Umbau und Aufstockungsarbeiten, Althaussanierungen bis hin zu Blockhäusern. Sie sind sowohl als Privat- als auch Firmenkunde bei uns bestens aufgehoben. Von der einfachen Dacheindeckung im Garten, Wohnhaus bis zum Industriegebäude, aber auch für anspruchsvolle Ingenieurholzbauten sind wir die richtigen Partner. Für meisterhafte Ausführung Ihrer Wünsche garantiert unser perfekt ausgebildetes Team, das schon durch viele pünktliche und qualitativ hochwertig abgewickelte Aufträge für Zufriedenheit und Anerkennung unter unseren Kunden gesorgt hat. Auf Grund unserer einzigartigen Verarbeitung von Rundholz, können wir Ihnen anbieten, eigenes Holz mit enormer Wertsteigerung für Hallen, Wirtschaftsgebäude Wohngebäude etc. zu verwenden und etwas Besonderes zu günstigen Konditionen zu schaffen.

(v.l.n.r.) LO Bernhard Wadl (Kärnten), LJM-Stv. Artur Birlmair (Tirol) LO Ing. Otto Burböck (Salzburg) LO Ing. Hanshelmut Helm (Stmk.)

Treffen der Landesobmänner der Jagdaufseher-Verbände

A

uf Einladung des Tiroler Jagdaufseher-VerbandesObmann und LJM-Stv. Artur Birlmair trafen sich heuer mitte Juni die LO Ing. Otto Burböck (Salzburg), LO Bernhard Wadl (Kärnten) und ich in Tirol zum schon zur Tradition gewordenen Erfahrungsaustausch. Ursprünglich war geplant, uns auf der Jagdhütte des LJM DI(FH) Anton Larcher zu treffen. Dies wurde durch einen unverhergesehenen Auslandstermin des LJM abgeändert. So trafen wir uns auf der Kronburg bei Zams und bezogen dort im Pilgerhotel der Barmherzigen Schwestern unser Quartier. Nach kurzer Begrüßung holten wir LO Wadl beim ehemaligen Obmann Hans Huber in Zams ab. Nach einem Erfrischungsgetränk erwartete uns Artur Birlmairs Gattin zu Kaffe und Kuchen in ihrem hoch gelegenen Haus am Hochgallmig mit grandioser Aussicht. Übrigens mitten in seinem hochgebirgigen Jagdrevier. Wir kehrten zu unse-

rem Quartier zurück wo bei einem gemütlichem Abendessen die Erfahrungen und Neuerungen in den diversen Verbänden besprochen und diskutiert wurden. Erstaunt lauschten die LO den Plänen der Steirischen Jägerschaft und über den doch recht mutigen Schritt der Jagdkartenerhöhung ab dem kommendem Jagdjahr. Nach dem Austausch der Gastgeschenke und einem Schlummertrunk von Schwester Barbara war der Schlaf besonders tief…. Am nächsten Morgen führte uns der Tiroler LO über steile Passstrassen zum Naturparkhaus Kaunertal. Von dort hat man einen gewaltigen Blick über das Kaunertal und die gewaltige Tiroler Bergwelt. Es wird einem bewusst, wie aufwendig und schwierig hier eine Gebirgsjagd sein muss. Zu Mittag trat wieder jeder seine Heimreise an. Ich danke LO Artur Birlmair für die perfekte Organisation des Treffens und ich freue mich schon heute auf unser nächstes Treffen in Salzburg. Seite 51


