Imkern heute Ausgabe 2 Frühling 2017

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Ausgabe 2 Frühling/Sommer 2017 Preis: € 7,90

IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

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Warum Buckfastbienenzüchtung? Seite 12

Der Beutenkäfer:

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Hysterie, Mutmassungen und viele fragwürdige Schlussfolgerungen


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g/Sommer 2017 Ausgabe 2 Frühlin Preis: € 7,90

IMKERN hung nzucht-Wirtschaft und Forsc

Das Fachmagazin für Biene

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IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

vorwort

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en Warum Buckfastbien züchtung?

Mutter Erde braucht die Bienen

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Der Beutenkäfer:

Foto: © Fotolia

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inhalt Warum Buckfastbienenzüchtung? Von Univ.-Prof. Dr. Martin Förster Seite 4 Der Beutenkäfer: Hysterie, Mutmassungen und viele fragwürdige Schlussfolgerungen Von Imkermeister Jürgen Binder Seite 12 Bienenwachsverfälschung, aktueller Stand, Vorgehen, Petition Von Markus Gann Seite 16 Ausbildung ist besser als Einbildung Von Albert Schittenhelm

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Massgeschneiderte Imkereitechnik Stockwaagen nach Mass! Seite 32 Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, 0664/45 57 400, T: 03118/51 613, F: 03118/51 631, www.meinesteirische.at, UID-Nr. ATU 44193001, Gerichtsstand Graz Redaktion: Andrea Hirzberger, Reinhard Wernbacher Grafik: Reinhard Wernbacher Lektorat: Dr. Günter Murgg Druck: Druckproducing Reinhard Wernbacher

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eist dreht sich die Welt um unsere eigenen Bienenstöcke, ob es einer, 20 oder 1500 sind. Im Wissen, wie sehr die Bienen von ihrer Umwelt abhängig sind, ist die/der ImkerIn mit allen Sinnen am Wahrnehmen der natürlichen Abläufe und Zyklen der Natur und der Völker. Aber auch das Beobachten der Eingriffe, die der Mensch im Lebensraum Natur vornimmt – leider nach wie vor noch mit wenig Bewusstsein für die Folgen und Auswirkungen für die gesamte Umwelt – ist für ImkerInnen notwendig, damit ihre Bienenvölker nicht nur gesund überleben, sondern auch damit die Wirtschaftlichkeit und somit das Überleben der Imkerei gewährleistet ist. Kaum ein Lebewesen zeigt uns so prägnant wie unsere Honigbienen, wie sehr das einzelne Individuum von einer großen Vielfalt abhängig ist und wie sensibel die Verbindungen, die zum Teil für uns noch im geheimen Verborgenen liegen, zwischen den einzelnen Lebewesen und Pflanzen sind. Nicht nur unsere Honigbienen leiden zunehmend unter den massiven Veränderungen der Natur, sondern auch viele Wildbienen kommen zunehmend in Bedrängnis. So sehe ich mich als Imker nicht nur als jemanden, der mit der Bienenwirtschaft gesunde und wertvolle Bienenprodukte erzeugt und einen Beitrag zur Bestäubung von Pflanzenkulturen leistet, sondern auch als Botschafter. Der einzelne Mensch muss sich wieder bewusst werden, dass wir alle Natur sind und dadurch letztendlich auch in Abhängigkeit von allen natürlichen Abläufen stehen und dass die Zerstörung eines Lebensraumes auch immer die Zerstörung unseres eigenen Lebensraumes bedeutet. Wer Bewusstsein für den Erhalt des Lebensraumes der Bienen schafft, schafft gleichzeitig Lebensraum für uns Menschen. Ihr Reinhard Wernbacher Herausgeber und Chefredakteur

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Warum Buckfastbienenzüchtung? Von Univ.-Prof. Dr. Martin Förster

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Jeder, der mit ein wenig Bienenverstand Buckfastbienen hält, wird rasch merken, dass Buckfastbienen großartige Bienen sind, mit denen sich gut und ertragreich imkern lässt. Dies ist eigentlich Grund genug, Buckfastbienen zu halten!


Abbildung 1 Versteinerte Biene (Apis armbrusteri) aus einer Fundstätte bei Rott im Siebengebirge ca. 20-30 Mio. Jahre alt. Prof. Dr. Martin Förster

Westliche Honigbiene (Apis mellifica) als ökologische Schlüsselart

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in weiterer wichtiger Grund, liegt in ihrem für die Bienenzucht bisher einmaligem Zuchtweg, der Kombinationszucht, und ihren Möglichkeiten. Diese in der übrigen Tierzucht wiederholt erfolgreich eingesetzte Zuchtmethode ermöglicht auch in der Bienenzüchtung ein interessantes und stabiles, aber dennoch offenes Zuchtgeschehen von hoher Leistungsfähigkeit – und dies mit vergleichsweise einfachen Mitteln.

Dass die Bedeutung unserer westlichen Honigbiene (Apis mellifica) vorrangig in ihrer Bestäubungsleistung und sekundär erst in der für uns Imker bedeutsamen Produktion von Honig und anderen wertvollen Naturprodukten liegt, haben inzwischen weite Teile der Gesellschaft erkannt. Die Fähigkeit der Honigbienen eine Vielzahl von Pflanzen, die von der Bestäubung durch Insekten mehr oder weniger abhängig sind, in den unterschiedlichsten natürlichen und auch landwirtschaftlich Ökosystem bestäuben zu können, ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung vieler artenreicher Ökosysteme. In landwirtschaftlich dominierten Ökosystemen tragen Honigbienen teilweise wesentlich zur Ertragssicherheit des Marktfruchtbaues und damit zur Ernährungssicherheit bei. Die intensive Bestäubungstätigkeit in diesen sehr verschiedenen Ökosystemen ist die kaum verzichtbare Ökosystemleistung unserer Honigbienen. Ohne diese Öko-

systemleistung „Bestäubung“ würden diese Ökosysteme sehr anders aussehen und wären deutlich artenärmer und somit auch instabiler. Deswegen gilt die Honigbiene als ökologische Schlüsselart, auf die eine große Zahl von Ökosystemen angewiesen ist, um funktionieren zu können. Um diese kaum verzichtbare Ökosystemleistung in einer derart großen Anzahl unterschiedlichster Ökosysteme erbringen zu können, muss die westliche Honigbiene eine besonders große Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Umweltbedingungen haben. Eine derartig hohe Anpassungsfähigkeit ist ohne eine zugrunde liegende, ebenfalls außerordentlich hohe, genetische Biodiversität (Vielfalt) unvorstellbar.

Genetische Biodiversität bei Apis mellifica Unsere Honigbiene hat ein erdgeschichtlich sehr hohes Alter von vielen Millionen Jahren. Es ist erstaunlich, wie sehr die Vertreter der heutigen Honigbiene dem in Abb. 1 gezeigten Exemplar einer versteinerten, Apis armbrusteri ähneln. Diese etwa 20-30 Millionen Jahre alte Bienenart wurde nach dem in der Buckfastzucht bestens bekannten bedeutenden Bienenforscher Professor Armbruster benannt, weil er diese erdgeschichtlich bedeutenden Bienenfunde Anfang des 20. Jahrunderts sorgfältig wissenschaftlich beschrieben hat. Die westliche Honigbiene hat ein außerordentlich großes natürliches Verbreitungsgebiet. Dies reicht von Skandinavien in Nordeuropa bis an die Südspitze Afrikas und vom Atlantik im Westen bis praktisch über ganz Vorderasien im Osten. In diesem, sich über mehr als zwei Kontinente erstreckenden geografischen Großraum mit seinen schier unermesslich vielfäligen Lebensräumen unterschiedlichster Qualität, konnte sich die westliche Honigbiene als einzige Honigbienenart

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bis heute dauerhaft festsetzen und überleben. Dies ist eine riesige evolutionsbiologische Glanzleistung. Die besonders reichhaltige genetische Biodiversität der Apis mellifica ist wesentliche Grundlage für dieses sehr lange Überleben in solch unterschiedlichen Ökosystemen. Diese hohe genetische Biodiversität bei der Honigbiene hat wesentlich mit der ihr eigentümlichen Mehrfachpaarung, einer um den Faktor 10 im Vergleich zu Säugern erhöhten Rekombinationhäufigkeit und ihrem Haplo-Diploid-System zu tun. Im Laufe der sehr langen Entwicklungsgeschichte hat sich die Art Apis mellifica in den verschiedenen geografischen Regionen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes an die jeweiligen lokalen Verhältnisse angepasst. Dabei entstanden die verschiedenen geografischen Herkünfte oder Unterarten, die sich voneinander mehr oder weniger deutlich unterscheiden lassen. Wichtig

ist, dass sich alle diese noch verbliebenen Unterarten oder die aus ihnen herausgezüchteten Lokal- und Hochzuchtrassen untereinander fruchtbar verpaaren lassen. Sie erfüllen damit das in der modernen Biologie gültige Definitionsmerkmal für eine Art. Dieses besagt, dass sich die Mitglieder einer Art untereinander fruchtbar verpaaren können müssen. Dies bedeutet aber auch, dass die vielen Unterarten der westlichen Honigbiene und alle aus ihr vom Menschen herausgezüchteten Rassen, weil sie untereinander fruchtbar verpaart werden können, einen gemeinsamen Supergenpool haben. Dies ist der wirkliche Schatz, den es vernünftig, also sachkundig, so weit als noch möglich, zu erhalten gilt. An diesem gemeinsamen Genpool haben selbstverständlich sowohl die ursprünglichen Unterarten oder geografischen Herkünfte, so weit noch vorhanden, als auch die aus ihnen

vom Menschen herausgezüchteten Bienenrassen Anteil. Es ist ein in der Bienenkunde weit verbreiteter Irrtum zu glauben, Bienenrassen seien mit den Unterarten der Apis mellifica gleichzusetzen. Der Rassebegriff hat seine Wurzeln in der organisierten Tierzucht und nicht in der Biologie. Der Unterschied ist darin zu sehen, dass Unterarten über sehr lange Evolutionszeiträume durch natürliche Selektion entstanden sind, während Bienenrassen in mehreren Jahrzehnten oder sehr wenigen Jahrhunderten durch künstliche Selektion auf vom Menschen festgelegte Zuchtziele erzüchtet wurden und werden. Bei dieser Rassezucht haben die Genpools der verschiedenen Bienenrassen jeweils eine rassetypische Spezialisierung (Verengung) erfahren, die über die Spezialisierung des Genpools der ursprünglichen Unterart hinausgehen. Dabei haben sich die Genpools der Hochzuchtrassen wie beispielsweise der Rassen Carnica und Ligurica deutlich weiter von den Genpools ihrer ursprünglichen Ausgangsunterarten entfernt als dies bei heute vielleicht noch verbliebenen, weniger stark durchgezüchteten Lokalrassen der Fall ist. Weiter unten werden wir verstehen, warum die Verhältnisse bei der Hochzuchtrasse Buckfast anders sind. Die genetische Biodiversität hat nicht nur in der erdgeschichtlichen Entwicklungsgeschichte der westlichen Honigbiene eine hervorragende Rolle gespielt, sondern kann dies auch noch in der Bienenzüchtung der Gegenwart tun. Jeder verständige Bienezüchter weiß, dass es mitunter augenscheinlich gesunde, deutlich voneinander unterscheidbare, vitale Bienenvölker gibt. In manchen Züchterkreisen, besonders wenn sie eine übertriebene Reinzucht in geschlossener Population betreiben, sind die als „Inzuchtdepressionen“ bekannten Inzuchtfolgen gefürchtet. Anderseits sind sehr vitale, nicht selten auch besonders stechfreudige und vielleicht sogar honigstarke F1- und F2- Nachkommenschaften aus bestimmten Rassekreuzungen nicht unbekannt. Gerade in den vergangen Jahren erschienen eine ganze Reihe wissenschaftlicher Arbeiten, die in überzeugender und übereinstimmender Weise von der Vorteilhaftigkeit von Bienevölkern berichtet haben, deren Arbeitsbienen untereinander eine hohe genetische Biodiversität zeigen. Dies sind Bienenvölker, deren Königin von einer möglichst großen Anzahl von


Drohnen begattet wurde. In solchen Bienenvölkern liegt eine erhöhte Anzahl väterlicher Halbgeschwistergruppen vor. Die sich daraus ergebende höhere genetische Biodiversität in einem Bienenvolk wurde immer wieder mit besseren Gesundheitseigenschaften, besserer Bruthygiene, besserer Thermoregulation im Bienenvolk, höherer Winterfestigkeit, größerer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und sogar mit höheren Honigerträgen überzeugend in Verbindung gebracht. Dies würde einer gesteigerten Heterozygotie bei diploiden Tieren und den damit grundsätzlich verbundenen positiven Auswirkungen entsprechen. In jedem Falle ist eine erhöhte genetische Biodiversität grundsätzlich nicht nur in der Evolutionsgeschichte der Bienen, sondern auch in der gegenwärtigen Bienenzüchtung ein deutlicher Positivwert.

