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Ausgabe 7 - Herbst 2016 Preis: € 5,90
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Das unabhängige Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
www.aufsichtsjaeger-steiermark.at
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inhalt
vorwort
Jagdpolitik Prinz Karl von Liechtenstein In der Jagdpolitik ist vieles verbesserungswürdig.
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GASTKOMMENTAR Dr. Karoline Schmidt Mit dem Teufel im Bunde?
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Landesobmann Hanshelmut Helm
Schwarzwild Teil 4 von RJ Hofer Michael Bejagungsarten IM REVIER Dr. Christine Miller Drückjagden – Lösung oder Teil des Problems?
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Botanik Die Mehlbeere (Sorbus)
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ich hoffe, Sie haben Ihre Abschüsse zur Zufriedenheit erfüllt. Wir haben den ersten Steirischen Aufsichts-
positive Stimmung und das grandiose Herbstwetter gaben der Veranstaltung einen tollen Rahmen. Im August durfte ich auf Einladung des Herrn Landes-
JAGDHUNDERASSEN Epagneul Français, EFR
D
er Herbst ist ins Land gezogen und
jägertag im Schloß Stainz hinter uns gebracht. Die
TierPortrait Die Ringelnatter
Werte AJKameraden!
jägermeister bei einem Workshop zur Erstellung
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der Dachmarke „Jagd in Österreich“ im Landesjagdamt teilnehmen. Diese Workshops werden in allen Bundesländern abgehalten. Die ersten Aus-
JAGDHUNDERASSEN Schweinepest ist nicht gleich Schweinepest
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Erste Hilfe im Revier
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auf die Ergebnisse gespannt. Noch im Herbst wird die Bezirksgruppe Murau gegründet. Wir freuen uns schon darauf in einem weiteren Bezirk unsere Mitglieder vertreten zu dürfen. Des weiteren sind
LUCIUS Jagdgesetznovelle 2016, der Tragödie nächster Teil
wertungen wird es im Jänner geben. Ich bin schon
mehrere Fortbildungsveranstaltungen geplant. Es würde uns freuen, wenn Sie und Ihre Freunde daran
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RECHT
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VERBANDSGESCHEHEN
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BEITRITSERKLÄRUNG
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teilnehmen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit der Abschusserfüllung zurecht kommen und verbleibe mit einem kräftigem Weidmannsheil Hanshelmut Helm
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Jagdpolitik
In der Jagdpolitik ist vieles verbesserungswürdig Im Rahmen des steirischen Aufsichtsjägertages im Jagdmuseum Schloss Stainz sprach Prinz Karl von und zu Liechtenstein über aktuelle Herausforderungen der Jagd. Dabei versuchte er dem Publikum auch Lösungen aufzuzeigen. Liechtenstein ist Jäger, Großgrundbesitzer und streitbarer Diskutant wenn es darum geht, sich mit brennenden Themen des Weidwerks auseinanderzusetzen.
D Prinz Karl von und zu Liechtenstein bei seinem Vortrag. Der Diana-Saal im Jagdmuseum Schloss Stainz war bis auf den letzten Platz belegt.
ass ein Landesjägermeister im Wahlkampf um die Hofburg offen für einen linksgrünen Kandidaten Partei ergreift, ist für ihn mehr als merkwürdig. „Der Jägerschaft wurde hier wohl kein guter Dienst erwiesen! Es wäre klüger, wenn sich unsere Interessenvertreter als Lobbyisten ihrer Klientel verhalten und tagespolitische Themen wie die Präsidentenwahl nicht kommentieren“, hielt Liechtenstein fest. In seinem Vortrag sprach er auch über den Verbesserungsbedarf in der organisatorischen Struktur der Jägerschaft. „Es ist generell ein Problem, wenn jagdliche Interessenvertreter wie Landes- oder Bezirksjägermeister auch Aufgaben von Behörden übernehmen.“ Aufgrund von Interessenskonflikten kann es hier sehr schnell zu Überforderung der handelnden Personen kommen. Dies erhöht zwangsläufig die Fehleranfälligkeit. „Es wäre sicher besser, behördliche Tätigkeiten und Lobbying zu trennen.“ konstatierte Liechtenstein. Auch das Reiz-Thema Gatterjagd wurde vom Prinzen thematisiert. Nachdem er im Frühjahr 2016
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einen offenen Brief der Wildbiologin Dr. Karoline Schmidt unterzeichnete, erntete er viel Kritik aus Jägerkreisen. „Anscheinend ist es manchen Jägern nicht recht, wenn ich in diesem Punkt dieselbe Position wie der Verein gegen Tierfabriken (VGT) vertrete. Aber ich sage es erneut, in dieser Sache haben diese Leute völlig Recht. Das ist Tierquälerei.“ Leider ist die Jägerschaft derzeit nicht im Stande, mit diesen Unjagden aufzuräumen. „Dabei hätte sie viel Zeit gehabt, hier die Themenführerschaft in die Hand zu nehmen“ führte Liechtenstein aus. Diese Chance wurde leichtfertig verspielt. Themenführer sind nun andere Gruppen. Dies führt dazu, dass die Jägerschaft in diesem Punkt immer weiter in die Defensive gerät. Der Verlust der Themenführerschaft liegt zum Teil auch am verbesserungsfähigen Umgang der Jägerschaft mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken. Jagdkritiker beherrschen die Klaviatur dieser Instrumente perfekt und verstehen es, bei ihren Aktivitäten ständig mit den Emotionen der Menschen zu spielen. „Wenn ich sehe, wie hier seitens unserer Interessenvertreter vorgegangen wird, mache ich mir Sorgen um die Zukunft der Jagd.“ fuhr Liechtenstein fort. Ihm
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nährungssituation schlechter war) sehen, wie wir heute mit unseren Ressourcen umgehen - sie würden den Kopf schütteln und uns für diese Verschwendung verurteilen. „Wildtiere können ohne menschliches Zutun von sich aus existieren, das tun sie schon seit Millionen von Jahren.“ führte er weiter aus.
zufolge verkennen viele Spitzenfunktionäre die Sachlage, wenn sie denken, dass die von außen kommende Kritik mit einer „Kopf in den Sand-Mentalität“ abgewehrt werden kann. „Sie haben den Ernst der Situation nicht begriffen oder ignorieren, dass sich die Gesellschaft außerhalb der Jägerschaft weiterentwickelt hat.“ Um die Jagd auch zukünftig zu erhalten, wäre es sinnvoll, sich von diesen absurden Jagdmethoden zu trennen und Kritikern weniger berechtigte Angriffsmöglichkeit zu bieten, schlussfolgerte Liechtenstein. Anschließend ließ er auch beim Thema Rotwildfütterung aufhorchen. Er selbst hat die jagdliche Dichte beim Rotwild auf rund ein Stück pro 100 ha reduziert und betreibt in seinem 5.000 ha Besitz zukünftig keine Rotwildfütterung mehr. Generell stellte er den finanziellen und organisatorischen Auf-
wand, der rund um das Füttern von Wild betrieben wird, in Frage: „Das beste Futter wird auf die Almen gekarrt. Das Wild bekommt heute das gleiche Futter wie die Nutztiere in der Landwirtschaft“ betont Liechtenstein. Würden die Menschen früherer Generationen (deren Er-
Zum Abschluss ermutigte Liechtenstein die Aufsichtsjäger, noch mehr für ihre Belange einzutreten. „Jagdaufseher sind die fachlichen Experten der Jägerschaft.“ Durch ihre verantwortungsvolle Tätigkeit schützen sie die Jagd als Ganzes. Sie selbst erhalten jedoch oft zu wenig gesetzlichen und behördlichen Rückhalt für die Ausübung ihrer Arbeit. Die Aufsichtsjägerverbände müssten zukünftig noch mehr in die Entscheidungsfindung der Jägerschaft eingebunden werden. Dabei sollten sie auch selbstbewusst die fachliche Linie vorgeben.
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Gastkommentar
von Dr. Karoline Schmidt
Mit dem Teufel im Bunde?
Dr. Karoline Schmidt Studium der Zoologie und Humanbiologie in Wien; Dissertation über ungefüttert überwinternde Rotwildrudel in den Niederen Tauern an der Universität für Bodenkultur; Stipendium der Akademie der Wissenschaften zu Forschungen zum Einfluss der Fütterung auf die Ökologie des Rotwildes (und die Gedankenrichtung der Jäger); Forschungsprojekte in Schottland und Kanada. Zahlreiche Publikationen in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Zeitschriften; Lebt als unabhängige Wildbiologin in Niederösterreich.
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G
atterjagden sind im Osten Österreichs für das jagdliche Establishment ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Jagdlebens und der Abschuss von in Volieren gezüchteten, kurz vor der Jagd freigelassenen Fasanen ist in vielen Gebieten Österreichs gang und gäbe. Es ist seit Jahren absehbar, dass Tierschutzaktivisten, die sich dem Kampf gegen Tierfabriken verschrieben haben, auch vor jagdlichen Tierfabriken nicht haltmachen werden. Wieso
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Auf dem Klosett kann man schwerlich substanziell diskutieren. Und mit jemandem, der wie manche Tierschützer mit Masken prominenter Gatterjäger auf der Klomuschel sitzt, kann sich die Jägerschaft wohl kaum ernsthaft auseinandersetzen. Andererseits: Wie sonst sollten Aktivisten vom Verein gegen Tierfabriken darauf aufmerksam machen, dass „die Gatterjagd zum Himmel stinkt“, wie sonst sollten sie auf die Mauer des jagdlichen Schweigens reagieren, wenn nicht mit Satire? Haben nicht die Jagdfunktionäre selbst durch jahrelanges Kopf-in-den-Sand-stecken die Tierschützer zu dieser zugegeben etwas pubertären Protestaktion motiviert?
auch. Tierfabrik ist Tierfabrik. Ob für Fasane oder Haushühner. Und Tierquälerei ist Tierquälerei, ob in Schlachthäusern oder Jagdgattern – für „die armen Schweine“, die da sterben müssen macht es keinen Unterschied, ergo machen die Tierschützer auch keinen. Das Interesse an einem tierschutz-, und damit auch weidgerechtem Umgang mit Wildtieren liegt seit Jahren für jedermann spürbar in der Luft. Ein in einem Video dokumentierter, erschreckend unfachmännischer Umgang mit
einer schlecht getroffenen Gams in Tirol hat im Herbst 2013 einen shitstorm ausgelöst und der Jägerschaft - wieder einmal - gezeigt, dass die Jagd sehr wohl eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit ist und dass Nichtjäger den Anspruch der Weidgerechtigkeit, bei der Jagd unnötiges Leid zu vermeiden, durchaus einfordern. In Einzelfällen wie der erwähnten Gamsjagd reagiert die Jägerschaft rasch und unmissverständlich: Der Jäger darf dem Wild keine unnötigen Qualen zufügen.
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Jagdkritik und Jagdpolitik Aber es geht keineswegs um Einzelfälle, die letztlich nicht vermeidbar sind, sondern um Systemeigenschaften. Es geht um rückständige, für unser heutiges Verständnis unmoralische Jagdformen. Und die sind durchaus ein Thema in der österreichischen Jägerschaft. Doch an der jagdpolitischen Klagemauer prallt jeder konstruktive Ideenball ab. Rudolf Winkelmayer, Tierarzt, Jäger und Vordenker in Sachen Jagdethik, weiß wovon er spricht: „Solange viele Jagdfunktionäre ihre Lobbyisten in hohen politischen Rängen vorfinden, kann man sich mühelos verteidigen – Jedoch mit der Gefahr, dass man die Jagd irgendwann an die Wand fährt.“[1] An die Wand, die man selbst errichtet hat. Denn Mauern sind das Einzige, was hochrangige Jagdfunktionäre konstruieren. Zum Schaden der Zwangsmitglieder die sie vertreten. Denn es liegt in der Verantwortung der Funktionäre, auf berechtigte Kritik zu reagieren und sie konstruktiv zu nutzen um die Jagd zukunftsfähig zu gestalten. „Schluss mit der Jagd auf gezüchtete Tiere“ kündigt der Verein gegen Tierfabriken seit Jahren an. Als Martin Balluch, der Obmann des Vereins, im Frühjahr 2014 mehrere prominente Gatterjäger – darunter den niederösterreichischen Landesjägermeister - wegen Tierquälerei bei einer Treibjagd in einem Gatter angezeigte, war klar, dass das für den VGT erst der Anfang seiner diesbezüglichen Aktivitäten war. Damals hatte die Jägerschaft die letzte Chance, diese Problematik selbstoffensiv anzugehen und hierbei die Themenführerschaft zu übernehmen.
Doch dazu hätte sie die Kritik veganer Tierschützer und die Anzeige ihrer Repräsentanten als berechtigt anerkennen müssen. Tierschützer! T wie Teufel - so buchstabieren das viele Jäger. Aber gerade so einen Advocatus diaboli hat die Jägerschaft dringend nötig, weil eine weltanschauliche und moralische Inzucht ebenso nachteilige Auswirkungen hat wie eine genetische. Doch die Vertreter der Jägerschaft verharren in der irrigen Annahme, dass jedes Zugeständnis an ihre Kritiker ein Verlust ist, als wäre die Beziehung zwischen Jägerschaft und Tierschützern ein Nullsummenspiel. Wer meint, die Jägerschaft könne nur gewinnen, wenn die Tierschützer verlieren, überlässt den Tierrechtsaktivisten das Feld gänzlich. Leider wagen selbst Jäger, deren Änderungswünsche an die Jagd jenen der Tierschützer entsprechen, kaum einen Ausfall aus ihrer Wagenburg. Denn „Wenn man den Tierschützern den kleinen Finger gibt, nehmen sie die ganze Hand“. Aber so schwach sind die Jäger nicht und der „Verein gegen Tierfabriken“ ist trotz seiner prinzipiellen Ablehnung der Jagd nicht die „Initiative zur Abschaffung der Jagd. „So wie Intensivtierhaltung und Freilandhaltung einen himmelhohen Unterschied ausmachen, so liegen die Trophäenjagd und die Ökojagd bzw. Ultima-Ratio-Jagd meilenweit auseinander.“ meint Martin Balluch sehr pragmatisch auf seinem Blog. Dementsprechend bezeichnet er das LJG in Baden-Württemberg, das von Jägern zusammen mit Tier- und Naturschützern erarbeitet wurde, trotz aller Mängel aus Tierschutzsicht denn auch als „Vorzeigejagdgesetz, das wirklich fortschrittlich genannt werden kann“. Viele ideologiefreie Jäger sehen das ebenso.
Ein Pakt mit dem Teufel? Aber einzig Ökojäger, die Ketzer der Jägerschaft, sind einer zukunftsfähigen Jagd willen bereit mit den Tierschützern „gemeinsame Sache“ zu machen. Freilich haben diese beiden Gruppen sehr unterschiedliche Tieranschauungen, können Tierschützer die Jagd per se nicht gutheißen. Aber eine ehrlich weid- und damit tierschutzgerechte Jagd ist auch für Jagdgegner viel weniger angreifbar als eine Jagd, in der das Wild als lebende Zielscheibe herhalten muss. Mein eigener Versuch, Im Frühjahr 2015 durch einen Offenen Brief gegen die Jagd in Gattern und den Abschuss auf gezüchtetes Federvieh einzutreten, und damit deutlich zu machen, dass diese anachronistischen Abschießungen nicht „die Jagd“ sind, wurde nur von wenigen Jägern unterstützt und versandete im Korpsgeist, in der Angst vor jagdsozialer Isolation, vor wirtschaftlichen Nachteilen oder schlicht in der Gleichgültigkeit der Jäger. Ähnlich erging es dem Wildökologen Horst Leitner bei seinem Versuch diese Jagdformen fachlich-rational zu durchleuchten. Er wandte sich im Sommer 2015 diesbezüglich für eine Zusammenarbeit an das Grüne Kreuz, eine ehrwürdige und durch den jährlichen Jägerball in der Wiener Hofburg bekannte jagdlichen Organisation, die sich die Förderung der frei lebenden Tierwelt unter Beachtung des Umwelt-, Landschafts-, Natur-, und Tierschutzes zielsicher auf den Hut geheftet hat. Sein Ansuchen, die Bewertung der Gatterjagd und der Jagd auf Zuchtgeflügel hinsichtSeite 7
Gastkommentar lich ihrer jagdlichen, forstlichen, rechtlichen, soziologischen und ethischen Aspekte zu analysieren wurde abgelehnt. Jagdlicher Absolutismus lehnt jegliche Aufklärung ab. Aber der VGT wollte. Bei der Pressekonferenz, bei der ich mein Gutachten zum Thema „Wo steht die Gatterjagd im Bezug zum Tierschutz“ vorstellte und Dr. Hans Frey das seine zum Thema Jagd auf Zuchtgeflügel, waren bezeichnenderweise keine Vertreter der Jägerschaft anwesend. Schade.