Verbandsgeschehen

Landesjägertag 2018 Von LO Hanshelmut Helm

E

rstmals durfte ich am 16. Jänner 2018 als Landesobmann des StAJV auf Einladung des Herrn Landesjägermeister in Bruck an der Mur teilnehmen. Die offizielle Begrüßung führte der Hausherr Bezirksjägermeister Karlon durch. Die Geschäftsführerin Mag. Marion Sarkletti-König eröffnete danach den Landesjägertag 2018. Nach Totengedenken und Ehrungen (unter anderem auch unser Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Siegert) stellte sich der Geschäftsführer der Dachmarke Jagd Österreich vor. Interessant war auch der Kassenbericht, wobei vor allem auffiel, dass die verpflichtende Weiterbildung der Aufsichtsjäger doch auch Einnahmen bringt. Erstaunlich aber auch, dass sich der Betrag der an die ehemalige Zentralstelle abgeliefert wurde, nun doch wesentlich erhöht hat und den nun die Dachmarke Jagd Österreich erhält. Auch in Zangtal sind Bautätigkeiten nötig, die 250.000 Euro kosten werden. Mehrere eingebrachte Anträge wurden im Vorfeld bereits abgeklärt

Seite 52

und bedurften somit keiner weiteren Behandlung. Neu ist, dass beim Rehwild ab dem nächsten Jagdjahr statt der Klasse I nun auch Böcke der Klasse II erlegt werden dürfen und umgekehrt. Der Landesjägermeister stellte in seinem Referat seine Zukunftspläne vor. Das bisherige Logo wird etwas abgeändert und erhält den Schriftzug „Natur verpflichtet“ statt bisher „Weidwerk verpflichtet“. Des Weiteren gibt es zwei Zukunftsprojekte: Projekt 1: Die Naturkompetenz-Modellregionen. Kernpunkt ist, dass sich unter den 15 Bezirken drei Modellregionen finden sollen, die in einem Jahr Erfahrungen rund um das Thema Naturkompetenz sammeln sollen. Das heißt was ist nötig um die Natur in der derzeitigen Form erhalten oder auch zu verbessern und andererseits das verlorengegangene Wissen und Verständnis der Bevölkerung der Region neu oder auch auf moderne Art zu vermitteln. Zukunftsprojekt 2: Die „Naturwelten Steiermark“. In Mixnitz, am Eingang zur Bären-

schützklamm soll ein multimediales Kompetenzzentrum errichtet werden. Der Grund dafür wurde von Baron Franz Mayr-Melnhof gekauft und wird der Landesjägerschaft zur Verfügung gestellt. Es soll ein zeitgemäßes Bildungszentrum für die Jagd entstehen, aber auch eine Natur-Erlebnis-Einrichtung, für alle Bevölkerungsschichten. Ebenso soll es ein touristisches Highlight werden, wie z. Bsp die Lippizaner –Heimat oder die Riegersburg. Damit will man eine Pionierrolle im Rahmen der europäischen Jagd übernehmen. Das dies natürlich auch Geld kostet ist klar. Deshalb wurde der Beschluss gefasst, den Jagdkartenbeitrag ab dem nächsten Jagdjahr auf 135,00 Euro anzuheben. Dieser Beschluss wurde ohne die Stimmen der Opposition (Weidwerk mit Zukunft) gefasst. Nach dem gemeinsamen Singen der Landeshymne klang der bestens organisierte Landesjägertag 2018 mit einem gemeinsamen Mittagessen aus.


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

(v.l.n.r.) M. Kaplan, R. Heptner, Dr. A. Klauber, P.Schweighofer, H. Lebitsch, Prof. Ertl und F. Spanring

Vortrag in Ilz

G

emeinsam mit dem Amtstierarzt der BH Südoststeiermark, Dr. Albin Klauber, den KollegInnen Rosemarie Heptner und Manfred Kaplan von der Bergund Naturwacht, veranstaltete der Steirische Aufsichtsjägerverband Bezirksgruppe Hartberg-Fürstenfeld eine Informationsveranstaltung zu den Themen „Übertragbare Wildkrankheiten“ und „Der europäische Biber in heimischen Revieren“. Unter den zahlreichen Anwesenden fiel das besondere Interesse natürlich auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest und die Tatsache, dass diese bereits in grenznahen Gebieten zu Österreich und der Steiermark aufgetreten ist.