Züchtung muss die genetische Biodiversität einschränken Das Grundprinzip der Züchtung ist der Versuch, die Streuung der züchterisch bearbeiteten Merkmale über mehrere Generationen hinweg zu verringern, um dadurch zu einer Verengung der genetischen Varianz und zu erblicher Merkmalsstabilität zu kommen. Grundlagen des Züchtens. In der Buckfastzucht wird die Mendelgenetik überbewertet. Dies ist historisch bedingt. Als Professor Armbruster in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts sein bekanntes Bienenzuchtbuch geschrieben hat, das Bruder Adam als wissenschaftlicher Leitfaden diente, gab es nur diese – mendelsche – Vorstellung über die Vererbung von Merkmalen. Die Mendelgenetik behandelt nur Merkmale, die auf der Wirkung eines einzelnen Genes beruhen, – dies sind zum Beispiel manche Farbvarianten. Die meisten wichtigen Erbmerkmale bei Pflanzen, Tieren und auch beim Menschen beruhen aber auf der Wirkung zahlreicher Gene und ihrer Wechselwirkungen untereinander. Die Kenntnis dieses komplexen Erbgeschehens wird in der sogenannten Quantitativen Genetik erfasst. Diese entstand erst in den 1930er-Jahren ausgehend

von den USA im englischen Sprachraum und konnte deswegen noch gar keine Berücksichtigung in Armbrusters Bienenzüchtungsbuch finden. Im deutschsprachigen Raum fand die Quantitative Genetik kriegsbedingt erst sehr spät – Anfang der 60er-Jahre – Zugang in die Züchtungspraxis. Bruder Adam erwähnt in seinem umfänglichen Schrifttum die Quantitative Genetik überhaupt nicht. Möglicherweise war sie ihm zeitlebens sogar unbekannt geblieben. Er war dennoch ein begnadeter Bienenzüchter. Mit der Quantitativen Genetik wird versucht, das komplexe Erbgeschehen zu erklären, das bei polygenen Merkmalen vorliegt, die sich aus der Wirkung zahlreicher Gene ergeben. Polygene Merkmale beeinflussen auch bei der Züchtung der Honigbiene wichtige Merkmale wie Honigertrag, Fruchtbarkeit, Verhaltens- und Gesundheitsmerkmale etc. In der Quantitativen Genetik wird nicht davon ausgegangen, dass ein Erbmerkmal – wie in der Mendelgenetik – auf der Wirkung eines Einzelgenes beruht, sondern die Wirkungssumme aller beteiligten Gene ist. Die einzelnen Genwirkungen können dabei sehr verschieden sein. Sie können sich – je nach vorhandener Allel-Ausstattung des jeweiligen Genortes –für jedes beteiligte Gen mehr oder weniger stark positiv, aber auch negativ auf die Merkmalsausprägung auswirken. Bei zahlreich beteiligten Genen ergibt sich so bei jedem Individuum eine große Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten mit jeweils unterschiedlichen Gesamteffekten in der Merkmalsausbildung. Als Beispiel einer solchen Merkmalsausprägung betrachten wir den Honigertrag (Abb. 2a). Auf der vertikalen Achse ist in ansteigender Reihe die Anzahl der Bienenvölker aufgetragen. Auf der horizontalen Achse sind Honigerträge in Kilogramm aufgetragen. Jedes Viereck steht für den Honigertrag eines Volkes. Werden – wie in diesem Diagramm – die Honigerträge einer größeren Völkerzahl eingetragen, so wird deutlich, dass sich an den Rändern nur wenige (jeweils einer) und in der Mitte – bei einem durchschnittlichen Wert von 40 Kilogramm – die meisten Honigerträge abbilden (17). Werden die Endpunkte der Säulen mit einer Linie verbunden, so ergibt sich der typische Kurvenverlauf einer sogenannten Normalverteilung. Aus Abb. 2b geht hervor, dass diese Kurve

durch ihren Mittelwert und die Streuung (Varianz) gekennzeichnet ist. Die Streuung kann als Entfernung eines der beiden Wendepunkte der Kurve zur Mittelwertachse aus dem Kurvenbild direkt abgelesen werden. Auf beiden Hälften der Kurve liegt ihr Wendepunkt dort, wo der unterbogige Kurventeil in den überbogigen übergeht. Der vertikale Abstand von der Mittelwertachse zu einem der Wendepunkte entspricht der Varianz der jeweiligen Normalverteilungskurve. In einer Gruppe mit einer bestimmten Anzahl von Bienenvölkern mit einer großen Streuung der Honigerträge, erhalten wir eine flache Normalverteilungskurve. Hätten diese Bienenvölker eine geringe Streuung bei ihren Honigerträgen, wäre die Normalverteilungskurve steiler. Die Unterschiede der in Abb. 2a dargestellten Honigerträge beruhen aber nicht nur auf den vielfältigen Genkombinationsmöglichen der für den Honigertrag verantwortlichen Gene zwischen den Bienenvölkern. Jeder halbwegs einsichtige Imker weiß, dass der Honigertrag seiner Bienenvölker außerdem stark von Umwelteinflüssen abhängt. So wirken sich etwa die Tracht- und Witterungsverhältnisse, aber eben auch die Betriebweise des Imkers auf den Honigertrag aus. In der Quantitativen Genetik lautet dies: Der Genotyp (G) plus die Umwelt (U) machen den Phänotyp (P)/die Merkmalsleistung aus: G + U = P. Dies bedeutet, dass es bei quantitativen Merkmalen immer nur einen – mehr oder weniger großen – Erblichkeitsanteil (=Heritabilität) an der jeweiligen Merkmalsausprägung gibt. Zur Verbesserung und Erhöhung der Erbsicherheit von Züchtungsmerkmalen wird die gerichtete Selektion genutzt. Dabei werden über mehrere Generationen hinweg diejenigen Königinnen als Zuchtmütter genutzt, die die erwünschten Eigenschaften am ausgeprägtesten besitzen und somit versprechen, sie sicher an ihre Nachkommen weiterzuvererben. Diese gerichtete Selektion führt in den Folgegenerationen zu einer Verschiebung der Normalverteilung (Abb. 3). Der Mittelwert steigt an und die Streuung (Varianz) nimmt ab. Dies zeigt, dass die gerichtete Selektion zu einer Merkmalsverbesserung und höheren Erbtreue führt, weil sich Tiere mit gutem Erbmaterial anreichern. Die

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Tiere mit weniger günstigen Genen (bezogen auf die züchterisch bearbeiteten Merkmale), werden ja systematisch ausselektiert. Die zur erblichen Leistungssicherung unverzichtbare, gerichtete Selektion muss so die genetische Varianz (Biodiversität) einengen, obwohl diese andererseits möglichst hoch sein sollte. Gute Züchtungsarbeit ist daran zu erkennen, dass es gelingt, diesen Widerspruch bei dauerhafter Wahrung einer hohen Leistungssicherheit aufzulösen. Zuchtmethoden sind ein wichtiges Werkzeug für die Zuchtarbeit. Reinzuchtmethoden haben das Ziel, im Züchtungsverlauf die Reinerbigkeit an immer mehr Genorten (zunehmende Homozygotie) der Zuchttiere zu erreichen. Dies dient der Leistungssicherheit und Erbtreue der Züchtungsmerkmale. Es werden Reinzuchtmethoden in geschlossener Population von solchen in offener Population unterschieden. Reinzucht in geschlossener Population bedeutet die züchterische Festlegung auf die ausschließlich in der Zuchtpopulation (noch) vorhandene genetische Biodiversität. Diese Zuchtmethoden bergen so ein grundsätzlich erhöhtes Inzuchtrisiko. Bei den Reinzuchtmethoden in offenen Populationen (Veredlungs-, Verdrängungs- und Kombinationszucht) besteht hingegen die züchterisch vielfach hilfreiche Möglichkeit, interessantes neues Genmaterial aus anderen Populationen in die Reinzuchtpopulation einzuführen. Damit kann die genetische Varianz bedarfsgerecht zunächst erweitert

werden, um dann – unter Einbeziehung der neu zugeführten Genvarianten – durch gerichtete Selektion zu erbtreuen, besseren Merkmalen zu gelangen. Reinzuchtmethoden in offenen Populationen sind deswegen züchterisch leistungsfähiger als solche in geschlossenen Populationen. Im Gegensatz dazu stehen Hybridzuchtverfahren, deren Ziel eine erhöhte Heterozygotie (Mischerbigkeit) in den Zuchtprodukten ist, um die dabei auftretende Heterosis nutzen zu können. Diese erwünschten Heterosiseffekte halbieren sich aber bei jeder Nachzuchtgeneration. Das heißt, sie sind nicht erbstabil. Deswegen muss bei Hybridzuchtverfahren ein deutlich erhöhter Organisationsaufwand über die fortwährende Bereitstellung von reingezüchteten Ausgangsrassen und deren spezifischer Verpaarung erbracht werden, um solche Heterosiseffektedauerhaft züchterisch nutzen zu können.

Der Zuchtweg in der Buckfastzüchtung Buckfastbienen sind das Ergebnis der Kombinationzucht. Als Reinzuchtmethode in offenen Populationen ermöglicht die Kombinationszucht bei Bedarf die Hereinnahme züchterisch interessanten Genmaterials aus jeder anderen Rasse der westlichen Honigbiene. Damit steht der Buckfastzüchtung grundsätzlich der ganze reichhal-

tige Genpool der Art Apis mellifica zur Züchtung zur Verfügung und nicht nur ein einzelner Genpool einer geographischen Herkunft oder dem, was von ihr noch – in der aus ihr hervorgegangenen Bienenrasse – verblieben ist. Dies ist eine überlegene Ausgangssituation. Gleichzeitig nimmt aber die Kombinationszucht auch die Vorteile der Reinzucht wahr, weil sie durch die Genzufuhr eine erhöhte Chance zur Bildung von neuen Genkombinationen bietet. Durch gerichtete Selektion werden erfolgreiche neue Genkombinationen erkennbar und können züchterisch stabilisiert werden. Die Leistungsfähigkeit der Kombinationszucht beruht auf diesem züchterisch bewusst herbeigeführten Wechsel der Erweiterung und anschließenden Verringerung der genetischen Varianz (Abb. 4) So schützt die Kombinationszucht die Buckfastzüchtung vor Inzuchtrisiken und eröffnet grundsätzlich alle züchterischen und ökologischen Vorteile eines sehr reichhaltigen Genpools. Auch wenn die Mehrfachpaarung bei der Honigbiene eine gewisse Absicherung der genetischen Biodiversität garantiert, beeinflussen die in der Züchtung eingesetzten Paarungssysteme die genetische Biodiversität einer Bienenrasse in unterschiedlichem Umfang zusätzlich mehr oder weniger stark. Deswegen gilt es besonders in der Kombinationszucht der Buckfastbienenrasse die Möglichkeiten der verschiedenen Paarungssysteme züchterisch klug zu nutzen. Diese Verwendung der Paarungssysteme


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entscheidet wesentlich mit, wie gut der oben geschilderte Grundkonflikt zwischen Leistungssicherheit und Erbtreue (Zuchtfortschritt) einerseits und hoher genetischer Biodiversität andererseits züchterisch aufgelöst werden kann. In Abb. 5 wird dieser Zusammenhang dargestellt. Bei etwas weiterentwickelten Züchtungen lässt sich meist bei genauem Hinsehen ein gegliedertes Zuchtsystem erkennen. Dies trifft auch für die Buckfastzüchtung zu. Grundlage der Entstehung und Fortführung der Buckfastbienenzüchtung ist die Leistungszucht. Daneben hat sich eine Gebrauchszucht als Wirtschaftsbienenzucht entwickelt, deren hohes Leistungsniveau sich vernünftigerweise direkt aus der Leistungszucht speist. Schließlich stellt sich zunehmend die Frage der Notwenig-

keit von qualifizierten Erhaltungszuchten zur Sicherung alter Buckfastzuchtlinien. Die gegliederte Zuchtstruktur der Buckfastzüchtung lässt sich in Abb. 6 erkennen. Unübersehbar ist, dass nicht alle bei der Bienenzüchtung sinnvoll möglichen Paarungssysteme in gleichem Maße für die verschiedenen Gliederungsstufen der Buckfastzüchtung geeignet erscheinen (Abb. 7). Dabei ist zu befürchten, dass die in manchen Buckfastzüchterkreisen sehr geschätzten Poolbegattungen und besamungen – im Sinne der auch in der Buckfastzüchtung unverzichtbaren Leistungszucht – ein züchterischer Irrweg sind. Fraglos lassen sich mit Poolbegattungen und besamungen Bienenvölker erzeugen, deren genetische Biodiversität deutlich erhöht sein kann. Zu den möglichen Vorteilen – neben denen die Bienenvölker selbst be-

treffenden wie eine stabilere Gesundheit und Vitalität – können auch höhere Honigerträge zählen. Dies ist gar nicht selten zu beobachten. Diese Vorteile sind aber der Gesamteffekt des Zusammenwirkens aller Mitglieder eines Bienenvolkes mit ihren in diesen Fällen überdurchschnittlich verschiedenen Genotypen. Wenn aus einem derartigen, möglicherweise überdurchschnittlichen, Volk nachgezogen wird, egal ob durch natürliche Nachzucht oder Umlarven, kann die aus einem einzigen Ei stammende Königin niemals diese Summenwirkung aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Genotypen weitervererben, sondern immer nur das, was ihrem eigenen diploiden Genotyp entstammt. Deswegen wird die Erbtreue dieser Leistungseigenschaften von Königinnen, die von poolbegatteten oder -besamten Müttern abstammen,


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im Durchschnitt immer geringer sein als die aus gezielter Paarung (Abb. 8). Genau deswegen bleibt auch in der Buckfastzüchtung die Leistungszucht mit ihrer gezielten Paarung in zentraler Züchtungsfunktion zur Erhaltung des überdurchschnittlichen Leistungsniveaus weiterhin erste Zuchtwahl. Die leistungsorientierte Nachzucht aus Königinnen mit Poolbegattungen oder -besamungen ist deswegen, wenn überhaupt, nur mit besonderer Vorsicht züchterisch sinnvoll einzusetzen.

Vorteile der Buckfastzüchtung Der sich aus der Kombinationszucht ergebende Zuchtweg der Buckfastzüchtung hat zu einer eigenständigen, neuen Bienenrasse geführt, die sich durch ein für die Imkerei sehr attraktives Leistungsniveau auszeichnet. Weit-

aus wichtiger erscheint aber, dass es auf diesem Züchtungsweg gelungen ist, eine Bienenpopulation zu erschaffen, die heute schon über einen besonders reichhaltigen und damit ökologisch besonders wertvollen Genpool verfügt. Auch wenn dieser große Genpool durch Zuchtwahl entstanden ist, stellt er bereits eine bedeutende Genressource der Apis mellifica dar. Die Bedeutung dieses synthetischen Genpools wird mit dem Fortschreiten des weltweit zu beobachtenden Verschwindens der alten Lokalrassen von Apis mellifica zunehmen. Je stärker die wirtschaftliche Wettbewerbsstärke der in geschlossener Population durchgezüchteten Hochzuchtrassen wurde, desto stärker ist ihre weltweite Verbreitung. Dieser Export in Gebiete mit noch verbliebenen Lokalrassen ist für diese eine ernsthafte Existenzgefährdung. Diese Vorgänge sind Ursache für eine sich beschleunigende Verarmung der genetischen Biodiversität bei Apis mellifica. Auch die Buckfastzüchtung kann diese genetische Verarmung bei der westlichen Honigbiene nicht gänzlich aufhalten. Dennoch stellt der Genpool der Buckfastbienen heute schon eine interessante Genreserve dar. Der Beitrag der Buckfastzüchtung zur Rettung einer noch verbliebenen,

ansehnlichen, genetischen Biodiversität wird sich als größer erweisen als der vieler gut gemeinter Rettungsversuche, denen die erforderliche langfristige finanzielle Ausstattung fehlt. In der Buckfastbienenzüchtung ist der sehr reichhaltige Genpool Grundlage und damit Selbstzweck für die beachtliche Wirtschaftlichkeit dieser Bienenrasse. Gerade diese hohe Wirtschaftlichkeit ist der Garant für das Fortbestehen dieser Bienenrasse und damit auch der Sicherung dieses jetzt schon besonders erhaltenswerten Genpools. Buckfastzüchtung stellt eine funktionale Konservierung eines vielfältigen, aus zahlreichen Lokalrassen zusammengesetzten, Genpools in einer aktiven Population dar. Natürlich entspricht er nicht mehr dem ursprünglichen Supergenpool der vielfältigen Lokalrassen alter Zeiten von Apis mellifica. Er ähnelt diesem aber deutlich mehr als dies die Genpools aller anderen Bienenhochzuchtrassen zusammengenommen tun. Der wertvolle, reichhaltige Genpool und die hohe Wirtschaftlichkeit machen die große Zukunftsfähigkeit der Buckfastbienenzüchtung aus. Damit wird die Buckfastzüchtung ihrer großen ökologischen und ökonomischen Verantwortung für die Bienenhaltung gerecht. Die Buckfastbienenzüchtung stellt somit einen ökologisch wertvollen und besonders verantwortungsbewussten Beitrag zur Bienenhaltung dar, weil sie Bienen für alle für Bienen grundsätzlich geeigneten Ökosyteme bereitstellen kann. Dies bedeutet eine Stabilisierung der ökologischen Schlüsselart der westlichen Honigbiene Apis mellifica insgesamt.