Fügt die klassische Treibjagd dem Schalenwild Qualen zu? Ich hatte dargelegt, dass die Ausübung der Jagd zwar aus dem Tierschutzgesetz ausgenommen ist, dass Jäger jedoch auch ohne gesetzliche Verpflichtung zum Tierschutz nicht moralfrei unterwegs sind: Die Weidgerechtigkeit verbietet es dem Jäger, dem Wild unnötige Qualen zuzufügen. Verstöße werden geahndet. Fügt die klassische Treibjagd dem Schalenwild Qualen zu? JA. Das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern wurde an Hand zahlreicher physiologischer Parameter nachgewiesen. So steigt z.B. bei Hirschen der Gehalt des bekannten Stresshormons Cortisol im Blut bei Hetzjagden mit Hunden bereits nach kurzer Zeit auf das 10fache des Normalwerts. Auch andere Parameter wie Blutzucker, Laktat, freie Fettsäuren etc. zeigen eindeutig, dass Treibjagden für Rotwild – und ähnlich wohl auch für Schwarzwild - massiven, stundenlangen Stress darstellen. Auch Seite 8
von Dr. Karoline Schmidt
werden bei Treibjagden Tiere viel häufiger nur angeschweißt und sterben langsamer und qualvoller. Gibt es weidgerechte Bewegungsjagden auf Schalenwild? Aber sicher. Insbesondere Stöberjagden mit spurlauten Hunden, die das Wild vergleichsweise langsam bewegen, sind zweifellos nicht nur eine effiziente, sondern auch weidgerechte Jagdmethode. Aber Stöberjagden sowohl auf Rot- als auch auf Schwarzwild brauchen Platz, mindestens 300 Hektar, und vor allem geeignete Hunde. Drückjagden gelten als „die sanfte Variante“ der Treibjagd. Aber „Die gleiche Treibjagd, die heute auf den Feldhasen durchgeführt wird, bekommt bei weitgehend identischer Handhabung tags darauf, wenn es dem Schalenwild gilt, fälschlich die Bezeichnung Drückjagd. Das ist Etikettenschwindel!“ schreibt Helmut Wölfel, ein Experte für Bewegungsjagden. Gatter laden genau dazu ein. In Niederösterreich hat man bereits 2010 Jagdgatter zu umfriedeten – also eingezäunten - Eigenjagden umetikettiert. Wie viele Drückjagden im Gatter - zumal auf Sauen - sind wohl da tatsächlich „sanft“? Kann eine Treibjagd denn überhaupt weidgerecht sein? In freier Wildbahn verursacht diese Jagdform vielleicht weniger Stress als in Gattern, wo das Wild in die Enge getrieben wird. Ausschlaggebend aber ist, dass, wenn Stöberjagden nicht möglich sind, gut durchgeführte Treib/ Drückjagden, je nach Lage und Beschaffenheit des Reviers, in freier Wildbahn für eine rasche Reduktion des Bestandes doch nötig sein können. Vor allem bei Schwarzwild wird durch Bewegungsjagden vermieden, dass attraktives und damit energiereiches Kirrfutter ausgebracht werden muss, welches die Vermehrung unerwünscht ankurbelt.
Und das Wildbret? In Jagdgattern gelten diese Argumente aber alle nicht: Das Wild wird – wenn es nicht erst vor der Jagd ausgesetzt wird – ohnehin ganzjährig gefüttert. Freilich muss auch in umzäunten Gebieten Wild erlegt werden, aber Treibjagen sind für die Bestandesreduktion dort nicht nötig, und damit für Wild eine unnötige Qual. „Kann man im Gatter weidgerecht jagen?“ wurde ich gefragt. Ja natürlich. Nur nicht mit Bewegungsjagden, die dort fast zwangsläufig in Form von Treibjagden durchgeführt werden. Aber ein Blattoder besser noch Kopfschuss, am besten mit Schalldämpfer, ist für das bei einer Ansitzjagd erlegte Stück ein stressfreier Tod. Das ist die Tötungsart wie sie in Fleischgattern durchgeführt wird bzw. werden kann. Und wie sie für Weidehaltung von Rindern erstrebenswert ist. Aber gilt das als Jagd? Ist die Ausübung von jagdlichem Können schon Jagd? Denn es erfordert ja durchaus jagdliches Können, ein Tier so zu erlegen, dass weder das erlegte Stück noch die Umstehenden (kaum) etwas davon bemerken. Ein Vorteil der stressfreien Tötung ist die Erhaltung der Fleischqualität. Aus gutem Grund versucht man bei Vieh deshalb Stress vor der Schlachtung zu vermeiden. Durch Treibjagden wird die Wildbretqualität deutlich verschlechtert. In einem abgeschlossenen Gebiet ist die zur Erlegung des Wildes unnötige Treibjagd also eine wissentlich herbeigeführte Verschlechterung der Wildbretqualität und konterkariert damit den, neben der Reduktion, zweiten wichtigen Grund für die Jagd – die Gewinnung hochwertigen Wild-
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brets. Treibjagden in Jagdgattern sind ökonomisch unsinnig – außer man verdient durch die Jagd mehr als durch den Wildbretverkauf. Und das ist zweifellos der Fall. Für Grundbesitzer ist dieses ökonomische Argument ja die Begründung für die Einrichtung von Jagdgattern: die „Erzielung jagdlicher Mehrerträge“.
Leidenschaft, die Leiden schafft Damit landet man bei der Frage: Warum lassen sich Jäger den Abschuss von eingezäunten oder gezüchteten Tieren so viel kosten? Welchen Reiz hat der Abschuss gezüchteter, nicht freilebender Tiere? Da bei der Pressekonferenz kein Jäger anwesend war, der diese Frage hätte beantworten können, brachte ich jene Antwort, die mir vor kurzem ein Kollege, ein Wildbiologe und leidenschaftlichen Jäger, darauf gegeben hatte: “ Freilich ist es das letztliche Ziel der Jagd, das Tier tot in die Hände zu bekommen. Aber beim Golf ist es auch das Ziel, den Ball ins Loch zu bekommen und trotzdem legt ihn niemand mit der Hand hinein, obwohl es machbar wäre. So ist das auch bei der Jagd: Freilich könnte man die Fasanen aus den Volieren nehmen und töten wie Hühner, aber man gestaltet die
Erreichung des Ziels absichtlich schwierig und damit reizvoll.“ Auch der Weg ist das Ziel. Ja, das können auch Nichtjäger verstehen: Jäger, auch Gatterjäger, wollen nicht einfach nur töten. Jagdlust ist nicht Tötungslust. Auch ist die Leidenschaft für den gekonnten Gebrauch und die Beherrschung der Waffe nachvollziehbar. Treffsicherheit ist eine Fertigkeit, die man erlernen muss und die man sich und anderen gerne beweist. Ein meisterhafter Schütze verdient ja unbestreitbar auch Bewunderung. Aber Wildtiere sind keine Golfbälle! Ist den Jägern bei Treibjagden im Gatter und bei Jagden auf Zuchtfasane oder anderes Volierengeflügel nicht bewusst, dass sie lebende Tiere beschießen? Wenn Tierschützern diesen Jägern vorwerfen, Tiere als lebende Schießscheiben zu missbrauchen, dann trifft dieser Vorwurf ins Schwarze. Mit solchen „Jagden“ schafft man kein Verständnis für die Jagd. Wildtiere sind keine Golfbälle. Das Gesetz, sowohl das österreichische ABGB § 285a als auch das deutsche BGB §90a, hält unmissverständlich fest: „Tiere sind keine Sachen“. Eingezäuntes Wild hält man zwar nicht in Händen, aber es kann sich nicht frei bewegen, sondern muss im vorgegebenen Bereich bleiben; das
in Zuchtgattern aufgewachsene und in Jagdgatter transportierte Schwarzwild und das in Volieren gezüchtete Federwild hat man vor dem Freilassen sogar wortwörtlich in Händen. Tiere, die man bereits unter Kontrolle hat, absichtlich in eine Situation zu versetzen, in der man diese Kontrolle NICHT hat, um sie dann, weil das reizvoll ist, wieder zu erringen, das ist, als würde man Menschen absichtlich verletzen, damit leidenschaftliche Chirurgen sie dann (gegen gutes Geld für das Krankenhaus) operieren können. Ein ungeheuerlicher Gedanke. Aber es gab tatsächlich in Oldenburg einen Pfleger der leidenschaftlich gerne Patienten reanimierte. Und deshalb so manchem zu diesem Zweck durch eine Medikamentenüberdosis gezielt Herzrhythmusstörungen zugefügt hat…. Einem Lebewesen, Mensch oder Tier, absichtlich Leid zuzufügen, um eine Leidenschaft auszuleben: Das widerspricht den ethischen Grundsätzen unserer Gesellschaft. Auch dann, wenn es eine gute Einnahmequelle ist. Es widerspricht auch der Weidgerechtigkeit. Wenn manche Jäger mancherorts das vergessen, dann ist es für die Jagd nur förderlich, wenn Tierschützer sie daran erinnern. Denn zukunfts- und gesellschaftsfähig ist die Jagd aus Leidenschaft nur, wenn sie keine Leiden schafft.
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Schwarzwild LETZTER Teil
von RJ Hofer Michael
Bejagungsarten RJ Hofer Michael
Zum Abschluss meiner Artikelserie werden nun verschiedene Bejagungsarten vorgestellt, welche in Abstimmung mit der Raumplanung einer revierübergreifenden Schwarzwild-Bewirtschaftungsfläche einer Interessengemeinschaft angewandt werden können.
B
ei der gesamten Bejagung sollte man darauf achten, keinen Gewöhnungseffekt bei Sauen hervorzurufen. Daher gilt es, darauf zu achten, wo man der Jahreszeit angepasst auf welche Art welche Sauen am effizientesten bejagt (Frischlinge, Bachen und Überläuferbachen, Überläuferkeiler usw.). Also am Rand der Einstände von matriarchalisch geführten Rotten werden demnach vorrangig Zuwachsträger an den dort befindlichen Kirrungen bejagt, bei Gesellschaftsjagden im Winter außerhalb der Haupteinstände, zum Beispiel in kleinen Waldungen, vor allem Überläuferkeiler. Pirsch und Ansitz auf Schadflächen dienen zwar in erster Linie zur Vermeidung von weiteren Schäden und zur Lenkung von Sauen, trotz allem muss auch hierbei genau angesprochen und die effektivste jagdliche Entnahme unter Berücksichtigung der Jahreszeit und der sozialen Struktur durchgeführt werden. Und wie bei allem anderen Wild gilt auch, dass der alleinige Anblick von Sauen nicht bedeutet, dass auch gleichzeitig ein Abschuss gerechtfertigt ist.
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E
Kirrung
s hat sich als vorteilhaft erwiesen, Kirrplätze entlang des Randes des eigentlichen Einstandsgebietes des Schwarzwildes anzulegen, in etwa 150 Meter entfernt zu den Flächen der „verbotenen Zonen“ (Schadflächen). Binnen kurzem lernen die Sauen dadurch, wie weit sie sich der verbotenen Zone nähern dürfen. Am Kirrplatz muss eine genügend hohe geschlossene Kanzel errichtet werden, um so gut wie möglich aus dem Wind zu sein. Die Kanzel muss eine sehr hohe Bequemlichkeit aufweisen, da man die ganze Nacht darauf verbringen können muss. Auch ist eine genügend große Tiefe der Kanzel vorteilhaft, damit der Lauf bei der Schussabgabe nicht zu weit aus dem Fenster ragt und ein Aufblinken von Lauf und Zielfernrohr im Mondlicht so verhindert wird. Weiters ist eine freie
D
Fläche von mindestens sechzig Metern Länge und dreißig Metern Breite ideal. Die Kirrung sollte so ausgerichtet sein, dass der Mond im Rücken steht und das Schussfeld gut ausleuchtet. Sind eine Suhle und ein Malbaum vorhanden, ist der Kirraufwand ein viel geringerer. Der Malbaum wird mit Buchenholzteer mehrmals jährlich eingestrichen. Wenn eine Kirrgutvorlage erlaubt ist, müssen wir diese so ausbringen, dass kein anderes Schalenwild dieses Kirrgut aufnehmen kann. Das kann bewerkstelligt werden, indem wir das Kirrgut in Bodenlöchern einbringen und diese wieder zutreten, oder in Kirrtrommeln, aber auch in festen Holzkisten mit Deckeln, die mit großen Steinen beschwert werden. Das Kirrgut sollte einen genügend großen Abstand zueinander haben, damit die Sauen sich bei der Aufnahme verteilen. Die tägliche
Kontrolle der Kirrungen kann man sich ersparen, wenn man die Kirrungskiste oder die Kirrtrommel mit einem Sautelefon sowie einer Wildkamera ausstattet (im Fachhandel für Jagdzubehör). Das Sautelefon setzt bei der geringsten Bewegung einen Anruf zu uns ab. Wenn wir nun die einzelnen Kirrungen mit Namen versehen und bei uns einspeichern, wissen wir immer, von welcher Kirrung gerade ein Anruf kommt und welche wir dann am nächsten Tag wieder scharf machen müssen. Jede Kirrungskontrolle hat um dieselbe Zeit und auf dieselbe Art und Weise zu geschehen. Veränderungen egal welcher Art schrecken die Sauen ab. Ein sehr wichtiges Kriterium ist die Kirrgutmenge. Diese ist so gering wie nur möglich zu halten. Sobald ein Fütterungseffekt besteht, arbeiten wir gegen uns selbst.
Kirrung
Die Jagd an Flächen, die von Sauen geschädigt wurden, wird durch Mondscheinpirschen und Ansitz bewerkstelligt. Diese Stellen können wie bei schattigen nassen Wiesen jedes Jahr gleich bleiben oder sie können sich je nach der Feldfrucht, die angebaut wurde, und deren Lockwirkung jedes Jahr verändern. Auch die Häufigkeit der Schadensvorfälle spielt eine Rolle. Nach diesen Kriterien richtet sich einerseits die Art der Bejagung aus. Andererseits hängt davon auch ab, ob ein fixer Ansitz oder ein transportabler Ansitz, wie eine fahrbare Kanzel oder eine leichte sehr hohe Leiter, die sich zur schnellen Montage bzw. für einen schnellen Platzwechsel
untertags eignet, Verwendung findet. Wie immer bei der Jagd müssen die Windverhältnisse genauestens überprüft werden. Ebenfalls eine wichtige Bedeutung muss man dem Hin- und Rückweg beimessen. Wenn Sauen diesen Weg kreuzen, sind die Stunden am Ansitz völlig umsonst. Auch das völlig geräuschlose Auf- und Abbaumen am Ansitz muss gewährleistet sein, da es des Öfteren vorkommt, dass man einen Stellungswechsel zu einer anderen Schadfläche und deren Ansitz unternehmen muss. Jede nächtliche Aktivität, Pirsch, An- und Abmarsch zu Ansitzen usw. müssen unter den einzelnen Jägern abgesprochen und eingehalten werden, um Jagdunfälle zu vermeiden. Rehe im Anblick zu
haben, bedeutet bei einem Sauansitz nicht, dass der Wind passt, da der Geduldsfaden bei Rehen gegenüber menschlicher Witterung wesentlich stärker ist als jener der Sauen. Dafür sind Rehe aber ein guter Indikator, was Sauen anbelangt. Wenn Rehe Sauen in den Wind bekommen, klingt ihr Schrecken derartig bösartig, dass man dies leicht zu deuten vermag. Anhand des Schreckens und dessen Verlauf kann man genau erkennen, aus welcher Richtung die Sauen kommen, wo sie sich gerade aufhalten oder wo sie hinziehen. Dadurch bleibt uns oft genug Zeit, einen Stellungswechsel zu vollziehen, um die Sauen zu umschlagen und sie dann an geeigneter Stelle auflaufen zu lassen, oder sich anzupirschen. Seite 11
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Schwarzwild LETZTER Teil
von RJ Hofer Michael
Gesellschaftsjagd
E
(Sauriegler)
s Grundvoraussetzung für Gesellschaftsjagden (Sauriegler) ist das Vorhandensein von geeigneten Waldstücken, in denen sich die Sauen im Winter gern einschieben und die sich mit maximal vierzig bis fünfzig Schützen umstellen lassen können. Eine größere Anzahl von Schützen erfordert auch eine größere Bejagungsfläche und ein Vielfaches an Vorbereitungsarbeit, Jagdgehilfen, Hundeführern und vor allem an Zeitaufwand am Jagdtag selbst; sie ist nur in Revieren sinnvoll, in denen die Sauen die Hauptwildart darstellen. Wir sprechen also nicht von einem schnellen Abstellen z.B. eines Maisfeldes, sondern von einer lange vorbereiteten Riegeljagd, die Jahr für Jahr am selben Ort der Schwarzwild-Interessengemeinschaft im Winter ein bis zwei Mal abgehalten wird. Der ausgewählte Platz für eine Riegeljagd sollte im Winter schnell und leise von allen Seiten je nach herrschenden Windverhältnissen umgangen und angestellt werden können. Die Vorbereitungen einer solchen Riegeljagd fangen immer schon ein Jahr vorher im Winter an. Am ausgewählten Waldstück werden im Winter die Ein- und Auswechsel festgestellt. Auf Schussdistanz dieser Wechsel werden dann die ersten An-
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stellplätze markiert (Farbspray). Anschließend umrundet man das Waldstück und markiert die restlichen Schützenstände. Dabei ist außer auf geeignete Schussfelder auch darauf zu achten, dass die Nachbarschützen ausreichend Sichtkontakt zueinander haben und dass der Abstand der einzelnen Stände voneinander nicht mehr als fünfzig bis sechzig Meter beträgt. Anschließend werden die Schussfelder der einzelnen Schützen von überhängenden Ästen und störendem Stangenholz befreit und für den jeweiligen Schützen mittels einer Farbspraymarkierung an Bäumen sowohl seitlich als auch in der Tiefe begrenzt. Bei den Tiefenbegrenzungen wird der Baum mit dem Farbspray geringelt, so dass die im Trieb befindlichen Hundeführer den Gefahrenbereich erkennen können, um so genügend Abstand zu diesem einhalten zu können. Bei dieser Tätigkeit ist genauestens auf geeigneten Kugelfang (Boden) zu achten. Diese Arbeiten sind wie gesagt im Winter durchzuführen, da sich ja unter dem Jahr ein ganz anderes Bild durch die Belaubung usw. bietet. Dann hat man das Jahr über Zeit, die Stände mit geeigneten Ansitzen zu versehen. Dabei ist den sogenannten Drückjagdhockern der Vorrang zu geben. Diese werden mit Num-
mern versehen. Das erleichtert den Ablauf der Jagd beim Anstellen der Schützen, beim Nachsuchen und bei vielem mehr.