Weiteres Thema des Vortrags von Dr. Klauber war Wildkrankheiten, welche für Jäger und Jagdhund gefährlich werden können, welche Möglichkeiten es gibt, sich zu schützen und welche Behandlungsmöglichkeiten im Ernstfall zur Verfügung stehen. Von Rosemarie Heptner und Manfred Kaplan von der Berg- & Naturwacht wurde Wissenswertes über den europäischen Biber vermittelt. Besonders wurde dabei auf seine Verbreitung in heimischen Revieren, seine Lebensgewohnheiten, die Auswirkungen auf Landund Forstwirtschaft, aber auch auf den Einfluss des Bibers auf die Jagd eingegangen.

BEZIRKSGRUPPE Voitsberg

2. Jahreshauptversammlung in Afling

A

m Freitag den 27.04.2018 fand die zweite Jahreshauptversammlung im Gasthaus Müller statt. Der Bezirksobmann Franz Kohlbacher konnte aus dem Landesvorstand den Obamnn Hans Helmut Helm aus dem Bezirksjagdausschuss Mathias Zitzenbacher und Heinz Wallner begrüßen. Als

Festreferent konnte Herr Mag. Winter von der Grazer Wechselseitigen Versicherung gewonnen werden. Obmann Kohlbacher berichtete von den Aktivitäten des letzten Jahres innerhalb der Bezirksgruppe. Des Weiteren wurde die laufende Aktion „ Steirischer Jäger Treffsicher“ vorgestellt welche noch bis

30 Juli 2017 läuft! Im Zuge der Grußworte berichtete der Landesobmann über die Aktivitäten der Landesorganisation unter anderem über die laufenden Gespräche bezüglich der kostenpflichtigen Weiterbildung der Aufsichtsjäger. Der Aufsichtsjägertag wird heuer im Freilichtmuseum stattfinden und unter dem Titel „Jagd und Natur ich gehöre dazu“ am 8.9.2018 abgehalten werden, dazu wurde bereits die Einladung ausgesprochen und um Unterstützung gebeten. Der Kassabericht fiel aufgrund der geringen finanziellen Aktivitäten kurz aus, ebenso der Bericht des Kassaprüfers, welcher den Antrag auf Entlastung des Vorstandes stellte, dieser wurde einstimmig angenommen. Das Festreferat wurde von Mag. Winter präsentiert und hatte den Titel „ Welche Absicherung hat der Jäger durch die gelöste Jagdkarte“ dabei wurden folgende Eckpunkte angesprochen: • Haftpflichtversicherung • Unfallversicherung • Rechtschutzversicherung • Transportversicherung Mag. Winter ging in seinem interessanten Referat auf alle Zwischenfragen ein, auch auf die Frage welche Auswirkungen eine zu spät eingezahlte Jagdkarte haben könnte. Versicherungsschutz besteht nur mit einer gültigen Jagdkarte und diese gilt grundsätzlich vom 1.4. bis 31.3. bei verspäteter Einzahlung ab diesem Tag und damit könnte zwischenzeitig ein Vertragsloser zustand entstehen! Damit unterstrich Mag Winter die Wichtigkeit der pünktlichen Einzahlung da der Versicherungsschutz nicht nur für die Jagdausübung selbst von Bedeutung ist, sondern auch in Abhängigkeit vom Versicherungsfall für die errichteten Jagdeinrichtungen für die Jagdhundehaltung oder auch bei einem Unfall beim Ausbringen von Salz oder bei der winterlichen Wildfütterung von Bedeutung sein kann. Um 21:00 Uhr wurde der offizielle Teil der Veranstaltung geschlossen!