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Der Beutenkäfer:

Hysterie, Mutmassungen und viele fragwürdige Schlussfolgerungen 12

Von Imkermeister Jürgen Binder

Der Beutenkäfer ist in Europa angekommen. Wir hoffen alle, daß er nicht gekommen ist, um zu bleiben.

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ein Imker will diesen Parasiten auch noch bekommen, und unsere italienischen Imkerfreunde, vor allem diejenigen in der Roten Zone, sind zu allererst die Leidtragenden des dort aufgetauchten Parasiten. Ich bereise seit vielen Jahren Italien und habe viele Imkerfreunde in diesem - was Imkerei betrifft - hochentwickelten Land. Nachdem das Auftreten des Beutenkäfers in Kalabrien bekannt wurde, organisierte ich eine Studienreise in die Rote Zone. Wir wurden im Frühjahr 2015 vom gesamten Vorstand des kalabresischen Landesverbandes der FAI und von der gesamten Tast-Force des zuständigen Veterinäramtes begrüßt und in die Materie eingeführt.

Francesco Artese beobachtet die Situation seitdem mit großer Aufmerksamkeit. Es gibt die verschiedensten Meinungen zum weiteren Umgang mit der Invasion. Viele meinen, da der Käfer ohnehin nicht gestoppt werden kann sollten besser Möglichkeiten untersucht werden, geeignete Fallen aufzustellen, um den Befallsgrad zu regulieren oder den Käfer in die attraktiveren Fallen umzuleiten. Denn weshalb gibt es keine Fälle mehr in der Kernzone der Roten Zone? Weil dort bereits die meisten Bienenstände verbrannt sind. Folglich breitet sich der Käfer weiter aus und befällt auch weiter entfernt liegende Bienenstände. Zuletzt (7.12.2016) wurde er in einem Naturschwarm entdeckt.

Damals waren viele Fragen noch ungeklärt. Auf welche Art und Weise war der Käfer nach Kalabrien gekommen? Er tauchte zuerst in Insekten-Probefallen in der Nähe des internationalen Containerhafens Gioia Tauro auf. Ein Professor der Universität Reggio Calabria hat ihn entdeckt. Daraufhin hat der Präsident des Landesverbandes, Francesco Artese, seine Bienenvölker untersucht, und den Käfer in seinen Völkern gefunden. Er wohnt in San Ferdinando, nur wenige Kilometer vom Hafen entfernt.

Man möchte wünschen, daß der Käfer im Verbreitungsgebiet ausgerottet wird. Wenn die Imker ordentlich entschädigt werden würden (z.B. 1000 Euro pro Stock, was den Ernteausfall eines Jahres miteinschließen müsste) käme das die Europäische Union mit 100 bis 200 Mio. Euro vermutlich günstiger, als die zukünftigen Kosten, die durch eine schleichende Verbreitung des Käfers entstehen könnten. Fraglich bleibt, ob dann der Käfer wirklich eliminiert werden kann.

Auch wenn wir uns mit den Fragen einer dem Beutenkäfer angepassten Betriebsweise befassen müssen, so ist Hysterie fehl am Platz. Vor allem Anfänger sollten mit diesem Problem nicht auch noch bedrängt werden. Anfänger sollten erst einmal mit den Problemen fertig werden, die bereits da sind: Varroa, richtig einfüttern und gut überwintern, geeignete Betriebsweisen und erfolgreiche Vermehrung aus dem eigenen Bestand. Diese Aufgaben sind übrigens nicht nur für Anfänger eine immer wiederkehrende Herausforderung. Dies ist nun ein Artikel von Präsident Francesco Artese über die von ihm und seinem Vorstandsteam gemachten Beobachtungen bei der Kontrolle der Völker in der Roten Zone.

KONTAKT Jürgen Binder Prof. Ludwig Armbruster Imkerschule Lise-Meitner-Straße 4 74523 Schwäbisch Hall T +49 (170) 1 85 74 24 sekretariat@armbruster-imkerschule.de www.armbruster-imkerschule.de


Der Beutenkäfer:

Aethina tumida – ein Jahr Beobachtungen aus der Praxis Von Francesco Artese

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ls der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) in Italien im September 2014 erstmals entdeckt wurde, erregte dieser Parasit des Bienenstocks viel Aufmerksamkeit. Kalabrische Imker, denen die Zerstörung ihrer Völker als Gesundheitsmaßnahme auferlegt wurde, mussten hilflos mit ansehen, wie ihre Bienenstöcke vernichtet wurden. In manchen Fällen sogar, ohne dass sie tatsächlich den für die Honigbienen potenziell so gefährlichen Käfer gesehen hatten. Zwischen den letzten offiziellen Funden am 23. Dezember 2014 und im August 2015 wurde weder offiziell, durch die Berichte der Landes ASP Kalabrien, noch inoffiziell, innerhalb der örtlichen Imkerschaft, die Präsenz des Kleinen Beutenkäfers auf kalabrischem Gebiet festgestellt bzw. vermutet. In diesen 8 Monaten haben die kalabrischen Imkereien genauso viel oder auch mehr produziert wie in den vergangenen Jahren. Dies hat bei Gesundheitsämtern und Imkern, Anlass zu großem Optimismus bezüglich des Erfolgs des Ausrottungsprogrammes gegeben. Obwohl die amtlichen Kontrollen unmittelbar davor negativ waren, gab es unter den Imkern jedoch bereits Ende August 2015 erste Gerüchte über erneute Funde des Kleinen Beutenkäfer. Im September wurden die Berichte so konkret und detailliert, dass über ein erneutes und noch massiveres Vorgehen nachgedacht werden musste. In einer solchen verunsichernden Situation war es, im Gegensatz zur ersten Phase der Ausrottung, notwendig sich darüber im Klaren zu werden, wie man dem Problem begegnet, sollte sich der kleine Beutenkäfer in unserer Gegend ausbreiten.

Wenn wir die Informationen aus anderen Staaten beachten, in denen der Kleine Beutenkäfer bereit seit Jahren verbreitet ist, müssen wir die Ähnlichkeiten bzw. Unterschiede zwischen der Bienenhaltung in diesen Ländern und der italienischen bzw. europäischen Bienenhaltung berücksichtigen. In Ermangelung an Studien, die auf italienisches bzw. europäisches Gebiet bezogen sind, müssen wir für Informationen (z.B. der Reproduktionszyklus des Käfers: Zeit der Eiablage, Reifung der Larven, Verpuppungdauer, Fortpflanzungsrate etc.) auf Forschungen zurückgreifen, die anderorts durchgeführt worden sind. Die Beobachtungen der Bienenhaltung in den USA, Kanada oder Australien, führen uns zur Annahme, dass die bestehenden Unterschiede zur europäischen Bienenhaltung, wie wir später sehen werden, es uns nicht erlauben die selben Vorgehensweisen dieser Ländern gegen den Parasiten einfach zu übernehmen. Sollte sich der Käfer in nächster Zeit über die Rote Zone hinaus verbreiten, müssen die Imker mit allen nur vorhandenen informationen versorgt werden, das Verhalten des Kleinen Beutenkäfer zu verstehen. Die Schwächen des Beutenkäfers, an denen interveniert werden kann, müssen lokalisiert werden, um zu versuchen, den Schaden zu begrenzen und die Verbreitung über das Gebiet zu verlangsamen. Die folgenden Hinweise sind das Ergebnis der praktischen Erfahrungen, die bei den Inspektionen der Bienenstöcke zur Ermittlung des BeutenkäferBefalls während der ersten Phase des „Gesundheitsnotstandes“ 2014 in Kalabrien gewonnen wurden. Einige dieser Beobachtungen, die leicht von dem, was bisher in der Literatur berichtet worden ist, abweichen, werden

sicherlich dabei helfen, den Käferbefall an italienischen und europäischen Bienenstöcken zu überprüfen. Stärkere Völker werden vor den schwächeren angegriffen. Die Antennen des kleinen Beutenkäfers dienen dazu, einen Bienenstock anhand des Geruchs zu identifizieren und es ist klar, dass ein stärkeres Volk mehr Geruch verströmt als ein schwächeres, so dass jenes zuerst vom Käfer gefunden wird. In einem Bienenstand mit unterschiedlich starken Völkern werden zuerst die starken und danach die schwachen Völker befallen. Wenn also nur schwache Bienenvölker kontrolliert werden, besteht das Risiko eines falschen negativen Befundes. Luftige Stellplätze sind anfälliger für den Angriff des Käfers. Wegen dem gleichen Prinzip der Geruchsdiffusion verbreiten Bienenstöcke an offenen Stellplätzen ihren Geruch stärker als Bienenstöcke die unter Bäumen oder in abgedeckten Stellen platziert sind. Ein Bienenstand, der während des Herbstes bzw. Winters 2014 mitten in der roten Zone des Käferbefalls lag wurde von dem Aethina Tumida ignoriert. Die Ursache, die wir in diesem Fall für am wahrscheinlichsten halten, war die Präsenz von verschiedenen Hoftieren und übelriechenden Abwässern in unmittelbarer Nähe dieses Bienenstandes, deren starker Geruch den Geruch der Bienenstöcke überdeckte. Die Ankunft des Käfers in den Bienenstöcken findet während des ganzen Tages und nicht nur in der Dämmerung statt. Diese Tatsache konnte durch die morgendlichen und abendlichen Inspektionen an den Bienenstöcken bestätigt werden. Pollenergänzungsfutter ist für die

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Käfer hochattraktiv. In der Nähe des eingebrachten Teiges, wurden häufig erwachsene Exemplare des Käfers gefunden. Neben dem Futterteig waren auch die internen Futterzuführungen Sammelpunkte für erwachsene Aethina. Bienenstöcke mit Brut sind viel attraktiver als diejenigen ohne. Man hat beobachtet, dass der Parasit zuerst Bienenstöcke mit Brut befällt und später erst weisellose Völker ohne Brut, auch wenn diese reich an Bienen sind.

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Man weiss nicht, nach wie vielen Tagen nach seinem Eindringen in den Bienenstock der Käfer mit der Eiablage beginnt. Daten fehlen, weil die Völker getötet und die Bienenstöcke sofort nach der Entdeckung von auch nur einem einzigen erwachsenen Exemplar des Kleinen Beutenkäfers verbrannt wurden. Man kennt auch die genaue Reifungsdauer der Käferlarven in Kalabrien nicht. Logischerweise bringt die Unkenntnis der Dauer des Reproduktionzyklus des Aethina Tumida in unseren Breiten eine Reihe von negativen Auswirkungen für die Imker mit sich. Wenn ein Imker zum Beispiel einen erwachsenen Beutenkäfer findet, kann er sich nicht sicher sein, dass dies das einzige vorhandene Exemplar ist oder ob aus der Brut noch andere nachkommen könnten. So müssen die Kontrollen wiederholt werden, um zu verhindern, dass ein möglicherweise entkommener Käfer Ausgangspunkt einer weiteren Brutstätte wird. Aber nach wie vielen Tagen muss die Kontrolle wiederholt werden? Erwachsene Exemplare in einem Bienenstock zu finden ist schon schwierig, aber noch schwieriger ist es, Eier oder Larven im Anfangsstadium zu finden. Vorsichtshalber sollten die Kontrolluntersuchungen (mit einer mittleren Dauer von 12-15 Minuten pro Bienenstock) wöchentlich erfolgen. Ein Imker, der 100 Bienenvölker führt, sollte bis zu 25 Arbeitsstunden pro Woche diesen Untersuchungen widmen. (Und zwar jede Woche des Jahres, denn der Aethina Tumida reproduziert sich in unseren Breiten das ganze Jahr über - siehe den neuesten Fund mit erwachsenen Exemplare und Larven am 23. Dezember 2014!) In Amerika oder Australien führt ein Imker durchschnittlich mehr als dreitausend Völker (erster großer Unterschied zur europäischen Bienenhaltung). Aus diesem Grund beschränken sich die Eingriffe des Imkermeisters dort weitgehend auf Stichprobenkontrollen,

während alle weiteren Kontrollen und Arbeiten an den Völkern mehr oder weniger spezialisierten Arbeitskräften, in einer „industriellen“ Arbeitsteilung überlassen werden (Zweiter Unterschied: In Europa besucht der Imker weitgehend alle eigenen Bienenstöcke selbst und nur einen Teil der manuellen Tätigkeiten wird an die Mitarbeiter delegiert). Sowohl wegen des notwendigen Zeitaufwandes (3000 Bienenstöcke benötigen 750 Arbeitsstunden pro Woche), als auch wegen des Mangels an erforderlichem fachlichen Know-how der Mitarbeiter, war die Durchführung von Befallskontrollen unrealisierbar. Jeder betroffene Stellplatz wurde somit sofort zu einem Seuchenherd und da die Wanderung zur Bestäubung von Obstplantagen über große Entfernungen hinweg im Unterschied zu unserer Bienenhaltung eine wichtige oder sogar Haupteinnahmequelle darstellt, konnte sich die Seuche über ganze Staaten ausbreiten. Eine Kontrolle ohne die nutzlosen zum Kauf angebotene Fallen zu verwenden findet folgendermaßen statt: Schieben Sie ein dünnes Brettchen (kann auch aus starren Kunststoff sein) zwischen Rähmchen und Zargenwand und untersuchen Sie den Raum zwischen Brettchen und Seitenwand nachdem Sie allen Rähmchen entfernt haben. Legen Sie ein Paket Futterteig auf die Rähmchen und kontrollieren Sie es nach ein paar Tagen. Oft befindet sich der Kleine Beutenkäfer in der Nähe des Loches des Futterteigpäckchens oder es sind kleine Löcher zu finden (3 mm Durchmesser , 4-5 mm Tiefe), an denen der Käfer in der Süßigkeit zu graben begonnen hat. Überprüfen Sie die Waben nur nachdem Wänden und Boden des Bienenstockes kontrolliert worden sind. Nach dem Öffnen des Bienenstockes versucht der Kleine Beutenkäfer sich an der dunkelsten Stellen zu verstecken und neigt dazu sich in Richtung Boden- und Seitenwände zu kriechen. Um den Parasit auf den Waben zu erkennen, stellen sie sich mit dem Rücken zur Sonne und überprüfen sie die Wände und nicht den Boden der Zellen. Der Käfer versucht, um dem Licht zu entkommen, in beschatteten Zellen Zuflucht zu finden. Seine schnellen Bewegungen erleichtern seine Entdeckung. Auf klaren Waben ist es einfacher seine Bewegungen festzustellen.