Jagdeinladungen Die auszusendenden Jagdeinladungen sollten eine Fülle von Informationen beinhalten, um Unklarheiten schon im Vorfeld auszuschließen und um ständiges telefonisches Nachfragen der Gäste zu vermeiden: • Datum, Ort, Zeit des Treffpunktes mit Wegangaben (Schneeketten?) • Für Übernachtungsmöglichkeiten kann gesorgt werden. • Begleitpersonen: ja oder nein • Hunde dürfen angeleint mitgenommen werden: ja oder nein • Art der Waffe, Mindestkaliberstärke • Standbegleiter auf Wunsch möglich: ja oder nein • Wildbret kann käuflich erworben werden. • Trophäen werden zugesandt innerhalb von: …… • Mitnahme der gültigen Jagdkarte (wird überprüft) • Sofort ausgeschlossen von der Jagd wird, wer: - keine gültige Jagdkarte vorweisen kann,
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- nicht geeignete beziehungsweise verbotene Waffen führt, - nach dreimaliger Schussabgabe kein Stück erlegt hat, - eine führende Bache erlegt, - alkoholisiert erscheint oder Alkohol während des Jagdablaufs konsumiert, - den Anweisungen des Jagdpersonals nicht Folge leistet, - den üblichen Gepflogenheiten der Sicherheit und der Weidgerechtigkeit nicht entsprechend handelt. • Wer nicht bis zum ………. absagt, hat zu kommen.
Rechtzeitig vor dem Jagdtag müssen noch folgende Vorbereitungen getroffen werden: • Ansprache zur Einweisung über den Jagdablauf durch den Jagdherrn; • Einspeichern aller Notrufnummern, inklusive Tierarzt etc. • Notfallszenarien, Meldung und Rettungskette; • Im Vorfeld diesbezüglichen Kontakt zu Polizei, Rettung; • Absperren des Jagdgebietes mittels geeigneter Schilder; • Transport der Schützen im Revier; • Ausstatten des Aufbrechplatzes mit Wasser, Tonnen, Wannen usw. • Trichinenbeschau, Probenentnahmen, Wildnummern; • Ausstattung des Platzes zur Streckenlegung mit Reisig, Fackeln, Feuerholz etc. • Eventuell Ausstattung des Mittagsplatzes; • Abtransport des Wildes; • Eventuell Jagdhornbläser, Schützenbrüche; • Jagdgehilfen; • Hundeführer, Nachsuchen-Gespanne; • Schüsseltrieb; • Genauer Zeitablauf des Anstellens, des Triebes, des Aufbrechens, der Streckenlegung etc. • Signalbänder und Signalwesten für Schützen sowie Markierungsbänder fürs Nachsuchen etc.
Ansprache des Jagdherrn: • Ungefähre Dauer des Triebes und Ablauf des Jagdtages; • Die zu bejagenden Wildarten; • An- und Abblasen (oder Zeitangaben); • Außerhalb des Standes, Waffe gebrochen, offener Verschluss; • Es darf geladen werden …, es muss entladen werden …; • Zuteilung zu den Anstellern; • Zuteilung zu den Fahrzeugen; • Witterungsbedingte Warnungen, Schnee im Lauf etc. • Sichtkontakt zu Nachbarschützen mit Handzeichen bestätigen; • Es wird angestellt und abgeholt, den Stand nicht verlassen; • Nachsuchen werden durchgeführt von …, nach Ablauf der Jagd; • Nochmaliges Erwähnen von Ausschlussgründen von der Jagd; • Streckenlegung um ca. ……, Schüsseltrieb etc. Unter Berücksichtigung des Windes wird nun in aller Stille angestellt und dem jeweiligen Schützen vor Ort nochmals sein markiertes Schussfeld erörtert. Zum vereinbarten Zeitpunkt versuchen nun die Hundeführer die Sauen hochzumachen. Nach Beendigung des Triebes müssen die Schützen den Jagdgehilfen die Anschüsse zeigen, wobei diese die Stellen mittels Farbbändern markieren und in weiterer Folge den Nachsuchen-Gespannen mitteilen. Von der Planung über die Einladungen bis zur Durchführung muss bei einer Gesellschaftsjagd alles wohlüberlegt und straff organisiert sein. Weder bei der Auswahl der Schützen noch bei Ausschlussgründen und dem Entfernen derselben sollten Beziehungen beziehungsweise Freundschaften eine Rolle spielen. Nur wer rigoros durchgreift und seine Entscheidungen trifft, vermeidet Unfälle und Leid sowohl für Menschen als auch für das Wild.
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Schwarzwild LETZTER Teil
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von RJ Hofer Michael
Ausneuen
as Ausneuen findet bei Neuschnee in den frühen Morgenstunden bei bekannten Dickungen, welche von den Sauen immer wieder gern angenommen werden, statt. Dabei sollten die meisten Wechsel der Sauen, die üblicherweise genommen werden, um den einen oder anderen Tageseinstand zu beziehen, bekannt sein. Sitzen die Sauen in so einer Bürstendickung fest, umstellt man diese mit einer kleinen aufeinander eingespiel-
ten Gruppe unter Berücksichtigung des Windes und mit völliger Ruhe. Auf den abseits gelegenen Fernwechseln werden schon im Vorfeld auf geeigneten Plätzen Schützen postiert. Selbstredend müssen sämtliche beteiligten Jäger Signalwesten tragen. Ebenso müssen auch Hunde, welche man zum Hochmachen der Sauen benötigt, zumindest mit Signalhalsbändern ausgestattet sein. Diese Art der Schwarzwildbejagung zählt sicher zu den effizientesten; allerdings muss es sich bei den
einzelnen Jägern um absolute Profis – bezogen auf Ansprechen, Treffsicherheit und sicheres, überlegtes jagdliches Können – handeln. Das Ausneuen muss immer mit völliger Ruhe vonstattengehen, um erfolgreich zu sein, und so dauert es auch einige Zeit, bis so eine kleine Gruppe von Jägern aufeinander eingespielt ist. Ebenso sind natürlich auch genaueste Ortskenntnisse jedes einzelnen Schützen Voraussetzung für eine erfolgreiche Jagd.
Pirschjagd auf Schwarzwild
A
uf Sauen pirscht man in Vollmondnächten, und dies nur in Revierteilen mit guter Fernsicht, sprich Feldern mit sehr niedrigem Bewuchs und Wiesen. Allerdings wird sie mit dem zunehmenden Jagddruck auf Sauen immer schwieriger. An den vom Mond gut ausgeleuchteten Stellen wird kaum eine Sau brechen oder darüber wechseln. Anhand der Aufzeichnungen, die an den vorangegangenen Tagen gemacht wurden, und in Verbindung mit den herrschenden Witterungsverhältnissen geht man an die Planung über den Verlauf der Pirsch. Der Sinn einer solchen Pirsch über gefährdete Flächen ist weniger eine echte Reduktion, sondern vielmehr der Vergrämungs- und Verdrängungseffekt der Sauen von schadensanfälligen Flächen. Dass an den einzelnen Stationen (wildSeite 14
schadensgefährdeten Flächen) der Pirsch schon lange im Vorfeld geeignete Auflager gebaut wurden, versteht sich von selbst. Je schlechter das Wetter, umso besser die Chancen. Auch starker Wind stört nicht, solange er aus einer Richtung kommt. Üblicherweise gehen Sauen lieber gegen den Wind. Das bedeutet, dass wir uns parallel zu dem wahrscheinlichen Anwechseln positionieren müssen. Beziehungsweise, dass wir diesen Umstand bei der Pirsch und den infrage kommenden Schadflächen berücksichtigen müssen. Bei Auswahlmöglichkeiten werden also eher Schadflächen und Felder von Sauen aufgesucht, die in dieser Nacht vom Tageseinstand entgegen der herrschenden Windrichtung liegen. Bei sehr wechselndem Wind bleiben die Sauen eingeschoben, und wir sowieso.
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E
Frischlingsfang
in schwieriges Thema, sowohl wegen der geteilten Ansichten über diese Bejagungsart als auch wegen der Bejagung selbst. Trotzdem soll sie der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Vom Jagdgesetz aus ist der Frischlingsfang in einigen Bundesländern erlaubt. Es handelt sich dabei um eine selbstauslösende Fangvorrichtung mit festem Boden und vorgeschriebenen Abmessungen, die so konstruiert ist, dass sich darin nur Frischlinge fangen „dürfen“. Ob man sich zu einer Anwendung entschließt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Wenn ja, dann sollte man einige Dinge beachten oder zumindest überdenken. Zum Ersten sollte die Falle an einem Kirrplatz mit geeigneter Kanzel aufgestellt werden. Denn eines liegt auf der Hand: Auch wenn die Falle einen
Selbstfang-Mechanismus besitzt, so sollte man doch die Falle von Hand auslösen. Dieser Umbau ist mit einigen Handgriffen zu bewerkstelligen. Die Gründe dafür sind klar: Einerseits können Fehlfänge damit vermieden werden und andererseits kann man vor Ort den optimalen Zeitpunkt des Schließens bestimmen. Das soll heißen, dann, wenn alle Frischlinge der Bache drinnen sind. Dann ist die Bache keine führende Bache mehr, als solche auch für den Abschuss frei, und sie muss somit auch sofort erlegt werden. Anschließend muss die Frischlinge sofort das gleiche Schicksal ereilen. Weiters muss man beachten, dass nur eine Bache mit ihren Frischlingen vor Ort sein darf. Jede andere Art der Verwendung ist (wenn überhaupt) aus Gründen der Ethik nicht vertretbar, und schon gar nicht
W
erte Jagdkameraden, wie Ihr meiner (ich denke sehr ausführlichen) vierteiligen Artikelserie entnehmen konntet, ist eine Schwarzwild-Bestandsregulierung keine Angelegenheit, die man nebenbei bewerkstelligen kann. Ich hoffe, ich konnte Euch vermitteln, dass meiner Erfahrung nach nur ein gemeinsames „gesamtes Paket“ mit einer (revierübergreifenden) Datenerfassung und Raumplanung, einem genauen Ansprechen, einer wohlüberlegten Bejagung und einer enormen Konsequenz einen anhaltenden Erfolg bringt. Wobei das Ziel, durch eine artgerechte Bejagung die Sauen wieder zu ihrem arteigenen normalen Fortpflanzungsalter und zu normalen Wurf-Größen zu führen, nicht aus den Augen verloren gehen
darf. Und dass es unmöglich ist, eine Bestandsregulierung alleinig durch einen wahllos durchgeführten überhöhten Abschuss zu erreichen. Es galt, verständlich zu machen, dass bei einer schwarzwildreduzierenden Bejagung –
aus jagdlicher Sicht. Bei einer mit einem Selbstfang-Mechanismus ausgestatteten Falle passiert es, dass nur ein Teil der Frischlinge gefangen wird und dass die Bache mehrere Stunden probiert, diese zu befreien. Das bringt einen so prägenden Lerneffekt mit sich, dass diese Bache nie wieder ihre Frischlinge auf diese Art verlieren wird. Wird der Fang noch vor Ende August durchgeführt, und kann die Bache nicht zeitgleich mit dem Fangen der Frischlinge erlegt werden, fällt diese zur Unzeit in die Rausche und nimmt wiederum auf. Meiner Meinung nach kann man diese Art der Bejagung in der Öffentlichkeit weder vertreten, noch kann man sie als wirklich effizient bezeichnen. Durch derartige Methoden einer Reduzierung stellen wir uns selbst ein Armutszeugnis aus!
weit mehr noch als bei anderen Schalenwildarten – das Was, Wie und Wann der zu erlegenden Stücke eine Rolle spielt (Viele Sauen erlegen, aber die richtigen!). Und wie wichtig es ist, Eigenverantwortung zu zeigen und sich Wissen anzueignen, um die Dummheit aus den eigenen Revieren fernzuhalten. Es ging darum, meinen Weg einer schwarzwildschadensfreien Bewirtschaftung und Bestandsreduktion einschließlich der hohen Achtung dieser Wildart gegenüber aufzuzeigen, und dass es sehr wohl möglich ist, eine Bewirtschaftungsfläche frei von Schwarzwildschäden zu halten. In diesem Sinne wünsche ich Euch eine erfolgreiche und spannende Jagd auf Sauen, aber mit Herz und Verstand, und ein kräftiges Weidmannsheil. RJ Hofer Michael
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IM REVIER
Foto: © josef limberger
J
Dr. Christine Miller, Wildtierbiologin, Journalistin beschäftigt sich seit ihrem Studium mit Gamswild. Nach Forschungsaufenthalten in Kanada, Neuseeland und England kehrte sie zurück in ihre oberbayerische Heimat. Sie betreibt das „Büro für Wildbiologie Bayern“ und schreibt regelmäßig in Jagdzeitschriften und in Fachbüchern. Zur Zeit leitet sie ein Projekt der Deutschen Wildtierstiftung, das den Zustand der Gamspopulationen in Bayern unter die Lupe nimmt und ist an einer Reihe weiterer Forschungsprojekte verschiedener Universitäten beteiligt. Sie geht seit ihrer Studienzeit mit Freude auf die Jagd und engagiert sich in mehreren Alpenländern in der Aus- und Fortbildung von Jägern und Berufsjägern.
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Drückjagden – Lösung oder Teil des Problems?
etzt flattern sie wieder ins Haus; die Einladungen zu Drückjagden trudeln in diesen Tagen auf meinem Schreibtisch ein. Den Auftakt macht der Forstbetrieb im Nachbarlandkreis. Dort geht es bereits am 7. Oktober auf Rot-, Gams- und Rehwild. Für eine Drückjagd in einem anderen Regierungsbezirk, die Anfang November stattfinden wird, sind neben etlichen Dutzend Schützen bereits jetzt über 60 Hunde gemeldet, zwei Drittel davon weiträumig jagende Rassen. Ein Forstbetrieb im Norden Bayerns hat einen dichtgedrängten Kalender von wöchentlichen Einsätzen. Drückjagden haben sich in meinem Heimatland zu einer üblichen und anscheinend unverzichtbaren Jagdmethode entwickelt. Seit rund 25 Jahren sind Privatreviere und vor allem die großflächigen staatlichen Forstbetriebe auf den Geschmack gekommen. Auch ich habe damals noch mit Freuden an diesen Veranstaltungen teilgenommen. Mit meinem kräftigen und hartnäckig jagenden Rauhaardackel war ich ein gern gesehener Gast. Doch die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen die Drückjagden: Sie wurden immer größer, fanden immer öfter statt – und die Ergebnisse waren immer durchwachsener, was die Höhe der Strecke betrifft und auch deren Zusammensetzung. Inzwischen
geht sogar regional die nicht jagende Öffentlichkeit, sonst eher langmütig, was das Treiben in den Staatsforsten betrifft, immer öfter auf die Barrikaden. Drückjagden sind mittlerweile auch gut für überregionale Schlagzeilen und Landtagsanfragen. Was ist passiert?