Foto: Fotolia

BEZIRKSGRUPPE HARTBERG-FÜRSTENFELD

Seite 53


Verbandsgeschehen BEZIRKSGRUPPE Murau

D

rei spannende Abende gefüllt mit überragendem Wissen der Biologin Frau Mag. Gudrun Kaufmann konnte der Steirische Aufsichtsjägerverband Bezirksgruppe Murau gemeinsam mit dem Jagdschutzverein veranstalten. Diese faszinierenden Vorträge fanden sehr guten Anklang im Bezirk Murau und werden in der nächsten Zeit sicherlich in mehreren Bezirksgruppen des Steirischen Aufsichtsjägerverband angeboten. Da die Digiskopie jedem Jäger, der ein Handy mit Kamera besitzt, die Nutzung seines Spektives als Teleobjektiv ermöglicht. Die Fotos überzeugten derart, dass man annehmen konnte, ein

BEZIRKSGRUPPE Graz/Graz-Umgebung Teleobjektiv mit einer Brennweite von 2 Metern zu besitzen. Die Tiefenschärfe an den gezeigten Bildern überraschte ebenso. Fotos aus Entfernungen von bis zu 1000 Metern überzeugten das Publikum. Dadurch ist es jedem Handynutzer möglich das Gesehene bis hin zu Abnormitäten zu dokumentieren, ohne das Wild auch nur im Geringsten zu stören. Der Steirische Aufsichtsjagdverband sowie der Jagdschutzverein bedankt sich herzlich bei Frau Mag. Kaufmann für Ihren überragenden Vortrag. Der Bezirksschriftführer Ing. Gerald Uher

A

m 23.03.2018 hielt die Bezirksgruppe Graz / Graz Umgebung ihre Jahreshauptversammlung im Restaurant Red Corner in Graz ab.

BO Günther Bulla konnte als Ehrengäste den Bezirksjägermeister Stv. von Graz Robert Fath, Landesobmann Ing. Hanshelmut Helm, Prinz Karl v.u.z. Liechtenstein sowie den Vortragenden des Abends, Amtsarzt Dr. Peter Gumbsch begrüßen. In seinem Bericht konnte BO Günther Bulla über zahlreiche Veranstaltungen im Jahr 2017, div. Seminare sowie die durchgeführten Projekte berichten. Hier sind vor Allem die Einführung der Mitgliederkarten sowie die Erstellung der neuen Homepage zu erwähnen. Hierzu gab es auch einen kleinen Einblick in die Funktionen und den Aufbau der Homepage und BO Günther Bulla ersuchte die Anwesenden um Ihr Feedback und entsprechende Vorschläge zur Erweiterung der Homepage. Kassier Richard Kohlbacher berichtete über einen sehr erfreulichen Überschuss im Jahr 2017 sodass die Bezirksgruppe 2018 über entsprechende finanzielle Mittel verfügen kann. Die Kassaprüfer berichteten im Anschluss über die erfolgte Prüfung und stellten den Antrag auf Entlastung des Kassiers und des gesamten Vorstandes, welcher einstimmig angenommen wurde. Als nächsten Tagesordnungspunkt hielt Amtsarzt Dr. Peter Gumbsch einen Vortrag über die Afrikanische Schweinepest und erläuterte die Gefahren sowie geplanten Maßnahmen im Falle eines Seuchenausbruchs in Österreich. Da der Vortrag für den Aufsichtsjägerverband kostenlos war, überreichte die Bezirksgruppe als kleines Dankeschön einen Bergstock an Dr. Gumbsch. Abschließend berichtete der BO über das geplante Projekt „Aufsichtsjägertag 2018“, welches in diesem Jahr im Freilichtmuseum Stübing in Form eines Aktionstages unter dem Motto „Jagd und Natur – I g’hör dazua“ stattfindet. Er ersuchte alle Mitglieder um Ihre Mitarbeit bei dieser einzigartigen Chance, die Jagd einer breiten Öffentlichkeit in einem positiven Licht präsentieren zu können.

