Imkern heute - Leseprobe - Ausgabe 4 Fühling / Sommer 2018

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Ausgabe 4 Frühling/Sommer 2018 Preis: € 14,50

IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

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Der groSSe Honigschwindel Seite 4

Wie viel kostet die Produktion von 1kg Honig

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IMKERN Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger

Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

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wieviel koStet Die ProDuktion von 1kg Honig

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Das Fachmagazin für Biene

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IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung

vorwort

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Bestellen Sie „JETZT“ Ihr persönliches Abonnement und nutzen Sie die Vorteile Ihres persönlichen Fachmagazin „Imkern heute“! Seite 67 inhalt Der groSSe Honigschwindel Von Thomas Trescher

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Forscher entdecken Wirkstoff gegen Varroa-Milbe Seite 10 Dazulernen erlaubt, oder wer stürzte den Drohn vom Thron? Von Albert Schittenhelm Seite 12 Wie viel kostet die Produktion von 1kg Honig Von Imkermeister Jürgen Binder

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Das Bienenzentrum OberösterreicH

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Wabenbau durch Bienen im HonigVerkaufsglas Von IM Eugen Aberer Seite 24 Apitherapie als festes wirtschaftliches Standbein der Imkerei Von Dr. Thomas Gloger Seite 31 Vorortbericht vom Beutenkäfer in der Region Gioia Tauro/Kalabrien Von Imkermeister Jürgen Binder Seite 36 Freude an gesunden Bienen -gib der Varroa-Milbe keine Chance. Seite 41 Anlage einer Obstwiese pflanzen und pflegen mit Verstand Von Michael Grolm Seite 50 Österreichische, südtirolerische und lettische Imker auf Imkerreise Von Ainars MIillers und Albuin Stimpfl Seite 56

Impressum

Medieninhaber und Herausgeber: Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, 0664/45 57 400, T: 03118/51 613, F: 03118/51 631, www.meinesteirische.at, UID-Nr. ATU 44193001, Gerichtsstand Graz Redaktion: Andrea Hirzberger, Reinhard Wernbacher. Grafik: Reinhard Wernbacher. Lektorat: Dr. Günter Murgg. Druck: Druckproducing Reinhard Wernbacher

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Honig ist nicht gleich Honig Beim Honig wird gepanscht und gemogelt!

ch stehe im Supermarkt vor dem Regal mit Honig und staune über Kilopreise von nur 5,98 Euro für Blütenhonig. Wie ist so etwas möglich? Auf der Suche nach Inhaltsstoffen und Herkunftsland finde ich nur Fructose, Saccharose, Glucose, also Zucker, und Honig aus EU-Ländern und aus Nicht-EU-Ländern. Das ist die ganze Welt! Ob es sich um naturreinen und unverfälschten Bienenhonig handelt, das kann ich nicht aus den Angaben ablesen. Die Angabe der Zuckerarten sagt nicht, dass dieses Produkt von den Bienen erzeugt wurde, die ja für die wertvollen Inhaltsstoffe verantwortlich sind. Die Nachfrage nach Bienenhonig steigt; dabei gibt es jetzt schon zu wenig von dem begehrten Urprodukt auf dem Weltmarkt. Der Mensch kann sich helfen: Imkereien werden zu Honigfabriken. Die dort gewonnenen Mengen werden dann meist noch trickreich zusätzlich mit speziellem Sirup gestreckt, sehr gefinkelt und schwer nachzuweisen. In großen Mengen vorhanden und billig soll alles sein. In der Welt der Verfälschungen und Manipulationen ist es möglich: Aus 1 mache 2 oder 3 oder 4 … Der Mensch täuscht den Menschen, um Profit zu machen. Das Vertrauen der Konsumenten wird missbraucht, denn für sie ist eine Kontrolle, ob da wirklich nur von den Bienen hergestellter Honig drinnen ist, nicht möglich und auch nicht ersichtlich, in welchem Gebiet die Bienen den Nektar/Honigtau gesammelt haben. Selbst im Hightech-Labor ist der Nachweis nicht einfach, doch mittlerweile schon möglich, mittels molekularen Fingerabdrucks. Ob Honig oder Bienenwachs, ohne klare gesetzliche Richtlinien und Bezeichnungen wird es wohl nicht mehr möglich sein, diese naturrein und unverfälscht ohne jegliche Zusätze am freien Markt zu kaufen. Das heißt wieder mehr Bürokratie, Papierkram für Deklarationen sowie Zertifikate und wieder mehr Kosten für die ehrlichen Imker/-innen. Der Rohstoff Bienenhonig wurde schon seit Urzeiten geerntet und als wertvolles Lebensmittel und Heilmittel für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Bis heute können viele der Inhaltsstoffe und Enzyme des Honigs nicht nachgemacht werden. Nur die Bienen können diese einzigartigen Wirkstoffe in den Honig bringen. Wir Imker/-innen tragen nicht nur Verantwortung für eine hochwertige Qualität des Honigs, sondern auch für die Tiere, denn die Bienen sind unsere Mitgeschöpfe. Wir regionalen Imker müssen garantieren, dass in unserem Honig drinnen ist, was draufsteht, und mit Aufklärungsarbeit das Vertrauen der Kunden stärken. Der Konsument wird einen gerechtfertigten höheren Preis akzeptieren und naturreinen, unverfälschten Honig den Panschereien vorziehen. Ehrlichkeit den Konsumenten gegenüber und Ehrfurcht vor den fleißigen Honigbienen sind des Imkers Pflicht. Einige unserer lieben Kollegen/-innen produzieren wertvollen und besten naturreinen Bienenhonig aus der Region. Leider haben sie aber nicht das Bewusstsein und die Wertschätzung für ihre und der Bienen harte Arbeit und verkaufen den Honig weit unter dem Preis, so wie eben den Billigsdorfer-Panschhonig aus der Honigfabrik. Imker/-innen, seid stolz auf der Honigbienen Schöpfung! Ihr Reinhard Wernbacher Herausgeber und Chefredakteur