Neue Waldbilder brauchen neue Jagdformen Der idyllische Morgenansitz auf der Waldlichtung ist zwar ein wunderbares Naturerlebnis, aber nicht immer von jagdlichem Erfolg gekrönt. Wo die Wälder auf engem Raum dem Rehwild Äsung und Deckung anbieten, zum Beispiel auf großen Verjüngungsflächen oder bei engverzahnten Dauerwaldformen, kann man auf regelmäßiges und berechenbares Aus- und Einwechseln der Tiere nicht hoffen. Mit zunehmendem und oft räumlich und zeitlich ungeschicktem oder bei ungelenktem Jagddruck, zum Beispiel durch die vielen sogenannten „Pirschbezirkler“ in den Staatsforsten, wurde Rot- und Schwarzwild immer vorsichtiger und vermied es, bei Büchsenlicht in Anblick zu kommen. Veränderte Revierverhältnisse, vorsichtiges Wild und der Wunsch, als überhöht eingestufte Wilddichten zu senken,
standen Pate bei der Renaissance von Drück- und Riegeljagden in Deutschland. In einer Welt, die sich an Effizienz und Wirksamkeit von Maßnahmen misst, wurde auch das Drücken auf Schalenwild als zeitgemäße Jagdform propagiert. Zudem wurden Drückjagden auch als naturnahe Bejagungsweise gesehen, ähnlich der Jagd durch Wölfe, die eine Gruppe anhetzen, den Schwächsten aussondern und dann gezielt erbeuten. Der kurzzeitige Stress für die Gruppe wird durch lange Ruhezeiten ohne jagdliche Nachstellung durch den Menschen austariert. So die Theorie, der man sicher einiges abgewinnen kann. Die Jagdgesetze des Bundes und der Länder regeln die Details dazu. In Bayern zum Beispiel ist es seit 1987 erlaubt, die Drück- und Riegeljagd auf alles Schalenwild auszuüben. Bewusst sprechen die juristischen Kommentare davon, dass dadurch „der Jäger eine zusätzliche Möglichkeit erhält zur Erfüllung des Abschussplans. Sie bietet zugleich die Chance, den Jagddruck auf zeitliche Intervalle zu beschränken und so dem Wild längere Ruhezeiten zu gewähren, was zur Verminderung von Wildschäden beitragen kann.“ (Kommentar zum Jagdrecht von Paul Leonhardt). Die Anzahl der Treiber ist auf vier begrenzt – nicht jedoch die Zahl der Schützen oder der eingesetzten Hunde oder deren Qualifikation.
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Anspruch und Wirklichkeit Nach wie vor bin ich ein Fan eines gut organisierten Rieglers. Das Wild wird in seinem Einstand leicht angerührt und in Bewegung gebracht. Sind Hunde im Einsatz, dann handelt es sich ausschließlich um brauchbare spur- und fährtenlaute Stöberer, bevorzugt kurzläufige Rassen mit kleinem Arbeitskreis. Die Schützen sind gut postiert, stehen weit genug an den Wechseln. Sie sprechen das herauswechselnde Wild sicher an und erlegen es, wenn es verhofft. So lassen sich mit gutem Gewissen erfreuliche Strecken erzielen. Theoretisch! Denn erfolgreiche und tierschutzgerechte – ich vermeide den Begriff „weidgerecht“, weil er in der Diskussion mit Nichtjägern oft zu Miss- oder Unverständnis führt – sind etwas für Könner. Jede Wildart braucht anderen Druck, um sie in Bewegung zu bringen, ohne eine hochflüchtige Reaktion auszulösen. Dazu gehören sowohl ein Gespür für das Verhalten des Wildes als auch gute Revierkenntnisse. Der Einsatz der Hunde muss genau an diese Umstände angepasst sein; kurzläufige, kurzjagende laute Hunde bringen die notwendige Bewegung. Die Jäger müssen sicher ansprechen können – und das auch wollen. Und dass nur sichere Schützen eingeladen sind, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Doch selbst wenn all dies berücksichtigt wird, sinkt nach einiger Zeit der Erfolg. Wildtiere sind intelligenter, als sich manche Jäger vorstellen können! In Telemetriestudien staunten Wildforscher immer wieder, wie schnell und unauffällig erfahrene Alttiere aus den späteren Trieben wechseln, sobald sich die engagierten Weidmänner am Sammelplatz treffen. Und eine Schwarzwildrotte parkte unmittelbar im Gebüsch neben den Autos, bis die Jagd vorbei war.
Doch statt die Strategie zu ändern und abzuwechseln, gilt besonders in forstbewegten Kreisen Deutschlands eher ein gedankliches und jagdliches Aufrüsten. Die Drückjagden wurden mehr und erfolgen in manchmal wöchentlichen Intervallen. Die Zahl der Schützen übersteigt mitunter weit über 100 Personen. Und auch die eingesetzten Hunde werden mehr und größer und schneller. Zum Teil kommen stummjagende Hunde zum Einsatz – der Schritt zur illegalen Hetzjagd ist da schnell getan. Andererseits sinken die Strecken selbst bei den „engagiertesten“ Veranstaltern und die Effizienz: Erfolg pro Schütze und Trieb schwindet rasant. Zudem ist heute für viele Jagdscheininhaber die Drückjagdsaison von Oktober bis Ende Januar die mitunter einzige Möglichkeit der Jagdausübung. Entsprechend unerfahren im Ansprechen von Wild und zum Teil auch unsicher im schnellen gezielten Schießen sind die Teilnehmer. Konsequent schreibt ein Funktionär des sogenannten „Ökologischen Jagdverbandes“ in der Vereinszeitschrift ÖKOJAGD: „Bei Drückjagden sind schlecht sitzende Schüsse unvermeidlich.“ Aber trotzdem dürfe man nach Ansicht des Autors nicht damit aufhören. Denn: Drückjagden auf Schalenwild seien effektiver und unverzichtbar in der heutigen Situation. Doch stimmt das?
Jagen am Rande der Illegalität In Bayern finden neben Rehwildund Schwarzwilddrückjagden auch Drückjagden auf Gamswild statt, bis weit in den Januar hinein und auch bei ungünstigen Schneelagen. Sogar bei der Reduktion von Rotwild werden Drückjagden als Mittel der Wahl propagiert. Das heißt im Klartext, dass dabei auch Kahlwild erlegt werden muss. Wie sonst soll der Bestand tatsächlich reduziert werden? Doch hier stehen in
Deutschland viele Jagdleiter mit mindestens einem Bein im Gefängnis. Ein Verstoß gegen den Muttertierschutz – auch im Zuge der Jagdausübung ist in Deutschland das Tierschutzgesetz anzuwenden – gilt als Straftatbestand. Nicht nur dürften unerfahrene Jäger grundsätzlich Schwierigkeiten beim richtigen Ansprechen von Kahlwild haben. Je nach Zeitpunkt, Gelände und Hundeeinsatz kommen auch führende Tiere mitunter allein im Trieb. Immer wieder werden bei Rotwilddrückjagden führende Alttiere ohne ihre dazugehörigen Kälber erlegt. Eine postmortale Pro-forma-Familienzusammenführung am Streckenplatz kann darüber nicht hinwegtäuschen. In Einzelfällen wurden deshalb derartige Doubletten auf der Strecke mit genetischen Untersuchungen im Nachhinein wieder getrennt. Fakt ist: Drückjagden sind ein ungeeignetes Instrument, den Kahlwildabschuss LEGAL zu erfüllen! Ein kritischer Blick auf die Trefferlage der zur Strecke gekommenen Stücke zeigt den zweiten Schwachpunkt in der gängigen Drückjagdpraxis: Auf hochflüchtiges Rehwild kann selbst der beste Kunstschütze keinen sauberen und sicheren Schuss abgeben. Nicht nur gefährdet man durch solche Praktiken die Einhaltung der Vorschriften des Fleischhygienerechts. Auf schnell ziehendes Rotwild, hochflüchtiges Gams- und Rehwild kann nur mit Glück ein sauberer Schuss abgegeben werden. In jedem Fall nimmt der Schütze bei solchem Vorgehen „vorsätzlich Tierleid in Kauf“ – eine Formulierung, wie sie sich bei uns im Tierschutzgesetz findet – und schrammt gefährlich nah an einer Straftat vorbei. Kein Wunder, dass inzwischen bei vielen Drückjagden Strecken oft nur noch symbolisch gelegt werden. Unansehnlich geschossene Stücke, deren Anblick man den zartbesaiteten Jagdteilnehmern ersparen möchte, werden sofort in die Kühlkammer geschafft oder gleich entsorgt. Seite 17
IM REVIER Meiner Ansicht nach sind Schüsse auf hochflüchtiges Reh- und Gamswild nach deutschem Recht grundsätzlich ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und müssten vom Jagdleiter und den Berufsjägern (die sind in Deutschland Hilfsorgane der Staatsanwaltschaft) zur Anzeige gebracht werden. Auch beim Schwarzwild, das durch ein anderes Flucht- und Fortbewegungsverhalten noch einigermaßen sicher erlegt werden kann, bedarf es des Ansprechens der Stücke sowie der vorgeschriebenen „Lebendbeschau“ vor dem Schuss. Schießkünste allein, wie sie in einigen Jagdvideos unter Beweis gestellt werden, genügen auf einer Drückjagd nicht! Im vergangenen Jahr kam es zudem in einigen Gebieten im Norden Deutschlands vor, dass im Dezember bereits Bachen aus dem Frischkessel aufgejagt wurden. Die Drückjagden in MecklenburgVorpommern wurden deshalb ab diesem Zeitpunkt gestoppt.
Enttäuschte Hoffnungen Die Erwartungen, dass Rotwildbestände nur durch Drückjagden effektiv reduziert werden können, sind falsch. Natürlich gelingt es in offenem Gelände besser, anzusprechen und dabei nicht führendes Kahlwild sicher zu erlegen, ohne dass Kälber verwaisen. Grundsätzlich ist der Kahlwildabschuss eher die Aufgabe von Profis, die das im Sommer und Herbst schaffen können. Voraussetzung ist hier in erster Linie eine konsequente Lenkung des Jagddrucks, mit Ruhezeiten und Ruhezonen. Und selbst wenn Drückjagden bei der Bejagung von Schwarzwild eine große Rolle spielen müssen, wird selbst in den „Sauenhochburgen“ Deutschlands nach wie vor mehr als die Hälfte der Schweine am Ansitz erlegt. Und schließlich braucht es zum Lenken und störungsarmen Regulieren von Wildbeständen sichtbares Wild (nicht nur für ein paar Sekunden).
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Trotzdem werden Drückjagden nach wie vor als Lösung aller Wildprobleme propagiert, bei den großen Staatsforstbetrieben wie bei vielen kleinen „Eigenbewirtschaftungen“. Wenn der Erfolg ausbleibt, wird eher nach der Beseitigung von Jagdhindernissen gerufen – damit sind meist Vorgaben des Tierschutzes gemeint – als nach einer kritischen Analyse des Problems. Mit glasigem Blick auf Abschusszahlen wird dabei leicht vergessen, was durch die Jagd eigentlich bewirkt werden sollte: die raumzeitliche Steuerung von Wild und die Lenkung von Wildtieren in weniger schadensempfindliche Einstände. Wenn sich an der derzeitigen Praxis in Deutschland nichts ändert, würde ich mich nicht scheuen zu fordern, Drückjagden auf Rotwild und Gamswild kategorisch zu verbieten und bei den anderen Wildarten erst noch mal nachzudenken, was erreicht werden soll.
Die gute Drückjagd Trotzdem! Eine gute Drückjagd, ein feiner Riegler, sie könnten so schön, spannend und erfolgreich sein. Es gibt eine Reihe von guten Anleitungen und Richtlinien dazu. Hier meine persönliche Prioritätenliste, die vor allem einen fachkundigen, durchsetzungsstarken und verantwortungsbewussten Jagdleiter erfordert. 1. Zielsetzung: Was soll, was kann überhaupt erreicht werden? Bestandesreduktion? Vergrämung? Oder ein genussvoller Jagdtag mit einer zufriedenstellenden Strecke? Darauf muss im Vorfeld eine Antwort gefunden werden. 2. Vorbereitung: Jede Wildart, jedes Gelände braucht ein eigenes Vorgehen. Danach richten sich die Zahl der Schützen, die eingesetzten Hunde und die Auswahl der Stände. Grundsätzlich gilt hier: Weniger ist mehr! Langsamer ist besser!
3. Klare Ansage: Keine Schüsse auf hochflüchtiges Wild! Keine Freigabe von weiblichen Tieren, wenn der Jagdleiter nicht sicherstellen kann, dass Kenner genügend Zeit zum Ansprechen und unter Umständen auch das Können haben für eine Doublette Jungtier vor Alttier. 4. Disziplin: Jeder Schuss muss protokolliert werden und zum Schluss mit geeigneten Hunden kontrolliert werden. Bei nicht wenigen Jagden füllt sich die Strecke nach den Kontrollsuchen. Und nach zwei ungeklärten Schüssen ist für den Schützen „Hahn in Ruh!“. 5. Konsequenz: Fehler gehören zum Handwerk. Natürlich kann sich ein Schütze geirrt haben, ein Treffer nicht sitzen. Hier muss der Jagdleiter aber auch konsequent zeigen, was auf der Strecke in Ordnung war und was nicht. 6. Transparenz: Mit nichts kann man besser für eine gute Sache werben als mit Offenheit. Deshalb propagieren wir, dass auch kritische Nichtjäger als „Beobachter“ zu Drückjagden eingeladen werden. Der Umgang mit Naturgütern ist in unserer rechtsstaatlichen Demokratie nicht einzelnen Grundbesitzern nach freiem Belieben und Gutdünken erlaubt. Gesetze und Verordnungen regeln, dass Allgemeinwohl, Nachhaltigkeit und Tierschutz in Land-, Jagd- und Forstwirtschaft berücksichtigt werden müssen. Das gilt natürlich besonders für die in dem Artikel beschriebenen Drückjagden. Hier kommt es ganz besonders auf das Wie und Wann an, damit aus einer effektiven und naturnahen Jagdmethode nicht eine an Feudalzeiten erinnernde Hetzjagd wird, die vorsätzlich Tierleid provoziert und die Jagd als Ganzes in Misskredit bringt. Denn egal, wann und wie und auf wen wir jagen: Niemals dürfen wir dabei vergessen, dass es sich bei unserer Jagdbeute um Mitgeschöpfe handelt, die einen ehrenwerten Umgang verdienen. Ob wir das Tierethik, Tierschutz oder Weidgerechtigkeit nennen, ist zweitrangig. Und jede Jagdform muss diesem Prinzip verpflichtet sein.
Botanik
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Die Mehlbeere
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(Sorbus aria)
ie Mehlbeere (Sorbus aria) ist ein bis zu 15 m hoher, breit kegelförmiger Baum, der in Europa und Nordwest-Afrika vorkommt. Sie ist mit Speierling, Elsbeere und Eberesche verwandt. Die Mehlbeere liebt sonnige bis absonnige Standorte mit sandig- lehmig-tonigem Boden. Sie hat einen hohen Nährstoffgehalt, ist schwach sauer bis alkalisch und verträgt keine stauende Nässe. Sie ist ein Herz- bzw. Tiefwurzler. Der Baum wächst sehr langsam und erreicht auf gutem Boden eine Lebensdauer von 200 Jahren. Das Holz ist zerstreutporig und hat einen hellgelben Splint mit rötlichem Kern und ist dicht und hart. Es gilt als eines der härtesten europäischen Hölzer und ist bei Wagnern und Drechslern sehr begehrt. Die Früchte können aufgrund der Parasorbinsäure bei Rohverzehrung zu Magenverstimmung führen. Getrocknete und gemahlene Mehlbeeren wurden früher als Mehlersatz genutzt und zum Brotbacken verwendet. Sie gilt als „Wintersteher“, d. h. die Früchte bleiben noch lange nach dem Fallen der Blätter bis in den Winter hinein am Baum haften. Die Früchte dienen als Nahrung für viele Vögel und Kleinsäuger und sind aber auch für den menschlichen Verzehr geeignet. Blätter: Eiförmig bis breit elliptisch, wechselständig zweizeilig angeordnet, spitz mit doppelt gesägtem Rand und keilförmigem Grund. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, während die Unterseite weißgrün und filzig behaart ist. Größe: 8 – 12 cm lang, 4 – 6 cm breit.
Foto: © Kh. Wirnsberger
Blüten: Blütezeit ist Mai bis Juni, hübsche weiße Blüten mit 5 Petalen pro Blüte, ca 1,5 cm breit, Doldenrispe 5 – 8 cm breit, Kelchblätter weißfilzig mit 2 – 3 Griffel. Sie sehen besonders hübsch aus und daher ist die Mehlbeere auch eine beliebte Zierpflanze. Früchte: Orange oder rote Apfelfrucht, eirunde Form mit 1 – 2 cm Durchmesser. Die Früchte sind eßbar, schmecken aber mehlig fade. Rinde: Hellgraue Borke, jung glatt, im Alter flach gefurcht. Zweige zur Sonnenseite glänzend rotbraun, im Schatten glänzend dunkelgrün, runder Querschnitt.