Die erwachsenen Käfer haben eine ähnliche Größe wie der Thorax der Bienen und deshalb ist die Identifikation des Käfers in sehr bevölkerten Bienenstöcken fast unmöglich, wenn dieser still bleibt. Man darf die Waben nie schütteln. Der Versuch, den Überblick über die Waben mit der Entfernung der Bienen durch Schütteln zu vereinfachen, erschwert die Kontrolle. Mit den Bienen fallen auch die Käfer von der Wabe, die, denken Sie daran, fliegen können. Die Schädlingskontrolluntersuchungen müssen innerhalb eines gezielten Besuches durchgeführt werden. Nach dem Öffnen des Bienenstockes wird der Deckel schnell überprüft, dann die Oberseite der Rähmchen und die Nuten der Zargen - dort wo die Rähmchen in den Zargen hängen. Die Inspektion wird mit dem Entfernen der Waben, die vorübergehend draußen angelehnt werden, fortgesetzt. Sind die Waben entfernt, sollten die Ecken des Bodens und der Wände mit konzentrierter Sorgfältigkeit beobachtet werden. Sollten sich Bienen an diesen Stellen befinden, warten wir, bis ihre Bewegung uns erlaubt, die vorher von Ihnen verdeckten Stellen zu sehen. Verwenden Sie keinen Rauch, um die Bienen zu entfernen, dies könnte den Kleinen Beutenkäfer veranlassen, durch die Löcher des Bodengitters zu schlüpfen, um Zuflucht unter dem Bienenstock zu suchen. Nehmen sie wieder die Rähmchen, halten sie zunächst die ein Seite in das Licht, dann die andere, und beobachten Sie das gesamte Erscheinungsbild, ohne sich von der Brut, der Königin oder den Arbeiterinnen ablenken zu lassen. Versuchen Sie anormale Bewegungen zwischen den Bienen auf den Waben wahrzunehmen, vor allem in der Nähe der Unterkanten und Seitenränder. In den dunklen Zellen versteckt sich der Aethina Tumida flach an der Wand und nicht an der Unterseite der Zellen. Die Kontrolle des Käferbefalls der Bienenstöcke muss alle 6-7 Tage mit der gründlichen Überprüfung aller Waben und vor allem des Inneren des Bienenstockes (Boden und Wände) vorgenommen werden. Ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des FAI - Kalabrien und insbesondere an die Imker Pasquale Figliuzzi, Francesco Arcoraci, Pasquale Paparatti, Gianfranco Catalano die mit ihren Beobachtungen zu dieser Anleitung beigetragen haben.


15 Foto: © Fotolia


Was gibt es neues zum Thema Bienenwachs?

Bienenwachsverfälschung, aktueller Stand, Vorgehen, Petition

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Von Markus Gann

Bienenwachsverfälschung ist vermutlich das Schreckenswort der Imker in 2016. Aktuell gibt es folgende neuen Erkenntnisse und Schritte.

B

eim Julius Kühn Institut wurden 3 Wachsprobe mittels LC-MS/ MS und GC/MS auf ca. 140 Insektizide, Akarizide, Nematizide, Fungizide und sonstige relevante Stoffe

aus zugelassenen und nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln (PSM), nichtlandwirtschaftlichen Bioziden (BZ) und Varroabekämpfungsmitteln (VZ) untersucht. Zweimal Mittelwände und einmal Brutwaben. Dabei wurden in den Mittelwänden 18 verschiedene Pflanzenschutzmittel-, sowie in der Imkerei verwendete und sonstige Wirkstoffe gefunden, in der Brutwabe fanden sich nur noch 10 dieser

Laut Befund vom Julius Kühn Institut nachgewiesene Wirkstoffe.

Wirkstoffe in stark verdünnter Form. Diese Verdünnung kommt durch die zum einen stark unterschiedlich belasteten Mittelwände und vom Ausbau der Mittelwände mit geschwitztem Wachs durch die Baubienen. Die bisherigen Stimmen, die hier bei diesem Schadbild von einem Pestizideintrag von außen sprachen, sind damit klar widerlegt.

Laut Befund vom Julius Kühn Institut nachgewiesene Pflanzenschutzmittel.


Petition

S

eit dem 7. Januar 2017 wurde die Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht und wartet nun auf die Prüfung und Veröffentlichung. Da dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen

wird, haben wir nun auch über openPetition eine online Petition gestartet. Beide werden dann zusammengeführt, eine Doppelzeichnung ist jedoch nicht zulässig. Zeichnungsberechtigt ist jeder

in Deutschland lebende Mensch. Zu finden ist die Petition unter http://www. openpetition.de/!bienenwachs bzw. über http://www.bee-gann.de.

openPetition „Sauberes Bienenwachs“.

Da zudem in ganz Europa immer mehr Meldungen erfolgen mit Problemen durch Verfälschung, ist eine EU Petition

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bereits in Vorbereitung und wird ebenfalls in nächster Zeit eingereicht. Hierzu haben wir bereits Kontakt mit Herrn Häusling

MdEP aufgenommen, jedoch liegt uns hierzu noch keine Rückmeldung vor, eine Erinnerung ist bereits erfolgt.

persönlichen Schaden ist, sondern durch die ganzen Nachforschungen und Erkenntnisse geboren wurde. Ich kann mir sicherlich auch besseres vorstellen, statt mich täglich mehrere Stunden dem Thema Bienenwachs zu widmen. Scheinbar erregte dieses Thema jedoch noch nicht das Interesse der dafür eigentlich zuständigen Stellen, ob nun Imkerverbände oder Ministerien macht da keinen Unterschied. Wir können jedoch bereits erste Erfolge verbuchen, der Deutsche Imkerbund ist nun aufgrund der Mithilfe von Presse, Fernsehen und Kontakt zur Politik in Zugzwang gekommen und scheint die

Problematik langsam erkannt zu haben. Man spricht dort zwar noch immer von wenigen betroffenen Imkern und hat die verschiedenen Verfälschungsmethoden noch nicht wirklich erkannt. Mit Schlagworten wie „Geiz ist Geil“ Mentalität fühlen wir uns nicht angesprochen, da wir unsere Mittelwände dort bestellt hatten, wo wir auch unser Eigenwachs immer umarbeiten lassen. Die Bestellung erfolgte meist telefonisch oder per Email und da hatten wir nicht mal auf den Preis geschaut bzw. diesen mit den Preisen der Mitbewerber verglichen.

Aufruf

ch möchte hier die Imker aller EU Mitgliedsstaaten aufrufen: „Wendet euch an eure Verbände, Politiker und EU Abgeordnete. Die Bewegung muss von allen Ländern kommen und die Gesetzgeber auf EU Ebene zum Handeln zwingen!“ Wir prüfen derzeit auch eine Zusammenarbeit mit SumOfUs, Greenpeace und Co., jedoch muss hier mit Bedacht vorgegangen werden um keine Lawine loszutreten, die dann in die falsche Richtung abgeht. Zu betonen ist noch, dass diese Aktion für sauberes Bienenwachs kein Schnellschuss oder eine Aktion auf meinen

A

Bienenwachsverordnung für Deutschland

ktuell strebt der DIB eine gesetzliche Definition an. Dazu wurde bereits Kontakt zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgenommen um die Möglichkeit einer gesetzlichen Definition von Bienenwachs zu erörtert. Ein allgemeines, öffentliches Interesse muss dafür nachgewiesen werden, die Möglichkeit dies über die eingereichte Petition nachzuweisen wird jedoch nicht aufgegriffen und statt dessen werden diejenigen, die sich dafür einsetzen, mit Aussagen abgestraft, durch die sie in ein schlechtes Licht gerückt werden sollen. Nur weil dabei auch gefordert wird, dass bei einer Wachsverordnung auch direkt

Rückstandsgrenzen festgelegt werden müssen. Man wird dabei als „Nestbeschmutzer“ dargestellt und direkt das Schlimmste befürchtet, sollte es dazu kommen, dass auch Rückstandsgrenzen festgelegt werden. Ja keine Öffentlichkeitsarbeit ist das Motto, dabei könnte man gerade hier viele Mitmenschen wachrütteln und mit Rückstandsgrenzen ergäbe sich auch die Möglichkeit für ein flächendeckendes Monitoring auf Pflanzenschutzmitteln (PSM), nichtlandwirtschaftlichen Bioziden (BZ) und Varroabekämpfungsmitteln (VZ). Aber vermutlich wäre dies nicht im Sinne der Chemielobby, selbst

in den Imkerverbänden scheinen hier zahlreiche Vertreter zu finden zu sein. Wie erklärt sich sonst die aktuelle Rückstandsanalyse von Bienenwachs und Honig? Warum werden hier nur einige Ausgewählte Mittel gesucht? Man findet ja nur, wonach man auch sucht! In keiner der mir bekannten Analysen wurde bisher auf Glyphosat geprüft, auch viele andere spannende Mittel wären hier von Interesse! Aufgrund der Komplexität hat dieses Thema aber schon wieder einen eigenen Beitrag verdient. Vielleicht findet sich ja in den Reihen der Leser ein Experte der sich damit auseinander setzen möchte.

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W

Bienenwachsverordnung auf EU Ebene

eiterhin war der DIB Präsident Peter Maske am 24.11.2016 in Brüssel bei einem Treffen der Arbeitsgruppe „Honig“ von Copa-Cogeca. Hierzu trafen sich Vertreter aus Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Spanien, Tschechien und Ungarn. Die Vertreter aus Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gaben Fälle mit Wachsverfälschung bekannt.

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Der DIB Präsident Peter Maske forderte eine eigene EU Rechtsnorm für Bienenwachs. Aber auch dabei bestand er darauf, dass Bienenwachs nich in die EU Honigverordnung aufgenommen wird, da sich im Bienenwachs PSM/Biozide und Varroabekämpfungsmittel anrei-

chern und auch aus dem Honig entzogen werden. Daher ist der Honig im Normalfall erheblich geringer belastet wie das Bienenwachs, welches grob gesagt wie ein Aktivkohlefilter wirkt. Die Ländervertreter waren sich darüber einig, bei der EU-Kommission eine Rechtsnorm für Bienenwachs und die Rückverfolgbarkeit einfordern zu müssen, nicht jedoch über festzulegende Rückstandsgrenzen. Zumindest sind wir hier schon soweit vorangekommen, dass die Vertreter aller teilnehmenden Länder für eine Rechtsnorm ausgesprochen haben. Nun müssen wir aber auch an die Bienen, uns Imker und unsere Kunden denken. Jeder Imker ist für sein erzeugtes Produkt selbst verantwortlich und da die wenigsten Imker in der Lage sind die Kosten

und den Aufwand für eine Bienenwachsund Honiganalyse zu veranlassen, bedarf es hier einer rechtlichen Absicherung die jedoch nur dann gegeben ist, wenn auch für Bienenwachs Rückstandsgrenzen festgelegt werden. Selbstverständlich können diese nicht 1:1 an den Rückstandgrenzen die für Lebensmittel/ Honig gelten fest gemacht werden. Hier sind wieder unsere Funktionäre gefragt, um mit den entsprechenden Wissenschaftlern die jeweiligen maximal zulässigen Grenzen fest zu legen. Warum man für Bienenwachs auch Rückstandgrenzen benötigt, kann man aus den Forschungsarbeiten von Dr. Klaus Wallner (Universität Hohenheim) entnehmen. Zum Beispiel aus diesem Folienvortrag https://bienenkunde.unihohenheim.de/uploads/media/Meisterkurs_11_Wallner_Rueckstaende.pdf

Bienenwachs, man kauft eventuell die Katze im Sack

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hne diese rechtliche Absicherung kauft man mit Bienenwachsmittelwänden schnell mal die Katze im Sack und was daraus werden kann, musste ich selbst am eigenen Fall durchleben. Es zeigt uns zugleich auch auf, dass der noch häufig praktizierte Wachskreislauf keine Zukunft mehr hat und dringend durch eine Wachsstrecke ersetzt werden

sollte. Nur durch ein stetiges Aussteuern des Brutraumwachses bekommt man auch das Wachs mit den meisten Schadstoffen aus dem Volk und kann daraus Kerzen gießen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch auf die Besonderheit der Pollenwaben hinweisen. Diese, meist am Beutenrand angelegten Pollenwaben haben das höchste Risikopotential für die in der Landwirt-

Wolkiges Bild auf einer Brutwabe mit Brutschäden.

schaft eingesetzten Spritzmittel. Nach der Nutzung der frühen Trachten, die bekannt für den Einsatz von Spritzmitteln sind, empfiehlt es sich auch solche Pollenwaben zu entnehmen, damit hier keine Gefahr aufkommt wenn die Bienen in der pollenärmeren Zeit darauf zurück greifen und dann womöglich für die Erbrütung der Winterbienen verwenden.