Seite 54


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

BEZIRKSGRUPPE WEIZ

Foto: Wernbacher

Bezirksjägermeister Ing. Karl Raith, Vizepräsident Jagdschutzverein (JSV) Ing. Franz Kesselstadt, Manfred LIeb, Michael Jaklin, BO Rupert Friedl, LO Ing. Hanshelmut Helm, Obstlt. Ing. Johann Fellner, Erwin Weltsch und Bernhard Rahm

Steirischer Aufsichtsjäger-Verband gründet BG in Weiz

S

eit 15. März habe nun auch die Aufsichtsjäger eine Vertretung im Bezirk Weiz. Im beisein von BJM Ing. Karl Reith und Vizepräsident des Steirischen Jagdschutzvereins Ing. Franz Kesselstatt fand unter der Leitung von Landesobmann Ing. Hanshelmut Helm die Gründungsversammlung statt. Umrahmt wurde die Bezirksgruppengrün-

dung von der Jagdhornbläsergruppe Weiz. Zum Obmann der Bezirksgruppe wurde Rupert Friedl einstimmig gewählt. Es freut uns, daß die Funktionäre der neuen BG auch im Jagdschutzverein aktiv sind. Rupert Friedl wird sich mit seinem Team um die Belange der Aufsichtsjäger im Bezirk Weiz kümmern und die Zusammenarbeit mit Bezirksjägermeister und Jagd-

schutzverein liegt Ihm sehr am Herzen. So wird es nächstes Jahr einen Aufsichtsjägerkurs im Bezirk Weiz geben. Im Anschluss an die Neuwahl hat Obstlt. Ing. Johann Fellner einen sehr interessanten Vortrag über Vehrkehrsunfälle mit Wild gehalten. Wir wünschen der neu gegründeten Bezirksgruppe viel Erfolg und ein kräftiges Weidmannsheil!

Auflösung Quiz A: Frühe Adonislibelle (7) B: Bartgeier (8) C: Erlenzeisige (3) D: Gimpel (4) E: Alpensalamander (1) F: Murmeltier (11) G: Rauchschwalbe (5) H: Fetthenne (9) I: Kormorane (12) J: Auerhahn (6) K: Reiherenten (2) L: Schneehuhn (10)

Seite 55


Verbandsgeschehen - Kleinanzeigen Wiederholungsseminar für Aufsichtsjäger-Kandidaten

GRATULATION

Der Steirische Aufsichtsjäger-Verband veranstaltet am Samstag, dem 13. Oktober 2018 für alle, die bei der Aufsichtjägerprüfung im Frühjahr nicht ganz sattelfest waren, ein Wiederholungsseminar. Dieses Seminar dauert von 09.00 bis ca. 17.00 Uhr und wird im Raum Graz stattfinden. Im Rahmen des Seminars besteht die Möglichkeit eventuelle Unklarheiten zu bereinigen. Die Kosten werden 50,– Euro betragen. Für nähere Auskunfte und zur Anmeldung stehe ich unter der Nummer 0676/86640066 gerne zur Verfügung. Eine Anmeldung bis 21.9 2018 ist unbedingt erforderlich.

Aufsichtsjägertag 2018 „Jagd und Natur i ghör dazua“

ZU VERKAUFEN Günstig Abzugeben Winchester Flinte 101 12/70 Mauser Repetierer 30-06 D-Stecher Kahles 3-12X56 Weatherby Repetierer 3006 Direktabzug Doktoer 3-12X56 Taucher Walter, 8323 Nestelbach b. Graz T 0677/6125490, ew.taucher@gmail.com

DIVERSES Aufsichtsjäger Vermittlung: Anfragen an Obmann Willi Körbler, Tel.: 0664/160 18 91 Die neuen, vielfach nachgefragten Hutabzeichen sind ab sofort bei unseren Veranstaltungen und bei den Bezirksobmännern erhältlich. Setzen auch Sie ein (Hutab)Zeichen und schmücken Sie Ihren Hut. Es gab bis jetzt übrigens kein eigenes Hutabzeichen für Aufsichtsjäger.... Male Schützenscheiben für jeden Anlass. Genauer Info: 0676/87427739 bzw. johannaheidrun.helm@hotmail.de

Die Bezirksgruppe Murau gratuliert ihrem Kassier Herrn Arnold Hansmann zur Erlegung eines reifen Auerhahnes am Puxberg mit einem kräftigen Weidmannsheil!