Der Jagdphilosoph
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n unserer letzten Ausgabe hat der Jagdphilosoph anscheinend in ein Wespennest gestochen. Der Anruf des LO erreichte mich im Urlaub, wobei ich mir über die Brisanz des Inhaltes gar keine großen Gedanken gemacht habe. Die Reaktionen können Sie als Leserbriefe lesen und ich bedanke mich auch als Jagdphilosoph für die Klarstellung des Inhaltes. Es sollte keinesfalls der Fall sein, daß wir Jäger uns gegenseitig zerfleischen, aber eine sachliche Diskussion verschieden denkender Gruppierungen kann durchaus auch Früchte tragen. Überall wird über die Zukunft der Jagd nachgedacht und wie man das Image der Jäger verbessern kann. Ich denke, daß man zuerst bei sich selbst und dann in den eigenen Reihen beginnen muß, die Jagd zu einer unantastbaren, sauberen und ehrlichen Sache zu machen. Selbst die kleinen Kavaliersdelikte können oft große Tragweiten haben und letztlich bleibt auf dieser Welt kaum etwas geheim. Diese Dinge sind oft ganz banale und eigentlich selbstverständliche Dinge, wie das Einschießen der Waffe zumindest zu Beginn der Jagd oder ein freundlicher, höflicher Gruß dem Wanderer, der uns im Wald mit hoffentlich angeleintem Hund entgegenkommt. Sie werden staunen, wie manchen Naturnutzern der Mund offen bleibt, wenn man ihnen freundlich begegnet. Und jetzt halten Sie sich fest: dies ist auch unter Jägern so. Wenn auch viele den Staatsfeind Nr. 1 vor sich sehen, nur weil er Mitglied einer anderen Gruppierung ist, kann man freundlich aufeinander zugehen und zeigen, daß wir Jäger eigentlich eine Einheit sind und in Wirklichkeit um eine Sache kämpfen: um die Zukunft der Jagd und darum, daß wir unserem Weidwerk mit Freude nachgehen können. Seite 19
TierPortrait
Die Ringelnatter Die ungiftige Ringelnatter (Natrix natrix) gehört zur Gattung der Wassernattern und ist in Österreich eine der meistverbreiteten Schlangen. In ganz Europa kommt sie in mehreren Unterarten vor; dadurch sind das Aussehen und die Größe sehr unterschiedlich. Die Ringelnatter ist streng geschützt!
Beschreibung:
Der kräftige Schlangenkörper der Ringelnatter ist deutlich vom ovalen Kopf abgesetzt. Die Oberseite des Kopfes ist mit großen Schildern bedeckt und auf der Seite befinden sich die beiden großen Augen mit runden Pupillen. Bei unseren heimischen Ringelnatterarten ist das auffälligste Erkennungsmerkmal der gelbliche bis weißliche oder ins Orange gehende Halbmondfleck, der auf beiden Seiten hinter dem Kopf gut sichtbar ist und am Hinterende von einem schwarzen Fleck begrenzt wird. Bei melanistischen (schwarz gefärbten) Exemplaren können diese ganz fehlen. Die Grundfarbe der Körperoberseite variiert meist von Hellgrau bis hin zum Dunkelbraun und ins Oliv gehend. Die Ringelnatter ist taub. Sie verfügt über kein Außenohr, son-
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dern nimmt durch ein Innenohr schon leichteste Erschütterungen wahr. Die durchschnittliche Länge der in Österreich lebenden Arten beträgt bei den Männchen rund 60 bis 80 cm und bei den Weibchen 100 bis 140 cm. Die Größe wird vom Nahrungsangebot, vom Lebensraum und vor allem vom Alter der Schlange beeinflusst. Die Ringelnatter kann ein Alter von über 20 Jahren erreichen, was aufgrund ihrer zahlreichen Feinde sehr selten ist – Störche, Reiher, Greifvögel, Füchse, Marder, um nur einige zu nennen. Aber auch dem Straßenverkehr fallen viele zum Opfer, da die Schlangen gerne den von der Sonne aufgewärmten Asphalt aufsuchen.
Lebensraum:
Als tagesaktive Wassernatter be-
vorzugt die Ringelnatter Feuchtgebiete und deren Umgebung als Lebensraum (ruhige Gewässer: Seen, Teiche, Tümpel, Biotope, Auen; fließende Gewässer: Bäche und Flüsse, aber auch Bergbäche und Schutthalden). Bei einem reichhaltigen Nahrungsangebot und optimalen Versteckmöglichkeiten sowie geeigneten Eiablageplätzen (organische, verrottende, Wärme bildende feuchte Gründe, Schilf, Kompost, Misthaufen) besiedelt die nicht standorttreue Schlange auch sonnige Waldbereiche, Parkanlagen und Gärten. Bei starker Mittagshitze zieht sie sich gerne in ihre Verstecke zurück. Für Sonnenbäder nutzt sie vor allem den Morgen und den späten Nachmittag.
Nahrung:
Zu den Beutetieren der ausgezeichneten Schwimmerin zählen Würmer, Mäuse, Kröten, Kaulquappen, Frösche, Molche, Fische, Eidechsen und mehr.
Paarung:
Das im September bis Oktober aufgesuchte frostfreie Winterquartier wird erst wieder verlassen, wenn die Frühlingstemperaturen schon höher (je nach Lage von Februar bis April) sind, jedoch nicht unter 10 Grad plus liegen. Die Schlangen zählen zu den ekothermen Tieren, das heißt, sie erhalten ihre Körperwärme ausschließlich von außen und sind nicht in der Lage, sie
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legt das Weibchen durchschnittlich 10 bis 30 Eier. Von August bis Ende September schlüpfen die jungen Ringelnattern mit einer Größe von rund 15 bis 20 cm. Etwa mit 4 Jahren sind diese geschlechtsreif.
Totstellen:
Ringelnattern beißen nur äußerst selten. Wird sie arg bedrängt,
wehrt sie den Angreifer mit Scheinbissen ab, dies sogar in der Kobrastellung. Außerdem scheidet sie ein sehr übel riechendes Sekret aus der Analdrüse ab. Wird sie gepackt, stellen sich viele Exemplare tot. Beim „Totstellreflex“ dreht sich die Schlange auf den Rücken und lässt aus dem weit geöffneten und erschlafften Maul die Zunge heraushängen. Reinhard Wernbacher Foto: © Kh. Wirnsberger
durch die eigenen Stoffwechselvorgänge selbst zu erzeugen. Von Mai bis Juni, meist nach der ersten Häutung, findet die Paarung statt. Die Paarungsplätze werden häufig von mehreren kopulierenden Paaren aufgesucht, die ineinander geschlungen das Paarungsknäuel bilden, das früher fälschlicherweise als Schlangennest erkannt wurde. 2 Monate später (Juli bis August)
„Der Stieglitz
(Carduelis carduelis) wurde zum „Vogel des Jahres 2016“ von BirdLife Österreich sowie vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern gekürt.“
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Jagdhunderassen
Epagneul Fr Der langhaarige „Epagneul Français“, der seine Wiege in Nordfrankreich (Picardie) mit den vielfältigen Landschaftsformen hat, ist der „legendäre Hund“ des Mittelalters (600– 1400 n.Chr.) und gilt als Urahn der kontinentalen Vorstehhunde.
Reinhard Wernbacher
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rst gegen 1850 hat das Interesse an der uralten Rasse in Rückbesinnung auf die edlen eigenen Werte wieder eingesetzt. So begann unter anderen der französische Priester und Züchter Abbe Fournier in seinem legendären „St.-HilaireZwinger“ mit der Zucht. Durch eine langwierige Selektion konnte der Français in seinem ursprünglichen Standard, wie wir ihn heute kennen, wieder hergestellt und erhalten werden. Aus Mangel an Werbung ist diese französische Vorstehhunderasse unter den Jägern in Europa leider fast noch immer unbekannt. Rudolf Fries, Paul Megnin und
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andere französische und englische Hundeforscher bezeugen den Epagneul Français, kurz EFR, als Urahn bzw. Stammvater aller langhaarigen Vorstehhunde Europas. Die drei langhaarigen Französischen Vorstehhunde – Picard, Bleu Picard und besonders der Français – wirken sehr attraktiv und elegant. Der Epagneul Français erreicht eine Schulterhöhe von 55 bis 61 cm, bei +/-2 cm Toleranz und ein Gewicht von ca. 28 bis 32 kg. Sein Aussehen ist gekennzeichnet durch einen weißen Grund mit kastanienbraunen bis dunkel-leberbraunen Platten, mit nicht zu vielen Sprenkeln. Er besticht durch seine Eleganz. Das Haarkleid ist mittellang, Kraushaar an den Behängen
erlaubt, sonst weiches, flaches, leicht gewelltes Haar. Wellen nur bei den Fransen der Behänge, Gliedmaßen, an Hals, Brust und Rute. Die Rute ist stets weiß, wird leicht s-förmig getragen und muss ausreichend behaart sein (schöne Fahne). Die Rute wird nicht kupiert. Sein allgemeines Erscheinungsbild: stolz getragener kräftiger Kopf, mit dem rassetypischen Mittelscheitel, leicht gesprenkelter Fang; tiefe Brust und erst nach Jahren dunkelbernsteinfarbige Augen (mit ihrem immer freundlichen Blick). Besonders seine Gangart ist sehr schön und bemerkenswert, eine Augenweide. Der Epagneul Français ist ein enorm ruhiger und ausgeglichener sowie menschenbezogener
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ançais, EFR
Vollgebrauchshund. Er verabscheut Einsamkeit und liebt es, in einer Familie mit Kindern zu leben. Doch bei der Jagd erwacht der einzigartige passionierte Jäger in ihm, und das zeigt er voller Leidenschaft. Immer im Kontakt mit seinem Führer, sucht er methodisch, die Nase gegen den Wind, immer unter der Flinte und scheint jedes Versteck der Tiere, egal ob Haarwild, Federwild, Schwarzwild oder Schalenwild, ausfindig zu machen. Nicht finden, nicht vorstehen, das gibt es bei dieser Rasse nicht. Seine Zuverlässigkeit beim Nachsuchen und bei der Schweißarbeit ist angewölft ebenso wie sein freudiger Apportiertrieb und seine Weichmauligkeit, genauso seine natürliche Härte beim Raubzeug.
Die Hand, die ihn führt, muss sanft und konsequent sein. Brutalität verzeiht der scharfsinnige Vertreter der ältesten kontinentalen Vorstehhunderasse nicht. Er ist ein idealer Begleiter für jeden Erstlingsführer, Jungjäger und vorbildlichen Hundeführer. Man kann nur raten ihn auszubilden. Der anpassungsfähige Epagneul Français macht alles, und das mit Begeisterung, wenn sein Führer es ihm nur richtig beibringt: Nachsucharbeit mit ausgeprägtem Fährtenwillen und Fährtentreue, Vorsteharbeiten, Treibjagden – sogar mit Buschieren, Apportieren, Arbeiten im Wasser und im Schilfdickicht. Er ist ein hervorragender Vollgebrauchshund und für unsere Gebiete hier in Österreich mit Wiesen, Fluren, Feldern, hügeligen Wäldern, Schil-
fen und Dickicht perfekt geeignet. Und sogar im Hochgebirge kommt der unerschrockene Allrounder zum Einsatz. Und außerdem ist er ausgesprochen verträglich anderen Rassen gegenüber. Mit einem Epagneul Français, EFR, genießt man vielerorts als Führer große Bewunderung. Ganz nach dem Motto: „Ein Franzose muss es sein; wer keinen führt, ist selber schuld.“
Informationen: „Verein Französischer Vorstehhunde Österreich V.B.B.FL.Ö“, Präsident ZW. BM. Adolf Schrotter. schrotter@gmx.at, www.vbbfloe.org
www.vbbfloe.org Seite 23
Gesundheit und Wissenschaft
Schweinepest ist nicht gleich Schweinepest
Dr. Harald Fötschl
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Neben der Klassischen Schweinepest (KSP oder auch Classical Swine Fever - CSF), einer seit langem bekannten Viruserkrankung von Schweinen, die durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder auch durch indirekten Kontakt über Schuhe, Kleidung, Arbeitsgeräte, Transportfahrzeuge etc. verbreitet wird, wurden Anfang 2014 auch erste Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP oder auch ASF – African Swine Fever) bei Wildschweinen in Nordosteuropa festgestellt.
bwohl die Viren, die die KSP bzw. die ASP verursachen, nicht miteinander verwandt sind, bezeichnet man beide Infektionskrankheiten als „Schweinepest“, da sich ihre Krankheitsbilder ziemlich gleichen und für beide Krankheiten der seuchenhafte Verlauf und die hohen Erkrankungs- und Sterberaten charakteristisch sind. Ausgehend von Georgien (2007) hat sich die Afrikanische Schweinepest über Armenien, Aserbaidschan, Russland, die Ukraine und Weißrussland weiter nach Estland, Lettland, Litauen und Polen ausgebreitet. In Österreich wurden bisher noch keine Fälle von ASP diagnostiziert. Da Wildschweine bei der Ausbreitung dieser Tierseuche eine wesentliche Rolle spielen, soll nachfolgend näher auf die Übertragungswege, die Symptomatik und Diagnostik sowie auf Bekämpfungsmaßnahmen eingegangen werden. Neben der direkten Übertragung
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durch Kontakt zwischen gesunden und ASP-infizierten Hausbzw. Wildschweinen spielt die indirekte Übertragung, insbesondere durch lebende Vektoren, v.a. Zecken, eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung dieser Viruserkrankung. Die Seuche kann z. B. durch Infektion eines Schweines durch einen Zeckenbiss beginnen und sich dann von Schwein zu Schwein ausbreiten. Da das Virus der Afrikanischen Schweinepest sehr widerstandsfähig und in frischem Fleisch sowie in gepökelten oder geräucherten Waren monatelang infektionsfähig bleibt, stellt auch die Verfütterung von nicht ausreichend erhitzten Küchen- und Speiseabfällen eine nicht zu unterschätzende Infektionsquelle dar. Besondere Gefahr der Seucheneinschleppung besteht, wenn Fleisch- oder Wursterzeugnisse z. B. durch Touristen oder (Saison-) Arbeitskräfte aus den oben genannten Ländern eingeführt und Reste davon an Schweine verfüttert werden. Die Ausprägung der klinischen Krankheitssymptome bei der Afrikanischen Schweinepest ist
stark abhängig von den Eigenschaften des auslösenden Virus. Während manche ASP-Virusisolate nur geringe oder moderat krankmachende Eigenschaften aufweisen, sind die momentan in der Russischen Föderation, den Transkaukasischen Gebieten sowie Sardinien auftretenden Viren als hoch virulent einzustufen. Das bedeutet, dass mit einem solchen Virus infizierte Schweine zu einem sehr hohen Prozentsatz (bis zu 100 %) an der Seuche verenden. Etwa 5 bis 15 Tage nach einer Infektion treten erste Krankheitssymptome auf, die, abhängig vom auslösenden Virus, unterschiedliche Verlaufsformen annehmen können. Bei der perakuten Verlaufsform verenden die Tiere innerhalb weniger Tage sogar ohne vorher charakteristische Krankheitssymptome gezeigt zu haben. Beim akuten Verlauf sind anhaltend hohes Fieber (>40°C), Fressunlust, allgemeine Schwäche, Atembeschwerden und plötzliche Todesfälle festzustellen. Weiters
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Grafik: © FLI - Friedrich Löffler Institut
können Rötungen und Verfärbungen der Haut, insbesondere im Bereich der Ohren, des Schwanzes, der unteren Extremitäten sowie im Unterbauchbereich und blutiger Durchfall beobachtet werden. Die Mortalität beträgt bei dieser Verlaufsform bis zu 100 %, d.h. dass nahezu alle infizierten Tiere verenden. Beim subakuten Verlauf, der häufiger in Gebieten zu finden ist, in denen die Krankheit schon länger vorkommt, sind die Symptome nicht so auffällig. Neben allgemeiner Schwäche und Fressunlust können Zeichen einer Lungenentzündung oder auch Verwerfen gesehen werden. Auch ist die Mortalität geringer als bei der akuten Verlaufsform, so dass häufig nur zwischen 30 und 70 % der infizierten Tiere verenden. Chronische Verlaufsformen der ASP sind eher selten und sind gekennzeichnete durch unspezifische Krankheitserscheinungen, wie verminderte Futteraufnahme, Abgeschlagenheit, Atembeschwerden und Durchfall, Ferkel können in der Entwicklung zurückbleiben und kümmern. Die Mortalität liegt meist unter 20%. Da aber die überlebenden Tiere lebenslange Virusträger sein können, stellt besonders diese chronische Verlaufsform mit geringer Mortalität ein besonderes Problem bei der Bekämpfung der Seuche dar. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, weshalb bei vermehrt auftretenden Verendensfälle von Schwarzwild immer der zuständige Amtstierarzt zu informieren ist. Da eine sichere Diagnose der Erkrankung nur durch die äußere Besichtigung und Untersuchung des Kadavers nicht möglich ist, wird der Amtstierarzt von einem möglichst frisch verendeten Stück entsprechende Proben entnehmen und zur weiteren Untersuchung an ein Labor schicken.
Was können Jäger vorbeugend tun? • Möglichst jedes als Fallwild gefundene Stück Schwarzwild sollte zur Untersuchung gebracht werden (Kontaktaufnahme mit dem Amtstierarzt der zuständigen BH) • Schwarzwild konsequent bejagen, um zu hohe Wildschweinpopulationen zu verhindern; • keine Verwendung von Aufbruch von Schwarzwild zur Kirrung, sondern ordnungsgemäße Entsorgung als Abfall; • keine Speiseabfälle, Schlachtreste von Schweinen zur Kirrung verwenden; • bei Auffinden von mehreren Stücken Fallwild oder Feststellen von Auffälligkeiten und besonderen Merkmalen an erlegten Stücken unverzüglich das Veterinäramt (Amtstierarzt) informieren.