Wirre Marktsituation macht alles noch undurchsichtiger

N

un möchte ich einmal aufzeigen, was wir aktuell für verschiedene Bienenwachsqualitäten haben bzw. auf dem Markt angeboten wird. Unverfälscht, rein, Bio mit Biozertifikat, in Bioqualität ohne Biozertifikat, pestizidfrei (PSM/Biozide), rückstandsfrei (Varroazide), pestizidarm usw.. Es zeigt sich also ein wildes Durcheinander von Bezeichnungen für die es keine wirkliche Definition oder rechtliche

Grundlage gibt. Hier kann bisher noch jeder fast jede Bezeichnung wählen die ihm am besten zusagt, im günstigsten Fall gibt es dann eine Analyse und oder Zertifikat zu Pestiziden und Varroaziden. Manche Anbieter schreiben aus 100% Bienenwachs dazu, andere machen hierzu keine Angaben. Je mehr Angaben gemacht werden, umso sicherer ist es für den Imker um im Schadensfall einen Betrug nachzuweisen, für die Schadensersatzansprüche ist dies jedoch nicht

von Bedeutung, ausser die Mittelwände werden als technische Mittelwände bzw. für die Kerzenherstellung verkauft. Eine tatsächliche Regelung zu den Bezeichnungen wie rückstandsfrei, pestizidarm, reines oder unverfälschtes Bienenwachs gibt es nicht und oft sind keine Analysen dabei oder die beigefügten Analysen und Zertifikate sind schon mehrere Jahre alt.

Rechtliche Betrachtung

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ch möchte hier aus der Bienenpflege 01/2017 den Bericht von Rechtsanwalt Wolfgang Mauerer, der mich auch in meinem eigenen Fall vertritt, in Auszügen zusammengefasst zitieren. Vielen Dank für seine Zustimmung diese Zusammenfassung verwenden zu dürfen. Es sind seine Ausführungen zum Thema Bienenwachs und der rechtlichen Bedeutung. Vom Arzneimittelrecht, der Bienenseuchenverordnung, der Honigverordnung, dem EU-Recht über das Strafrecht zum Zivilrecht. Zusammengefasst ergibt sich folgendes grob zusammen gefasstes Bild: Das Arzneimittelrecht ist für die Qualitätsanforderungen für Bienenwachs nicht tauglich.

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der mit einer Vermögensverfügung (Bestellung) die Ware (Wachs) bestellt, und damit geschädigt wird. Zivilrecht: Maßstab für den Austausch und für den Kauf von Bienenwachs ist nach §243 BGB das Produkt mittlerer Art und Güte. Unterschreitet das Produkt wesentlich die Qualität können Gewährleistungsrechte greifen. Gestreckte Wachschargen sind - nach der Verkehrsanschauung der verständigen Imker – sicherlich mangelhaft. Der Käufer hat Anspruch auf Minderung, Nachlieferung oder Rückgabe der Mittelwände gegen Kaufpreiserstattung. Nach §1 (ProdHaftG) des Gesetzes über die Haftung von fehlerhaften Produkten gilt: (1) Wird durch den Fehler eines Produktes jemand getötet, sein Körper

oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produktes verpflichtet , dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Nach §11 ProdHaftG hat der Geschädigte den Schaden bis 500 Euro selbst zu tragen. Somit fallen meistens die geschädigten Hobbyimker darunter und bekommen – verschuldensunabhängig keinen Schadensersatz zugesprochen. Fazit: Die Praxis muss dringend daran gehen, lückenlose Nachweise für Bienenwachs zu liefern. Die Hersteller und Händler tun gut daran, die angekauften Wachse zu prüfen bzw. prüfen zu lassen, insbesondere dann, wenn Sie das Vertrauen der Imkerschaft gewinnen oder behalten wollen.

Die Bienenseuchenverordnung bringt auch keine Klarheit in die Begriffsbestimmung/Legaldefinition. Honigverordnung, hier wäre eine analoge Anwendung in der Rechtssprechung denkbar, jedoch derzeit noch nicht höchstrichterlich entschieden. Dadurch liegt eine Gesetzeslücke vor. EU-Recht nach Verordnung 231/2012 mit Spezifikation nach Verordnung 1333/2008. Danach ist Bienenwachs nur das Wachs, welches von Waben der Honigbiene Apis melifera L. Gewonnen und mit heißem Wasser ausgelöst wird, wobei Fremdstoffe entfernt werden. Strafrecht, nach §263 StGB könnte sich der Umarbeiter strafrechtlich wegen Betrugs zu verantwortlichen. Hierzu muss eine Täuschungshandlung vorliegen, dadurch einen Irrtum beim Käufer/Auftraggeber erzeugt werden,

Franz Henkel aus Avignon mit einem kleinen Teil der zu entsorgenden Waben.


Defizite in der Kontrolle von EU Verordnungen

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ie neueste Erkenntnis brachte auch zu Tage, dass es für Europa eine EG Verordnung mit der Nummer 1069/2009 gibt. Demnach muss jedes Unternehmen, das sich mit der Ver- oder Umarbeitung befasst, registriert sein und eine Zulassung haben. Die Bußgelder bei einem Verstoß werden laut der Verordnung von jedem Land selbst beschlossen und zumindest in Deutschland sind hier recht hohe Strafen bei Missachtung zu erwarten. Auszug

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Z

aus der VO 1069/2009: „Gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 müssen Unternehmer die Rückverfolgbarkeit tierischer Nebenprodukte und Folgeprodukte in allen Phasen der Verarbeitung, Verwendung und Beseitigung sicherstellen, um unnötige Störungen des Binnenmarkts im Fall von Ereignissen, die ein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier bergen oder bergen könnten, zu vermeiden.“

Abschliessend bleibt noch zu sagen, dass mein Vater und ich nach dem aktuellen Stand seit November 2015 auf zusammen über 190 verlorene Völker und 47 verlorene MiniPlus zurück blicken müssen, noch mit steigender Tendenz. Anzeige wegen Betrug wurde erstattet und ein Anwalt nimmt sich bereits den Schadensersatzansprüchen an. Hierfür wird derzeit ein Beweissicherungsverfahren angestrebt.

Anmerkung zur Analyse im Bericht der letzten Ausgabe

u dieser Analyse möchte ich noch folgendes anmerken, was leider in der letzten Ausgabe von mir vernachlässigt wurde. Ich möchte mich an dieser Stelle noch

für den Einsatz von Simon Weber und Imkermeister Markus Bärmann bedanken, ohne deren Unterstützung bei der Analyse würden wir noch immer im Trüben fischen. Simon Weber hatte den richtigen Riecher nach was gesucht

werden musste, dazu noch das passende Labor (Belant.at) und Dank Markus Bärmann wurde die Analyse unserer Wachsproben beauftragt, für die er auch die Kosten er übernahm.

GC Fettsäurenanalyse

KONTAKT Markus Gann Florianstr. 20 72555 Metzingen +49 (0)1521-2204381 info@bee-gann.de


Wachs-HÖDL Mittelwände aus Ihrem eigenen Bienenwachs!

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er Familienbetrieb Wachs-HÖDL beschäftigt sich nun bereits seit 50 Jahren mit dem Thema Bienenwachs. Beinahe genauso lange ist die Verarbeitung des eigenen Bienenwachses im Betrieb möglich. Bereits ab 20 kg Rohwachs oder 50 kg Altwaben ist es möglich, die Mittelwände aus dem gelieferten Wachs fertigen zu lassen. Durch die sehr leistungsstarke Anlage, können auch sehr große Mengen in kürzester Zeit verarbeitet werden.

Einige Highlights der Eigenwachsumarbeitung sind folgende: • garantiert Seuchenfrei durch Dampferhitzung • Wachsverarbeitung ganzjährig in Betrieb • jede Mittelwandgröße ohne Aufpreis lieferbar • der Arbeitslohn kann auch mit Wachs bezahlt werden. • Veterinäramtlich kontrollierter Betrieb • Mittelwände im Gießverfahren hergestellt • Verarbeitung auf modernsten Anlagen

Der Imkerin bzw. dem Imker stehen hierbei mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. • Nach Terminvereinbarung ist es möglich, die Mittelwände aus dem eigenen Bienenwachs am selben Tag wieder mit zu nehmen. Hierbei kann man bei der Verarbeitung dabei bleiben

und Fragen diesbezüglich werden gerne beantwortet. • Sollte das zu verarbeitende Bienenwachs nicht am selben Tag mitgenommen werden, ist eine Anlieferung jederzeit möglich. Sobald die Mittelwände fertig sind, werden Sie telefonisch verständigt. • Das Bienenwachs kann auch in Pakete (max. 31,5 kg pro Paket) gepackt, und zur Umarbeitung versendet werden. Einfach einen Zettel mit Adresse, gewünschter Mittelwandgröße und der Art der Verarbeitung (Umtausch oder Eigenwachsumarbeitung) beilegen. Die fertigen Mittelwände werden anschließend zu sehr guten Versandkonditionen zurück gesendet.

Das Bienenwachs kann bei den gesamten Nahversorgern abgegeben werden. Hierzu zählen: BRUCK/MUR: Herr Josef Greimel Paulahofsiedlung 31 | 8600 Oberaich Telefon +43 (0) 3862/57949

FELDBACH: Familie Frühwirth | 8332 Edelsbach 100 | Telefon +43 (0) 676/9434924

LIEZEN: hmh Haustechnik | Grazer Straße 246 8950 Stainach | Telefon +43 (0) 664/5247482 Öffnungszeiten: Mittwoch 8:00-12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr

LEOBEN: Familie Stabler | Steinrissergasse 3 8773 Kammern | Telefon +43 (0) 664/4310594

VOITSBERG: Firma Kerschbaumer Werkstraße 231 | 8591 Maria Lankowitz Telefon +43 (0) 3144/3428 WIENER NEUSTADT: Frau Johanna Schnabl Marktstraße 23 | 2851 Krumbach Telefon +43 (0) 664/1714851

KIRCHDORF: Frau Rosalinde Spissak Unterer Wienerweg 14 | 4563 Micheldorf Telefon +43 (0) 664/73086895 Das Bienenwachs wird dort abgeholt und die fertigen Mittelwände werden wieder zurück geliefert. Jede Eigenwachsumarbeitung wird auf Bio Standards durchgeführt und es kann gerne ein Nachweis inklusive Zertifikat bereitgestellt werden, welcher allen Anforderungen sämtlicher Kontrollstellen gerecht wird. Sollte es einem nicht gelingen, die 20 kg für die Eigenwachsumarbeitung zusammen zu bringen, kann dies natürlich auch vor Ort mit entsprechendem Rohwachs in verschiedensten Qualitäten aufgefüllt werden. Für weitere Fragen steht Familie Hödl telefonisch unter 03475/ 2270 oder per Mail unter info@wachs-hoedl.at gerne zur Verfügung.

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Ausbildung ist besser als Einbildung Von Albert Schittenhelm

Zugegeben ist das eine sehr provokante Überschrift. Aber sehen wir uns die Sache einmal genauer an. 22

M

it der Imkerei zu beginnen ist doch ein nicht allzu leichtes Unterfangen. Wenn man nicht familiär vorbelastet ist, hat man schnell mehr Fragezeichen, als Bienen in den Stöcken. Und das meine ich auch so, wie ich es schreibe. Wo holt man sich üblicher Weise sein Wissen her? Richtig, aus dem Internet. Vielleicht auch aus dem Imkerverein, seltener aus Büchern. Also Hand auf’s Herz, wer versteht schon als völlig unbelasteter Anfänger, was in den Büchern steht, und vor allem, wie das genau gemeint ist. Wie spielen die einzelnen Ratschläge zusammen? Oder kann ich mir einzelne Ideen herauspicken? Und was meint der Autor überhaupt damit? Ständig muss ich im Glossar (wenn vorhanden) nachsehen, was die Fachausdrücke bedeuten. Wer sagt mir, dass im Forum nicht

gerade ein völliger Schwachsinn geschrieben wurde? Wer schreibt denn überhaupt im Internet? Und vor allem was? Ist der Tipp des Imkerkollegen im Verein jetzt das, was ich brauchen kann, oder nur das, was ich hören wollte? An wen kann ich mich wirklich vertrauensvoll wenden, wenn die Probleme mit und bei den Bienen nicht kleiner werden? Ich denke, solange man die Natur des Biens nicht begriffen hat, wird man sich total schwer tun, Ratschläge richtig einzuordnen. Man wird sich dann vielleicht nur einbilden, die Imkerei zu durchschauen. Viele Anfänger glauben, den alten Hasen beweisen zu müssen, wie das Imkern wirklich geht. Sie behaupten mitunter, dass man die Bienen unbedingt in Ruhe lassen muss. Die kommen schon alleine zurecht. Ich möchte ja keinen Honig ernten. Ich brauche sie nur zur Bestäubung und es ist so schön anzuschau-

en, wenn etwas im Garten fliegt. Imker sind doch nur Ausbeuter, die den Bienen mehr schaden, als nützen. Es gibt Gesetzmäßigkeiten bei den Bienen, die sind absolut unumstößlich. Natürlich sind die Bienen in der Lage, Fehler des Imkers in einem gewissen Rahmen auszumerzen. Aber das geht logischer Weise nicht immer gut. Vor allem nicht auf Dauer. Mit der Varroamilbe werden sie zum Beispiel kaum alleine fertig, um nur ein kleines, aber sehr wichtiges Detail zu nennen. Es ist sehr schwer, einmal eingelernte Gewohnheiten im Umgang mit seinen Schützlingen zu ändern. Es gibt nach wie vor Mythen in der Bienenhaltung, die halten sich so hartnäckig, wie Kletten in der Kleidung. Als Anfänger übernehme ich diese „Weisheiten“ und bastle damit selbst am Mythos weiter, ohne zu wissen, wie es


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In lockerer Atmosphäre lernt es sich leichter.