HUNDE

Rarität: Epagneul Picard-Welpen 3 färbig,…vom Helmriegel „ der Französischen Vorstehhund“ auspassionierten, jaglichen VGP geprüften Elterntiere (jagdliche Leistungszucht), vielseitige beste Eigenschaften, sowie auch als Therapie u. Familienhund, mit FCI/ÖKV Papiere im August abzugeben. Zü.: Fr. Mag.vet. Diana Nadolph, (Nähe Graz) 0664 91 03 379, www.vomhelmriegel.at oder T 07676/6500.

Am 8. September veranstaltet der Steirische Aufsichtsjäger-Verband in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing den Aufsichtsjägertag 2018 als Tag der Naturnutzer. Neben jagdlichen Aktivitäten wie Hundevorführung, Schießstände, Schießkino, Bau von Reviereinrichtungen, Gamsbartbinden, Lockjagd, Brauchtum, Wildschmankerln, Jagdhornmusik, Trachtenmodenschau, Volkstanzgruppenvorführung etc. Dazu haben wir auch andere Organisationen welche sich in der Natur bewegen, eingeladen. Mit dabei sind die Bergrettung, der Alpenverein, Naturschutzbund, Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft, Berg- und Naturwacht, Musikgruppen, etc. Beginnen wird die Veranstaltung mit einer Feldmesse umrahmt von Jagdhornbläsern. Mitglieder erhalten gegen Vorweis der Mitgliedskarte einen ermäßigten Eintritt. Wir würden uns freuen, wenn Sie zahlreich diese Veranstaltung besuchen.

kleinanzeigen INSERIEREN Gebrauchtes und alles rund um die Jagd, verkaufen oder zu kaufen gesucht. Kostenlos privat inserieren im Steierischen Aufsichtsjäger Magazin. Senden Sie ihre Kleinanzeige an office@meinesteirische.at Impressum Herausgeber: Steirischer Aufsichtsjägerverband StAJV, Technologiepark 2, 8510 Stainz. T u. F: 0316/2311236677, E: info@aufsichtsjaeger-steiermark.at, www.aufsichtsjaeger-steiermark.at Inhalt: Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die jeweils benannten Autoren verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder. Alle hier bereitgestellten Informationen dienen lediglich Informationszwecken sowie Zwecken der Meinungsbildung. Der Steirischer Aufsichtsjägerverband übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Medieninhaber: Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, T: 0664/45 57 400, oder 03118/51 613, www.meinesteirische.at, UID-Nr. ATU 44193001, Gerichtsstand Graz Redaktion: Mag. Karlheinz Wirnsberger, Dr. Bruno Pflüger, Reinhard Wernbacher, Prinz Karl von und zu Liechtenstein, Ing. Hanshelmut Helm Grafik: Reinhard Wernbacher. Druck: Druckproducing Reinhard Wernbacher.

Seite 56


Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

AUFSICHTSJÄGERKURS KURSBEGINN: 12. Jänner 2019 KURSTAGE: Jeweils Samstag im 14-tägigem Rhythmus (bei Bedarf auch Freitag Nachmittag)

KURSZEITEN: 8:00-17:00 Uhr KURSORT: Seminarsaal La Cucina in 8120 Peggau Für Alle, die im Selbststudium mit Unterstützung die Aufsichtsjägerprüfung machen wollen, ist dieses Turnusseminar geplant. Exzellente Vortragende werden sich Bemühen, Sie zur Prüfung vorzubereiten. Zum Kursabschluß (vor der Prüfung) wird ein Repetitorium im Schloß Stainz (Jagdmuseum) abgehalten und das Wissen überprüft. Sämtliche Kursunterlagen (Steir. Lehrprinz) und Reviergänge sind in den Kurskosten enthalten. PREIS: 950,– Euro Eine Anzahlung in der Höhe von Euro 300,– ist bei Kursanmeldung zu bezahlen Max. Teilnehmerzahl sind 10 Personen. Nähere Auskünfte und Anmeldung beim Kursleiter. Ing. Hanshelmut Helm (Kursleiter)