Wenn der Jäger auch Schweinehalter ist, • sollte der Schweinestall nicht mit Jagdbekleidung betreten und auch der Jagdhund von den Schweinen ferngehalten werden und • sollte erlegtes Schwarzwild am besten überhaupt vom Betrieb oder zumindest vom Schweinestall ferngehalten und möglichst sofort an einer Sammelstelle abgeliefert werden. Abschließend ist noch festzuhalten, dass weder die Klassische noch die Afrikanische Schweinepest eine Gefahr für den Menschen oder den Jagdhund darstellen, da weder der direkte oder indirekte Kontakt noch der Verzehr von Fleisch infizierter Tiere ein gesundheitliches Risiko bergen.
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BRANDSCHUTZ
Bist Du sicher … ? Günther Bulla, HBI FF Übelbach-Markt. BO Graz/Graz-Umgebung, Jagdpächter und beeideter Aufsichtsjäger in Übelbach.
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Jagdhütten, Wochenendhäuser …- für uns Jäger und Naturliebhaber Eiland, Rückzugsort und ein Platz an dem wir ausspannen und uns erholen wollen.
llzu oft vergessen wir aber, diese Objekte entsprechend auf Ihre Sicherheit hin zu prüfen und zu warten. Dinge, die für uns am Hauptwohnsitz ganz selbstverständlich sind, werden in der Jagdhütte vergessen, oft aber auch ignoriert. Behördlich gibt es keine oder kaum Auflagen und so erkennen wir Mängel oft erst, wenn es zu spät ist. Ich bin, neben meiner Eigenschaft als Aufsichtsjäger auch mit Leib und Seele Feuerwehrmann und möchte daher auf einige wichtige Punkte hinweisen, damit wir lange und ungetrübt Freude an unseren Hütten und Häusern haben.
dass sich durch einen Kaminbrand, der bei einem Ziegelhaus vielleicht relativ harmlos verläuft, der Dachstuhl, das Dach oder vielleicht auch der umliegende Wald entzündet. Gerade bei der Trockenheit, wie wir Sie auch im vergangen Sommer erlebt haben, kann ein kleiner Funkenflug genügen um den Wald oder die Wiese in Brand zu setzen. Da Jagdhütten oft an exponierten Stellen gebaut werden (wir wollen ja unsere Ruhe haben), stellt dies die Feuerwehr aufgrund der Löschmittelversorgung vor riesige Herausforderungen, zu retten ist dann meist nur mehr wenig. Lassen Sie den Schornstein daher auch hier regelmäßig reinigen und überprüfen.
Gefahrenpotential Heizung
Auch die Heizung selbst gehört kontrolliert und gewartet. Durchgeheizte Blechverkleidungen, aufgebröckelte Schamottsteine, all diese Dinge sollen und müssen durch einen Fachmann regelmäßig begutachtet werden. Wichtig ist auch, die entsprechenden Abstände einzuhalten, so sollen im Umkreis von 80 cm zum Ofen keine brennbaren Gegenstände (Möbel etc.) stehen und auch die Wandabstände müssen berücksichtigt werden.
Oft sind Hütten und Häuser mit holzbefeuerten Heizsystemen ausgestattet, sei es ein Kachelofen, ein Tischherd, ein Schwedenofen oder auch ein offener Kamin. Im Normalfall werden für Wohngebäude jährlich oder halbjährlich Überprüfungen durch den RauchfangkehrerFachbetrieb vorgeschrieben, bei Jagdhütten, zumeist ohne erforderliche Baugenehmigung, ist dies nicht der Fall. Aufgrund Ihrer Bauweise (im Regelfall aus Holz) ist aber besonders hier die Gefahr sehr hoch,
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Ein wichtiges Instrument zur Brandbekämpfung, sollte es einmal zu einem Zwischenfall kommen, sind Feuerlöscher. Diese sollen in der geeigneten Brandklasse, in ausreichender Menge und in einer entspre-
chenden Qualität zur Verfügung stehen. Anbei eine kurze Übersicht über die Brandklassen in welche Feuerlöscher eingeteilt werden: A – Löschmittel: Schaum, ABC Pulver, Wasser Zum Löschen von festen Stoffen wie z.B. Kohle, Holz, Textilien … B – Löschmittel Schaum, ABC Pulver, CO² Zum Löschen von flüssigen oder flüssigwerdenden Stoffen, wie z.B. Benzin, Kunststoffe etc. C – Löschmittel ABC Pulver, CO² Zum Löschen von gasförmigen Stoffen, wie z.B. Butan, Propan oder Acetylen D – Löschmittel Metallbrandpulver, Sand Zum Löschen von Metallen, wie z.B. Aluminium, Natrium etc. F – Löschmittel: Fettbrandpulver Zum Löschen von Fettbränden, hier darf niemals Wasser verwendet werden!
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* Oftmals werden Löscher mit kombinierten Brandklassen angeboten (AB oder ABC), wichtig ist hier, darauf zu achten wofür sie nicht geeignet sind (Fettbrände, Metalle …). Für kleine Brände, vor allem in der Küche, eignen sich auch Löschdecken sehr gut, diese können um wenig Geld im Fachhandel erworben werden, richtig eingesetzt wirken sie gut und sind rückstandsfrei. Feuerlöscher sind alle zwei Jahre zu überprüfen, auf der jeweiligen Prüfplakette erkennt man dann die nächste Fälligkeit. Auskünfte darüber, wer die Überprüfungen durchführen kann, kann sicher der zuständige Feuerwehrkommandant geben. Damit dann im Falle eines Brandes ein entsprechender Löscherfolg erzielt werden kann, sollten folgende Regeln unbedingt beachten werden: (siehe Grafik*)
Gefahrenpotential Gas Gas wird bei Hütten auf vielfältige Weise eingesetzt. Zum Heizen, Kochen aber auch für die Beleuchtung. Dies hat natürlich viele Vorteile, es macht keinen Schmutz, ist einfach zu bedienen und macht wenig Arbeit. Gas hat aber auch gravierende Nachteile: Es ist schwer zu kontrollieren, erfordert die meisten Wartungstätigkeiten und birgt das höchste Gefahrenpotential. Eine Gasanlage muss laufend kontrolliert und gewartet werden, Leitungen, Ventile und Brennkörper müssen auf Dichtheit geprüft werden und dies kann nur durch einen zertifizierten Gasinstallateur erfolgen. Zumeist kommt Propangas zum Einsatz, teilweise aber auch Butangas, beides sind Flüssiggase und gehören zu den Alkanen
(gesättigte Kohlenwasserstoffe) die beim Austritt aus der Kartusche oder Flasche expandieren und in den gasförmigen Zustand übergehen. Propangas hat den Vorteil, dass es einen höheren Brennwert hat und auch bei Temperaturen unter 0° Celsius verwendet werden kann (Butangas verdampft unter 0° nicht mehr). Es ist farb- und geruchlos und hat den Nachteil, dass es schwerer ist als Luft. Im Falle von Undichtheiten entstehen „Gasseen“ im Bodenbereich, es wirkt in hohen Konzentrationen narkotisierend und erstickend. Diese Gasaustritte werden dann meistens zu spät oder gar nicht erkannt und es genügt ein kleiner Funke (Einschalten der Beleuchtung o.Ä.) damit es zu einer Detonation kommt. Man liest häufig von solchen Vorfällen, oftmals kamen Hüttenbewohner bei solchen Unfällen auch schon ums Leben. So es möglich ist, sollte versucht werden alternative Heiz- bzw. Beleuchtungsmöglichkeiten zu nutzen, wenn man aber schon Gas benutzt dann sollte man folgende Vorsichtsmaßnahmen unbedingt einhalten: • Regelmäßige Wartung der Anlage durch einen zertifizierten Gasinstallateur • Wenn möglich alle Ventile vor dem Schlafengehen schließen, beginnend mit dem Flaschenventil dann die Anlage nach Möglichkeit leeren (Flammen ausgehen lassen) und danach alle weiteren Ventile schließen • Räume gut lüften • Sollte Gasgeruch (Butangas) wahrgenommen werden, das Gebäude sofort verlassen, lüften und jegliche Funkenbildung vermeiden (Licht, Mobiltelefone usw.) • Bei Gaslampen sind defekte Glühstrümpfe umgehend auszutauschen
Gefahrenpotential „Hausarbeit“
Wie auch im normalen Haushalt, passieren die meisten Unfälle aufgrund von Unachtsamkeiten beim sogenannten „Hüttendienst“ Heimwerken, Reinigen, Brennholz vorbereiten – alles soll ja rechtzeitig für unseren Aufenthalt fertig sein. Auch wenn es oftmals keine Großaufträge sind, so sollten die Sicherheitsvorkehrungen trotzdem nicht außer Acht gelassen werden. Beachten Sie bitte folgende Grundregeln: • Bei allen Arbeiten geeignete Schutzausrüstung verwenden (Sicherheitsschuhe, Schnittschutzhose, Handschuhe, bei Arbeiten mit der Motorkettensäge ein Schutzhelm gem. DIN EN 397 und DIN 1731) • Sollten Arbeiten in größeren Höhen erforderlich sein (Dachreparaturen o.Ä.) entsprechendes Sicherungsgeschirr verwenden – solche Arbeiten sollten vor allem nie alleine vorgenommen werden! • Chemische Mittel und sonstige Gefahrenstoffe müssen sicher verwahrt und entsprechend den Produktrichtlinien verwendet werden. • Halten Sie ein entsprechend qualitatives Erste Hilfe Paket bereit, die Autoapotheke ist zwar für kleine Vorfälle hilfreich, größere Verletzungen können aber oft nicht ausreichend versorgt werden und die Qualität ist oftmals sehr mangelhaft. Gute Erste Hilfe Kästen können im Fachhandel bezogen werden und kosten meist keine Unsummen. Am besten bei der nächsten Rot-Kreuz Dienststelle nachfragen, dort wird man fachmännisch beraten. • Bereiten Sie Ihre Arbeitseinsätze entsprechend vor: Geeignete Aufstiegshilfen (Leitern), richtiges Werkzeug und Schutzausrüstung werden die Arbeiten erleichtern, beschleunigen und auch sicherer machen. Wenn wir diese Dinge zukünftig beherzigen, so werden wir auch weiterhin viel Freude in unserem Revier- oder Wochenendhaus haben und sollte trotzdem etwas passieren:
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Lucius
Jagdgesetznovelle 2016, der
Mit unangebrachtem Stolz verkündete die steiermärkische Landesjägerschaft die mit Ende Juli in Kraft getretene 18. Jagdgesetznovelle, die sich einer heiklen Thematik recht kraftlos gewidmet hat. Seit Jahren werden von etlichen gesellschaftlichen Gruppierungen in Österreich ein Verbot der Gatterjagd und das Verbot des Aussetzens von Tieren zu jagdlichen Zwecken gefordert. Wenn auch in der Steiermark sogenannte Jagdgatter – Gott sei Dank – verboten sind, kommt das Aussetzen von Fasanen in gewissen Kreisen häufig vor, um die Jagdstrecke zu erhöhen. Meist werden diese desorientierten, unerfahrenen „Kistlfasane“, wie sie genannt werden, kurz vor der Jagd ausgelassen und dann wie Tontauben vom Himmel geschossen, ein Treiben, das mit Jagd nichts zu tun hat.
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ürzlich musste die Landesjägerschaft - Ursache waren die negativen Schlagzeilen, die die jährliche Fasanjagd bei Schloß Thal verursacht hat mit einer Gesetzesnovelle reagieren. Der berechtigte Druck des VGT, auf dessen Veranlassung alljährlich vor Schloss Thal Demonstrationen dagegen stattfanden, bewog die Grünen eine Initiative zu starten, in der man das Verbot forderte, eigens zu jagdlichen Zwecken gezüchtete Tiere auszusetzen. Ein Antrag, dem sich auch viele Jäger, ihrer Einstellung zu einer bodenständigen Jagd folgend, durchaus hätten anschließen können. Nicht so der Vorstand der Landesjägerschaft. Der §59, der das sogenannte „Auswildern“, wie es verharmlosend genannt wird, regelt, wurde um
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den Absatz 1a erweitert, der allerdings so abgefasst ist, dass auch weiterhin das massenhafte Aussetzen möglich ist, das in der Praxis nicht zu kontrollieren sein wird. Ich bringe eine vom Landesjägermeisterstellvertreter Lackner gebrachte Erläuterung zu dem Gesetz: „Das Auswildern von Fasan und Rebhuhn stellt eine Hegemaßnahme dar und setzt einen Bestand an diesen Wildarten im Revier sowie einen entsprechend geeigneten Lebensraum voraus. Das Auswildern (ist) ... nur im Ausmaß der Differenz zwischen dem vorhandenen und dem den Verhältnissen des Lebensraumes angepassten Fasanen- und/oder Rebhuhnbestand zulässig ... Auswildern zur Erhöhung der Jagdstrecken ist nicht zulässig, bei den Fasanen ist jedoch ein Teil der Hahnen jagdlich nutzbar.“
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Tragödie nächster Teil Wer soll hier für dumm verkauft werden? Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß, dass das Auswildern eine Hegemaßnahme ist, nicht der Erhöhung der Jagdstrecke dient, sondern wie Herr Lackner schreibt, „einen angepassten, artenreichen und gesunden Wildstand“ zum Ziel hat. Aber ein großer Teil der Fasane ist noch im selben Jahr, wie es so schön heißt, „jagdlich nutzbar“. Wer soll hier für dumm verkauft werden? Schon bisher wurde das Aussetzen von gezüchtetem Flugwild damit begründet, dass lediglich der durch Witterung und Beutegreifer verringerte Bestand erhalten und ergänzt werden soll. Und wenige Wochen später schießt man dieselben Vögel vom Himmel. Hier sollte genau differenziert werden: wenn der Bestand so schwankend ist, dass das Auswildern als Hegemaßnahme nötig wird, darf dieses Wild nicht bejagt werden. Alles andere ist Augenauswischerei, durch die Novellierung des § 59 hat sich nichts zum Besseren gewendet. Wieder einmal wurde eine Chance vergeben, um den heutigen Ansprüchen an eine weidgerechte Jagd zu entsprechen. Aber die Landesjägerschaft hat durch Kurzsichtigkeit und Feigheit - denn maßgebliche jagdliche Kreise waren an einer echten Novellierung dieses Paragraphen nicht interessiert - der echten bodenständigen Jagd einen Bärendienst erwiesen. Denn für die nichtjagende Gesellschaft ist Jagd Jagd und Jäger Jäger, da wird nicht differenziert. Und in wenigen Jahren, bis dahin wird der Ruf der Jagd noch stärker beschädigt sein, wird es wieder eine Novelle geben und das Auswildern in dieser Form gänzlich verboten werden. Dass die Landesjägerschaft die Lage so falsch einschätzt und offenbar glaubt, den Druck der Gesellschaft nicht ernst nehmen zu müssen, belegt ihre Naivität. Oder ist es Unfähigkeit, gar Arroganz? Jedenfalls sind es Eigenschaften, wie man sie bei Funktionären beobachten kann, die sich, gestützt auf eine Zwangsmitgliedschaft, längst ins Nirwana der Verantwortungslosigkeit verabschiedet haben. Viel re-
den, wenig handeln, nie Verantwortung tragen. Häufig erinnert mich das Gehabe der Landesjägerschaft an jenes der Mitglieder der europäischen Kommission, natürlich im Mikrokosmos der steirischen Jagd.