wirklich ist. Es kommen ständig so viele neue Erkenntnisse auf uns zu, die uns das Verstehen der kleinen Stachelritter vereinfachen würden, wenn man auch entsprechend davon erfährt. Langer Rede kurzer Sinn: Es geht um die fundierte Ausbildung zum Imker. Ich kann von Glück reden, die beste Ausbildung genossen zu haben, die man sich nur wünschen kann. Ich hatte einen Imkerkollegen, der mich an der Hand nahm und die ersten Jahre bei der Bienenarbeit begleitete. Alfred Petschning war einer von der Imkersorte, die nicht groß redeten, sondern großartig handelten. Ich konnte mit jeder Frage zu ihm kommen und er nahm sich alle Zeit der Welt, mir die Bienen näher zu bringen. Viele Stunden verbrachten wir gemeinsam am Bienenstand oder im Schleuderraum. Lieber Leser, das stellt das Optimum dar. Ein Imker, der einem am Anfang über die ersten Hürden begleitet. Später wird man draufkommen, dass man bei der Bienenhaltung einiges anders, wie der Bienenpate machen möchte. Das ist völlig legitim. Mit dem innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre erworbenem Wissen ist man dann auch alleine in der Lage, seinen eigenen Weg zu finden. Solche Imkerkollegen gibt es natürlich nicht wie Sand am Meer. Also stellt das eher einen Glücksfall dar. Wobei der Pate nicht unbedingt perfekt sein muss. Aber gehen wir einmal davon aus, dass dieser bereits seit Jahrzehnten

imkert, so wird er wohl auch einigermaßen erfolgreich sein, sonst hätte er diese Profession schon längst an den Nagel gehängt. Demnach kann man von ihm enorm viel lernen. Nicht zuletzt sind es auch die kleinen Tricks und Handgriffe, die dem Neuling das Leben enorm erleichtern können. Nachdem man von seinem Lehrmeister auch die ganzen Fachausdrücke erklärt bekommen hat, fällt das Verstehen der Fachliteratur natürlich auch viel leichter. Einen ungeheuer wichtigen Teil in der Ausbildung stellen natürlich die Imkerschulen dar. Ein fundierter Anfängerkurs ist das A und O im Verstehen dessen, was nach dem Kauf des ersten Bienenvolks auf mich zukommt. Es wird aufbauend und umfassend Schritt für Schritt erklärt, worum es bei der Bienenhaltung überhaupt geht. Was können zum Beispiel meine Ziele sein? Muss es immer die Ernte von selbst erzeugtem Honig sein, oder kann es noch andere Gründe geben, um Bienen zu halten? Wie sieht die Sache aus, wenn ich die Bienen nur zur Bestäubung brauche? Kann ich mich da nicht bequem zurücklehnen und die Tiere alleine werkeln lassen? Ich muss ein Tier verstehen, um auch entsprechend mit ihm umgehen zu können. Wir Imker halten keine Haustiere, die man nur füttern und streicheln muss. Wir halten Nutztiere. Das müssen wir uns vor Augen halten. Bienen lassen sich nicht dressieren. Sie folgen ihren seit

Jahrmillionen angeborenen Instinkten. Ist kein Platz vorhanden, wird geschwärmt. Ist ein Volk zu schwach, stirbt es meist. Fehlt die Tracht, wird beim Nachbarvolk nach Nahrung gesucht. Das sind schon einmal drei Themen, wo der Imker gefragt ist. Woher soll man denn diese Zusammenhänge kennen, wenn man gerade erst seine Bienen bekommen hat. Oft hört man von Anfängern, dass man im ersten Jahr seine Bienen aufpäppelt und erst im zweiten Jahr ernten möchte. Nicht wissend, was so ein Bienenvolk binnen kürzester Zeit zu leisten imstande ist. Sowohl in der Vermehrungsrate, als auch im Nektareintrag. In allen Österreichischen Bundesländern werden Neueinsteigerkurse angeboten, die genau diese Themen anschneiden und erklären. Fachkundige Vortragende begleiten den Anfänger in der ersten Zeit der Bienenhaltung. Das im Kurs gelernte kann ich sofort zu Hause anwenden. Beim nächsten Kursteil kann ich Fragen stellen und so Schritt für Schritt meine Unsicherheiten beseitigen. Wie schon eingangs erwähnt, ist es sehr schwer, sich das Imkern autodidaktisch anzulernen. Die weiterführende Ausbildung zum ImkerFacharbeiter ist dann schon fast ein Muss, wenn man erst einmal Feuer gefangen hat. Die entsprechenden Kurse werden in den Landesimkerschulen meist im zweiten Bildungsweg angeboten. Dabei erlernt man das Hand-


So weit darf es nicht kommen.

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werk wirklich von der Pieke an. Diese Kurse sind allerdings keineswegs als Anfängerkurse gedacht. Das heißt, eine gewisse Erfahrung ist da schon mitzubringen. In den einzelnen Bundesländern sind die Bedingungen etwas unterschiedlich geregelt. Sowohl was die Voraussetzungen zur Zulassung, als auch die Dauer des Vorbereitungslehrganges betrifft. Nach abgelegter und bestandener Prüfung vor einer Kommission hat man eine abgeschlossene Berufsausbildung. Als Fazit kann man durchaus sagen: Je besser die Ausbildung, desto größer die Erfolge. Mir persönlich ist ein Nachbarimker, der sich bei den Bienen gut auskennt wesentlich lieber, als jemand, der nur herumwurstelt, jeden Winter die Bienen verliert und im Prinzip nichts anderes tut, als die ganze Nachbarschaft in Mitleidenschaft zu ziehen. Man muss als Imker einfach berücksichtigen, dass man nicht nur für sein eigenes kleines Universum verantwortlich ist. Jeder Imker arbeitet gleichzeitig auch mit den Bienen des Nachbarn. Verschleiere ich eine Krankheit, betrifft das sehr bald auch die Bienen in meiner Umgebung. Bin ich bei der Varroabehandlung nachlässig, kann sich der Nachbarimker noch so bemühen, durch Räuberei und Verflug werden seine Völker sehr bald mit den Varroen meiner Völker belastet. Habe ich einen niedrigen Honigpreis, werden sich alle Kollegen in der Umgebung schwer tun, einen gerechten Preis, für ihr hochwertiges Produkt zu erzielen. Das alles sind Themen, die so wichtig für die Gemeinschaft sind. Daher wird ihnen in den diversen Kursen auch ein sehr großes Augenmerk gewidmet. Als weitere Ausbildungsstätte kommt heuer im Frühjahr die Imkerschule Wien dazu. Der Wiener Landesverband bewirtschaftet im Donaupark ein wunderschönes Grundstück, inmitten eines Naturschutzgebietes. Weil die Nachfrage nach Fortbildung mittlerweile so groß geworden ist, platzte das alte Gebäude, das noch auf

die Eröffnung im Jahr 1964 zurückgeht, aus allen Nähten. Es war erforderlich dieses durch einen modernen, aber dennoch harmonisch ins Landschaftsbild passenden Neubau zu ersetzen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wie

Seminare geben. Einfach immer wieder auf die Homepage der Imkerschule Wien schauen, dort werden sämtliche Angebote unter http:// imkerschule-wien.at veröffentlicht.

Das neue Schulungsgebäude der Imkerschule Wien.

sich der gelernte Österreicher denken kann. Mehrere Magistratsabteilungen mussten ihre Zustimmung geben. Viele Planänderungen waren die Folge, musste es ja auch finanzierbar bleiben. Finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand war in Zeiten, wo sich jeder den Bienen- und Umweltschutz auf die Fahnen heftet zwar erwartet, aber leider nicht bewilligt worden. Alles Bemühen half nichts, so muss der Landesverband die Finanzierung alleine stemmen. Wenn alles gut geht, soll der Unterrichtsbetrieb bereits im Mai im modern ausgestatteten und wunderschön gestalteten Schulungsraum stattfinden. Da auf dem Gelände auch ein Teil der Bienenvölker steht, ist die Verbindung zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung sehr leicht herzustellen. Ein weiteres Highlight ist die Umstellung der Imkerei auf biologische Betriebsweise. Angefangen vom neu organisierten Einsteigerkurs über die Facharbeiter- und Meisterausbildung wird es auch jede Menge fachspezifische Kurse und

KONTAKT Albert Schittenhelm Präsident Landesverband für Bienenzucht in Wien T 0676/6969159 a.schittenhelm@imker-wien.at www.imker-wien.at


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Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft kann weitreichende Folgen für Honigbienen haben. Laut Forschern der Uni Graz erhöht die Kombination aus Pestiziden und Infektionen die Sterblichkeit unter Bienen deutlich.

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er Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und dessen Auswirkungen auf die Honigbiene sind seit Jahren ein umstrittenes Thema in Politik und Forschung. Zoologen der Karl-FranzensUniversität Graz stellten jetzt fest, dass auch nicht-tödliche Dosen von Pflanzenschutzmitteln fatale Folgen für Larven haben können, die mit der Amerikanischen Faulbrut infiziert sind. Die Ergebnisse wurden Anfang Februar im Fachmagazin „Scientific Reports“ publiziert.

„Bisherige Erkenntnisse zu Pestiziden greifen zu kurz“ Wie wirken Pestizide auf den Organismus von Bienen, die mit Krankheiten infiziert sind? Dieser Frage gingen Wolfgang Schühly und Javier Hernández López mit ihrem Team am Institut für Zoologie der Uni Graz nach, um zu verste-

hen, welchen gesundheitlichen Risiken die bestäubenden Insekten ausgesetzt sind. „Wir konnten erstmalig für zwei Pflanzenschutzmittel zeigen, dass sie auf Larven jeweils einen stärkeren negativen Effekt haben, wenn diese den Erreger der Amerikanischen Faulbrut in sich tragen“, fasste Schühly am Mittwoch die Ergebnisse der interdisziplinären Arbeitsgruppe für Bienengesundheit zusammen. Die Kombination der beiden Belastungen schwächte die Immunantwort der Larven deutlich und erhöhte ihre Sterblichkeit signifikant, und zwar jeweils ausgeprägter als die Summe der Einzeleffekte erwarten ließ. „Das heißt also, dass das Zusammenspiel mehrerer Stressoren unerwartete Folgen nach sich ziehen kann und die bisherigen Einschätzungen der Pestizidwirkung oft zu kurz greifen“, präzisierte Schühly. Für viele infizierte Larven sind als unschädlich eingestufte Mengen bereits tödlich.

Mehrere Faktoren führen zu Bienen-Rückgang „Das ist allerdings erst ein Zusammenhang, den wir zeigen konnten. Es gibt mit Sicherheit wesentlich mehr Interaktionen zwischen Pestiziden und Krankheitserregern, die es noch zu erforschen gilt“, erklärte der Zoologe. Über die letzten Jahrzehnte haben zahlreiche Untersuchungen den Rückgang der Bienenpopulation belegt. Verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren, etwa die Ausbreitung von Parasiten – wie der Varroa-Milbe – und von Viren, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie fehlende natürliche Lebensräume und damit der eingeschränkte Zugang zu vielfältigen Nahrungsquellen. Die Forschungen der Grazer Zoologen und Zoologinnen sind Teil des groß angelegten österreichischen Projekts „Zukunft Biene“.

Quelle: http://steiermark.orf.at, ORF/Regine Schöttl

Foto: © Fotolia

Pestizide für Bienen gefährlicher als gedacht


Vielseitig und achtsam, im Einklang mit der Natur 26 26

Die Oststeiermark, die wegen ihrer kulinarischen und landschaftlichen Vielfalt auch Garten Österreichs genannt wird, ist die Heimat von Hannes Bischof. Viel Natur, schöne sanft-hügelige Landschaft, sonnige Südlage – so lässt sich die Lage seines Obstbauernhofes beschreiben, der schon in dritter Generation von der Familie Bischof bewirtschaftet wird.

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er heute 90 Jahre alte Opa von Hannes Bischof war es auch, der die Freude und Liebe zur Imkerei in der Familie erweckte. Mit großer Leidenschaft bewirtschaftete er seine eigenen Bienenstöcke und hoffte immer, dass der Funke auch auf seinen Enkelsohn Hannes überspringen würde. Um dem Glück nachzuhelfen, schenkte er Hannes, der gerade mal 20 Jahre alt war, 20 seiner Bienenstöcke; und schon nach wenigen Wochen intensiver Arbeit mit den Völkern war der junge Imker so von den Bienen fasziniert, dass er sich weiterbildete und mittlerweile sogar geprüfter Imkermeister und Wanderlehrer ist. Er selbst bewirtschaftet heute rund 150 Bienenstöcke und hat sich der Königsdisziplin, der Königinnenzucht, verschrieben.

Die Biene ist ein bemerkenswertes und erstaunliches Tier. Die Bienen liefern nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag zum Bestäuben der Obstkulturen und der Pflanzenwelt im Allgemeinen, sondern liefern auch wertvolle und gesunde Produkte. 16 Jahre praktische Erfahrung und sein breitgefächertes Wissen über die beeindruckende Bie-


27 In Bienenworkshops bringt Hannes Bischof auch Kindern die große Bedeutung der Bienen in der Pflanzen- und Tierwelt nahe und erläutert, wie viel Wissen und Arbeit es braucht, um ein Glas Honig zu gewinnen.

türlichen Zusammenhänge und lernt laufend in vielfältigen Bereichen dazu. So erweitern die Ausbildungen zum Überlebens- und Outdoortrainer sowie Schamanismus und Energiearbeit sein Verständnis für die energetischen Abläufe der Natur; und dieses Wissen fließt in all seinen Arbeiten mit den Pflanzen und Tieren ebenso ein wie bei der Herstellung der köstlichen und gesunden Produkte.

nenwelt gibt der innovative Imker sowohl an der steirischen Imkerschule als auch in Vorträgen und Praxiskursen weiter. Auch bei seinem Aufgabenbereich als Obmann im Imkerverein Gleisdorf ist er unermüdlich darum bemüht, über moderne Techniken und Innovationen zu informieren und sich für Bienengesundheit, naturnahe Bienenhaltung und den Schutz dieser bemerkenswerten und erstaunlichen Tiere einzusetzen. „Imkerei ist eine Lebensphilosophie. Leben pur! Bei der Arbeit mit Bienen ist man ständig aufgefordert, sich die Veränderungen, die im natürlichen Zyklus der Jahreszeiten stattfinden, bewusst zu machen und achtsam im Einklang mit der Natur zu wirken und zu arbeiten!“ Um seine Arbeitsweise, einen schonenden Umgang mit der Natur, zu optimieren, interessiert sich Hannes Bischof für ihre na-

Ab April vergrößert Familie Bischof ihr Angebot mit einem Imkereifachhandel. Im hauseigenen Hofladen werden Köstlichkeiten aus eigener Produktion angeboten, wie frisches Obst und Obstprodukte, Obstsäfte und Moste, edle Schnäpse, Essig und Kürbiskernöl, Honig, sortenreiner Honig wie Waldhonig, feiner Akazienhonig, Honig aus den Grazer Mur-Auen, Kastanienhonig mit seinem kräftigen Geschmack, Blütenhonig, der auch zum beliebten Cremehonig weiterverarbeitet wird, und andere Gaumenfreuden in höchster Qualität. Ab April 2017 vergrößert Familie Bischof ihren Gütesiegelbetrieb mit einem Imkereifachhandel. Das Hauptaugenmerk liegt auf einem ausgesuchten Sortiment, Produkten, die sich bei der alltäglichen Arbeit in der Imkerei bewährt haben, und bester

Beratung. Sowohl Hobbyimker als auch Klein- und Mittelbetriebe finden Bienenwohnungen samt Zubehör, Smoker, Werkzeuge, Schutzkleidung, alles rund um die Königinnenzucht, Honigernte, Fütterung, Bienenpflege, Wachs, Fachliteratur und mehr. Durch seine langjährige Erfahrung und sein breites Wissen über Imkerarbeiten, seine vielen Reisen zu Imkereien in anderen Ländern bietet er beste Beratung!