Seite 57


BEITRITTSERKLÄRUNG zum Steirischen Aufsichtsjägerverband StAJV

Beitrittserklärung bitte einsenden an: E-Mail: info@aufsichtsjaeger-steiermark.at Fax: 0316 2311236677 Post: nebenstehende Adresse

Steirischer Aufsichtsjägerverband Technologiepark 2 A-8510 Stainz

Auskünfte: www.aufsichtsjaeger-steiermark.at Einzahlung der Mitgliedsbeiträge in der Höhe von derzeit Euro 22.- pro Jahr auf Konto: Steirischer Aufsichtsjägerverband Raiffeisenbank Region Gleisdorf IBAN: AT92 3810 3000 0500 7935

Familienname Titel Vorname Geburtsdatum Anschrift PLZ Ort Bezirk Telefon Mobil E-Mail Beruf

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Steirischen Aufsichtsjäger - Verband (StAJV) mit Wirkung vom u.a. Datum als n ordentliches n außerordentliches n unterstützendes Mitglied und anerkenne die Vereinsstatuten sowie die Nutzung meiner persönlichen Daten für Vereinszwecke.

(Datum) (Unterschrift)

Zutreffendes bitte ankreuzen: n Berufsjäger n Aufsichtsjäger n beeidet n nicht beeidet n Aufsichtsjäger-Kandidat n Jäger O Nichtjäger n unterrichtender Lehrprinz n Eigenjagdbesitzer n Jagdhundeführer n Jagdpächter n Jagdobmann n Ausgehschein n Mitglied Berg- und Naturwacht

Als ordentliches Mitglied können nur Berufsjäger und Aufsichtsjäger beitreten. Der Mitgliedsbeitrag wird am Beginn des jeweiligen Jahres vom Landesvorstand beschlossen werden.

n Jagdfunktionär:

Abbuchungsauftrag für Mitgliedsbeitrag: Bank IBAN Datum Unterschrift

www.aufsichtsjaeger-steiermark.at



Foto: Fotolia

Der Profi für Waffen und Jagd!

SOMMERAKTION

-d2ie0ge% s a m te

auf Bekleidung Aktion ist gü lti g von Jul

i bis En de Au gu st!

Johannes Rinnhofer, der Profi für Waffen und Jagd Im Fachgeschäft des gelernten Büchsenmachers Johannes Rinnhofer in Hartberg findet man Waffen aller namhaften Hersteller und alles rund um die Jagd, ebenso eine große Auswahl an Munition sowie hochwertige optische Geräte wie Fernrohre, Zielfernrohre, Nachtsichtgeräte und vieles mehr. Auch bei Jagd- und Freizeitbekleidung steht ein breites, gut sortiertes Sortiment zur Verfügung. Jagd-Zubehör und eine Vielzahl an Artikeln für den Jagdhund runden das Angebot ab. In der hauseigenen Werkstatt von „Waffen Rinnhofer“ werden Reparaturen aller Art von Meisterhand durchgeführt – von Neuschäftungen, Schaft-Korrekturen, Zielfernrohr-Montagen bis zu Oberflächenbehandlungen bei Metall wie brünieren, vernickeln und vieles mehr. Aber auch Neuanfertigungen werden geboten. Fast jeder Kundenwunsch kann erfüllt werden. Kunden genießen bei dem erfahrenen Spezialisten Johannes Rinnhofer beste Beratung. Bei der Firma Rinnhofer finden Sie jede Menge Geschenksideen. Genügend Kundenparkplätze stehen direkt vor dem Geschäft zur Verfügung.

Johannes Rinnhofer Büchsenmachermeister Lebinggasse 2 | 8230 Hartberg | Tel.: 03332 / 62891 | E-Mail: office@waffen-rinnhofer.at | www.waffen-rinnhofer.at StAJV Technologiepark2 8510 Stainz | Österreichische Post AG / Sponsoring.Post | 14Z040204S


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.