Die Jagdbehörde sah jahrelang untätig zu! Schon bisher war das Auswildern von Jagdfasanen lediglich für eine tatsächliche Bestandsstützung zulässig und das massenhafte Aussetzen wie in der Eigenjagd Schloss Thal getätigt, illegal. Dass dies der Fall war, wusste jeder, der steirische Zeitungen liest, da die jährlichen Demonstrationen gegen diese Jagd immer medial begleitet wurden. Somit wusste auch die Jagdbehörde davon, die diesem Treiben jahrelang untätig zugesehen hat. Erst 2014 kam es zu einer Anzeige, aber gestraft wurde letztendlich der Gutsverwalter, der einerseits beeidetes Jagdaufsichtsorgan ist, aber andererseits den Anordnungen seines Arbeitgebers nachzukommen hatte. Und wie in der Entscheidungsbegründung des steirischen Landesverwaltungsgerichtshof nachzulesen ist, wurde das Vergehen des Aufsichtsjägers auch dadurch nicht entschuldigt, dass die allgemein bekannte Praxis des Aussetzens jahrelang von der Behörde toleriert, bzw. nicht bestraft wurde. Somit hat sich die Jagdbehörde vielleicht nicht de jure, jedenfalls aber moralisch mitschuldig gemacht. Der oben genannte Fall legt nahe, dass sich die Herren der Landes- und Bezirksjägerschaft gerne ihrer Verantwortung entziehen und die beeideten Aufsichtsjäger ohne jede Hilfestellung im Stich lassen. Es ist allerhöchste Zeit, dass deren rechtliche Absicherung gesetzlich geregelt wird. Man muss, Ehre wem Ehre gebührt, Herrn Schönleitner von den Grünen rechtgeben, wenn er festhält: „Tiere werden hier gezüchtet, um gejagt zu werden – und das widerspricht dem Grundgedanken der Jagd“. Meines Erachtens kann man hier nicht einmal von „gejagt werden“ sprechen, sondern nur davon, dass diese Tiere in einer der Weidgerechtigkeit Hohn sprechenden Form als lebende Zielscheiben verwendet werden. Seite 29
leserbriefE Sehr geehrter Herr Landes obmann! Mit Verwunderung musste ich im Informationsmagazin für die steirischen Aufsichts dass es auf der Schießstätte jäger lesen, der steirischen Landesjägers chaft in Zangtal Handlung Der Jagdphilosoph, wer auc sbedarf gibt. h immer diese Figur ist, sol lte besser recherchieren und heiten über Medien verbre nicht Unwahriten. Für den Ankauf der Schießstä tte wurde die Jagdkarte nur zwei Jahre hindurch erhöht wieder gesenkt und erst nac und dann h weiteren vier Jahren wie der angepasst. Die Schießstätte Zangtal wir d überwiegend von den Jäg erinnen und Jägern genutz den Nichtjägern blockiert. t und nicht von Durch die Renovierungsma ßnahmen hat der Schießsta Erscheinungsbild, ist am neu nd ein neues ersten Stand der Technik und wird sehr gut angenommen. Dass der Zulauf der Jägerin nen und Jäger sehr zugeno mmen hat, ist auch ein Zeiche Jägerinnen und Jäger sich n, dass die der Verantwortung stellen , den Umgang mit ihren Waffen einen guten, sicheren und töd zu üben, um lichen Schuss am Wildkörp er anzubringen. Dies ist auc keitsarbeit und wird sehr wo h Öffentlichhl positiv von der nichtjage nden Bevölkerung wahrgeno Waffe ist nicht das Symbol mmen. Die , sondern das Werkzeug der Jägerinnen und Jäger. Ich bin jederzeit für ein Ges präch bereit und verbleibe mit einem Weidmannsheil Josef Adler., GF Weidwerksta tt GmbH
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Das Informationsmagazin fßr die steirischen Aufsichtsjäger
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RECHTliches
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Wildverbissmittel Wiederholt wurde uns von Mitgliedern mitgeteilt, dass für den Bezug von Wildverbissmitteln eine Ausbildungsbescheinigung verlangt wurde. Wir weisen daher darauf hin, dass das Steiermärkische Pflanzenschutzmittelgesetz 2012 nicht für Wildverbissmittel gilt, weshalb für deren Bezug auch keine Ausbildungsbescheinigung gemäß der EU-Richtlinie 2009/128/EG erforderlich ist.
Änderung der Jagdzeitenverordnung Mit Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung Nr. 114 vom 15. September 2016 wurden die Jagdzeiten für Rebhühner und Fasanhahnen wie folgt geändert: Rebhühner: 16. Oktober bis 30 November Fasanhahnen: 16. Oktober bis 31. Dezember
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Historisches
Mit der Einläufigen von Erzherzog Johann … Gilt es über eine Persönlichkeit der Steiermark zu berichten, die ausgehend im 19.Jahrhundert jagdliche „Reformen“ eingeführt hat und deren Auswirkungen bis in das 21.Jahrhundert wirken, so muss man an dieser Stelle die Person Erzherzog Johann ( 1782 – 1859 ) nennen. zum Reichsverweser ernannt. Dieses Unternehmen verlangte den vollen Einsatz von Erzherzog Johann, er musste aber auf Grund der Erfolglosigkeit seiner Einigungsbestrebungen einsehen, dass die Zeit dazu nicht reif war und trat im Dezember 1849 von diesem Amte zurück.
Erzherzog Johann und die Jagd
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as Jahr 1848 brachte einige wichtige Änderungen im Leben Erzherzog Johanns. Einerseits wurde er vom Kaiser zum Kurator der neu gegründeten Akademie der Wissenschaften in Wien ernannt, andererseits wurde er im selben Jahr von der Frankfurter Nationalversammlung
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Im 19.Jahrhundert war die Situation der Jagd angespannt, denn bis in die Mitte dieses Jahrhunderts war das Jagdrecht nicht mit Grund und Boden, so wie es sich heute darstellt, verbunden. Die Jagd war grundsätzlich dem Adel vorbehalten und so auch vom gemeinen Volk eher gehasst, da teilweise zu hohe Wildbestände auch zu hohen Wildschäden im Bereich der ohnehin kargen landwirtschaftlichen Erträge führten. Das wiederum hatte unangenehme Auswirkungen auf die Jagd, denn ab 1848 war für eine gewisse Zeit ein Vakuum eingetreten und öffnete so viele Möglichkeiten für Wilderei. Darunter litt auch der Gams und Rotwildbestand in den Revieren von Erzherzog Johann, die er in der Umgebung des Brandhofes neben seinen eigenen Revieren auch von den Bauern rund um Mariazell gepachtet
hat. Das Flächenausmaß seiner Jagdreviere, Eigentum inklusive Zupachtung betrug damals rund 30.000 ha. Sein Anliegen war es nun den Bestand durch Neuregelungen mittels Reviersystemen und sogenannten Berufsjägern wieder aufzubauen. Er ließ zum Beispiel nur bestimmte Revierteile bejagen und stellte sie danach wiederum mehrere Jahre unter „Schutz“, sodass es dort keine Beunruhigung gab. Wesentlich in seinem Denken und Handeln war auch die genaue Darstellung der Pflichten seiner von ihm eingesetzten „Berufsjäger“, aber nicht nur die bereits erwähnten Pflichten waren wichtig, sondern auch die damit verbundene „Löhnung“ war ein wesentlicher Bestandteil. In den handschriftlichen Originalaufzeichnungen “Pflichten der Jäger Sr.Kaiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzog Johann bey der gepachteten Mariazeller Jagdbarkeit“ aus dem Jahre 1818 heißt es unter anderem.“ „Erstens: Wird von ihnen Jägern eine unverbrüchliche Treue gefordert, die mindeste Veruntreuung und wenn es mit Beseitigung eines der mindesten Thiere geschähe, oder jemand anderen wissentlich zu thun, ohne es sogleich anzuzeigen, gestatteten, wird auf der Stelle, als der erste und letzte Fall angesehen, und dadurch eine solche
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Perkussionsbüchse Erzherzog Johanns, Werkstatt Steskal, Wien um 1830. © Foto Angelo Kaunat
überwiesene Veruntreuung mit sogleicher Entlassung vom Dienste bestrafet. Zweitens: Sind die Jäger verpflichtet, die auch da in der Beylage enthaltenen Confin (Grenze), solange es die Witterung immer zulässt, wenigstens in der Woche einmahl ganz zu umgehen. Drittens: Auf die Wild und Raubschützen, worunter auch diejenigen welche sich mit Häzen und Fallen richten abgeben verstanden, die sorgsamste Absicht zu tragen. Zur Aufmunterung und Beseitigung dieser Wilddiebe verbleibet dem Jäger das von einem solchen Wilddiebe aufgebrachte Schußgewehre und Fangeisen und überdieß erhält derselbe für jeden eingebrachten Wilddiebe eine Belohnung von 10 Gulden. Eine besondere Verschonung gegen einen Wilddiebe in Schiessen oder fangen, wird demselben als eine Veruntreuung aufgerechnet. Sr. Kaiserliche Hohheit wollen aber nicht, daß bey Aufbringung eines Wilddiebes solche Thätlichkeiten, wo es sich um Leben und Tod handelt, unternommen werden, der Jäger hat hiebey die Mässigung zu beobachten und wenn er sich übermannt sieht, um die Kenntniß des Thätters zu bewerben. Einen Wilddiebe aber frey wiederum zu entlassen, darf niemals wie oben angesagt, geschehen, sondern er muß ohne alle Rücksicht der Obrigkeit zur Amtshandlung eingeliefert werden. Siebtens: Wenn sie Jäger eben diesen Vorschriften genau nachkommen, sich als fleißige, getreue Diener bezeugen, und in alleiniger Zufriedenheit leisten, werden Sr. Kaiserl. Hohheit zu ihrer Zufrieden-
heit durch Befund und Renumeration zu erdienen geruhen. Für gegenwärtig wird ansteigende Besoldung und Schusstaxe festgesetzt. Sein Zugang zur Jagd, und damit auch als Vorbild für viele seiner Jagdgäste war der, dass bei Gesellschaftsjagden strenge Auswahlkriterien des jagdbaren Wildes festgelegt wurden, so zum Beispiel durfte bei den „Gamsrieglern“ keine Kitzgeiß und kein Kitz geschossen werden und jeder Schütze hatte sich nur eines einläufigen Stutzens zu bedienen. Der Grundsatz von EH Johann war der „mit einer Einläufigen lernt man rein schießen, seine Schüsse sparen und zur rechten Zeit abgeben“
LITERATUR AHAMER;J. ( 2009 ): Verzeichnis österreichischer Büchsenmacher, Hellmonsödt EIBISBERGER;B. ( 1994 ) : Grosse Namen berühmter Jäger. 69 – 72. Graz KOSCHATZKY; W. ( 1996) : Erzherzog Johann – Die Kammermaler ; In: Katalog 23. Galerie und Auktionshaus Hassfurther, 5 – 22. Wien MERAN Graf von, F. ( 1859) : Der Brandhof, Jagdherrensitz des Erzherzogs Johann und seiner Nachkommen, der Grafen von Meran. In: Mitteilungen der Jagdschutzvereine von NÖ und Wien, Steiermark….. des Verein „Grünes Kreuz“. XXXXXI: ( wieder veröffentlicht am 1.12.1929 ) MERAN; Ph. (1982) : Erzherzog Johann und die Jagd. – In: Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. XXXIII: 233 – 240. Graz PÖSCHL; J. (1982) : Erzherzog Johann und die Jagd. – In: Der Anblick, 175 – 180.Graz. THEISS; V. (1969) : Thernberg und Joanneum. - Leben und Wirken Erzherzog Johanns. – Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. XVIII: 5 – 77. Graz.
Die abgebildete Waffe aus dem Besitz von Erzherzog Johann ist eine umgebaute Steinschlossbüchse aus der Werkstatt des Büchsenmachers Franz Steskal in Wien. Diese Vorderladerwaffe mit einem 8 Kantlauf, mit dem Zugkaliber 15,5mm und Feldkaliber 14,2 mm besitzt bereits einen deutschen Stecher und eine aufklappbare Visiereinrichtung. Der aus Holz gefertigte Abzugsbügel, die Schaftkappe sowie die Ladestockösen sind mit Messing beschlagen, wobei die Einlegearbeiten am Lauf mit einem Silberfaden gestaltet sind. Obwohl die Waffe aus adeligen Besitz stammend, ist hier die schlichte Ausführung auch ein Zeichen der Wertschätzung der Jagd und dem Wildtier gegenüber und repräsentiert eindrucksvoll auch die jagdliche Gesinnung des Erzherzogs, der mehrere Waffen dieser Bauart besaß. Karlheinz Wirnsberger, Jagdmuseum Schloss Stainz
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Verbandsgeschehen
Erster Aufsichtsj Bei strahlendem Spätsommerwetter fand der erste Steirische Aufsichtsjägertag des Steirischen Aufsichtsjäger-Verbandes im Schloss Stainz statt.
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ahlreiche Besucher aus der gesamten Steiermark und eine Abordnung unserer Kärntner Freunde unter LO Bernhard Wadl fanden sich zum feierlichen Eröffnungsgottesdienst in der Stiftskirche Stainz ein. Pfarrer Monsignore Neumüller ging in seiner Predigt auf die Geduld und Ruhe, die man bei der Jagd braucht, ein. Natürlich weiß er wovon er spricht, da er selbst in diesem Jahr die Jagdprüfung gemacht hat. Für die stimmungsvolle Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe „Jägermeister“, die die Gottesdienstbesucher mit harmonischen Klängen erfreute.
Nach der Verleihung war Zeit um das Jagdmuseum zu besuchen. Einstweilen wurde das Buffet vorbereitet, was sich aufgrund der vielen kurzentschlossenen Gäste nach der Eröffnung sehr rasch leerte. Inzwischen hat auch die bekannte Wildbiologin Dr. Kristine Schmidt zu uns gefunden.
Ein Höhepunkt des Aufsichtsjägertages war sicherlich das Referat von Prinz Karl von und zu Liechtenstein, das wir Ihnen als Leser nicht vorenthalten wollen. Während des sehr konkreten und direkten Vortrages konnte man eine Stecknadel fallen hören. Umso größer war dann der Nach der Messe begaben wir uns bei strahlen- Applaus, den sich Prinz Karl wirklich verdient dem Sonnenschein hinaus hat. Nochmals herzlichen vor den Schenkkeller, wo die Dank für die ehrlichen und Ehrlichen und Ehrengäste durch Landesobklaren Worte, über die jeder klaren Worte von mann Ing. Hanshelmut Helm Aufsichtsjäger nachdenken begrüßt wurden. Allen voran soll. Als kleines Dankeschön Prinz Karl von und Bgm. Walter Eichmann, BJM überreichte Ihm LO Ing. zu Liechtenstein! Hannes Krinner, in VertreHanshelmut Helm einen tung von Kammerpräsident Korb mit Stainzer KöstlichTitschenbacher, DI. Hannes Stelzl, Landesleiter keiten. Die Führung durch die Sonderausstelder Berg- und Naturwacht Ing. Heinz Pretterhofer lung „Wolf“ erfolgte durch unser Vorstandsmitund LO Bernhard Wadl vom Kärntner Jagdaufse- glied und Museumsleiter, Kurator Mag. Karlheinz her-Verband. Von den Bezirksobmännern waren Wirnsberger. Es ist schon erstaunlich, was man Günther Bulla aus Graz/GU, Hermann Pichler bei einer Museumsführung so alles erfährt, das aus Hartberg-Fürstenfeld, Franz Kohlbacher aus einem ohne Führung verborgen bleibt. Der Voitsberg und in Vertretung von Werner Leitner Schlusspunkt des Aufsichtsjägertages bildete aus Leibnitz Ing. Christian Hopf anwesend. In den die Verlosung einer Ansitzkanzel und weiterer Grußworten freuten sich die erstgenannten, dass Sachpreise. BO Günther Bulla hat diese Verloder 1. Steirische Aufsichtsjägertag in Stainz abge- sung mit seiner Familie hervorragend organihalten wurde. Natürlich hat unser Verband auch siert. Seine Töchter waren eifrig als Losverkäufeden Bezug zum Jagdmuseum und den Verbands- rinnen unterwegs, nebenbei wurde von seiner sitz in Stainz. LO Bernhard Wadl gratulierte zu der Gattin unser Verbandsutensilienstand betreut. Veranstaltung und war erstaunt, was unser Ver- Der Gewinner der Ansitzkanzel, die von der band in den 3 Jahren seit der Gründung bereits Firma Kohlbacher Holzbau gespendet wurde, geleistet hat. In Kärnten ging die Entwicklung kommt aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. nicht so rasch vor sich. Nach den Ansprachen Franz Fuchs, ein frischer Aufsichtsjäger, wird mit wurden die Aufsichtsjägerurkunden an unsere der Kanzel in seinem Revier hoffentlich guten erfolgreichen Kursteilnehmer überreicht. Die Ur- Anblick haben. Ein kräftiges Weidmannsheil! kunden wurden von den jeweiligen Kursleitern Man kann sagen, dass jeder der nicht dabei war, an die erfolgreichen Kandidaten überreicht, um- etwas versäumt hat. Vielleicht gibt es ja 2017 rahmt von den Klängen der Jagdhornbläsergrup- wieder einen Steirischen Aufsichtsjägertag. pe, unter herrlichem Spätsommerhimmel. Seite 36
Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
ägertag in Stainz (v.l.).: BO HF Hermann Pichler, Dr. Bruno Pflüger, LO KJAV Bernhard Wadl, Mag. Karlheinz Wirnsberger, LO StAJV Ing. Hanshelmut Helm
Jagdhornbläsergruppe „Jägermeister“ unter Hornmeister Thomas Eigner
(v.l.).: S.D. Prinz Karl von und zu Liechtenstein, LO Ing. Hanshelmut Helm, Mag. Karlheinz Wirnsberger
Abordnung des KJAV mit LO Bernhard Wadl
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Erster Aufsichtsjägertag in Stainz
Foto: © josef limberger
Begrüßung durch Bgm. Walter Eichmann, Stainz
(v.l.).: LO Ing. Hanshelmut Helm, Franz Fuchs (Gewinner), BO VO und Spender Franz Kohlbacher
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Begrüßung durch BJM Johann Krinner
AJ-Kursabsolventen der BG Leibnitz mit Ing. Christian Hopf
Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
AJ-Kursabsolventen der BG Hartberg-Fürstenfeld mit BO Hermann Pichler
AJ-Kursabsolventen der BG Graz/GU mit LO und Kursleiter Ing. Hansehlmut Helm
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Verbandsgeschehen
JAGDSCHULE CORAX Erste Steirische Externisten-Jagdschule Kursleiter: Dipl.-Ing. Manfred Predanitsch
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ersonen, welche die Jägerprüfung ablegen wollen, aber nicht die Zeit haben unter der Woche Abendkurse zu besuchen, bieten wir ein Kurskonzept an, das auf Selbststudium - allein oder in Lerngruppen - aufbaut. Ergänzend dazu werden Ihnen nach der neuesten Lernunterlage „Der Lehrprinz“ an vereinbarten Wochenenden theoretische und praktische Seminare und ein zweitägiges Repetitorium vor der Prüfung geboten, bei denen Sie Fragen stellen und überprüfen können, wie weit Sie den Prüfungsstoff beherrschen. Ihre Schussfertigkeit üben Sie an der Schießstätte der Steirischen Landesjägerschaft in Zangtal bei Voitsberg.
in der Jägerausbildung tätig und absolute Spezialisten auf ihrem Fachgebiet.