KONTAKT Hannes Bischof Gamling 12 8200 Gleisdorf T 0664 185 2402 h.bischof@einmaliges.at www.einmaliges.at


Bienen lieben Bienenwohnungen vom Janisch 28

Walter Janisch, Spezialist für Bienenwohnungen, ist ein zuverlässiger Partner für alle Hobby- und Berufsimker. Er fertigt seit 8 Jahren in seiner Tischlerei in Auffen bei Sebersdorf Bienenwohnungen und Zubehör aus Holz.

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ur handwerklich einwandfreie Ware von bester Qualität verlässt die Werkstatt von Walter Janisch, und das zu einem fairen Preis. Als gelernter Tischler und begeisterter Imker ist Walter Janisch ein zuverlässiger Partner, der weiß, worauf es beim Bau von Bienenwohnungen (Beuten) und den nötigen Zubehören aus Holz ankommt. Hergestellt werden die unterschiedlichsten Bienenwohnungen in Serienfertigung, aber auf Wunsch auch speziell maßgeschneidert: Beuten, Rähmchen, Futtereinrichtungen, Zargen, Schwarmkisten, Ablegerkisterln, Schaukästen, Isolierdeckel und Außendach, spezielle Einraumbeuten oder Lagerbeuten und vieles mehr. „Die Tischlerzunft und die Liebe zu den Bienen liegen bei uns in der Familie. Mein Vater Karl Janisch ist Tischlermeister und seit 40 Jahren leidenschaftlicher Imker. Mutter Anita, ebenfalls Imkerin, betreibt seit Anfang der 90er Jahre ein Imkereifachgeschäft. Hier finden ImkerInnen alles, was zum erfolgreichen Imkern gebraucht wird, für sich und die Bienen“, erläutert Walter Janisch und erzählt weiter: „Die Kunden aus der Region kaufen meist direkt bei

uns. Sehr beliebt ist aber auch unser Onlineshop. Wir liefern nach ganz Österreich, nach Südtirol, Deutschland und in die Schweiz, aber auch in andere europäische Länder. Durch die hohe Kundenzufriedenheit ist der OnlineHandel sehr stark gestiegen.“ Sein Bruder Richard Janisch unterstützt ihn dabei, den Betrieb mit rund 13 Mitarbeitern zu führen und auch den ökologischen Gedanken „Alles wird verwertet“ zu verwirklichen. So werden Sägespäne und Holzstaub zu Holzbriketts verarbeitet. Wer Interesse an Janisch-Holzbriketts mit einem ausgezeichneten Brennwert hat, kann direkt bei der Firma Janisch bestellen.

Bienenwohnungen zu bestellen. Der Bienen-Experte Karl Janisch gibt seine langjährige Erfahrung gerne in seinen Kursen weiter; die Themen werden den Arbeiten in den Jahreszeiten angepasst. Er erklärt: „Die Leute sollen wieder Freude an der Bienenhaltung haben. Auch wenn sie zum Beispiel nur ein Bienenvolk halten wollen, sollen sie es so betreuen können, dass es viele Jahre überleben kann.“ Ideal für Neuimker bietet Karl Janisch fixfertige Bienenjungvölker an – das heißt ein Wirtschaftsvolk mit der dazu passenden Bienenwohnung.

Als wichtiger regionaler Arbeitgeber produziert der Betrieb alles vor Ort. Die Rohstoffe werden von den regionalen Säge- und Hobelwerken geliefert und das Lindenholz direkt von den regionalen Bauern. „Die Imkerei ist ein Saisonbetrieb. So kann es trotz guter Planung in der Tischlerei in der Hauptsaison zu Lieferengpässen kommen. Daher rate ich den Imkerinnen und Imkern, schon im Herbst und Winter die benötigten

Karl Janisch mit einem Zuchtrahmen mit Weiselzellen. Hier wachsen die jungen Bienenköniginnen heran.


Der innovative Geschäftsführer der Bienenwohnungen-Tischlerei Walter Janisch.

KONTAKT Bienenwohnungen & Imkereibedarf Janisch 8272 Sebersdorf, Auffen 54, office@bienen-janisch.at www.bienen-janisch.at

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Bucht Leseprobe:

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Der hübsche Strauch der Felsenbirne blüht von April bis Mai, noch bevor er seine Blätter bildet, und ist 30 eine wahre Bienen-, aber auch Augenweide. Er liefert ab Ende Juni schmackhafte Früchte.

Die Bedeutung der Bienenweide

ig als Kohlenstoffhybevorraten sie den Bienenhon ubgefäßen der Blüten dratnahrung. Der von den Sta inhalt angefeuchtete gesammelte, mit Honigblasen Pollenhöschen bei rbchen“ der Hinter ne als „Kö in und die ist die Eiweißnahrung eingetragene Blütenstaub ist Ernährungsder insektenblütigen len der Bienen. Nektar und Pol grundlage der geboten, dass ein werden im Allgem en so dar n nze Pfla Die . nen Bie g führt. So enbesuch zur Blütenbestäubun ekt Ins der kNe als tar, der in den is zwischen Bienen und Bienen tragen den Blütennek besteht ein Wechselverhältn erzeugt ten Blü der n üse ot an Bienenweirdr kta Ne sse tarien bezeichneten n. Das nutzbare Ma nangeb nze Pfla n rte nde eso nsauger abg t. wird, oder den durch Pflanze den wird als Tracht bezeichne zen mit set Ver rch Du . ein se bla nig Honigtau in ihrer Ho dicken bereiten und körpereigenen Stoffen und Ein

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ie Bienenweide

Lückenloses Trachtenfließband tautracht ist die ine gute Nektar- oder Honig räge. Eine ausreiGrundlage für hohe Honigert für die Erzeugung chende Pollenversorgung ist Nachschub gen ndi der Brut und damit für den stä gsfähiger tun leis ng an jungen Bienen zur Erhaltu tig für zei ich gle ist Bienenvölker notwendig. Sie erwinÜb zur ters ols die Anlage eines Eiweiß-Fettp rbst He und er mm terungsfähigkeit der im Spätso gute e Ein h. rlic rde erfo geschlüpften Arbeiterinnen ht trac ngs klu wic als Ent Bienenweide gewährleistet und her reic rag das Heranwachsen starker, ert völker und bildet als nen Bie r tige üch gst bestäubun für hohe Honigerträge. Massentracht die Grundlage Bienenvölkern ununterDie Bienenweide sollte den

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zur Verfügung stehen. brochen als Trachtfließband ht in jedem Jahr alle Zumal witterungsbedingt nic d, sind bei den Imkern Bienenweiden voll nutzbar sin räge zu erwarten, die die zuverlässigsten Honigert enfließbandes gesorgt für die Sicherung eines Tracht h Brutrückschläge der haben. Da Trachtenlücken auc können, ist es nicht Bienenvölker zur Folge haben dern auch des vorausnur im Sinne des Imkers, son hen oder gärtnerischen schauenden landwirtschaftlic ständiges VorhandenAnbaubetriebes, wenn durch stungsfähigkeit der sein von Bienenweiden die Lei als Blütenbestäuber Bienen als Nektarsammler wie aufrechterhalten bleibt.

Besuchen Sie unseren Stand auf der Erwerbs- Imker Fachtagung.


tipp Bienenweidewert und Trachtbedeutung nze gibt Auskunft über er Bienenweidewert einer Pfla Nektar und Pollen, die den die Menge und Qualität von oten werden. Unter der Bienen durch die Pflanzen geb ebnis der Wechselwirkung von Trachtbedeutung ist das Erg en nenweidewert der vorhanden Verbreitung (Anzahl) und Bie mtim n die Trachtbedeutung bes Pflanzen zu verstehen. So kan inger r- oder Pollenspende bei ter Pflanzen trotz hoher Nekta bei , während andererseits Arten gem Vorkommen niedrig sein kom rt, aber massenhaftem Vor nur mäßigem Bienenweidewe . bedeutung erlangen können men eine relativ hohe Tracht euweidewerts und der Trachtbed Zum Bestimmen des Bienen n. rde we e Methoden angewendet tung können unterschiedlich er Umwelteinflüsse ist vor ein Aufgrund der verschiedenen te Unen Ergebnisse die wiederhol Verallgemeinerung der erzielt h nac schiedenen Standorten und tersuchung möglichst an ver ers ond pfehlenswert. Das trifft bes verschiedenen Methoden em für den Nektarwert zu.

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Bienenweide

und bewerten 200 Trachtpflanzen erkennen Autor: Günter Pritsch 168 Seiten, Hardcover 250 Farbfotos, 39,60 D: € 22,90 / A: € 23,60 / CH: sFr ISBN 978-3-440-10481-1 art, 2007 Franckh-Kosmos Verlag, Stuttg

len Ausrüstung und der Neben der richtigen Beute, der idea ftigt ein Thema jeden Imker: Kontrolle des Bienenstocks beschä Honigsorte und -qualität hängen der richtige Standort. Denn die de ab. Der Experte Günter Pritsch entscheidend von der Bienenwei über 200 Bienenweidepflanzen hat für sein Buch „Bienenweide“ che zusammengefasst und fotografiert, ihre Standortansprü en Pollen- und Nektarwerte. beschreibt die für Imker wichtig das Bestimmen leicht und sicher. Zahlreiche Zeichnungen machen erk für alle Imker. Prof. Günter Ein unentbehrliches Nachschlagew eirat im Deutschen Imkerbund Pritsch ist stellvertretender Zuchtb andes Brandenburgischer und Zuchtobmann des Landesverb und goldenen Imkerehrennadel Imker. Er wurde mit der silbernen ausgezeichnet.

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Massgeschneiderte Imkereitechnik Stockwaagen nach Mass! Zugegeben außer einem geeigneten Behältnis, welches das Bienenvolk beherbergt und einem Stockmeißel sowie eventuell einem Smoker braucht es nicht viel, um das traditionelle Imkerhandwerk durchzuführen. Und manch Imker wird sich manchmal im Stillen fragen : Braucht es diese ganze Technik überhaupt oder ist das einfach nur alles aufgeblasener Quatsch? Und ja, in vielen Dingen gebe ich dem kritisch hinterfragenden Imker recht! Manchmal ist weniger tatsächlich mehr und man muss wahrlich nicht jedem neuen Trend technikgläubig folgen. Wenn aber sogar eine staatliche Förderstelle wie die AMA in Wien zu folgender Entscheidung kommt, „Da eine Wiegevorrichtung einen

integralen Bestandteil eines Trachtbeobachtungssystem darstellt wurde in Österreich daher entschieden, im Rahmen der Kleingeräteförderung maximal 400 € für dieses Element als förderbar anzuerkennen.“ dann steht die Sinnhaftigkeit einer Waage oder eines sogenannten Trachtbeobachtungssystems praktisch außer Zweifel. Vor allen Dingen dann nicht, wenn diese Institution den Einsatz von genannter Messtechnik auch mit Fördergeldern unterstützt und damit die Anschaffungskosten mindert.

Eine zuverlässige Stockwaage, die mir täglich Gewichtsveränderungen mitteilt, macht viele imkerliche Entscheidungen leichter und rettet im besten Fall sogar Völker vor dem Verhungern. Ein Beispiel: Wenn ich tägliche Zuwächse beim Gewicht angezeigt bekomme, dann wird sehr schnell klar, wann ich weitere Honigräume aufsetzen muss. Wie oft hat man sich schon geärgert, wenn man zu den Völkern hingefahren ist und stellt vor Ort fest, daß man dummerweise zu wenig Material dabei hat, um Raum zu geben und aufzusetzen. Noch blöder


ist es natürlich, wenn man das ganze Auto mit Zargen bis unters Dach vollgeladen hat und dann feststellt, daß die Honigräume leider noch ziemlich leer sind. Ein anschauliches Beispiel hat mir erst kürzlich ein Heide-Imker erzählt: Die Heidetracht ist vorwiegend in Norddeutschland eine sehr attraktive späte Tracht, die Imker immer wieder gerne anwandern, denn der Heidehonig ist bei Kunden gefragt und wird sehr hochpreisig gehandelt. Oft stehen die Völker in der Heide auf Truppenübungsplätzen die nur mit Passierscheinen und oftmals auch zeitlich beschränkt betreten werden dürfen. Besagter Heide-Imker stellte also ziemlich bald fest, daß der tägliche Eintrag in der Heide geringer wurde und mit einem Schlag komplett abriss. Da er zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich gefüllte Honigzargen hatte, konnte er eine richtig gute und vor allen Dingen gut bezahlte Heidetracht ernten. Fast alle seine Kollegen, so erzählte er mir, wären mit ihren Völkern weiter stehen geblieben und hatten keine Information, ob der Nektareintrag anhielt oder nicht und haben nach 10-14 weiteren Tagen erhebliche Mindermengen geerntet im Vergleich zum besagten Waagen-Imker. Fazit: obwohl seine Bienen weit entfernt standen und er nur eingeschränkt die Völker kontrollieren konnte, hat er dank der Gewichtsinformation seiner Stockwaage, zum richtigen Zeitpunkt die Völker heimgeholt und rechtzeitig geschleudert um die wertvolle Sortentracht so vollumfänglich wie möglich abzuschleudern. In diesem Fall ist eine Waage ziemlich nützlich und man freut sich über die schnelle Amortisierung seines Geräts. Wesentlich gravierender ist der umgekehrte Fall, wenn der Imker glaubt daß alles in bester Ordnung ist und fälschlicherweise davon ausgeht, daß die Trachtpflanzen gut honigen und seine Völker täglich gut eintragen und Nektar in ausreichender Menge nach Hause bringen. Dann kann dieses Nicht-Wissen fatale - sogar tödliche - Folgen für den Bestand haben. So geschehen bei meiner eigenen Wanderung in die Sonnenblume, bei welcher ich völlig naiv darauf vertraut habe, daß in 30 Hektar gelbem Blütenmeer perfekte Bedingungen herrschen sollten, die eine gute bis sehr Sonnenblumenernte praktisch automatisch gewährleisten müssten. Dieser Blauäugigkeit sind meine 4 stärksten Wirtschaftsvölker zum Opfer gefallen und sind trotz sofort eingeleiteter Notfütterung verhungert. Ich mache mir bis heute Vorwürfe, wie ich derart unbedarft an die Situation herangegangen bin und dadurch einen Teil meiner Bienen verloren habe.