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Gepanscht und verfälscht:

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Der große Honigschwindel Von Thomas Trescher stellvertretender Chefredakteur kurier.at

China überschwemmt den Weltmarkt mit gefälschtem Honig. Er dürfte auch in Österreich landen. Die Folgen können fatal sein. „Sie lachen uns ins Gesicht“, sagt Norberto Garcia. Seit Jahren kämpft er gegen einen übermächtigen Feind, und er weiß: Es sieht nicht gut aus. Es geht nicht nur um ihn und um seine Branche. Es geht um alles. Und er fürchtet: „Wir können diesen Krieg nicht gewinnen.“ In die Schlacht wirft er sich trotzdem. Selbst wenn er dafür nach Premstätten bei Von Albert Schittenhelm Graz muss.

Frostige Stimmung in der Mehrzweckhalle

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Mehrzweckhallen strahlen grundsätzlich etwas Tristes aus. Jene des Schwarzl-Freizeitzentrums in Premstätten ist keine Ausnahme. Trotz der

Stoffbienen, die überall herumstehen. Auf der „Beecome“ treffen sich alljährlich Imker aus ganz Europa, Ende Februar fand sie in Österreich statt. Es ist kalt in der Halle, draußen ist es noch kälter und die Stimmung unter den Imkern ist frostig. Die Vorträge auf der „Beecome“ heuer heißen: „Der Wachsskandal“ oder „Varroamilben als Überträger des Flügelverkrüppelungsvirus“. Der Vortrag „Zukunft Biene“ klingt optimistischer, befasst sich aber hauptsächlich mit einer laufenden Studie über die Wintersterblichkeit von Bienenvölkern unter Österreichs Imkern. „Bitte schicken Sie ihre Zahlen erst ein, wenn wirklich alle Bienen tot sind“, sagt der Vortragende.


Wie viel kostet die Produktion von 1kg Honig Die heimischen Imker leiden immer noch unter dem Bienensterben, auch wenn es weitgehend aus den Medien verschwunden ist. „Der Wachsskandal“ handelt davon, dass im Imkereibedarf erhältliches Bienenwachs immer öfter mit Stearin versetzt ist, das Bienen tötet. Aber das ist alles noch nicht der Krieg, den der Argentinier Norberto Garcia führt, seines Zeichens Präsident der Internationalen Organisation der Honigexporteure.

Das Problem beginnt mit einem Satz, der selbstverständlich

klingt: Wer im Supermarkt zu Honig greift, geht davon aus, dass er Honig kauft. Honig, das ist laut der österreichischen Honigverordnung „der natursüße Stoff, der von Bienen erzeugt wird“. Es wird ihm nichts zugesetzt, es wird nichts entnommen. So war es seit Jahrtausenden, die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch. Honig war der erste Süßstoff, den der Mensch entdeckte; schon rund 10.000 Jahre alte Höhlenmalereien in Spanien zeigen Honigjäger. Aber bald könnte die Ära des echten Honigs vorbei sein.

Von Jürgen Binder

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Hobby- und Berufsimker eint die Liebe zur Biene und die Tatsache, dass beide Gruppen mehr Honig produzieren, als sie für ihren eigenen Verbrauch benötigen. Da wir als Imker unseren Honig auch verkaufen, treibt uns die Frage um, wieviel Kosten bei der Produktion eines Kilogramms Honig überhaupt anfallen und zu welchem Preis wir ihn verkaufen müssen.