Die Vortragenden, die Sie bei Ihrem Selbststudium begleiten, sind seit vielen Jahren
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Homepage unter www.jagdschule-corax.at
14Z040204S
Ausgabe 0.Nr. - Frühling 2016 Preis: € 6,90
IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung
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Der nächste Kurs beginnt am 07.Jänner 2017. Schon ab sofort können mit dem Kursleiter Schießtermine zwecks Schießübungen vereinbart werden. Tel.: 0664/5135448. Der Pauschalpreis inklusive Lernunterlagen und ohne Kosten für die Schießausbildung (Munition, Standgebühr etc.) beträgt € 600.-. Nach einer Anzahlung von € 100.- erhalten Sie die Lernunterlagen. Die restlichen € 500.- sind beim 1. Seminar zu bezahlen. Die Kursanmeldung ist ab sofort möglich unter: E-Mail: kursleiter@jagdschule-corax.at Dr. Bruno Pflüger, Tel.: 0664/322 93 87
Foto: ©fotolia
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IMKERN Das Fachmagazin für Bienenzucht-Wirtschaft und Forschung
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Der Kleine Beutenkäfer
Ja, ich bestelle mein persönliches Jahresabonnement (2 Ausgaben im Jahr) Fachmagazin „Imkern heute“ zu € 11,–!
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Österreichische Bienenhaltung in Not?
Titel / Familienname:
Vorname:
Anschrift / Stiege / Tür: PLZ / Ort: Telefon: E-Mail:
Datum / Unterschrift:
Zutreffendes bitte ankreuzen: VollerwerbsimkerIn NebenerwerbsimkerIn Seite 40
Ja ich bestelle 1 Jahresabonne ment Fachmagazin Imkern heute (2 Ausgaben im Jahr) zum Preis von 11,00 Euro (Preise inklusive 10 % MwSt.).
HobbyimkerIn
Bieneninteressierte/r
40 Bitte einsenden an: Meine Steirische, Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstr. 2-6 | office@meinesteirische.at | Fax 03118/51 631
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Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
Buchtipp
Fuchs Vlnr. : Willi Acham ( JSV Vizepräs. ) , LJM ÖR DI Gach, Erwin Niederl, Anton Sailer, Günther Koch, Gerald Liebmann, Robert Lamprecht, Franz Spörk, Franz Rexeis, LJM-Stv. Karl Lackner, KR Jürgen Siegert, Sepp Adler
Die steirischen Jagdschützen feierten bei der Bundesmeisterschaft 2016 große Erfolge
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iner der großen Höhepunkte dieses Schützenjahres war das „Österreichische Jägerschaft-Schießen“ am 27. August 2016, welches heuer in der Schießstätte Zangtal in Voitsberg (Stmk.) ausgetragen wurde.Jedes Bundesland bringt bei diesem Wettkampf eine Mannschaft, bestehend aus sechs Schützen und einem Mannschaftsführer, also insgesamt 63 Schützen, an den Start.
Die Kugeleinzelwertung gewann Gerald Liebmann (Stainz). Er setzte sich mit 197 Ringen (von 200 möglichen) vor Philip Hofbauer (NÖ) und Johann Irausek (S) durch. Mit 47 Treffern in der Wurfscheibenwertung belegte Robert Lamprecht den vierten Platz in der Einzelwertung und verfehlte nur hauchdünn eine Einzelmedaille.
Bei diesem Bewerb wurde die höchste Klasse im jagdlichen Schießen, eine Kombination aus Einzel- und Teambewerb, mit jeweils 50 Wurfscheiben (25 AFO / 25 Parcours) sowie 20 Kugelschüssen (Großkaliber-Waffe) auf Distanzen von 100 bis 200 m in unterschiedlichen Stellungen sowie Kipp-Hase und -Keiler stehend frei mit jeweils 3 Schüssen pro Schütze, ausgetragen.
In der Einzel-Kombinationswertung siegte Helmut Rosskopf (NÖ) mit 383 Punkten vor Johann Irausek (S) mit 379 Punkten, Philip Hofbauer (NÖ) mit 376 Punkten und Günther Koch (Stmk.) mit 375 Punkten. Die Einzelkombi-Medaille wurde lediglich um einen Punkt versäumt. Robert Lamprecht (Stmk.) mit 370 und Gerald Liebmann (Stmk.) mit 369 Punkten landeten ebenfalls im Spitzenfeld der Kombiwertung. Die steirische Landesjägerschaft – mit Landesjägermeister Herrn DI Gach und dem Landesschießreferenten KR Dr. Jürgen Siegert – gratulierte den steirischen Schützen bei der Siegerehrung.
Die steirische Mannschaft – Gerald Liebmann, Günther Koch, Franz Rexeis, Robert Lamprecht, Anton Sailer, Franz Spörk – wurde durch Mannschaftsführer Erwin Niederl sehr gut betreut. Niederl belegte im Mannschaftsführer-Wettkampf den zweiten Platz. Sowohl in der Mannschaftswertung mit Wurfscheiben als auch mit der Kugel holte die Steiermark den ausgezeichneten dritten Platz in der Kombinationswertung und damit die Bronzemedaille hinter Wien und Niederösterreich.
Die erfolgreichen Schützen der Landesmannschaft Steiermark bedanken sich für die großzügige Unterstützung bei der steirischen Landesjägerschaft, im Besonderen bei Josef Adler, dem Organisationschef dieser Veranstaltung, und bei Johannes Rinnhofer (Waffen Rinnhofer, Hartberg).
von Hubert Zeiler 184 Seiten, mehr als 100 Farbfotos. Exklusiv in Leinen. Format: 18 x 25 cm. ISBN: 978-3-85208-143-4. Preis: 35,00 Euro Der Fuchs ist einer der großen Gewinner unserer Kulturlandschaft. In fast allen Winkeln Europas ist er zu Hause. Er ist allgegenwärtig, und trotzdem bekommt man ihn aufgrund seiner nächtlichen Lebensweise nur selten zu Gesicht. Wie sieht sein Leben genau aus? Wovon ernährt er sich? Wie hält er es mit der Familie? Wie werden die Jungen aufgezogen? Wie weit wandert er? Wie alt wird er? Kann der Jäger die Bestände regulieren? – Diese und viele andere Fragen werden in dem leicht verständlichen und mit mehr als 100 Farbfotos großzügig illustrierten Buch von Hubert Zeiler, einem der besten Wildbiologen unserer Tage, ausführlich beantwortet.
Kärntner Wildverarbeitung
Hans Klein GmbH
Import-Export Felle – Häute – Wild Katschbergstraße 13 9851 Lieserbrücke Tel.: 04762 43920 Fax: 04762 61051
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Verbandsgeschehen - Kleinanzeigen BEZIRKSGRUPPE Graz/Graz-Umgebung
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ie BG Graz/Graz-Umgebung hält auch 2017 wieder einen reinen Aufsichtsjägerkurs ab. Kursbeginn ist am 7. Jänner . Hervorragende Referenten werden sich bemühen Ihnen das Wissen für die Prüfung jeden 2. Samstag von 8.00 bis 17.00 Uhr näherzubringen. Intensiver wird der Kurs gegen Ende, wo es vor allem gilt, die Gehölzkunde zu erlernen. Der Kurs basiert auf Selbstlernbasis, d. h. der Prüfungswerber bereitet sich jeweils auf die kommende Kurseinheit vor, bei der dann das Erlernte Wissen erweitert wird. Diese Kursform hat zu sehr positivem Kurserfolg beigetragen. Die Kurskosten und weitere Details können beim Kursleiter LO Ing. Hanshelmut Helm unter obmann. stajv@gmail.com oder unter 0676/86640066 erfragt werden.
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Impressum
Herausgeber: Steirischer Aufsichtsjägerverband StAJV, Technologiepark 2, 8510 Stainz. T u. F: 0316/2311236677, E: info@ aufsichtsjaeger-steiermark.at www.aufsichtsjaeger-steiermark.at Medieninhaber: Reinhard Wernbacher, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, 0664/45 57 400, T: 03118/51 613, F: 03118/51 631, www.meinesteirische.at, UID-Nr. ATU 44193001, Gerichtsstand Graz Redaktion: Mag. Karlheinz Wirnsberger, Dr. Bruno Pflüger, Reinhard Wernbacher, Mag. Johannes Maierhofer, Ing. Hanshelmut Helm Grafik: Reinhard Wernbacher Lektorat: Dr. Günter Murgg Druck: Druckproducing Reinhard Wernbacher
DIVERSES Die neuen, vielfach nachgefragten Hutabzeichen sind ab sofort bei unseren Veranstaltungen und bei den Bezirksobmännern erhältlich. Setzen auch Sie ein (Hutab)Zeichen und schmücken Sie Ihren Hut. Es gab bis jetzt übrigens kein eigenes Hutabzeichen für Aufsichtsjäger....
kleinanzeigen INSERIEREN Gebrauchtes und alles rund um die Jagd, verkaufen oder zu kaufen gesucht. Kostenlos privat inserieren im Steierischen Aufsichtsjäger Magazin. So einfach geht es:
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Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
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Das Informationsmagazin für die steirischen Aufsichtsjäger
In eigener Sache Da unser junger Verein nicht über die Mittel verfügt, die Vereinszeitung zu finanzieren, wird sie über Inserate und freiwillige Spenden bezahlt. Wir werden uns daher erlauben, einmal jährlich der Zeitung einen Zahlschein mit der Bitte um einen freiwilligen Druckkostenbeitrag beizulegen und würden uns freuen, wenn Sie diesen benützen und damit unsere Arbeit honorieren. Lesern, welche die Zeitung viermal jährlich beziehen möchten, dem Aufsichtsjäger-Verband aber nicht beitreten wollen, bieten wir die Möglichkeit, die Zeitschrift um einen Jahresbeitrag von € 18.zu abonnieren. Das Postporto ist in diesem Betrag inbegriffen.
Eine dringende Bitte: Es ist für uns sehr mühsam, an Adressen von Aufsichtsjägern zu kommen, denen wir unsere Zeitung zusenden können, um für unseren Verband zu werben. Durch Nachfragen bei Forstverwaltungen, Gemeinden, Kollegen etc. konnten wir erst einen Bruchteil der Adressen von Aufsichtsjägern ausfindig machen. Wir bitten daher unsere Mitglieder, uns ihnen bekannte Postadressen (evtl. auch E-Mail oder Telefonnummer) von Aufsichtsjägern bekanntzugeben, die noch nicht bei uns Mitglied sind. Melden sie diese Adressen bitte dem Schriftführer Dr. Bernhard Grillitsch oder an die E-Mailadresse: medien@aufsichtsjaeger-steiermark.at Berücksichtigen Sie bitte beim Einkauf unsere Inserenten.
Familienname
Vorname Titel
Anschrift
PLZ
Ort
Ich bestelle bis auf Widerruf die Zeitschrift: „Der Steirische Aufsichtsjäger“
Datum Unterschrift
Abbuchungsauftrag: Bank IBAN BIC Seite 44
Datum Unterschrift
BEITRITTSERKLÄRUNG zum Steirischen Aufsichtsjägerverband StAJV
Beitrittserklärung bitte einsenden an: E-Mail: info@aufsichtsjaeger-steiermark.at Fax: 0316 2311236677 Post: nebenstehende Adresse
Steirischer Aufsichtsjägerverband Technologiepark 2 A-8510 Stainz
Auskünfte: www.aufsichtsjaeger-steiermark.at Einzahlung der Mitgliedsbeiträge in der Höhe von derzeit Euro 22.- pro Jahr auf Konto: Steirischer Aufsichtsjägerverband Raiffeisenbank Region Gleisdorf IBAN: AT92 3810 3000 0500 7935
Familienname Titel Vorname Geburtsdatum Anschrift PLZ Ort Bezirk Telefon Mobil E-Mail Beruf
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Steirischen Aufsichtsjäger - Verband (StAJV) mit Wirkung vom u.a. Datum als n ordentliches n außerordentliches n unterstützendes Mitglied und anerkenne die Vereinsstatuten sowie die Nutzung meiner persönlichen Daten für Vereinszwecke.
(Datum) (Unterschrift)
Zutreffendes bitte ankreuzen: n Berufsjäger n Aufsichtsjäger n beeidet n nicht beeidet n Aufsichtsjäger-Kandidat n Jäger O Nichtjäger n unterrichtender Lehrprinz n Eigenjagdbesitzer n Jagdhundeführer n Jagdpächter n Jagdobmann n Ausgehschein n Mitglied Berg- und Naturwacht
Als ordentliches Mitglied können nur Berufsjäger und Aufsichtsjäger beitreten. Der Mitgliedsbeitrag wird am Beginn des jeweiligen Jahres vom Landesvorstand beschlossen werden.
n Jagdfunktionär:
Abbuchungsauftrag für Mitgliedsbeitrag: Bank IBAN BIC Datum Unterschrift
www.aufsichtsjaeger-steiermark.at
Positionspapier II
StAJV-Mitgliedschaft – Vorteile gezielt für Aufsichtsjäger
Die Mitgliedschaft beim StAJV ist für alle steirischen Aufsichtsjäger gewünscht. Eine gleichzeitige Mitgliedschaft oder eine Funktion bei einem der anderen jagdlichen Vereine ist für jedes Mitglied des StAJV möglich und ausdrücklich willkommen. Der StAJV vertritt und fördert seine Mitglieder, speziell die in der Praxis tätigen steirischen Aufsichtsjäger. Eine Mitgliedschaft im StAJV hat für einen steirischen Aufsichtsjäger folgende Vorteile: • Vertretung der speziellen Interessen der steirischen Aufsichtsjäger als öffentlich tätiges Wachorgan und geprüfter Kompetenzträger • Hilfe und Vertretung in Haftungs- und Streitfällen, die sich aus der Ausübung des Aufsichtsjägerdienstes ergeben, durch jagdlich vertraute Experten • Informations-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowohl als Prüfungsvorbereitung als auch für Aufsichtsjäger in relevanten und aktuellen jagdlichen Fragen • Aufwertungsmöglichkeit durch weitere Beeidigungen als Wachorgane und eine sich daraus ergebende breitere gesetzliche Basis für den Dienst als Naturexperte (zu Berg- und Naturwächter, Fischereiaufseher, …)
• Vorteile bei Einkäufen und Beschaffungen
• Einfacher Zugang zu Informationen und fachlichem Insiderwissen durch Zeitung, Website, Informationsschreiben, Veranstaltungen usw.
• Erkennungszeichen als Aufsichtsjäger
Der StAJV verschafft den steirischen Aufsichtsjägern eine hohe öffentliche Anerkennung als Experten und unterstützt sie in der Erfüllung ihrer täglichen Tätigkeit als Wachorgan.
Nach dem Motto: Aus der Praxis, mit dem Besten aus der Theorie für die Aufsichtsjägerpraxis.
www.aufsichtsjaeger-steiermark.at
Der Profi für Waffen und Jagd!
Johannes Rinnhofer, der Profi für Waffen und Jagd
Genügend Kundenparkplätze stehen direkt vor dem Geschäft zur Verfügung.
Johannes Rinnhofer Büchsenmachermeister Lebinggasse 2 | 8230 Hartberg | Tel.: 03332 / 62891 | E-Mail: office@waffen-rinnhofer.at | www.waffen-rinnhofer.at
Entdecken Sie die neue Herbst/Winterkollektion bei Rinnhofer
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Im Fachgeschäft des gelernten Büchsenmachers Johannes Rinnhofer in Hartberg findet man Waffen aller namhaften Hersteller und alles rund um die Jagd, ebenso eine große Auswahl an Munition sowie hochwertige optische Geräte wie Fernrohre, Zielfernrohre, Nachtsichtgeräte und vieles mehr. Auch bei Jagd- und Freizeitbekleidung steht ein breites, gut sortiertes Sortiment zur Verfügung. Jagd-Zubehör und eine Vielzahl an Artikeln für den Jagdhund runden das Angebot ab. In der hauseigenen Werkstatt von „Waffen Rinnhofer“ werden Reparaturen aller Art von Meisterhand durchgeführt – von Neuschäftungen, Schaft-Korrekturen, Zielfernrohr-Montagen bis zu Oberflächenbehandlungen bei Metall wie brünieren, vernickeln und vieles mehr. Aber auch Neuanfertigungen werden geboten. Fast jeder Kundenwunsch kann erfüllt werden. Kunden genießen bei dem erfahrenen Spezialisten Johannes Rinnhofer beste Beratung. Bei der Firma Rinnhofer finden Sie jede Menge Geschenksideen.