Aber hieran sieht man deutlich, die imkerliche Situation vor Ort ist immer wieder anders und sowohl die Betriebsweisen und auch Standplätze variieren total und sind von Imker zu Imker vollkommen unterschiedlich. Um auf diese Unterschiede individuell eingehen zu können und für den Imker und seine persönliche Situation die richtige ja fast sogar maßgeschneiderte Waage zu finden, damit beschäftigen wir uns seit vielen Jahren und versuchen die passende und perfekte Waage für Imker anzubieten. Ob Standimkerei im eigenen Garten oder Wanderimkerei auf einer Höhenlage im Gebirge, finden Sie die passende Waage die Ihre individuellen Ansprüche erfüllt und hilft Ihr Ergebnis zu verbessern und zu optimieren.

BeeWatch Home Eine Waage ohne Datenübertragung und eigens für die Standimkerei entwickelt Egal ob im Hausgarten oder in naheliegenden Standorten, die Home misst und speichert stündlich. Diese stündlich abgenommenen Daten werden in einem 16 Tage Speicher aufgezeichnet. Das bedeutet, Sie erhalten immer die aktuellen Wägedaten der vergangenen 16 Tage. Sollten Sie einmal in Urlaub sein, wird am 17. Tag der erste Tag der Aufzeichnungen überschrieben. Wenn Sie also vor Ort bei Ihren Bienen sind, lesen Sie mit Ihrem Android Gerät (Smartphone oder Tablet) die Waage selbst aktiv über die mitgelieferte App aus. Das Smartphone fungiert als Ablesedisplay für Ihre elektronische Stockwaage, die für die Standimkerei genau die richtige Wahl ist. Die BeeWatch Home App stellt die Messdaten sowohl in graphischer Kurvenform dar, und speichert diese im ASCII-Format. Optional kann man die Waage auch noch mit Temperatur-, Luftfeuchtigkeit- und Regenmenge-Messung ausrüsten. Die Home gibt es galvanisch verzinkt oder in Edelstahlausführung.

BeeWatch Pure

verzichtet, da sehr viele Imker tatsächlich nur am reinen Gewicht interessiert sind. Wichtig war auch, daß keinerlei Computer oder Ablesedisplays nötig sind. Ein einfaches Handy der allerersten Generation ist vollkommen ausreichend, da außer dem Empfang der täglichen Gewichts-SMS mit den 3 Werten das Mobiltelefon nichts weiter können muss. Es muß also kein neues und teures Smartphone angeschafft werden. Die Bedienung ist kinderleicht und verlangt keinerlei technische Kenntnisse. Genau das macht die BeeWatch® Pure zu einer preisgünstigen Trachtbeobachtungs-Waage für jedermann. Die BeeWatch® Pure ist unkompliziert und funktional und kann daher problemlos auch von jedem Nicht-Computerfachmann benutzt werden. (Und Sie wird im Rahmen der Kleingeräteförderung gefördert !) Aus diesem Grund ist die BeeWatch® Pure die perfekte Waage für den Imker, der mit Internet und Technik wenig am Hut hat und der trotzdem den Komfort der Datenübertragung gerne nutzen möchte, um sich weite, teure und meist überflüssige Kontrollfahrten zu sparen. Nur ein Handy und eine SMS-Simkarte mit Guthaben ist nötig, um die Gewichtswerte von der BeeWatch® Pure täglich zu einer vom Imker festgelegten und frei wählbaren Zeit zu erhalten. Die Waage wird komplett vorkonfiguriert, so daß nur noch Telefonkarte und Batterien eingesetzt werden müssen. Die BeeWatch® Pure wird auf die Handynummer des Imkers voreingestellt, so daß die Waage auch nur vom Imker selbst genutzt werden kann. Ein Fremdzugriff auf die Wägedaten ist somit ausgeschlossen. Auch für Berufs-Imker mit mehreren Standorten ist die BeeWatch® Pure geradezu ideal, da man sie als preisgünstige Zeiger- oder Indikatorwaage einsetzen kann und der Imker beim ersten Anzeichen - wo es wie viel honigt - dann dementsprechend die Völker stellen und somit die Erträge optimieren kann. Für unter € 500,– Anschaffungspreis ist die Pure somit auch eine überschaubare Investition für größere Imkereien mit mehreren Standplätzen. BeeWatch® Pure hat einen Wiegebereich bis 100 kg (optional bis 200 kg gegen Aufpreis) Diebstahl/Alarm-SMS - optional gegen Aufpreis

das kostengünstige SMS Einsteigermodell in die Welt der Funkwaagen. Die Pure ist eine reine SMS- Waage die dem Imker die wichtigste Information - nämlich das Stockgewicht - als Kurznachricht auf dem Handy mitteilt. Der Imker kann sich hier 3 Einzelwerte frei wählen, z.B. 06:00 / 12:00 / 18:00 Uhr und erhält somit ein schlüssiges und zuverlässige Bild über die Ertragsentwicklung im Tagesverlauf. Es wurde ganz bewusst auf jede überflüssige Technik oder Information

SMS Pure - Beispiel

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BeeWatch Basic Gewicht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur und serienmäßiger Diebstahl-Alarm. Die wichtigsten Mess-Parameter sowie WarnSMS bei Diebstahl oder Schwarm, ebenso wie bei zur Neige gehenden Batterien und Telefonkarten Guthaben liefert die BeeWatch® Basic. Der Wägebereich umfasst 200 kg und das Gestell ist aus unverwüstlichem Edelstahl. Die Waage kann dreifach „ausgelesen“ werden und zwar

• per Login im Internet bei kostenfreier Servernutzung • per SMS • per SMS und Internet Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - bevor wir für unsere BeeWatch® Basic lange Beschreibungen liefern, schauen Sie doch einfach selbst einmal, was für eine gute Figur unsere Basic macht. Dazu loggen Sie sich im Gastaccount unserer Basic Waage mittels Browser ein.

www.beewatch.de/online/basic Benutzername: Gast-Basic Kennwort: gast-basic

Sie können dort die Darstellungsform ändern, Kurven individuell einfärben, Messwerte an- und abwählen, Kurven unsichtbar schalten, mit der Suchfunktion ganz bestimmte Messdaten oder -zeiten suchen und vieles mehr. Die Tagesansicht erlaubt Ihnen auf einen Blick auch alle Minimal-, Maximal und Durchschnittswerte zu erfassen. Wenn Sie mehrere Waagen betreiben, können Sie die Waagen direkt miteinander vergleichen und somit Standorte bezüglich Tracht sehr gut einordnen und klassifizieren.

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Wochenansicht mit Gewicht (gelb), Temperatur (rot) und Luftfeuchte (blau) Ende Mai 2016

Tagesansicht im Wochenvergleich Ende Mai 2016

BeeWatch Professional Funkwaage mit GPS-Überwachung und Stocktagebuch-Funktion BeeWatch® Professional überträgt Stockgewicht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit standardmäßig bei einer stündlichen Messung die auf eine ½ oder eine ¼ Stunde im MessIntervall heruntergebrochen werden kann. Optional sind auch Regenmenge, Windgeschwindigkeit und Stocktemperatur möglich. Auslese-Möglichkeiten sind: Internet / SMS / Internet + SMS bei kostenfreier Server-Nutzung Die BeeWatch® Professional kann mit bis zu 5 Neben-/Kontrollwaagen verbunden werden bei großen Völkerzahlen an einem Standort.

Die Waage ist serienmäßig mit einer GPSÜberwachung ausgestattet und hat SMSAlarm Funktion auf bis zu 7 Telefonnummern (Festnetz und Handy) im Diebstahl- oder Bewegungsfall. Das Edelstahlgestell ist ausziehbar von Zander 9 - bis Dadant Maß. Batteriestandzeit : 12 Monate. Die Beewatch® Professional sendet auch bei zu Neige gehenden Batterien und Kartenguthaben einen Warnhinweis per SMS

Hier entdecken Sie mehr www.beewatch.de/online/professional Benutzername: Gast-Prof Kennwort: gast-prof

In Sachen Auswerte-Software haben Sie die selben Möglichkeiten wie schon vorher bei der BeeWatch® Basic beschrieben. Die Software der BeeWatch® Professional ist aber noch etwas komfortabler, als bei der Basic. Sie können beispielsweise Ereignisse wie Drohnenbrutentnahme, Varroabehandlungen und anderes in der Waage als Bemerkungen/Notizen eintragen und somit eine elektronische Stockkarte bzw. ein Stocktagebuch gleich in der Waagensoftware führen. Wenn Sie die Daten im Internet auslesen, fallen lediglich geringe Kosten von wenigen Cent am Tag an. Die Daten-Telefonkarte können Sie bequem im Internet aufladen, ohne die Karte aus der Waage zu nehmen oder das Volk von der Waage herunter nehmen zu müssen.


Das 4+ System von BeeWatch Wenn Ihnen ein Waagvolk nicht ausreichend erscheint, dann wiegen Sie doch einfach mehr. Egal ob Palette, Freiständer oder gleich den ganzen Wanderhänger. Bis zu einer Weite von 3,80 und bis zu einem Gesamtgewicht 1200 kg überhaupt kein Problem. Das 4+ System besteht aus 4 Messzellen, die an den 4 Eckpunkten platziert werden und dann teilen Sie einfach die Gesamtzunahme durch die Anzahl der auf Waage befindlichen Völker und schon haben Sie die Durchschnittstageszunahme oder auch Gewichtsabnahme am dortigen Standplatz. Das 4+ System ist übrigens kompatibel mit allen unseren BeeWatch Stockwaagen. Egal ob Home, Pure, Basic oder Professional – mit dem 4+ System machen Sie aus jeder Waage eine XXL- oder Großwaage. Informationen sowie die dazugehörigen Preise und wichtige technische Details zu allen unseren Waagen finden Sie natürlich auf unserer Homepage unter www.beewatch.de . Natürlich stehen wir Ihnen bei Fragen auch gerne zur Verfügung und bieten Ihnen eine umfassende kostenfreie Beratung an, um das für Sie passende Stockwaagen Modell herauszufinden. Wir rufen Sie selbstverständlich in Österreich gerne auch zurück, egal ob Mobilfunknummer oder Festnetz. Und vielleicht sieht man sich ja auch in Graz auf der Imkermesse am 25. und 26. Februar am Messestand A29. Wir freuen uns auf Sie und Ihren Besuch.

KONTAKT Biene & Natur GmbH BeeWatch Deutschland Marion Düsel-Gerk Abtsdorfer Sand 8 D-96158 Frensdorf T 0049 – 9502 – 921249 F 0049 – 9502 – 8171 M 0049 – 172 – 3000417 info@beewatch.de www.beewatch.de

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u ä r k s g n i l h ü r F e n i e F o v n e z i e W m e n e überback


Fotos: © Fotolia

t i m e p utersup ot r b n or k oll

Zutaten für 4 Personen: 4 Stk. Schalotten 1 Knoblauchzehe Butter Mehl Geriebene Muskatnuss Pfeffer nach Geschmack 1 l klare Gemüsesuppe 1/8 l Sahne 1/8 l Sauerrahm 1 Teelöffel Apfelessig Je nach Geschmack mit einem Teelöffel bis zu einem Esslöffel Honig abschmecken. Kastanienhonig bringt eine herbe Geschmacksnote, Blütenhonig eine fruchtige. Weizenvollkornbrot Olivenöl Frischer Parmesan

Kräuter: Die Kräuterwahl hängt davon ab, was die Natur gerade frisch und jung anbietet. Etwa 250g frische Kräuter verwenden. Junge zarte Triebe mit 4 bis 6 Blättern von der Brennnessel Junge frische Löwenzahnblätter, Brunnenkresse, Sauerampfer Gundelrebe, Giersch, Vogelmiere, Schafgarbe, Junge frische Spitzwegerichblätter, Bärlauch Schnittlauch, Petersilie, Kapuzinerkresse

Kräuterblüten: Veilchenblüten, Gänseblümchen, Taubennesselblüten Stängellose Schlüsselblume (Primel) Echte Schlüsselblume (Da sie unter Schutz steht, nur aus dem eigenen Garten ernten.) Junge Löwenzahnblüten

Zubereitung: Schalotten und Knoblauch feinwürfelig schneiden. Butter in einem großen Kochtopf schmelzen und die Schalotten darin glasig anschwitzen. Knoblauch dazugeben, kurz mit rösten, mit Mehl stauben und mit einem Liter klarer Gemüsesuppe aufgießen. Mit Salz, gemahlener Muskatnuss und einem Teelöfferl Apfelessig würzen und aufkochen lassen. Die Kräuter gut reinigen und nur die grünen Blätter grob hacken, damit möglichst viele ätherische Öle erhalten bleiben, und in die kochende Suppe geben. Vom Feuer nehmen und 5 Minuten ziehen lassen. Mit dem Pürierstab pürieren. Sauerrahm glatt quirlen und in die Suppe einrühren. Mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken. Weizenvollkornbrot in Scheiben schneiden, mit Olivenöl bestreichen und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen. Im Backofen überbacken. Schlag schlagen und vor dem Anrichten der Suppe beimengen. Kurz vor dem Servieren die Suppe mit den Blüten der restlichen Kräuter bestreuen und mit den überbackenen Brotscheiben servieren. Je nach Auswahl der Zutaten bieten die Wild- und Gartenkräuter eine leckere Geschmacksvielfalt. Die Suppe wirkt entschlackend und ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen und vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen. Sie gibt Kraft, fördert das Wohlgefühl und ist ideal, um Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben.

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© R.Wernbacher Foto: © Fotolia

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Schwarzl-Freizeit-Zentrum Thalerhofstraße 85 • 8141 Unterpremstätten Eintritt: 15,00 Euro

Weitere Informationen:

www.erwerbsimkerbund.at

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Ausgabe 2 Frühling/Sommer 2017 Preis: € 7,90

IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

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IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

Seite 4

Warum Buckfastbienenzüchtung? Seite 12

Der Beutenkäfer:

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Hysterie, Mutmassungen und viele fragwürdige Schlussfolgerungen

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Anschrift / Stiege / Tür: PLZ / Ort: Telefon: E-Mail: Zutreffendes bitte ankreuzen: VollerwerbsimkerIn NebenerwerbsimkerIn

Datum / Unterschrift: HobbyimkerIn

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Bitte einsenden an: Meine Steirische, Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstr. 2-6 | office@meinesteirische.at | Fax 03118/51 631

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