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ie beiden Gruppen unterscheidet jedoch die Erwartung an die Rentabilität der Bienenhaltung. Während Hobbyimker die Arbeitszeit nicht entlohnt haben müssen, ist das für größere Imkereien aber essentiell. Denn wenn der ausgeübte Beruf den erforderlichen Lohn nicht abwirft, dann kann man diesen nicht dauerhaft ausüben. Zur Ermittlung des tatsächlichen Wertes

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Wabenbau durch Bienen im HonigVerkaufsglas

von Honig ist es daher – unabhängig davon, ob ein Imker hobbymässig Honig produziert oder ob ein Berufsimker seinen eigenen und die Löhne seiner Mitarbeiter bezahlen muss – erforderlich, einen realistischen Lohnansatz anzunehmen. Dieser gehört zum „Wert“ des Honigs dazu. Im Folgenden werden alle Kosten, die in einer Imkerei mit 10 Bienenvölkern

anfallen aufgeführt. Dabei wird konsequent jede Position aufgeführt, die aufgrund der Imkerei Kosten verursacht. Auch wenn bei manchem Imker einzelne Positionen nicht anfallen, so führt die Rechnung doch alle Kosten auf, um aufzuzeigen, welche Leistungen notwendig sind, um das Lebensmittel Honig vorschriftsmäßig und unter Einhaltung der hygienischen Auflagen zu produzieren und abzufül-

Von IM Eugen Aberer

Beim 37th Apimondia-Congress 2001 in Durban (Südafrika) wurde bei einem Vortrag, den eine Imkerei aus Kanada (Herro, M.R.) präsentierte, ein interessanter Anstoß gegeben. Es wurde gezeigt, dass Bienenvölker ihren Honigraum auch in aufgesetzte Honig-Verkaufsgläser erweitern. In diesem Beitrag möchte ich aufzeigen, wie ein Imker verfahren muss, um hochwertige Produkte zu erhalten.

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Apitherapie als festes wirtschaftliches Standbein der Imkerei Von Dr. Thomas Gloger

Ab einer gewissen Produktionsmenge betreiben viele Imker einen Hofladen oder Verkauf ab Haus mit festen Öffnungszeiten. Da ohnehin jemand für den Verkauf abgestellt ist, wäre beispielsweise ein zusätzliches Angebot von Apitherapie betriebswirtschaftlich wünschenswert. Ähnliches gilt es für den Honigverkauf. Der Imker hat das Vertrauen seiner Kunden und erfährt auch viele Anliegen seiner Kunden. Mit der zusätzlichen Kompetenz kann er dann seine Kunden zu weiteren Bienenprodukten raten. Das stärkt seine Kundenbindung und auch seine lokale Marke.

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vom RVorortbericht Beutenkäfer in der Region egelmäßige Öffnungszeiten sind teuer und Vertrieb kostet. Das gilt auch für die Imkerei. Muss ein Kunde unverrichteter Dinge vor verschlossener Tür abzotteln, ist er verärgert und kauft wo anders. Diversifikation und viele Ideen konnte man jetzt auf der Beecome und anderen Imkermessen sehen: Met, Metessig, Schokolade und Bier mit eigenem Honig sind aktuell die Renner. Honigmischungen mit Nüssen und Gewürzen sind Klassiker. Im Kommen sind Mischungen mit Früchten und gesundheitlichem Zusatznutzen wie z.B. Aronia. Aronia hat beispielsweise

einen besonders hohen Antioxidansgehalt. Anton Reitinger der Vorsitzenden der Österreichische Gesellschaft für Apitherapie (ÖGA) weist richtigerweise darauf hin, dass heute deutlich weniger Kinder Frühstücken und, dass dadurch der klassische Honigkonsument wegbrechen wird. Qualität, Fantasie und Kreativität sind also gefragt. Aber eben nicht nur beim Honig. Auf der Beecome konnten wir auch hören, dass durch den Klimawandel Honigernten weniger kalkulierbar werden. Zwar ist Österreich günstig gelegen, was aber nicht heißt, dass es lokal für den einzelnen Imker zeitweilig

schwierig werden könnte. Zusätzlich sorgen große Mengen gefälschten Importhonigs, der unter den Augen der Behörden eingeschleust wird, für anhaltenden Preisdruck. Andere Bienenprodukte liegen fachlich doch sehr nahe. Dennoch scheuen sich viele Imker sowohl vor der Produktion, als vor dem Zukauf. Wie auch bei der Honigproduktion, ist Spezialisierung und Arbeitsteilung wichtig, um wirklich effizient zu arbeiten. Es spricht nichts dagegen von andern Produkte zuzukaufen und zu vermarkten. Nicht jeder ist eben ein geborener Chocolatier und Imker.

Gioia Tauro/Kalabrien

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